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Herzlich willkommen am Stader Geestkliff Diese Informationsbroschüre begleitet Sie bei einem Ausflug ans Lebensräume am Stader Geestkliff Geestkliff zwischen und . Um die Natur und Land- schaft dauerhaft zu schützen und für die Erholung nutzen zu können Natur und Erholung in der besonders die Späte Traubenkirsche Sorgen. Dieses aus Ame- sind nur wenige Regeln zu beachten. rika in der Mitte des letzten Jahrhunderts eingeführte Gehölz • Im Landschaftsschutzgebiet „Geestrand von Stade bis Horneburg“ Ottenbecker „Prärie“ würde die Ottenbecker Weidelandschaft bald überwuchern, dürfen Hunde außerhalb der Wege ganzjährig nicht frei laufen. • In der übrigen freien Landschaft sind Hunde in der Zeit vom 1.April Wie sich Naturschutz, Erholung, Wohnen und sogar Industrie wenn nicht die Galloways im Einsatz wären. Die Galloways bis 15. Juli an der Leine zu führen. in unmittelbarer Nachbarschaft positiv entwickeln können, bevorzugen übrigens im Sommer saftiges Gras und im Winter • Im Beweidungsgebiet Ottenbeck dürfen Hunde nicht auf die Weiden laufen. beweist die Hansestadt Stade im südlichen Stadtteil Otten- Streu und Gehölze. • Vom 1. März bis zum 31. Oktober darf im Wald nicht geraucht werden. beck. Nachdem 1994 die Bundes- Der Einsatz der Rinder seit 2002 hat sich bewährt. Die Zahl • Das Reiten ist nur auf gekennzeichneten Reit- und Fahrwegen gestattet. wehr die Von-Goeben-Kaserne und der sonst in Deutschland gefährdeten Vogelarten war bereits • In den Landschaftsschutzgebieten sind das Baden, Lagern, Zelten, Grillen den 200 Hektar großen Standor- 2003 von 29 (im Jahr 1997) auf 47, im Jahr 2004 sogar auf 57 und das Anlegen von Feuer sowie das Aufstellen von Wohnwagen verboten. • Es ist verboten Abfälle wegzuwerfen. tübungsplatz aufgegeben hatte, Arten gestiegen. Insgesamt leben rund 100 Vogelarten in der • Die Wanderwege gehören teilweise privaten Grundeigentümern. entstanden attraktive Wohn- und Weidelandschaft mit dem rund 20 Es wird deshalb um ein besonders rücksichtsvolles Verhalten gebeten. Gewerbeflächen. Als Ausgleich Hektar großen Waldgebiet. Zu ihnen Benutzung der Wege auf eigene Gefahr. (Kompensation) für den Eingriff zählen Arten wie der Neuntöter, Informationen Foto: H.-J. Schaffhäuser in die Landschaft wird vor den der Rote Milan, die Goldammer, der Landkreis Stade, Naturschutzamt Neuntöter bevorzugen nicht Toren der Stadt die mittelalter- Baumpieper, die Feldlerche und viel- Am Sande 4 · 21682 Stade Ansprechpartner: Helmut Bergmann · Telefon: 04141 – 12 934 zu intensiv beweidete Land- liche Hudewirtschaft mit robusten leicht bald wieder der Wachtelkönig. E-Mail: [email protected] schaften mit Grasland und Rindern wieder belebt – mit posi- Außerdem wiesen Wissenschaftler Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade ausreichend Gebüsch. Neun- Schloss · Hauptstraße 45 · 21684 Agathenburg Foto: Gehlken töter sind gut zu beobachten, tiven Folgen für Fauna und Flora. rund 450 Käfer- und 16 Heuschre- Ansprechpartner: Daniel Nösler · Telefon: 04141-542216 E-Mail: [email protected] wenn sie von Weidepfählen Kilometerlange (Rad)-Wanderwege Auf offenen Heideflächen sind ckenarten nach. Ziel der Hansestadt Hansestadt Stade, Abteilung Planung und Umwelt aus auf Beute wie große die hübschen Sandlaufkäfer laden zu erholsamen Touren durch ist es außerdem, in der Pflanzenwelt Hökerstraße 2 · 21682 Stade Mit Blick aufs Alte Land Insekten oder Mäuse lauern, zu sehen. diese Ottenbecker „Prärie“ ein Arten der Heide und Magerrasen Ansprechpartnerin: Regina Aumann · Telefon: 04141- 401 – 327 die sie als Vorrat auf Dorne Ansprechpartner: Wilfried Böhling · Telefon: 04141 – 401 – 335 aufspießen. (siehe Karte auf der anderen Seite). zu fördern wie Silbergras, Besenheide, Ginsterarten oder die E-Mail: [email protected]

Die ohnehin friedlichen Galloway- Heidenelke. Die bereits zur Bronzezeit besiedelte Ottenbecker Impressum Das Elbekliff Rinder laufen sicherheitshalber hinter Zäunen. Landschaft bestand vor 300 Jahren aus karger Heide und im Herausgeber: Landkreis Stade, Naturschutzamt Das Elbekliff Layout und Gestaltung: simonsdesign, www.simons-design.de Die Galloways, die ein Landwirt in naturverträglicher Anzahl im Bereich des damals in Schleifen verlaufenden Heidbeck-Baches Text: C.C. Schmidt, www.ccs-media.de der Stader Geest Gebiet weiden lässt, sorgen mit ihren hungrigen Mäulern dafür, aus Sümpfen. Fachliche Beratung: Dr. Udo Schmidt, Ingenieurgesellschaft Schmidt mbH, dass die rund 60 Hektar Grasland mit parkartigem Charakter Geologen in Stade Titelfoto Schloss Agathenburg: H.J. Schaffhäuser der Stader Geest nicht zuwachsen. Es soll eine „halboffene Weidelandschaft“ er- Druck: Druckservice Lamken, Oldenburg halten bleiben, erklären die Naturschutzexperten. Ihnen macht Im Dienst für den Naturschutz: Galloways in der Ottenbecker Landschaft. © Dezember 2014 – Landkreis Stade, Naturschutzamt Foto: H.-J. Schaffhäuser Historische Karte: Quelle: Auszug aus der Kurhannoverschen Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts, Blatt 13, Stade, in steiles Kliff begleitet auf 50 Kilometer den südlichen sicher, aber nicht weit vom schiffbaren Strom entfernt, Original-Maßstab 1:25.000 Rand des Elbtals zwischen Stade und . Die siedelten später die Menschen hier. Wie eine Kette auf- Togografische Karte: Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten E der Niedersächischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, hügelige, sandige Landschaft fällt um 30 Meter in das gereiht liegen die Dörfer am Geestkliff. Sie wurden dort Auszug aus der DTK 25, © 2014 vorgelagerte Alte Land ab. Diese Karte beschreibt den gegründet, wo Flüsse in die flossen oder sich ein Abschnitt des Elbekliffs zwischen den Nebenflüssen Bach aufstauen ließ, um Trinkwasser zu gewinnen oder Schwinge und Aue. Schon vor 14.000 Jahren, zum Ende Fischteiche anzulegen. Neben (Grund)-Wasser sind Holz, Gefördert durch: Horneburg der jüngsten Eiszeit, durchstreiften Rentierjäger dieses Sand und Steine bis heute wichtige Ressourcen des Geest- Gebiet. Von hier aus hatten sie einen guten Blick über randes. Aber auch Flora und Fauna dieser „Randlage“ ist das zehn Kilometer breite Urstromtal. Vor Sturmfluten trotz intensiver Nutzung artenreich. Foto: H.-J. Schaffhäuser Quellen, Bäche, Teiche Ausgleich in der Natur Die Landschaft kommt Schloss Agathenburg und Wälder am Geestkliff für Industrie und Straßenbau zu ihrem Recht

Das Schloss Agathenburg ist durch seine feudale Architektur Über Tausende von Jahren haben Wo Straßen gebaut, Industriean- Der Geestrand zwischen der Hanse- des 17. Jahrhunderts, den verwunschenen Park und die ein- Bäche ins Geestkliff Kerbtäler einge- lagen und Wohngebiete errichtet stadt Stade und Horneburg ist vom drucksvolle Lage mit Blick auf das Elbtal, etwas Einzigartiges schnitten. Auch Grundwasser fließt oder anderweitig Flächen in der Menschen seit jeher besiedelt und in der Region. in Richtung Geestkante und entlässt Landschaft verbraucht werden, stark genutzt worden. Siedlungen, Das Land zwischen Elbe und Weser geriet durch den 30-jäh- dort Quellen in Richtung Moor und erhält die Natur dafür einen Aus- Landwirtschaft und Teichanlagen, rigen Krieg unter schwedische Herrschaft. Unmittelbar nach Marsch des Urstromtals. Sauberes gleich – so sieht es das Gesetz vor. später Straßen, Bahnlinien, Sand- Kriegsende ließ der in Stade wirkende schwedische General- Wasser bedeutet seit jeher Leben – Neben dem ehemaligen Übungs- gruben und Stromleitungstrassen gouverneur Hans Christoph von Königsmarck einen Landsitz nicht nur für die Menschen, die hier gelände der Bundeswehr (siehe sowie die Freizeitnutzung sind im Dorf Lieth errichten. Der Ort wurde daraufhin nach dem Teiche anlegten wie etwa die über 6 oben) werden im Raum Stade/ Foto: S.-E. Arndt Beispiele. Damit auch Natur und Namen seiner Frau Agathe in Agathenburg umbenannt. Wer Hektar großen Dollerner Buschteiche. Foto: H.-J. Schaffhäuser Agathenburg gleich fünf Flächen mit Der Uhu, mit 70 cm Höhe und Landschaft im wörtlichen Sinne den neuen Namen des Dorfes ignorierte, wurde angeblich mit Foto: S--E. Arndt In Quell- und Bruchwäldern mit einer Gesamtgröße von fast rund einer Spannweite bis 180 cm zu ihrem Recht kommen, sind vor die größte heimische Eulenart, der Reitpeitsche bestraft, wer ihn korrekt anwandte, soll mit Erlen, Eschen, Eichen und Hainbu- 59 Hektar ökologisch verbessert ist in jüngster Zeit regelmäßig allem im 20. Jahrhundert vielerorts einem Taler belohnt worden sein. Das 1655 erbaute Schloss chen, in den Röhrichten und in und (siehe umseitige Karte!). am Geesthang zwischen Stade Natur- und Landschaftsschutzge- und Horneburg beobachtet liegt malerisch am Geesthang mit Blick auf das Elbtal. Der steil- über den Gewässern herrscht reges Camper Moor (31,5 ha) und Aga- worden. biete nach dem Naturschutzgesetz proportionierte, dreigeschossige Backsteinbau mit achteckigem Leben. Die Bäume sind das Reich der thenburger Geestrand (11,5 ha): ausgewiesen worden. Treppenturm ist in seiner Gestaltung deutlich der Renaissance Spechte. Pirol, Eisvogel Das dem Geestkliff vorgelagerte Das Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Geestrand von Stade bis verhaftet. Bewohnt wurde das Schloss in erster Linie von und Gebirgsstelze bevorzugen die tief liegende Moor und die angren- Horneburg“ erstreckt sich als grüner Streifen von rund neun weiblichen Mitgliedern der Grafenfamilie. Bereits 1694 endete Gewässernähe. Angler wissen um Foto: M. R. Swadzba, Fotolia.com zenden Marschen waren ursprüng- Kilometern Länge und bis zu einem Kilometer Breite von den die Erbfolge der von Königsmarck, da der Enkel des Schloss- Foto: Kletr, Fotolia.com den Fischreichtum: Karpfen, Schleie, Oben: Schwarzkehlchen lich großenteils Feuchtgebiete, in Stader „Kaisereichen“ über Agathenburg, bis zur Unten: Die Kreuzkröte ist an erbauers Philipp Christoph einem Mord zum Opfer fiel. Ab Oben: Gebirgsstelze Hecht und Wels beheimaten die denen sich Wasser aus Quellen des nördlichen Bebauung Horneburgs in Höhe des Krähenholzes. ihrem hellen Rückenstreifen zu 1753 diente das Schloss jeweils dem ersten kurhannoverschen Unten: Hecht Teiche. Am Ufer blühen Schwertlilien. Geesthanges und aus Niederschlä- Im Westen bilden die Bundestraße 73, im Osten in etwa Die Kurhannoversche Landesaufnahme erkennen. Beamten des Amtes Stade-Agathenburg als Wohn- und Amts- Und die Nacht gehört den Fledermäusen: acht Arten dieser gen sammelte. Die Trockenlegung die Bahnlinie Hamburg – Cuxhaven die Grenze. Insgesamt sitz. Zu den vielfältigen Aufgaben gehörten das Eintreiben des 18. Jahrhunderts heimlichen Jäger, darunter Wasserfledermaus, Großer und ermöglichte intensive Landwirtschaft. Auf Ausgleichsflächen 333 Hektar sind vom Landkreis Stade 1984 zum LSG erklärt von Abgaben und Steuern, die Verwaltung bis hin zur unteren Kurfürst Georg III. ließ zwischen 1764 und 1786 die gesamte Kleiner Abendsegler und die seltene Mückenfledermaus. Einige wird jetzt Grünland extensiv mit robusten Rindern beweidet. worden. Vier Jahre zuvor war bereits der Geestrand zwischen Gerichtsbarkeit. Während der preußischen Regierung wurde Hannoversche Landesfläche durch das Hannoversche Ingenieur- Arten kommen eigens aus den Geestwäldern zum Trinken an Es erfolgten Vernässungen und Tümpel wurden angelegt. und der Hamburger Landesgrenze als LSG „Bux- das Schloss mit seinen Ländereien in ein Gut umgewandelt. korps erfassen. Es entstanden 165 Kartenblätter. Die Karten doku- die Buschteiche. Unter anderem findet der Agathenburger Storch dort einen tehuder Geestrand“ (575 ha) ausgewiesen worden (schon Heute im Eigentum des Landkreises Stade wird das Gebäude mentieren mit dem Maßstab 1:21333¹/d die Landschaft am Ende Nahrungslebensraum. Auch Schwarzkehlchen und andere 1942 gab es eine erste Schutzverordnung). Als Landschafts- durch eine Kulturstiftung getragen. Im Schloss illustriert eine der so genannten Heidebauernzeit und die alte territoriale Gliede- Schwertlilien an den Dollerner Buschteichen. Vogelarten sollen sich hier wohl fühlen. schutzgebiet „Heidbeck“ hat der Landkreis Stade im Jahre Dauerausstellung die wechselvolle Geschichte des Hauses, rung, bevor Agrarreform und einsetzender Chausseebau des 19. Ehemaliges Munitionsdepot: Entwicklung von Offenland- 2010 auch 326 Hektar des ehemaligen Standort-Übungs- Jahrhunderts zu Veränderungen führten. Mit ihrer mehrfarbigen das ebenso mit Konzerten, Kunstausstellungen und Lesungen Biotopen durch extensive Beweidung ähnlich wie auf dem platzes der Bundeswehr im heutigen Stadtteil Ottenbeck aus- Darstellung von Siedlungen, Verkehrswegen, Vegetation, Acker- kulturell genutzt wird. www.schlossagathenburg.de ehemaligen Standortübungsplatz Ottenbeck auf einer Fläche gewiesen. Dazu gehören die Niederungsbereiche der Bäche flächen, Gewässern und Relief sind die Kartenblätter detailliert, sowie die Anlage von Laichgewässern für Amphibien als Aus- Heidbeck und Ottenbeck, die halb offene Weidelandschaft inhaltsreich und haben eine hohe graphische Qualität. Unsere Schloss Agathenburg gleich für den Bau der Kreisstraße K 30 (12,6 Hektar). mit den eingestreuten Gehölzen, der Herrschaftliche Wald kombinierten Kartenblätter zeigen deutlich das Elbekliff zwischen Stade und Agathenburg mit den Bachtälern, das vorgelagerte Ehemaliger Schießstand im Herrschaftlichen Wald von mit seinen alten Buchenbeständen in Agathenburg sowie Moor bis zum Hinterdeich („der Achter Diek“), das Alte Land mit Agathenburg als Ausgleich für Baumaßnahmen bei Airbus. die alten Sandkuhlen. Das LSG „Heidbeck“ soll sicherstellen, seinen Entwässerungsgräben und den damaligen Inseln in der Entwicklung von Wald- und Waldrandbiotopen, von denen dass zwischen wachsenden Wohn-, Gewerbe- und Industrie- Elbe. Die Kartenblätter sind digital oder analog im Internet-Shop unter anderem Vögel, Fledermäuse und Insekten profitieren flächen genug Platz für die Natur und den erholungssuchen- des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung sollen, auf 5,9 Hektar. den Menschen bleibt. Die Texte der LSG-Verordnungen und Niedersachsen (LGLN) erhältlich. die dazugehörigen Karten sind im Internet unter www. www.geobasisdaten.niedersachsen.de landkreis-stade.de zu finden. Foto: Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Quelle: LGLN Foto: C. C. Schmidt Wasser aus dem Geesthang für Ottenbeck – modern wohnen, Vom Neandertaler bis zum Isern Hinnerk Sand aus 130.000 Jahre alten Gletschern elf Gemeinden im Landkreis Stade arbeiten, studieren und forschen

Die exponierte Lage am hoch aufragenden ehemaligen die wichtige Einblicke in das Leben des urgeschichtlichen 30 Meter tief fällt das Geestkliff zwischen Stade und Horne- Nordufer der Elbe fußt auf Material der Saale-Eiszeit, die hier Das Geestkliff hat es in sich: Rohstoffe wie Sand, Salz und Schon seit 1957 Flugzeugbau-Standort, werden heute in Elbufer macht das Stader Elbekliff seit Jahrtausenden zu Menschen erlaubten. burg stellenweise in Richtung Altes Land ab und erlaubt einen bei ihrem Rückzug Sand und Felsbrocken zusammenstauchte. Wasser. Während hier die meisten Sandgruben und Salzkaver- Stade bei Airbus alle Seitenleitwerke des Unternehmens einem begehrten Siedlungsplatz. Wie einige Funde von Spätestens ab der Bronzezeit (vor ca. 3500 Jahren) hat auf grandiosen Blick über das Tal der Elbe. Erst in rund zehn Zehntausende Jahre Zeit blieben, in der Stürme, eisige Kälte, nen inzwischen still liegen, fördert das Wasserwerk Dollern im gefertigt. Mit zunehmender Bedeutung kohlefaserverstärkter Faustkeilen belegen, streiften bereits vor Zehntausenden von dem trockenen Talrand ein Weg von Stade nach Harburg Kilometern Entfernung ist am anderen Elbufer ebenfalls ein aber auch Hitzeperioden und Regengüsse die heutige Stader Jahr rund 3,65 Millionen Kubikmeter Rohwasser und bereitet Kunststoffe (CFK) im Flugzeugbau hat sich das „CFK-Valley“ Jahren Neandertaler am Geestrand entlang. Feste Siedlungen existiert, der weitgehend dem Verlauf der heutigen B 73 folgt, markanter Abhang zu erkennen – in Blankenese. Geest und deren Kliff umformten. Sandige Hügel wurden es zu Trinkwasser auf. Als eines von drei Wasserwerken des stark entwickelt. Seit 2004 ist Stade Standort eines Techno- existierten jedoch noch nicht. Meist an Gewässern rasteten und der noch heute von eindrucksvollen Grabhügeln und Kaum zu glauben, dass vor Tausenden von Jahren das Schmelz- verweht, Flüsse und Bäche, deren Wasser in Richtung Ur-Elbe Trinkwasserverbandes (TWV) Stader Land versorgt das Wasser- logiezentrums für CFK-Leichtbau. Seit 2006 ist Stade auch die altsteinzeitlichen Menschen für kurze Zeit, um dann dem Urnenfeldern gesäumt wird. Die prähistorischen Reisenden wasser der Weichsel-Eiszeit in der Ur-Elbe an beiden Kliffs rauschte, kerbten Täler in den Geesthang. Aber auch die Natur werk Dollern die Menschen in elf Gemeinden im Alten Land Hochschulstandort: Der CFK-Valley Stade Campus ist Sitz der Wild hinterherzuziehen. Am Ende der letzten Eiszeit lebten sollten während der Passage der Toten gedenken. Einige se- vorbeiströmte, während an den Ufern Mammuts und Rentiere und nicht zuletzt der Mensch veränderten die Geestkante bis und auf der Geest im südlichen Landkreis Stade – mit Ausnah- Privaten Hochschule Göttingen, die hier europaweit einmalig wieder Gruppen nomadischer Jäger in der noch baumlosen henswerte Exemplare finden sich in den kleineren Waldinseln lebten. Geologen sprechen vom „deutschen Mississippi“, heute. Wälder und Siedlungen entstanden, Fischteiche, eine me der Hansestädte Buxtehude und Stade. Das Wasserwerk Spezialisten für CFK aus- und weiterbildet. Das Forschungs- Tundra. Ihr Ziel waren die großen Rentierherden, die die entlang der Bundesstraße. Hier lassen sich außerdem Spuren der zum Ende der Weichsel-Eiszeit vor über 15.000 Jahren in Straße am oberen Kliffrand, eine Bahnlinie und eine Autobahn Dollern war 1960 in Betrieb genommen worden. Damit es zentrum CFK NORD stärkt seit 2010 die Position Stades als riesigen Weiten durchstreiften und an ausgewählten Stellen der Karrenräder entdecken, die sich auf den unbefestigten Richtung Nordsee floss. Diese bislang letzte Vereisung endete unterhalb. Das Wasser der Elbe hat sich längst zurückgezogen durchschnittlich 10.000 Kubikmeter Wasser pro Tag liefern Produktions-, Technologie-, Hochschul- und Forschungsstand- die Elbe überquerten. In der darauf folgenden Mittelstein- Wegen bis zu einem halben Meter eingegraben haben. im heutigen Schleswig-Holstein. Hier war den aus Skandinavi- und fließt heute zwischen hohen Deichen als Gezeitenstrom kann, verfügt der TWV entlang des Geesthanges zwischen ort. Auf rund 20.000 Quadratmetern sind 18 Forschungs- zeit wurde das Klima schrittweise wieder wärmer, die Geest Vor etwa 2000 Jahren tritt die Niederelbe in den Raum der en vordringenden Gletschern die Kraft ausgegangen und sie von Hamburg in die Nordsee – sechs Kilometer entfernt vom Dollern und Agathenburg über eine Reihe von 16 Brunnen. einrichtungen und Unternehmen mit 100 Arbeitsplätzen für wurde deshalb langsam von riesigen Wäldern überdeckt, und Geschichte. Durch antike Historiker wissen wir von Feldzü- hinterließen als letzten Beweis ihrer Wanderung eine stattliche Geestkliff. Zurückgelassen hat der Urstrom die Marsch mit Hier wird das Wasser aus 40 bis 60 Meter Tiefe gefördert. Ingenieure und Ingenieurinnen aktiv. Insgesamt arbeiten im der Meeresspiegel stieg sehr rasant um etwa 100 Meter an. gen römischer Heere und auch der Name des hier siedelnden Endmoräne. fruchtbarem Kleiboden, auf dem heute einer der größten Außerdem betreibt das Wasserwerk sechs Brunnen im Aga- CFK-Valley 3000 Menschen. Mit 2500 Beschäftigten ist Insbesondere der Talrand bei Agathenburg war zu dieser Zeit Germanenstammes der Langobarden ist überliefert. Im Verlauf Der Sand unter dem Geestkliff bei Stade ist allerdings wesent- Obstgärten Europas gedeiht – das aus Geologensicht gar thenburger Moor und zwei im Dollerner Moor. Aus diesen Airbus der größte Stader Arbeitgeber. Im benachbarten ein bevorzugter Lebensraum der Jäger und Sammler, denn der nächsten Jahrhunderte werden die Sachsen als Bewohner lich älter. Das Agathenburger Schloss steht auf Geschiebe- nicht so alte Alte Land. Zwischen der durch Flussablagerungen 24 Brunnen gelangt das Rohwasser in die Dollerner Aufbe- Quartier Ottenbeck leben und arbeiten rund 2000 Men- hier hat man eine Vielzahl von Feuersteingeräten und -waf- genannt, die im 5. Jahrhundert auch größere Teile Englands mergel und Sand aus der Saale-Eiszeit, deren kilometerhohe erhöhten Marsch und dem Geestkliff bildeten sich in einer reitungsanlage. Belüftung mit Sauerstoff und Filterung sorgt schen. Gebäude der Von-Goeben-Kaserne aus den 1930er fen aus dieser Epoche entdeckt. besiedeln. Nach der Eroberung des Sachsenlandes durch Karl Gletscher – ebenfalls von Skandinavien kommend – bis in die feuchten Senke Moore. Trotz landwirtschaftlicher Nutzung ha- dafür, dass Stoffe wie Eisen, Mangan und Schwefelwasserstoff Jahren wurden zu Wohnraum und Büros umgewandelt. Vor etwa 6.000 Jahren begann nun die Jungsteinzeit, die in den Großen wird auch der Niederelberaum christianisiert. heutigen Mittelgebirge vorgedrungen waren. Die Saale-Verei- ben die verbliebenen Moore großen Wert für den Naturschutz. entzogen werden. Aus fünf Behältern mit insgesamt 8000 300 neue Einfamilienhäuser entstanden, unter anderem in der Geschichte der Menschheit wahrscheinlich die ein- Während des Mittelalters entstehen die noch heute existie- sung begann vor rund 300.000 und endete vor rund 128.000 Einige Agrarflächen werden als Ausgleich für Baumaßnahmen Kubikmetern pumpt der TWV das hochwertige Trinkwasser in einer „Öko-Siedlung“. Schulen, Kindergärten, Sportanlagen, schneidendsten Umwälzungen gebracht hat. Der Mensch renden Ortschaften: Dollern wird 1105, Agathenburg (Lieth) Jahren. Auch der 74 Meter hohe Süllberg in Blankenese am in ökologisch wertvolle Feuchtgebiete umgewandelt. Haushalte und Betriebe. Das wertvolle Nass wird zum Schutz Betriebe und Behörden tragen dazu bei, dass Ottenbeck ein begann erstmalig in seiner Geschichte damit, die weiträu- 1199 und Horneburg 1255 erstmalig erwähnt. In den Dörfern der Verbraucher auf über 100 Inhaltsstoffe untersucht. lebendiger, moderner Stadtteil ist. migen Wälder zu roden, um Felder anzulegen – der Wandel sind noch heute einige interessante reetgedeckte Bauern- von der Natur- zur Kulturlandschaft hatte begonnen. Von häuser des 18./19. Jahrhunderts zu entdecken. Eng mit der Ein Querschnitt durch das Geestkliff und das vorgelagerte Urstromtal der Elbe (nicht maßstabsgerecht, verändert nach WITT, Der Landkreis Stade (1951). Die Zentrale des Trinkwasserverbandes (TWV) Stader Land in Dollern. Der TWV Der neue Stadtteil Ottenbeck im Süden der Hansestadt Stade mit Wohnbe- nun an kann von einer annähernd lückenlosen Besiedlung nur noch in Umrissen erhaltenen Wasserburg „Horneburg“ verfügt über die Wasserwerke Dollern, und , in bauung auf dem Gelände der früheren Von-Goeben-Kaserne (links) und dem der Geestflächen zwischen Stade und Horneburg ausge- verknüpft ist das Wirken des sagenumwobenen Ritters „Isern +30 m NN denen jährlich insgesamt 7,3 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert werden. Produktions- und Forschungszentrum „CFK-Valley“ rund um Airbus (rechts). gangen werden. Durch verschiedene Ausgrabungen sind Hinnerk“. Den historischen Kern des Fleckens Horneburg Spuren von prähistorischen Dörfern, Gräberfeldern und prägen die Kirche des 18. Jahrhunderts sowie die Bürger- und Kultplätzen nachgewiesen worden. Hervorzuheben sind Bauernhäuser des 18./19. Jahrhunderts. Geestkliff Altes Land Elbe insbesondere die archäologischen For- Quellen Niedermoor Hinterdeich Marsch Elbdeich schungen in den Sandabbaugebieten und Bäche (mit Bruchwald) zwischen Agathenburg und Dollern, Höhe Meerespiegel (NN)

Rechts: Bronzeplastik des „Isern Hinnerk“ in Horne- burg an der Ecke Isern-Hinnerk-Weg/Burggraben Ganz rechts: Von der Besiedlung des Elbtalrandes zeugen vielfältige archäologische Ausgrabungen Fotos: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: C. C. Schmidt Foto: M. Elsen Herzlich willkommen am Stader Geestkliff Diese Informationsbroschüre begleitet Sie bei einem Ausflug ans Lebensräume am Stader Geestkliff Geestkliff zwischen Stade und Horneburg. Um die Natur und Land- schaft dauerhaft zu schützen und für die Erholung nutzen zu können Natur und Erholung in der besonders die Späte Traubenkirsche Sorgen. Dieses aus Ame- sind nur wenige Regeln zu beachten. rika in der Mitte des letzten Jahrhunderts eingeführte Gehölz • Im Landschaftsschutzgebiet „Geestrand von Stade bis Horneburg“ Ottenbecker „Prärie“ würde die Ottenbecker Weidelandschaft bald überwuchern, dürfen Hunde außerhalb der Wege ganzjährig nicht frei laufen. • In der übrigen freien Landschaft sind Hunde in der Zeit vom 1.April Wie sich Naturschutz, Erholung, Wohnen und sogar Industrie wenn nicht die Galloways im Einsatz wären. Die Galloways bis 15. Juli an der Leine zu führen. in unmittelbarer Nachbarschaft positiv entwickeln können, bevorzugen übrigens im Sommer saftiges Gras und im Winter • Im Beweidungsgebiet Ottenbeck dürfen Hunde nicht auf die Weiden laufen. beweist die Hansestadt Stade im südlichen Stadtteil Otten- Streu und Gehölze. • Vom 1. März bis zum 31. Oktober darf im Wald nicht geraucht werden. beck. Nachdem 1994 die Bundes- Der Einsatz der Rinder seit 2002 hat sich bewährt. Die Zahl • Das Reiten ist nur auf gekennzeichneten Reit- und Fahrwegen gestattet. wehr die Von-Goeben-Kaserne und der sonst in Deutschland gefährdeten Vogelarten war bereits • In den Landschaftsschutzgebieten sind das Baden, Lagern, Zelten, Grillen den 200 Hektar großen Standor- 2003 von 29 (im Jahr 1997) auf 47, im Jahr 2004 sogar auf 57 und das Anlegen von Feuer sowie das Aufstellen von Wohnwagen verboten. • Es ist verboten Abfälle wegzuwerfen. tübungsplatz aufgegeben hatte, Arten gestiegen. Insgesamt leben rund 100 Vogelarten in der • Die Wanderwege gehören teilweise privaten Grundeigentümern. entstanden attraktive Wohn- und Weidelandschaft mit dem rund 20 Es wird deshalb um ein besonders rücksichtsvolles Verhalten gebeten. Gewerbeflächen. Als Ausgleich Hektar großen Waldgebiet. Zu ihnen Benutzung der Wege auf eigene Gefahr. (Kompensation) für den Eingriff zählen Arten wie der Neuntöter, Informationen Foto: H.-J. Schaffhäuser in die Landschaft wird vor den der Rote Milan, die Goldammer, der Landkreis Stade, Naturschutzamt Neuntöter bevorzugen nicht Toren der Stadt die mittelalter- Baumpieper, die Feldlerche und viel- Am Sande 4 · 21682 Stade Ansprechpartner: Helmut Bergmann · Telefon: 04141 – 12 934 zu intensiv beweidete Land- liche Hudewirtschaft mit robusten leicht bald wieder der Wachtelkönig. E-Mail: [email protected] schaften mit Grasland und Rindern wieder belebt – mit posi- Außerdem wiesen Wissenschaftler Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade ausreichend Gebüsch. Neun- Schloss Agathenburg · Hauptstraße 45 · 21684 Agathenburg Foto: Gehlken töter sind gut zu beobachten, tiven Folgen für Fauna und Flora. rund 450 Käfer- und 16 Heuschre- Ansprechpartner: Daniel Nösler · Telefon: 04141-542216 E-Mail: [email protected] wenn sie von Weidepfählen Kilometerlange (Rad)-Wanderwege Auf offenen Heideflächen sind ckenarten nach. Ziel der Hansestadt Hansestadt Stade, Abteilung Planung und Umwelt aus auf Beute wie große die hübschen Sandlaufkäfer laden zu erholsamen Touren durch ist es außerdem, in der Pflanzenwelt Hökerstraße 2 · 21682 Stade Mit Blick aufs Alte Land Insekten oder Mäuse lauern, zu sehen. diese Ottenbecker „Prärie“ ein Arten der Heide und Magerrasen Ansprechpartnerin: Regina Aumann · Telefon: 04141- 401 – 327 die sie als Vorrat auf Dorne Ansprechpartner: Wilfried Böhling · Telefon: 04141 – 401 – 335 aufspießen. (siehe Karte auf der anderen Seite). zu fördern wie Silbergras, Besenheide, Ginsterarten oder die E-Mail: [email protected]

Die ohnehin friedlichen Galloway- Heidenelke. Die bereits zur Bronzezeit besiedelte Ottenbecker Impressum Das Elbekliff Rinder laufen sicherheitshalber hinter Zäunen. Landschaft bestand vor 300 Jahren aus karger Heide und im Herausgeber: Landkreis Stade, Naturschutzamt Das Elbekliff Layout und Gestaltung: simonsdesign, www.simons-design.de Die Galloways, die ein Landwirt in naturverträglicher Anzahl im Bereich des damals in Schleifen verlaufenden Heidbeck-Baches Text: C.C. Schmidt, www.ccs-media.de der Stader Geest Gebiet weiden lässt, sorgen mit ihren hungrigen Mäulern dafür, aus Sümpfen. Fachliche Beratung: Dr. Udo Schmidt, Ingenieurgesellschaft Schmidt mbH, dass die rund 60 Hektar Grasland mit parkartigem Charakter Geologen in Stade Titelfoto Schloss Agathenburg: H.J. Schaffhäuser der Stader Geest nicht zuwachsen. Es soll eine „halboffene Weidelandschaft“ er- Druck: Druckservice Lamken, Oldenburg halten bleiben, erklären die Naturschutzexperten. Ihnen macht Im Dienst für den Naturschutz: Galloways in der Ottenbecker Landschaft. © Dezember 2014 – Landkreis Stade, Naturschutzamt Foto: H.-J. Schaffhäuser Historische Karte: Quelle: Auszug aus der Kurhannoverschen Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts, Blatt 13, Stade, in steiles Kliff begleitet auf 50 Kilometer den südlichen sicher, aber nicht weit vom schiffbaren Strom entfernt, Original-Maßstab 1:25.000 Rand des Elbtals zwischen Stade und Hamburg. Die siedelten später die Menschen hier. Wie eine Kette auf- Togografische Karte: Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten E der Niedersächischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, hügelige, sandige Landschaft fällt um 30 Meter in das gereiht liegen die Dörfer am Geestkliff. Sie wurden dort Auszug aus der DTK 25, © 2014 vorgelagerte Alte Land ab. Diese Karte beschreibt den gegründet, wo Flüsse in die Elbe flossen oder sich ein Abschnitt des Elbekliffs zwischen den Nebenflüssen Bach aufstauen ließ, um Trinkwasser zu gewinnen oder Samtgemeinde Schwinge und Aue. Schon vor 14.000 Jahren, zum Ende Fischteiche anzulegen. Neben (Grund)-Wasser sind Holz, Gefördert durch: Horneburg der jüngsten Eiszeit, durchstreiften Rentierjäger dieses Sand und Steine bis heute wichtige Ressourcen des Geest- Gebiet. Von hier aus hatten sie einen guten Blick über randes. Aber auch Flora und Fauna dieser „Randlage“ ist das zehn Kilometer breite Urstromtal. Vor Sturmfluten trotz intensiver Nutzung artenreich. Foto: H.-J. Schaffhäuser Quellen, Bäche, Teiche Ausgleich in der Natur Die Landschaft kommt Schloss Agathenburg und Wälder am Geestkliff für Industrie und Straßenbau zu ihrem Recht

Das Schloss Agathenburg ist durch seine feudale Architektur Über Tausende von Jahren haben Wo Straßen gebaut, Industriean- Der Geestrand zwischen der Hanse- des 17. Jahrhunderts, den verwunschenen Park und die ein- Bäche ins Geestkliff Kerbtäler einge- lagen und Wohngebiete errichtet stadt Stade und Horneburg ist vom drucksvolle Lage mit Blick auf das Elbtal, etwas Einzigartiges schnitten. Auch Grundwasser fließt oder anderweitig Flächen in der Menschen seit jeher besiedelt und in der Region. in Richtung Geestkante und entlässt Landschaft verbraucht werden, stark genutzt worden. Siedlungen, Das Land zwischen Elbe und Weser geriet durch den 30-jäh- dort Quellen in Richtung Moor und erhält die Natur dafür einen Aus- Landwirtschaft und Teichanlagen, rigen Krieg unter schwedische Herrschaft. Unmittelbar nach Marsch des Urstromtals. Sauberes gleich – so sieht es das Gesetz vor. später Straßen, Bahnlinien, Sand- Kriegsende ließ der in Stade wirkende schwedische General- Wasser bedeutet seit jeher Leben – Neben dem ehemaligen Übungs- gruben und Stromleitungstrassen gouverneur Hans Christoph von Königsmarck einen Landsitz nicht nur für die Menschen, die hier gelände der Bundeswehr (siehe sowie die Freizeitnutzung sind im Dorf Lieth errichten. Der Ort wurde daraufhin nach dem Teiche anlegten wie etwa die über 6 oben) werden im Raum Stade/ Foto: S.-E. Arndt Beispiele. Damit auch Natur und Namen seiner Frau Agathe in Agathenburg umbenannt. Wer Hektar großen Dollerner Buschteiche. Foto: H.-J. Schaffhäuser Agathenburg gleich fünf Flächen mit Der Uhu, mit 70 cm Höhe und Landschaft im wörtlichen Sinne den neuen Namen des Dorfes ignorierte, wurde angeblich mit Foto: S--E. Arndt In Quell- und Bruchwäldern mit einer Gesamtgröße von fast rund einer Spannweite bis 180 cm zu ihrem Recht kommen, sind vor die größte heimische Eulenart, der Reitpeitsche bestraft, wer ihn korrekt anwandte, soll mit Erlen, Eschen, Eichen und Hainbu- 59 Hektar ökologisch verbessert ist in jüngster Zeit regelmäßig allem im 20. Jahrhundert vielerorts einem Taler belohnt worden sein. Das 1655 erbaute Schloss chen, in den Röhrichten und in und (siehe umseitige Karte!). am Geesthang zwischen Stade Natur- und Landschaftsschutzge- und Horneburg beobachtet liegt malerisch am Geesthang mit Blick auf das Elbtal. Der steil- über den Gewässern herrscht reges Camper Moor (31,5 ha) und Aga- worden. biete nach dem Naturschutzgesetz proportionierte, dreigeschossige Backsteinbau mit achteckigem Leben. Die Bäume sind das Reich der thenburger Geestrand (11,5 ha): ausgewiesen worden. Treppenturm ist in seiner Gestaltung deutlich der Renaissance Spechte. Pirol, Eisvogel Das dem Geestkliff vorgelagerte Das Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Geestrand von Stade bis verhaftet. Bewohnt wurde das Schloss in erster Linie von und Gebirgsstelze bevorzugen die tief liegende Moor und die angren- Horneburg“ erstreckt sich als grüner Streifen von rund neun weiblichen Mitgliedern der Grafenfamilie. Bereits 1694 endete Gewässernähe. Angler wissen um Foto: M. R. Swadzba, Fotolia.com zenden Marschen waren ursprüng- Kilometern Länge und bis zu einem Kilometer Breite von den die Erbfolge der von Königsmarck, da der Enkel des Schloss- Foto: Kletr, Fotolia.com den Fischreichtum: Karpfen, Schleie, Oben: Schwarzkehlchen lich großenteils Feuchtgebiete, in Stader „Kaisereichen“ über Agathenburg, Dollern bis zur Unten: Die Kreuzkröte ist an erbauers Philipp Christoph einem Mord zum Opfer fiel. Ab Oben: Gebirgsstelze Hecht und Wels beheimaten die denen sich Wasser aus Quellen des nördlichen Bebauung Horneburgs in Höhe des Krähenholzes. ihrem hellen Rückenstreifen zu 1753 diente das Schloss jeweils dem ersten kurhannoverschen Unten: Hecht Teiche. Am Ufer blühen Schwertlilien. Geesthanges und aus Niederschlä- Im Westen bilden die Bundestraße 73, im Osten in etwa Die Kurhannoversche Landesaufnahme erkennen. Beamten des Amtes Stade-Agathenburg als Wohn- und Amts- Und die Nacht gehört den Fledermäusen: acht Arten dieser gen sammelte. Die Trockenlegung die Bahnlinie Hamburg – Cuxhaven die Grenze. Insgesamt sitz. Zu den vielfältigen Aufgaben gehörten das Eintreiben des 18. Jahrhunderts heimlichen Jäger, darunter Wasserfledermaus, Großer und ermöglichte intensive Landwirtschaft. Auf Ausgleichsflächen 333 Hektar sind vom Landkreis Stade 1984 zum LSG erklärt von Abgaben und Steuern, die Verwaltung bis hin zur unteren Kurfürst Georg III. ließ zwischen 1764 und 1786 die gesamte Kleiner Abendsegler und die seltene Mückenfledermaus. Einige wird jetzt Grünland extensiv mit robusten Rindern beweidet. worden. Vier Jahre zuvor war bereits der Geestrand zwischen Gerichtsbarkeit. Während der preußischen Regierung wurde Hannoversche Landesfläche durch das Hannoversche Ingenieur- Arten kommen eigens aus den Geestwäldern zum Trinken an Es erfolgten Vernässungen und Tümpel wurden angelegt. Buxtehude und der Hamburger Landesgrenze als LSG „Bux- das Schloss mit seinen Ländereien in ein Gut umgewandelt. korps erfassen. Es entstanden 165 Kartenblätter. Die Karten doku- die Buschteiche. Unter anderem findet der Agathenburger Storch dort einen tehuder Geestrand“ (575 ha) ausgewiesen worden (schon Heute im Eigentum des Landkreises Stade wird das Gebäude mentieren mit dem Maßstab 1:21333¹/d die Landschaft am Ende Nahrungslebensraum. Auch Schwarzkehlchen und andere 1942 gab es eine erste Schutzverordnung). Als Landschafts- durch eine Kulturstiftung getragen. Im Schloss illustriert eine der so genannten Heidebauernzeit und die alte territoriale Gliede- Schwertlilien an den Dollerner Buschteichen. Vogelarten sollen sich hier wohl fühlen. schutzgebiet „Heidbeck“ hat der Landkreis Stade im Jahre Dauerausstellung die wechselvolle Geschichte des Hauses, rung, bevor Agrarreform und einsetzender Chausseebau des 19. Ehemaliges Munitionsdepot: Entwicklung von Offenland- 2010 auch 326 Hektar des ehemaligen Standort-Übungs- Jahrhunderts zu Veränderungen führten. Mit ihrer mehrfarbigen das ebenso mit Konzerten, Kunstausstellungen und Lesungen Biotopen durch extensive Beweidung ähnlich wie auf dem platzes der Bundeswehr im heutigen Stadtteil Ottenbeck aus- Darstellung von Siedlungen, Verkehrswegen, Vegetation, Acker- kulturell genutzt wird. www.schlossagathenburg.de ehemaligen Standortübungsplatz Ottenbeck auf einer Fläche gewiesen. Dazu gehören die Niederungsbereiche der Bäche flächen, Gewässern und Relief sind die Kartenblätter detailliert, sowie die Anlage von Laichgewässern für Amphibien als Aus- Heidbeck und Ottenbeck, die halb offene Weidelandschaft inhaltsreich und haben eine hohe graphische Qualität. Unsere Schloss Agathenburg gleich für den Bau der Kreisstraße K 30 (12,6 Hektar). mit den eingestreuten Gehölzen, der Herrschaftliche Wald kombinierten Kartenblätter zeigen deutlich das Elbekliff zwischen Stade und Agathenburg mit den Bachtälern, das vorgelagerte Ehemaliger Schießstand im Herrschaftlichen Wald von mit seinen alten Buchenbeständen in Agathenburg sowie Moor bis zum Hinterdeich („der Achter Diek“), das Alte Land mit Agathenburg als Ausgleich für Baumaßnahmen bei Airbus. die alten Sandkuhlen. Das LSG „Heidbeck“ soll sicherstellen, seinen Entwässerungsgräben und den damaligen Inseln in der Entwicklung von Wald- und Waldrandbiotopen, von denen dass zwischen wachsenden Wohn-, Gewerbe- und Industrie- Elbe. Die Kartenblätter sind digital oder analog im Internet-Shop unter anderem Vögel, Fledermäuse und Insekten profitieren flächen genug Platz für die Natur und den erholungssuchen- des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung sollen, auf 5,9 Hektar. den Menschen bleibt. Die Texte der LSG-Verordnungen und Niedersachsen (LGLN) erhältlich. die dazugehörigen Karten sind im Internet unter www. www.geobasisdaten.niedersachsen.de landkreis-stade.de zu finden. Foto: Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Quelle: LGLN Foto: C. C. Schmidt Wasser aus dem Geesthang für Ottenbeck – modern wohnen, Vom Neandertaler bis zum Isern Hinnerk Sand aus 130.000 Jahre alten Gletschern elf Gemeinden im Landkreis Stade arbeiten, studieren und forschen

Die exponierte Lage am hoch aufragenden ehemaligen die wichtige Einblicke in das Leben des urgeschichtlichen 30 Meter tief fällt das Geestkliff zwischen Stade und Horne- Nordufer der Elbe fußt auf Material der Saale-Eiszeit, die hier Das Geestkliff hat es in sich: Rohstoffe wie Sand, Salz und Schon seit 1957 Flugzeugbau-Standort, werden heute in Elbufer macht das Stader Elbekliff seit Jahrtausenden zu Menschen erlaubten. burg stellenweise in Richtung Altes Land ab und erlaubt einen bei ihrem Rückzug Sand und Felsbrocken zusammenstauchte. Wasser. Während hier die meisten Sandgruben und Salzkaver- Stade bei Airbus alle Seitenleitwerke des Unternehmens einem begehrten Siedlungsplatz. Wie einige Funde von Spätestens ab der Bronzezeit (vor ca. 3500 Jahren) hat auf grandiosen Blick über das Tal der Elbe. Erst in rund zehn Zehntausende Jahre Zeit blieben, in der Stürme, eisige Kälte, nen inzwischen still liegen, fördert das Wasserwerk Dollern im gefertigt. Mit zunehmender Bedeutung kohlefaserverstärkter Faustkeilen belegen, streiften bereits vor Zehntausenden von dem trockenen Talrand ein Weg von Stade nach Harburg Kilometern Entfernung ist am anderen Elbufer ebenfalls ein aber auch Hitzeperioden und Regengüsse die heutige Stader Jahr rund 3,65 Millionen Kubikmeter Rohwasser und bereitet Kunststoffe (CFK) im Flugzeugbau hat sich das „CFK-Valley“ Jahren Neandertaler am Geestrand entlang. Feste Siedlungen existiert, der weitgehend dem Verlauf der heutigen B 73 folgt, markanter Abhang zu erkennen – in Blankenese. Geest und deren Kliff umformten. Sandige Hügel wurden es zu Trinkwasser auf. Als eines von drei Wasserwerken des stark entwickelt. Seit 2004 ist Stade Standort eines Techno- existierten jedoch noch nicht. Meist an Gewässern rasteten und der noch heute von eindrucksvollen Grabhügeln und Kaum zu glauben, dass vor Tausenden von Jahren das Schmelz- verweht, Flüsse und Bäche, deren Wasser in Richtung Ur-Elbe Trinkwasserverbandes (TWV) Stader Land versorgt das Wasser- logiezentrums für CFK-Leichtbau. Seit 2006 ist Stade auch die altsteinzeitlichen Menschen für kurze Zeit, um dann dem Urnenfeldern gesäumt wird. Die prähistorischen Reisenden wasser der Weichsel-Eiszeit in der Ur-Elbe an beiden Kliffs rauschte, kerbten Täler in den Geesthang. Aber auch die Natur werk Dollern die Menschen in elf Gemeinden im Alten Land Hochschulstandort: Der CFK-Valley Stade Campus ist Sitz der Wild hinterherzuziehen. Am Ende der letzten Eiszeit lebten sollten während der Passage der Toten gedenken. Einige se- vorbeiströmte, während an den Ufern Mammuts und Rentiere und nicht zuletzt der Mensch veränderten die Geestkante bis und auf der Geest im südlichen Landkreis Stade – mit Ausnah- Privaten Hochschule Göttingen, die hier europaweit einmalig wieder Gruppen nomadischer Jäger in der noch baumlosen henswerte Exemplare finden sich in den kleineren Waldinseln lebten. Geologen sprechen vom „deutschen Mississippi“, heute. Wälder und Siedlungen entstanden, Fischteiche, eine me der Hansestädte Buxtehude und Stade. Das Wasserwerk Spezialisten für CFK aus- und weiterbildet. Das Forschungs- Tundra. Ihr Ziel waren die großen Rentierherden, die die entlang der Bundesstraße. Hier lassen sich außerdem Spuren der zum Ende der Weichsel-Eiszeit vor über 15.000 Jahren in Straße am oberen Kliffrand, eine Bahnlinie und eine Autobahn Dollern war 1960 in Betrieb genommen worden. Damit es zentrum CFK NORD stärkt seit 2010 die Position Stades als riesigen Weiten durchstreiften und an ausgewählten Stellen der Karrenräder entdecken, die sich auf den unbefestigten Richtung Nordsee floss. Diese bislang letzte Vereisung endete unterhalb. Das Wasser der Elbe hat sich längst zurückgezogen durchschnittlich 10.000 Kubikmeter Wasser pro Tag liefern Produktions-, Technologie-, Hochschul- und Forschungsstand- die Elbe überquerten. In der darauf folgenden Mittelstein- Wegen bis zu einem halben Meter eingegraben haben. im heutigen Schleswig-Holstein. Hier war den aus Skandinavi- und fließt heute zwischen hohen Deichen als Gezeitenstrom kann, verfügt der TWV entlang des Geesthanges zwischen ort. Auf rund 20.000 Quadratmetern sind 18 Forschungs- zeit wurde das Klima schrittweise wieder wärmer, die Geest Vor etwa 2000 Jahren tritt die Niederelbe in den Raum der en vordringenden Gletschern die Kraft ausgegangen und sie von Hamburg in die Nordsee – sechs Kilometer entfernt vom Dollern und Agathenburg über eine Reihe von 16 Brunnen. einrichtungen und Unternehmen mit 100 Arbeitsplätzen für wurde deshalb langsam von riesigen Wäldern überdeckt, und Geschichte. Durch antike Historiker wissen wir von Feldzü- hinterließen als letzten Beweis ihrer Wanderung eine stattliche Geestkliff. Zurückgelassen hat der Urstrom die Marsch mit Hier wird das Wasser aus 40 bis 60 Meter Tiefe gefördert. Ingenieure und Ingenieurinnen aktiv. Insgesamt arbeiten im der Meeresspiegel stieg sehr rasant um etwa 100 Meter an. gen römischer Heere und auch der Name des hier siedelnden Endmoräne. fruchtbarem Kleiboden, auf dem heute einer der größten Außerdem betreibt das Wasserwerk sechs Brunnen im Aga- CFK-Valley 3000 Menschen. Mit 2500 Beschäftigten ist Insbesondere der Talrand bei Agathenburg war zu dieser Zeit Germanenstammes der Langobarden ist überliefert. Im Verlauf Der Sand unter dem Geestkliff bei Stade ist allerdings wesent- Obstgärten Europas gedeiht – das aus Geologensicht gar thenburger Moor und zwei im Dollerner Moor. Aus diesen Airbus der größte Stader Arbeitgeber. Im benachbarten ein bevorzugter Lebensraum der Jäger und Sammler, denn der nächsten Jahrhunderte werden die Sachsen als Bewohner lich älter. Das Agathenburger Schloss steht auf Geschiebe- nicht so alte Alte Land. Zwischen der durch Flussablagerungen 24 Brunnen gelangt das Rohwasser in die Dollerner Aufbe- Quartier Ottenbeck leben und arbeiten rund 2000 Men- hier hat man eine Vielzahl von Feuersteingeräten und -waf- genannt, die im 5. Jahrhundert auch größere Teile Englands mergel und Sand aus der Saale-Eiszeit, deren kilometerhohe erhöhten Marsch und dem Geestkliff bildeten sich in einer reitungsanlage. Belüftung mit Sauerstoff und Filterung sorgt schen. Gebäude der Von-Goeben-Kaserne aus den 1930er fen aus dieser Epoche entdeckt. besiedeln. Nach der Eroberung des Sachsenlandes durch Karl Gletscher – ebenfalls von Skandinavien kommend – bis in die feuchten Senke Moore. Trotz landwirtschaftlicher Nutzung ha- dafür, dass Stoffe wie Eisen, Mangan und Schwefelwasserstoff Jahren wurden zu Wohnraum und Büros umgewandelt. Vor etwa 6.000 Jahren begann nun die Jungsteinzeit, die in den Großen wird auch der Niederelberaum christianisiert. heutigen Mittelgebirge vorgedrungen waren. Die Saale-Verei- ben die verbliebenen Moore großen Wert für den Naturschutz. entzogen werden. Aus fünf Behältern mit insgesamt 8000 300 neue Einfamilienhäuser entstanden, unter anderem in der Geschichte der Menschheit wahrscheinlich die ein- Während des Mittelalters entstehen die noch heute existie- sung begann vor rund 300.000 und endete vor rund 128.000 Einige Agrarflächen werden als Ausgleich für Baumaßnahmen Kubikmetern pumpt der TWV das hochwertige Trinkwasser in einer „Öko-Siedlung“. Schulen, Kindergärten, Sportanlagen, schneidendsten Umwälzungen gebracht hat. Der Mensch renden Ortschaften: Dollern wird 1105, Agathenburg (Lieth) Jahren. Auch der 74 Meter hohe Süllberg in Blankenese am in ökologisch wertvolle Feuchtgebiete umgewandelt. Haushalte und Betriebe. Das wertvolle Nass wird zum Schutz Betriebe und Behörden tragen dazu bei, dass Ottenbeck ein begann erstmalig in seiner Geschichte damit, die weiträu- 1199 und Horneburg 1255 erstmalig erwähnt. In den Dörfern der Verbraucher auf über 100 Inhaltsstoffe untersucht. lebendiger, moderner Stadtteil ist. migen Wälder zu roden, um Felder anzulegen – der Wandel sind noch heute einige interessante reetgedeckte Bauern- von der Natur- zur Kulturlandschaft hatte begonnen. Von häuser des 18./19. Jahrhunderts zu entdecken. Eng mit der Ein Querschnitt durch das Geestkliff und das vorgelagerte Urstromtal der Elbe (nicht maßstabsgerecht, verändert nach WITT, Der Landkreis Stade (1951). Die Zentrale des Trinkwasserverbandes (TWV) Stader Land in Dollern. Der TWV Der neue Stadtteil Ottenbeck im Süden der Hansestadt Stade mit Wohnbe- nun an kann von einer annähernd lückenlosen Besiedlung nur noch in Umrissen erhaltenen Wasserburg „Horneburg“ verfügt über die Wasserwerke Dollern, Heinbockel und Himmelpforten, in bauung auf dem Gelände der früheren Von-Goeben-Kaserne (links) und dem der Geestflächen zwischen Stade und Horneburg ausge- verknüpft ist das Wirken des sagenumwobenen Ritters „Isern +30 m NN denen jährlich insgesamt 7,3 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert werden. Produktions- und Forschungszentrum „CFK-Valley“ rund um Airbus (rechts). gangen werden. Durch verschiedene Ausgrabungen sind Hinnerk“. Den historischen Kern des Fleckens Horneburg Spuren von prähistorischen Dörfern, Gräberfeldern und prägen die Kirche des 18. Jahrhunderts sowie die Bürger- und Kultplätzen nachgewiesen worden. Hervorzuheben sind Bauernhäuser des 18./19. Jahrhunderts. Geestkliff Altes Land Elbe insbesondere die archäologischen For- Quellen Niedermoor Hinterdeich Marsch Elbdeich schungen in den Sandabbaugebieten und Bäche (mit Bruchwald) zwischen Agathenburg und Dollern, Höhe Meerespiegel (NN)

Rechts: Bronzeplastik des „Isern Hinnerk“ in Horne- burg an der Ecke Isern-Hinnerk-Weg/Burggraben Ganz rechts: Von der Besiedlung des Elbtalrandes zeugen vielfältige archäologische Ausgrabungen Fotos: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: C. C. Schmidt Foto: M. Elsen Herzlich willkommen am Stader Geestkliff Diese Informationsbroschüre begleitet Sie bei einem Ausflug ans Lebensräume am Stader Geestkliff Geestkliff zwischen Stade und Horneburg. Um die Natur und Land- schaft dauerhaft zu schützen und für die Erholung nutzen zu können Natur und Erholung in der besonders die Späte Traubenkirsche Sorgen. Dieses aus Ame- sind nur wenige Regeln zu beachten. rika in der Mitte des letzten Jahrhunderts eingeführte Gehölz • Im Landschaftsschutzgebiet „Geestrand von Stade bis Horneburg“ Ottenbecker „Prärie“ würde die Ottenbecker Weidelandschaft bald überwuchern, dürfen Hunde außerhalb der Wege ganzjährig nicht frei laufen. • In der übrigen freien Landschaft sind Hunde in der Zeit vom 1.April Wie sich Naturschutz, Erholung, Wohnen und sogar Industrie wenn nicht die Galloways im Einsatz wären. Die Galloways bis 15. Juli an der Leine zu führen. in unmittelbarer Nachbarschaft positiv entwickeln können, bevorzugen übrigens im Sommer saftiges Gras und im Winter • Im Beweidungsgebiet Ottenbeck dürfen Hunde nicht auf die Weiden laufen. beweist die Hansestadt Stade im südlichen Stadtteil Otten- Streu und Gehölze. • Vom 1. März bis zum 31. Oktober darf im Wald nicht geraucht werden. beck. Nachdem 1994 die Bundes- Der Einsatz der Rinder seit 2002 hat sich bewährt. Die Zahl • Das Reiten ist nur auf gekennzeichneten Reit- und Fahrwegen gestattet. wehr die Von-Goeben-Kaserne und der sonst in Deutschland gefährdeten Vogelarten war bereits • In den Landschaftsschutzgebieten sind das Baden, Lagern, Zelten, Grillen den 200 Hektar großen Standor- 2003 von 29 (im Jahr 1997) auf 47, im Jahr 2004 sogar auf 57 und das Anlegen von Feuer sowie das Aufstellen von Wohnwagen verboten. • Es ist verboten Abfälle wegzuwerfen. tübungsplatz aufgegeben hatte, Arten gestiegen. Insgesamt leben rund 100 Vogelarten in der • Die Wanderwege gehören teilweise privaten Grundeigentümern. entstanden attraktive Wohn- und Weidelandschaft mit dem rund 20 Es wird deshalb um ein besonders rücksichtsvolles Verhalten gebeten. Gewerbeflächen. Als Ausgleich Hektar großen Waldgebiet. Zu ihnen Benutzung der Wege auf eigene Gefahr. (Kompensation) für den Eingriff zählen Arten wie der Neuntöter, Informationen Foto: H.-J. Schaffhäuser in die Landschaft wird vor den der Rote Milan, die Goldammer, der Landkreis Stade, Naturschutzamt Neuntöter bevorzugen nicht Toren der Stadt die mittelalter- Baumpieper, die Feldlerche und viel- Am Sande 4 · 21682 Stade Ansprechpartner: Helmut Bergmann · Telefon: 04141 – 12 934 zu intensiv beweidete Land- liche Hudewirtschaft mit robusten leicht bald wieder der Wachtelkönig. E-Mail: [email protected] schaften mit Grasland und Rindern wieder belebt – mit posi- Außerdem wiesen Wissenschaftler Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade ausreichend Gebüsch. Neun- Schloss Agathenburg · Hauptstraße 45 · 21684 Agathenburg Foto: Gehlken töter sind gut zu beobachten, tiven Folgen für Fauna und Flora. rund 450 Käfer- und 16 Heuschre- Ansprechpartner: Daniel Nösler · Telefon: 04141-542216 E-Mail: [email protected] wenn sie von Weidepfählen Kilometerlange (Rad)-Wanderwege Auf offenen Heideflächen sind ckenarten nach. Ziel der Hansestadt Hansestadt Stade, Abteilung Planung und Umwelt aus auf Beute wie große die hübschen Sandlaufkäfer laden zu erholsamen Touren durch ist es außerdem, in der Pflanzenwelt Hökerstraße 2 · 21682 Stade Mit Blick aufs Alte Land Insekten oder Mäuse lauern, zu sehen. diese Ottenbecker „Prärie“ ein Arten der Heide und Magerrasen Ansprechpartnerin: Regina Aumann · Telefon: 04141- 401 – 327 die sie als Vorrat auf Dorne Ansprechpartner: Wilfried Böhling · Telefon: 04141 – 401 – 335 aufspießen. (siehe Karte auf der anderen Seite). zu fördern wie Silbergras, Besenheide, Ginsterarten oder die E-Mail: [email protected]

Die ohnehin friedlichen Galloway- Heidenelke. Die bereits zur Bronzezeit besiedelte Ottenbecker Impressum Das Elbekliff Rinder laufen sicherheitshalber hinter Zäunen. Landschaft bestand vor 300 Jahren aus karger Heide und im Herausgeber: Landkreis Stade, Naturschutzamt Das Elbekliff Layout und Gestaltung: simonsdesign, www.simons-design.de Die Galloways, die ein Landwirt in naturverträglicher Anzahl im Bereich des damals in Schleifen verlaufenden Heidbeck-Baches Text: C.C. Schmidt, www.ccs-media.de der Stader Geest Gebiet weiden lässt, sorgen mit ihren hungrigen Mäulern dafür, aus Sümpfen. Fachliche Beratung: Dr. Udo Schmidt, Ingenieurgesellschaft Schmidt mbH, dass die rund 60 Hektar Grasland mit parkartigem Charakter Geologen in Stade Titelfoto Schloss Agathenburg: H.J. Schaffhäuser der Stader Geest nicht zuwachsen. Es soll eine „halboffene Weidelandschaft“ er- Druck: Druckservice Lamken, Oldenburg halten bleiben, erklären die Naturschutzexperten. Ihnen macht Im Dienst für den Naturschutz: Galloways in der Ottenbecker Landschaft. © Dezember 2014 – Landkreis Stade, Naturschutzamt Foto: H.-J. Schaffhäuser Historische Karte: Quelle: Auszug aus der Kurhannoverschen Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts, Blatt 13, Stade, in steiles Kliff begleitet auf 50 Kilometer den südlichen sicher, aber nicht weit vom schiffbaren Strom entfernt, Original-Maßstab 1:25.000 Rand des Elbtals zwischen Stade und Hamburg. Die siedelten später die Menschen hier. Wie eine Kette auf- Togografische Karte: Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten E der Niedersächischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, hügelige, sandige Landschaft fällt um 30 Meter in das gereiht liegen die Dörfer am Geestkliff. Sie wurden dort Auszug aus der DTK 25, © 2014 vorgelagerte Alte Land ab. Diese Karte beschreibt den gegründet, wo Flüsse in die Elbe flossen oder sich ein Abschnitt des Elbekliffs zwischen den Nebenflüssen Bach aufstauen ließ, um Trinkwasser zu gewinnen oder Samtgemeinde Schwinge und Aue. Schon vor 14.000 Jahren, zum Ende Fischteiche anzulegen. Neben (Grund)-Wasser sind Holz, Gefördert durch: Horneburg der jüngsten Eiszeit, durchstreiften Rentierjäger dieses Sand und Steine bis heute wichtige Ressourcen des Geest- Gebiet. Von hier aus hatten sie einen guten Blick über randes. Aber auch Flora und Fauna dieser „Randlage“ ist das zehn Kilometer breite Urstromtal. Vor Sturmfluten trotz intensiver Nutzung artenreich. Foto: H.-J. Schaffhäuser Quellen, Bäche, Teiche Ausgleich in der Natur Die Landschaft kommt Schloss Agathenburg und Wälder am Geestkliff für Industrie und Straßenbau zu ihrem Recht

Das Schloss Agathenburg ist durch seine feudale Architektur Über Tausende von Jahren haben Wo Straßen gebaut, Industriean- Der Geestrand zwischen der Hanse- des 17. Jahrhunderts, den verwunschenen Park und die ein- Bäche ins Geestkliff Kerbtäler einge- lagen und Wohngebiete errichtet stadt Stade und Horneburg ist vom drucksvolle Lage mit Blick auf das Elbtal, etwas Einzigartiges schnitten. Auch Grundwasser fließt oder anderweitig Flächen in der Menschen seit jeher besiedelt und in der Region. in Richtung Geestkante und entlässt Landschaft verbraucht werden, stark genutzt worden. Siedlungen, Das Land zwischen Elbe und Weser geriet durch den 30-jäh- dort Quellen in Richtung Moor und erhält die Natur dafür einen Aus- Landwirtschaft und Teichanlagen, rigen Krieg unter schwedische Herrschaft. Unmittelbar nach Marsch des Urstromtals. Sauberes gleich – so sieht es das Gesetz vor. später Straßen, Bahnlinien, Sand- Kriegsende ließ der in Stade wirkende schwedische General- Wasser bedeutet seit jeher Leben – Neben dem ehemaligen Übungs- gruben und Stromleitungstrassen gouverneur Hans Christoph von Königsmarck einen Landsitz nicht nur für die Menschen, die hier gelände der Bundeswehr (siehe sowie die Freizeitnutzung sind im Dorf Lieth errichten. Der Ort wurde daraufhin nach dem Teiche anlegten wie etwa die über 6 oben) werden im Raum Stade/ Foto: S.-E. Arndt Beispiele. Damit auch Natur und Namen seiner Frau Agathe in Agathenburg umbenannt. Wer Hektar großen Dollerner Buschteiche. Foto: H.-J. Schaffhäuser Agathenburg gleich fünf Flächen mit Der Uhu, mit 70 cm Höhe und Landschaft im wörtlichen Sinne den neuen Namen des Dorfes ignorierte, wurde angeblich mit Foto: S--E. Arndt In Quell- und Bruchwäldern mit einer Gesamtgröße von fast rund einer Spannweite bis 180 cm zu ihrem Recht kommen, sind vor die größte heimische Eulenart, der Reitpeitsche bestraft, wer ihn korrekt anwandte, soll mit Erlen, Eschen, Eichen und Hainbu- 59 Hektar ökologisch verbessert ist in jüngster Zeit regelmäßig allem im 20. Jahrhundert vielerorts einem Taler belohnt worden sein. Das 1655 erbaute Schloss chen, in den Röhrichten und in und (siehe umseitige Karte!). am Geesthang zwischen Stade Natur- und Landschaftsschutzge- und Horneburg beobachtet liegt malerisch am Geesthang mit Blick auf das Elbtal. Der steil- über den Gewässern herrscht reges Camper Moor (31,5 ha) und Aga- worden. biete nach dem Naturschutzgesetz proportionierte, dreigeschossige Backsteinbau mit achteckigem Leben. Die Bäume sind das Reich der thenburger Geestrand (11,5 ha): ausgewiesen worden. Treppenturm ist in seiner Gestaltung deutlich der Renaissance Spechte. Pirol, Eisvogel Das dem Geestkliff vorgelagerte Das Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Geestrand von Stade bis verhaftet. Bewohnt wurde das Schloss in erster Linie von und Gebirgsstelze bevorzugen die tief liegende Moor und die angren- Horneburg“ erstreckt sich als grüner Streifen von rund neun weiblichen Mitgliedern der Grafenfamilie. Bereits 1694 endete Gewässernähe. Angler wissen um Foto: M. R. Swadzba, Fotolia.com zenden Marschen waren ursprüng- Kilometern Länge und bis zu einem Kilometer Breite von den die Erbfolge der von Königsmarck, da der Enkel des Schloss- Foto: Kletr, Fotolia.com den Fischreichtum: Karpfen, Schleie, Oben: Schwarzkehlchen lich großenteils Feuchtgebiete, in Stader „Kaisereichen“ über Agathenburg, Dollern bis zur Unten: Die Kreuzkröte ist an erbauers Philipp Christoph einem Mord zum Opfer fiel. Ab Oben: Gebirgsstelze Hecht und Wels beheimaten die denen sich Wasser aus Quellen des nördlichen Bebauung Horneburgs in Höhe des Krähenholzes. ihrem hellen Rückenstreifen zu 1753 diente das Schloss jeweils dem ersten kurhannoverschen Unten: Hecht Teiche. Am Ufer blühen Schwertlilien. Geesthanges und aus Niederschlä- Im Westen bilden die Bundestraße 73, im Osten in etwa Die Kurhannoversche Landesaufnahme erkennen. Beamten des Amtes Stade-Agathenburg als Wohn- und Amts- Und die Nacht gehört den Fledermäusen: acht Arten dieser gen sammelte. Die Trockenlegung die Bahnlinie Hamburg – Cuxhaven die Grenze. Insgesamt sitz. Zu den vielfältigen Aufgaben gehörten das Eintreiben des 18. Jahrhunderts heimlichen Jäger, darunter Wasserfledermaus, Großer und ermöglichte intensive Landwirtschaft. Auf Ausgleichsflächen 333 Hektar sind vom Landkreis Stade 1984 zum LSG erklärt von Abgaben und Steuern, die Verwaltung bis hin zur unteren Kurfürst Georg III. ließ zwischen 1764 und 1786 die gesamte Kleiner Abendsegler und die seltene Mückenfledermaus. Einige wird jetzt Grünland extensiv mit robusten Rindern beweidet. worden. Vier Jahre zuvor war bereits der Geestrand zwischen Gerichtsbarkeit. Während der preußischen Regierung wurde Hannoversche Landesfläche durch das Hannoversche Ingenieur- Arten kommen eigens aus den Geestwäldern zum Trinken an Es erfolgten Vernässungen und Tümpel wurden angelegt. Buxtehude und der Hamburger Landesgrenze als LSG „Bux- das Schloss mit seinen Ländereien in ein Gut umgewandelt. korps erfassen. Es entstanden 165 Kartenblätter. Die Karten doku- die Buschteiche. Unter anderem findet der Agathenburger Storch dort einen tehuder Geestrand“ (575 ha) ausgewiesen worden (schon Heute im Eigentum des Landkreises Stade wird das Gebäude mentieren mit dem Maßstab 1:21333¹/d die Landschaft am Ende Nahrungslebensraum. Auch Schwarzkehlchen und andere 1942 gab es eine erste Schutzverordnung). Als Landschafts- durch eine Kulturstiftung getragen. Im Schloss illustriert eine der so genannten Heidebauernzeit und die alte territoriale Gliede- Schwertlilien an den Dollerner Buschteichen. Vogelarten sollen sich hier wohl fühlen. schutzgebiet „Heidbeck“ hat der Landkreis Stade im Jahre Dauerausstellung die wechselvolle Geschichte des Hauses, rung, bevor Agrarreform und einsetzender Chausseebau des 19. Ehemaliges Munitionsdepot: Entwicklung von Offenland- 2010 auch 326 Hektar des ehemaligen Standort-Übungs- Jahrhunderts zu Veränderungen führten. Mit ihrer mehrfarbigen das ebenso mit Konzerten, Kunstausstellungen und Lesungen Biotopen durch extensive Beweidung ähnlich wie auf dem platzes der Bundeswehr im heutigen Stadtteil Ottenbeck aus- Darstellung von Siedlungen, Verkehrswegen, Vegetation, Acker- kulturell genutzt wird. www.schlossagathenburg.de ehemaligen Standortübungsplatz Ottenbeck auf einer Fläche gewiesen. Dazu gehören die Niederungsbereiche der Bäche flächen, Gewässern und Relief sind die Kartenblätter detailliert, sowie die Anlage von Laichgewässern für Amphibien als Aus- Heidbeck und Ottenbeck, die halb offene Weidelandschaft inhaltsreich und haben eine hohe graphische Qualität. Unsere Schloss Agathenburg gleich für den Bau der Kreisstraße K 30 (12,6 Hektar). mit den eingestreuten Gehölzen, der Herrschaftliche Wald kombinierten Kartenblätter zeigen deutlich das Elbekliff zwischen Stade und Agathenburg mit den Bachtälern, das vorgelagerte Ehemaliger Schießstand im Herrschaftlichen Wald von mit seinen alten Buchenbeständen in Agathenburg sowie Moor bis zum Hinterdeich („der Achter Diek“), das Alte Land mit Agathenburg als Ausgleich für Baumaßnahmen bei Airbus. die alten Sandkuhlen. Das LSG „Heidbeck“ soll sicherstellen, seinen Entwässerungsgräben und den damaligen Inseln in der Entwicklung von Wald- und Waldrandbiotopen, von denen dass zwischen wachsenden Wohn-, Gewerbe- und Industrie- Elbe. Die Kartenblätter sind digital oder analog im Internet-Shop unter anderem Vögel, Fledermäuse und Insekten profitieren flächen genug Platz für die Natur und den erholungssuchen- des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung sollen, auf 5,9 Hektar. den Menschen bleibt. Die Texte der LSG-Verordnungen und Niedersachsen (LGLN) erhältlich. die dazugehörigen Karten sind im Internet unter www. www.geobasisdaten.niedersachsen.de landkreis-stade.de zu finden. Foto: Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Quelle: LGLN Foto: C. C. Schmidt Wasser aus dem Geesthang für Ottenbeck – modern wohnen, Vom Neandertaler bis zum Isern Hinnerk Sand aus 130.000 Jahre alten Gletschern elf Gemeinden im Landkreis Stade arbeiten, studieren und forschen

Die exponierte Lage am hoch aufragenden ehemaligen die wichtige Einblicke in das Leben des urgeschichtlichen 30 Meter tief fällt das Geestkliff zwischen Stade und Horne- Nordufer der Elbe fußt auf Material der Saale-Eiszeit, die hier Das Geestkliff hat es in sich: Rohstoffe wie Sand, Salz und Schon seit 1957 Flugzeugbau-Standort, werden heute in Elbufer macht das Stader Elbekliff seit Jahrtausenden zu Menschen erlaubten. burg stellenweise in Richtung Altes Land ab und erlaubt einen bei ihrem Rückzug Sand und Felsbrocken zusammenstauchte. Wasser. Während hier die meisten Sandgruben und Salzkaver- Stade bei Airbus alle Seitenleitwerke des Unternehmens einem begehrten Siedlungsplatz. Wie einige Funde von Spätestens ab der Bronzezeit (vor ca. 3500 Jahren) hat auf grandiosen Blick über das Tal der Elbe. Erst in rund zehn Zehntausende Jahre Zeit blieben, in der Stürme, eisige Kälte, nen inzwischen still liegen, fördert das Wasserwerk Dollern im gefertigt. Mit zunehmender Bedeutung kohlefaserverstärkter Faustkeilen belegen, streiften bereits vor Zehntausenden von dem trockenen Talrand ein Weg von Stade nach Harburg Kilometern Entfernung ist am anderen Elbufer ebenfalls ein aber auch Hitzeperioden und Regengüsse die heutige Stader Jahr rund 3,65 Millionen Kubikmeter Rohwasser und bereitet Kunststoffe (CFK) im Flugzeugbau hat sich das „CFK-Valley“ Jahren Neandertaler am Geestrand entlang. Feste Siedlungen existiert, der weitgehend dem Verlauf der heutigen B 73 folgt, markanter Abhang zu erkennen – in Blankenese. Geest und deren Kliff umformten. Sandige Hügel wurden es zu Trinkwasser auf. Als eines von drei Wasserwerken des stark entwickelt. Seit 2004 ist Stade Standort eines Techno- existierten jedoch noch nicht. Meist an Gewässern rasteten und der noch heute von eindrucksvollen Grabhügeln und Kaum zu glauben, dass vor Tausenden von Jahren das Schmelz- verweht, Flüsse und Bäche, deren Wasser in Richtung Ur-Elbe Trinkwasserverbandes (TWV) Stader Land versorgt das Wasser- logiezentrums für CFK-Leichtbau. Seit 2006 ist Stade auch die altsteinzeitlichen Menschen für kurze Zeit, um dann dem Urnenfeldern gesäumt wird. Die prähistorischen Reisenden wasser der Weichsel-Eiszeit in der Ur-Elbe an beiden Kliffs rauschte, kerbten Täler in den Geesthang. Aber auch die Natur werk Dollern die Menschen in elf Gemeinden im Alten Land Hochschulstandort: Der CFK-Valley Stade Campus ist Sitz der Wild hinterherzuziehen. Am Ende der letzten Eiszeit lebten sollten während der Passage der Toten gedenken. Einige se- vorbeiströmte, während an den Ufern Mammuts und Rentiere und nicht zuletzt der Mensch veränderten die Geestkante bis und auf der Geest im südlichen Landkreis Stade – mit Ausnah- Privaten Hochschule Göttingen, die hier europaweit einmalig wieder Gruppen nomadischer Jäger in der noch baumlosen henswerte Exemplare finden sich in den kleineren Waldinseln lebten. Geologen sprechen vom „deutschen Mississippi“, heute. Wälder und Siedlungen entstanden, Fischteiche, eine me der Hansestädte Buxtehude und Stade. Das Wasserwerk Spezialisten für CFK aus- und weiterbildet. Das Forschungs- Tundra. Ihr Ziel waren die großen Rentierherden, die die entlang der Bundesstraße. Hier lassen sich außerdem Spuren der zum Ende der Weichsel-Eiszeit vor über 15.000 Jahren in Straße am oberen Kliffrand, eine Bahnlinie und eine Autobahn Dollern war 1960 in Betrieb genommen worden. Damit es zentrum CFK NORD stärkt seit 2010 die Position Stades als riesigen Weiten durchstreiften und an ausgewählten Stellen der Karrenräder entdecken, die sich auf den unbefestigten Richtung Nordsee floss. Diese bislang letzte Vereisung endete unterhalb. Das Wasser der Elbe hat sich längst zurückgezogen durchschnittlich 10.000 Kubikmeter Wasser pro Tag liefern Produktions-, Technologie-, Hochschul- und Forschungsstand- die Elbe überquerten. In der darauf folgenden Mittelstein- Wegen bis zu einem halben Meter eingegraben haben. im heutigen Schleswig-Holstein. Hier war den aus Skandinavi- und fließt heute zwischen hohen Deichen als Gezeitenstrom kann, verfügt der TWV entlang des Geesthanges zwischen ort. Auf rund 20.000 Quadratmetern sind 18 Forschungs- zeit wurde das Klima schrittweise wieder wärmer, die Geest Vor etwa 2000 Jahren tritt die Niederelbe in den Raum der en vordringenden Gletschern die Kraft ausgegangen und sie von Hamburg in die Nordsee – sechs Kilometer entfernt vom Dollern und Agathenburg über eine Reihe von 16 Brunnen. einrichtungen und Unternehmen mit 100 Arbeitsplätzen für wurde deshalb langsam von riesigen Wäldern überdeckt, und Geschichte. Durch antike Historiker wissen wir von Feldzü- hinterließen als letzten Beweis ihrer Wanderung eine stattliche Geestkliff. Zurückgelassen hat der Urstrom die Marsch mit Hier wird das Wasser aus 40 bis 60 Meter Tiefe gefördert. Ingenieure und Ingenieurinnen aktiv. Insgesamt arbeiten im der Meeresspiegel stieg sehr rasant um etwa 100 Meter an. gen römischer Heere und auch der Name des hier siedelnden Endmoräne. fruchtbarem Kleiboden, auf dem heute einer der größten Außerdem betreibt das Wasserwerk sechs Brunnen im Aga- CFK-Valley 3000 Menschen. Mit 2500 Beschäftigten ist Insbesondere der Talrand bei Agathenburg war zu dieser Zeit Germanenstammes der Langobarden ist überliefert. Im Verlauf Der Sand unter dem Geestkliff bei Stade ist allerdings wesent- Obstgärten Europas gedeiht – das aus Geologensicht gar thenburger Moor und zwei im Dollerner Moor. Aus diesen Airbus der größte Stader Arbeitgeber. Im benachbarten ein bevorzugter Lebensraum der Jäger und Sammler, denn der nächsten Jahrhunderte werden die Sachsen als Bewohner lich älter. Das Agathenburger Schloss steht auf Geschiebe- nicht so alte Alte Land. Zwischen der durch Flussablagerungen 24 Brunnen gelangt das Rohwasser in die Dollerner Aufbe- Quartier Ottenbeck leben und arbeiten rund 2000 Men- hier hat man eine Vielzahl von Feuersteingeräten und -waf- genannt, die im 5. Jahrhundert auch größere Teile Englands mergel und Sand aus der Saale-Eiszeit, deren kilometerhohe erhöhten Marsch und dem Geestkliff bildeten sich in einer reitungsanlage. Belüftung mit Sauerstoff und Filterung sorgt schen. Gebäude der Von-Goeben-Kaserne aus den 1930er fen aus dieser Epoche entdeckt. besiedeln. Nach der Eroberung des Sachsenlandes durch Karl Gletscher – ebenfalls von Skandinavien kommend – bis in die feuchten Senke Moore. Trotz landwirtschaftlicher Nutzung ha- dafür, dass Stoffe wie Eisen, Mangan und Schwefelwasserstoff Jahren wurden zu Wohnraum und Büros umgewandelt. Vor etwa 6.000 Jahren begann nun die Jungsteinzeit, die in den Großen wird auch der Niederelberaum christianisiert. heutigen Mittelgebirge vorgedrungen waren. Die Saale-Verei- ben die verbliebenen Moore großen Wert für den Naturschutz. entzogen werden. Aus fünf Behältern mit insgesamt 8000 300 neue Einfamilienhäuser entstanden, unter anderem in der Geschichte der Menschheit wahrscheinlich die ein- Während des Mittelalters entstehen die noch heute existie- sung begann vor rund 300.000 und endete vor rund 128.000 Einige Agrarflächen werden als Ausgleich für Baumaßnahmen Kubikmetern pumpt der TWV das hochwertige Trinkwasser in einer „Öko-Siedlung“. Schulen, Kindergärten, Sportanlagen, schneidendsten Umwälzungen gebracht hat. Der Mensch renden Ortschaften: Dollern wird 1105, Agathenburg (Lieth) Jahren. Auch der 74 Meter hohe Süllberg in Blankenese am in ökologisch wertvolle Feuchtgebiete umgewandelt. Haushalte und Betriebe. Das wertvolle Nass wird zum Schutz Betriebe und Behörden tragen dazu bei, dass Ottenbeck ein begann erstmalig in seiner Geschichte damit, die weiträu- 1199 und Horneburg 1255 erstmalig erwähnt. In den Dörfern der Verbraucher auf über 100 Inhaltsstoffe untersucht. lebendiger, moderner Stadtteil ist. migen Wälder zu roden, um Felder anzulegen – der Wandel sind noch heute einige interessante reetgedeckte Bauern- von der Natur- zur Kulturlandschaft hatte begonnen. Von häuser des 18./19. Jahrhunderts zu entdecken. Eng mit der Ein Querschnitt durch das Geestkliff und das vorgelagerte Urstromtal der Elbe (nicht maßstabsgerecht, verändert nach WITT, Der Landkreis Stade (1951). Die Zentrale des Trinkwasserverbandes (TWV) Stader Land in Dollern. Der TWV Der neue Stadtteil Ottenbeck im Süden der Hansestadt Stade mit Wohnbe- nun an kann von einer annähernd lückenlosen Besiedlung nur noch in Umrissen erhaltenen Wasserburg „Horneburg“ verfügt über die Wasserwerke Dollern, Heinbockel und Himmelpforten, in bauung auf dem Gelände der früheren Von-Goeben-Kaserne (links) und dem der Geestflächen zwischen Stade und Horneburg ausge- verknüpft ist das Wirken des sagenumwobenen Ritters „Isern +30 m NN denen jährlich insgesamt 7,3 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert werden. Produktions- und Forschungszentrum „CFK-Valley“ rund um Airbus (rechts). gangen werden. Durch verschiedene Ausgrabungen sind Hinnerk“. Den historischen Kern des Fleckens Horneburg Spuren von prähistorischen Dörfern, Gräberfeldern und prägen die Kirche des 18. Jahrhunderts sowie die Bürger- und Kultplätzen nachgewiesen worden. Hervorzuheben sind Bauernhäuser des 18./19. Jahrhunderts. Geestkliff Altes Land Elbe insbesondere die archäologischen For- Quellen Niedermoor Hinterdeich Marsch Elbdeich schungen in den Sandabbaugebieten und Bäche (mit Bruchwald) zwischen Agathenburg und Dollern, Höhe Meerespiegel (NN)

Rechts: Bronzeplastik des „Isern Hinnerk“ in Horne- burg an der Ecke Isern-Hinnerk-Weg/Burggraben Ganz rechts: Von der Besiedlung des Elbtalrandes zeugen vielfältige archäologische Ausgrabungen Fotos: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: C. C. Schmidt Foto: M. Elsen Herzlich willkommen am Stader Geestkliff Diese Informationsbroschüre begleitet Sie bei einem Ausflug ans Lebensräume am Stader Geestkliff Geestkliff zwischen Stade und Horneburg. Um die Natur und Land- schaft dauerhaft zu schützen und für die Erholung nutzen zu können Natur und Erholung in der besonders die Späte Traubenkirsche Sorgen. Dieses aus Ame- sind nur wenige Regeln zu beachten. rika in der Mitte des letzten Jahrhunderts eingeführte Gehölz • Im Landschaftsschutzgebiet „Geestrand von Stade bis Horneburg“ Ottenbecker „Prärie“ würde die Ottenbecker Weidelandschaft bald überwuchern, dürfen Hunde außerhalb der Wege ganzjährig nicht frei laufen. • In der übrigen freien Landschaft sind Hunde in der Zeit vom 1.April Wie sich Naturschutz, Erholung, Wohnen und sogar Industrie wenn nicht die Galloways im Einsatz wären. Die Galloways bis 15. Juli an der Leine zu führen. in unmittelbarer Nachbarschaft positiv entwickeln können, bevorzugen übrigens im Sommer saftiges Gras und im Winter • Im Beweidungsgebiet Ottenbeck dürfen Hunde nicht auf die Weiden laufen. beweist die Hansestadt Stade im südlichen Stadtteil Otten- Streu und Gehölze. • Vom 1. März bis zum 31. Oktober darf im Wald nicht geraucht werden. beck. Nachdem 1994 die Bundes- Der Einsatz der Rinder seit 2002 hat sich bewährt. Die Zahl • Das Reiten ist nur auf gekennzeichneten Reit- und Fahrwegen gestattet. wehr die Von-Goeben-Kaserne und der sonst in Deutschland gefährdeten Vogelarten war bereits • In den Landschaftsschutzgebieten sind das Baden, Lagern, Zelten, Grillen den 200 Hektar großen Standor- 2003 von 29 (im Jahr 1997) auf 47, im Jahr 2004 sogar auf 57 und das Anlegen von Feuer sowie das Aufstellen von Wohnwagen verboten. • Es ist verboten Abfälle wegzuwerfen. tübungsplatz aufgegeben hatte, Arten gestiegen. Insgesamt leben rund 100 Vogelarten in der • Die Wanderwege gehören teilweise privaten Grundeigentümern. entstanden attraktive Wohn- und Weidelandschaft mit dem rund 20 Es wird deshalb um ein besonders rücksichtsvolles Verhalten gebeten. Gewerbeflächen. Als Ausgleich Hektar großen Waldgebiet. Zu ihnen Benutzung der Wege auf eigene Gefahr. (Kompensation) für den Eingriff zählen Arten wie der Neuntöter, Informationen Foto: H.-J. Schaffhäuser in die Landschaft wird vor den der Rote Milan, die Goldammer, der Landkreis Stade, Naturschutzamt Neuntöter bevorzugen nicht Toren der Stadt die mittelalter- Baumpieper, die Feldlerche und viel- Am Sande 4 · 21682 Stade Ansprechpartner: Helmut Bergmann · Telefon: 04141 – 12 934 zu intensiv beweidete Land- liche Hudewirtschaft mit robusten leicht bald wieder der Wachtelkönig. E-Mail: [email protected] schaften mit Grasland und Rindern wieder belebt – mit posi- Außerdem wiesen Wissenschaftler Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade ausreichend Gebüsch. Neun- Schloss Agathenburg · Hauptstraße 45 · 21684 Agathenburg Foto: Gehlken töter sind gut zu beobachten, tiven Folgen für Fauna und Flora. rund 450 Käfer- und 16 Heuschre- Ansprechpartner: Daniel Nösler · Telefon: 04141-542216 E-Mail: [email protected] wenn sie von Weidepfählen Kilometerlange (Rad)-Wanderwege Auf offenen Heideflächen sind ckenarten nach. Ziel der Hansestadt Hansestadt Stade, Abteilung Planung und Umwelt aus auf Beute wie große die hübschen Sandlaufkäfer laden zu erholsamen Touren durch ist es außerdem, in der Pflanzenwelt Hökerstraße 2 · 21682 Stade Mit Blick aufs Alte Land Insekten oder Mäuse lauern, zu sehen. diese Ottenbecker „Prärie“ ein Arten der Heide und Magerrasen Ansprechpartnerin: Regina Aumann · Telefon: 04141- 401 – 327 die sie als Vorrat auf Dorne Ansprechpartner: Wilfried Böhling · Telefon: 04141 – 401 – 335 aufspießen. (siehe Karte auf der anderen Seite). zu fördern wie Silbergras, Besenheide, Ginsterarten oder die E-Mail: [email protected]

Die ohnehin friedlichen Galloway- Heidenelke. Die bereits zur Bronzezeit besiedelte Ottenbecker Impressum Das Elbekliff Rinder laufen sicherheitshalber hinter Zäunen. Landschaft bestand vor 300 Jahren aus karger Heide und im Herausgeber: Landkreis Stade, Naturschutzamt Das Elbekliff Layout und Gestaltung: simonsdesign, www.simons-design.de Die Galloways, die ein Landwirt in naturverträglicher Anzahl im Bereich des damals in Schleifen verlaufenden Heidbeck-Baches Text: C.C. Schmidt, www.ccs-media.de der Stader Geest Gebiet weiden lässt, sorgen mit ihren hungrigen Mäulern dafür, aus Sümpfen. Fachliche Beratung: Dr. Udo Schmidt, Ingenieurgesellschaft Schmidt mbH, dass die rund 60 Hektar Grasland mit parkartigem Charakter Geologen in Stade Titelfoto Schloss Agathenburg: H.J. Schaffhäuser der Stader Geest nicht zuwachsen. Es soll eine „halboffene Weidelandschaft“ er- Druck: Druckservice Lamken, Oldenburg halten bleiben, erklären die Naturschutzexperten. Ihnen macht Im Dienst für den Naturschutz: Galloways in der Ottenbecker Landschaft. © Dezember 2014 – Landkreis Stade, Naturschutzamt Foto: H.-J. Schaffhäuser Historische Karte: Quelle: Auszug aus der Kurhannoverschen Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts, Blatt 13, Stade, in steiles Kliff begleitet auf 50 Kilometer den südlichen sicher, aber nicht weit vom schiffbaren Strom entfernt, Original-Maßstab 1:25.000 Rand des Elbtals zwischen Stade und Hamburg. Die siedelten später die Menschen hier. Wie eine Kette auf- Togografische Karte: Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten E der Niedersächischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, hügelige, sandige Landschaft fällt um 30 Meter in das gereiht liegen die Dörfer am Geestkliff. Sie wurden dort Auszug aus der DTK 25, © 2014 vorgelagerte Alte Land ab. Diese Karte beschreibt den gegründet, wo Flüsse in die Elbe flossen oder sich ein Abschnitt des Elbekliffs zwischen den Nebenflüssen Bach aufstauen ließ, um Trinkwasser zu gewinnen oder Samtgemeinde Schwinge und Aue. Schon vor 14.000 Jahren, zum Ende Fischteiche anzulegen. Neben (Grund)-Wasser sind Holz, Gefördert durch: Horneburg der jüngsten Eiszeit, durchstreiften Rentierjäger dieses Sand und Steine bis heute wichtige Ressourcen des Geest- Gebiet. Von hier aus hatten sie einen guten Blick über randes. Aber auch Flora und Fauna dieser „Randlage“ ist das zehn Kilometer breite Urstromtal. Vor Sturmfluten trotz intensiver Nutzung artenreich. Foto: H.-J. Schaffhäuser Quellen, Bäche, Teiche Ausgleich in der Natur Die Landschaft kommt Schloss Agathenburg und Wälder am Geestkliff für Industrie und Straßenbau zu ihrem Recht

Das Schloss Agathenburg ist durch seine feudale Architektur Über Tausende von Jahren haben Wo Straßen gebaut, Industriean- Der Geestrand zwischen der Hanse- des 17. Jahrhunderts, den verwunschenen Park und die ein- Bäche ins Geestkliff Kerbtäler einge- lagen und Wohngebiete errichtet stadt Stade und Horneburg ist vom drucksvolle Lage mit Blick auf das Elbtal, etwas Einzigartiges schnitten. Auch Grundwasser fließt oder anderweitig Flächen in der Menschen seit jeher besiedelt und in der Region. in Richtung Geestkante und entlässt Landschaft verbraucht werden, stark genutzt worden. Siedlungen, Das Land zwischen Elbe und Weser geriet durch den 30-jäh- dort Quellen in Richtung Moor und erhält die Natur dafür einen Aus- Landwirtschaft und Teichanlagen, rigen Krieg unter schwedische Herrschaft. Unmittelbar nach Marsch des Urstromtals. Sauberes gleich – so sieht es das Gesetz vor. später Straßen, Bahnlinien, Sand- Kriegsende ließ der in Stade wirkende schwedische General- Wasser bedeutet seit jeher Leben – Neben dem ehemaligen Übungs- gruben und Stromleitungstrassen gouverneur Hans Christoph von Königsmarck einen Landsitz nicht nur für die Menschen, die hier gelände der Bundeswehr (siehe sowie die Freizeitnutzung sind im Dorf Lieth errichten. Der Ort wurde daraufhin nach dem Teiche anlegten wie etwa die über 6 oben) werden im Raum Stade/ Foto: S.-E. Arndt Beispiele. Damit auch Natur und Namen seiner Frau Agathe in Agathenburg umbenannt. Wer Hektar großen Dollerner Buschteiche. Foto: H.-J. Schaffhäuser Agathenburg gleich fünf Flächen mit Der Uhu, mit 70 cm Höhe und Landschaft im wörtlichen Sinne den neuen Namen des Dorfes ignorierte, wurde angeblich mit Foto: S--E. Arndt In Quell- und Bruchwäldern mit einer Gesamtgröße von fast rund einer Spannweite bis 180 cm zu ihrem Recht kommen, sind vor die größte heimische Eulenart, der Reitpeitsche bestraft, wer ihn korrekt anwandte, soll mit Erlen, Eschen, Eichen und Hainbu- 59 Hektar ökologisch verbessert ist in jüngster Zeit regelmäßig allem im 20. Jahrhundert vielerorts einem Taler belohnt worden sein. Das 1655 erbaute Schloss chen, in den Röhrichten und in und (siehe umseitige Karte!). am Geesthang zwischen Stade Natur- und Landschaftsschutzge- und Horneburg beobachtet liegt malerisch am Geesthang mit Blick auf das Elbtal. Der steil- über den Gewässern herrscht reges Camper Moor (31,5 ha) und Aga- worden. biete nach dem Naturschutzgesetz proportionierte, dreigeschossige Backsteinbau mit achteckigem Leben. Die Bäume sind das Reich der thenburger Geestrand (11,5 ha): ausgewiesen worden. Treppenturm ist in seiner Gestaltung deutlich der Renaissance Spechte. Pirol, Eisvogel Das dem Geestkliff vorgelagerte Das Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Geestrand von Stade bis verhaftet. Bewohnt wurde das Schloss in erster Linie von und Gebirgsstelze bevorzugen die tief liegende Moor und die angren- Horneburg“ erstreckt sich als grüner Streifen von rund neun weiblichen Mitgliedern der Grafenfamilie. Bereits 1694 endete Gewässernähe. Angler wissen um Foto: M. R. Swadzba, Fotolia.com zenden Marschen waren ursprüng- Kilometern Länge und bis zu einem Kilometer Breite von den die Erbfolge der von Königsmarck, da der Enkel des Schloss- Foto: Kletr, Fotolia.com den Fischreichtum: Karpfen, Schleie, Oben: Schwarzkehlchen lich großenteils Feuchtgebiete, in Stader „Kaisereichen“ über Agathenburg, Dollern bis zur Unten: Die Kreuzkröte ist an erbauers Philipp Christoph einem Mord zum Opfer fiel. Ab Oben: Gebirgsstelze Hecht und Wels beheimaten die denen sich Wasser aus Quellen des nördlichen Bebauung Horneburgs in Höhe des Krähenholzes. ihrem hellen Rückenstreifen zu 1753 diente das Schloss jeweils dem ersten kurhannoverschen Unten: Hecht Teiche. Am Ufer blühen Schwertlilien. Geesthanges und aus Niederschlä- Im Westen bilden die Bundestraße 73, im Osten in etwa Die Kurhannoversche Landesaufnahme erkennen. Beamten des Amtes Stade-Agathenburg als Wohn- und Amts- Und die Nacht gehört den Fledermäusen: acht Arten dieser gen sammelte. Die Trockenlegung die Bahnlinie Hamburg – Cuxhaven die Grenze. Insgesamt sitz. Zu den vielfältigen Aufgaben gehörten das Eintreiben des 18. Jahrhunderts heimlichen Jäger, darunter Wasserfledermaus, Großer und ermöglichte intensive Landwirtschaft. Auf Ausgleichsflächen 333 Hektar sind vom Landkreis Stade 1984 zum LSG erklärt von Abgaben und Steuern, die Verwaltung bis hin zur unteren Kurfürst Georg III. ließ zwischen 1764 und 1786 die gesamte Kleiner Abendsegler und die seltene Mückenfledermaus. Einige wird jetzt Grünland extensiv mit robusten Rindern beweidet. worden. Vier Jahre zuvor war bereits der Geestrand zwischen Gerichtsbarkeit. Während der preußischen Regierung wurde Hannoversche Landesfläche durch das Hannoversche Ingenieur- Arten kommen eigens aus den Geestwäldern zum Trinken an Es erfolgten Vernässungen und Tümpel wurden angelegt. Buxtehude und der Hamburger Landesgrenze als LSG „Bux- das Schloss mit seinen Ländereien in ein Gut umgewandelt. korps erfassen. Es entstanden 165 Kartenblätter. Die Karten doku- die Buschteiche. Unter anderem findet der Agathenburger Storch dort einen tehuder Geestrand“ (575 ha) ausgewiesen worden (schon Heute im Eigentum des Landkreises Stade wird das Gebäude mentieren mit dem Maßstab 1:21333¹/d die Landschaft am Ende Nahrungslebensraum. Auch Schwarzkehlchen und andere 1942 gab es eine erste Schutzverordnung). Als Landschafts- durch eine Kulturstiftung getragen. Im Schloss illustriert eine der so genannten Heidebauernzeit und die alte territoriale Gliede- Schwertlilien an den Dollerner Buschteichen. Vogelarten sollen sich hier wohl fühlen. schutzgebiet „Heidbeck“ hat der Landkreis Stade im Jahre Dauerausstellung die wechselvolle Geschichte des Hauses, rung, bevor Agrarreform und einsetzender Chausseebau des 19. Ehemaliges Munitionsdepot: Entwicklung von Offenland- 2010 auch 326 Hektar des ehemaligen Standort-Übungs- Jahrhunderts zu Veränderungen führten. Mit ihrer mehrfarbigen das ebenso mit Konzerten, Kunstausstellungen und Lesungen Biotopen durch extensive Beweidung ähnlich wie auf dem platzes der Bundeswehr im heutigen Stadtteil Ottenbeck aus- Darstellung von Siedlungen, Verkehrswegen, Vegetation, Acker- kulturell genutzt wird. www.schlossagathenburg.de ehemaligen Standortübungsplatz Ottenbeck auf einer Fläche gewiesen. Dazu gehören die Niederungsbereiche der Bäche flächen, Gewässern und Relief sind die Kartenblätter detailliert, sowie die Anlage von Laichgewässern für Amphibien als Aus- Heidbeck und Ottenbeck, die halb offene Weidelandschaft inhaltsreich und haben eine hohe graphische Qualität. Unsere Schloss Agathenburg gleich für den Bau der Kreisstraße K 30 (12,6 Hektar). mit den eingestreuten Gehölzen, der Herrschaftliche Wald kombinierten Kartenblätter zeigen deutlich das Elbekliff zwischen Stade und Agathenburg mit den Bachtälern, das vorgelagerte Ehemaliger Schießstand im Herrschaftlichen Wald von mit seinen alten Buchenbeständen in Agathenburg sowie Moor bis zum Hinterdeich („der Achter Diek“), das Alte Land mit Agathenburg als Ausgleich für Baumaßnahmen bei Airbus. die alten Sandkuhlen. Das LSG „Heidbeck“ soll sicherstellen, seinen Entwässerungsgräben und den damaligen Inseln in der Entwicklung von Wald- und Waldrandbiotopen, von denen dass zwischen wachsenden Wohn-, Gewerbe- und Industrie- Elbe. Die Kartenblätter sind digital oder analog im Internet-Shop unter anderem Vögel, Fledermäuse und Insekten profitieren flächen genug Platz für die Natur und den erholungssuchen- des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung sollen, auf 5,9 Hektar. den Menschen bleibt. Die Texte der LSG-Verordnungen und Niedersachsen (LGLN) erhältlich. die dazugehörigen Karten sind im Internet unter www. www.geobasisdaten.niedersachsen.de landkreis-stade.de zu finden. Foto: Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Quelle: LGLN Foto: C. C. Schmidt Wasser aus dem Geesthang für Ottenbeck – modern wohnen, Vom Neandertaler bis zum Isern Hinnerk Sand aus 130.000 Jahre alten Gletschern elf Gemeinden im Landkreis Stade arbeiten, studieren und forschen

Die exponierte Lage am hoch aufragenden ehemaligen die wichtige Einblicke in das Leben des urgeschichtlichen 30 Meter tief fällt das Geestkliff zwischen Stade und Horne- Nordufer der Elbe fußt auf Material der Saale-Eiszeit, die hier Das Geestkliff hat es in sich: Rohstoffe wie Sand, Salz und Schon seit 1957 Flugzeugbau-Standort, werden heute in Elbufer macht das Stader Elbekliff seit Jahrtausenden zu Menschen erlaubten. burg stellenweise in Richtung Altes Land ab und erlaubt einen bei ihrem Rückzug Sand und Felsbrocken zusammenstauchte. Wasser. Während hier die meisten Sandgruben und Salzkaver- Stade bei Airbus alle Seitenleitwerke des Unternehmens einem begehrten Siedlungsplatz. Wie einige Funde von Spätestens ab der Bronzezeit (vor ca. 3500 Jahren) hat auf grandiosen Blick über das Tal der Elbe. Erst in rund zehn Zehntausende Jahre Zeit blieben, in der Stürme, eisige Kälte, nen inzwischen still liegen, fördert das Wasserwerk Dollern im gefertigt. Mit zunehmender Bedeutung kohlefaserverstärkter Faustkeilen belegen, streiften bereits vor Zehntausenden von dem trockenen Talrand ein Weg von Stade nach Harburg Kilometern Entfernung ist am anderen Elbufer ebenfalls ein aber auch Hitzeperioden und Regengüsse die heutige Stader Jahr rund 3,65 Millionen Kubikmeter Rohwasser und bereitet Kunststoffe (CFK) im Flugzeugbau hat sich das „CFK-Valley“ Jahren Neandertaler am Geestrand entlang. Feste Siedlungen existiert, der weitgehend dem Verlauf der heutigen B 73 folgt, markanter Abhang zu erkennen – in Blankenese. Geest und deren Kliff umformten. Sandige Hügel wurden es zu Trinkwasser auf. Als eines von drei Wasserwerken des stark entwickelt. Seit 2004 ist Stade Standort eines Techno- existierten jedoch noch nicht. Meist an Gewässern rasteten und der noch heute von eindrucksvollen Grabhügeln und Kaum zu glauben, dass vor Tausenden von Jahren das Schmelz- verweht, Flüsse und Bäche, deren Wasser in Richtung Ur-Elbe Trinkwasserverbandes (TWV) Stader Land versorgt das Wasser- logiezentrums für CFK-Leichtbau. Seit 2006 ist Stade auch die altsteinzeitlichen Menschen für kurze Zeit, um dann dem Urnenfeldern gesäumt wird. Die prähistorischen Reisenden wasser der Weichsel-Eiszeit in der Ur-Elbe an beiden Kliffs rauschte, kerbten Täler in den Geesthang. Aber auch die Natur werk Dollern die Menschen in elf Gemeinden im Alten Land Hochschulstandort: Der CFK-Valley Stade Campus ist Sitz der Wild hinterherzuziehen. Am Ende der letzten Eiszeit lebten sollten während der Passage der Toten gedenken. Einige se- vorbeiströmte, während an den Ufern Mammuts und Rentiere und nicht zuletzt der Mensch veränderten die Geestkante bis und auf der Geest im südlichen Landkreis Stade – mit Ausnah- Privaten Hochschule Göttingen, die hier europaweit einmalig wieder Gruppen nomadischer Jäger in der noch baumlosen henswerte Exemplare finden sich in den kleineren Waldinseln lebten. Geologen sprechen vom „deutschen Mississippi“, heute. Wälder und Siedlungen entstanden, Fischteiche, eine me der Hansestädte Buxtehude und Stade. Das Wasserwerk Spezialisten für CFK aus- und weiterbildet. Das Forschungs- Tundra. Ihr Ziel waren die großen Rentierherden, die die entlang der Bundesstraße. Hier lassen sich außerdem Spuren der zum Ende der Weichsel-Eiszeit vor über 15.000 Jahren in Straße am oberen Kliffrand, eine Bahnlinie und eine Autobahn Dollern war 1960 in Betrieb genommen worden. Damit es zentrum CFK NORD stärkt seit 2010 die Position Stades als riesigen Weiten durchstreiften und an ausgewählten Stellen der Karrenräder entdecken, die sich auf den unbefestigten Richtung Nordsee floss. Diese bislang letzte Vereisung endete unterhalb. Das Wasser der Elbe hat sich längst zurückgezogen durchschnittlich 10.000 Kubikmeter Wasser pro Tag liefern Produktions-, Technologie-, Hochschul- und Forschungsstand- die Elbe überquerten. In der darauf folgenden Mittelstein- Wegen bis zu einem halben Meter eingegraben haben. im heutigen Schleswig-Holstein. Hier war den aus Skandinavi- und fließt heute zwischen hohen Deichen als Gezeitenstrom kann, verfügt der TWV entlang des Geesthanges zwischen ort. Auf rund 20.000 Quadratmetern sind 18 Forschungs- zeit wurde das Klima schrittweise wieder wärmer, die Geest Vor etwa 2000 Jahren tritt die Niederelbe in den Raum der en vordringenden Gletschern die Kraft ausgegangen und sie von Hamburg in die Nordsee – sechs Kilometer entfernt vom Dollern und Agathenburg über eine Reihe von 16 Brunnen. einrichtungen und Unternehmen mit 100 Arbeitsplätzen für wurde deshalb langsam von riesigen Wäldern überdeckt, und Geschichte. Durch antike Historiker wissen wir von Feldzü- hinterließen als letzten Beweis ihrer Wanderung eine stattliche Geestkliff. Zurückgelassen hat der Urstrom die Marsch mit Hier wird das Wasser aus 40 bis 60 Meter Tiefe gefördert. Ingenieure und Ingenieurinnen aktiv. Insgesamt arbeiten im der Meeresspiegel stieg sehr rasant um etwa 100 Meter an. gen römischer Heere und auch der Name des hier siedelnden Endmoräne. fruchtbarem Kleiboden, auf dem heute einer der größten Außerdem betreibt das Wasserwerk sechs Brunnen im Aga- CFK-Valley 3000 Menschen. Mit 2500 Beschäftigten ist Insbesondere der Talrand bei Agathenburg war zu dieser Zeit Germanenstammes der Langobarden ist überliefert. Im Verlauf Der Sand unter dem Geestkliff bei Stade ist allerdings wesent- Obstgärten Europas gedeiht – das aus Geologensicht gar thenburger Moor und zwei im Dollerner Moor. Aus diesen Airbus der größte Stader Arbeitgeber. Im benachbarten ein bevorzugter Lebensraum der Jäger und Sammler, denn der nächsten Jahrhunderte werden die Sachsen als Bewohner lich älter. Das Agathenburger Schloss steht auf Geschiebe- nicht so alte Alte Land. Zwischen der durch Flussablagerungen 24 Brunnen gelangt das Rohwasser in die Dollerner Aufbe- Quartier Ottenbeck leben und arbeiten rund 2000 Men- hier hat man eine Vielzahl von Feuersteingeräten und -waf- genannt, die im 5. Jahrhundert auch größere Teile Englands mergel und Sand aus der Saale-Eiszeit, deren kilometerhohe erhöhten Marsch und dem Geestkliff bildeten sich in einer reitungsanlage. Belüftung mit Sauerstoff und Filterung sorgt schen. Gebäude der Von-Goeben-Kaserne aus den 1930er fen aus dieser Epoche entdeckt. besiedeln. Nach der Eroberung des Sachsenlandes durch Karl Gletscher – ebenfalls von Skandinavien kommend – bis in die feuchten Senke Moore. Trotz landwirtschaftlicher Nutzung ha- dafür, dass Stoffe wie Eisen, Mangan und Schwefelwasserstoff Jahren wurden zu Wohnraum und Büros umgewandelt. Vor etwa 6.000 Jahren begann nun die Jungsteinzeit, die in den Großen wird auch der Niederelberaum christianisiert. heutigen Mittelgebirge vorgedrungen waren. Die Saale-Verei- ben die verbliebenen Moore großen Wert für den Naturschutz. entzogen werden. Aus fünf Behältern mit insgesamt 8000 300 neue Einfamilienhäuser entstanden, unter anderem in der Geschichte der Menschheit wahrscheinlich die ein- Während des Mittelalters entstehen die noch heute existie- sung begann vor rund 300.000 und endete vor rund 128.000 Einige Agrarflächen werden als Ausgleich für Baumaßnahmen Kubikmetern pumpt der TWV das hochwertige Trinkwasser in einer „Öko-Siedlung“. Schulen, Kindergärten, Sportanlagen, schneidendsten Umwälzungen gebracht hat. Der Mensch renden Ortschaften: Dollern wird 1105, Agathenburg (Lieth) Jahren. Auch der 74 Meter hohe Süllberg in Blankenese am in ökologisch wertvolle Feuchtgebiete umgewandelt. Haushalte und Betriebe. Das wertvolle Nass wird zum Schutz Betriebe und Behörden tragen dazu bei, dass Ottenbeck ein begann erstmalig in seiner Geschichte damit, die weiträu- 1199 und Horneburg 1255 erstmalig erwähnt. In den Dörfern der Verbraucher auf über 100 Inhaltsstoffe untersucht. lebendiger, moderner Stadtteil ist. migen Wälder zu roden, um Felder anzulegen – der Wandel sind noch heute einige interessante reetgedeckte Bauern- von der Natur- zur Kulturlandschaft hatte begonnen. Von häuser des 18./19. Jahrhunderts zu entdecken. Eng mit der Ein Querschnitt durch das Geestkliff und das vorgelagerte Urstromtal der Elbe (nicht maßstabsgerecht, verändert nach WITT, Der Landkreis Stade (1951). Die Zentrale des Trinkwasserverbandes (TWV) Stader Land in Dollern. Der TWV Der neue Stadtteil Ottenbeck im Süden der Hansestadt Stade mit Wohnbe- nun an kann von einer annähernd lückenlosen Besiedlung nur noch in Umrissen erhaltenen Wasserburg „Horneburg“ verfügt über die Wasserwerke Dollern, Heinbockel und Himmelpforten, in bauung auf dem Gelände der früheren Von-Goeben-Kaserne (links) und dem der Geestflächen zwischen Stade und Horneburg ausge- verknüpft ist das Wirken des sagenumwobenen Ritters „Isern +30 m NN denen jährlich insgesamt 7,3 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert werden. Produktions- und Forschungszentrum „CFK-Valley“ rund um Airbus (rechts). gangen werden. Durch verschiedene Ausgrabungen sind Hinnerk“. Den historischen Kern des Fleckens Horneburg Spuren von prähistorischen Dörfern, Gräberfeldern und prägen die Kirche des 18. Jahrhunderts sowie die Bürger- und Kultplätzen nachgewiesen worden. Hervorzuheben sind Bauernhäuser des 18./19. Jahrhunderts. Geestkliff Altes Land Elbe insbesondere die archäologischen For- Quellen Niedermoor Hinterdeich Marsch Elbdeich schungen in den Sandabbaugebieten und Bäche (mit Bruchwald) zwischen Agathenburg und Dollern, Höhe Meerespiegel (NN)

Rechts: Bronzeplastik des „Isern Hinnerk“ in Horne- burg an der Ecke Isern-Hinnerk-Weg/Burggraben Ganz rechts: Von der Besiedlung des Elbtalrandes zeugen vielfältige archäologische Ausgrabungen Fotos: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: C. C. Schmidt Foto: M. Elsen Herzlich willkommen am Stader Geestkliff Diese Informationsbroschüre begleitet Sie bei einem Ausflug ans Lebensräume am Stader Geestkliff Geestkliff zwischen Stade und Horneburg. Um die Natur und Land- schaft dauerhaft zu schützen und für die Erholung nutzen zu können Natur und Erholung in der besonders die Späte Traubenkirsche Sorgen. Dieses aus Ame- sind nur wenige Regeln zu beachten. rika in der Mitte des letzten Jahrhunderts eingeführte Gehölz • Im Landschaftsschutzgebiet „Geestrand von Stade bis Horneburg“ Ottenbecker „Prärie“ würde die Ottenbecker Weidelandschaft bald überwuchern, dürfen Hunde außerhalb der Wege ganzjährig nicht frei laufen. • In der übrigen freien Landschaft sind Hunde in der Zeit vom 1.April Wie sich Naturschutz, Erholung, Wohnen und sogar Industrie wenn nicht die Galloways im Einsatz wären. Die Galloways bis 15. Juli an der Leine zu führen. in unmittelbarer Nachbarschaft positiv entwickeln können, bevorzugen übrigens im Sommer saftiges Gras und im Winter • Im Beweidungsgebiet Ottenbeck dürfen Hunde nicht auf die Weiden laufen. beweist die Hansestadt Stade im südlichen Stadtteil Otten- Streu und Gehölze. • Vom 1. März bis zum 31. Oktober darf im Wald nicht geraucht werden. beck. Nachdem 1994 die Bundes- Der Einsatz der Rinder seit 2002 hat sich bewährt. Die Zahl • Das Reiten ist nur auf gekennzeichneten Reit- und Fahrwegen gestattet. wehr die Von-Goeben-Kaserne und der sonst in Deutschland gefährdeten Vogelarten war bereits • In den Landschaftsschutzgebieten sind das Baden, Lagern, Zelten, Grillen den 200 Hektar großen Standor- 2003 von 29 (im Jahr 1997) auf 47, im Jahr 2004 sogar auf 57 und das Anlegen von Feuer sowie das Aufstellen von Wohnwagen verboten. • Es ist verboten Abfälle wegzuwerfen. tübungsplatz aufgegeben hatte, Arten gestiegen. Insgesamt leben rund 100 Vogelarten in der • Die Wanderwege gehören teilweise privaten Grundeigentümern. entstanden attraktive Wohn- und Weidelandschaft mit dem rund 20 Es wird deshalb um ein besonders rücksichtsvolles Verhalten gebeten. Gewerbeflächen. Als Ausgleich Hektar großen Waldgebiet. Zu ihnen Benutzung der Wege auf eigene Gefahr. (Kompensation) für den Eingriff zählen Arten wie der Neuntöter, Informationen Foto: H.-J. Schaffhäuser in die Landschaft wird vor den der Rote Milan, die Goldammer, der Landkreis Stade, Naturschutzamt Neuntöter bevorzugen nicht Toren der Stadt die mittelalter- Baumpieper, die Feldlerche und viel- Am Sande 4 · 21682 Stade Ansprechpartner: Helmut Bergmann · Telefon: 04141 – 12 934 zu intensiv beweidete Land- liche Hudewirtschaft mit robusten leicht bald wieder der Wachtelkönig. E-Mail: [email protected] schaften mit Grasland und Rindern wieder belebt – mit posi- Außerdem wiesen Wissenschaftler Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade ausreichend Gebüsch. Neun- Schloss Agathenburg · Hauptstraße 45 · 21684 Agathenburg Foto: Gehlken töter sind gut zu beobachten, tiven Folgen für Fauna und Flora. rund 450 Käfer- und 16 Heuschre- Ansprechpartner: Daniel Nösler · Telefon: 04141-542216 E-Mail: [email protected] wenn sie von Weidepfählen Kilometerlange (Rad)-Wanderwege Auf offenen Heideflächen sind ckenarten nach. Ziel der Hansestadt Hansestadt Stade, Abteilung Planung und Umwelt aus auf Beute wie große die hübschen Sandlaufkäfer laden zu erholsamen Touren durch ist es außerdem, in der Pflanzenwelt Hökerstraße 2 · 21682 Stade Mit Blick aufs Alte Land Insekten oder Mäuse lauern, zu sehen. diese Ottenbecker „Prärie“ ein Arten der Heide und Magerrasen Ansprechpartnerin: Regina Aumann · Telefon: 04141- 401 – 327 die sie als Vorrat auf Dorne Ansprechpartner: Wilfried Böhling · Telefon: 04141 – 401 – 335 aufspießen. (siehe Karte auf der anderen Seite). zu fördern wie Silbergras, Besenheide, Ginsterarten oder die E-Mail: [email protected]

Die ohnehin friedlichen Galloway- Heidenelke. Die bereits zur Bronzezeit besiedelte Ottenbecker Impressum Das Elbekliff Rinder laufen sicherheitshalber hinter Zäunen. Landschaft bestand vor 300 Jahren aus karger Heide und im Herausgeber: Landkreis Stade, Naturschutzamt Das Elbekliff Layout und Gestaltung: simonsdesign, www.simons-design.de Die Galloways, die ein Landwirt in naturverträglicher Anzahl im Bereich des damals in Schleifen verlaufenden Heidbeck-Baches Text: C.C. Schmidt, www.ccs-media.de der Stader Geest Gebiet weiden lässt, sorgen mit ihren hungrigen Mäulern dafür, aus Sümpfen. Fachliche Beratung: Dr. Udo Schmidt, Ingenieurgesellschaft Schmidt mbH, dass die rund 60 Hektar Grasland mit parkartigem Charakter Geologen in Stade Titelfoto Schloss Agathenburg: H.J. Schaffhäuser der Stader Geest nicht zuwachsen. Es soll eine „halboffene Weidelandschaft“ er- Druck: Druckservice Lamken, Oldenburg halten bleiben, erklären die Naturschutzexperten. Ihnen macht Im Dienst für den Naturschutz: Galloways in der Ottenbecker Landschaft. © Dezember 2014 – Landkreis Stade, Naturschutzamt Foto: H.-J. Schaffhäuser Historische Karte: Quelle: Auszug aus der Kurhannoverschen Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts, Blatt 13, Stade, in steiles Kliff begleitet auf 50 Kilometer den südlichen sicher, aber nicht weit vom schiffbaren Strom entfernt, Original-Maßstab 1:25.000 Rand des Elbtals zwischen Stade und Hamburg. Die siedelten später die Menschen hier. Wie eine Kette auf- Togografische Karte: Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten E der Niedersächischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, hügelige, sandige Landschaft fällt um 30 Meter in das gereiht liegen die Dörfer am Geestkliff. Sie wurden dort Auszug aus der DTK 25, © 2014 vorgelagerte Alte Land ab. Diese Karte beschreibt den gegründet, wo Flüsse in die Elbe flossen oder sich ein Abschnitt des Elbekliffs zwischen den Nebenflüssen Bach aufstauen ließ, um Trinkwasser zu gewinnen oder Samtgemeinde Schwinge und Aue. Schon vor 14.000 Jahren, zum Ende Fischteiche anzulegen. Neben (Grund)-Wasser sind Holz, Gefördert durch: Horneburg der jüngsten Eiszeit, durchstreiften Rentierjäger dieses Sand und Steine bis heute wichtige Ressourcen des Geest- Gebiet. Von hier aus hatten sie einen guten Blick über randes. Aber auch Flora und Fauna dieser „Randlage“ ist das zehn Kilometer breite Urstromtal. Vor Sturmfluten trotz intensiver Nutzung artenreich. Foto: H.-J. Schaffhäuser Quellen, Bäche, Teiche Ausgleich in der Natur Die Landschaft kommt Schloss Agathenburg und Wälder am Geestkliff für Industrie und Straßenbau zu ihrem Recht

Das Schloss Agathenburg ist durch seine feudale Architektur Über Tausende von Jahren haben Wo Straßen gebaut, Industriean- Der Geestrand zwischen der Hanse- des 17. Jahrhunderts, den verwunschenen Park und die ein- Bäche ins Geestkliff Kerbtäler einge- lagen und Wohngebiete errichtet stadt Stade und Horneburg ist vom drucksvolle Lage mit Blick auf das Elbtal, etwas Einzigartiges schnitten. Auch Grundwasser fließt oder anderweitig Flächen in der Menschen seit jeher besiedelt und in der Region. in Richtung Geestkante und entlässt Landschaft verbraucht werden, stark genutzt worden. Siedlungen, Das Land zwischen Elbe und Weser geriet durch den 30-jäh- dort Quellen in Richtung Moor und erhält die Natur dafür einen Aus- Landwirtschaft und Teichanlagen, rigen Krieg unter schwedische Herrschaft. Unmittelbar nach Marsch des Urstromtals. Sauberes gleich – so sieht es das Gesetz vor. später Straßen, Bahnlinien, Sand- Kriegsende ließ der in Stade wirkende schwedische General- Wasser bedeutet seit jeher Leben – Neben dem ehemaligen Übungs- gruben und Stromleitungstrassen gouverneur Hans Christoph von Königsmarck einen Landsitz nicht nur für die Menschen, die hier gelände der Bundeswehr (siehe sowie die Freizeitnutzung sind im Dorf Lieth errichten. Der Ort wurde daraufhin nach dem Teiche anlegten wie etwa die über 6 oben) werden im Raum Stade/ Foto: S.-E. Arndt Beispiele. Damit auch Natur und Namen seiner Frau Agathe in Agathenburg umbenannt. Wer Hektar großen Dollerner Buschteiche. Foto: H.-J. Schaffhäuser Agathenburg gleich fünf Flächen mit Der Uhu, mit 70 cm Höhe und Landschaft im wörtlichen Sinne den neuen Namen des Dorfes ignorierte, wurde angeblich mit Foto: S--E. Arndt In Quell- und Bruchwäldern mit einer Gesamtgröße von fast rund einer Spannweite bis 180 cm zu ihrem Recht kommen, sind vor die größte heimische Eulenart, der Reitpeitsche bestraft, wer ihn korrekt anwandte, soll mit Erlen, Eschen, Eichen und Hainbu- 59 Hektar ökologisch verbessert ist in jüngster Zeit regelmäßig allem im 20. Jahrhundert vielerorts einem Taler belohnt worden sein. Das 1655 erbaute Schloss chen, in den Röhrichten und in und (siehe umseitige Karte!). am Geesthang zwischen Stade Natur- und Landschaftsschutzge- und Horneburg beobachtet liegt malerisch am Geesthang mit Blick auf das Elbtal. Der steil- über den Gewässern herrscht reges Camper Moor (31,5 ha) und Aga- worden. biete nach dem Naturschutzgesetz proportionierte, dreigeschossige Backsteinbau mit achteckigem Leben. Die Bäume sind das Reich der thenburger Geestrand (11,5 ha): ausgewiesen worden. Treppenturm ist in seiner Gestaltung deutlich der Renaissance Spechte. Pirol, Eisvogel Das dem Geestkliff vorgelagerte Das Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Geestrand von Stade bis verhaftet. Bewohnt wurde das Schloss in erster Linie von und Gebirgsstelze bevorzugen die tief liegende Moor und die angren- Horneburg“ erstreckt sich als grüner Streifen von rund neun weiblichen Mitgliedern der Grafenfamilie. Bereits 1694 endete Gewässernähe. Angler wissen um Foto: M. R. Swadzba, Fotolia.com zenden Marschen waren ursprüng- Kilometern Länge und bis zu einem Kilometer Breite von den die Erbfolge der von Königsmarck, da der Enkel des Schloss- Foto: Kletr, Fotolia.com den Fischreichtum: Karpfen, Schleie, Oben: Schwarzkehlchen lich großenteils Feuchtgebiete, in Stader „Kaisereichen“ über Agathenburg, Dollern bis zur Unten: Die Kreuzkröte ist an erbauers Philipp Christoph einem Mord zum Opfer fiel. Ab Oben: Gebirgsstelze Hecht und Wels beheimaten die denen sich Wasser aus Quellen des nördlichen Bebauung Horneburgs in Höhe des Krähenholzes. ihrem hellen Rückenstreifen zu 1753 diente das Schloss jeweils dem ersten kurhannoverschen Unten: Hecht Teiche. Am Ufer blühen Schwertlilien. Geesthanges und aus Niederschlä- Im Westen bilden die Bundestraße 73, im Osten in etwa Die Kurhannoversche Landesaufnahme erkennen. Beamten des Amtes Stade-Agathenburg als Wohn- und Amts- Und die Nacht gehört den Fledermäusen: acht Arten dieser gen sammelte. Die Trockenlegung die Bahnlinie Hamburg – Cuxhaven die Grenze. Insgesamt sitz. Zu den vielfältigen Aufgaben gehörten das Eintreiben des 18. Jahrhunderts heimlichen Jäger, darunter Wasserfledermaus, Großer und ermöglichte intensive Landwirtschaft. Auf Ausgleichsflächen 333 Hektar sind vom Landkreis Stade 1984 zum LSG erklärt von Abgaben und Steuern, die Verwaltung bis hin zur unteren Kurfürst Georg III. ließ zwischen 1764 und 1786 die gesamte Kleiner Abendsegler und die seltene Mückenfledermaus. Einige wird jetzt Grünland extensiv mit robusten Rindern beweidet. worden. Vier Jahre zuvor war bereits der Geestrand zwischen Gerichtsbarkeit. Während der preußischen Regierung wurde Hannoversche Landesfläche durch das Hannoversche Ingenieur- Arten kommen eigens aus den Geestwäldern zum Trinken an Es erfolgten Vernässungen und Tümpel wurden angelegt. Buxtehude und der Hamburger Landesgrenze als LSG „Bux- das Schloss mit seinen Ländereien in ein Gut umgewandelt. korps erfassen. Es entstanden 165 Kartenblätter. Die Karten doku- die Buschteiche. Unter anderem findet der Agathenburger Storch dort einen tehuder Geestrand“ (575 ha) ausgewiesen worden (schon Heute im Eigentum des Landkreises Stade wird das Gebäude mentieren mit dem Maßstab 1:21333¹/d die Landschaft am Ende Nahrungslebensraum. Auch Schwarzkehlchen und andere 1942 gab es eine erste Schutzverordnung). Als Landschafts- durch eine Kulturstiftung getragen. Im Schloss illustriert eine der so genannten Heidebauernzeit und die alte territoriale Gliede- Schwertlilien an den Dollerner Buschteichen. Vogelarten sollen sich hier wohl fühlen. schutzgebiet „Heidbeck“ hat der Landkreis Stade im Jahre Dauerausstellung die wechselvolle Geschichte des Hauses, rung, bevor Agrarreform und einsetzender Chausseebau des 19. Ehemaliges Munitionsdepot: Entwicklung von Offenland- 2010 auch 326 Hektar des ehemaligen Standort-Übungs- Jahrhunderts zu Veränderungen führten. Mit ihrer mehrfarbigen das ebenso mit Konzerten, Kunstausstellungen und Lesungen Biotopen durch extensive Beweidung ähnlich wie auf dem platzes der Bundeswehr im heutigen Stadtteil Ottenbeck aus- Darstellung von Siedlungen, Verkehrswegen, Vegetation, Acker- kulturell genutzt wird. www.schlossagathenburg.de ehemaligen Standortübungsplatz Ottenbeck auf einer Fläche gewiesen. Dazu gehören die Niederungsbereiche der Bäche flächen, Gewässern und Relief sind die Kartenblätter detailliert, sowie die Anlage von Laichgewässern für Amphibien als Aus- Heidbeck und Ottenbeck, die halb offene Weidelandschaft inhaltsreich und haben eine hohe graphische Qualität. Unsere Schloss Agathenburg gleich für den Bau der Kreisstraße K 30 (12,6 Hektar). mit den eingestreuten Gehölzen, der Herrschaftliche Wald kombinierten Kartenblätter zeigen deutlich das Elbekliff zwischen Stade und Agathenburg mit den Bachtälern, das vorgelagerte Ehemaliger Schießstand im Herrschaftlichen Wald von mit seinen alten Buchenbeständen in Agathenburg sowie Moor bis zum Hinterdeich („der Achter Diek“), das Alte Land mit Agathenburg als Ausgleich für Baumaßnahmen bei Airbus. die alten Sandkuhlen. Das LSG „Heidbeck“ soll sicherstellen, seinen Entwässerungsgräben und den damaligen Inseln in der Entwicklung von Wald- und Waldrandbiotopen, von denen dass zwischen wachsenden Wohn-, Gewerbe- und Industrie- Elbe. Die Kartenblätter sind digital oder analog im Internet-Shop unter anderem Vögel, Fledermäuse und Insekten profitieren flächen genug Platz für die Natur und den erholungssuchen- des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung sollen, auf 5,9 Hektar. den Menschen bleibt. Die Texte der LSG-Verordnungen und Niedersachsen (LGLN) erhältlich. die dazugehörigen Karten sind im Internet unter www. www.geobasisdaten.niedersachsen.de landkreis-stade.de zu finden. Foto: Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Quelle: LGLN Foto: C. C. Schmidt Wasser aus dem Geesthang für Ottenbeck – modern wohnen, Vom Neandertaler bis zum Isern Hinnerk Sand aus 130.000 Jahre alten Gletschern elf Gemeinden im Landkreis Stade arbeiten, studieren und forschen

Die exponierte Lage am hoch aufragenden ehemaligen die wichtige Einblicke in das Leben des urgeschichtlichen 30 Meter tief fällt das Geestkliff zwischen Stade und Horne- Nordufer der Elbe fußt auf Material der Saale-Eiszeit, die hier Das Geestkliff hat es in sich: Rohstoffe wie Sand, Salz und Schon seit 1957 Flugzeugbau-Standort, werden heute in Elbufer macht das Stader Elbekliff seit Jahrtausenden zu Menschen erlaubten. burg stellenweise in Richtung Altes Land ab und erlaubt einen bei ihrem Rückzug Sand und Felsbrocken zusammenstauchte. Wasser. Während hier die meisten Sandgruben und Salzkaver- Stade bei Airbus alle Seitenleitwerke des Unternehmens einem begehrten Siedlungsplatz. Wie einige Funde von Spätestens ab der Bronzezeit (vor ca. 3500 Jahren) hat auf grandiosen Blick über das Tal der Elbe. Erst in rund zehn Zehntausende Jahre Zeit blieben, in der Stürme, eisige Kälte, nen inzwischen still liegen, fördert das Wasserwerk Dollern im gefertigt. Mit zunehmender Bedeutung kohlefaserverstärkter Faustkeilen belegen, streiften bereits vor Zehntausenden von dem trockenen Talrand ein Weg von Stade nach Harburg Kilometern Entfernung ist am anderen Elbufer ebenfalls ein aber auch Hitzeperioden und Regengüsse die heutige Stader Jahr rund 3,65 Millionen Kubikmeter Rohwasser und bereitet Kunststoffe (CFK) im Flugzeugbau hat sich das „CFK-Valley“ Jahren Neandertaler am Geestrand entlang. Feste Siedlungen existiert, der weitgehend dem Verlauf der heutigen B 73 folgt, markanter Abhang zu erkennen – in Blankenese. Geest und deren Kliff umformten. Sandige Hügel wurden es zu Trinkwasser auf. Als eines von drei Wasserwerken des stark entwickelt. Seit 2004 ist Stade Standort eines Techno- existierten jedoch noch nicht. Meist an Gewässern rasteten und der noch heute von eindrucksvollen Grabhügeln und Kaum zu glauben, dass vor Tausenden von Jahren das Schmelz- verweht, Flüsse und Bäche, deren Wasser in Richtung Ur-Elbe Trinkwasserverbandes (TWV) Stader Land versorgt das Wasser- logiezentrums für CFK-Leichtbau. Seit 2006 ist Stade auch die altsteinzeitlichen Menschen für kurze Zeit, um dann dem Urnenfeldern gesäumt wird. Die prähistorischen Reisenden wasser der Weichsel-Eiszeit in der Ur-Elbe an beiden Kliffs rauschte, kerbten Täler in den Geesthang. Aber auch die Natur werk Dollern die Menschen in elf Gemeinden im Alten Land Hochschulstandort: Der CFK-Valley Stade Campus ist Sitz der Wild hinterherzuziehen. Am Ende der letzten Eiszeit lebten sollten während der Passage der Toten gedenken. Einige se- vorbeiströmte, während an den Ufern Mammuts und Rentiere und nicht zuletzt der Mensch veränderten die Geestkante bis und auf der Geest im südlichen Landkreis Stade – mit Ausnah- Privaten Hochschule Göttingen, die hier europaweit einmalig wieder Gruppen nomadischer Jäger in der noch baumlosen henswerte Exemplare finden sich in den kleineren Waldinseln lebten. Geologen sprechen vom „deutschen Mississippi“, heute. Wälder und Siedlungen entstanden, Fischteiche, eine me der Hansestädte Buxtehude und Stade. Das Wasserwerk Spezialisten für CFK aus- und weiterbildet. Das Forschungs- Tundra. Ihr Ziel waren die großen Rentierherden, die die entlang der Bundesstraße. Hier lassen sich außerdem Spuren der zum Ende der Weichsel-Eiszeit vor über 15.000 Jahren in Straße am oberen Kliffrand, eine Bahnlinie und eine Autobahn Dollern war 1960 in Betrieb genommen worden. Damit es zentrum CFK NORD stärkt seit 2010 die Position Stades als riesigen Weiten durchstreiften und an ausgewählten Stellen der Karrenräder entdecken, die sich auf den unbefestigten Richtung Nordsee floss. Diese bislang letzte Vereisung endete unterhalb. Das Wasser der Elbe hat sich längst zurückgezogen durchschnittlich 10.000 Kubikmeter Wasser pro Tag liefern Produktions-, Technologie-, Hochschul- und Forschungsstand- die Elbe überquerten. In der darauf folgenden Mittelstein- Wegen bis zu einem halben Meter eingegraben haben. im heutigen Schleswig-Holstein. Hier war den aus Skandinavi- und fließt heute zwischen hohen Deichen als Gezeitenstrom kann, verfügt der TWV entlang des Geesthanges zwischen ort. Auf rund 20.000 Quadratmetern sind 18 Forschungs- zeit wurde das Klima schrittweise wieder wärmer, die Geest Vor etwa 2000 Jahren tritt die Niederelbe in den Raum der en vordringenden Gletschern die Kraft ausgegangen und sie von Hamburg in die Nordsee – sechs Kilometer entfernt vom Dollern und Agathenburg über eine Reihe von 16 Brunnen. einrichtungen und Unternehmen mit 100 Arbeitsplätzen für wurde deshalb langsam von riesigen Wäldern überdeckt, und Geschichte. Durch antike Historiker wissen wir von Feldzü- hinterließen als letzten Beweis ihrer Wanderung eine stattliche Geestkliff. Zurückgelassen hat der Urstrom die Marsch mit Hier wird das Wasser aus 40 bis 60 Meter Tiefe gefördert. Ingenieure und Ingenieurinnen aktiv. Insgesamt arbeiten im der Meeresspiegel stieg sehr rasant um etwa 100 Meter an. gen römischer Heere und auch der Name des hier siedelnden Endmoräne. fruchtbarem Kleiboden, auf dem heute einer der größten Außerdem betreibt das Wasserwerk sechs Brunnen im Aga- CFK-Valley 3000 Menschen. Mit 2500 Beschäftigten ist Insbesondere der Talrand bei Agathenburg war zu dieser Zeit Germanenstammes der Langobarden ist überliefert. Im Verlauf Der Sand unter dem Geestkliff bei Stade ist allerdings wesent- Obstgärten Europas gedeiht – das aus Geologensicht gar thenburger Moor und zwei im Dollerner Moor. Aus diesen Airbus der größte Stader Arbeitgeber. Im benachbarten ein bevorzugter Lebensraum der Jäger und Sammler, denn der nächsten Jahrhunderte werden die Sachsen als Bewohner lich älter. Das Agathenburger Schloss steht auf Geschiebe- nicht so alte Alte Land. Zwischen der durch Flussablagerungen 24 Brunnen gelangt das Rohwasser in die Dollerner Aufbe- Quartier Ottenbeck leben und arbeiten rund 2000 Men- hier hat man eine Vielzahl von Feuersteingeräten und -waf- genannt, die im 5. Jahrhundert auch größere Teile Englands mergel und Sand aus der Saale-Eiszeit, deren kilometerhohe erhöhten Marsch und dem Geestkliff bildeten sich in einer reitungsanlage. Belüftung mit Sauerstoff und Filterung sorgt schen. Gebäude der Von-Goeben-Kaserne aus den 1930er fen aus dieser Epoche entdeckt. besiedeln. Nach der Eroberung des Sachsenlandes durch Karl Gletscher – ebenfalls von Skandinavien kommend – bis in die feuchten Senke Moore. Trotz landwirtschaftlicher Nutzung ha- dafür, dass Stoffe wie Eisen, Mangan und Schwefelwasserstoff Jahren wurden zu Wohnraum und Büros umgewandelt. Vor etwa 6.000 Jahren begann nun die Jungsteinzeit, die in den Großen wird auch der Niederelberaum christianisiert. heutigen Mittelgebirge vorgedrungen waren. Die Saale-Verei- ben die verbliebenen Moore großen Wert für den Naturschutz. entzogen werden. Aus fünf Behältern mit insgesamt 8000 300 neue Einfamilienhäuser entstanden, unter anderem in der Geschichte der Menschheit wahrscheinlich die ein- Während des Mittelalters entstehen die noch heute existie- sung begann vor rund 300.000 und endete vor rund 128.000 Einige Agrarflächen werden als Ausgleich für Baumaßnahmen Kubikmetern pumpt der TWV das hochwertige Trinkwasser in einer „Öko-Siedlung“. Schulen, Kindergärten, Sportanlagen, schneidendsten Umwälzungen gebracht hat. Der Mensch renden Ortschaften: Dollern wird 1105, Agathenburg (Lieth) Jahren. Auch der 74 Meter hohe Süllberg in Blankenese am in ökologisch wertvolle Feuchtgebiete umgewandelt. Haushalte und Betriebe. Das wertvolle Nass wird zum Schutz Betriebe und Behörden tragen dazu bei, dass Ottenbeck ein begann erstmalig in seiner Geschichte damit, die weiträu- 1199 und Horneburg 1255 erstmalig erwähnt. In den Dörfern der Verbraucher auf über 100 Inhaltsstoffe untersucht. lebendiger, moderner Stadtteil ist. migen Wälder zu roden, um Felder anzulegen – der Wandel sind noch heute einige interessante reetgedeckte Bauern- von der Natur- zur Kulturlandschaft hatte begonnen. Von häuser des 18./19. Jahrhunderts zu entdecken. Eng mit der Ein Querschnitt durch das Geestkliff und das vorgelagerte Urstromtal der Elbe (nicht maßstabsgerecht, verändert nach WITT, Der Landkreis Stade (1951). Die Zentrale des Trinkwasserverbandes (TWV) Stader Land in Dollern. Der TWV Der neue Stadtteil Ottenbeck im Süden der Hansestadt Stade mit Wohnbe- nun an kann von einer annähernd lückenlosen Besiedlung nur noch in Umrissen erhaltenen Wasserburg „Horneburg“ verfügt über die Wasserwerke Dollern, Heinbockel und Himmelpforten, in bauung auf dem Gelände der früheren Von-Goeben-Kaserne (links) und dem der Geestflächen zwischen Stade und Horneburg ausge- verknüpft ist das Wirken des sagenumwobenen Ritters „Isern +30 m NN denen jährlich insgesamt 7,3 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert werden. Produktions- und Forschungszentrum „CFK-Valley“ rund um Airbus (rechts). gangen werden. Durch verschiedene Ausgrabungen sind Hinnerk“. Den historischen Kern des Fleckens Horneburg Spuren von prähistorischen Dörfern, Gräberfeldern und prägen die Kirche des 18. Jahrhunderts sowie die Bürger- und Kultplätzen nachgewiesen worden. Hervorzuheben sind Bauernhäuser des 18./19. Jahrhunderts. Geestkliff Altes Land Elbe insbesondere die archäologischen For- Quellen Niedermoor Hinterdeich Marsch Elbdeich schungen in den Sandabbaugebieten und Bäche (mit Bruchwald) zwischen Agathenburg und Dollern, Höhe Meerespiegel (NN)

Rechts: Bronzeplastik des „Isern Hinnerk“ in Horne- burg an der Ecke Isern-Hinnerk-Weg/Burggraben Ganz rechts: Von der Besiedlung des Elbtalrandes zeugen vielfältige archäologische Ausgrabungen Fotos: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: C. C. Schmidt Foto: M. Elsen Herzlich willkommen am Stader Geestkliff Diese Informationsbroschüre begleitet Sie bei einem Ausflug ans Lebensräume am Stader Geestkliff Geestkliff zwischen Stade und Horneburg. Um die Natur und Land- schaft dauerhaft zu schützen und für die Erholung nutzen zu können Natur und Erholung in der besonders die Späte Traubenkirsche Sorgen. Dieses aus Ame- sind nur wenige Regeln zu beachten. rika in der Mitte des letzten Jahrhunderts eingeführte Gehölz • Im Landschaftsschutzgebiet „Geestrand von Stade bis Horneburg“ Ottenbecker „Prärie“ würde die Ottenbecker Weidelandschaft bald überwuchern, dürfen Hunde außerhalb der Wege ganzjährig nicht frei laufen. • In der übrigen freien Landschaft sind Hunde in der Zeit vom 1.April Wie sich Naturschutz, Erholung, Wohnen und sogar Industrie wenn nicht die Galloways im Einsatz wären. Die Galloways bis 15. Juli an der Leine zu führen. in unmittelbarer Nachbarschaft positiv entwickeln können, bevorzugen übrigens im Sommer saftiges Gras und im Winter • Im Beweidungsgebiet Ottenbeck dürfen Hunde nicht auf die Weiden laufen. beweist die Hansestadt Stade im südlichen Stadtteil Otten- Streu und Gehölze. • Vom 1. März bis zum 31. Oktober darf im Wald nicht geraucht werden. beck. Nachdem 1994 die Bundes- Der Einsatz der Rinder seit 2002 hat sich bewährt. Die Zahl • Das Reiten ist nur auf gekennzeichneten Reit- und Fahrwegen gestattet. wehr die Von-Goeben-Kaserne und der sonst in Deutschland gefährdeten Vogelarten war bereits • In den Landschaftsschutzgebieten sind das Baden, Lagern, Zelten, Grillen den 200 Hektar großen Standor- 2003 von 29 (im Jahr 1997) auf 47, im Jahr 2004 sogar auf 57 und das Anlegen von Feuer sowie das Aufstellen von Wohnwagen verboten. • Es ist verboten Abfälle wegzuwerfen. tübungsplatz aufgegeben hatte, Arten gestiegen. Insgesamt leben rund 100 Vogelarten in der • Die Wanderwege gehören teilweise privaten Grundeigentümern. entstanden attraktive Wohn- und Weidelandschaft mit dem rund 20 Es wird deshalb um ein besonders rücksichtsvolles Verhalten gebeten. Gewerbeflächen. Als Ausgleich Hektar großen Waldgebiet. Zu ihnen Benutzung der Wege auf eigene Gefahr. (Kompensation) für den Eingriff zählen Arten wie der Neuntöter, Informationen Foto: H.-J. Schaffhäuser in die Landschaft wird vor den der Rote Milan, die Goldammer, der Landkreis Stade, Naturschutzamt Neuntöter bevorzugen nicht Toren der Stadt die mittelalter- Baumpieper, die Feldlerche und viel- Am Sande 4 · 21682 Stade Ansprechpartner: Helmut Bergmann · Telefon: 04141 – 12 934 zu intensiv beweidete Land- liche Hudewirtschaft mit robusten leicht bald wieder der Wachtelkönig. E-Mail: [email protected] schaften mit Grasland und Rindern wieder belebt – mit posi- Außerdem wiesen Wissenschaftler Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade ausreichend Gebüsch. Neun- Schloss Agathenburg · Hauptstraße 45 · 21684 Agathenburg Foto: Gehlken töter sind gut zu beobachten, tiven Folgen für Fauna und Flora. rund 450 Käfer- und 16 Heuschre- Ansprechpartner: Daniel Nösler · Telefon: 04141-542216 E-Mail: [email protected] wenn sie von Weidepfählen Kilometerlange (Rad)-Wanderwege Auf offenen Heideflächen sind ckenarten nach. Ziel der Hansestadt Hansestadt Stade, Abteilung Planung und Umwelt aus auf Beute wie große die hübschen Sandlaufkäfer laden zu erholsamen Touren durch ist es außerdem, in der Pflanzenwelt Hökerstraße 2 · 21682 Stade Mit Blick aufs Alte Land Insekten oder Mäuse lauern, zu sehen. diese Ottenbecker „Prärie“ ein Arten der Heide und Magerrasen Ansprechpartnerin: Regina Aumann · Telefon: 04141- 401 – 327 die sie als Vorrat auf Dorne Ansprechpartner: Wilfried Böhling · Telefon: 04141 – 401 – 335 aufspießen. (siehe Karte auf der anderen Seite). zu fördern wie Silbergras, Besenheide, Ginsterarten oder die E-Mail: [email protected]

Die ohnehin friedlichen Galloway- Heidenelke. Die bereits zur Bronzezeit besiedelte Ottenbecker Impressum Das Elbekliff Rinder laufen sicherheitshalber hinter Zäunen. Landschaft bestand vor 300 Jahren aus karger Heide und im Herausgeber: Landkreis Stade, Naturschutzamt Das Elbekliff Layout und Gestaltung: simonsdesign, www.simons-design.de Die Galloways, die ein Landwirt in naturverträglicher Anzahl im Bereich des damals in Schleifen verlaufenden Heidbeck-Baches Text: C.C. Schmidt, www.ccs-media.de der Stader Geest Gebiet weiden lässt, sorgen mit ihren hungrigen Mäulern dafür, aus Sümpfen. Fachliche Beratung: Dr. Udo Schmidt, Ingenieurgesellschaft Schmidt mbH, dass die rund 60 Hektar Grasland mit parkartigem Charakter Geologen in Stade Titelfoto Schloss Agathenburg: H.J. Schaffhäuser der Stader Geest nicht zuwachsen. Es soll eine „halboffene Weidelandschaft“ er- Druck: Druckservice Lamken, Oldenburg halten bleiben, erklären die Naturschutzexperten. Ihnen macht Im Dienst für den Naturschutz: Galloways in der Ottenbecker Landschaft. © Dezember 2014 – Landkreis Stade, Naturschutzamt Foto: H.-J. Schaffhäuser Historische Karte: Quelle: Auszug aus der Kurhannoverschen Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts, Blatt 13, Stade, in steiles Kliff begleitet auf 50 Kilometer den südlichen sicher, aber nicht weit vom schiffbaren Strom entfernt, Original-Maßstab 1:25.000 Rand des Elbtals zwischen Stade und Hamburg. Die siedelten später die Menschen hier. Wie eine Kette auf- Togografische Karte: Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten E der Niedersächischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, hügelige, sandige Landschaft fällt um 30 Meter in das gereiht liegen die Dörfer am Geestkliff. Sie wurden dort Auszug aus der DTK 25, © 2014 vorgelagerte Alte Land ab. Diese Karte beschreibt den gegründet, wo Flüsse in die Elbe flossen oder sich ein Abschnitt des Elbekliffs zwischen den Nebenflüssen Bach aufstauen ließ, um Trinkwasser zu gewinnen oder Samtgemeinde Schwinge und Aue. Schon vor 14.000 Jahren, zum Ende Fischteiche anzulegen. Neben (Grund)-Wasser sind Holz, Gefördert durch: Horneburg der jüngsten Eiszeit, durchstreiften Rentierjäger dieses Sand und Steine bis heute wichtige Ressourcen des Geest- Gebiet. Von hier aus hatten sie einen guten Blick über randes. Aber auch Flora und Fauna dieser „Randlage“ ist das zehn Kilometer breite Urstromtal. Vor Sturmfluten trotz intensiver Nutzung artenreich. Foto: H.-J. Schaffhäuser Quellen, Bäche, Teiche Ausgleich in der Natur Die Landschaft kommt Schloss Agathenburg und Wälder am Geestkliff für Industrie und Straßenbau zu ihrem Recht

Das Schloss Agathenburg ist durch seine feudale Architektur Über Tausende von Jahren haben Wo Straßen gebaut, Industriean- Der Geestrand zwischen der Hanse- des 17. Jahrhunderts, den verwunschenen Park und die ein- Bäche ins Geestkliff Kerbtäler einge- lagen und Wohngebiete errichtet stadt Stade und Horneburg ist vom drucksvolle Lage mit Blick auf das Elbtal, etwas Einzigartiges schnitten. Auch Grundwasser fließt oder anderweitig Flächen in der Menschen seit jeher besiedelt und in der Region. in Richtung Geestkante und entlässt Landschaft verbraucht werden, stark genutzt worden. Siedlungen, Das Land zwischen Elbe und Weser geriet durch den 30-jäh- dort Quellen in Richtung Moor und erhält die Natur dafür einen Aus- Landwirtschaft und Teichanlagen, rigen Krieg unter schwedische Herrschaft. Unmittelbar nach Marsch des Urstromtals. Sauberes gleich – so sieht es das Gesetz vor. später Straßen, Bahnlinien, Sand- Kriegsende ließ der in Stade wirkende schwedische General- Wasser bedeutet seit jeher Leben – Neben dem ehemaligen Übungs- gruben und Stromleitungstrassen gouverneur Hans Christoph von Königsmarck einen Landsitz nicht nur für die Menschen, die hier gelände der Bundeswehr (siehe sowie die Freizeitnutzung sind im Dorf Lieth errichten. Der Ort wurde daraufhin nach dem Teiche anlegten wie etwa die über 6 oben) werden im Raum Stade/ Foto: S.-E. Arndt Beispiele. Damit auch Natur und Namen seiner Frau Agathe in Agathenburg umbenannt. Wer Hektar großen Dollerner Buschteiche. Foto: H.-J. Schaffhäuser Agathenburg gleich fünf Flächen mit Der Uhu, mit 70 cm Höhe und Landschaft im wörtlichen Sinne den neuen Namen des Dorfes ignorierte, wurde angeblich mit Foto: S--E. Arndt In Quell- und Bruchwäldern mit einer Gesamtgröße von fast rund einer Spannweite bis 180 cm zu ihrem Recht kommen, sind vor die größte heimische Eulenart, der Reitpeitsche bestraft, wer ihn korrekt anwandte, soll mit Erlen, Eschen, Eichen und Hainbu- 59 Hektar ökologisch verbessert ist in jüngster Zeit regelmäßig allem im 20. Jahrhundert vielerorts einem Taler belohnt worden sein. Das 1655 erbaute Schloss chen, in den Röhrichten und in und (siehe umseitige Karte!). am Geesthang zwischen Stade Natur- und Landschaftsschutzge- und Horneburg beobachtet liegt malerisch am Geesthang mit Blick auf das Elbtal. Der steil- über den Gewässern herrscht reges Camper Moor (31,5 ha) und Aga- worden. biete nach dem Naturschutzgesetz proportionierte, dreigeschossige Backsteinbau mit achteckigem Leben. Die Bäume sind das Reich der thenburger Geestrand (11,5 ha): ausgewiesen worden. Treppenturm ist in seiner Gestaltung deutlich der Renaissance Spechte. Pirol, Eisvogel Das dem Geestkliff vorgelagerte Das Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Geestrand von Stade bis verhaftet. Bewohnt wurde das Schloss in erster Linie von und Gebirgsstelze bevorzugen die tief liegende Moor und die angren- Horneburg“ erstreckt sich als grüner Streifen von rund neun weiblichen Mitgliedern der Grafenfamilie. Bereits 1694 endete Gewässernähe. Angler wissen um Foto: M. R. Swadzba, Fotolia.com zenden Marschen waren ursprüng- Kilometern Länge und bis zu einem Kilometer Breite von den die Erbfolge der von Königsmarck, da der Enkel des Schloss- Foto: Kletr, Fotolia.com den Fischreichtum: Karpfen, Schleie, Oben: Schwarzkehlchen lich großenteils Feuchtgebiete, in Stader „Kaisereichen“ über Agathenburg, Dollern bis zur Unten: Die Kreuzkröte ist an erbauers Philipp Christoph einem Mord zum Opfer fiel. Ab Oben: Gebirgsstelze Hecht und Wels beheimaten die denen sich Wasser aus Quellen des nördlichen Bebauung Horneburgs in Höhe des Krähenholzes. ihrem hellen Rückenstreifen zu 1753 diente das Schloss jeweils dem ersten kurhannoverschen Unten: Hecht Teiche. Am Ufer blühen Schwertlilien. Geesthanges und aus Niederschlä- Im Westen bilden die Bundestraße 73, im Osten in etwa Die Kurhannoversche Landesaufnahme erkennen. Beamten des Amtes Stade-Agathenburg als Wohn- und Amts- Und die Nacht gehört den Fledermäusen: acht Arten dieser gen sammelte. Die Trockenlegung die Bahnlinie Hamburg – Cuxhaven die Grenze. Insgesamt sitz. Zu den vielfältigen Aufgaben gehörten das Eintreiben des 18. Jahrhunderts heimlichen Jäger, darunter Wasserfledermaus, Großer und ermöglichte intensive Landwirtschaft. Auf Ausgleichsflächen 333 Hektar sind vom Landkreis Stade 1984 zum LSG erklärt von Abgaben und Steuern, die Verwaltung bis hin zur unteren Kurfürst Georg III. ließ zwischen 1764 und 1786 die gesamte Kleiner Abendsegler und die seltene Mückenfledermaus. Einige wird jetzt Grünland extensiv mit robusten Rindern beweidet. worden. Vier Jahre zuvor war bereits der Geestrand zwischen Gerichtsbarkeit. Während der preußischen Regierung wurde Hannoversche Landesfläche durch das Hannoversche Ingenieur- Arten kommen eigens aus den Geestwäldern zum Trinken an Es erfolgten Vernässungen und Tümpel wurden angelegt. Buxtehude und der Hamburger Landesgrenze als LSG „Bux- das Schloss mit seinen Ländereien in ein Gut umgewandelt. korps erfassen. Es entstanden 165 Kartenblätter. Die Karten doku- die Buschteiche. Unter anderem findet der Agathenburger Storch dort einen tehuder Geestrand“ (575 ha) ausgewiesen worden (schon Heute im Eigentum des Landkreises Stade wird das Gebäude mentieren mit dem Maßstab 1:21333¹/d die Landschaft am Ende Nahrungslebensraum. Auch Schwarzkehlchen und andere 1942 gab es eine erste Schutzverordnung). Als Landschafts- durch eine Kulturstiftung getragen. Im Schloss illustriert eine der so genannten Heidebauernzeit und die alte territoriale Gliede- Schwertlilien an den Dollerner Buschteichen. Vogelarten sollen sich hier wohl fühlen. schutzgebiet „Heidbeck“ hat der Landkreis Stade im Jahre Dauerausstellung die wechselvolle Geschichte des Hauses, rung, bevor Agrarreform und einsetzender Chausseebau des 19. Ehemaliges Munitionsdepot: Entwicklung von Offenland- 2010 auch 326 Hektar des ehemaligen Standort-Übungs- Jahrhunderts zu Veränderungen führten. Mit ihrer mehrfarbigen das ebenso mit Konzerten, Kunstausstellungen und Lesungen Biotopen durch extensive Beweidung ähnlich wie auf dem platzes der Bundeswehr im heutigen Stadtteil Ottenbeck aus- Darstellung von Siedlungen, Verkehrswegen, Vegetation, Acker- kulturell genutzt wird. www.schlossagathenburg.de ehemaligen Standortübungsplatz Ottenbeck auf einer Fläche gewiesen. Dazu gehören die Niederungsbereiche der Bäche flächen, Gewässern und Relief sind die Kartenblätter detailliert, sowie die Anlage von Laichgewässern für Amphibien als Aus- Heidbeck und Ottenbeck, die halb offene Weidelandschaft inhaltsreich und haben eine hohe graphische Qualität. Unsere Schloss Agathenburg gleich für den Bau der Kreisstraße K 30 (12,6 Hektar). mit den eingestreuten Gehölzen, der Herrschaftliche Wald kombinierten Kartenblätter zeigen deutlich das Elbekliff zwischen Stade und Agathenburg mit den Bachtälern, das vorgelagerte Ehemaliger Schießstand im Herrschaftlichen Wald von mit seinen alten Buchenbeständen in Agathenburg sowie Moor bis zum Hinterdeich („der Achter Diek“), das Alte Land mit Agathenburg als Ausgleich für Baumaßnahmen bei Airbus. die alten Sandkuhlen. Das LSG „Heidbeck“ soll sicherstellen, seinen Entwässerungsgräben und den damaligen Inseln in der Entwicklung von Wald- und Waldrandbiotopen, von denen dass zwischen wachsenden Wohn-, Gewerbe- und Industrie- Elbe. Die Kartenblätter sind digital oder analog im Internet-Shop unter anderem Vögel, Fledermäuse und Insekten profitieren flächen genug Platz für die Natur und den erholungssuchen- des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung sollen, auf 5,9 Hektar. den Menschen bleibt. Die Texte der LSG-Verordnungen und Niedersachsen (LGLN) erhältlich. die dazugehörigen Karten sind im Internet unter www. www.geobasisdaten.niedersachsen.de landkreis-stade.de zu finden. Foto: Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Quelle: LGLN Foto: C. C. Schmidt Wasser aus dem Geesthang für Ottenbeck – modern wohnen, Vom Neandertaler bis zum Isern Hinnerk Sand aus 130.000 Jahre alten Gletschern elf Gemeinden im Landkreis Stade arbeiten, studieren und forschen

Die exponierte Lage am hoch aufragenden ehemaligen die wichtige Einblicke in das Leben des urgeschichtlichen 30 Meter tief fällt das Geestkliff zwischen Stade und Horne- Nordufer der Elbe fußt auf Material der Saale-Eiszeit, die hier Das Geestkliff hat es in sich: Rohstoffe wie Sand, Salz und Schon seit 1957 Flugzeugbau-Standort, werden heute in Elbufer macht das Stader Elbekliff seit Jahrtausenden zu Menschen erlaubten. burg stellenweise in Richtung Altes Land ab und erlaubt einen bei ihrem Rückzug Sand und Felsbrocken zusammenstauchte. Wasser. Während hier die meisten Sandgruben und Salzkaver- Stade bei Airbus alle Seitenleitwerke des Unternehmens einem begehrten Siedlungsplatz. Wie einige Funde von Spätestens ab der Bronzezeit (vor ca. 3500 Jahren) hat auf grandiosen Blick über das Tal der Elbe. Erst in rund zehn Zehntausende Jahre Zeit blieben, in der Stürme, eisige Kälte, nen inzwischen still liegen, fördert das Wasserwerk Dollern im gefertigt. Mit zunehmender Bedeutung kohlefaserverstärkter Faustkeilen belegen, streiften bereits vor Zehntausenden von dem trockenen Talrand ein Weg von Stade nach Harburg Kilometern Entfernung ist am anderen Elbufer ebenfalls ein aber auch Hitzeperioden und Regengüsse die heutige Stader Jahr rund 3,65 Millionen Kubikmeter Rohwasser und bereitet Kunststoffe (CFK) im Flugzeugbau hat sich das „CFK-Valley“ Jahren Neandertaler am Geestrand entlang. Feste Siedlungen existiert, der weitgehend dem Verlauf der heutigen B 73 folgt, markanter Abhang zu erkennen – in Blankenese. Geest und deren Kliff umformten. Sandige Hügel wurden es zu Trinkwasser auf. Als eines von drei Wasserwerken des stark entwickelt. Seit 2004 ist Stade Standort eines Techno- existierten jedoch noch nicht. Meist an Gewässern rasteten und der noch heute von eindrucksvollen Grabhügeln und Kaum zu glauben, dass vor Tausenden von Jahren das Schmelz- verweht, Flüsse und Bäche, deren Wasser in Richtung Ur-Elbe Trinkwasserverbandes (TWV) Stader Land versorgt das Wasser- logiezentrums für CFK-Leichtbau. Seit 2006 ist Stade auch die altsteinzeitlichen Menschen für kurze Zeit, um dann dem Urnenfeldern gesäumt wird. Die prähistorischen Reisenden wasser der Weichsel-Eiszeit in der Ur-Elbe an beiden Kliffs rauschte, kerbten Täler in den Geesthang. Aber auch die Natur werk Dollern die Menschen in elf Gemeinden im Alten Land Hochschulstandort: Der CFK-Valley Stade Campus ist Sitz der Wild hinterherzuziehen. Am Ende der letzten Eiszeit lebten sollten während der Passage der Toten gedenken. Einige se- vorbeiströmte, während an den Ufern Mammuts und Rentiere und nicht zuletzt der Mensch veränderten die Geestkante bis und auf der Geest im südlichen Landkreis Stade – mit Ausnah- Privaten Hochschule Göttingen, die hier europaweit einmalig wieder Gruppen nomadischer Jäger in der noch baumlosen henswerte Exemplare finden sich in den kleineren Waldinseln lebten. Geologen sprechen vom „deutschen Mississippi“, heute. Wälder und Siedlungen entstanden, Fischteiche, eine me der Hansestädte Buxtehude und Stade. Das Wasserwerk Spezialisten für CFK aus- und weiterbildet. Das Forschungs- Tundra. Ihr Ziel waren die großen Rentierherden, die die entlang der Bundesstraße. Hier lassen sich außerdem Spuren der zum Ende der Weichsel-Eiszeit vor über 15.000 Jahren in Straße am oberen Kliffrand, eine Bahnlinie und eine Autobahn Dollern war 1960 in Betrieb genommen worden. Damit es zentrum CFK NORD stärkt seit 2010 die Position Stades als riesigen Weiten durchstreiften und an ausgewählten Stellen der Karrenräder entdecken, die sich auf den unbefestigten Richtung Nordsee floss. Diese bislang letzte Vereisung endete unterhalb. Das Wasser der Elbe hat sich längst zurückgezogen durchschnittlich 10.000 Kubikmeter Wasser pro Tag liefern Produktions-, Technologie-, Hochschul- und Forschungsstand- die Elbe überquerten. In der darauf folgenden Mittelstein- Wegen bis zu einem halben Meter eingegraben haben. im heutigen Schleswig-Holstein. Hier war den aus Skandinavi- und fließt heute zwischen hohen Deichen als Gezeitenstrom kann, verfügt der TWV entlang des Geesthanges zwischen ort. Auf rund 20.000 Quadratmetern sind 18 Forschungs- zeit wurde das Klima schrittweise wieder wärmer, die Geest Vor etwa 2000 Jahren tritt die Niederelbe in den Raum der en vordringenden Gletschern die Kraft ausgegangen und sie von Hamburg in die Nordsee – sechs Kilometer entfernt vom Dollern und Agathenburg über eine Reihe von 16 Brunnen. einrichtungen und Unternehmen mit 100 Arbeitsplätzen für wurde deshalb langsam von riesigen Wäldern überdeckt, und Geschichte. Durch antike Historiker wissen wir von Feldzü- hinterließen als letzten Beweis ihrer Wanderung eine stattliche Geestkliff. Zurückgelassen hat der Urstrom die Marsch mit Hier wird das Wasser aus 40 bis 60 Meter Tiefe gefördert. Ingenieure und Ingenieurinnen aktiv. Insgesamt arbeiten im der Meeresspiegel stieg sehr rasant um etwa 100 Meter an. gen römischer Heere und auch der Name des hier siedelnden Endmoräne. fruchtbarem Kleiboden, auf dem heute einer der größten Außerdem betreibt das Wasserwerk sechs Brunnen im Aga- CFK-Valley 3000 Menschen. Mit 2500 Beschäftigten ist Insbesondere der Talrand bei Agathenburg war zu dieser Zeit Germanenstammes der Langobarden ist überliefert. Im Verlauf Der Sand unter dem Geestkliff bei Stade ist allerdings wesent- Obstgärten Europas gedeiht – das aus Geologensicht gar thenburger Moor und zwei im Dollerner Moor. Aus diesen Airbus der größte Stader Arbeitgeber. Im benachbarten ein bevorzugter Lebensraum der Jäger und Sammler, denn der nächsten Jahrhunderte werden die Sachsen als Bewohner lich älter. Das Agathenburger Schloss steht auf Geschiebe- nicht so alte Alte Land. Zwischen der durch Flussablagerungen 24 Brunnen gelangt das Rohwasser in die Dollerner Aufbe- Quartier Ottenbeck leben und arbeiten rund 2000 Men- hier hat man eine Vielzahl von Feuersteingeräten und -waf- genannt, die im 5. Jahrhundert auch größere Teile Englands mergel und Sand aus der Saale-Eiszeit, deren kilometerhohe erhöhten Marsch und dem Geestkliff bildeten sich in einer reitungsanlage. Belüftung mit Sauerstoff und Filterung sorgt schen. Gebäude der Von-Goeben-Kaserne aus den 1930er fen aus dieser Epoche entdeckt. besiedeln. Nach der Eroberung des Sachsenlandes durch Karl Gletscher – ebenfalls von Skandinavien kommend – bis in die feuchten Senke Moore. Trotz landwirtschaftlicher Nutzung ha- dafür, dass Stoffe wie Eisen, Mangan und Schwefelwasserstoff Jahren wurden zu Wohnraum und Büros umgewandelt. Vor etwa 6.000 Jahren begann nun die Jungsteinzeit, die in den Großen wird auch der Niederelberaum christianisiert. heutigen Mittelgebirge vorgedrungen waren. Die Saale-Verei- ben die verbliebenen Moore großen Wert für den Naturschutz. entzogen werden. Aus fünf Behältern mit insgesamt 8000 300 neue Einfamilienhäuser entstanden, unter anderem in der Geschichte der Menschheit wahrscheinlich die ein- Während des Mittelalters entstehen die noch heute existie- sung begann vor rund 300.000 und endete vor rund 128.000 Einige Agrarflächen werden als Ausgleich für Baumaßnahmen Kubikmetern pumpt der TWV das hochwertige Trinkwasser in einer „Öko-Siedlung“. Schulen, Kindergärten, Sportanlagen, schneidendsten Umwälzungen gebracht hat. Der Mensch renden Ortschaften: Dollern wird 1105, Agathenburg (Lieth) Jahren. Auch der 74 Meter hohe Süllberg in Blankenese am in ökologisch wertvolle Feuchtgebiete umgewandelt. Haushalte und Betriebe. Das wertvolle Nass wird zum Schutz Betriebe und Behörden tragen dazu bei, dass Ottenbeck ein begann erstmalig in seiner Geschichte damit, die weiträu- 1199 und Horneburg 1255 erstmalig erwähnt. In den Dörfern der Verbraucher auf über 100 Inhaltsstoffe untersucht. lebendiger, moderner Stadtteil ist. migen Wälder zu roden, um Felder anzulegen – der Wandel sind noch heute einige interessante reetgedeckte Bauern- von der Natur- zur Kulturlandschaft hatte begonnen. Von häuser des 18./19. Jahrhunderts zu entdecken. Eng mit der Ein Querschnitt durch das Geestkliff und das vorgelagerte Urstromtal der Elbe (nicht maßstabsgerecht, verändert nach WITT, Der Landkreis Stade (1951). Die Zentrale des Trinkwasserverbandes (TWV) Stader Land in Dollern. Der TWV Der neue Stadtteil Ottenbeck im Süden der Hansestadt Stade mit Wohnbe- nun an kann von einer annähernd lückenlosen Besiedlung nur noch in Umrissen erhaltenen Wasserburg „Horneburg“ verfügt über die Wasserwerke Dollern, Heinbockel und Himmelpforten, in bauung auf dem Gelände der früheren Von-Goeben-Kaserne (links) und dem der Geestflächen zwischen Stade und Horneburg ausge- verknüpft ist das Wirken des sagenumwobenen Ritters „Isern +30 m NN denen jährlich insgesamt 7,3 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert werden. Produktions- und Forschungszentrum „CFK-Valley“ rund um Airbus (rechts). gangen werden. Durch verschiedene Ausgrabungen sind Hinnerk“. Den historischen Kern des Fleckens Horneburg Spuren von prähistorischen Dörfern, Gräberfeldern und prägen die Kirche des 18. Jahrhunderts sowie die Bürger- und Kultplätzen nachgewiesen worden. Hervorzuheben sind Bauernhäuser des 18./19. Jahrhunderts. Geestkliff Altes Land Elbe insbesondere die archäologischen For- Quellen Niedermoor Hinterdeich Marsch Elbdeich schungen in den Sandabbaugebieten und Bäche (mit Bruchwald) zwischen Agathenburg und Dollern, Höhe Meerespiegel (NN)

Rechts: Bronzeplastik des „Isern Hinnerk“ in Horne- burg an der Ecke Isern-Hinnerk-Weg/Burggraben Ganz rechts: Von der Besiedlung des Elbtalrandes zeugen vielfältige archäologische Ausgrabungen Fotos: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade Foto: C. C. Schmidt Foto: M. Elsen Historische Altstadt Stade 1 Villa Kaisereichen Eine im Drei-Kaiser-Jahr 1888 erbaute

Stade Altländer Str. Gartenwirtschaft befand sich bis 1910

Hospital- in wunderschöner Geestkliff-Lage an straße der Harburger Straße in Stade. Dann

Brink- brannte das Gebäude ab und wurde straße Foto: C. C. Schmidt zehn Jahre später vom Betreiber des Mittelstraße HOLLERN-TWIELENFLETH Mineralölwerkes Hahne durch einen Neubau ersetzt. 1936 an die Wehrmacht verkauft, diente das Gebäude nach Einrichtung der Bundeswehr als Standortverwaltung. Heute wieder in Privateigen- tum ist es mit gebührendem Abstand von der Harburger Straße aus anzuschauen.

2 Märzenbecher Ein großer Märzenbecher-Bestand in STADE einem Privatgarten an der Harburger Straße 299 bietet zur Blütezeit einen fantastischen Anblick. Märzenbecher aus der Familie der Amaryllisgewächse Foto: H. Bergmann blühen meist im März und April und 1 Villa Kaisereichen Hügelweg ziehen im Frühsommer schon wieder ihre Blätter ein. Die Blumen brauchen feuchten, nährstoffreichen Boden. Bitte nur über den Zaun schauen (Privateigentum)!

3 Hans-Kelm-Haus

Heidbecker Damm Das „Hans-Kelm-Haus“ in Stade- Ottenbeck (Im Bohrfeld 8) ist das A 26 Zentrum des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für Am Bohrfeld 2 Märzenbecher den Landkreis Stade. Das Haus wurde 3 Foto: C. C. Schmidt 1992 bis 1995 von BUND-Aktiven in Eigenleistung nach ökologischen Kriterien gebaut. Es ist benannt BUND Hans-Kelm-Haus

nach dem Stader Tierarzt und hervorragenden Ornithologen Elbe sowie Nachtfalterexperten Dr. Hans Kelm (1913–1991). Die Hansestadt Stade stellte ein 2,5 Hektar großes Gelände zur Ver- fügung, in dem ein Naturgarten angelegt worden ist. Im und um OTTENBECK das Hans-Kelm-Haus bietet der BUND zahlreiche Veranstaltungen für alle Altersgruppen an. www.bund-stade.de.

Camper Moor und Autobahn 4 Sonderlandeplatz Stade Agathenburger Geestrand „Sonderlandeplatz“ lautet die rechtlich korrekte Bezeichnung für den Heimatflugplatz des 1950 ge- gründeten „Luftsportverein Günther Foto: C. C. Schmidt Groenhoff e.V.“, benannt nach dem 1908 geborenen Stader (Segel)-Flugenthusiasten und Piloten, der 1932 bei einem Absturz in der Rhön ums Leben kam. Der LSV hat rund 260 Mitglieder, darunter Motor- und Segelflieger AGATHENBURG und etwa 100 Modellflugbegeisterte. Die Start- und Landebahn Storchennest 5 mit einer Länge von 650 Metern wird meistens am Wochenende 6 benutzt. Das Gelände des Sonderlandeplatzes liegt im Bereich 7 Windpark eines Fliegerhorstes mit Luftwerft, den die Nationalsozialisten hier 1936 in Betrieb nahmen. Die spätere MBB-Flugwerft begründete Elbeblick Flugplatz Stade 4 auch den Standort Stade für den modernen Flugzeugbau. Nähere Ottenbeck-Rundweg Informationen (Ausbildung, Rundflüge, Modellbau, Stade als Flugziel) auf der Internetseite des Vereins www.lsv-stade.de.

Ehemaliger Schießstand berg Ehemaliges Hanf- 5 Storchennest Agathenburg Munitionsdepot Herrschaft- Stolz sind die Agathenburger auf licher Wald ihre Storchenfamilie. Landwirt Ernst Schlichting hatte Anfang der 1990er 7 Zeitenpfad Agathenburg Jahre eine Nisthilfe errichtet: Mehre- Elbeblick re Storchenkinder sind seitdem auf Foto: R. Aumann dem Hof groß geworden. Aber fünf Kilo Futter täglich zu finden, ist für Familie Storch in der Kultur- landschaft nicht einfach. Feuchte, vom Airbus-Werk angelegte Naturausgleichsflächen, sollen auch den Adebars als Nahrungs- Autobahn gästen helfen.

28,2m 6 Windpark Agathenburg Neun Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von jeweils rund 5 Megawatt produzieren seit dem Jahr 2001 Strom im Agathenburger Moor. Rein rechne- risch decken die Rotoren damit rund 73 Prozent des Stromverbrauchs der Foto: H.-J. Schaffhäuser gut 1000 Agathenburger Einwohner. Bodo-Mohr-Wanderweg teiche Das ist deutlich mehr als die Statistik für Niedersachsen (41 Prozent) oder die Bundesrepublik insgesamt (22 Prozent) ausweist

Busch- (Quelle: DGS-Berlin).

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Das Elbekliff DOLLERN

Historische Gebäude Foto: H.-J. Schaffhäuser der Stader Geest Ortskern Dollern Osterberg Containerschiffe am Horizont Das steil abfallende Geestkliff verschafft Spaziergängern vielerorts Touren und Rundwege Literaturtipps den rechten Überblick: Ob vom Agathenburger Schloss oder von anderen Aussichtspunkten sind am Horizont die Containerschiffe Geestkliff-Wanderweg auf der Elbe zu erkennen, davor das Alte Land. Drei Wanderwege Alternativstrecke Weitere Veröffentlichungen A 26 8 Ottenbeck-Rundweg Stade – Agathenburg 5km (1,5 Stunden) über Natur und Landschaft im Grabhügel unter Strom Agathenburg – Dollern 3,5 km (1 Stunde) Ein ungewöhnliches Bild bietet sich Zwischen dem neuen Stadtteil Dollern – Horneburg 5,5km (1,5 Stunden) Landkreis Stade: Autofahrern an der B 73 zwischen

Stade-Ottenbeck und dem von Dollern und Agathenburg. Einige von Sportfliegern genutzten Lande- Radweg/Skaterstrecke – asphaltiert Informationsfaltkarten Asphaltierter Verbindungsweg insgesamt zehn urgeschichtlichen platz erschließt ein Rundwege- • Der Neukloster Forst Grabhügeln heben sich auf einer Netz den still gelegten ehema- Hinweis: die oben aufgeführten Wege 7 sind örtlich nicht gekennzeichnet • Die Goldbecker Anhöhe gegen den Horizont ab, über ligen Standortübungsplatz der Hügelgräberheide Elbeblick ihnen die Leitungen einer Strom- Foto: H.-J. Schaffhäuser Für Radfahrer nicht geeignet früheren von Goeben-Kaserne. • Naturwald Braken Foto: C.C. Schmidt Höchstspannungsleitung. Die ältesten Die halboffene Weidelandschaft mit ihren urigen Galloway- Ottenbeck-Rundwanderweg, • Das Auetal bei Gräber entstanden vor über 5000 Jahren in der Steinzeit, die jün- Rindern (hinter Zäunen) ist ideal für Naturbeobachtungen Verbindungsweg • Das Stader Schwingetal geren vor rund 3400 Jahren in der Bronzezeit. Vielleicht schauten geeignet – nicht nur beim Sonntagspaziergang. Zeitenpfad Agathenburg die Menschen schon damals mit Ehrfurcht auf das im Norden vor Länge: 2,5 bis 4,5 km, Dauer: 1 bis 2 Stunden. Bodo-Mohr-Wanderweg • Wiedervernässung Hohes Moor 8 ihnen liegende Urstromtal der Elbe.

• Im Reich von Uferschnepfe Grabhügel Zeitenpfad Agathenburg Legende und Wachtelkönig 9 B 73 – auf anderen Wegen Der Geestrand wurde früh genutzt, Mystische Grabhügel, geheimnis- • Zugvögel zu Gast an der Unterelbe Neuhof um trockenen Fußes vom Binnenland volle mittelalterliche Richtstätten Landschaftsschutzgebiete: 1 Bemerkenswertes Geestrand von Stade bis • Blütenpracht in der Nordkehdinger Marsch Fußsteg Historische Gebäude, elbabwärts zu gelangen. Das zeigen bis hin zu Relikten des Zweiten Horneburg, Heidbeck Waldkinder Alte B 73 9 garten mittelalterliche Wegespuren etwa im Weltkrieges zeigen die acht historischer Ortskern Erhältlich beim Landkreis Stade, Naturschutzamt Kompensationsflächen Neukloster Forst. Seit 1832 konn- Stationen des Agathenburger Aussichtspunkt 10 Schlagebecker Mühle A 26 Foto: C.C. Schmidt ten Kutschen zwischen Buxtehude „Zeitenpfades“. Die abwechs- Gewässer Schätze vor deiner Haustür – S-Bahn, S-Bahnhof und Stade entlang des Geestkliffs auf einer befestigten Straße Foto: C. C. Schmidt lungsreiche Tour beginnt am Natur- und Landschaftskarte Geest verkehren. Die heutige Bundesstraße 73 verbindet Hamburg mit Agathenburger Schloss mit seinem verwunschenen Park und Metronom Haltestelle Altes Land und Horneburg Cuxhaven. Ihr Verlauf wurde vielerorts immer wieder begradigt. der einzigartigen Aussicht auf das Alte Land. Marsch mit Begleitkarte Parkplatz Zu sehen ist im Bereich Horneburg/Krähenholz auf 200 m Länge Länge: 2,5 km, Dauer: 1 Stunde. Erhältlich in den Rathäusern Siedlung noch der alte Verlauf und die frühere Kopfstein-Pflasterung. der Samtgemeinde Lühe und Horneburg und der Gemeinde HORNEBURG FLECKEN In Stade wurde 1957 die erste „Umgehungsstraße“ im Zuge der Bodo-Mohr-Wanderweg gegen eine Schutzgebühr von 3,00 Euro. Lage B 73 eröffnet, die Buxtehuder Umgehung folgte. Idylischer Busch- und Mühlen- Zeitenpfad A23 teich, Fachwerk-Bauernhäuser, Stade Broschüre, Detaillierte Informationen rund um den 10 Schlagebecker Mühle Wasserwerk und dasnach eindrucks Cuxhaven- archäologischen Zeitenpfad in Agathenburg; Erhält- Bäche haben für die Menschen volle Geestkliff mit Blick auf Hamburg lich bei der Samtgemeinde Horneburg (Rathaus), immer eine große Bedeutung gehabt. Elbe das Urstromtal der Elbe bietet bei der Touristinfo (Horneburg, Lange Str. 31), im Aufgestautes Wasser nutzten sie für der „Bodo-Mohr-Wanderweg“. Schloss Agathenburg, Museum Schwedenspeicher Fischteiche und für den Antrieb von Foto: C. C. Schmidt Stade, Tourismusverband Landkreis Stade, Landkreis Storchennest Der Gründer (1902 – 2003) des A26 Jork A7 Mühlen. Ein Beispiel ist die Schlage- bekannten Dollerner Familienunternehmens (heute „Wohlfühl- Horneburg Stade Kreishaus. Mehr Infos finden Sie unter: becker Mühle in Horneburg (Schlage- Bremervörde Buxtehude www.horneburg.de/tl_files/theme_horneburg/zeitenpfad- haus Mohr“) hat als Ortskenner und Naturfreund fast täglich Harsefeld becker Weg 9). Sie diente als bäuer- Foto: C.C. Schmidt diesen Weg genossen. B73 agathenburg Historischer Ortskern liche Getreidemühle. Das erhaltene Horneburg Länge: 4 km, Dauer: 1,5 Stunden. Fachwerkgebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Ahlerstedt B3

Sittensen Rade A1 Hollenstedt Historische Altstadt Stade 1 Villa Kaisereichen Eine im Drei-Kaiser-Jahr 1888 erbaute

Stade Altländer Str. Gartenwirtschaft befand sich bis 1910

Hospital- in wunderschöner Geestkliff-Lage an straße der Harburger Straße in Stade. Dann

Brink- brannte das Gebäude ab und wurde straße Foto: C. C. Schmidt zehn Jahre später vom Betreiber des Mittelstraße HOLLERN-TWIELENFLETH Mineralölwerkes Hahne durch einen Neubau ersetzt. 1936 an die Wehrmacht verkauft, diente das Gebäude nach Einrichtung der Bundeswehr als Standortverwaltung. Heute wieder in Privateigen- tum ist es mit gebührendem Abstand von der Harburger Straße aus anzuschauen.

2 Märzenbecher Ein großer Märzenbecher-Bestand in STADE einem Privatgarten an der Harburger Straße 299 bietet zur Blütezeit einen fantastischen Anblick. Märzenbecher aus der Familie der Amaryllisgewächse Foto: H. Bergmann blühen meist im März und April und 1 Villa Kaisereichen Hügelweg ziehen im Frühsommer schon wieder ihre Blätter ein. Die Blumen brauchen feuchten, nährstoffreichen Boden. Bitte nur über den Zaun schauen (Privateigentum)!

3 Hans-Kelm-Haus

Heidbecker Damm Das „Hans-Kelm-Haus“ in Stade- Ottenbeck (Im Bohrfeld 8) ist das A 26 Zentrum des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für Am Bohrfeld 2 Märzenbecher den Landkreis Stade. Das Haus wurde 3 Foto: C. C. Schmidt 1992 bis 1995 von BUND-Aktiven in Eigenleistung nach ökologischen Kriterien gebaut. Es ist benannt BUND Hans-Kelm-Haus

nach dem Stader Tierarzt und hervorragenden Ornithologen Elbe sowie Nachtfalterexperten Dr. Hans Kelm (1913–1991). Die Hansestadt Stade stellte ein 2,5 Hektar großes Gelände zur Ver- fügung, in dem ein Naturgarten angelegt worden ist. Im und um OTTENBECK das Hans-Kelm-Haus bietet der BUND zahlreiche Veranstaltungen für alle Altersgruppen an. www.bund-stade.de.

Camper Moor und Autobahn 4 Sonderlandeplatz Stade Agathenburger Geestrand „Sonderlandeplatz“ lautet die rechtlich korrekte Bezeichnung für den Heimatflugplatz des 1950 ge- gründeten „Luftsportverein Günther Foto: C. C. Schmidt Groenhoff e.V.“, benannt nach dem 1908 geborenen Stader (Segel)-Flugenthusiasten und Piloten, der 1932 bei einem Absturz in der Rhön ums Leben kam. Der LSV hat rund 260 Mitglieder, darunter Motor- und Segelflieger AGATHENBURG und etwa 100 Modellflugbegeisterte. Die Start- und Landebahn Storchennest 5 mit einer Länge von 650 Metern wird meistens am Wochenende 6 benutzt. Das Gelände des Sonderlandeplatzes liegt im Bereich 7 Windpark eines Fliegerhorstes mit Luftwerft, den die Nationalsozialisten hier 1936 in Betrieb nahmen. Die spätere MBB-Flugwerft begründete Elbeblick Flugplatz Stade 4 auch den Standort Stade für den modernen Flugzeugbau. Nähere Ottenbeck-Rundweg Informationen (Ausbildung, Rundflüge, Modellbau, Stade als Flugziel) auf der Internetseite des Vereins www.lsv-stade.de.

Ehemaliger Schießstand berg Ehemaliges Hanf- 5 Storchennest Agathenburg Munitionsdepot Herrschaft- Stolz sind die Agathenburger auf licher Wald ihre Storchenfamilie. Landwirt Ernst Schlichting hatte Anfang der 1990er 7 Zeitenpfad Agathenburg Jahre eine Nisthilfe errichtet: Mehre- Elbeblick re Storchenkinder sind seitdem auf Foto: R. Aumann dem Hof groß geworden. Aber fünf Kilo Futter täglich zu finden, ist für Familie Storch in der Kultur- landschaft nicht einfach. Feuchte, vom Airbus-Werk angelegte Naturausgleichsflächen, sollen auch den Adebars als Nahrungs- Autobahn gästen helfen.

28,2m 6 Windpark Agathenburg Neun Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von jeweils rund 5 Megawatt produzieren seit dem Jahr 2001 Strom im Agathenburger Moor. Rein rechne- risch decken die Rotoren damit rund 73 Prozent des Stromverbrauchs der Foto: H.-J. Schaffhäuser gut 1000 Agathenburger Einwohner. Bodo-Mohr-Wanderweg teiche Das ist deutlich mehr als die Statistik für Niedersachsen (41 Prozent) oder die Bundesrepublik insgesamt (22 Prozent) ausweist

Busch- (Quelle: DGS-Berlin).

7

Das Elbekliff DOLLERN

Historische Gebäude Foto: H.-J. Schaffhäuser der Stader Geest Ortskern Dollern Osterberg Containerschiffe am Horizont Das steil abfallende Geestkliff verschafft Spaziergängern vielerorts Touren und Rundwege Literaturtipps den rechten Überblick: Ob vom Agathenburger Schloss oder von anderen Aussichtspunkten sind am Horizont die Containerschiffe Geestkliff-Wanderweg auf der Elbe zu erkennen, davor das Alte Land. Drei Wanderwege Alternativstrecke Weitere Veröffentlichungen A 26 8 Ottenbeck-Rundweg Stade – Agathenburg 5km (1,5 Stunden) über Natur und Landschaft im Grabhügel unter Strom Agathenburg – Dollern 3,5 km (1 Stunde) Ein ungewöhnliches Bild bietet sich Zwischen dem neuen Stadtteil Dollern – Horneburg 5,5km (1,5 Stunden) Landkreis Stade: Autofahrern an der B 73 zwischen

Stade-Ottenbeck und dem von Dollern und Agathenburg. Einige von Sportfliegern genutzten Lande- Radweg/Skaterstrecke – asphaltiert Informationsfaltkarten Asphaltierter Verbindungsweg insgesamt zehn urgeschichtlichen platz erschließt ein Rundwege- • Der Neukloster Forst Grabhügeln heben sich auf einer Netz den still gelegten ehema- Hinweis: die oben aufgeführten Wege 7 sind örtlich nicht gekennzeichnet • Die Goldbecker Anhöhe gegen den Horizont ab, über ligen Standortübungsplatz der Hügelgräberheide Elbeblick ihnen die Leitungen einer Strom- Foto: H.-J. Schaffhäuser Für Radfahrer nicht geeignet früheren von Goeben-Kaserne. • Naturwald Braken Foto: C.C. Schmidt Höchstspannungsleitung. Die ältesten Die halboffene Weidelandschaft mit ihren urigen Galloway- Ottenbeck-Rundwanderweg, • Das Auetal bei Harsefeld Gräber entstanden vor über 5000 Jahren in der Steinzeit, die jün- Rindern (hinter Zäunen) ist ideal für Naturbeobachtungen Verbindungsweg • Das Stader Schwingetal geren vor rund 3400 Jahren in der Bronzezeit. Vielleicht schauten geeignet – nicht nur beim Sonntagspaziergang. Zeitenpfad Agathenburg die Menschen schon damals mit Ehrfurcht auf das im Norden vor Länge: 2,5 bis 4,5 km, Dauer: 1 bis 2 Stunden. Bodo-Mohr-Wanderweg • Wiedervernässung Hohes Moor 8 ihnen liegende Urstromtal der Elbe.

• Im Reich von Uferschnepfe Grabhügel Zeitenpfad Agathenburg Legende und Wachtelkönig 9 B 73 – auf anderen Wegen Der Geestrand wurde früh genutzt, Mystische Grabhügel, geheimnis- • Zugvögel zu Gast an der Unterelbe Neuhof Guderhandviertel um trockenen Fußes vom Binnenland volle mittelalterliche Richtstätten Landschaftsschutzgebiete: 1 Bemerkenswertes Geestrand von Stade bis • Blütenpracht in der Nordkehdinger Marsch Fußsteg Historische Gebäude, elbabwärts zu gelangen. Das zeigen bis hin zu Relikten des Zweiten Horneburg, Heidbeck Waldkinder Alte B 73 9 garten mittelalterliche Wegespuren etwa im Weltkrieges zeigen die acht historischer Ortskern Erhältlich beim Landkreis Stade, Naturschutzamt Kompensationsflächen Neukloster Forst. Seit 1832 konn- Stationen des Agathenburger Aussichtspunkt 10 Schlagebecker Mühle A 26 Foto: C.C. Schmidt ten Kutschen zwischen Buxtehude „Zeitenpfades“. Die abwechs- Gewässer Schätze vor deiner Haustür – S-Bahn, S-Bahnhof und Stade entlang des Geestkliffs auf einer befestigten Straße Foto: C. C. Schmidt lungsreiche Tour beginnt am Natur- und Landschaftskarte Geest verkehren. Die heutige Bundesstraße 73 verbindet Hamburg mit Agathenburger Schloss mit seinem verwunschenen Park und Metronom Haltestelle Altes Land und Horneburg Cuxhaven. Ihr Verlauf wurde vielerorts immer wieder begradigt. der einzigartigen Aussicht auf das Alte Land. Marsch mit Begleitkarte Parkplatz Zu sehen ist im Bereich Horneburg/Krähenholz auf 200 m Länge Länge: 2,5 km, Dauer: 1 Stunde. Erhältlich in den Rathäusern Siedlung noch der alte Verlauf und die frühere Kopfstein-Pflasterung. der Samtgemeinde Lühe und Horneburg und der Gemeinde HORNEBURG FLECKEN In Stade wurde 1957 die erste „Umgehungsstraße“ im Zuge der Bodo-Mohr-Wanderweg Jork gegen eine Schutzgebühr von 3,00 Euro. Lage B 73 eröffnet, die Buxtehuder Umgehung folgte. Idylischer Busch- und Mühlen- Zeitenpfad A23 teich, Fachwerk-Bauernhäuser, Stade Broschüre, Detaillierte Informationen rund um den 10 Schlagebecker Mühle Wasserwerk und dasnach eindrucks Cuxhaven- archäologischen Zeitenpfad in Agathenburg; Erhält- Bäche haben für die Menschen volle Geestkliff mit Blick auf Hamburg lich bei der Samtgemeinde Horneburg (Rathaus), immer eine große Bedeutung gehabt. Elbe das Urstromtal der Elbe bietet bei der Touristinfo (Horneburg, Lange Str. 31), im Aufgestautes Wasser nutzten sie für der „Bodo-Mohr-Wanderweg“. Schloss Agathenburg, Museum Schwedenspeicher Fischteiche und für den Antrieb von Foto: C. C. Schmidt Stade, Tourismusverband Landkreis Stade, Landkreis Storchennest Der Gründer (1902 – 2003) des A26 Jork A7 Mühlen. Ein Beispiel ist die Schlage- bekannten Dollerner Familienunternehmens (heute „Wohlfühl- Horneburg Stade Kreishaus. Mehr Infos finden Sie unter: becker Mühle in Horneburg (Schlage- Bremervörde Buxtehude www.horneburg.de/tl_files/theme_horneburg/zeitenpfad- haus Mohr“) hat als Ortskenner und Naturfreund fast täglich Harsefeld becker Weg 9). Sie diente als bäuer- Foto: C.C. Schmidt diesen Weg genossen. B73 agathenburg Historischer Ortskern liche Getreidemühle. Das erhaltene Horneburg Länge: 4 km, Dauer: 1,5 Stunden. Fachwerkgebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Ahlerstedt Apensen B3

Sittensen Rade A1 Hollenstedt Historische Altstadt Stade 1 Villa Kaisereichen Eine im Drei-Kaiser-Jahr 1888 erbaute

Stade Altländer Str. Gartenwirtschaft befand sich bis 1910

Hospital- in wunderschöner Geestkliff-Lage an straße der Harburger Straße in Stade. Dann

Brink- brannte das Gebäude ab und wurde straße Foto: C. C. Schmidt zehn Jahre später vom Betreiber des Mittelstraße HOLLERN-TWIELENFLETH Mineralölwerkes Hahne durch einen Neubau ersetzt. 1936 an die Wehrmacht verkauft, diente das Gebäude nach Einrichtung der Bundeswehr als Standortverwaltung. Heute wieder in Privateigen- tum ist es mit gebührendem Abstand von der Harburger Straße aus anzuschauen.

2 Märzenbecher Ein großer Märzenbecher-Bestand in STADE einem Privatgarten an der Harburger Straße 299 bietet zur Blütezeit einen fantastischen Anblick. Märzenbecher aus der Familie der Amaryllisgewächse Foto: H. Bergmann blühen meist im März und April und 1 Villa Kaisereichen Hügelweg ziehen im Frühsommer schon wieder ihre Blätter ein. Die Blumen brauchen feuchten, nährstoffreichen Boden. Bitte nur über den Zaun schauen (Privateigentum)!

3 Hans-Kelm-Haus

Heidbecker Damm Das „Hans-Kelm-Haus“ in Stade- Ottenbeck (Im Bohrfeld 8) ist das A 26 Zentrum des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für Am Bohrfeld 2 Märzenbecher den Landkreis Stade. Das Haus wurde 3 Foto: C. C. Schmidt 1992 bis 1995 von BUND-Aktiven in Eigenleistung nach ökologischen Kriterien gebaut. Es ist benannt BUND Hans-Kelm-Haus

nach dem Stader Tierarzt und hervorragenden Ornithologen Elbe sowie Nachtfalterexperten Dr. Hans Kelm (1913–1991). Die Hansestadt Stade stellte ein 2,5 Hektar großes Gelände zur Ver- fügung, in dem ein Naturgarten angelegt worden ist. Im und um OTTENBECK das Hans-Kelm-Haus bietet der BUND zahlreiche Veranstaltungen für alle Altersgruppen an. www.bund-stade.de.

Camper Moor und Autobahn 4 Sonderlandeplatz Stade Agathenburger Geestrand „Sonderlandeplatz“ lautet die rechtlich korrekte Bezeichnung für den Heimatflugplatz des 1950 ge- gründeten „Luftsportverein Günther Foto: C. C. Schmidt Groenhoff e.V.“, benannt nach dem 1908 geborenen Stader (Segel)-Flugenthusiasten und Piloten, der 1932 bei einem Absturz in der Rhön ums Leben kam. Der LSV hat rund 260 Mitglieder, darunter Motor- und Segelflieger AGATHENBURG und etwa 100 Modellflugbegeisterte. Die Start- und Landebahn Storchennest 5 mit einer Länge von 650 Metern wird meistens am Wochenende 6 benutzt. Das Gelände des Sonderlandeplatzes liegt im Bereich 7 Windpark eines Fliegerhorstes mit Luftwerft, den die Nationalsozialisten hier 1936 in Betrieb nahmen. Die spätere MBB-Flugwerft begründete Elbeblick Flugplatz Stade 4 auch den Standort Stade für den modernen Flugzeugbau. Nähere Ottenbeck-Rundweg Informationen (Ausbildung, Rundflüge, Modellbau, Stade als Flugziel) auf der Internetseite des Vereins www.lsv-stade.de.

Ehemaliger Schießstand berg Ehemaliges Hanf- 5 Storchennest Agathenburg Munitionsdepot Herrschaft- Stolz sind die Agathenburger auf licher Wald ihre Storchenfamilie. Landwirt Ernst Schlichting hatte Anfang der 1990er 7 Zeitenpfad Agathenburg Jahre eine Nisthilfe errichtet: Mehre- Elbeblick re Storchenkinder sind seitdem auf Foto: R. Aumann dem Hof groß geworden. Aber fünf Kilo Futter täglich zu finden, ist für Familie Storch in der Kultur- landschaft nicht einfach. Feuchte, vom Airbus-Werk angelegte Naturausgleichsflächen, sollen auch den Adebars als Nahrungs- Autobahn gästen helfen.

28,2m 6 Windpark Agathenburg Neun Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von jeweils rund 5 Megawatt produzieren seit dem Jahr 2001 Strom im Agathenburger Moor. Rein rechne- risch decken die Rotoren damit rund 73 Prozent des Stromverbrauchs der Foto: H.-J. Schaffhäuser gut 1000 Agathenburger Einwohner. Bodo-Mohr-Wanderweg teiche Das ist deutlich mehr als die Statistik für Niedersachsen (41 Prozent) oder die Bundesrepublik insgesamt (22 Prozent) ausweist

Busch- (Quelle: DGS-Berlin).

7

Das Elbekliff DOLLERN

Historische Gebäude Foto: H.-J. Schaffhäuser der Stader Geest Ortskern Dollern Osterberg Containerschiffe am Horizont Das steil abfallende Geestkliff verschafft Spaziergängern vielerorts Touren und Rundwege Literaturtipps den rechten Überblick: Ob vom Agathenburger Schloss oder von anderen Aussichtspunkten sind am Horizont die Containerschiffe Geestkliff-Wanderweg auf der Elbe zu erkennen, davor das Alte Land. Drei Wanderwege Alternativstrecke Weitere Veröffentlichungen A 26 8 Ottenbeck-Rundweg Stade – Agathenburg 5km (1,5 Stunden) über Natur und Landschaft im Grabhügel unter Strom Agathenburg – Dollern 3,5 km (1 Stunde) Ein ungewöhnliches Bild bietet sich Zwischen dem neuen Stadtteil Dollern – Horneburg 5,5km (1,5 Stunden) Landkreis Stade: Autofahrern an der B 73 zwischen

Stade-Ottenbeck und dem von Dollern und Agathenburg. Einige von Sportfliegern genutzten Lande- Radweg/Skaterstrecke – asphaltiert Informationsfaltkarten Asphaltierter Verbindungsweg insgesamt zehn urgeschichtlichen platz erschließt ein Rundwege- • Der Neukloster Forst Grabhügeln heben sich auf einer Netz den still gelegten ehema- Hinweis: die oben aufgeführten Wege 7 sind örtlich nicht gekennzeichnet • Die Goldbecker Anhöhe gegen den Horizont ab, über ligen Standortübungsplatz der Hügelgräberheide Elbeblick ihnen die Leitungen einer Strom- Foto: H.-J. Schaffhäuser Für Radfahrer nicht geeignet früheren von Goeben-Kaserne. • Naturwald Braken Foto: C.C. Schmidt Höchstspannungsleitung. Die ältesten Die halboffene Weidelandschaft mit ihren urigen Galloway- Ottenbeck-Rundwanderweg, • Das Auetal bei Harsefeld Gräber entstanden vor über 5000 Jahren in der Steinzeit, die jün- Rindern (hinter Zäunen) ist ideal für Naturbeobachtungen Verbindungsweg • Das Stader Schwingetal geren vor rund 3400 Jahren in der Bronzezeit. Vielleicht schauten geeignet – nicht nur beim Sonntagspaziergang. Zeitenpfad Agathenburg die Menschen schon damals mit Ehrfurcht auf das im Norden vor Länge: 2,5 bis 4,5 km, Dauer: 1 bis 2 Stunden. Bodo-Mohr-Wanderweg • Wiedervernässung Hohes Moor 8 ihnen liegende Urstromtal der Elbe.

• Im Reich von Uferschnepfe Grabhügel Zeitenpfad Agathenburg Legende und Wachtelkönig 9 B 73 – auf anderen Wegen Der Geestrand wurde früh genutzt, Mystische Grabhügel, geheimnis- • Zugvögel zu Gast an der Unterelbe Neuhof Guderhandviertel um trockenen Fußes vom Binnenland volle mittelalterliche Richtstätten Landschaftsschutzgebiete: 1 Bemerkenswertes Geestrand von Stade bis • Blütenpracht in der Nordkehdinger Marsch Fußsteg Historische Gebäude, elbabwärts zu gelangen. Das zeigen bis hin zu Relikten des Zweiten Horneburg, Heidbeck Waldkinder Alte B 73 9 garten mittelalterliche Wegespuren etwa im Weltkrieges zeigen die acht historischer Ortskern Erhältlich beim Landkreis Stade, Naturschutzamt Kompensationsflächen Neukloster Forst. Seit 1832 konn- Stationen des Agathenburger Aussichtspunkt 10 Schlagebecker Mühle A 26 Foto: C.C. Schmidt ten Kutschen zwischen Buxtehude „Zeitenpfades“. Die abwechs- Gewässer Schätze vor deiner Haustür – S-Bahn, S-Bahnhof und Stade entlang des Geestkliffs auf einer befestigten Straße Foto: C. C. Schmidt lungsreiche Tour beginnt am Natur- und Landschaftskarte Geest verkehren. Die heutige Bundesstraße 73 verbindet Hamburg mit Agathenburger Schloss mit seinem verwunschenen Park und Metronom Haltestelle Altes Land und Horneburg Cuxhaven. Ihr Verlauf wurde vielerorts immer wieder begradigt. der einzigartigen Aussicht auf das Alte Land. Marsch mit Begleitkarte Parkplatz Zu sehen ist im Bereich Horneburg/Krähenholz auf 200 m Länge Länge: 2,5 km, Dauer: 1 Stunde. Erhältlich in den Rathäusern Siedlung noch der alte Verlauf und die frühere Kopfstein-Pflasterung. der Samtgemeinde Lühe und Horneburg und der Gemeinde HORNEBURG FLECKEN In Stade wurde 1957 die erste „Umgehungsstraße“ im Zuge der Bodo-Mohr-Wanderweg Jork gegen eine Schutzgebühr von 3,00 Euro. Lage B 73 eröffnet, die Buxtehuder Umgehung folgte. Idylischer Busch- und Mühlen- Zeitenpfad A23 teich, Fachwerk-Bauernhäuser, Stade Broschüre, Detaillierte Informationen rund um den 10 Schlagebecker Mühle Wasserwerk und dasnach eindrucks Cuxhaven- archäologischen Zeitenpfad in Agathenburg; Erhält- Bäche haben für die Menschen volle Geestkliff mit Blick auf Hamburg lich bei der Samtgemeinde Horneburg (Rathaus), immer eine große Bedeutung gehabt. Elbe das Urstromtal der Elbe bietet bei der Touristinfo (Horneburg, Lange Str. 31), im Aufgestautes Wasser nutzten sie für der „Bodo-Mohr-Wanderweg“. Schloss Agathenburg, Museum Schwedenspeicher Fischteiche und für den Antrieb von Foto: C. C. Schmidt Stade, Tourismusverband Landkreis Stade, Landkreis Storchennest Der Gründer (1902 – 2003) des A26 Jork A7 Mühlen. Ein Beispiel ist die Schlage- bekannten Dollerner Familienunternehmens (heute „Wohlfühl- Horneburg Stade Kreishaus. Mehr Infos finden Sie unter: becker Mühle in Horneburg (Schlage- Bremervörde Buxtehude www.horneburg.de/tl_files/theme_horneburg/zeitenpfad- haus Mohr“) hat als Ortskenner und Naturfreund fast täglich Harsefeld becker Weg 9). Sie diente als bäuer- Foto: C.C. Schmidt diesen Weg genossen. B73 agathenburg Historischer Ortskern liche Getreidemühle. Das erhaltene Horneburg Länge: 4 km, Dauer: 1,5 Stunden. Fachwerkgebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Ahlerstedt Apensen B3

Sittensen Rade A1 Hollenstedt Historische Altstadt Stade 1 Villa Kaisereichen Eine im Drei-Kaiser-Jahr 1888 erbaute

Stade Altländer Str. Gartenwirtschaft befand sich bis 1910

Hospital- in wunderschöner Geestkliff-Lage an straße der Harburger Straße in Stade. Dann

Brink- brannte das Gebäude ab und wurde straße Foto: C. C. Schmidt zehn Jahre später vom Betreiber des Mittelstraße HOLLERN-TWIELENFLETH Mineralölwerkes Hahne durch einen Neubau ersetzt. 1936 an die Wehrmacht verkauft, diente das Gebäude nach Einrichtung der Bundeswehr als Standortverwaltung. Heute wieder in Privateigen- tum ist es mit gebührendem Abstand von der Harburger Straße aus anzuschauen.

2 Märzenbecher Ein großer Märzenbecher-Bestand in STADE einem Privatgarten an der Harburger Straße 299 bietet zur Blütezeit einen fantastischen Anblick. Märzenbecher aus der Familie der Amaryllisgewächse Foto: H. Bergmann blühen meist im März und April und 1 Villa Kaisereichen Hügelweg ziehen im Frühsommer schon wieder ihre Blätter ein. Die Blumen brauchen feuchten, nährstoffreichen Boden. Bitte nur über den Zaun schauen (Privateigentum)!

3 Hans-Kelm-Haus

Heidbecker Damm Das „Hans-Kelm-Haus“ in Stade- Ottenbeck (Im Bohrfeld 8) ist das A 26 Zentrum des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für Am Bohrfeld 2 Märzenbecher den Landkreis Stade. Das Haus wurde 3 Foto: C. C. Schmidt 1992 bis 1995 von BUND-Aktiven in Eigenleistung nach ökologischen Kriterien gebaut. Es ist benannt BUND Hans-Kelm-Haus

nach dem Stader Tierarzt und hervorragenden Ornithologen Elbe sowie Nachtfalterexperten Dr. Hans Kelm (1913–1991). Die Hansestadt Stade stellte ein 2,5 Hektar großes Gelände zur Ver- fügung, in dem ein Naturgarten angelegt worden ist. Im und um OTTENBECK das Hans-Kelm-Haus bietet der BUND zahlreiche Veranstaltungen für alle Altersgruppen an. www.bund-stade.de.

Camper Moor und Autobahn 4 Sonderlandeplatz Stade Agathenburger Geestrand „Sonderlandeplatz“ lautet die rechtlich korrekte Bezeichnung für den Heimatflugplatz des 1950 ge- gründeten „Luftsportverein Günther Foto: C. C. Schmidt Groenhoff e.V.“, benannt nach dem 1908 geborenen Stader (Segel)-Flugenthusiasten und Piloten, der 1932 bei einem Absturz in der Rhön ums Leben kam. Der LSV hat rund 260 Mitglieder, darunter Motor- und Segelflieger AGATHENBURG und etwa 100 Modellflugbegeisterte. Die Start- und Landebahn Storchennest 5 mit einer Länge von 650 Metern wird meistens am Wochenende 6 benutzt. Das Gelände des Sonderlandeplatzes liegt im Bereich 7 Windpark eines Fliegerhorstes mit Luftwerft, den die Nationalsozialisten hier 1936 in Betrieb nahmen. Die spätere MBB-Flugwerft begründete Elbeblick Flugplatz Stade 4 auch den Standort Stade für den modernen Flugzeugbau. Nähere Ottenbeck-Rundweg Informationen (Ausbildung, Rundflüge, Modellbau, Stade als Flugziel) auf der Internetseite des Vereins www.lsv-stade.de.

Ehemaliger Schießstand berg Ehemaliges Hanf- 5 Storchennest Agathenburg Munitionsdepot Herrschaft- Stolz sind die Agathenburger auf licher Wald ihre Storchenfamilie. Landwirt Ernst Schlichting hatte Anfang der 1990er 7 Zeitenpfad Agathenburg Jahre eine Nisthilfe errichtet: Mehre- Elbeblick re Storchenkinder sind seitdem auf Foto: R. Aumann dem Hof groß geworden. Aber fünf Kilo Futter täglich zu finden, ist für Familie Storch in der Kultur- landschaft nicht einfach. Feuchte, vom Airbus-Werk angelegte Naturausgleichsflächen, sollen auch den Adebars als Nahrungs- Autobahn gästen helfen.

28,2m 6 Windpark Agathenburg Neun Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von jeweils rund 5 Megawatt produzieren seit dem Jahr 2001 Strom im Agathenburger Moor. Rein rechne- risch decken die Rotoren damit rund 73 Prozent des Stromverbrauchs der Foto: H.-J. Schaffhäuser gut 1000 Agathenburger Einwohner. Bodo-Mohr-Wanderweg teiche Das ist deutlich mehr als die Statistik für Niedersachsen (41 Prozent) oder die Bundesrepublik insgesamt (22 Prozent) ausweist

Busch- (Quelle: DGS-Berlin).

7

Das Elbekliff DOLLERN

Historische Gebäude Foto: H.-J. Schaffhäuser der Stader Geest Ortskern Dollern Osterberg Containerschiffe am Horizont Das steil abfallende Geestkliff verschafft Spaziergängern vielerorts Touren und Rundwege Literaturtipps den rechten Überblick: Ob vom Agathenburger Schloss oder von anderen Aussichtspunkten sind am Horizont die Containerschiffe Geestkliff-Wanderweg auf der Elbe zu erkennen, davor das Alte Land. Drei Wanderwege Alternativstrecke Weitere Veröffentlichungen A 26 8 Ottenbeck-Rundweg Stade – Agathenburg 5km (1,5 Stunden) über Natur und Landschaft im Grabhügel unter Strom Agathenburg – Dollern 3,5 km (1 Stunde) Ein ungewöhnliches Bild bietet sich Zwischen dem neuen Stadtteil Dollern – Horneburg 5,5km (1,5 Stunden) Landkreis Stade: Autofahrern an der B 73 zwischen

Stade-Ottenbeck und dem von Dollern und Agathenburg. Einige von Sportfliegern genutzten Lande- Radweg/Skaterstrecke – asphaltiert Informationsfaltkarten Asphaltierter Verbindungsweg insgesamt zehn urgeschichtlichen platz erschließt ein Rundwege- • Der Neukloster Forst Grabhügeln heben sich auf einer Netz den still gelegten ehema- Hinweis: die oben aufgeführten Wege 7 sind örtlich nicht gekennzeichnet • Die Goldbecker Anhöhe gegen den Horizont ab, über ligen Standortübungsplatz der Hügelgräberheide Elbeblick ihnen die Leitungen einer Strom- Foto: H.-J. Schaffhäuser Für Radfahrer nicht geeignet früheren von Goeben-Kaserne. • Naturwald Braken Foto: C.C. Schmidt Höchstspannungsleitung. Die ältesten Die halboffene Weidelandschaft mit ihren urigen Galloway- Ottenbeck-Rundwanderweg, • Das Auetal bei Harsefeld Gräber entstanden vor über 5000 Jahren in der Steinzeit, die jün- Rindern (hinter Zäunen) ist ideal für Naturbeobachtungen Verbindungsweg • Das Stader Schwingetal geren vor rund 3400 Jahren in der Bronzezeit. Vielleicht schauten geeignet – nicht nur beim Sonntagspaziergang. Zeitenpfad Agathenburg die Menschen schon damals mit Ehrfurcht auf das im Norden vor Länge: 2,5 bis 4,5 km, Dauer: 1 bis 2 Stunden. Bodo-Mohr-Wanderweg • Wiedervernässung Hohes Moor 8 ihnen liegende Urstromtal der Elbe.

• Im Reich von Uferschnepfe Grabhügel Zeitenpfad Agathenburg Legende und Wachtelkönig 9 B 73 – auf anderen Wegen Der Geestrand wurde früh genutzt, Mystische Grabhügel, geheimnis- • Zugvögel zu Gast an der Unterelbe Neuhof Guderhandviertel um trockenen Fußes vom Binnenland volle mittelalterliche Richtstätten Landschaftsschutzgebiete: 1 Bemerkenswertes Geestrand von Stade bis • Blütenpracht in der Nordkehdinger Marsch Fußsteg Historische Gebäude, elbabwärts zu gelangen. Das zeigen bis hin zu Relikten des Zweiten Horneburg, Heidbeck Waldkinder Alte B 73 9 garten mittelalterliche Wegespuren etwa im Weltkrieges zeigen die acht historischer Ortskern Erhältlich beim Landkreis Stade, Naturschutzamt Kompensationsflächen Neukloster Forst. Seit 1832 konn- Stationen des Agathenburger Aussichtspunkt 10 Schlagebecker Mühle A 26 Foto: C.C. Schmidt ten Kutschen zwischen Buxtehude „Zeitenpfades“. Die abwechs- Gewässer Schätze vor deiner Haustür – S-Bahn, S-Bahnhof und Stade entlang des Geestkliffs auf einer befestigten Straße Foto: C. C. Schmidt lungsreiche Tour beginnt am Natur- und Landschaftskarte Geest verkehren. Die heutige Bundesstraße 73 verbindet Hamburg mit Agathenburger Schloss mit seinem verwunschenen Park und Metronom Haltestelle Altes Land und Horneburg Cuxhaven. Ihr Verlauf wurde vielerorts immer wieder begradigt. der einzigartigen Aussicht auf das Alte Land. Marsch mit Begleitkarte Parkplatz Zu sehen ist im Bereich Horneburg/Krähenholz auf 200 m Länge Länge: 2,5 km, Dauer: 1 Stunde. Erhältlich in den Rathäusern Siedlung noch der alte Verlauf und die frühere Kopfstein-Pflasterung. der Samtgemeinde Lühe und Horneburg und der Gemeinde HORNEBURG FLECKEN In Stade wurde 1957 die erste „Umgehungsstraße“ im Zuge der Bodo-Mohr-Wanderweg Jork gegen eine Schutzgebühr von 3,00 Euro. Lage B 73 eröffnet, die Buxtehuder Umgehung folgte. Idylischer Busch- und Mühlen- Zeitenpfad A23 teich, Fachwerk-Bauernhäuser, Stade Broschüre, Detaillierte Informationen rund um den 10 Schlagebecker Mühle Wasserwerk und dasnach eindrucks Cuxhaven- archäologischen Zeitenpfad in Agathenburg; Erhält- Bäche haben für die Menschen volle Geestkliff mit Blick auf Hamburg lich bei der Samtgemeinde Horneburg (Rathaus), immer eine große Bedeutung gehabt. Elbe das Urstromtal der Elbe bietet bei der Touristinfo (Horneburg, Lange Str. 31), im Aufgestautes Wasser nutzten sie für der „Bodo-Mohr-Wanderweg“. Schloss Agathenburg, Museum Schwedenspeicher Fischteiche und für den Antrieb von Foto: C. C. Schmidt Stade, Tourismusverband Landkreis Stade, Landkreis Storchennest Der Gründer (1902 – 2003) des A26 Jork A7 Mühlen. Ein Beispiel ist die Schlage- bekannten Dollerner Familienunternehmens (heute „Wohlfühl- Horneburg Stade Kreishaus. Mehr Infos finden Sie unter: becker Mühle in Horneburg (Schlage- Bremervörde Buxtehude www.horneburg.de/tl_files/theme_horneburg/zeitenpfad- haus Mohr“) hat als Ortskenner und Naturfreund fast täglich Harsefeld becker Weg 9). Sie diente als bäuer- Foto: C.C. Schmidt diesen Weg genossen. B73 agathenburg Historischer Ortskern liche Getreidemühle. Das erhaltene Horneburg Länge: 4 km, Dauer: 1,5 Stunden. Fachwerkgebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Ahlerstedt Apensen B3

Sittensen Rade A1 Hollenstedt Historische Altstadt Stade 1 Villa Kaisereichen Eine im Drei-Kaiser-Jahr 1888 erbaute

Stade Altländer Str. Gartenwirtschaft befand sich bis 1910

Hospital- in wunderschöner Geestkliff-Lage an straße der Harburger Straße in Stade. Dann

Brink- brannte das Gebäude ab und wurde straße Foto: C. C. Schmidt zehn Jahre später vom Betreiber des Mittelstraße HOLLERN-TWIELENFLETH Mineralölwerkes Hahne durch einen Neubau ersetzt. 1936 an die Wehrmacht verkauft, diente das Gebäude nach Einrichtung der Bundeswehr als Standortverwaltung. Heute wieder in Privateigen- tum ist es mit gebührendem Abstand von der Harburger Straße aus anzuschauen.

2 Märzenbecher Ein großer Märzenbecher-Bestand in STADE einem Privatgarten an der Harburger Straße 299 bietet zur Blütezeit einen fantastischen Anblick. Märzenbecher aus der Familie der Amaryllisgewächse Foto: H. Bergmann blühen meist im März und April und 1 Villa Kaisereichen Hügelweg ziehen im Frühsommer schon wieder ihre Blätter ein. Die Blumen brauchen feuchten, nährstoffreichen Boden. Bitte nur über den Zaun schauen (Privateigentum)!

3 Hans-Kelm-Haus

Heidbecker Damm Das „Hans-Kelm-Haus“ in Stade- Ottenbeck (Im Bohrfeld 8) ist das A 26 Zentrum des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für Am Bohrfeld 2 Märzenbecher den Landkreis Stade. Das Haus wurde 3 Foto: C. C. Schmidt 1992 bis 1995 von BUND-Aktiven in Eigenleistung nach ökologischen Kriterien gebaut. Es ist benannt BUND Hans-Kelm-Haus

nach dem Stader Tierarzt und hervorragenden Ornithologen Elbe sowie Nachtfalterexperten Dr. Hans Kelm (1913–1991). Die Hansestadt Stade stellte ein 2,5 Hektar großes Gelände zur Ver- fügung, in dem ein Naturgarten angelegt worden ist. Im und um OTTENBECK das Hans-Kelm-Haus bietet der BUND zahlreiche Veranstaltungen für alle Altersgruppen an. www.bund-stade.de.

Camper Moor und Autobahn 4 Sonderlandeplatz Stade Agathenburger Geestrand „Sonderlandeplatz“ lautet die rechtlich korrekte Bezeichnung für den Heimatflugplatz des 1950 ge- gründeten „Luftsportverein Günther Foto: C. C. Schmidt Groenhoff e.V.“, benannt nach dem 1908 geborenen Stader (Segel)-Flugenthusiasten und Piloten, der 1932 bei einem Absturz in der Rhön ums Leben kam. Der LSV hat rund 260 Mitglieder, darunter Motor- und Segelflieger AGATHENBURG und etwa 100 Modellflugbegeisterte. Die Start- und Landebahn Storchennest 5 mit einer Länge von 650 Metern wird meistens am Wochenende 6 benutzt. Das Gelände des Sonderlandeplatzes liegt im Bereich 7 Windpark eines Fliegerhorstes mit Luftwerft, den die Nationalsozialisten hier 1936 in Betrieb nahmen. Die spätere MBB-Flugwerft begründete Elbeblick Flugplatz Stade 4 auch den Standort Stade für den modernen Flugzeugbau. Nähere Ottenbeck-Rundweg Informationen (Ausbildung, Rundflüge, Modellbau, Stade als Flugziel) auf der Internetseite des Vereins www.lsv-stade.de.

Ehemaliger Schießstand berg Ehemaliges Hanf- 5 Storchennest Agathenburg Munitionsdepot Herrschaft- Stolz sind die Agathenburger auf licher Wald ihre Storchenfamilie. Landwirt Ernst Schlichting hatte Anfang der 1990er 7 Zeitenpfad Agathenburg Jahre eine Nisthilfe errichtet: Mehre- Elbeblick re Storchenkinder sind seitdem auf Foto: R. Aumann dem Hof groß geworden. Aber fünf Kilo Futter täglich zu finden, ist für Familie Storch in der Kultur- landschaft nicht einfach. Feuchte, vom Airbus-Werk angelegte Naturausgleichsflächen, sollen auch den Adebars als Nahrungs- Autobahn gästen helfen.

28,2m 6 Windpark Agathenburg Neun Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von jeweils rund 5 Megawatt produzieren seit dem Jahr 2001 Strom im Agathenburger Moor. Rein rechne- risch decken die Rotoren damit rund 73 Prozent des Stromverbrauchs der Foto: H.-J. Schaffhäuser gut 1000 Agathenburger Einwohner. Bodo-Mohr-Wanderweg teiche Das ist deutlich mehr als die Statistik für Niedersachsen (41 Prozent) oder die Bundesrepublik insgesamt (22 Prozent) ausweist

Busch- (Quelle: DGS-Berlin).

7

Das Elbekliff DOLLERN

Historische Gebäude Foto: H.-J. Schaffhäuser der Stader Geest Ortskern Dollern Osterberg Containerschiffe am Horizont Das steil abfallende Geestkliff verschafft Spaziergängern vielerorts Touren und Rundwege Literaturtipps den rechten Überblick: Ob vom Agathenburger Schloss oder von anderen Aussichtspunkten sind am Horizont die Containerschiffe Geestkliff-Wanderweg auf der Elbe zu erkennen, davor das Alte Land. Drei Wanderwege Alternativstrecke Weitere Veröffentlichungen A 26 8 Ottenbeck-Rundweg Stade – Agathenburg 5km (1,5 Stunden) über Natur und Landschaft im Grabhügel unter Strom Agathenburg – Dollern 3,5 km (1 Stunde) Ein ungewöhnliches Bild bietet sich Zwischen dem neuen Stadtteil Dollern – Horneburg 5,5km (1,5 Stunden) Landkreis Stade: Autofahrern an der B 73 zwischen

Stade-Ottenbeck und dem von Dollern und Agathenburg. Einige von Sportfliegern genutzten Lande- Radweg/Skaterstrecke – asphaltiert Informationsfaltkarten Asphaltierter Verbindungsweg insgesamt zehn urgeschichtlichen platz erschließt ein Rundwege- • Der Neukloster Forst Grabhügeln heben sich auf einer Netz den still gelegten ehema- Hinweis: die oben aufgeführten Wege 7 sind örtlich nicht gekennzeichnet • Die Goldbecker Anhöhe gegen den Horizont ab, über ligen Standortübungsplatz der Hügelgräberheide Elbeblick ihnen die Leitungen einer Strom- Foto: H.-J. Schaffhäuser Für Radfahrer nicht geeignet früheren von Goeben-Kaserne. • Naturwald Braken Foto: C.C. Schmidt Höchstspannungsleitung. Die ältesten Die halboffene Weidelandschaft mit ihren urigen Galloway- Ottenbeck-Rundwanderweg, • Das Auetal bei Harsefeld Gräber entstanden vor über 5000 Jahren in der Steinzeit, die jün- Rindern (hinter Zäunen) ist ideal für Naturbeobachtungen Verbindungsweg • Das Stader Schwingetal geren vor rund 3400 Jahren in der Bronzezeit. Vielleicht schauten geeignet – nicht nur beim Sonntagspaziergang. Zeitenpfad Agathenburg die Menschen schon damals mit Ehrfurcht auf das im Norden vor Länge: 2,5 bis 4,5 km, Dauer: 1 bis 2 Stunden. Bodo-Mohr-Wanderweg • Wiedervernässung Hohes Moor 8 ihnen liegende Urstromtal der Elbe.

• Im Reich von Uferschnepfe Grabhügel Zeitenpfad Agathenburg Legende und Wachtelkönig 9 B 73 – auf anderen Wegen Der Geestrand wurde früh genutzt, Mystische Grabhügel, geheimnis- • Zugvögel zu Gast an der Unterelbe Neuhof Guderhandviertel um trockenen Fußes vom Binnenland volle mittelalterliche Richtstätten Landschaftsschutzgebiete: 1 Bemerkenswertes Geestrand von Stade bis • Blütenpracht in der Nordkehdinger Marsch Fußsteg Historische Gebäude, elbabwärts zu gelangen. Das zeigen bis hin zu Relikten des Zweiten Horneburg, Heidbeck Waldkinder Alte B 73 9 garten mittelalterliche Wegespuren etwa im Weltkrieges zeigen die acht historischer Ortskern Erhältlich beim Landkreis Stade, Naturschutzamt Kompensationsflächen Neukloster Forst. Seit 1832 konn- Stationen des Agathenburger Aussichtspunkt 10 Schlagebecker Mühle A 26 Foto: C.C. Schmidt ten Kutschen zwischen Buxtehude „Zeitenpfades“. Die abwechs- Gewässer Schätze vor deiner Haustür – S-Bahn, S-Bahnhof und Stade entlang des Geestkliffs auf einer befestigten Straße Foto: C. C. Schmidt lungsreiche Tour beginnt am Natur- und Landschaftskarte Geest verkehren. Die heutige Bundesstraße 73 verbindet Hamburg mit Agathenburger Schloss mit seinem verwunschenen Park und Metronom Haltestelle Altes Land und Horneburg Cuxhaven. Ihr Verlauf wurde vielerorts immer wieder begradigt. der einzigartigen Aussicht auf das Alte Land. Marsch mit Begleitkarte Parkplatz Zu sehen ist im Bereich Horneburg/Krähenholz auf 200 m Länge Länge: 2,5 km, Dauer: 1 Stunde. Erhältlich in den Rathäusern Siedlung noch der alte Verlauf und die frühere Kopfstein-Pflasterung. der Samtgemeinde Lühe und Horneburg und der Gemeinde HORNEBURG FLECKEN In Stade wurde 1957 die erste „Umgehungsstraße“ im Zuge der Bodo-Mohr-Wanderweg Jork gegen eine Schutzgebühr von 3,00 Euro. Lage B 73 eröffnet, die Buxtehuder Umgehung folgte. Idylischer Busch- und Mühlen- Zeitenpfad A23 teich, Fachwerk-Bauernhäuser, Stade Broschüre, Detaillierte Informationen rund um den 10 Schlagebecker Mühle Wasserwerk und dasnach eindrucks Cuxhaven- archäologischen Zeitenpfad in Agathenburg; Erhält- Bäche haben für die Menschen volle Geestkliff mit Blick auf Hamburg lich bei der Samtgemeinde Horneburg (Rathaus), immer eine große Bedeutung gehabt. Elbe das Urstromtal der Elbe bietet bei der Touristinfo (Horneburg, Lange Str. 31), im Aufgestautes Wasser nutzten sie für der „Bodo-Mohr-Wanderweg“. Schloss Agathenburg, Museum Schwedenspeicher Fischteiche und für den Antrieb von Foto: C. C. Schmidt Stade, Tourismusverband Landkreis Stade, Landkreis Storchennest Der Gründer (1902 – 2003) des A26 Jork A7 Mühlen. Ein Beispiel ist die Schlage- bekannten Dollerner Familienunternehmens (heute „Wohlfühl- Horneburg Stade Kreishaus. Mehr Infos finden Sie unter: becker Mühle in Horneburg (Schlage- Bremervörde Buxtehude www.horneburg.de/tl_files/theme_horneburg/zeitenpfad- haus Mohr“) hat als Ortskenner und Naturfreund fast täglich Harsefeld becker Weg 9). Sie diente als bäuer- Foto: C.C. Schmidt diesen Weg genossen. B73 agathenburg Historischer Ortskern liche Getreidemühle. Das erhaltene Horneburg Länge: 4 km, Dauer: 1,5 Stunden. Fachwerkgebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Ahlerstedt Apensen B3

Sittensen Rade A1 Hollenstedt Historische Altstadt Stade 1 Villa Kaisereichen Eine im Drei-Kaiser-Jahr 1888 erbaute

Stade Altländer Str. Gartenwirtschaft befand sich bis 1910

Hospital- in wunderschöner Geestkliff-Lage an straße der Harburger Straße in Stade. Dann

Brink- brannte das Gebäude ab und wurde straße Foto: C. C. Schmidt zehn Jahre später vom Betreiber des Mittelstraße HOLLERN-TWIELENFLETH Mineralölwerkes Hahne durch einen Neubau ersetzt. 1936 an die Wehrmacht verkauft, diente das Gebäude nach Einrichtung der Bundeswehr als Standortverwaltung. Heute wieder in Privateigen- tum ist es mit gebührendem Abstand von der Harburger Straße aus anzuschauen.

2 Märzenbecher Ein großer Märzenbecher-Bestand in STADE einem Privatgarten an der Harburger Straße 299 bietet zur Blütezeit einen fantastischen Anblick. Märzenbecher aus der Familie der Amaryllisgewächse Foto: H. Bergmann blühen meist im März und April und 1 Villa Kaisereichen Hügelweg ziehen im Frühsommer schon wieder ihre Blätter ein. Die Blumen brauchen feuchten, nährstoffreichen Boden. Bitte nur über den Zaun schauen (Privateigentum)!

3 Hans-Kelm-Haus

Heidbecker Damm Das „Hans-Kelm-Haus“ in Stade- Ottenbeck (Im Bohrfeld 8) ist das A 26 Zentrum des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für Am Bohrfeld 2 Märzenbecher den Landkreis Stade. Das Haus wurde 3 Foto: C. C. Schmidt 1992 bis 1995 von BUND-Aktiven in Eigenleistung nach ökologischen Kriterien gebaut. Es ist benannt BUND Hans-Kelm-Haus

nach dem Stader Tierarzt und hervorragenden Ornithologen Elbe sowie Nachtfalterexperten Dr. Hans Kelm (1913–1991). Die Hansestadt Stade stellte ein 2,5 Hektar großes Gelände zur Ver- fügung, in dem ein Naturgarten angelegt worden ist. Im und um OTTENBECK das Hans-Kelm-Haus bietet der BUND zahlreiche Veranstaltungen für alle Altersgruppen an. www.bund-stade.de.

Camper Moor und Autobahn 4 Sonderlandeplatz Stade Agathenburger Geestrand „Sonderlandeplatz“ lautet die rechtlich korrekte Bezeichnung für den Heimatflugplatz des 1950 ge- gründeten „Luftsportverein Günther Foto: C. C. Schmidt Groenhoff e.V.“, benannt nach dem 1908 geborenen Stader (Segel)-Flugenthusiasten und Piloten, der 1932 bei einem Absturz in der Rhön ums Leben kam. Der LSV hat rund 260 Mitglieder, darunter Motor- und Segelflieger AGATHENBURG und etwa 100 Modellflugbegeisterte. Die Start- und Landebahn Storchennest 5 mit einer Länge von 650 Metern wird meistens am Wochenende 6 benutzt. Das Gelände des Sonderlandeplatzes liegt im Bereich 7 Windpark eines Fliegerhorstes mit Luftwerft, den die Nationalsozialisten hier 1936 in Betrieb nahmen. Die spätere MBB-Flugwerft begründete Elbeblick Flugplatz Stade 4 auch den Standort Stade für den modernen Flugzeugbau. Nähere Ottenbeck-Rundweg Informationen (Ausbildung, Rundflüge, Modellbau, Stade als Flugziel) auf der Internetseite des Vereins www.lsv-stade.de.

Ehemaliger Schießstand berg Ehemaliges Hanf- 5 Storchennest Agathenburg Munitionsdepot Herrschaft- Stolz sind die Agathenburger auf licher Wald ihre Storchenfamilie. Landwirt Ernst Schlichting hatte Anfang der 1990er 7 Zeitenpfad Agathenburg Jahre eine Nisthilfe errichtet: Mehre- Elbeblick re Storchenkinder sind seitdem auf Foto: R. Aumann dem Hof groß geworden. Aber fünf Kilo Futter täglich zu finden, ist für Familie Storch in der Kultur- landschaft nicht einfach. Feuchte, vom Airbus-Werk angelegte Naturausgleichsflächen, sollen auch den Adebars als Nahrungs- Autobahn gästen helfen.

28,2m 6 Windpark Agathenburg Neun Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von jeweils rund 5 Megawatt produzieren seit dem Jahr 2001 Strom im Agathenburger Moor. Rein rechne- risch decken die Rotoren damit rund 73 Prozent des Stromverbrauchs der Foto: H.-J. Schaffhäuser gut 1000 Agathenburger Einwohner. Bodo-Mohr-Wanderweg teiche Das ist deutlich mehr als die Statistik für Niedersachsen (41 Prozent) oder die Bundesrepublik insgesamt (22 Prozent) ausweist

Busch- (Quelle: DGS-Berlin).

7

Das Elbekliff DOLLERN

Historische Gebäude Foto: H.-J. Schaffhäuser der Stader Geest Ortskern Dollern Osterberg Containerschiffe am Horizont Das steil abfallende Geestkliff verschafft Spaziergängern vielerorts Touren und Rundwege Literaturtipps den rechten Überblick: Ob vom Agathenburger Schloss oder von anderen Aussichtspunkten sind am Horizont die Containerschiffe Geestkliff-Wanderweg auf der Elbe zu erkennen, davor das Alte Land. Drei Wanderwege Alternativstrecke Weitere Veröffentlichungen A 26 8 Ottenbeck-Rundweg Stade – Agathenburg 5km (1,5 Stunden) über Natur und Landschaft im Grabhügel unter Strom Agathenburg – Dollern 3,5 km (1 Stunde) Ein ungewöhnliches Bild bietet sich Zwischen dem neuen Stadtteil Dollern – Horneburg 5,5km (1,5 Stunden) Landkreis Stade: Autofahrern an der B 73 zwischen

Stade-Ottenbeck und dem von Dollern und Agathenburg. Einige von Sportfliegern genutzten Lande- Radweg/Skaterstrecke – asphaltiert Informationsfaltkarten Asphaltierter Verbindungsweg insgesamt zehn urgeschichtlichen platz erschließt ein Rundwege- • Der Neukloster Forst Grabhügeln heben sich auf einer Netz den still gelegten ehema- Hinweis: die oben aufgeführten Wege 7 sind örtlich nicht gekennzeichnet • Die Goldbecker Anhöhe gegen den Horizont ab, über ligen Standortübungsplatz der Hügelgräberheide Elbeblick ihnen die Leitungen einer Strom- Foto: H.-J. Schaffhäuser Für Radfahrer nicht geeignet früheren von Goeben-Kaserne. • Naturwald Braken Foto: C.C. Schmidt Höchstspannungsleitung. Die ältesten Die halboffene Weidelandschaft mit ihren urigen Galloway- Ottenbeck-Rundwanderweg, • Das Auetal bei Harsefeld Gräber entstanden vor über 5000 Jahren in der Steinzeit, die jün- Rindern (hinter Zäunen) ist ideal für Naturbeobachtungen Verbindungsweg • Das Stader Schwingetal geren vor rund 3400 Jahren in der Bronzezeit. Vielleicht schauten geeignet – nicht nur beim Sonntagspaziergang. Zeitenpfad Agathenburg die Menschen schon damals mit Ehrfurcht auf das im Norden vor Länge: 2,5 bis 4,5 km, Dauer: 1 bis 2 Stunden. Bodo-Mohr-Wanderweg • Wiedervernässung Hohes Moor 8 ihnen liegende Urstromtal der Elbe.

• Im Reich von Uferschnepfe Grabhügel Zeitenpfad Agathenburg Legende und Wachtelkönig 9 B 73 – auf anderen Wegen Der Geestrand wurde früh genutzt, Mystische Grabhügel, geheimnis- • Zugvögel zu Gast an der Unterelbe Neuhof Guderhandviertel um trockenen Fußes vom Binnenland volle mittelalterliche Richtstätten Landschaftsschutzgebiete: 1 Bemerkenswertes Geestrand von Stade bis • Blütenpracht in der Nordkehdinger Marsch Fußsteg Historische Gebäude, elbabwärts zu gelangen. Das zeigen bis hin zu Relikten des Zweiten Horneburg, Heidbeck Waldkinder Alte B 73 9 garten mittelalterliche Wegespuren etwa im Weltkrieges zeigen die acht historischer Ortskern Erhältlich beim Landkreis Stade, Naturschutzamt Kompensationsflächen Neukloster Forst. Seit 1832 konn- Stationen des Agathenburger Aussichtspunkt 10 Schlagebecker Mühle A 26 Foto: C.C. Schmidt ten Kutschen zwischen Buxtehude „Zeitenpfades“. Die abwechs- Gewässer Schätze vor deiner Haustür – S-Bahn, S-Bahnhof und Stade entlang des Geestkliffs auf einer befestigten Straße Foto: C. C. Schmidt lungsreiche Tour beginnt am Natur- und Landschaftskarte Geest verkehren. Die heutige Bundesstraße 73 verbindet Hamburg mit Agathenburger Schloss mit seinem verwunschenen Park und Metronom Haltestelle Altes Land und Horneburg Cuxhaven. Ihr Verlauf wurde vielerorts immer wieder begradigt. der einzigartigen Aussicht auf das Alte Land. Marsch mit Begleitkarte Parkplatz Zu sehen ist im Bereich Horneburg/Krähenholz auf 200 m Länge Länge: 2,5 km, Dauer: 1 Stunde. Erhältlich in den Rathäusern Siedlung noch der alte Verlauf und die frühere Kopfstein-Pflasterung. der Samtgemeinde Lühe und Horneburg und der Gemeinde HORNEBURG FLECKEN In Stade wurde 1957 die erste „Umgehungsstraße“ im Zuge der Bodo-Mohr-Wanderweg Jork gegen eine Schutzgebühr von 3,00 Euro. Lage B 73 eröffnet, die Buxtehuder Umgehung folgte. Idylischer Busch- und Mühlen- Zeitenpfad A23 teich, Fachwerk-Bauernhäuser, Stade Broschüre, Detaillierte Informationen rund um den 10 Schlagebecker Mühle Wasserwerk und dasnach eindrucks Cuxhaven- archäologischen Zeitenpfad in Agathenburg; Erhält- Bäche haben für die Menschen volle Geestkliff mit Blick auf Hamburg lich bei der Samtgemeinde Horneburg (Rathaus), immer eine große Bedeutung gehabt. Elbe das Urstromtal der Elbe bietet bei der Touristinfo (Horneburg, Lange Str. 31), im Aufgestautes Wasser nutzten sie für der „Bodo-Mohr-Wanderweg“. Schloss Agathenburg, Museum Schwedenspeicher Fischteiche und für den Antrieb von Foto: C. C. Schmidt Stade, Tourismusverband Landkreis Stade, Landkreis Storchennest Der Gründer (1902 – 2003) des A26 Jork A7 Mühlen. Ein Beispiel ist die Schlage- bekannten Dollerner Familienunternehmens (heute „Wohlfühl- Horneburg Stade Kreishaus. Mehr Infos finden Sie unter: becker Mühle in Horneburg (Schlage- Bremervörde Buxtehude www.horneburg.de/tl_files/theme_horneburg/zeitenpfad- haus Mohr“) hat als Ortskenner und Naturfreund fast täglich Harsefeld becker Weg 9). Sie diente als bäuer- Foto: C.C. Schmidt diesen Weg genossen. B73 agathenburg Historischer Ortskern liche Getreidemühle. Das erhaltene Horneburg Länge: 4 km, Dauer: 1,5 Stunden. Fachwerkgebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Ahlerstedt Apensen B3

Sittensen Rade A1 Hollenstedt