1868 – 2018

Gedenkanlass 150 Jahre Dorfbrand Rüti

Samstag, 19. Mai und Sonntag, 20. Mai 2018 3295 Rüti bei Büren T: 032 351 26 81 [email protected] www.holzbau-moosmann.ch Vorwort zur Gedenkfeier: 1 Das Wort des Gemeindepräsidenten

Liebe Leserinnen und Leser

Es war an einem Sonntagmorgen im Mai 1968, ich ging an Vaters Hand auf den Platz des neuen Primarschulhauses. In Erinnerung an den verheeren- den Brand vor 100 Jahren wurde ein Gedenkanlass abgehalten.

Hauptredner war Gemeindepräsident Ernst Sahli. Ebenfalls auf Platz war die einige Jahre zuvor ausser Dienst gestellte Feuer- wehrspritze von 1867. Nach den Reden gabs noch eine Lauper- Bratwurst mit einem Stück Brot aus den Bäckereien Kuchen oder Zürcher, dazu ein Pepsi-Cola, für die Erwachsenen ein Lan- genthaler Bier. Am Mittag war Schluss und die zahlreichen Besucherinnen und Besu- cher bewegten sich wieder nach Hause.

Nun, 50 Jahre später, halten sie den Fest- liche Abbild Rütis und der Umgebung von führer in der Hand, der erneut an das ein- heute. schneidende Ereignis vor nun 150 Jahren erinnert. Mein Wunsch wäre es, wenn das Nun viel Spass beim Lesen, und hoffentlich einte oder andere «Heftli» nicht direkt im habe ich sie aufs Fest, diesmal auf dem Altpapier landen würde und vielleicht in «neuen» Gemeindehausplatz, gluschtig 50 oder 100 Jahren wieder zum Vorschein gemacht. käme.

Ich danke den Autorinnen und Autoren für die interessanten Texte und Bilder, den Mitorganisatoren der Burger- und Kirch- gemeinde, sowie den Sponsoren und Inse- Walter Eggli, renten für die finanzielle Unterstützung, Gemeindepräsident und das dadurch abgegebene wirtschaft- 3295 Rüti bei Büren – unser Dorf Porträt der Einwohner- gemeinde Rüti bei Büren

Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Truppen Napoleons in Europa be- siegt, und zogen sich in ihre Kasernen nach Frankreich zurück. Sie hinter- liessen uns nicht nur das Kilo, das metrische System und den Franken, sondern auch den Geist der französischen Revolution.

Das Bernervolk forderte den Rücktritt der Zur Zeit des Brandes hiess der Gemeinde- patrizischen Regierung und die Schaffung präsident Niklaus Stauffer. eines Staates auf dem Boden der Freiheit Gemeinderat und Kommissionen wurden und Gleichheit. Auf der Basis der Staatsver- bis zur Einführung des Frauenstimmrechts fassung von 1831, wurden 1833 die ersten 1970 im Majorz-System gewählt. Ab 1971 bis Wahlen abgehalten. Das erste Reglement 2004 wurde der Proporz angewandt. Da für die Einwohner und Burgergemeinde sich mittlerweile sämtliche Ortsparteien stammt aus dem Jahre 1850. In 25 Para- aufgelöst oder verabschiedet haben, würde grafen wurden die Befugnisse der beiden wieder im Majorz gewählt. Seit vielen Jah- Gemeinden geregelt. Mit dem Ausschei- ren standen nie mehr KanditatInnen zur dungsvertrag von 1861 gingen die beiden Auswahl als Sitze frei wurden! Räte getrennte Wege. In Rüti lebten am 1. Januar 2018 850 Ein- wohnerInnen. Die Fläche der Gemeinde be- trägt 647 ha, davon sind ca 250 ha Wald. In den rund 45 registrierten Industrie- und Gewerbebetrieben arbeiten gut 400 Perso- nen. Die bedeutendsten sind Thommen- Furler AG, Hyga Wattefabrik, Glamec AG, Holzbau Moosmann AG, Holzwarenfabrik Müller und Maffeo Gerüstebau. 16 Landwirtschaftsbetriebe werden als Voll- oder Teilzeitbetriebe geführt, sechs davon halten noch Milchkühe. Schweinezucht wird bei Redaktionsschluss keine mehr betrie- ben.

Das Gemeindehaus Rüti. Stand Mai 2018 3 Behörden und Personal Einwohnergemeinde Rüti

Im fünfköpfigen Gemeinderat sind Umweltschutzkommission – Walter Eggli, Präsident, Finanzen – Rolf Sahli, Präsident – Theo Bösiger, Vizepräsident, Schule – Ueli Hug, Sekretär – Sarah Signorini, Soziales – Heinz Zaugg, Bruno Schlup und – Rolf Sahli, Bau und Umwelt Thomas Ruch – Michel Viandante, öffentliche Sicherheit Kommission für das Bildungswesen Zu Dienste der Gemeinde steht – Theo Bösiger, Präsident folgendes treues Personal – Roger Hauenstein, Vizepräsident – Kathrin Jenni, Gemeindeschreiberin – Daniela Chalverat, Sekretariat – Konrad Moser, Finanzverwalter – Jörg Linder, Gebäude/Bau – Lilian Garcia, Verwaltungsangestellte – Sarah Dasen, Finanzen – Bruno Schlup, Gemeindewerk- und Schulleitung Brunnenmeister – Stephan Stauffer – Erich Mollet, Hauswart Schulhaus – Sonja Giglio, Raumpflegerin Kindergarten und Lehrpersonen Gemeindeliegenschaften – Verena Fiechter und Kathrin – Doris Linder, Stv. Raumpflegerin Aeschbacher, Kindergärtnerinnen Gemeindeliegenschaften – Susanne Schenk, Bettina Furrer, Irene Wegmüller, Barbara Blaser Kommission für Bau und Gemeindebetriebe und Benedikt Jakob (IFB) – Rolf Sahli, Präsident, – Heinz Stauffer, Strassen In weiteren Funktionen – Hansruedi Kündig, Elektro – Monika und Fritz Stauffer, Verträger – Jürg Gatschet, Wasser, Abwasser – Jürg Gatschet, Ackerbaustellenleiter – Hans-Georg Lehmann, Baupolizei – Walter Gerber, Strom-/Wasserzähler-Ableser – Urs Fankhauser, Gemeindeliegenschaften – Roland Stauffer, Zusteller – Peter Hugi, Obst/Feuerbrand-Kontrolleur Ortsplanungskommission – Markus Stauffer und Jörg Elsässer, – Rolf Sahli, Präsident Strassenlampen-Auswechsler – Ulrich «Jules» Zenger, Martin Eggli, – Willy Schlup, Mohamed Adam Ibrahim und Michel Schweizer, Markus Schlup, Michel Fritz Steiner, Hilfskräfte Werkhof Viandante, Kevin Stucki und Nicola Meier, – Angelika Schlup, Raumpflegerin Friedhof (Planungsbüro Panorama, ) – Beat Strähl, Bühnenmeister Heinz Zaugg Gerweg 33 | 3295 Rüti b.B Telefon 078 883 04 18 [email protected] www.hzaugg-bau.ch Burgergemeinde Rüti bei Büren 5 Die Geschichte der Burgergemeinde Rüti

Im Jahre 1861 hat die Burgergemeinde mit der Einwohnergemeinde einen sogenannten Ausscheidungsvertrag abgeschlossen. Mit diesem Vertrag wurden die güterrechtlichen Besitzesverhältnisse geregelt. Die Burgerge- meinde ist eine öffentlich-rechtliche Körperschaft.

Waldungen Die Burgergemeinde erfüllt im Dienste der Allgemeinheit wichtige Aufgaben, so z.B. im Bereich der Waldpflege. Die Waldfläche der Burgergemeinde um- fasst 199 ha und wird vom Forstbetrieb unteres Bürenamt nach den Grundsätzen des naturnahen Waldbaus sorgfältig und Der stillgelegte «Bahnhof Rüti». nachhaltig bewirtschaftet. Der Forstbe- trieb unteres Bürenamt besteht aus den Gebäude und Land vier Burgergemeinden Rüti, Arch, Leuzi- • Der Landwirtschaftsbetrieb «Berghof» gen und Oberwil. mit einer Fläche von 19,43 ha, befindet Ein wichtiges Vorhaben für die Burgerge- sich ausserhalb des Dorfes. Der «Berg- meinde wird der vorgesehene Kiesabbau hof» gehört politisch zur Gemeinde Arch. im Grott-Ischlag sein. Der Abbau wird in • Den Bahnhof Rüti b.B. hat die Burgerge- den nächsten Jahren stattfinden. meinde im Jahr 1985 von der SBB käuf- lich erworben. Im Bahnhof befindet sich ein Sitzungszimmer, ein Archiv und eine Mietwohnung. • Das gemütliche Waldhaus mit gedeckter Feuerstelle befindet sich oberhalb des Dorfes am Waldrand, an einer wunder- schönen Lage mit Blick auf den Jura. • Im Weiteren besitzt die Burgergemeinde Rüti bei Büren 77 ha Kulturland sowie sieben Einfamilienhausparzellen im Bau- Der Landwirtschaftsbetrieb «Berghof». recht und Schrebergärten.

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Die Feuerstelle beim Waldhaus wird rege benutzt.

In der Gemeinde Rüti wohnen zurzeit 129 stimmberechtigte Burgerinnen und Burger.

Der Burgerrat besteht aus:

Präsident: Thomas Stauffer. Vizepräsident: Beat Schlup. Mitglieder: Bruno Eggli, Martin Eggli, Heinz Schlup. Sekretärin/Kassierin: Hanni Mollet.

www.burgergemeinde-rueti.ch Das Waldhaus der Burgergemeinde.

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Die Kirche von Rüti ist seit mehr als 850 Jahren mit einer Pfarrperson be- setzt. Viele gesellschaftliche und herrschaftliche Veränderungen fanden in dieser Zeit wie überall und auch in Rüti statt. Die Leute von Rüti mussten sich den Veränderungen der Obrigkeiten anpassen.

Erst ab der französischen Revolution sowie sen und die Mitglieder der Kirchgemeinde der Staatsverfassung des Kantons Bern konnten die Pfarrpersonen selbst wählen. von 1831 wuchs der Einfluss der Die sogenannte Rodelführung ist Landbevölkerung im kirchlichen heute eine Tradition, die wir frei- Leben. Um die Zeit des Dorf- willig weiterführen. brands von 1868 war beispiels- 1868 gehörten nahezu alle der weise das Zivilstands-, Ehe- und rund 650 Einwohner der evange- Begräbniswesen eine Aufgabe lisch-reformierten Glaubensrich- der Kirche. Die Pfarrpersonen wurden von tung an. Heute, 150 Jahre später, sind noch «Bern» bestimmt. Ab 1874 änderte sich zweidrittel der Einwohner Mitglied. dies. Die neu geschaffenen Einwohnerge- Die ehemals den Heiligen Katharina und meinden übernahmen das Zivilstandswe- Mauritius geweihte Kirche (12. Jahrhun-

Blick in die wunderschöne Kirche Rüti bei Büren. © www.ernst-christen.com 9

Foto: zVg

Kirchgemeinderat, Pfarramt und Mitarbeitende der Kirchgemeinde Rüti bei Büren am 20. Mai 2018: Jonas Lutzweiler, Gabriella Dettwiler, Rosmarie Mahrer, Ursula Eggli, Irene Gatschet, Timo Salvis- berg, Doris Linder, Hans-Jörg Lehmann (v.l.n.r.). Es fehlt Daniela Fuhrer. dert) besitzt ein romanisches Kirchenschiff men und die Nähe zum und unter den Men- mit hervorragender, gotischer Ausmalung schen zu pflegen. Wir stärken die Aktivitä- – wohl aus dem 15. Jahrhundert. Weit von ten der Kirche im gesamtgesellschaftlichen der Strasse abgerückt bildet das Ofenhaus Interesse und stellen sicher, dass die tradi- zusammen mit dem Pfarrhaus (1787) ein tionellen Tätigkeiten der Kirche adressaten- einzigartiger Vertreter dieser immer selte- gerecht aufrechterhalten werden. ner werdenden Baugattung. Die Kirche Rüti hat über all die Jahrhunder- te hinweg mit einem steten Wandel gelebt. Dieser Wandel ist quasi bei einem Besuch in der Kirche in den Mauern riechbar oder an den Bildern ablesbar. Das ökumenische Zu- sammenleben im Dorf, die Gemeinsamkei- ten mit der Einwohner- und Burgergemein- de sowie der vielen offenen Türen geben uns grosse Zuversicht im gesellschaftlichen Wandel aktiv mitzuwirken. Nötig dazu wird, wie vor 150 Jahren, die Bereitschaft sein, die Institution Kirche Rüti weiterzuentwickeln, klare Aufgaben verständlich wahrzuneh- Das Ofenhaus bei der Kirche Rüti. Hornerblatt 2018, Kirchgemeinde Rüti bei Büren» «Rüthi in Flammen» – Die Brand- katastrophe vom 20. Mai 1868

Knapp zwanzig Jahre nach Annahme der ersten Bundesverfassung im Sep- tember 1848, kam es in Rüti bei Büren zum verheerenden Brand. Zwanzig Jahre tönt nach einer langen Zeit und klingt nach Ruhe und Ordnung im demokratischen Bundesstaat.

Stellt man sich die Schweiz jedoch im Umso schöner muten die verschiedenen grösseren Kontext vor, wird schnell klar, Zuwendungen, welche die Bevölkerung von dass dem nicht so war. Dies zeigt sich Rüti bei Büren schweizweit erfuhr, an. schon bei der Annahme der Verfassung:

1 Am 12. September 1848 von 15 /2 Kanto- «Aus den nahen Ortschaften traf nach nen angenommen – insgesamt waren 22 und nach rasche Hülfe ein. Von allen Sei- Kantone vorhanden – bedeutete dies einen ten rasselten die Spritzen daher und pos- revolutionären Bruch mit einer eidgenös- tierten sich, wo die fürchterliche Hitze es sischen Tradition und mit den Prinzipien zuliess, an dem wasserreichen Bache, so von 1815. Dieses «fait accompli» stiess je- dass bald 35 Spritzen mit Erfolg arbeite- doch nicht auf Widerstand. Die Jahre um ten, obschon gegen eine so plötzliche All- den Brand vom 20. Mai 1868 waren nicht gewalt des verheerenden Elements die nur durch Frieden geprägt. Auch die junge Menschenhand lange nicht mit Erfolg zu Demokratie Schweiz musste sich zuerst streiten vermochte. finden und eine eigene Identität stiften. (Zitat Bericht & Rechnung Central-Hülfs- Comite 1871)

Es ist spannend, 150 Jahre nach der Brandkatastrophe diesen Tag ins damali- ge Umfeld zu stellen, umso mehr, als das Wissen und die Kenntnisse über jene Zeit kaum noch in unserem Bewusstsein sind. Feuereimer Mehr als das halbe Dorf wurde damals Rüthi aus dem zerstört, 265 Personen, die Hälfte der Be- Jahr 1848. völkerung wurden auf einen Schlag ob- dachlos. 35 Feuerwehrspritzen genügten nicht zur Eindämmung des Feuers. 11

Ur- oder Ururgrosseltern konfron- tiert waren. Die Verfasserinnen des Berichts schufen eine leicht lesbare und verständliche Schilderung der damaligen Zeit und der Geschehnisse mit vielen Bezügen zum Dorf und zur Region. Es gelang ihnen Bilder entstehen zu lassen, die zum Nachdenken anregen und einen Brückenschlag über die Zeit ermöglichen.

Fotos: zVg

Der Bericht «Rüthi in Flammen» Die damalige Schadenssumme wird am 19. Mai 2018 als «Horner- betrug 271'000 Franken, in heutigen Wer- blatt» veröffentlicht. ten ausgedrückt rund 20 Millionen Franken. Erworben kann er anlässlich der Fest- lichkeiten vom 19. und 20. Mai 2018 Mit dem Bericht «Rüthi in Flammen», die zum Preis von CHF 30.– und später im Brandkatastrophe vom 20. Mai 1868, wird Buchhandel (ISBN 978-3-033-06690-8) ein Bild des damaligen Lebens sowie der oder beim Sekretariat der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kirchgemeinde Rüti bei Büren

Entwicklungen und Herausforderungen ([email protected]) gezeichnet mit denen unsere Gross-,

Der Bericht «Rüthi in Flammen» wurde unterstützt von:

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Das waren noch Zeiten... Die alte Feuerwehrspritze aus dem Jahre 1867

1867 hat die Einwohnergemeinde Rüti b. Büren von der mechanischen Werk- stätte Ferdinand Schenk in Worblaufen die abgebildete Feuerwehrspritze für 2'522 Franken gekauft.

Solche und ähnliche Fabrikate standen sehr anstrengend. Gemäss Überlieferun- damals in nah und fern 35 Stück im Ein- gen wurde die Spritze zur Löschung eines satz. Daneben hatten die Leute zur Feuer- Bauernhauses während des 2. Weltkrie- bekämpfung bloss Ledereimer und Feuer- ges abwechslungsweise von 50 (!) inter- haken zur Verfügung. nierten Polen und Franzosen betrieben. Die Wasserwurfweite der Spritze beträgt zirka 120 Fuss, was maximal 35 Metern Feuerhaken und Ledereimer entsprechen. So konnten die Häuser links waren die wichtigsten Löschmittel der da- und rechts des Dorfbaches etwas «be- maligen Zeit. Mit Haken wie diesen, an netzt» werden. Es war ein aussichtsloses langen Stielen, wurden Unterfangen so den Brand zu löschen, brennende Teile aus- betrug die Ausdehnung des Feuers bis und von den Gebäu- oben in die Sandgasse gut 400 Meter! den weggezogen, um Die Bedienung dieser Spritzen war zudem dem Feuer den Nähr- 13

boden zu entziehen. Das abgebildete Mo- Feuerhaken und Ledereimer dell dient dem Verfasser heute zum schüt- von damals. teln von Mostobst. Jede Familie musste

mindestens einen Löscheimer (Inhalt ca. 8 Liter) besitzen. Zum Löschen wurden Menschenketten gebildet. Wasserbezugs- orte waren Bäche, Feuerweiher, Dorf- und Privatbrunnen. Die zentrale Wasserver- Gemeindewerkmeister Bruno Schlup und Mo- sorgung mit Hydrantennetz entstand erst hamed Adam Ibrahim beim Zügeln der Feuer- wehrspritze mit dem 2017 neu angeschaffe- ab 1922. Etwas früher wurde die «Sahli- nen Fendt Kummunaltraktor. wasser»-Quelle gefasst. Strassen-Strassen- && Tiefbau Tiefbau

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Festplatz beim Gemeindehaus, Bachstrasse 4, Rüti

14:00 – 15:30 Präsentation und Einsatzübung der Regio Feuerwehr Büren BRALOM 16:00 – 16:15 Zumba-Kids & Balett-Kids mit dem Studio3 Rüti bei Büren 16:15 – 16:30  Karate-Vorführung durch Lucia & Gina Bortot und Karate-Kids 17:15 – 18:15 Dan White, Magic & Comedy 18:30 – 19:15 Vernissage Bericht «Rüthi in Flammen» 19:30 – 21:00 Ländlergiele Hubustei 22:00 – 23:30 Henä & Band

Ab 14:00 Uhr sorgen die Betreiber der Fest-Beizli gerne für das leibliche Wohl der Gäste (siehe Seite 32)

Samstag ab 17:15: Samstag ab 19:30 Uhr: Dan White, Magic & Comedy Ländlergiele Hubustei Rahmenprogramm Dorffest Rüti 17 Sonntag, 20. Mai 2018

Kirche Rüti und Mehrzweckhalle Rüti

9:30 – 10:45  Gedenk-Gottesdienst in der Kirche unter Mitwirkung des Gemischten Chors Rüti und der Seeländer Theaterbühne. Regie Iris Minder.

SEELÄNDER

THEATERBÜHNE anschliessend Apéro auf dem Pfarrhofplatz ab 11:30 Uhr Mittagessen in der Mehrzweckhalle 11:00 – 13:00 Uhr Musikalische Umrahmung durch öufi-ländlers

Samstag ab 22:00 Uhr: Sonntag ab 11:00 Uhr: Henä & Band öufi-ländlers

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Regio Feuerwehr Büren Regio Feuerwehr Büren (BRALOM)

Im Jahre 2002 entstand aus den ehemaligen «Dorffeuerwehren» Büren/ , Rüti, Arch und Oberwil die Regio Feuerwehr Büren. Rund 100 Frauen und Männer leisten hier Dienst.

Wurde früher die Feuerwehr nur zur Mannschaft absolviert jährlich viele Aus- Bekämpfung von Feuer aufgeboten, ist bildungsstunden während Übungen, Kur- unser heutiges Aufgabengebiet sehr viel- sen und Weiterbildungen in diversen fältig. Nebst Feuer bekämpfen wir auch Bereichen. Gut ausgebildete Feuerwehr- Wasser, beheben Sturmschäden, leisten männer und –frauen erlangen auch hohe Hilfe bei Verkehrs-, Öl- und Chemieunfäl- Fach- und Sozialkompetenzen, die sie len, holen aber auch eine Katze vom Baum dann wiederum am Arbeitsplatz, in der oder helfen bei der Suche nach einem ver- Familie oder dem Gemeindewesen einset- missten Kind. Auch Partnerorganisatio- zen können. nen wie Polizei und Rettungssanität be- Die Feuerwehr ist die einzige Milizorgani- nötigen unsere Mitarbeit bei der Bergung sation, die jeden Tag, rund um die Uhr in- von Verunfallten und beim Transport von nerhalb von Minuten einsatzbereit ist. Kranken aus Wohnungen in oberen Stock- werken. Haben wir Sie neugierig gemacht? Um all diese Hilfe leisten zu können, ste- Weitere Infos und Bilder finden Sie unter hen uns entsprechende Fahrzeuge und www. regio-feuerwehr-bueren.ch Gerätschaften zur Verfügung und unsere

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch! LANDI – angenehm anders Der Brand von Rüti bei Büren am 20. Mai 1868 21 Gottfried Häusler, Hornerblatt 1959 der Vereinigung für Heimatpflege, Büren an der Fürio! Fürio!

Der Wonnemonat Mai des Jahrs 1868 brachte für unsere Gegend trocke- nes Wetter. Eine leichte Bise wehte von Ost oder Nordost daher. In ihrem Hauche wirbelte der Rauch, welcher aus den Häusern aufstieg, lustig gen Westen zu.

Am sprätzelnden Herdfeuer standen die ein, dass sie jauchzend in die Höhe schos- Hausfrauen, um das Mittagessen fertig zu sen und gierig am dürren Stroh, am trocke- kochen, während die Männer auf dem Felde nen Holzwerk zu lecken begannen. eifrig das gute Wetter ausnützten, hackten Schauerlich gellte der Ruf des Feuerhorns und jäteten und gelegentlich verschnau- durch die Gassen, pflanzte sich fort bis nach fend zum fernen Kirchturm blickten, wo die Büren und weithin in die Dörfer. Die Sturm- Zeiger sich immer mehr der elften Stunde glocken wimmerten vom Turm, dass jeder- näherten. mann eilig Hacke und Rechen fallen liess, Die hölzernen Alemannenhäuser mit ihren um den Kampf mit dem furchtbaren Ele- massigen Strohdächern duckten sich zwi- mente aufzunehmen. Alles hastete und schen den zahlreichen Obstbäumen ins keuchte dem Dorfe zu, zu retten, was noch frühlingshafte Grün. Auf dem Felde tum- zu retten war, zu löschen den lodernden melte sich männiglich, um vor der Mittags- Brand. Himmelhoch zuckten die Flammen. pause noch mit dem gesteckten Arbeits- Brennende Schindlen, glühendes Stroh wur- pensum fertig zu werden. Das Ganze bot den vom aufsteigenden Glutwind mitgeris- ein liebliches Bild ländlichen Friedens. sen und gegen Westen abgetrieben bis zu Jäh wurde plötzlich der Friede zerrissen. fernen Dörfern, überall kündend vom Rauch stieg auf in der Herrengasse, Flamen Schrecklichen, das über ein friedliches Dorf züngelten, und gellend schallte der Ruf hereingebrochen war wie der böse Feind. «Fürio! Es brennt! Es brennt!» Von allen Seiten eilte man dem schwer heim- Mit Windeseile pflanzte sich der Ruf von gesuchten Rüti zu Hilfe. Spritzen rasselten Acker zu Acker weiter bis zum fernsten daher, von aufgeregten Rossen gezogen. Grüpplein hackender Dorfbewohner. Aber Die Reiter auf den Handpferden spornten fast noch schneller hüpften die Flammen ihre Tiere zu schnellerer Gangart an, schrien von Haus zu Haus, von Strohdach zu Stroh- und fluchten und konnten doch nicht ra- dach. Der Ostwind blies eifrig in die zün- scher auf die riesige Brandstätte gelangen gelnden Flämmchen, hauchte ihnen Leben als die abgehetzten Tiere zu traben ver- Buchhaltungsbüro Gabriela Dettwiler Wälti

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mochten. Und dort schrie die Not zum Him- schehens keine Antwort geworden. Des- mel. Kinder irrten in ihrer schrecklichen halb wurden die marschbereiten Bieler Verlassenheit weinend durch die Hofstat- Mannen wieder entlassen. Ihre Hilfe wäre ten, vertrieben aus ihrem gewohnten Heim. auch nicht gross ins Gewicht gefallen, war Kühe und Rinder wurden mit viel Geschrei doch jede Rettung unmöglich. Man musste und klatschenden Hieben auf die Felder hi- sich darauf beschränken, eine weitere Aus- naus gejagt. Schweine quietschten durch- dehnung auf die restlichen Häuser zu ver- dringend, wenn man sie von der Rückkehr hindern, nachdem die ganze Herrengasse in die brennenden Ställe abhalten wollte. hinauf bis zur Sandgasse jedes Gebäude Hühner gackerten aufgeregt in allen Win- verloren gegangen war. keln, und verstörte Frauen flohen mit ihren Erst am Abend und noch besser am nach- Jüngsten und einem zufällig geretteten folgenden Tage übersah man das Unglück Bündel Habe zwischen den hilfreich herbei- in seiner vollen Grösse. 53 grössere und eilenden Nachbarn und müssigen Gaffern kleinere Firsten, darunter dem Dorfrande zu in Sicherheit. Am Rüti- bache wurden immer mehr Spritzen aufge- 38 Wohnhäuser... stellt. Kommandos schallten, wurden wie- waren dem Feuer zum Opfer gefallen. 58 derholt und weitergegeben. Eimer flogen Familien mit 265 Personen waren obdach- von Hand zu Hand. Eltern suchten Kinder, los geworden, beinahe die Hälfte der Kinder suchten Eltern, und nur das Krachen Einwohnerschaft. Viele von ihnen hatten und Tosen des wild wogenden Flammen- gar nichts, auch nicht das Nötigste retten meeres vermochte das Schreien der Men- können. Ein Trost nur blieb: Niemand war schen zu übertönen. ernstlich verletzt worden. Trotz zahlrei- chen einstürzenden Dachstühlen war we- 35 Spritzen... der ein Retter noch sonst eine Person zu sandten zuletzt ihre Wasserstrahlen dem leiblichem Schaden gekommen Ein wahres tobenden Feinde entgegen. Nur das Brand- Wunder! korps von Biel war nicht eingetroffen. Wohl hatte die Stadt die Leute alarmiert. Doch Schnelle Hilfe ist doppelte Hilfe auf ihre wiederholten telegraphischen An- Noch am gleichen Tag trafen aus der Umge- fragen – Telefon gab es noch keines – ob bung ganze Wagenladungen von Lebens- ihre Dienste erwünscht und notwendig sei- mitteln und Kleidern ein. Wer alles verloren en, war ihnen im Trubel des furchtbaren Ge- hatte, dem standen sofort wieder Speise 24

und Trank, Wäsche und Kleidung zur Verfü- stalteten Wohltätigkeitskonzerte. Ja, sogar gung. So spendete das nahe solothurnische eine der wenigen damaligen Zeitungen führ- Dorf 22 Malter Korn, 35 Säcke te eine Liebesgabensammlung durch. Kartoffeln und 320 Pfund Mehl. Eine ähnli- Selbstverständlich half auch die bernische che Sendung kam aus Oberwil b.B. In Biel Regierung nach Kräften. Zur Linderung der wurden Wäschestücke, Mobiliar, Lebens- ärgsten Not liess sie einen Betrag von mittel und auch Geld gesammelt. Der Ge- 2'000 Franken auszahlen. Auch die Regie- meinderat von Biel sandte schon am zwei- rung des Kantons Aargau wollte nicht zu- ten Tag eines seiner Mitglieder mit 300 rückstehen. Ihre Spende von 500 Franken Franken als erste Hilfe nach Rüti. Im ganzen half manches Leid lindern. Selbst überm konnte die Stadt eine Barsumme von über Ozean in den Vereinigten Staaten vernahm 2'500 Franken als Sammlungsergebnis man die Kunde vom grossen Brand. Rasch überweisen. Auch Solothurn wollte nicht taten sich in Washington ein paar Schwei- zurückstehen. Sein in aller Eile gegründe- zer zusammen, und das Ergebnis ihrer tes Hilfskomitee brachte innert kurzer Zeit Sammlung 180 Franken fand wirklich den die beträchtliche Summe von 1'750 Franken Weg bis nach Rüti. zusammen. Aber auch die kleinen Dörfer aus nah und fern trugen in tätigem Mitleid Wer bürgt für gerechte Verteilung? zusammen, was ihnen möglich war. Musik- Die Zeit vor hundert Jahren verfügte noch gesellschaften und Gesangvereine veran- nicht über jene Erfahrungen im Samm- 25

lungswesen, wie sie heute Tausenden ge- tariat. Als weitere Mitglieder amtierten Ge- läufig sind. Wir verstehen es deshalb sehr richtspräsident Burri, Oberförster Schlup gut, dass der Gemeinderat von Rüti gleich in Nidau, Amtsrichter Stotzer, Büren, die nach dem Eintreffen der ersten Gaben er- Grossräte Kaiser und Hauert, Grossrat Ren- klärte, in Anbetracht der Grösse des Un- fer, Bözingen, sowie die Pfarrer Funk, Rüti; glücks, der Mannigfaltigkeit der auftau- Dick, Pieterlen; Imhoof, Oberwil b.B.; Lud- chenden Fragen und seiner Unerfahrenheit wig, Diessbach; Gerwer, Lengnau; von Rüt- in Bezug auf die durchzuführende Aktion, te, Arch und Fankhauser, . die Leitung der Sammlung nicht überneh- Im Dorf Rüti selber wurde ein lokales Komi- men zu können. Schon in der Nacht auf den tee von 6 Mitgliedern gewählt zur Abnahme Brand übernahm deshalb Regierungsstatt- und Magazinierung der in natura einlan- halter Stauffer in Büren a.A. die Aufgabe, genden Liebesgaben. Gerade die um- ein Hilfskomitee ins Leben zu rufen, das aus liegenden Dörfer und deren waldbesitzen- Ortsfremden bestehen sollte. Sämtliche de Burgergemeinden spendeten nämlich Pfarrherren und die Grossräte des Amtsbe- beträchtliche Mengen von Baumaterialien zirks Büren wurden zur Mitarbeit eingela- wie Steine, Tannenholz, Eichenholz und den. 26 Stunden nach Ausbruch des Bran- Bretter aller Dimensionen. Aber auch die des war dieses «Central-Hülfs-Comitee» vielen Kleider, Möbelstücke und Lebensmit- gewählt Regierungsstatthalter Stauffer tel mussten fachgerecht unter Dach und übernahm das Präsidium, Pfarrer Hegg, Verschluss gebracht werden. Die sechs Büren a.A. das Kassieramt und Fürsprecher Mann hatten also nicht über Arbeitsmangel Eggli, ebenfalls aus Büren a.A., das Sekre- zu klagen. Bis weit in die zweite Hälfte des

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Jahres 1869 strömten immer wieder Natu- beginnen konnte, wurde in einzelnen Fällen ralgaben nach Rüti, die von der Kommissi- Bargeld vorschussweise ausbezahlt. on unter dem Präsidium von Niklaus Stauf- Es ist klar, dass so ein Komitee mit hunder- fer in Empfang genommen und peinlich terlei Unliebsamkeiten zu kämpfen hat, ist genau registriert wurden. Als Sekretär am- doch der Mensch nie so erpicht auf persön- tierte Niklaus Eggli, Wirt. Die weitern vier liche Bereicherung, als wenn etwas gratis Mitglieder hiessen Eggli Jakob, Dragoner, zu ergattern ist. Diesen rücksichtslos sich Jäggi J., Lehrer, Ritz Niklaus, Stegniggi und vordrängenden Zeitgenossen standen jene Eggli Durs, alt Pintenwirt. gegenüber, welche eher zu bescheiden wa- Es lockt uns Heutigen fast ein Lächeln ab, ren und die genaue Angabe des Schadens wenn wir bemerken, dass die militärische unterliessen. Ihnen sollte aber genau so ge- Einteilung bei den Dragonern wichtiger ge- recht ein Anteil an den Gaben zukommen nommen wurde als der bürgerliche Beruf. wie den andern. Das Komitee fühlte sich Im Verzeichnis der Brandgeschädigten fin- aber nicht berufen, hier prüfend einzugrei- den wir mehrere militärische Grade ver- fen. Der Statthalter bestimmte deshalb für zeichnet. Neben einem Hauptmann und diese Aufgabe zwei Lieutenants figurieren dort auch noch zwei Trompeter. zwei Sachverständige, welchen die Ausmittlung der Schäden über- Das Central-Hülfs-Comitee arbeitet tragen wurde. Jeder Brandgeschädigte er- Sofort nach der Konstituierung erliess das hielt die Aufforderung, eine möglichst de- Komitee einen Aufruf, worin das Publikum taillierte Selbstschatzung einzureichen. Es nach kurzer Darstellung des Unglücks um erforderte aber bei verschiedenen Leuten mildtätige Hilfe angesprochen wurde. Ab- noch zwei bis drei Mahnungen, bevor sie gesehen von der Hilfeleistung in den ganz sich bequemten, ihr Verzeichnis abzuge- ersten Tagen wurde jede Gabe gewissen- ben. Als Sachverständige amtierten Gross- haft erfasst. Alle eingehenden Kleidungs- rat Zingg, Diessbach und J. Obrecht, Amts- stücke, das Mobiliar und die Baumaterialien gerichtsweibel, Büren. Die beiden Herren wurden sofort geschätzt. Sämtliche Ga- erhielten überdies Vollmacht, zu den Be- ben, für welche sich keine Liebhaber fan- ratungen weitere Fachleute beizuziehen, den, wurden zu verschiedenen Malen in nämlich den Gerichtspräsidenten Burri und Rüti versteigert. Damit der einzelne Brand- den Amtsrichter Stotzer, beide aus Büren. geschädigte sofort mit dem Wiederaufbau Erst 16 Monate nach Ausbruch des Brandes 28

war es endlich möglich, den Sachverständi- da überhaupt keine Versicherung vorlag. gen die Schadenverzeichnisse zu unterbrei- Bäume, Zäune etc. wurden an Ort und Stel- ten. Sie erhielten dazu Weisung, jeden ein- le untersucht und zelnen Fall genau zu prüfen und Bericht und Antrag einzureichen. Als Grundlage für den der Schaden Brandschaden wurde die Grundsteuer- möglichst genau festgelegt. Mit Ausnahme schatzung bestimmt, da die Brandversiche- von 10 Fällen mussten überall die Selbst- rungssumme in den meisten Fällen nicht schatzungen beträchtlich heruntergesetzt der Wirklichkeit entsprochen hätte. Hinge- werden. Sobald die Sachverständigen ihre gen konnte man ohne weiteres die Policen schwere Arbeit beendet hatten, schritt man der Mobiliarversicherung als massgebend zur Ermittlung des Gesamtschadens im betrachten. Ihre Ansätze wurden auch in ganzen Dorf. Die festgestellten Summen jenen leider zahlreichen Fällen verwendet, scheinen uns recht gering zu sein. Doch

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dürfen wir die seitherige gewaltige Geld- Schaden an entwertung nicht ausser acht lassen. Am Gebäuden Fr. 168'840.00 besten werden wir uns darüber anhand ei- Schaden an Mobiliar Fr. 85'613.15 nes kleinen Beispieles klar: Schaden an Bäumen, Ein Lehrer in der Stadt Biel bezog zur Zeit Zäunen etc. Fr. 7'185.00 des Brandes von Rüti eine monatliche Be- soldung von ungefähr 100 Franken. Heute Zusammen Fr. 271'638.15 muss ein ungelernter Arbeiter in der Stadt mindestens auf das Fünffache kommen, Abzüglich Auszahlung wenn er eine auch nur kleine Familie ohne der Versicherungen Fr. 187'769.00 fremde Hilfe durchbringen will. Ein Lehrer verdient entsprechend mehr. Wir müssen Durch Sammelgelder deshalb die unten angeführten Zahlen zu decken Fr. 83'869.15 mit acht oder gar zehn multiplizieren, wenn wir sie mit heutigen Verhältnissen verglei- Diesem Gesamtschaden standen aber nur chen möchten. Das gleiche müssen wir na- 64'723.35 Franken an eingegangenen Lie- türlich auch mit den Sammelgeldern tun. besgaben gegenüber, so dass man sich Die schlussendlich vom Central-Hülfs- schlüssig werden musste, wo die sich auf- Comitee ermittelte Gesamtschadensumme drängenden Abstriche vorgenommen wer- setzte sich wie folgt zusammen: den konnten.

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Das Vermögen ist massgebend. gewiesen. Als Grenze für die dritte Klasse Nach dem Vorschlage der Sachverständi- einigte man sich auf 5'000 Franken, wäh- gen sollte die Geschädigten in fünf Klassen rend diejenigen der vierten schon 12'000 eingeteilt werden. Massgebend für die Ein- Franken besitzen durften. In der letzten ordnung waren die Erwerbsverhältnisse Klasse fanden sich die Hablichen mit über und zur Hauptsache die Höhe des Vermö- 12'000 Franken Vermögen. Es waren dies gens. In der ersten Klasse sollten jene Leu- 18 Grundbesitzer. te eingeordnet werden, deren Vermögen Zwei Drittel aller Geschädigten mussten 200 Franken nicht überstieg, sowie alle, die infolge ihrer ärmlichen Lage den beiden sich in kümmerlichen Verhältnissen befan- ersten Klassen zugewiesen werden. Die den. Der zweiten Klasse wurden diejenigen Angehörigen der ersten Klasse erhielten mit einem Vermögen bis 1'000 Franken zu- 100% des Schadens zurückvergütet, jene

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der zweiten 95%, wer in der dritten figu- ständigen und dem Kassier Gratifikationen rierte, erhielt immer noch 85%, in der vier- ausgerichtet werden sollten. Das war in ten gab es 75% und die Hablichen bekamen Anbetracht der Riesenarbeit durchaus am mit 50% gerade die Hälfte des Schadens Platze. Schliesslich zahlte man noch alle gedeckt. Spesen, Druckkosten, Fuhrlöhne und Büro- materialien, um dann festzustellen, dass Der Kinder wird besonders gedacht sich trotzdem noch rund 2'000 Franken in Einzelne Geber hatten ihre Gaben aus- der Kasse befanden. Es waren ganz genau drücklich für die brandgeschädigten Kinder 1'995.55 Franken, und die übergab man der bestimmt. Dieser Bestimmung konnte gut Gemeindekasse Rüti; denn auch die Ge- nachgelebt werden; denn nach der oben meinde hatte grossen Schaden erlitten. Im skizzierten Verteilung der Gaben an die ein- Januar 1871 konnte sich das Central-Hülfs- zelnen Klassen blieben immer noch rund Comitee auflösen. 5'500 Franken übrig. Es wurde deshalb be- schlossen, allen Kindern, die am Tage des Brandes schon auf der Welt aber noch nicht Heute ist Rüti ein habliches Dorf mit vielen konfirmiert waren, eine besondere Barga- stattlichen Häusern. Ein kundiger Architekt be zu verabfolgen. Die Kinder, deren Eltern könnte am Fehlen ganz alter Häuser noch in den drei ersten Klassen rangierten, er- auf eine Katastrophe schliessen. Nach we- hielten 28 Franken, diejenigen der vierten nigen Jahrzehnten wird auch das nicht Klasse 17.50 Franken, während jene der mehr möglich sein. In vielen Familien aber fünften leer ausgingen. lebt die Erinnerung an jenes furchtbare Dem Pfarramt Rüti wurde ein Betrag von Unglück weiter, verblasst jedoch immer in 18.90 Franken zugewiesen zur Anschaffung der Erinnerung, da niemand mehr lebt, der von Erbauungsschriften aller Art. Einem noch selber dabei gewesen wäre, ist doch Waisenkindlein legte man 20 Franken auf seither bald ein Jahrhundert verflossen. einem Sparhefte an. Einzig die Gemeindeprotokolle und ein ver- griffenes Schriftchen: «Bericht und Rech- Auch die Gemeinde erhält eine Gabe nung des Central-Hülfs-Comitees über ge- Nachdem so weit abgerechnet war, ent- flossene Steuern und deren Verteilung an schied das Central-Hülfs-Comitee, dass den die Brandgeschädigten» geben noch siche- Hauptfunktionären, nämlich den Sachver- re Kunde von Rütis schwersten Tagen. Herzlichen Dank Das OK dankt folgenden Vereinen für die Unterstützung des Dorffestes:

Brunnengesellschaft Rüti bei Büren Bier und Wurst am Feuer Damenriege Rüti bei Büren Fischerstube Familienverein Rüti bei Büren Kinderplausch, Kiosk Feldschützen Rüti bei Büren Grotto «Monika» (Spaghetti) Fischereiverein RAL Fischerstube Gemischter Chor Rüti bei Büren Mittagessen Sonntag / Mitwirkung Gottesdienst Hornussergesellschaft Rüti-Büren Raclette-Stube Jugendwerk Rüti-Arch-Leuzigen Angebote für Jugendliche Landfrauenverein Rüti Kaffeestube Regio Feuerwehr Büren BRALOM Präsentation und Einsatzübung Sportclub Rüti Bierschwemme Seeländer Theaterbühne Tombola und Theater Mitwirkung Gottesdienst Verein Offene Jugendarbeit Fest-Bar Rüti-Arch-Leuzigen

Organisationskomitee «150 Jahre Dorfbrand»

OK Präsident Walter Eggli Ressort Finanzen Heinz Schlup, Walter Eggli, Daniela Fuhrer Rahmenprogramm Sarah Signorini Platz-Chefin Monika Hämmerli Sicherheit und Verkehr Marc Schlatter Festführer und Werbung Doris Eggli Bericht «Rüthi in Flammen» Hans-Jörg Lehmann Sekretariat Kathrin Jenni

Festführer Gestaltung/Layout snegrafik, René Schenk SWISSQUALITY

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Organisationskomitee «150 Jahre Dorfbrand»

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