Das Geheimnis Der Wulp Ist Gelüftet
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37. Jahrgang 1. April 2021 Nr. 13 GZA/PP-A 8048 Zürich, Post CH AG Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, www.lokalinfo.ch Museumsbesuch als Spaziergang Spielgruppenalltag ganz anders Wasserballer wieder im Wasser Das Ortsmuseum Küsnacht hat wegen Corona die Wie geht es den Kleinsten in dieser Pandemie? Wie Nach einer langen Corona-Pause sind die Aquastars Ausstellung – wenigstens Teile davon – ins Aussen lebt es sich in der Spielgruppe? «Topolino» in nun wieder in den Wettkämpfen. Der Start war nicht verlegt. Acht Schaufenster sind zu Vitrinen geworden. 5 Küsnacht gewährt im Interview einen Einblick. 7 schlecht, das intensive Training hat sich bewährt. 9 Vollsperrung der Seestrasse Das Geheimnis der Wulp ist gelüftet Die Bauarbeiten an der Seestrasse in Herrliberg schreiten zügig und plan- Gruseliger Fund im Küsnachter ler Theologin und Wiborada-Forscherin mässig voran, heisst es in einer aktuel- Tobel: Bei dem Schädel und dem Ann-Katrin Gässlein bestätigt diese Ein- len Meldung der Zürcher Baudirektion. schätzung: «Das überrascht mich nicht Nun stehen die abschliessenden Belags- Backenzahn, die im vergangenen wirklich. Man weiss heute, dass die arbeiten an. Die geplante Vollsperrung Herbst unter der Ruine Wulp St. Galler Stadtheilige mehrere, oft un- betrifft den Abschnitt zwischen der gefunden worden sind, handelt bekannte Vorgängerinnen und auch Grenze Erlenbach und der Badi Steinrad. es sich um die sterblichen Über- Nachahmerinnen hatte – auch in Zürich Sie beginnt am Dienstag, 6. April, um reste einer Frau. Offensichtlich und Umgebung.» 5 Uhr und dauert bis Montag, 12. April, Das Kunsthistorische Institut Zürich 5 Uhr. Die Umleitung des motorisierten war sie eine Asketin, die sich vor hat die Gebeine aus der Küsnachter Individualverkehrs erfolgt in beide rund 800 Jahren einmauern liess. Wulp nun freigegeben. Ob sie ins Orts- Richtungen über Forchstrasse–Habüel- museum kommen, ist noch offen. strasse–Bergstrasse–Zollerstrasse. An Daniel J. Schüz Seite 3 neuralgischen Punkten werden Ver- kehrsdienste die Querungen der Schul- Noch seien wesentliche Fragen unge- wege sichern und den Verkehr lenken. klärt, räumt Carola Jäggi von der Uni- Die Seestrasse ist in Erlenbach zwi- versität Zürich ein, die mit den Unter- schen der Einmündung Zollerstrasse suchungen zum Fund in Küsnacht bis zur Grenze Herrliberg und in Herr- beauftragt worden war. Allerdings liberg zwischen der Einmündung widerlegen mehrere Indizien die ur- Forchstrasse bis vor die Steinrad- sprünglich geäusserte Vermutung, dass strasse als Sackgasse signalisiert. Die es sich bei dem verschütteten Verlies Liegenschaften in diesen Abschnitten unter der Wulp-Ruine um einen Kerker sind dadurch mit Fahrzeugen erreich- und bei den sichergestellten Knochen bar. Die Einmündung der Steinrad- um die Gebeine eines Gefangenen han- strasse ist gesperrt. deln könnte. Damit der Einbau des Belags in der Mit grosser Wahrscheinlichkeit, sagt geplanten Zeit erfolgen kann, werden die Archäologin und Kunsthistorikerin, die Bauarbeiten über die Mittagszeit könne man heute davon ausgehen, dass nicht unterbrochen. Witterungsbe- dieser Fund «ein neues Kapitel in der dingte Verschiebungen bleiben vorbe- hochmittelalterlichen Kirchengeschichte halten, heisst es weiter. (ks.) des Kantons Zürich eröffnet». Die St. Gal- Der 800-jährige Zahn der eingemauerten Frau. Die Küsnachter Wiborada: Dieser Schädel wurde letzten Herbst auf der Wulp gefunden. BILDER ZVG ANZEIGEN Verkaufund Reparaturen vonMotorgeräten undVelos Wirreparieren sämtlicheMarken! Motorgerätevermietung Markus Egg Karrenstrasse1· 8700 Küsnacht 044912 20 00 Freihof–Garage Daniel Künzler +Co. Bergstrasse51, 8700Küsnacht Tel. 044910 57 00 www.freihof-garage.ch •Reparaturen undService sämtlicherMarken •MFK-Inspektion •Motorfahrzeugkontrolle undVorführen •Reifenhotel LOKALINFO 2 Vermischtes 1. April 2021 Streit um mehr sozialen Wohnungs- Historischer Güterbahnhof-Teil bau ist entbrannt Die Stadt Zürich will mehr bezahlbare Wohnungen: Künftig soll bei Baupro- bekommt zumindest Gnadenfrist jekten, die zusätzlichen Wohnraum schaffen, die Hälfte dieser Wohnungen Jahrelang hielten Stadt und günstig sein. Für die Bewohner gelten Kanton Zürich am Abriss der Belegungsvorschriften sowie Einkom- mens- und Vermögenslimiten. letzten Zeitzeugen des Güter- Auslöser für diesen Plan der Stadt bahnhofs in Zürich-Aussersihl Zürich ist eine kantonale Volksabstim- fest. Nun einigten sie sich «in mung im Jahr 2014. Die Stimmberech- letzter Minute», wie die NZZ tigten im ganzen Kanton sagten schrieb. Eine geplante Treppe damals Ja zu einer Ergänzung des Pla- nungs- und Baugesetzes. Diese Ergän- zum neuen Polizei- und Justiz- zung erlaubt es Gemeinden und Städ- zentrum (PJZ) ist plötzlich nicht ten, bei zusätzlicher Ausnutzung ei- mehr so wichtig. nen Mindestanteil an preisgünstigen Wohnungen vorzuschreiben. «Für uns Lorenz Steinmann ist aber klar, dass wir diese Möglich- keit nutzen wollen», sagte Hochbau- In gut einem Jahr wird das Polizei- und vorsteher André Odermatt (SP) Justizzentrum (PJZ) in Zürich-Aussersihl vergangene Woche an einer Medien- eröffnet. Auf dem ehemaligen Areal Gü- Eine Aufnahme konferenz. Er beruft sich dabei auf ein terbahnhof werden dann Abteilungen von 1995 zeigt Gesetz, das seit 2019 in Kraft ist. Die der Kantonspolizei, der Staatsanwalt- den damaligen vom Stadtrat vorgeschlagene Um schaft und des Justizvollzugs sowie das Güterbahnhof. setzung fordert eine Erhöhung des Forensische Institut, die Zürcher Polizei- Rechts die Anteils günstiger Wohnungen. Diese schule und Teile des Zwangsmassnah- VBZ-Wende- sieht vor, dass bei einer Mehrwertaus- mengerichts zusammengefasst. Die Kos- schlaufe auf dem nutzung bestehender Bauten jeweils ten betragen rund 740 Millionen Franken. Hardplatz. BILD die Hälfte der zusätzlichen Fläche Für den Neubau wurde 2013 der SBB-Gü- COMET/ ETH-BILDARCHIV günstig vermietet werden muss. Der terbahnhof grösstenteils abgebrochen. Stadtrat wählte laut Odermatt bewusst Doch das PJZ beansprucht von der Grund- die Hälfte und nicht noch mehr, um stücksfläche von total 63 608 Quadratme- Investoren nicht abzuschrecken. Sonst tern lediglich etwa 33 600 Quadratmeter. würde allenfalls die Bauwirtschaft Trotzdem hielt der Kanton bisher immer einen Dämpfer erhalten. an seinen Aussagen fest, die letzten Hallen des alten Güterbahnhofs müssten wegen Eingriff in den Markt? eines provisorischen Treppenaufgangs Trotzdem will die Stadt spürbar in den ebenfalls abgebrochen werden. Diese Zei- Markt eingreifen. Die Bauherren dür- tung thematisierte den Erhalt der verblei- fen sich ihre Mieter zwar selber aussu- benden zwei Hallen mehrere Male seit chen. Diese müssen aber gewisse Krite- 2018. Grund: Hier entwickelten sich unter rien erfüllen: Etwa, dass die Mitpar- der Ägide des Architekten und Kurators teien dort auch wirklich wohnen. So Ralph Baenziger stark beachtete Kunst- Dieser Rest beim soll verhindert werden, dass aus den ausstellungen rund um die Werke von Hardplatz be- günstigen Wohnungen Zweit- und Fe- Otto Müller und Trudi Demut. kommt eine rienwohnungen werden. Zudem will Trotzdem hiess es vom Kanton auf An- Gnadenfrist. Links die Stadt eine Einkommens- und Ver- frage stets, es gebe nur den Abbruch als im Hintergrund: mögenslimite vorgeben. Der Stadtrat Option. Dies sei im Gestaltungsplan und das Polizei- und schlägt ausserdem vor, dass die Zahl in der Baubewilligung so vorgegeben. Zu- Justizzent- der Bewohner mindestens der Zim- dem werde vor Bezug des PJZ-Neubaus im rum. BILD LS merzahl minus 1 entsprechen muss. Bereich der beiden noch bestehenden Etwas, was die Stadt seit kurzem schon Hallenteile ein Treppenaufgang zur Hard- ter an den Verein Zitrone, der auf Markus Kägi zu seinem Nachfolger Mar- bei ihren eigenen Liegenschaften vor- brücke erstellt. Von dieser Zeitung ange- Zwischennutzungen aller Art speziali- tin Neukom gewesen. Angst wünscht sich schreibt. Bis es soweit ist, braucht es fragte Politiker (SP, GLP, Grüne, AL) zeig- siert ist. Der Verein erhält gemäss dem nun, dass man in einigen Jahren von sel- noch eine Teilrevision der Bau- und ten sich 2018 erstaunt über diese festge- Zeitungsartikel die Auflage, dass Ralph ber darauf komme, dass die geplante Zonenordnung. Bei den beschriebe- fahrene Situation. «Der Abriss auf Vorrat Baenziger mit seinem Kunstprojekt in Treppe gar nicht nötig sei. «Momentan nen Vermietungskriterien sind eben- bringt nichts», erklärte etwa Marco De- der einen der beiden Hallen bleiben hat der Kanton sowieso zu wenig Geld», falls Einsprachen möglich. Die Frist noth, Gemeinderat und damaliger Stadt- kann. Der Verein Zitrone machte sich ei- ist der Kommunikationschef des Zürcher läuft bis am 25. Mai. Entschieden wird zürcher SP-Präsident. «Bireweich» fand nen Namen etwa mit der Zwischennut- Mieterverbandes optimistisch. schlussendlich im Gemeinderat. AL-Gemeinderat Walter Angst die Vorstel- zung der Citroën-Garage Schlotterbeck an lung, dass Stadt und Kanton die noch be- der Badenerstrasse. Gebrauchsleihe bis 2027 Kritik von den Bürgerlichen stehenden Hallen des SBB-Güterbahnhofs Grosse Freude an der Entwicklung hat Die FDP, die SVP und der Hauseigentü- im Kreis 4 abreissen wollen. Er formu- Freude bei Angst und Baenziger auch Ralph Baenziger. In einem Newslet- merverband bekämpfen den städti- lierte deswegen eine Anfrage im Gemein- Und die bisher immer erwähnte Treppe ter sprach er gar vom «Wunder von Zü- schen Plan. Es handle sich um ein diri- derat, um herauszufinden, ob der Rest