Lebensräu Schloss Agathenburg
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Herzlich willkommen am Stader Geestkliff Diese Informationsbroschüre begleitet Sie bei einem Ausflug ans Lebensräume am Stader Geestkliff Geestkliff zwischen Stade und Horneburg. Um die Natur und Land- schaft dauerhaft zu schützen und für die Erholung nutzen zu können Natur und Erholung in der besonders die Späte Traubenkirsche Sorgen. Dieses aus Ame- sind nur wenige Regeln zu beachten. rika in der Mitte des letzten Jahrhunderts eingeführte Gehölz • Im Landschaftsschutzgebiet „Geestrand von Stade bis Horneburg“ Ottenbecker „Prärie“ würde die Ottenbecker Weidelandschaft bald überwuchern, dürfen Hunde außerhalb der Wege ganzjährig nicht frei laufen. • In der übrigen freien Landschaft sind Hunde in der Zeit vom 1.April Wie sich Naturschutz, Erholung, Wohnen und sogar Industrie wenn nicht die Galloways im Einsatz wären. Die Galloways bis 15. Juli an der Leine zu führen. in unmittelbarer Nachbarschaft positiv entwickeln können, bevorzugen übrigens im Sommer saftiges Gras und im Winter • Im Beweidungsgebiet Ottenbeck dürfen Hunde nicht auf die Weiden laufen. beweist die Hansestadt Stade im südlichen Stadtteil Otten- Streu und Gehölze. • Vom 1. März bis zum 31. Oktober darf im Wald nicht geraucht werden. beck. Nachdem 1994 die Bundes- Der Einsatz der Rinder seit 2002 hat sich bewährt. Die Zahl • Das Reiten ist nur auf gekennzeichneten Reit- und Fahrwegen gestattet. wehr die Von-Goeben-Kaserne und der sonst in Deutschland gefährdeten Vogelarten war bereits • In den Landschaftsschutzgebieten sind das Baden, Lagern, Zelten, Grillen den 200 Hektar großen Standor- 2003 von 29 (im Jahr 1997) auf 47, im Jahr 2004 sogar auf 57 und das Anlegen von Feuer sowie das Aufstellen von Wohnwagen verboten. • Es ist verboten Abfälle wegzuwerfen. tübungsplatz aufgegeben hatte, Arten gestiegen. Insgesamt leben rund 100 Vogelarten in der • Die Wanderwege gehören teilweise privaten Grundeigentümern. entstanden attraktive Wohn- und Weidelandschaft mit dem rund 20 Es wird deshalb um ein besonders rücksichtsvolles Verhalten gebeten. Gewerbeflächen. Als Ausgleich Hektar großen Waldgebiet. Zu ihnen Benutzung der Wege auf eigene Gefahr. (Kompensation) für den Eingriff zählen Arten wie der Neuntöter, Informationen Foto: H.-J. Schaffhäuser in die Landschaft wird vor den der Rote Milan, die Goldammer, der Landkreis Stade, Naturschutzamt Neuntöter bevorzugen nicht Toren der Stadt die mittelalter- Baumpieper, die Feldlerche und viel- Am Sande 4 · 21682 Stade Ansprechpartner: Helmut Bergmann · Telefon: 04141 – 12 934 zu intensiv beweidete Land- liche Hudewirtschaft mit robusten leicht bald wieder der Wachtelkönig. E-Mail: [email protected] schaften mit Grasland und Rindern wieder belebt – mit posi- Außerdem wiesen Wissenschaftler Archäologische Denkmalpflege und Kultur Landkreis Stade ausreichend Gebüsch. Neun- Schloss Agathenburg · Hauptstraße 45 · 21684 Agathenburg Foto: Gehlken töter sind gut zu beobachten, tiven Folgen für Fauna und Flora. rund 450 Käfer- und 16 Heuschre- Ansprechpartner: Daniel Nösler · Telefon: 04141-542216 E-Mail: [email protected] wenn sie von Weidepfählen Kilometerlange (Rad)-Wanderwege Auf offenen Heideflächen sind ckenarten nach. Ziel der Hansestadt Hansestadt Stade, Abteilung Planung und Umwelt aus auf Beute wie große die hübschen Sandlaufkäfer laden zu erholsamen Touren durch ist es außerdem, in der Pflanzenwelt Hökerstraße 2 · 21682 Stade Mit Blick aufs Alte Land Insekten oder Mäuse lauern, zu sehen. diese Ottenbecker „Prärie“ ein Arten der Heide und Magerrasen Ansprechpartnerin: Regina Aumann · Telefon: 04141- 401 – 327 die sie als Vorrat auf Dorne Ansprechpartner: Wilfried Böhling · Telefon: 04141 – 401 – 335 aufspießen. (siehe Karte auf der anderen Seite). zu fördern wie Silbergras, Besenheide, Ginsterarten oder die E-Mail: [email protected] Die ohnehin friedlichen Galloway- Heidenelke. Die bereits zur Bronzezeit besiedelte Ottenbecker Impressum Das Elbekliff Rinder laufen sicherheitshalber hinter Zäunen. Landschaft bestand vor 300 Jahren aus karger Heide und im Herausgeber: Landkreis Stade, Naturschutzamt Das Elbekliff Layout und Gestaltung: simonsdesign, www.simons-design.de Die Galloways, die ein Landwirt in naturverträglicher Anzahl im Bereich des damals in Schleifen verlaufenden Heidbeck-Baches Text: C.C. Schmidt, www.ccs-media.de der Stader Geest Gebiet weiden lässt, sorgen mit ihren hungrigen Mäulern dafür, aus Sümpfen. Fachliche Beratung: Dr. Udo Schmidt, Ingenieurgesellschaft Schmidt mbH, dass die rund 60 Hektar Grasland mit parkartigem Charakter Geologen in Stade Titelfoto Schloss Agathenburg: H.J. Schaffhäuser der Stader Geest nicht zuwachsen. Es soll eine „halboffene Weidelandschaft“ er- Druck: Druckservice Lamken, Oldenburg halten bleiben, erklären die Naturschutzexperten. Ihnen macht Im Dienst für den Naturschutz: Galloways in der Ottenbecker Landschaft. © Dezember 2014 – Landkreis Stade, Naturschutzamt Foto: H.-J. Schaffhäuser Historische Karte: Quelle: Auszug aus der Kurhannoverschen Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts, Blatt 13, Stade, in steiles Kliff begleitet auf 50 Kilometer den südlichen sicher, aber nicht weit vom schiffbaren Strom entfernt, Original-Maßstab 1:25.000 Rand des Elbtals zwischen Stade und Hamburg. Die siedelten später die Menschen hier. Wie eine Kette auf- Togografische Karte: Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten E der Niedersächischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, hügelige, sandige Landschaft fällt um 30 Meter in das gereiht liegen die Dörfer am Geestkliff. Sie wurden dort Auszug aus der DTK 25, © 2014 vorgelagerte Alte Land ab. Diese Karte beschreibt den gegründet, wo Flüsse in die Elbe flossen oder sich ein Abschnitt des Elbekliffs zwischen den Nebenflüssen Bach aufstauen ließ, um Trinkwasser zu gewinnen oder Samtgemeinde Schwinge und Aue. Schon vor 14.000 Jahren, zum Ende Fischteiche anzulegen. Neben (Grund)-Wasser sind Holz, Gefördert durch: Horneburg der jüngsten Eiszeit, durchstreiften Rentierjäger dieses Sand und Steine bis heute wichtige Ressourcen des Geest- Gebiet. Von hier aus hatten sie einen guten Blick über randes. Aber auch Flora und Fauna dieser „Randlage“ ist das zehn Kilometer breite Urstromtal. Vor Sturmfluten trotz intensiver Nutzung artenreich. Foto: H.-J. Schaffhäuser Quellen, Bäche, Teiche Ausgleich in der Natur Die Landschaft kommt Schloss Agathenburg und Wälder am Geestkliff für Industrie und Straßenbau zu ihrem Recht Das Schloss Agathenburg ist durch seine feudale Architektur Über Tausende von Jahren haben Wo Straßen gebaut, Industriean- Der Geestrand zwischen der Hanse- des 17. Jahrhunderts, den verwunschenen Park und die ein- Bäche ins Geestkliff Kerbtäler einge- lagen und Wohngebiete errichtet stadt Stade und Horneburg ist vom drucksvolle Lage mit Blick auf das Elbtal, etwas Einzigartiges schnitten. Auch Grundwasser fließt oder anderweitig Flächen in der Menschen seit jeher besiedelt und in der Region. in Richtung Geestkante und entlässt Landschaft verbraucht werden, stark genutzt worden. Siedlungen, Das Land zwischen Elbe und Weser geriet durch den 30-jäh- dort Quellen in Richtung Moor und erhält die Natur dafür einen Aus- Landwirtschaft und Teichanlagen, rigen Krieg unter schwedische Herrschaft. Unmittelbar nach Marsch des Urstromtals. Sauberes gleich – so sieht es das Gesetz vor. später Straßen, Bahnlinien, Sand- Kriegsende ließ der in Stade wirkende schwedische General- Wasser bedeutet seit jeher Leben – Neben dem ehemaligen Übungs- gruben und Stromleitungstrassen gouverneur Hans Christoph von Königsmarck einen Landsitz nicht nur für die Menschen, die hier gelände der Bundeswehr (siehe sowie die Freizeitnutzung sind im Dorf Lieth errichten. Der Ort wurde daraufhin nach dem Teiche anlegten wie etwa die über 6 oben) werden im Raum Stade/ Foto: S.-E. Arndt Beispiele. Damit auch Natur und Namen seiner Frau Agathe in Agathenburg umbenannt. Wer Hektar großen Dollerner Buschteiche. Foto: H.-J. Schaffhäuser Agathenburg gleich fünf Flächen mit Der Uhu, mit 70 cm Höhe und Landschaft im wörtlichen Sinne den neuen Namen des Dorfes ignorierte, wurde angeblich mit Foto: S--E. Arndt In Quell- und Bruchwäldern mit einer Gesamtgröße von fast rund einer Spannweite bis 180 cm zu ihrem Recht kommen, sind vor die größte heimische Eulenart, der Reitpeitsche bestraft, wer ihn korrekt anwandte, soll mit Erlen, Eschen, Eichen und Hainbu- 59 Hektar ökologisch verbessert ist in jüngster Zeit regelmäßig allem im 20. Jahrhundert vielerorts einem Taler belohnt worden sein. Das 1655 erbaute Schloss chen, in den Röhrichten und in und (siehe umseitige Karte!). am Geesthang zwischen Stade Natur- und Landschaftsschutzge- und Horneburg beobachtet liegt malerisch am Geesthang mit Blick auf das Elbtal. Der steil- über den Gewässern herrscht reges Camper Moor (31,5 ha) und Aga- worden. biete nach dem Naturschutzgesetz proportionierte, dreigeschossige Backsteinbau mit achteckigem Leben. Die Bäume sind das Reich der thenburger Geestrand (11,5 ha): ausgewiesen worden. Treppenturm ist in seiner Gestaltung deutlich der Renaissance Spechte. Pirol, Eisvogel Das dem Geestkliff vorgelagerte Das Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Geestrand von Stade bis verhaftet. Bewohnt wurde das Schloss in erster Linie von und Gebirgsstelze bevorzugen die tief liegende Moor und die angren- Horneburg“ erstreckt sich als grüner Streifen von rund neun weiblichen Mitgliedern der Grafenfamilie. Bereits 1694 endete Gewässernähe. Angler wissen um Foto: M. R. Swadzba, Fotolia.com zenden Marschen waren ursprüng- Kilometern Länge und bis zu einem Kilometer Breite von den die Erbfolge der von