Kirchenzeitung Mai 2012 Der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Weilheim Mariae Himmelfahrt - St
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Kirchenzeitung Mai 2012 der katholischen Pfarreiengemeinschaft Weilheim Mariae Himmelfahrt - St. Pölten - Mariae Heimsuchung - St. Michael - St. Johann Bapt. PRINZIP HOFFNUNG Gibt es das? Hoffnung aus Prinzip? Oder er- werfen mit dem Ehepaar Weber aus Dietlhofen einen scheint das Leben nicht doch oft hoffnungslos, Blick zurück auf die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, als verloren und zum Davonlaufen? Wird die Hoff- entschlossene „Hoffnungsgräber“ unserem Land ein nung nicht doch oft begraben? Und stirbt die Wirtschaftswunder bescherten. Schließlich begegnen Hoffnung nicht doch zuletzt? Mit dem Prinzip wir Familie Ostaptschuk, die schwere Schicksals- Hoffnung darf man es sich nicht zu ein- schläge dadurch meistert, dass sie eben fach machen... gerade die Hoffnung nie aufge- ben hat. Hoffnung muß sich schon immer wieder beweisen. Und dann ist da noch Den Härtetest des Le- Ostern. Bei aller bens bestehen. Erst, Hoffnung, die wenn die Hoff- Menschenmö- nung tatsächlich gliches voll- auf- und weiter- bringt, wird geholfen hat, hat es am Ende sie sich auch be- eben auch währt und ge- auf die Hoff- zeigt, was sie nung an- wirklich wert ist. kommen, die wir in Gott In dieser Ausgabe setzen. Die von VERBO wenden Hoffnung stirbt wir uns nach dem zuletzt, sagt der „Glauben“ der zweiten Mensch. Ostern sagt göttlichen Tugend, eben uns, dass die Hoffnung der „Hoffnung“ zu und wählen zuletzt überlebt. Diese Zusage - wie könnte es anders sein - einen steht schon am Anfang des Evangeli- ganz lebenspraktischen Zugang: Wir suchen nach ums: „Denn für Gott ist nichts unmöglich.“ (Lk 1, 37) lebendigen Hoffnungszeichen und wir werden sie Am Ende des Evangeliums ist Jesus den Beweis für finden: In der Schöpfung, lebensnah mit zwei Gärt- diese Hoffnung angetreten - und hat ihn in seiner nerinnen. Wachstum ist aufgegangene Hoffnung. Auferstehung für uns bestanden! Wir besuchen die Kinderkleiderbörse in unserer Pfar- reiengemeinschaft, weil Kinder gute Hoffnung sind Uns alle Hoffnungsfreude der Osterzeit! und ein Segen für die Zukunft! Wir werden dann aber Ihr Pfarrer auch die Hoffnung auf den Prüfstand stellen. Und Ulrich Lindl Kirchenzeitung der katholischen Pfarreiengemeinschaft Weilheim THEMA: HOFFNUNG VERBO WACHSTUM IN DER NATUR - HOFFNUNG DIE AUFGEHT Hoffentlich kommt bald Regen, die Pflanzen brau- Im Sommer letzten Jahres habe ich mein 8O. chen dringend Wasser, die Arbeit im Garten wäre Lebensjahr vollendet. Niemals hatte ich vor 2O allerdings angenehmer mit etwas Sonne… gut, Jahren die Hoffnung, diesen Tag noch erleben zu dass wir das Wetter nicht in unserer Hand haben. dürfen, da ich damals sehr schwer an Krebs er- Ich glaube, wir hätten sogar selber Schwierig- krankt war. Diese Erfahrung lehrte mich, mit den keiten, uns für das Richtige zu entscheiden! geschenkten Tagen, Stunden, Monaten, Jahren bewusster umzugehen. Und so bin ich auch in diesem Frühjahr wieder voller Dankbarkeit, dass ich die Wiederkehr der Natur mit all dem Frühlingsblühen erneut erleben durfte. Schon als kleines Kind liebte ich die Pflanzen in ihrer Vielfalt und Schönheit; den Duft der Tomaten und Möhren im Sonnengarten. Ich hatte das Glück, fast immer einen eigenen Garten zu besitzen, und nun erfreue ich mich erneut am Wandel der Natur. Und wenn sie sich dann im Herbst - in Schönheit - in die Winterruhe zurückzieht, stelle ich mir wieder die Das Leben als Gärtnerin besteht zum Großteil aus Hoffnung. Die Natur ist nicht steuerbar, man kann sich ihr nur anvertrauen, sich anpassen oder hinge- ben und versuchen, im Einklang mit ihr zu leben. Hoffen, dass die Launen der Natur einen verschonen, dass Schnecken und Blattläuse vielleicht auswandern, Pilze in der Erde bleiben und nicht auf die Pflanzen emporsteigen und die Eisheiligen den zarten Gemü- sepflänzchen gnädig sind. Das hört sich schwierig, ja fast hoffnungslos an. Ist es aber nicht! Es ist vielmehr wunderbar, den Garten und die Pflanzen zu beobachten, die Entwicklung zu verfolgen - welch schöne Überraschungen ergeben sich oft völlig unverhofft? Pflanzen wandern, säen bange Frage, ob es mir vergönnt sein wird, noch sich selber aus, es entstehen neue Pflanzenbilder, die einmal im nächsten Frühjahr das Erwachen der Natur man sich so gar nicht hätte ausdenken können. Und erleben zu dürfen. auch Rückschläge und Verluste gehören dazu. Sie machen immer wieder Platz für etwas Neues - und sei Bis jetzt wurde meine Hoffnung immer wieder erfüllt. es nur eine neue Erfahrung. Dafür danke ich. Das Beste am Gärtnern ist: Jedes Jahr bekommt man Annemarie Selter, Herrsching eine neue Chance, einen Neustart. Man kann seine gesammelten Erfahrungen anwenden, neue Ideen umsetzen und mit jedem Samenkorn Hoffnung säen, Blumen sind die Augen, mit denen uns Hoffnung auf ein neues, wunderschönes Jahr im Gar- die Natur anschaut. ten. Dipl.-Ing. Susanne Behmenburg, (Gerhard Uhlenbruck) Gärtnerei Stauden Spatz am Kreilhof, Oberhausen Seite 2 Kirchenzeitung der katholischen Pfarreiengemeinschaft Weilheim VERBO THEMA: HOFFNUNG HOFFNUNG AUS ERFAHRUNG! Dass man die Hoffnung nicht aufgeben darf, das einem gegnerischen Schlag so schwer am Kopf ver- wissen wir, weil es uns gesagt wird. Aber wenn letzt, dass er infolge einer schweren Hirnblutung das Leben Erfahrungen mit sich bringt, die nur über acht Monate lang im Koma lag. Eine optimale schwer zu ertragen sind, dann muss sich diese medizinische Versorgung in Murnau und bestimmt Lebensweisheit erst bewähren. Familie Ostap- auch das Gebet seiner gläubigen Familie hat Alex tschuk hat das bewiesen. wieder auf den Weg der Besserung geführt. Der aber ist lang und kräftezehrend! Nach Reha-Aufenthalten Im Jahr 2000 ist die Familie mit ihren drei Kindern ist Alex, der am 14. Mai seinen 23. Geburtstag feiert, Max, Alex und Anastasia nach Deutschland gekom- wieder zu Hause. Und er hat in den vergangenen men. Es war bestimmt keine leichte Entscheidung, beiden Jahren so viel geschafft! Alex kann schon die Heimat damals zu verlassen. Aber die deutsch- wieder mit Hilfe stehen und etwas stämmige Familie hat im gehen. Und auch die Sprache Nachhinein für sich die kehrt mit viel Übung wieder richtige Entscheidung zurück. getroffen und in der Stadt Weilheim und in Was dem jungen Mann ge- unserer Pfarreienge- holfen hat? Bestimmt seine meinschaft ein neues Familie, die wunderbar zu- Zuhause gefunden. sammenhält. Seine Mutter hat ihren Beruf aufgegeben, Aber da sind eben um ganz für ihre Familie da auch diese leidvollen sein zu können. Da sind fä- Erfahrungen: Der erste hige Therapeuten, die ihr schwere Schicksals- Bestes geben, um Alex opti- schlag war die Hirn- mal zu fördern. Und da sind hautentzündung, mit die unglaubliche Disziplin der die Tochter Anas- von Alex selbst und seine tasia als kleines Kind positive Lebenseinstellung. zu kämpfen hatte. Die Und da ist auch der Glaube, lebensbedrohliche Er- Darüber konnte sich Familie Ostaptschuk im Febru- der der Familie in schweren krankung hat sie über- ar freuen! Ein behindertengerecht umgebauter Stunden immer wieder Kraft lebt, ist aber seither Kleinbus. Er macht es nun möglich, unterwegs zu gegeben hat. Regelmäßig geistig und sprachlich sein zu Therapieeinheit aber auch zu Ausflügen mit feiern wir mit Alex zu Hause schwer behindert und der ganzen Familie. Der Kleinbus konnte zu großen einen Kommuniongottes- besucht die Schule und Teilen aus Spendenmitteln von kirchlichen und sozi- dienst. Und da ist und bleibt Tagesstätte in Rotten- alen Fonds und Mitteln der Ortscaritas finanziert eben auch die Hoffnung, die buch. Max, der Erstge- werden. Familie Ostaptschuk nie auf- borene, hat 2008 seine gegeben hat und die sie wei- Ausbildung als Elektroniker erfolgreich beendet und ter trägt! arbeitet seither als Mess- und Regeltechniker. Wie viele kleine Schritte es wohl schon waren? Am Und auch Alex hatte seine Ausbildung als Industrie- Ende haben sie Alex einen großen Schritt weiter mechaniker bei der Andechser Molkerei begeistert gebracht: wieder hinein ins Leben. Von Herzen wei- angefangen. Bis am 14. März 2012 ein zweiter terhin alles Gute, viel Kraft, Segen und: ganz viel schwerer Schickalsschlag Familie Ostaptschuk traf: Hoffnung! Der begeisterte Amateurboxer Alex wurde bei den Oberbayerischen Meisterschaften in Peißenberg von Pfarrer Ulrich Lindl Kirchenzeitung der katholischen Pfarreiengemeinschaft Weilheim Seite 3 T : H HEMA OFFNUNG VERBO KINDER SIND GUTE HOFFNUNG Wenn sich ein Kind ankündigt, so sagte man frü- „Kundenkreis“. Babyausstattungen, Kinderbetten, her (und sagen wir manchmal auch heute noch), Kinderwägen, Kleidung und Spielzeug werden weiter- die Frau ist „guter Hoffnung“. Und auch, wenn das gegeben, und die Abholer sind froh, hier ohne Bezah- Kind dann geboren ist, bedeutet es gute Hoffnung lung gut erhaltene Artikel zu bekommen. Sozusagen - für seine Eltern, für die Familie, für die Gemein- „über den Ladentisch“ ergibt sich auch manches Ge- schaft. Denn Kinder sind Zukunft. spräch, in dem die Leute ihre Sorgen ansprechen können. Schön auch ist es zu sehen, wie sich die Kinder sind aber auch Gegenwart, und zwar sehr Spender freuen, daß ihre Sachen so notwendig ge- konkrete, und sie haben ihre Bedürfnisse, sie stellen braucht werden. Unsere „Kundschaft“ - das sind vor Ansprüche - geistige wie leibliche. Und es kommt allem Alleinerziehende und kinderreiche Familien, immer wieder vor, daß Eltern, Mütter, Väter nicht in und im Lauf der Zeit ist die Not eher noch größer der Lage sind, alle diese Bedürfnisse zu stillen; daß geworden. Familien in Not geraten. Jahrelang garantierte Elfriede Kestler, die damals ge- So wurde im Zusammenhang mit der Eröffnung des rade