Niederschrift – Öffentlicher Teil über die Öffentliche/Nicht öffentliche Sitzung des Bau- und Umweltausschusses des Marktes Garmisch-Partenkirchen am Montag, 22. Juli 2019 im Besprechungsraum

BA/2019/068

Beginn der öffentlichen Sitzung: 18:00 Uhr

Anwesenheitsliste

Anwesend waren: Stimmberechtigt: 1. Bürgermeisterin Dr. Meierhofer, Sigrid Vorsitzende

Stimmberechtigt: Marktgemeinderat Angelbauer, Josef Biehler, Hannes Kössel, Ursel 2.Vertretung für Buchwieser, Franz Gefrörer, Claus Grasegger, Andreas Hilleprandt, Florian Nieting, Angela 1.Vertretung für Höger, Ursula Maderspacher, Alois stellv. Vorsitzender Steinberg, Jacqueline

Fehlend:

Dr. Thiel, Stephan -entschuldigt-

Mitarbeiter der Verwaltung: Hahn, Jörg – Leiter Bauamt Gehrle-Neff, Markus – Stellv. Leiter Bauamt Storf, Thomas – Bauamt / Schriftführer

ÖFFENTLICHER TEIL

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer eröffnet die Sitzung, stellt fest, dass die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses form- und fristgerecht geladen wurden und der Bau- und Umweltausschuss

Mit 10 Stimmen beschlussfähig ist. Einwendungen gegen die Tagesordnung werden nicht erhoben. Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 2

Öffentliche Tagesordnung

11 Deckensanierung Riedwiesenstraße; Vergabe von Straßenbauarbeiten - beschließend

12 Umbau der Olympiastraße; aktueller Planungsstand und weiteres Vorgehen - beschließend

13 Vollzug der Wassergesetze; Antrag des Wasserwirtschaftsamtes Weilheim auf Festsetzung des Überschwemmungsgebietes für die im Bereich der Gemeinden , , , Großweil, , , , und der Märkte Garmisch-Partenkirchen und Murnau a. Staffelsee Flusskilometer 52,600 bis 100,500; Stellungnahme des Marktes Garmisch-Partenkirchen als Träger öffentlicher Belange - beschließend

14 Bauvoranfrage: Vorhabensbezogener Bebauungsplan 119 / Anzahl von zulässigen Ferienwohnungen, Änderung des Durchführungsvertrag - beschließend

15 Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 86 Ä I "Bernrieder Hof" Behandlung der im Rahmen der öffentlichen Auslegung eingegangenen Stellungnahmen - beschließend

16 Bahnhofsareal West: Vorstellung der Ergebnisse des kooperativen Verfahrens, Beauftragung Kanzlei Döring Spieß (Dr. Busse) - beschließend

17 Bebauungsplan 121 Finkenstraße und Bebauungsplan 115 Hausbergparkplatz / Vergabe Planungsleistungen - beschließend

18 Antrag der Bayernpartei -Rathauskreuzung- ; Erneute Behandlung der vom Staatlichen Bauamt derzeit erfolgenden Ausbaumaßnahmen der Knotenpunkte an der Bundesstraße 2 - beschließend

19 Ausbau der Dachgeschosse bei den Anwesen Kirchweg 6, 8, 10, 12; Erteilung einer Abweichung von § 3 der Ortsgestaltungssatzung (OGS) hinsichtlich des Abstandes der geplanten Dachgauben zur Außenwand - beschließend

20 Neubau von drei Mehrfamilienhäusern mit Tiefgarage auf den Anwesen Kirchweg 3, 5, und 7; Erteilung einer Abweichung von § 5 Abs. 1 der Ortsgestaltungssatzung (OGS) hinsichtlich einer geplanten Geländeveränderung - beschließend

21 Vollzug des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG); Nachtrag in die Denkmalliste -Martinswinkelstraße 8- (Schlachthof); Herstellung des Benehmens nach Art. 2 BayDSchG - beschließend

22 Partnachklamm; Brücke über die Partnach am südlichen Ausgang der Klamm - dringliche Sanierung der Brückenfundamente - beschließend

Die Tagesordnungspunkte (TOP) der öffentlichen Sitzung wurden in folgender, von der Tagesordnung abweichenden Reihenfolge behandelt:

TOP`s 18, 14, 11, 12, 13, 15, 17, 22, 19, 20 und 21 TOP 16 wurde abgesetzt

Die Niederschrift wird in Reihenfolge der Tagesordnung erstellt.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 3

TOP 11 Deckensanierung Riedwiesenstraße; Vergabe von Straßenbauarbeiten - beschließend

Sachvortrag:

Die Baumaßnahme wurde beschränkt ausgeschrieben. Sechs Firmen wurden aufgefordert ein Angebot abzugeben.

Beim Eröffnungstermin am 18.07.2019 lagen fünf Angebote vor.

Die Fa. Holzer GmbH hat mit 52.470,13 € das wirtschaftlichste Angebot abgegeben.

Im Haushaltsplan 2019 des Marktes wird auf der Haushaltsstelle 1.6300.9505 800.000,00 € bereitgestellt. Der geschätzte Auftragswert liegt bei ca. 60.000,00 €/brutto.

Die Maßnahme ist Bestandteil des geförderten Projektes Radschnellwege.

Die Bauarbeiten sollen 2019 durchgeführt werden. Der genaue Termin wird mit der beauftragten Firma abgestimmt. Als Bauzeit werden ca. 5 Tage veranschlagt.

Beschluss:

Der Zuschlag für die Straßenbauarbeiten „Deckensanierung Riedwiesenstraße“ wird auf das Hauptangebot der Fa. Holzer GmbH mit 52.470,13 € erteilt.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Während der Behandlung und zur Abstimmung des Tagesordnungspunktes hat MdG Nieting den Sitzungsraum verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

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TOP 12 Umbau der Olympiastraße; aktueller Planungsstand und weiteres Vorgehen - beschließend

Sachvortrag:

Da die Olympiastraße im Abschnitt zwischen St.-Martin-Str. bis Chamonixstraße in einem sehr schlechten Zustand ist, ist es geplant in 2020 die Schäden durch einen Umbau der Olympiastraße zu beheben.

Das Planungsbüro „Planung Kurz GbR“ wurde mit den Leistungsphasen 1 – 2 beauftragt, im Rahmen der Vorplanung mehrere Varianten zum möglichen Umbau der Olympiastraße zu entwickeln. Die durch den Bau- und Umweltausschuss in der Sitzung vom 10.11.2014 bereits beschlossenen Charakteristika für die Chamonixstraße (Verkehrsberuhigter Bereich, Einbahnstraßenregelung und Freigabe für Radfahrer in beide Richtungen), sollten in der Vorplanung für die Olympiastraße mit berücksichtigt werden.

Folgende vier Varianten sind das Ergebnis dieser Vorplanung:

1. Fahrradschutzstreifen bis zur Einmündung Chamonixstraße 2. Fahrradschutzstreifen bis Höhe Landratsamt 3. Kein Fahrradschutzstreifen und Baumreihe auf östlicher Straßenseite 4. Kein Fahrradschutzstreifen und Baumreihe auf westlicher Straßenseite

Die Liegenschaften werden beauftragt die Grundstücksverfügbarkeit zu sichern.

Während der Debatte im Gremium setzte sich die Meinung durch, den Umbau der Straße im Jahr 2020 zu realisieren, auch wenn dadurch der Verlust der Förderfähigkeit droht. Zudem favorisierte der Ausschuss die Variante 2.

Beschluss -1-:

Der Umbau der Olympiastraße soll, ungeachtet der Förderfähigkeit, im Jahr 2020 realisiert werden.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 10 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 10 Mitglieder:

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 5

Beschluss -2-:

Die weitere Planung wird mit Variante -2- (Fahrradschutzstreifen bis Höhe Landratsamt) fortgeführt.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 10 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 10 Mitglieder:

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

TOP 13 Vollzug der Wassergesetze; Antrag des Wasserwirtschaftsamtes Weilheim auf Festsetzung des Überschwemmungsgebietes für die Loisach im Bereich der Gemeinden Eschenlohe, Farchant, Grainau, Großweil, Oberau, Ohlstadt, Riegsee, Schwaigen und der Märkte Garmisch-Partenkirchen und Murnau a. Staffelsee Flusskilometer 52,600 bis 100,500; Stellungnahme des Marktes Garmisch- Partenkirchen als Träger öffentlicher Belange - beschließend

Sachvortrag:

Die Festsetzung eines Überschwemmungsgebietes hat erhebliche Folgen für die betroffenen Gebiete. Neben dem Verlust von baulichen Nutzungen, dürfen auch keine Ölheizungen in Gebäude eingebaut werden. Die Errichtung von Wällen, Dämmen, Mauern oder sonstiger, den Wasserfluss behindernden Bauwerke, ist untersagt. Die Nutzung als Lagerfläche für z.B. Siloballen, Kraftfahrzeuge, Maschinen, Holzhaufen usw., also aller Stoffe oder Gegenstände die Wasser verunreinigen oder weggeschwemmt werden können, ist nicht möglich. Ferner darf auch keine Erhöhung oder Vertiefung der Geländeoberfläche vorgenommen, oder eine Bepflanzung mit Bäumen, Sträuchern oder Hecken, die den Wasserabfluss behindern können, vorgenommen werden.

Durch die beantragte Festsetzung von Überschwemmungsgebieten an der Loisach sind im Bereich des Marktes Garmisch-Partenkirchen folgende mittels Bauleitplanung gesicherte überbaubare Flächen betroffen.

Bebauungsplan Nr.: 27 rechtskräftig seit 11.02.1970

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Bestehendes Hauptgebäude auf Fl.-Nr. 1470/7 Gemarkung Garmisch

Bebauungsplan Nr.: 54 rechtskräftig seit 08.07.1978 Überbaubare Flächen im Norden unmittelbar an die bestehenden Gebäude anschließend im Bereich der Fl.-Nrn. 1524/4 und 1524/3 jeweils Gemarkung Garmisch sowie der Fl.-Nr. 3006/42 Gemarkung Garmisch (dem Bebauungsplan steht nichts entgegen, jedoch wurde abweichend ein Anbau genehmigt.

Bebauungsplan Nr. 120 rechtskräftig seit 17.11.2018 Auf den Fl.-Nrn. 339, 339/13, 3006/53 und 3006/54 jeweils Gemarkung Garmisch liegen überbaubare Flächen des Sondergebiets Hotel (Obermühle).

Bebauungsplan Nr. 88 rechtskräftig seit 14.11.2002 Bestehende Gebäude und überbaubare Flächen auf den Fl.-Nrn. 785, 781, 779, 774, 771, 762, 760, 752, 747, 746, 736 und 740 jeweils Gemarkung Garmisch, zugehörig zum Ensemble des Denkmalschutzes.

Bebauungsplan Nr. 72 rechtskräftig seit 12.03.2016 Teilbereiche der Kläranlage Garmisch-Partenkirchen sowie überbaubare Flächen im Bereich eines Gewerbegebietes auf den Fl.-Nr. 1230/3 und 1227/11 jeweils Gemarkung Garmisch.

Die Festsetzung der Überschwemmungsgebiete an der Loisach beeinträchtigt, die mittels Bebauungsplan festgesetzte bauliche Nutzung im Bereich der oben bezeichneten Flächen. Dieser Eingriff in bestehende Werte und Rechte wird vom Markt Garmisch-Partenkirchen, als Träger der Planungshoheit, abgelehnt. Das für den Gewässerunterhalt zuständige Wasserwirtschaftsamt Weilheim wird aufgefordert, durch Unterhaltungs- und Ausbaumaßnahmen die Gefahr von Überschwemmungen im Siedlungsgebiet zu minimieren.

Beschluss:

Die Verwaltung wird beauftragt, eine dem vorstehenden Sachverhalt entsprechende Mitteilung an das Wasserwirtschaftsamt Weilheim zu versenden.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 7

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

TOP 14 Bauvoranfrage: Vorhabensbezogener Bebauungsplan 119 / Anzahl von zulässigen Ferienwohnungen, Änderung des Durchführungsvertrag - beschließend

Sachvortrag:

1. Antrag FH Innova

Durch die FH Innova wird angefragt, ob es möglich ist, die im Bereich des rechtskräftigen Bebauungsplans 119 und im Durchführungsvertrag vom 23.07.2018 beschriebenen Ferienwohnungen von 37 Einheiten um 17 Einheiten auf 54 Einheiten zu erhöhen.

Alle angefragten Wohnungen sind im Durchführungsvertrag bzw. in den zugehörigen Planunterlagen bisher als Team Resort beschrieben.

Die bisherige Nutzung ist wie folgt genauer bezeichnet:

Der Vorhabenträger verpflichtet sich, im Bereich der im VEP (Anlage 2) als Team Resort bezeichneten und grau unterlegten Flächen ca. 140 Wohneinheiten, davon mindestens 90 mit max. 2 Zimmerern zur Nutzung durch Arbeitskräfte oder Auszubildende aus Betrieben der Bereiche Tourismus und/oder Gesundheitswesen, zu errichten...

Der Vorhabenträger verpflichtet sich für die Dauer von 10 Jahren ab Nutzungsbeginn mindestens 90 Wohneinheiten an Arbeitskräfte oder Auszubildende aus dem Betrieben der Bereiche Tourismus und Gesundheitswesen, zu vermieten....

Die Klausel der Verpflichtung des Marktes bei nachgewiesener Unwirtschaftlichkeit den Vertrag hinsichtlich der Nutzungsbindung zu ändern, bezieht sich explizit auf den vertraglich, zugesicherten Anteil der 30 familiengerechten Wohnungen.

2. Antrag CSU-Fraktion; Zweckentfremdungssatzung Auf Grund eines Antrags der CSU-Fraktion wurde in der Sitzung des Marktgemeinderats am 10.April.2019 beschlossen, zunächst von einer Zweckentfremdungssatzung abzusehen, aber sämtliche Mittel der Bauleitplanung auszuschöpfen, um weitere Verluste von Wohnraum zu verhindern.

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3. Die notwendigen Stellplätze sollten, auch bei einer Nutzung als Ferienwohnungen weiterhin nicht auf Grundlage einer Beherbergungsstätte mit einem Stellplatz je sechs Betten zu errechnen sein, sondern als nach den Vorgaben zum Wohnungsbau mit einem Stellplatz je Wohnung.

4. Durchführungsvertrag: Bei einer Änderung der Nutzung von Team Resort zu Ferienwohnungen ist der Durchführungsvertrag entsprechend anzupassen und alle Beteiligten sind entsprechend mit einzubeziehen und müssen der Änderung zustimmen.

Beschluss:

Der Bauvoranfrage zur Umnutzung wird nicht zugestimmt.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 5 Nein-Stimmen: 5 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 10 Mitglieder:

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag der Verwaltung keine Mehrheit gefunden hat und damit abgelehnt ist.

Aufgrund § 30 Abs. 5 Satz 2, Halbsatz 2 Geschäftsordnung bedeutet dies jedoch nicht, dass durch die Ablehnung eines, ausnahmsweise negativ formulierten Antrags, eine Beschlussfassung über das Gegenteil erfolgt ist. Demnach hat der Antrag der FH Innova (Bauvoranfrage) auch keine Mehrheit erhalten und ist deshalb nicht genehmigt.

Da der Bau- und Umweltausschuss somit keine vollziehbare Entscheidung gefällt hat, wird die Angelegenheit in der nächsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses erneut vorgelegt.

TOP 15 Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 86 Ä I "Bernrieder Hof" Behandlung der im Rahmen der öffentlichen Auslegung eingegangenen Stellungnahmen - beschließend

Sachvortrag:

Darstellung und Bewertung der zum Bebauungsplan-Entwurf Nr. 86 Ä I „Bernrieder Hof“ eingegangenen Stellungnahmen aus der Behördenbeteiligung nach § 4 (2) BauGB

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 9

Die Behördenbeteiligung gemäß § 4 Absatz 2 Baugesetzbuch (BauGB) wurde in der Zeit vom 23.04.2019 - 23.05.2019 durchgeführt. Insgesamt sind Stellungnahmen von 15 Behörden und Trägern öffentlicher Belange fristgerecht eingegangen.

1.) Stellungnahme der Regierung von Oberbayern vom 21.05.2019

Berührte Belange Wasserwirtschaft Teile des Plangebiets liegen im ermittelten Überschwemmungsgebiet an der Loisach. Die Risiken durch Hochwasser sollen soweit als möglich verringert werden. Hierzu sollen die natürliche Rückhalte- und Speicherfähigkeit der Landschaft erhalten und verbessert werden (vgl. LEP 7.2.5 G). Den Belangen der Wasserwirtschaft ist im Hinblick auf den Hochwasserschutz in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt Weilheim Rechnung zu tragen.

Bewertung Bei Berücksichtigung des berührten Belangs der Wasserwirtschaft steht die o.g. Planung den Erfordernissen der Raumordnung nicht entgegen.

Stellungnahme und Abwägungsvorschlag der Verwaltung:

Eine Beeinträchtigung der bebaubaren Flächen durch das noch nicht förmlich festgesetzte Überschwemmungsgebiet ist nicht gegeben. Um bei Hochwasser- ereignissen das Eindringen von Wasser zu verhindern, wird eine Höhenkote festgesetzt, bis zu der Öffnungen ( TG - Einfahrt, Lichtschächte....) hochzu- führen sind. Dem in der Stellungnahme der Regierung von Oberbayern angeführten Grundsatz des Landesentwicklungsprogramms Bayern (LEP) steht der Entwurf des vorliegenden Bebauungsplans nicht entgegen.

Beschlussvorschlag:

Es wird eine Höhenkote festgesetzt, bis zu der Öffnungen ( TG - Einfahrt, Licht- schächte ...) hochzuführen sind.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 10

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

2.) Stellungnahme des Planungsverband Region Oberland vom 22.05.2019

Der Planungsverband schließt sich auf Vorschlag der Regionsbeauftragten der Stellungnahme der höheren Landesplanungsbehörde (Regierung von Oberbayern) vom 21.05.2019 an.

Eine Beschlussfassung ist nicht veranlasst.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses nahmen die Ausführungen des Herrn Jörg Hahn, Amt 60, zur Kenntnis.

3.) Stellungnahme des Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen vom 24.05.2019

A. Baurecht:

1 Allgemeines, Grundsätze der Planung, Verfahren

Im Bereich des ehemaligen Fremdenverkehrsbetriebes „Bernrieder Hof“ zwischen von-Müller- Straße und Alleestraße sollen als Nachfolgenutzung Wohnungen entstehen. Da der ursprüngliche Bebauungsplan Sondergebiet für medizinische Versorgung und ausnahmsweise Fremdenbeherbergung festsetzt, sind die Grundzüge der Planung betroffen. Der für diesen Bereich bestehende Bebauungsplan muss entsprechend angepasst werden.

Die Struktur der Bebauung soll erhalten bleiben. Die grundsätzlichen Festsetzungen für überbaubare Flächen, Dichte und Höhen sind nachvollziehbar. Die typischen Grünräume und Grünverbindungen an der Loisach sollen nicht beeinträchtigt werden.

2 Festsetzungen durch d. Bebauungsplan die der Abwägung zugänglich sind

Die Änderungen sind nachvollziehbar, es werden keine Äußerungen vorgebracht.

B. Naturschutz:

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Ein Widerspruch ergibt sich durch die südliche Zufahrt zum Grundstück und den innerhalb der Zufahrt festgesetzten, gemäß DIN 18920 zu erhaltenden Baum. Weiter bestehen keine Einwendungen

C. Immissionsschutz:

Gegen die Änderung bestehen keine Bedenken.

D. Wasserrecht:

Das LRA schließt sich in wasserrechtlicher Hinsicht den Ausführungen des Wasserwirtschaftsamtes Weilheim in der Stellungnahme vom 23.05.2019 an. Es bestehen Bedenken gegen die Bauleitplanung. Dem Bebauungsplan kann nicht zugestimmt werden. Die ordnungsgemäße Erschließung im Geltungsbereich des Bebauungsplanes ist bezüglich des Niederschlagswassers (NSW) und des fehlenden NSW- Beseitigungskonzeptes sowie der Betroffenheit durch Hochwasser der Loisach nicht gesichert. Es ist zwingend erforderlich, dass ein entsprechendes Konzept zur schadlosen Beseitigung des gesammelten Niederschlagswassers erstellt und die Aufnahme- und Sickerfähigkeit des Untergrundes durch einen Sickertest oder ein Baugrundgutachten nachgewiesen wird. Es ist eine Gesamtplanung für eine schadlose Niederschlagswasserbeseitigung nachzureichen. Die Gesamtplanung samt Niederschlagswasserbeseitigungskonzept und Sickertest / Baugrundgut- achten sind dem WWA Weilheim vorzulegen.

Den Ausführungen des WWA sind zudem die zahlreichen wasserrechtlichen Erlaubnispflichten zu entnehmen (Anlagen zur Beseitigung des gesammelten NSW, Bauwasserhaltungen, Einbringen von Stoffen in das Grundwasser etc.). Das Landratsamt weist darauf hin, dass die entsprechenden Planunterlagen rechtzeitig mit dem WWA abgestimmt werden sollten.

Stellungnahme und Abwägungsvorschlag der Verwaltung:

Baurecht, Immissionsschutz: Eine Beschlussfassung ist nicht veranlasst.

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Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses nahmen die Ausführungen des Herrn Jörg Hahn, Amt 60, zur Kenntnis.

Naturschutz: Um den bestehenden Baum zu sichern, wäre die Breite des südlichen Zufahrtsbereiches zu reduzieren.

Beschlussvorschlag:

Die Planzeichnung ist wie folgt zu ändern: Die Breite des südlich gelegenen Zufahrtsbereichs ist zu reduzieren.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Wasserrecht: Die Erörterung erfolgt im Rahmen der benannten Einwendungen anderer Fachstellen.

Eine Beschlussfassung ist nicht erforderlich.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses nahmen die Ausführungen des Herrn Jörg Hahn, Amt 60, zur Kenntnis.

4.) Stellungnahme des Wasserwirtschaftamtes Weilheim vom 23.05.2019

1. BEABSICHTIGTE EIGENE PLANUNGEN UND MASSNAHMEN

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Am Rand des Bebauungsplans zur Loisach hin plant das Wasserwirtschaftsamtes Weilheim derzeit die Verbesserung des Hochwasserschutzes.

2. EINWENDUNGEN MIT RECHTLICHER VERBINDLICHKEIT

2.1 Niederschlagswasserbeseitigung

Für eine gezielte Versickerung von gesammeltem Niederschlagswasser oder eine Einleitung in oberirdische Gewässer (Gewässerbenutzungen) ist eine wasserrechtliche Erlaubnis durch die zuständige Wasserrechtsbehörde erforderlich. Hinsichtlich der Niederschlagswasserversickerung verweisen wir auf ein Urteil des BVerwG v. 21.03.2002 Az. 4 CN 14/00, wonach der Bauleitplanung eine Erschließungskonzeption zugrunde liegen muss, nach der das anfallende Niederschlagswasser schadlos beseitigt werden kann. Ein solches Konzept ist aus den vorliegenden Unterlagen nicht ersichtlich. Da- her ist eine Gesamtplanung für eine schadlose Niederschlagswasserbeseitigung im Geltungsbereich des Bebauungsplanes nachzureichen. Die Anlagen zur Beseitigung des gesammelten Niederschlagswassers bedürfen einer wasserrechtlichen Erlaubnis, sofern nicht Genehmigungsfreiheit besteht.

3. FACHLICHE INFORMATIONEN UND EMPFEHLUNGEN

3.1 Grundwasser

Im Umgriff Bauvorhabens sind keine Grundwassermessstellen des Landesgrund- wasserdienstes oder Messstellen Dritter vorhanden. Genaue Aussagen über den Grundwasserflurabstand können daher nicht getroffen werden. Bei einer Baugrunderkundung wurden im Kreuzungsbereich „Von-Müllerstraße“ und „Alleestraße“ zwei Bohrungen abgeteuft. Bei diesen Bohrungen wurde Grundwasser in einer Tiefe von 4,9 m bzw. 5,2 m u. GOK angetroffen. Aufgrund der Nähe zur Loisach ist davon auszugehen, dass der Grundwasserspiegel mit dem Wasserspiegel der Loisach korrespondiert. Beim Aushub der Baugrube muss damit gerechnet werden, dass Grundwasser erschlossen bzw. angetroffen wird. In diesem Fall ist eine Bauwasserhaltung erforderlich, für die vorab beim Landratsamt Garmisch-Partenkirchen eine entsprechende wasserrechtliche Erlaubnis gem. Art. 15 bzw. 70 (Erlaubnis mit Zulassungsfiktion) Bayer. Wassergesetz (BayWG) bzw. § 8 WHG einzuholen ist.

Das Einbringen von Stoffen in ein Gewässer, hier das Grundwasser, - z. B. Kellergeschoss im Grundwasser - ist nach § 8 Abs. 1 in Verbindung mit § 9 Abs. 1 Satz 4 WHG erlaubnispflichtig, sofern die Bedingungen des § 49 Abs. 1 Satz 2 WHG nicht eingehalten werden.

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Ein Aufstauen des Grundwassers ist aus wasserwirtschaftlicher Sicht und zum Schutz von Anlagen Dritter zu vermeiden. Dies ist durch eine Berechnung nachzuweisen. Falls der Aufstau 10 cm überschreitet bedarf es neben der beschränkten Erlaubnis für die Bauwasserhaltung einer gesonderten Genehmigung. Aufgrund der Nähe zur Loisach sind die Keller grundsätzlich wasserdicht auszubilden.

3.2 Lage zu Gewässern

Nach den aktuellen Berechnungen für ein HQ-100 der Loisach ist das zur Bebauung vorgesehene Grundstück an der nördlichen Grundstücksgrenze von der Überschwemmungsfläche berührt. Dem Vorhaben kann nur zugestimmt werden, wenn die Bauwerke hochwasserangepasst und hochwassersicher ausgeführt werden. Insbesondere die Tiefgaragenabfahrt kommt genau an der Stelle zu legen, wo das Wasser bei Hochwasser auf das Grundstück läuft. Für die weitere Planung sind daher Schnitte vorzulegen, die die tatsächlichen Geländeverhältnisse vor Ort wiedergeben. Die Schnitte sind auf NN zu beziehen.

3.3 Altlastenverdachtsflächen Im Bereich des geplanten Bebauungsplanes des Marktes sind keine Grundstücksflächen im Kataster gem. Art. 3 Bayer. Bodenschutzgesetz (BayBodSchG) aufgeführt, für die ein Verdacht auf Altlasten oder schädliche Bodenveränderungen besteht.

Dem Amt liegen keine Informationen über Altlasten oder Verdachtsflächen in diesem Bereich vor. Ob geplant ist, bei der Fortschreibung des Katasters Flächen aufzunehmen, die im Geltungsbereich des Bebauungsplanes liegen, ist beim zuständigen Landratsamt zu erfragen.

Sollten bei den Aushubarbeiten optische oder organoleptische Auffälligkeiten des Bodens festgestellt werden, die auf eine schädliche Bodenveränderung oder Altlast hindeuten, ist unverzüglich das Landratsamt zu benachrichtigen (Mitteilungspflicht gem. Art. 1 Bay- BodSchG). Der Aushub ist z. B. in dichten Containern mit Abdeckung zwischenzulagern bzw. die Aushubmaßnahme ist zu unterbrechen bis der Entsorgungsweg des Materials geklärt ist.

3.4 Wasserversorgung

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Sämtliche Neubauten sind an die zentrale Wasserversorgungsanlage anzuschließen. Die hierzu erforderliche Wasserverteilung ist so auszuführen, dass ausreichende Betriebsdrücke und auch die Bereitstellung von Löschwasser im Brandfall über die öffentliche Anlage gewährleistet sind.

3.5 Abwasserentsorgung

3.5.1 Häusliches Schmutzwasser Sämtliche Bauvorhaben sind vor Bezug an die zentrale Abwasseranlage – wenn möglich im Trennsystem – anzuschließen. Dazu ist ein Entwässerungsplan vorzulegen. Die Dichtheit der Grundstücksentwässerungsanlagen ist nach DIN 1986-30 vor Inbetriebnahme nachzuweisen.

3.5.2 Niederschlagswasserbeseitigung Wie bereits mitgeteilt, ist eine Gesamtplanung für die schadlose Niederschlagswasserbeseitigung im Geltungsbereich des Bebauungsplanes nachzureichen.

Wasserwirtschaftliches Ziel ist die naturnahe Bewirtschaftung des Niederschlagswassers. Zur Vermeidung von Abflussbeschleunigungen soll Niederschlagswasser möglichst nicht gesammelt und in Oberflächengewässer eingeleitet werden.

Daher sollten so wenig Flächen wie möglich versiegelt werden. Dazu können Festsetzungen zur Bodenver- bzw. Bodenentsiegelung, wie nachfolgend beispielhaft formuliert, in den Bebauungsplan aufgenommen werden:

„Der Versiegelung des Bodens ist entgegenzuwirken. Garagenzufahrten, Park- und Stellplätze sind als befestigte Vegetationsflächen (Schotterrasen, Rasenpflaster, Rasengittersteine etc.) oder mit versickerungsfähigen Pflasterdecken auszuführen.“

Um den entstehenden Verlust wichtiger Bodenfunktionen (z.B. Filtervermögen) durch die Versiegelung des Bodens abzumildern, können Maßnahmen wie beispielsweise Dachbegrünungen von Flachdächern im Bebauungsplan festgesetzt werden.

Unverschmutztes Niederschlagswasser sollte nach Möglichkeit vor Ort versickert werden. Priorität hat dabei nach § 3 Abs. 1 NWFreiV eine flächenhafte Versickerung über eine geeignete, bewachsene Oberbodenschicht. Erst wenn dies

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nicht möglich ist, kann eine Versickerung nach Vorreinigung über Versickerungsanlagen erfolgen (§ 3 Abs. 2 NWFreiV).

Ist eine flächenhafte Versickerung (z.B. Versickerungsmulden) über eine geeignete Oberbodenschicht aus objektiven Gründen nicht möglich, so ist eine linienhafte / linienförmige Versickerung z. B. mittels Rigolen herzustellen.

Einzelheiten zu Bemessung, Bau, Betrieb und Unterhalt von Versickerungs-, Bewirtschaftungs- und Behandlungsanlagen sind den einschlägigen technischen Regeln zu entnehmen.

Die Aufnahme- und Sickerfähigkeit des Untergrundes für die Einleitung von unverschmutztem Niederschlagswasser ist vor Inkrafttreten des Bebauungsplanes mittels Sickertest (z.B. Muster WWA WM) oder Baugrundgutachten exemplarisch an ausgewählten Stellen im Geltungsbereich nachzuweisen.

Wegen der hohen Grundwasserstände sind Sickerschächte zur Beseitigung der Niederschlagswässer grundsätzlich nicht zulässig.

Sollte eine Versickerung nicht möglich sein kann das Niederschlagswasser in ein Oberflächengewässer eingeleitet werden. Dafür gelten die technischen Regeln zum schadlosen Ein- leiten von gesammeltem Niederschlagswasser in oberirdische Gewässer –TRENOG- in Verbindung mit dem DWA-Merkblatt 153 und ggf. dem DWA-Arbeitsblatt 117. Werden die darin genannten Bedingungen nicht eingehalten, ist beim Markt Garmisch-Partenkirchen eine wasserrechtliche Genehmigung zu beantragen.

Bei der Planung der Rückhalteeinrichtungen ist darauf zu achten, dass durch eine gedrosselte Ableitung regelmäßig freies Rückhaltevolumen für den nächsten Niederschlag geschaffen wird.

Bei der Versickerung von Niederschlagswasser sind die TRENGW sowie die NWFreiV ein- zuhalten. Werden die darin genannten Bedingungen nicht eingehalten, ist beim Markt Garmisch-Partenkirchen eine wasserrechtliche Genehmigung zu beantragen.

Die Regelungen zum erlaubnisfreien Einleiten von Niederschlagswasser wurden zum 01.10.2008 (Niederschlagswasserfreistellungsverordnung – NWFreiV) bzw. 17.12.2008 (technische Regeln TRENGW und TRENOG) geändert. Wenn vorgesehen ist, Niederschlagwasser nicht über die öffentliche Abwasseranlage sondern vor Ort zu beseitigen, ist von den einzelnen Bauwerbern zu prüfen, ob

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diese Bestimmungen eingehalten werden oder ob eine erlaubnispflichtige Benutzung vorliegt.

Zur Beurteilung ob die Niederschlagswasserbeseitigung erlaubnisfrei erfolgen kann, wird die Anwendung des Programms BEN empfohlen. Dieses ist im Internet- Angebot des LfU http://www.lfu.bayern.de/index.htm zu finden unter: > Themen: Wasser (Abwasser / Niederschlagswasser) > Programm BEN. Der vollständige URL lautet: http://www.lfu.bayern.de/wasser/ben/index.htm

Entsprechende Informationen finden Sie auf der Homepage des Wasserwirtschaftsamt Weilheim im Bereich Service/Veröffentlichungen.

4. ZUSAMMENFASSUNG

Dem Bebauungsplan kann aus wasserwirtschaftlicher Sicht derzeit nicht zugestimmt werden. Die Erschließung, ist bezüglich des Niederschlagswassers, aufgrund des Fehlens eines Niederschlagswasserbeseitigungskonzeptes sowie der Betroffenheit durch Hochwasser an der Loisach nicht gesichert. Daher bitten wir um Vorlage eines aussagekräftigen Niederschlagswasserbeseitigungskonzeptes und von Schnitten, die eine hochwasserangepasste Bauweise nachweisen.

Das Landratsamt Garmisch-Partenkirchen erhält eine Kopie des Schreibens.

Ergänzende Stellungnahme des Wasserwirtschaftamtes Weilheim vom 03.07.2019

Dem WWA wurde vom Architekturbüro Wolfgang Utz ein Gutachten zur Versickerungsfähigkeit im B-Plangebiet Nr. 86 Ä I vorgelegt (Gutachten v. 18.06.2019, Ing.-Büro GHB-Consult). Das Gutachten weist nach, dass auf dem Grundstück eine Versickerung grundsätzlich möglich ist. Daher kann zunächst unsere Forderung aus der Stellungnahme als erfüllt angesehen werden, da im Rahmen der NWFreiV und TRENGW das Niederschlagswasser versickert werden kann. Unsere weiteren Hinweise aus der Stellungnahme (z.B. keine Sickerschächte etc.) sind weiterhin zu berücksichtigen.

Stellungnahme und Abwägungsvorschlag der Verwaltung:

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 18

Behandlung der ergänzenden Stellungnahme vom 03.07.2019

Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können grundsätzlich bei der Beschlussfassung über den Bebauungsplan unberücksichtigt bleiben. Da der Inhalt der vorliegenden Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes vom 03.07.2019 jedoch für die Rechtmäßigkeit des Bauleitplans von Bedeutung ist, empfiehlt die Verwaltung diese bei der Beschlussfassung zu berücksichtigen.

Beschlussvorschlag:

Die ergänzende Stellungnahme des Wasserwirtschaftamtes Weilheim vom 03.07.2019 wird bei der Beschlussfassung über den Bebauungsplan berücksichtigt.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Behandlung der Stellungnahme vom 23.05.2019 Die in den Stellungnahmen des Wasserwirtschaftsamtes aufgeworfenen fachlichen Belange können nicht abschließend im Rahmen der Bauleitplanung gelöst werden.

Niederschlagswasserbeseitigung Wird ein Bebauungsplan aufgestellt bzw. geändert, so ist die Beseitigung des Niederschlagswassers in jedem Fall zu würdigen und zu bewerten. Darzulegen ist, was der (General) Entwässerungsplan für das Plangebiet und dessen Umgebung aussagt. Ebenso sind die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Kanalisation, Besonderheiten von Topographie und Bodenbeschaffenheit, wie eingeschränkte Versickerungsfähigkeit oder auch Altlasten, zu beschreiben.

Im Abwägungsgebot des § 1 Abs 7 BauGB ist das Gebot der Konfliktbewältigung mit enthalten.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 19

Das Bundesverwaltungsgericht führt in einem Urteil vom 21.03.2002, AZ. 4 CN 14/00 aus, dass der Planung eine Erschließungskonzeption zugrunde liegen muss, nach der das im Plangebiet anfallende Niederschlagswasser so beseitigt werden kann, dass Gesundheit und Eigentum der Planbetroffenen diesseits und jenseits der Plangrenzen keinen Schaden nehmen. Hierbei ist zu beachten, dass im Verfahren der Bauleitplanung nicht alle technischen Einzelheiten hinsichtlich der Erschließung geklärt werden müssen. Festgestellt werden muss lediglich, dass und mit welchem technischen Aufwand der Sachverhalt, hier die Beseitigung des Niederschlagswassers, grundsätzlich gelöst werden kann. (vgl.VGH München, Urteil vom 11.02.2014- 1N 10.2254)

Eine Konfliktbewältigung im Bebauungsplan muss städtebaulich erforderlich und verhältnismäßig sein. Die Inhalte müssen sich im Katalog des §9 BauGB (insbes. § 9 Abs 1 Nr. 14 BauGB) wiederfinden.

Von einer Konfliktbewältigung im Bebauungsplan kann Abstand genommen werden, wenn die Durchführung der erforderlichen Maßnahmen außerhalb des Planungsverfahrens im Zuge der Baugenehmigung sichergestellt werden können.

Beschlussvorschlag:

Eine Ergänzung der Festsetzungen des vorliegenden Bebauungsplanentwurfs ist nicht erforderlich. In der Begründung des Bebauungsplanes Nr. 86 Ä I ist die Niederschlagswasser- beseitigung im Plangebiet grundsätzlich zu erörtern und zu bewerten. Die Ergebnisse des Untersuchungsberichtes der GHB Consult GmbH sind in ihren Grundzügen darzustellen.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 20

Überschwemmungsgebiet Eine Beeinträchtigung der bebaubaren Flächen durch das noch nicht förmlich festgesetzte Überschwemmungsgebiet ist nicht gegeben. Um bei Hochwasser- ereignissen das Eindringen von Wasser zu verhindern, wird eine Höhenkote festgesetzt, bis zu der Öffnungen ( TG - Einfahrt, Lichtschächte....) hochzu- führen sind.

Beschlussvorschlag:

Es wird eine Höhenkote festgesetzt, bis zu der Öffnungen (TG-Einfahrt, Lichtschächte …) hochzuführen sind.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Ergänzende Stellungnahme der Verwaltung: Auch noch nicht festgesetzte Überschwemmungsgebiete im Sinne des § 76 Abs. 3 Wasserhaushaltsgesetz sollen nachrichtlich übernommen werden (vgl. § 9 Abs. 6a Satz 2 BauGB).

Beschlussvorschlag:

Die Lage des noch nicht förmlich festgesetzten Überschwemmungsgebietes wird nachrichtlich in die Planzeichnung aufgenommen. Der bisherige Hinweis Nr. 6 (60 m Schutzlinie zur Loisach) kann entfallen.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 21

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

5.) Stellungnahme des Bayerischen Landesamtes für Umwelt vom 29.04.2019

Umweltbezogene Fachfragen werden nicht berührt bzw. sind ausreichend berücksichtigt. Zu den örtlich und regional zu vertretenden Belangen des Naturschutzes, der Landschaftspflege und des technischen Umweltschutzes wird auf die Stellungnahmen des Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen und des Wasserwirtschaftsamtes Weilheim verwiesen.

Stellungnahme der Verwaltung:

Die Erörterung erfolgt im Rahmen der benannten Einwendungen anderer Fachstellen.

Da keine zusätzlichen Einwände erhoben wurden entfallen Behandlung sowie Beschlussfassung.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses nahmen die Ausführungen des Herrn Jörg Hahn, Amt 60, zur Kenntnis.

6.) Stellungnahme des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege vom 21.05.2019

Bodendenkmalpflegerische Belange:

Im Planungsgebiet liegt folgendes Bodendenkmal:

D-1-8532-0042: Untertägige mittelalterliche und frühneuzeitliche Siedlungsteile der historischen Marktsiedlung Garmisch.

Das Plangebiet überlagert im Süden oben genanntes Bodendenkmal, welches sich noch weiter in Richtung Loisach und damit ins Plangebiet hineinerstrecken könnte. Im gesamten Plangebiet bedürfen Bodeneingriffe jeglicher Art (auch im Zusammenhang mit Abbrüchen oder Teilabbrüchen) zumindest einer vorherigen Erlaubnis nach Art.7.1 BayDSchG, worauf wir hinzuweisen bitten.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 22

Bodendenkmäler sind gem. Art. 1 BayDSchG in ihrem derzeitigen Zustand vor Ort zu erhalten. Der ungestörte Erhalt dieser Denkmäler vor Ort besitzt aus Sicht des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege Priorität. Weitere Planungsschritte sollten diesen Aspekt bereits berücksichtigen und Bodeneingriffe auf das unabweisbar notwendige Mindestmaß beschränken.

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege empfiehlt eine Umplanung des Vorhabens zu prüfen, um Eingriffe in die Denkmalsubstanz zu vermeiden oder zu verringern. Dies könnte z.B. durch Verlagerung / Umplanung des Vorhabens an einen anderen Standort geschehen. Bei der Auswahl von aus denkmalfachlicher Sicht geeigneten Standorten berät das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege gerne.

Eine Orientierungshilfe bietet der öffentlich unter http://www.denkmal.bayern.de zugängliche Bayerische Denkmal-Atlas. Darüber hinaus stehen die digitalen Denkmaldaten für Fachanwender als Web Map Service (WMS) zur Verfügung und können so in lokale Geoinformationssysteme eingebunden werden. Die URL dieses Geowebdienstes lautet: http://www.geodaten.bayern.de/ogc/ogc_denkmal.cgi? Bitte beachten Sie, dass es sich bei o.g. URL nicht um eine Internetseite handelt, sondern um eine Schnittstelle, die den Einsatz entsprechender Software erfordert.

Es ist daher erforderlich, die genannten Bodendenkmäler nachrichtlich in der markierten Ausdehnung in den Bebauungsplan zu übernehmen, in der Begründung aufzuführen sowie auf die besonderen Schutzbestimmungen hinzuweisen (gem. § 9 Abs. 6 BauGB) und im zugehörigen Kartenmaterial ihre Lage und Ausdehnung zu kennzeichnen (PlanzV 90 14.3). Die aktuellen Denkmalflächen können durch WMS-Dienst heruntergeladen werden.

Für Teilflächen kann eine fachgerechte, konservatorische Überdeckung Eingriffe in die Denkmalsubstanz verringern. Bei der Planung und Durchführung dieser Maßnahmen berät das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege im Einzelfall.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 23

Genauere Informationen finden Sie auf der Serviceseite des BLfD (http://www.blfd.bayern.de/bodendenkmalpflege/service/) unter dem Stichwort „Konservatorische Überdeckung: Anwendung - Ausführung - Dokumentation“ oder unter dem Link: http://www.blfd.bayern.de/medien/konservatorischeueberdeckung_2016-06- 28.pdf

Sollte nach Abwägung aller Belange im Fall der oben genannten Planung keine Möglichkeit bestehen, Bodeneingriffe durch Umplanung vollständig oder in großen Teilen zu vermeiden bzw. ist eine konservatorische Überdeckung des Bodendenkmals nicht möglich, ist als Ersatzmaßnahme eine archäologische Ausgrabung durchzuführen.

Wir bitten Sie folgenden Text in die textlichen Hinweise auf dem Lageplan und ggf. in den Umweltbericht zu übernehmen:

Für Bodeneingriffe jeglicher Art im Geltungsbereich des Bebauungsplanes ist eine denkmalrechtliche Erlaubnis gem. Art. 7.1 BayDSchG notwendig, die in einem eigenständigen Erlaubnisverfahren bei der zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde zu beantragen ist.

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege wird in diesem Verfahren die fachlichen Anforderungen formulieren.

Bitte beachten Sie die folgenden Hinweise:

Archäologische Ausgrabungen können abhängig von Art und Umfang der erhaltenen Bodendenkmäler einen größeren Umfang annehmen und müssen frühzeitig geplant werden. Hierbei sind Vor- und Nachbereitung der erforderlichen Arbeiten zu berücksichtigen (u.a. Durchführungskonzept, Konservierung und Verbleib der Funde, bei Grabfunden auch Anthropologie). Ist eine archäologische Ausgrabung nicht zu vermeiden, soll bei der Verwirklichung von Bebauungsplänen grundsätzlich vor der Parzellierung die gesamte Planungsfläche archäologisch qualifiziert untersucht werden, um die Kosten für den einzelnen Bauwerber zu reduzieren (vgl. BayVGH, Urteil v. 4. Juni

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 24

2003, Az.: 26 B 00.3684, EzD 2.3.5 Nr. 3 / Denkmalpflege Informationen des BLfD 2004/I (B 127), 68 ff. [mit Anm. W. K. Göhner]; BayVG München, Urteil v. 14. September 2000, Az.: M 29 K 00838, EzD 2.3.5 Nr. 2). Wir bitten darum, die Entscheidungsgremien mit diesem Hinweis zu befassen und stehen für die Erläuterung der Befunderwartung und der damit verbundenen Kostenbelastung aus derzeitiger fachlicher Sicht gerne zur Verfügung.

Die mit dem Bayerischen Staatsministerium des Innern abgestimmte Rechtsauffassung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege zur Überplanung von (Boden-) Denkmälern entnehmen Sie bitte unserer Homepage: http://www.blfd.bayern.de/medien/rechtliche_grundlagen_bodendenkmal.pdf (Rechtliche Grundlagen bei der Überplanung von Bodendenkmälern).

In Umsetzung der Rechtsprechung des Bayerischen Verfassungsgerichtshof (Entscheidung vom 22. Juli 2008, Az.: Vf. 11-VII-07, juris / NVwZ 2008, 1234-1236 [bestätigt durch die nachgehenden Beschlüsse des Bundesverfassungsgerichts vom 4. November 2008, Az.: 1 BvR 2296/08 & 1 BvR 2351/08, n. v.]) wird dringend angeregt, aus städtebaulichen Gründen geeignete Festsetzungen nach § 9 Abs. 1 BauGB (z. B. nach Nummern 2, 9, 10, 11, 15, 20 [Bodendenkmal als „Archiv des Bodens“]) vorzunehmen.

Stellungnahme und Abwägungsvorschlag der Verwaltung:

Die flächenhafte Ausdehnung der Bodendenkmäler (Bayerischer Denkmalatlas, Bodendenkmäler, Benehmen nicht hergestellt) ist nachrichtlich in den Planentwurf zu übernehmen.

Auf die erforderliche denkmalrechtliche Erlaubnis für Bodeneingriffe im Bereich der Bodendenkmäler ist hinzuweisen.

In der Begründung ist der Belang Bodendenkmalpflege (inkl. besondere Schutzbestimmungen) zu thematisieren.

Die im Entwurf des Bebauungsplans festgesetzten überbaubaren Flächen entsprechen im Bereich der Flächen mit Bodendenkmälern weitgehend den bereits bebauten Flächen. Eine Umplanung, um Eingriffe in die Denkmalsubstanz zu vermeiden oder zu verringern, ist deshalb entbehrlich.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 25

Beschlussvorschlag:

Flächen mit Bodendenkmalen sind nachrichtlich in der Planzeichnung darzustellen und unter B) Hinweise zusätzlich aufzunehmen (analog Denkmalensemble).

Die Begründung ist zu ergänzen.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

7.) Stellungnahme der Gemeinde Grainau vom 23.04.2019

Durch die Bauleitplanung des Marktes sind Belange der Gemeinde Grainau nicht betroffen. Die Gemeinde äußert daher weder Anregungen noch Bedenken. Im weiteren Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplans ist eine Beteiligung der Gemeinde Grainau nicht erforderlich.

Eine Beschlussfassung ist nicht veranlasst.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses nahmen die Ausführungen des Herrn Jörg Hahn, Amt 60, zur Kenntnis.

8.) Stellungnahme der Gemeinde Farchant vom 30.04.2019

Seitens der Gemeinde Farchant werden keine Einwendungen gegen das Bauleitplanverfahren erhoben.

Eine Beschlussfassung ist nicht veranlasst.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses nahmen die Ausführungen des Herrn Jörg Hahn, Amt 60, zur Kenntnis.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 26

9.) Stellungnahme der Unteren Bauaufsichtsbehörde (Amt 50) vom 23.05.2019

Überbaubare Grundstücksflächen

Im Bebauungsplan findet sich keine Aussage zur Zulässigkeit von Nebenanlagen im Sinn des § 14 BauNVO. Auf Grund der fehlenden Aussage sind Nebenanlagen außerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen derzeit nicht zulässig.

Hinsichtlich der Anrechnung der Grundflächen von weiteren Haupt- bzw. Nebenanlagen sollten Aussagen getroffen werden (z.B. Terrasse eines zulässigen Restaurants, etc.).

Verkehrsflächen

Im Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 86 Ä I sind keine Aussagen zu Stellplätzen getroffen. Wir regen an, Aussagen und Festsetzungen zu den Stellplätzen zu treffen, insbesondere sollte angegeben werden wo die notwendigen Stellplätze nachgewiesen werden sowie dazu, ob oberirdische Stellplätze auch außerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen zulässig sind. Auf Grund einer fehlenden Aussage sind oberirdische Stellplätze derzeit außerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen nicht zulässig.

Sollten oberirdische Stellplätze zulässig sein, sollte ein weiterer Einfahrtsbereich für das Anwesen Von-Müller-Straße 16 festgesetzt werden.

Grünflächen Auf Grund der detaillierten Beschreibung in der Begründung geht die Bauaufsicht davon aus, dass diese Festsetzung auf den tatsächlichen Erhalt der bereits bestehenden Bäume abzielt.

Hinweis Nr. 9 Im Vorgriff auf die Festschreibung der Anwendung des § 19 BauNVO beim Markt Garmisch-Partenkirchen sollte hier bereits die künftige und auch mit dem Leiter Amt 60 abgesprochene Erdüberdeckung von >100 cm übernommen werden.

Denkmalschutz Beim Vordergebäude handelt es sich um einen ensemblekonstituierenden Baukörper, welcher zu erhalten ist. Die Sicherung durch Baulinien und Wandhöhen alleine ist nicht ausreichend. Hier sind zusätzliche Festsetzungen zu treffen. Zudem wird Seitens der Unteren Denkmalschutzbehörde darauf hingewiesen, dass für sämtliche Arbeiten am Gebäude ein Antrag auf denkmalrechtliche Erlaubnis zu stellen ist. Ebenso ist für den Abbruch des Rückgebäudes ein Antrag auf denkmalpflegerische Erlaubnis zu stellen.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 27

Stellungnahme und Abwägungsvorschlag der Verwaltung:

Überbaubare Grundstücksflächen Im Bebauungsplan sollte ergänzend geregelt werden, ob und wo Nebenanlagen zulässig sind.

Eine über die BauNVO hinausgehende Regelung zu der Berechnung der Grundflächen, wäre im vorliegenden Fall nicht angemessen.

Beschlussvorschlag:

Die Festsetzung Nr. 4 – überbaubare Grundstücksflächen- ist wie folgt zu ergänzen: Garagen, Stellplätze sowie Nebenanlagen gemäß § 14 BauNVO sind auch außerhalb überbaubarer Flächen zulässig, sofern die Anforderungen öffentlich- rechtlicher Vorschriften eingehalten werden.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Verkehrsflächen Die Regelungen zur Zulässigkeit von Nebenanlagen und Stellplätzen werden ergänzt. Eine exakte Festsetzung der Lage ist aus städtebaulichen Gründen nicht gerechtfertigt.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 28

Beschlussvorschlag:

Die Regelungen zur Zulässigkeit von Nebenanlagen und Stellplätzen werden ergänzt.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Hinweis Nr. 9 Der Hinweis wird gestrichen. Über die Baunutzungsverordnung hinausgehende Regelungen zur Bodenversiegelung werden nicht in den Bebauungsplan aufgenommen.

Beschlussvorschlag:

Der Hinweis Nr. 9 wird gestrichen.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 29

Denkmalschutz Die in der Stellungnahme geforderten zusätzlichen Festsetzungen zur Erhaltung des Ensemblegebäudes sind rechtlich unzulässig. Die Möglichkeiten des § 9 Abs. 6 BauGB wurden im vorliegenden Bebauungsplanentwurf ausgeschöpft.

Eine Beschlussfassung ist nicht veranlasst.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses nahmen die Ausführungen des Herrn Jörg Hahn, Amt 60, zur Kenntnis.

10.) Stellungnahme des Ordnungsamtes (Abt. 31.1) vom 22.05.2019

Seitens des Ordnungsamtes bestehen nach derzeitigem Kenntnisstand grundsätzlich keine Bedenken im Hinblick auf den aufzustellenden Bebauungsplan.

Folgende Punkte bitten wir bei den Planungen zu beachten:

- die im Bereich des Bebauungsplanes liegenden öffentlichen Verkehrsflächen dürfen durch neue Bebauungen nicht beeinträchtigt werden. Insbesondere die Alleestraße ist für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen nicht entsprechend ausgebaut (momentane Beschilderung Z 260 StVO mit Zusatz „Anlieger frei").

- Der angespannten Parkplatzsituation im Bereich des Bebauungsplanes Nr. 86 Ä 1 ist bei neuen Bauvorhaben in diesem Bereich durch Schaffung ausreichender Parkflächen (Stellplätze auf Privatgrund, Tiefgarage usw.) Rechnung zu tragen. Aufgrund des bestehenden Parkraummangels in Garmisch-Partenkirchen, können die bestehenden, öffentlichen Parkplätze die zu erwartende Mehrbelastung nicht kompensieren,

- Sollte in diesem Bereich die Errichtung von Gewerbe- bzw. Gast st ät ten- oder Beherbergungsbetrieben geplant werden, ist das Einrichten von Lieferzonen für derartige Betriebe auf privaten Flächen unbedingt erforderlich. Eventuell bestehende Lieferzonen auf öffentlichen Verkehrsflächen können diese oben genannten Flächen in der Regel nicht ersetzen.

Eine Beschlussfassung ist nicht veranlasst.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses nahmen die Ausführungen des Herrn Jörg Hahn, Amt 60, zur Kenntnis.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 30

11.) Stellungnahme der Gemeindegärtnerei (Abt. 70.3) vom 07.05.2019

Mit dem Entwurf des Bebauungsplanes 86Ä I vom 12.12.2018 besteht Einverständnis.

Auf die Stellungnahme 70.3 vom 07.12. 2018 mit Baumbestandsplan und Baumbestandsbewertung wird verwiesen.

Bei der Bauantragstellung soll ein Freiflächengestaltungsplan vorgelegt werden.

Stellungnahme 70.3 vom 07.12. 2018 Fl.Nr.Ga 623/0 Von-Müller-Str. neben Nr.12 Nr.1 Kastanie stark reduziert. Als „Habitatsbaum“ = Lebensraum für diverse Tierarten erhaltenswert. Treibt gut aus.

Fl.Nr.Ga 625 Nr.1 und 2 Hainbuchen als Sträucher beschnitten. Ökologisch sicher wertvoll, als Gestaltungsgrün weniger. Nr.3 Fichte wächst in benachbarte Esche und ist wenig vital.

Fl.Nr. Ga 625/2 Haus Nr.12 nur Rasen und Betonpflaster als Fahrflächen.

Fl.Nr.688 Allèestraße Der Baumbestand ist ortsbildprägend und die gesamte Fläche als gewässerbegleitendes Grünelement sehr wertvoll.

Die Einzelbäume wurden erst in diesem Jahr durch eine Fachfirma gepflegt.

Insbesondere die Eschen sind wegen Vitalitätsmängeln und schneller Ausbildung von Todholz als Folge des Eschentriebsterbens problematisch.

Die Grünfläche ist auf jeden Fall gegen Bebauung zu sichern und ist ja auch Überschwemmungsraum.

Stellungnahme der Verwaltung: Eine Beschlussfassung ist nicht veranlasst.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses nahmen die Ausführungen des Herrn Jörg Hahn, Amt 60, zur Kenntnis.

12.) Stellungnahme der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen vom 02.05.2019

Im Allgemeinen stehen von den einzelnen Sparten grundsätzlich keine Einwände entgegen.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 31

Stromversorgung Die Stromversorgung im o.g. Bereich ist für den derzeitigen Leistungsbedarf ausreichend vorhanden. Für bauliche Angelegenheiten sind die Hinweise zum Schutz von Ver- und Entsorgungsleitungen zu beachten. Die Straßenbeleuchtung ist ausreichend vorhanden.

Gas- und Wasserversorgung: Wasserversorgung: Das betroffene Gebiet wird bereits mit Wasser aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung versorgt. Eine Überbauung der Hausanschlussleitungen ist nicht zulässig.

Erdgasversorgung: Die Versorgung mit Erdgas ist möglich (Hausnummer 16 wird bereits mit Erdgas versorgt). Eine Überbauung der Hausanschlussleitung ist nicht zulässig.

Fernwärmeversorgung: Es befindet sich keine Fernwärmeleitung im Bereich des Bebauungsplans.

Abwasserentsorgung Das Schmutzwasser des betroffenen Bereichs kann in dem vorhandenen Hauptkanal SB ON 500 mm in der „Von-Müller-Straße" oder in geringer Menge über den Hauptkanal STZ ON 250 mm in der Alleestraße eingeleitet werden. Auf Grund der begrenzten Leistungsfähigkeit der weiterführen den Abwasserhauptkanäle muss das Niederschlagswasser wie in§ 55 Abs. 2 des Wasserhaushaltsgesetzes gefordert, auf den betreffenden Grundstücken ortsnah versickert, verrieselt werden.

Stellungnahme der Verwaltung:

Nachdem die Hinweise nicht in den Regelungsbereich der Bauleitplanung fallen, werden diese zur Kenntnis genommen.

Eine Beschlussfassung ist nicht veranlasst.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses nahmen die Ausführungen des Herrn Jörg Hahn, Amt 60, zur Kenntnis.

13.) Stellungnahme der Bayernwerk Netz GmbH vom 22.05.2019

Es bestehen keine Einwände, da im Planungsbereich keine Versorgungsanlagen des Unternehmens betrieben werden.

Ein Beschluss ist nicht veranlasst.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses nahmen die Ausführungen des Herrn Jörg Hahn, Amt 60, zur Kenntnis.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 32

14.) Stellungnahme der Energienetze Bayern GmbH & Co. KG vom 27.04.2019

In o. g. Vorhaben sind keine Versorgungs- und Anschlussleitungen der Energienetze-Bayern GmbH & Co.-KG vorhanden. Von Seiten der Energienetze- Bayern GmbH & Co.-KG bestehen keine Einwände.

Ein Beschluss ist nicht veranlasst.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses nahmen die Ausführungen des Herrn Jörg Hahn, Amt 60, zur Kenntnis.

15.) Stellungnahme der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern vom 13.05.2019

Der vorliegenden Planung wird zugestimmt. Anregungen oder Bedenken werden nicht vorgebracht.

Ein Beschluss ist nicht veranlasst.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses nahmen die Ausführungen des Herrn Jörg Hahn, Amt 60, zur Kenntnis.

Darstellung und Bewertung der zum Bebauungsplan -Entwurf Nr. 86 Ä I „Bernrieder Hof“ eingegangenen Stellungnahmen aus der öffentlichen Auslegung gemäß § 3 (2) BauGB

Die öffentliche Auslegung gemäß § 3 Absatz 2 Baugesetzbuch (BauGB) wurde am 06.04.2019 bekannt gemacht und im Rathaus Garmisch-Partenkirchen vom 23.04.2019 bis 23.05.2019 durchgeführt. Die auszulegenden Planunterlagen wurden zusätzlich über die Einstellung ins Internet zugänglich gemacht. Im Zeitraum der Offenlage ist 1 Stellungnahme aus der Öffentlichkeit eingegangen.

Aus Datenschutzgründen werden keine personenbezogenen Daten (Name und Adresse) aufgeführt. Den Fraktionen des Gemeinderates wird der Absender der Stellungnahme zur Verfügung gestellt.

Stellungnahme vom 22.05.2019

Bezugnehmend auf die o.g. Thematik folgende 2 Anfragen:

Baugrenzen Für den Geltungsbereich des Bebauungsplanes wurden Baulinien und Baugrenzen festgesetzt.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 33

Nachdem unsere Planung schon recht weit fortgeschritten ist,. möchten wir Sie bitten, im Rahmen der Auslegung des Bebauungsplanes zu überprüfen, ob sich unsere Baukörper innerhalb der Baugrenzen befinden. Geringfügig kann es zu Überschreitungen kommen.

Wir bitten Sie diese evtl. Überschreitungen durch Anpassung der Baugrenzen an unsere Planung anzupassen. In Anlage erhalten Sie unsere Planung im Maßstab 1 : 500 mit entsprechenden Maßangaben. Wir können Ihnen den Plan selbstverständlich auch in digitaler Form zur Verfügung stellen.

Zufahrt zur Tiefgarage Die Zufahrt zur Tiefgarage ist im Bebauungsplan als Hinweis dargestellt. Nachdem wir die Tiefgarage inzwischen auch schon detailliert geplant haben, bitten wir Sie die Zufahrt entsprechend unserer Pläne anzupassen. In Anlage erhalten Sie unsere Planung im Maßstab 1 :500 mit entsprechenden Maßangaben.

Wir können Ihnen den Plan selbstverständlich auch in digitaler Form zur Verfügung stellen.

Wir bitten unsere Anregungen im Bebauungsplan zu berücksichtigen.

Beschlussvorschlag:

Baugrenzen: Die überbaubaren Flächen des westlichen Baufeldes sind im Westen um 1,5 m zu erweitern und im Osten im gleichen Maß zu kürzen.

Zufahrt zur Tiefgarage: Die Zufahrt zur Tiefgarage (Hinweis Nr. 4) ist nach Süden zu verlängern.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 34

Gesamtbeschlussvorschlag:

Der Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 86 Ä I „Bernrieder Hof“ in der Fassung der öffentlichen Auslegung ist gemäß den Einzelbeschlüssen: Reduzierung der Breite der südlichen Zufahrt/Änderung der Planzeichnung Erläuterung der Niederschlagswasserbeseitigung im Plangebiet/Ergänzung der ⇨ Begründung ⇨ noch nicht festgesetztes Überschwemmungsgebiet nachrichtlich aufnehmen/ Ergänzung der Hinweise ⇨ im Gegenzug Hinweis zur 60m Schutzlinie streichen Regelung einer Höhenkote, bis zu der Öffnung (TG-Zufahrt, Be-und Entlüftung….) ⇨ hochzuführen sind/Ergänzung der textlichen Festsetzungen ⇨ Lage der Flächen mit Bodendenkmälern nachrichtlich übernehmen/ Ergänzung der Hinweise sowie der Begründung ⇨ Zulässigkeit von Garagen, Stellplätzen und Nebenanlagen regeln/ Ergänzung der textlichen Festsetzungen ⇨ der Hinweis Nr. 9 (Erdüberdeckung) ist ersatzlos zu streichen überbaubare Flächen des westlichen Baufeldes anpassen/ Änderung der ⇨ Planzeichnung ⇨ Lage der TG- Zufahrt anpassen/Änderung des Hinweises zu ändern bzw. zu ergänzen. ⇨Da die Grundzüge der Planung nicht berührt werden, ist die Einholung der Stellungnahmen auf die von den Änderungen und Ergänzungen betroffene Öffentlichkeit bzw. Träger öffentlicher Belange beschränkt.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 35

TOP 16 Bahnhofsareal West: Vorstellung der Ergebnisse des kooperativen Verfahrens, Beauftragung Kanzlei Döring Spieß (Dr. Busse) - beschließend

Sachvortrag:

Die 1. Bürgermeisterin Frau Dr. Sigrid Meierhofer gibt bekannt, dass der Tagesordnungspunkt abgesetzt wurde.

TOP 17 Bebauungsplan 121 Finkenstraße und Bebauungsplan 115 Hausbergparkplatz / Vergabe Planungsleistungen - beschließend

Sachvortrag:

Bebauungsplan 121 Finkenstraße: Es wurden 4 Büros zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Zwei Büros haben jeweils ein wertbares Angebot abgegeben.

Das Büro Dargomir aus München hat Honorarzone I Höchstsatz für die Leistung Bebauungsplan und Honorarzone I Höchstsatz für die Leistung Grünordnung mit dem Angebot vom 07.06.2019 angeboten. Es wird durch das Büro ein Satzungsbeschluss bis März 2021 angestrebt. Die vorgeschlagene vertragliche Bearbeitungsfrist ist auf 24 Monate begrenzt. Danach sind die Stundensätze bzw. das Honorar gegebenenfalls anzupassen.

Das Büro ist auf Grund von nachgewiesenen Referenzen in der Lage den Auftrag auszuführen.

Bebauungsplan 115 Hausbergparkplatz: Es wurden 3 Büros zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Zwei Büros haben jeweils ein wertbares Angebot abgegeben.

Das Büro Sieber aus Lindau hat Honorarzone I Mittelsatz für die Leistung Bebauungsplan und Honorarzone I Mittelsatz für die Leistung Grünordnung mit dem Angebot vom 07.06.2019 angeboten. Es wird durch das Büro ein Satzungsbeschluss bis Mai 2021 angestrebt. Die vorgeschlagene vertragliche Bearbeitungsfrist ist auf 12 Monate begrenzt. Danach sind die Stundensätze bzw. das Honorar gegebenenfalls anzupassen.

Das Büro ist auf Grund von nachgewiesenen Referenzen in der Lage den Auftrag auszuführen.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 36

Beschluss -1-:

Das Büro Dragomir aus München wird auf Grundlage des Angebotes vom 07.06.2019, mit der angebotenen Honorarzone I -Höchst-Satz, für die Erstellung des Bebauungsplans 121 Finkenstraße beauftragt.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Beschluss -2-:

Das Büro Sieber aus Lindau wird auf Grundlage des Angebotes vom 07.06.2019, mit der angebotenen Honorarzone I -Mittel-Satz, für die Erstellung des Bebauungsplans 115 Hausbergbahn Talstation beauftragt.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 37

TOP 18 Antrag der Bayernpartei -Rathauskreuzung- ; Erneute Behandlung der vom Staatlichen Bauamt derzeit erfolgenden Ausbaumaßnahmen der Knotenpunkte an der Bundesstraße 2 - beschließend

Sachvortrag:

Vorab ist generell festzustellen, dass Bauherr und Auftraggeber der Maßnahmen am Rathausplatz, das für Bundesstraßen zuständige, staatliche Bauamt Weilheim ist. Der Markt Garmisch-Partenkirchen kann zur Planung lediglich Stellung beziehen. Eine Umplanung der Maßnahme oder gar ein Baustopp kann nur durch das staatliche Bauamt erfolgen. Der Markt Garmisch-Partenkirchen und somit der Marktgemeinderat sowie die 1. Bürgermeisterin haben hierbei keine Entscheidungsgewalt. Ein Beschluss zum Antrag der Bayernpartei bliebe daher wohl ohne Folgen.

Im Antrag der Bayernpartei wird erwähnt, dass „erst durch die Sperrung der Abbiegespur im Rahmen der Bauarbeiten [...] „das ganze Ausmaß der gravierenden Nachteile für fast den ganzen Ortsteil Partenkirchen deutlich gemacht“ wurde. Hierbei ist jedoch vom Antragsteller übersehen worden, dass der jetzige Zustand in der Bauphase auf keinen Fall mit dem endgültigen Zustand verglichen werden darf: Derzeit ist die Kapazität der Kreuzung halbiert, da nur eine Spur in Fahrtrichtung München vorhanden ist. Nach Fertigstellung der Maßnahme werden wieder zwei Spuren vorhanden sein.

Bereits am 03.04.2017 stellte das StBA Weilheim die Umplanung der Kreuzungen an der Hauptstraße im Bau- und Umweltausschuss vor.

Damals wurde von der Verwaltung des Marktes Stellung bezogen und empfohlen die Dreiecksinseln an der Rathauskreuzung (mit Ausnahme des Abbiegers an der Schnitzschule) aufzulösen um das freie Rechtsabbiegen zu unterbinden sowie das Überqueren der Rathauskreuzung für Fußgänger sicherer und komfortabler zu gestalten. Ein Wegfall der Abbiegespur wurde hierbei jedoch nicht diskutiert.

Das StBA Weilheim hatte in der ursprünglichen Planung den Wegfall der Dreiecksinseln nicht vorgesehen. Es wurde empfohlen die Sicherheit der Fußgänger als oberste Priorität zu sehen. Damals wurde darauf hingewiesen, dass dies jedoch auf Kosten der Fahrzeit von Autofahrern gehe.

In Kombination mit dem Radwegkonzept kam die Thematik am 19.03.2018 im Bau- und Umweltausschuss und am 18.04.2018 im Marktgemeinderat abermals auf die Tagesordnung. Dabei wurde u.a. beschlossen vom Knotenpunkt „Unterfeldstraße“ bis zum Knotenpunkt „Wildenauer Straße“ am südlichen Ortseingang der Konzeption des Straßenbauamtes Weilheim zu folgen.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 38

Die Konzeption sah u.a. vor, den Rechtsabbieger in die Ludwigstraße auf zu lösen. Die Pläne wurden erneut durch die kompetenten Mitarbeiter des StBA Weilheim den Mitgliedern des Marktgemeinderates vorgestellt und die 1.Bürgermeisterin Frau Dr. Sigrid Meierhofer wurde einstimmig ermächtigt, die Vereinbarung zwischen StBA Weilheim und Markt Garmisch-Partenkirchen über die Kostenbeteiligung zu unterzeichnen.

Generell ist zu sagen, dass in der Anfangsphase einer Planung (oft 1-2 Jahre vor Baubeginn) Änderungen noch relativ schnell und kostengünstig erfolgen können. Je weiter sich das Projekt der Umsetzung nähert, desto kostenintensiver und zeitaufwendiger werden Änderungen der Planung. Eine Baumaßnahme kurz vor der Fertigstellung zu verändern ist denkbar ungünstig. Daher können wir allen Mitgliedern des Gemeinderats nur darum bitten, sich frühzeitig mit Planungen auseinander zu setzen. Die Verwaltung informiert Gemeinderäte gerne, auch außerhalb der Sitzungen, über aktuelle Planungen und beantwortet auch Fragen dazu.

Das Gemeindebauamt sieht, u.a. wegen der unveränderten Sachlage zur letzten Stellungnahme, keine Notwendigkeit eine neuerliche, geänderte Stellungnahme zu den derzeit durchgeführten Baumaßnahmen abzugeben.

Zudem weist das Bauamt darauf hin, dass die im Antrag angesprochene Maßnahme an der Rathauskreuzung bereits seit dem 03.07.2019 fertiggestellt ist.

Beschluss:

Die Verwaltung wird beauftragt einen Gesprächstermin mit den Verantwortlichen des Staatlichen Bauamtes bei einer Sitzung des Bau- und Umweltausschusses zu vereinbaren, in dem die Situation an der Rathauskreuzung bezüglich der „Rechtsabbieger“ in die Ludwigstraße erörtert wird, um eine Verbesserung zu erzielen.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 10 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 10 Mitglieder:

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 39

TOP 19 Ausbau der Dachgeschosse bei den Anwesen Kirchweg 6, 8, 10, 12; Erteilung einer Abweichung von § 3 der Ortsgestaltungssatzung (OGS) hinsichtlich des Abstandes der geplanten Dachgauben zur Außenwand - beschließend

Sachvortrag:

Der Antragsteller beantragt unter anderem eine Abweichung von § 3 Abs. 2 Nr. 1 der Ortsgestaltungssatzung (OGS) hinsichtlich des Mindestabstandes der geplanten Dachgauben von 2,50 Metern zur Außenwand der Gebäudegiebelseite. Durch den, der Einhaltung der Abstandsflächen geschuldeten, in der Höhe deutlich versetzten Firstverlauf, wirkt die Dachgaube umso wuchtiger.

Aus gestalterischen Gründen kann das Bauamt die Gewährung einer Abweichung nicht empfehlen.

Beschluss:

Die Abweichung von § 3 Abs. 2 Nr. 1 der Ortsgestaltungssatzung (OGS) hinsichtlich des Abstandes zur Außenwand wird nicht gewährt.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

TOP 20 Neubau von drei Mehrfamilienhäusern mit Tiefgarage auf den Anwesen Kirchweg 3, 5, und 7; Erteilung einer Abweichung von § 5 Abs. 1 der Ortsgestaltungssatzung (OGS) hinsichtlich einer geplanten Geländeveränderung - beschließend

Sachvortrag:

Der Antragsteller beantragt die Erteilung einer Abweichung von der Ortsgestaltungssatzung hinsichtlich der geplanten Geländeveränderung um die

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 40

Zugänglichkeit sowie die Nutzbarkeit der drei neu errichteten Gebäude zu optimieren. Das Bauamt sieht aufgrund der Topographie des Geländes die Notwenigkeit der beantragten Veränderung. Die Geländeveränderung ist zudem verträglich und wird deshalb von der Verwaltung mit getragen. Das Gemeindebauamt empfiehlt dem Bau- und Umweltausschuss die Gewährung der Abweichung von § 5 Abs. 1 der Ortsgestaltungssatzung hinsichtlich der beantragten Geländeveränderung.

Beschluss:

Der Bau- und Umweltausschuss gewährt eine Abweichung von § 5 Abs. 1 der Ortsgestaltungssatzung hinsichtlich der beantragten Geländeveränderung.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

TOP 21 Vollzug des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG); Nachtrag in die Denkmalliste -Martinswinkelstraße 8- (Schlachthof); Herstellung des Benehmens nach Art. 2 BayDSchG - beschließend

Sachvortrag:

Mit Schreiben vom 14.06.2019 wurde der Markt Garmisch-Partenkirchen, als Untere Denkmalbehörde, vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege über den o.a. Nachtrag in die Denkmalliste informiert. Anlässlich einer Anregung vom Landratsamt Garmisch-Partenkirchen wurde bei einem Ortstermin am 11.12.2018 der gesamte Bereich des Schlachthofes mit Außenanlagen und Einfriedung in Augenschein genommen. Als Folge dessen wurde die Schlachthalle, das Verwaltungs- und Wohngebäude, das Lager- und Werkstattgebäude sowie die Einfriedung mit schmiedeeisernem Tor nach Art. 1 BayDSchG in die Denkmalliste nachgetragen.

Nicht in die Denkmalliste aufgenommen wurde der in späterer Zeit erfolgte Anbau einer weiteren Schlachthalle nach Westen.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 41

Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege bittet nun um Herstellung des Benehmens nach Art. 2 Abs. 1 BayDSchG durch den Markt Garmisch-Partenkirchen.

Nachdem vom Bauamt keine fachlichen Fehler beim Beschrieb der Objekte festgestellt werden konnten, empfiehlt die Verwaltung dem Bau- und Umweltausschuss die entsprechende Beschlussfassung zur Herstellung des Benehmens.

Beschluss:

Für den Nachtrag in die Denkmalliste gemäß Art. 1 BayDSchG der o.a. Objekte des Schlachthofes (Schlachthalle, Verwaltungs- und Wohngebäude, Lager- und Werkstattgebäude, Einfriedung mit schmiedeeisernem Tor) wird das Benehmen des Marktes Garmisch-Partenkirchen nach Art. 2 BayDSchG hergestellt. Das Bauamt wird angewiesen eine entsprechende Antwort an das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege zu erstellen.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

TOP 22 Partnachklamm; Brücke über die Partnach am südlichen Ausgang der Klamm - dringliche Sanierung der Brückenfundamente - beschließend

Sachvortrag:

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 42

Nach der Partnachklamm (Südende) hat der Wanderer u. a. auch die Möglichkeit Richtung Kälberalm / Schachen, ins Reintal (Bockhütte, Reintalangerhütte usw.) und Richtung Partnachalm / Hausberggebiet zu wandern.

Hierzu muss er die Partnach auf einer vor ca. 25 Jahren gebauten Brücke überqueren.

Die Fundamente der Brücke wurden bereits beim Hochwasser 2018 stark in Mitleidenschaft gezogen, durch die zwei kleinen Hochwässer in diesem Jahr wurde der Schaden noch vergrößert (unterspülte Fundamente).

Laut Statiker IB Wohlfart müssen die Fundamente dringend saniert werden, um eine Sperrung der Brücke beim nächsten höheren Wasserstand zu vermeiden.

Die Fa. GEOS Alpinbau hat hierfür ein Komplettangebot in Höhe von 42.198,35 EUR abgegeben, das von der Tiefbauabteilung des Marktes geprüft und für in Ordnung befunden wurde.

Haushaltsmittel stehen beim Bauhof auf der HHSt. 0.6300.5149 zur Verfügung.

Aufgrund der Eilbedürftigkeit sollten die Arbeiten direkt an die Fa. GEOS vergeben werden.

Beschluss:

Die Vergabe der Arbeiten zur Sanierung der Brückenfundamente über die Partnach am Südausgang der Partnachklamm wird als dringliche Maßnahme zum Angebotspreis der Fa. GEOS Alpinbau in Höhe von 42.198,35 EUR beauftragt.

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: 0 Persönlich beteiligt: 0 Anwesende 9 Mitglieder:

Vor Behandlung des Tagesordnungspunktes hat MdG Kössel die Sitzung verlassen.

1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer stellt fest, dass der Beschlussvorschlag angenommen ist.

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses vom 22.07.2019 Seite 43

Ende der öffentlichen Sitzung: 22:00 Uhr

Für die Richtigkeit:

Die Vorsitzende: Für das Protokoll:

Dr. Sigrid Meierhofer Thomas Storf 1. Bürgermeisterin Sachbearbeiter