Naturschutz Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
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Inhalt Seite Vorwort 1 Die untere Naturschutzbehörde (UNB) 2 Schutzgebiete 4 Naturschutzgebiet „Postluch Ganz“ 11 Naturschutzgebiet „Rheinsberger Rhin und Hellberge“ 14 Baumschutz 18 Dohle – Vogel des Jahres 2012 23 Ehrenamtlicher Naturschutz 26 Rückblick auf den Zivildienst 28 Vorwort Liebe Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Ostprignitz-Ruppin, wir alle haben den Wunsch nach schöner, heiler Landschaft. Wir alle tragen die Verantwortung, Natur und Landschaft für die künftigen Generationen zu erhalten. Wir alle sind aufgefordert, unser Verhältnis zur Natur zu überprüfen und gesunde Natur als einen Wert an sich zu begreifen. Daraus folgt der Auftrag, Natur und Landschaft zu erhalten und so zu entwickeln, dass die natürlichen Lebensgrundlagen, dazu gehören neben sauberem Wasser, gesunden Böden, reiner Luft auch die standorttypische Pflanzen- und Tierwelt und das Landschaftsbild, nicht weiter geschädigt werden. Die vorliegende Broschüre soll über Natur und Landschaft des Landkreises Ostprignitz-Ruppin informieren und die Aufgaben der unteren Naturschutzbehörde vorstellen. Möge die Broschüre viele interessierte Leser finden und dazu beitragen, sorgsam mit der Schönheit und Vielfalt der Natur und Landschaft unseres Landkreises umzugehen sowie für deren nachhaltigen Schutz zu sensibilisieren. Ralf Reinhardt Landrat Die untere Naturschutzbehörde (UNB) Ingesamt 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung nehmen derzeit die Aufgaben der UNB im Auftrag des Landrates wahr. Organisatorisch sind sie innerhalb des Dezernates für Bauen, Ordnung und Recht beim Umweltamt im Sachgebiet „untere Naturschutz- und Abfallwirtschaftsbehörde“ angesiedelt. Ihr Dienstsitz befindet sich im Dachgeschoss des Gebäudes der Kreisverwaltung in der Neustädter Straße 14 in Neuruppin. Sofern gesetzlich nichts anderes bestimmt ist, regelt die UNB den Vollzug des geltenden nationalen und europäischen Naturschutzrechts. Das Dienstgebäude der Kreisverwaltung in der Neustädter Straße... ...und ein Stück Natur dahinter Die Mitarbeiter der UNB sind wie folgt erreichbar: Name Tel.: 03391/688-Durchwahl Raum Umweltamt -6700 Allgemein: [email protected] Sachgebietsleiterin Schönemann, Karin -6710 312 Bauleitplanung, Erholung in Natur und Landschaft (Zelten) Dietze, Anke -6722 306 Artenschutz, Schutzgebietsbetreuung (NSG, Natura 2000), Landnutzung, Fördermaßnahmen Ewert, Anselm -6720 315 Artenschutz, Schutzgebietsbetreuung (NSG, Natura 2000), Landnutzung, Fördermaßnahmen, Ehrenamtlicher Naturschutz Hahn, Dorina -6718 318 Baum-/Alleenschutz Kanzler, Helga -6717 314 Baum-/Alleenschutz / Naturdenkmale Schmidt, Sieghild -6716 313 Flächenpools, Großvorhaben, Naturschutzbeirat Parchen, Sigrun -6713 319 Landschaftsrahmenplan, Bauleitplanung, Biotopschutz Priebe, Bettina -6723 306 Landschaftsschutzgebiete / Genehmigungs- und Befreiungsverfahren / Eingriffsgenehmigung Vetter, Ralph -6719 305 Bauantragsverfahren / Eingriffsregelung / Ausnahmen und Befreiungen Wende, Heike -6714 316 Schutzgebiete im Landkreis Ostprignitz-Ruppin Die heimische Natur dauerhaft zu erhalten, ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Um dieses Ziel umzusetzen, werden verschiedene Schutzgebiete gemäß § 20 Abs. 2 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) ausgewiesen. Diese Gebiete gewährleisten den angestrebten Schutz von Lebensräumen seltener heimischer Tier- und Pflanzenarten bzw. von besonderen Erholungs- und Kulturlandschaften. Wer kennt in diesem Zusammenhang nicht die Bedeutung des Schildes mit einer schwarzen Eule auf gelben Grund. Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin gibt es insgesamt 70 verschiedene Schutzgebiete, in denen bestimmte Teile von Natur und Landschaft besonders geschützt sind. Bei einer Gesamtgröße des Landkreises von ca. 2.509 km² (250.900 ha) liegt der Anteil der geschützten Flächen damit bei etwa einem Drittel (ca. 77.200 ha). Die geschützten Gebiete lassen sich nach der jeweiligen Kategorie unterteilen in, wobei anzumerken ist, dass sich vielfach einzelne Schutzgebietsflächen überlagern: 19 Naturschutzgebiete 3 Landschaftsschutzgebiete 2 Naturparks (Großschutzgebiete) 41 FFH-Gebiete und 5 SPA-Gebiete. Erlenbruchwald im Naturschutzgebiet Bärenbusch. In den Gebieten gelten die jeweiligen Verordnungen sowie, sofern vorhanden, spezielle Pflege- und Entwicklungspläne oder entsprechende Bewirtschaftungserlasse. Die Schutzgebietsverordnungen sind im Allgemeinen wie folgt aufgebaut: §§ 1-3 Erklärung zum Schutzgebiet, Beschreibung des Schutzgegenstandes (Räume, Größe, Grenzen etc.), ausführliche Definition des jeweiligen Schutzzwecks § 4 verbotene bzw. unter besonderem Genehmigungsvorbehalt stehende Handlungen / Genehmigungsvorschrift § 5 zulässige Handlungen (entgegen § 4 zulässig) § 6 Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen (Zielvorgabe) § 7 Möglichkeit der Befreiung von Verboten § 8 Ordnungswidrigkeiten (Zuwiderhandlungen und Verstöße, Höhe der Geldbuße) § 9 Verhältnis zu anderen naturschutzrechtlichen Bestimmungen Auskunft über die Lage eines Grundstücks in einem Schutzgebiet sowie Einsicht in die entsprechenden Karten sind bei der unteren Naturschutzbehörde oder im Internet erhältlich. Folgende Schritte sind notwendig, um den landesweiten Kartendienst im Internet nutzen zu können: 1. Aufsuchen der offiziellen Seite des MUGV www.mugv.brandenburg.de 2. auf der angezeigten Seite den Button „Natur“ (grün) oder das Bild mit dem Fischotterkopf anklicken 3. die nun geöffnete Seite enthält Ausführungen zu den Themenbereichen, hier muss der entsprechende Suchbegriff z.B. „Natur- und Landschaftsschutzgebiete“ angeklickt werden 4. nun den Begriff „Kartendienst Schutzgebietsinformation" und dann „Kartendienst“ und abschließend „OK“ anklicken. Sofern auf einem im Schutzgebiet gelegenen Grundstück Veränderungen geplant sind, sind zunächst die Verbote und Genehmigungsvorbehalte der jeweiligen Verordnung zu beachten. Die entsprechenden Rechtsverordnungen können im Internet unter www.bravors.brandenburg.de (Brandenburgisches Vorschriftensystem) abgerufen werden. Ergibt die Prüfung, dass das geplante Vorhaben bzw. die beabsichtigte Handlung einer Genehmigung bzw. Befreiung bedarf, so ist der entsprechende Antrag bei der unteren Naturschutzbehörde zu stellen. Bedarf die beabsichtigte Maßnahme einer Baugenehmigung (baugenehmigungspflichtige Anlagen) oder einer wasserrechtlichen Genehmigung (Bootsstege etc.), schließen die genannten Genehmigungen die erforderliche naturschutzrechtliche Zulassung ein. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an die untere Naturschutzbehörde. Naturschutzgebiete (dunkelgrün dargestellt) und FFH-Gebiete (grün dargestellt) im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Naturschutzgebiete (NSG) Die Unterschutzstellung erfolgt hier im Allgemeinen aus Gründen des Vorhandenseins ganz bestimmter (seltener) wild wachsender Pflanzen oder wild lebender Tiere und der Entwicklung oder Wiederherstellung ihrer Lebensräume bzw. wegen der Seltenheit, besonderer Eigenart oder hervorragender Schönheit von Flächen. In Naturschutzgebieten sind sämtliche Handlungen verboten, die zur Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Gebietes führen können. Landschaftsschutzgebiete (LSG) Als Landschaftsschutzgebiete werden Gebiete festgesetzt, in denen ein besonderer Schutz oder besondere Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, wegen der Vielfalt, Eigenart oder Schönheit des Landschaftsbildes oder wegen ihrer besonderen Bedeutung für die naturnahe Erholung erforderlich sind. Naturparks (Großschutzgebiete) Neben den Landschafts- und Naturschutzgebieten wurden zwei großräumige, einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende Gebiete durch Bekanntmachungen der obersten Naturschutzbehörde zu Naturparken erklärt. Diese Großschutzgebiete bestehen überwiegend aus Landschafts- und Naturschutzgebieten und eignen sich als naturnaher Landschaftsraum oder historisch gewachsene Kulturlandschaft besonders für die naturverträgliche Erholung. Sie sind nach den Zielen und Grundsätzen der Raumordnung und Landesplanung schwerpunktmäßig für die Erholung und den Fremdenverkehr vorgesehen. Die Gebiete werden entsprechend den nach den Schutzausweisungen abgestuften Schutz- und Pflegezielen geplant, gegliedert, erschlossen und einheitlich verwaltet. Die Sitze der zuständigen Naturparkverwaltungen befinden sich in Parey und Menz. FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete (SPA-Gebiete) Unter der Bezeichnung „Natura 2000“ wurde ausgehend von der Verabschiedung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (kurz: FFH-Richtlinie) durch die Mitgliedstaaten der Europäischen Union im Mai 1992 in Verbindung mit der bereits 1979 verabschiedeten Vogelschutzrichtlinie mit dem Aufbau eines grenzüberschreitenden ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete zur Bewahrung des gemeinsamen europäischen Naturerbes begonnen. Diese Areale sind aufgrund ihrer Größe und Verteilung geeignet, die Erhaltung der Lebensraumtypen und Arten in ihrem gesamten natürlichen Verbreitungsgebiet ungeachtet staatlicher Grenzen zu sichern. Für Vorhaben und Projekte innerhalb von Natura 2000-Gebieten gilt ein sogenanntes Verschlechterungsverbot, wonach sich infolge der geplanten Maßnahmen die Qualität der Gebiete nicht verschlechtern darf. Erforderlich ist in den meisten Fällen ein Verfahren zur Prüfung hinsichtlich der Verträglichkeit. Rechtmäßig bestehende Nutzungen können in der Regel fortgeführt werden, sofern sie nicht den besonderen Erhaltungszielen entgegenstehen. Übersicht der Schutzgebiete (Stand Mai 2012) Tab. 1: Naturschutzgebiete. Name Fläche in ha (ca.) Bärenbusch 396 Buchheide 37 Bückwitzer See und Rohrlacker