Herausgegeben von den Vereinigten Altstadtleisten 31. Jahrgang | 4/ 2015

«… ÜBer die kÖPfe der BetrOffeNeN HiNWeG» Ladenöffnungszeiten bis spät abends und am Sonntag sollen Berns untere altstadt bei den tou - risten verkäuflicher machen. Was die Ladeninhaber und Geschäftsführer davon halten, beschäf - tigt die Politik nicht gross.

Editorial die verkaufte idee

In der Matte war die Not in der Bevöl - kerung im 19. Jahrhundert sehr gross. Nicht nur, aber auch aus die - sem Grund hatten in den 70er Jah - ren des 19. Jahrhunderts eine handvoll Mannen, Wirtsleute, Ge - werbler, Müller und Lehrer etc. die Idee, dem etwas entgegenzusetzen und gründeten den Matte-Leist.

Vom Mitgliederbeitrag (30 Rappen) wurden 20 Rappen zur Seite gelegt, um zur Weihnachtszeit die bedürftigen Schulkinder zum Beispiel mit Schuhen zu unterstützen. In diese Zeit fiel die Gründung der  Asiatische und andere Touristen bevölkern zwar die Untere Altstadt. Die Kassen lassen sie aber nicht so klingeln, Spysi; auch hier haben sich die Leiste der Unteren dass sich der (politische) Wunschtraum von längeren Öffnungszeiten an sieben Tagen in der Woche rechtfertigen würde. (Foto: Beat Schwaller) Altstadt zusammengeschlossen, um Bedürftigen zu einer Mahlzeit zu verhelfen. Keine Regel ohne Ausnahme, aber die Einigkeit in die Untere Altstadt von Bern zwischen und der Unteren Altstadt ist gross: Über 95% der zu den Zytglogge sei als Tourismusgebiet anzuerkennen. Sämtliche politische Parteien, die heute das Zepter geforderten neuen Ladenöffnungszeiten befragten Dieses Prädikat würde es ermöglichen, die Laden - schwingen, waren noch nicht gegründet worden. Die oder sich spontan äussernden Ladenbesitzer und öffnungszeiten flexibler zu handhaben. Konkret Leiste der unteren Altstadt gibt es heute noch. Wenn Geschäftsführer wollen ihre Läden und Lokale könnten die Geschäfte täglich, inkl. Sonntag, von 6 auch die Gründe nicht mehr dieselben sind, so ist es weder am späteren Abend noch am Sonntag öffnen. bis 22.30 Uhr geöffnet bleiben, während für die immer noch der gleiche UNENTGELTLICHE EHREN - Die klaren Meinungsäusserungen sind für die Prä - Obere Altstadt weiterhin die normalen Ladenöff - AMTLICHE Einsatz der Leiste und deren Mitglieder, sidentin der Vereinigten Altstadt-Leiste (VAL), Ste - die Idee hinter allem nicht zur Ideologie zu machen. Fortsetzung Seite 2 fanie Anliker, nicht überraschend. Überraschend ist für sie aber, wie hartnäckig unter dem Deckmantel Die Vergangenheit und die Gegenwart lehren uns: «liberal» der Wille der kleinen Läden in der Unteren «Wo Politik drauf steht, ist Politik drin, aber eben iNfO AUS DEM INHALT Altstadt strapaziert wird: «Die geplante Liberalisie - auch Geld». rung der Ladenöffnungszeiten bringt unserem tra - DIE VERGESSLICHKEIT DER EICHHÖRNCHEN: ditionellen Gewerbe und den inhabergeführten Die Idee der Gründer wird in der Unteren Altstadt In unserer Serie «Natur in der Unteren Alt - Geschäften nicht Freiheiten, sondern beinhaltet stadt». Seite 3 jedoch nicht verkauft, Politik hin, Politik her. Zwänge, die für ihre Betriebsstruktur völlig unange - ADVENTLICHES ALLERLEI: passt und schlicht nicht zu bewältigen sind. Bereits Bernhard Bürkli Vorweihnächtliche Aktivitäten und Anlässe in der Unteren heute werden die möglichen Öffnungszeiten nicht Präsident Matte-Leist Altstadt. Seiten 4 –5 ausgenutzt. Eine Liberalisierung auf einem derart kleinen Raum ist nicht liberal, sondern wettbe - DIE FASZINATION DES HIMMLISCHEN HOFES: Ein Ortstermin im Chorgewölbe des Berner Münsters. werbsverzerrend.» Seiten 8 –9

Aber beginnen wir von vorne. Ausgelöst hat die er - DER LEISE KITZEL DES NONKONFORMEN: neute heftige Debatte in der Unteren Altstadt eine Betrachtungen zum allmählichen Verschwinden der Stadt- Motion von FDP-Grossrat Adrian Haas. Er verlangte, Originale. Seite 13 2 BrunneZytig 20. November 2015 Titelgeschichte

nungszeiten gelten. Seine Motion begründet Adrian ton festgelegt. Aber die Beschäftigung von Personal Haas folgendermassen: «Die Anzahl Touristen ins wird durch das Arbeitsgesetz auf Bundesebene ge - iNfO GELTENDES RECHT Berns Strassen wächst. Vor allem viele Asiaten kom - regelt. Dieses macht klare Einschränkungen und be - men in die Untere Altstadt. An Sonntagen stehen sie stimmt, dass an Sonntagen nur in touristischen Für die Bestimmung der Öffnungszeiten fast nur vor geschlossenen Geschäften. Anders im Gebieten Personal beschäftigt werden kann. In tou - von Ladengeschäften gilt es Vorgaben von Kan - Berner Oberland. Und diesem Beispiel könnte man ristischen Gebieten muss «mehr als die Hälfte aller ton und Bund zu beachten. Die kantonalen Bestimmungen auch hier folgen.» Grossrat Haas ist sich aber sehr wirtschaftlichen Aktivitäten touristischer Natur für Bern finden sich im Gesetz über Handel und Gewerbe wohl bewusst, dass die Berner Altstadt und Interla - sein». von 1992 und in der Verordnung vom Januar 2007, in der ken zwei Paar Schuhe sind: «Es geht keineswegs die Ladenöffnungszeiten definiert werden. Da wird festge - darum, jeden Abend bis zehn Uhr die Läden offen Der Regierungsrat spricht der Unteren Altstadt eine legt, dass Verkaufsgeschäfte unter der Woche bis 20 Uhr zu halten.» gewisse touristische Attraktivität nicht ab, er gibt offen bleiben können, einmal in der Woche ein Abendver - aber zu bedenken, für die ganze Stadt Bern liege der kauf bis 22 Uhr möglich ist, am Samstag um 17 Uhr ge - unerwünschter Spielraum führt zu touristische Beschäftigungsgrad nur bei rund 6 Pro - schlossen wird und jedes Geschäft an zwei Sonntagen im Jahr offen bleiben kann. Bäckereien, Confiserien, Metzge - verdrängungskampf zent der Gesamtbeschäftigung. Von einem bedeuten - reien, Milchhandlungen und Blumengeschäfte können an Hätte Adrian Haas die Geschäftsinhaber gefragt, den Anteil an der Volkswirtschaft könne deshalb jedem Sonntag offen halten. dann wäre ihm wohl rasch bewusst geworden, dass selbst in der Unteren Altstadt, wo der Anteil etwas er sich anschickte, in ein Wespennest zu stechen. Er höher liegen mag, nicht die Rede sein. Dieser Rahmen wird im Kanton Bern schon heute nicht lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen: «Am ausgeschöpft. In überwiegend vom Tourismus abhängigen Schluss wird das nicht mehr so heiss gegessen! Ich Von den arbeitsrechtlichen Vorschriften nicht be - Gemeinden, sogenannten Tourismuszonen (z.B. Interlaken), war zehn Jahre Geschäftsführer im City-Verband. Da troffen sind Familienbetriebe. Aber nur, wenn aus - können Verkaufsgeschäfte jeden Tag von 6 bis 22.30 Uhr habe ich viele emotionale Diskussionen miterlebt. schliesslich Verwandte in auf- und absteigender offen sein. Die Aufzählung in der Ausführungsverordnung Tatsache ist doch, dass meine Motion einen sehr Linie beschäftigt sind. Sie dürfen schon heute ihre enthält nur Gemeinden im Berner Oberland. grossen Spielraum lässt.» Geschäfte offen halten, wobei die grosse Mehrheit von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch macht. So - Der Bund redet aber auch noch mit, und zwar über die Dieser «Spielraum» lässt viele Geschäftsführer in der bald Personal angestellt wird, ist das Arbeitsrecht Vorschriften im Arbeitsrecht. Zuletzt wurde die Sonntags - arbeit mit der Abstimmung über die Tankstellenshops im Unteren Altstadt das Schlimmste befürchten. Erst anzuwenden. September 2013 gelockert. Ein Vorstoss, die Tourismus - gerade stand in der ersten Jahreshälfte die Touris - gebiete auch auf Bundesebene neu zu definieren und so die musförderabgabe zur Diskussion, für die man die Stadt mit oder versus kanton? Beschäftigung von Personal an Sonntagen zu erleichtern, Geschäfte zur Kasse bitten wollte, obschon bei den Die Diskussion über die Ladenöffnungszeiten in der ist noch hängig. meisten die Touristen nur einen sehr kleinen Anteil Stadt Bern ist so neu nicht. Sie wurde in den letzten koe der Kundschaft ausmachen (vgl. dazu die Artikel in Jahren sowohl auf Gemeinde- wie auch Kantons - der BrunneZytig 2/2015). Und jetzt soll eben diese ebene schon mehrmals geführt. Im August 2009 spärliche zusätzliche Kundschaft als Argument für reichten CVP-Stadtrat Henri-Charles Beuchat und Unmittelbar nach dieser Ablehnung lancierte BDP- längere Ladenöffnungszeiten herhalten. Die länger - BDP-Stadträtin Claudia Meier eine Motion mit dem Grossrat Mathias Tromp trotzdem im Kantonsrat fristigen Folgen sind auch für Stefanie Anliker ab - Titel «Besser für den Tourismus – Besser fürs Ge - eine Motion mit dem Antrag, das HGG so zu ändern, sehbar: «Zweifellos würden sich – wie schon in an- werbe» ein. Inhaltlich unterschied sie sich nicht dass nicht mehr nur ganze Gemeinden als Touris - dern Schweizer Städten – noch mehr Ladenketten, gross von der Motion Haas, ausser dass sie aus - muszone anerkannt werden könnten, sondern auch Luxusboutiquen und Souvenirläden in der Unteren schliesslich die Kram- und die kleinere Gebiete / Quartiere, und damit die Altstadt Altstadt ansiedeln und den Verdrängungsprozess der im Visier hatte. Und der Gemeinderat war im 2010 von Bern. Obschon der Regierungsrat die Motion ab - kleinen unabhängigen Geschäfte beschleunigen. bereit, die Motion als Richtlinie entgegenzunehmen. lehnen wollte, wurde sie im Kantonsrat knapp an - Wenn ein solches Geschäft oberhalb des Zytglogge Er präzisierte aber in seiner Antwort: «Die Gemein - genommen. Da sie aber mit dem heute geltenden nicht geöffnet sein darf, wird es vom Markt ja ge - den haben im Bereich Ladenöffnung keine eigenen Arbeitsrecht nicht zu vereinbaren ist, läuft gegen - zwungen, in der Untern Altstadt auch noch einen Rechtssetzungskompetenzen. Somit kann das ge - wärtig eine Fristverlängerung. Motionär Adrian Haas Laden zu eröffnen.» wünschte Ergebnis nicht mit kommunalen Bestim - geht davon aus, dass seine Motion nicht von einer mungen und Reglementen erreicht werden, sondern Änderung des Bundesrechts (Arbeitsrecht) abhängig keine Sonderbehandlung für Sonntagsarbeit nur durch eine entsprechende Änderung des Geset - ist. Seine Motion wurde am 15. September – eben - In der Diskussion über die Motion Haas im Kantons - zes über Handel und Gewerbe (HGG). Der Anstoss falls entgegen der Meinung des Regierungsrates – parlament wurde oft argumentiert, mit längeren La - für eine Teilrevision des HGG könnte durch eine ent - mit 74:65 Stimmen (7 Enthaltungen) angenommen. denöffnungszeiten würden zusätzliche Personen sprechende Motion im Grossen Rat des Kantons Der Regierungsrat muss dem Parlament jetzt eine eingestellt und so neue Stellen geschaffen. Bei der Bern erfolgen. Der Gemeinderat seinerseits wird den Gesetzesänderung vorlegen, die ein «Tourismusge - Abstimmung mag das eine Rolle gespielt haben. Ge - Kanton ersuchen, eine Gesetzesrevision zu prüfen.» biet» nicht mit einer Gemeinde gleichsetzt, sondern rade bei diesem Argument ist aber grösste Vorsicht Weder die Leiste noch der City Verband scheinen auch nur auf einzelne Stadtteile, wie zum Beispiel geboten, wie auch der Regierungsrat in seiner Ant - sich damals dem Vorstoss widersetzt zu haben. Aber die Untere Altstadt, anwendbar macht. wort auf die Motion ausführte. Zwar werden die La - der Stadtrat warf dann im Sommer 2010 das Ruder denöffnungszeiten im Allgemeinen – eine Ausnahme herum und lehnte die Motion mit 27:33 Stimmen (6 koe machen Bahnhöfe und Tankstellenshops – vom Kan - Enthaltungen) ab.

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Natur iN der BerNer aLtStadt: unsere Hauskatzen denn auch ab und zu ein unvor - sichtiges oder krankes Tier. SammeLWut Statt WiNterSCHLaf Eichhörnchen fressen fast alles. Der Speiseplan va - mit den schwarzen knopfaugen und buschigen Pinseln an den Ohren sind dem eichhörnchen riiert je nach Jahreszeit und umfasst Beeren und unsere Sympathien sicher. vielen erscheint es fast menschlich, wenn es aufrecht dasitzt und Früchte, Samen, Nüsse, Baumrinde, Pilze, Insekten, seine Nahrung manierlich in den vorderpfoten hält. das scheue Waldtier wagt sich vor in städ - Vogeleier, Schnecken und Würmer. Beim Fressen tische Gärten, Parks und friedhöfe. hält das Eichhörnchen die Nahrung in den Vorder - pfoten. Um die harte Schale der Nüsse zu knacken, Unverkennbares Markenzeichen des Eichhörnchens hat aber noch weit wichtigere Funktionen: Er dient haben Eichhörnchen im Ober- und Unterkiefer je - ist sein langer, buschiger Schwanz. Er ist fast so lang beim Klettern als Balancierhilfe und bei weiten weils zwei scharfe Nagezähne, mit denen sie die wie das Tier selbst (15 bis 20 Zentimeter) und hat Sprüngen als Steuerruder. Nussschale aufsprengen können. dem Eichhörnchen zu seinem wissenschaftlichen Namen Sciurus vulgaris verholfen. «Sciurus» kommt Das Eichhörnchenfell kann alle Farbnuancen von rot die vergesslichkeit nützt dem Wald aus dem Griechischen und bedeutet «Schatten - über braun, grau bis schwarz aufweisen. Die Bauch - Eichhörnchen gehören zu den Säugetieren, die kei - schwanz». Angeblich sollen sich die Tiere mit ihrem seite ist vom Rückenfell klar abgegrenzt und immer nen Winterschlaf, sondern eine Winterruhe halten. eigenen Schwanz Schatten spenden. Der Schwanz weiss oder crèmefarben gefärbt. Im Herbst vollzieht Mit Ausnahme von sehr kalten Tagen verlassen die sich der Wechsel zum Winterfell mit einer kurzen, Tiere ihr Nest täglich für ein paar Stunden. In dieser dichten Unterwolle und langen Grannenhaaren. Zeit suchen sie mit ihrem ausgezeichneten Geruchs - Auch die Hände und Fusssohlen sind im Winter be - sinn nach den im Boden vergrabenen Vorräten – haart und die charakteristischen Haarpinsel an den hauptsächlich Nüssen und Eicheln. Was nicht wie - Ohren werden deutlich länger und schützen vor dergefunden wird, beginnt im Frühling zu keimen. Kälte. Eichhörnchen übernehmen damit eine wichtige Funktion bei der Verbreitung von Bäumen. Spektakuläres free Climbing Eichhörnchen sind tagaktiv. Sie klettern am liebsten Zweimal im Jahr geben die Eichhörnchen ihr Dasein hoch oben in den Bäumen, springen von Ast zu Ast als Einzelgänger auf. Im Januar und im Frühsommer und halten sich dabei an unsichtbare Pfade, die finden wilde Verfolgungsjagden statt, bis die Weib - durch eigene Duftmarken gekennzeichnet sind. chen schließlich paarungsbereit sind. Nach 38 Tagen Dank geringem Körpergewicht von nur 200 bis 400 Tragzeit bringt das Weibchen zwei bis fünf nackte, Gramm wagen sie sich bis auf die ganz dünnen blinde Junge zur Welt. Die Mutter versorgt und ver - Zweige hinaus und hängen so etwa die Baummarder teidigt die Kleinen während drei Monaten. Danach ab, von denen sie gejagt werden. Ganz so flink wie können sie sich selbst ernähren und verlassen die  Illustration aus «Ameisenlöwe & Zimbelkraut», Tier und Pflanzenporträts aus der Stadt, Beat Fi - im Astwerk der Bäume können sich die Eichhörn - Mutter. scher/Karin Widmer, 2011 Haupt Natur, Bern chen auf dem Boden nicht bewegen. Hier erwischen BR 4 BrunneZytig 20. November 2015 Läbigi Altstadt

WeNN’S im HerBSt SCHON «WieHNäCHteLet»… iNfO IMPRESSUM ärgert es Sie auch, wenn schon im Herbst die ersten Weihnachtsgegenstände in den auslagen der Geschäfte auftauchen? es fühlt sich so ähnlich an wie Spargeln im Winter oder mandarinen Die «BrunneZytig» wird von den Altstadt - leis ten gemeinsam gestaltet. Unter den Leist - im Hochsommer. es zerstört den Zauber der saisonalen eigenheiten, auf die man sich im Lauf rubriken finden Sie auch leistinterne Informationen. eines Jahres freuen kann, die jede Jahreszeit zu etwas einmaligem machen.

VERANTWORTLICH FÜR DIE HERAUSGABE: Vereinigte Altstadtleiste Bern; Chefredaktion: Barbara Büttner [email protected] REDAKTION LEIST DER UNTERN STADT: Iris Gerber (ig), Zahai Bürgi (ZB) REDAKTION KESSLERGASS+GESELLSCHAFT: Beat Schwaller (sw) REDAKTION RATHAUSGASS+BRUNNGASS+LEIST: Edi Franz (ef) REDAKTION KRAMGASSLEIST: Barbara Büttner (babü), Evelyn Kobelt (koe), Regula Leuenberger (rlu) REDAKTION MATTE+LEIST: Brigitte Holzer (BR)

KOORDINATION, INSERATEANNAHME, PRODUKTION: Druckerei Weiss GmbH, Claudia Weiss und Pascale Thomann-Weiss, Kalchackerstrasse 7, 3047 Bremgarten/BE, Tel. 031 301 22 79, [email protected] ISSN2235-1531, www.altstadtleiste.ch

JAHRES+ABONNEMENTS+BESTELLUNG Preis: Fr. 20.–. Bestellung bei Druckerei Weiss GmbH,  Je zwei der kleinen Lebkuchen werden mit dem eigens  Nach nur wenigen Minuten im Backofen werden die [email protected], Tel. 031 301 22 79 dafür geformten Gerät aus dem Honigteig ausgesto - Lebkuchen mit den offiziellen Advents-Logos aus chen. Marzipan belegt. LEIST+ADRESSEN Vereinigte Altstadtleiste: Sekretariat VAL, Postfach, 3000 Bern 8, [email protected], www.altstadtleiste.ch Als Mitglied im Organisationsteam eines Advent- oder sprünglich «erfunden» und liebevoll gepflegt wurde, Kramgassleist: Postfach 852, 3000 Bern 8, Weihnachtsevents muss man sich jedoch wohl oder ist auf das gesamte Gebiet der Unteren Altstadt aus - Kontakt: info@.ch, Web: www.kramgasse.ch übel rechtzeitig damit beschäftigen, ob man genügend gedehnt worden, und es braucht viel Fingerspitzen - Matte-Leist: Postfach 29, 3000 Bern 13, Personal findet, ob die Finanzen gesichert sind, woher gefühl, die Stimmung ebenso intim und persönlich zu www.matte-leist.ch, [email protected] man benötigte Ware beziehen kann und vieles mehr. halten wie damals. Rathausgass-Brunngass-Leist: Kontakt: Edi Franz, Die fünf Leiste der Unteren Altstadt kennen das, denn Postfach 405, 3000 Bern 7, [email protected] sie sind es, die in den verschiedensten Bereichen seit Gurli Jensen von der Buchhandlung Zytglogge ist eine Leist der Untern Stadt: Postfach 570, 3000 Bern 8, Jahren für weihnächtliche Stimmung zwischen Zyt - der fünf Personen im OK. Ich sitze mit ihr in der [email protected] glogge und Matte sorgen. «Harmonie» und frage sie nach ihren Erfahrungen Kesslergass-Gesellschaft: Kontakt: Alexander Hadorn, und eventuellen Neuerungen.«Der erste Adventsonn - Postfach 614, 3000 Bern 8 am ersten advent «quer statt längs» durch tag bedeutet für mich eine wunderbare Gelegenheit, die altstadtgassen Geschäfte untereinander und mit der Bevölkerung zu die nächste ausgabe der BrunneZytig Es ist Ende Oktober. Aus der Backstube von «Bread à vernetzen. Jedes teilnehmende Geschäft bietet kleine erscheint am 11. märz 2016 porter» in der Münstergasse duftet es nach Weihnach - Überraschungen und Verköstigungen und an diesem redaktionsschluss: 19. februar 2016 ten. Bäckermeister Patrik Bohnenblust ist dabei, nun Tag kann man sich kennenlernen. Es wird weniger täglich 900 kleine Lebkuchen zu backen, um bis zum eingekauft als vielmehr miteinander geredet und ge - ersten Advent die vom OK des Erst-Adventsanlasses feiert. Damit dieser schöne Brauch weitergeführt der Leiste bestellten 12‘000 Stück liefern zu können. werden kann, brauchen wir auch nächstes Jahr wie - Dazu benötigt er pro Tag 20 Backbleche und eine der freiwillige Helfer für das Verteilen des Werbema - Stunde Backzeit. 145 Geschäfte haben sich bereits terials und für die «Geschäftstouren», auf welchen die zur Teilnahme entschlossen, zehn Prozent mehr als Läden zum Mitmachen motiviert werden. Wir haben 2014. Jedes von ihnen erhält 80 der kleinen Lebku - dabei eine «kleine Vision», nämlich dass sich zuneh - chen, um bei ihren Kunden für diesen Tag der offe - mend auch Dienstleisterbetriebe, die sich für Passan - nen Türen Werbung zu machen. Der Beitrag der ten etwas unsichtbarer vor allem in den ersten teilnehmenden Geschäfte deckt den Gesamtaufwand Stockwerken befinden, und Organisationen, wie zum iNfO HERZLICHEN DANK und alle weitere Werbung in der Höhe von rund Beispiel die Kirchgemeinden, aktiv am «ersten Ad - 30‘000 Franken. vent» beteiligen.» Sehr geehrte Leserinnen und Leser Kontaktadresse: Erster Advent in den Gassen der unteren Um gänzlich selbsttragend zu sein, geht es aber auch Altstadt c/o Buchhandlung zum Zytglogge, Hotelgasse 1, Das Redaktionteam der BrunneZytig dankt Ihnen für hier nicht ganz ohne Sponsoren, etwas Spendengeld 3011 Bern, 031 311 30 80, www.erster-advent-bern.ch, Ihre Treue. Wir wünschen Ihnen eine besinnliche und freiwillige Helfer. Dieser inzwischen bei den Ber - [email protected] Adventszeit, frohe Weihnachten und einen glückli - nern beliebte Sonntag mit den geöffneten Läden und chen Start ins Neue Jahr. der vorweihnachtlichen Stimmung in der Unteren die Weihnachtsbeleuchtung ist eine Barbara Büttner Altstadt wird seit kurzem von je einem Vertreter aus dienst-LeiSt-ung den fünf Leisten organisiert. Der zu Beginn noch auf Noch früher, schon Ende September, ist es Zeit, die die beschränkte Raum, wo der Anlass ur - über 150 Bäumchen für den weihnächtlichen Fassa - BrunneZytig 5 Läbigi Altstadt 20. November 2015

denschmuck der Unteren Altstadt zu bestellen. Diese stimmungsvolle Beleuchtung verdanken die Besucher und Bewohner der Altstadt zur Hauptsache den Leist - mitgliederbeiträgen, insbesondere von den Geschäfts - mitgliedern. Denn im Verhältnis zu den Anwohner- beiträgen sind die Beiträge der Geschäfte aus genau diesem Grund um einiges höher. Der Fortbestand des traditionellen Weihnachtsschmucks schien letztes Jahr jedoch plötzlich in Gefahr, da der langjährige Baum - lieferant kündigte. Eine gute Offerte der Burgerge - meinde Bern, zukünftig die Bäumchen aus eigenen Waldbeständen zu liefern, hat die weihnächtliche Stimmung in der Altstadt gerettet. Die dafür jäh rlich aufzuwendende Gesamtsumme von rund 55‘000 Franken wird von den Leisten bezahlt und be inhaltet die Anschaf -fungs-, Transport-, Montage- und Lage - rungskosten.  Schon einige Jahre – ob organisierend oder helfend – unermüdlich mit dabei: Hans Gurtner, Ingeborg Zeltner und Sandra Biedermann an der Seniorenweihnacht 2014 Zur Entlastung der Kassen unterstützt jetzt ewb (Energie Wasser Bern) die Altstadtleiste und BERN - Baum an der oberen Postgasse und jenen in der Jun - Kontaktadresse für Anmeldungen und Informationen: city bei der Finanzierung der Weihnachtsbeleuch - kerngasse wieder «Göttis und Gotten» finden lassen. [email protected] (Kirchgemeinde Nydegg, tung mit einem namhaften Betrag. Dieses erfreu- An dieser Stelle geht unser Dank explizit an Erika und Beratungs- und Sozialdienst, Mattenenge 7). Der vorläufige liche Engagement werden die VAL auch unter Jürg Messerli, Corinne Walliser und die Stephan Kalender kann eingesehen werden auf: www.matte.ch www.altstadtleiste.ch publik machen. Trotz dieses Probst und Partner AG. Wir freuen uns über ihr dau - willkommenen «Zustupfs» bestehen in den verschie - erhaftes Engagement und wünschen uns eine der die Spysi bietet raum für die Senioren- denen Leistgebieten der Unteren Altstadt aber wei - Stimmung entsprechende weisse Weihnachtskulisse weihnacht terhin grössere Finanzierungslücken, die jedes Jahr –und willige Spender für die restlichen Bäum e–dazu. Geben Sie sich keine Mühe: Die Suche nach einem von privater Seite gedeckt werden müssen. Die VAL Kontaktadresse: Weihnachtsbeleuchtungs- und Christbaum- Anmeldeformular für die traditionelle Seniorenweih - ([email protected]) nehmen deshalb jede Unter - Spenden werden dankbar entgegen genommen von nacht am 14. Dezember um 16.00 Uhr in der Spysi stützung von Anwohnern und Geschäften mit gros - [email protected] ist vergebens. Hans Gurtner, der Organisator und sem Dank entgegen. Erfreulicherweise können wir Gastgeber dieses beliebten Anlasses, hat nämlich eine bereits über Spendenzusagen von Hans-Peter Mayer Zwei traditionen: «dr Samichlous chunt» in Adressliste der Interessenten und lädt diese ganz per - (Optik Bötschi) und von Dieter Wyss (AXA) berich - die kramgasse… sönlich ein. Falls sie nicht dabei sind, seien Sie nicht ten. Allen – auch den zukünftigen – Spendern ein Hier kann die BrunneZytig mit Freude berichten: enttäuscht, denn Hans Gurtner versteht den Anlass herzliches Dankeschön! «Alle Jahre wieder!» Am 29. November ist es erneut keinesfalls als exklusiv und meint: «Ich versende jedes soweit: Mindestens 30 Nikoläuse machen mit ihren Jahr die Einladung an die Senioren direkt, mit der dank persönlichen Spendern auch grosse Schmutzlis und Eseln wieder Station in der Kram - Aufforderung, andere Berechtigte einzuladen!» Christbäume gasse, um die vielen Kinder aus der ganzen Stadt zu Die grossen Christbäume, denen Sie in der Advents - beschenken. Wir wünschen dem Anlass natürlich Rund 50 Personen kommen so jeweils in den Genuss zeit in der Unteren Altstadt begegnen, werden eben - kräftige Mitsänger/Innen der Adventslieder (ab 16.00 eines kleinen, aber feinen Essens, liebevoll zubereitet falls vom Leist organisiert und aufgestellt. Sie finden vor dem Kreuzgassbrunnen) und viele schöne Värsli durch freiwillige Mitarbeiter. Die weihnächtlichen Zu - sie immer am oberen und unteren Ende der Post - der Kinder (nach der Ansprache des «Oberchlous» taten und Beilagen, vor allem die verschiedenen «Gü - gasse, in der und vor der Bushaltestelle um 16.50 Uhr vor dem Zytglogge) – damit die «Chlöi- etzi»-Sorten, stammen von vielen backwilligen an der Nydegg-Gasse. Bereits haben sich für den se» nur Lebkuchen und keine Ruten zu verteilen Spendern. «Wir brauchen wieder Weihnachtsgüetzi, haben… welche bis am Montagvormittag um 9 Uhr vor der Kontaktadressen für Informationen: Feier bei mir an der Gerechtigkeitsgasse 61 abgelie - www.pigiluna-singers.ch, www.samichlouszunft-bern.ch; fert werden sollten», bittet Hans Gurtner – und hat www.altstadtleiste.ch bisher noch immer Gehör gefunden.

… und die adventfenster in der matte Auch die Finanzierung ist seine Sache, die er am Ers - So wie der Anlass des Ersten Advents engagierten ten Advent in der Postgasse gleich selbst an die Hand Postgässlern zu verdanken ist, so stammt der Brauch nimmt: «Ich koche ab 11 Uhr 30 meinen Glühwein der «Adventsfenster» aus der Matte. Nach einem kur - wie immer. Dieses Jahr kommt als ganz besonders zen Zwischenspiel im letzten Jahr im ganzen VAL-Ge - schöner Zustupf noch der Erlös aus der Versteigerung biet, besinnt man sich wieder auf diese Ursprünge. von Marc Cuco Dietrichs Gitarre hinzu, die damals ja Die Initiantin des Anlasses, Rosmarie Bernasconi, hat einige Konzerte des Trios Peter, Sue und Marc mitge - die Organisation inzwischen an Lilian ter Meer von macht hat», freut er sich. Versuchen Sie doch einfach, der Beratungs- und Sozialstelle der Kirchgemeinde sich einen Platz zu ergattern, um auch einmal Hans Nydegg übergeben. Wir möchten es hier nicht ver - Gurtners stimmungsvoll vorgetragene Weihnachtsge - säumen, Rosmarie Bernasconi für ihr motiviertes En - schichte zu hören und im Kreis der «alten» Altstädtler gagement herzlich zu danken und der neuen ein nachbarschaftliches Beisammensein zu geniessen. Organisatorin viel Erfolg zu wünschen. Der Anlass ist immer für kleine Überraschungen gut… ZB Während der Entstehung dieses Artikels Ende Okto - ber waren noch viele Adventskalender-Daten frei, Kontaktadresse für Güetzi-Abgabe und alles weitere: Hans  Fleissige Hände richten den grossen Christbaum in doch wir denken, dass sich das schon bald ändern Gurtner, Gerechtigkeitsgasse 61(im Notfall bei Roth klingeln), der Junkerngasse auf. (Foto: Probst 2013) wird. Tel. 031 311 08 43; [email protected]. 6 BrunneZytig 20. November 2015 Läbigi Altstadt

mit «CHiNG u CHeGeL»

vaL AGENDA der diesjährige Neuzuzüger-anlass in der unteren altstadt stand ganz im Zeichen der familie. Selbst kramgassleist-Präsident Nicola Schneller und LuS- und vaL-Präsidentin Stefanie anliker hatten ihre knirpse dabei…

#(. NOVEMBER: ". ADVENT )QUER STATT LÄNGS* geöffnete Geschäfte und diverse Events in der Unteren Alt - Schon während seiner Begrüssungsansprache auf verstorbenen Historiker François de Capitani. Ursula stadt; Anmeldung für Geschäfte/Events unter www.erster- dem Rathausplatz erwähnte Stadtpräsident Alexan - Schoch, die andere der beiden langjährigen Stadtfüh - advent-bern.ch der Tschäppät – nebst seiner jeweils von einem Au - rerinnen am Neuzuzüger-Anlass, hat ihre Aufgabe genzwinkern begleiteten «Berner Zahlen-Statistik» nun weitergegeben an Beatrice Dähler, die tapfer "%. DEZEMBER: SENIORENWEIHNACHT IN DER SPYSI – die Tatsache, dass die hunde- und velofreundliche gleich beim ersten Einsatz die Führung in englischer um 16.00 Uhr Altstadt (wussten Sie, dass es zum Beispiel 2803 Sprache übernahm. #$. APRIL #!"': VIDE GRENIER Hunde und 100‘000 Velos auf Stadtgebiet gibt?) in in der Kram- und Gerechtigkeitsgasse; die Mailadresse den letzten Jahren auch zunehmend wieder famili - Zum Abschluss trafen sich alle bei Gastgeber Stefan [email protected] für Infos und Anmeldung enfreundlich geworden ist und dass etliche kinder - Zingg im «Les Terroirs» an der Postgasse. Beim äus - wird erst wieder ab 1. Februar 2016 bedient gerechte Infrastrukturen zur Verfügung stehen. serst leckeren Mittagessen, das den Neuzuzügern Währenddessen «stägerte» wie zur Bestätigung sei - hier jeweils geboten wird, dominierte wieder klar ner Aussage tatsächlich mehr oder weniger auf - die «Familienfraktion» am grösseren der beiden Ti - merksames Jungvolk um ihn herum. sche – zusammen mit dem Kindertisch, wo sich die MICRODERMABRASION Klein-Neuzuzüger offensichtlich mit Spass bei Ich habe nicht nachgefragt, ob sich die Kinder auf der Schmaus und Spielereien kennen lernten. Wenn Nanette Wüthrich Witzmann anschliessenden Stadtführung gelangweilt haben, nebst alledem am Nebentisch eine Theater-Masken - Kramgasse 55, 3011 Bern doch will ich einmal mehr den beiden Führerinnen bildnerin, ein Informatiker und eine Musikwissen - von Bern-Tourismus ein Kränzchen winden: Beatrice schaftlerin aufeinander treffen, liegt Kreativität in Telefon 079 749 14 42 Lang Gyger, die seit Jahren dem Neuzuzüger-Anlass der Luft und Stoff für weitere spannende Brunne - treu ist, betrieb vor ihrer Tätigkeit als Stadtführerin Zytig-Artikel… Microdermabrasion ist eine kurze und nicht invasive Be - handlung zur Glättung und Tiefenreinigung der Haut. Dieses an der Münstergasse ein kleines Geschäft mit selbst - neue Verfahren entfernt sanft die oberen Schichten der ge - designtem Schmuck (den man notabene noch immer Obschon der Anlass nach dem immer gleichen Pro - schädigten Gesichts- und Halshaut durch eine Art «Sand - strahl» aus Salzkristallen. Die Technik ist geeignet bei unreiner online bei ihr beziehen kann www.beatricelang.ch). tokoll abläuft, ist er jedes Jahr anders – und jedes und schuppiger Haut. Unregelmässige Pigmentierungen und Auch initiierte sie vor kurzem die neue Themen-Füh - Jahr sind wir wieder gespannt, wer sich bei uns im Altersflecken können dadurch verringert werden. Durch die schonen de, schmerzfreie und unblutige Entfernung der rung «Zu Tisch im alten Bern», u.a. motiviert durch «Altstadt-Dorf» niederlässt und unsere Nachbar - oberflächlichen Hautschichten wird eine Regeneration resp. das Buch «Kochen wie im alten Bern» von Walter Ae - schaft bereichert. Herzlich willkommen! Neubildung angeregt. Microdermabrasion kann bei allen bischer (Koch in der «Harmonie») und dem leider ZB Haut-Typen und jedem Teint angewendet werden. 1 Behandlungsdauer: 1 ⁄2 Stunden Eine Probebehandlung offeriere ich für Fr. 100. – anstelle von Fr. 130. – Ebenso stelle ich Gutscheine aus für Sie und Ihn.

 Die «Nachwuchs-Stadtberner» am eigenen Kindertisch im ersten Stock des «Les Terroirs»

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Die Leipziger Buchmesse im Frühjahr 2014. Die Dann habe ich doch Ja gesagt». Sie lacht zuerst ein - Schweiz hat als Gastland einen vielbeachteten Auf - mal schallend, um nach einer kurzen Pause resolut tritt. Bei der Schweizer Delegation dabei sind zwei anzufügen: «Ich habe es nie bereut. Nie!». freiwilIige Helferinnen aus Bern. Gurli Jensen, die Inhaberin der Zytglogge-Buchhandlung, ist die eine, Wie Jensen träumt auch Gabriela Bader früh davon, die andere die stellvertretende Kommunikationslei - Buchhändlerin zu werden. Doch Anfang der 1980er terin der Hochschule der Künste Bern, Gabriela Jahre sind Buchhandelslehrstellen rar. So studiert sie Bader. Die beiden kennen sich nicht. Obwohl sie seit Romanistik und Russistik an den Universitäten in vielen Jahren in Bern leben, haben sich ihre Wege Bern und Venedig, lebt immer wieder in Italien, ar - nie gekreuzt. In Leipzig ändert das, denn Bader fällt beitet als Übersetzerin und Lehrerin und zieht ihre auf. «Ich war die einzige, die nicht aus dem Verlags- drei Kinder gross. Zehn Jahre lang ist sie dann auf und Buchhandelskuchen kam», schmunzelt sie. «Alle dem nationalen Generalsekretariat der Grünen haben gefragt, was ich denn da mache. Und ich habe Schweiz unter anderem für die Dossiers Kultur, Bil - gesagt, ich bin da, um herauszufinden, ob ich noch dung und Migration verantwortlich. Danach wechselt eine Buchhändlerlehre machen soll». sie 2009 zur Hochschule der Künste Bern. Doch ir - gendwann merkt sie, dass sie zurück will zur Lite - Jensens Neugier ist geweckt und sie behält Bader ratur. Erneut erwacht der Wunsch, doch noch in den während der Buchmesse im Auge. «Sie hat gesehen, Buchhandel einzusteigen. Und dann trifft sie in Leip - wie ich arbeite. Dann, in einer Garderobe, mitten in zig auf Gurli Jensen... diesem wimmeligen Messegelände, hat sie mir ge -  Vor ihrer «Buchhandlung zum Zytglogge»: Die bishe - sagt: Komm zu mir ein Praktikum machen – und Neubeginn im Zeichen der kontinuität rige Inhaberin Gurli Jensen (links) und die «Neue», Gabriela Bader (rechts) Foto: Nina Grunder übrigens: In einem Jahr gehe ich in Pension. Lass’ es Wenn Bader im Januar die Buchhandlung zum Zyt - auf Dich wirken, hat sie dann noch gesagt», erzählt glogge übernimmt, wird sie, wie ihre Vorgängerin, Gabriela Bader mit verschmitztem Lächeln. «Und das nichts am Charakter der bald 80jährigen Buchhand - ungebrochene Zuversicht habe ich auch gemacht». Ein dreiviertel Jahr später lung ändern. Für sie steht ausser Fragen, dass «die Die Neu-Buchhändlerin Gabriela Bader geht ihren steht sie zwei Tage in der Woche in der Buchhand - Belletristik natürlich vorne im Laden» bleibt. Auch neuen Lebensabschnitt mit spürbarem Elan an. In lung, um sich das praktische Rüstzeug für ihre künf - bleiben Schweizer Autorinnen und Autoren ein einer Zeit, in der der traditionelle Buchhandel hart tige Arbeit zu holen. Die Theorie hat sie sich bereits Schwerpunkt im Sortiment. Bleiben werden auch bedrängt wird durch die digitale Welt, die e-books in den Jahren zuvor angeeignet, in verschiedenen die Mitarbeiterinnen, alles ausgebildete Buchhänd - und den online-Handel etwa, versprüht sie Zuver - Weiterbildungen beim Schweizerischen Buchhänd - lerinnen, die sich jeweils eine hohe Kundenbindung sicht. Die ungemütlichen Branchenaussichten fürch - ler- und Verlegerverband. erarbeitet haben. Bleiben wird der Anspruch, eine tet sie nicht. Auch wenn sie einräumt, dass «ein Buchhandlung zu sein für Menschen jeden Alters. weniger optimistischer Mensch als ich diese Unsi - Zwei Spätberufene «Die Buchhandlung bleibt», sagt Bader mit Nach - cherheit vielleicht nicht aushalten würde». Doch sie Bei ihrer Offerte an Bader mag Gurli Jensen an ihren druck, «ein Ort des Austauschs über das Buch und glaubt felsenfest, dass gerade die kleinen Buchhand - eignen Einstieg als Buchhändlerin gedacht haben. damit, etwas pathetisch ausgedrückt, auch über das lungen überleben werden. «Ich glaube an die Lücke, Denn auch sie ist bereits über 50, als sie von den Leben.» Bei den letzen Worten klingt sie fast ein die Nische. Und vor allem an den persönlichen Kon - damaligen Eigentümern der Zytglogge-Buchhand - wenig verlegen, denn Pathos will nicht zu ihr passen. takt und die Beratung.» lung überraschend gefragt wird, ob sie das Geschäft Rasch wechselt sie deshalb das Thema und weist da - nicht übernehmen wolle, in dem sie seit ihrer Gym - rauf hin, wie sehr es sie überrascht habe und freue, Mit dieser Überzeugung passt Gabriela Bader doch nasialzeit ihre Bücher kauft. Doch Jensen sagt zuerst dass so viele junge Menschen in die Zytglogge-Buch - bestens in die Untere Altstadt. einmal «nein danke!». Der Gedanke, ihr ganzes handlung kämen. babü Leben umzukrempeln, schreckt sie. Zwar hat sie eine Buchhandelslehre absolviert, doch dann hat sie Gurli Jensen weiss ihre Buchhandlung also in guten zu studieren begonnen. Sprachen und Kunstge - Händen. Trotzdem fällt ihr der Abschied natürlich schichte. Letzteres wird ihren weiteren Berufsweg schwer. Sie wird die Kundschaft vermissen, aber bestimmen, der sie über die Gesellschaft für Schwei - auch den Gang ins Geschäft, am Morgen, wenn die zerische Kunstgeschichte über die Nationale Infor - Stadt erwacht. Fehlen wird ihr auch «das tolle Um - mationsstelle zum Kulturerbe NIKE bis zur feld», das sie durch ihre Arbeit im Vorstand der Direktionsassistentin im Historischen Museum Bern Kesslergass-Gesellschaft kennenlernte und als Mit - LimeriCk ES WEIHNACHTET, führen wird. organisatorin des «1.Advent»-Anlasses, der dieses Es duftet nach Lebkuchenherzen, Jahr erstmals in der ganzen Unteren Altstadt durch - nach Brätzeli, Brunsli und Kerzen, In diesen erfolgreichen Berufsjahren ist der Buch - geführt wird. Doch natürlich freut sie sich auch auf es kneten und drücken handel für Jensen nurmehr ferne Erinnerung. Bis zu den Ruhestand, kann sie doch nun wieder für län - die Kids voll Entzücken diesem Angebot, die Zytglogge-Buchhandlung zu gere Zeit ferne Länder bereisen. Und auch Bücher den Teig, unter Lachen und Scherzen! übernehmen. Der Gedanke daran lässt sie nicht wieder so lesen, wie sie es mag: Einmal im Schnell - mehr los. «Ich überlegte, wie oft man gefragt wird, durchgang und dann gleich ein zweites Mal – lang - Hans Häusler ob man sich einen Jugendtraum erfüllen möchte. sam und in Ruhe. 8 BrunneZytig 20. November 2015 Läbigi Altstadt dem HimmLiSCHeN HOf GaNZ NaH Sie sind so alt wie das Chorgewölbe des Berner münsters: die 87 Schlusssteine des Chores, spät - mittelalterliche Büsten, die noch ihre Originalbemalung aufweisen. angebracht sind sie an den knotenpunkten des Netzgewölbes, das Baumeister Peter Pfister von 1515 bis 1517 schuf und in zwanzig metern Höhe montierte. Seit einem Jahr wird das Chorgewölbe erstmals umfassend restauriert. interessierte können in dieser Zeit in luftiger Höhe den einzigartigen figuren - schmuck und die schwarzen maureskenmalereien von Niklaus manuel deutsch aus der Nähe bewundern, dem bedeutendsten Berner künstler der reformationszeit. das Ziel des letzten kul - turanlasses des kramgassleists war deshalb klar: «kramgasse goes» – aufs Gerüst.

Das freitragende Gerüst füllt den gesamten Chor - einer Datenbank abgelegt, auf die alle zugreifen kön -  Niklaus Manuel Deutsch malte die Ornamente sozu - raum aus, eine imposante, steil aufragende Kon - nen, die an der Restaurierung beteiligt sind. sagen freihändig – und so schnell, dass manchmal die struktion aus Stahl und Holz. Die schmalen Farbe verlief. Oben rechts ist ein Teil der Decke in un - gereinigtem Zustand zu sehen, unten links die Büste Leitersprossen lassen sich jedoch überraschend ein - aug´ in aug´ mit dem himmlischen Hofstaat von Jakobus d. J. fach erklimmen. Auf dem Zwischenboden in der Noch drei weitere Etagen müssen erklettert werden, vierten Etage dann die erste Rast. Schreibtische ste - bis auf ungefähr 16 Meter Höhe über dem Kirchen - doch das Münster-Chorgewölbe zu den am reichsten hen dort und vor allem Stellwände, über und über boden das Ziel erreicht ist: Der grosse Holzboden, ausgeschmückten derartigen Sakralbauten der Spät - behängt mit Plänen und Kartierungen mit vielen far - über dem – fast zum Greifen nah – der vielfarbige gotik überhaupt. bigen Markierungen. Sie sind das Ergebnis der drei - himmlische Hofstaat schwebt, angeführt von der jährigen Vorbereitungszeit auf diese Restaurierung Heiligen Familie an der Ostseite, die umrahmt wird figuren und farbe im Originalzustand und den bereits erfolgten Befundaufnahmen. So von Propheten und Aposteln; prominent direkt hin - Mehrere Steinmetze hätten die Figuren gehauen, aber hatte der Zürcher Fotograf Nick Brändli gleichsam ter Maria ist der Heilige Vincenz, der Namenspatron man kenne die einzelnen Namen noch nicht, sagt jeden Millimeter des Chors abfotografiert. Die hoch - des Münsters, platziert, inmitten der Jünger Jesu. Peter Völkle, der Betriebsleiter der Münsterbauhütte. aufgelösten Fotos zeigen kleinste Details, Steinmetz - Kirchenväter, Nothelferinnen und andere Heilige ge - Nicht alle seien gleich begabt gewesen, schmunzelt er. zeichen etwa, unsauber ausgeführte Fugenstriche hören zur illustren Schar ebenso wie Päpste, Bi - Manche Büsten seien wunderbar differenziert und le - oder bauzeitliche Gerüstbalkenlöcher. schöfe und Äbte. Gegenüber der Heiligen bensnah ausgearbeitet, andere Figuren weniger. Völ - Dreifaltigkeit indes haben sich die einzig Weltlichen kle weist auf Maria. Mit diesem «sehr flachen, fast Neue erkenntnisse zur Baugeschichte am Himmlischen Hofe verewigt: Die menschlichen schon geometrischen Gesicht und dem strengen Aus - Zum Einsatz gekommen ist auch die Fotogrammetrie, Erschaffer des Münsters in Gestalt zweier Baumeis - druck könnte diese Figur auch aus der ersten Hälfte ein modernes Bildmessungsverfahren. Die foto - ter und Steinmetze. des 20igsten Jahrhunderts stammen». grammetrischen Pläne weisen einen hohen Detail - lierungsgrad auf, sagt Anette Loeffel, die stell- Doch auch die Stadt als Bauherrin ist im Chorge - Tut sie natürlich nicht, denn ihre Farbfassung ist das vertretende Münsterarchitektin. «Jede bauliche Ver - wölbe sichtbar, acht Engel fungieren als ihre Wap - Original aus dem frühen 16. Jahrhundert. Dass sich änderung ist erfasst, jede Beschädigung, und seien penträger. Ein mächtiger Berner Bär ziert auch den die Originalbemalung bei allen Büsten derart gut er - es auch Löcher durch Schrotflinten, mit denen man Deckel der grüngoldenen Einfassung des sogenann - halten hat, macht eine weitere Einzigartigkeit des früher im Münster offenbar auf Taubenjagd ging». ten Sprengrings. «Die Wappen sind Ausdruck des Chorgewölbes aus. In den frühen 1990er Jahren hät - Das ist ein Quantensprung, sind doch die Original - Stolzes und des Machtanspruchs Berns bereits in ten Restauratoren sich auf die Suche nach der Origi - baupläne des Münsters verschollen. Alle Befunde vorreformatorischer Zeit», erläutert Annette Löffel. nalfarbe der Büsten gemacht, erzählt Völkle. Erst als wie auch die Arbeitsdokumentationen werden in Dieser Anspruch war offenkundig immens, gehört sie bis auf die weisse Grundierung vorgestossen wären, sei klar geworden, dass diese Figuren nur ein einziges Mal bemalt wurden – bei ihrer Fertigstellung um 1517. Gut sichtbar sind die Spuren dieser Son -

 Die Bedeutung des Huts über der Signatur von Niklaus Manuel Deutsch gibt den Experten noch  Acht der 14 Nothelfer sind im Chorgewölbe verewigt. Im Bild der Heilige Christophorus. Rätsel auf. BrunneZytig 9 Läbigi Altstadt 20. November 2015

 Der Heilige Leodegar, der Namenspatron der Luzerner Hofkirche, schwebt über einem Engel mit dem Berner Stadtwappen dierungen etwa beim Heiligen Blasius, von dessen Stirn sich über die Nase bis zum Kinn ein schmaler weisser Streifen zieht, was ihm ein wenig das Ausse - hen eines melancholischen Pierrots verleiht. dreckschleuder Heizung Von den Kirchbänken aus war bislang die kunstvolle Herrlichkeit des Chorgewölbes kaum auszumachen, was nicht nur an der Entfernung, sondern auch an  Sehr fein gezeichnet ist das Gesicht des Heiligen Augustinus der extremen Verschmutzung von Decke und Figu - ren lag. Ein Hauptverursacher: die Heizung. 1870 mchen, um auch kleinste Verschmutzungen zu be - des Chorgewölbes legt den Boden dafür, dass auch war sie eingebaut worden und je mehr ihre Leis - seitigen. Es sei «eine wahnsinnige Geduldsarbeit», künftige Generationen staunen können, was Künst - tungsfähigkeit ausgebaut wurde, umso besser wälzte meint Peter Völkle. Aber sie lohnt sich. Die bereits ler vor vielen hundert Jahren geschaffen haben. sie den Staub um, der sich dann als millimeterdicke, gereinigten Figuren strahlen in intensiver Farben - Denn das Credo der heutigen Restauratoren lautet, mit Russ und Spinnweben fest verwobene Dreck - pracht und leuchtenden Goldtönen. den Kunstbestand nicht zu verändern, sondern zu schicht auf den Figuren und der Decke ablagerte. bewahren. Oder mit den Worten von Annette Loeffel Ein spektakuläres Vorher-Nachher-Seherlebnis und Peter Völkle: Keinen Zuckerguss über die Geduldsprobe für restauratoren bringt auch die Reinigung der sogenannten Gewölbe - Kunstwerke giessen, sondern die Veränderungen, Wurden 1910, bei der vermutlich ersten Restaurie - kappen, der Deckenflächen zwischen den Steinrip - Verwundungen und auch die Zerstörungen belassen, rung nach 400 Jahren, Gewölbe und Schlusssteine pen. Strahlend rein leuchten die bereits gereinigten denn sie zeigen die Geschichte der Figuren und des eher grob «mit dem Besen abgefegt», gehen die Res - Partien, und die schwarzen Ranken-Ornamente von Bauwerks. tauratoren heute sublimer und effektiver zu Werke. Niklaus Manuel Deutsch sehen aus, als wären sie eben babü Auf fahrbaren Rollgerüsten rücken sie der Staub - erst fertiggemalt. Aus einigen der stilisierten Ranken, schicht zunächst mit weichem Pinsel und Staubsau - Blüten und Blättern ist Farbe auf den weissgekalkten Weiterführende Informationen: Die Jahresberichte der Berner-Münster-Stiftung, zum Beispiel von 2012/13/14. ger zu Leibe und dann mit trockenen Spezial- Untergrund getropft. Peter Völkle nennt den Grund. Auskunft über Führungen erhalten Sie unter Schwämmen. Für die feuchte Nachreinigung mit «Der Künstler malte die dünne, fast lasurartige [email protected] oder unter der Telefonnum - Wasser und Neutralseife greifen sie zu langstieligen schwarze Farbe sehr schnell und ohne jede Vorzeich - mer 031 312 04 62 Wattestäbchen und besonders feinporigen Schwäm- nung oder Schablone auf den Stein.»

vom Bildersturm verschont Ob die massgebliche Mitwirkung von Niklaus Ma - nuel Deutsch am Chorgewölbe ein Grund war, dass die Figuren elf Jahren später den Bildersturm der Reformation von 1528 unversehrt überstanden haben, wird wohl nie zu klären sein. Fest steht, Ni - klaus Manuel hat die Reformation in Bern massgeb - lich vorangetrieben. Gewiss ist auch, dass die Behörden den Reformations-Bildersturm angeord - net haben, weil sie so die Kontrolle behalten und dafür sorgen konnten, dass die von der Stadt finan - zierten, teuren Bilderwerke, wie das Jüngste Gericht am Haupteingang und eben die Schlusssteine im Chorgewölbe, vor der religiös motivierten Zerstö - rungswut verschont blieben.

Für uns späte Nachfahren ist es ein grosses Glück, dass das Chorgewölbe als Gesamtkunstwerk erhal - ten geblieben ist. Wer seine Figuren und die Male -  Die Heilige Barbara, Nothelferin und Schutzpatronin reien aus solcher Nähe anschauen darf, ist tief der Bergleute, Bauleute, Architekten, Dachdecker, Das Gesicht der Gottesmutter mutet sehr modern an.  beeindruckt. Die jetzige umfangreiche Restaurierung Maurer, Soldaten und Artilleristen. 10 BrunneZytig 20. November 2015 Angebote

Seit 1907

Rathausgasse 24 • 3011 Bern Telefon 0 31 311 29 92 • Fax 0 31 31 2 23 89 Montag geschlossen BrunneZytig 11 Läbigi Altstadt 20. November 2015 fritZ GruNderS NeueS BaBY: eiNe CafÉ-Bar fÜr GeNieSSer im neu eröffneten «karl – Le traiteur» an der kramgasse werden fleisch- und käsegerichte gross geschrieben. auch gibts hier ein hauseigenes Bier. Nebst der kulinarik werden zudem Pasta-Produkte und hausgemachte Spezialitäten «über die Gasse» verkauft. das neue Lokal besticht durch sein gemütliches ambiente.

Unter den Lauben an der Kramgasse 12 stehen Alu- ist einmal das mehrere Meter lange Buffet, integriert Stühle mit schwarzen Sitzstreben, filigrane, weisse in ein Mauerwerk mit Rundbögen und Natursteinen Tische aus Metall. Und in der Mitte der Tischplatten aus Granit. In den Vitrinen liegen diverse Käse,  Die gemütliche Lounge auf der Rathausgass-Seite lädt steht «Self Service» geschrieben. Das elegante Mobi - Fleisch- und Wurstwaren (Schinkengipfeli und Ter - zum Verweilen ein. zvg liar gehört zur Café-Bar «Karl Le Traiteur». Die Alt - rinen von Metzger Christian Steiner) sowie frische stadt ist um ein Restaurant reicher geworden. Das Früchte. An der Wand gegenüber, in Holzschränken ein dunkles Bier in coolen Flaschen», schwärmt Berner Gastrounternehmen Ossobukko AG hat das und auf Tablaren, werden hausgemachte Essige, Öle, Grunder und verspricht, man wolle die Gäste immer Lokal in den ehemaligen Räumlichkeiten des Le - Gewürzmischungen sowie Pasta-Produkte (zum wieder mit neuen Produkten überraschen. bensmittelladens von Philipu Leenus Jeya anfangs Mitnehmen auch über die Gasse) feilgeboten. Weine, September eröffnet. Die Firmeninhaber Lea Brech - Portos und Spirituosen ergänzen das Angebot. Fritz Auf der Weinkarte figurieren im «Karl» derzeit je bühl, Fritz Grunder und Max Grunder führen unter Grunder zeigt auf eine Flasche und meint: «Das hier vier Weiss- und Rotweine sowie ein Tropfen Rosé anderem auch die Restaurants Fugu, Sassafraz, ist etwas ganz Spezielles, nämlich ein Schweizer aus der Schweiz, Italien, Österreich und Spanien. Steinhalle und Diagonal. Kastanienbrand.» Der Preis pro Deziliter bewegt sich zwischen Fr. 6.50 und Fr. 9.00. Das Sortiment an nicht-alkoholischen «Das «Karl» ist mir besonders ans Herz gewachsen», ein Hausbier und ein Gastbier Getränken ist umfangreich: 10 diverse Teespeziali - sagt Fritz Grunder, «es ist mein Baby.» Im «Karl» hät - Im «Karl» wird zudem ein eigenes Bier kredenzt, das täten, ein Dutzend Variationen unter dem Titel «Soda ten die Gäste die Qual der Wahl zwischen einem in - «Karl Märzen», ein untergäriges, bernsteinfarbenes & Co», diverse Säfte und Kaffees. novativen Traiteur, einer Vinothek, ausgewählten Vollbier, das nach hauseigenem Rezept in der Braue - Design-Produkten, einer stilvollen Lounge sowie rei Rugenbräu gebraut wird. Was bei den Gästen fondue gibts nur unter den Lauben einer trendigen Bar. Obschon die gebotene Vielfalt auch gut ankomme, sei das sogenannte «Gastbier», Käse- und Fleischprodukte dominieren die Speise - zutrifft, ist ein Besuch im «Karl» aber nicht wirklich das regelmässig wechsle. Derzeit wird ein Bier aus karte. Auf dem Plättli «Chäs-Kari» etwa (Fr. 24.50) eine Qual. Vielmehr fällt die im Vergleich mit ande - Lausanne ausgeschenkt. «Demnächst werden wir werden vier bis fünf Weich- und Hartkäse, Raclette - ren Restaurants spezielle Innenarchitektur auf. Da eines aus Bayern anbieten, ein helles, ein trübes und kartoffeln, hausgemachter Senf und Brot serviert. Beim «Karl der Grosse» kommen diverse Fleisch- und Wurstwaren hinzu, dies für Fr. 34.50. Warme Gerichten sind etwa Fleischkäse aus dem Ofen (Fr. 12.50), ein Paar Schweinswürste oder der «Toma - ten-Humus» mit Kichererbsen. Im «Karl» gibts auch ein Fondue, mit Brot und Kartoffeln, ab zwei Perso - nen. Allerdings mit einer Einschränkung: Es wird nämlich nur draussen unter den Lauben serviert. Der moderate Preis von Fr. 19.50 pro Person tröstet darüber hinweg. Zudem stehen im Aussenbereich Wärmedecken für die Gäste zur Verfügung.

Zugänglich ist das 80-plätzige «Karl» übrigens auch von der Seite . Beim dortigen Eingang treffen Besucher auf eine speziell lauschige, gross - zügig bemessene Sitzecke mit gemütlichem Holzmo - biliar, wo es etwas ruhiger als im Bereich Kramgasse zu und her geht. «Dieser Bereich», sagt Fritz Grunder, «ist sehr beliebt und wird oft reserviert.» jtb

«Karl – Le Traiteur» ist von Dienstag bis Sonntag  Das lange Buffet, das so manche Köstlichkeit birgt. zvg geöffnet, 10 bis 24 Uhr.

JESPERS hommes Sprachen lernen nach eigenem Zeitplan und Tempo Restaurant Zunft zu Webern Herrenmode und Accessoires Gerechtigkeitsgasse 73 ENGLISCH - FRANZÖSISCH - DEUTSCH 031 311 60 40 SPANISCH - ITALIENISCH Wir sind ein kleines Team, erteilt von qualifizierten Lehrkräften (Muttersprachler) welches Sie gerne persönlich berät. 12x 90 Min. SFr. 495. – (inkl. Lehrmaterial) Privat- oder Gruppenunterricht (max. 6 Teil.) Öffnungszeiten Tel. 079 442 98 86 Dienstag bis Freitag: 13.00 bis 19.00 Uhr Gerechtigkeitsgasse 68, 3011 Bern Mail: [email protected] Tel. 031 311 42 58 | www.restwebern.ch Samstag: 10.00 bis 17.00 Uhr www.sprachen-lernen-bern.ch An Sonn- und Feiertagen geschlossen 12 BrunneZytig 20. November 2015 Läbigi Altstadt

WOSCH tHeater? CHaSCH Ha! ein Stadt-theater an der aare Seit Eröffnung des Theaters am 23. Oktober 2010 an einem Sommerabend im Jahr 2009 wird an einer Bar im Berner darüber gerät - ging an der Mattenenge vor rund 30‘000 Zu - selt, was mit dem Saal im Berchtoldhaus nach dem auszug der Nydegg-kirchgemeinde gesche - schauer/innen der Vorhang 352 Mal auf. Zu sehen hen soll. Wären an besagter Bar damals nicht die beiden vollblut-theaterleute Livia anne waren über 60 Schauspieler/innen in 19 verschie - richard und markus maria enggist herumgehangen, gäbe es im keller an der mattenenge heute denen Stücken. In der vergangenen Saison erreichte vielleicht eine kegelbahn. doch so ist mit kugeln und kegeln nichts geworden, dafür viel mit das Team des Theater Matte eine Auslastung von dialekt und dialektik: in diesem Oktober startete das theater matte in seine sechste Spielzeit. abenteuerlichen 94%.Fast die Hälfte der Gäste stam - men aus Bern selber, was die Bühne an der Aare zu Will man dem grossen Theatermann Max Reinhardt was sie tun. Theater ist für sie nicht eine von vielen einem regelrechten kleinen Stadt-Theater macht. Im (1873 – 1943) glauben, dann handelt es sich beim Möglichkeiten. Theater ist ihre Leidenschaft, Beru - Verlaufe der vergangenen fünf Jahre, so Markus Theater um den seligsten Schlupfwinkel für diejeni - fung, ihr Leben. Maria Enggist, haben sich zunehmend professionel - gen, die sich ihre Kindheit heimlich in die Tasche lere Strukturen gebildet. Die erwähnte Auslastung gesteckt und sich auf und davon gemacht haben – die kunst des Spagats bildet eine solide Grösse für das Budget, und doch um bis ans Ende ihrer Tage weiterzuspielen. Spricht Dass es die von zahlreichen Freilichtaufführungen ist schnell klar: Viel Geld lässt sich mit der Mund - man mit Markus Maria Enggist, so wird klar: Er auf dem Gurten bekannte Theatercrew von den artbühne nicht verdienen. Entschädigt wird das Lei - selbst, und mit ihm Livia Anne Richard oder auch Höhen des Berner Hausbergs tief hinunter an die tungsteam durch eine kreative Atmosphäre, der Stettler Fredi, haben keine Wahl: Sie müssen, Aare ins Schwarze Quartier der Bundesstadt ver - zwischenmenschliche Verlässlichkeit und Verbind - schlug, mag man als Laune des Schicksals sehen. lichkeit, durch leidenschaftliche Beziehungen und Wer weiss, wie «das kleine Wunder von Bern», wie durch die tägliche Beschäftigung mit einer Sprache, sie es selber nennen, zustande kam und mittlerweile die auch beim Publikum direkt ins Herz zielt. Doch iNfO SPIELPLAN den Kleinkinderschuhen entwachsen ist, spürt: Die reicht das auch? Kunst des Spagats kann durchaus als Karma des NOV/DEZ #!"&: noch jungen Kulturbetriebs gesehen werden. «Betriebsbeiträge für Laientheater sind nicht «Dr Muuwurf mit em Gagi ufem Chopf». Stück vorgesehen» mit Musik für Menschen ab 3 Jahren Es braucht im besten Sinne des Wortes akrobati - Dies sagt Peter Schranz, der stellvertretende Leiter DEZ #!"&: «Oh je, du Tannebaum». Kabarettistische Lesung sches Geschick, jede Woche neu den Zuschauerraum der Abteilung Kulturelles der Stadt Bern. Es ist kein in der Vorweihnachtszeit einer kleinen Bühne mit einem an Mundarttheater Geheimnis, dass das Theater Matte schon seit einiger interessierten Stammpublikum zu füllen, dies ohne Zeit mit der Stadt im Clinch liegt. Abgesehen von DEZ "&/JAN "': «Das Abschiedsdinner». Komödie zum Thema Freunde, die einem schon immer auf die Nerven Unterstützung durch öffentliche Hände und mit einer Anschubfinanzierung für das kulturelle gingen. Stücktitel und -autor/innen, die auch einer an zeit - StartUp ist finanziell vorderhand von der Stadt genössischer Dramatik interessierten Theaterge - nichts zu erwarten. Noch im Februar 2015 wies der JAN "': «Kriminalgschicht». Wiederaufnahme des Gemein - meinde kaum bekannt sein dürften. Berner Gemeinderat in einer Antwort auf ein Pos - schaftswerks der Berner Troubadours. tulat von SVP-Politiker Ueli Jaisli auf die nicht voll - FEB/MÄRZ "': «Unsere Frauen». Schweizer Erstaufführung. umfänglich erfüllten Anforderungen nach Professio- Ein Stück über ein Nacht, die ein ganzes Leben beleuchtet. nalität, Relevanz und Innovation hin.

«Sie geniessen, wir organisieren.» Das Theater Matte emp - Enggist & Co ist es bewusst, dass einige der Theater - fiehlt sich für die Durchführung von Anlässen: leute neben und auch auf der Bühne keine Profis im Geschlossene Vorstellung fur maximal 60 Personen (sit - engeren Sinne sind. Die wiederholten Absagen der zend an Bistrotischen). Auf Wunsch kombiniert mit Apéro Stadt habe sie dennoch enttäuscht, räumt er freimü - riche. Meet & Greet mit den Schauspielerinnen und Schau - spielern bei einem Schlummertrunk nach der Vorstellung. tig ein, dies auch deshalb, weil die Entscheid- Individuelle Branding-Möglichkeiten (Empfangsbereich, träger/innen über die Subventionsgesuche bis dato Foyer, Theatersaal). persönlich nur selten den Fuss über die Theater - Detaillierte Infos unter www.theatermatte.ch schwelle im Berchtoldhaus gesetzt hätten.  «Das Abschiedsdinner». Foto: Hannes Zaugg Graf

Berner Münster: Restaurierung Chorgewölbe Das Chorgewölbe (1515–1517) bedarf einer sorgfältigen Restaurierung. Herzlichen Dank für Ihre dringend benötigte finanzielle Hilfe!

PC-Konto 30-980-9, Burgerliche Ersparnis- kasse, Konto CH87 0638 2042 3103 9390 1 der Berner Münster-Stiftung Spenden an die Berner Münster-Stiftung sind steuerabzugsberechtigt. Kontakt: 031 312 04 64 BrunneZytig 13 Läbigi Altstadt 20. November 2015

SaG mir WO die maGier SiNd «i wanna go home…» er hat es effektiv getan, ist still den Weg allen Lebens gegangen. die grö - lende Bassstimme ist verstummt. kein «Schau mir noch einmal in die augen» reisst mich mehr aus dem alltäglichen Blablabla. und auch der Bierkonsum hat sich verringert. doch halt, mo - ment, dies soll kein verspäteter Nachruf auf Sigi sein – nur ausdruck einer bestimmten Leere…

Es scheint, als sei sie im Aussterben begriffen, diese sals aufoktroyiert. Was dann folgt, ist ein langer, müh - Spezies von… Wie soll man sie nur benennen? Schon samer Weg, meist über Jahre, gepflastert mit Leid, mit der Namensgebung machen sie es uns in keiner Tränen, Unverständnis und Ausgestossenheit. Ein ge - Weise leicht. Diese «Originale» eigentlich. Doch mir wisser Hang zur Selbstdarstellung gehört auch mit gefällt der Ausdruck nicht. Verleitet zu leicht zur Eti - dazu. Sowie vor allem eine dicke Haut. Medienpräsenz kettenschwindelei. Und damit Vorsicht: Nicht überall, mag auch dazu beitragen. Letzten Endes aber sind es wo «Original» draufsteht, ist auch ein solches drin. die gesprengten Normen der Gesellschaft sowie wir Dann wohl besser «Unikate». Doch, Hand aufs Herz, selber, die schliesslich einem Original den Status ver - wer von uns ist dies nicht selbst ein bisschen? Ver - leihen, uns an seinen Auftritten womöglich sogar bleibt schliesslich «Randständige». Wie schrecklich! noch ein bisschen erfreuen, den «Charme» seiner Wer bestimmt denn hier, wo die Normalität, wo der Anders-Art damit bestätigen. Rand und wo das Loch sich befindet? Belassen wir es am Ende doch lieber bei der Bezeichnung «Originale». eine zerknitterte rose für theo Das Konversationslexikon definiert das Wort mit ei - Eine Stadt hat die Originale, die sie verdient. Eine Epi - genständig, unmittelbar, schöpferisch… sode möchte ich erzählen, sie handelt von der Ge - schichte des Rosenverkäufers Theo. Ein schrum-  «Dr Muuwurf mit em Gagi ufem Chopf» nach dem dahinter steckt eine ganze tradition peliges altes Männlein, das vor etlichen Jahren abends Kinderbuch von Holzwarth und Erlbruch. Foto: Han - Das Original: Fast jedes Kaff im Land hat mindestens jeweils noch die Altstadtlokale frequentierte, den Gäs - nes Zaugg Graf eines, Städte meist gleich mehrere davon. Local He - ten stumm heischend ein zerknülltes Stück Zeitungs - Bühnenkunst, apéro riche und Pinot Noir am roes (oder Antihelden), die das Ortsbild ein Stück weit papier hinstreckend, mit zwei, drei bereits schon Bistro-tisch mitpräg(t)en. Dies ist zum Teil noch immer so, selbst recht leidlich mitgenommenen Rosen drin. Ein Leben wenn man sie mittlerweile effizienter rangiert, sozial lang hat er gedarbt, gespart, um sich im Alter seinen Was also tun? Wie sich als junges Pflänzchen in kaschiert. Auch Bern besitzt diesbezüglich eine reiche grossen Lebenstraum verwirklichen zu können – eine einem bunten und dicht bepflanzten, einige meinen Tradition: Carl Albert Loosli, verkannter Dichter, Ma - Reise nach Amerika. Wir kauften Rosen um Rosen, gelegentlich zu dicht bepflanzten, Kulturgarten Bern dame Louise Elisabeth de Meuron-von Tscharner, die die in ihrer Vergammeltheit bedeutend schöner behaupten? Not macht erfinderisch. Zwar hat das Standesbewusste, Kari Dällebach, der Barbier, der sei - waren als die perfektesten Baccaras, spendierten ihm Theater Matte mit seiner Eventbroschüre das Rad nen Lebensschmerz nach innen und dafür den Witz von Zeit zu Zeit eine warme Suppe. Und tatsächlich: nicht neu erfunden. Firmenanlässe mit und ohne nach aussen kehrte, Kari Gygax, Wirt mit einem so - Theo schaffte es. Nur liessen ihn leider die Emigration Apéro, Sackgumpen oder Schlitteln bei Vollmond zialen Herzen so gross wie die ganze Innenstadt, Theo, Officers seiner Andersartigkeit wegen erst gar nicht ermöglicht heutzutage jede mittlere Metzgerei im der zerknitterte kleine Rosenverkäufer mit der Rie - in ihr Land und schickten ihn mit dem nächsten Flug - Oberhasli. Was aber das Theater Matte für Gruppen sensehnsucht nach dem Land der unbegrenzten Mög - zeug wieder heim. Also sammelten wir, liessen unsere bis 100 Personen auszeichnet, sind nicht nur Zen - lichkeiten, Louis Romain Jenzer, der mir seine «Fabula Beziehungen spielen, um seinen Traum doch noch trumsnähe und Wetterunabhängigkeit. Es sind At - rasa» gleich mehrmals verkaufte, um aus pekuniären wahrzumachen, gaben Theo eine einfache Videoka - mosphäre, Herzlichkeit und ein Engagement, von Gründen nicht etwa eines Tages Boxerromane oder mera mit und sorgten am Ende dafür, dass Theo nach dem sich andere Eventadressen auf dem Platz Bern Liebesgeschichten schreiben zu müssen, Carlo Li - der Rückkehr seine Eindrücke schliesslich bei Trudi eine Scheibe abschneiden könnten. schetti, der Meister der künstlerischen Provokation, Wild im «Harlekin» einigen Interessierten präsentie - oder eben ganz einfach Sigi… Was muss dies für ein ren konnte. Das Theater Matte liegt am Rande des Quartiers. Mit wundersamer Ort sein, wo sie jetzt versammelt sind ihrer sympathischen, unaufgeregten, so gar nicht – nur die ewige Stille ein bisschen störend! Nehmen Lichtspieltheater des Nichtkonformen eitlen und im besten Sinne volknahen Art haben Schreibende oder Filmende sich ihrer Geschichten Apropos Film: Erfüllen Originale nicht die Rolle von sich die Theaterleute bei etlichen Mättelerinnen und an, dann ziehen sie in die Walhalla ein. Ansonsten Projektionsflächen, auf denen wir abspielen lassen, Mättelern einen Platz in deren Herzen erspielt. Damit droht die schleichende Vergessenheit. was wir selbst verdrängen? So ein klitzekleines biss - ist das Theater Matte zu einem Teil der Identität und . chen «Möchte-gerne-selber-auch-mal-kurz». Nicht zu einer aussergewöhnlichen Adresse an der Pforte Nichtmassentauglichkeit hat’s schwer öffentlich, wo denken Sie denn hin? zum Mattequartier geworden. Möge der Spagat auch Solchermassen sind die «Originalbilder», die mir im in den kommenden Jahren gelingen! Kopf herumrumgeistern, ein Vakuum erzeugend, da capo: Nochmals kurz aus den fugen BR während ich unter Berns Altstadtlauben sitze. Ja, es Man sagt, die Zeiten ändern sich – und wir uns mit ist still geworden. Nichts stört die Rechtschaffenheit ihnen. Wo also sind wir mittlerweile angelangt? der Nacht. Weder Sigis Bass noch Carlos «Füdlibürger, Haben wir uns eingeigelt? Sind wir zu saturiert? Zu Füdlibürger!» durchdringt mehr die Dunkelheit. Aus - apathisch? Zu abgestumpft für die Feinheiten, das leise LimeriCk BAUCH WEG, ser das Quietschen der Bremsen eines Trolleybusses Kitzeln des Nichtkonformen? Die Luft ist offensichtlich von Zeit zu Zeit. Man kann sogar mit gespitzten Ohren dünner geworden für Originale. Und doch: Wer hätte Es neigt sich das Jahr sacht zuende, das leise Murmeln des Stadtbaches wieder wahrneh - nicht mal wieder Lust auf ein paar Szenen Ausgefal - die Glocken verkünden die Wende men. Ob sich wohl wenigstens daran niemand stört? lenheit? Ein paar jener magischen Momente, die ihrer nach festlichen Tagen Andersartigkeit wegen die Normen unserer Alltäg - und edlen Gelagen. Wie wird ein Original zum Original? lichkeit einige Augenblicke lang aus den Angeln he - Jetzt weg mit dem Bäuchlein, behende! Am Anfang steht der Mut, die Zivilcourage, öffentlich beln. Hans Häusler zu seiner Andersartigkeit zu stehen. Eine Andersar - Magier (lies «Originale») sind gefragt… tigkeit, angeboren oder von einem Schlag des Schick - Hans-Rudolf Matscher 14 BrunneZytig 20. November 2015 Läbigi Altstadt vierte WaNderuNG mit vaLeNtiN durCH die arCHtekturGeSCHCHte der uNtereN aLtStadt im nun mehr bereits vierten teil ihres baugeschichtlichen rundgangs führen unsere autorin Zahai Bürgi (ZB) und der kassier des Leists der untern Stadt, valentin Baumann, durch eine ganz besonders vielfältige Stilepoche: den Barock.

ZB: Lieber Valentin, bevor wir wieder in die archi - siedlung der Aussenquartiere. Zu kaum einem an - tektonische Stilgeschichte abtauchen, möchte ich dir deren Zeitpunkt wies Bern eine interessantere und eine persönliche Frage stellen: Der leidenschaftlichen in sich gegensätzlichere Konstellation auf. Und genau Spurensuche in der Geschichte der Berner Altstadt - dieses zeitliche Bild möchte ich den Lesern vermit - häuser widmest du eine Menge deiner Freizeit. Was teln. treibt dich dazu, eine so akribische Arbeit, die schon Lebenslust, neuer Wohlstand und fortschritt der Lokalhistoriker Paul Hofer recht gründlich getan im 18. Jahrhundert und publiziert hat, quasi nachzuvollziehen...? ZB: Unsere Geschichtslektion – quasi von Laien für  Kramgasse 2 – Frühbarocke Fassade um 1710, Hans Laien – in der letzten BrunneZytig führte uns anhand Jakob Dünz III. zugeschrieben; durch hohe Fenster und starke Simse klar rechtechteckig strukturierte Valentin: Meine Meinung zu den Kunstdenkmälern der Fassaden-Stilmerkmale in die Untere Altstadt. Fassade. Das Palladio-Portal an der Ostfassade von Paul Hofer ist ambivalent. Was Gründlichkeit Damals, während der beiden Jahrhunderte nach dem (um 1824) ist bereits klassizistisch. Seit 1953 Sitz und Authentizität anbelangt ist sein Werk beispiellos, grossen Stadtbrand von 1405, stand das spätgotische der Zunft zu Zimmerleuten. Ähnlichkeit mit Münster - seine Recherchen liegen jedoch etliche Jahrzehnte Bürgerhaus im Fokus. Nun stehen wir auf unserem gasse 32. zurück. Ausserdem weist sein Werk eine ungemeine Spaziergang bildlich gesprochen an der Schwelle zum Informations-Dichte auf, so dass die Lektüre der Le - Barock und damit am Übergang zum 18. Jahrhun - zudem die Fischerische Post den Kontakt zum Aus - serschaft viel abverlangt. Mein Ziel ist es hingegen, dert. Was geschah damals im Hinblick auf die Bau - land und dessen Modeströmungen. Im Ballenhaus ihr die historisch-topographische Entwicklung Berns tätigkeit und den Architekturstil in der Unteren wird ab 1678 erstmals öffentlich getanzt und ab auf spielerische und bildliche Art zu vermitteln. Es Altstadt? Da ich in der Schule scheinbar doch etwas 1690 in der Reitschule der barocken Reitkunst ge - soll sich anfühlen, als spazierten sie in einer vergan - aufgepasst habe, kommen mir beim Begriff Barock frönt. Zukunftsgerichtet zeigt sich auch die 1682 er - genen Zeit direkt durch die Stadt. – gemäss seinem Motto «carpe diem» – immer auch öffnete Hochschule, wo die Studenten in weltlichen Lebenslust und Überschwang in den Sinn. Fächern wie Eloquenz, Recht und Mathematik un - Seit zweieinhalb Jahren schreibe ich bereits an die - terrichtet werden. In diese Wende zum neuen Jahr - ser «historischen Führung» und berufe mich dabei Valentin: Gegen Ende des 17. Jahrhunderts ent - hundert fällt die dritte architektonische Erneue- auf verschiedene Quellen, die ich in einen gemein - spannte sich die Situation, die seit dem Dreissigjäh - rungsperiode der Berner Altstadt, denn die biswei - samen Kontext bringe. Der Spaziergänger soll sich rigen Krieg herrschte und die Bautätigkeit in Bern len asketisch anmutenden spätgotischen Bürgerhäu - ohne jahrelanges Studium vieler Bücher ein umfas - fast völlig zum Erliegen gebracht hatte. Inzwischen ser entsprechen der neuen Lebenslust und dem sendes Bild Berns um 1860 machen können. Exakt waren etliche Offiziere aus holländischen und fran - Drang nach Repräsentation in keiner Weise mehr. bis zu diesem Zeitpunkt behielt die Stadt nämlich zösischen Diensten zurückgekehrt. Während die dieselbe Ausdehnung, die sie schon im Mittelalter er - einen Tabak mitbrachten und dieses damals streng alte Gebäude in neuem Gewand reicht hatte. Dann, im Jahr 1860, wurde die junge verbotene Genussmittel in der Turmstube des Hol - Aus Distanz und auf den ersten Blick betrachtet ist Bundesstadt durch die Eisenbahn erschlossen, und länderturms konsumierten, importierten die ande - die Berner Altstadt eine «monolithische Einheit», die auf einen Schlag begann die flächendeckende Be - ren das «Vornehmsein». Seit 1675 erleichterte schon von Goethe als solche bewundert worden ist. Nichtsdestotrotz haben wir aber auf unserem bishe - rigen Spaziergang erfahren, dass die Fassadenstile immer auch Zeugen der gesellschaftlichen und kul - turellen Entwicklung sind und durchaus ihre Eigen - heiten aufweisen. Was den besagten einheitlichen Eindruck betrifft, so kommen wir ihm nun während der Barockzeit im 18. Jh. vor allem in der Gerech - tigkeitsgasse am nächsten, denn zwei Drittel ihrer heutigen Fassaden stammen aus dieser Zeit.

Die entspannte wirtschaftliche Lage erlaubt nun also rege private und öffentliche Bautätigkeit, und das Berner Bürgerhaus wird zwischen 1685 und 1785 «barockisiert». Neubauten von Grund auf und den erstmals grösseren Wohnkomfort – mit hohen Räu - men, einem grosszügigen Vestibül und rechteckigen Treppenhäusern – können sich aber nur wenige Pa - trizier leisten. Viele «behäbige» Berner nehmen daher mehr oder weniger freiwillig Rücksicht auf das Alte und lassen die mittelalterlichen Baukerne intakt. Wie man im Inneren durch neue Täfelungen geschickt die spätgotische Bausubstanz kaschiert, er - halten die meisten Gebäude auch aussen lediglich eine barocke Fassade, deren Aussehen im Lauf des 18. Jh. einen augenfälligen Stilwandel durchmacht.  Kramgasse 68-72 – Hochbarocke Fassaden um 1730-40, Albrecht Stürler zugeschrieben; filigran und vornehm-ele - gant wirkende Leichtigkeit, dezente Anwendung von Bauplastik. In dieser Zeit werden auch viele Häuser hinter einer BrunneZytig 15 Läbigi Altstadt 20. November 2015

gemeinsamen neuen Front zusammengeschlossen. Sichtbar wird dies, wo sich durch jeweils breitere Fensterabstände noch die erhaltenen dahinter lie - genden Brandmauern abzeichnen. Die früher ge - trennten Einheiten erkennt man ausserdem an den ebenso häufig beibehaltenen Laubenbögen, die noch ihre unterschiedlichen Weiten aufweisen. Beispiele dafür findet man heute etliche, so etwa an der Münstergasse 32, der Junkerngasse 39 und der Ge - rechtigkeitsgasse 43 und 68. die Stile von Louis-Quatorze bis Louis-Seize ZB: Nebst der Opulenz, von der du mir bezogen auf die Architektur noch wenig verraten hast, verbinde ich mit dem Barock in erster Linie die Möbelstile der «drei Louis». Wie sieht es damit in der Berner Ar - chitektur aus?

Valentin: Auch hier hat eine Dreiteilung Sinn, denn der Barock macht wie gesagt einen deutlichen Wan - del durch. Bevor wir uns aber den einzelnen Phasen zuwenden, muss ich vorausschicken, dass diese oft mit einer Verspätung von bis zu drei Jahrzehnten in Bern eingetroffen sind. In Bern wurden beispiels - weise noch barocke Gebäude erbaut, während in Kramgasse 9 – Spätbarocke Fassade um 1769/70, Europa längst schon der Frühklassizismus in Mode  Niklaus Sprüngli zugeschrieben; protzige Behäbigkeit gekommen war. Bernische Langsamkeit eben... An - mit starker Tiefengliederung und ausschweifendem gesichts dessen, dass noch heute die Mehrheit der bildhauerischem Schmuck. Gebäude unterhalb des Zytglogge eine barocke Fas - sade aufweist, lassen sich die drei Stile, Früh-, Hoch- und Spätbarock, gut nachvollziehen. Natürlich gibt es auch hier Zwitter, Variationen und Übergangsstile, doch konzentrieren wir uns auf die augenfälligsten  Kramgasse 9 – Von der Seite her gesehen wird die Merkmale. Dreidimensionaliät spätbarocker Fassaden gut sichtbar.

In grossem Bogen überblickt lassen sich diese Merk - male folgendermassen charakterisieren: Während betrachten. Schliesslich sind wir ja auf einem Spa - zeigen. 1748 stirbt Stürler viel zu früh mit 43 Jahren der ca. dreissig Jahre des Frühbarock am Übergang ziergang. während der Fertigstellung seiner wichtigsten vom 17. ins 18. Jh. wirken die Fassaden schwerfäl - Schöpfung, dem , und mit ihm geht die lig, denn die Fenster und ihre Bänke sowie architek - Valentin: Lass uns also in die Kramgasse gehen, dort Ära des Régence zur Neige. Wesentlich erbitterter tonische Füllelemente unterteilen sie in klar finden wir sehr schöne «Muster-Beispiele». war der Konkurrenzkampf im Spätbarock: Dem be - strukturierte rechteckige Flächen. Im zweiten Vier - rühmten Niklaus Sprüngli standen mit Niklaus Heb - tel des 18. Jh. vollzieht sich der Übergang zum Hoch - ZB: Mir ist aufgefallen, dass Historiker, wenn sie über ler, Ludwig Emanuel Zehender und Erasmus Ritter barock, in dem einige dieser unterteilenden die Berner Häuser des 18. Jahrhunderts reden, diese gleich mehrere Kontrahenten gegenüber. Bei Privat - Elemente wegfallen und die Fassaden nun sehr flach im Gespräch nicht nur nach ihren Bauherren son - bauten machte Sprüngli zwar meistens das Rennen, wirken. Um 1730 hat sich im sogenannten Ré - dern auch öfter nach ihren Architekten benennen. doch ruinierte er bei öffentlichen Bauaufträgen gence-Stil diese neue lebendige Leichtigkeit durch - wegen notorischer Kostenüberschreitungen rasch gesetzt. Nach und nach tauchen auch erste Valentin: Das kommt daher, dass der Berner-Barock seinen Ruf. In den Spätbarock gehören die Fassaden bildhauerische Elemente auf, doch bleiben die Häu - drei berühmte Architekten hervorbrachte, die in der Kramgasse 69-73 und 77-81. Die Nr. 81 wurde serfronten tendenziell flach und wirken recht fili - ihrer Funktion als städtische Werkmeister viele der zwischen 1762 und 1765 von Sprüngli erbaut. gran, leicht und vornehm-elegant. Ab ca. 1750, im öffentlichen Repräsentationsbauten aber auch Pri - Spätbarock und Rokoko, nimmt die rege Bautätigkeit vathäuser in der Altstadt gebaut haben. Im Frühba - ZB : Und worauf soll ich nun speziell achten? allmählich wieder ab. Die Fassaden prunken jedoch rock war dies Hans Jakob Dünz III. Über ihn ist nicht mit einer protzigen Behäbigkeit und Opulenz, und viel bekannt, doch kennt man ihn vielleicht als Mit - Valentin: Versuche zuerst nur, dir den Gesamtein - wirken durch die vielen tiefengestuften und mit bild - architekt des Grossen Kornhauses. Seine wichtigsten druck jedes dieser Häuser einzuprägen und behalte hauerischen Elementen versehenen Architekturele - Privatbauten waren 1718 das stattliche Kirchber - im Hinterkopf, was ich Dir im vorherigen Kapitel zur mente stark dreidimensional. Um 1790 unterbricht gerhaus an der Kramgasse 61 und das gleichzeitige groben Charakteristik der drei Barockstile gesagt die Französische Revolution die Bautätigkeit auch in Diesbachhaus an der Münstergasse 2. Grösster Vir - habe. In der anschliessenden Begehung im unteren Bern. Zu unsicher werden die Zeiten, als dass man tuose des Hochbarock war Albrecht Stürler, der ab Teil der Altstadt werden wir dann an verschiedenen noch gross in Architektur investieren könnte und etwa 1725 für die schönsten Régence-Bauten ver - Fassaden die wichtigsten barocken Stilmerkmale im wollte. Bis um 1830 erlebt die Stadt eine regelrechte antwortlich ist. Sein Widersacher Abraham Wild Detail finden. Unsere Leser müssen dafür allerdings Bau-Flaute. hatte fast immer das Nachsehen. Von Stürler stam - Geduld aufbringen bis zum nächsten Heft. men die benachbarten Fassaden der Kramgasse 68 ein «Stararchitekt» für jede Phase bis 72, die von rechts nach links – und innerhalb ZB und Valentin Baumann ZB: Genug der Theorie, ich würde jetzt gerne kon - von nur zwei Jahrzehnten zwischen 1730-40 – un - krete Fassaden aus allen drei Stilepochen in natura terschiedliche Entwicklungsstufen des Régence-Stils 16 BrunneZytig 20. November 2015 Läbigi Altstadt

BaCkStuBeNviSite im mOrGeNGraueN

LimeriCk DURCHAUS Bread à porter, Bäckerei und Laden an der münstergasse. mit einer «Backstube wie ein Lauf - steg». Neugierig machen wir uns auf den Weg und schauen hinter die kulissen. Das neue Wort heisst jetzt durchaus, wer zweifelt, was Fakt ist, sprichts aus, Es liegt der Mantel der Nacht über der Gasse. Keine hen beinahe unmöglich, in dieser kurzen Zeit eine sei es beim Wetter, Menschenseele ist zu erblicken und in einer Viertel - solch komplexe Produktionsanlage zum Laufen zu beim Politgezetter stunde wird es vom nahen Zeitglocken her 4 Uhr bringen. Doch zielgerichtet und exakt im Zeitraster und bei den News – welch ein Graus! schlagen. Höchste Zeit also für die junge Bäckersfrau werden als erste die mehrstöckigen Rollgestelle mit Vanissa und ihren Berufskollegen Jeremias, den mo - Blechen voller vorbereiteter Teigrohlinge für Tessi - Hans Häusler dernen Backofen in der Backstube tüchtig für das ner-Brote, Baguettes und Schoggiweggli zwischen Tageswerk vorzuheizen. Zeit auch für uns von der Kühlraum, Teigrührwerken und allerlei Gerätschaf - BrunneZytig, mit leichtem Klopfen an der Schau - ten zur nächsten Arbeitsstation geschoben. fensterscheibe Einlass anzumelden und wie im Vo - raus abgesprochen, die beiden engagierten arbeit à la minute Bäckersleute bei ihrer Frühschicht zu begleiten. Keine Minute wird verschenkt, so erscheint es einem. Und richtig, bei der emsig werkenden Bäcke - Selber in sicherer Distanz zum Geschehen und dem rin ist keine Handreichung überflüssig, sei es beim bereits heissen Backofen verbleibend, sieht man die blitzschnellen Einschneiden der Teige oder dem Be - beiden so richtig loslegen, als gäbe es eine Wette zu dienen des Einschiess-Apparates vor dem geöffneten gewinnen. «Morgenstund tut Backen kund» könnte Backofenschlund. Die Konzentration beim Werken man sinnieren, und es erscheint einem beim Zuse - ist beinahe greifbar. Besonders dann, wenn der Ofen

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 Handwerk an der Arbeit. Die Schaubäckerei mit Team zvg

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tete Auslage im angrenzenden Laden. Der herrlich gelter Arbeits-Einsatzplan sorgt für einen reibungs - sich ausbreitende Duft von frisch Gebackenem hat losen Geschäftsablauf und stets gefüllte Regale. unterdessen auch die hinterste Ritze ausge füllt und wartet aufs erste Öffnen der Ladentür, um verführe - Sämtliche Zulieferer produzieren in nächstmöglicher risch und zum Kauf verlockend den Passanten fein Nachbarschaft; das Brotgetreide wie Weizen, Rog - um die Nase zu schweben. Und weil ausser BREAD à gen, Dinkel und andere mehr stammt aus einheimi - porter auch Müesli, Suppen, Salate, Kuchen, Konfekt schem Anbau, die Mühle befindet sich in und allerlei Süsses zum GLUSCHT à porter gehören, Oey-Diemtigen im Berner Oberland und sorgt für richtet sich der Allrounder Ruedi (seines Zeichens einen regelmässigen Mehlnachschub direkt in die auch gelernter Koch) sogleich die Startblöcke zur Silos an der Münstergasse 74. Vermerkt sei auch das zweiten, noch intensiveren Arbeitsrunde in seiner ausgetüftelte ELISA Quellwassersystem im Ladenge - Spezialitäten-Küche im Obergeschoss. schäft an der Münstergasse zum Testen und Auspro - bieren. Es bewirkt, dass die Teige elastischer und Handwerk für auge, Nase und Gaumen wolliger werden, die Brote länger frisch bleiben und Das Konzept der offenen Schaubäckerei hat sich be - sich so bis zum letzten Brösmeli geniessen lassen sonders tagsüber als echte Attraktion entpuppt. Was dürfen. E Guete! in Grossbetrieben undenkbar wäre, ist an der Müns - sw tergasse geschaffen worden. Handwerk an der Ar - beit, hautnah und sinnlich zu erleben ist ein Geschenk an Kundinnen und Kunden und zugleich  PAS DE DEUX: Karin & Patrik Bohnenblust zvg eine Hommage an das ganze Bäckerei-Team im so - genannten ROHR-HAUS, wo laut Inschrift im Lau - sich nach vollendetem Backzyklus unmittelbar auf benbogen seit 1862 ohne Unterbruch für das mehreren Etagen in dringlicher Weise akustisch be - tägliche Brot gewerkt und gewirkt wird. Das ist be - merkbar zu machen beginnt... Auf die Frage, ob man stimmt auch ein Grund dafür, dass sich ausgerechnet bis jetzt im Zeitplan richtig liege, kommt prompt mit an einer so trefflichen Lage die hohe Kunst und Tra - entspanntem Schmunzeln die Antwort: «Nein, wir dition der Bäckerzunft über 150 Jahre bis in die sind 5 Minuten im Rückstand, aber bestimmt nicht heutige Zeit zu halten vermag. wegen des Besuchers in der Backstube.» Pas de deux aller guten dinge sind drei Es darf ohne Übertreibung vermerkt werden, Karin Dann trifft die willkommene Verstärkung fürs Team & Patrik Bohnenblust haben es sich nicht leicht ge - ein. Der versierte Konditor-Confiseur Ruedi behän - macht und die Latte hoch gelegt. Mit dem digt gleich die backfrischen Baguettes, Weggli & Co, Laden/Backstube (die Einzigen ihrer Art in der Un - schneidet sie unglaublich flink durch, erledigt den teren Altstadt notabene) an der Münstergasse 74 Aufstrich und belegt reihenweise die Schnittflächen und dem Laden/Café am Kornhausplatz 11 haben mit allerlei köstlichen Beilagen, klappt die zweite sie den beruflichen Spagat mit Erfolg gewagt. Im Hälfte drauf – und fertig sind die Sandwiches! Ein 18köpfigen Team beschäftigen sie die Berufsgattun - Teil wird für die Filiale am Kornhausplatz verpackt, gen des Bäcker-Konditors, Confiseurs und Kochs  ELISA Quellwassersystem zum Studieren und die anderen kommen gleich in die bereits beleuch - sowie fachkundiges Verkaufspersonal. Ein ausgeklü - Degustieren sw

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JaGeN verBOteN, Zum ZäHLeN freiGeGeBeN unsere Strassentauben sind genetisch eine mischung aus felsen- und feldtaube. in der Wildnis werden sie bis zu 10 Jahre alt, doch in der Stadt ist ihre Lebenserwartung auf 4 Jahre gesunken. vor dem Gesetz gelten sie noch immer als Wildtiere, die von den Stadtbewohnern weder zur de - zimierung noch zum essen gejagt oder vergiftet werden dürfen.

An diesem strahlendblauen Vorherbsttag bahne ich stäbe und können je nach Bedarf von den Mitarbei - mir einen Weg vorbei an den dicht gedrängten Tou - tern als Nur-Aus- oder Einflugstände eingerichtet ristengruppen in der Altstadt und an der beginnen - oder auch ganz geschlossen werden. Im Münster - den türkisch-kurdischen Demonstration auf dem schlag nisten zurzeit 3 Paare. Der Zytgloggeschlag Die «Möblierung» eines Taubenkastens im Münster - Helvetiaplatz in Richtung Dählhölzli. Ich befürchte, hingegen wird von den Tauben vornehmlich als Fut -  schlag dass die Berner Stadttauben dieser vielen Menschen terstelle benutzt. wegen heute unser Unternehmen ins Leere laufen lassen: Nicht gejagt, sondern gezählt sollen sie wer - vorbereitende instruktionen im tierpark Für eine Teilnehmerin aus Deutschland, der die Ber - den. Vor dem Kassenhaus am Eingang zum Tierpark bin ner Gassen noch gänzlich unbekannt sind, und auch ich eine der Ersten. Nach und nach finden sich die für alle anderen Nichtberner verteilt Carina Tobler Bei den tauben im münsterdach 24 angemeldeten Personen ein, unter denen sich eine Strassenkarte der Altstadt, zusammen mit einer Einige Tage vor der Zählung führten uns die Tau - deutlich kleine Grüppchen abheben. Zum einen sind Tageskarte der ÖV. Neben ihr, der «Taubenmutter» benmutter, Carina Tobler, die Tierparkpädagogin da in ihrer khakigrünen Weste die Damen der Dähl - der Stadt (vgl.BrunneZytig 15/3), erscheint, beladen Doris Slezak und der Schädlingsbekämpfer Urs hölzli-Rangers, eine Freiwilligentruppe, die unter mit ein paar Kartonpaketen, Thomas Zurbuchen, der Frommelt in den Münster-Taubenschlag. Er ist – anderem meist im Bärenpark eingesetzt wird. Eine Zweitverantwortliche für die Berner Tauben und dank der Hilfe der Münsterstiftung – nun der letzte andere Gruppe hat sich professionell mit Rucksack Mitarbeiter Frau Toblers, also quasi der «Taubenva - aller fünf Altstadtschläge, die nach neusten Kriterien und Feldstechern ausgerüstet – die Jungjäger und -jä- ter». Er bringt Verpflegung mit, die für weit länger mit nicht brennbarem Material saniert worden sind. gerinnen. Ihnen verschafft das Taubenzählen ein als für diese anberaumte Taubenzählstunde ausrei - Auch sind sie jetzt für die wöchentlichen Reinigun - paar weitere der 50 für die Jagdprüfung notwendi - chen würde. gen und Parasitenentfernungen gut zugänglich. Auf gen Hegestunden-Punkte, die sie sich zum Beispiel dem Boden stehen die Futterplätze mit Körnern und auch durch Wildschadenverhütung oder Rehkitzret - Von Carina Tobler bekommt jeder Teilnehmer nun Wasser und einer Wand entlang befindet sich jeweils tungsaktionen erarbeiten können. die «Clip-Board»-Liste, auf der er seinen Einsatzort das «Mietshaus» der Tauben, das in viele kleine nach – eine einzelne Strasse oder einen Platz – ablesen vorne offene Kästen unterteilt ist. In jedem dieser Auch ein paar Familien sind da, denn der Tierpark kann. Die Rangerinnen mit ihrer etwas grösseren Kästen von 40 cm Breite, 10 cm Tiefe und 30 cm legt besonderen Wert auf den Publikumskontakt zu Erfahrung haben die Aufgabe bekommen, die Tau - Höhe befindet sich eine Nistschale aus Karton in den jungen Leuten. Dafür nimmt heute eigens auch ben an den Problemplätzen der fünf Wildpopulatio - Form eines Hundefutternapfes. die Zoopädagogin an der Taubenzählung teil. Über nen der Innenstadt (im Ringgenbergpark vis-à-vis einzelne Damen und Herren, wie zum Beispiel Mi - des Stadttheaters, im Hirschengraben, auf der klei - Ihre «Wohnung» benutzt ein Taubenpaar als Schlaf- chael Seifert, erfahre ich, dass sie bereits seit Beginn nen Schanze und am Eiger- und Breitenrainplatz) zu und als Brutplatz. Dabei bevorzugen sie die hoch ge - der Zählung im Jahr 2012 mit dabei sind. Und eine registrieren – und zwar nicht durch Zählen, sondern legenen, am weitesten von Mitarbeiter-Türe und Dame, die sich dem Tierschutz widmet, ist dafür durch Fotografieren. Später findet dann im Dähl - Ausflugloch entfernten Plätze. Die Ausfluglöcher extra aus dem Wallis angereist. hölzli die eigentliche Auszählung anhand dieser Fotos (Flugstände) verfügen über freischwingende Gitter- statt. Carina Tobler selbst übernimmt die , und ich schliesse mich ihr an, wobei ich das Privileg erhalte, im «Taubenmobil» bis zur Heiliggeistkirche mitfahren zu dürfen. Auf den Formularen sind neben der leergelassenen Linie für die gezählte Menge der Tauben, dem Namen des Teilnehmers und dessen Einsatzort auch die genauen drei Zeiten für den Zählvorgang eingetragen: 14 Uhr, 14.20 und 14.40. Auf geht’s!

 Besammlung der Zählertruppe vor dem Kassenhaus des Tierparks: Links: «Taubenvater» Thomas Zurbu - chen; Mitte: «Taubenmutter» Carina Tobler mit zwei  Einflugloch im Dach des Münsters, hoch über dem Osteingang zur Plattform Rangerinnen BrunneZytig 19 Läbigi Altstadt 20. November 2015

 Die kleine Taubenschar auf der Kantonalbank am

Wo sind nur die tauben geblieben? Wie von mir beim Hinweg befürchtet, sichteten weder Carina noch ich in der Spitalgasse auf den beiden ersten Zählgängen eine einzige Taube! Da ich Thomas Zurbuchen zeigt einer Teilnehmerfamilie den Tierpark-Taubenschlag aber gerne nicht ganz vergebens da gewesen wäre  und ein paar dieser Tiere vor meine Linse bekom - men wollte, riet sie mir, für die dritte Zählung rasch den Dählhölzli-Taubenschlag teil. Er befindet sich pliziert, da erfahrungsgemäss zu vermuten ist, dass vor das Bundeshaus zu wechseln. Und tatsächlich, unter dem Dach des Geräte-Schuppens im Hinterhof so viele Tauben jeweils noch hinter der real gesich - dort gelang es mir, rund ein Duztend der Tiere – im des Bürogebäudes direkt am Hang zu den Waschbä - teten Anzahl unentdeckt geblieben sind. Das ergibt Schatten des Daches auf dem Westgebäude des Plat - ren – und ist zurzeit verschlossen. Dass drei Tauben - 685 «hochgerechnete» Tauben. Du kannst Deiner zes – zu beobachten. Ich muss sagen, der Anblick herren darin gefangen gehalten werden, hat Leserschaft also mitteilen, dass in der Berner Alt - einer ganz normalen Stadttaube ist mir in all den natürlich seinen Grund: Sie stammen aus einer stadt heute rund 700 Tauben wohnen.» Jahren meines Bernerlebens noch nie so «interes - Wildpopulation und wurden erst kürzlich eingefan - ZB sant» erschienen. gen und registriert. Nun sollen sie – indem sie aus - schliesslich nur dort trinken uns sich ernähren Zurück an unserem Treffpunkt bei der Heiliggeist - können – an den seit kurzer Zeit leerstehenden kirche möchte ich wissen, welchem der 5 Berner Schlag gewöhnen und wieder eine kleine ortsgebun - Altstadt-Taubenschläge die Bundesplatz-Tiere zuzu - dene Taubenpopulation heranzüchten. rechnen sind. Carina Tobler meint, das sei nicht so einfach zu beantworten, denn innerhalb der Altstadt das resultat der Zählung würden sie sich herumfliegend jeweils recht stark Nach zwei Wochen neugierigen Wartens auf das vermischen. Dass der Zähler vor dem Bahnhofbal - Zählresultat rief mich Carina Tobler an und gab mir dachin ebenfalls keine Taube zu Gesicht bekommen die «nackten Zahlen» durch: «Du erinnerst Dich hatte, führt sie auf die Tatsache zurück, dass auf noch, dass vor der Taubengrippe letzten Winter ja dem Glasdach ein sogenanntes Schalldrucksystem noch etwa 1400 Tauben in der Innenstadt lebten. eingebaut sei, das die Tiere durch einen ihnen un - Am Tag der diesjährigen Zählung standen gerade angenehmen Ton davon abhält, es sich dort allzu ge - noch 195 gezählte Tauben auf den Listen. Ich habe mütlich zu machen. Auf meine Frage meint sie, dass sie inzwischen ausgewertet und mit dem in den Die drei zurzeit eingeschlossenen Täuberiche im Tier - sich im Prinzip jedermann ein solches System ein - meisten Städten Europas üblichen Faktor 3.5 multi -  park-Taubenschlag bauen lassen könne, die meisten Hausbesitzer der Altstadt sich jedoch mit den üblichen gespannten Drähten behelfen würden. täuberiche im dählhölzli-Schlag sitzen zur - zeit im Gefängnis Beim abschliessenden z’Vieri im kleinen, verwilder - ten Vorgarten des Tierpark-Bürogebäudes ass ich die ersten Donuts meines Lebens und nahm an der von Thomas Zurbuchen angebotenen Führung durch

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Postgasse 2 3 Mit Hochspannung in das 3000 Bern 8 Tel. 031 311 22 40 neue Jahr 2016 Fax 031 312 11 6 2 Es würde uns freuen, Ihnen unsere Leistungsfähigkeit elektro @postgasse .ch auch in Zukunft weiterhin beweisen zu dürfen.

André Steiger + Peter Oehrli mit Ihren Mitarbeitern BrunneZytig 21 Kramgassleist 20. November 2015 die faSZiNatiON deS LauBeNGaNGS

Eine ganze Wand voller Bilder war die Ausbeute der zählt er, zuerst befürchtet, dass sich nach dem zehn - allem aber hätten sich so viele unterschiedliche Cha - sechs Sommerwochen, in denen der Berner Fotograf ten Foto die Bilder mehr und mehr gleichen könn - raktere von ihm fotografieren lassen, dass die Angst Martin Bichsel sein Atelier in Schnellers «Wohn - ten, gehörte doch zu seiner Versuchsanordnung, sich vor Gleichförmigkeit sehr schnell verflogen sei. Fas - kunstraum» an der Münstergasse 4 verlegt hatte: 88 beim Fotografieren nur wenig Spielraum zu gestat - ziniert spricht er dann vom «Glücksfall Laube», in Porträts von Passantinnen und Passanten, die zufäl - ten. Alle Fotos entstanden am gleichen Ort, auf jenen der sich Licht, Schatten und Spiegelungen je nach lig die Münstergasse entlang liefen und spontan dem ungefähr vier Metern in der Laube vor dem Wohn - Tages- und Nachtzeit veränderten. «Diese Vielfalt Fotografen, je nach Naturell, Modell standen, sassen, kunstraum. Auch der Fotoblitz war immer im selben hätte ich nicht erwartet», sagt Bichsel an der Finis - hüpften oder tänzelten. Fenster installiert. sage. «Ich habe den Ort immer wieder neu ent - deckt.» Bichsel ist mit seinem «Projekt Münstergasse-Por - Diese Beschränkung erwies sich als Ansporn, Bich - babü traits» denn auch mehr als zufrieden. Er habe, so er - sel lernte seine «Kreativität rasch ankurbeln». Vor

 Ein kleiner Ausschnitt aus der Bilderwand mit den insgesamt 88 Porträts von Martin Bichsel.

… uNd Läuft Weiter Ob Sommer oder Winter – zu jeder Jahreszeit be - Aquafit-Ausrüstungen. Und so wie die Laufschuhe gegnet man fleissigen Läufern in der Münstergasse in den Lauben getestet werden können, besteht auch in Anzügen, Jeans oder dem kleinen Schwarzen. ein breites Kursangebot im Bereich des Langlauf - Dem Team von «Bigfriends» ist es zu verdanken, sports, um ebenfalls optimale Voraussetzungen für dass dieses Bild nicht der Vergangenheit angehört. die Freude am Ausdauersport zu schaffen. Ein weiterer Vorteil des Sportgeschäfts an der Kram - rlu gasse 15 / Münstergasse 14, der bleibt: Die Kun - dinnen und Kunden können die Laufschuhe direkt in der Gasse und rund ums Münster testen. Dies ist eine der Traditionen, welche die ehemaligen Mitar - Mathys + Götschmann AG beitenden des weggezogenen «Ryffel Runnings» – Licht – Kraft – Telefon Peter Portmann und Brenda Rudin – als neue Co- Shop-Leiter weiterführen wollen. Der Laufsport mit der dazugehörenden Ausrüstung und der individu - ellen und persönlichen Beratung ist weiterhin ein Schwerpunkt im Angebot des Nachfolgers von Ryffel Rathausgasse 21 Running. Tel. 03 1311 3 4 34

Das junge Team des Sportartikel-Anbieters Big - friends hat die Chance ergriffen und das freigewor - dene Ladenlokal übernommen. Nebst den Filialen in Tafers und Thun verfügt es jetzt über einen Standort in Bern, wo erfahrene Mitarbeitende im Einsatz ste - hen. Ergänzt wird die Laufsport-Kollektion durch Langlauf-, Triathlon-, Functional Training- und

 Peter Portmann berät die sportbegeisterten Kundin - nen und Kunden weiterhin gerne. 22 BrunneZytig 20. November 2015 Leist der Untern Stadt

SPieGLeiN, SPieGLeiN aN der WaNd… im ersten Stock in der Gerechtigkeitsgasse 54 empfängt mich Larissa döring, eine zierliche ju - gendlich-elegante frau im kurzen schwingenden schwarz-roten kleid und langem schwarzem Haar. Zusammen mit ihrem hellen teint und den knallroten Lippen erscheint sie mir wie ein mo - dernes «Schneewittchen».

Auf der gemütlichen Couch im stilvoll eingerichteten um sich wieder identisch mit seiner Umgebung zu hellen Beratungsraum serviert sie mir Schwarztee fühlen. Man strebt Erfolg im neuen Beruf an, sucht und betörend riechende Amaretti. Und schon kurz Bekanntschaften nach einer Trennung oder nach nach Beginn unseres Gesprächs weckt Larissa Dö - Akzeptanz in einer gesellschaftlichen Schicht und ring in meiner Phantasie das märchenhaft anmu - Sicherheit im Auftreten in fremder Umgebung. Ziel tende Potential der in uns schlummernden ist es, das Innen- und Aussenleben ins Gleichgewicht Persönlichkeiten, denn innerhalb der nächsten zu bringen und damit die Lebensqualität zu steigern. Stunde erhalte ich Einblick in ihre Wirkungsstätte Dazu bin ich da.»  Larissa Döring an ihrem Arbeitspult in der Gerechtig - für Image und Stil. Klar, Märchen übertreiben es mit keitsgasse 54 ihrer Symbolik, und die Realität präsentiert sich den eigenen Stil kultivieren kaum je so eindeutig wie sie. Doch verstehe ich Der Ansatz für eine erfolgreiche und wirkungsvolle zu eigenen Lebensentwürfen und für gestaltende schnell das Grundkonzept von Larissa Dörings Stilberatung liegt in der Integrität. Das heisst, dass Veränderungen im Leben und am eigenen Körper ist Dienstleistung als Stilexpertin: Richtiges Verhalten es nicht damit getan ist, den Kunden nur mitzuteilen, heute gross wie nie und von der offenen Gesellschaft und guter Geschmack sind nicht Allgemeingut – sie welche Farben keinesfalls getragen werden können. auch akzeptiert. Doch ist es auch heute kaum mach - können aber bei Bedarf und mit Bereitschaft durch - «Mein Konzept ist das schrittweise Entwickeln des bar, sich ohne Erfahrung und Vorkenntnisse sicher aus erlernt werden. persönlichen Umgangs mit Stilfragen – also das Kul - und selbstbewusst auf allen Parketten dieser Gesell - tivieren des individuellen Stils. Dabei gibt es viele schaft zu bewegen, ohne gestresst womöglich gegen Nicht nur kleider machen Leute Bereiche zu berücksichtigen. Eine neue Garderobe, die eigene Haltung und Überzeugung ankämpfen zu Im Zentrum stehen dabei die immer gleichen Fra - ein komplettes Outfit allein würde nur aufgesetzt müssen oder sich zu blamieren. Gerade hier kann gen: Wo gehe ich hin? Wer ist mein Gegenüber? Was und unecht wirken. Meine Beratung stellt die per - Larissa Döring ihren Kunden Sicherheit vermitteln. will ich erreichen? Wie will ich wirken? Anhand sönlichen Bedürfnisse und Ziele des ganzen Men - eines Fragebogens zur Selbsteinschätzung und den schen mit seinem Verhalten und seiner erfahrung und ausbildung klar formulierten Wünschen des Kunden erfasst La - Persönlichkeit ins Zentrum. Damit verhindere ich Larissa Döring stammt aus dem Norden Deutsch - rissa Döring zuerst dessen Stil und Charaktereigen - vorgetäuschte Images. Ich perfektioniere lediglich lands. Ihr letzter langjähriger beruflicher Wirkungs - schaften. Als gelungen betrachtet sie eine Beratung, das, was dem Kunden selbst wichtig und im Sinne kreis war das «Marketing-, Kommunikation- und wenn sich zum Schluss die ganze Persönlichkeit des der Authentizität möglich ist.» Eventmanagement» beim grössten internationalen Kunden in seinem Erscheinungsbild spiegelt, ohne Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen dass er sich nur verkleidet fühlt. aussehen und verhalten ist kommunikation der Schweiz. Auf dem weiteren Berufsweg zur selb - Braucht der Mensch innerhalb der modernen Ge - ständigen Stilexpertin absolvierte sie Ausbildungen Das alles funktioniert jedoch nicht ohne intensive sellschaft noch ein Benimm-Regelwerk, das ihm in anerkannten Akademien in Hamburg und Berlin. Zusammenarbeit. In diesem Sinne berät sie nicht «Manieren und Anstand» beibringt, wie es uns der «Ich nehme meinen Beruf sehr ernst und ich kenne nur Damen, etwa 30% ihrer Kunden sind Männer. Freiherr von Knigge und seine Vor- und Nachfolger aufgrund meiner langjährigen Erfahrung das Umfeld «Bei meinen Beratungen geht es nicht um blosse vorgeschrieben haben? Gerade weil sich heute die der Unternehmungen, die internationale Bühne des modische Schönheit», erklärt mir Larissa Döring westliche Zivilisation viel regelloser und unkompli - wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens, auch weiter, «meist geht es um Veränderungen im Leben, zierter präsentiert als noch vor ein- bis zweihundert im Hinblick auf die kulturellen Unterschiede.» die aus vielen verschiedenen Gründen über jeman - Jahren, hat heute der Einzelne viele Möglichkeiten, den hereinbrechen können. Die neuen Umstände sich bewusst seiner angestammten Umgebung zu 1987 kam Larissa Döring nach Bern. Im Mai 2015 entsprechen nicht mehr dem bisherigen Lebensge - entziehen, aber auch Gelegenheiten, unfreiwillig in hat sie sich mit BONJOUR ÉLÉGANCE an der heuti - fühl, und man fasst den Entschluss, dies zu ändern, eine ihm fremde Umgebung zu geraten. Die Freiheit gen Adresse im ersten Stock der Gerechtigkeitsgasse BrunneZytig 23 Leist der Untern Stadt 20. November 2015

54 selbständig gemacht. Im Salon hat sie auch ihren wohlhabende Frauen der gehobenen Gesellschaft Beratungen gehen deshalb über das blosse Erschei - Arbeitsplatz eingerichtet. Ein kleiner Schreibtisch, wortwörtlich «kulturbildend». Viele dieser «Salon - nungsbild hinaus und beinhalten das gesamt Auftre - dahinter ein Bücherregal mit klassischer Literatur, nière» genannten Damen brachten es zu Berühmt - ten eines Menschen. Wussten Sie, dass der erste Fachbüchern und einigen gerahmten Fotos, auf heit, und eine Einladung zu ergattern versprach dem Eindruck zu 55% von Kleidung und Körpersprache, denen sich sofort die verschiedenen Möglichkeiten Einzelnen nebst neustem kulturellem Wissensstand zu 38% von der Sprache und nur zu 7% vom «Inhalt» von «Image» ablesen lassen: Audrey Hepburn, zum und einem europaweiten Beziehungsnetz oft auch abhängt?» Beispiel, natürlich in einem Chanel-Kostüm, oder einen Karriereschritt. «Ich mag besonders die 20er Marlene Dietrich in ihrem «Markenzeichen», dem Jahre», gesteht mir Larissa Döring. «Doch nach dem ein vielfältiges dienstleistungsangebot Hosenanzug. Die sich an der Wand anschliessenden ersten Weltkrieg und der neuen öffentlichen Unter - Neben den persönlichen Imageberatungen und den Arbeitsutensilien, wie Standspiegel, Kleiderständer haltungskultur war es mit den Salons dann leider «Salonabenden» bietet «BONJOUR ÉLÉGANCE» auch und Schneiderpuppe, präsentieren sich entgegen vorbei». Dienstleistungen für Unternehmen rund um einen aller Erwartungen sehr diskret und im Hintergrund. professionellen Auftritt und den «Dos and Don’ts» im Weit wichtiger und fast den gesamten Raum einneh - Ein wenig von diesem Flair versucht Larissa Döring Geschäftsalltag an. Ihre Kunden werden nach der mend breitet sich vor dem eingebauten Cheminée in die moderne Zeit hinüberzuretten, indem sie ersten Beratung auch weiter begleitet: Nebst einer die einladende Sitzgruppe aus. Hier fühlt sich der «Salon»-Gespräche im kleinen Kreis von ca. 10 Per - Begutachtung der bestehenden Garderobe vervoll - ratsuchende Kunde in erster Linie als Gast. Und das sonen anbietet. Der jeweils dazu eingeladene Refe - ständigt sie diese bei Wunsch auch mit Kleidung und hat seinen Grund. rent bespricht abwechslungsweise ein Thema zum Accessoires, wenn immer möglich aus Läden der Stil oder ein philosophisch-literarisches Thema. unteren Altstadt. Und steht für einen Kunden ein be - Sind Sie salonfähig? «Denn neben dem Aussehen bestimmen auch die in - sonderes Event oder ein öffentlicher Auftritt bevor, Larissa Döring ist seit 1987 auch Schweizerin und nere Haltung, das Benehmen, das Verhalten und die ist BONJOUR ÉLÉGANCE – zum Beispiel bei einem spricht neben der Hochsprache ein perfektes Bern - Sprache ein erfolgreiches Auftreten», erklärt Larissa vorgängigen gemeinsamen «shopping» – sofort und deutsch. Kulturell verankert sieht sie sich in den li - Döring. «Ohne Sicherheit im zwischenmenschlichen gerne zur Stelle. terarischen Salons des 18. bis 20. Jahrhunderts. In Umgang nützt auch das richtige Halten der Gabel ihren privaten Räumen wirkten damals vor allem oder der perfekte Krawattenknoten nichts. Meine Zum Schluss meint Larissa Döring: «Wenn Innen und Aussen im Einklang sind, wird der Rest zum Klacks und die Person kann sich auf ihre Fachkompetenz konzentrieren. Ich möchte die Persönlichkeit eines Menschen zusammenfügen und eine Identität schaf - fen.» Nach dieser Interview-Stunde glaube ich, dass sie das kann. ZB Die stilvolle Homepage von Larissa Döring: www.bonjourelegance.ch

LimeriCk BÄRENPARK+BÄHNLI

Das Bärenpark-Bähnli fährt munter die Gleise hinauf und hinunter, und wenn es mal steht spinnts Software-Gerät, dann flattern die Nerven mitunter.

Hans Häusler  Ein stilvoller Ort für Salon-Gespräche: Die Sitzgruppe von «BONJOUR ÉLÉGANCE»

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mÜNSter aktueLL

kGG AGENDA Calvinhaus adieu. Willkommen an der .

Die Kirche im Fokus der Veränderung. Wir stellen beitsgruppe Liegenschaften» beschlossen, auf die das neue «Kirchgemeindehaus» des Münsters an der Nutzung des Calvinhauses zu verzichten. Gleichzeitig WEIHNACHTSMARKT AUF DEM MÜNSTERPLATZ Herrengasse 11 / 9 vor und machen auf einen spä - suche man nach Lösungen für die Raumangebote Thema: «Wintergarten» ter noch festzusetzenden «Tag der offenen Türen» der Münstergemeinde, die diese auch weiterhin an - 28. Nov. bis 24. Dez. 2015 aufmerksam. bieten will, aber in den kleineren Räumlichkeiten an IM HÄUSCHEN DES KGG: der Herrengasse keinen Platz finden. Das dortige - 28.11. bis 3.12.: Lea Ammann, Glaskunst. In seiner Sitzung vom 18. Juni 2015 hat der KGR Raumangebot umfasst u.a. folgende Nutzungen: - 4.12. bis 13.12.: Barbara Stern, textile Vögel, Taschen. Münster nach sorgfältigen Abklärungen seiner «Ar - - 14.12. bis 18.12.: Green Cat, Karten,Taschen, Geschenke. – 4 Mietwohnungen zu Marktmieten im Unterge - - 19.12. bis 24.12.: Ursula Zettel, handgewobene Sachen. schoss und den drei Obergeschossen – Mehrzweckräume – Arbeits- u. Besprechnungsräume Pfarrer/-in – Büro Verwaltung – 2 Sitzungsräume für je ca. 20 Personen – Gewölbekeller für diverse Nutzungen Spécialités de produits d'Italie – Nebenräume vins et comestibles s.a. sw Liebe Kundin, lieber Kunde Vielleicht wissen Sie nicht, … dass wir nach Ihren Wünschen kalte Platten vorbereiten und auch liefern? … dass wir individuelle Geschenkkörbe gestalten? Sicher aber wissen Sie, … dass Sie die Herzen Ihrer Lieben, Freunde und Bekannten mit einem Geschenk (oder Ge - schenkgutschein) höher schlagen lassen. Wer kann einem feinen Olivenöl, einem raffinierten aceto balsamico, getrockneten Steinpilzen oder Morcheln, hausgemachter Pasta oder gar einem Bacio widerstehen?

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O PaNettONe miO unser spontanes «buon giorno» gilt ferrari viNS et COmeStiBLeS: Sempre al dente im erschei - nungsbild und ein nicht mehr wegzudenkendes ambiente italianità pura in unserer Stadt.

Die beiden Auswanderer, das Ehepaar Giovanni und Anfang an wollten die beiden mit den damals noch Giuseppina Ferrari, wurden 1910 bei ihrem wage - wenig verbreiteten Produkten des südlichen Nach - mutigen Unterfangen nicht wie viele ihrer Lands - barlandes auch die heimisch Anwohnenden becir - leute von der Freiheitsstatue im Hafen von New York cen. Pasta, Salami, Schinken, Käse, Tomatenpro- empfangen. Vielmehr war es das Hospiz des gut dukte etc. und vor allem auch erlesene Weine sties - 2100 m.ü.M. gelegenen Passo del San Gottardo, das sen auf reges Interesse und dankbare Abnehmer- sie vor 105 Jahren in einem neuen Lebensraum und innen. Zutaten für leckere Antipasti und die zum erträumten Wohlstand in der Schweiz willkom - legendären Minestre vervollständigten das Angebot  «Italianità pura». Eine Augenweide und Gaumen - freude men hiess. der FERRARI VINS ET COMESTIBLES.

Er, Giovanni aus Cremona (Lombardei), betätigte Nach dem frühen Hinschied ihres Mannes, schloss fen gerade auch in der Advents- und Weihnachtszeit sich vorerst als Maurer, sie, Giuseppina aus der die Witwe Giuseppina die Türen ihres Geschäftes die Gestaltung und der erfrischende Augenschmaus durch ihre köstliche Gastronomie bekannten Emi - und eröffnete stattdessen eine kleine Pension mit in Schaufenstern, Vitrinen und im Ladeninnern gut lia-Romagna, fand eine Anstellung bei der Firma feiner Küche für ihre Gäste. Doch ihr Sohn Pierino und gern als «kulinarisches Gesamtkunstwerk Fer - Chocolat Tobler. Doch schon geraume Zeit später und dessen Frau Luigina Ferrari erweckten 1952 rari» gelten. Die neuen Eigentümer (ab Ende siebzi - wendete sich das Blatt der beiden und sie wandten das gleichnamige Feinkostgeschäft an der Kessler - ger Jahre) Gigino und Manuela Lardo sowie Nino und sich beruflich neuen Herausforderungen zu. Sich gasse 21 (heute Münstergasse) zu neuem Leben. Sie Monica De Simone verschrieben noch vor der Jahr - ihrer Herkunft aus einer Gegend mit höchster Kü - sorgten auch mit feinen Tropfen in Flaschen von 0.7 tausendwende dem altgedienten Laden an der Müns - chen-Tradition bewusst, begannen sie nämlich, all Liter über die «Magnum» bis hin zur «Balthazar» (12 tergasse 49 eine Auffrischung. Und bis heute lassen die leckeren Spezialitäten aus ihrer angestammten Liter) bei Gourmets und Feinschmeckenden für sie es sich nicht nehmen, jeweils aufs Jahresende Heimat in einem kleinen Verkaufsgeschäft in der Gaumenkitzel und ein Renommée weit über die Alt - zum Beispiel mit Zampone di Modena (ital. «grosser Altstadt von Bern zum Verkauf anzubieten. stadtgrenzen hinaus. Fuss») als Bestandteil des Bollito misto (ital. «ge - mischtes Gekochtes») nebst dem gewohnten Sorti - eingewandert gut versorgt Zampone, Panettone & Co ment aufzuwarten und, je nach Gusto, ein bunt Die damals bereits beträchtliche Anzahl der aus Ita - Mit Gigino Lardo und Nino De Simone erfuhr das verpacktes, herrliches «O Panettone mio» samt lien eingewanderten Landsleute bildete – wohl auch Unternehmen eine willkommene Verstärkung und einem Schlückchen Vin Santo zum Dessert vorzu - aus Gründen des schleichenden Heimwehs – als ermöglichte so die Eröffnung des Zweitbetriebes bei schlagen. Salve! Kunden das Rückgrat ihres Unterfangens. Doch von Loeb an der Schauplatzgasse 39. Zweifelsohne dür - sw

 Schlaraffenland von Ferrari an der Münstergasse 49  «In vino veritas» schrieb Alkaios von Lesbos

Restaurant Harmonie CO MCON A Fritz Gyger + Walter Aebischer Hotelgasse 3, 3011 Bern

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Ich trete ein, werde herzlich begrüsst und nach mei - anspruchsvoll und eigentlich nur was für Pofis. In den nen Wünschen gefragt. Ich wolle nur die Unterlagen vielen Flaschen seien deshalb nicht Einzeldüfte, son - für den Leistbeitritt vorbeibringen, nach denen sie dern klassische Duftmischungen. Anhand dieser Düf-  Der Blick von der Ladentür ins Geschäft sich erkundigt habe. Rasch entwickelt sich ein reges te finde man die, welche einem zusagen. Ob für sich Gespräch und ich – den Düften in Küche und Wein selbst oder für jemanden, den man mit einem exklu - ein spannender Weg zur Professionalität nicht abgeneigt – fühle mich beim Anblick der vielen siven und persönlichen Geschenk überraschen wolle. Brigitte Witschi hat in langjähriger Arbeit mit blin - glasklaren Flaschen auf dem langen Wandtablar fas - den und mehrfachbehinderten Menschen ihr Wis - ziniert, aber gleichzeitig überfällt mich auch ein Ge - Wie man denn für eine andere Person einen Duft sen rund um Essenzen, Ingredienzien und Aromen fühl der Überforderung. Den eigenen, persönlichen kreieren könne, es sei ja deren Nase, die über gut und deren Wirkungen auf die Menschen verfeinert. Duft komponieren, wird mir sympathisch mitgeteilt, oder weniger gut entscheide, ist mein Einwand. An In der therapeutischen Arbeit begann sie mit Düften sei hier möglich. Dies aus besten Essenzen, klassi - sich schon, aber von Menschen, die man mag, habe zu experimentieren und öffnete damit Türen zu ver - schen und exotischen Kompositionen, die miteinan - man ja auch ein Bild, eine Vorstellung, beruhigt mich schlossenen Welten. Sie begann Mischungen aus der gemischt werden können. Eine besondere Brigitte Witschi. Und dem kann ein Duft entsprechen ätherischen Ölen selbst herzustellen und besuchte – Duftkreation, die sie speziell für Bern kreiert hat, ist oder eben auch nicht. Das herauszufinden ist ein und besucht immer wieder – Schulungen an der das «Aarewasser» - ein ganz besonderer, sanfter und spannender und bereichernder Dialog, bei dem Parfumschule im südfranzösischen Grasse. aquatischer Duft. Daneben verkauft die Parfumeurin einem die professionelle Beraterin mit Rat und Tat ihre eigene Duftlinie «Bergduft», die aus den drei zur Seite steht. Dafür biete Sie diese Beratung an. Das Angebot von art of scent ist vielfältig. Spezielle Düften «Edelweiss», «blauer Enzian» und «Silberdis - Die kostet zwar etwas, aber nach ca. einer Stunde Duftnoten wie eingangs erwähnt stehen zum Kauf, tel» besteht; Blumen, die ich zwar kenne, mir aber wisse man viel mehr über Herkunft, Ausstrahlung ebenso edle Duftkerzen. Die Eigenkreation eines über deren Duft noch nie Gedanken gemacht habe, und Wirkung der Düfte und könne ein Flacon des Duftes unter kundiger Anleitung, Workshops für hat sie in Verbindung mit Parfum gebracht. gefundenen Dufts mit nach Hause nehmen. Das per - Gruppen mit viel Hintergrundwissen aus der Welt sönliche Rezept dafür wird registriert und kann spä - der Düfte. Oder ein Duft-Menu aus der Gourmetkü - die Systematik der komposition ter nachgekauft oder weiter verfeinert werden. che mit Informationen zu den lukullischen Aroma - Brigitte Witschi erkennt meine kleine Verzweiflung kombinationen. Weiter bietet Brigitte Witschi ihr und erklärt mir verständlich, dass zwar etwas Zeit Mich fasziniert diese Vorstellung und ich werde mir Wissen und Können für die professionelle Raumbe - und Begeisterung dafür notwendig seien, dies aber diese Zeit nehmen. Auf Weihnachten hin werde ich duftung an, ein Thema, das nicht nur für grosse Un - letztendlich auch kein Hexenwerk sei. Auf Basis von voraussichtlich mit meinem bisher persönlichsten ternehmen immer wichtiger wird. reinen Ingredienzen einen Duft zu kreieren, sei sehr Geschenk im Kreise der Lieben erscheinen… Alles Wissenswerte findet sich auf der Website www.artofscent.ch oder eben bei einem Besuch im sympathischen Geschäft. ef

art of scent, Rathausgasse 49, Bern Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag, 13.30 bis 18.30 Uhr, Samstag, 10.00 bis 16.00 Uhr

 Brigitte Witschi «im Element» MULTITEX Textilreinigung D & D Leopaldi B A R + W O H N Z I M M E R Rathausgasse 27, 3011 Bern RATHAUSGASSE 63 * 3011 BERN TEL. 031 311 51 87 * WWW.LESAMIS.CH Tel. 031 558 58 64 OEFFNUNGSZEITEN: Die Altstadttextilpflege BAR MO-FR 17H - 00:30H SA 15H - 00:30H mit fachmännischer Beratung. WOHNZIMMER FR-SA 22H - 03:00H BrunneZytig 27 Rathausgass-Brunngass-Leist 20. November 2015 reiNHOLd rOSNer – utOPiSt, PHaNtaSt Oder Das Gesamtprojekt umfasst unter anderem: Haupt- Markthallen-Gebäude, Etagen-Aufzüge für Auto- viSiONär uNd GeNie? und Wagen-Transporte, Garage beim Bierhübeli, die Brunngasse – einst und heute neue unterirdische Bahnhof Strasse Bahnhof-Müns - terplatz, Garagen und Verwaltung für Polizei, Sanität und Feuerwehr, einen Flugplatz in der Gegend Bereits in der BrunneZytig No. 4-2009 wird das pist sein, aber er zeichnet Schosshalde-Ostermundigen, Geleise-Anschluss an Haus an der Rathausgasse 80 beschrieben. Bereits sich vor allem auch das städtische Tram-Netz etc. 1911 wohnt in diesem Haus ein Reinhold Rosner. Er durch Weitsichtig und betreibt eine Maschinen und Uhrenhandlung. In Vielseitigkeit aus. Stets Nachfolgend sind einige Ansichten seiner Ideen ab - demselben Haus, allerdings mit Eingang an der trägt er eine hellbraune gebildet, von denen kaum eine zu einem späteren Brunngasse 41, existiert ab 1922 das Logierhaus Phantasie-Uniform, mit Zeitpunkt verwirklicht wurde. Allerdings waren Rosner, laut Wirtschaftspolizei eine Kaffeewirtschaft der er sich als General von eigenen Gnaden auf seine Vorstellungen für die damalige Zeit sehr fort - mit Beherbergungsrecht (1 Lokal und 13 Logierzim - Pros pekten abbilden lässt. schrittlich. mer). Anfangs der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts Obschon ein Stadtoriginal, findet man bis heute je - reift in ihm die Idee, die Bundesstadt in ein Gross- doch keinen Platz oder Strasse, welche zu seiner Er - Bern zu verwandeln. Er plant ohne Auftrag die ge - innerung den Namen Rosner trägt. samte Stadt Bern neu und beschäftigt auf eigene Kosten Zeichner, um seine Visionen zu Papier zu Alle Bilder und Unterlagen stammen aus dem Stadt - bringen. Am 17. Mai 1924 gründet er ein Markt - archiv Bern hallen-Initiativ-Komitee und reicht als Erfinder bei Ch. Ed. Schmocker der Stadt ein Gesamtprojekt ein, um einem dringen - den Bedürfnis Abhilfe zu schaffen, wie er auf dem Prospekt schreibt. Nachstehend der Umschlag, wel - cher die erste Eingabe enthält. Er bietet der Berner Das Logierhaus wird von Reinhold Rosner und seiner Regierung das gesamte Projekt zum Kauf an. Gattin betrieben. Reinhold Rosner, war eines der Er erhält jedoch von der Berner Regierung abschlä - wohl bekanntesten Stadtoriginale seiner Zeit und gigen Bescheid. eine schillernde Persönlichkeit. Geboren wurde er am 11. Februar 1868 in Sachsen (Deutschland). Er Am 28. Juni 1930 reicht er wiederum ungefragt ein macht immer wieder durch seine phantastischen neues Gesamtprojekt bei der Stadt ein. Eine genaue und utopischen Projekte für ein Gross-Bern von sich Auflistung aller Kosten ist im Schreiben enthalten. reden. Im ursprünglichen Handwerkerhaus hat Ros - Er bietet der Stadt das fortschrittliche Projekt zum ner an der Brunngasse 41 / Metzgergasse 80 nicht Selbstkostenpreis (inkl. 5 % Zinsen seit 1918) von nur ein Logierhaus, sondern auch ein Nähmaschi - Fr. 169‘531.42 an. Um dem Ganzen mehr Nach - nen-Spezialhaus für Reparaturen, eine Uhrenhand - druck zu verleihen, geht das Schreiben auch an: den lung und ein Kreditgeschäft untergebracht. hohen Bundesrat, das Departement des Innern, das Eidg. Eisenbahndepartement, an die GD der Schweiz, Reinhold Rosner ist ein äusserst vielseitiger Mann. Bundesbahnen, an die Obertelegraphendirektion Tief im Innersten mag er ein militärbesessener Uto - und 15 weitere Amtsstellen.

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