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Wahlkreisbüro: Wellandstraße 58 73434 Aalen Telefon 07361 5249 201 Telefax 07361 5249 202 [email protected] Kiesewetter kompakt 17/2011 – Persönliche Notizen – Was gut ist für Europa, ist auch gut für Deutschland Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Merkel zum Europäischen Rat und zum Eurogipfel

Deutschland seine Finanzierungszusagen für den Der Deutsche Bundestag hat sich an diesem Mitt- Rettungsschirm einlösen müsse. Nach Abwägung woch mit breiter Mehrheit für die Ausweitung der aller Argumente halte sie es aber für vertretbar, das Wirksamkeit des Rettungsschirms ausgesprochen, Risiko einzugehen: „Eine bessere Alternative liegt mit dem die Schuldenkrise im Euro-Raum gebannt mir nach Prüfung aller Argumente nicht vor. Es werden soll. Alle Fraktionen mit Ausnahme der wäre nicht vertretbar und nicht verantwortlich, das Linken stimmten dafür, dass die Europäische Sta- Risiko nicht einzugehen.“ Als weitere notwendige bilisierungsfazilität (EFSF), der sogenannte Euro- Maßnahmen zur Bewältigung der Schuldenkrise Rettungsschirm, mit Hilfe weiterer Instrumentarien im Euro-Raum nannte Merkel unter anderem die so effizient wie möglich genutzt werden kann. Einführung von Schuldenbremsen nach deutschem Bundeskanzlerin hatte zuvor in Vorbild in den anderen Mitgliedstaaten, einer Kla- einer Regierungserklärung eindringlich an die Ab- gemöglichkeit gegen Stabilitätssünder vor dem geordneten appelliert, dafür auch vertretbare Risi- Europäischen Gerichtshof und einer Finanztransak- ken einzugehen. Sie wiederholte dabei ihr Credo: tionssteuer in der EU. Die Bundeskanzlerin warnte „Scheitert der Euro, scheitert Europa.“ Und das aber auch vor der Illusion, die Schuldenkrise in der dürfe nicht passieren, mahnte die Bundeskanzlerin. Euro-Zone könne über Nacht gelöst werden. Vor Die Bundesregierung habe die „historische Ver- allem Griechenland stehe „erst am Anfang eines pflichtung, das Einigungswerk Europas mit allen langen und schwierigen Weges“. Sie sei sich der uns zur Verfügung stehenden und verantwortbaren Tatsache bewusst, dass den Menschen in Griechen- Mitteln zu verteidigen und zu schützen“, betonte land im Zuge des Reformprozesses viel abverlangt Merkel. Sie unterstrich außerdem: „Was gut ist für werde. „Sie verdienen unseren Respekt und eine Europa, das ist auch gut für Deutschland.“ Denn tragfähige Zukunftsperspektive in der Euro-Zone.“ kein anderes europäisches Land profitiere wirt- Andererseits müssten Länder wie Griechenland, schaftlich so stark von der gemeinsamen Währung die die Solidarität Europas in Anspruch nähmen, wie Deutschland. Die Bundeskanzlerin zeigte Ver- immer auch Eigenverantwortung übernehmen. Der ständnis für die Sorgen vieler Bürgerinnen und Deutsche Bundestag erteilte der Bundeskanzlerin Bürger. „Die Schuldenkrise bewegt viele Men- nach ihrer Regierungserklärung mit 503 Ja- schen“, sagte Merkel. Sie unterstrich, dass das Ge- Stimmen bei 89 Nein-Stimmen und vier Enthal- samtvolumen der EFSF von 440 Milliarden Euro tungen zu einem fraktionsübergreifenden Ent- und der deutsche Anteil in Höhe von 211 Milliar- schließungsantrag ein starkes Mandat für die Ver- den Euro unter keinen Umständen erhöht würden. handlungen in Brüssel. Dazu erklärte der haus- Gleichzeitig räumte sie ein, es sei nicht auszu- haltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion schließen, dass mit der Ertüchtigung der EFSF im Deutschen Bundestag, : „Der unter Umständen auch das Risiko wachse, dass Bundestag hat der Bundeskanzlerin die geballte Freitag, 28. Oktober 2011 17/2011 Seite 1 von 4 Kurznachrichten Kurznachrichten Kurznachrichten Kurznachrichten Kurznachrichten Rückendeckung für die schweren Verhandlungen der Minister seine Entscheidungen bereits in der in Brüssel gegeben.Die CDU/CSU- Nacht zum Mittwoch mit. Am darauffolgenden Bundestagsfraktion ist davon überzeugt, dass der Vormittag wurde dann der gesamte Deutsche Bun- Deutsche Bundestag mit der Wahrnehmung der destag unterrichtet. Mit den Standortentscheidun- Beteiligungsrechte einen Beitrag zu einer größeren gen des Ministers wurde ein weiterer wichtiger Akzeptanz europäischer Entscheidungen leistet. Schritt auf dem Weg zur Neuausrichtung der Bun- Dass dies fraktionsübergreifend geschieht, ist zu- deswehr getan. Nach der Aussetzung der Wehr- dem ein großer parlamentarischer Erfolg.“ Er ver- pflicht und der Umstellung der auf wies auch auf die Verhandlungserfolge der Bun- eine Freiwilligenarmee gilt es nun, die Strukturen desregierung aus der letzten Woche: „Die EFSF so anzupassen, dass das Ziel einer effizienteren wird keine Bankenlizenz bekommen, so wie von und schlagkräftigeren Bundeswehr erreicht wird. anderen Staaten gefordert. Damit sind echte Hebel Dazu gehört die Verschlankung des Ministeriums aus gutem Grund nicht möglich.“ Barthle gab sich ebenso wie die Konzentration der Standorte. Der zudem überzeugt: „Die Bundesregierung wird auch verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU- bei der Frage einer Optimierung der EFSF- Bundestagsfraktion Ernst-Reinhard Beck nannte Instrumente ein gutes Ergebnis erzielen.“ das vorgelegte Konzept eine „gelungene Reform für die Bundeswehr der Zukunft“, die „dem inter- Neues Gremium besetzt nationalen Stellenwert gerecht wird“. Er gratulierte dem Minister im Namen der Unionsfraktion „zu Im Anschluss an die Regierungserklärung der diesem gelungenen und klugen Gesamtkonzept. Es Bundeskanzlerin und der darauf folgenden Aus- wird eine erfolgreiche Neuausrichtung der Bun- sprache bestimmte der Deutsche Bundestag die deswehr ermöglichen und den Beschäftigten lang- neun Mitglieder des Haushaltsausschusses, die jährige Planungssicherheit geben. Auch in Zukunft künftig dem „Gremium gemäß Paragraf 3 Absatz 3 wird sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion weiter des Stabilisierungsmechanismusgesetzes“ angehö- für eine moderne und schlagkräftige Bundeswehr ren werden. Dieses neu geschaffene Gremium soll und ganz besonders für die Soldaten einsetzen.“ in Fällen der Eilbedürftigkeit oder Vertraulichkeit, Hintergrund: Bei dieser größten Reform in der so etwa bei Anwendung der Instrumente des Euro- Geschichte der Bundeswehr werden insgesamt von Rettungsschirms (EFSF), die Beteiligungsrechte den 400 Bundeswehrstandorten in Deutschland 31 des gesamten Parlamentes beziehungsweise des geschlossen. Weitere 90 werden stark verkleinert. Haushaltsausschusses wahrnehmen. Die EFSF In Baden-Württemberg werden vier Standorte auf- kann nicht nur Kredite an Euro-Staaten ausgeben, gegeben und zwei Standorte stark reduziert. Von sondern auch Staatsanleihen aufkaufen sowie Kre- den bisherigen 25.500 Dienstposten der Bundes- dite zur Rekapitalisierung von Banken und vor- wehr wird das Land in den nächsten Jahren 9.700 sorgliche Kreditlinien zur Verfügung stellen. Der verlieren. Deutsche Bundestag hat folgende Abgeordnete in das Gremium entsandt: Für die CDU/CSU Norbert Änderungen im Telekommunikationsrecht Barthle, Bartholomäus Kalb und Michael Stübgen, für die SPD und Carsten Schnei- Mit der Mehrheit der Koalitionsfraktionen hat der der, für die FDP und Michael Link, für Deutsche Bundestag an diesem Donnerstag den Die Linke Dr. und für Bündnis Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung 90/Die Grünen Priska Hinz. Heute hat das Bundes- telekommunikationsrechtlicher Regelungen in der verfassungsgericht allerdings entschieden, dass es vom Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieses Gremiums geänderten Fassung verabschiedet. Mit dem Gesetz hegt. Damit ist ungewiss, ob das Gremium seine werden EU-Vorgaben in deutsches Recht umge- Arbeit fortsetzen wird. setzt. Es enthält eine Fülle von Regelungen wie etwa eine Investitionsförderung zur Breitbandver- Standortentscheidungen der Bundeswehr sorgung. Der Wirtschaftsausschuss nahm zusätz- lich in das Gesetz auf, dass alternative Infrastruktu- In dieser Woche hat Bundesverteidigungsminister ren für den Breitbandausbau eröffnet werden. Un- Thomas de Maizière die Entscheidung über die ternehmen, die in Breitbandnetze investieren, er- zukünftigen Standorte der Bundeswehr bekanntge- halten dadurch Planungssicherheit, dass Regulie- ben. Den direkt betroffenen Abgeordneten teilte rungsentscheidungen der Bundesnetzagentur bere- Freitag, 28. Oktober 2011 17/2011 Seite 2 von 4 Kurznachrichten Kurznachrichten Kurznachrichten Kurznachrichten Kurznachrichten chenbar werden. Der wirtschaftspolitische Spre- Dieser Auflösungsprozess wird sich über die cher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Joachim nächsten ca. vier bis fünf Jahre ziehen. Dieser Zeit- Pfeiffer gab sich überzeugt: „Diese neuen Rege- rahmen gibt uns die Möglichkeit, ein regionales lungen werden dazu beitragen, unser ehrgeiziges Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft Ziel zu realisieren, bereits 2015, spätestens aber zu schmieden. So sehr die Entscheidung uns alle 2018, flächendeckend Breitbandanschlüsse mit schmerzt – wir haben in der Region gute Aus- einer Bandbreite von 50 MBit/s zu haben. Wir sind gangsvoraussetzungen, um das zu schaffen. Seien auf dem besten Weg zu diesem Ziel: Waren An- Sie versichert, ich werde mich gemeinsam mit fang 2009 nur 5 bis 10 Prozent der Haushalte mit MdL Winfried Mack, Landrat Klaus Pavel und 50 MBit/s-Anschlüssen versorgt, so sind es seit Oberbürgermeister Karl Hilsenbek und vielen Mitte 2011 bereits über 40 Prozent. Unser Motto Fachleuten gemeinsam für eine gute Lösung ein- lautet dementsprechend: Breitband für alle, und setzen, die wir aber jetzt nicht schon zerreden dür- zwar schnell!“ fen. Positiv ist der Verbleib des Bundesprachenzent- Zitat rums, denn es werden nicht nur einige (wenn auch wenige) Dienstposten gehalten, sondern für die «Wir alle betreten Neuland. Einfache Lösungen, nächsten Jahre werden wochentäglich rund 180 bis der eine Paukenschlag, das wird es nicht geben.» 250 Lehrgangsteilnehmer vom Unteroffizier bis (Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mitt- zum Oberst in Ellwangen in Uniform die Schul- woch im Bundestag in ihrer Regierungserklärung bank drücken. Ganz wichtig ist zugleich, dass mit zur Euro-Rettung.) dem Erhalt einer Dienststelle der Bund weiter in der Pflicht ist, sich bei Infrastruktur, Bewachung, etc. um den Standort zu kümmern. Ferner wird das lokale Handwerk auch weiter vom Standort profi- Persönliche Notizen tieren, auch wenn natürlich auf niedrigerem Ni- veau als bisher. 1.Wahlkreis Diese Standortentscheidung erfolgte im Kontext der ersten Bundeswehr-Reform, die nicht vorab in Die Entscheidung für Ellwangen hinterlässt ge- den Medien und politischen Gremien zerredet mischte Gefühle. Obwohl in den regionalen Medi- wurde, sondern bis zum Schluss vertraulich blieb. en vergangene Woche Hinweise auf eine bevorste- Das verdient zumindest Respekt, denn sonst wäre hende Schließung des Standorts Ellwangen gege- die notwendige Reform bereits im Vorfeld aufge- ben wurden, hat die Reduzierungsentscheidung die rieben worden. Ich habe mich bis zuletzt auch dank Ellwanger und regionale Öffentlichkeit hart getrof- der letzte Woche einsetzenden regionalen, politi- fen. Mir machen dabei die betroffenen Familien, schen und medialen Unterstützung für den Erhalt die möglicherweise wieder umziehen müssen, am eingesetzt. Die Alternative war bis Dienstagabend meisten Sorgen. Hier ist Fürsorge und unser aller (25.10.) die vollständige Auflösung! Ohne meine Solidarität gefragt. Intervention beim Minister wäre vom Standort Deshalb habe ich gestern meine Zelte in Berlin Ellwangen heute nichts mehr übrig. Der Erhalt des abgebrochen und bin in den Wahlkreis zurück ge- Sprachenzentrums kam unerwartet und ich sehe kehrt, um heute Morgen gemeinsam mit meinem das als Erfolg, wenn auch mit gemischten Gefüh- Landtagskollegen Winfried Mack in einem 90- len. (Pressemitteilung: http://bit.ly/tQiLVs) minütigen Gespräch die Vertrauenspersonen und Leider hat seit 2004, wo MdL Winfried Mack und Personalräte wie die verantwortlichen Vorgesetz- ich begonnen haben, die Stadt zu Alternativpla- ten aus Transportbataillon und Dienstleistungszent- nungen zu bewegen, niemand die drohende Schlie- rum der Bundeswehr zu treffen. Diese haben wir ßung so richtig wahr haben wollen. Der Standort gemeinsam als Betroffene über die Hintergründe Ellwangen stand aber schon damals auf der Kippe. der Entscheidung informiert. Zugleich habe ich Warum ist das wichtig? Der Bund kann erst dann gestern an den Herrn Bundesverteidigungsminister über Hilfsmaßnahmen abschließend entscheiden, Thomas de Maizière geschrieben und um Informa- wenn ein regionales Konzept vorliegt, das als tionen zum nun anstehenden Prozess gebeten so- Grundlage für eine solche Konversion dient. Die wie flankierende Begleitmaßnahmen gefordert. Zeichen waren klar, zumal 120.000 Arbeitsplätze bei der Bundeswehr mit und ohne Uniform abge- Freitag, 28. Oktober 2011 17/2011 Seite 3 von 4 Kurznachrichten Kurznachrichten Kurznachrichten Kurznachrichten Kurznachrichten baut werden! Die Stadt Ellwangen muss nun die treibende Kraft sein, einen Plan B zu entwickeln. Herzliche Grüße Ihr und Euer Seien Sie versichert, MdL Mack und ich werden uns auf Bundes- und Landesebene umfassend kümmern und entsprechende Unterstützung orga- nisieren. Da ich bewusst und auch auf Bitten der Partei im Vorfeld meiner Kandidatur auf eine Mitarbeit im Verteidigungsausschuss verzichtet habe, war ich nicht strukturell in die Reformen eingebunden wie auch kein anderer Abgeordnete außerhalb dieses Ausschusses. Und dass ein ehemaliger Oberst da besonders Einfluss haben müsse, dient nur der Le- gendenbildung ;-) Immerhin, gemeinsam haben wir eine Dienststelle durchgesetzt! Am Freitag, dem 04. November stelle ich mich ab 19.30 Uhr im Ellwanger „Roten Ochsen“ der Öf- fentlichkeit zu einem Bürgergespräch. MdL Winf- ried Mack wird auch da sein, wir wollen uns als regionale Volksvertreter gemeinsam stellen. Bitte kommen Sie zahlreich und machen Sie Werbung für die Veranstaltung. Wir wollen über den Hinter- grund der Entscheidung, aber auch über die jetzt anstehenden Perspektiven sprechen.

2. Berlin

Neben der Bundeswehrreform war der €- Rettungsschirm das absolut beherrschende Thema. Mit der breiten Unterstützung des Bundestages im Rücken (503 von 596 abgegebenen Stimmen) hatte unsere Bundeskanzlerin ein beeindruckendes Man- dat für ihre erfolgreichen Verhandlungen in Brüs- sel im Rücken. Einzelheiten sind ja vorne im Haupttext genannt. Ich bin gerne bereit, mit Ihnen in Bürgergesprächen das Thema und seine Folgen zu erläutern und zu diskutieren. Laden Sie mich einfach ein. Auch unser Kreisvorsitzender Norbert Barthle ist gern bereit dazu, trägt er doch beeindru- ckend die Hauptlast der Verhandlungen zum €- Rettungsschirm und kann aus allererster Hand be- richten. Des weiteren hatte ich diese Woche meine 30. Re- de (zu Protokoll). Thema war die Zukunft der ge- meinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der Eu- ropäischen Union. (http://bit.ly/tKxSSc)

3. Sonstiges Über meine weiteren Aktivitäten im Wahlkreis informiere ich Sie ausführlich im nächsten KK 18/2011.

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