Jahresbericht Perspektiven
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
2019 JAHRESBERICHT 2020 PERSPEKTIVEN Zahlen und Fakten 609 184.000.000 z 260 Mitarbeiter_innen Etat (2019) Veröffentlichungen in Deutschland 108 2.838 3.194 Auslandsbüros Studierende und Veranstaltungen Promovierende in Deutschland 16 253 149.941 Standorte davon ausländische Teilnehmer_innen in Deutschland Stipendiat_innen 53.000 56.000 Lfm. Besucher_innen im Museum Archivbestand Karl-Marx-Haus in Trier 1 Mio. Publikationen im Bibliotheksbestand 2019 JAHRESBERICHT 2020 PERSPEKTIVEN Inhalt FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG VORWORT 05 Vorwort 08 Politische Bildung weltweit PROJEKTE UND ARBEITSLINIEN PRESSESPIEGEL 27 Die Friedrich-Ebert-Stiftung im Spiegel der Presse ARBEITSBEREICHE 40 Politische Bildung und Beratung 51 Preise der Friedrich-Ebert-Stiftung 44 Internationale Arbeit der FES 48 Wissenschaftliche Arbeit 52 Unselbstständige Stiftungen und Sondervermögen ANHANG FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG 04 Für Soziale Demokratie VORWORT 05 Vorwort 08 Politische Bildung weltweit PROJEKTE UND ARBEITSLINIEN 11 Für ein besseres Morgen Zukunftsweisende Ideen für die großen Herausforderungen unserer Zeit 13 Kapitel 1: Die belagerte Demokratie 17 Kapitel 2: Integration fördern PRESSESPIEGEL und Perspektiven schaffen 27 Die Friedrich-Ebert-Stiftung 19 Kapitel 3: Dringend gesucht: im Spiegel der Presse der Sozialstaat der Zukunft 21 Kapitel 4: Die Institutionen alter Prägung polarisieren ARBEITSBEREICHE 26 Kapitel 5: Digitale politische Bildung 40 Politische Bildung und Beratung 44 Internationale Arbeit der FES 48 Wissenschaftliche Arbeit ANHANG 54 Organisationsplan 65 Mitglieder des Kuratoriums 56 Jahresabschluss zum 31.12.2018 65 Mitglieder des Auswahlaus- 62 Zum Selbstverständnis schusses der Studienförderung der politischen Stiftungen 66 Vertrauensdozentinnen 63 Mitglieder des Vorstands und Vertrauens dozenten der Studienförderung 64 Mitglieder des Vereins 74 Anschriften 76 Impressum FRIEDRICH- EBERT- STIFTUNG Für Soziale Demokratie 6 Wer wir sind Was wir tun Die 1925 gegründete Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) ist die Wir fördern und stärken die Soziale Demokratie vor allem traditionsreichste politische Stiftung in Deutschland. Reichs- durch: präsident Friedrich Ebert gab ihr den Namen; seinem politi- • politische Bildungsarbeit zur Stärkung der Zivilgesell- schen Vermächtnis verdankt die Stiftung ihre Entstehung schaft. Unsere Informations-, Orientierungs- und Quali- und Aufgabenstellung. fizierungsangebote motivieren und befähigen zu einem Als eine parteinahe politische Stiftung orientieren wir un- erfolgreichen politischen, gewerkschaftlichen und bür- sere Arbeit an den Grundwerten der Sozialen Demokratie: gerschaftlichen Engagement. Wir verbessern die Teilhabe Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Das verbindet uns der Bürgerinnen und Bürger an gesellschaftlichen Dis- ideell mit der Sozialdemokratie und den freien Gewerkschaf- kussions- und Entscheidungsprozessen; ten. Als gemeinnützige Einrichtung gestalten wir unsere • Politikberatung: Wir entwickeln Strategien zu zentralen Arbeit eigenständig und unabhängig. Fragen der Wirtschafts-, Sozial- und Bildungspolitik sowie zu Grundsatzfragen der Demokratieentwicklung. An den Schnittstellen von Wissenschaft und politischer Was wir anstreben Praxis gestalten wir den öffentlichen Diskurs für eine gerechte und zukunftsfähige Wirtschafts- und Sozial- • Eine freie und solidarische Gesellschaft mit gleichen ordnung auf nationaler, europäischer und globaler Ebene; Chancen der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und • internationale Zusammenarbeit: Mit Auslandsbüros in kulturellen Teilhabe – unabhängig von Herkunft, Ge- über 100 Ländern unterstützen wir eine Politik für fried- schlecht oder Religion; liche Zusammenarbeit und Menschenrechte, fördern den • eine lebendige und starke Demokratie; eine nachhaltig Aufbau und die Konsolidierung demokratischer, sozialer wachsende Wirtschaft mit Guter Arbeit für alle; und rechtsstaatlicher Strukturen und sind Wegbereiter • einen Sozialstaat, der vorsorgend mehr Bildung und bes- für freie Gewerkschaften und eine starke Zivilgesell- sere Gesundheit ermöglicht, aber auch Armut bekämpft schaft. Im europäischen Einigungsprozess engagieren wir und die großen Lebensrisiken absichert; uns intensiv für ein soziales, demokratisches und wett- • ein Land, das in Europa und in der Welt Verantwortung bewerbsfähiges Europa; für Frieden und sozialen Fortschritt übernimmt. • Begabtenförderung unter besonderer Berücksichtigung von Studierenden und Promovierenden aus einkommens- schwachen Familien und solchen mit Migrationshinter- grund. Dadurch tragen wir zu mehr Bildungsgerechtig- keit bei; • das kollektive Gedächtnis der Sozialen Demokratie: Mit dem Archiv, unserer Bibliothek und zeitgeschichtlichen Projekten halten wir die historischen Wurzeln von Sozial- demokratie und Gewerkschaften lebendig und unterstüt- zen die gesellschaftspolitische und historische Forschung. Vorwort 7 VORWORT Die FES im Jahr 2019 – mit ganzer Kraft für die Soziale Demokratie Ist es übertrieben, sich um die Zukunft unserer westlichen Demokratien zu sorgen? Fake News, Rechtspopulismus, Hassrede – das sind nur einige Signal- worte in der Debatte um das Wohlerge- hen unserer Gesellschaft. Schon 2018 Kurt Beck, Ministerpräsident a. D. Dr. Roland Schmidt wurde deutlich, dass die Sozialdemo- Vorsitzender der Friedrich- Ebert- Stiftung Geschäftsführendes Vorstandsmitglied kratie in Bedrängnis gerät. Eine Krise, President of the Friedrich- Ebert- Stiftung der Friedrich- E b e r t - S t i f t u n g genährt von der Verunsicherung vieler Secretary General of the Friedrich- E b e r t - S t i f t u n g Menschen angesichts der sich rasant vollziehenden Veränderungen. Die sozialdemokratischen ähnlich bedroht, wie es Historiker_innen für die Weimarer Werte, welche die Friedrich-Ebert-Stiftung in allen Facetten Republik beschreiben. »Mut zur Demokratie!« lautete denn ihrer Arbeit hochhält, sind für viele Bürgerinnen und Bürger auch der programmatisch gewählte Titel unseres Ehrensym- des vereinten Deutschland offenbar keine Selbstverständ- posiums am 19. Februar 2019, dem hundertsten Jahrestag lichkeit mehr. Das haben die jüngsten Wahlergebnisse in der Wahl Friedrich Eberts zum Reichspräsidenten. Kurt Beck, Brandenburg, Sachsen und Thüringen gezeigt. der Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung, sagte zur Eröff- Prekäre Arbeitsverhältnisse und Armut untergraben das nung: »Es ist richtig und wird immer dringlicher zu realisie- Vertrauen in die Demokratie. Wachsende Ungleichheit als ren, dass auch heute die Demokratie aktive Demokratinnen Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise lässt in der Bevölke- und Demokraten braucht, um zu bestehen und sich weiterzu- rung erhebliche Zweifel an der Handlungsfähigkeit des poli- entwickeln. Auch das Wort Max Webers, der anmahnt, Poli- tischen Systems aufkommen. Dies trägt unweigerlich zu ei- tik mit Augenmaß und Leidenschaft zu betreiben, fordert nem Ansehensverlust der politischen und wirtschaftlichen uns. Im Besonderen die Leidenschaft für Freiheit und Demo- Eliten bei. Und wer misstraut, der wird empfänglich für ver- kratie muss wieder lebendiger spürbar werden.« meintlich einfache und radikale Rezepte. Das zeigen die Ent- Der Blick in die Geschichte bietet zum Glück auch zahllose wicklungen in den USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Momente der Ermutigung. So ermöglichte die FES zum Bei- aber auch bei uns. spiel 90 Jugendlichen in einer zweitägigen Geschichtswerk- Wachsende Ungleichheit ist nicht der einzige Grund für die statt in Bonn, selbst eine Demokratiebilanz zu ziehen. Anlass Abkehr von Toleranz und Solidarität. Darüber hinaus macht waren die Jubiläen von 70 Jahren Grundgesetz und 30 Jah- sich ein neuer Egoismus diesseits und jenseits des Atlantiks ren Mauerfall. Die bemerkenswerten Botschaften in jugend- breit. Der Blick in die Geschichte – wie ihn das Archiv der kultureller Sprache, vorgetragen unter anderem in Poetry- sozialen Demokratie der FES auf einzigartige Weise ermög- Slams, zeugten von einem ausgeprägten Problembewusst- licht – lehrt uns, dass unsere sozialdemokratischen Urmütter sein junger Menschen hinsichtlich der Lage unserer Demo- und -väter mit ähnlichen Entwicklungen umgehen mussten. kratie. Aber: Die Jugendlichen zollten auch den demokrati- So stand unser Namensgeber nach seiner Wahl zum ersten schen Errungenschaften hohe Anerkennung. deutschen Reichspräsidenten vor hundert Jahren vor der He- Bürgerinnen und Bürger hinterfragen heute demokrati- rausforderung, die junge Weimarer Republik durch wirt- sche Institutionen mehr denn je. Mitzugestalten bietet die schaftlich und politisch äußerst unruhige Zeiten zu steuern. Chance, die Mechanismen der Demokratie zu erfahren, aber Progressive demokratische Kräfte in Deutschland und Eu- auch jenseits des Fernsehsessels oder der Facebook-Chatgrup- ropa sehen die demokratischen Werte und Errungenschaften pe Verantwortung zu übernehmen. Daher arbeitet die FES Das Jahr 2020 wollen wir trotz der Herausforderungen, die das COVID-19-Coronavirus darstellt, nutzen, um die Weichen dafür zu stellen, dass die FES als politische Stiftung der Sozialen Demokratie weiter »spitze« bleibt. 8 landesweit mit neuen Beteiligungsformaten. So entwickelte Beim Thema Migration wird die Debatte zunehmend rup- die Veranstaltungsreihe »Wann, wenn nicht jetzt? Wo, wenn piger. Doch Menschen sind immer in Bewegung. Dies als Kon- nicht hier?« gemeinsam mit Menschen, die Lust haben, mitzu- stante der Menschheitsgeschichte zu begreifen, damit tun sich denken, Ideen für ein starkes Ostdeutschland. Ihre Lösungs- nicht alle Europäer_innen leicht.