Zeitschrift Für Die Kommunale Selbstverwaltung in Schleswigtholstein
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dg0904_Umschlag 27.04.2009 16:53 Uhr Seite 1 2009 4/ %*&(&.&*/%& ;FJUTDISJGUGàSEJFLPNNVOBMF4FMCTUWFSXBMUVOHJO4DIMFTXJH)PMTUFJO G Jörg Bülow: Verwaltungsstrukturreform in Schleswig-Holstein: Ein empirischer Befund G Oliver Maas: 10 Jahre Kommunales Forum für Informationstechnik e.V.(KomFIT) – 10 Jahre Unterstützung für Kommunen G Holger Severin: Aktuelles zum Vergaberecht G Auswirkungen steuerpolitischer Entscheidungen des Bundes auf die Gemeinden %FVUTDIFS (FNFJOEFWFSMBH 33CHLESWIG (OLSTEINISCHER +")3("/(*44/$& 'EMEINDETAG (NC),JFM Herausgeber Schleswig-Holsteinischer Gemeindetag 61. Jahrgang · April 2009 Inhaltsverzeichnis Impressum Schriftleitung: Jörg Bülow Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Redaktion: Ute Bebensee-Biederer Stellv. Geschäftsführerin Anschrift Schriftleitung und Redaktion: Reventlouallee 6, 24105 Kiel Telefon (0431) 57 00 50 50 Telefax (0431) 57 00 50 54 Aufsätze § 839 BGB i.V.m. Art. 34 GG E-Mail: [email protected] Amtshaftung für Internet: www.shgt.de Jörg Bülow Überschwemmungsschäden Verlag: Verwaltungsstrukturreform in OLG Schleswig, Urteil vom 21.2.2008, Deutscher Gemeindeverlag GmbH Schleswig-Holstein: 11 U 102/05 .................................... 112 Jägersberg 17, 24103 Kiel Ein empirischer Befund ...................... 98 Postfach 1865, 24017 Kiel Art. 28 II GG, §§ 1 Abs. 2, 2 Abs. 1 Telefon (0431) 55 48 57 Oliver Maas Amtsordnung Telefax (0431) 55 49 44 10 Jahre Kommunales Forum für Amtsausgliederung Anzeigen: Informationstechnik e. V. (KomFIT) Urteil des Schleswig-Holsteinischen W. Kohlhammer GmbH – 10 Jahre Unterstützung für die Verwaltungsgerichts vom 13.11.2008, Anzeigenmarketing Kommunen ...................................... 104 Az.: 6 A 36/08 .................................. 115 70549 Stuttgart Telefon (0711) 78 63 - 72 60 Holger Severin Telefax (0711) 78 63 - 83 93 Aktuelles zum Vergaberecht.............. 106 Aus dem Landesverband ............. 116 Preisliste Nr. 30, gültig ab 1. Januar 2008. Bezugsbedingungen Auswirkungen steuerpolitischer Die Zeitschrift „Die Gemeinde“ erscheint Entscheidungen des Bundes auf die Die neuen Ämter stellen sich vor . 125 monatlich; einmal jährlich können zwei Hefte Gemeinden ...................................... 108 zu einem Doppelheft zusammengefasst wer- den. Bezugspreis ab Verlag jährlich 75,00 E Die innovative Gemeinde ............. 126 zzgl. Versandkosten. Einzelheft 8,80 E Rechtsprechungsberichte (Doppelheft 17,60 E) zzgl. Versandkosten. Abbestellungen: 6 Wochen vor Jahresende OVG Bremen bestätigt Schulpflicht .. 110 Kommunales Jahr der Feuerwehr 127 beim Verlag. Die angegebenen Preise enthalten die LG Duisburg: Ingenieure haften gesetzl. Mehrwertsteuer. gegenüber Kommune für fehlerhafte Personalnachrichten .................... 128 Vergabevorschläge .......................... 110 Druck: Howaldtsche Buchdruckerei, Kiel Satz & Gestaltung: BVerfG: Anlagensplitting zur Erzielung Buchbesprechungen .................... 128 Reimers DTP Mediengestaltung, Wapelfeld höherer Vergütungen bei Biogasanlagen ist unzulässig ............ 111 Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bildmaterial übernehmen Verlag und Redaktion keine Verantwortung. Aus der Rechtsprechung Die Redaktion behält sich Kürzungen und Überarbeitungen vor. Rücksendung erfolgt § 839 BGB i.V.m. Art. 34 GG nur, wenn Rückporto beigefügt wird. Dieser Ausgabe liegt eine Bei- Verkehrssicherungspflicht bei lage des Deutschen Gemein- ISSN 0340-3653 Gehwegen, Überprüfung auf gelockerte deverlags bei. Titelbild: Landgasthof in Tarp Gehwegplatten Foto: Peter Mai, Tarp OLG Schleswig Urteil vom 5.7.2007, Wie bitten um Beachtung. 11 U 29/07 ...................................... 111 Die Gemeinde SH 04/2009 97 Aufsätze als neuen Typ des kommunalen Wahlbe- Verwaltungsstrukturreform in amten (§ 15 b Amtsordnung) und damit hauptamtlich verwalteter Ämter in einem Schleswig-Holstein: neuen Abschnitt III des dritten Teils der Ein empirischer Befund Amtsordnung hervorgehoben werden. b) Bewertung der Gesetzesentwicklung Jörg Bülow, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des SHGT Insgesamt wurde mit den Gesetzesände- rungen die Chance verpasst, die zum Zeit- Seit 2003 haben sich die Verwaltungs- wohner zweifellos vorhandene – Wirt- punkt der Gesetze vorliegenden Vorschlä- strukturen der kreisangehörigen Gemein- schaftlichkeit und Leistungsfähigkeit der ge zur Weiterentwicklung der Kommunal- den und Städte in Schleswig-Holstein tief- einzelnen Verwaltungen in den Vorder- verfassung i. S. einer besseren Übersicht- greifend verändert: Besondere Dynamik grund. Diese Leitlinien jedoch spielten im lichkeit der Struktur der Kommunalverfas- gewann der Prozess ab dem Jahre 2005 weiteren Prozess keine wesentliche Rolle sungsgesetze11, der Weiterentwicklung durch Vorgaben der Landesregierung und mehr und wurden auch nicht als Erlass der Amtsordnung und der Modernisierung des Landtages. Noch ist es zu früh, eine veröffentlicht. Wesentlich waren dann viel- des Rechts der kommunalen Zusammen- Gesamtbilanz dieser Veränderungen zu mehr das 1. Verwaltungsstrukturreform- arbeit12 zu nutzen. ziehen. In diesem Beitrag soll die eingetre- gesetz vom 28. März 20062 und das 2. tene Veränderung der Strukturen darge- Verwaltungsstrukturreformgesetz vom 14. Hauptziel der beiden Verwaltungsstruktur- stellt und für die weitere Diskussion trans- 12.20063 mit den neuen Zielgrößen für die reformgesetze waren insofern nicht die parent gemacht werden. Dabei wird sich Verwaltungen und Verordnungsermächti- Weiterentwicklung des Kommunalrechts zeigen, dass die Vielfalt unterschiedlicher gungen für die Landesregierung. Auf eine an sich, sondern die von der Regierungs- Konstellationen der Verwaltungszusam- Darstellung und rechtliche Würdigung die- koalition verabredete Reduzierung der menarbeit zugenommen hat. Neben Fu- ser Gesetze im Einzelnen kann auf vor- Zahl der Verwaltungseinheiten (nicht der sionen von Gemeinden und Ämtern hat handene Darstellungen verwiesen werden Gebietskörperschaften) im kreisangehöri- die Reform eine Vielzahl von neuen Ko- und wird hier verzichtet4. gen Raum, also der Ämter und Gemein- operationsbeziehungen hervorgebracht. den und Städte mit eigenen Verwaltungen. Im Nachhinein hat sich allerdings gezeigt, Grundsatz war dabei für die Regierung, 1. Rechtliche Rahmenbedingungen dass die Landesregierung von den im Ge- dass spätestens mit dem Termin der Kom- und Ablauf der Strukturreform setz kraftvoll formulierten Verordnungser- munalwahl am 25. Mai 2008 keine Kom- Die rechtlichen Rahmenbedingungen ha- mächtigungen5 in dem einzigen in Frage munalverwaltung existieren sollte, die we- ben sich schrittweise von einem Erlass kommenden Anwendungsfall bisher kei- niger als 8.000 Einwohner betreut. Dies des Innenministers über Leitlinien der Lan- nen Gebrauch gemacht hat, obwohl die wurde auch erreicht. desregierung bis hin zu mehreren, in den Kommunen gesetzte Entscheidungs- Die Ansichten über die richtige Einwohner- schneller Folge verabschiedeten Geset- frist seit über 2 Jahren verstrichen ist. Dies zahl pro Verwaltung unterliegen allerdings zen entwickelt. lässt darauf schließen, dass die Landesre- durchaus „modischen“ Schwankungen. gierung nicht davon ausgeht, die zwangs- So war erst durch das Gesetz zur Ände- a) Erlass, Leitlinien und Verwaltungsstruk- weise „Wegnahme“ der eigenen Verwal- rung des kommunalen Verfassungsrechts turreformgesetze tung bei einer bisher hauptamtlich verwal- vom 23. März 199013 die Regelgrenze, ab In einem Erlass des Innenministers vom teten Gemeinde unter Berufung auf den 24. Aug. 20041 mit dem Titel „Handlungs- einzigen Aspekt der Mindestgrenze von 1 Amtsblatt 2004, Seite 715. empfehlungen zu kommunalen Verwal- 8.000 Einwohnern rechtlich durchsetzen 2 GVOBl. 2006, Seite 28. 6 tungsstrukturen in Schleswig-Holstein“ zu können . 3 GVOBl. 2006, Seite 278. wurden erste Ziele und Maßgaben für die- 4 Zu den Gesetzen: Bülow, Die Gemeinde 2006, Seite sen Prozess festgelegt und veröffentlicht. Die Verwaltungsgerichte wurden mit der 90; Gudat, Die Gemeinde 2006, S. 164; Witt/Bach, Die Gemeinde 2006, Seite 177; Schwind, Die Ge- Die wesentlichen inhaltlichen Aussagen Verwaltungsstrukturreform bisher in relativ meinde 2006, Seite 222; Witt/Bach, Die Gemeinde des Erlasses blieben den gesamten Pro- wenigen Fällen befasst, nämlich der Klage 2007, Seite 43; Ernst, Die Gemeinde 2007, Seite zess über erhalten: nämlich dass die Ver- eines Amtes bzw. einer dem Amt angehö- 307; Witt/Nowottny, Die Gemeinde 2007, Seite 325. 5 Insbesondere Artikel 6 Ziffer 1 des 2. Verwaltungs- waltungen der Ämter eine Mindestzahl von renden Gemeinde gegen die Ausamtung strukturreformgesetzes. 8.000 betreuten Einwohnern erreichen soll einer anderen Gemeinde7, der Klage einer 6 Zu der rechtlichen Zweifelhaftigkeit der Verordnungs- und dass auch Gemeinden eine haupt- Gemeinde gegen ihre Zuordnung zu ei- ermächtigungen Ernst, Die Gemeinde 2007, S. 310 f. amtliche Verwaltung nur noch dann haben nem anderen als dem von ihr bevorzugten 7 VG Schleswig, Urteile vom 13.3.2008, Die Gemeinde 2008, S. 322 f. 8 sollen, wenn diese wenigstens 8.000 Ein- Amt und der Klage eines Amtes gegen 8 VG Schleswig, Urteil vom 13.3.2008, Die Gemeinde wohner erfasst. Dieser Erlass wurde noch die Bestimmung des Amtssitzes durch 2008, S. 324 f. unter einer Koalition aus SPD und der Par- das Innenministerium9. In diesen Fällen 9 VG Schleswig, Urteil vom 22.11.07, Die Gemeinde tei Bündnis90/Die Grünen beschlossen. wurden die Entscheidungen des Innenmi- 2008, S. 45. 10 Gesetz zur Verbesserung der kommunalen Verwal- nisteriums bestätigt. tungsstruktur vom 01. Feb. 2005, GVOBl.,