BEGRÜNDUNG Zum Bebauungsplan Nr. 4c, der Gemeinde Schlesen, Kreis Plön für das Gebiet östlich der Bebauung Lüttsche Koppel 12 – 15 und südlich der Bebauung Lüttsche Koppel 15; 3. Bauabschnitt B-Plan Nr. 4

Bearbeitung: B2K ARCHITEKTEN UND STADTPLANER - KÜHLE - KOERNER - GUNDELACH PartG mbB Schleiweg 10 - 24106 Kiel - Telefon: 0431 / 596746-0 - Mail: [email protected]

FRANKE´s - Landschaften und Objekte Legienstraße 16 - 24103 Kiel - Fon 0431-8066659 – Fax 0431-8066664 - [email protected] Stand: 23.05.2019, 05.09.2019, 25.09.2019

Art des Verfahrens: Regelverfahren - Vorhaben- u. Erschließungsplan (§12 BauGB) - Einfacher Bebauungsplan (§30 (3) BauGB) - Vereinfachtes Verfahren (§13 BauGB) - Beschleunigtes Verfahren (B-Pläne d. Innenentwicklung §13a BauGB) - Einbeziehung von Außenbereichsflächen in das beschleunigte Verfahren (§13b BauGB)

Stand des Verfahrens: § 3(1) BauGB - § 3(2) BauGB - § 4(1) BauGB - § 4a(2) BauGB - § 4(2) BauGB - § 4a(3) BauGB - § 1(7) BauGB - §10 BauGB Begründung zum Bebauungsplan Nr. 4c der Gemeinde Schlesen, Kreis Plön Seite 2

Inhalt

Teil I – Begründungstext -

1. ALLGEMEINES ...... 4

Aufstellungsbeschluss ...... 4

Räumlicher Geltungsbereich: Standort in der Gemeinde, Größe sowie vorhandene Nutzung ...... 5

Rechtliche Rahmenbedingungen, übergeordnete planerische Vorgaben ...... 6

Anlass der Planung ...... 9

Ziele und Inhalte der Planung ...... 10

2. FESTSETZUNGEN DES BEBAUUNGSPLAN NR. 4C ...... 10

Art der baulichen Nutzung ...... 10

Maß der baulichen Nutzung und Gestaltung der baulichen Anlagen...... 11 Bauweise, Baulinie, Baugrenzen ...... 11 Grundflächenzahl (GRZ), zulässige Grundfläche ...... 12 Höhe der baulichen Anlagen, Anzahl der Vollgeschosse...... 12

Baugestalterische Festsetzungen ...... 12 Dachformen, -neigungen und - eindeckungen ...... 12 Fassaden ...... 13

Verkehrserschließung, fließender und ruhender Verkehr ...... 13 Flächen für Stellplätze, überdachte Stellplätze, Garagen und ihre Zufahrten sowie für Nebenanlagen und ruhenden Verkehr ...... 13

Emissionen ...... 14 Vorkehrungen zum Schutz vor Schallemissionen ...... 14 Geruchsemissionen ...... 14

Grünordnung ...... 14 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft ...... 15 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen .... 15 Maßnahmen zum Schutz des Bodens vor schädlichen Veränderungen ...... 15

3. VER- UND ENTSORGUNG ...... 16

4. ALTLASTEN UND BODENFUNDE ...... 17

5. BODENORDNENDE MAßNAHMEN ...... 18

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6. AUSWIRKUNGEN DIESER BAULEITPLANUNG ...... 18

7. ANLAGEN ZU DER BEGRÜNDUNG MIT UMWELTBERICHT: ...... 19

Teil II – Umweltbericht -

Der Umweltbericht verfügt über ein eigenständiges Inhaltsverzeichnis.

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1. ALLGEMEINES

Aufstellungsbeschluss Die Gemeindevertretung der Gemeinde Schlesen hat am 09.11.2010 den Aufstellungsbe- schluss für den B-Plan Nr. 4 für das Gebiet „östlich der vorhandenen Bebauung Seebrook 1 - 9 und südlich der vorhandenen Bebauung Dorfstraße 2 – 8“ gefasst. Die aus dem Beteili- gungsverfahren gemäß § 4(1) BauGB hervorgegangenen Anregungen und Hinweise führten zu einer Änderung des Geltungsbereichs, so dass der Aufstellungsbeschluss für den B-Plan Nr. 4 in der Sitzung vom 21.06.2012 durch die Gemeindevertretung aufgehoben wurde. Nach der Einarbeitung aller Hinweise und Anregungen wurde am 21.06.2012 ein Aufstel- lungsbeschluss für den B-Plan Nr. 4a für den Bereich „östlich der vorhandenen Bebauung Seebrook 1 – 7 und südlich der vorhandenen Bebauung Dorfstraße (L 211) 2 – 6, 1. Bauab- schnitt“ gefasst und der Bebauungsplan Nr. 4a am 26.11.2012 durch die Gemeindevertre- tung beschlossen. Bereits im Bebauungsplan Nr. 4a wurde damals der Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 4b als zweiter Bauabschnitt dargestellt. Die Gemeindevertretung hat in ihrer Sitzung am 18.12.2014 die Aufstellung des Bebauungs- planes Nr. 4b für das Gebiet „östlich der Bebauung Seebrook 7 – 11a und südlich der Be- bauung Lüttsche Koppel 10, 11 und 13“ beschlossen. Aufgrund von Anregungen aus der Beteiligung gemäß § 4(2) BauGB, wurde der Plangel- tungsbereich noch einmal in die Bebauungspläne Nr. 4b und Nr. 4c unterteilt. Die Gemeindevertretung hat in ihrer Sitzung am 17.03.2016 den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 4b für das Gebiet “östlich der Bebauung Seebrook 7 – 11a und süd- lich der Bebauung Lüttsche Koppel 10 und 11; 2. Bauabschnitt“ erneut gefasst und den Be- bauungsplan Nr. 4b am 06.07.2016 beschlossen. Aufgrund der Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes und damit einhergehend einer Aktualisierung des Kontingents für die Schaffung neuer Wohneinheiten soll nun mit dem B- Plan Nr. 4c der dritte Bauabschnitt realisiert werden. Die Gemeindevertretung hat daher am 18.03.2019 den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 4c für das Gebiet “östlich der Bebauung Lüttsche Koppel 12 – 15 und südlich der Bebauung Lüttsche Koppel 15; 3. Bauabschnitt“ gefasst.

Die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 4c wird im beschleunigten Verfahren gemäß § 13b BauGB durchgeführt, da die Außenbereichsfläche an einen im Zusammenhang bebau- ten Ortsteil anschließt und die Grundfläche kleiner als 10.000 m² ist.

Die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 4c erfolgt nach dem Baugesetzbuch in der Fas- sung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 (BGBl. I S. 3634), i.V.m. der Baunutzungsver- ordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.11.2017 (BGBl. I S. 3786), der Planzeichenverordnung (PlanzV) vom 18.12.1990 (BGBl. 1991 I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04.05.2017 (BGBl. I S. 1057), dem Bundesnatur- schutzgesetz (BNatSchG) in der Fassung vom 29.07.2009, zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15.09.2017 (BGBl. I S. 3434), dem Landesnaturschutzgesetz Schleswig- Holstein (LNatSchG) in der Fassung vom 24.02.2010, zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 27.05.2016, und der aktuellen Fassung der Landesbauordnung (LBO 2016).

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Stand des Verfahrens: Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit zum B-Plan Nr. 4c gemäß § 3 (1) BauGB wurde im Rahmen einer öffentlichen Versammlung am 26.06.2019 durchgeführt. Auf die frühzeitige Unterrichtung der Behörden und sonstigen Träger der öffentlichen Belan- ge gemäß § 4 Abs. 1 BauGB und die Aufforderung zur Äußerung auch im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB sowie die Beteiligung der Nachbargemeinden gem. § 2(2) BauGB wurde verzichtet, da diese Unterrichtung und Äußerung bereits in den Verfahren der B-Pläne 4a und 4b abgearbeitet wurde. Am 26.06.2019 wurde durch die Gemeindevertretung Schlesen der Entwurfs- und Ausle- gungsbeschluss des Bebauungsplans Nr. 4c gefasst. Die Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 (2) BauGB wurde vom 29.06.2019 bis 05.07.2019 ortsüblich bekannt gemacht. Die Öffentlichkeit hatte gemäß § 3 (2) Gelegenheit ihre Anregungen und Hinweise zur Planung im Zeitraum vom 15.07.2019 bis 31.08.2019 abzugeben. Die Behörden und Träger öffentlicher Belange wurden gemäß § 4 (2) BauGB mit Schreiben vom 12.07.2019 aufgefordert, ihre Stellungnahmen bis zum 31.08.2019 abzugeben. In der Sitzung der Gemeindevertretung vom 25.09.2019 wurden die eingegangenen Stel- lungnahmen der Öffentlichkeit und der Behörden und Träger öffentlicher Belange geprüft und das Ergebnis mitgeteilt. Die Gemeindevertretung hat am 25.09.2019 den Bebauungs- plan Nr. 4c als Satzung beschlossen und die Begründung durch einfachen Beschluss gebil- ligt.

Räumlicher Geltungsbereich: Standort in der Gemeinde, Größe sowie vorhandene Nutzung Die Gemeinde Schlesen liegt am nordöstlichen Ufer des Dobersdorfer Sees, eingebettet in eine knickreiche, topographisch bewegte Kulturlandschaft. Die Ortsstruktur hat sich entlang der Haupterschließungsachsen „Dorfstraße“ (L 211), „Klint“ (K28) und „Redder am See“ bandartig entwickelt. Die L 211 schließt in ihrem südlichen Verlauf an die B76/B202 in Rich- tung und in nördlicher Richtung in der Gemeinde Schönberg an die B503 an. Um den Dobersdorfer See ist ein verzweigtes Rad- und Wanderwegenetz in die Umgebung vorhan- den, die Entfernung zur Ostsee beträgt ca. 13 km. Schlesen ist eine Gemeinde mit ca. 520 Einwohnern. Zentraler Versammlungsort in der Ge- meinde ist das Dorfgemeinschaftshaus „Alte Schule“, das ein kleines Programm an Freizeit- aktivitäten anbietet. Ein klassisches Dorfzentrum gibt es aufgrund der bandartigen Struktur nicht. Eine Reihe von Vereinen und Verbänden prägt das Leben in der Gemeinde. Einen wichtigen Kulturträger stellt hier die freiwillige Feuerwehr dar. Im Jahresverlauf finden ver- schiedene Umzüge und Feste (Strand- und Kinderfest, Maibaumaufstellen, Anglerball) statt. Die repräsentativen Gebäude der landwirtschaftlichen Betriebe, die Uferlage am Dobersdor- fer See, die großzügigen, straßenabgewandten Nutzgärten der Wohnhäuser sowie die „Alte Schule“ sind ortsbildprägend. Eine Vielzahl von Rad- und Wanderwegen um den Dobersdorfer See und im Nahbereich führen durch die Felder und Wälder und binden Schlesen an umliegende Ortschaften an. Das Befahren des Dobersdorfer Sees mit seiner reichen Vogelwelt ist mit Ausnahme zu An- gelzwecken untersagt. Schlesen verfügt über einen gemeindeeigenen Badestrand.

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Die Fläche des B-Plans Nr. 4c ist ca. 2.935 m² groß. Sie schließt südlich und östlich an die Bebauung an der „Lüttschen Koppel“ an und wird durch landwirtschaftliche Flächen im Sü- den und Osten begrenzt. Der Geltungsbereich ist in zwei Teilbereiche, die Bauflächen 1 und 2, geteilt, da das dazwi- schen liegende Geh-, Fahr- und Leitungsrecht bereits Teil des Bebauungsplanes Nr. 4b war. Das Gelände des Plangeltungsbereiches fällt von Nordosten nach Südwesten um ca. 2,00 m ab und wird derzeit landwirtschaftlich genutzt. Topographiebedingt bietet sich von dem über- planten Gebiet der Blick auf den Dobersdorfer See.

Rechtliche Rahmenbedingungen, übergeordnete planerische Vorgaben Die Gemeinden haben Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Die Bauleitpläne „Flächennutzungsplan“ (vorberei- tende Bauleitplanung) und „Bebauungsplan“ (verbindliche Bauleitplanung) sind die Steue- rungsinstrumente der Gemeinde für eine geplante städtebauliche Entwicklung des Gemein- degebietes. Die Bauleitpläne sind den Zielen der Raumordnung anzupassen (§ 1 Abs. 3, 4 BauGB). Folgende planerischen Vorgaben sind bei der Bauleitplanung aus den bestehenden Fach- plänen zu berücksichtigen:

Landesentwicklungsplan - LEP (2010) Der seit Oktober 2010 wirksame Landesentwicklungsplan 2010 (LEP) formuliert zusammen- gefasst die Ziele der Raumordnung für Schleswig-Holstein und setzt mit den räumlichen Grundsätzen und Zielen den Rahmen, der in den fortzuschreibenden Regionalplänen weiter konkretisiert wird. Neben der Umsetzung der landespolitischen Ziele bis zum Jahr 2025 wer- den die Entwicklung der Teilräume und die kommunale Planungsverantwortung gestärkt. Der LEP enthält im Hinblick auf den Plangeltungsbereich folgende Darstellungen bzw. Aus- sagen, die zu berücksichtigen sind:

Die Gemeinde Schlesen liegt innerhalb des 10 km Umkreises um den Zentralbereich des Oberzentrums Kiel (Karte des LEP). Die Entfernung zu der Landeshauptstadt beträgt ca. 22 km (L211 / B202 / B76). Verbunden durch die L 211 liegen in ca. 12 km bzw. 10 km Entfer- nung als Unterzentren südlich die Stadt Preetz bzw. nördlich die Gemeinde Schönberg, bei- de mit der Teilfunktion eines Mittelzentrums. Die Gemeinde Schlesen ist dem ländlichen Raum zugeordnet und befindet sich innerhalb eines Schwerpunktraums für Tourismus und Erholung, dem Küstenraum der Probstei von Stein bis (Zi. 3.7.1, 1Z, LEP). Zudem ist der Dobersdorfer See ein Vorbehalts- raum für Natur und Landschaft und Bestandteil einer Biotopverbundachse auf Landesebene (Karte des LEP).

Aussagen zur Siedlungsentwicklung: Gemäß LEP soll die Siedlungsentwicklung innerhalb der Ordnungsräume vorrangig entlang der Siedlungsachsen ausgerichtet werden. Schwerpunkte der Siedlungsentwicklung sind die zentralen Orte (Zi. 1.3, 3G/ Z, LEP), zu denen Schlesen nicht gehört. Die Gemeinde Schle- sen ist somit kein Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung. Gemeinden die keine Schwerpunkte für den Wohnungsbau sind, sollen den örtlichen Bedarf abdecken (Zi. 2.5.2, 3 Z, LEP).

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Gemäß LEP soll die Innenentwicklung Vorrang vor der Außenentwicklung haben (Zi. 2.5.2, 6 Z, LEP).

Die Gemeinde Schlesen verfügt im Innenbereich nur über ein geringes Flächenpotential (s. Anlage 1). Deshalb ist es für die zukünftige geordnete städtebauliche Entwicklung der Ge- meinde sinnvoll, Entwicklungsflächen, entsprechend des durch den LEP vorgegebenen Rahmens, in dem an den Siedlungsraum angrenzenden Außenbereich auszuweisen. Die Unterteilung des Bebauungsplans Nr. 4 in drei Teilabschnitte (B-Pläne Nrn. 4a, 4b und 4c) sowie die mögliche Anbindung zweier weiterer Bauabschnitte (südlich und östlich) an die Straße „Lüttsche Koppel“ ermöglichen auch zukünftig eine bedarfsangepasste, behutsame Siedlungsentwicklung Schlesens.

Aussagen zu Tourismus und Erholung Die Gemeinde Schlesen liegt innerhalb des Schwerpunktraums für Tourismus und Erholung (Karte des LEP) des Küstenraums Probstei (Stein bis Stakendorf) (Zi. 3.7.1, 1Z, LEP). Im Hinblick auf den Tourismus sind neben dem sparsamem Bodenverbrauch und dem Erhalt vorhandener Landschaftsstrukturen auch regionaltypische, dörfliche Strukturen zu wahren und zu stärken.

Das vorhandene Ortsbild (s. o. Punkt 1.2) sollte in Hinblick auf den Tourismus aus der Um- gebung nicht durch intensive Nachverdichtung im Innenbereich (z. B. im Bereich der vor- handenen Gärten) verunklart werden. Die Attraktivität für den Tourismus und die Erholung besteht in der landschaftlichen Umgebung im unmittelbaren Umfeld des Dobersdorfer Sees und im räumlichen Bezug zu den Rad- und Wanderwegen. Die vorgesehene maßvolle Entwicklung ist zu vertreten, da sich die Höhe der Baukörper an die topographischen Gegebenheiten anpasst. Zudem mindert der am östlichen Ufersaum des Dobersdorfer Sees vorhandene Bewuchs während des Vegetationszeitraums die opti- sche Wirkung der neuen Bebauung auf das vorhandene Landschaftsbild.

Aussagen zu Natur und Umwelt Natur und Landschaft charakterisieren in ihrer Eigenart und Vielfalt das Land. Das Leitbild (Zi. 5.1, Leitbild LEP) des Landesentwicklungsplans strebt unter anderem an: - die Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes sowie die Artenvielfalt an Tieren, Pflan- zen und Lebensgemeinschaften in ihrem genetischen Reichtum nachhaltig zu si- chern, wiederherzustellen und weiterzuentwickeln, - die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Natur- und Kulturlandschaften in ihrem Er- lebnis- und Erholungswert zu bewahren, - Luft, Boden und Wasser vor Beeinträchtigungen zu schützen und indem bei allen zukünftigen Planungen der Grundsatz beachtet wird, die natürlichen Grundlagen des Lebens nachhaltig zu sichern und, wo erforderlich und möglich, Maßnah- men zur Sanierung und Regeneration der natürlichen Ressourcen einzuleiten, - die Qualitäten und Funktionen von Natur- und Kulturlandschaften zu sichern und zu entwickeln sowie die Biodiversität zu stärken, - die Gewässer vor Beeinträchtigungen zu schützen und - den Boden in seiner Funktion zu erhalten und zu schützen.

Eine besondere Bedeutung kommt dabei auch den naturraumtypischen Landschaften sowie Kulturlandschaften zu, die in ihrer Vielfalt, Eigenheit und Schönheit sowie in ihrem Erho-

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lungswert geschützt und zur Regeneration und Stabilisierung des Naturhaushalts sowie zur Stärkung der Identität und Wirtschaftskraft entwickelt werden (Zi. 5.2, 3 G LEP). Der Schutz von Natur und Landschaft dient auch der Sicherung der natürlichen Grundlagen des Lebens und damit auch der Lebensqualität des Menschen. Eingriffe in Natur und Land- schaft sind daher auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen und so gering wie möglich zu halten. Die das Landschaftsbild prägende Kulturlandschaft bestimmt maßgeblich den Charakter des Landes, bildet eine wichtige Grundlage für Freizeit- und Erholungsnutzung und stellt neben dem ökologischen auch ein ökonomisch wertvolles Potential dar, das es zu erhalten gilt. Die Allgemeinheit soll, soweit möglich, Natur und Landschaft in Ihrer Eigenart und Vielfalt und Schönheit erleben. (Zi. 5.2, Begründung LEP) Der Bebauungsplan Nr. 4c folgt den Darstellungen des F-Plans. Um das Gebiet harmonisch in die Umgebung einzufügen und das Landschaftsbild der prägenden Kulturlandschaft zu erhalten erfolgt eine Eingrünung des Geltungsbereichs zur freien Landschaft mittels einer festgesetzten Heckenanpflanzung im Süden und Osten. Die überplante Fläche ist derzeit landwirtschaftlich genutzt und steht somit der Entwicklung einer Artenvielfalt entgegen. Die bereits im Rahmen des ersten Bauabschnittes (B-Plan Nr. 4a) festgesetzten Aus- gleichsmaßnahmen (s.u., Umweltbericht) auf einer südlich des Siedlungsraums der Ge- meinde als Mäh- und Weidefläche genutzten Fläche steigern hingegen zukünftig die Bio- diversität dieses derzeit artenarmen Areals und tragen zur Wiederherstellung des Natur- haushalts bei, da die unmittelbare Nähe zur „Selkau“ und der sich anschließenden Knick- und Gewässerstrukturen gegeben ist.

Fortschreibung LEP (2018)

Derzeit befindet sich der Landesentwicklungsplan in der Fortschreibung. Der Entwurf der Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein (2018) (Amtsbl. Schl.-H 2018, S. 1181) ist bereits jetzt zu berücksichtigen.

Im Hinblick auf den Plangeltungsbereich haben sich die Darstellungen bzw. Aussagen des LEP nicht geändert. Allerdings wird mit dem Entwurf der LEP-Fortschreibung 2018 unter anderem der wohnbauliche Entwicklungsrahmen für Gemeinden, die keine Siedlungs- schwerpunkte sind, aktualisiert.

Gemeinden, die keine Schwerpunkte für den Wohnungsbau sind, decken weiterhin den örtli- chen Bedarf. Dort können im Zeitraum 2018 bis 2013 bezogen auf ihren Wohnungsbestand am 31.12.2017 neue Wohnungen im Umfang von bis zu 15 Prozent in den Ordnungsräumen und von bis zu 10 Prozent in den ländlichen Räumen gebaut werden (wohnbaulicher Ent- wicklungsrahmen).

Da sich die Gemeinde Schlesen im ländlichen Raum befindet und weder auf einer Sied- lungsachse liegt noch ein 'ländlicher Zentralort' ist, darf sich der Wohnungsbestand, der am 31.12.2017 festgestellt wurde, bis zum Jahr 2030 um max. 10 % erhöhen.

Die Zahl der Wohneinheiten am 31.12.2017 betrug in der Gemeinde Schlesen 238, so dass sich ein Entwicklungskontingent von 24 Wohneinheiten ergibt. Die Zahl von 4 geplanten Wohneinheiten befindet sich innerhalb des durch den LEP vorgegebenen Rahmens.

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Regionalplan des Planungsraumes III (Fortschreibung 2000) Kreise Rendsburg-Eckernförde u. Plön, kreisfreie Städte Kiel u. Neumünster

Der Regionalplan für den Planungsraum III, (Schleswig-Holstein Mitte) ist älteren Datums als der aktuelle LEP (2010) und erfährt derzeit eine Fortschreibung. Die vorliegende Fassung des Regionalplans verfolgt prinzipiell dieselben landesplanerischen Grundsätze wie der Landesentwicklungsplan (LEP).

Aussagen zur Siedlungsentwicklung: Die Aussagen des Regionalplans entsprechen denen des LEP´s.

Aussagen zu Tourismus und Erholung Die Aussagen des Regionalplans entsprechen denen des LEP´s.

Aussagen zu regionaler Freiraumstruktur Der Dobersdorfer See ist als neues Naturschutzgebiet ausgewiesen und der landesplaneri- schen Raumkategorie „Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft“ zugeordnet. Es gilt den naturnahen See mit seinen verschiedenen Verlandungsbereichen und bedeutsamen Pflan- zenvorkommen und Vogelbeständen zu schützen. (Regionalplan III, Ziff. 5.2, Tabelle 2)

Landschaftsplan (1998) Der Landschaftsplan stellt den Geltungsbereich des B-Plans Nr. 4 als Eignungsfläche für eine bauliche Entwicklung gem. § 5 Abs. 2 Nr. 4 L-Plan-VO dar (Anlage 2).

Somit folgt die vorliegende Planung den Darstellungen des Landschaftsplans.

Vorbereitende Bauleitplanung: Flächennutzungsplan Das von der Planung betroffene Gebiet liegt innerhalb des Geltungsbereichs des gültigen F-Plans (19.11.2003). Die bereits bebauten Flächen südlich der Dorfstraße sowie die in der vorliegenden Planung als Allgemeines Wohngebiet (WA) festgesetzten Flächen sind im F-Plan (Anlage 3) als Allgemeines Wohngebiet dargestellt. Somit folgt die vorliegende Planung den Darstellungen des F-Plans und setzt diese verbind- lich fest.

Anlass der Planung Anlass für diese Planung sind die Bestrebungen der Gemeinde, der Nachfrage nach Wohn- raum in Schlesen Rechnung zu tragen und in diesem Zuge die Darstellungen des geltenden F-Plans umzusetzen. Eine Ermittlung von Planungsalternativen innerhalb der Gemeinde ergab, dass im Innenbe- reich keine Restflächen in nennenswertem Maße zur Verfügung stehen. Die Bebauung des B-Plan Nr. 4c ist als dritter Bauabschnitt nach den bereits umgesetzten B-Plänen Nr. 4a und b im Norden und Westen des Gebietes vorgesehen.

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Ziele und Inhalte der Planung Planerisches Ziel ist es, unter orts- und landschaftsverträglichen Gesichtspunkten der vor- handenen Nachfrage nach Wohnbauflächen innerhalb der Gemeinde Schlesen angemessen sowie zeitnah nachzukommen. Dabei gilt es, die naturräumlichen Belange zu berücksichti- gen und die Bebauung in die vorhandene, topographisch bewegte Umgebung einzubetten. Innerhalb des Geltungsbereichs wird ein Allgemeines Wohngebiet (WA) mit ca. vier neuen Wohneinheiten festgesetzt. Zudem wird dem F-Plan folgend die geplante Bebauung an die vorhandene Bebauung südlich der Dorfstraße bzw. östlich und westlich der Straße „Lüttsche Koppel“ angebunden, so dass die städtebauliche Ordnung und Gestalt im Sinne des § 1 Abs. 3 und 5 BauGB durch die Planung zukünftig gesichert wird.

Die Erschließung des Gebiets erfolgt von der „Dorfstraße“ (L 211) über die „Lüttsche Kop- pel“, die im Süden in einen Wendekreis mündet, welcher bereits im Zuge des Bebauungs- planes Nr. 4a hergestellt wurde. Die östlichen drei Grundstücke werden über ein vom Wen- dekreis abgehendes Geh-, Fahr- und Leitungsrecht erschlossen, welches bereits im Zuge des Bebauungsplanes Nr. 4b festgesetzt wurde.

Im Allgemeinen Wohngebiet (WA) ist eine Einzelhausbebauung auf vier neu erschlossenen Grundstücken vorgesehen, die in ihrer Erscheinung Bezug zu der Umgebungsbebauung nimmt. Um die Eingriffe in die Topographie zu minimieren, wird die Höhenlage der Bebau- ung im bewegten Gelände mittels definierter maximaler Gebäudehöhen bzw. Höhenbezugs- punkten über N.N. festgesetzt. Das Allgemeine Wohngebiet (WA) wird im Süden und Osten durch eine 3 m breite Heckenanpflanzung eingegrünt, um das Gebiet zur freien Landschaft einzufassen. Im Falle einer zukünftigen Erweiterung des Gebiets in östliche oder südliche Richtung gliedert dieses Grünelement die neu entstandenen Ortsstrukturen sinnvoll. Des Weiteren soll mit dieser Bebauung der örtliche Bedarf an Wohnbauflächen für Bürger der Gemeinde Schlesen gedeckt werden. Die Gemeinde hat hierzu zwischenzeitlich auch eine vertragliche Vereinbarung (über einen städtebaulichen Vertrag) abgeschlossen, dass vorrangig Bürger aus Schlesen beim Erstverkauf berücksichtigt werden sollen.

2. FESTSETZUNGEN DES BEBAUUNGSPLAN NR. 4C Sämtliche Festsetzungen für das Allgemeine Wohngebiet (WA) sind darauf ausgerichtet, dass sich die baulichen Anlagen in das vorhandene Dorfbild sowie in die Umgebung einfü- gen und eine geordnete, ortsverträgliche kommunale Wohnbauentwicklung gewährleistet wird.

Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m., § 1 Abs. 5 und Abs. 6 Nr. 1, § 4 BauNVO) Gemäß der Planungsansätze und den Darstellungen des F-Plans folgend, werden neu zu bebauende Flächen im südöstlichen Bereich der Straße „Lüttsche Koppel“ als Allgemeines Wohngebiet (WA) ausgewiesen. Ein Allgemeines Wohngebiet (WA) dient vorwiegend dem Wohnen. Um diese Nutzung an dem geplanten Standort anzusiedeln und nicht zu stören, sind gemäß § 1 Abs. 5 und § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauNVO die gem. § 4 Abs. 2 Nrn. 2 + 3 BauNVO zulässigen

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Nutzungen nicht störende Handwerksbetriebe und Anlagen für sportliche Zwecke sowie die gem. § 4 Abs. 3 BauNVO ausnahmsweise zulässigen Nutzungen Betriebe des Beherber- gungsgewerbes, sonstige nicht störenden Gewerbebetriebe, Anlagen für Verwaltungen, Gar- tenbaubetriebe und Tankstellen nicht zulässig. Gemäß § 1 Abs. 5 BauNVO ist die nach § 4 Abs. 2 Nr. 2 BauNVO zulässige Nutzung der Versorgung des Gebiets dienenden Läden nur ausnahmsweise zulässig.

Die vorgenommenen Ausschlüsse sind notwendig, da die unmittelbare nachbarschaftliche Bebauung überwiegend wohnbaulich genutzt wird und die v.g. ausgeschlossenen Nutzun- gen als störend empfunden werden und damit zu Problemen führen können. Die ausge- schlossenen Nutzungen würden aufgrund der bestehenden Hof- und Ortsstruktur an diesem Standort keinen städtebaulichen Sinn ergeben und wären nicht konform mit der umgeben- den Wohnbebauung. Der erhöhte Stellplatzbedarf würde zu weiteren Problemen führen. Der durch die genannten Nutzungen verursachte Ziel- und Quellverkehr durch Kunden sowie Anlieferung, würde gerade in den Abend- und Nachtstunden die Wohnnutzung durch Schal- lemissionen beeinträchtigen. Des Weiteren sind diese Nutzungen in unmittelbarer Umge- bung zur Wohnbebauung aufgrund der Öffnungszeiten und des hohen Flächenverbrauches als störend zu bezeichnen. Über der Versorgung des Gebiets dienende Läden ist im Einzelfall zu entscheiden, um Stö- rungen auf die Wohnbebauung auszuschließen.

Maß der baulichen Nutzung und Gestaltung der baulichen Anlagen

Bauweise, Baulinie, Baugrenzen (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB, §§ 22 + 23 BauNVO) Als Bauweise wird für das Allgemeine Wohngebiet (WA) eine Einzelhausbebauung [E] fest- gesetzt. Diese Form der Bauweise ist prägend für das Umfeld des Geltungsbereichs (vor- handene Bebauung in den Straßen „Seebrok“, „Dorfstraße“, „Lüttsche Koppel“).

Es sind pro Einzelhaus zwei [2] Wohnungen zulässig. Die zweite Wohnung ist nur zulässig, wenn das Baugrundstück eine Mindestgrundstücksgröße von 700m² hat. Hiermit wird si- chergestellt, dass nur entsprechend große Grundstücke mit zusätzlichen Wohnungen verse- hen werden. Diese Größenbindung beschränkt die Möglichkeit der Umsetzung einer Zweit- wohnung auf den kleineren Grundstücken. Dadurch wird eine zu hohe Dichte sowie zu gro- ßer Ziel- und Quellverkehr im Gebiet vermieden. Zudem wird erfahrungsgemäß in neuen Baugebieten im ländlichen Raum lediglich bei 10% – 15 % der Einfamilienhäuser eine zweite Wohnung gebaut, so dass im vorliegenden Plange- biet von lediglich null bis einer zusätzlichen Wohneinheit durch Zweitwohnungen auszuge- hen ist.

Die Gebäudestandorte innerhalb der Bauflächen werden durch Baugrenzen definiert. Die Größe und Lage der Baugrenzen der Bauflächen orientieren sich an der Topographie, dem Verlauf der erschließenden Straße „Lüttsche Koppel“ bzw. dem Geh-, Fahr- und Lei- tungsrecht.

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Grundflächenzahl (GRZ), zulässige Grundfläche (§ 9 Abs.1 Nr. 1 BauGB und §§ 16 und 19 BauNVO) Für alle Bauflächen wird eine Grundflächenzahl (GRZ) festgesetzt. Sie gibt an, wie viele Quadratmeter Grundfläche je Quadratmeter Grundstücksfläche zulässig sind. Die zulässige Grundfläche ist der entsprechend errechnete Anteil des Baugrundstücks, der von baulichen Anlagen überdeckt werden darf. Die getroffene Festsetzung für das Allgemeine Wohngebiet (WA) orientiert sich an der vor- handenen Wohnbebauung im „Seebrook“, der „Dorfstraße“ und in den ersten beiden Bauab- schnitten an der „Lüttschen Koppel“. Die gewählte GRZ von 0,25 liegt unter dem Höchstwert der BauNVO von 0,4, um eine ortsangemessene und aufgelockerte Bebauung sicherzustel- len.

Höhe der baulichen Anlagen, Anzahl der Vollgeschosse (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB sowie § 16, § 18 und § 20 BauNVO) In dem Allgemeinen Wohngebiet (WA) wird die Höhe der geplanten Baukörper mit einer ma- ximal zulässigen Gebäudehöhe (GHmax) über einem Höhenbezugspunkt über Normalnull (HBP ü.N.N.) festgesetzt. Als Bezugshöhe dient der differenziert für jedes Grundstück fest- gesetzte Höhenbezugspunkt. Die Wahl der Höhenfestsetzungen mit Höhenbezugspunkt über Normalnull (HBP ü.N.N.) wurde getroffen, da diese leicht zu kontrollieren und einzuhal- ten ist. Die Festsetzung zur Gebäudehöhe über einem Höhenbezugspunkt über Normalnull gewährleistet das Einfügen der neuen Bebauung in die vorhandene Topografie sowie eine reibungslose Schmutz- und Regenwasserentsorgung im Planungsgebiet. Für die Hauptbaukörper innerhalb des Allgemeinen Wohngebietes wird eine maximale Ge- bäudehöhe (GHmax) von 9,00 m über Höhenbezugspunkt (ü.HBP) festgesetzt, so dass sich die künftige Bebauung in das Dorfbild einfügt.

In Bezugnahme zu der Gebäudekubatur der Bestandsbebauung entlang der „Dorfstraße“ ist im gesamten Baugebiet eine zweigeschossige (II) Bauweise zulässig. Aus dieser Festset- zung resultiert die Festsetzung für die Dachneigungen in Abhängigkeit zur Geschossigkeit (s.u., Punkt 2.3.1).

Baugestalterische Festsetzungen (§ 9 Abs. 4 BauGB i. V. m. § 84 LBO S.-H.)

Dachformen, -neigungen und - eindeckungen In Anpassung an die vorhandenen Dachformen und Dachneigungen der umgebenden Be- bauung werden die Dachformen in dem Allgemeinen Wohngebiet (WA) als Satteldach (SD), Krüppelwalmdach (KWD) und Walmdach (WD) vorgegeben. In Verbindung mit der maximal zulässigen Gebäudehöhe und der vorgegebenen Anzahl der Vollgeschosse ist ein höhen- mäßiges Einfügen der Baukörper in das Dorf- und Landschaftsbild gewährleistet.

Erfahrungsgemäß sind die Dachflächen, insbesondere auch in der Fernbetrachtung, von besonderer Bedeutung. Dementsprechend wird die Zulässigkeit der Dacheindeckung auf Pfannendeckung (Dachziegel und Dachstein) mit den im Teil B -Text festgesetzten Farben

Begründung zum Bebauungsplan Nr. 4c der Gemeinde Schlesen, Kreis Plön Seite 13

sowie auf Gründächer (lebende Pflanzen) beschränkt. Hochglänzende Dachpfannen sind wegen der störenden Reflektionen, die sie erzeugen, nicht zulässig. Solar- und Photovolta- ikanlagen sind aus ökologischen Gründen zulässig.

Die festgesetzten Dachneigungen von 15° - 30° für zweigeschossige (II) bzw. 35° – 48° für eingeschossige (I) Gebäude ermöglicht den zukünftigen Bauherren den von der Gemeinde gewünschten Gestaltungsspielraum. Jedoch bleibt, bedingt durch die einheitliche reale Ge- bäudehöhe (s.o., Punkt 2.2.3) von 9,00 m, ein optisch einheitliches Erscheinungsbild des Baugebiets gewährleistet.

Fassaden Die Gemeinde beabsichtigt, die Gestaltungsfreiheiten der zukünftigen Bauherren so wenig wie möglich einzuschränken. Aus diesem Grund wurden bei der Fassadengestaltung Sicht- mauerwerk, Putz und Holz in unterschiedlichen, aber ortsverträglichen Farben, festgesetzt. Diese wurden auch in Anlehnung an die vorherrschenden und prägenden Fassadenmateria- lien der Nachbarschaft ausgewählt. Im Gegensatz zu den Dächern haben die Fassaden kei- ne so große Fernwirkung, so dass sich eine höhere Material- und Farbvielfalt nicht negativ auf das Siedlungs- und Landschaftsbild auswirkt.

Verkehrserschließung, fließender und ruhender Verkehr (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB i.V.m. §§ 12 und 14 BauNVO) Die Erschließung des Grundstückes 1c erfolgt von der Straße „Lüttsche Koppel“, welche bereits im Rahmen des Bebauungsplanes Nr. 4a auch für die Erschließung der Bebauungs- pläne Nr. 4b und c als südliche Erweiterung vorgesehen wurde. Die Grundstücke 2c, 3c und 4c werden durch ein Geh-, Fahr- und Leitungsrecht (GFL) in Fortsetzung an die „Lüttsche Koppel erschlossen, welches bereits in Rahmen des B-Plan Nr. 4b festgesetzt wurde. Der Wendekreise am südlichen Ende der Straße „Lüttsche Koppel“ mit einem Durchmesser von 22 m ermöglicht eine reibungslose Erschließung bzw. Ver- und Entsorgung innerhalb des Allgemeinen Wohngebiets (WA) durch dreiachsige Großfahrzeuge (z.B. Müllfahrzeuge). Unter dem Grundsatz des sparsamen Umgangs mit Boden (Vermeidung von großen versie- gelten Wendeanlagen) stellt ein Müllsammelplatz im Bereich des Wendekreises die Ab- fallentsorgung für die an dem GFL anliegenden Grundstücken sicher. Die geplante Erschließung und im B-Plan Nr. 4b festgesetzten Geh-, Fahr- und Leitungs- rechte lassen eine weitere Erschließung südlich und östlich gelegener Flächen von weiteren Bauabschnitten zu.

Flächen für Stellplätze, überdachte Stellplätze, Garagen und ihre Zufahrten sowie für Nebenanlagen und ruhenden Verkehr Private Stellplatzflächen sind gemäß § 50 LBO auf den Grundstücken herzustellen. Sie sind erreichbar über die v.g. fahrverkehrstechnische Erschließung. Um sicherzustellen, dass ausreichend private Stellplätze, auch für Zweitfahrzeuge, vorhan- den sind und die öffentlichen Parkplätze im Bereich der Straße „Lüttsche Koppel“ möglichst für Besucherverkehr frei gehalten werden, sind pro Wohnung mindestens zwei [2] Stellplät-

Begründung zum Bebauungsplan Nr. 4c der Gemeinde Schlesen, Kreis Plön Seite 14

ze, überdachte Stellplätze (sog. Carports) oder Garagen auf den privaten Grundstücken her- zustellen.

Zugunsten eines geordneten Gesamtbildes und der Verkehrssicherheit muss der Mindest- abstand zwischen Stellplätzen, überdachten Stellplätzen (Carports), Garagen und Nebenan- lagen und der das Grundstück erschließenden Straßenverkehrsfläche mindestens sechs Meter (6,00 m) betragen.

Neben den grundstückseigenen Stellplätzen im Geltungsbereich sind im Straßenverlauf der „Lüttschen Koppel“ und nördliches des Wendebereiches 15 öffentliche Parkplätze für das Gebiet der Bebauungspläne Nr. 4a, b und c vorhanden. Damit ist das Gebiet hinreichend mit öffentlichem Parkraum versorgt.

Emissionen

Vorkehrungen zum Schutz vor Schallemissionen Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 4a wurde eine Lärmtechnische Unter- suchung (s. Anlage 5) bezüglich der Schallemissionen durch die L 211 erstellt. Der Gel- tungsbereich des B-Plan Nr. 4c liegt außerhalb des Einflussbereiches der L 211, so dass in diesem Bereich keine Lärmschutzmaßnahmen erforderlich sind.

Geruchsemissionen Im Umkreis des Geltungsbereichs des B-Plans Nr. 4c befinden sich landwirtschaftliche Be- triebe mit Tierhaltung. Im Rahmen einer Immissionsprognose (s. Anlage 6) wurde die Geruchsimmissionssituation auf der überplanten Fläche dahingehend beurteilt, ob die Richtwerte der Geruchsimmissi- onsrichtlinie (GIRL) eingehalten werden. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die getroffene Festsetzung eines Allgemeinen Wohngebiets (WA) unter den im Bericht genannten Voraussetzungen ohne Vorbehalte mög- lich ist.

Grünordnung Gem. §§ 1 und 1a sowie 2 und 2a BauGB ist zu allen Bauleitplänen eine Umweltprüfung (UP) durchzuführen, deren Ergebnisse in einem Umweltbericht (UB) dokumentiert werden.

In der Umweltprüfung (UP) werden die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen des Vorhabens auf die einzelnen Schutzgüter ermittelt und im Umweltbericht (UB) beschrie- ben sowie bewertet: Der Umweltbericht (UB) formuliert die Eingriffsbewertung sowie Maß- nahmen zur Eingriffsvermeidung und -minderung sowie ggf. Ausgleichsmaßnahmen zur Kompensation der Folgen für Natur und Landschaft. Darüber hinaus sind Festsetzungen zur Grünstrukturierung des Geltungsbereiches getroffen worden, die sich aus den Zielen für: - den Umweltschutz, - den Natur- und Landschaftsschutz, inkl. der Kompensation von Eingriffen nach dem Naturschutzrecht,

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- die Erholungsvorsorge sowie - die Gestaltung des Gebietes begründen.

Zur Erläuterung der getroffenen grünordnerischen Festsetzungen ist die Bestandsaufnahme aus dem Landschaftspflegerischen Fachbeitrag zum B-Plan Nr. 4 der Begründung angefügt. Die aus dem Umweltbericht in den Bebauungsplan übernommenen Festsetzungen werden nachfolgend aufgeführt und kurz erläutert:

Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 4a wurden an externer Stelle Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft festgesetzt, welche naturnah angelegt wurden, um eine natürliche bzw. naturnahe Entwicklung zu ermöglichen. Diese Flächenausweisung trägt dazu bei, die infolge der Bebauung vorgenommenen Eingrif- fe in die Umwelt durch entsprechende Maßnahmen zu kompensieren. Da im Umweltbericht die Auswirkungen des gesamten Bebauungsplanes Nr. 4 betrachtet und somit auch die Ausgleichsmaßnahmen für den B-Plan Nr. 4c mit eingeplant wurden, wurden die nötigen Kompensationsmaßnahmen bereits im Zuge des Bebauungsplanes Nr. 4a mit festgesetzt und durchgeführt, so dass im Bebauungsplan Nr. 4c keine weiteren Fest- setzungen für Ausgleichsmaßnahmen an externer Stelle erfolgen.

Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB) Die Festsetzung von Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstiger Be- pflanzung an der südlichen und östlichen Geltungsbereichsabgrenzung dient der Eingrünung des Gebietes und der Abgrenzung zur freien Landschaft zum Schutze des Landschaftsbilds. Sie soll gemäß den Ausführungen des landschaftspflegerischen Fachbeitrages umgesetzt werden.

Maßnahmen zum Schutz des Bodens vor schädlichen Veränderungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 17 und Nr. 20 BauGB) Zur Gewährleistung der Wasserdurchlässigkeit und damit verbundenen Bodenvitalität wird für die Herstellung der Fahrwege, Stellplätze und Fußwege auf den privaten Grundstücken nur eine wasserdurchlässige Bauweise (Aufbau, z. B. Sickerpflaster, Pflasterklinker mit gro- ßem Fugenanteil, wassergebundene Decken) zugelassen.

Erhebliche Folgen für Natur und Landschaft werden dadurch vermieden, dass die bewegte Topographie erhalten wird. Der Erhalt der vorhandenen Geländeformation wird durch die Höhenlage der Straße „Lüttsche Koppel“ in Verbindung mit den festgesetzten Gebäudehö- hen gewährleistet, da hiermit größere, den Boden beeinträchtigende Auf- und Abträge un- terbunden werden.

Begründung zum Bebauungsplan Nr. 4c der Gemeinde Schlesen, Kreis Plön Seite 16

3. VER- UND ENTSORGUNG Wasserversorgung / Wasseraufbereitung Die Wasserversorgung erfolgt durch den Wasserbeschaffungsverband - . Die Wasserversorgungsanlagen sind gemäß den anerkannten Regeln der Technik herzustellen bzw. zu erweitern.

Löschwasserversorgung Die Löschwasserversorgung wird durch eine ausreichende Anzahl von Unterflur- sowie Oberflurhydranten sichergestellt. Zusätzlich steht für Erstangriffe mit den Fahrzeugen eine Löschwasserentnahmestelle am Dobersdorfer See zur Verfügung. Dabei wird berücksichtigt, dass für das Gebiet in einer Entfernung von höchstens 300 m von den zukünftigen Gebäuden eine Löschwassermenge von mindestens 800 Litern pro Minute für eine Löschzeit von zwei Stunden zur Verfügung stehen muss und hierfür Löschteiche oder andere offene Gewässer, Zisternen, Bohrbrunnen oder Hydranten mit einem Höchstab- stand untereinander von 100 m dienen können. Die Löschwasserversorgung wurde im Rahmen der Erschließung des ersten Bauabschnittes geprüft und bereits ausreichend her- gestellt, so dass eine ausreichende Versorgung gewährleistet ist.

Energieversorgung Die Versorgung mit Elektroenergie wird durch Anschluss an das vorhandene Versorgungs- netz der Schleswig-Holstein Netz AG (Netzcenter Plön) sichergestellt.

Fernmeldeversorgung Anschlüsse an das Ortsnetz werden von der Telekom hergestellt.

Entwässerung

Oberflächenwasserbeseitigung: Die Oberflächenentwässerung des Plangeltungsbereichs ergibt sich aus der konkreten hyd- raulischen Notwendigkeit und den Gegebenheiten vor Ort. Entsprechend einer fachplaneri- schen Beurteilung erfolgt die Oberflächenwasserbeseitigung über ein Fahr- und Leitungs- recht im Bereich des Bebauungsplanes Nr. 4a in Richtung der „Dorfstraße“ und diese kreu- zend in einen Sandfang mit Zufluss zum Dobersdorfer See. Für die geplante Oberflächenwasserableitung ist eine Änderung zur Einleitungserlaubnis (Änderung der Wassermenge) gemäß § 8 WHG zu beantragen. Zur fachlichen Beurteilung bzw. Genehmigung der Regenwasserbehandlung sind daher Antragsunterlagen zur Ge- nehmigung bzw. Zustimmung gemäß § 34 bzw. 35 LWG vorzulegen. Wasser, geklärt oder ungeklärt, dazu gehört auch gesammeltes Oberflächenwasser, darf nicht auf Straßengebiet der L 211 geleitet werden. Für die Einleitung des zusätzlich anfal- lenden Oberflächenwassers in den Vorfluter ist eine wasserrechtliche Erlaubnis einzuholen. Niederschlagswassereinleitungen in Oberflächengewässer oder das Grundwasser bedürfen einer Erlaubnis. Über Ausnahmen im Sinne von erlaubnisfreien Benutzungen entscheidet die Wasserbehörde im Antragsverfahren.

Schmutzwasserbeseitigung: Die Schmutzwasserbeseitigung erfolgt durch Anschluss an die vorhandene Leitung im Ver- lauf der Straße „Lüttsche Koppel“, welche über ein Fahr- und Leitungsrecht im Bereich des

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Bebauungsplanes Nr. 4a in Richtung der „Dorfstraße“ an die dort vorhandene Kanalisation anschließt. Beim Bau und Betrieb der Schmutzwasserkanalisation sind die Regeln der Technik einzuhal- ten (§ 34 LWG).

Tiefenbohrungen sind mindestens vier Wochen vor Ausführung der Bohrarbeiten der unteren Wasserbehörde anzuzeigen.

Grundwasserentnahme bedarf einer wasserrechtlichen Erlaubnis, wenn das Wasser an Drit- te abgegeben wird.

Revisionsdrainagen sind nur dann zulässig, soweit sie nicht zu einer dauerhaften Grund- wasserabsenkung führen. Grundsätzlich wird empfohlen, bei hoch anstehendem Grundwas- ser auf den Bau eines Kellers zu verzichten.

Müllentsorgung Die Abfallbeseitigung in der Gemeinde Schlesen wird im Auftrage des Amtes für Abfallwirt- schaft von einem privaten Entsorger durchgeführt. Es gilt gem. § 16 Abs. 8 der Satzung über die Abfallwirtschaft des Kreises Plön für alle Abfallbehälter die Hofplatzentsorgung. D.h., dass die Abfallbehälter am Abfuhrtag bis zu 20m von der nächsten mit einem Müllfahrzeug befahrbaren Straße entfernt vom Grundstück geholt werden. Da der Stichweg (GFL) südöstlich des Wendehammers nicht mit dem Entsorgungsfahrzeug befahren werden kann, müssen alle Behälter der zurückliegenden Grundstücke in höchstens 20 m Abstand zum Wendehammer bereitgestellt werden. Im Bereich des Bebauungsplanes Nr. 4b wurde für diese Fälle bereits ein Müllsammelplatz direkt am Wendehammer ausge- wiesen.

4. ALTLASTEN UND BODENFUNDE Altlasten Altablagerungen sind im Plangeltungsbereich nicht erfasst und voraussichtlich nicht vorhan- den. Sollten dennoch relevante Altlasten entdeckt werden, sind mit den zuständigen Behör- den die zu ergreifenden Maßnahmen abzustimmen und durchzuführen.

Denkmalschutz Das Plangebiet befindet sich in einem archäologischen Interessensgebiet, daher ist hier mit archäologischer Substanz d.h. mit archäologischen Denkmalen zu rechnen. Es wird daher auf § 15 DSchG verwiesen: Wer Kulturdenkmale entdeckt oder findet, hat dies unverzüglich unmittelbar oder über die Gemeinde der oberen Denkmalschutzbehörde mitzu- teilen. Die Verpflichtung besteht ferner für die Eigentümerin oder den Eigentümer und die Besitzerin oder den Besitzer des Grundstücks oder des Gewässers, auf oder in dem der Fundort liegt, und für die Leiterin oder den Leiter der Arbeiten, die zur Entdeckung oder zu dem Fund geführt haben. Die Mitteilung einer oder eines der Verpflichteten befreit die übri- gen. Die nach Satz 2 Verpflichteten haben das Kulturdenkmal und die Fundstätte in unver- ändertem Zustand zu erhalten, soweit es ohne erhebliche Nachteile oder Aufwendungen von Kosten geschehen kann. Diese Verpflichtung erlischt spätestens nach Ablauf von vier Wo- chen seit der Mitteilung. Archäologische Kulturdenkmale sind nicht nur Funde, sondern auch dingliche Zeugnisse wie

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Veränderungen und Verfärbungen in der natürlichen Bodenbeschaffenheit.

Kampfmittel Gemäß der Anlage zur 'Landesverordnung zur Abwehr von Gefahren für die öffentliche Si- cherheit durch Kampfmittel' (Kampfmittelverordnung) vom 07.05.2012 gehört die Gemeinde Schlesen nicht zu den Gemeinden, die durch Bombenabwürfe im 2. Weltkrieg in besonde- rem Maße betroffen waren. Aus diesem Grund ist ein Vorkommen von Kampfmitteln im Plangebiet nicht wahrscheinlich. Eine Untersuchung des Plangebietes in Hinblick auf ein mögliches Vorkommen von Kampfmitteln ist deshalb nicht erforderlich. Zufallsfunde von Munition sind jedoch nicht gänzlich auszuschließen. Sie sind unverzüglich der Polizei zu melden. Aufgrund der Gefahr, die von der Munition ausgehen kann, darf sie nicht bewegt oder aufgenommen werden. Der Fundort ist bis zum Eintreffen der Polizei zu sichern.

5. BODENORDNENDE MAßNAHMEN Bodenordnende Maßnahmen sind - falls erforderlich - auf privatrechtlicher Basis durchzufüh- ren.

6. AUSWIRKUNGEN DIESER BAULEITPLANUNG Die Gemeinde Schlesen erhält durch die Planung ein verträgliches kleines Kontingent an zusätzlichen Wohnbauflächen innerhalb des durch den F-Plan vorbereiteten Gebiets. Sie ist als Erweiterung der Bebauung der B-Pläne Nr. 4a und b zu sehen, welche die Ausweisung des B-Plan Nr. 4c durch die verkehrstechnische Erschließung bereits vorbereitet haben. Die Bereitstellung eines kleinen Kontingentes von Bauflächen für den örtlichen Bedarf ist für die Gemeinde positiv zu bewerten. Negative Auswirkungen werden durch die geringfügige Nachverdichtung aufgrund der geringen Flächengröße bzw. geringen Anzahl der neuen Ge- bäudeeinheiten (4) nicht erwartet. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind vertretbar, da es sich bei dem überplanten Gebiet um artenarme landwirtschaftliche Flächen handelt. Die vorgenommenen Ausgleichsmaßnahmen auf der an der „Selkau“ gelegenen artenarmen Fläche bedeuten eine Aufwertung sowie ei- nen Zugewinn für die umgebenden, vorhandenen naturräumlichen Strukturen. Im Kontext mit dem Bachlauf und dem Dobersdorfer See entsteht ein Verbund von biologisch wertvollen Flächen.

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7. ANLAGEN ZU DER BEGRÜNDUNG MIT UMWELTBERICHT:

Anlage 1 Luftbild – Flächenpotentiale Innenbereich

Anlage 2 Ausschnitt aus geltendem Landschaftsplan

Anlage 3 Ausschnitt aus dem geltenden Flächennutzungsplan der Gemeinde Schlesen (2003)

Anlage 4 Darstellung des ursprünglichen Geltungsbereichs für den B-Plan Nr. 4 gemäß Aufstellungsbeschluss vom 09.10.2010

Anlage 5 Lärmtechnische Untersuchung zum B-Plan Nr. 4 (WVK Neumünster)

Anlage 6 Immissionsprognose (Odournet)

Anlage 7 „Landschaftspflegerischer Fachbeitrag“ a.Text/ b.Bestand/ c.Entwurf

Anlage 8 Verkehrliche Stellungnahme (WVK Neumünster)

Die Anlagen sind dem Teil II der Begründung, dem Umweltbericht, nachgestellt.

Teil II der Begründung zum Bebauungsplan Nr. 4a, 4b und 4c ‚ für das Gebiet östl. der Bebauung Seebrook 7- 11a und südl. der vorh. Bebauung Dorfstraße 2-6‘ der Gemeinde Schlesen

UMWELTBERICHT § 2a BauGB

Bearbeitung: FRANKE’s Landschaften und Objekte – Legienstraße 16 – 24103 Kiel Fon 0431-8066659 – Fax 0431-8066664 – info@frankes-landschaften

Stand: September 2012 Ergänzt bei Aufstellung B-Plan Nr. 4b: April 2015 und März/ Juli 2016 Ergänzt bei Aufstellung B-Plan Nr. 4c: Juni 2019

B-Plan Nr. 4a, 4b und 4c – Gemeinde Schlesen FRANKE’s Landschaften und Objekte

INHALTSVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG 3 1.1 Inhalte und Ziele der Bauleitplanung 4 1.2 Ziele der übergeordneten Fachgesetze und Fachplanungen 6 1.2.1 Fachgesetze 6 1.2.2 Fachplanungen 8

2. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN 11 2.1 Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustandes und Prognose 11 2.1.1 Schutzgut Mensch 11 2.1.2 Schutzgut Tiere 13 2.1.3 Schutzgut Pflanzen 15 2.1.4 Schutzgut Fläche 16 2.1.5 Schutzgut Boden 17 2.1.6 Schutzgut Wasser 18 2.1.7 Schutzgut Klima 19 2.1.8 Schutzgut Luft 20 2.1.9 Schutzgut Landschaft 21 2.1.10 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter 23 2.1.11 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern 23

3. SCHUTZ-, MINIMIERUNGS-, AUSGLEICHS- U. ERSATZMASSNAHMEN 23 3.1 Schutzmaßnahmen 23 3.2 Minimierungsmaßnahmen 24 3.3 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen 24

4. PLANUNGSALTERNATIVEN 27 4.1 Standortalternativen 27 4.2 Planungsalternativen 27

5. STÖRFALLRELEVANZ 28

6. ZUSÄTZLICHE ANGABEN 29 6.1 Verwendete Verfahren bei der Umweltprüfung und Hinweise auf Schwierigkeiten 29 6.2 Massnahmen zur Überwachung 29

7. ZUSAMMENFASSUNG 29

8. VERWENDETE UNTERLAGEN/ ANLAGEN 30

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Für den Bebauungsplan Nr. 4 wurde im September 2012 in seiner Gesamtheit eine Um- weltprüfung vorgenommen. Die Arbeiten für die Umsetzung des Teiles 4a begannen direkt nach Fassung des Sat- zungsbeschlusses. Entsprechend der Vorgaben der Landesplanung ist die Realisierung des verbleibenden Teiles nur zeitversetzt mit einem eigenen Bebauungsplan möglich. 2014 beschloss die Gemeinde dazu die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 4b. Ge- genüber der Ursprungsplanung sind geringfügige Änderungen bezüglich der Ausweisung von drei zusätzlichen öffentlichen PKW-Stellplätzen im Verlauf der Planstraße aufgetre- ten. Alle anderen Planaussagen sind unverändert geblieben. Im April 2015 ist der Um- weltbericht im Hinblick auf Gesetzesnovellierungen und bezüglich des veränderten Kom- pensationsbedarfes überarbeitet worden. Weiterhin erfolgten redaktionelle Anpassungen vor dem Hintergrund der inzwischen innerhalb des Geltungsbereiches realisierten Maß- nahmen. Nach Durchlaufen des Beteiligungsverfahrens ist der Geltungsbereich des B-Planes Nr. 4b in der Sitzung vom 17.03.2016 weiter in die Teilbereiche 4b und 4c aufgeteilt wor- den. Teil 4c wurde zurückgestellt. Mit der Reduzierung des Geltungsbereiches waren kei- ne weiteren Veränderungen der Planinhalte verbunden. Eine erneute Prüfung der Um- weltbelange wurde nicht erforderlich. Der Umweltbericht wurde redaktionell angepasst. Auf Grundlage der Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes soll nun der dritte und letzte Bauabschnitt realisiert werden. Dazu fasste die Gemeinde am 18.03.2019 den Auf- stellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 4c. Es wurden keine Veränderungen der im vorangehenden Verfahren geprüften Planinhalte vorgenommen. Im Juni 2019 ist der Umweltbericht im Hinblick auf Gesetzesnovellierungen und vor dem Hintergrund der in- zwischen innerhalb des Geltungsbereiches realisierten Maßnahmen redaktionell ange- passt worden. Es erfolgte keine Neubewertung des Gesamtvorhabens.

1. EINLEITUNG

Zu der Verpflichtung, die Richtlinie 2001/42/EG des Europäischen Parlaments über die Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme in nationales Recht umzusetzen, zählt, seit Inkraftsetzung des Europarechtsanpassungsgesetzes Bau (EAG Bau) und der anschließenden Änderung des Baugesetzbuches (BauGB) 2004, die Durch- führung einer Umweltprüfung gem. § 2 (4) BauGB. Durch sie sollen die voraussichtlichen Umweltauswirkungen der Planung ermittelt und ihre Erheblichkeit bewertet werden. Der Umweltbericht dokumentiert diese Prüfung und fasst die Ergebnisse zusammen, um die Umweltfolgen eines Vorhabens transparent darzustellen. Der Bericht bildet gleichzeitig die Grundlage für die Beteiligung der Öffentlichkeit sowie die Abwägung der Umweltbelange durch die Gemeinde. In einer frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange (sog. Scoping gem. § 4 BauGB) wurden diese nicht nur über die Ziele des Vorhabens informiert, sondern aufgefordert, sich zu Umfang und Detaillierung der Umweltprüfung zu äußern. Die Ausarbeitung des Umweltberichtes erfolgte nach Ende dieses Verfahrensschrittes, um die in diesem Rah- men abgegebenen Anregungen und Daten zu berücksichtigen. Der Umweltbericht wird im Verfahren fortgeschrieben, um die Ergebnisse des Planungs- und Beteiligungsprozesses darzustellen. Parallel dazu bezieht der Umweltbericht Angaben zur Berücksichtigung des speziellen Artenschutzes ein. Mit der Neufassung des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) sind

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2007 Umsetzungsdefizite der FFH Richtlinie ausgeräumt worden, so dass für die Behandlung der artenschutzrechtlichen Belange bei der Genehmigung von Eingriffen ausschließlich die Regelungen der §§ 44 und 45 des BNatSchG gelten. Der Umweltbericht ist Teil der Begründung zum Bebauungsplan (B-Plan) und wird zeit- gleich zu diesem erarbeitet.

Aufbau und Inhalt des Umweltberichtes Nach einer kurzen Beschreibung der Ziele und Inhalte der Bauleitplanung werden die Zie- le der übergeordneten Planungen für den Geltungsbereich zusammengefasst. Danach werden die vom Vorhaben ausgehenden Wirkungen beschrieben und die Beeinträchti- gungen auf die einzelnen Schutzgüter auf ihre Erheblichkeit geprüft. Die Gliederung des Umweltberichtes folgt den Vorgaben der Anlage zu § 2(4) und den §§ 2a und 4c BauGB. Abweichend von der vorgegebenen Gliederungsstruktur sind die Inhalte zu den Punkten 2a und 2b der Anlage (Bestandsaufnahme und Prognose der Umweltentwicklung bei Durchführung oder Nichtdurchführung des Vorhabens) im Um- weltbericht den einzelnen Schutzgütern zugeordnet und dort zusammengefasst abgear- beitet (Kap. 2).

1.1 INHALTE UND ZIELE DER BAULEITPLANUNG Gemäß Nr. 1a der Anlage 1 (zu § 2(4) und den §§ 2a und 4c) BauGB Die im Frühjahr 2011 in das vorzeitige Beteiligungsverfahren gegebene Bauleitplanung zum Bebauungsplan Nr. 4 umfasste einen ca. 2,2 ha großen Geltungsbereich, von dem ca. 2 ha für die Ausweisung eines Wohngebietes vorgesehen waren. Diesen Rahmen sah die Landesplanung für den angegebenen Entwicklungszeitraum in der Gemeinde Schle- sen als zu groß an und trug ihn nicht mit. Die Gemeinde entschied daher im Juni 2012, den Geltungsbereich in zwei Abschnitte (B-Plan Nr. 4a und 4b) zu gliedern und nachei- nander umzusetzen. 2016 erfolgte die weitere Aufteilung des zweiten Abschnittes in zwei Geltungsbereiche (B-Plan Nr. 4b und 4c). Der Geltungsbereich des bereits umgesetzten Bebauungsplanes Nr. 4a und setzt sich aus zwei Teilbereichen zusammen. Teilbereich 1 umfasst ca. 1,4 ha des Flurstücks 58/17 in der Flur 7, Ge- markung Schlesen und beinhaltet eine ehemalige Hofstelle an der Dorfstraße und die südlich an- grenzenden Ackerflächen. Das hier realisierte

Teilbereich 1 Wohngebiet erstreckt sich zwischen der Dorfstra- ße (L 211) und der Bebauung Seebrook. Teilbe- reich 2 liegt südlich der Ortslage und umschließt einen ca. 0,35 ha großen Teil im Süden des Flur- stücks 92/7, Flur 7, Gemarkung und Gemeinde Teilbereich 2 Schlesen. Er beinhaltet die Flächen für externe Kompensationsmaßnahmen.

Abb. 1: Lage der Teilbereiche B-Plan Nr. 4a

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Die ca. 0,6 ha große Erweiterungsfläche schließt sich südlich an das Plangebiet 4a an und umfasst den im Rahmen des Scopingverfahrens im B-Plan Nr. 4 bereits enthaltenen Bereich innerhalb desselben Flurstücks. Diese Fläche teilt sich wiederum in den ebenfalls bereits umgesetzten Bebauungsplan Nr. 4b (ca. 0,3 ha) und das jetzt im Aufstellungsver- befindliche Plangebiet 4c.

Abb. 2: Auszug B-Plan Nr. 4a Abb. 3: Auszug B-Plan Nr. 4b

In der Umweltprüfung werden die Gebiete 4a, 4b und 4c jedoch, insbesondere hinsichtlich der erforderlichen Kompensationsmaßnahmen, gemeinsam betrachtet, da ein Teil der Maßnahmen nur im Gesamtzusammenhang verständlich ist. Mit Hilfe der vorliegenden Bebauungspläne Nr. 4a und 4b ist ein allgemeines Wohngebiet für die Errichtung von 18 Einzelhäusern vorbereitet worden, welches von der Dorfstraße aus über eine Planstraße erschlossen wird. 15 Grundstücke ordnen sich um die als Sack- gasse ausgebildete Anliegerstraße mit kur- zen Erschließungswegen an. Im östlichen Teil liegen 3 Grundstücke in zweiter Reihe und werden über Geh-, Fahr- und Leitungs- rechte erschlossen. Der vorliegende Bebauungsplan Nr. 4c sieht auf rd. 0,3 ha Fläche 4 weitere Wohnbau- grundstücke vor. Die Erschließung der Grundstücke ist über den Wendehammer der vorhandenen Planstraße sowie über bereits im B-Plan Nr. 4b gesicherte Geh-, Fahr- und Leitungsrechte gewährleistet.

Abb. 4: Auszug B-Plan Nr. 4c

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Gleichlautend mit den Festsetzungen der Bebauungspläne Nr. 4a und 4b setzt der B-Plan Nr. 4c ein allgemeines Wohngebiet mit einer Grundflächenzahl (GRZ) von 0,25 fest, d.h. 25 % der Grundstücksfläche dürfen bebaut werden. Für Nebenanlagen ist eine Über- schreitung dieses Wertes um 50 %, also bis zu einer Gesamtversiegelung von 37.5 % der Grundstücksfläche möglich. Zulässig ist die Bebauung mit maximal zweigeschossigen Einzelhäusern, welche eine Gebäudehöhe von 9,00 m nicht überschreiten dürfen und geneigte Dachflächen aufweisen müssen. Entlang der südlichen und östlichen Grenze sind, wie in den Plänen 4a und 4b, Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern festgesetzt. Langfristige Erweiterungen des Wohngebietes wären über die bestehende Geh-, Fahr- und Leitungsrechte nach Süden oder Osten möglich. Weitere Einzelheiten sind Teil I der Begründung zu entnehmen.

1.2 ZIELE DER ÜBERGEORDNETEN FACHGESETZE UND FACHPLANUNGEN Gemäß Nr. 1b der Anlage 1 (zu § 2(4) und den §§ 2a und 4c) BauGB Folgende Ziele des Umweltschutzes sind in den bei der Aufstellung eines Bauleitplanes zu berücksichtigenden Fachgesetzen und Fachplanungen zu beachten:

1.2.1 Fachgesetze Europa

EU-Vogelschutzrichtlinie vom 30.11.2009 Art. 1 Schutz, Bewirtschaftung und Regulierung sämtlicher wildlebender Vogelarten, die im euro- päischen Gebiet der Mitgliedstaaten heimisch sind. Ausführungen zur Berücksichtigung der Richtlinie finden sich im Kapitel 2.1.2 Schutzgut Tiere

EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) vom 23.10.2000, zuletzt geändert am 31.10.2014 Ziel für alle Gewässer bis 2015 einen guten ökologischen Zustand oder ein gutes ökologi- sches Potential zu erreichen Ausführungen zur Berücksichtigung der Richtlinie finden sich im Kapitel 2.1.6 Schutzgut Wasser

Flora-Fauna-Habitat Richtlinie (FFH-Richtlinie) vom 21.05.1992, zuletzt geändert durch die Richtli- nie 2013/17/EU vom 13.05.2013 Art. 2 Sicherung der Artenvielfalt durch die Erhaltung von natürlichen Lebensräumen sowie der wildlebender Tiere und Pflanzen im europäischen Gebiet der Mitgliedstaaten Ausführungen zur Berücksichtigung der Richtlinie finden sich in den Kapiteln 2.1.2 Schutzgut Tiere und 2.1.3 Schutzgut Pflanzen Art. 3 Errichtung eines kohärenten europäischen ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete mit der Bezeichnung ‚Natura 2000‘ Ausführungen zur Berücksichtigung der Richtlinie finden sich im Kapitel 1.2.2 Fachplanungen

Bund

Baugesetzbuches (BauGB ) in der Fassung vom 03.11.2017 § 1 Aufgabe, Begriff und Grundsätze der Bauleitplanung - Sicherung einer menschenwürdigen Umwelt, Schutz und Entwicklung natürlicher Lebensgrundlagen, Berücksichtigung öffentli- cher Belange § 1a Ergänzende Vorschriften zum Umweltschutz - Einhaltung der Bodenschutzklausel, natur- schutzfachliche Eingriffsregelung, Erhalt und Beachtung von Schutzgebietsausweisungen, Klimaschutz § 2 Aufstellung der Bauleitpläne

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§ 2a Begründung zum Bauleitplanentwurf, Umweltbericht § 9 Inhalt des Bebauungsplanes Das BauGB bildet ergänzt durch die BauNVO die rechtliche Grundlage für die Aufstellung des Be- bauungsplanes.

Baunutzungsverordnung (BauNVO ) in der Fassung vom 21.11.2017

Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG ) in der Fassung vom 17.03.1998, zuletzt geänd. 27.09.2017 Ausführungen zur Berücksichtigung des Gesetzes finden sich im Kapitel 2.1.5 Schutzgut Boden

Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) in d Fassung v. 17.05.2013, zuletzt geänd. 08.04.2019 § 1 Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen und Vorbeugung vor Entstehung von schädli- chen Umwelteinwirkungen § 3 Immissionen im Sinne des Gesetzes sind einwirkende Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlen sowie ähnliche Umwelteinwirkungen Emissionen im Sinne des Gesetzes sind von einer Anlage ausgehende Luftverunreinigun- gen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlen sowie ähnliche Erscheinun- gen Ausführungen zur Berücksichtigung des Gesetzes finden sich in den Kapiteln 2.1.1 Schutzgut Mensch, 2.1.7 Schutzgut Klima und 2.1.8 Schutzgut Luft

Bundes-Naturschutzgesetzes (BNatSchG ) in der Fassung vom 29.07.2009, zuletzt geändert 15.09.2017 § 1 Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege zur dauerhaften Sicherung der biologi- schen Vielfalt § 13 Erhebliche Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft sind vorrangig zu vermeiden. Nicht vermeidbare erhebliche Beeinträchtigungen sind durch entsprechende Maßnahmen zu kompensieren § 15 Verursacherpflichten, Unzulässigkeiten von Eingriffen § 39 Allgemeiner Artenschutz § 44 Besonderer Artenschutz Ausführungen zur Berücksichtigung des Gesetzes finden sich in den Kapiteln 2.1.2 Schutzgut Tiere, 2.1.3 Schutzgut Pflanzen, 2.1.5 Schutzgut Boden, 2.1.6 Schutzgut Wasser, 2.1.9 Schutzgut Land- schaft und 3. Schutz-, Minimierungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

Denkmalschutzgesetz (DSchG) in der Fassung vom 30.12.2014 § 1 Denkmalschutz und Denkmalpflege § 12 Genehmigungspflichtige Maßnahmen § 16 Erhaltung des Denkmals Das Gesetz ist nicht berührt

Wasserhaushaltsgesetz (WHG) in der Fassung vom 31.07.2009, zuletzt geändert 04.12.2018 § 1 Nachhaltige Gewässerbewirtschaftung, um Gewässer als Bestandteil des Naturhaushalts, und als Lebensgrundlage des Menschen sowie als Lebensraum zu schützen § 78 Bauliche Schutzvorschriften für festgesetzte Überschwemmungsgebiete Ausführungen zur Berücksichtigung des Gesetzes finden sich im Kapitel 2.1.6 Schutzgut Wasser

Land

Landesnaturschutzgesetz Schleswig-Holstein (LNatSchG ) in der Fassung vom 24.02.2010, zu- letzt geändert 27.03.2019 § 1 Regelungsgegenstand; Verwirklichung der Ziele § 8 Eingriffe in Natur und Landschaft § 9 Verursacherpflichten § 10 Bevorratung von Kompensationsflächen § 11 Verfahren

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Ausführungen zur Berücksichtigung des Gesetzes finden sich in den Kapiteln 2.1.2 Schutzgut Tiere, 2.1.3 Schutzgut Pflanzen, 2.1.5 Schutzgut Boden, 2.1.6 Schutzgut Wasser, 2.1.9 Schutzgut Land- schaft und 3. Schutz-, Minimierungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

Landeswaldgesetz Schleswig-Holstein (LWaldG) in der Fassung vom 05.12.2004, zuletzt geändert 13.12.2018: § 9 Umwandlung von Wald § 24 Waldabstand Das Gesetz ist nicht berührt Gemeinsamer Runderlass „Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht“ des Innenministeriums und des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, und ländliche Räume (Kompensationserlass) in der Fassung vom 9.12.2013. Ausführungen zur Berücksichtigung des Erlasses finden sich im Kapitel 3. Schutz-, Minimierungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen Durchführungsbestimmungen zum Knickschutz, Erlass des Ministeriums für Energiewen- de, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (V 534- 531.04) in der Fassung vom 20.01.2017. Ausführungen zur Berücksichtigung des Erlasses finden sich im Kapitel 3. Schutz-, Minimierungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

1.2.2 Fachplanungen Bauleitpläne sind den Zielen der Raumordnung anzupassen. Folgende planerischen Vor- gaben sind aus den bestehenden Fachplänen bei der Erstellung des Bebauungsplanes zu berücksichtigen:

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung – Natura 2000 - Gebiete Im weiteren Umfeld des Plangebietes liegen die FFH-Gebiete „Hagener Au und Passader See“ (DE 1627-321) und „Selenter See“ (DE 1628-302) sowie das Europäisches Vogel- schutzgebiet „Selenter See-Gebiet“ (DE 1628-491), wobei die beiden letztgenannten Ge- biete in ihrer Abgrenzung deckungsgleich sind. Ein räumlicher Zusammenhang zum Plan- gebiet besteht nicht. Im näheren Umfeld südwestlich des Plan- gebietes befindet sich das FFH-Gebiet „Kalkreiche Niedermoorwiese am Ostufer des Dodersdorfer Sees“ (DE 1627-391). Es Plangebiet handelt sich hier um einen von basenrei- chem Quell- und Druckwasser beeinflussten Niedermoorstandort mit dem Vorkommen zahlreicher gefährdeter Pflanzenarten sowie dem Vorkommen der Bauchigen Windel- schnecke (Vertigo moulinsiana) in dem di- rekt angrenzenden Seeuferabschnitt.

Abb. 5: FFH-Gebiet

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Das Schutzziel liegt in der Erhaltung der in dieser Ausprägung in Schleswig-Holstein ext- rem seltenen Niedermoorgesellschaften, wozu die Sicherstellung der kalkreichen und nährstoffarmen Bedingungen sowie die Erhaltung des Bodenwasserhaushaltes erforder- lich sind. Die Entfernung vom südlichen Rand des Plangebietes zum nördlichen Rand des FFH- Gebietes beträgt ca. 250 m. Zwischen den Gebieten liegen die Landesstraße, eine Ge- meindestraße sowie eine Wohnsiedlung, so dass kein direkter räumlicher Zusammenhang besteht. Eine Vorhabenbedingte Verschlechterung der Nährstoffsituation und des Boden- wasserhaushaltes im FFH-Gebiet ist nicht zu erwarten. Mit einer Wohngebietsnutzung sind in der Regel keine höheren Nährstoffausträge verbunden als aus der Landwirtschaft.

Regionalplan des Planungsraumes III der Kreise Rendsburg-Eckernförde und Plön sowie der kreisfreien Städte Kiel und Neumünster - 2000 Im Zuge der Raumordnung und Landesplanung werden der Entwicklungsrahmen und die Entwicklungsbereiche für die Städte und Gemeinden vorgegeben. Der Landesentwick- lungsplan (LEP) von 2010 stellt die zusammengefassten Ziele der Raumordnung für Schleswig-Holstein dar und setzt mit den räumlichen Grundsätzen und Zielen den Rah- men, der in den Regionalplänen weiter konkretisiert wird. Gemäß Regionalplan für den Planungsraum III, Technologieregion K.E.R.N., Fortschrei- bung 2000, liegt Schlesen im ländlichen Raum an der Grenze zum Ordnungsraum Kiel. Der Dobersdorfer See ist Bestandteil eines Regionalen Grünzuges und im südlichen Teil als Vorranggebiet für den Naturschutz ausgewiesen. Die Gemeinde Schlesen verfügt im Innenbereich nur über ein geringes Flächenpotential. Die vorgesehene Bauleitplanung mit der Unterteilung in drei B-Pläne (B-Plan Nr. 4a, 4b und 4c) ermöglicht im Außenbereich eine bedarfsangepasste Siedlungsentwicklung Schlesens entsprechend des durch den LEP vorgegebenen Rahmens. Der Regionalplan bzw. die landesplanerischen Vorgaben stehen den geplanten Nutzun- gen nicht entgegen.

Landschaftsrahmenplan des Planungsraumes III der Kreise Rendsburg-Eckernförde und Plön sowie der kreisfreien Städte Kiel und Neumünster - 2000 Gemäß noch geltendem Landschaftsrahmenplan liegt Schlesen in einem Gebiet mit be- sonderer ökologischer Funktion sowie einem Gebiet mit besonderer Erholungseignung. Das Plangebiet selbst ist durch keine weiteren Darstellungen erfasst. Der Dobersdorfer See mit seinen Uferbereichen ist sowohl Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes „Dobersdorfer See, Passader See mit dem Oberlauf der Hagener Au, Kasseeteiche und Umgebung“ sowie zum Teil als Naturschutzgebiet, als FFH-Gebiet und als Schwerpunkt- bereich eines Gebietes mit besonderer Eignung zum Aufbau eines Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems ausgewiesen. Das Fließgewässer (Selkau), an dem die geplante externe Ausgleichsfläche liegt, ist als Biotopverbundachse zwischen dem Selenter See und dem Dobersdorfer See dargestellt. Die geplanten Darstellungen der Bauleitplanung widersprechen danach nicht den Aussa- gen des Landschaftsrahmenplanes.

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Flächennutzungsplan der Gemeinde Schlesen - 2003 Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Schlesen stellt die Geltungsbereiche der Bebauungspläne Nr. 4a und 4b sowie des jetzt vorliegenden Bebauungsplanes Nr. 4c als allgemeines Wohngebiet dar. Die im Westen angrenzende Grünlandfläche ist als naturnahe Grünfläche dargestellt. Im Süden und Osten schließen Flächen für die Land- wirtschaft an, hierzu zählt auch die Fläche des Teilbereiches 2. Die geplanten Inhalte des Bebauungsplanes leiten sich somit aus den Darstellungen des Flächennutzungsplanes ab.

Abb. 6: Auszug aus dem F-Plan

Landschaftsplan der Gemeinde Schlesen - 1998 Im Landschaftsplan der Gemeinde Schlesen sind die Geltungsbereiche der Bebauungs- pläne Nr. 4a, 4b und 4c als Eignungsfläche für die bauliche Entwicklung dargestellt. Der Bereich wird als Fläche eingestuft, auf der Eingriffe Natur und Landschaft am geringsten beeinträchtigen. An der südlichen Geltungs- bereichsgrenze wird gemäß Landschafts- plan die Grenze der baulichen Entwicklung gesehen, wohingegen die östlich angren- zenden Flächen ebenfalls als Flächen für die bauliche Entwicklung eingestuft sind. Die sich im Westen anschließende Grünlandflä- che ist als Grün- und Spielfläche dargestellt. Für den Teilbereich 2 trifft der Landschafts- plan keine spezifischen Aussagen. Die geplanten Darstellungen der Bauleitpla- nung widersprechen danach nicht den Aus- sagen des Landschaftsplanes.

Abb. 7: Auszug aus dem L-Plan

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2. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN Schutzgutbezogene Angaben gemäß Nr. 2a und 2b der Anlage 1 (zu § 2(4) und den §§ 2a und 4c) BauGB

2.1 BESTANDSAUFNAHME DES DERZEITIGEN UMWELTZUSTANDES UND PROGNOSE Die Beschreibung und die Bewertung der Umweltauswirkungen erfolgt nach den einzel- nen Schutzgütern. Die Abgrenzung der Untersuchungsrahmen wurde entsprechend der eventuell zu erwartenden Auswirkungen der geplanten Ausweisungen des Bauleitplanes vorgenommen. Sie orientiert sich nicht an vorhandenen Flurstücks- oder Eigentumsgren- zen, sondern an den jeweiligen bedeutsamen Faktoren der einzelnen Schutzgüter. Die Beurteilung der Umweltauswirkungen erfolgt verbal argumentativ. Es werden dabei drei Stufen unterschieden: geringe, mittlere und hohe Erheblichkeit. An die Beurteilung schließt sich eine Einschätzung über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchfüh- rung bzw. Nichtdurchführung des Vorhabens an.

2.1.1 Schutzgut Mensch Mit der Erschließung des Plangebietes besteht für die Gemeinde Schlesen die Möglich- keit, zusätzliche Wohnbauflächen anzubieten. Mit der Planung strebt sie eine Arrondie- rung des Ortsrandes in dem an dieser Stelle bisher linear ausgerichteten Wohnbaube- stand an. Bei den umgebenden Wohnbauflächen handelt es sich um Einzelhaussiedlungen, die sich in einer Bautiefe an der Straße entlang ziehen. Die Gebäude zeichnen sich durch eine eingeschossige Bauweise mit Satteldächern mit überwiegend roter, rotbrauner oder anth- razitfarbener Harteindeckung aus. Durch den Bebauungsplan Nr. 4a hat die Gemeinde 2012 neben dem Erhalt des beste- henden Wohnhauses an der Dorfstraße 13 Grundstücke für die Bebauung mit Einzelhäu- sern zur Deckung des kurz- bzw. mittelfristigen Bedarfes zur Verfügung gestellt. Das Ge- biet ist als allgemeines Wohngebiet mit einer GRZ von 0,25 ausgewiesen und kann durch Einzelhäuser mit ein oder zwei Vollgeschossen bebaut werden. Maximale Gebäudehöhen wurden festgesetzt. Die Erschließung erfolgt von Norden von der Dorfstraße aus über eine Planstraße und endet in einem Wendehammer für das Müllfahrzeug an der südlichen Plangebietsgrenze. Die Planstraße wird in Mindestbreite als Mischverkehrsfläche mit ei- nem Parkstreifen ausgeführt. Die innenliegenden Flächen werden zum Teil über private Wohnwege erschlossen. Mit dem B-Plan Nr. 4b erfolgte 2016 eine Erweiterung des Wohngebietes um 4 Grundstücke nach Süden. Ausgehend vom Wendeplatz ist hier eine Verkehrserschließung nach Süden und Osten vorgesehen. Der jetzt vorgelegte B-Plan Nr. 4c ermöglicht eine weitere Ergänzung des Wohngebietes um 4 Grundstücke, womit der dritte und letzte Abschnitt der Gesamtplanung umgesetzt wird.

Bewertung Da im Umfeld des geplanten Baugebietes mehrere landwirtschaftliche Betriebe liegen, wurde im Mai 2012 eine Immissionsprognose 1 zur Bestimmung der Geruchsimmissionssi- tuation im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 4 (Teil a, b und c) erstellt. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass Immissionshäufigkeiten von maximal 8 % erreicht werden. Zulässig sind für ein allgemeines Wohngebiet 10 %. Damit sind Geruchswahrnehmungen aus der Landwirtschaft möglich, aber die Einhaltung der zulässigen Immissionswerte der

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Geruchsimmissionsrichtlinie ist gewährleistet, so dass nicht von einer erheblichen negati- ven Beeinträchtigung durch die Landwirtschaft gesprochen werden kann. Die im Umfeld der geplanten Bebauung verlaufende Dorfstraße ist als Landesstraße klas- sifiziert. Zur Beurteilung der Auswirkungen des Verkehrs auf das Wohngebiet erfolgte im Mai 2012 eine Lärmtechnische Untersuchung 2 zum B-Plan Nr. 4 (Teil a, b und c) erstellt, welche auch den zu erwartenden Verkehr in der Planstraße einbezieht. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass in den südlich gelegenen Baufeldern 3 bis 7 und der po- tenziellen Erweiterungsfläche des geplanten allgemeinen Wohngebietes alle Grenzwerte eingehalten werden. In den Baufeldern 1 und 2 an der Dorfstraße tritt jedoch eine Über- schreitung der Grenzwerte für allgemeine Wohngebiete ein, so dass Lärmschutzmaß- nahmen erforderlich werden. Da aktive Lärmschutzmaßnahmen aufgrund der baulichen und verkehrstechnischen Situation nicht möglich sind, sind passive Maßnahmen an den Gebäuden notwendig. Das Gutachten gibt Empfehlungen für diesbezügliche Festsetzun- gen. Eine ungestörte Nutzung der Garten- und Außenwohnbereiche ist im nördlichen Wohngebiet daher nur eingeschränkt möglich. Durch die geplante Bebauung ist mit einer geringfügigen Zunahme des Ziel- und Quell- verkehres auf der Dorfstraße zu rechnen. Da es sich im Verhältnis zum bestehenden Ver- kehrsaufkommen nur um eine Erhöhung von ca. 4 % und damit um eine Erhöhung um 0,2 dB(A) handelt, wird keine wahrnehmbare Lärmzunahme erfolgen (ab 3 dB(A) ist ein Un- terschied spürbar), so dass für die vorhandenen Anwohner keine erheblich negativen Be- einträchtigungen zu erwarten sind. Gemäß verkehrlicher Stellungnahme 3 bleibt ein störungsfreier Verkehrsfluss bei geplanter Einmündung der Planstraße in die Dorfstraße gewährleistet. Ausbaumaßnahmen an der Dorfstraße werden nicht erforderlich. Der schmal gewählte Querschnitt der Planstraße kann zu einer beengend empfundenen Situation und durch die Mischnutzung zu Behinderungen im Verkehrsfluss führen. Auf eine Verbreiterung über das übliche Maß hinaus wurde verzichtet, um keinen Anreiz für höhere Fahrgeschwindigkeiten zu bieten und die Anlieger zur Berücksichtigung von Ab- stellflächen auf ihren Grundstücken anzuregen. Durch die Bebauung entfallen bzw. reduzieren sich landwirtschaftliche Nutzflächen. Da es sich im Teilbereich 1 um Böden mit einer für Schlesen und die Region geringen bis mittle- ren Ertragsfähigkeit handelt, gilt der Verlust für die landwirtschaftliche Produktion als we- nig erheblich. Der Teilbereich 2 besitzt nach den Unterlagen der Bodenschätzung ein hö- heres Ertragspotential, so dass eine Herausnahme aus der Nutzung schon eine Beein- trächtigung für das Schutzgut Mensch darstellen könnte. Durch die ungünstige Erreich- barkeit und die Lage in der Kurve eines Fließgewässers ist die Bewirtschaftung jedoch erschwert, so dass der ökologische Wert für die anderen Schutzgüter bei einer Nutzungs- aufgabe höher zu bewerten ist als der landwirtschaftliche.

Abb. 8: Auszug aus Agrar-/ Umweltatlas S-H

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Bei Nichtdurchführung des Vorhabens an dieser Stelle, wäre eine andere Fläche in der Gemeinde für eine Bebauung vorzubereiten, um den zugedachten Bedarf zu decken, da der Innenbereich nur ein sehr begrenztes Entwicklungspotential aufweist. Die Fläche selbst würde weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Für das Schutzgut Mensch sind bei der ortsarrondierenden Siedlungsanordnung und bei Berücksichtigung der erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen bei einer Neubebauung di- rekt an der Dorfstraße sowie vor dem Hintergrund der Bereitstellung von Wohnbauflächen die Beeinträchtigungen als wenig erheblich negativ einzustufen.

2.1.2 Schutzgut Tiere Das Bundesnaturschutzgesetz bezeichnet einige seltene und vom Aussterben bedrohte Arten als besonders und streng geschützt (§ 7 Abs. 2 Nr.13 und 14 BNatSchG). Für diese Arten gelten nach § 44 BNatSchG bestimmte Zugriffsverbote. Unter anderem ist es verbo- ten, sie der Natur zu entnehmen, zu beschädigen, zu töten oder ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten bzw. Standorte zu beschädigen oder zu zerstören. Bei den streng geschütz- ten Tierarten sowie den europäischen Vogelarten gilt zusätzlich das Verbot, sie während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs-, und Wanderungszeit erheblich zu stören. Vor diesem Hintergrund wurde der Geltungsbereich hinsichtlich möglicher Vor- kommen von geschützten Arten betrachtet. Das Untersuchungsgebiet lässt sich in unterschiedliche Lebensräume einteilen: Sied- lungsraum, offene Agrarflächen und lineare Gehölzbestände. Die Flächen der ehemaligen Hofstelle bieten aufgrund der Nutzungsstrukturen nur Le- bensräume im Bereich der vorhandenen Gehölzbestände oder der Gebäude. Letztere kommen als Quartiere für Fledermausarten sowie als Nistplätze für geschützte Vogelarten in Frage. Während für den Bau der Erschließungsstraße der Abbruch eines mit Wellblech verkleideten Schuppens erfolgt ist, steht ein Abbruch der straßenseitigen Hofgebäude erst bei einer Neunutzung, d. h. nicht unmittelbar, an. Die intensiv genutzten Ackerflächen bieten durch die regelmäßige Bewirtschaftung keinen Lebensraum für Kleinsäuger oder bodenbrütende Vögel. Auch Vogelarten der offenen Feldlandschaft, die für diesen Landschaftsraum charakteristisch wären, sind auf das Vor- handensein von Saumstrukturen, im besonderen Knicks, angewiesen und ziehen sich eher auf die kleinstrukturierteren Landschaftsteile zurück, die sich im Umfeld befinden. Mit den vorhandenen Gehölzbeständen entlang der Geltungsbereichsgrenzen hat das Plangebiet ein Potenzial für das Vorkommen geschützter Vogelarten aus der Gruppe der Gebüschbrüter. Aufgrund der geringen Bestandsgrößen und der großen Störungsintensi- tät sind jedoch nur weit verbreitete, störungstolerante Arten (z.B. Amsel, Grünfink) zu er- warten. Gleiches gilt für die Gehölzbestände des Siedlungsraumes. Bedingt durch die intensive Nutzung des Plangebietes gibt es wegen des Fehlens ent- sprechender Habitatstrukturen kein Potenzial für das Vorkommen weiterer geschützter Arten.

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Bewertung Das Untersuchungsgebiet weist für spaltenbewohnende Fledermäuse an und in Gebäu- den sowie für an Gebäuden nistende Vogelarten ein Potential für Fortpflanzungsstätten auf. Für andere Arten des Anhanges IVa FFH-RL fehlen dagegen geeignete Habitatstruk- turen oder das Gebiet kommt aufgrund der Verbreitung der Arten nicht als Fortpflan- zungsstätte in Frage. Potential für störungsempfindliche oder koloniebrütende Vogelarten, die jedes Jahr an dieselben Nistplätze zurückkehren ist aufgrund der Ausstattung des Untersuchungsgebie- tes und den vorhandenen Nutzungen nicht vorhanden. Für die im Gebiet vorkommenden verbreitenden Brutvogelarten der Gebüsche und Gehölzbestände gelten nach § 44 BNatSchG Zugriffsverbote. Die geplanten Vorhaben zerstören oder beanspruchen unmittelbar keine Fortpflanzungs- und Ruhestätten. Der Abriss des Schuppens für den Bau der Erschließungsstraße erfolg- te außerhalb der Fortpflanzungszeiten zwischen Oktober und März, um einer möglichen Tötung von spaltenbewohnenden Fledermäusen oder fassadenbrütenden Vögeln zu ver- meiden. Bei weiterer Nutzungsreduzierung der Gebäude an der Dorfstraße wäre hier vor einem geplanten Abriss eine Kontrollbegehung durchzuführen, um die Annahme dieser Gebäude als Winterquartier für Tiergruppen ausschließen zu können. Da das Vorhaben zwar in vorhandene Strukturen eingreift, aber das Gesamtgefüge des Habitats nicht grundsätzlich aufgegeben wird, können die Auswirkungen bei Berücksichti- gung der Bauzeiten auf die Brut- und Fortpflanzungszeiten sowie bei Umsetzung der ge- planten Kompensationsmaßnahmen im Umfeld des Untersuchungsgebietes als nicht er- heblich negativ eingestuft werden. Entlang der östlichen und südlichen Geltungsbereichs- grenze ist die Anlage eines Gehölzsaumes vorgesehen, der bei Verwendung von regio- naltypischen Gehölzen als Verbindungslinie zwischen den Knickstrukturen im Norden und den Gehölzbeständen im Südwesten sowie der Erweiterung des Nahrungsangebotes und als potentielle Fortpflanzungsstätten dienen kann. Bei Nichtdurchführung der Gesamtplanung bliebe der Lebensraum der potenziell vor- kommenden Arten uneingeschränkt erhalten. Die Intensität der landwirtschaftlichen Nut- zung sowie der umliegenden Nutzungen wären weiterhin limitierende Faktoren für die Ansiedlung geschützter Arten. Da die Geltungsbereiche der B-Pläne Nr. 4a und 4b bereits weitestgehend bebaut sind und die Erschließung für den B-Plan Nr. 4c bereits durch die Wendeanlage und die er- forderlichen Stichwege vorbereitet ist, wäre der Lebensraum auch bei einer Nichtdurch- führung der Erweiterung eingeschränkt.

Abb. 9: Luftbild (2016) aus: DANord Der Geltungsbereich hat generell eine allgemeine Bedeutung für das Schutzgut Tiere. Durch die bereits vorhandenen Beeinträchtigungen durch die intensive Bewirtschaftung hat das gesamte Gebiet eingeschränkte Lebensraumqualitäten für anpassungsfähige und häufig verbreitete Arten, welche durch die geplanten Veränderungen nicht erheblich nega- tiv beeinträchtigt werden, wenn Brut- und Fortpflanzungszeiten beachtet werden.

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2.1.3 Schutzgut Pflanzen Im Winter 2011/12 erfolgte eine Ortsbegehung, zur Feststellung der aktuellen Flächennut- zungen und Biotoptypen. Nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz bestehen differenzierte Vorschriften zu Verboten hinsichtlich der Beeinträchtigung besonders und streng ge- schützter Tier- und Pflanzenarten. Die hierzu zählenden Pflanzengruppen sind nach § 7 BNatSchG im Anhang der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie von 1992 aufgeführt. Vor diesem Hintergrund wird der Geltungsbereich hinsichtlich möglicher Vorkommen von geschützten Arten betrachtet. Ein Vorkommen von bestandsbedrohten und gefährdeten Arten wird aufgrund der vor- handenen Nutzungen innerhalb des Geltungsbereiches nicht erwartet. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst eine ehemalige Hofstelle südlich der Dorfstraße sowie die südlich angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Mitte Schlesens. Im Bereich der Hofstelle befinden sich ein Wohnhaus und mehrere Nebenge- bäude mit dazwischenliegenden befestigten Flächen. Die Hoffläche ist in Teilbereichen mit Natursteinen gepflastert, asphaltiert oder wassergebunden befestigt.

Abb. 10: Hoffläche an der Dorfstraße Abb. 11: Hoffläche mit Großbaumbestand/ feuchtes Grünland/ Acker Den westlichen Teil des Grundstücks nimmt ein Hausgarten mit unterschiedlich großem Baumbestand ein. Im Umfeld des Wohnhauses stehen drei große Sommenlinden (Tilia platyphyllos) mit landschaftsprägendem Charakter. Die übrigen Laugehölze (u.a. Birne, Walnuss, Weißdorn, Kastanie) haben eine untergeordnete Bedeutung. Die Dorfstraße wird entlang des Geltungsbereiches von einer Eichenreihe gesäumt. Nach Westen be- grenzt eine Hecke das nördliche Plangebiet gegenüber der dort anschließenden und sich weiter nach Süden erstreckenden Wohnbebauung. Im Osten grenzt auf Höhe der Hofstel- le ebenfalls Wohnbebauung an. Diese ist nach Süden von einem grabenbegleitenden Knick begrenzt. Das südliche Plangebiet sowie die potenzielle Erweiterungsfläche bilden landwirtschaftliche Flächen, welche aktuell als Acker intensiv genutzt werden. Im Westen grenzt daran eine Grünlandfläche an, welche gegenüber der folgenden Wohnbebauung durch eine Hecke getrennt ist. Neben knicktypischen Gehölzen, wie Ahorn, Birke, Esche, Hasel und Weide, sind hier vielfach auch Ziergehölze gepflanzt. Bei der Grünlandfläche handelt es sich um einen grundwassernahen, feuchten Standort. Die südliche und östliche Grenze sind im Bereich der Ackerfläche zur Landschaft offen. Hier setzen sich im An- schluss die Ackerflächen fort.

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Bewertung Das Untersuchungsgebiet besitzt aufgrund seiner intensiven Nutzungen eine allgemeine Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. Im Planungsgebiet befinden sich neben dem kurzen Knickabschnitt entlang der nördlichen Geltungsbereichsgrenze keine gemäß Lan- desnaturschutzgesetz besonders geschützten Biotope. Nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz bestehen differenzierte Vorschriften zu Verboten besonders und streng geschützter Tier- und Pflanzenarten. Die hierzu zählenden Pflan- zengruppen sind im Anhang der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie von 1992 aufgeführt. Be- standsbedrohte und gefährdete Arten sind aufgrund der vorhandenen intensiven Nutzun- gen nicht zu erwarten. Drei Laubbäume, darunter eine Kopfweide mit 2 m Stammdurchmesser, sind im Zuge der Umsetzung der Planung entfallen und werden durch die Pflanzung von sechs Laubbäu- men im Verlauf der Planstraße sowie im Rahmen der allgemeinen Kompensationsmaß- nahmen, ersetzt. Die drei landschaftsprägenden Linden im Umfeld des bestehenden Wohnhauses werden als zu erhalten festgesetzt, ebenso die Knickstruktur entlang der nördlichen Geltungsbereichsgrenze. Im Zuge der Gestaltungsmaßnahmen wird entlang der östlichen Grenze ein 3 m breiter Gehölzstreifen angelegt. Dieser wird im Rahmen der jetzt vorliegenden Erweiterung des Gebietes nach Süden fortgesetzt und um einen entsprechenden Streifen entlang der süd- lichen Grenze ergänzt. Bei Nichtdurchführung der Gesamtplanung bliebe der vorhandene Vegetationsbestand voraussichtlich unverändert erhalten. Im Siedlungsbereich sind Eingriffe grundsätzlich möglich. Das Vorhaben hatte Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanze. Es entfielen drei Einzelge- hölze mit einer allgemeinen Bedeutung für das Schutzgut Pflanze. Bei entsprechender Ersatzpflanzung innerhalb des Baugebietes und durch die 2013/14 durchgeführten Kom- pensationsmaßnahmen können die Auswirkungen jedoch als wenig erheblich eingestuft werden. Artenschutzrechtlich relevante Pflanzenarten sind nicht betroffen.

2.1.4 Schutzgut Fläche Größe des Gesamtgeltungsbereiches: ca. 2,0 ha Geltungsbereich Teil 4a: ca. 1,4 ha Geltungsbereich Teil 4b: ca. 0,3 ha Geltungsbereich Teil 4c: ca. 0,3 ha Bestand: Hofstelle mit Gartenfläche: ca. 0,6 ha Landwirtschaftliche Nutzfläche (Acker): ca. 1,4 ha Planung: Wohngebiet: ca. 2,0 ha

Im Geltungsbereich wird durch die Ausweisung als Wohngebiet die Umnutzung von Ackerflächen sowie einer ehemaligen landwirtschaftlichen Hofstelle zu Wohngrundstü- cken möglich. Für die geplante Bebauung erfolgen demnach die Inanspruchnahme bis-

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2.1.5 Schutzgut Boden Im Mai 2012 wurden im Rahmen einer Baugrundvoruntersuchung im Plangebiet Boden- sondierungen 4 vorgenommen. Im vorgesehenen Verlauf der Planstraße (Ackerfläche) wurde bis zu einer Tiefe von 6,00 m unter Flur und in der Grünlandfläche bis 4 m unter Flur gebohrt. Die Sondierungen zeigen, dass es sich im Bereich der Ackerfläche bei der anstehenden Bodenart um Wechsellagerungen aus Geschiebemergel und Mittelsand handelt, die von Oberboden und im Hofbereich von einer Auffüllung überdeckt sind. In der benachbarten Grünlandfläche wechseln Geschiebemergel und Feinsand mit Schluff und sind an der südlichsten Bohrprobe (Nr. 5) mit Torf überlagert. Sand und Geschiebemergel stellen für diese Region die typischen Bodenarten dar. Das Vorkommen organischer Böden im Bereich der Grünlandfläche steht im Zusammenhang mit der topographischen Lage in einem Niederungsbereich. Der Graben entlang der Westgrenze der Grünlandfläche bildet den lokalen Geländetiefpunkt. Im Umfeld des Gra- bens steht das Grundwasser nah unter der Geländeoberfläche. Die Verbreitung der orga- nischen Böden lässt darauf schließen, dass der Boden in diesem Bereich zeitweilig im Jahr wassergesättigt ist. Gründungsaussagen zu einer möglichen Gebäudeerrichtung werden in der Vorerkundung nicht getroffen. Das Scoping-Verfahren hat keine Hinweise auf Altlasten bzw. Altablagerungen im Plan- gebiet ergeben.

Bewertung Eine Versiegelung und Überbauung von Boden sowie großflächige Abgrabungen oder Aufschüttungen gelten grundsätzlich als erhebliche Eingriffe in den Naturhaushalt. Eine Zerstörung bzw. Beeinträchtigung der Bodenlebewesen, der Pufferwirkung des Bodenge- füges sowie der Grundwasserneubildung sind einige der Auswirkungen. Im Zuge der Um- setzung des Planvorhabens ist mit umfangreichen zusätzlichen Bodenversiegelungen im Bereich der geplanten Wohnbauflächen und Verkehrsflächen zu rechnen. Da es sich bei den betroffenen Bodenarten um zum Teil anthropogen überformte Böden handelt, gelten die Eingriffe dieser Art bei entsprechendem Ausgleich als kompensationsfähig. Seltene Bodenarten, wie z.B. die organischen Böden in der angrenzenden Grünlandfläche, sind nicht betroffen. Der Ausbau der Erschließungsstraße erfolgt in Mindestbreite, um die Flä- chenversiegelung gering zu halten. Der erforderliche Ausgleichsbedarf wird anhand des aufgrund der geplanten Festsetzun- gen zu erwartenden Versiegelungsgrades ermittelt (vgl. Pkt. 3.3.3) Da es sich bei der Ein- griffsfläche, die sich aus der geplanten Bebauung und Verkehrserschließung ergibt, um Flächen mit einer allgemeinen Bedeutung für den Naturschutz handelt, kann der Eingriff durch eine gleich große Entsiegelung und Wiederherstellung der Bodenfunktion ausgegli- chen werden oder es müssen mindestens im Verhältnis 1 zu 0,5 Flächen aus der intensi- ven landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen und zu einem naturbetonten Bio- toptyp entwickelt werden.

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Bei Nichtdurchführung der Gesamtplanung sind keine Veränderungen für das Schutzgut Boden zu erwarten. Durch die umgesetzte Bebauung der B-Pläne Nr. 4a und 4b ist der überwiegende Anteil des Eingriffs in das Schutzgut bereits erfolgt. Für das Schutzgut Boden sind die Auswirkungen des Vorhabens als erheblich einzustu- fen. Im Rahmen der bereits umgesetzten Ausgleichsmaßnahmen erfolgte eine Kompen- sation des Gesamteingriffs (Nr. 4a und 4b, 4c).

2.1.6 Schutzgut Wasser

Für die Aufstellung des Bebauungsplanes erfolgte keine gesonderte Untersuchung der Grundwasserstände im Plangebiet. Im Rahmen der o.g. Baugrundvoruntersuchung wur- den die im Mai 2012 erbohrten Wasserstände mit dokumentiert. Im Bereich der Ackerflä- che lag der Grundwasserstand zwischen 1,00 m und 2,00 m unter Flur. In der benachbar- ten Grünlandfläche betrug der Grundwasserflurabstand nur 0,25 m bis 0,70 m. Da es sich hiermit insgesamt um hoch anstehendes Grundwasser handelt, sind nur bauliche Anlagen ohne tiefe Erdeinbauten zulässig, um einen Grundwasseranschnitt bzw. dauerhafte Grundwasserabsenkungen zu vermeiden. Im Teilbereich 1 sind Oberflächengewässer nur an einer Stelle im nördlichen Grenzverlauf des Geltungsbereiches vorhanden. Es handelt sich um einen Abschnitt eines gemeindli- chen Entwässerungsgrabens, der entlang der nordöstlichen Grenze parallel zum Knick verläuft. Der Graben setzt sich in der benachbarten Grünlandfläche fort, quert diese im nördlichen Bereich und verläuft dann auf ihrer westlichen Grenze nach Süden. Der mittle- re Teil zwischen den genannten offenen Abschnitten ist verrohrt. Die Fließrichtung läuft mit dem Gefälle nach Westen und dann nach Süden. Der Graben mündet in ein Ver- bandsgewässer welches das Wasser in den Dobersdorfer See abführt. Im Zuge der Umsetzung des Bebauungsplanes wird der verrohrte Teil des Grabens einige Meter nach Norden an eine geplante Grundstücksgrenze verlegt und über ein Leitungs- recht gesichert. Die Eignung der im Plangebiet anstehenden Böden für eine Versickerung des anfallenden Oberflächenwassers ist durch den geringen Grundwasserflurabstand nicht gegeben. Die zunächst angedachte Anlage eines Regenrückhaltebeckens bzw. einer Retentionsfläche in der benachbarten Grünlandfläche ist aufgrund des hoch anstehenden Grundwassers und der teilweise anmoorigen Bodenverhältnisse ebenfalls nicht möglich. Der oben be- schriebene Graben kann die im Plangebiet anfallenden Wassermengen nicht aufnehmen. Das Wasser wird daher in einer Regenwasserleitung gesammelt und dem in der Dorfstra- ße bestehenden Regenwasserkanal zugeführt. Im B-Plan Nr. 4a wurde zu diesem Zweck entlang der nordwestlichen Grenze ein Leitungsrecht festgesetzt, in dem außerdem die Schmutzwasserleitung verläuft. Über die vorhandene Leitung in der Dorfstraße wird das Wasser nach Westen in ein gemeindliches Regenklärbecken (Sandfang) geleitet und von dort gereinigt in den Dobersdorfer See abgegeben. Die Kapazitäten des vorhandenen Entwässerungssystems sind im Rahmen des Entwässerungsantrages geprüft und ggf. angepasst worden. Für die geplante Oberflächenwasserableitung wurde eine Änderung der Einleitungserlaubnis gemäß § 8 Wasserhaushaltsgesetz und eine Regenwasserbe- handlung gemäß § 34 bzw. 35 Landeswassergesetz beantragt.

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Der Teilbereich 2 grenzt nördlich an die Sel- kau, einem Verbandsgewässer, dessen Ein- zugsgebiet das südöstliche Gemeindegebiet umfasst und welches südwestlich der Orts- lage in den Dobersdorfer See mündet. Das Gewässer verläuft im Abschnitt des Teilbe- reiches in einem ca. 1,50 m tiefen Einschnitt und weist steile Böschungen auf, die auf der Südseite von Gehölzen bestanden sind.

Abb. 1 3: Selkau im Teilbereich 2

Bewertung Durch die bauliche Nutzung des Plangebietes kommt es zu einer deutlichen Erhöhung des Oberflächenabflusses, da ein großer Teil der Flächen versiegelt wird und keine Mög- lichkeiten zur Minderung des Abflusses durch Versickerungseinrichtungen vor Ort beste- hen. Mit einer Verringerung der Grundwasserneubildung und Verdunstung sowie einer Beeinflussung der angrenzenden Grünlandfläche ist zu rechnen. Mit der Festsetzung von wasserdurchlässiger Bauweise für die Flächenbefestigungen auf den Privatgrundstücken wird der Effekt nur leicht gemindert. Die Erheblichkeit des Eingriffs ist dennoch als relativ gering einzustufen, da die unmittelbare Nähe des Dobersdorfer Sees Einfluss auf den lokalen Wasserhaushalt hat und sich regulierend auf die genannten Effekte auswirkt. Eine Beeinträchtigung des Sees ist aufgrund seiner Größe im Verhältnis zu der eingeleiteten Wassermenge und der Klärung des eingeleiteten Wassers nicht zu erwarten. Mit einer nachhaltigen Beeinträchtigung der angrenzenden Grünlandfläche ist ebenfalls nicht zu rechnen, da sich die Charakteristik der Fläche hauptsächlich aus dem hohen Grundwas- serstand ergibt und keine geschützten Biotoptypen betroffen sind. Der vorhandene Ent- wässerungsgraben wird nicht in Anspruch genommen und durch die geringfügige Verle- gung des verrohrten Abschnitts nicht beeinträchtigt. Der Ausbau der Erschließungsstraße erfolgt in Mindestbreite, um die Flächenversiegelung gering zu halten. Bei Nichtdurchführung der Gesamtplanung sind keine Veränderungen für das Schutzgut Wasser zu erwarten. Durch die umgesetzte Bebauung der B-Pläne Nr. 4a und 4b ist der überwiegende Anteil des Eingriffs in das Schutzgut bereits erfolgt. Im Hinblick auf das Schutzgut Wasser haben die Auswirkungen des Vorhabens eine mitt- lere Erheblichkeit. Die entstehenden Beeinträchtigungen werden durch die ausgleichende Wirkung des nahen Sees gemindert. Der vorhandene Graben ist durch die Verlegung der Verrohrung im B-Plan Nr. 4a nicht beeinträchtigt worden.

2.1.7 Schutzgut Klima Das Lokalklima Schlesens wird in erster Linie durch den Dobersdorfer See bestimmt. Ty- pisch für das kühlgemäßigte ozeanische Klima Schleswig-Holsteins sind die relativ aus- geglichenen Jahresgänge von Temperatur und Niederschlag. Der Jahresdurchschnitt der Temperaturen liegt bei 10°C. Es dominieren Winde aus westlichen bis südwestlichen Richtungen, die im Verlauf des Jahres für eine kräftige Zirkulation sorgen und durch- schnittlich eine Geschwindigkeit von 3 Bft. erreichen. Die mittlere Jahresniederschlags- menge liegt zwischen 700 und 800 mm.

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Das Kleinklima im Untersuchungsgebiet wird zum einen durch die benachbarten Niede- rungsgebiete und zum anderen durch die angrenzende Bebauung bestimmt. Während die Niederungsflächen zu einer Abkühlung der Luftmassen in der Nacht führen, erwärmen sich die vegetationsfreien und versiegelten Flächen des Siedlungsbereiches schneller als die mit Vegetation bedeckten oder von Bäumen überstandenen Flächen und beeinträchti- gen die für die Luftzirkulation wichtige Kaltluftbildung. Diese Bereiche nehmen jedoch nur einen geringen Flächenanteil ein. Die feuchte Grünlandfläche wirkt sich regulierend auf das unmittelbare Klima des Geltungsbereiches aus und begünstigt eine Abkühlung der Luftmassen in der Nacht.

Bewertung Die deutliche Erhöhung der Flächenversiegelungen im Plangebiet hat eine Erwärmung des Standortes zur Folge. Da der Geltungsbereich relativ klein ist, die feuchte Grünland- fläche erhalten bleibt und das Gebiet Anschluss an die offene Landschaft hat, wodurch regulierende Einflüsse zum Tragen kommen, ist jedoch nur ein begrenztes Auftreten die- ses Effektes zu erwarten. Die geplanten Gehölzanpflanzungen tragen durch die Beschat- tung und Erhöhung der Verdunstung zur Minimierung dieser lokalen Wirkung bei. Durch die geplante Höhenstaffelung der Gebäude und der offenen Bauweise, wird dar- über hinaus der Luftaustausch in der Hauptwindrichtung nicht erheblich eingeschränkt. Bei Nichtdurchführung der Planung träten keine Veränderungen des lokalen Klimas ein. Aufgrund der offenen Flächen in der Umgebung des Geltungsbereiches und der verblei- benden Ein-/ Durchgrünung des Baugebietes werden die Auswirkungen durch die Neu- planungen insgesamt als wenig erheblich für das Schutzgut Klima eingestuft.

2.1.8 Schutzgut Luft

Die Qualität der Luft gilt als wichtiger Bezug für Veränderungen von Boden, Wasser, Kli- ma und Arten sowie des Erholungswertes einer Landschaft. Die Grundbelastung der Luft durch Schadstoffe wird in Schleswig-Holstein generell als gering eingestuft. Durch die Festsetzungen des Bebauungsplanes wird sich erwartungsgemäß der Ziel- und Quellverkehr im Plangebiet erhöhen. Dadurch können sich Beeinträchtigungen der Luft- qualität ergeben. Mit einer Grenzwertüberschreitung der Schadstoffimmissionen ist jedoch nicht zu rechnen. Im Rahmen der geplanten Nutzungen sind Baumaßnahmen erforderlich, durch die es zu vorübergehenden lokalen Beeinträchtigungen durch Staub und Lärm kommen kann. Mit Inkrafttreten der Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissionshöchstmengen (39. BImSchV) im August 2010 (zuletzt geändert Oktober 2016) werden die umweltpoliti- schen Zielstellungen der EU-Richtlinien in nationales Recht umgesetzt und die vorange- hende 22. BImSchV und 33. BImSchV abgelöst und verschärft. Die Verordnung legt Im- missionsgrenzwerte und Alarmschwellen bzw. Zielwerte für Schwefeldioxid (SO 2), Stick- stoffoxide (NO x), Feinstaub (Partikel PM2,5), Blei, Benzol, Kohlenmonoxid, bodennahes Ozon sowie Arsen, Kadmium, Nickel und Benzo[a]pyren fest und definiert Ballungsräume sowie Gebiete für die Beurteilung und Kontrolle der Luftqualität, in denen ggf. Luftreinhal- tepläne aufzustellen sind. Weder im engeren noch im weiteren Untersuchungsraum befin- den sich Gebiete, für die Einschränkungen hinsichtlich der Immissionsgrenzwerte gelten.

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Bewertung Durch das Vorhaben kann es zu lokalen Beeinträchtigungen durch Abgase kommen. Da es sich nur um eine Verkehrssteigerung von ca. 4 % handelt, können diese Beeinträchti- gungen jedoch als wenig erheblich eingestuft werden. Die Ortsrandlage und Seenähe begünstigen eine gute Durchlüftung des Plangebietes. Bei Nichtdurchführung der Planung träten keine Veränderungen der Luftqualität im Plan- gebiet ein. Durch das Vorhaben sind keine erheblich negativen Auswirkungen auf das Schutzgut Luft zu erwarten.

2.1.9 Schutzgut Landschaft

Das Landschaftsbild des Untersuchungsraumes ist durch landwirtschaftliche Strukturen, Wohnnutzung und die Nähe zum Dobersdorfer See geprägt. Die Topographie ist leicht bewegt. Die landwirtschaftliche Nutzung im Umfeld ist vom Ackerbau geprägt. Große Ackerschläge wechseln mit kleineren Flächen. Es herrscht eine mittlere Knickdichte. Der Ort Schlesen erstreckt sich im Wesentlichen entlang der Durchgangsstraßen und ist nur im östlichen Teil etwas aufgeweitet. Es gibt mehrere landwirtschaftliche Betriebe im Ort. Zwischen dem Dobersdorfer See und der Straße/ Bebauung erstreckt sich ein Gehölz- saum.

4a

4b 4c

Abb. 14: Luftbildaufnahme (ca. 2012) aus: Digitaler Atlas Nord 2015

Das Plangebiet selbst gliedert sich in zwei Bereiche. Der nördliche Teil ist von Bebauung geprägt. Es handelt sich um eine ehemalige Hofstelle, von der nur noch das Wohngebäu- de, welches von einem Hausgarten umgeben ist, genutzt wird. Nebengebäude sind noch vorhanden, dienen aber nicht mehr der Landwirtschaft. Der südliche Teil des Plangebietes umfasst landwirtschaftliche Nutzflächen, die als Acker genutzt und seit 2013 bebaut (BPlan Nr. 4a) werden. Das Gesamtgelände ist von Osten nach Westen geneigt. Der

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Hochpunkt liegt im Nordosten bei 25,50 mNN. Von dort fällt das Niveau nach Westen und Südwesten auf 22,00 mNN ab. Im Nordwesten, Norden und Nordosten ist das Plangebiet von Wohnbebauung und vor- handenen Gehölzstrukturen eingefasst und eingeschränkt einsehbar. Die südliche und südöstliche Grenze sind zur Landschaft und den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutz- flächen offen. Im Südwesten liegt zwischen dem Plangebiet und der Bebauung Seebrook eine Grünlandfläche.

Bewertung Im Bereich der ehemaligen Hofstelle wird das Wohngebäude erhalten, die Nebengebäude sind zum Teil abgerissen und durch Wohngebäude ersetzt. Dadurch erhöht sich die Be- bauungsdichte nur in geringem Umfang, der Charakter ändert sich jedoch von der ländli- chen Prägung zur reinen Wohnbebauung. Dieser Eindruck wird dadurch gemildert, dass mit dem Erhalt des vorhandenen Wohnhauses und dem großzügigen Zuschnitt des zuge- hörigen Gartens sowie der Festsetzung der landschaftsprägenden Bäume im Umfeld des Gebäudes im Straßenraum ein Teil der ländlich geprägten Struktur erhalten bleibt. Im südlichen Plangebiet hat sich das Land- schaftsbild mit der Bebauung des B-Plan Nr. 4a im Bereich bisher unbebauter Flä- chen inzwischen grundlegend verändert.

Abb. 15: Luftbildaufnahme (ca. 2016) aus: Digitaler Atlas Nord 2019

Damit die geplanten Baukörper sich in die umgebende Bebauung einfügen wurde für die einzelnen Baufelder eine gestaffelte Gebäudehöhe über NN festgesetzt, die den natürli- chen Geländeverlauf berücksichtigt und eine maximale Baukörperhöhe von 9,00 m ge- währleisten sollen. Für Terrassen an Gebäuden dürfen nur Abgrabungen oder Aufschüt- tungen von maximal 0,75 m erfolgen, um störende Geländeüberformungen zu vermeiden. Für die Auswahl von Dachformen und –neigungen sowie Fassadenmaterialien erfolgen in Sinne der Einfügung in das bestehende Ortsbild einschränkende Festsetzungen. Mit der Festlegung eines Mindestabstandes (6 m) der Gebäude von der Straße wird eine einen- gende Wirkung im schmal bemessenen Straßenraum vermieden. Die Festsetzung von sechs Baumpflanzungen im Verlauf der Planstraße gewährleistet eine Durchgrünung des Baugebietes und Gliederung des langgestreckten Straßenraumes. Eine optische Abschirmung des Plangebietes zur Landschaft erfolgt im B-Plangebiet 4a nur im Osten. Hier ist ein 3 m breiter Gehölzstreifen für eine lockere Bepflanzung mit standortgerechten Laubgehölzen der regionalen Knickvegetation sowie Obstgehölzen vorgesehen. Der B-Plan Nr. 4b setzt eine entsprechende Eingrünung im westlichen Ab- schnitt der südlichen Grenze fest. Mit dem vorliegenden B-Plan Nr. 4c erfolgt eine Ver- vollständigung der Einbindung in entsprechender Weise im übrigen Verlauf der östlichen und südlichen Geltungsbereichsgrenze. Vorhandene Knickstrukturen im weiteren Umfeld unterstützen die Einbindung des Baugebietes gegenüber der Einsehbarkeit von Süden und Südosten.

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Die angrenzende Grünlandfläche wird entsprechend der Aussagen im Landschafts- und Flächennutzungsplan als innerörtliche, extensiv genutzte Grünfläche bestehen bleiben und so den ländlichen Charakter Schlesens erhalten. Von den Festsetzungen der vorliegenden Bauleitplanung ist in erster Linie das Land- schaftsbild im direkten Umfeld, aber auch die Wirkung in die umgebende Landschaft be- troffen. Letztere kann durch die vollständige Eingrünung nach Umsetzung der Erweiterung minimiert werden. Bei Nichtdurchführung der Gesamtplanung entfiele der Eingriff in das Landschaftsbild. Der Standort würde seine landwirtschaftliche Prägung behalten. Bei Nichtdurchführung des B- Planes Nr. 4c entfielen die Anpflanzungsfestsetzungen entlang der südöstlichen Gel- tungsbereichsgrenzen. Es wären dann gesonderte Festsetzungen zu einer Minimierung der Landschaftsbildbeeinträchtigungen durch die Bebauung der B-Pläne Nr. 4a und 4b zu treffen. Die Wirkung des geplanten Vorhabens auf das Landschaftsbild hat angesichts der arron- dierenden Wirkung und des Erhalts landschaftsprägender Elemente eine mittlere Erheb- lichkeit. Durch die getroffenen Festsetzungen zur Dimensionierung der Baukörper erfolgt eine Einbindung in die umgebende Landschaft und somit eine Minimierung der Erheblich- keit.

2.1.10 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter Kulturgüter und Gebäude, die dem Denkmalschutz unterliegen, sowie archäologische Denkmale sind von den Planungen nicht betroffen. Die Planung hat somit keine negativen Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter im Um- feld des Geltungsbereiches.

2.1.11 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern Zum derzeitigen Stand der Planung sind keine relevanten negativen Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern zu erkennen, die über die bereits genannten Auswirkungen hinausgehen.

3. SCHUTZ-, MINIMIERUNGS-, AUSGLEICHS- U. ERSATZMASSNAHMEN Gemäß Nr. 2c der Anlage 1 (zu § 2(4) und den §§ 2a und 4c) BauGB Zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Umweltauswirkungen sind folgende Maßnahmen vorgesehen:

3.1 SCHUTZMAßNAHMEN - Die als zu erhalten gekennzeichneten Bäume (B-Plan Nr. 4a) sind zu erhalten, zu pflegen und bei Abgang zu ersetzen. (Schutzgut Pflanzen/ Tiere/ Landschaft)

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- Parallel zum vorhandenen Graben entlang der nordöstlichen Plangebietsgrenze wird ein Fahr- und Leitungsrecht zur Grabenunterhaltung festgesetzt, der von jeg- licher Nutzung freizuhalten ist und somit die Funktion eines Saumstreifens für den Graben erhält (B-Plan Nr. 4a). (Schutzgut Pflanzen/ Tiere/ Landschaft) - Der Boden wird außerhalb der Bauflächen und Flächen für Nebenanlagen nicht weiter verdichtet und grundsätzlich nicht verunreinigt. (Schutzgut Boden) - Artenschutzrechtliche Belange sind in Form von Bauzeitenregelungen zu berück- sichtigen. Baufeldräumung und Gehölzrodung nur in der Zeit vom 01.10. bis 28.02. Bei späteren Abbruchmaßnahmen von ungenutzten Gebäudeteilen (betrifft in ers- ter Linie die vorh. Gebäude an der Dorfstraße) ist eine Gebäudebegehung zu do- kumentieren, um eine Beeinträchtigung geschützter Arten auszuschließen. Ggf. er- forderliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind vorgezogen umzusetzen. (Schutzgut Tiere)

3.2 MINIMIERUNGSMAßNAHMEN - Ausführung der Planstraße in Mindestabmessungen. (Schutzgut Boden/ Wasser) - Festsetzung von wasserdurchlässiger Bauweise für die Flächenbefestigungen auf den Privatgrundstücken (Schutzgut Wasser) - Festsetzung von Höhenbezugspunkten, um Abgrabungen oder Aufschüttungen auf den einzelnen Grundstücken zu minimieren. (Schutzgut Landschaft/ Boden) - Einbindung der Anlage durch Gehölzstreifen und Einzelbaumpflanzungen. Es ist eine Auswahl naturraumtypischer und standortgerechter Laubgehölzarten zu tref- fen. (Schutzgut Pflanzen/ Tiere/ Landschaft) - Glänzende Materialien und naturfremde Farben für die Baukörper sind nicht zuge- lassen. (Schutzgut Landschaft/ Mensch/ Tiere)

3.3 AUSGLEICHS- UND ERSATZMAßNAHMEN Der Umfang der erforderlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen orientiert sich am Kompensationserlass (2013) sowie an den Durchführungsbestimmungen zum Knick- schutz (2017). Folgende Maßnahmen werden zur Kompensation der vorgenannten, nicht vermeidbaren Eingriffe durchgeführt:

Eingriff Beeinträchtigungen durch Versiegelung, Auffüllungen und Abgrabungen bisher unversiegelten Bodenflächen Beeinträchtigung durch Versiegelung Teil 4a Überbauung bis GRZ 0,25 (Größe aller Grundstücke: 11.800 m² 3.000 m² 50% Überschreitung für Nebenanlagen: 1.500 m²

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10% Aufhöhung durch Leitungsanschlüsse 300 m² Flächen mit Geh-, Fahr- und Leitungsrecht: 500 m² Verkehrsfläche (Planstraße): 1.800 m² Gepl. Versiegelungsflächen: 7.100 m² Abzgl. Bestehender Versiegelungsflächen: (930 m² Gebäude +80 m² vollversiegelte Fläche + 50 % von 980 m² teilversiegelter Fläche =) - 1.500 m² Versiegelungsflächen, neu: 5.600 m² Ausgleichsverhältnis für Bodenversiegelung: 1: 0,5 Ausgleichsbedarf Teil 4a: 2.800 m²

Beeinträchtigung durch Versiegelung Teil 4b Überbauung bis GRZ 0,25 (Größe aller Grundstücke: 2.680 m²): 670 m² 50 % Überschreitung für Nebenanlagen: 335 m² Flächen mit Geh-, Fahr- und Leitungsrecht: 400 m² Öffentliche PKW-Stellplätze: 50 m² Gepl. Versiegelungsflächen: 1.455 m² Ausgleichsverhältnis für Bodenversiegelung 1: 0,5 Ausgleichsbedarf Teil 4b: 730 m²

Beeinträchtigung durch Versiegelung Teil 4c Überbauung bis GRZ 0,25 (Größe aller Grundstücke: 2.570 m²): 645 m² 50 % Überschreitung für Nebenanlagen: 325 m² Gepl. Versiegelungsflächen: 970 m² Ausgleichsverhältnis für Bodenversiegelung 1: 0,5 Ausgleichsbedarf Teil 4c: 490 m²

Erforderliche Ausgleichsfläche gesamt: min. 4.020 m²

Durch die im Rahmen des Bebauungsplanes getroffenen Festsetzungen ist innerhalb des Wohngebietes, einschließlich des Erweiterungsteiles, eine Neuversiegelung bzw. Befesti- gung von rund 8.040 m² möglich. Um die erheblich negativen Auswirkungen auf das Schutzgut Boden zu kompensieren, wären entsprechend des o.g. Erlasses mindestens 4.020 m² zu entsiegeln oder aus einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen und zu einem naturbetonten Biotoptyp zu entwickeln. Der Ausgleich/ Ersatz ist 2013/ 14 aufgrund der bedingten ökologischen Eignung des Plangebietes auf einer externen Aus- gleichsfläche im räumlichen und zeitlichen Zusammenhang erbracht worden. Der Ausgleich erfolgte auf einer externen Fläche (Flurstück 92/7, Flur 7, Gemarkung und Gemeinde Schlesen) – Teilbereich 2. Es handelt sich um eine intensiv genutzte Grünland- fläche südlich der Ortslage, an deren südlicher Grenze ein Fließgewässer (Selkau) ver- läuft. Das Gewässer ist im Landschaftsrahmenplan als Biotopverbundachse dargestellt. Zur Erhöhung der Strukturvielfalt wurde in der Fläche ein Kleingewässer angelegt und die

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Fläche der Eigenentwicklung (Sukzession) überlassen. Zugunsten eines besonnten Ge- wässers wurde auf die Initialpflanzung von Ufergehölzen verzichtet. 7

Abb. 16/17: Teilbereich 2 – Beginn der Kompensationsmaßnahmen 2013 – Knickneuanlage/ Kleingewässerneuanlage (Foto: J. ) Entlang der Nordgrenze ist ein Knick angelegt und nach Osten bis zur vorhandenen Knickstruktur fortgesetzt worden, um so die Vernetzung der Fläche mit der Umgebung zu verstärken. Als Schutz des Knicks vor der unmittelbar angrenzenden Ackernutzung und zur Erhöhung des ökologischen Entwicklungspotentials der gesamten Ausgleichsfläche wird ein 3 m breiter Knickschutzstreifen nördlich des Knicks angelegt. Der bei der Gewässerprofilierung anfallende Bodenaushub soll zur Anlage eines flachen Knickwalles auf dem im Knickverlauf vorhandenen Geländeversatz genutzt werden. Als Schutz und Markierung zu den angrenzenden Nutzungen ist die Nutzungsgrenze entlang der Westseite durch einen einfachen Zaun gekennzeichnet. Um die Erreichbarkeit des im Westen angrenzenden Flurstücks 219/ 91 zu sichern, ist in der nordwestlichen Ecke eine Durchfahrt offengehalten.

Entwicklung einer arten- und strukturreichen Sukzessionsfläche durch Anlage eines Kleingewässers und einer Knickverbindung:

Ausgleichsfläche: 3.400 m² Knickneuanlage einschl. 3 m Knickschutzstreifen: ca. 100 m - entspr. ca. 650 m² Anlage eines Kleingewässers mind. 200 m²

Gesamtausgleichsfläche: 4.050 m²

Knickneuanlage: Abmessungen entsprechend des Höhenversatzes der Böschung: Höhe: 0,75 - 1,10 m Fußbreite: 3,00 m Pflanzenqualitäten 25 Stck/ 10 m – zweireihig versetzt: Heister: 2x verpflanzt, 150-250 Sträucher l. Str., 3 Triebe, 40-70

Die im Rahmen der leicht veränderten Umsetzung des Teiles 4b zu berücksichtigende Erhöhung der geplanten Flächenversiegelung ist in die vorstehende Bilanzierung einge- flossen. Der Bebauungsplan Nr. 4c wird entsprechend der ursprünglichen Planung umgesetzt. Der durch die vorliegende Planung ermöglichte Eingriffsumfang ist in der vorstehenden Bilan-

Seite 26 von 31 B-Plan Nr. 4a, 4b und 4c – Gemeinde Schlesen FRANKE’s Landschaften und Objekte zierung bereits berücksichtigt und zieht keinen weiteren Ausgleichsbedarf nach sich. Es werden somit keine zusätzlichen Ausgleichsmaßnahmen erforderlich.

Eingriff Beeinträchtigungen der Schutzgüter Pflanzen und Landschaftsbild Entfallende Gehölzstrukturen Einzelbäume: 3 St. Geplante Ersatzpflanzung: Einzelbäume im Straßenraum: 6 St. Einzelbäume: H 3xv. m.B. STU 16-18

Einbindung in das Landschaftsbild durch die Anlage einer strukturreichen Gehölzanpflan- zung, bestehend aus Baum- und Strauchgruppen in einem 3 m breiten Streifen. Verwen- det werden naturraumtypische Gartengehölze mit einem Laubgehölzanteil von mindes- tens 80 %. - im Teil a entlang der östlichen Plangebietsgrenze, - im Teil b entlang der südlichen Plangebietsgrenze. - im Teil c entlang der südlichen und östlichen Plangebietsgrenze. Gehölzneuanlage: Pflanzenqualitäten:0,5 Stck/ m: Verpflanzte Hoch- und Halbstämme, Heister und Sträucher in Baumschulqualitäten

4. PLANUNGSALTERNATIVEN Gemäß Nr. 2d der Anlage 1 (zu § 2(4) und den §§ 2a und 4c) BauGB

4.1 STANDORTALTERNATIVEN Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes wurde aus den Darstellungen des Flächen- nutzungsplanes der Gemeinde Schlesen entwickelt. Die Standortprüfung ist im Rahmen der Aufstellung des Flächennutzungsplanes erfolgt. Im Verlauf der Planungen wurde das Innenbereichsentwicklungspotenzial Schlesens 5 untersucht. Die Betrachtung kam zu dem Ergebnis, dass in Schlesen derzeit fünf Baulü- cken für eine Einzelhausbebauung existieren. Eine davon ist die im B-Plan Nr. 4a über- plante Hofstelle. Da der tatsächliche Bedarf an Wohnbauflächen über dem Innenbe- reichsentwicklungspotenzial liegt, wurde die Inanspruchnahme einer gemäß F-Plan für die bauliche Entwicklung vorgesehenen und verfügbaren Außenbereichsfläche als Möglich- keit für die Deckung des Bedarfes gesehen.

4.2 PLANUNGSALTERNATIVEN Im Grundsatz hat sich an der vorgesehenen Arte der baulichen Nutzung im Plangebiet im Verlauf der Planungen nichts verändert. Lediglich der Zuschnitt des Geltungsbereiches wurde mehrfach modifiziert. Zunächst sollten die landwirtschaftlichen Flächen südlich der Hofstelle im Umfang aller Teilgebiete überplant werden. Mit Blick auf den begrenzten lan- desplanerischen Entwicklungsrahmen für die Gemeinde Schlesen wurde der Geltungsbe- reich reduziert und die Umsetzung des südlichen Teiles als potenzielle Erweiterungsflä-

Seite 27 von 31 B-Plan Nr. 4a, 4b und 4c – Gemeinde Schlesen FRANKE’s Landschaften und Objekte che zurückgestellt. Gleichzeitig wurde die Hofstelle in den Geltungsbereich aufgenom- men, um auch für diesen, durch die Anlage der Planstraße veränderten, Bereich eine mögliche Neuordnung planungsrechtlich zu regeln.

Abb. 18: Vorkonzept März 2011 (B2K) Abb. 19: Vorabzug Entwurf BPlan 4a Juni 2012 Die westlich angrenzende Grünlandfläche war zunächst Bestandteil des Geltungsberei- ches und für die Anlage eines Regenrückhaltebeckens sowie für Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen. Gemäß Rücksprache mit der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Plön ist die Fläche ökologisch aufgrund ihrer isolierten Lage jedoch nicht für Ausgleichsmaß- nahmen geeignet. Von der Anlage eines Rückhaltebeckens musste nach Auswertung der bodenkundlichen Untersuchung im Rahmen der Umweltprüfung und Gesprächen mit der unteren Wasserbehörde des Kreises Plön aufgrund der herrschenden Grundwasserver- hältnisse abgesehen werden. Diese Planungsansätze wurden demnach verworfen und die Grünlandfläche aus dem Geltungsbereich herausgenommen. Die Umsetzung der südlichen Erweiterungsfläche wurde aufgrund des begrenzten Ent- wicklungskontingentes der Gemeinde Schlesen später noch einmal in zwei Abschnitte (B- Plan Nr. 4b und 4c) unterteilt.

5. STÖRFALLRELEVANZ Gemäß Nr. 2e der Anlage 1 (zu § 2(4) und den §§ 2a und 4c) BauGB Gemäß Artikel 13 der Seveso-III-Richtlinie (2012) ist dem Erfordernis Rechnung zu tra- gen, dass zwischen störfallrelevanten Betriebsbereichen und schutzbedürftigen Umge- bungsnutzungen ein angemessener Sicherheitsabstand gewahrt bleibt, um der Zunahme einer Gefährdung der menschlichen Gesundheit und der Umwelt entgegen zu wirken. Dieser Abstand ist sowohl bei der Planung von störfallrelevanten Betriebsbereichen als auch im Rahmen der Bauleitplanung für schutzbedürftige Nutzungen im Umfeld vorhan-

Seite 28 von 31 B-Plan Nr. 4a, 4b und 4c – Gemeinde Schlesen FRANKE’s Landschaften und Objekte dener störfallrelevanter Anlagen zu berücksichtigen. Schutzbedürftige Nutzungen sind u.a. Wohngebiete, öffentlich genutzte Gebäude und Anlagen, Erholungsgebiete und Stät- ten mit erhöhtem Publikumsverkehr. Die EU-Richtlinie wurde mit dem § 50 des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) und der 12. BImSchV (Störfall-Verordnung) in deutsches Recht umgesetzt. Der Leitfaden KAS-18 (Empfehlung für Abstände zwischen Betriebsbereichen nach der Störfall-Verordnung und schutzbedürftigen Gebieten im Rahmen der Bauleitplanung – Umsetzung des § 50 BImSchG) der Kommission für Anlagensicherheit definiert Ach- tungsabstände für die Bauleitplanung ohne Detailkenntnisse als Beurteilungshilfe, welche je nach Art und Menge der gehandhabten Stoffe 200 (Klasse I) bis 1.500 m (Klasse IV) betragen. Der Bebauungsplan Nr. 4c weist ein allgemeines Wohngebiet aus. Dabei handelt es sich um eine schutzbedürftige Nutzung im Sinne der Seveso-III-Richtlinie. Im Umkreis von 2 km befinden sich keine Betriebsbereiche nach der Störfall-Verordnung. Somit entfällt die Detailprüfung.

6. ZUSÄTZLICHE ANGABEN

6.1 VERWENDETE VERFAHREN BEI DER UMWELTPRÜFUNG UND HINWEISE AUF SCHWIERIGKEITEN Gemäß Nr. 3a der Anlage 1 (zu § 2(4) und den §§ 2a und 4c) BauGB Für die Umweltprüfung wurden die bei der Gemeinde Schlesen und dem Kreis Plön vor- handenen Informationen und Grundlagen sowie die im Rahmen des Scoping eingegan- genen Unterlagen ausgewertet. Darüber hinaus erfolgten durch den Verfasser des Um- weltberichtes verschiedene Ortsbegehungen, um aktuelle Flächennutzungen und Bio- toptypen festzustellen. Zusätzlich wurden die Ergebnisse einer Immissionsprognose zur Geruchsimmissionssituation, einer Lärmtechnischen Untersuchung und einer Baugrund- voruntersuchung sowie einer vorläufigen Entwässerungsplanung berücksichtigt.

6.2 MASSNAHMEN ZUR ÜBERWACHUNG Gemäß Nr. 3b der Anlage 1 (zu § 2(4) und den §§ 2a und 4c) BauGB Zur Überwachung und Durchführung der geplanten Maßnahmen im Baugebiet und der externen Ausgleichsmaßnahmen hat die Gemeinde einen städtebaulichen Vertrag und ergänzende Verträge mit der Erschließungsgesellschaft geschlossen.

7. ZUSAMMENFASSUNG Gemäß Nr. 3c der Anlage 1 (zu § 2(4) und den §§ 2a und 4c) BauGB Die Gemeinde plant an diesem Standort im Sinne der Ortsarrondierung die Entstehung eines Wohngebietes zu ermöglichen. Die Auswirkungen der Planung auf die einzelnen Schutzgüter sind unterschiedlich erheb- lich. Das Schutzgut Pflanzen ist aufgrund der bestehenden Vorbelastung des Plangebie-

Seite 29 von 31 B-Plan Nr. 4a, 4b und 4c – Gemeinde Schlesen FRANKE’s Landschaften und Objekte tes nur gering durch das Planungsvorhaben betroffen. Die Betroffenheit des Schutzgutes Tiere konnte unter Beachtung der Schonzeiten bei Abbruch des Schuppens für den Bau der Erschließungsstraße minimiert werden. Die Schutzgüter Boden und Wasser sind auf- grund der geplanten großflächigen Versiegelung erheblich durch das Planungsvorhaben betroffen. Kompensationsmaßnahmen sind erforderlich und extern zu erbringen. Die Auswirkungen des Vorhabens auf das Schutzgut Mensch werden als neutral eingestuft. Die Beeinträchtigungen durch den neuen Ziel- und Quellverkehr werden als wenig erheb- lich eingestuft. Die bestehende Belastung durch Verkehrslärm von der L 211 ist im stra- ßennahen Bereich in Form von passiven Lärmschutzmaßnahmen zu berücksichtigen. Auf das Schutzgut Landschaft haben die geplanten Maßnahmen erhebliche Auswirkungen, da in einen bisher landschaftlich geprägten Raum baulich eingegriffen wird. Durch entspre- chende Festsetzungen zu Gebäudehöhen und Eingrünungsmaßnahmen wird der Eingriff in das Landschaftsbild minimiert 6.

8. VERWENDETE UNTERLAGEN/ ANLAGEN Gemäß Nr. 3d der Anlage 1 (zu § 2(4) und den §§ 2a und 4c) BauGB

1 Odournet GmbH, Kiel (Mai 2012) – Immissionsprognose zur Bestimmung Geruchsimmissi- onssituation im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 4 der Gemeinde Schlesen

2 Wasser- und Verkehrs- Kontor GmbH, Neumünster (Juni 2012) – Lärmtechnische Unter- suchung zum B-Plan Nr. 4, Gemeinde Schlesen

3 Wasser- und Verkehrs- Kontor GmbH, Neumünster (Juni 2012) – Verkehrliche Stellung- nahme, Gemeinde Schlesen, B-Plan Nr. 4, Wohnbauentwicklung

4 Dipl.-Ing. Egbert Mücke Ingenieurbüro für Geotechnik, Kiel (Mai 2012) – Bohrprofile nach DIN 4023, Erschließung B-Plan Nr. 4 und 4a, Schlesen

5 B2K Freischaffende Architekten und Stadtplaner, Kiel (Mai 2012) – Bestandsaufnahme des Innenbereichsentwicklungspotenzials der Gemeinde Schlesen, Kreis Plön

6 Franke’s Landschaften und Objekte, Kiel (Sept. 2012) – Landschaftspflegerischer Fachbei- trag zum B-Plan Nr. 4a und 4b, Gemeinde Schlesen – Bestands-/ Entwurfsplan

7 Franke’s Landschaften und Objekte, Kiel (Sept. 2012, red. erg. Juni 2019) – Landschafts- pflegerischer Fachbeitrag zum B-Plan Nr. 4a, 4b und 4c, Gemeinde Schlesen – Ergänzen- de Ausführungen zur Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen

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