Kirchenzeitung Juli 2013 Der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Weilheim Mariae Himmelfahrt - St
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Kirchenzeitung Juli 2013 der katholischen Pfarreiengemeinschaft Weilheim Mariae Himmelfahrt - St. Pölten - Mariae Heimsuchung - St. Michael - St. Johann Bapt. „… wohnen, wo andere Urlaub machen“ Kirchenzeitung der katholischen Pfarreiengemeinschaft Weilheim THEMA WER MACHT URLAUB … WO WIR WOHNEN? „Wir wohnen da, wo andere Urlaub machen“ - das Das Ehepaar habe ich mich schon öfters sagen hören, wenn Volkamer aus jemand nicht so genau wusste, wo denn Weil- der Nähe von heim i.OB liegt. München und Garmisch sind für Würzburg viele ein Begriff und oftmals sogar mit Urlaubserin- weilte eben- nerungen verbunden. So machte ich mich für das falls zwei aktuelle VERBO auf und wollte wissen, was die Leute Nächte hier auf unseren Wohnmobilstellplatz an der Ammer- und war schon schule führt. öfters in Weil- heim. Wenn man morgens nach dem Frühstück oder ge- gen Abend dorthin kommt, herrscht rege Betrieb- Sie kommen samkeit, da die Reisenden entweder beim Aufbruch immer wieder gerne, da der Platz sehr ruhig und zu ihrem Tagesausflug oder zur Weiterreise sind zentrumsnah ist. oder zurückkommen bzw. ankommen. Da die Gäste Zwei Nächte war auch das Ehepaar Verbrugge aus in der Regel Urlauber sind, haben sie auch Zeit und den Niederlanden bei uns zu Gast, die auf die Frage, man kommt leicht mit ihnen ins Gespräch, und hat wie lange sie denn unterwegs seien, mit einem man erstmal Kontakt zu einem aufgenommen, so beneidenswerten „das ganze Jahr“ geantwortet ha- sind die anderen auch sehr kommunikativ und kom- ben. Sie sind Rentner und genießen das Reisen mit men sogar hinzu. Die meisten, mit denen ich ge- dem Wohnmobil vor allem in Deutschland. Begleitet sprochen habe, sind über einen sogenannten werden sie von ihren beiden Hunden. Stellplatzführer auf unseren Stellplatz aufmerksam geworden und waren sehr angetan von unserem ruhigen und dennoch sehr zentral gelegenen Platz, sie haben sich sehr wohl gefühlt in unserer „netten“ Stadt mit ihren guten Einkaufsmöglichkeiten. Ein Gast aus der Nähe von Wolfsburg hat sogar seinen Geburtstag hier gefeiert und unsere gute Gastrono- mie besonders gelobt, da er nach einem guten Essen noch ein wunderbares Eis und ein nettes Café gefunden hat - alles nah beisammen und gut zu erreichen. Das Ehepaar war das erste Mal in Weil- heim und auf der Durchreise zum Bodensee - ei- gentlich wollten sie nach Dresden, aber das Hochwasser dort hat sie zu uns „gespült“ und sie haben sich so wohlgefühlt, dass sie sogar zwei Da derzeit keine Ferien sind, traf ich vorwiegend auf Nächte geblieben sind. Rentner, die mit viel Ruhe und Zufriedenheit ihren Urlaub genossen und sogar dem schlechten Wetter Das Hochwasser im Osten Bayerns hat auch die noch etwas abgewinnen konnten, denn kein ein- Reisepläne eines Ehepaares aus der Nähe von Aa- ziges Mal hörte ich Jammern oder Klagen, sondern chen kurzfristig geändert, die eigentlich nach Re- „dann machen wir es uns gemütlich“ oder „wir neh- gensburg und in den Bayrischen Wald wollten, nun men es wie es kommt und machen das beste dar- aber zum ersten Mal in Weilheim gelandet sind und aus“ - eine Einstellung, die wir vielleicht auch im von der Umgebung und der Stadt angenehm über- Alltag öfters brauchen könnten. rascht waren. Ursula Resch Seite 2 ZUM THEMA … WOHNEN, WO ANDERE URLAUB MACHEN „Als wir 1985 nach Weilheim zogen, hieß es, dort Weilheim stammen international bekannte Spitzen- würden doch am Abend die Gehsteige hochge- musiker und ebensolche Spitzensportler. Und auch klappt. Wir konnten das schon damals nicht so wirtschaftlich ist Weilheim Zentrum, man denke an recht nachvollziehen - und heute? das „Regionalfenster“ der Oberlandausstellung, an die überregionalen Vieh- und Kleintiermärkte, an die Französische Woche, die Italienische Woche, die viermal jährlich nach alter Tradition stattfindenden Märkte und und und ... Es gibt also viele Gründe, nach Weilheim zu kom- men. Wer hier übernachten will, hat allerdings nicht allzuviel Auswahl - dieser Sektor wäre durchaus ausbaufähig. Immerhin gibt es seit einigen Jahren einen zentrumsnahen Wohnmobilstellplatz, der ger- ne angefahren wird und stark frequentiert ist. Viele aber machen es andersherum: Sie quartieren Herr Stibich im Veranstaltungsbüro Weilheim sich in der Region ein und kommen als Tagesgäste in die Stadt. Nicht so sehr zum Sightseeing - die Weilheim ist zwar (oder besser: Gottseidank) ein Konkurrenz der Sehenswürdigkeiten in der Umge- gemütliches Städtchen geblieben, aber es hat viel bung ist gewaltig und die Schönheit und der kunst- ‚Anziehendes’ und ist über den Pfaffenwinkel und historische Stellenwert beispielsweise der Weil- auch über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt. Seit heimer Stadtpfarrkirche wohl nicht gebührend be- 28 Jahren also wohnen wir da, ‚wo andere Urlaub kannt. Man kommt nach Weilheim eher zum Herum- machen’.“ spazieren und zum Einkaufen. Die Besucher Und warum machen andere hier Urlaub? Darüber schätzen die gewachsenen Strukturen mit Stadt- haben wir mit Herrn Stibich vom Informations- und mauer, alten Fassaden und kleinen Gäßchen, die Veranstaltungsbüro gesprochen. Herr Stibich ist ge- Wohlfühlecken wie den Rosengarten oder die Grün- bürtiger Weilheimer, er hat immer hier gelebt und flächen an der Stadt- gearbeitet, er war ständig „mitten unter den Leu- mauer, vor allem ten“: Er kennt also die Stadt und ihre Bewohner und aber das geschlos- auch die Wünsche und Bedürfnisse der Gäste. sene Ensemble des Marienplatzes und Weilheim war und ist Zentrum des Pfaffenwinkels, der Fußgängerzone. der Region zwischen Lech und Loisach. Die Bezeich- Das Einkaufen ist nung ‚Pfaffenwinkel’ stammt aus dem 18. Jahrhun- hier keine anonyme dert: Franz S. Gailler, Pfarrer von Raisting, hat die Angelegenheit wie Gegend in seiner „Vindelicia sacra“ so benannt we- in den Großstädten mit ihren riesigen Kaufhäusern. gen der zahlreichen Klöster und Wallfahrtskirchen, Man bekommt auch in Weilheim (fast) alles, aber die hier so dicht beieinander stehen wie sonst kaum alles ist überschaubar, lebendig, menschlich - und wo in Deutschland. das wird geschätzt. Tagesgäste sind bestens ver- Aber auch heute hat Weilheim einiges zu bieten: Es sorgt, es gibt zahlreiche Restaurants, Bistros, Cafés gibt ein eigenes Theater und, dazu passend, die etc., und wer nichts Passendes findet, kann sich bei „Weilheimer Festspiele“, es wird viel Musik gemacht Herrn Stibich und seinen MitarbeiterInnen Rat holen und angeboten, im Sommer 2008 hat es der Marien- - das Büro ist leicht zu finden, und Auskünfte gibt's platz als „der größte Kandinsky der Welt“ bis in die auch im Stadtmuseum direkt am Marienplatz. Schlagzeilen der New York Times geschafft. Aus Ilse Meister Kirchenzeitung der katholischen Pfarreiengemeinschaft Weilheim Seite 3 GEDANKEN ZUR PRIESTERWEIHE BERUFUNG! „ICH BIN BEI EUCH ALLE TAGE, Wenn wir auf unser Leben blicken, dann ist eines BIS ZUM ENDE DER WELT!“ schon besonders kostbar: Berufung. Glücklich der Mensch, der eine - seine - Berufung im Leben Keine Sorge, dieser Satz soll keine Drohung an gefunden hat. Sie sein. Was das Kostbare der Berufung ist: Man kann sie Es ist der letzte Satz, den Jesus seinen Jüngern am nicht machen. Jede Berufung ist ein Geschenk, das Ende des Matthäusevangeliums sagte. Sicher nicht wir entdecken, annehmen und dann mit Leben fül- ohne Grund der Abschluss des Evangeliums. Eine len dürfen. Damit ist klar, was das erste Geschenk Zusage, die Vertrauen, Hoffnung und Glauben aus- ist: Unsere Berufung zum Leben. Wir sind ins Leben drückt. Diese Worte gibt er ihnen mit, nachdem er gerufen, berufen von Gott: „Mensch, ich will, dass du sie ausgesandt hat, ihren Glauben in der Welt zu lebst!“ Damit zuin- verkünden und Menschen zu tau- nerst verbunden ist fen. eine zweite Beru- Dieser Ausspruch Jesu begleitet fung. Wir sind im Le- mich bereits seit einigen Jahren ben berufen zur und erinnert mich immer wieder Liebe. Auch Liebe daran, dass Jesus bei uns ist, auch macht man nicht - in den Situationen, in denen wir Liebe wird ge- ihn nicht erkennen können. Jeden schenkt. Und dann Tag neu gilt es, ihn mit Jesus zu unser Glaube! Glau- leben. Aus diesem Grund habe ich ben machen kann diese Zusage Jesu als meinen Pri- man auch wirklich mizspruch gewählt. nicht. Hoffentlich sind wir dankbar für Er ist bei uns alle Tage, er ist bei unsere Berufung mir alle Tage - und mit meiner zum Glauben. Diakonenweihe und der Priester- weihe am Sonntag, den 30. Juni Primizbild von Gabriele Hüttl Die Berufung zum Priester ist darum verspreche auch ich ihm, dass ich eine dreifache: Die Berufung zu einem Leben in bei ihm sein möchte - alle Tage. Die Grundaufgabe Liebe aus dem Glauben. Damit spüren wir, dass wir des Priesters ist es ja nicht nur, eine Gemeinschaft alle in Taufe und Firmung zum allgemeinen Priester- zu leiten, sondern diesen Satz Jesu für Andere spür- tum berufen sind, wie es das II. Vatikanum betont bar zu machen. Menschen zu Gott zu führen und hat. deshalb auch selbst bei Gott zu sein. Mit Thomas Kleinle freuen wir uns auf die Priester- Da ein Priester nicht nur für sich selbst steht, son- weihe in der besonderen Nachfolge des Herrn. dern besonders in der Messe Christus repräsentiert, „Komm, folge mir nach!“ Diese Berufung ist gewiss freue ich mich sehr auf meine neuen Aufgaben als Geschenk, zugleich aber auch eine Herausforde- Priester und möchte Sie herzlich einladen, die Pries- rung, in der heutigen Zeit allemal. So, wie wir Beru- terweihe mit mir zu feiern. fung nicht machen können, so können wir sie auch nicht aus uns heraus leben. Allein der Herr kann Diakon Thomas Kleinle vollenden, was er an Gutem in uns begonnen hat. Die Nachprimizfeier von Neupriester Thomas Kleinle Berufung ist Geschenk der Gnade und sie steht feiern wir im Rahmen des St. Anna-Festes am Sonn- unter der Zusage Jesu „Ich bin bei euch alle Tage, bis tag, den 21. Juli ab 10.00 Uhr mit einem Gottes- zum Ende der Welt!“ Diese Erfahrung wünschen wir dienst auf dem Kirchhof der Stadtpfarrkirche St. Thomas Kleinle und auch uns. Pölten. Im Anschluß Grillen und Feiern auf dem Pfarrer Dr. Ulrich Lindl Kirchplatz von St. Pölten. Bei jeder Witterung.