Bestands- und Bedarfsanalyse für die Gesundheitsregionplus am

München, 22. Januar 2018

im Auftrag des Landratsamts Autoren: Karin Seeger, Dipl.-Math. oec. Univ., M.P.H. postgrad. Dr. Werner Maier, MPH, EMPH, Dipl.-Geogr.

i

Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis ...... iii Abbildungsverzeichnis ...... vi 1. Einleitung ...... 1 2. Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale ...... 3 2.1. Allgemeine Informationen und Demografie ...... 4 2.1.1. Geografie des Landkreises Landsberg am Lech ...... 4 2.1.2. Ausgewählte Vergleichslandkreise ...... 5 2.1.3. Demografische Struktur und Entwicklung ...... 6 2.2. Sozioökonomische Struktur ...... 15 2.2.1. Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte ...... 15 2.2.2. Arbeitslosigkeit ...... 16 2.2.3. Gemeindesteuereinnahmen ...... 17 2.2.4. Pendlersaldo ...... 19 3. Gesundheitszustand der Bevölkerung ...... 20 3.1. Mortalität ...... 21 3.1.1. Allgemeine Sterblichkeit...... 21 3.1.2. Vorzeitige Sterblichkeit ...... 28 3.2. Morbidität ...... 32 3.2.1. Allgemeine Kennzahlen zu Morbidität ...... 32 3.2.2. Krankheitsgruppenspezifische Kennzahlen zur Morbidität ...... 40 4. Gesundheitsverhalten ...... 60 4.1. Impfraten bei Einschulungskindern ...... 61 4.2. Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen bei Kindern (U1 bis U9) ...... 65 4.3. Teilnahme an Darmkrebs-Früherkennungsuntersuchungen bei Erwachsenen ...... 67 4.4. Raucherquoten ...... 67 5. Gesundheitliche Versorgung ...... 68 5.1. Ambulante ärztliche, psychotherapeutische und zahnärztliche Versorgung ...... 70 5.1.1. Grundstruktur der Bedarfsplanung ...... 70 5.1.2. Berücksichtigung regionaler Besonderheiten in der Bedarfsplanung ...... 77 5.1.3. Versorgungssituation im Landkreis Landsberg am Lech ...... 79 5.1.4. Geografische Erreichbarkeitsanalyse (GIS-Analyse) ...... 93 5.1.5. Bürgermeisterbefragung ...... 104 5.2. Arztnahe Berufsgruppen ...... 110 5.3. Apotheken ...... 110 5.4. Krankenhaus-Versorgung ...... 112 5.4.1. Grundstruktur der Krankenhausplanung...... 112 5.4.2. Versorgungssituation im Landkreis Landsberg am Lech ...... 113 ii

5.5. Rehabilitations- und Vorsorgeeinrichtungen ...... 123 5.6. Versorgung Pflegebedürftiger ...... 124 5.7. Palliativ- und Hospizversorgung ...... 130 5.8. Gemeindenahe Versorgung psychisch erkrankter Personen ...... 131 5.9. Gesundheitsbezogene Selbsthilfeorganisationen...... 136 6. Prävention und Gesundheitsförderung ...... 137 6.1. Grundlegende Begriffe ...... 138 6.2. Gesetzlicher und struktureller Rahmen ...... 141 6.2.1. Präventionsgesetz, Bayerischer Präventionsplan ...... 141 6.2.2. Gesetzliche und regulatorische Bestimmungen mit Bezug zur Prävention in einzelnen Lebensphasen ...... 142 6.2.3. Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbands ...... 143 6.3. Status im Landkreis Landsberg am Lech ...... 145 6.3.1. Allgemeine Indikatoren zur Gesundheitsförderlichkeit der Lebenswelt ...... 145 6.3.2. Angebote aus dem Bereich der individuellen Verhaltensprävention ...... 152 6.3.3. Lebensphasenbezogene Handlungsfelder aus dem Bayerischen Präventionsplan . 152 6.3.4. Gesundheitliche Chancengleichheit ...... 172 Anhang ...... 180 A. Abkürzungsverzeichnis ...... 180 B. Details zu Gesundheitsindikatoren ...... 182 C. Ergänzende Auswertungen ...... 193 Literatur...... 201 iii

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung und Indikatoren für den Landkreis Landsberg am Lech und Vergleichsregionen 2015-2035...... 11

Tabelle 2: Zeitliche Entwicklung Pendlersaldo im Landkreis Landsberg, 2010-2014 ...... 19

Tabelle 3: Anzahl Sterbefälle nach Altersgruppen im Landkreis Landsberg am Lech, 2015 ...... 21

Tabelle 4: Haupt-Todesursachen (bezogen auf Anzahl Sterbefälle) im Landkreis Landsberg am Lech, Mittelwert der Jahre 2013-2015 ...... 22

Tabelle 5: Indirekt altersstandardisierte Sterberate (SMR) im Landkreis Landsberg am Lech, 3-Jahresmittel 2013-2015 ...... 25

Tabelle 6: Haupt-Todesursachen für verlorene Lebensjahre (PYLL) durch vorzeitige Sterblichkeit im Landkreis Landsberg am Lech, Mittelwert der Jahre 2011-2015 ...... 30

Tabelle 7: Ambulante Fälle in hausärztlichen Praxen; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015 ...... 32

Tabelle 8: Ambulante Fälle in hausärztlichen Praxen; prozentuale Veränderung 2011 bis 2015 in Vergleichsregionen ...... 33

Tabelle 9: Ambulante Fälle in fachärztlichen Praxen; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015 ...... 33

Tabelle 10: Ambulante Fälle in fachärztlichen Praxen; prozentuale Veränderung 2011 bis 2015 in Vergleichsregionen ...... 34

Tabelle 11: Pflegebedürftige im Landkreis Landsberg am Lech zum Stand Dezember 2015, nach Pflegeart und Pflegestufe ...... 36

Tabelle 12: Anzahl Schwerbehinderte nach Altersgruppe im Landkreis Landsberg am Lech, 31.12.2015 ...... 38

Tabelle 13: Anteil übergewichtiger und adipöser Kinder in Schuleingangsuntersuchung im Landkreis Landsberg am Lech, Schuljahre 2007/08 - 2016/17 ...... 43

Tabelle 14: Anteil leicht bis stark untergewichtiger Kinder in Schuleingangsuntersuchung im Landkreis Landsberg am Lech, Schuljahre 2007/08 - 2016/17 ...... 44

Tabelle 15: Ambulante GKV-Patienten mit affektiven Störungen; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015 ...... 47

Tabelle 16: Ambulante GKV-Patienten mit psychischen Störungen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015 ...... 49

Tabelle 17: Die fünf häufigsten Krebs-Neuerkrankungen im Landkreis Landsberg am Lech im 5-Jahres-Zeitraum 2010-2014, nach Geschlecht ...... 52 Tabelle 18: Ambulante GKV-Patienten mit COPD; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015 ... 57

Tabelle 19: Ambulante GKV-Patienten mit Asthma; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015 . 58

Tabelle 20: Ambulante GKV-Patienten mit Diabetes mellitus; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015 ...... 59

Tabelle 21: Impfraten für Poliomyelitis, Tetanus, Diphtherie, Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Pertussis, Masern, Mumps und Röteln getrennt nach Kindern ohne und mit iv

Migrationshintergrund, Landkreis Landsberg am Lech, Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2016/17 ...... 64

Tabelle 22: Teilnahmeraten Untersuchungen U1 bis U9 Landkreis Landsberg am Lech Schuljahr 2016/17, insgesamt und getrennt nach Migrationshintergrund ...... 65

Tabelle 23: Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung für Darmkrebs (Darmspiegelung), Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015 ...... 67

Tabelle 24: Versorgungsebenen der vertragsärztlichen Versorgung in der Bedarfsplanung ...... 71

Tabelle 25: Versorgungssituation lt. KVB-Bedarfsplan zur hausärztlichen Versorgung in den beiden Planungsregionen des Landkreises Landsberg am Lech ...... 79

Tabelle 26: Versorgungssituation lt. KVB-Bedarfsplan zur allgemeinen fachärztlichen Versorgung im Landkreis Landsberg am Lech ...... 80

Tabelle 27: Versorgungssituation lt. KVB-Bedarfsplan zur spezialisierten fachärztlichen Versorgung in der Raumordnungsregion München ...... 81

Tabelle 28: Für das Jahr 2035 prognostizierter relativer Beanspruchungsindex (rBIX) im Vergleich zum Basisjahr 2012, getrennt nach Arztgruppe, im regionalen Vergleich ...... 87

Tabelle 29: Versorgungssituation lt. KVB-Bedarfsplan zur hausärztlichen Versorgung in den an den Landkreis Landsberg am Lech angrenzenden Planungsbereichen ...... 89

Tabelle 30: Versorgungssituation lt. KVB-Bedarfsplan zur Arztgruppe der Psychotherapeuten in den an den Landkreis Landsberg am Lech angrenzenden Kreisen ...... 91

Tabelle 31: Arztnahe Berufsgruppen, Landkreis Landsberg am Lech, Stand Frühjahr 2017 ...... 110

Tabelle 32: Krankenhausbetten nach Fachrichtungen (absolut und prozentual), Stand 1. Januar 2017, im regionalen Vergleich ...... 114

Tabelle 33: Bettenzahl in Krankenhäusern der Versorgungsstufe I nach Fachrichtungen (absolut und pro 100.000 Einwohner), Stand 1. Januar 2017, im regionalen Vergleich ...... 116

Tabelle 34: Fallzahlen der Krankenhäuser im Landkreis Landsberg am Lech im Jahr 2015 ...... 118

Tabelle 35: Ärztliches Personal mit direktem Beschäftigungsverhältnis der Krankenhäuser im Landkreis Landsberg am Lech im Jahresdurchschnitt 2015, Angabe in Vollzeitäquivalenten, mit Personalbelastungszahlen ...... 119

Tabelle 36: Zeitliche Entwicklung ambulanter Pflegedienste im Landkreis Landsberg am Lech, 1999-2015...... 125

Tabelle 37: Zeitliche Entwicklung Pflegeheime im Landkreis Landsberg am Lech, 1999-2015 ...... 126

Tabelle 38: Bundesstraßen: Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (DTV) im Jahr 2015, im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 149

Tabelle 39: Staatsstraßen: Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (DTV) im Jahr 2015, im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 150

Tabelle 40: Kreisstraßen: Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (DTV) im Jahr 2015, im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 151

Tabelle 41: Berufsabschlüsse der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) am Arbeitsort nach Geschlecht, Landkreis Landsberg am Lech, Stichtag 30.06.2017 ...... 160

Tabelle 42: Berufsabschlüsse der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) am Arbeitsort und am Wohnort, Landkreis Landsberg am Lech, Stichtag 30.06.2015 ...... 161 v

Tabelle 43: Verteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) am Arbeitsort auf Wirtschaftszweige, Landkreis Landsberg am Lech, Stichtag 30.06.2017 ...... 162

Tabelle 44: Berufsabschlüsse der geringfügig entlohnten Beschäftigten (geB) am Arbeitsort nach Geschlecht, Landkreis Landsberg am Lech, Stichtag 30.06.2017 ...... 162

Tabelle 45: Verteilung der geringfügig entlohnten Beschäftigten (geB) am Arbeitsort auf Wirtschaftszweige, Landkreis Landsberg am Lech, Stichtag 30.06.2017 ...... 163

Tabelle 46: Haupt-Todesursachen in Bayern (bezogen auf Anzahl Fälle), Mittelwert der Jahre 2013-2015...... 193

Tabelle 47: Haupt-Todesursachen für verlorene Lebensjahre (PYLL) durch vorzeitige Sterblichkeit in Bayern, Mittelwert der Jahre 2011-2015 ...... 196

Tabelle 48: Bedarfsplanung vertragsärztliche Versorgung: Allgemeine Verhältniszahlen pro Arztgruppe ...... 197

Tabelle 49: Bedarfsplanung vertragsärztliche Versorgung: Leistungsbedarfsfaktoren pro Arztgruppe ...... 198

Tabelle 50: Bedarfsplanung vertragsärztliche Versorgung: Zuordnung der Gemeinden zu den beiden Planungsbereichen für die hausärztliche Versorgung im Landkreis Landsberg am Lech ...... 199

Tabelle 51: Versorgungssituation lt. KVB-Bedarfsplan zur gesonderten fachärztlichen Versorgung in Bayern ...... 200

vi

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Gemeinden des Landkreises Landsberg am Lech...... 4

Abbildung 2: Der Landkreis Landsberg am Lech und seine Vergleichslandkreise ...... 5

Abbildung 3: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Einwohnerzahlen im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 6

Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen Bayerns. Veränderung 2035 gegenüber 2015 in Prozent ...... 7

Abbildung 5: Bevölkerungsdichte (Einwohner/km2) im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 8

Abbildung 6: Zeitliche Entwicklung verschiedener Altersgruppen im Landkreis Landsberg am Lech (Personenzahlen pro Altersgruppe), 2000-2015 ...... 9

Abbildung 7: Prozentuale Aufteilung der Gesamtbevölkerung auf Altersgruppen im regionalen Vergleich, 2015 ...... 10

Abbildung 8: Bevölkerungsskizze im Jahr 2015 bzw. 2035 für den Landkreis Landsberg am Lech .... 13

Abbildung 9: Anteil der ausländischen Bevölkerung (in Prozent) im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 14

Abbildung 10: Altersaufbau der Gesamtbevölkerung und der ausländischen Bevölkerung (jeweilige Bevölkerungsanteile der verschiedenen Altersgruppen in Prozent) im Landkreis Landsberg am Lech, 2015 ...... 15

Abbildung 11: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte pro Einwohner im regionalen Vergleich, 2015 ...... 16

Abbildung 12: Arbeitslosenquote in Prozent (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 16

Abbildung 13: Arbeitslosenzahlen ausgewählter Personengruppen im Landkreis Landsberg am Lech im zeitlichen Verlauf, 2010-2015 ...... 17

Abbildung 14: Steuereinnahmen im Landkreis Landsberg am Lech (Einkommensteuer und Gewerbesteuer in Tsd. EUR) im zeitlichen Verlauf, 2010 – 2015 ...... 18

Abbildung 15: Gewerbesteuereinnahmen pro Kopf im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 18

Abbildung 16: Rohe Sterberate im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 23 Abbildung 17: Direkt altersstandardisierte Sterberate im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 24

Abbildung 18: Lebenserwartung bei Geburt in Jahren (3-Jahres-Mittelwerte), im zeitlichen und räumlichen Vergleich ...... 26

Abbildung 19: Vorzeitige Sterberate (direkt altersstandardisiert), im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 28 Abbildung 20: Krankenhausfälle pro 100.000 Einwohner, im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 34

Abbildung 21: Entwicklung Krankenhausdaten in Bayern, 1995-2016 ...... 35

Abbildung 22: Pflegebedürftige pro 100.000 Einwohner, im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 37

Abbildung 23: Schwerbehinderte pro 100.000 Einwohner, im zeitlichen und regionalen Vergleich ..... 39 vii

Abbildung 24: Säuglingssterblichkeit (Gestorbene im 1. Lebensjahr pro 1.000 Lebendgeborene, 5-Jahres-Mittelwerte) im Landkreis Landsberg am Lech im Zeitraum 1983-1987 bis 2011-2015 ...... 40

Abbildung 25: Säuglingssterblichkeit (Gestorbene im 1. Lebensjahr pro 1.000 Lebendgeborene, 5-Jahres-Mittelwerte) in Bayern im Zeitraum 1983-1987 bis 2011-2015 ...... 40

Abbildung 26: Suizidrate pro 100.000 Einwohner im zeitlichen und regionalen Vergleich (5-Jahres-Mittelwerte) ...... 45

Abbildung 27: Krankenhausfälle pro 100.000 Einwohner wg. psychischer Störungen und Verhaltensstörungen, im zeitlichen und regionalen Vergleich, ohne Altersstandardisierung ...... 46

Abbildung 28: Krankenhausfälle infolge von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen durch akute Alkohol-Intoxikation (akuter Rausch) bei unter 20-Jährigen, im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 50

Abbildung 29: Verunglückte im Straßenverkehr pro 100.000 Einwohner, im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 51

Abbildung 30: Krebsneuerkrankungsraten pro 100.000 Einwohner (alle bösartigen Neubildungen, 5-Jahres-Mittelwerte, direkt altersstandardisiert), im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 53

Abbildung 31: Krebsneuerkrankungsraten pro 100.000 Einwohner (5-Jahres-Mittelwerte, direkt altersstandardisiert) für die häufigsten Tumorarten, Landkreis Landsberg am Lech, im zeitlichen Vergleich ...... 54

Abbildung 32: Rate der Krankenhausfälle wegen Herzinfarkt (direkt altersstandardisiert, 3-Jahres-Mittelwerte) im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 55

Abbildung 33: Rate der Krankenhausfälle wegen Schlaganfall (direkt altersstandardisiert, 3-Jahres-Mittelwerte) im zeitlichen und regionalen Vergleich ...... 56

Abbildung 34: Impfraten Masern, Mumps, Röteln in Schuleingangsuntersuchung; Erstuntersuchte Kinder mit Vorlage Impfbuch; Landkreis Landsberg am Lech Schuljahre 2016/17 sowie 2015/16 und Bayern Schuljahr 2015/16 ...... 61

Abbildung 35: Impfraten (abgeschlossene Grundimmunisierung) Poliomyelitis, Tetanus, Diphtherie, Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Pertussis in Schuleingangsuntersuchung; Erstuntersuchte Kinder mit Vorlage Impfbuch; Landkreis Landsberg am Lech Schuljahre 2016/17 sowie 2015/16 und Bayern Schuljahr 2015/16 ...... 62

Abbildung 36: Planungsbereiche für die hausärztliche Versorgung im Landkreis Landsberg am Lech ...... 72

Abbildung 37: Raumordnungsregion München ...... 73

Abbildung 38: Apothekenstandorte im Landkreis Landsberg am Lech ...... 95

Abbildung 39: Praxisstandorte „Allgemeinmedizin“ im Landkreis Landsberg am Lech ...... 96

Abbildung 40: Einrichtungen der medizinischen Grundversorgung im Landkreis Landsberg am Lech ...... 96

Abbildung 41: Praxisstandorte „Innere Medizin“ im Landkreis Landsberg am Lech ...... 97

Abbildung 42: Praxisstandorte „Fachärzte: Gynäkologie und Pädiatrie“ im Landkreis Landsberg am Lech ...... 97 Abbildung 43: Landkreis Landsberg am Lech: Erreichbarkeit vom Apotheken (6 km Radius) ...... 98

Abbildung 44: Landkreis Landsberg am Lech: Erreichbarkeit vom Apotheken (Heatmap, 6 km) ...... 99 viii

Abbildung 45: Landkreis Landsberg am Lech: Erreichbarkeit von Arztpraxen „Allgemeinmedizin“ (6 km Radius) ...... 100

Abbildung 46: Landkreis Landsberg am Lech und Nachbarlandkreise: Erreichbarkeit von Arztpraxen „Allgemeinmedizin“ (6 km Radius)...... 100

Abbildung 47: Landkreis Landsberg am Lech: Erreichbarkeit von Arztpraxen „Allgemeinmedizin“ (Heatmap, 6 km) ...... 101

Abbildung 48: Landkreis Landsberg am Lech: Erreichbarkeit von Arztpraxen „Allgemeinmedizin“ in den Planungsbereichen (Heatmap, 6 km) ...... 101

Abbildung 49: Landkreis Landsberg am Lech: Erreichbarkeit von Arztpraxen „Allgemeinmedizin“ (1,5 km Radius) ...... 102

Abbildung 50: Apothekenstandorte und Bevölkerungsanteile „65 Jahre und älter“ 2014 ...... 103

Abbildung 51: Apothekenstandorte und für 2028 prognostizierte Bevölkerungsanteile „65 Jahre und älter“ ...... 103

Abbildung 52: Bürgermeisterbefragung: Problematische Aspekte beim Zugang zur hausärztlichen Versorgung ...... 106

Abbildung 53: Bürgermeisterbefragung: Problematische Aspekte beim Zugang zur fachärztlichen Versorgung (ohne Kinderärzte und Psychotherapeuten) ...... 106

Abbildung 54: Bürgermeisterbefragung: Problematische Aspekte beim Zugang zur kinderärztlichen Versorgung ...... 107

Abbildung 55: Bürgermeisterbefragung: Problematische Aspekte beim Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung ...... 107

Abbildung 56: Bürgermeisterbefragung: Problematische Aspekte beim Zugang zur zahnärztlichen Versorgung ...... 108

Abbildung 57: Anzahl Einwohner je öffentliche Apotheke 2016, im regionalen Vergleich ...... 110

Abbildung 58: Verfügbare Plätze für vollstationäre Dauerpflege, mit Anzahl Pflegebedürftiger in vollstationärer Dauerpflege, Landkreis Landsberg am Lech, zeitliche Entwicklung 1999-2015 ...... 127

Abbildung 59: Auslastungsquote Plätze für vollstationäre Dauerpflege, im zeitlichen und regionalen Vergleich: ...... 127

Abbildung 60: Modell der verschiedenen Ebenen von Gesundheitsdeterminanten nach Dahlgren & Whitehead ...... 139

Abbildung 61: Gesamtfläche zur Erholung im regionalen Vergleich, zum Stichtag 31.12.2015 ...... 146

Abbildung 62: Anteil Landkreis-Auspendler (in Prozent) an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) am Wohnort im regionalen Vergleich, 2016 ...... 158

Abbildung 63: Auspendler mit Arbeitsweg von 50 km und mehr je 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (SvB) am Wohnort im regionalen Vergleich, 2014 ...... 159

Abbildung 64: Anteil Landkreis-Einpendler (in Prozent) an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) am Arbeitsort im regionalen Vergleich, 2016 ...... 159

Abbildung 65: Zeitliche Entwicklung der direkt altersstandardisieren vorzeitigen Sterblichkeit in den Vergleichsregionen, 2004-2006 bis 2013-2015 ...... 194

Einleitung 1

1. Einleitung

Seit September 2016 nimmt der Landkreis Landsberg am Lech als Gesundheitsregionplus am gleichnamigen Förderprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege teil [1].

Oberstes Ziel der Gesundheitsregionenplus ist die Verbesserung des Gesundheitszustands der Bevölkerung, vor allem auch im Hinblick auf die gesundheitliche Chancengleichheit, sowie eine Erhöhung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Zur Erreichung dieses Ziels wird eine Optimie- rung der regionalen Gesundheitsvorsorge und -versorgung angestrebt unter Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten und Bedürfnisse, insbesondere

 durch eine bessere Vernetzung der Versorgungsangebote und der Akteure im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich,  durch sektorenübergreifende Zusammenarbeit unter Einbeziehung verschiedener Politikfelder,  unter Beachtung der beiden vorrangigen Handlungsfelder Gesundheitsversorgung sowie Gesundheitsförderung und Prävention (vgl. [2], S. 3 f. sowie S. 8 ff.).

Die vorliegende Bestands- und Bedarfsanalyse, die im Auftrag des Landratsamts Landsberg am Lech durchgeführt wurde, dient als inhaltliche Grundlage für die Auswahl von Schwerpunktthemen im Gesundheitsforum sowie den Arbeitskreisen der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech.

Die Bestands- und Bedarfsanalyse ist orientiert an den oben genannten Zielen des Projekts Gesund- heitsregionenplus und beleuchtet insbesondere die im Konzept der Gesundheitsregionenplus [2] priori- sierten Themenfelder und Zielgruppen innerhalb der beiden Handlungsfelder Gesundheitsversorgung sowie Gesundheitsförderung und Prävention (vgl. Kapitel 5 und Kapitel 6). Da bislang noch keine kommunale Gesundheitsberichterstattung für den Landkreis Landsberg am Lech vorliegt, beinhaltet die Bestands- und Bedarfsanalyse gleichzeitig umfassende Auswertungen zur Demografie und Sozio- ökonomie (Kapitel 2), zum Gesundheitszustand der Bevölkerung (Kapitel 3) sowie zum Gesundheits- verhalten (Kapitel 4). Zur Gewährleistung der Vergleichbarkeit mit Gesundheitsberichten anderer bayerischer Landkreise und kreisfreier Städte ist die grafische Aufbereitung zeitlicher und räumlicher Vergleiche an den Grafiken in der Berichtsschablone des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) für kommunale Gesundheitsberichterstattung orientiert (vgl. [3]). Jedem Kapitel ist zu Beginn eine Zusammenfassung der Kernaussagen vorangestellt, um eine schnelle Orientierung zu den Hauptergebnissen des Berichts zu ermöglichen.

Als Datenbasis für die Bestands- und Bedarfsanalyse dienten im Wesentlichen quantitative Daten aus amtlichen Datenquellen sowie aus weiteren öffentlich verfügbaren Sekundärdatenquellen. Ergänzend zu den öffentlich verfügbaren Datenquellen wurden Daten aus dem Gesundheitsamt Landsberg am Lech (z.B. zur Schuleingangsuntersuchung) zugrunde gelegt. Zur Erweiterung der Datenbasis zur ambulanten ärztlichen Versorgungssituation wurde eine schriftliche Befragung der Bürgermeister der Landkreisgemeinden durchgeführt. Bei einzelnen Themenbereichen war ein Rückgriff auf Webrecherchen sowie die Auswertung „grauer Literatur“ erforderlich. Die Auswertung der quantitativen Daten erfolgte in Microsoft Excel 2013, R for Windows 3.4.3 [4] sowie QGIS 2.14.8 [5].

Eine Ermittlung und Priorisierung der lokalen Bedürfnisse unter Nutzung von Ansätzen wie der Delphi- Methode, Fokusgruppeninterviews oder Expertenworkshops waren nicht Gegenstand der Bestands- und Bedarfsanalyse.

2 Einleitung

Der Fokus der Bestands- und Bedarfsanalyse liegt auf einer Analyse der aktuellen Situation, unter Berücksichtigung künftig zu erwartender struktureller Veränderungen. Die Priorisierung der lokalen Bedürfnisse und die Auswahl von Schwerpunktthemen wird, aufbauend auf diesen Ergebnissen, in Übereinstimmung mit den Leitfaden-Empfehlungen des Projekts Gesundheitsregionenplus [6] durch die Mitglieder der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech erfolgen. Eine wichtige Rolle wird hierbei den innerhalb des Projekts entstandenen sektorenübergreifenden Kommunikations- und Kooperations- strukturen zukommen, insbesondere dem regelmäßig tagenden Gesundheitsforum und den darin einge- richteten Arbeitskreisen.

Allgemeine Vorbemerkung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im vorliegenden Bericht nur die männliche Form verwendet. Sofern nicht anders angegeben, sind bei personenbezogenen Formulierungen beide Geschlechter gemeint. Die ausschließliche Verwendung der männlichen Form ist als geschlechtsunabhängige Formulierung zu verstehen.

Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale 3

2. Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale

Kernaussagen:

 Der Landkreis Landsberg am Lech wird in den nächsten 15 bis 20 Jahren ein Bevölkerungs- wachstum von knapp zehn Prozent erfahren, das wesentlich einer Zuwanderung von Menschen in den Landkreis geschuldet ist. Gleichzeitig wird die ansässige Bevölkerung des Kreises im Durchschnitt älter und ein signifikanter Anteil der Gesamtbevölkerung wird 65 Jahre und älter sein und nicht mehr am Berufsleben teilnehmen.

 In der ausländischen Bevölkerung ist der Anteil an Männern höher als in der Gesamt- bevölkerung. Auch in der Verteilung auf die Altersgruppen gibt es deutliche Unterschiede: so ist in der ausländischen Bevölkerung der Anteil der Altersgruppe „20 bis 39 Jahre“ deutlich höher und der Anteil der Altersgruppe „65 Jahre und älter“ niedriger als in der Gesamtbevölkerung.

 Der Landkreis Landsberg am Lech weist ein mit anderen Vergleichsregionen vergleichbares Verfügbares Einkommen pro Einwohner auf.

 Die Arbeitslosenquote ist den letzten Jahren gesunken und liegt unter dem Landesdurchschnitt.

 Auch die Langzeitarbeitslosigkeit ist gesunken, bei Ausländern hat die Arbeitslosigkeit dagegen wieder zugenommen.

 Die Gemeindeanteile an der Einkommensteuer und den Gewerbesteuereinnahmen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen, letztere liegen allerdings unter dem Landesdurchschnitt.

 Der Pendlersaldo ist negativ, es gibt einen Auspendlerüberschuss. 4 Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale

2.1. Allgemeine Informationen und Demografie 2.1.1. Geografie des Landkreises Landsberg am Lech

Der Landkreis Landsberg am Lech liegt am westlichen Rand des Oberbayern und grenzt direkt an den Schwaben. Nachbarlandkreise im Regierungsbezirk Oberbayern sind die Landkreise Fürstenfeldbruck, Starnberg und Weilheim-Schongau. Im Regierungsbezirk Schwaben grenzen die Landkreise Aichach-Friedberg, und Ostallgäu an den Landkreis Landsberg am Lech. Der Landkreis hat eine Gesamtfläche von 804,38 km2 (Stand 1.1.2015)1 und besteht aus 31 Gemeinden und dem Ammersee als gemeindefreies Gebiet (vgl. Abbildung 1).

Abbildung 1: Gemeinden des Landkreises Landsberg am Lech

Die östlichen Gemeinden grenzen an den Ammersee, durch die westlichen Gemeinden sowie durch die Große Kreisstadt Landsberg am Lech fließt der Lech. Die Gesamteinwohnerzahl des Landkreises betrug zum Stichtag (31.12.2015) 117.657 Einwohner2. Von den 31 Gemeinden weisen 14 unter 2.000 Einwohner, 13 zwischen 2.000 und 5.000 Einwohner und eine Gemeinde 5.000 bis 10.000 Einwohner

1 Quelle: GENESIS-Online Bayern [7], Tabelle 11111-001z, letzter Zugriff am 4.2.2017 2 Quelle: GENESIS-Online Bayern [7], Tabelle 12411-006z, letzter Zugriff am 4.2.2017 Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale 5

auf. Die beiden Märkte Dießen am Ammersee und Kaufering verzeichnen Einwohnerzahlen zwischen 10.000 und 10.500. Die größte Einwohnerzahl im Landkreis hat die Kreisstadt Landsberg am Lech mit 28.708 Einwohnern3. Der Kreis Landsberg am Lech wies mit Bevölkerungsstand 31.12.2014 eine Bevölkerungsdichte von rd. 144 Einwohnern pro Quadratkilometer auf4. Der Kreis Landsberg am Lech ist gemäß dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) als „ländlicher Kreis mit Verdichtungsansätzen“ klassifiziert [8]. Der Landkreis liegt in der Metropolregion München [9] sowie der Planungsregion München [10], beide Regionen sind monozentrisch geprägt mit Ausrichtung auf das Oberzentrum München. Die Kreisstadt Landsberg am Lech ist gemäß Landesentwicklungsprogramm Bayern als Mittelzentrum ausgewiesen [11].

2.1.2. Ausgewählte Vergleichslandkreise

Zum regionalen Vergleich der Gesundheitsindikatoren wurden neben den entsprechende Werten des Regierungsbezirks Oberbayern und des Landes Bayern Werte aus drei weiteren Landkreisen des Regierungsbezirks Oberbayern herangezogen: Erding, Miesbach und Weilheim-Schongau (vgl. Abbildung 2). Als strukturelle Kriterien für die Auswahl der Vergleichslandkreise galten folgende Kriterien: a) die monozentrische Ausrichtung auf die Stadt München als regionales Oberzentrum ([9], [10]), die Klassifizierung gemäß BBSR als ländlicher Kreis mit Verdichtungsansätzen [8], eine Einwohnerzahl von rd. 100.0005 und vergleichbare Arbeitslosenraten6 (≥ 2 bis ≤ 3 %).

Abbildung 2: Der Landkreis Landsberg am Lech und seine Vergleichslandkreise

3 Quelle: GENESIS-Online Bayern [7], Tabelle 12411-001 (Datenstand 31.12.2015), letzter Zugriff am 30.4.2017, eigene Berechnungen 4 Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7], Tabelle 11111-001z und 12411-006z, letzter Zugriff am 4.2.2017 5 Quelle: GENESIS-Online Bayern [7], Tabelle 11111-001z, letzter Zugriff am 4.2.2017 6 Quelle: GENESIS-Online Bayern [7], Tabelle 13211-003z, letzter Zugriff am 4.2.2017 6 Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale

2.1.3. Demografische Struktur und Entwicklung Aktueller Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung

Der vom Bayerischen Landesamt für Statistik festgestellte Bevölkerungsstand stellt die amtliche Einwohnerzahl dar. Diese bildet eine wesentliche Grundlage für allgemeine Planungsaufgaben. Eine zunehmende Bevölkerungszahl geht einher mit einer höheren Inanspruchnahme bestehender medizi- nischer Versorgungseinrichtungen und hat wesentlichen Einfluss auf die künftige Bedarfsplanung. Als Einwohner werden alle Personen mit alleinigem oder Hauptwohnsitz gezählt. Die Ermittlung der Einwohnerzahl wird über das Verfahren der Fortschreibung durchgeführt. Diese basiert auf der letzten allgemeinen Zählung der Bevölkerung (Volkszählung, Zensus). Der fortgeschriebene Bevölkerungs- stand errechnet sich aus dem im Zensus festgestellten Bestand, zuzüglich bzw. abzüglich der natür- lichen Bevölkerungsbewegungen (Geburten und Sterbefälle) sowie Zuzüge und Fortzüge jenseits der Gebietsgrenzen [12].

Die Bevölkerungszahl des Landkreises Landsberg am Lech stieg in den letzten Jahren deutlich an. Am 31.12.2000 lebten im Gebiet des Landkreises 105.939 Einwohner, am 31.12.2015 wohnten im Kreis- gebiet bereits 117.657 Menschen (Anteil der weiblichen Bevölkerung: 49,95%)7. Dies entspricht einer Bevölkerungszunahme im Landkreis von 11,1% über einen Zeitraum von 15 Jahren. Diese Zunahme liegt deutlich über dem landesweiten Zuwachs für Bayern (5,0%) und bewegt sich in der Größenordnung der Bevölkerungszunahme des Regierungsbezirks Oberbayern (12,4%). Auch in den Vergleichsland- kreisen nahm die Bevölkerung zu, allerdings in unterschiedlich starker Ausprägung. So stieg die Bevöl- kerungszahl im Zeitraum von 2000 bis 2015 im Landkreis Erding um 15,4% (2000: 115.939 Einw., 2015: 133.747 Einw.), im Landkreis Miesbach dagegen um 7,2% (2000: 91.654 Einw., 2015: 98.286 Einw.) und im Landkreis Weilheim-Schongau um 4,6% (2000: 127.018 Einw., 2015: 132.906 Einw.) (vgl. Abbildung 3).

Abbildung 3: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Einwohnerzahlen im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung der Gesamtbevölkerung Vergleich mit anderen Regionen: prozentuale (in Tsd.) im Landkreis Landsberg am Lech, Zunahme 2000-2015 2000-2015

20 120 15,4 118 15 116 12,4 115 11,1 114 115 114 115 113 114 114 112 112 10 111 7,2 110 4,6 5,0

109 Prozent in Steigerung 110 5 108 106 0

105 Gesamtbevölkerung in in Tsd. Gesamtbevölkerung

100

Quelle: GENESIS-Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tab. 12411-006z (Stichtage 31.12., zuletzt abgerufen am 4.2.2017), eigene Berechnungen Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

7 Quelle: GENESIS-Online Bayern [7], Tabelle 12411-006z, letzter Zugriff am 4.2.2017 Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale 7

Bevölkerungsprognose

Die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung des Bayerischen Landesamts für Statistik beruht auf einem deterministischen Komponentenmodell, einer Form der Zeitreihenanalyse. Die Ausgangs- daten und berechneten Parameter (wie z. B. Fertilität und Mortalität) sowie die Parameterentwicklung (wie z. B. Geburten und Entwicklung der Sterblichkeit) sind in [13], S. 11 ff., detailliert beschrieben.

Für das Jahr 2035 prognostiziert die Bevölkerungsvorausberechnung des Bayerischen Landesamts für Statistik für den Landkreis Landsberg am Lech rd. 128.700 Einwohner [13]. Dies entspricht einer Bevölkerungszunahme von 21,5% seit dem Jahr 2000 und einer Zunahme von rd. 9,4% im Vergleich zu 2015. Der vorausberechnete Anstieg der Bevölkerungszahlen des Landkreises wird auf dieser Grundlage als „stark zunehmend“ eingestuft [13] (vgl. Abbildung 4).

Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen Bayerns. Veränderung 2035 gegenüber 2015 in Prozent

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik [13]

8 Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale

Bevölkerungsdichte

Die Bevölkerungsdichte errechnet sich aus der Einwohnerzahl zum Stichtag 31.12. geteilt durch die Fläche des Gebiets (hier: in km2, Stand 1.1. des Folgejahres). Dieser Indikator gibt Auskunft über die durchschnittliche Bevölkerungsverteilung auf die Gesamtfläche. Über die tatsächliche Siedlungsdichte kann zwar keine Aussage getroffen werden, da in diese Berechnung z. B. auch land- bzw. forst- wirtschaftlich genutzte Flächen eingehen und die Aussagekraft dieses Indikators daher eingeschränkt ist. Dennoch gibt dieser Indikator gewisse Hinweise auf die regionalen Siedlungsstrukturen. So kann bei einer höheren Bevölkerungsdichte mit höheren Umweltbelastungen gerechnet werden. Andererseits können infrastrukturelle Einrichtungen, auch solche der medizinischen Versorgung, unter Umständen leichter verfügbar und erreichbar sein. Die Bevölkerungsdichte8 im Landkreis Landsberg am Lech betrug im Jahr 2000 rund 132 Einwohner pro km2 (EW/km2), zum 31.12.2014 waren es bereits rd. 144 EW/km2. Der Vergleichslandkreis Erding wies 2014 eine Bevölkerungsdichte von rd. 151 EW/km2 auf, der Vergleichslandkreis Weilheim- Schongau von rd. 136 EW/km2. Der Vergleichslandkreis Miesbach wies eine vergleichsweise geringe Bevölkerungsdichte mit rd. 112 EW/km2 auf. Landsberg am Lech sowie die Vergleichslandkreise lagen allerdings deutlich unterhalb des Durchschnitts des Regierungsbezirks Oberbayern mit rd. 258 EW/km2 sowie des Landesdurchschnitts mit rd. 180 EW/km2 (vgl. Abbildung 5).

Abbildung 5: Bevölkerungsdichte (Einwohner/km2) im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2014 Lech, 2000-2014

300 258 150 2 250 144 180 145 143 200 142 143 142 151 2 141 141 141 144 136 139 140 150 112 140 138 137 100 136 km pro Einwohner 134 135 50 132

Einwohner pro km pro Einwohner 0 130

125

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes und Gebietsstände), Tabelle 12411-006z; Stichtage 31.12. und Tabelle 11111-001z; Stichtage 1.1., zuletzt abgerufen am 4.2.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Die Altersstruktur und deren Entwicklung

Die Altersstruktur der Bevölkerung einer Region und deren Entwicklung ist essentiell für die infrastruk- turelle Planung von Versorgungseinrichtungen, insbesondere der medizinischen Versorgung. Art und Häufigkeit gesundheitlicher Ereignisse, wie Krankheiten und Unfälle, sowie die Sterblichkeit hängen in hohem Maße vom Lebensalter ab. Veränderungen in der Altersstruktur einer Region bedeuten auch Verschiebungen im Bedarf bestimmter medizinischer Versorgungseinrichtungen sowie deren Inan- spruchnahme. Die regionale Altersstruktur hat daher einen grundlegenden Einfluss auf die künftige medizinische Versorgung. Mit höherem Alter sind Menschen auch zunehmend von Erkrankungen des

8 Quelle: GENESIS-Online Bayern [7], Tabellen 12411-006z und 11111-001z, letzter Zugriff am 4.2.2017, eigene Berechnungen Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale 9

Herz-Kreislauf-Systems und von Krebserkrankungen betroffen, damit verbunden ist die Anzahl an stationären Behandlungen. Aber auch die Pflegebedürftigkeit nimmt im Alter signifikant zu.

Wesentliche Indikatoren wie z. B. Geburtenbilanz, Wanderungsbilanz sowie Jugend- und der Alten- quotient geben Auskunft über die demografische Struktur und Entwicklung in einer Region sowie über die Anteile der nicht erwerbstätigen Bevölkerung, also der Bevölkerungsanteile, die noch nicht bzw. nicht mehr am Berufsleben teilnehmen.

Abbildung 6 zeigt die zeitliche Entwicklung verschiedener Altersgruppen im Landkreis Landsberg am Lech für den Zeitraum 2000-2015.

Abbildung 6: Zeitliche Entwicklung verschiedener Altersgruppen im Landkreis Landsberg am Lech (Personenzahlen pro Altersgruppe), 2000-2015

50.000

45.000

40.000

35.000

30.000 0-19 Jahre 25.000

20.000 20-39 Jahre

15.000 40-64 Jahre

10.000 65 Jahre und älter Anzahl Personen in Altersgruppe in Altersgruppe Personen Anzahl 5.000

0

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabelle 12411-006z; Stichtage 31.12., zuletzt abgerufen am 4.2.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

10 Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale

Abbildung 7 zeigt die Aufteilung der Bevölkerung auf die verschiedenen Altersgruppen im Jahr 2015 im regionalen Vergleich.

Abbildung 7: Prozentuale Aufteilung der Gesamtbevölkerung auf Altersgruppen im regionalen Vergleich, 2015

100,0 0-19 Jahre (%) 75,0 20-39 Jahre (%) 50,0 40-64 Jahre (%) 25,0

65 Jahre

Kumulierter Kumulierter Bevölkerungsanteil % in 0,0 und älter (%)

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabelle 12411-006z; Stichtag 31.12., zuletzt abgerufen am 4.2.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Während im Landkreis Landsberg am Lech die jüngeren Altersgruppen im Zeitraum 2000 bis 2015 prozentual abnahmen (0- bis19-Jährige von 24,1 auf 20,8%; 20- bis 39-Jährige von 28,9 auf 22,5%), nahmen die mittleren und älteren Jahrgänge zu (40- bis 64-Jährige von 32,9 auf 37,5%; 65-Jährige und Ältere von 14,0 auf 19,2%).

Der Vergleich mit den anderen Landkreisen, dem Regierungsbezirk Oberbayern und dem Land Bayern zeigt, dass in allen Regionen mittlere und ältere Jahrgänge in 2015 über 50 Prozent der Bevölkerung ausmachen und der Landkreis Landsberg am Lech ähnliche Anteile dieser Jahrgänge wie Oberbayern und Bayern aufweist (vgl. Abbildung 7).

Tabelle 1 zeigt die prognostizierten Werte verschiedener wichtiger Indikatoren zum Altersaufbau der Bevölkerung für das Jahr 2035 im Vergleich zum Jahr 2015 für den Landkreis Landsberg am Lech sowie die Vergleichslandkreise, den Regierungsbezirk Oberbayern und das Land Bayern.

Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale 11

Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung und Indikatoren für den Landkreis Landsberg am Lech und Vergleichsregionen 2015-2035

Landkreis Landkreis Landkreis Landkreis Regierungsbezirk Bayern Landsberg am Erding Miesbach Weilheim- Oberbayern Lech Schongau Bevölkerungsstand 31.12.2015 117,7 133,7 98,3 132,9 4.588,9 12.843,5 in Tsd. 31.12.2035 128,7 154,7 107,0 142,4 5.117,9 13.532,1

Prozentuale Veränderung 9,4 15,6 8,9 7,1 11,5 5,4

natürliche Bevölkerungs- -3,8 0,1 -7,7 -5,6 0,0 -4,4 davon bewegungen in %

Wanderungen in % 13,2 15,5 16,6 12,7 11,5 9,8

Durchschnittsalter in 31.12.2015 43,1 41,7 44,6 43,9 42,8 43,6 Jahren 31.12.2035 46,6 45,2 47,0 46,7 44,7 46,1 31.12.2015 34,6 33,3 31,9 33,8 30,6 30,4 Jugendquotient 1 31.12.2035 35,4 33,5 33,5 36,5 32,6 32,1 31.12.2015 32,1 26,1 38,2 35,6 31,3 32,6 Altenquotient 2 31.12.2035 52,1 42,9 51,4 54,3 41,1 47,3

1Jugendquotient: Anzahl 0- bis 19-Jährige je 100 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren. 2Altenquotient: Anzahl 65-Jährige oder Ältere je 100 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren. Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik [13]

12 Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale

Die Bevölkerungsentwicklung für den Landkreis Landsberg am Lech und die Vergleichsregionen zeigt durchgängig eine Zunahme der Bevölkerung im Zeitraum von 2015 bis 2035. Der Landkreis Landsberg am Lech hat mit einer Bevölkerungszunahme von 9,4% bis 2035 (ausgehend von 2015) zu rechnen und liegt damit unter dem prognostizierten Bevölkerungswachstum für den Regierungsbezirk Oberbayern (11,5%), aber über dem für das Land Bayern vorausberechneten Wachstum (5,4%). Bei den Vergleichs- landkreisen weist der Kreis Weilheim-Schongau mit 7,1% die geringste prognostizierten Zunahme, der Landkreis Erding mit 15,6% die höchste prognostizierte Bevölkerungszunahme auf (vgl. Tabelle 1).

Bezüglich der prognostizierten natürlichen Bevölkerungsbewegung (Zahl der Lebendgeborenen minus Zahl der Sterbefälle) verzeichnet der Landkreis Landsberg am Lech einen Sterbeüberschuss (- 3,8%). Die anderen Vergleichsregionen weisen ebenfalls einen Sterbeüberschuss auf (z. B. Landkreis Miesbach: - 7,7%, Land Bayern: - 4,4 %) oder eine praktisch ausgeglichene Bilanz (Landkreis Erding: +0,1%, Regierungsbezirk Oberbayern: 0,0%). Die errechnete Bevölkerungszunahme im Landkreis Landsberg am Lech ist daher letztlich einer positiven Wanderungsbilanz (Zuwanderung minus Abwan- derung) geschuldet: der Landkreis verzeichnet hier ein Plus von 13,2% und liegt damit über der prozentualen Bevölkerungszunahme für Oberbayern (11,5%) und Bayern (9,8%). Bei den Vergleichs- landkreisen verzeichnet der Landkreis Weilheim-Schongau mit 12,7% die geringste, der Landkreis Miesbach mit 16,6% die höchste Bevölkerungszunahme aufgrund von Wanderungsbewegungen (vgl. Tabelle 1).

Der Jugendquotient, also der Anteil der 0- bis 19-Jährigen je 100 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren, betrug im Jahr 2015 für den Landkreis Landsberg am Lech 34,6. Für das Jahr 2035 wurde eine nur leichte Steigerung des Jugendquotienten auf 35,4 errechnet. Im Regierungsbezirk Oberbayern liegt der für 2035 prognostizierte Jugendquotient bei 32,6, in Bayern bei 32,1. Der Altenquotient (Anteil 65- Jährige oder Ältere je 100 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren) dagegen verzeichnet im Landkreis Landsberg am Lech eine sehr deutliche Steigerung von 32,1 im Jahr 2015 auf 52,1 im Jahr 2035 und liegt damit in der Prognose deutlich über dem Regierungsbezirk Oberbayern (41,1) und dem Land Bayern (47,3). Die Entwicklung dieser Quotienten zeigt auch in den Vergleichslandkreisen einen ähn- lichen Trend: der Jugendquotient für 2035 wird für die Vergleichslandkreise Erding und Miesbach auf 33,5 und für Weilheim-Schongau auf 36,5 geschätzt. Der für 2035 prognostizierte Altenquotient rangiert zwischen 42,9 im Landkreis Erding und 54,3 im Landkreis Weilheim-Schongau. Insgesamt steigt das Durchschnittsalter im Landkreis Landsberg am Lech (2015: 43,1, 2035: 46,6) und in den Vergleichs- regionen um 2 bis 3,5 Jahre (vgl. Tabelle 1).

Insgesamt lässt sich aus dieser Entwicklung erkennen, dass der Landkreis Landsberg am Lech in den nächsten 15 bis 20 Jahren ein Bevölkerungswachstum von rd. zehn Prozent erfahren wird, das wesentlich einer Zuwanderung von Menschen in den Landkreis geschuldet ist. Gleichzeitig wird die ansässige Bevölkerung des Kreises im Durchschnitt älter und ein signifikanter Anteil der Gesamtbevölkerung wird 65 Jahre und älter sein und nicht mehr am Berufsleben teilnehmen.

Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale 13

Die nachstehende Abbildung 8 verdeutlicht die demografische Struktur nach Alter und Geschlecht für den Landkreis Landsberg am Lech für die Jahre 2015 und 2035.

Abbildung 8: Bevölkerungsskizze im Jahr 2015 bzw. 2035 für den Landkreis Landsberg am Lech

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik [13]

Anteil ausländischer Bevölkerung

Die Berücksichtigung der demografischen Struktur (Alter und Geschlecht) der ausländischen Bevölkerung ist für die Planung der medizinischen Versorgung in einer Region von Bedeutung. Innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe besteht eine große Heterogenität bezüglich der geografischen Herkunft sowie des soziokulturellen und –ökonomischen Hintergrundes. Dies hat erhebliche Auswirkun- gen auf den medizinischen Bedarf und den Zugang zur Gesundheitsversorgung. Sprachkenntnisse, kulturelle Gepflogenheiten und individueller sozioökonomischer Status der Personen und Untergruppen können auf den Zugang zur Gesundheitsversorgung und deren Inanspruchnahme ausschließende oder integrative Wirkung ausüben. Auch ist der medizinische Bedarf in den einzelnen Untergruppen je nach Herkunft sehr unterschiedlich, so haben gut situierte Personen aus westlich geprägten Ländern andere medizinische Bedarfe als Menschen mit Kriegstraumata und ernährungsbedingten Mangelerscheinun- gen.

Am Stichtag 31.12.2015 lebten im Landkreis Landsberg am Lech 8.799 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, dies entspricht einem Anteil von 7,5% an der Gesamtbevölkerung.

14 Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale

Abbildung 9 zeigt den Anteil der ausländischen Bevölkerung im zeitlichen und regionalen Vergleich.

Abbildung 9: Anteil der ausländischen Bevölkerung (in Prozent) im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2015 Lech, 2000-2015

18 15,9 8,0 7,5 16 14 6,4 6,5 6,2 6,4 6,3 11,3 11,5 6,2 6,0 6,0 6,1 6,0 6,0 12 5,9 5,7 9,7 6,0 5,4 10 8,3 5,0 7,5 8 6 4,0 4 2 0

2,0 in % Bevölkerung ausländische Anteil Anteil ausländische Bevölkerung in in % Bevölkerung ausländische Anteil

0,0

Quelle: GENESIS-Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabelle 12411-005z, zuletzt abgerufen am 4.2.2017, eigene Berechnungen Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Mit einem Wert von 7,5% liegt der Anteil der ausländischen Bevölkerung zum Stichtag 31.12.2015 im Landkreis Landsberg am Lech deutlich unter den entsprechenden Anteilen in den Vergleichsregionen (vgl. Abbildung 9).

Auffallend ist, dass in der ausländischen Bevölkerung der Anteil der weiblichen Bevölkerung im Durchschnitt niedriger lag als in der Gesamtbevölkerung: Lag das Verhältnis der männlichen zur weib- lichen Gesamtbevölkerung im Landkreis Landsberg am Lech 2015 praktisch bei 1:1 (50,05% zu 49,95%), so war das Verhältnis in der Gruppe der ausländischen Bevölkerung nicht ganz so ausge- glichen: mit einem Anteil von 56,6% zu 43,4% waren die Männer in dieser Gruppe verhältnismäßig stärker vertreten als die Frauen. Der gleiche Trend zeigt sich auch in den Vergleichsregionen (z. B. Bayern: 53,0% zu 47,0%; Regierungsbezirk Oberbayern: 52,3% zu 47,7%), allerdings war der Unter- schied im Landkreis Landsberg am Lech besonders ausgeprägt9.

Auch in der Altersstruktur hebt sich die ausländische Bevölkerung deutlich von der Gesamtbevölkerung ab. Auf die Altersgruppen 0 bis 19 Jahre sowie 65 Jahre und älter entfallen bei der ausländischen Bevölkerung geringere Anteile als in der Gesamtbevölkerung, die Altersgruppe 20 bis 39 Jahre wiederum macht bei der ausländischen Bevölkerung einen höheren Anteil aus als in der Gesamt- bevölkerung. Der Anteil der Altersgruppe 40 bis 64 Jahre dagegen unterscheidet sich kaum vom Anteil in der Gesamtbevölkerung10. Dieser Trend gilt für sämtliche Vergleichsregionen.

9 Quelle: GENESIS-Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabelle 12411-005z, zuletzt abgerufen am 4.2.2017, eigene Berechnungen 10 Quelle: GENESIS-Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabelle 12411-006r, zuletzt abgerufen am 24.6.2017, eigene Berechnungen Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale 15

Abbildung 10: Altersaufbau der Gesamtbevölkerung und der ausländischen Bevölkerung (jeweilige Bevölkerungsanteile der verschiedenen Altersgruppen in Prozent) im Landkreis Landsberg am Lech, 2015

45 40,9 40 37,5 35,5 35

30

25 22,5 Gesamtbevölkerung 20,8 19,2

20 Altersgruppe in in % Altersgruppe

Bevölkerungsanteil der Bevölkerungsanteil 15,4 Ausländische 15 Bevölkerung

10 8,2

5

0 0-19 Jahre 20-39 Jahre 40-64 Jahre 65 Jahre und älter

Quelle: Quelle: GENESIS-Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabelle 12411-006r, zuletzt abgerufen am 24.6.2017, eigene Berechnungen

Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

2.2. Sozioökonomische Struktur Auch in Deutschland, einem Staat, der das Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse in seiner Verfassung verankert hat (Art. 72, Abs. 2, und Art. 106, Abs. 3 GG [14]) und eine relativ breite soziale Absicherung sowie einen hohen Standard des Gesundheitssystems aufweist, lässt sich der Zusammenhang zwischen sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit erkennen [15]. Der Zusammenhang von Gesund- heit mit individuellen sozioökonomischen Indikatoren und regionaler struktureller Benachteiligung („regionale Deprivation“) wurde bereits mehrfach in wissenschaftlichen empirischen Arbeiten deutlich gezeigt (vgl. [16], [17]). Besonders betroffen sind Bevölkerungsteile mit einem hohen Grad an dauerhafter Benachteiligung, wie z.B. Einkommensarmut, Langzeitarbeitslosigkeit und geringer Qualifi- zierung. In diesen Gruppen sind auch der Gesundheit abträgliche Verhaltensweisen, „die für einen Großteil der vermeidbaren Krankheits- und vorzeitigen Sterbefälle verantwortlich zeichnen, am stärksten verbreitet“ [15]. Auch im Sinne der Prävention sind kommunale Ressourcen zur Schaffung einer gesundheitsförderlichen Umwelt notwendig [18].

2.2.1. Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte

Das Verfügbare Einkommen der privaten Haushalte ergibt sich aus dem „Primäreinkommen“ (Arbeitnehmerentgelt, Einkommen aus selbständiger Tätigkeit und aus Vermögen) abzüglich geleisteter Transfers (wie z. B. direkte Steuern und Sozialbeiträge) zuzüglich empfangener Transfers (Sozial- leistungen)11. Das Verfügbare Einkommen „ist als der Betrag zu verstehen, der für Konsumzwecke oder zur Ersparnisbildung zur Verfügung steht“ und stellt damit „einen besonders aussagefähigen Indikator für den (monetären) „Wohlstand“ der Bevölkerung dar“ ([19], S. 6). Im Landkreis Landsberg am Lech lag für das Jahr 2015 das Verfügbare Einkommen der privaten Haushalte pro Einwohner bei 24.344 EUR. Dieser Wert ist vergleichbar mit dem des Landkreises Erding (23.839 EUR). Zwar liegt der errechnete Wert für den Landkreis Landsberg am Lech unterhalb dem Wert des Landkreises Miesbach (29.271 EUR) und des Regierungsbezirks Oberbayern (25.868 EUR). Allerdings liegt das Verfügbare Einkommen der privaten Haushalte pro Einwohner über dem für das Land Bayern errechneten Wert (23.658 EUR) (vgl. Abbildung 11).

11 für Details s. [19] 16 Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale

Abbildung 11: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte pro Einwohner im regionalen Vergleich, 2015

35.000 29.271 30.000 25.868 24.344 23.839 23.461 23.658 25.000 20.000

15.000 in in EUR 10.000 5.000

0 Verfügbares Einkommen pro Einwohner Einwohner pro Einkommen Verfügbares

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik [19]

2.2.2. Arbeitslosigkeit

Für den Landkreis Landsberg am Lech wurden im Jahresdurchschnitt 1.755 arbeitslose Personen für das Jahr 2015 berichtet. Dies entspricht - bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – einer Arbeits- losenquote von 2,8%. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landsberg am Lech liegt damit wie die Quoten der Vergleichslandkreise unterhalb der Arbeitslosenquote für das Land Bayern (3,6%) (vgl. Abbildung 12).

Abbildung 12: Arbeitslosenquote in Prozent (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen*, 2015 Lech, 2010-2015

5 5,0 4 3,6 4,5 2,8 2,8 4,0 3,5 3 2,7 3,5 3,0 2,0 2,9 2,9 2,8 3,0 2,7 2 2,5

Arbeitslosenquote in in Prozent Arbeitslosenquote 1 2,0

Arbeitslosenquote in in Prozent Arbeitslosenquote 1,5 0 1,0 0,5 0,0 2010 2011 2012 2013 2014 2015

* Für den Regierungsbezirk Oberbayern wurden für 2015 nur absolute Zahlen, aber keine Quote berichtet. Quelle: GENESIS-Online Bayern [7] (Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit), Tabelle 13211-003z, zuletzt abgerufen am 4.2.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale 17

Im Zeitverlauf 2010 bis 2015 sanken die durchschnittlichen Arbeitslosenzahlen im Landkreis Landsberg am Lech von 2.023 im Jahr 2010 auf 1.755 im Jahr 2015. Abbildung 13 zeigt die zeitliche Entwicklung getrennt nach verschiedenen Personengruppen.

Abbildung 13: Arbeitslosenzahlen ausgewählter Personengruppen im Landkreis Landsberg am Lech im zeitlichen Verlauf, 2010-2015

500 450 400 350

300 langzeitarbeitslos 250 schwerbehindert

200 Ausländer Arbeitslosenzahl 15 bis unter 25 Jahre 150 55 bis unter 65 Jahre 100 50 0

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik [20]

Die Langzeitarbeitslosigkeit im Landkreis Landsberg am Lech nahm zwischen 2010 und 2015 ab (2010: 415 Pers., 2015: 326 Pers.), in der ausländischen Bevölkerung dagegen nahmen die Arbeitslosen- zahlen tendenziell zu (2010: 237 Pers., 2015: 264 Pers.). Bei den anderen Personengruppen ist kein eindeutiger Trend erkennbar (Schwerbehinderte: in 2010 und 2015 jeweils 117 Arbeitslose; 15- bis unter 25-Jährige in 2010: 212, in 2015: 184; 55- bis unter 65-Jährige in 2010: 440, in 2015: 421 Arbeitslose) [20].

2.2.3. Gemeindesteuereinnahmen

Die Gemeindeanteile an der Einkommensteuer und die Gewerbesteuersteuereinnahmen nehmen die höchsten Anteile an den kommunalen Steuereinnahmen im Kreis Landsberg am Lech ein. Für das Jahr 2010 beliefen sich die Gemeindeanteile an der Einkommensteuer auf 46.658 Tsd. EUR und für das Jahr 2015 auf 69.763 Tsd. EUR. Die Gewerbesteuersteuereinnahmen für das Jahr 2010 beliefen sich auf 35.727 Tsd. EUR, für das Jahr 2015 auf 49.844 Tsd. EUR [21]. Insgesamt sind in diesem Zeitraum kontinuierlich steigende Steuereinnahmen zu verzeichnen (vgl. Abbildung 14).

18 Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale

Abbildung 14: Steuereinnahmen im Landkreis Landsberg am Lech (Einkommensteuer und Gewerbesteuer in Tsd. EUR) im zeitlichen Verlauf, 2010 – 2015

80.000

70.000

60.000

50.000 Gemeindeanteil 40.000 Einkommensteuer Gewerbesteuer-

30.000 einnahmen Steuereinnahmen in EUR in Tsd. Steuereinnahmen 20.000

10.000

0 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder [21]

Bei der Betrachtung der Gewerbesteuereinnahmen pro Kopf 2015 im Regionalvergleich (vgl. Abbildung 15) zeigt sich, dass der Landkreis Landsberg am Lech mit 424 EUR pro Einwohner Werte in ähnlicher Größenordnung wie die Vergleichslandkreise aufweist. Allerdings liegt Landsberg am Lech - wie auch die Vergleichslandkreise - unter dem Wert für Bayern und deutlich unter dem des Regierungsbezirks Oberbayern.

Abbildung 15: Gewerbesteuereinnahmen pro Kopf im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2015 Lech, 2010-2015

900 848 500 800 424 700 396 564 378 600 501 400 462 337 342 500 424 312 379 400 300 300 200 200 100 0

100 Gewerbesteuereinnahmen pro Kopf in Kopf in EUR pro Gewerbesteuereinnahmen

0 Gewerbesteuereinnahmen pro Kopf in Kopf in EUR pro Gewerbesteuereinnahmen 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabelle 12411-006z; Stichtage 31.12., zuletzt abgerufen am 4.2.2017 und Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Regionaldatenbank [21], Tabelle 356-11-4, zuletzt abgerufen am 12.7.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik, Statistische Ämter des Bundes und der Länder

Geografische, demografische und sozioökonomische Merkmale 19

2.2.4. Pendlersaldo

Der Pendlersaldo ist die Differenz aus Einpendlern (Beschäftigte am Arbeitsort) und Auspendlern (Beschäftigte am Wohnort). Ist diese Differenz positiv, spricht man von einem Einpendlerüberschuss, fällt sie negativ aus, wird dies als Auspendlerüberschuss bezeichnet. Dieser Wert ist von Bedeutung für die Einschätzung der lokalen wirtschaftlichen Situation (Arbeitsplatzdichte, Zentralität des Ortes), aber auch zur infrastrukturellen Planung (Verkehr, Umwelt): in Bayern nützen rd. zwei Drittel der Pendler das Auto [22]. Der Landkreis Landsberg am Lech hat einen Auspendlerüberschuss von rd. 9.000 Personen12, dies würde eine durchschnittliche Zahl von 6.000 Nutzern eines Autos für die Fahrt zum Arbeitsort und zurück, also rd. 12.000 Fahrten bedeuten.

Insgesamt hat die Zahl der Auspendler zwischen 2010 und 2014 zugenommen. Ausgehend von 8.586 Auspendlern (negatives Pendlersaldo) im Jahr 2010 stieg die Zahl der Auspendler bis 2014 auf 8.930. In den Jahren 2012 und 2013 überstieg die Auspendlerzahl sogar die Marke von 9.100 Pendlern.

Tabelle 2: Zeitliche Entwicklung Pendlersaldo im Landkreis Landsberg, 2010-2014

Jahr Pendlersaldo 2010 - 8.586 2011 - 8.540 2012 - 9.176 2013 - 9.134 2014 - 8.930

Quelle: GENESIS-Online Bayern [7], Tabelle 13111-006z, letzter Zugriff am 4.2.2017

12 Quelle: GENESIS-Online Bayern [7], Tabelle 13111-006z, letzter Zugriff am 4.2.2017 20 Gesundheitszustand der Bevölkerung

3. Gesundheitszustand der Bevölkerung

Kernaussagen:

 Der Landkreis Landsberg am Lech weist eine vergleichsweise hohe Lebenserwartung auf.

 Bei beiden Geschlechtern sind die Mehrzahl der durch vorzeitigen Tod verlorenen potentiellen Lebensjahre auf Neubildungen (Tumoren), Krankheiten des Kreislaufsystems sowie Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität zurückzuführen.

 Bei der vorzeitigen Sterblichkeit durch Neubildungen haben sowohl bei Frauen als auch bei Männern bösartige Neubildungen der Larynx / Trachea / Bronchien / Lunge einen hohen Anteil an den verlorenen Lebensjahren.

 Die häufigste Diagnose bei Krebs-Neuerkrankungsfällen bei Frauen ist Brustkrebs, bei Männern Prostatakrebs. Die zweit- bzw. dritthäufigsten Krebs-Neuerkrankungsdiagnosen bei Frauen und Männern sind Tumoren des Darms bzw. Tumoren an Trachea, Bronchien und Lunge.

 Bei der Rate der Krankenhausfälle aufgrund von Herzinfarkten ist bei Männern ein Anstieg festzustellen, bei dem jedoch Zufallsschwankungen nicht ausgeschlossen werden können.

 Sowohl bei der Anzahl von Krankenhausfällen als auch bei der Anzahl von ambulanten Behandlungsfällen ist ein Anstieg bei psychischen Störungen und Verhaltensstörungen festzustellen.

 Bis zum Jahr 2032 wird für den Landkreis Landsberg am Lech eine Anzahl von ca. 3.300 Demenzkranken vorhergesagt. Dies entspricht einem Anstieg um 83% gegenüber dem Jahr 2012.

 Bis zum Jahr 2030 wird ein Anstieg der Anzahl von Pflegebedürftigen im Landkreis Landsberg am Lech um 39% gegenüber dem Jahr 2015 prognostiziert. Gesundheitszustand der Bevölkerung 21

3.1. Mortalität Eine Gruppe von wesentlichen Indikatoren zum Gesundheitszustand einer Bevölkerung bezieht sich auf das Sterbegeschehen. Im Folgenden werden daher zunächst verschiedene Indikatoren zur Mortalität (Sterblichkeit) im Landkreis Landsberg am Lech berichtet. Eine grundlegende Unterscheidung besteht zwischen allgemeiner Mortalität, also der Sterblichkeit aller Altersgruppen zusammengenommen, und vorzeitiger Mortalität, d.h. der Sterblichkeit unter 65 Jahren.

3.1.1. Allgemeine Sterblichkeit Anzahl Sterbefälle

Im Jahr 2015 starben im Landkreis Landsberg am Lech insgesamt 1.069 Personen (vgl. Tabelle 3). Von den Todesfällen des Jahres 2015 ereigneten sich 149 Todesfälle im Alter unter 65 Jahren. Der Hauptteil des Sterbegeschehens ist, wie zu erwarten, in Altersgruppen ab 65 Jahren zu verzeichnen.

Tabelle 3: Anzahl Sterbefälle nach Altersgruppen im Landkreis Landsberg am Lech, 2015

Anzahl Sterbefälle Alter in Jahren weiblich männlich unter 1 1 - 1 bis unter 15 - - 15 bis unter 20 - 1 20 bis unter 25 3 1 25 bis unter 30 2 1 30 bis unter 35 1 1 35 bis unter 40 2 - 40 bis unter 45 2 3 45 bis unter 50 11 11 50 bis unter 55 16 16 55 bis unter 60 13 23 60 bis unter 65 8 33 65 bis unter 70 22 42 70 bis unter 75 40 64 75 bis unter 80 73 81 80 bis unter 85 78 100 85 bis unter 90 138 85 90 oder älter 104 36 95 oder älter 46 11 Insgesamt 560 509

Quelle: GENESIS-Online Bayern [7] (Statistik der Sterbefälle), Tabelle 12613-008s, zuletzt abgerufen am 7.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Details zur Abgrenzung der Sterbefälle sind auf S. 188 zu finden. Eine genauere Betrachtung der Sterblichkeit im Zeitvergleich sowie im Regionalvergleich erfolgt in späteren Abschnitten dieses Kapitels.

22 Gesundheitszustand der Bevölkerung

Todesursachen

Die nachstehende Tabelle 4 zeigt einen Überblick über die wichtigsten Todesursachen im Landkreis Landsberg am Lech in den Jahren 2013-2015. Aufgrund der geringen Fallzahlen zu einzelnen Todes- ursachen und den dadurch bedingten Zufallsschwankungen zwischen einzelnen Jahren erfolgt eine zusammengefasste Betrachtung als Mittelwert von drei Jahren.

Getrennt nach Geschlecht sind diejenigen fünf Diagnosekapitel gemäß ICD-10 („International Classification of Diseases, 10th revision”) aufgelistet, auf welche die höchsten Anteile der Sterbefälle in Landsberg am Lech in den Jahren 2013-2015 entfallen. Details zur Zuordnung der Todesursachen sind auf S. 191 zu finden.

Tabelle 4: Haupt-Todesursachen (bezogen auf Anzahl Sterbefälle) im Landkreis Landsberg am Lech, Mittelwert der Jahre 2013-2015

Frauen: ICD-10- ICD-10- Diagnose Mittlere Anteil Kapitel Code Anzahl in %a Sterbefälle 1. IX I00-I99 Krankheiten des Kreislaufsystems 212,7 41,3% 2. II C00-D48 Neubildungen 115,0 22,3% 3. X J00-J99 Krankheiten des Atmungssystems 38,3 7,4% 4. V F00-F99 Psychische und Verhaltensstörungen 33,0 6,4% 5. XI K00-K93 Krankheiten des Verdauungssystems 23,7 4,6% Sonstige 92,0 17,9% Insgesamt 514,7 99,9%

Männer: ICD-10- ICD-10- Diagnose Mittlere Anteil Kapitel Code Anzahl in %a Sterbefälle 1. IX I00-I99 Krankheiten des Kreislaufsystems 164,0 34,5% 2. II C00-D48 Neubildungen 131,3 27,6% 3. X J00-J99 Krankheiten des Atmungssystems 39,0 8,2% 4. XX V01-Y98 Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität 26,3 5,5% 5. V F00-F99 Psychische und Verhaltensstörungen 21,0 4,4% Sonstige 93,7 19,7% Insgesamt 475,3 99,9%

a: Summe der Prozentwerte kann aufgrund von Rundung von 100,0% abweichen. Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Todesursachenstatistik), Tabelle 23211-002s, zuletzt abgerufen am 7.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Die mit Abstand häufigste Todesursache stellt bei beiden Geschlechtern die Diagnosegruppe Krankheiten des Kreislaufsystems dar, gefolgt von Neubildungen (Tumoren) als zweithäufigster Todesursache.

Die hohe Bedeutung dieser beiden Todesursachen entspricht dem Muster in Bayern (vgl. Tabelle 46 in Anhang C) sowie in Deutschland insgesamt. In Deutschland waren in 2015 Krankheiten des Kreislauf- systems die Haupt-Todesursache bei beiden Geschlechtern (41,8% der Todesfälle bei Frauen bzw. 35,1% bei Männern), gefolgt von Neubildungen als zweithäufigster Todesursache (22,6% der Todesfälle bei Frauen bzw. 28,1% bei Männern) [23].

Gesundheitszustand der Bevölkerung 23

Beim Vergleich zwischen den Geschlechtern fällt auf, dass Frauen im Vergleich zu Männern deutlich häufiger an Krankheiten des Kreislaufsystems versterben, aber deutlich seltener an Neubildungen. Bei Männern sind – im Gegensatz zu Frauen – auch äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität (z.B. Unfälle) unter den fünf bedeutendsten Todesursachen vertreten. Sowohl bei Frauen als auch bei Männern stellen Krankheiten des Atmungssystems die dritthäufigste Todesursache dar. Bei beiden Geschlechtern sind zudem psychische Störungen und Verhaltensstörungen unter den fünf bedeutendsten Todesursachen. Beim Vergleich mit den Zahlen zu den bayernweiten Todesursachen in Anhang C fällt zunächst auf, dass bei Männern in Bayern insgesamt psychische Störungen und Verhaltensstörungen anders als im Landkreis Landsberg am Lech nicht unter den fünf bedeutendsten Todesursachen vertreten sind. Bei der Interpretation muss jedoch berücksichtigt werden, dass im Landkreis Landsberg am Lech der Anteil Todesfälle unter Männern, der auf psychische Störungen und Verhaltensstörungen entfällt, mit 4,4% nur knapp über dem entsprechenden Anteil an den männlichen Todesfällen in Bayern liegt (4,2%).

Rohe Sterberate

Die rohe Sterberate gibt die Anzahl Gestorbene je 100.000 Einwohner an (Details zur Definition s. S. 190). Die Grafiken in Abbildung 16 zeigen die rohe Sterberate im Landkreis Landsberg am Lech im zeitlichen und regionalen Vergleich.

Abbildung 16: Rohe Sterberate im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2015 Lech, 2006-2015

1.200 1.071 1.054 1.046 1.200 1.000 915 918 827 915 1.000 870 800 822 823 849 825 784 787 794 793 600 800 400 600 200

400 Einwohner je 100.000Gestorbene 0

Gestorbene je 100.000 Einwohner je 100.000Gestorbene 200

0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Todesursachenstatistik, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabellen 23211-004s und 12411-007s, zuletzt abgerufen am 7.12.2017 und 8.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Die rohe Sterberate im Landkreis Landsberg am Lech schwankt in den letzten Jahren deutlicher als zuvor und liegt seit ca. 2010 auf einem höheren Niveau als zu Beginn des Betrachtungszeitraums in 2006. Im Jahr 2015 erreicht die rohe Sterberate mit 915 Sterbefällen pro 100.000 Einwohner ihren Maximalwert im hier betrachteten Beobachtungszeitraum und liegt deutlich höher als im Vorjahr 2014. Alleine aus dem Anstieg von 2014 nach 2015 kann jedoch noch kein steigender Trend für die aktuellen Jahre abgeleitet werden: Die rohe Sterberate war bereits von 2011 bis 2012 deutlich gestiegen und lag im Jahr 2014 wiederum kaum höher als in 2011.

24 Gesundheitszustand der Bevölkerung

Im regionalen Vergleich liegt die rohe Sterberate im Landkreis Landsberg am Lech niedriger als in fast allen betrachteten Vergleichsregionen. Nur im Landkreis Erding liegt die rohe Sterberate im Jahr 2015 niedriger als im Landkreis Landsberg am Lech.

Unterschiede der rohen Sterberate zwischen den Jahren bzw. zwischen den Regionen können auf Unterschiede in der Alters- und Geschlechtsstruktur zurückzuführen sein. Daher werden im Folgenden weitere Indikatoren betrachtet, welche die unterschiedlichen Alters- und Geschlechtsstrukturen berück- sichtigen.

Altersstandardisierte Sterberate

Mit der direkt altersstandardisierten Sterberate (Details zur Definition s. S. 189) kann das Sterbegeschehen zwischen verschiedenen Jahren bzw. zwischen verschiedenen Regionen verglichen werden, ohne dass der Vergleich durch Unterschiede in der Altersstruktur der betrachteten Bevölkerungen verzerrt wird. Die direkt altersstandardisierte Sterberate gibt an, wie viele Sterbefälle zu erwarten wären, wenn in der betrachteten Region bzw. im betrachteten Jahr die Bevölkerung dieselbe Altersstruktur wie die zur Standardisierung verwendete „Standardbevölkerung“ (hier: Alte Europäische Standardbevölkerung) aufweisen würde. Da auf kommunaler Ebene wegen der geringen Fallzahl von Sterbefällen in jungen Altersgruppen Zufallsschwankungen zwischen den Jahren nicht zu vernachlässigen sind, werden in den Grafiken in Abbildung 17 durchweg 3-Jahres-Mittelwerte dargestellt.

Die Grafiken in Abbildung 17 zeigen die direkt altersstandardisierte Sterberate im Landkreis Landsberg am Lech im zeitlichen und regionalen Vergleich.

Abbildung 17: Direkt altersstandardisierte Sterberate im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2013-2015 Lech, 2004-2006 bis 2013-2015

700 641 608 622 604 585 700 653 635 600 560 591 575 566 564 568 572 560 600 555 500 418 425 394 394 408 402 400 500 422 417 419 422 417 412 408 405 389 394 300 400 200

300 altersstandardisiert direkt 100 Frauen

Sterberate pro 100.000 Einwohner, 100.000Einwohner, pro Sterberate 0 direkt altersstandardisiert direkt 200 Männer

Sterberate pro 100.000 Einwohner, 100.000Einwohner, pro Sterberate 100

0 Frauen Männer

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Todesursachenstatistik, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabellen 23211-004s und 12411-007s, zuletzt abgerufen am 7.12.2017 und 8.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Im Landkreis Landsberg am Lech zeigen die 3-Jahres-Mittelwerte der direkt altersstandardisierten Sterberate bei Männern deutliche Hinweise auf einen fallenden Trend, zumindest in der ersten Hälfte des Betrachtungszeitraums. Bei Frauen sind die Hinweise auf einen fallenden Trend weniger deutlich und erst in der zweiten Hälfte des dargestellten Zeitraums ansatzweise zu erkennen. Zuvor schwanken bei den Frauen im Beobachtungszeitraum 2004-2006 bis 2010-2012 die direkt altersstandardisierte Sterberate relativ stabil im Wertebereich zwischen ca. 410 und 420 Todesfällen pro 100.000 Einwohner. Gesundheitszustand der Bevölkerung 25

Im regionalen Vergleich liegt die altersstandardisierte Sterberate 2013-2015 der Männer im Landkreis Landsberg am Lech durchweg unter derjenigen in allen Vergleichsregionen. Bei den Frauen weist nur der Vergleichslandkreis Erding eine genauso niedrige direkt altersstandardisierte Sterberate auf wie der Landkreis Landsberg am Lech, wobei die betrachteten Vergleichsregionen innerhalb des Regierungs- bezirks Oberbayern insgesamt nur eine geringe Streuung aufweisen.

Bei der indirekt altersstandardisierten Sterberate SMR („Standardized Mortality Ratio”, Details zur Definition s. S. 190) wird, anders als bei der direkten Altersstandardisierung, die Sterblichkeit der Bezugsbevölkerung (hier: Bayern) zugrunde gelegt. Die indirekt altersstandardisierte Sterberate gibt das Verhältnis an zwischen der beobachteten Anzahl Sterbefälle und derjenigen Anzahl Sterbefälle, die zu erwarten wäre, wenn in der betrachteten Bevölkerung in jeder Altersgruppe die jeweilige Sterberate der Bezugsbevölkerung gelten würde.

Im Landkreis Landsberg am Lech ergeben sich im Mittel der Jahre 2013-2015 folgende indirekt altersstandardisierte Sterberaten:

Tabelle 5: Indirekt altersstandardisierte Sterberate (SMR) im Landkreis Landsberg am Lech, 3-Jahresmittel 2013- 2015

SMR Frauen 0,94 Männer 0,88

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Todesursachenstatistik, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabellen 23211-004s und 12411-007s, zuletzt abgerufen am 7.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Beide Geschlechter weisen somit eine geringere Sterblichkeit als im bayerischen Landesdurchschnitt auf. Bei Frauen liegt die Sterblichkeit um ca. 6% unter dem bayerischen Landesdurchschnitt, bei Männern um ca. 12% unter dem bayerischen Landesdurchschnitt.

Lebenserwartung bei Geburt

Neben den altersstandardisierten Sterberaten ist ein weiterer zentraler Indikator für das Sterbe- geschehen, der nicht von Effekten unterschiedlicher Altersstrukturen der untersuchten Regionen über- lagert wird, die Lebenserwartung bei Geburt (mittlere Lebenserwartung) in Jahren (Details zur Definition s. S. 185). Die Lebenserwartung wird als „[…] einer der wichtigsten Gesundheitsindikatoren einer Bevölkerung, der übergreifend die Lebensverhältnisse einer Gesellschaft und deren Entwicklung beschreibt.“ gewertet ([24], S. 8).

Dieser Indikator gibt an, wie viele Jahre ein Neugeborenes im Durchschnitt leben wird, ausgehend vom aktuellen Stand der geschlechts- und altersspezifischen Sterblichkeit. Für die Zukunft zu erwartende Veränderungen in der Sterblichkeit werden nicht berücksichtigt.

Da auch in der Datenbasis für die Berechnung der Lebenserwartung auf kommunaler Ebene deutliche Zufallsschwankungen zu erwarten sind, werden – analog zum Vorgehen bei den altersstandardisierten Sterberaten – in Abbildung 18 durchweg 3-Jahres-Mittelwerte dargestellt.

26 Gesundheitszustand der Bevölkerung

Abbildung 18: Lebenserwartung bei Geburt in Jahren (3-Jahres-Mittelwerte), im zeitlichen und räumlichen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2012-2014 Lech, 2003-2005 bis 2012-2014

90,0 84,0 83,9 83,3 83,3 83,9 83,1 90,0 80,2 79,9 80,0 83,4 83,4 83,4 83,6 84,0 79,6 78,9 78,8 82,7 83,1 83,3 83,3 83,3 80,0

80,0 80,0 80,2 80,2 80,4 80,4 80,2 80,2 70,0 78,3 78,7 79,1 70,0 60,0

Frauen 60,0 50,0

Männer in Jahrenbei GeburtLebenserwartung

Lebenserwartung bei Geburt in in Jahrenbei GeburtLebenserwartung 50,0

Frauen Männer

Quelle: INKAR Online [26] (Bevölkerung, Natürliche Bevölkerungsbewegungen), zuletzt abgerufen am 8.12.2017 Datenhalter: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Im zeitlichen Verlauf liegt die Lebenserwartung von Frauen im Landkreis Landsberg am Lech durchweg über der Lebenserwartung der Männer. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern reduzierte sich im zeitlichen Verlauf zunächst von 4,4 Jahren in 2003-2005 auf 2,9 Jahre im Zeitraum 2009-2011. Nach einer Steigerung der mittleren Lebenserwartung der Frauen auf nunmehr 84,0 Jahre beträgt im aktuellsten Betrachtungszeitraum 2012-2014 der Abstand zwischen den Geschlechtern 3,8 Jahre.

Im regionalen Vergleich weist der Landkreis Landsberg am Lech mit einer mittleren Lebenserwartung von 84,0 Jahren bei Frauen und 80,2 Jahren bei Männern in 2012-2014 bei beiden Geschlechtern eine höhere Lebenserwartung auf als alle Vergleichsregionen. Bei Frauen liegt die mittlere Lebenserwartung im Landkreis Erding sowie im Regierungsbezirk Oberbayern mit jeweils 83,9 Jahren nur marginal unter dem Wert im Landkreis Landsberg am Lech, bei Männern unterschreitet der Regierungsbezirk Oberbayern mit einer mittleren Lebenserwartung von 80,0 Jahren nur unwesentlich den Wert im Landkreis Landsberg am Lech. Insgesamt liegen die dargestellten Werte zur Lebenserwartung innerhalb des Regierungsbezirks Oberbayern auf einem hohen Niveau und weisen eine relativ geringe Streuung auf im Vergleich zu den Variationen, die bei Vergleichen innerhalb Bayerns und Deutschlands festzustellen sind (vgl. nachstehende Auflistung).

Als Interpretationshilfe der dargestellten Ergebnisse zur Lebenserwartung dienen die folgenden Rahmendaten:

 Minimal- und Maximalwerte auf Kreisebene in Bayern im Zeitraum 2012-2014 [25]: o Frauen: Minimum = 79,7 Jahre, Maximum = 84,8 Jahre o Männer: Minimum = 74,4 Jahre, Maximum = 81,7 Jahre  Mittlere Lebenserwartung in Deutschland insgesamt für den Zeitraum 2012-2014 [26]: Frauen: 83,0 Jahre, Männer: 78,2 Jahre  Spannweite (Unterschied zwischen Maximum und Minimum) auf Kreisebene in Deutschland für den Zeitraum 2010-2012 [27]: bei Frauen: 6,7 Jahre, bei Männern: 7,8 Jahre

Gesundheitszustand der Bevölkerung 27

Regionale Unterschiede in der mittleren Lebenserwartung können durch eine Vielzahl komplexer und interagierender Ursachen bedingt sein. Neben der medizinischen Versorgung hat eine Vielzahl weiterer Determinanten Einfluss auf die Gesundheit (vgl. Kapitel 6.1). Die Ergebnisse mehrerer Studien deuten an, dass regionale Unterschiede in Bezug auf sozioökonomische Faktoren eine wichtige Rolle bei der Erklärung regionaler Sterblichkeitsunterschiede spielen (vgl. z.B. [24], S. 20, 21). In Bayern wurde ein Nordost-Südwest-Gefälle der Sterblichkeit festgestellt, das der sozioökonomischen Situation entspricht, wobei die regionalen Unterschiede in der Sterblichkeit bei Männern stärker ausgeprägt sind als bei Frauen ([24], S. 22). Wie in Kapitel 2.2 dargelegt, weist der Landkreis Landsberg insgesamt eine vorteilhafte sozioökonomische Struktur auf.

28 Gesundheitszustand der Bevölkerung

3.1.2. Vorzeitige Sterblichkeit

Die bisherigen Ausführungen zur Mortalität betrachteten das allgemeine Sterbegeschehen. Besonders relevant für die Ableitung von Prioritäten für die Gesundheitsversorgung und Prävention ist die Sterblichkeit im Alter unter 65 Jahren (vorzeitige Sterblichkeit), da diese Sterbefälle oftmals als vermeidbar gelten.

Vorzeitige Sterberate

Die Grafiken in Abbildung 19 zeigen die direkt altersstandardisierte vorzeitige Sterberate (Sterbefälle im Alter unter 65 Jahre je 100.000 Einwohner unter 65 Jahren, direkt altersstandardisiert) im zeitlichen und regionalen Vergleich. Aufgrund der auch hier zu erwartenden Zufallsschwankungen wurden wiederum 3-Jahres-Mittelwerte gebildet, um statistisch stabilere Ergebnisse zu erhalten als bei der Betrachtung von Einzeljahren. Zudem werden insgesamt zehn 3-Jahresbereiche dargestellt, um ggf. vorhandene Trends in den Daten besser von zufälligen Schwankungen unterscheiden zu können. Details zur Definition der vorzeitigen Sterberate sind auf S. 192 zu finden.

Abbildung 19: Vorzeitige Sterberate (direkt altersstandardisiert), im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2013-2015 Lech, 2004-2006 bis 2013-2015 192 196 200 180 174 189 191 172 200 187 185 183 157 170 150 153 156 157 149 107 150 100 98 98 100 85 86 115 114 105 105 99 100 97 100 91 100 89 50

Frauen altersstandardisiert direkt 0

50 Männer

direkt altersstandardisiert direkt Sterberate pro 100.000 Einwohner < 65 J., 65 < 100.000Einwohner pro Sterberate

Sterberate pro 100.000 Einwohner < 65 J., 65 < 100.000Einwohner pro Sterberate 0 Frauen Männer

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Todesursachenstatistik, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabellen 23211-004s und 12411-007s, zuletzt abgerufen am 7.12.2017 und 8.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Die vorzeitige Sterberate liegt im gesamten Betrachtungszeitraum des zeitlichen Verlaufs im Landkreis Landsberg am Lech sowie innerhalb aller Vergleichsregionen bei den Männern deutlich höher als bei den Frauen. Die direkt altersstandardisierte vorzeitige Sterblichkeit sank im Landkreis Landsberg am Lech bei den Männern zwischen 2008-2010 und 2010-2012 deutlich ab. Nachdem die vorzeitige Sterberate von Beginn des dargestellten Zeitraums in 2004-2006 an bis einschließlich 2008-2010 relativ stabil um einen Wert von ca. 190 Todesfällen pro 100.000 Einwohner im Alter unter 65 Jahren geschwankt hatte, bewegen sich die Werte seit 2010-2012 im Wertebereich zwischen ca. 150 und 160 Todesfällen pro 100.000 Einwohner im Altersbereich unter 65 Jahren. Der Zeitpunkt des deutlichen Absinkens von 2008- 2010 auf 2009-2011 und dann nochmals von 2009-2011 auf 2010-2012 legt zunächst die Vermutung nahe, dass es sich evtl. um ein Artefakt der Änderung in der Bevölkerungsfortschreibung handeln könnte: Seit 2011 werden die Bevölkerungszahlen ausgehend vom Zensus 2011 fortgeschrieben, in den Jahren zuvor erfolgte die Fortschreibung ausgehend von der Volkszählung 1987. Im Landkreis Landsberg am Lech ergab sich jedoch – über alle Altersgruppen und beide Geschlechter aggregiert – Gesundheitszustand der Bevölkerung 29

durch die Umstellung der Bevölkerungsfortschreibung eine geringere Bevölkerungszahl für 2011 als bei einer Beibehaltung der alten Fortschreibungsmethode der Fall gewesen wäre (vgl. [28]), und im Vergleich zu der mit der alten Methode fortgeschriebenen Bevölkerungszahl 2010 resultierte sowohl bei Männern als auch bei Frauen ein Absinken der Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2011. Dies gilt sowohl für die Bevölkerungszahl insgesamt als auch für die Bevölkerungszahl im Altersbereich unter 65 Jahren. Zumindest bei einer nicht altersstandardisierten Berechnung der vorzeitigen Sterberate wäre somit aufgrund des sinkenden Nenners eher ein Effekt in die Gegenrichtung, also ein Anstieg der Sterberate, zu erwarten gewesen. Bei den Frauen zeigt die direkt altersstandardisierte vorzeitige Sterblichkeit deutliche Schwankungen im Zeitverlauf. Im aktuellsten Beobachtungszeitraum 2013-2015 liegt die direkt altersstandardisierte vorzeitige Sterblichkeit mit im Mittel 100 Todesfällen pro 100.000 Einwohner im Altersbereich unter 65 Jahren bei den Frauen grob auf demselben Wert wie im frühesten hier betrachteten Jahresbereich 2004- 2006.

Eine Betrachtung der zeitlichen Entwicklung der direkt altersstandardisierten vorzeitigen Sterblichkeit in den Vergleichsregionen (vgl. Abbildung 65 in Anhang C) zeigt, dass im Betrachtungszeitraum in Bayern sowie im Regierungsbezirk Oberbayern jeweils bei den Männern ein deutlich sinkender zeitlicher Trend zu erkennen ist sowie bei den Frauen ein schwächer ausgeprägter sinkender Trend. Die Vergleichs- landkreise weisen, wie aufgrund der geringeren Fallzahlen zu erwarten, stark schwankende Entwick- lungen auf, jedoch in einem insgesamt vergleichbaren Muster. Anders als im Landkreis Landsberg am Lech liegt in den Vergleichslandkreisen auch bei den Frauen die direkt altersstandardisierte vorzeitige Sterblichkeit im Jahresbereich 2013-2015 durchweg unter dem entsprechenden Wert zu Beginn des dargestellten Beobachtungszeitraums in 2004-2006. Es erscheint daher angezeigt, die weitere Entwicklung zu beobachten, um Anhaltspunkte zu erhalten, ob das im bisherigen Zeitraum seit 2004- 2006 bei den Frauen im Landkreis Landsberg am Lech beobachtete Muster auf Zufallsschwankungen durch die geringen Fallzahlen auf Kreisebene zurückzuführen ist oder ob sich hier anders als in den Vergleichsregionen tatsächlich keine Verbesserung der vorzeitigen Sterblichkeit über die Zeit manifestiert.

Im regionalen Vergleich des aktuellsten Zeitraums 2013-2015 liegt die direkt altersstandardisierte vorzeitige Sterberate bei Männern im Landkreis Landsberg am Lech niedriger als in allen Vergleichs- regionen. Frauen hingegen weisen eine höhere vorzeitige Sterberate auf als die Vergleichslandkreise und der Regierungsbezirk Oberbayern. Nur in Bayern insgesamt liegt die direkt altersstandardisierte vorzeitige Sterberate bei Frauen höher als im Landkreis Landsberg am Lech. Im Landkreis Weilheim- Schongau und im Regierungsbezirk Oberbayern liegen die Werte jedoch nur knapp unter dem im Landkreis Landsberg am Lech. Die niedrigsten Raten weisen die Vergleichslandkreise Miesbach und Erding auf.

Verlorene Lebensjahre

Um beurteilen zu können, welche Todesursachen das Haupt-Potential für Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung vorzeitiger Sterblichkeit bieten, wird im Folgenden untersucht, welchen Anteil die verschiedenen Todesursachen zum Verlust an potentiellen Lebensjahren durch vorzeitige Sterblichkeit beitragen. Aufgrund der geringen Fallzahlen werden hierbei 5-Jahres-Mittelwerte betrachtet.

Das Konzept der verlorenen Lebensjahre (Potential Years of Life Lost – PYLL, vgl. S.187) beruht auf dem Ansatz, für jeden vorzeitigen Sterbefall die nicht gelebten potentiellen Lebensjahre bis zur Alters- grenze 65 Jahre zu ermitteln. Tabelle 6 zeigt getrennt nach Geschlecht die fünf Todesursachen, die im Landkreis Landsberg am Lech im Mittel der Jahre 2011-2015 den größten Anteil zu verlorenen 30 Gesundheitszustand der Bevölkerung

Lebensjahren durch vorzeitigen Tod im Alter 1 - 64 Jahre beitrugen. Die Säuglingssterblichkeit im Alter von unter einem Jahr bleibt bei dieser Aufstellung unberücksichtigt, da die Säuglingssterblichkeit von spezifischen Todesursachen geprägt ist. Das Thema Säuglingssterblichkeit wird in Kapitel 3.2.2 näher beleuchtet.

Tabelle 6: Haupt-Todesursachen für verlorene Lebensjahre (PYLL) durch vorzeitige Sterblichkeit im Landkreis Landsberg am Lech, Mittelwert der Jahre 2011-2015

Frauen: ICD-10- ICD-10- Diagnose Mittlere Anteil in %a Kapitel Code Anzahl PYLL 1. II C00-D48 Neubildungen 260,5 53,2% 2. IX I00-I99 Krankheiten des Kreislaufsystems 67,0 13,7% 3. XX V01-Y98 Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität 46,0 9,4% 4. XI K00-K93 Krankheiten des Verdauungssystems 35,0 7,2% 5. V F00-F99 Psychische und Verhaltensstörungen 22,0 4,5% Sonstige 59,0 12,1% Insgesamt 489,5 100,1%

Männer: ICD-10- ICD-10- Diagnose Mittlere Anteil in %a Kapitel Code Anzahl PYLL 1. II C00-D48 Neubildungen 257,9 29,6% 2. XX V01-Y98 Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität 186,0 21,4% 3. IX I00-I99 Krankheiten des Kreislaufsystems 158,9 18,2% 4. V F00-F99 Psychische und Verhaltensstörungen 64,5 7,4% 5. XI K00-K93 Krankheiten des Verdauungssystems 60,0 6,9% Sonstige 143,5 16,5% Insgesamt 870,8 100,0%

a: Summe der Prozentwerte kann aufgrund von Rundung von 100,0% abweichen. Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Todesursachenstatistik, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabellen 23211-004s und 12411-007s, zuletzt abgerufen am 7.12.2017 und 8.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Bei beiden Geschlechtern entfällt der höchste Anteil der durch vorzeitigen Tod verlorenen potentiellen Lebensjahre auf Neubildungen. Bei Frauen beträgt der entsprechende Anteil mehr als 50% und liegt deutlich vor den zweit- und dritthäufigsten Ursachen Krankheiten des Kreislaufsystems und Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität. In Bayern insgesamt (vgl. Tabelle 47 in Anhang C) liegt der Anteil für Neubildungen im selben Zeitraum bei Frauen bei 44,6% und bei Männern bei 25,7%.

Bei beiden Geschlechtern sind die Mehrzahl (mehr als 75% bei Frauen sowie ca. 70% bei Männern) der durch vorzeitigen Tod verlorenen potentiellen Lebensjahre auf Neubildungen, Krankheiten des Kreislaufsystems sowie Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität zurückzuführen. Alle drei Bereiche bieten grundsätzlich das Potential für eine Reduzierung der Sterblichkeit durch Maßnahmen zur Erhöhung der Versorgungsqualität sowie durch die Einführung oder Ausweitung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention in Bezug auf bekannte Risikofaktoren.

Gesundheitszustand der Bevölkerung 31

Für eine differenzierte Betrachtung der vorzeitigen Sterblichkeit durch Neubildungen wurden die in der Todesursachenstatistik erfassten Haupt-Diagnosegruppen innerhalb der Neubildungen betrach- tet. Hierbei ergab sich über den Zeitraum 2004-2008 bis 2011-2015 für den Landkreis Landsberg am Lech das folgende Bild13:

Bei Frauen sind in Bezug auf verlorene Lebensjahre durch vorzeitige Sterblichkeit an Neubildungen die drei dominierenden Diagnosegruppen über den gesamten Zeitraum 2004-2008 bis 2011-2015 hinweg Bösartige Neubildungen der Brustdrüse, Bösartige Neubildungen der Larynx / Trachea / Bronchien / Lunge sowie Bösartige Neubildungen der Genital- und Harnorgane. Als einzige Ausnahme überstieg im aktuellsten Zeitraum 2011-2015 der Anteil verlorener Lebensjahre durch Bösartige Neubildungen des lymphatischen, blutbildenden und verwandten Gewebes erstmals knapp den entsprechenden Anteil durch Bösartige Neubildungen der Genital- und Harnorgane. Bösartige Neubildungen der Brustdrüse stellen im gesamten Betrachtungszeitraum den höchsten Anteil an den durch vorzeitigen Tod aufgrund von Neubildungen verlorenen Lebensjahren. Der Anteil ist jedoch ausgehend von einem Ausgangswert in 2004-2008 von ca. 45% bis auf einen Wert von ca. 27% im Zeitraum 2011-2015 stetig gesunken.

Bei Männern sind Bösartige Neubildungen der Larynx / Trachea / Bronchien / Lunge im gesamten Betrachtungszeitraum die wichtigste Ursache für verlorene potentielle Lebensjahre durch vorzeitigen Tod aufgrund von Neubildungen (mit einem Anteil von ca. 20% in 2011-2015). Weitere wichtige Diagnosegruppen innerhalb der Neubildungen bei Männern sind, mit wechselnder Bedeutung über den Betrachtungszeitraum, Bösartige Neubildungen des lymphatischen, blutbildenden und verwandten Gewebes, Bösartige Neubildungen des Dickdarms, Bösartige Neubildungen der Lippe, der Mundhöhle und der Pharynx sowie Bösartige Neubildungen der Leber, der Gallenwege und des Pankreas.

Die hohe Bedeutung der Diagnosegruppe Bösartige Neubildungen der Larynx / Trachea / Bronchien / Lunge bei beiden Geschlechtern legt die Schlussfolgerung nahe, dass Maßnahmen zur Tabak- prävention ein hohes Potential haben, um einen Beitrag zur Verminderung der vorzeitigen Sterblichkeit durch Neubildungen zu leisten.

13 Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Todesursachenstatistik, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabellen 23211-004s und 12411-007s, zuletzt abgerufen am 7.12.2017 und 9.12.2017 32 Gesundheitszustand der Bevölkerung

3.2. Morbidität In diesem Kapitel werden verschiedene Kennzahlen zur Morbidität (Krankheitslast) im Landkreis Landsberg am Lech präsentiert. Diejenigen Indikatoren, bei denen die Betrachtung des Versorgungsbedarfs im Vordergrund steht oder bei denen typischerweise keine deutlichen Altersabhängigkeiten zu erwarten sind, werden dabei ohne Altersstandardisierung angegeben. Diejenigen Indikatoren, bei denen der regionale Vergleich helfen kann, um zu beurteilen, ob im Landkreis Landsberg am Lech ein besonderer Bedarf zur Verbesserung der zielgerichteten Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen besteht und zudem typischerweise starke Altersabhän- gigkeiten bestehen, werden altersstandardisiert berichtet, sofern die zur Standardisierung erforderlichen Daten zur Verfügung stehen.

3.2.1. Allgemeine Kennzahlen zu Morbidität

Ambulante Fälle in hausärztlichen Praxen

In Tabelle 7 ist die Anzahl ambulanter Behandlungsfälle in hausärztlichen Praxen für gesetzlich krankenversicherte Patienten („GKV-Patienten“) aus dem Landkreis Landsberg am Lech für die beiden verfügbaren Jahre 2011 und 2015 dargestellt. Ein Patient kann in einem Jahr mit mehreren Behand- lungsfällen in die Zählung eingehen. Datenbasis sind die Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), d.h. Privatpatienten sind in den angegebenen Fallzahlen nicht berücksich- tigt.

Um regionale Vergleiche zu ermöglichen, wäre eine Ratenbildung in Bezug auf die GKV-versicherte Bevölkerung des Landkreises notwendig. Da die Anzahl GKV-Versicherter auf Landkreisebene nicht bekannt ist, wird in den Gesundheitsindikatoren Bayern [29] näherungsweise als Bezugsbasis die Anzahl GKV-versicherter Patienten mit mindestens einem Arztkontakt in der ambulanten Versorgung verwendet. Aufgrund der damit verbundenen Ungenauigkeit sind kleinräumige Vergleiche der Behand- lungsfälle pro 100.000 GKV-Versicherte zwischen Landkreisen jedoch nicht aussagekräftig [30]. Daher werden in Tabelle 7 zunächst nur die absolute Anzahl an Patienten aus dem Landkreis Landsberg am Lech in den beiden verfügbaren Jahre 2011 und 2015 sowie die prozentuale Veränderung dargestellt.

Tabelle 7: Ambulante Fälle in hausärztlichen Praxen; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015

Jahr Anzahl Veränderung Fälle gegenüber 2011 2011 235.791 2015 256.962 +9% Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 0319c, zuletzt abgerufen am 20.1.2018, eigene Berechnungen Datenhalter: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

Die Anzahl Behandlungsfälle in der ambulanten hausärztlichen Versorgung lag im Jahr 2015 um ca. 9% über der entsprechenden Anzahl in 2011.

Gesundheitszustand der Bevölkerung 33

In Tabelle 8 sind die prozentualen Veränderungen zwischen 2011 und 2015 in den Vergleichsregionen dargestellt.

Tabelle 8: Ambulante Fälle in hausärztlichen Praxen; prozentuale Veränderung 2011 bis 2015 in Vergleichsregionen

Region Veränderung 2011 bis 2015 LK Erding +12% LK Miesbach +7% LK Weilheim-Schongau +8% Reg.-Bezirk Oberbayern +9% Bayern +7% Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 0319c, zuletzt abgerufen am 20.1.2018, eigene Berechnungen Datenhalter: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

Im regionalen Vergleich zeigen der Landkreis Weilheim-Schongau sowie der Regierungsbezirk Oberbayern ähnliche Zuwachsraten wie der Landkreis Landsberg am Lech bei der Anzahl Behand- lungsfälle in der ambulanten hausärztlichen Versorgung. Die höchste Zuwachsrate im regionalen Vergleich weist der Landkreis Erding auf.

Ambulante Fälle in fachärztlichen Praxen

In Tabelle 9 ist die Anzahl ambulanter Behandlungsfälle in fachärztlichen Praxen für GKV-Patienten aus dem Landkreis Landsberg am Lech für die beiden verfügbaren Jahre 2011 und 2015 dargestellt. Analog zu den hausärztlichen Behandlungsfällen kann ein Patient in einem Jahr mit mehreren Behandlungs- fällen in die Zählung eingehen. Datenbasis sind wiederum die Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, d.h. Privatpatienten sind auch hier in den angegebenen Fallzahlen nicht berück- sichtigt.

Tabelle 9 zeigt die absolute Anzahl der Patienten aus dem Landkreis Landsberg am Lech in den beiden verfügbaren Jahren 2011 und 2015, zusammen mit der prozentualen Veränderung. In Tabelle 10 sind die prozentualen Veränderungen zwischen 2011 und 2015 in den Vergleichsregionen dargestellt.

Tabelle 9: Ambulante Fälle in fachärztlichen Praxen; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015

Jahr Anzahl Veränderung Fälle gegenüber 2011 2011 294.723 2015 326.936 +11% Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 0319g, zuletzt abgerufen am 20.1.2018, eigene Berechnungen Datenhalter: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

34 Gesundheitszustand der Bevölkerung

Tabelle 10: Ambulante Fälle in fachärztlichen Praxen; prozentuale Veränderung 2011 bis 2015 in Vergleichsregionen

Region Veränderung 2011 bis 2015 LK Erding +11% LK Miesbach +9% LK Weilheim-Schongau +9% Reg.-Bezirk Oberbayern +10% Bayern +8% Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 0319g, zuletzt abgerufen am 20.1.2018, eigene Berechnungen Datenhalter: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

Die ambulanten Behandlungsfälle in fachärztlichen Praxen für Patienten aus dem Landkreis Landsberg am Lech stiegen von 2011 bis 2015 um 11% an. Damit weist der Landkreis Landsberg am Lech zusammen mit dem Landkreis Erding den höchsten prozentualen Anstieg im regionalen Vergleich auf. Auch die anderen Vergleichsregionen weisen jedoch durchweg Zuwachsraten zwischen 8% und 10% auf.

Krankenhausfälle

Im Jahr 2015 wurden insgesamt 24.939 Krankenhausfälle unter den Einwohnern des Landkreises Landsberg am Lech gezählt14. Bei der Anzahl der Krankenhausfälle können einzelne Personen mehrfach gezählt sein, wenn sie mehrmals innerhalb desselben Jahres in ein Krankenhaus stationär aufgenommen wurden (Details zur Definition der Krankenhausfälle s. S. 182).

Als Indikator für Tendenzen im Bedarf an stationärer Versorgung zeigen die Grafiken in Abbildung 20 die Anzahl Krankenhausfälle pro 100.000 Einwohner im zeitlichen und regionalen Vergleich.

Abbildung 20: Krankenhausfälle pro 100.000 Einwohner, im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2015 Lech, 2011-2015 23.666 25.000 21.996 22.629 21.332 20.951 21.251 25.000 20.926 21.332 20.000 20.003 20.437 20.634 20.000 15.000

15.000 10.000

5.000 10.000 0

5.000 Einwohner je 100.000Krankenhausfälle Krankenhausfälle je 100.000 Einwohner je 100.000Krankenhausfälle 0 2011 2012 2013 2014 2015

Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.27, zuletzt abgerufen am 10.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik (Krankenhausstatistik – Teil II Diagnosen)

14 Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.27, zuletzt abgerufen am 10.12.2017 Gesundheitszustand der Bevölkerung 35

Die Anzahl der Krankenhausfälle pro 100.000 Einwohner im Landkreis Landsberg am Lech zeigt über die Jahre einen steigenden Trend. Während die Zahl der Krankenhausfälle pro 100.000 Einwohner im Jahr 2011 bei 20.003 lag, war die Zahl bis zum Jahr 2015 auf 21.322 pro 100.000 Einwohner gestiegen, was einem Anstieg um 6,6% entspricht.

Die steigende Zahl der Krankenhausfälle über die Zeit ist kein spezifisches Phänomen des Landkreises Landsberg am Lech, sondern wird (bei gleichzeitigem Sinken der durchschnittlichen Verweildauer pro Krankenhausfall) auch in Bayern insgesamt beobachtet, wie aus Abbildung 21 deutlich wird:

Abbildung 21: Entwicklung Krankenhausdaten in Bayern, 1995-2016

Quelle: Grafik des Bayerischen Landesamts für Statistik [31]

Auch deutschlandweit wird seit Jahren ein stetiger Anstieg der Anzahl von Behandlungsfällen im Krankenhaus beobachtet (vgl. [31], S. 313).

Ein Anstieg an Krankenhausfällen muss allerdings nicht auf einen Anstieg der zugrundeliegenden Morbidität zurückzuführen sein, sondern kann durch verschiedene Faktoren mit beeinflusst werden. So kann ein Anstieg der Krankenhausfälle beispielsweise auch durch Verschiebungen zwischen den verschiedenen Versorgungssektoren (stationäre Versorgung versus ambulante und / oder pflegerische Versorgung) oder auch durch die demografische Alterung der Gesellschaft bedingt sein (vgl. z.B. [27]).

Im regionalen Vergleich liegt der Landkreis Landsberg am Lech mit 21.332 Krankenhausfällen pro 100.000 Einwohnern im unteren Wertebereich; von den Vergleichslandkreisen weist nur der Landkreis Erding einen niedrigeren Wert auf. Im Regierungsbezirk Oberbayern liegt die Anzahl der Krankenhaus- fälle pro 100.000 Einwohner nur marginal unter der im Landkreis Landsberg am Lech. Bayernweit liegt die Anzahl der Krankenhausfälle pro 100.000 Einwohner um ca. 6% über dem Wert im Landkreis Landsberg am Lech. Der Landkreis Weilheim-Schongau weist mit 23.666 Fällen den höchsten Wert unter den Vergleichsregionen auf. Allerdings ist beim Vergleich zu berücksichtigen, dass die Werte nicht altersstandardisiert sind und somit regionale Unterschiede zumindest zum Teil durch Unterschiede in der Bevölkerungsstruktur bedingt sein könnten.

36 Gesundheitszustand der Bevölkerung

Pflegebedürftige

Zum Stand Dezember 2015 waren im Landkreis Landsberg am Lech insgesamt 2.592 Personen pflegebedürftig [32]. In Tabelle 11 ist dargestellt, wie sich die Pflegebedürftigen auf die verschiedenen Pflegearten und die zum Stand Dezember 2015 noch gültigen Pflegestufen verteilten (hierbei sind Mehrfachzählung von Personen möglich wegen Überschneidungen zwischen den Pflegearten, z.B. zwischen Pflegegeldempfängern und Pflegebedürftigen in teilstationärer Pflege). Personen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz, die keiner der drei Pflegestufen I-III zugeordnet waren (d.h. Personen in der sog. „Pflegestufe 0“, hauptsächlich Demenzkranke) wurden definitionsgemäß in der amtlichen Pflegestatistik nicht als Pflegebedürftige erfasst (vgl. Details auf S. 186).

Tabelle 11: Pflegebedürftige im Landkreis Landsberg am Lech zum Stand Dezember 2015, nach Pflegeart und Pflegestufe

Aufteilung auf Pflegestufen Pflegeart Anzahl Pflegestufe I Pflegestufe II Pflegestufe III Pflege- (davon bedürftige Härtefälle) Pflegebedürftige der Pflegedienste 706 390 214 102 (2) Pflegebedürftige der Pflegeheime1, 2 697 258 258 175 (5) davon mit vollstationärer Dauerpflege 572 mit Kurzzeitpflege 22 mit teilstationärer Pflege 103 Pflegegeldempfänger 1.292 791 366 135 1: Die in der Anzahl der Pflegebedürftigen der Pflegeheime enthaltene Anzahl Pflegebedürftiger mit teilstationärer Pflege (d.h. nur Tages- oder Nachtpflege) ist auch in der Anzahl Pflegebedürftiger der Pflegedienste oder den Pflegegeldempfängern erfasst und geht daher nicht in die Gesamtzählung der Pflegebedürftigen ein. 2: Von den 697 Pflegebedürftigen der Pflegeheime waren 6 Personen zum Stichtag noch keiner Pflegestufe zugeordnet. Quelle: GENESIS-Online Bayern [7] (Pflegestatistik), Tabelle Tab22400-006z, zuletzt abgerufen am 10.12.2017, Bayerisches Landesamt für Statistik, Pflegestatistik 2015 [32], Tabellen 13 und 14, Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 07.34, eigene Berechnungen Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Mit Stand Dezember 2015 wurde die Mehrzahl der Pflegebedürftigen im Landkreis Landsberg am Lech (1.998 Pflegebedürftige, d.h. 77% der 2.592 Pflegebedürftigen insgesamt) zuhause gepflegt. Davon erhielten knapp zwei Drittel (1.292 Personen) Pflegegeld, d.h. wurden in der Regel von Angehörigen oder sonstigen privaten Pflegepersonen gepflegt. Die ambulanten Pflegedienste waren für die Pflege von 706 der zuhause gepflegten Personen verantwortlich. Wie zu erwarten, waren bei den stationär in Pflegeheimen versorgten Pflegebedürftigen die höheren Pflegestufen stärker vertreten als bei den zuhause versorgten Pflegebedürftigen.

Der Anteil zuhause gepflegter Pflegebedürftiger im Landkreis Landsberg am Lech ist mit 77% deutlich höher als der entsprechende Anteil in allen Vergleichsregionen (Landkreis Erding: 65%, Landkreis Miesbach: 64%, Landkreis Weilheim-Schongau: 72%, Oberbayern: 69%, Bayern: 69%15) und auch im Vergleich zum deutschlandweiten Anteil dieser Pflegeform (73%16).

15 Quelle: GENESIS-Online Bayern [7], Tabelle 22400-006r, zuletzt abgerufen am 10.12.2017, eigene Berechnungen 16 Quelle: Statistisches Bundesamt, Pflegestatistik 2015 [33], S. 5 Gesundheitszustand der Bevölkerung 37

Die Grafiken in Abbildung 22 zeigen die Pflegebedürftigen pro 100.000 Einwohner im zeitlichen und regionalen Vergleich.

Abbildung 22: Pflegebedürftige pro 100.000 Einwohner, im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2015 Lech, 2007-2015a

3.000 2.668 2.712 2.500 2.203 2.500 2.203 2.261 2.197 2.050 1.986 1.877 1.867 1.917 2.000 2.000 1.500

1.500 1.000

500 1.000 0

500 Einwohner je 100.000Pflegebedürftige Pflegebedürftige 100.000 Einwohner 100.000Pflegebedürftige

0 2007 2009 2011 2013 2015

a: Datenerhebung erfolgt im 2-Jahres-Rhythmus Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern (Pflegestatistik, Fortschreibung des Bevölkerungs- standes zum 31.12. des jeweiligen Jahres) [7], Tabellen 22400-006z und 12411-005z bzw. 22400-006r und 12411-005r, zuletzt abgerufen am 10.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Im regionalen Vergleich liegt der Landkreis Landsberg am Lech im mittleren Wertebereich. Deutlich mehr Pflegebedürftige pro 100.000 Einwohner sind im Landkreis Weilheim-Schongau sowie in Bayern insgesamt zu verzeichnen. Bei der Interpretation ist zu berücksichtigen, dass die Werte nicht alters- standardisiert sind und somit regionale Unterschiede zumindest zum Teil durch Unterschiede in der Bevölkerungsstruktur bedingt sein könnten.

Im zeitlichen Verlauf zeigt sich ein deutlicher Trend zu einer steigenden Quote pflegebedürftiger Personen, passend zum deutschlandweit beobachteten Trend ([33], [34]).

Vorausberechnungen der weiteren Entwicklung der Anzahl Pflegebedürftiger in Deutschland lassen sich grundsätzlich in zwei unterschiedliche theoretische Ansätze bezüglich der Auswirkung des demo- grafischen Wandels einordnen – den „Status Quo-Ansatz“ einerseits und den „Ansatz sinkender Pflege- quoten“ andererseits (vgl. z.B. [27], S. 444-445 sowie [34]). Der „Status Quo-Ansatz“ geht davon aus, dass die altersgruppenspezifischen Pflegequoten konstant bleiben und somit die steigende Lebens- erwartung dazu führt, dass mehr Jahre in Pflegebedürftigkeit verbracht werden. Beim „Ansatz sinkender Pflegequoten“ hingegen wird unterstellt, dass der medizinisch-technische Fortschritt mit steigender Lebenserwartung zu einer Verschiebung des Eintritts der Pflegebedürftigkeit in höhere Altersgruppen führt. Prognosen, die gemäß diesem Ansatz sinkende Pflegequoten in den einzelnen Altersgruppen annehmen, sagen erwartungsgemäß einen geringeren Anstieg der Anzahl Pflegebedürftiger gegenüber dem jeweiligen Basisjahr voraus als Prognosen nach dem „Status Quo-Ansatz“. Allerdings fällt der prognostizierte Anstieg der Anzahl Pflegebedürftiger auch hier deutlich aus.

Eine Projektionsrechnung nach dem „Status Quo-Ansatz“ auf Kreisebene sagt für den Landkreis Landsberg am Lech für das Jahr 2030 eine Anzahl von ca. 3.607 Pflegebedürftigen voraus (vgl. [35], [36]), was einem Anstieg von 39% gegenüber der Anzahl im Jahr 2015 entsprechen würde.

38 Gesundheitszustand der Bevölkerung

Beim Ausblick auf die künftige Entwicklung sind auch die Änderungen aus den Pflegestärkungs- gesetzen der letzten Jahre zu beachten. Mit dem zweiten Pflegestärkungsgesetz (PSG II), das am 1.1.2016 in Kraft trat, wurde ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff eingeführt, mit fünf Pflegegraden anstelle der bislang drei Pflegestufen. Ziel des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs ist es, körperliche, geistige und psychische Beeinträchtigungen gleichermaßen bei der Prüfung der Pflegebedürftigkeit zu berücksichtigen (vgl. z.B. [37]). Seit Januar 2017 bildet der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff die Grund- lage für die Begutachtung der Pflegebedürftigkeit und die Einteilung in den Schweregrad der Pflege- bedürftigkeit. Die im oberen Absatz zitierte Projektionsrechnung basiert auf den Vorausberechnungen der altersgruppenspezifischen Bevölkerungszahlen und den zum Zeitpunkt der Studiendurchführung beobachteten Pflegequoten pro Altersgruppen, ausgehend von den bis einschließlich 2016 für die Beurteilung der Pflegebedürftigkeit zugrunde gelegten Pflegestufen I-III. Der neu entstehende Pflegegrad 1 ist in den Projektionsrechnungen nicht berücksichtigt, was in der Methodenbeschreibung der Projektionsrechnung [35] damit begründet wird, dass aus diesem neuen Pflegegrad mit sehr geringem Leistungsumfang keine größere Nachfrage nach Versorgungsleistungen zu erwarten ist.

Schwerbehinderte

Im Landkreis Landsberg am Lech lebten zum Stichtag 31.12.2015 insgesamt 8.042 schwerbehinderte Menschen (zur Definition der Schwerbehinderung vgl. S. 188), davon 3.643 in Altersgruppen unter 65 Jahren17. Tabelle 12 zeigt Daten zur Altersstruktur der schwerbehinderten Menschen.

Tabelle 12: Anzahl Schwerbehinderte nach Altersgruppe im Landkreis Landsberg am Lech, 31.12.2015

Altersgruppe Anzahl Schwer- behinderte unter 6 34 6 bis unter 15 127 15 bis unter 18 63 18 bis unter 25 159 25 bis unter 35 282 35 bis unter 45 377 45 bis unter 55 976 55 bis unter 60 750 60 bis unter 62 298 62 bis unter 65 577 65 oder älter 4.399 Insgesamt 8.042

Quelle: GENESIS-Online Bayern [7] (Statistik der schwerbehinderten Menschen), Tabelle 22711-001z, zuletzt abgerufen am 11.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

17 GENESIS-Online Bayern [7] (Statistik der schwerbehinderten Menschen), Tabelle 22711-001z, zuletzt abgerufen am 11.12.2017 Gesundheitszustand der Bevölkerung 39

Die Grafiken in Abbildung 23 zeigen die Schwerbehinderten pro 100.000 Einwohner im zeitlichen und regionalen Vergleich.

Abbildung 23: Schwerbehinderte pro 100.000 Einwohner, im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 31.12.2015 Lech, 2007-2015a

10.000 8.919 8.273 10.000 9.000 7.746 8.000 7.399 9.000 6.835 6.861 7.000 8.000 6.853 6.797 6.830 6.835 6.000 6.472 7.000 5.000 6.000 4.000 3.000 5.000 2.000 4.000 1.000 3.000 0

2.000 Schwerbehinderte je 100.000 Einwohner je 100.000Schwerbehinderte 1.000 Schwerbehinderte je 100.000 Einwohner je 100.000Schwerbehinderte 0 2007 2009 2011 2013 2015

a: Datenerhebung erfolgt im 2-Jahres-Rhythmus Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Statistik der Schwerbehinderten, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabellen 22711-001z und 12411-005z bzw. 22711-001r und 12411-005r, zuletzt abgerufen am 10.12.2017 und 11.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Im zeitlichen Verlauf zeigt die Zahl Schwerbehinderter pro 100.000 Einwohner im Betrachtungszeitraum seit 2009 einen recht stabilen Verlauf. Zum 31.12.2015 nahm die Schwerbehindertenquote pro 100.000 Einwohner im Landkreis Landsberg am Lech einen Wert von 6.835 an.

Im regionalen Vergleich weist der Landkreis Landsberg am Lech zusammen mit dem Landkreis Erding die niedrigste Zahl an Schwerbehinderten pro 100.000 Einwohner auf. In Bayern insgesamt sind deutlich mehr Schwerbehinderte pro 100.000 Einwohner zu verzeichnen. Beim Vergleich ist zu berücksichtigen, dass die Werte nicht altersstandardisiert sind und somit regionale Unterschiede zumindest zum Teil durch Unterschiede in der Bevölkerungsstruktur bedingt sein könnten (in höheren Altersgruppen sind die Anteile schwerbehinderter Menschen höher). Auch Besonderheiten der jeweiligen lokalen Infra- struktur (z.B. Ausbildungszentren für Menschen mit Behinderung) können regionale Unterschiede bedingen.

40 Gesundheitszustand der Bevölkerung

3.2.2. Krankheitsgruppenspezifische Kennzahlen zur Morbidität Gesundheit von Säuglingen und Vorschulkindern

Säuglingssterblichkeit

Bei der Betrachtung der Säuglingssterblichkeit auf Landkreisebene sind aufgrund der sehr geringen Fallzahlen starke Zufallsschwankungen zu erwarten. Daher werden im Folgenden 5-Jahres-Mittel- werte gebildet, um statistisch stabilere Ergebnisse zu erhalten. Zudem wird die langfristige Entwicklung im Landkreis Landsberg am Lech im Vergleich zur Entwicklung in Bayern insgesamt dargestellt.

Die Grafiken in Abbildung 24 und Abbildung 25 zeigen die Säuglingssterbefälle pro 1.000 Lebend- geborene (Details s. S. 187) im Landkreis Landsberg am Lech und Bayern im zeitlichen Verlauf.

Abbildung 24: Säuglingssterblichkeit (Gestorbene im 1. Lebensjahr pro 1.000 Lebendgeborene, 5-Jahres- Mittelwerte) im Landkreis Landsberg am Lech im Zeitraum 1983-1987 bis 2011-2015

9,0 8,4 8,0 7,9 7,7 8,0 7,3 7,0 7,0 6,4 6,0 6,1 6,0 5,3 5,5 4,8 4,8 4,5 5,0 4,2 3,8 3,4 3,6 4,0 3,2 3,0 3,2 2,7 2,9 3,0 2,1 2,4 2,3 1,6 1,9 2,0 1,2 1,0

0,0 Säuglingssterbefälle pro 1.000 Lebendgeborene1.000pro Säuglingssterbefälle

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Statistik der Sterbefälle, Statistik der Geburten), Tabellen 12613-006z und 12612-004z, zuletzt abgerufen am 11.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Abbildung 25: Säuglingssterblichkeit (Gestorbene im 1. Lebensjahr pro 1.000 Lebendgeborene, 5-Jahres- Mittelwerte) in Bayern im Zeitraum 1983-1987 bis 2011-2015

10,0 9,0 8,3 7,7 8,0 7,3 7,0 6,7 7,0 6,3 6,0 5,7 5,5 6,0 5,1 5,0 4,7 4,5 5,0 4,3 4,2 4,1 4,0 3,8 3,8 3,6 3,6 4,0 3,4 3,4 3,3 3,3 3,0 2,9 2,9 2,8 3,0 2,0 1,0

0,0 Säuglingssterbefälle pro 1.000 Lebendgeborene1.000pro Säuglingssterbefälle

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Statistik der Sterbefälle, Statistik der Geburten), Tabellen 12613-006z und 12612-004z, zuletzt abgerufen am 11.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Gesundheitszustand der Bevölkerung 41

Bei Betrachtung des zeitlichen Verlaufs im Landkreis Landsberg am Lech fällt zunächst auf, dass die Daten nach einer langen Phase mit sinkendem Trend anschließend im Zeitraum 2002-2006 bis 2008- 2012 deutliche Hinweise auf einen steigenden Trend zeigen. Es ist jedoch zu beachten, dass die Säuglingssterblichkeit im Zeitraum 2002-2006 einen auffällig niedrigen Wert von nur 1,2 Säuglings- sterbefällen pro 1.000 Lebendgeburten erreicht hatte. Dieser liegt deutlich unter dem Wert von 3,3 Säuglingssterbefällen je 1.000 Lebendgeborene, der in Deutschland insgesamt bis zum Jahr 2015 nach einem stetig sinkenden Trend der Säuglingssterblichkeit über die letzten Jahrzehnte erreicht worden war (vgl. [27] , S. 28 in Verbindung mit [38]18). Auch liegt dieser Wert deutlich unter dem minimalen Wert für Bayern im selben Beobachtungszeitraum, der im Zeitraum 2011-2015 mit einem Wert von 2,8 je 1.000 Lebendgeborene erreicht wurde (vgl. Abbildung 25). Die Vergleichszahlen legen die Schluss- folgerung nahe, dass der in den Daten zu Tage tretende steigende Trend im Zeitraum 2002-2006 bis 2008-2012 einen Anstieg nach einer Schwankungsabweichung nach unten darstellt. Gerade im Bereich der bis dahin erreichten geringen Werte sind stärkere Effekte von Zufallsschwankungen zu erwarten als bei den höheren Werten zu Beginn des dargestellten Betrachtungszeitraums. Bei Betrachtung des gesamten langfristigen Zeitraums zeigt auch im Landkreis Landsberg am Lech die Säuglingssterblich- keit einen sinkenden Trend, der grundsätzlich – abgesehen von den aufgrund der geringen Fallzahlen zu erwartenden starken Zufallsschwankungen – eine ähnliche Struktur aufweist wie der in Bayern sichtbare sinkende, innerhalb des letzten Jahrzehnts abflachende Trend (vgl. Abbildung 25).

Innerhalb Bayerns zeigt sich über die Jahre hinweg ein deutlicher Unterschied in der Säuglings- sterblichkeit zwischen Kindern deutscher und ausländischer Staatsangehörigkeit, mit einer mehr als doppelt so hohen Säuglingssterblichkeit bei Kindern mit ausländischer Staatsangehörigkeit (vgl. [39], S. 116 und [40], S. 14). Für den Landkreis Landsberg am Lech konnten aufgrund der geringen Fallzahlen keine Auswertungen zum Vergleich der Säuglingssterblichkeit zwischen Kindern mit deutscher und mit ausländischer Staatsangehörigkeit durchgeführt werden.

In Bayern war im Jahr 2013 der plötzliche Kindstod die dritthäufigste Todesursache für Sterbefälle im ersten Lebensjahr [40]. Der plötzliche Kindstod bietet ein hohes Präventionspotential. Der starke Rückgang von Säuglingssterbefällen durch plötzlichen Kindstod, der in Deutschland vom Beginn der 1990er Jahre bis zum Jahr 2013 beobachtet wurde, wird im Wesentlichen auf einen Rückgang der bekannten äußeren Risikofaktoren (Schlafen des Säuglings in Bauchlage, Überwärmen des Säuglings während des Schlafens, Tabakrauchexposition während der Schwangerschaft und nach der Geburt) zurückgeführt ([27], S. 27 f.). In der mit Stand Dezember 2017 noch in der Auswertungsphase befindlichen Welle 1 der KiGGS-Studie („Kinder- und Jugendgesundheitsstudie“) des Robert Koch- Instituts sollen beim Thema „Risikofaktoren für den plötzlichen Säuglingstod (SIDS)“ Bevölkerungs- gruppen mit besonderem Präventionsbedarf identifiziert werden, nachdem frühere Auswertungen beispielsweise gezeigt hatten, dass der Rückgang der Prävalenz des Risikofaktors „Schlafen des Säuglings in Bauchlage“ in der ersten Hälfte der 1990er Jahre im Wesentlichen auf Familien deutscher Herkunft beschränkt war (vgl. [41]).

18 Tabelle „Säuglingssterbefälle (ab 1998)“, Säuglingssterbefälle je 100.000 Lebendgeborene, Deutschland, unter 1 Jahr, beide Geschlechter, alle Nationalitäten, zuletzt abgerufen am 11.12.2017 42 Gesundheitszustand der Bevölkerung

Body Mass Index (BMI) zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchung

Aus der Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2016/17, die zwischen Oktober 2015 und September 2016 durch das Gesundheitsamt des Landkreises Landsberg am Lech durchgeführt wurde, lagen Daten zu 1.267 Kindern vor. Um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit den aktuellsten verfügbaren Auswertungsergebnissen zu den Schuleingangsuntersuchungen in Bayern (zum Schuljahr 2013/14, vgl. [42]) zu gewährleisten, wurden in die Auswertung nur diejenigen 1.076 Kinder einbezogen, die erstmalig an der Schuleingangsuntersuchung teilnahmen. Analog zum Vorgehen bei der bayern- weiten Auswertung der Schuleingangsuntersuchungen wurde Übergewicht bzw. Adipositas gemäß der BMI-Kategorisierung im Referenzsystem von Kromeyer-Hauschild [43] definiert: Kinder mit einem BMI19 oberhalb des 90%-Perzentils und bis einschließlich dem 97%-Perzentil für ihr Geschlecht bzw. ihre Altersgruppe zählen als übergewichtig; Kinder mit einem BMI oberhalb des 97%-Perzentils für ihr Geschlecht bzw. ihre Altersgruppe zählen als adipös. Während die gesundheitliche Relevanz eines leichten Übergewichts Studien zufolge schwer zu beurteilen ist, manifestiert sich Adipositas bereits im Kindesalter in einer erhöhten Morbidität, z.B. durch Störungen im Fett- und Glukosestoffwechsel, orthopädische Störungen oder erhöhten Blutdruck [44].

Von den 1.076 zum Schuljahr 2016/17 im Landkreis Landsberg am Lech erstuntersuchten Kindern lagen zu 1.055 Kindern Daten zu den BMI-Ausgangsdaten Größe und Gewicht20 sowie zum Alter zum Zeit- punkt der Erhebung dieser Daten vor. Von diesen Kindern waren 40 Kinder (3,8%) übergewichtig und 22 Kinder (2,1%) adipös.

Für einen zeitlichen Vergleich werden zusätzlich zum hier ausgewerteten Schuljahr 2016/17 diejenigen Vorjahre betrachtet, für die entsprechende Auswertungsdaten in den Gesundheitsindikatoren [29] des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit verfügbar sind. Hierbei zeigt sich, dass der Anteil der adipösen Kinder in den Schuleingangsuntersuchungen des Landkreises Landsberg am Lech starke Schwankungen um einen Wert von ca. 2% aufweist (vgl. Tabelle 13). Der Anteil über- gewichtiger, nicht adipöser Kinder, schwankt in den meisten Jahren im Wertebereich zwischen 3,0% und 4,4%, mit einem erhöhten Wert von 6,0% im Schuljahr 2011/12.

19 퐵푀퐼 = 퐾ö푟푝푒푟𝑔푒푤𝑖푐ℎ푡 𝑖푛 푘𝑔 , Body Mass Index (퐾ö푟푝푒푟𝑔푟öß푒 𝑖푛 푚)2 20 Bei Kindern, zu denen aus der Schuleingangsuntersuchung gültige Angaben zu Größe und Gewicht vorlagen, wurden diese Werte für die BMI-Ermittlung verwendet. Ansonsten wurden die entsprechenden Daten aus der U9-Untersuchung zugrunde gelegt, sofern diese vorlagen. Gesundheitszustand der Bevölkerung 43

Tabelle 13: Anteil übergewichtiger und adipöser Kinder in Schuleingangsuntersuchung im Landkreis Landsberg am Lech, Schuljahre 2007/08 - 2016/17

Schuljahr Anzahl Anteil über- Anteil erstunter- gewichtiger adipöser suchter Kinderb Kinderc Kindera 2007/08 1.318 4,4% 1,7% 2008/09 1.251 3,8% 2,6% 2009/10 1.267 4,2% 1,5% 2010/11 1.089 3,0% 1,7% 2011/12 1.060 6,0% 1,9% 2012/13 k.A.d k.A. k.A. 2013/14 1.048 4,2% 1,8% 2014/15 1.174 3,3% 1,4% 2015/16 k.A. k.A. k.A. 2016/17 1.055 3,8% 2,1% a: mit gültigen Daten b: Übergewicht nach Referenzsystem von Kromeyer-Hauschild: BMI oberhalb des 90%-Perzentils und bis einschließlich dem 97%-Perzentil für Geschlecht / Altersgruppe c: Adipositas nach Referenzsystem von Kromeyer-Hauschild: BMI oberhalb des 97%-Perzentils für Geschlecht / Altersgruppe d: „k.A.“: zum Stand der Datenabfrage keine Angaben verfügbar

Quelle: Schuljare 2007/2008–2015/2016: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 04.9a, zuletzt abgerufen am 14.12.2017 Schuljahr 2016/17: Eigene Berechnungen aufbauend auf Daten des Gesundheitsamts Landsberg am Lech (Schuleingangs- untersuchung) Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

In Bayern insgesamt liegt der Anteil adipöser Kinder bei den Schuleingangsuntersuchungen seit dem Schuljahr 2004/05 bis zur aktuellsten mit Datenstand 14.12.2017 verfügbaren Schuleingangsunter- suchung (Schuljahr 2014/15) relativ stabil bei einem Wert von leicht über 3% (vgl. [42], S. 34 in Verbindung mit [29]21). Der Anteil übergewichtiger, jedoch nicht adipöser Kinder lag in der Schul- eingangsuntersuchung zum Schuljahr 2014/15 bayernweit bei 5,1%. Insgesamt gibt es somit Hinweise auf eine Tendenz zu unterdurchschnittlichen Anteilen übergewichtiger und adipöser Einschulungskinder im Landkreis Landsberg am Lech im Vergleich zu Bayern insgesamt.

Neben Übergewicht ist auch Untergewicht bei Einschulungskindern gesundheitlich bedenklich. Starkes Untergewicht, das in Deutschland meist nicht als Resultat von Nahrungsmangel, sondern als Begleit- erscheinung von längeren oder chronischen Erkrankungen auftritt, kann eine Beeinträchtigung des Längenwachstums sowie der mentalen Reifung bedingen und das Immunsystem schwächen (vgl. [42], S. 36). Bei der Schuleingangsuntersuchung des Landkreises Landsberg am Lech zum Schuljahr 2016/17 wiesen 36 (3,4%) der erstuntersuchten Kinder mit gültigen Angaben zu den BMI-Ausgangs- größen ein Gewicht stark unter Normalgewicht auf (unterhalb des 3%-Perzentils für ihr Geschlecht bzw. ihre Altersgruppe) und 73 Kinder (6,9%) ein Gewicht unter Normalgewicht (größer oder gleich 3%- Perzentil für ihr Geschlecht bzw. ihre Altersgruppe, aber unterhalb 10%-Perzentil).

21 Indikator 04.9a, zuletzt abgerufen am 14.12.2017 44 Gesundheitszustand der Bevölkerung

In Tabelle 14 sind die Anteile leicht bis stark untergewichtiger Kinder in den Schuleingangs- untersuchungen des Landkreises Landsberg am Lech seit dem Schuljahr 2007/08 dargestellt.

Tabelle 14: Anteil leicht bis stark untergewichtiger Kinder in Schuleingangsuntersuchung im Landkreis Landsberg am Lech, Schuljahre 2007/08 - 2016/17

Schuljahr Anzahl Anteil leicht erstunter- bis stark suchter unter- Kindera gewichtiger Kinderb 2007/08 1.318 9,8% 2008/09 1.251 9,0% 2009/10 1.267 8,1% 2010/11 1.089 8,4% 2011/12 1.060 6,3% 2012/13 k.A.d k.A. 2013/14 1.048 7,0% 2014/15 1.174 9,0% 2015/16 k.A. k.A. 2016/17 1.055 10,3% a: mit gültigen Daten b: Untergewicht (inkl. ausgeprägtes Untergewicht) nach Referenzsystem von Kromeyer-Hauschild: BMI unterhalb des 10%-Perzentils für Geschlecht / Altersgruppe d: „k.A.“: zum Stand der Datenabfrage keine Angaben verfügbar

Quelle: Schuljare 2007/2008–2015/2016: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 04.9a, zuletzt abgerufen am 14.12.2017 Schuljahr 2016/17: Eigene Berechnungen aufbauend auf Daten des Gesundheitsamts Landsberg am Lech (Schuleingangs- untersuchung)

Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

In Bayern insgesamt schwankten in den Schuleingangsuntersuchungen zu den in Tabelle 14 erfassten Schuljahren bis einschließlich zum Schuljahr 2014/15 (aktuellste zum Stand 14.12.2017 in Gesundheits- indikatoren [29] verfügbare Auswertung) die Anteile leicht bis stark untergewichtiger Kinder zwischen 8,6% und 9,1%. Die Werte im Landkreis Landsberg am Lech weisen – wie aufgrund der geringeren Fallzahlen zu erwarten – stärkere Schwankungen auf. Ein klarer zeitlicher Trend ist hierbei nicht festzustellen.

Gesundheitszustand der Bevölkerung 45

Psychische Gesundheit

Suizidrate

Im Zeitraum 2011-2015 nahmen sich im Landkreis Landsberg am Lech im Mittel pro Jahr 2,6 Frauen und 8,6 Männer das Leben22. Die Grafiken in Abbildung 26 zeigen die Suizidsterbefälle pro 100.000 Einwohner (Details zur Definition s. S.191) im zeitlichen und regionalen Vergleich. Aufgrund der durch die geringen Fallzahlen zu erwartenden hohen Zufallsschwankungen auf Landkreis-Ebene werden 5- Jahres-Mittelwerte betrachtet, um statistisch stabilere Ergebnisse zu erhalten als bei der Betrachtung von Einzeljahren. Eine Altersstandardisierung wurde nicht durchgeführt, da die altersgruppenspezifischen Suizidraten aufgrund der sehr geringen Fallzahlen zu instabil wären.

Abbildung 26: Suizidrate pro 100.000 Einwohner im zeitlichen und regionalen Vergleich (5-Jahres-Mittelwerte)

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2011-2015 Lech, 2004-2008 bis 2011-2015

30,0 26,8 26,2 21,0 20,9 22,0 25,0 18,8 20,9 20,0 17,8 20,0 17,2 20,0 18,0 15,9 15,9 16,4 15,1 15,1 16,0 15,0 11,4 14,0 10,0 8,1 7,3 12,0 Frauen 5,6 6,1 4,5 10,0 Männer 5,0 8,0 6,0 6,7 6,3 6,4 5,3 4,9 5,2 0,0 6,0 4,5

4,0 Einwohner 100.000proSuizidsterbefälle

2,0 Suizidsterbefälle Einwohner 100.000proSuizidsterbefälle 0,0 Frauen Männer

Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.89a, zuletzt abgerufen am 14.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik (Todesursachenstatistik, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes)

Die großen Unterschiede zwischen den Geschlechtern mit deutlich höheren Suizidraten bei Männern als bei Frauen, die sowohl bei der Betrachtung des zeitlichen Verlaufs im Landkreis Landsberg am Lech als auch im regionalen Vergleich zu erkennen sind, passen zum Muster, das in Bayern und Deutschland beobachtet wird (vgl. [45], [46], [27]).

Die zeitliche Entwicklung seit 2006-2010 weist auf einen fallenden Trend der Suizidraten im Landkreis Landsberg am Lech hin, wobei bei der Interpretation zu beachten ist, dass aufgrund der geringen Fallzahlen auf Kreisebene Zufallsschwankungen trotz der Zusammenfassung der Daten in 5-Jahres- bereiche einen hohen Effekt haben können.

Im regionalen Vergleich weist der 5-Jahres-Mittelwert der Suizidrate im Landkreis Landsberg am Lech sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen die niedrigsten Werte aller Vergleichsregionen auf. Ähnlich niedrige Werte sind nur im Landkreis Erding zu verzeichnen. Beim regionalen Vergleich ist jedoch, wie bei der Interpretation des zeitlichen Verlaufs, zu berücksichtigen, dass die Werte auf Kreisebene trotz der Zusammenfassung zu 5-Jahres-Bereichen große Schwankungen aufweisen. Zudem können die Unterschiede teilweise durch unterschiedliche Altersstrukturen der Bevölkerung bedingt sein.

22 Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.89a, zuletzt abgerufen am 14.12.2017 46 Gesundheitszustand der Bevölkerung

Trotz der niedrigen Werte des Landkreises Landsberg am Lech im regionalen Vergleich der Suizidraten sollte dieses Thema nicht vernachlässigt werden, zumal einzelne Altersgruppen besonders vulnerabel sind und deutlich höhere Suizidraten als die Durchschnittswerte aufweisen. Suizidraten nehmen im Allgemeinen mit steigendem Alter zu und nehmen in der Altersgruppe über 75 Jahren die höchsten Werte an (vgl. [27], S. 114). In höheren Altersgruppen stellen vor allem sozial isolierte und schwer kranke Männer eine Hochrisikogruppe dar. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind Suizide bayernweit nach Verkehrsunfällen die zweithäufigste Todesursache (vgl. [47]). Es wird angenommen, dass die meisten Suizidfälle durch psychische Erkrankungen oder akute psychische Krisensituationen bedingt sind. Der in den letzten Jahrzehnten deutlich sinkende Trend der Suizidrate in Bayern wird zumindest zum Teil auf die Verbesserung der Diagnosestellung und Versorgung von Depressionen sowie auf die bessere Betreuung von Risikogruppen wie Drogen- abhängigen zurückgeführt [45]. Um die positive Entwicklung im Sinne eines Absinkens der Suizidraten aufrechtzuerhalten, kommt daher der Weiterführung bzw. dem Aufbau geeigneter Präventions- programme sowie der Gewährleistung einer bedarfsgerechten psychotherapeutischen Versorgung eine besondere Bedeutung zu. Dabei sollten insbesondere die stärker suizidgefährdeten Altersgruppen und Risikogruppen wie Personen mit psychischen Erkrankungen (inkl. Suchterkrankungen) beachtet werden.

Krankenhausfälle wegen psychischer Störungen und Verhaltensstörungen

Als Indikator für die Verbreitung psychischer Erkrankungen im Landkreis Landsberg am Lech werden im Folgenden die Krankenhausfälle infolge psychischer und Verhaltensstörungen dargestellt. Die Grafiken in Abbildung 27 zeigen die Rate der Krankenhausfälle wegen psychischer Störungen und Verhaltensstörungen als Anzahl der Krankenhausfälle pro 100.000 Einwohner (Details zur Definition s. S. 183) im zeitlichen und regionalen Vergleich.

Abbildung 27: Krankenhausfälle pro 100.000 Einwohner wg. psychischer Störungen und Verhaltensstörungen, im zeitlichen und regionalen Vergleich, ohne Altersstandardisierung

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2015 Lech, 2006-2015

1.600 1.478 1.444 1.410 1.368 1.600 1.400 1.214 1.212 1.400 1.200 1.214 1.177 1.189 1.154 1.000 1.114 1.082 1.200 1.025 980 995 1.018 800 1.000 600 800 400 200 600 0

400 Krankenhausfälle je 100.000 Einwohner je 100.000Krankenhausfälle

200 Krankenhausfälle je 100.000 Einwohner je 100.000Krankenhausfälle 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Diagnosen der Krankenhauspatienten), Tabellen 12411-007s und 23131-012z, zuletzt abgerufen am 8.12.2017 und 15.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Im zeitlichen Verlauf deuten die Daten im Landkreis Landsberg am Lech auf einen Anstieg der Krankenhausfälle wegen psychischen oder Verhaltensstörungen im Lauf der letzten 10 Jahren hin. Im Gesundheitszustand der Bevölkerung 47

Jahr 2015 lag die Fallzahl um knapp ein Viertel höher als in 2006. Dies muss nicht zwangsläufig mit einem Anstieg der dahinterstehenden Krankheitsfälle einhergehen, sondern kann auch auf eine zunehmende Zahl von Diagnosestellungen und Aspekte wie eine zunehmende Enttabuisierung des Themas psychische Gesundheit sowie eine zunehmende Inanspruchnahme von psychotherapeutischer Versorgung bei unveränderten Prävalenzen zurückzuführen sein. So wurde in Bayern insgesamt in den letzten 15 Jahren ein Anstieg der Krankenhausfälle wegen psychischer Störungen oder Verhaltens- störungen um mehr als ein Drittel beobachtet, obwohl die Prävalenz psychischer Störungen in den letzten Jahren als relativ stabil eingeschätzt wird (vgl. [47], S. 17). Im regionalen Vergleich weist der Landkreis Landsberg am Lech zusammen mit dem Landkreis Erding die geringsten Hospitalisierungsraten wegen psychischer und Verhaltensstörungen auf.

Ambulante Patienten mit affektiven Störungen

Ein großer Anteil der psychischen Störungen entfällt auf affektive Störungen, vor allem Depressionen. Bayernweit waren im Jahr 2014 ein Drittel der ambulanten Diagnosen zu psychischen Störungen bei Erwachsenen auf affektive Störungen zurückzuführen ([47], S. 14). Affektive Störungen gehören zudem zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Jugendalter ([48], S. 62).

Im Jahr 2015 wurden insgesamt 9.386 GKV-versicherte Patienten mit Wohnort im Landkreis Landsberg am Lech aufgrund von affektiven Störungen (ICD-10 Code F30-F39) ambulant behandelt23. Datenbasis sind die Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, d.h. es wurden nur Patienten erfasst, die im GKV-System behandelt wurden.

Für eine Ratenbildung ist aufgrund der Einschränkung der Daten auf GKV-versicherte Patienten eine Bezugnahme auf die GKV-versicherte Bevölkerung des Landkreises notwendig. Aufgrund der in Zusammenhang mit den ambulanten Fällen in hausärztlichen Praxen beschriebenen Ungenauigkeiten, die hierbei entstehen (vgl. S. 32), sind kleinräumige Vergleiche zwischen Landkreisen nicht aussage- kräftig. Daher werden in Tabelle 15 nur die absoluten Anzahlen von Patienten sowie die näherungs- weisen Raten für den Landkreis Landsberg am Lech für die beiden Jahre 2011 und 2015, zu denen entsprechende Zahlen verfügbar sind, dargestellt. Auf einen Regionalvergleich wird aufgrund der beschränkten Aussagekraft verzichtet.

Tabelle 15: Ambulante GKV-Patienten mit affektiven Störungen; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015

Jahr insgesamta je Frauen je Männer je 100.000b 100.000b 100.000b 2011 8.144 9.826 5.797 12.688 2.266 6.247 2015 9.386 10.769 6.556 13.704 2.810 7.172

a: Anzahl insgesamt kann aufgrund von Fällen mit fehlenden Geschlechtsangaben von Summe geschlechtsspezifischer Werte abweichen. b: Bezugsbasis: GKV-versicherte Patienten mit mindestens einem Arztkontakt in der ambulanten Versorgung (Ersatzgröße für die auf Landkreisebene nicht vorliegende Zahl der GKV-Versicherten) Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.82c, zuletzt abgerufen am 20.1.2018 Datenhalter: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

In beiden Berichtsjahren haben Frauen einen Anteil von ca. 70% an den ambulant behandelten Patienten mit affektiven Störungen. Der hohe Anteil an Frauen passt in das weltweit beobachtete Bild, dass Frauen generell häufiger von psychischen Störungen betroffen sind als Männer und dass innerhalb der psychischen Störungen bei Frauen affektive Störungen und Angststörungen die größte Bedeutung

23 Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.82c, zuletzt abgerufen am 20.1.2018 48 Gesundheitszustand der Bevölkerung

haben [47]. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern kann, ebenso wie der zwischen 2011 und 2015 zu verzeichnende Anstieg der Behandlungsfälle, neben Unterschieden in der Erkrankungs- häufigkeit auch auf Unterschiede in der Inanspruchnahme medizinischer Versorgung zurückzuführen sein.

Demenzerkrankungen

In höheren Altersgruppen sind Demenzerkrankungen noch vor den Depressionen die häufigste psychische Störung. Aufgrund der steigenden Prävalenz demenzieller Erkrankungen mit zunehmendem Alter (von weniger als 2% bei 65- bis 69-Jährigen bis auf über 30% in der Altersgruppe der 90-Jährigen und Älteren) wird aufgrund des demografischen Wandels mit einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen gerechnet. Die vorhandenen Prognoserechnungen unterscheiden sich nicht nur in der Prognosetechnik, sondern auch in der Abschätzung der Prävalenz des jeweiligen Basisjahrs, da die Datenbasis für die Erfassung der Prävalenz demenzieller Erkrankungen in Deutschland derzeit noch lückenhaft ist. Die für 2050 vorhergesagten Fallzahlen in Deutschland schwanken je nach Studien zwischen 1,5 und 3,5 Millionen Demenzkranken, wobei die Mehrzahl der Studien eine Zahl zwischen zwei und drei Millionen Demenzkranken in Deutschland prognostiziert. Trotz erster Hinweise aus aktuellen Forschungs- ergebnissen auf eine Tendenz zu sinkenden altersspezifischen Demenz-Prävalenzen (was u.a. auf Erfolge in der Therapie und Prävention kardiovaskulärer und zerebrovaskulärer Erkrankungen zurück- geführt wird), wird angesichts der demografischen Entwicklung erwartet, dass dies den prognostizierten Anstieg der Demenzfälle nur abbremsen, aber nicht aufhalten wird (vgl. zu diesem Absatz insbesondere [27], S. 415 und S. 442-444).

Für den Landkreis Landsberg am Lech sind Prognosedaten verfügbar, welche die Zahl Demenzkranker im Jahr 2012 auf ca. 1.800 schätzen und bis zum Jahr 2032 einen Anstieg um 83% auf ca. 3.300 Demenzkranke vorhersagen [49].

Ambulante Patienten mit psychischen Störungen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

Im Jahr 2015 wurden 4.645 Patienten mit Wohnort im Landkreis Landsberg am Lech wegen psychischen Störungen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (ICD-10 Code F10- F19) im GKV-System ambulant behandelt24. Dieser Indikator gibt die im Behandlungssystem versorgten Patienten mit psychischen Störungen und Verhaltensstörungen durch Substanzmissbrauch, z.B. durch Alkohol oder Drogen, wieder. Datenbasis sind, analog zu den Patientenzahlen mit affektiven Störungen, die Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, d.h. es werden nur Patienten erfasst, die im GKV-System behandelt werden.

Wie bei den ambulanten Fällen in hausärztlichen Praxen dargelegt (vgl. S. 32), sind keine validen Bezugsgrößen zur Ermöglichung regionaler Vergleiche verfügbar. In Tabelle 16 sind die absoluten Anzahlen an Patienten sowie die näherungsweisen Raten im Landkreis Landsberg am Lech für die beiden verfügbaren Jahre 2011 und 2015 dargestellt.

24 Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 0382a, zuletzt abgerufen am 20.1.2018 Gesundheitszustand der Bevölkerung 49

Tabelle 16: Ambulante GKV-Patienten mit psychischen Störungen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015

Jahr insgesamta je 100.000b Frauen je 100.000b Männer je 100.000b 2011 3.997 4.822 2.030 4.443 1.922 5.299 2015 4.645 5.329 2.349 4.910 2.285 5.832 a: Anzahl insgesamt kann aufgrund von Fällen mit fehlenden Geschlechtsangaben von Summe geschlechtsspezifischer Werte abweichen. b: Bezugsbasis: GKV-versicherte Patienten mit mindestens einem Arztkontakt in der ambulanten Versorgung (Ersatzgröße für die auf Landkreisebene nicht vorliegende Zahl der GKV-Versicherten) Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 0382a, zuletzt abgerufen am 20.1.2018 Datenhalter: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

In absoluten Zahlen lag im Landkreis Landsberg am Lech in beiden Betrachtungsjahren die Anzahl der ambulant behandelten GKV-Patienten mit psychischen Störungen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen bei Frauen etwas höher als bei Männern, wobei der Unterschied im Jahr 2015 nur noch knapp 3% beträgt. Die näherungsweise Rate pro 100.000 GKV-versicherte Patienten ist in beiden Betrachtungsjahren bei Männern höher als bei Frauen. Bei der Interpretation der Raten sind die Limitationen der Bezugsbasis zu beachten: So könnten die Unterschiede zwischen den Geschlechtern in der Rate auch mit einer unterschiedlich genauen Abschätzung der Bezugsgröße zusammenhängen. Aufgrund der stärkeren Frequentierung von Ärzten durch Frauen kann es sein, dass bei den Frauen ein höherer Anteil der GKV-Versicherten über die „Anzahl GKV-versicherter Personen mit mindestens einem Arztkontakt in der ambulanten Versorgung“ erfasst wird. Beispielsweise haben laut der DEGS1- Studie (von 2008 bis 2011 durchgeführte erste Erhebungswelle der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ des Robert Koch-Instituts) 82,0% der Frauen gegenüber 76,7% der Männer mindestens einen Arztkontakt im Jahr in einer Praxis für Allgemeinmedizin (vgl. [27], S. 307).

Krankenhausfälle infolge psychischer Störungen und Verhaltensstörungen durch akute Alkohol-Intoxikation bei Jugendlichen

Unter den 15 bis 20-Jährigen in Bayern sind Störungen durch Substanzkonsum (darunter am häufigsten durch Alkohol) noch vor den affektiven Störungen der häufigste Grund für eine stationäre Behandlung aufgrund psychischer Störungen und Verhaltensstörungen ([48], S. 62, 77). Daten zu Krankenhaus- fällen bei unter 20-Jährigen infolge einer akuten Alkoholvergiftung sind auf Kreisebene für die Jahre seit 2012 verfügbar. In Abbildung 28 ist der zeitliche und regionale Vergleich der Krankenhausfälle infolge von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen durch akute Alkohol-Intoxikation (akuter Rausch) pro 100.000 unter 20-Jährige dargestellt (Details zum Indikator s. S. 183).

50 Gesundheitszustand der Bevölkerung

Abbildung 28: Krankenhausfälle infolge von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen durch akute Alkohol-Intoxikation (akuter Rausch) bei unter 20-Jährigen, im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2015 Lech, 2012-2015

250 300 198 197 196 200 180 250 168 168 250 208 150 200 173 168 100

150 50

100 0

50 Jahre 20 < je 100.000Einwohner Fälle Fälle je 100.000 Einwohner < 20 Jahre 20 < je 100.000Einwohner Fälle 0 2012 2013 2014 2015

Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.83a, zuletzt abgerufen am 15.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Im zeitlichen Verlauf seit 2012 zeigt sich im Landkreis Landsberg am Lech ein deutlich sinkender Trend, der zum Muster im Land Bayern passt: Während in Bayern in den Jahren 2000 – 2012 ein starker Anstieg der Krankenhausfälle bei Jugendlichen infolge einer akuten Alkoholvergiftung zu verzeichnen war, ist seitdem ein rückläufiger Trend zu beobachten (vgl. [48], S. 78). Im regionalen Vergleich weist der Landkreis Landsberg am Lech im Jahr 2015 den niedrigsten Wert aller Vergleichslandkreise auf und liegt auf dem gleichen Niveau wie der Regierungsbezirk Oberbayern. In Bayern insgesamt liegt die Rate mit knapp 196 Fällen pro 100.000 Einwohnern unter 20 Jahren deutlich höher als im Regierungsbezirk Oberbayern bzw. im Landkreis Landsberg am Lech.

Gesundheitszustand der Bevölkerung 51

Äußere Ursachen

Verunglückte im Straßenverkehr

Im Jahr 2015 verunglückten im Landkreis Landsberg am Lech 708 Personen im Straßenverkehr25. Erfasst wurden hierbei verletzte und getötete Personen, die bei Unfällen im Fahrverkehr (inkl. Eisenbahn), auf öffentlichen Wegen und Plätzen Körperschäden erlitten (ohne Unfälle, die Fußgänger allein betrafen und Unfälle, die sich auf Privatgrundstücken ereigneten). Die Grafiken in Abbildung 29 zeigen die Verunglückten im Straßenverkehr pro 100.000 Einwohner im zeitlichen und räumlichen Vergleich. Details zur Definition des Indikators sind auf S. 192 zu finden.

Abbildung 29: Verunglückte im Straßenverkehr pro 100.000 Einwohner, im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2015 Lech, 2009-2015

800 720 655 800 700 606 605 689 701 562 680 600 556 700 632 604 606 581 500 600 400 500 300 400 200 100 300 0

200 100.000Einwohner je Verunglückte

Verunglückte je 100.000Einwohner je Verunglückte 100

0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.118, zuletzt abgerufen am 15.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Der zeitliche Verlauf zeigt trotz der in den Daten ersichtlichen Schwankungen Hinweise auf einen allgemein sinkenden Trend. Im regionalen Vergleich fällt auf, dass sowohl der Landkreis Landsberg am Lech als auch alle drei Vergleichslandkreise höhere Werte aufweisen als der Regierungsbezirk Oberbayern und das Land Bayern. Bei der Interpretation ist jedoch zu berücksichtigen, dass bei der Statistik der Straßenverkehrs- unfälle die regionale Zuordnung gemäß dem Unfallort erfolgt, unabhängig vom Wohnort des Verunglückten. Als Bezugsbevölkerung für die Ermittlung der Rate der Verunglückten im Straßen- verkehr wird jedoch die Wohnbevölkerung der jeweiligen Region verwendet. In den Landkreisen Miesbach und Weilheim-Schongau liegen die Raten nochmals deutlich höher als im Landkreis Landsberg am Lech und im Landkreis Erding.

25 Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.118, zuletzt abgerufen am 15.12.2017 52 Gesundheitszustand der Bevölkerung

Krebsneuerkrankungen

Im Durchschnitt der fünf Jahre 2010-2014 erkrankten im Landkreis Landsberg am Lech 273 Frauen und 295 Männer neu an einer bösartigen Neubildung (Krebs)26.

Sowohl bei Frauen als auch bei Männern entsprechen die jeweils fünf häufigsten Krebsneuerkrankungs- Diagnosen im Betrachtungszeitraum 2010-2014 im Landkreis Landsberg am Lech den für das Jahr 2012 für Gesamt-Bayern berichteten fünf häufigsten Tumormeldungen (vgl. [51]). Bei Frauen ist die häufigste Krebs-Diagnose Brustkrebs, gefolgt von Tumoren an Darm, Trachea/Bronchien/Lunge, Gebärmutterkörper sowie dem malignen Melanom der Haut. Bei Männern ist die häufigste Krebs- Diagnose Prostatakrebs, gefolgt von Tumoren an Darm, Trachea/Bronchien/Lunge, Harnblase sowie dem malignen Melanom der Haut, vgl. Tabelle 17. Details zur Datengrundlage der Krebsneuerkran- kungsfälle sind auf S. 184 zu finden.

Tabelle 17: Die fünf häufigsten Krebs-Neuerkrankungen im Landkreis Landsberg am Lech im 5-Jahres-Zeitraum 2010-2014, nach Geschlecht

Frauen: Diagnose ICD-10-Code Anteil in % 1. Brust C50 33,4% 2. Darm C18-C21 9,9% 3. Trachea, Bronchien und Lunge C33-C34 7,8% 4. Gebärmutterkörper C54-C55 5,9% 5. Malignes Melanom der Haut C43 5,4%

Männer: Diagnose Anteil in % 1. Prostata C61 28,1% 2. Darm C18-C21 13,3% 3. Trachea, Bronchien und Lunge C33-C34 7,9% 4. Harnblase C67, D09.0, D41.4 6,8% 5. Malignes Melanom der Haut C43 6,1%

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf Bayerisches Krebsregister [50], Fallzahlen (inkl. DCO), letzter Zugriff am 18.12.2017 (zum Datenstand 09.05.2017)

Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit / Bayerisches Krebsregister

Die Grafiken in Abbildung 30 zeigen die direkt altersstandardisierten Krebs-Neuerkrankungsraten (Krebsinzidenz) pro 100.000 Einwohner im zeitlichen und regionalen Vergleich, bei zusammen- gefasster Betrachtung aller bösartigen Neubildungen (Details zur Definition s. S. 185). Aufgrund der hohen Zufallsschwankungen durch die geringen Fallzahlen auf Kreisebene werden die Daten zu 5- Jahres-Gruppen zusammengefasst.

26 Quelle: Bayerisches Krebsregister [50], Fallzahlen (inkl. DCO), letzter Zugriff am 18.12.2017 (zum Datenstand 09.05.2017), eigene Berechnungen Gesundheitszustand der Bevölkerung 53

Abbildung 30: Krebsneuerkrankungsraten pro 100.000 Einwohner (alle bösartigen Neubildungen, 5-Jahres- Mittelwerte, direkt altersstandardisiert), im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2010-2014 Lech, 2002-2006 bis 2010-2014

500 428 500 459 384 399 398 447 436 400 372 357 428 421 416 331 334 415 408 323 325 312 311 384 400 347 348 300 337 334 336 336 335 325 323

300 200

Frauen 100 200 Männer 0

100 Einwohner 100.000proKrebsinzidenz Krebsinzidenz Einwohner 100.000proKrebsinzidenz

0 Frauen Männer

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf Bayerisches Krebsregister [50], Fallzahlen (inkl. DCO), letzter Zugriff am 18.12.2017 (zum Datenstand 09.05.2017) sowie GENESIS-Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabelle 12411-007s, zuletzt abgerufen am 18.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit / Bayerisches Krebsregister sowie Bayerisches Landesamt für Statistik

Der zeitliche Verlauf im Landkreis Landsberg am Lech entspricht dem generellen Trend in Bayern: bei Männern in Bayern wird seit 2005, bei Frauen seit 2008 eine rückläufige Tendenz der alters- standardisierten Krebsneuerkrankungsraten beobachtet (vgl. [51], S. 11). Das auffällig starke Absinken der altersstandardisierten Krebsneuerkrankungsrate der Männer zwischen 2009-2013 und dem aktuellsten 5-Jahres-Zeitraum 2010-2014 in Abbildung 30 könnte zumindest teilweise durch ausstehen- de Nachmeldungen erklärbar sein.

Im regionalen Vergleich liegt der Landkreis Landsberg am Lech im mittleren Bereich der alters- standardisierten Krebsneuerkrankungsraten. Zu berücksichtigen ist die Tatsache, dass trotz der Betrachtung von 5-Jahres-Zeiträumen Zufallsschwankungen aufgrund der geringen Fallzahl nicht zu vernachlässigen sind. Bei den Frauen fallen die Unterschiede zwischen den Vergleichsregionen insgesamt geringer aus als bei den Männern. Bei den Männern sind die größten Unterschiede im Vergleich zu Bayern insgesamt festzustellen, wobei das Land Bayern höhere Neuerkrankungsraten als der Regierungsbezirk Ober- bayern sowie alle hier betrachteten Landkreise aufweist. Dies passt zum Bild der regionalen Unterschiede innerhalb Bayerns, das im Jahresbericht 2014 des Bayerischen Krebsregisters für die Inzidenzen des 5-Jahres-Zeitraums 2008-2012 berichtet wurde: Bei Männern, sowie in geringerem Umfang auch bei Frauen, wurden höhere Neuerkrankungsraten in Nord- und Nordostbayern berichtet. Diese regionalen Unterschiede innerhalb Bayerns wurden vorrangig auf Lungen- und Dickdarmtumoren zurückgeführt, während bei Brust- und Prostata-Tumoren keine vergleichbaren räumlichen Muster festgestellt wurden ([51], S. 11). Bei der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen regionaler Deprivation und Gesundheit sind für Lungen- und Dickdarmtumoren signifikante Zusammenhänge mit regionaler Deprivation gezeigt worden [52].

Die Grafiken in Abbildung 31 zeigen die zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Lech für die drei zahlenmäßig größten Gruppen unter den Krebs-Neuerkrankungen bei beiden Geschlechtern. Bei der Interpretation der Grafiken ist zu beachten, dass aufgrund der teils stark unterschiedlichen Neuerkrankungsraten zwischen den verschiedenen Krebs-Gruppen unterschiedliche Skalierungen auf der y-Achse verwendet werden. 54 Gesundheitszustand der Bevölkerung

Abbildung 31: Krebsneuerkrankungsraten pro 100.000 Einwohner (5-Jahres-Mittelwerte, direkt altersstandardisiert) für die häufigsten Tumorarten, Landkreis Landsberg am Lech, im zeitlichen Vergleich

Brust Prostata

150 150 132 129 127 127 126 124 126 125 122 124 125 117 117 116 115 110 112 104

100 100

Frauen Männer

50 50

Krebsinzidenz Einwohner 100.000proKrebsinzidenz Einwohner 100.000proKrebsinzidenz

0 0

Darm Trachea, Bronchien und Lungea

100 Frauen 50 43 Männer 41 40 37 80 40 37 35 63 59 30 56 56 56 60 54 53 54 51 30 22 23 23 25 20 20 21 34 40 34 33 31 32 32 29 28 28 20

Frauen

20 10 Krebsinzidenz pro 100.000 Einwohner 100.000proKrebsinzidenz Krebsinzidenz Einwohner 100.000proKrebsinzidenz Männer 0 0

a: Ergebnisse zu Trachea, Bronchien und Lunge erst ab 2004-2008 dargestellt, da im Jahr 2003 lt. Datenquelle möglicherweise Untererfassung vorliegt Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf Bayerisches Krebsregister [50], Fallzahlen (inkl. DCO), letzter Zugriff am 18.12.2017 (zum Datenstand 09.05.2017) sowie GENESIS-Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabelle 12411-007s, zuletzt abgerufen am 18.12.2017

Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit / Bayerisches Krebsregister sowie Bayerisches Landesamt für Statistik

Bei allen vier in Abbildung 31 dargestellten Krebsarten zeigen die Daten im Landkreis Landsberg am Lech ein Muster, das grundsätzlich zu dem für Bayern insgesamt bis 2012 berichteten zeitlichen Trend (vgl. [51]) passt: Bei Brustkrebs sind ca. seit 2005-2009 Hinweis auf einen leicht sinkenden Trend zu erkennen. Bei Prostatakrebs ist zunächst nach einer Phase mit leicht sinkender Tendenz ein Abflachen zu erkennen ähnlich wie in den für Bayern insgesamt bis 2012 berichteten Daten. Über die aktuellsten beiden 5-Jahres-Zeiträume ist ein deutliches Absinken der Neuerkrankungsraten an Prostatakrebs zu erkennen, wobei hier ähnlich wie beim zeitlichen Verlauf der allgemeinen Krebsneuerkrankungsrate potentielle Effekte ausstehender Nachmeldungen in Erwägung zu ziehen sind. Bei Darmkrebs sind bei beiden Geschlechtern Hinweise auf einen leichten bis mittleren rückläufigen Trend zu sehen, während sich bei den Krebs-Neuerkrankungen der Trachea, Bronchien und Lungen deutliche Geschlechter- Unterschiede zeigen - auch dies passend zum für Bayern insgesamt berichteten Trend: Bei Männern ist ein deutlicher rückläufiger Trend zu erkennen, wohingegen bei Frauen eine steigende Zahl von Neuerkrankungen an Tumoren der Trachea, Bronchien und Lungen zu verzeichnen ist. Wie in Kapitel Gesundheitszustand der Bevölkerung 55

3.1.2 berichtet, sind Tumoren der Trachea, Bronchien und Lungen bei Frauen wie auch bei Männern im Landkreis Landsberg am Lech unter den Haupt-Ursachen für verlorene potentielle Lebensjahre durch Krebs-Tod vor dem Alter 65 Jahre, vgl. S. 31.

Herz-/Kreislauferkrankungen

Krankenhaus-Fälle aufgrund von Herzinfarkten

Krankheiten des Kreislaufsystems stellen bei beiden Geschlechtern im Landkreis Landsberg am Lech, wie auch in Deutschland insgesamt, die führende Todesursache dar. Unter den Krankheiten des Kreislaufsystems haben vor allem die koronare Herzkrankheit, der Herzinfarkt und der Schlaganfall aufgrund ihrer weiten Verbreitung eine hohe Public Health-Relevanz. Herz-Kreislauferkrankungen bieten aufgrund der beeinflussbaren Risikofaktoren, wie z.B. Hypertonie, Rauchen, Adipositas, körper- liche Inaktivität und ungesunde Ernährung, ein hohes Potential für Präventionsmaßnahmen (vgl. [53]).

Im Durchschnitt der drei Jahre 2013-2015 wurden pro Jahr 103 Frauen und 204 Männer mit Wohnort im Landkreis Landsberg am Lech wegen eines Herzinfarkts stationär behandelt27.

Die Grafiken in Abbildung 32 zeigen die direkt altersstandardisierten Raten der Krankenhausfälle aufgrund von Herzinfarkten pro 100.000 Einwohner im zeitlichen und regionalen Vergleich (Details zur Definition s. S. 182).

Abbildung 32: Rate der Krankenhausfälle wegen Herzinfarkt (direkt altersstandardisiert, 3-Jahres-Mittelwerte) im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2013-2015 Lech, 2009-2011 bis 2013-2015

279 249 300 249 250 234 222 227 217 219 211 201 200 200 157

96 150 83 100 79 72 79 58 98 96 96 87 88 100 0

50 Frauen altersstandardisiert direkt Einwohner, Krankenhausfälle Herzinfarkt 100.000Herzinfarkt proKrankenhausfälle

Einwohner, direkt altersstandardisiert direkt Einwohner, Männer

Krankenhausfälle Herzinfarkt 100.000Herzinfarkt proKrankenhausfälle 0 Frauen Männer

Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.91a, zuletzt abgerufen am 15.12.2017, eigene Berechnungen Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Im zeitlichen Trend zeigt die direkt altersstandardisierte Rate der Krankenhausfälle aufgrund von Herzinfarkten bei den Männern im Betrachtungszeitraum deutliche Hinweise auf einen steigenden Trend. Aus dem regionalen Vergleich ist ersichtlich, dass der Landkreis Landsberg am Lech im aktuellsten 3-Jahres-Zeitraum 2013-2015 bei den Männern höhere Raten aufweist als zwei der drei Vergleichslandkreise und auch höhere Raten als der Regierungsbezirk Oberbayern und das Land Bayern. Nur im Landkreis Weilheim-Schongau liegt die Rate der Krankenhausfälle aufgrund von

27 Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.91a (zuletzt abgerufen am 15.12.2017) eigene Berechnungen 56 Gesundheitszustand der Bevölkerung

Herzinfarkten bei Männern nochmals deutlich höher. Trotz der Zusammenfassung der Daten zu 3- Jahres-Zeiträumen zur Erhöhung der statistischen Stabilität der Ergebnisse ist nicht auszuschließen, dass es sich hierbei um ein Ergebnis von Zufallsschwankungen handeln kann (im Landkreis Erding war im Betrachtungszeitraum zunächst ein Anstieg der entsprechenden Rate von 210 auf 253 bis 2011- 2013 zu beobachten, mit einem anschließenden Absinken auf einen Wert von 222 bis zum Zeitraum 2013-2015). Es ist daher ratsam, die Entwicklung der Rate der Krankenhausfälle aufgrund von Herzinfarkten bei Männern im Landkreis Landsberg am Lech in den kommenden Jahren weiter zu beobachten.

Bei Frauen liegt die direkt altersstandardisierte Rate der Krankenhausfälle aufgrund von Herzinfarkten sowohl im zeitlichen als auch im regionalen Vergleich jeweils deutlich unter den entsprechenden Werten für Männer. Im zeitlichen Vergleich ist zunächst auch bei den Frauen ein leichter Anstieg in der Rate zu erkennen, wobei sich die Werte in den letzten drei betrachteten 3-Jahres-Zeiträumen auf einem Wert um ca. 96 Krankenhausfälle pro 100.000 weibliche Einwohner eingependelt haben. Mit diesem Wert weist der Landkreis Landsberg am Lech im regionalen Vergleich die höchste Rate der Krankenhausfälle aufgrund von Herzinfarkten bei Frauen auf. Auch bei den Frauen erscheint daher eine Beobachtung der weiteren Entwicklung ratsam.

Krankenhaus-Fälle aufgrund von Schlaganfällen

Wegen eines Schlaganfalls wurden im Durchschnitt der drei Jahre 2013-2015 pro Jahr 204 Frauen und 237 Männer mit Wohnort im Landkreis Landsberg am Lech stationär behandelt28.

Die Grafiken in Abbildung 33 zeigen die direkt altersstandardisierten Raten der Krankenhausfälle aufgrund von Schlaganfällen pro 100.000 Einwohner im zeitlichen und regionalen Vergleich (Details zur Definition s. S. 182).

Abbildung 33: Rate der Krankenhausfälle wegen Schlaganfall (direkt altersstandardisiert, 3-Jahres-Mittelwerte) im zeitlichen und regionalen Vergleich

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2013-2015 Lech, 2009-2011 bis 2013-2015

400 296 289 293 285 300 306 298 285 283 255 300 274 276 250 202 198 192 195 192 182 188 187 194 191 192 200 200

150 100

100 0

Frauen altersstandardisiert direkt Einwohner,

50 Krankenhausfälle Schlaganfall pro 100.000proSchlaganfall Krankenhausfälle

Männer Einwohner, direkt altersstandardisiert direkt Einwohner, 0 Krankenhausfälle Schlaganfall pro 100.000proSchlaganfall Krankenhausfälle Frauen Männer

Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.91a, eigene Berechnungen Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

28 Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.91a (zuletzt abgerufen am 15.12.2017) eigene Berechnungen Gesundheitszustand der Bevölkerung 57

Verglichen mit der Rate der Krankenhausfälle wegen Herzinfarkten erscheint die direkt altersstan- dardisierte Rate der Krankenhausfälle aufgrund von Schlaganfällen sowohl im zeitlichen als auch im regionalen Vergleich eher unauffällig. Die Rate liegt sowohl im zeitlichen als auch im regionalen Vergleich bei Männern durchweg deutlich höher als bei Frauen, wobei der Landkreis Landsberg am Lech bei beiden Geschlechtern im regionalen Vergleich zum aktuellsten Zeitraum 2013-2015 eine Rate im mittleren Wertebereich aufweist. Im zeitlichen Vergleich zeigt die Rate Hinweise auf zufällige Schwankungen ohne klares zeitliches Trendmuster. Auffällig ist im Wesentlichen der Anstieg zu Beginn des Betrachtungszeitraums, vor allem bei der Rate der Männer. Hilfreich wäre hier eine Hinzunahme früherer Jahre in die Darstellung, um diese auf Hinweise auf einen ggf. längerfristig bestehenden Trend prüfen zu können. Im Rahmen der vorliegenden Analysen ist eine derartige Auswertung jedoch nicht durchführbar, da die altersstandardisierten Raten erst ab 2009 vorliegen.

Krankheiten des Atmungssystems

Ambulante Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung

Die chronische obstruktive Lungenerkrankung (Chronic obstructive pulmonary disease - COPD) ist eine Lungenerkrankung, die vor allem durch Rauchen, seltener durch berufliche Exposition gegenüber Stäuben, verursacht wird. Ärztliche Hilfe wird oftmals erst im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf in Anspruch genommen, wenn nur noch eine Behandlung der Symptome möglich ist. COPD ist daher eine Erkrankung, bei der sowohl eine frühzeitige ärztliche Versorgung als auch Bemühungen um eine Prävention neuer Krankheitsfälle eine bedeutende Relevanz haben (vgl. [54]).

Im Jahr 2015 wurden insgesamt 3.239 GKV-versicherte Patienten mit Wohnort im Landkreis Landsberg am Lech wegen COPD ambulant behandelt29. Wie bei den Daten zu den ambulanten Fällen in hausärztlichen Praxen (vgl. S. 32) gelten auch hier die Limitationen bezüglich der Bezugsgröße der GKV-versicherten Bevölkerung des Landkreises. Daher sind in Tabelle 18 nur die absoluten Anzahlen an Patienten sowie die näherungsweisen Raten für den Landkreis Landsberg am Lech in den beiden Jahren 2011 und 2015, zu denen entsprechende Zahlen verfügbar sind, dargestellt. Auf einen Regionalvergleich wird aufgrund der beschränkten Aussagekraft verzichtet.

Tabelle 18: Ambulante GKV-Patienten mit COPD; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015

Jahr insgesamta je 100.000b Frauen je 100.000b Männer je 100.000b 2011 3.211 3.874 1.584 3.467 1.591 4.386 2015 3.239 3.716 1.652 3.453 1.580 4.033 a: Anzahl insgesamt kann aufgrund von Fällen mit fehlenden Geschlechtsangaben von Summe geschlechtsspezifischer Werte abweichen. b: Bezugsbasis: GKV-versicherte Patienten mit mindestens einem Arztkontakt in der ambulanten Versorgung (Ersatzgröße für die auf Landkreisebene nicht vorliegende Zahl der GKV-Versicherten) Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.96c, zuletzt abgerufen am 20.1.2018 Datenhalter: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

Die Anzahl ambulanter COPD-Patienten im Landkreis Landsberg am Lech liegt im Jahr 2015 in etwa auf dem Niveau von 2011. Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind ausgehend von den absoluten Zahlen zunächst nicht zu erkennen, allerdings kam es nur bei den Frauen zu einem Anstieg der absoluten Anzahl an Patienten zwischen 2011 und 2015 (um ca. 4%). Die geschätzten Raten pro

29 Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.96c, zuletzt abgerufen am 20.1.2018 58 Gesundheitszustand der Bevölkerung

100.000 GKV-Versicherte liegen bei den Männern höher, wobei dies auch hier mit einer unterschiedlich genauen Abschätzung der Bezugsgröße zusammenhängen könnte (vgl. S. 49).

Ambulante Patienten mit Asthma

Wegen Asthma wurden im Jahr 2015 insgesamt 5.448 GKV-versicherte Patienten mit Wohnort im Landkreis Landsberg am Lech behandelt30. Tabelle 19 zeigt die absoluten Anzahlen von Patienten sowie die näherungsweisen Raten für den Landkreis Landsberg am Lech in den beiden Jahren 2011 und 2015, zu denen entsprechende Zahlen verfügbar sind.

Tabelle 19: Ambulante GKV-Patienten mit Asthma; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015

Jahr insgesamta je 100.000b Frauen je 100.000b Männer je 100.000b 2011 5.071 6.118 2.788 6.102 2.234 6.159 2015 5.448 6.251 2.984 6.237 2.454 6.263 a: Anzahl insgesamt kann aufgrund von Fällen mit fehlenden Geschlechtsangaben von Summe geschlechtsspezifischer Werte abweichen. b: Bezugsbasis: GKV-versicherte Patienten mit mindestens einem Arztkontakt in der ambulanten Versorgung (Ersatzgröße für die auf Landkreisebene nicht vorliegende Zahl der GKV-Versicherten) Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.96a, zuletzt abgerufen am 20.1.2018 Datenhalter: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

Die absolute Anzahl ambulant versorgter Asthma-Patienten lag im Jahr 2015 insgesamt um 7,4% höher als in 2011, wobei der Anstieg bei Männern etwas höher ausfiel als bei Frauen. Bei Betrachtung der geschätzten Raten pro 100.000 GKV-Versicherte ergibt sich eine deutlich geringere Steigerung um ca. 2%. Bei der Interpretation sind die Limitationen zu beachten, die aus der Näherung der Bezugsbasis für die Ratenermittlung resultieren (vgl. S. 32).

Stoffwechselerkrankungen

Ambulante Patienten mit Diabetes mellitus

Bei Diabetes mellitus handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung, die bei unzureichender Behandlung oder dadurch, dass sie unerkannt bleibt, langfristig eine Schädigung der Blutgefäße und der peripheren Nerven bewirken kann31. Als Folge von Diabetes mellitus können Herz- Kreislauferkrankungen, Nierenfunktionsstörungen, Schädigungen der Netzhaut, Sensibilitäts- und Durchblutungsstörungen an Extremitäten (bis hin zum diabetischen Fußsyndrom) als Begleit- und Folgeerkrankungen auftreten.

Bei Erwachsenen in Deutschland wird die Prävalenz von Diabetes mellitus ausgehend von den Daten der von 2008 bis 2011 durchgeführten ersten Erhebungswelle der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS1-Studie) des Robert Koch-Instituts auf ca. 7,2% der Erwachsenen im Alter 18- 79 Jahre geschätzt, was einer Gesamtzahl von ca. 4,6 Mio. Erwachsenen entspricht32. Da die Prävalenz speziell des im Erwachsenenalter dominierenden Typ-2-Diabetes in höheren Altersgruppen deutlich höher liegt als in jüngeren Altersgruppen, wird für die Zukunft aufgrund der demografischen Alterung der Gesellschaft mit einem Anstieg der Patienten mit Typ-2-Diabetes gerechnet. Zwischen dem im Jahr

30 Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.96a, zuletzt abgerufen am 20.1.2018 31 vgl. zu diesem gesamten Unterkapitel auch [27], S. 61-66, 141, 195, 202, 441-442 sowie [55] 32 Hierbei handelt es sich ganz überwiegend um Typ-2-Diabetes. Der Anteil von Typ-1-Diabetes an der Gesamtprävalenz des bekannten Diabetes bei Erwachsenen wird auf 1,1% geschätzt. Der Anteil der Schwangerschaftsdiabetes an der Gesamtprävalenz des bekannten Diabetes bei Frauen wird auf 16,3% geschätzt [56]. Gesundheitszustand der Bevölkerung 59

1998 durchgeführten Bundesgesundheitssurvey und der DEGS1-Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (2008-2011) wurde ein Anstieg der (diagnostizierten) Diabetes-Erkrankungsfälle festgestellt, der zu ca. einem Drittel auf die demografische Alterung der Bevölkerung zurückgeführt wird. Zum Teil wird der Anstieg auch auf die verbesserte Früherkennung von Diabetes und auf eine Änderung der diagnostischen Kriterien zurückgeführt. Die demografische Alterung der Gesellschaft, die geänderten diagnostischen Kriterien und die verbesserte Früherkennung alleine reichen jedoch nicht aus, um den Anstieg in der Häufigkeit bekannter Diabetes-Erkrankungen, der auch in anderen Studien festgestellt wurde, vollständig zu erklären. Als möglicher weiterer Grund für den Anstieg wird die Zunahme lebensstilbedingter Risikofaktoren für Typ-2–Diabetes, wie Bewegungsmangel, ungüns- tiges Ernährungsverhalten und starkes Übergewicht (Adipositas), gesehen, die neben genetischer Veranlagung die Entstehung von Typ-2-Diabetes begünstigen [27].

Tabelle 20 zeigt die absoluten Anzahlen sowie die geschätzten Raten ambulanter GKV-Patienten mit Diabetes mellitus (Typ 1, Typ 2 und sonstige Formen) aus dem Landkreis Landsberg am Lech für die beiden verfügbaren Jahre 2011 und 2015.

Tabelle 20: Ambulante GKV-Patienten mit Diabetes mellitus; Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015

Jahr insgesamta je 100.000b Frauen je 100.000b Männer je 100.000b 2011 6.396 7.717 3.263 7.142 3.086 8.508 2015 6.786 7.786 3.444 7.199 3.327 8.491 a: Anzahl insgesamt kann wegen Fällen mit fehlenden Geschlechtsangaben von Summe geschlechtsspezifischer Werte abweichen. b: Bezugsbasis: GKV-versicherte Patienten mit mindestens einem Arztkontakt in der ambulanten Versorgung (Ersatzgröße für die auf Landkreisebene nicht vorliegende Zahl der GKV-Versicherten) Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 03.78a, zuletzt abgerufen am 20.1.2018 Datenhalter: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

Die Patientenzahl mit Diabetes mellitus ist recht gleichmäßig auf beide Geschlechter verteilt. Die absolute Anzahl ambulant versorgter Diabetes mellitus-Patienten lag im Jahr 2015 insgesamt um ca. 6% höher als in 2011, wobei der Anstieg bei Männern höher ausfiel als bei Frauen. Bei Betrachtung der geschätzten Raten pro 100.000 GKV-Versicherte ergibt sich eine deutlich geringere Steigerung um knapp 1%, wobei die Rate bei den Männern im Jahr 2015 nahezu unverändert gegenüber dem Wert aus dem Jahr 2011 liegt. Bei der Interpretation sind, wie in Bezug auf die Asthma-Patienten geschildert, die Limitationen zu beachten, die aus der Näherung der Bezugsbasis für die Ratenermittlung resultieren.

Eine weitere Limitation bei der Betrachtung der zeitlichen Entwicklung ergibt sich hier, wie auch bei den anderen Auswertungen zu ambulanten GKV-Patienten einzelner Krankheitsgruppen (vgl. S. 47, 48, 57, 58) aus der geringen Datenbasis von nur zwei Jahren.

Bei der Interpretation der Zahlen zu den ambulant versorgten GKV-Patienten mit Diabetes mellitus ist zudem zu beachten, dass in diesen Zahlen nur diagnostizierte und ärztlich versorgte Diabetes-Fälle abgebildet sind. Für die deutschlandweite Anzahl von Personen mit unerkannter Diabetes gibt es stark schwankende Schätzungen: Aufbauend auf den Ergebnissen der DEGS1-Studie wurde die Anzahl von Personen mit unerkanntem Diabetes mellitus in Deutschland auf ca. 1,3 Mio. Personen geschätzt, d.h. auf knapp 30% der Zahl bekannter Diabetes-Fälle (vgl. [27], S. 62, [57]). In einer Studie basierend auf Untersuchungen der KORA-Studienplattform33, bei der ein anderes Messverfahren zur Identifizierung unerkannter Diabetes-Fälle zum Einsatz kam, wurde geschätzt, dass auf jeden diagnostizierten Fall eine weitere Person mit unentdecktem Diabetes kommt vgl. ([27], S. 62).

33 KORA = Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg 60 Gesundheitsverhalten

4. Gesundheitsverhalten

Zum Gesundheitsverhalten der Bevölkerung sind auf Kreisebene nur sehr wenige Daten verfügbar. Für eine Abschätzung der Prävalenzen ausgewählter gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen unter den Einwohnern des Landkreises Landsberg am Lech wäre eine gesonderte repräsentative Befragung der Bevölkerung erforderlich. Eine gewisse Orientierung können speziell beim Thema Rauchen geschätzte Prävalenzen bieten, die aus den Ergebnissen der bundesweiten GEDA-Studie34 des Robert Koch- Instituts abgeleitet sind (vgl. Kapitel 4.4). Zur Inanspruchnahme von Krebs-Vorsorgeuntersuchungen werden Datenwerte aus öffentlich zugänglichen KVB-Abrechnungsdaten berichtet (vgl. Kapitel 4.3). Speziell in Bezug auf gesundheitsrelevante Verhaltensweisen bei Einschulungskindern bzw. ihren Eltern wurden entsprechende Daten aus der Schuleingangsuntersuchung des Gesundheitsamts Landsberg am Lech zum Schuljahr 2016/17 ausgewertet (vgl. Kapitel 4.1 und 4.2).

Kernaussagen:

 Die Einschulungskinder im Landkreis Landsberg am Lech weisen niedrige Impfraten im Vergleich zu Bayern auf.

 Bei der Masernimpfung wird sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Impfung das WHO-Ziel einer Impfrate von 95% deutlich unterschritten.

 Kinder mit Migrationshintergrund weisen bei der ersten Masernimpfung höhere Impfraten auf als Kinder ohne Migrationshintergrund. Bei der ersten Masernimpfung wird bei Kindern mit Migrationshintergrund das WHO-Ziel einer 95%-Impfrate knapp überschritten.

 Bei der zweiten Masernimpfung weisen Kinder mit Migrationshintergrund eine ähnliche Impfrate wie Kinder ohne Migrationshintergrund auf.

 Bei der Darmkrebs-Früherkennungsuntersuchung war zwischen 2011 und 2015 ein Anstieg der Teilnahmeraten zu verzeichnen.

 Die geschätzte Raucherquote im Landkreis Landsberg am Lech entspricht grob dem bundes- weiten Wert.

34 GEDA = Gesundheit in Deutschland aktuell Gesundheitsverhalten 61

4.1. Impfraten bei Einschulungskindern

Als aktuelle Datenquelle zu den Impfraten bei Einschulungskindern im Landkreis Landsberg am Lech wurden die Daten aus der Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2016/17, die zwischen Oktober 2015 und September 2016 durch das Gesundheitsamt Landsberg am Lech durchgeführt wurde, ausgewertet. Um eine Vergleichbarkeit mit verfügbaren Veröffentlichungen zu früheren Schuleingangsuntersu- chungen (Regionaldaten der Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Bericht zum Impfstatus der Kinder in Bayern [58]) zu gewährleisten, wurden die Impfraten bezogen auf alle erstuntersuchten Kinder mit vorgelegtem Impfbuch berechnet. Von insgesamt 1.267 in der Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2016/17 durch das Gesundheitsamt Landsberg am Lech untersuchten Kindern nahmen 1.076 Kinder erstmals an der Schuleingangsuntersuchung teil. Bei 94,1% der erstuntersuchten Kinder (1.013 Kinder) wurde das Impfbuch bei der Schuleingangsuntersuchung vorgelegt.

Gesamtergebnisse

Abbildung 34 zeigt die Impfraten für Masern, Mumps und Röteln. Hierbei sind zusätzlich zu den Impfraten für eine abgeschlossene Grundimmunisierung (mindestens zwei Impfungen) auch die Impfraten für mindestens eine Impfung dargestellt.

Abbildung 34: Impfraten Masern, Mumps, Röteln in Schuleingangsuntersuchung; Erstuntersuchte Kinder mit Vorlage Impfbuch; Landkreis Landsberg am Lech Schuljahre 2016/17 sowie 2015/16 und Bayern Schuljahr 2015/16

100 96,1 95,6 95,6 93,1 92,3 91,3 91,2 91,1 91,0 91,3 91,1 91,0 86,4 86,7 85,5 85,1 85,6 85,1

80

60 Impfrate in in Prozent Impfrate 40

20

0 Masern mind. 1 Masern mind. 2 Mumps mind. 1 Mumps mind. 2 Röteln mind. 1 Röteln mind. 2 Impfung Impfungen Impfung Impfungen Impfung Impfungen

LK Landsberg am Lech Sj. 2016/17 LK Landsberg am Lech Sj. 2015/16 Bayern Sj. 2015/16 (n=1.013) (n=974) (n=96.417)

Sj.: Schuljahr

Quelle: Schuljahr 2015/16: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 7.14,zuletzt abgerufen am 21.12.2017 Schuljahr 2016/17: Eigene Berechnungen aufbauend auf Daten des Gesundheitsamts Landsberg am Lech (Schuleingangsuntersuchung) Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

62 Gesundheitsverhalten

Bei den Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln lagen die Impfraten bei der Schuleingangs- untersuchung zum Schuljahr 2015/16 deutlich unter der bayernweiten Impfraten. Bis zur Schuleingangs- untersuchung zum Schuljahr 2016/17 blieben bei allen drei Impfungen im Landkreis Landsberg am Lech die Impfraten nahezu unverändert.

Um das WHO-Ziel35 der Masern-Elimination bis zum Jahr 2015 zu erreichen, wäre eine Impfrate von mindestens 95% bei beiden Masernimpfungen in allen Landkreisen und kreisfreien Städten erforderlich gewesen (vgl. [42], S. 60). Ausgehend von einer Impfrate von 86,4% besteht im Landkreis Landsberg am Lech bezüglich der 2. Masernimpfrate bedeutender Aufholbedarf, um diese Zielmarke zu erreichen. Anders als in Bayern insgesamt liegt im Landkreis Landsberg am Lech zudem bereits bei der 1. Masern- impfung eine deutliche Unterschreitung des WHO-Ziels vor. Deutschlandweit lagen die Masern- Impfquoten bei den Schuleingangsuntersuchungen zum Schuljahr 2015/16 bei 96,8% für die 1. Impfung bzw. 92,8% für die 2. Impfung [59].

Abbildung 35 zeigt die Impfraten für eine abgeschlossene Grundimmunisierung getrennt nach Impfung für Poliomyelitis (Kinderlähmung), Tetanus, Diphtherie, Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Pertussis (Keuchhusten). Zum Vergleich werden die aktuellsten verfügbaren Vergleichszahlen aus der Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2015/16 für den Landkreis Landsberg am Lech und für das Land Bayern abgebildet.

Abbildung 35: Impfraten (abgeschlossene Grundimmunisierung) Poliomyelitis, Tetanus, Diphtherie, Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Pertussis in Schuleingangsuntersuchung; Erstuntersuchte Kinder mit Vorlage Impfbuch; Landkreis Landsberg am Lech Schuljahre 2016/17 sowie 2015/16 und Bayern Schuljahr 2015/16

100 95,6 96,1 97,0 97,2 95,8 96,3 94,8 93,9 95,5 93,0 92,0 91,4 90,0 88,4 89,5 86,0

80 74,5 72,8

60 Impfrate in in Prozent Impfrate 40

20

0 Poliomyelitis Tetanus Diphtherie Hepatitis B Hib Pertussis

LK Landsberg am Lech Sj. 2016/17 LK Landsberg am Lech Sj. 2015/16 Bayern Sj. 2015/16 (n=1.013) (n=974) (n=96.417)

Sj.: Schuljahr

Quelle: Schuljahr 2015/16: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 07.13, zuletzt abgerufen am 21.12.2017 Schuljahr 2016/17: Eigene Berechnungen aufbauend auf Daten des Gesundheitsamts Landsberg am Lech (Schuleingangsuntersuchung) Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

35 WHO = World Health Organization (Weltgesundheitsorganisation) Gesundheitsverhalten 63

Bei der Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2015/16 lagen die Impfraten bei den in Abbildung 35 dargestellten Impfungen im Landkreis Landsberg am Lech durchweg unter den bayernweiten Impfraten. Besonders deutlich war der Unterschied bei den Impfungen gegen Pertussis (3,5 Prozent- punkte niedriger als in Bayern), Haemophilus influenzae Typ b (Hib) (4,4 Prozentpunkte niedriger als in Bayern) sowie Hepatitis B (11,5 Prozentpunkte niedriger als in Bayern). Bei der Schuleingangs- untersuchung zum Schuljahr 2016/17 lagen die Impfraten im Landkreis Landsberg am Lech etwas unter denen des Schuljahres 2015/16.

Eine abgeschlossene Grundimmunisierung gegen Varizellen (Windpocken) wiesen in der Schul- eingangsuntersuchung zum Schuljahr 2016/17 insgesamt 56,7% der erstuntersuchten Kinder mit Impfbuchvorlage auf (Schuljahr 2015/16: 56,5% im Landkreis Landsberg am Lech, bayernweit 75,7%), eine abgeschlossene Grundimmunisierung gegen Meningokokken C 72,4% der erstuntersuchten Kinder (Schuljahr 2015/16: 71,5% im Landkreis Landsberg am Lech, bayernweit 83,5%), und gegen Pneumokokken 69,2% (Schuljahr 2015/16: 70,1% im Landkreis Landsberg am Lech, bayernweit 78,7%)36.

Die Impfungen gegen Varizellen, Meningokokken C und Pneumokokken wurden erst vor einigen Jahren (2004 bzw. 2006) in die Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch- Instituts (RKI) aufgenommen [58]. Die bisher relativ niedrigen Raten dieser Impfungen könnten daher mit einem niedrigen Bekanntheitsgrad und nicht mit einer generellen Ablehnung zusammenhängen, so dass hier eine Steigerung der Impfraten mit steigendem Bekanntheitsgrad eintreten könnte.

Von den 1.013 erstuntersuchten Kindern mit Impfbuchvorlage in der Schuleingangsuntersuchung des Landkreises Landsberg am Lech zum Schuljahr 2016/17 verfügten 69,2% über eine vollständige Grund- immunisierung in allen in Abbildung 34 und Abbildung 35 genannten Impfungen (d.h. in den bereits länger von der STIKO empfohlenen Impfungen).

Bei 59 Kindern (5,5% der erstuntersuchten Kinder) gaben die Eltern in der Schuleingangsuntersuchung des Landkreises Landsberg am Lech zum Schuljahr 2016/17 an, dass sie alle Impfungen abgelehnt hatten oder die Impfungen wegen einer medizinischen Kontraindikation nicht möglich waren. Bei der Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2015/16 betrug der entsprechende Anteil im Landkreis Landsberg am Lech 6,5%. Bayernweit lag der entsprechende Anteil zum Schuljahr 2015/16 bei 2,0%, mit einer regionalen Spannbreite zwischen 0,5% und 6,8% ([58]).

Ergebnisse nach Migrationshintergrund

Von den 1.076 erstuntersuchten Kindern in der Schuleingangsuntersuchung im Landkreis Landsberg am Lech zum Schuljahr 2016/17 waren zu 1.049 Kindern Informationen zum Migrationshintergrund (ja/nein) verfügbar. Von diesen 1.049 Kindern wiesen 213 Kinder (20,3%) einen (ein- oder beidseitigen) Migrationshintergrund auf. Analog zum Vorgehen in den verfügbaren Publikationen zur bayernweiten Auswertung der Schuleingangsuntersuchungen (z.B. [42]) wurde dabei ein Migrationshintergrund über eine nichtdeutsche Muttersprache eines oder beider Elternteile definiert.

Ein Impfbuch wurde bei der Schuleingangsuntersuchung für 94,9% der Kinder ohne Migrations- hintergrund und 91,5% der Kinder mit Migrationshintergrund vorgelegt.

36 Quellen: Schuljahr 2015/16: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit [58], Schuljahr 2016/17: Eigene Berechnungen aufbauend auf Daten des Gesundheitsamts Landsberg am Lech (Schuleingangs- untersuchung) 64 Gesundheitsverhalten

Tabelle 21 zeigt für die Kinder mit vorgelegtem Impfbuch die Impfraten für Poliomyelitis, Tetanus, Diphtherie, Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Pertussis, Masern, Mumps und Röteln getrennt nach Migrationshintergrund.

Tabelle 21: Impfraten für Poliomyelitis, Tetanus, Diphtherie, Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Pertussis, Masern, Mumps und Röteln getrennt nach Kindern ohne und mit Migrationshintergrund, Landkreis Landsberg am Lech, Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2016/17

Erstuntersuchte Kinder mit Angaben Ohne Migrationshintergrund Mit Migrationshintergrund zum Migrationshintergrund (n=836) (n=213) (n = 1.049) Anzahl Anteil in % Anzahl Anteil in % Erstuntersuchte Kinder mit Impfbuchvorlage 793 94,9 195 91,5 Davon mit abgeschlossener Grundimmunisierunga: Poliomyelitis 726 91,6 180 92,3 Tetanus 762 96,1 189 96,9 Diphtherie 753 95,0 186 95,4 Hepatitis B 562 70,9 159 81,5 Haemophilus influenzae Typ b (Hib) 704 88,8 173 88,7 Pertussis 711 89,7 182 93,3 Impfraten zu Masern, Mumps, Rötelna: Masern mind. 1 Impfung 727 91,7 187 95,9 Masern mind. 2 Impfungen 689 86,9 169 86,7 Mumps mind. 1 Impfung 722 91,0 182 93,3 Mumps mind. 2 Impfungen 685 86,4 164 84,1 Röteln mind. 1 Impfung 722 91,0 183 93,8 Röteln mind. 2 Impfungen 685 86,4 165 84,6

a: Prozentwerte beziehen sich auf erstuntersuchte Kinder mit Impfbuchvorlage Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf Daten des Gesundheitsamts Landsberg am Lech (Schuleingangsuntersuchung)

Während Kinder mit und ohne Migrationshintergrund bei Tetanus, Diphtherie, Haemophilus influenzae Typ b (Hib) sowie bei der zweiten Masernimpfung ähnliche Impfraten aufweisen, sind folgende Unter- schiede festzustellen: Bei Poliomyelitis weisen Kinder mit Migrationshintergrund eine marginal höhere Impfrate auf als Kinder ohne Migrationshintergrund. Bei Pertussis und – noch stärker ausgeprägt – bei Hepatitis B weisen Kinder mit Migrationshintergrund eine deutlich höhere Impfrate auf. Bei Masern, Mumps und Röteln liegt bei der ersten Impfung die Impfrate bei Kindern mit Migrationshintergrund um mehrere Prozentpunkte über derjenigen der Kinder ohne Migrationshintergrund. Bei der ersten Masernimpfung wird bei Kindern mit Migrationshintergrund das WHO-Ziel einer 95%-Impfrate knapp überschritten. Bei der zweiten Impfung weist jedoch die Impfrate der Kinder mit Migrationshintergrund Werte ähnlich (bei Masern) oder unterhalb (bei Mumps und Röteln) der entsprechenden Impfraten der Kinder ohne Migrationshinter- grund auf.

Gesundheitsverhalten 65

4.2. Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen bei Kindern (U1 bis U9)

Von den 1.076 erstuntersuchten Kindern aus der Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2016/17 im Landkreis Landsberg am Lech wurde zu 1.013 Kindern (94,1%) ein Vorsorgeheft für die Früherkennungsuntersuchungen vorgelegt. Obwohl die Anzahl Kinder mit vorgelegtem Vorsorgeheft genau der Anzahl Kinder mit vorgelegtem Impfbuch entspricht, sind die beiden Gruppen nicht deckungs- gleich. Für 23 Kinder wurde kein komplettes Vorsorgeheft vorgelegt, aber das Blatt U9 oder eine ärztliche Bescheinigung anstelle der U9. Insgesamt lagen somit Dokumente zur U9 (aus Vorsorgeheft oder ärztlicher Bescheinigung) für 1.036 (96,3%) der erstuntersuchten Kinder vor.

Unter den 1.049 erstuntersuchten Kindern mit vorhandenen Daten zum Migrationshintergrund wurde ein Vorsorgeheft für 814 von 836 Kindern ohne Migrationshintergrund (97,4%) und für 177 von 213 Kindern mit Migrationshintergrund (83,1%) vorgelegt. Der Anteil der Kinder mit vorgelegtem Vorsorge- heft ist somit unter den Kindern mit Migrationshintergrund geringer als in der Gruppe der Kinder ohne Migrationshintergrund. Dies kann zum Teil an einem nur kurze Zeit zurückliegenden Zuzug aus dem Ausland liegen. Insgesamt lagen Dokumente zur U9 (Vorsorgeheft oder ärztliche Bescheinigung) für 817 (97,7%) der Kinder ohne Migrationshintergrund und für 196 (92,0%) der Kinder mit Migrationshintergrund vor.

Tabelle 22 zeigt für alle erstuntersuchten Kinder sowie für die Untergruppe mit vorhandenen Daten zum Migrationshintergrund getrennt nach Kindern mit und ohne Migrationshintergrund die Teilnahmeraten an den einzelnen U9-Untersuchungen sowie die Raten der Vollständigkeit der U9-Untersuchungen (zum einen mit und zum anderen ohne die zum 1.7.2008 [42] neu eingeführte U7a).

Tabelle 22: Teilnahmeraten Untersuchungen U1 bis U9 Landkreis Landsberg am Lech Schuljahr 2016/17, insgesamt und getrennt nach Migrationshintergrund

Teilnahmeraten in Prozent pro Gruppea U-Untersuchung Insgesamt ohne Migrations- mit Migrations- hintergrund hintergrund U1 96,2 98,9 84,7 U2 96,1 98,5 84,7 U3 95,8 98,3 84,7 U4 95,6 97,9 84,7 U5 95,9 98,4 84,2 U6 96,1 98,5 85,3 U7 95,5 97,8 85,9 U7a 86,4 88,5 77,4 U8 93,2 94,5 89,3 U9 97,1 97,4 95,9 Vollständigkeit U1-U9 ohne U7a 87,3 89,8 77,4 Vollständigkeit U1-U9 inkl. U7a 79,4 81,3 71,2 a: Details zu Bezugsgrößen: Teilnahmeraten bei U1-U8 und Vollständigkeit der U-Untersuchungen bezogen auf alle Kinder mit vorgelegtem Vorsorgeheft (n=1.013 insgesamt, n=814 bei Kindern ohne Migrationshintergrund und n=177 bei Kindern mit Migrationshintergrund), Teilnahmerate U9 bezogen auf alle Kinder mit vorgelegtem Vorsorgeheft, Blatt U9 oder ärztlicher Bescheinigung (n=1.036 insgesamt, n=817 bei Kindern ohne Migrationshintergrund und n=196 bei Kindern mit Migrationshintergrund) Quelle: Gesundheitsamt Landsberg am Lech / Schuleingangsuntersuchung, eigene Berechnungen Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 66 Gesundheitsverhalten

Die Teilnahmeraten insgesamt liegen bei den Vorsorgeuntersuchungen U1-U8 durchweg ein bis zwei Prozentpunkte unter den für Bayern insgesamt zum Schuljahr 2013/14 berichteten Werten [42].

Beim Vergleich der Kinder mit und ohne Migrationshintergrund bei der Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2016/17 im Landkreis Landsberg am Lech fällt auf, dass die Teilnahmeraten an den Vorsorgeuntersuchungen U1-U8 bei Kindern mit Migrationshintergrund deutlich unter den entsprechenden Teilnahmeraten der Kinder ohne Migrationshintergrund liegen. Bei der U9- Untersuchung beträgt der Unterschied nur noch 1,5 Prozentpunkte. Seit der Schuleingangs- untersuchung zum Schuljahr 2009/10 sind Eltern verpflichtet, einen Nachweis über die durchgeführte U9 vorzulegen (vgl. [42], S. 68).

Gesundheitsverhalten 67

4.3. Teilnahme an Darmkrebs-Früherkennungsuntersuchungen bei Erwachsenen

Darmkrebs ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern im Landkreis Landsberg am Lech die zweithäufigste Ursache für Krebs-Neuerkrankungen (vgl. Kapitel 3.2.2).

In Tabelle 23 ist die Teilnahme an einer Darmspiegelung als Früherkennungsuntersuchung für Darm- krebs im Landkreis Landsberg am Lech für die beiden Jahre 2011 und 2015 dargestellt, zu denen entsprechende Daten verfügbar sind. In der gesetzlichen Krankenversicherung besteht ab dem Alter von 55 Jahren ein Anspruch auf maximal zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren [60].

Neben der absoluten Anzahl der Personen im Alter ab 55 Jahren, die eine Darmspiegelung in Anspruch genommen haben, ist die Rate pro 100.000 GKV-Versicherte dieser Altersgruppe mit mindestens einem Arztkontakt in der ambulanten Versorgung dargestellt. Aufgrund der Ungenauigkeiten bei dieser Näherung der eigentlich relevanten Bezugsgröße „GKV-versicherte Bevölkerung“ kann kein Vergleich mit den Vergleichsregionen erfolgen (vgl. entsprechende Anmerkungen auf S. 32 ff.).

Tabelle 23: Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung für Darmkrebs (Darmspiegelung), Landkreis Landsberg am Lech, 2011 und 2015

Jahr insgesamta je 100.000b Frauen je 100.000b Männer je 100.000b 2011 586 2.257 303 2.041 278 2.560 2015 875 3.042 479 2.902 396 3.247 a: Anzahl insgesamt kann aufgrund von Fällen mit fehlenden Geschlechtsangaben von Summe geschlechtsspezifischer Werte abweichen. b: Bezugsbasis: GKV-versicherte Patienten im Alter 55 Jahre und älter mit mindestens einem Arztkontakt in der ambulanten Versorgung (Ersatzgröße für die auf Landkreisebene nicht vorliegende Zahl der GKV-Versicherten) Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 07.16c, zuletzt abgerufen am 20.1.2018 Datenhalter: Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

Im Jahr 2015 nahmen insgesamt knapp 50% mehr GKV-versicherte Patienten der Altersgruppe „55 Jahre und älter“ aus dem Landkreis Landsberg am Lech an einer Darmspiegelung teil als im Jahr 2011. Auch bei der geschätzten Rate pro 100.000 GKV-versicherte Patienten dieser Altersgruppe kam es zwischen 2011 und 2015 zu einem deutlichen Anstieg (um knapp 35% bei Betrachtung beider Geschlechter zusammen). Der Anstieg fiel bei Frauen höher aus als bei Männern, wobei in beiden Jahren die geschätzte Rate bei den Männern höher liegt als bei den Frauen. Bei der Interpretation sind die Limitationen zu beachten, die aus der näherungsweisen Bestimmung der Bezugsgröße sowie aus der Datenbasis mit nur zwei Jahren resultieren (vgl. S. 59).

4.4. Raucherquoten

Zur Orientierung bezüglich den Raucherquoten im Landkreis Landsberg am Lech werden die auf Kreisebene veröffentlichten Ergebnisse eines Regionalisierungs-Verfahrens mit der Methode der Small Area Estimation betrachtet [61]. Dieses Verfahren beruht auf einer indirekten Abschätzung von Prävalenzen auf Kreisebene durch Nutzung der routinemäßig auf Kreisebene vorliegenden Indikatoren zur sozialen und gesundheitlichen Lage des Kreises (Details s. [61]).

Für den Landkreis Landsberg am Lech wurde ausgehend von den Daten der GEDA-Studie 2009 und den Strukturdaten der INKAR-Datenbank37 des Jahres 2009 für die Raucherquote ein Wertebereich zwischen 29,0% und 30,4% abgeschätzt, der sich somit kaum vom geschätzten Bundeswert von 29,0% unterscheidet [62].

37 INKAR = Indikatoren und Karten zur Raum- und Stadtentwicklung 68 Gesundheitliche Versorgung

5. Gesundheitliche Versorgung

Kernaussagen:

 In der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung des Landkreises Landsberg am Lech liegt aktuell in allen Arztgruppen eine Überversorgung im Sinne der Bedarfsplanung vor.

 Seit 2013 bildet die Raumordnungsregion München den Planungsbereich für die spezialisierte fachärztliche Versorgung. Dies betrifft unter anderem die Arztgruppen der Fachinternisten und der Kinder- und Jugendpsychiater.

 Aktuell gibt es im Landkreis Landsberg am Lech keinen Kinder- und Jugendpsychiater.

 In einzelnen Arztgruppen gehören bedeutende Anteile der Ärzte der Altersgruppe 60 Jahre und älter an. Neun der 24 Hausärzte im Planungsbereich Dießen am Ammersee sind 60 Jahre und älter, werden also in den nächsten 5-10 Jahren das Rentenalter erreichen.

 Die Bevölkerungsstruktur im Landkreis Landsberg am Lech wird in der nahen Zukunft sowohl durch die demografische Alterung als auch durch ein starkes Bevölkerungswachstum gekennzeichnet sein.

 In einer Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) zur Entwicklung der zeitlichen Beanspruchung von Vertragsärzten gehört der Landkreis Landsberg am Lech bei allen betrachteten Arztgruppen zu den fünf Landkreisen bundesweit, für welche bis zum Projektionsjahr 2035 die stärkste Zunahme im Bedarf vorhergesagt wird.

 Für Einrichtungen der medizinischen Grundversorgung (Apotheken, Hausarztpraxen) wird die demografische Alterung in den Gemeinden künftig eine große Rolle in Bezug auf deren Erreichbarkeit spielen.

 Die Praxisstandorte der allgemeinärztlichen Versorgung sind fußläufig (20-30 Min.) nur für Teile der Bevölkerung erreichbar.

 Eine ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Apotheken gilt dann nicht mehr als gewährleistet, wenn die Entfernung zur nächsten Apotheke mehr als 6 km beträgt. Im Landkreis Landsberg am Lech scheint eine ordnungsgemäße Versorgung nach dieser Definition gewährleistet, mit Ausnahme zweier Gemeinden (Hofstetten, ) sowie Randgebieten ihrer Nachbargemeinden. Eine Versorgung über eine Rezeptsammelstelle und einen Botendienst könnte eine Alternative für eine fehlende Apotheke darstellen.

 Bei der Bettenverteilung nach Fachrichtungen in den Krankenhäusern des Landkreises Landsberg am Lech zeigt sich ein Einfluss von Mitversorgerleistungen für andere Landkreise und Regionen im Bereich Psychiatrie/Psychotherapie und Psychosomatische Medizin.

 Bei einem Regionalvergleich in Bezug auf Krankenhäuser der Versorgungsstufe I weist der Landkreis Landsberg am Lech eine geringere Bettendichte auf als die drei Vergleichs- landkreise sowie der Regierungsbezirk Oberbayern und das Land Bayern. Dies betrifft vor allem die Fachrichtungen Innere Medizin und Chirurgie.

 Für Bayern wird bis zum Jahr 2030 ein Anstieg der Krankenhausfälle um 14% gegenüber dem Jahr 2008 vorhergesagt. Besonders hohe Anstiege werden für Herz-/Kreislauf- erkrankungen (+32,8%) und Neubildungen (+23,5%) vorhergesagt. Gesundheitliche Versorgung 69

 Im Landkreis Landsberg am Lech wird ein hoher Anteil der Pflegebedürftigen zuhause gepflegt.

 Die Plätze für dauerhafte vollstationäre Pflege im Pflegeheim weisen im Landkreis Landsberg am Lech die höchste Auslastung im Regionalvergleich auf.

 Bis zum Jahr 2030 wird in einer bundesweiten Studie sowohl für das ambulante als auch für das stationäre Pflegepersonal im Landkreis Landsberg am Lech eine Versorgungslücke in Höhe von ca. 70% des im Jahr 2013 vorhandenen Pflegepersonals vorhergesagt. 70 Gesundheitliche Versorgung

5.1. Ambulante ärztliche, psychotherapeutische und zahnärztliche Versorgung 5.1.1. Grundstruktur der Bedarfsplanung Rechtliche Grundlagen

Die Entscheidung über die Zulassung von Ärzten und Psychotherapeuten bzw. von Zahnärzten für die Versorgung gesetzlich krankenversicherter Patienten obliegt dem örtlichen Zulassungsausschuss für Ärzte bzw. dem örtlichen Zulassungsausschuss für Zahnärzte, der jeweils in gleicher Zahl aus Vertretern der Ärzteschaft und der Krankenkassen zusammengesetzt ist (vgl. § 96 SGB V [63]). Sofern der Landesausschuss eine Überversorgung im Sinne des § 101 Absatz 1 Satz 3 SGB V festgestellt hat und infolgedessen gemäß § 103 Abs. 1 Satz 2 SGB V Zulassungsbeschränkungen angeordnet hat, muss der Zulassungsausschuss Anträge auf Zulassung eines (Zahn-)Arztes, Psychotherapeuten oder Medizinischen Versorgungszentrums zur vertragsärztlichen Versorgung ablehnen (vgl. §95 Abs. 2 Satz 9 SGB V [63]). Gleiches gilt für Anträge zur Anstellung eines (Zahn-)Arztes in einem zugelassenen Medizinischen Versorgungszentrum. Eine Ausnahme liegt vor, wenn ein Zulassungsantrag wegen eines zusätzlichen lokalen oder qualifikationsbezogenen Sonderbedarfs nach § 101 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 SGB V vom Zulassungsausschuss positiv entschieden wird. Für die Nachbesetzung von Praxen in Planungsbereichen mit Zulassungsbeschränkungen greifen differenzierte Regelungen gemäß § 103 Absatz 3a SGB V.

Grundlage für die Feststellung, ob in einem Planungsbereich eine bedarfsgerechte Versorgung, eine Überversorgung oder eine Unterversorgung vorliegt, ist der Bedarfsplan, den die Kassenärztliche Vereinigung bzw. Kassenzahnärztliche Vereinigung nach § 99 Abs. 1 SGB V im Einvernehmen mit den Landesverbänden der Krankenkassen und den Ersatzkassen nach Maßgabe der jeweiligen Bedarfsplanungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) auf Landesebene aufstellt.

Bedarfsplanung der vertragsärztlichen Versorgung inkl. Psychotherapeuten

Planungsbereiche

Gliederungsschema Die Bedarfsplanungsrichtlinie des G-BA für die vertragsärztliche Versorgung (einschließlich der psychotherapeutischen Versorgung) wurde infolge der Anforderungen aus dem GKV-Versorgungs- strukturgesetz (GKV-VStG) vom 22.12.2011 ([64]) in wesentlichen Punkten überarbeitet. Ziel der zum 1. Januar 2013 in Kraft getretenen Neuerungen der Richtlinie war eine flexiblere und stärker an regionalen Besonderheiten ausgerichtete Ausgestaltung der Bedarfsplanung, um beispielsweise Probleme beim Zugang zur ambulanten Versorgung im ländlichen Raum besser zu berücksichtigen (vgl. [65]). Vor der Neufassung der Bedarfsplanungsrichtlinie bildete durchgängig die Ebene Kreisfreie Stadt / Landkreis / Kreisregion den Planungsbereich für die vertragsärztliche Bedarfsplanung (vgl. [66]). Die neue Bedarfsplanungsrichtlinie (vgl. [65], [67]) ist nach den in Tabelle 24 aufgelisteten vier Versorgungsebenen ausgerichtet, mit jeweils unterschiedlichen räumlichen Planungsbereichen.

In den räumlich unterschiedlich großen Planungsbereichen spiegeln sich die hohe Bedeutung einer wohnortnahen Versorgung bei der hausärztlichen Versorgung einerseits und die mit zunehmendem Spezialisierungsgrad des Facharztes wachsenden Einzugsgebiete andererseits wider. Durch die Neustrukturierung der räumlichen Planungsbereiche sind die Planungsbereiche auf Ebene der Mittelbereiche für die hausärztliche Versorgung zum Teil kleinräumiger als in der alten Bedarfs- planung. In der spezialisierten und gesonderten fachärztlichen Versorgung sind die Planungsbereiche größer als in der alten Bedarfsplanung. Gesundheitliche Versorgung 71

Tabelle 24: Versorgungsebenen der vertragsärztlichen Versorgung in der Bedarfsplanung

Versorgungsebene Zugeordnete Arztgruppen Planungsbereich

Hausärztliche Versorgung  Allgemeinärzte Mittelbereich  Praktische Ärzte  Ärzte ohne Gebietsbezeichnung  Hausärztlich tätige Internisten Allgemeine fachärztliche  Augenärzte Kreisfreie Stadt / Versorgung  Chirurgen Landkreis /  Frauenärzte Kreisregion  Hautärzte  HNO-Ärzte  Kinderärzte  Nervenärzte  Orthopäden  Psychotherapeuten38  Urologen Spezialisierte fachärztliche  Anästhesisten Raumordnungsregion Versorgung  Fachinternisten  Kinder- und Jugendpsychiater  Radiologen Gesonderte fachärztliche  Humangenetiker Bezirk der Versorgung  Laborärzte Kassenärztlichen  Neurochirurgen Vereinigung  Nuklearmediziner  Pathologen  Physikalische und Rehabilitations- Mediziner  Strahlentherapeuten  Transfusionsmediziner

Quelle: Bedarfsplanungsrichtlinie für die vertragsärztliche Versorgung [67]

Hausärztliche Versorgung Die Mittelbereiche sind gemäß der Zuordnung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) definiert. Ein Mittelbereich entspricht dem Einzugsbereich eines sog. Mittelzentrums, das die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des gehobenen Bedarfs übernimmt. Das Mittelzentrum sollte lt. Definition des BBSR mit dem öffentlichen Verkehr in maximal 45 Minuten erreichbar sein (vgl. [67], [68]). Im Fall des Landkreises Landsberg am Lech stimmen die Grenzen des Mittelbereichs mit denen des Landkreises überein: Dem Mittelbereich Landsberg am Lech sind die 31 Gemeinden des Landkreises Landsberg am Lech sowie das gemeindefreie Gebiet des Ammersees zugeordnet (vgl. [69]).

Für die Bedarfsplanung der hausärztlichen Versorgung wurde dieser Mittelbereich mit der Fortschreibung des Bedarfsplans der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) vom 14. November 2013 in zwei Planungsbereiche geteilt: den nördlichen Planungsbereich „Landsberg am Lech“ (bestehend aus 19 Gemeinden sowie dem gemeindefreien Gebiet des Ammersees) und den südlichen Planungsbereich „Dießen am Ammersee“ (bestehend aus 12 Gemeinden). Hintergrund für die Aufteilung in zwei Planungsbereiche war unter anderem das Ziel, im Sinne einer wohnortnahen

38 Überwiegend oder ausschließlich psychotherapeutisch tätige Ärzte, Fachärzte für Psychotherapeutische Medizin, Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychologische Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichen- psychotherapeuten 72 Gesundheitliche Versorgung

Versorgung eine Entfernung von maximal 30 Kilometern zwischen den Ortsmitten der am weitesten entfernt liegenden Gemeinden des Planungsbereichs zu gewährleisten (vgl. [70]). Die Zuordnung der einzelnen Landkreis-Gemeinden zu den beiden Planungsbereichen ist in Tabelle 50 in Anhang C zu finden.

Abbildung 36 zeigt eine kartografische Darstellung der beiden Planungsbereiche für die hausärztliche Versorgung im Landkreis Landsberg am Lech.

Abbildung 36: Planungsbereiche für die hausärztliche Versorgung im Landkreis Landsberg am Lech

Allgemeine fachärztliche Versorgung Die für die Bedarfsplanung der allgemeinen fachärztlichen Versorgung zugrunde gelegten Planungs- bereiche Kreisfreie Stadt / Landkreis / Kreisregion werden vom G-BA jeweils einem von fünf Typen zugeteilt, die sich am Konzept der Großstadtregionen des BBSR orientieren. Durch diese Typisierung sollen die ambulanten Versorgungsbeziehungen zwischen Stadt, Umland und ländlichem Raum abgebildet werden, um die Mitversorgungsleistung größerer Städte für das Umland zu berücksichtigen (vgl. [67]). Die Typisierung umfasst insgesamt folgende Kreistypen (vgl. [70]):

 Typ 1: stark mitversorgend  Typ 2: Dual-Versorgung  Typ 3: stark mitversorgt  Typ 4: mitversorgt  Typ 5: Eigenversorgung

Der Landkreis Landsberg am Lech ist dem Kreistyp 4 („mitversorgt“) zugeordnet (vgl. [67]). Gesundheitliche Versorgung 73

Spezialisierte fachärztliche Versorgung Die Raumordnungsregionen, welche die Planungsbereiche für die spezialisierte fachärztliche Versor- gung darstellen, sind, wie die Mittelbereiche, gemäß der Zuordnung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) definiert. Die Raumordnungsregionen sind fast deckungsgleich mit den Planungsregionen der Länder (vgl. [71]). Der Landkreis Landsberg am Lech ist, zusammen mit der Landeshauptstadt München, dem Landkreis München sowie sechs weiteren Landkreisen39, der Raumordnungsregion München zugeordnet (vgl. [67], [72]).

Abbildung 37 zeigt eine kartografische Darstellung der Raumordnungsregion München, welche den Planungsbereich für die spezialisierte fachärztliche Versorgung im Landkreis Landsberg am Lech darstellt.

Abbildung 37: Raumordnungsregion München

Landkreis Landsberg am Lech (LL), Landeshauptstadt München (M), Landkreis München (M), Landkreise Dachau (DAH), Ebersberg (EBE), Erding (ED), Freising (FS), Fürstenfeldbruck (FFB), Starnberg (STA)

Gesonderte fachärztliche Versorgung Der Bezirk der kassenärztlichen Vereinigung, welcher den Planungsbereich für die gesonderte fachärztliche Versorgung darstellt, ist im Fall des Landkreises Landsberg am Lech das Bundesland Bayern.

39 Landkreise Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Starnberg 74 Gesundheitliche Versorgung

Ermittlung Versorgungsgrad

Allgemeine Verhältniszahlen Innerhalb der vier Versorgungsebenen ist pro Arztgruppe eine sog. Allgemeine Verhältniszahl (ausgedrückt als Arzt / Einwohner-Relation) festgelegt, welche den allgemeinen bedarfsgerechten Versorgungsgrad definiert. Als Ausgangsbasis für die Ermittlung der Allgemeinen Verhältniszahlen pro Arztgruppe werden dabei die Arzt- und Einwohnerzahlen zum Stichtag der erstmaligen Einbeziehung der jeweiligen Arztgruppe in die vertragsärztliche Bedarfsplanung (d.h. je nach Arztgruppe bis ins Jahr 1990 zurückreichend) verwendet [67]. Das prinzipielle Beibehalten dieser Vorgehensweise im Rahmen der Überarbeitung der Bedarfsplanungsrichtlinie infolge des GKV-Versorgungsstrukturgesetzes im Jahr 2012 wurde damit begründet, dass kein evidenzbasierter Ansatz für die Ermittlung von Verhältniszahlen für die angemessene Versorgung einer Bevölkerung identifiziert werden konnte und weder die WHO noch die OECD40 bislang einheitliche Verhältniszahlen für eine ausreichende Versorgung definiert hätten (vgl. [65], S. 116 f.). Im GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) vom 16.7.2015 wurde der G-BA beauftragt, bei künftigen Anpassungen der Verhältniszahlen neben der demografischen Entwicklung auch die Morbiditäts- und Sozialstruktur zu berücksichtigen (vgl. Art. 1 Abs. 43 b GKV- VSG [73] i.V.m. § 101 Abs. 2 Nr. 3 SGB V [63]).

In den Allgemeinen Verhältniszahlen der aktuellsten Bedarfsplanungsrichtlinie in der Fassung vom 15.12.2016 ist die Berücksichtigung der Morbiditäts- und Sozialstruktur noch nicht umgesetzt. Die nach dieser Fassung der Bedarfsplanungsrichtlinie gültigen Allgemeinen Verhältniszahlen zu den einzelnen Arztgruppen sind Tabelle 48 in Anhang C zu entnehmen.

Feststellung einer Über- bzw. Unterversorgung Um den regionalen Versorgungsgrad in einem Planungsbereich zu beurteilen, wird für den Planungsbereich pro Arztgruppe die sog. lokale Verhältniszahl (Anzahl zugelassener Vertragsärzte und angestellter Ärzte im jeweiligen Planungsbereich in Relation zur Einwohnerzahl) ermittelt und ins Verhältnis gesetzt zur Allgemeinen Verhältniszahl der jeweiligen Arztgruppe41.

Im Fall, dass die lokale Verhältniszahl die Allgemeine Verhältniszahl um mindestens 10 Prozent überschreitet, ist gemäß Bedarfsplanungsrichtlinie bzw. §101 Abs. 1 Satz 3 SGB V [63] eine Überversorgung anzunehmen. Wurde in einem Planungsbereich eine Überversorgung festgestellt, hat der Landesausschuss nach § 103 Abs. 1 Satz 2 SGB V Zulassungsbeschränkungen anzuordnen.

Bei der Definition von Anhaltspunkten für eine Unterversorgung wird nach Arztgruppe differenziert: Bei der hausärztlichen Versorgung ist eine Unterversorgung anzunehmen, wenn der über die Allgemeine Verhältniszahl definierte Bedarf durch die vorhandene Versorgung um mehr als 25 Prozent unter- schritten wird. Bei der allgemeinen, spezialisierten und gesonderten fachärztlichen Versorgung ist eine Unterversorgung jeweils dann anzunehmen, wenn der über die Allgemeine Verhältniszahl definierte Bedarf um mehr als 50 Prozent unterschritten wird.

Ergeben sich aus dem Versorgungsgrad eines Planungsbereichs nach diesen Kriterien Anhaltspunkte für eine Unterversorgung, so entscheidet der Landesausschuss nach weitergehender Prüfung der lokalen Versorgungsstrukturen, ob eine Unterversorgung festzustellen ist. Zudem kann eine drohende

40 OECD = Organisation for Economic Co-operation and Development (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) 41 unter Beachtung des Demografiefaktors, s. weiterer Text Gesundheitliche Versorgung 75

Unterversorgung festgestellt werden, wenn insbesondere aufgrund der Altersstruktur der in einem Planungsbereich tätigen Vertragsärzte in absehbarer Zeit mit Versorgungsproblemen zu rechnen ist (vgl. § 100 Absatz 1 SGB V [63] in Verbindung mit § 29 Bedarfsplanungsrichtlinie [67]).

Sofern eine Unterversorgung oder drohende Unterversorgung durch den Landesausschuss festgestellt wurde, können bestimmte Fördermaßnahmen greifen (§ 105 SGB V [63]). Hierzu gehören die Zahlung von Sicherstellungszuschlägen, die Finanzierung von Fördermaßnahmen aus einem von der jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung und den Landesverbänden der Krankenkassen sowie Ersatzkassen finanzierten Strukturfonds oder die Gründung eigener Einrichtungen zur medizinischen Versorgung durch die Kassenärztlichen Vereinigungen oder durch die Kommunen. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns bildete mit Beschluss vom 24.3.2012 einen Strukturfonds. Regelungen zur Verwendung und Verteilung der Mittel des Strukturfonds sind der zum 2.7.2016 in Kraft getretenen Sicherstellungsrichtlinie zu entnehmen [74]. Einzelne der vorgesehenen Fördermöglich- keiten sind bereits vor Eintritt einer (drohenden) Unterversorgung nutzbar. Nach Feststellung einer (drohenden) Unterversorgung dürfen bei Ärzten der jeweiligen Arztgruppe die Maßnahmen zur Fallzahlbegrenzung oder –minderung bei der Behandlung von Patienten des betreffenden Planungsbereichs nicht angewendet werden (vgl. § 87b Abs. 3 SGB [63]).

Demografiefaktor Aufgrund von Unterschieden in der Altersstruktur der Bevölkerung sind unterschiedliche Inanspruchnahme-Raten der ärztlichen Versorgung in den verschiedenen Planungsbereichen zu erwarten. Um dieser Tatsache Rechnung zu tragen, wird vor der Ermittlung des Versorgungsgrads einer Planungsregion die Allgemeine Verhältniszahl, d.h. die Soll-Zahl an Ärzten, mit dem sog. Demografie- faktor multipliziert.

Der Demografiefaktor wird separat für jeden Planungsbereich und jede Arztgruppe ermittelt. Ein Bestandteil bei seiner Berechnung ist der aus Abrechnungsdaten ermittelte Leistungsbedarfsfaktor pro Arztgruppe (Leistungsbedarf der 65-jährigen und älteren Bevölkerung im Verhältnis zum Leistungs- bedarf der unter 65-Jährigen), der bundesweit einheitlich angesetzt wird. Zusätzlich gehen in die Berechnung des Demografiefaktors die allgemeinen und regionalen Altersfaktoren ein. Hierbei handelt es sich um die Anteile der unter 65-Jährigen bzw. der 65-Jährigen und Älteren an der Gesamt- bevölkerung, zum einen auf Bundesebene (allgemeine Altersfaktoren), zum anderen auf Ebene des betreffenden Planungsbereichs (regionale Altersfaktoren). Bei Arztgruppen, die von älteren Patienten verstärkt in Anspruch genommen werden, ergibt sich in Planungsbereichen mit einem hohen Bevölkerungsanteil älterer Menschen durch Anwenden des Demografiefaktors eine höhere Soll-Zahl an Ärzten.

Die pro Arztgruppe ermittelten Leistungsbedarfsfaktoren sind Tabelle 49 in Anhang C zu entnehmen. Für die hausärztliche Versorgung ergibt sich lt. aktuellster Bedarfsplanungsrichtlinie [67] ein Leistungs- bedarfsfaktor in Höhe von 2,567. Gleich hohe oder höhere Werte nimmt der Leistungsbedarfsfaktor für die folgenden Arztgruppen an: Augenärzte, Internisten und Urologen, d.h. in diesen Arztgruppen fällt die geschätzte höhere Inanspruchnahme durch ältere Patienten mindestens so hoch aus wie bei Hausärzten.

Gemäß §9 Abs. 8 der Bedarfsplanungsrichtlinie [67] sind bei der Besetzung von Arztsitzen, die aufgrund des Demografiefaktors ausgeschrieben werden, nach Möglichkeit solche Bewerber zu berücksichtigen, die „[…] zusätzlich zu ihrem Fachgebiet über eine gerontologisch/geriatrische Qualifikation verfügen.“ ([67], S. 11). 76 Gesundheitliche Versorgung

Generell gilt für Neuzulassungen zur vertragsärztlichen Versorgung gemäß der Bedarfsplanungs- richtlinie, dass zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung behinderter Menschen die Barrierefreiheit der Arztpraxen besonders zu beachten ist.

Bedarfsplanung der vertragszahnärztlichen Versorgung

Die Abgrenzung der Planungsbereiche sowie die Feststellung des Versorgungsgrads in der vertrags- zahnärztlichen Versorgung (inkl. Kieferorthopädie) ist in der Bedarfsplanungsrichtlinie Zahnärzte [75] geregelt.

Planungsbereiche

Die Planungsbereiche für die zahnärztliche Versorgung sind in der Regel die kreisfreien Städte, Landkreise und Kreisregionen in der BBSR-Gliederung, wobei als kleinste Planungseinheit die kommunale Gliederung angesetzt wird (i.d.R. die Gemeinden; auch eine Untergliederung oder Zusammenfassung von Gemeinden ist zulässig).

Bei der kieferorthopädischen Versorgung wird als Planungsbereich in der Regel der Stadt- oder Landkreis zugrunde gelegt.

Ermittlung des Versorgungsgrads

Verhältniszahlen der bedarfsgerechten Versorgung Zur Festlegung des allgemeinen bedarfsgerechten Versorgungsgrads gelten bei der vertrags- zahnärztlichen Versorgung getrennte Verhältniszahlen für die zahnärztliche Versorgung einerseits und die kieferorthopädische Versorgung andererseits.

Für die zahnärztliche Versorgung gilt in Abhängigkeit von der regionalen Lage des Planungsbereichs eine von zwei unterschiedlichen Verhältniszahlen. Für die Planungsbereiche im Landkreis Landsberg am Lech gilt hierbei die Verhältniszahl 1 Zahnarzt pro 1.680 Einwohner.

Für die kieferorthopädische Versorgung gilt einheitlich eine Verhältniszahl von 1 Kieferorthopäde pro 4.000 Einwohner im Alter zwischen 0 und 18 Jahren.

Feststellung einer Über- bzw. Unterversorgung Zur Ermittlung des Versorgungsgrads in einem Planungsbereich wird analog dem Vorgehen bei der vertragsärztlichen Versorgung die lokale Verhältniszahl (Zahl der behandelnd tätigen Zahnärzte bzw. Kieferorthopäden in Relation zur Zahl der Einwohner) ermittelt und mit der o.g. Verhältniszahl zur Festlegung des bedarfsgerechten Versorgungsgrads verglichen.

Von einer Überversorgung ist auszugehen, wenn die lokale Verhältniszahl die Verhältniszahl der bedarfsgerechten Versorgung um mindestens 10 Prozent überschreitet (vgl. § 7 Bedarfsplanungs- Richtlinie Zahnärzte [75]).

Anhaltspunkte für eine Unterversorgung sind gegeben, wenn der Bedarf den Stand der vertrags- zahnärztlichen Versorgung um mehr als 100 Prozent überschreitet (vgl. § 6 Bedarfsplanungs-Richtlinie Zahnärzte [75]). Gesundheitliche Versorgung 77

Ergeben sich aus dem Versorgungsgrad eines Planungsbereichs nach diesen Kriterien Anhaltspunkte für eine Unterversorgung, so erfolgt analog dem Vorgehen bei der vertragsärztlichen Versorgung eine weitere Prüfung durch den Landesausschuss.

5.1.2. Berücksichtigung regionaler Besonderheiten in der Bedarfsplanung

Der bei der Ermittlung des aktuellen Versorgungsgrads angesetzte Demografiefaktor dient, wie in Kapitel 5.1.1 dargelegt, dazu, regionale Unterschiede in der Altersstruktur und daraus resultierende Unterschiede in der Inanspruchnahme vertragsärztlicher Leistungen zu berücksichtigen. Darüber hinaus sind gemäß § 99 Absatz 1 Satz 3 SGB V Abweichungen von der Bedarfsplanungsrichtlinie zur Berücksichtigung regionaler Besonderheiten zulässig, wenn dies für eine bedarfsgerechte Versorgung erforderlich ist.

In der Bedarfsplanungs-Richtlinie des G-BA für die vertragsärztliche Versorgung sind folgende Beispiele für regionale Besonderheiten aufgelistet, die eine begründete Abweichung von der Richtlinie rechtfertigen können ([67], S. 7):

„Regionale Besonderheiten im Sinne des § 99 Absatz 1 Satz 3 SGB V können insbesondere sein:  die regionale Demografie (z. B. ein über- oder unterdurchschnittlicher Anteil von Kindern oder älteren Menschen),  die regionale Morbidität (z.B. auffällige Prävalenz- oder Inzidenzraten),  sozioökonomische Faktoren (z. B. Einkommensarmut, Arbeitslosigkeit und Pflegebedarf),  räumliche Faktoren (z.B. Erreichbarkeit, Entfernung, geografische Phänomene wie Gebirgszüge oder Flüsse, Randlagen, Inseln oder eine besondere Verteilung von Wohn- und Industriegebieten) sowie  Infrastrukturelle Besonderheiten (u.a. Verkehrsanbindung, Sprechstundenzeiten/Arbeitszeiten und Versorgungsschwerpunkte des Vertragsarztes, Barrierefreiheit, Zugang zu Versorgung- angeboten angrenzender Planungsbereiche unter Berücksichtigung von Über- und Unterversorgung und anderer Sektoren, z.B. in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen etc.).“

Abweichungen aufgrund regionaler Besonderheiten können bereits im Bedarfsplan der KV-Region42 (hier: Bayern) für das gesamte Land oder auch nur für einzelne Planungsbereiche vorgesehen werden, beispielsweise in Form eines veränderten Zuschnitts der regionalen Planungsbereiche, einer Anpas- sung der Allgemeinen Verhältniszahlen oder einer Änderung der Zuteilung einer Arztgruppe zu einer der vier Versorgungsebenen43 (mit dem Ziel einer stärker kleinräumigen oder auch einer großflächigeren Beplanung) [76], [67].

Darüber hinaus besteht auf lokaler Einzelfall-Ebene die Möglichkeit, dass der Zulassungsausschuss in Reaktion auf einen entsprechenden Antrag eines Arztes einen lokalen oder qualifikationsbezogenen Sonderbedarf feststellt und die (ortsgebundene) Zulassung eines zusätzlichen Vertragsarztes in einem grundsätzlich wegen Überversorgung gesperrten Planungsbereich genehmigt ([76], [67]). Bei voraussichtlich nur vorübergehender Natur des gesonderten Versorgungsbedarfs ist gemäß § 36 Absatz 5 Bedarfsplanungsrichtlinie [67] anstelle einer Sonderbedarfszulassung das Instrument der Ermächtigung von Ärzten oder Einrichtungen (z.B. Krankenhäuser) zu nutzen.

42 KV = Kassenärztliche Vereinigung 43 s. S. 71 78 Gesundheitliche Versorgung

Der Landesausschuss kann zudem innerhalb eines Planungsbereichs für eine abgegrenzte Bezugsregion einen zusätzlichen lokalen Versorgungsbedarf in einem nicht unterversorgten Planungsbereich feststellen (vgl. § 101 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3a SGB V [63] in Verbindung mit § 35 Bedarfsplanungsrichtlinie für die vertragsärztliche Versorgung [67] bzw. § 6a Bedarfsplanungs- richtlinie für die vertragszahnärztliche Versorgung [75]). Als Kriterien für eine solche Feststellung kann der Landesausschuss die oben genannten Beispiele für regionale Besonderheiten zugrunde legen. Nach Feststellung eines solchen zusätzlichen lokalen Versorgungsbedarfs können ähnliche Förder- maßnahmen wie im Fall der Feststellung einer Unterversorgung oder drohenden Unterversorgung eingesetzt werden (vgl. § 105 SGB V [63]). Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung zielen diese Fördermaßnahmen nicht darauf ab, zusätzliche Niederlassungsmöglichkeiten einzuräumen, sondern die Tätigkeit bereits praktizierender Ärztinnen und Ärzte zu fördern [76].

Gesundheitliche Versorgung 79

5.1.3. Versorgungssituation im Landkreis Landsberg am Lech Aktueller Stand

Die aktuellsten verfügbaren Zahlen zum Stand der vertragsärztlichen Versorgung in Bayern sind den Planungsblättern mit Stand Juli 2017 zum KVB-Bedarfsplan von Dezember 2016 zu entnehmen ([77]). Aus den Planungsblättern ergibt sich, dass derzeit in allen Planungsbereichen, die den Landkreis Landsberg am Lech betreffen, in allen Arztgruppen das Kriterium für die Feststellung einer Über- versorgung erfüllt ist (Versorgungsgrad mindestens 110%). Die Planungsbereiche sind demnach für weitere Zulassungen gesperrt.

Die folgenden Tabellen (Tabelle 25 - Tabelle 27) enthalten eine detaillierte Darstellung pro Arztgruppe in der hausärztlichen sowie der allgemeinen und spezialisierten fachärztlichen Versorgung. Eine entsprechende Darstellung für die gesonderte fachärztliche Versorgung, bei der das gesamte Bundesland Bayern den Planungsbereich bildet, ist in Anhang C zu finden.

Tabelle 25: Versorgungssituation lt. KVB-Bedarfsplan zur hausärztlichen Versorgung in den beiden Planungs- regionen des Landkreises Landsberg am Lech

Hausärztliche Versorgung Dießen am Landsberg Ammersee am Lech

Allgemeine Verhältniszahl (ein Arzt je Anzahl Einwohner) 1 : 1.681 1 : 1.705 nach Modifikation um Demografiefaktor

Anzahl Ärzte nach Anrechnung in Bedarfsplanung 21,5 55,0 davon: Vertragsärzte 21,0 46,5 Angestellte Ärzte 0,5 8,5

Anzahl Einwohner zum 31.12.2015 32.401 85.256 Anzahl Einwohner pro Arzt 1.507 1.550

Versorgungsgrad 111,5% 110,0% Planungsbereich gesperrt? ja ja Anzahl Ärzte oberhalb der Sperrgrenze 0,3 0,0

Personenzählung Ärzte 24 62 Bayern: Durchschnittsalter Ärzte in Jahren 55,5 52,3 55,1 Anteil Ärzte 60 Jahre und älter 37,5% 22,6% 34,8% Anteil Ärzte unter 45 Jahre 12,5% 25,8% 15,3% Anteil weiblicher Ärzte 46% 45% 40%

Quelle: Planungsblätter zu KVB-Bedarfsplan Dezember 2016, Stand Juli 2017 [77], KVB-Versorgungsatlanten Stand August 2017 [78], eigene Berechnungen

80 Gesundheitliche Versorgung

Tabelle 26: Versorgungssituation lt. KVB-Bedarfsplan zur allgemeinen fachärztlichen Versorgung im Landkreis Landsberg am Lech

Allgemeine fachärztliche Versorgung Augen- Chir- Frauen- Haut- HNO- Kinder- Nerven- Ortho- Psycho- Uro- Planungsbereich: Landkreis Landsberg am Lecha ärzte urgen ärzteb ärzte Ärzte ärztec ärzte päden thera- logen peuten Allgemeine Verhältniszahl (ein Arzt je Anzahl Einwohner) 1 : 22.998 1 : 42.568 1 : 6.267 1 : 42.358 1 : 33.224 1 : 3.990 1 : 32.234 1 : 26.597 1 : 8.462 1 : 51.284 nach Modifikation um Demografiefaktor

Anzahl Ärzte nach Anrechnung in Bedarfsplanung 6,0 3,5 10,5 3,5 4,0 6,5 4,5 5,0 27,0 3,0 davon: Vertragsärzte 4,0 1,5 8,0 3,0 3,0 6,0 4,5 5,0 27,0 2,0 Angestellte Ärzte 2,0 2,0 2,5 0,5 1,0 0,5 0,0 0,0 0,0 1,0

Anzahl Einwohner pro Arzt 19.610 33.616 5.597 33.616 29.414 3.292 26.146 23.531 4.358 39.219

Versorgungsgrad 117,3% 126,6% 112,0% 126,0% 113,0% 121,2% 123,3% 113,0% 194,2% 130,8% Planungsbereich gesperrt? ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja Anzahl Ärzte oberhalb der Sperrgrenze 0,4 0,5 0,2 0,4 0,1 0,6 0,5 0,1 11,7 0,5

Personenzählung Ärzte 6 8 15 4 5 8 5 5 39 4

Durchschnittsalter Ärzte in Jahren 53,8 51,8 50,7 k.A. 51,6 52,8 51,8 52,6 56,3 k.A. Vergleichswert Bayern 53,2 54,5 53,4 52,3 53,3 52,2 54,2 52,1 55,1 52,9

Anteil Ärzte 60 Jahre und älter 16,7% 0,0% 13,3% k.A. 0,0% 25,0% 40,0% 0,0% 48,7% k.A. Vergleichswert Bayern 30,4% 23,9% 25,7% 21,1% 26,3% 22,4% 29,1% 19,6% 36,9% 20,0%

Anteil Ärzte unter 45 Jahre 0,0% 0,0% 20,0% k.A. 40,0% 25,0% 20,0% 20,0% 17,9% k.A. Vergleichswert Bayern 25,2% 9,1% 18,7% 20,2% 21,4% 20,1% 13,4% 19,5% 18,1% 16,8%

Anteil weiblicher Ärzte 33% 25% 80% k.A. 0% 25% 60% 20% 77% k.A. Vergleichswert Bayern 41% 14 % 60% 49% 26 % 48% 38% 7 % 72% 10% a: Einwohner zum 31.12.2015: 117.657, b: Bezugsgröße bei Frauenärzten: weibliche Bevölkerung (58.769), cBezugsgröße bei Kinderärzten: Bevölkerung unter 18 Jahren (21.397) Quelle: Planungsblätter zu KVB-Bedarfsplan Dezember 2016, Stand Juli 2017 [77], KVB-Versorgungsatlanten Stand August 2017 [78], eigene Berechnungen Gesundheitliche Versorgung 81

Tabelle 27: Versorgungssituation lt. KVB-Bedarfsplan zur spezialisierten fachärztlichen Versorgung in der Raumordnungsregion München

Spezialisierte fachärztliche Versorgung Anästhesisten Fachinternisten Kinder- und Radiologen Planungsbereich: Raumordnungsregion Münchena Jugendpsychiaterb Allgemeine Verhältniszahl (ein Arzt je Anzahl Einwohner) nach 1 : 47.571 1 : 22.365 1 : 16.909 1 : 49.714 Modifikation um Demografiefaktor

Anzahl Ärzte nach Anrechnung in Bedarfsplanung 189,75 346,25 31,25 118,25 davon: Vertragsärzte 147,0 279,0 25,75 77,0 Angestellte Ärzte 42,75 67,25 5,5 41,25

Anzahl Einwohner pro Arzt 15.014 8.228 15.186 24.092

Versorgungsgrad 316,8% 271,8% 111,3% 206,3% Planungsbereich gesperrt? ja ja ja ja Anzahl Ärzte oberhalb der Sperrgrenze 123,9 206,1 0,4 55,2

Personenzählung Ärzte 251 461 42 174 davon im Landkreis Landsberg am Lech 5 21 0 4

Durchschnittsalter Ärzte in Jahren 54,0 54,0 52,6 51,4 Vergleichswert Bayern 54,3 53,9 51,9 51,6

Anteil Ärzte 60 Jahre und älter 26,3% 27,3% 16,7% 21,8% Vergleichswert Bayern 25,8% 24,6% 17,2% 19,5%

Anteil Ärzte unter 45 Jahre 13,5% 16,3% 16,7% 26,4% Vergleichswert Bayern 11,9% 13,9% 20,6% 23,7%

Anteil weiblicher Ärzte 56% 25% 74% 40% Vergleichswert Bayern 41% 21% 61% 29% a: Einwohner zum 31.12.2015: 2.848.906, b: Bezugsgröße bei Kinder- und Jugendpsychiatern: Bevölkerung unter 18 Jahren (474.575) Quelle: Planungsblätter zu KVB-Bedarfsplan Dezember 2016, Stand Juli 2017 [77], KVB-Versorgungsatlanten Stand August 2017 [78], eigene Berechnungen

82 Gesundheitliche Versorgung

Aus Tabelle 25 bis Tabelle 27 ist ersichtlich, dass der Grenzwert zur Feststellung einer vorliegenden Überversorgung (Versorgungsgrad mindestens 110%) in mehreren Arztgruppen nur knapp erreicht oder überschritten wird: in der hausärztlichen Versorgung in den beiden Planungsbereichen Dießen am Ammersee bzw. Landsberg am Lech (Versorgungsgrad 111,5% bzw. 110,0%), in der allgemeinen fachärztlichen Versorgung im Landkreis Landsberg am Lech in den Arztgruppen der Frauenärzte (Versorgungsgrad 112,0%), der HNO-Ärzte (Versorgungsgrad 113,0%) sowie der Orthopäden (Versor- gungsgrad 113,0%), und in der spezialisierten fachärztlichen Versorgung in der Arztgruppe der Kinder- und Jugendpsychiater (Versorgungsgrad 111,3%).

Im Landkreis Landsberg am Lech ist derzeit kein Kinder- und Jugendpsychiater in der vertrags- ärztlichen Versorgung tätig. Es ist vorstellbar, dass der aktuell gültige Zuschnitt der Planungsbereiche eine Verbesserung der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgungssituation erschweren wird: In dieser Arztgruppe bildet die Raumordnungsregion München den Planungsbereich (vgl. S. 73). Im ersten Halbjahr 2017 waren in diesem Planungsbereich noch 2,5 Arztsitze zu vergeben. Beide wurden zwischenzeitlich im Stadtgebiet München besetzt. Somit bestehen in diesem Planungsbereich aktuell keine freien Vertragsarztsitze für Kinder- und Jugendpsychiater, obwohl im Landkreis Landsberg am Lech am westlichen Rand dieses Planungsbereichs weiterhin kein Kinder- und Jugendpsychiater in der vertragsärztlichen Versorgung tätig ist.

Auch in der Arztgruppe der Fachinternisten, für die seit 2013 ebenfalls die Raumordnungsregion München den Planungsbereich bildet, ist vorstellbar, dass dieser neue Zuschnitt des Planungsbereichs in künftigen Jahren Probleme bei der Aufrechterhaltung des aktuellen Versorgungsniveaus im Landkreis Landsberg am Lech ergeben kann: Es ist anzunehmen, dass die aktuelle räumliche Verteilung der Fachinternisten in der Raumordnungsregion München, mit derzeit 21 Fachinternisten im Landkreis Landsberg am Lech, im Wesentlichen noch geprägt ist durch die bis zum Jahr 2012 erfolgte Bedarfs- planung auf Ebene des Landkreises. Ausgehend vom aktuellen Versorgungsgrad von 271,8% werden auf absehbare Zeit keine neuen Vertragsarztsitze im Planungsbereich zu vergeben sein. Wenn einzelne der aktuell im Landkreis Landsberg am Lech tätigen Fachinternisten aus Altersgründern ihre Praxen aufgeben, könnten daher weitere Anfahrtswege zu Praxen in der Raumordnungsregion München anfallen. Die Verwendung der Raumordnungsregionen gemäß BBSR-Kategorisierung als Planungs- bereiche für die spezialisierte fachärztliche Versorgung ist an der Verflechtung von Räumen über Pendlerbeziehungen orientiert. Speziell bei der Arztgruppe der Fachinternisten, die verstärkt durch ältere Menschen in Anspruch genommen wird44, hat jedoch eine wohnortnahe Versorgung für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen eine hohe Bedeutung.

Eine Spezialisierung innerhalb der Arztgruppe der Fachinternisten, bei der ebenfalls eine wohnortnahe Versorgung von hoher Bedeutung ist, stellt die nephrologische Versorgung dar. Um eine wohnortnahe Dialyseversorgung sicherzustellen, kann gemäß § 37 Abs. 4 der Bedarfsplanungs-Richtlinie [67] eine Genehmigung zur Durchführung eines Versorgungsauftrags auch dann erteilt werden, wenn im Planungsbereich aufgrund einer festgestellten Überversorgung in der Arztgruppe der Fachinternisten Zulassungsbeschränkungen gelten. Zum Stand August 2017 [78] waren im Landkreis Landsberg am Lech zwei Fachinternisten mit dem Schwerpunkt Nephrologie in der vertragsärztlichen Versorgung tätig. Eine ambulante Dialysebehandlung wird innerhalb des Landkreises Landsberg am Lech in einem Medizinischen Versorgungszentrum in Kaufering angeboten. Die Abteilung für ambulante Dialyse- behandlung am Klinikum Landsberg wurde Ende September 2017 geschlossen [79].

44 Bei der Herleitung des Demografiefaktors nach Bedarfsplanungsrichtlinie wird in dieser Arztgruppe ein Leistungsbedarfsfaktor von 4,168 angesetzt, vgl. Tabelle 49 in Anhang C. Gesundheitliche Versorgung 83

Ergänzend zu den vertragsärztlich tätigen Ärzten und Psychotherapeuten sind im Landkreis Landsberg am Lech zum Datenstand Dezember 2017 insgesamt 17 Ärzte ohne Kassenzulassung tätig (neun Ärzte für Allgemeinmedizin, ein Augenarzt, ein Chirurg, ein Hautarzt, zwei Fachinternisten, ein Facharzt für Psychotherapie, ein Orthopäde, ein Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin - Sportmedizin) [80].

In der vertragszahnärztlichen Versorgung liegt zum Stand 31.12.2017 ebenfalls durchweg eine Überversorgung im Sinne der Bedarfsplanungsrichtlinie vor [81]: In der allgemeinzahnärztlichen Versorgung beträgt im Landkreis Landsberg am Lech zum Stand 31.12.2017 der Versorgungsgrad 115,0%. In 19 der 31 Gemeinden des Landkreises gibt es eine Zahnarztpraxis. In der kieferorthopädischen Versorgung beträgt der Versorgungsgrad 150,9%. Insgesamt sind im Landkreis Landsberg am Lech 8 Kieferorthopäden inkl. angestellter Zahnärzte tätig (in Landsberg am Lech, Dießen am Ammersee und ).

Nähere Analysen, ob ausgehend von der aktuellen Versorgungssituation die Nachhaltigkeit einer bedarfsgerechten vertragsärztlichen Versorgung gewährleistet ist und ob Aspekte wie die Sicherstellung einer wohnortnahen Versorgung in relevanten Arztgruppen gegeben sind, werden in den nachfolgenden Abschnitten auf der Basis verfügbarer quantitativer statistischer Daten sowie Geodaten dargestellt.

Weiterführende Erhebungen zur Bedarfsgerechtigkeit der aktuellen Versorgungssituation mit qualitativen Methoden, wie z.B. Experteninterviews oder Fokusgruppen-Interviews, sind nicht Bestandteil der vorliegenden Bestands- und Bedarfsanalyse. Vorstellbar wäre, dass der im Rahmen der Gesundheitsregionplus eingerichtete Arbeitskreis zur Gesundheitsversorgung solche ergänzenden Untersuchungen durchführt bzw. durchführen lässt.

Beim 1. Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 3.5.2017 wurden Hinweise auf mögliche Versorgungsengpässe trotz formaler Überversorgung speziell im Bereich psychiatrische Versorgung thematisiert45.

Im Zuge der durch die KVB derzeit bayernweit durchgeführten Neustrukturierung des ärztlichen Bereitschaftsdienstsystems wurde zum Jahresende 2017 die bislang am Klinikum Landsberg am Lech angesiedelte Bereitschaftspraxis des Gesola-Ärztenetzwerks46 größtenteils geschlossen ([82], [83], [84]). Die bayernweite Neuorganisation des ärztlichen Bereitschaftsdienstes beinhaltet die Schaf- fung größerer Organisationsbezirke mit zentralen Bereitschaftsdienstpraxen, die von niedergelassenen Ärzten der jeweiligen Region sowie von sog. Poolärzten (Nicht-Vertragsärzten) besetzt sind, sowie die Einführung eines Fahrdienstes für Hausbesuche ([85], [86]). Die Neustrukturierung wurde nach Angaben der KVB eingeführt, um durch eine Verringerung der Dienstbelastung im Bereitschaftsdienst die Übernahme von Hausarztpraxen für den Ärzte-Nachwuchs attraktiver zu machen. Mit der neuen Bereitschaftspraxis-Struktur werden laut KVB zudem die Anforderungen aus dem zum 1.1.2016 in Kraft getretenen Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) zur Sicherstellung der ambulanten Notfallversorgung erfüllt, ohne die im Gesetzeswortlaut vorgesehenen Portalpraxen einzuführen ([86], [87]). Gemäß den Neuerungen aus dem Krankenhausstrukturgesetz sollen die Kassenärztlichen Vereinigungen zur Sicherstellung des Notdienstes entweder vertragsärztliche Notdienstpraxen (sog. Portalpraxen) als

45 Quelle: Protokoll des 1. Gesundheitsforums der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 3.5.2017 46 Gesola = Gesundheitsorganisation Lech-Ammersee 84 Gesundheitliche Versorgung

erste Anlaufstelle in oder an den Krankenhäusern einrichten oder Notfallambulanzen der Kranken- häuser unmittelbar in den Notdienst einbinden (vgl. Art. 6 Abs. 1a KHSG [88]). Im Landkreis Landsberg am Lech bestand seit 2009 eine regional organisierte Bereitschaftspraxis, in der über das Gesola- Ärztenetzwerk ein Team von 20 Allgemeinmedizinern tätig war. Seit Jahresanfang 2018 wird die Gesola-Bereitschaftspraxis am Klinikum Landsberg am Lech nur noch in Form einer kinderärztlichen Bereitschaftspraxis weitergeführt (bis Ende 2018) [82]. Die allgemeinärztliche Bereitschaftspraxis wird ab Ende Januar 2018 von der KVB betrieben. Ergänzend soll im Landkreis Landsberg am Lech ab Ende Januar 2018 ein Fahrdienst für Hausbesuche durch Bereitschaftsdienst-Ärzte aus den Dienstgruppen Starnberg, Gilching und Landsberg am Lech eingerichtet werden ([82], [84]). Im Zeitraum 1. - 29. Januar 2018 ist die künftig von der KVB betriebene Allgemeinärztliche Bereitschaftspraxis am Klinikum Landsberg am Lech wegen Umbaumaßnahmen geschlossen [89]. In diesem Zeitraum werden Wochenend-Bereitschaftsdienste in Arztpraxen in Landsberg am Lech abgehalten. Da die Neustrukturierung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes im Landkreis Landsberg am Lech erst nach Redaktionsschluss der vorliegenden Bestands- und Bedarfsanalyse fertiggestellt wird, können die Auswirkungen der Umstellung im vorliegenden Bericht nicht analysiert werden.

Weitere versorgungsrelevante Themenfelder, die ausgehend von den verfügbaren Datenquellen im Rahmen der vorliegenden Bestands- und Bedarfsanalyse nicht näher behandelt werden konnten, beinhalten die Qualitätsentwicklung in der Versorgung, Themen wie Hygiene und Infektionsschutz, sowie das generelle Zusammenwirken der verschiedenen Sektoren (ambulante Versorgung, stationäre Versorgung, Versorgung Pflegebedürftiger, Gemeindepsychiatrie) auch außerhalb der Not- dienstversorgung, beispielsweise in Hinblick auf das Schnittstellenmanagement. Auch in Bezug auf diese Fragestellungen bieten die im Rahmen der Gesundheitsregionplus gestärkten und neu entstandenen Kooperationsstrukturen, insbesondere im Arbeitskreis zur Gesundheitsversorgung, die Voraussetzungen für vertiefende Analysen und Weiterentwicklungen.

Zukünftige Entwicklung

Zwei Facharztgruppen, die ausgehend von Tabelle 26 bezüglich der Altersstruktur der aktuell im Landkreis Landsberg am Lech tätigen Ärzte besonders auffallen, sind zum einen die Arztgruppe der Nervenärzte (umfasst Nervenärzte, Neurologen, Psychiater sowie Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie) und zum anderen die Arztgruppe der Psychotherapeuten (umfasst überwiegend oder ausschließlich psychotherapeutisch tätige Ärzte, Fachärzte für Psychotherapeutische Medizin, Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychologische Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten). In der Arztgruppe der Nervenärzte gehören 40% der Ärzte der Altersgruppe 60 Jahre und älter an, in der Arztgruppe der Psychotherapeuten knapp 49%. In der Arztgruppe der Nervenärzte sind aktuell fünf Ärzte im Landkreis Landsberg am Lech tätig, d.h. der auffällig hohe prozentuale Anteil von 40% in der Altersgruppe 60 Jahre und älter entspricht in absoluten Zahlen nur zwei Ärzten. In der Arztgruppe der Psychotherapeuten hingegen gehören 19 von 39 Ärzten der Altersgruppe 60 Jahre und älter an. Angesichts der demografischen Entwicklung der Bevölkerung ist bei einer Zunahme von Demenz- erkrankungen und Depressionen bei älteren Menschen in diesen Arztgruppen mit einer verstärkten Beanspruchung zu rechnen.

Bei der hausärztlichen Versorgung ist im Sinne der Bedarfsplanung in den beiden Planungsbereichen Dießen am Ammersee und Landsberg am Lech aktuell eine ausreichende Versorgung gegeben. In beiden Planungsbereichen liegt im Sinne der Bedarfsplanung knapp eine Überversorgung vor. Bei näherer Betrachtung der Altersstruktur der Ärzte zeigt sich, dass 37,5% der vertragsärztlich tätigen Hausärzte im Planungsbereich Dießen am Ammersee 60 Jahre und älter sind, wohingegen nur 12,5% Gesundheitliche Versorgung 85

der Altersgruppe unter 45 Jahre angehören [78]. In absoluten Zahlen ausgedrückt sind neun der 24 Hausärzte im Planungsbereich Dießen am Ammersee 60 Jahre und älter, werden also in den nächsten 5-10 Jahren das Rentenalter erreichen. Falls eine zeitnahe Nachbesetzung der Arztsitze nicht gewährleistet werden kann, ist in der nahen Zukunft mit einem Absinken des Versorgungsgrads unter den Wert von 100% (bedarfsgerechte Versorgung im Sinne der Bedarfsplanung) zu rechnen. Der Planungsbereich Landsberg am Lech weist eine stärker ausgeglichene Altersstruktur auf, mit 22,6% der Hausärzte in der Altersgruppe 60 Jahre und älter und 25,8% in der Altersgruppe unter 45 Jahre. Auch in diesem Planungsbereich wird es jedoch entscheidend sein, die Nachbesetzung von Hausarztpraxen bei Eintritt in den Ruhestand zu gewährleisten, da aktuell 14 von 62 Hausärzten der Altersgruppe 60 Jahre und älter angehören.

Die Tatsache, dass sowohl im Planungsbereich Dießen am Ammersee als auch im Planungsbereich Landsberg am Lech aufgrund der vorliegenden Überversorgung im Sinne der Bedarfsplanung aktuell keinerlei Zulassungen möglich sind, erschwert ein frühzeitiges Hinwirken auf die Aufrecht- erhaltung einer ausreichenden Versorgungssituation, wenn Hausarztpraxen aus Altersgründen aufgegeben werden. Um dennoch möglichst frühzeitig auf eine ausreichende Nachbesetzung hinzuwirken, können Maßnahmen wie beispielsweise das Förderprogramm für Weiterbildungs- assistenten in der Allgemeinmedizin eine hilfreiche Basis bieten. Über dieses Förderprogramm kann – nach vorheriger Genehmigung durch die KVB – ein zur Weiterbildung befugter Vertragsarzt einen approbierten Arzt anstellen, der in der Praxis die Weiterbildung zum Erwerb der Facharztbezeichnung absolviert. Die Anstellung eines Weiterbildungsassistenten wird in Planungsbereichen, die nicht unterversorgt sind, mit einem monatlichen Betrag von 4.800 EUR (Stand Dezember 2017) gefördert. In Planungsbereichen, für die eine Unterversorgung bzw. eine drohende Unterversorgung festgestellt wurde, wird der Förderbetrag um 500 bzw. 250 EUR monatlich erhöht ([90]). Im Landkreis Landsberg am Lech besteht ein Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin [91], in dem alle zu vergebenden Weiterbildungsstellen besetzt werden konnten47.

Zur Entlastung des ärztlichen Personals steht zudem das Förderprogramm für nichtärztliche Praxis- assistenten zur Verfügung. Dieses ursprünglich für Planungsbereiche mit (drohender) Unterversorgung vorgesehene Förderinstrument wurde mit Wirkung zum 1.1.2015 durch eine entsprechende Verein- barung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung mit den Krankenkassen auf das gesamte Bundes- gebiet ausgeweitet. Hausarztpraxen, die eine große Zahl an Patienten betreuen, können über dieses Programm einen Zuschlag erhalten für die Einstellung entsprechend qualifizierter nichtärztlicher Praxisassistenten, die den Arzt bei der Behandlung der Patienten unterstützen und beispielsweise Hausbesuche übernehmen [92].

Die Problematik der Nachbesetzung von Hausarztpraxen nach Erreichen des Rentenalters wird verstärkt durch die demografische Entwicklung der Patientenbevölkerung. Die Bevölkerungs- struktur im Landkreis Landsberg am Lech wird, wie in Kapitel 2.1.3 dargelegt, in der nahen Zukunft sowohl durch die demografische Alterung als auch durch ein starkes Bevölkerungswachstum gekennzeichnet sein. Beide Komponenten wirken erhöhend auf den Bedarf an hausärztlicher Versorgung: Ältere Personen weisen eine höhere Inanspruchnahme an hausärztlicher Versorgung auf, so dass der durch die steigende Bevölkerungszahl erhöhte Bedarf durch die demografische Alterung weiter erhöht wird.

47 Quelle: Protokoll zu 3. Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 25.10.2017 86 Gesundheitliche Versorgung

Eine stark vereinfachte Projektion der durch die Bevölkerungsentwicklung zu erwartenden Entwicklung des Versorgungsgrads zeigt für die Planungsbereiche Dießen am Ammersee und Landsberg am Lech die folgenden Ergebnisse48:

Wenn sämtliche Arztpraxen nachbesetzt werden könnten (d.h. rein die Effekte der Bevölkerungsentwicklung in der Patientenbevölkerung zum Tragen kämen), würde sich für das Jahr 2028 (weitest entfernter Projektionszeitraum, für das Bevölkerungsprognosen für alle Einzel-Gemeinden vorliegen) im Planungsbereich Dießen am Ammersee ein Versorgungsgrad von 100% und im Planungsbereich Landsberg am Lech ein Versorgungsgrad von 98% ergeben.

Wenn jeweils die Hälfte der Hausarztstellen, die derzeit von Ärzten im Alter 60 Jahre und älter bekleidet werden, nicht nachbesetzt werden könnten, würde sich im Planungsbereich Dießen am Ammersee ein Versorgungsgrad von 79% und im Planungsbereich Landsberg am Lech ein Versorgungsgrad von 86% ergeben. Dies bedeutet, dass sich jeweils ein Versorgungsgrad deutlich unter dem Wert von 100% (=bedarfsgerechte Versorgung), ergeben würde.

Während der in der Bedarfsplanung angewandte Demografiefaktor in beiden Planungsbereichen aktuell noch senkend auf die erforderliche Anzahl Arztstellen wirkt, ergeben die für das Jahr 2028 prognostizierten Bevölkerungszahlen einen bedarfserhöhenden Effekt des Demografiefaktors.

Aus einer Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) liegen auf regionaler Ebene Ergebnisse einer Projektion der künftigen relativen Beanspruchung von Vertrags- ärzten für den Zeitraum 2020 bis 2035 vor [93]. In dieser Projektion wird getrennt nach Arztgruppen der sog. relative Beanspruchungsindex (rBIX) abgeschätzt, der angibt, wie hoch die zeitliche Bean- spruchung von Vertragsärzten im Projektionsjahr im Verhältnis zum Basisjahr 2012 ausfallen wird. Unter der Annahme, dass der Leistungsbedarf pro GKV-versicherter Person einer Alters- und Geschlechts- gruppe konstant bleibt, wird die Veränderung im Leistungsbedarf anhand aktueller Daten zum alters- und geschlechtsspezifischen Leistungsbedarf und kleinräumiger Prognosen zur Bevölkerungs- entwicklung über den Projektionszeitraum abgeschätzt. Im bundesweiten Durchschnitt der 402 Land- kreise und kreisfreien Städte ergibt sich bei Kinderärzten und Frauenärzten eine sinkende Beanspruchung (rBIX < 1), bei Chirurgen eine gleichbleibende Beanspruchung und bei allen anderen betrachteten Arztgruppen (Hausärzte, Augenärzte, Fachinternisten, HNO-Ärzte, Nervenärzte, Orthopäden, Urologen) eine zunehmende Beanspruchung (rBIX >1). Die zunehmende Beanspruchung fällt besonders hoch aus bei Arztgruppen, die verstärkt von älteren Menschen in Anspruch genommen werden, wie Fachinternisten, Urologen und Augenärzten. In Bayern wird ein überdurchschnittlich stark steigender Bedarf prognostiziert, der zudem deutliche regionale Unterschiede auf Ebene der Landkreise aufweist. Der Großraum München wird in der Studie als eine der Regionen im Bundesgebiet identifiziert, die von besonders hohen Zuwachsraten in der Beanspruchung von Vertragsärzten gekennzeichnet sind. Innerhalb Bayerns ist der Landkreis Landsberg am Lech zusammen mit den Landkreisen Ebersberg, Erding, München und Starnberg durch besonders hohe relative Zuwächse im Bedarf gekennzeichnet. Zudem wird in diesen Landkreisen entgegen des Trends im Bundesdurchschnitt teilweise auch bei Kinder- und Frauenärzten mit einem deutlich zunehmenden Bedarf gerechnet (vgl. [93], [94]).

48 Eigene Berechnungen unter Verwendung der Allgemeinen Verhältniszahlen, Allgemeinen Altersfaktoren und des Leistungsbedarfsfaktors für die hausärztliche Versorgung aus der zum Stand Dezember 2017 gültigen Bedarfsplanungsrichtlinie [67] sowie den amtlichen Bevölkerungsvorausberechnung des Bayerischen Landesamts für Statistik für die Einzel-Gemeinden der beiden Planungsbereiche Dießen am Ammersee und Landsberg am Lech (Quelle: GENESIS Online Bayern [7], Tabelle 12421-103r, zuletzt abgerufen am 23.12.2017) Gesundheitliche Versorgung 87

Der Landkreis Landsberg am Lech gehört bei allen in der Studie betrachteten Arztgruppen zu den fünf Landkreisen bundesweit, für welche bis zum Projektionsjahr 2035 die stärkste Zunahme im Bedarf vorhergesagt wird. Die rBIX-Werte für die einzelnen Arztgruppen sind Tabelle 28 zu entnehmen. Zum Vergleich sind hier auch die rBIX-Werte der Vergleichslandkreise Erding, Miesbach und Weilheim-Schongau angegeben, zusammen mit dem bayern- und bundesweitem Durchschnitts- wert sowie den Minimal- und Maximalwerten über alle 402 Landkreise und kreisfreien Städte.

Tabelle 28: Für das Jahr 2035 prognostizierter relativer Beanspruchungsindex (rBIX) im Vergleich zum Basisjahr 2012, getrennt nach Arztgruppe, im regionalen Vergleich

LK LK LK LK Bayern bundesweita Landsberg Erding Miesbach Weilheim- Schongau Mittel- Min Max wert Hausärzte 1,33 1,36 1,24 1,22 1,14 1,09 0,81 1,36 Augenärzte 1,47 1,54 1,32 1,34 1,27 1,20 0,91 1,54 Fachinternisten 1,41 1,48 1,29 1,29 1,22 1,15 0,84 1,48 Nervenärzte 1,29 1,33 1,21 1,19 1,11 1,05 0,76 1,33 Urologen 1,50 1,58 1,35 1,37 1,30 1,23 0,90 1,58 Kinderärzte 1,15 1,07 1,07 1,06 0,93 0,90 0,55 1,17 Frauenärzte 1,12 1,14 1,12 1,07 0,94 0,90 0,58 1,16 Chirurgen 1,23 1,25 1,16 1,13 1,06 1,00 0,70 1,25 HNO-Ärzte 1,25 1,26 1,18 1,15 1,07 1,02 0,74 1,26 Orthopäden 1,27 1,31 1,19 1,17 1,10 1,04 0,72 1,31

a 402 Landkreise und kreisfreie Städte Quelle: Werte auf Landkreisebene bzw. bayernweite Werte: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) [95], rBIX-Datentabellen, letzter Zugriff am 22.6.2017 (Landkreise) bzw. 25.7.2017 (Bayern), Bundesweite Werte: [93], Tabelle 3

Datenhalter: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi)

Der Landkreis Landsberg am Lech liegt bei allen Arztgruppen deutlich oberhalb des Bundes- durchschnitts und auch deutlich oberhalb der bereits über dem Bundesdurchschnitt liegenden Werte für Bayern insgesamt. So wird beispielsweise für die hausärztliche Versorgung im Landkreis Landsberg am Lech ein Anstieg der Beanspruchung um 33 Prozent bis 2035 gegenüber dem Basisjahr 2012 vorhergesagt, gegenüber einem Anstieg um 9 Prozent im bundesweiten Durchschnitt und 14 Prozent für Bayern insgesamt. Auch innerhalb der Gruppe der Vergleichslandkreise liegt Landsberg am Lech im oberen Wertebereich des prognostizierten Bedarfsanstiegs. Nur der Landkreis Erding weist – außer bei den Kinderärzten – höhere Werte des relativen Beanspruchungsindex auf, wobei der Landkreis Erding in 8 der 10 Arztgruppen die bundesweit höchsten Werte aufweist. Analog zum Landkreis Landsberg am Lech weichen auch alle Vergleichslandkreise dahingehend vom Bundestrend ab, dass bei den beiden Arztgruppen der Kinder- und Frauenärzte ebenfalls ein zunehmender Bedarf prognostiziert wird.

Die stärkste Steigerung in der Beanspruchung der vertragsärztlichen Versorgung im Landkreis Landsberg am Lech wird für die Arztgruppen der Urologen (Steigerung um 50%) sowie der Augenärzte (+47%), der Fachinternisten (+41%) und der Hausärzte (+33%) vorhergesagt.

88 Gesundheitliche Versorgung

Mitversorgungsbeziehungen

Ärztliche Leistungen werden häufig auch außerhalb des Wohnorts bzw. außerhalb des Kreises (kreisfreie Stadt bzw. Landkreis) in Anspruch genommen. Aus einer Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi), die im Vorfeld der Überarbeitung der Bedarfsplanungs- Richtlinie durchgeführt wurde, stehen für alle Landkreise und kreisfreien Städte Daten zu Mitversor- gungskennzahlen zur ambulanten vertragsärztlichen Versorgung zur Verfügung, die ausgehend von den Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen zum Jahr 2008 ermittelt wurden [96]. Eine der verwendeten Kennzahlen ist die „Mitversorgung durch andere Kreise“. Diese Kennzahl stellt dar, welcher Anteil der gesamten von Patienten mit Wohnort im betrachteten Kreis in Anspruch genommenen Versorgungsleistungen durch Ärzte oder Psychotherapeuten mit Praxissitz in einem anderen Kreis erbracht wurden. Für den Landkreis Landsberg am Lech ergeben sich folgende Werte für die Mitversorgung durch andere Kreise (vgl. [97] bzw. zu den bundesweiten Vergleichswerten [96]):

Hausärztliche Versorgung: 14,4% (bundesweit: MW49 = 10,9%, Min = 2,4%, Max = 46,7%) Fachärztliche Versorgung: 42,4% (bundesweit: MW = 30,8%, Min = 2,1%, Max = 90,7%) Psychotherapeutische Versorgung: 46,5% (bundesweit: MW = 34,7%, Min = 1,4%, Max = 95,6%)

Für die Mitversorgung für andere Kreise (definiert als Anteil der gesamten von Ärzten und Psycho- therapeuten mit Praxissitz im Kreis erbrachten Versorgungsleistungen, die von Patienten mit Wohnsitz außerhalb des Kreises in Anspruch genommen werden) ergeben sich für den Landkreis Landsberg am Lech die folgenden Werte (vgl. [98] bzw. zu den bundesweiten Vergleichswerten [96]):

Hausärztliche Versorgung: 10,0% (bundesweit: MW = 11,1%, Min = 2,1%, Max = 77,1%) Fachärztliche Versorgung: 26,0% (bundesweit: MW = 27,1%, Min = 5,0%, Max = 85,0%) Psychotherapeutische Versorgung: 24,2% (bundesweit: MW = 27,5%, Min = 6,2%, Max = 90,1%)

Im Landkreis Landsberg am Lech überwiegt in der hausärztlichen und besonders in der fachärztlichen und der psychotherapeutischen Versorgung der Leistungsimport gegenüber dem Leistungsexport.

Um abzuschätzen, ob umgebende Planungsbereiche aktuell die Kapazitäten aufweisen, um Mitversor- gungsleistungen für den Landkreis Landsberg am Lech zu übernehmen, werden im Folgenden in Tabelle 29 zunächst für den hausärztlichen Bereich die Versorgungskennzahlen für die an die beiden Planungsbereiche Dießen am Ammersee sowie Landsberg am Lech angrenzenden Planungsbereiche berichtet.

49 MW = Mittelwert, Min = Minimum, Max = Maximum Gesundheitliche Versorgung 89

Tabelle 29: Versorgungssituation lt. KVB-Bedarfsplan zur hausärztlichen Versorgung in den an den Landkreis Landsberg am Lech angrenzenden Planungsbereichen

Hausärztliche Versorgung in den A MER FFB MUC STA WM SOG MOD KF BW SM angrenzenden Planungsbereichen

Anzahl Ärzte nach Anrechnung in Bedarfsplanung 249,2 20,5 61,0 1.381,9 65,3 42,0 37,0 29,5 61,4 22,0 44,5 Versorgungsgrad 109,3% 104,1% 109,5% 115,8% 137,4% 117,8% 138,9% 106,4% 120,1% 113,9% 107,3%

Personenzählung Ärzte 259 21 63 1.531 70 44 39 31 68 23 45 Durchschnittsalter Ärzte in Jahren 54,7 53,3 55,9 54,8 53,6 54,5 54,6 55,5 53,6 53,6 54,6 Anteil Ärzte 60 Jahre und älter 27,4% 28,6% 38,1% 32,5% 24,3% 29,5% 35,9% 32,3% 29,4% 34,8% 40,0% A: Augsburg, MER: Mering, FFB: Fürstenfeldbruck, MUC: München, STA: Starnberg, WM: , SOG: Schongau/, MOD: Marktoberdorf, KF: Kaufbeuren, BW: Bad Wörishofen, SM: Schwabmünchen

Quelle: KVB-Versorgungsatlanten Stand August 2017 [78]

90 Gesundheitliche Versorgung

In allen elf Planungsbereichen liegt der Versorgungsgrad über 100%, in sechs Planungsbereichen sind sogar die Kriterien zur Feststellung einer Überversorgung erfüllt. Grundsätzlich sollten demnach in diesen Planungsbereichen Kapazitäten für die Übernahme von Mitversorgungsleistungen zur Verfügung stehen. Auffällig ist jedoch, dass in allen an den Landkreis Landsberg am Lech angrenzenden Planungsbereichen mit Ausnahme von Starnberg mehr als ein Viertel, in einigen Fällen sogar mehr als ein Drittel, der Hausärzte der Altersgruppe 60 Jahre und älter angehören.

Die Planungsbereiche für die allgemeine fachärztliche Versorgung werden auf Kreisebene (kreisfreie Städte, Landkreise Kreisregionen) gebildet (vgl. S. 71). Der Landkreis Landsberg am Lech ist als „mitversorgt“ klassifiziert, ebenso der Landkreis Weilheim-Schongau, einer der sechs Nachbar-Kreise. Drei der Nachbarkreise (Landkreise Aichach-Friedberg, Augsburg, und Starnberg) sind als „stark mitversorgt“, die Kreisregion Kaufbeuren / Ostallgäu als „Eigenversorgung“ klassifiziert. Als einziger der Nachbarkreise ist der Landkreis Fürstenfeldbruck mit der Klassifizierung als „Dual-Versorgung“ einem Kreistyp zugeordnet, der eine Mitversorgung für andere Landkreise impliziert [67]. Es kann daher vermutet werden, dass ein Großteil der Mitversorgungsleistung in der allgemeinen fachärztlichen Versorgung durch die Planungsbereiche Stadt Augsburg („stark mitversorgend“), Stadt München („stark mitversorgend“) und Landkreis München („Dual-Versorgung“) erbracht wird, was größere Wegstrecken für die Patienten aus dem Landkreis Landsberg am Lech impliziert. Eine genaue Aussage hierzu ist jedoch nicht möglich, sondern würde eine detaillierte Auswertung von KVB-internen Abrechnungsdaten erfordern.

Bei der Betrachtung der allgemeinen fachärztlichen Versorgungssituation im Landkreis Landsberg am Lech war insbesondere die Arztgruppe der Psychotherapeuten aufgefallen, da der aktuelle Versorgungsgrad von 194,2% von einer Altersstruktur mit knapp 50% der Ärzte in der Altersgruppe 60 Jahre und älter relativiert wird. In Tabelle 30 ist daher speziell für diese Arztgruppe die Versorgungssituation in den Nachbar-Kreisen dargestellt.

Gesundheitliche Versorgung 91

Tabelle 30: Versorgungssituation lt. KVB-Bedarfsplan zur Arztgruppe der Psychotherapeuten in den an den Landkreis Landsberg am Lech angrenzenden Kreisen

Allgemeine fachärztliche Versorgung mit LK LK LK LK LK Kreisregion Psychotherapeuten in den Augsburg Aichach- Fürsten- Starnberg Weilheim- Kaufbeuren / angrenzenden Landkreisen Friedberg feldbruck Schongau Ostallgäu

Anzahl Ärzte nach Anrechnung in Bedarfsplanung 38,4 21,5 52,0 58,4 32,1 40,15 Versorgungsgrad 141,4% 147,2% 184,3% 406,8% 208,3% 133,2%

Personenzählung Ärzte 45 26 73 85 45 53 Durchschnittsalter in Jahren 55,8 56,7 55,1 57,5 55,6 56,6 Anteil 60 Jahre und älter 24,4% 26,9% 37,0% 45,9% 37,8% 47,2% Quelle: KVB-Versorgungsatlanten Stand August 2017 [78] 92 Gesundheitliche Versorgung

Wie aus Tabelle 30 ersichtlich ist, sind die Nachbarkreise in Bezug auf die Arztgruppe der Psychotherapeuten durchweg überversorgt im Sinne der Bedarfsplanung. Im Landkreis Starnberg liegt sogar eine auffällig hohe Überversorgung mit einem Versorgungsgrad von 406,8% vor. Demnach sind im Landkreis Starnberg viermal so viele Psychotherapeuten vertragsärztlich tätig wie für eine bedarfs- gerechte Versorgung im Sinne der Bedarfsplanungs-Richtlinie nötig wäre, obwohl der Landkreis in Bezug auf die allgemeine fachärztliche Versorgung insgesamt als „stark mitversorgt“ klassifiziert ist. Ausgehend von den Daten des Bedarfsplans sollte daher in der Arztgruppe der Psychotherapeuten das Potential für Mitversorgungsleistungen aus Nachbarlandkreisen bestehen, auch wenn in einzelnen der Nachbarkreise (so auch im aktuell stark überversorgten Landkreis Starnberg) ähnlich wie im Landkreis Landsberg am Lech fast die Hälfte der vertragsärztlich tätigen Psychotherapeuten 60 Jahre und älter ist.

Gesundheitliche Versorgung 93

5.1.4. Geografische Erreichbarkeitsanalyse (GIS-Analyse) Hintergrund, Methodik

Vor dem Hintergrund demografischer Veränderungen sowie mit Blick auf den Verfassungsauftrag der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse (Art. 72 GG [14]) und die zukünftige Sicherstellung einer regionalen medizinischen Grundversorgung sind die Beschreibung und die Analyse räumlicher Ungleichheiten der medizinischen Versorgung unabdingbar [99]. Wie bereits geschildert, wird der Landkreis Landsberg am Lech in den nächsten 15 bis 20 Jahren ein Bevölkerungswachstum von knapp zehn Prozent erfahren, das wesentlich einer Zuwanderung von Menschen in den Landkreis geschuldet ist. Gleichzeitig wird die ansässige Bevölkerung des Kreises im Durchschnitt älter. Ein signifikanter Anteil der Gesamtbevölkerung wird 65 Jahre und älter sein und nicht mehr am Berufsleben teilnehmen. Ältere Menschen nehmen zum einen in häufigerem Maße Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch als jüngere Personen, zum anderen ist davon auszugehen, dass in dieser demografischen Gruppe höhere Einschränkungen der Mobilität auftreten als in Gruppen jüngeren und mittleren Alters. Daher ist, vor allem bei einer eingeschränkten Mobilität der Patienten, eine wohnortnahe Erreichbarkeit insbesondere von Einrichtungen der Daseinsvorsorge wie Hausarztpraxen oder Apotheken besonders wichtig.

Der Zugang zur Gesundheitsversorgung stellt ein wesentliches Konzept für Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung dar und beschreibt den Grad der Anpassung zwischen den Bedürfnissen der Patienten und dem Gesundheitssystem. Nach Penchansky und Thomas beinhaltet dieses Konzept fünf verschiedene Dimensionen wie Akzeptanz, Bezahlbarkeit, Bedarfsgerechtigkeit, Verfügbarkeit und (geografische) Erreichbarkeit ([100], vgl. auch Kapitel 5.1.5). In einer neueren Arbeit wird auch eine Erweiterung dieser Dimensionen um den Aspekt der Wahrnehmung (durch Kommunikation und Information) diskutiert [101].

Die Dimension der geografischen Erreichbarkeit betrachtet die Beziehung zwischen den Standorten der Anbieter, wie z. B. Arztpraxis, Apotheke oder Klinik, und der Verbraucher (Patienten) wie Wohn- oder Arbeitsort. Die geografische Position dieser Standorte, die messbare Distanz zwischen diesen Standorten bzw. die Dauer, die das Zurücklegen dieser Distanz benötigt, und die Art der Mobilität, wie fußläufige Erreichbarkeit, öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) oder die Verwendung von privaten Kraftfahrzeugen, sind wesentliche Aspekte zur Analyse der geografischen Erreichbarkeit.

Essentiell für eine solche Analyse ist die Anwendung Geografischer Informationssysteme (GIS). Diese ermöglichen ein effizientes Management von Geo- und Sachdaten, die kartografische Visualisierung räumlicher Sachverhalte und Beziehungen sowie räumlich-statistische Auswertungen [99]. Für die im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchgeführte GIS-Analyse wurde die Open-Source-Software QGIS 2.14.8 („Essen“) verwendet.

Ziele der vorliegenden GIS-Analyse sind  die kartografische Darstellung von Angeboten der medizinischen Versorgung im Landkreis Landsberg am Lech,  die Modellierung der Erreichbarkeit von Angeboten der medizinischen Grundversorgung (Apotheken, hausärztliche Versorgung durch Allgemeinärzte) und  die Berücksichtigung aktueller und prognostizierter demografischer Strukturen bei der Erreichbarkeit von Angeboten medizinischer Grundversorgung.

Für die Erreichbarkeitsanalysen wurde unter Verwendung von Geokoordinaten (x, y) der Adressen von Versorgungseinrichtungen Pufferzonen („buffer zones“) mit definierten Radien (euklidische Distanzen) 94 Gesundheitliche Versorgung

um die Standorte der Einrichtungen gelegt. Weiterhin wurden Dichtekarten, sogenannte „Heat Maps“, zur Visualisierung der Angebotsdichten erstellt.

Die Adressen der Versorgereinrichtungen wurden dem Verzeichnis der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) aus dem Jahr 2016 [102], der Internetseite des Ärztlichen Kreisverbands Landsberg am Lech [103] sowie teilweise Praxiswebseiten entnommen. Über das Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung [104] wurden im Mai 2017 die Hauskoordinaten (x-y-Koordinaten) für diese Adressen bezogen. Die Geodaten zur Darstellung der Polygone der administrativen Einheiten wie Gemeinden und Kreise (sogenannte Shapefiles) waren im Jahr 2017 über die Bayerische Vermessungsverwaltung [105], bevölkerungsbezogene Sachdaten über das Bayerische Landesamt für Statistik erhältlich.

Die Vorteile einer GIS-Analyse liegen darin begründet, dass es sich dabei um eine quantitative Analyse mit einer objektiven Datenbasis handelt, bei der messbare Distanzen verwendet werden. Die Standorte des Versorgungsangebots und der jeweiligen Einzugsgebiete können prägnant in kartografischer Form visualisiert werden. Als Limitationen lassen sich anführen, dass für diese Analyse keine subjektiven qualitativen Informationen der inanspruchnehmenden Personen in Bezug auf Bedarfsgerechtigkeit und Akzeptanz der Versorgungsangebote vorliegen. Weiterhin besteht eine Diskrepanz zwischen den verwendeten euklidischen Distanzen (Pufferanalyse) und den tatsächlich zurückzulegenden Entfernungen. Schließlich war die Aktualität, die Übereinstimmung und die Vollständigkeit der Adressen von Versorgungseinrichtungen in relativ wenigen Fällen nicht gegeben.

Bei den Erreichbarkeitsanalysen von Einrichtungen der medizinischen Grundversorgung wurde auf Vorgaben aus der Literatur zurückgegriffen. So handelt es sich nach S. Neumeier bei Apotheken um eine Schlüsseldienstleistung, da sie neben dem Bezug von Arzneimitteln auch Prüf-, Beratungs- und Betreuungsfunktionen ausüben [106]. Ihre Funktion ist abhängig von der demografischen Struktur in einer Region. Öffentliche Apotheken in Deutschland sind relativ gut mit dem PKW erreichbar, aber eine fußläufige Erreichbarkeit von bis zu 15 Minuten ist nur für einen geringen Bevölkerungsteil gegeben. Nach Neumeier ist eine ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Apotheken nach der Rechtsprechung nicht mehr gewährleistet, wenn die Entfernung zur nächsten Apotheke mehr als 6 km beträgt (gemäß Landesapothekenordnungen stellt eine Entfernung von 6 km den Schwellenwert für Abgelegenheit dar) [106]. Für die GIS-Analyse bezüglich der Erreichbarkeit der Apotheken wurde daher ein Schwellenwert von 6 km angesetzt.

Nach Bauer und Kollegen besteht ein geografisch ungleicher Zugang zur hausärztlichen Versorgung innerhalb Deutschlands und innerhalb von Planungsregionen. Allerdings war kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem hausärztlichen Versorgungsgrad gemäß Bedarfsplanung und dem Zugang zur hausärztlichen Versorgung feststellen. Prinzipiell hat natürlich die jeweilige Transportart (Fahrrad, PKW, ÖPNV) wesentlichen Einfluss auf die geografische Erreichbarkeit der hausärztlichen Versorgung [107]. Voigtländer und Deiters führen in ihrer Übersichtsarbeit, basierend auf acht internationalen Studien, einen Schwellenwert von maximal 30 Minuten Reisezeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln für die Erreichbarkeit von Hausärzten an [108]. Todd und Kollegen kamen in ihrer Studie zu dem Ergebnis, dass für 84,8 % der Bevölkerung in England ein Hausarzt innerhalb von 20 Minuten fußläufig erreichbar ist [109]. Ausgehend von dem Schwellenwert für Apotheken wurde in der vorliegenden GIS-Analyse bei der Untersuchung der Erreichbarkeit von Hausärzten zum einen ein Maximalwert von 6 km angesetzt. Zum anderen wurde eine Entfernung von 1,5 km als Minimalwert angesetzt. Dieser wurde wie folgt hergeleitet: Ausgehend von einer durchschnittlichen Gehgeschwindig- keit älterer Menschen von 0,92 m/s [110] wurde eine Gehgeschwindigkeit von ca. 3,3 km/h angenom- men, was einer Geschwindigkeit von ca. 1,65 km/30 min und ca. 1,1 km/20 min entspricht. Die mögliche zurücklegbare Entfernung von 1,5 km erschien daher plausibel. Aus Gründen der eindeutigen Gesundheitliche Versorgung 95

Zuordnung als Hausarzt wurden für die Erreichbarkeitsanalyse nur die Adressen von Allgemeinärzten (mit Kassenzulassung) verwendet.

Ausgewählte Ergebnisse der GIS-Analyse

Abbildung 38 bis Abbildung 42 stellen die Standorte medizinischer Versorgungseinrichtungen in den Gemeinden des Landkreises Landsberg am Lech dar. Abbildung 38 stellt die Standorte von 26 Apotheken im Landkreis dar, Abbildung 39 die Standorte von 61 allgemeinärztlichen Praxen mit Kassen- zulassung und neun allgemeinärztlichen Praxen ohne Kassenzulassung. Abbildung 40 gibt einen Überblick über die Einrichtungen der medizinischen Grundversorgung: allgemeinmedizinische Praxen mit Kassenzulassung, Apotheken, Gesola-Bereitschaftspraxis/Akutkrankenhaus. (Die Gesola-Bereit- schaftspraxis wird, wie auf S. 83 berichtet, seit Januar 2018 nur noch als kinderärztliche Bereitschafts- praxis weitergeführt. Die Aufgaben der allgemeinärztlichen Bereitschaftspraxis wird ab Ende Januar 2018 die KVB-Bereitschaftspraxis am Klinikum Landsberg am Lech übernehmen.) Da keine Angaben darüber vorlagen, wie viele internistische Praxen zum Zeitpunkt des Datenerhalts eine hausärztliche Versorgung ausübten, wurden aus Gründen der Eindeutigkeit nur allgemeinärztliche Praxen in die Darstellung der Grundversorgung einbezogen. Um nur Praxen mit einer breiten Abdeckung von Versicherten darzustellen, wurde die Darstellung zudem eingeschränkt auf Praxen mit Kassen- zulassung. Die internistisch tätigen Praxen mit (51) und ohne (2) Kassenzulassung sind gesondert in Abbildung 41 dargestellt. Als Beispiel für fachärztlich tätige Praxen werden in Abbildung 42 die Standorte gynäkologischer und pädiatrischer Facharztpraxen abgebildet. Insgesamt lässt sich eine deutliche Häufung von Apotheken- und Praxisstandorten in der Stadt Landsberg am Lech zusammen mit der Marktgemeinde Kaufering sowie am Westufer des Ammersees feststellen.

Abbildung 38: Apothekenstandorte im Landkreis Landsberg am Lech

96 Gesundheitliche Versorgung

Abbildung 39: Praxisstandorte „Allgemeinmedizin“ im Landkreis Landsberg am Lech

Abbildung 40: Einrichtungen der medizinischen Grundversorgung im Landkreis Landsberg am Lech

Gesundheitliche Versorgung 97

Abbildung 41: Praxisstandorte „Innere Medizin“ im Landkreis Landsberg am Lech

Abbildung 42: Praxisstandorte „Fachärzte: Gynäkologie und Pädiatrie“ im Landkreis Landsberg am Lech

98 Gesundheitliche Versorgung

Abbildung 43 und Abbildung 44 stellen die Modellierungsergebnisse der Erreichbarkeit von Apotheken im Landkreis Landsberg am Lech dar. Wie in Abbildung 43 dargestellt, wurden für die GIS- Analyse Pufferzonen mit einem Radius von 6 km um die jeweilige Apotheke gebildet (vgl. [106]).

Abbildung 43: Landkreis Landsberg am Lech: Erreichbarkeit vom Apotheken (6 km Radius)

Die lokale Apothekendichte wird in einer sogenannten „Heatmap“ visualisiert (vgl. Abbildung 44 auf folgender Seite). Gesundheitliche Versorgung 99

Abbildung 44: Landkreis Landsberg am Lech: Erreichbarkeit vom Apotheken (Heatmap, 6 km)

Eine ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Apotheken ist nach der Rechtsprechung bei einer Entfernung von mehr als 6 km nicht mehr gewährleistet (vgl. [106]). Die Versorgungssituation in Hofstetten, Thaining und Randgebieten angrenzender Nachbargemeinden ist damit fraglich. Die Versorgung über eine Rezeptsammelstelle und einen Botendienst könnte eine Alternative für eine fehlende Apotheke darstellen.

Um die Erreichbarkeit der hausärztlichen Versorgung zu modellieren, wurden für die GIS-Analyse Pufferzonen mit unterschiedlichen Radien (6.000 m und 1.500 m) um die jeweilige allgemein- medizinische Praxis mit Kassenzulassung gebildet. Der Radius von 6.000 m (6 km) (vgl. Abbildung 45) wurde analog zum Schwellenwert der Erreichbarkeit für Apotheken als Maximalwert, der Radius von 1.500 m (vgl. Abbildung 49) wurde, wie eingangs beschrieben, als Minimalwert für die Erreichbarkeit der Arztpraxen verwendet. Zusätzlich wurden auch die an den Landkreis Landsberg am Lech angrenzenden allgemeinmedizinisch tätigen Praxen mit Kassenzulassung in den Nachbarlandkreisen kartografisch dargestellt (vgl. Abbildung 46). Die lokale Praxisdichte im Landkreis Landsberg am Lech wurde in Heatmaps (6 km-Radius) visualisiert (vgl. Abbildung 47 und Abbildung 48).

100 Gesundheitliche Versorgung

Abbildung 45: Landkreis Landsberg am Lech: Erreichbarkeit von Arztpraxen „Allgemeinmedizin“ (6 km Radius)

Abbildung 46: Landkreis Landsberg am Lech und Nachbarlandkreise: Erreichbarkeit von Arztpraxen „Allgemeinmedizin“ (6 km Radius)

Gesundheitliche Versorgung 101

Abbildung 47: Landkreis Landsberg am Lech: Erreichbarkeit von Arztpraxen „Allgemeinmedizin“ (Heatmap, 6 km)

Abbildung 48: Landkreis Landsberg am Lech: Erreichbarkeit von Arztpraxen „Allgemeinmedizin“ in den Planungsbereichen (Heatmap, 6 km)

102 Gesundheitliche Versorgung

Abbildung 49: Landkreis Landsberg am Lech: Erreichbarkeit von Arztpraxen „Allgemeinmedizin“ (1,5 km Radius)

Wenn man einen Radius von 6 km analog zum Schwellenwert für die Erreichbarkeit der Apotheken auch für die hausärztliche Versorgung annimmt, ist der Landkreis flächendeckend ausreichend versorgt. Die Praxisstandorte der allgemeinärztlichen Versorgung (mit Kassenzulassung) sind allerdings fußläufig (20-30 Min.) nur für Teile der Bevölkerung erreichbar.

Abschließend soll am Beispiel der Apothekenversorgung visualisiert werden, welchen Einfluss der demografische Wandel auf den künftigen Bedarf an Einrichtungen der medizinischen Grund- versorgung sowie an Mobilitätskonzepten zur Verbesserung der Erreichbarkeit für mobilitäts- eingeschränkte Patienten haben könnte. Die Anteile der Bevölkerung im Alter 65 Jahre und älter werden in den nächsten Jahren in den Gemeinden des Landkreises Landsberg am Lech sehr deutlich zunehmen. Die nachfolgende Abbildung 50 stellt die Anteile der Altersgruppe „65 Jahre und älter“ für das Jahr 2014, Abbildung 51 die prognostizierten Anteile für das Jahr 2028 in den Gemeinden des Landkreises dar. Während im Jahr 2014 in nur 6 von 31 Gemeinden die Altersgruppe „65 Jahre und älter“ einen Bevölkerungsanteil von 19,5% und mehr darstellt, wird ein solcher Bevölkerungsanteil der Altersgruppe „65 Jahre und älter“ im Jahr 2028 bereits den Normalfall darstellen: In 29 von 31 Gemeinden wird der Bevölkerungsanteil der Altersgruppe „65 Jahre und älter“ im Jahr 2028 mindestens 19,5% betragen. Für Einrichtungen der medizinischen Grundversorgung (Apotheken, Hausarztpraxen) wird die demografische Struktur in den Gemeinden künftig eine große Rolle, auch in Bezug auf die geografische Erreichbarkeit, spielen.

Gesundheitliche Versorgung 103

Abbildung 50: Apothekenstandorte und Bevölkerungsanteile „65 Jahre und älter“ 2014

Abbildung 51: Apothekenstandorte und für 2028 prognostizierte Bevölkerungsanteile „65 Jahre und älter“

104 Gesundheitliche Versorgung

5.1.5. Bürgermeisterbefragung Hintergrund, Methodik

Grundlage für die bisher dargelegten Ergebnisse zur ambulanten ärztlichen Versorgungssituation im Landkreis Landsberg am Lech bildeten öffentlich verfügbare quantitative Datenquellen zur Versorgungs-Infrastruktur. Um darüber hinaus möglicherweise bestehende Zugangsbarrieren identifizieren zu können, die in den quantitativen Daten nicht manifest werden, wurde ergänzend eine schriftliche Befragung der Bürgermeister in den 31 Gemeinden des Landkreises durchgeführt. Neben dem primären Befragungsziel der Identifikation möglicher Zugangsbarrieren diente die Befragung dazu, Erfahrungen und Einschätzungen der Bürgermeister zur Entwicklung der ambulanten ärztlichen Versorgungssituation einzuholen. Parallel zur schriftlichen Bürgermeisterbefragung hatten die Bürger- meister Gelegenheit, in Vor-Ort-Gesprächen mit der Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus bestehende Anliegen zur Versorgungssituation detaillierter zu besprechen.

Thema der Befragung war die ambulante ärztliche, zahnärztliche und psychotherapeutische Versorgung im Landkreis Landsberg am Lech. Auf eine Integration von Fragen zu den Schnittstellen zwischen der ambulanten Versorgung einerseits und der stationären Versorgung im Krankenhaus, der Versorgung Pflegebedürftiger sowie der gemeindenahen Versorgung psychisch kranker Menschen andererseits, wurde bewusst verzichtet, um eine Erhöhung der Komplexität und des Zeitaufwands für die Beantwortung der Fragen zu vermeiden.

Da kein validiertes Fragebogeninstrument für die Themensetzung und Zielgruppe aus vergleichbaren Befragungen, beispielsweise in anderen Gesundheitsregionenplus, zur Verfügung stand, wurde ein eigener Fragebogen entwickelt, der sich an den folgenden theoretischen Grundlagen orientierte:

Die fünf Dimensionen des Zugangs („access”) zur ambulanten Versorgung nach Penchansky und Thomas ([100], vgl. auch S. 93) umfassen im Einzelnen

 „availability“ (Verfügbarkeit, vor allem in Bezug auf die Anzahl an Anbietern),  „accessibility“ (räumliche und zeitliche Erreichbarkeit),  „accommodation“ (Bedarfsgerechtigkeit, vor allem in Bezug auf organisatorische Aspekte wie Öffnungszeiten und Terminvergabe),  „affordability“ (Bezahlbarkeit) und  “acceptability“ (Akzeptanz, vor allem definiert als Akzeptanz der Arzt- und Praxis- charakteristika wie z.B. Geschlecht und Nachbarschaft durch die Patienten sowie umgekehrt Akzeptanz der Patientencharakteristika durch die Anbieter).

Für die Konstruktion des in der Bürgermeisterbefragung verwendeten Fragebogens wurden die drei Dimensionen „availability“, „accessibility“ und „accommodation“ aus dem Konzept nach Penchansky und Thomas zugrunde gelegt. Die Einschränkung auf diese drei Dimensionen ist zum einen durch die Zielgruppe der Befragung begründet, zum anderen durch die in der Bedarfsplanungs-Richtlinie genannten Beispiele für räumliche Faktoren und infrastrukturelle Besonderheiten, die eine begründete Abweichung von der Bedarfsplanungs-Richtlinie rechtfertigen können (vgl. S. 77).

Der Fragebogen bestand aus einer Mischung von geschlossenen, offenen und halb-offenen Fragen.

Zur Identifizierung möglicher Zugangsbarrieren wurde getrennt nach fünf Arztgruppen (Hausärzt- liche Versorgung, Fachärztliche Versorgung ohne Kinderärzte und Psychotherapeuten, Kinderärztliche Versorgung, Psychotherapeutische Versorgung, Zahnärztliche Versorgung) abgefragt, ob aus der Gemeinde Probleme bekannt seien in Bezug auf die folgenden sieben Aspekte des Zugangs zur ambulanten ärztlichen Versorgung: Gesundheitliche Versorgung 105

 Entfernung zur nächstgelegenen Praxis  Erreichbarkeit mit eigenem PKW (z.B. Parkplatzsituation)  Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln  Barrierefreier Zugang zur Praxis (z.B. für Patienten mit Kinderwagen, Rollstuhl, Gehhilfen)  Wartezeiten für Termine  Aufnahmekapazitäten für neue GKV-Patienten  Zugang zu ambulanten Bereitschaftsdiensten außerhalb der üblichen Sprechzeiten

Zur Entwicklung der ambulanten ärztlichen Versorgungssituation wurde zum einen abgefragt, ob innerhalb der letzten zwei Jahre vor der Befragung Probleme bei der Neu- oder Nachbesetzung von Arztpraxen aufgetreten seien, zum anderen ob innerhalb der nächsten zehn Jahre derartige Probleme erwartet würden.

Ein weiterer Fragenkomplex bezog sich auf Maßnahmen auf kommunaler Ebene in Zusammenhang mit der Entwicklung der ambulanten ärztlichen Versorgungssituation: Zum einen wurde abgefragt, ob die Gemeinde in der Vergangenheit Maßnahmen umgesetzt habe, um die Niederlassung von Ärzten gezielt zu fördern oder um den Zugang zur ambulanten ärztlichen Versorgung gezielt zu verbessern (z.B. durch Maßnahmen zur Verbesserung der Erreichbarkeit von Praxen). Zum anderen wurde erhoben, welche ergänzenden Maßnahmen auf kommunaler Ebene zu diesen beiden Zielstellungen vorstellbar seien.

Die Fragebögen wurde Anfang März 2017 zusammen mit einem Begleitbrief der Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus und einem frankierten Rückumschlag an die Bürgermeister der 31 Landkreis- gemeinden versandt. Die Angabe der Gemeinde im ausgefüllten Fragebogen war auf freiwilliger Basis möglich. Teils wurde diese Möglichkeit von den Bürgermeistern mit der expliziten Bitte um Kontakt- aufnahme durch die Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus genutzt. Wie im Fragebogen zugesichert, erfolgte die statistische Auswertung der Fragebögen ohne Bezug auf eine etwaige Gemeindeangabe.

Insgesamt wurden 23 von 31 Fragebögen zurückgesandt, was einer Rücklaufquote von 74,2% ent- spricht.

Haupt-Ergebnisse der Bürgermeisterbefragung

Ergebnisse zu potentiellen Zugangsbarrieren

In den folgenden Abbildungen (Abbildung 52 bis Abbildung 56) ist, getrennt nach Arztgruppe, dargestellt, wie häufig angegeben wurde, dass Probleme in Bezug auf die abgefragten Aspekte der ambulanten ärztlichen Versorgung in der Gemeinde bekannt seien.

106 Gesundheitliche Versorgung

Abbildung 52: Bürgermeisterbefragung: Problematische Aspekte beim Zugang zur hausärztlichen Versorgung

Abbildung 53: Bürgermeisterbefragung: Problematische Aspekte beim Zugang zur fachärztlichen Versorgung (ohne Kinderärzte und Psychotherapeuten)

Gesundheitliche Versorgung 107

Abbildung 54: Bürgermeisterbefragung: Problematische Aspekte beim Zugang zur kinderärztlichen Versorgung

Abbildung 55: Bürgermeisterbefragung: Problematische Aspekte beim Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung

108 Gesundheitliche Versorgung

Abbildung 56: Bürgermeisterbefragung: Problematische Aspekte beim Zugang zur zahnärztlichen Versorgung

Am häufigsten wurde bei allen fünf Arztgruppen die Frage nach bekannten Problemen in Bezug auf die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit „Ja“ beantwortet. Bei der fachärztlichen Versorgung, der kinderärztlichen Versorgung und der psychotherapeutischen Versorgung wurde jeweils in ca. einem Drittel der Fragebögen mit gültigen Antworten die Entfernung zur nächstgelegenen Praxis als problematisch beurteilt. Auch in Bezug auf Wartezeiten für Termine in der fachärztlichen und in der psychotherapeutischen Versorgung waren ca. einem Drittel der Bürger- meister, die diese Fragen beantworteten, Probleme bekannt. Bei der hausärztlichen Versorgung und der zahnärztlichen Versorgung wurde am zweithäufigsten nach der Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Nahverkehr die Barrierefreiheit der Praxen mit „Ja, Probleme bekannt“ beurteilt.

Ergebnisse zur Entwicklung der ambulanten ärztlichen Versorgungssituation

Aus drei Gemeinden wurden Probleme bei der Neu-oder Nachbesetzung von Arztpraxen innerhalb der letzten zwei Jahre vor der Befragung berichtet. Drei Gemeinden berichteten von solchen Problemen bei hausärztlichen Praxen, eine Gemeinde in Bezug auf fachärztliche Praxen sowie eine Gemeinde in Bezug auf kinderärztliche Praxen (Mehrfachnennung möglich).

Die Bürgermeister von insgesamt acht Gemeinden gaben an, in den nächsten 10 Jahren Probleme bei der Neu-oder Nachbesetzung von Arztpraxen zu erwarten (6 x bei hausärztlicher, 2 x bei zahnärztlicher Praxis, Mehrfachnennung möglich).

Sechs Gemeinden gaben an, in der Vergangenheit Maßnahmen umgesetzt zu haben, um die Nieder- lassung von Ärzten gezielt zu fördern. Die Art der Maßnahmen (abgefragt über eine offene Frage), bestand in der Bereitstellung eines Empfehlungsschreibens (1 Nennung), der Einbindung verschiedener politischer Ebenen (1 Nennung) und in der Bereitstellung von Räumlichkeiten für Ärzte (4 Nennungen).

Gesundheitliche Versorgung 109

Insgesamt 15 Bürgermeister machten ergänzende Vorschläge zur Förderung der Niederlassung von Ärzten. Diese bezogen sich auf die Bereitstellung von Räumlichkeiten für Ärzte (13 Nennungen), eine Verbesserung der Infrastruktur (1 Nennung), den Bau eines Seniorenzentrums (1 Nennung), die kommunale Wirtschaftsförderung (1 Nennung) sowie eine Erhöhung der Einwohnerzahl (1 Nennung).

Eine Gemeinde gab an, in der Vergangenheit Maßnahmen umgesetzt zu haben, um den Zugang zur ambulanten ärztlichen Versorgung gezielt zu verbessern, und zwar durch die Einführung eines Anruf- Sammel-Taxis.

Als ergänzende Vorschläge zur Verbesserung des Zugangs zur ambulanten Versorgung wurden die folgenden Ideen genannt:  Bereitstellung eines Grundstücks im Ortskern durch die Gemeinde (1 Nennung)  Bereitstellung von Räumlichkeiten (1 Nennung)  Verbesserung des ÖPNV (1 Nennung)  Nachbarschaftshilfe als Alternative zu Ausbau ÖPNV (1 Nennung)

Aus den Vor-Ort-Gesprächen der Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus mit den Bürger- meistern der Gemeinden wurden beim 1. Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus am 3. Mai 2017 weitere Anregungen für eine Verbesserung des Zugangs zur ambulanten Versorgung berichtet. So wurde der Einsatz von Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis (VERAH), d.h. einer Form der nichtärztlichen Praxisassistenten (vgl. S. 85), sowie das Abhalten fachärztlicher Sprechstunden in den Räumlichkeiten der Hausarztpraxen angeregt50.

50 Quelle: Protokoll zu 1. Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 3.5.2017 / Blitzlicht 110 Gesundheitliche Versorgung

5.2. Arztnahe Berufsgruppen Tabelle 31 gibt einen Überblick über das Versorgungsangebot in arztnahen Berufen im Landkreis Landsberg am Lech. Die Zählung bezieht sich bei Psychotherapeuten, Hebammen, Heilpraktikern und Osteopathen auf Personen, bei den sonstigen Berufsgruppen auf Praxen bzw. Filialen.

Tabelle 31: Arztnahe Berufsgruppen, Landkreis Landsberg am Lech, Stand Frühjahr 2017

Berufsgruppe Anzahla Psychotherapeuten nach Heilpraktikergesetz HeilPrG51 14 Hebammen 15 Heilpraktiker 50 Osteopathen 6 Physiotherapeuten, Krankengymnasten 42 Masseure und medizinische Bademeister 8 Ergotherapeuten 7 Logopäden 20 Podologen 3 Orthopädiemechaniker und Bandagisten 5 Orthopädieschuhmacher 5 Hörgeräteakustiker 9 Optiker 15 a: bei Psychotherapeuten, Hebammen, Heilpraktikern und Osteopathen Anzahl Personen, sonst Anzahl Praxen bzw. Filialen Quelle: Psychotherapeuten nach HeilprG, Hebammen, Heilpraktiker, Osteopathen: Gesundheitsamt Landsberg am Lech, sonstige Berufsgruppen: AOK Landsberg am Lech [102], Ärztlicher Kreisverband Landsberg am Lech [103]

5.3. Apotheken Im Jahr 2016 gab es im Landkreis Landsberg am Lech 25 öffentliche Apotheken. Dies entspricht einer Apotheke pro 4.706 Einwohner52.

Abbildung 57: Anzahl Einwohner je öffentliche Apotheke 2016, im regionalen Vergleich

6.000 4.954 4.706 5.000 4.430 4.127 4.007 4.000 3.276 3.000

Einwohner je Apotheke Einwohner 2.000

1.000

0

Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 6.21, zuletzt abgerufen am 27.12.2017 Datenhalter: Bayerische Landesapothekenkammer, Bayerisches Landesamt für Statistik (Bevölkerungsfortschreibung)

51 mit Zulassung nach Heilpraktikergesetz, aber ohne Approbation als Psychologischer Psychotherapeut oder Kinder- / Jugendlichenpsychotherapeut (keine Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung) 52 Quelle: Gesundheitsindikatoren Bayern [29], Indikator 6.21, zuletzt abgerufen am 27.12.2017 Gesundheitliche Versorgung 111

Abbildung 57 zeigt die Anzahl Einwohner pro öffentlicher Apotheke im regionalen Vergleich (bezogen auf die Einwohnerzahl zum 31.12.2016).

Der Landkreis Landsberg am Lech weist im regionalen Vergleich eine relativ geringe Apothekendichte auf. Nur im Landkreis Erding nimmt das Verhältnis von Einwohnerzahl zu Anzahl Apotheken einen höheren Wert an. Im Landkreis Landsberg am Lech kommen im Mittel ca. 17% mehr Einwohner auf jede öffentliche Apotheke als im bayernweiten Durchschnitt. Im regionalen Vergleich hebt sich der Landkreis Miesbach durch eine deutlich höhere Apothekendichte von den anderen Regionen ab.

Da eine wohnortnahe Versorgung mit Apotheken insbesondere für ältere Menschen von hoher Bedeutung ist, wurde in den GIS-Analysen in Kapitel 5.1.4 die räumliche Anordnung der Apotheken zusammen mit den Bevölkerungsanteilen in der Altersgruppe „65 Jahre und älter“ in den einzelnen Gemeinden kartografisch dargestellt (vgl. S. 102).

112 Gesundheitliche Versorgung

5.4. Krankenhaus-Versorgung 5.4.1. Grundstruktur der Krankenhausplanung

Der Krankenhausplan für Bayern, der jährlich vom Bayerischen Gesundheitsministerium unter Mitwirkung des Bayerischen Krankenhausplanungsausschusses (zusammengesetzt aus Vertretern der Krankenhausträger, Ärzteschaft und Krankenkassen) fortgeschrieben wird, enthält Festlegungen zu Standorten, Versorgungsstufen, Fachrichtungen sowie Anzahl Betten und teilstationärer Plätze der Krankenhäuser [111]. Nur Krankenhäuser, die in den Krankenhausplan aufgenommen sind, können gemäß § 8 Krankenhausfinanzierungsgesetz [112] eine öffentliche Investitionskostenförderung, d.h. eine der beiden Komponenten der dualen Krankenhausfinanzierung, beantragen. Die zweite Komponente der dualen Krankenhausfinanzierung besteht in der Vergütung der gesetzlichen Krankenkassen für die im Krankenhaus erbrachten Leistungen. Gemäß §108 SGB V [63] dürfen die Krankenkassen Krankenhausleistungen nur in Krankenhäusern erbringen lassen, die im Krankenhaus- plan enthalten sind (Plankrankenhäuser), sowie in Krankenhäusern, die nach landesrechtlichen Vorschriften als Hochschulklinik anerkannt sind oder die einen Versorgungsvertrag mit den Landes- verbänden der Krankenkassen und den Verbänden der Ersatzkassen abgeschlossen haben (Krankenhäuser mit Versorgungsvertrag). Neben den Plankrankenhäusern werden auch die Hochschulkliniken und die Krankenhäuser, die einen Versorgungsvertrag mit den Krankenkassen abgeschlossen haben, im Bayerischen Krankenhausplan ausgewiesen. Krankenhäuser, die weder als Hochschulklinik anerkannt sind noch im Krankenhausplan aufgenommen sind oder einen Versorgungsvertrag abgeschlossen haben, erhalten keine Investitionskostenförderung und können nur privat abrechnen.

Im Bayerischen Krankenhausplan [113] sind gemäß Art. 4 Abs. 2 Bayerisches Krankenhausgesetz (BayKrG) [114] Festlegungen zu Allgemeinkrankenhäusern und Fachkrankenhäusern enthalten. Bei den Allgemeinkrankenhäusern steht keine bestimmte Fachrichtung im Vordergrund, während Fach- krankenhäuser nur Patienten bestimmter Krankheitsarten oder bestimmter Altersstufen aufnehmen und in der Regel überwiegend in einer Fachdisziplin Leistungen erbringen. Die Allgemeinkrankenhäuser sind in drei Versorgungsstufen untergliedert [114]:

 I. Versorgungsstufe: Grundversorgung  II. Versorgungsstufe: Erfüllung überörtlicher Schwerpunktaufgaben in Diagnose und Therapie  III. Versorgungsstufe: Im Rahmen des Bedarfs Vorhalten eines umfassenden und differenzierten Leistungsangebots sowie entsprechender medizinisch- technischer Einrichtungen

Bei der Bedarfsermittlung für Plankrankenhäuser wird die Versorgung durch Hochschulkliniken sowie durch Krankenhäuser mit Versorgungsvertrag berücksichtigt.

Die Planungsbereiche für die Krankenhausplanung der Allgemeinkrankenhäuser sind abhängig von der Versorgungsstufe des Krankenhauses in der Regel folgendermaßen definiert (vgl. Teil I Absatz 5.5.2 – 5.5.4 Bayerischer Krankenhausplan [113]):

 Krankenhäuser der I. Versorgungsstufe: Landkreise, kreisfreie Städte  Krankenhäuser der II. Versorgungsstufe: zusammenhängende, sozioökonomisch verflochtene Gebiete mehrerer Landkreise und kreisfreier Städte Gesundheitliche Versorgung 113

 Krankenhäuser der III. Versorgungsstufe: Regierungsbezirk

Bei der Krankenhausplanung wird in der Akutversorgung in der Regel ein Bettennutzungswert von 80% angestrebt, wobei die Berücksichtigung von Einzelfall-Besonderheiten explizit vorbehalten wird. In einzelnen Fachrichtungen gelten davon abweichende Zielwerte für die Bettennutzung (vgl. Teil I Absatz 6.4 Bayerischer Krankenhausplan [113]).

Neben den Festlegungen zu den Standorten und Bettenzahlen bzw. teilstationären Plätzen der einzelnen Krankenhäuser enthält der Krankenhausplan für Bayern drei Fachprogramme mit spezifischen Anforderungen zur stationären Versorgung von Risiko-Neugeborenen, zur Palliativ- versorgung in Krankenhäusern und zur Akutgeriatrie.

5.4.2. Versorgungssituation im Landkreis Landsberg am Lech Krankenhäuser im Landkreis Landsberg am Lech

Im Landkreis Landsberg am Lech gibt es zum aktuellsten Stand des Bayerischen Krankenhausplans (1. Januar 2017) insgesamt 472 Krankenhausbetten und 29 teilstationäre Plätze in drei Krankenhäusern [113]:

 Klinikum Landsberg am Lech (in öffentlicher Trägerschaft des Landkreises Landsberg am Lech, mit Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege): Allgemeinkrankenhaus der Versorgungsstufe I, mit 221 Betten und 14 teilstationären Plätzen, 8 davon in der angegliederten Tagesklinik für Schmerztherapie.  Psychosomatische Klinik (Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München, in privater Trägerschaft): Fachkrankenhaus für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, mit 177 Betten  kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech (Lehrkrankenhaus der Technischen Universität München, in freigemeinnütziger Trägerschaft als Tochtergesellschaft des Kommunalunternehmens Kliniken des Bezirks Oberbayern, angesiedelt am Klinikum Landsberg am Lech [115], [116]): Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, mit 74 Betten und 15 teilstationären Plätzen sowie mit psychiatrischer Institutsambulanz nach § 118 SGB V.

Die kbo-Lech-Mangfall-Klinik übernimmt für das auf demselben Gelände befindliche Klinikum Landsberg den Konsiliardienst. Die psychiatrische Institutsambulanz bietet bei Bedarf für die Patienten Hausbesuche zu Hause oder im Heim an.

Die im Bayerischen Krankenhausplan zum Stand 1. Januar 2017 noch in Planung befindlichen insgesamt 30 zusätzlichen Tagesklinik-Plätze im Bereich der Psychiatrie wurden im Lauf des Jahres 2017 eingerichtet: Im September 2017 wurde die kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech um eine Tagesklinik mit 12 gerontopsychiatrischen Plätzen sowie drei Plätzen für die Mutter-Kind-Behandlung erweitert [117]. Auf dem Gelände der kbo-Lech-Mangfall-Klinik wurde zudem eine kinder- und jugendpsychiatrische Tagesklinik als Außenstelle des kbo-Heckscher-Klinikums errichtet, die ebenfalls im September 2017 eröffnet wurde. Die Tagesklinik umfasst 15 Plätze sowie eine Institutsambulanz [117].

114 Gesundheitliche Versorgung

Bettenzahl und -profil im regionalen Vergleich

Im Vergleichslandkreis Erding gibt es zum Stand 1. Januar 2017 insgesamt 573 Betten und 17 teilstationäre Plätze in vier Krankenhäusern (Allgemeinkrankenhaus der Versorgungsstufe I mit Außenstellen-Klinik, sowie eine Fachklinik für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Psychiatrie und eine Fachklinik für Innere Medizin). Zudem ist hier zum Stand des aktuellen Krankenhausplans Bayern der Aufbau einer Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Planung. Im Landkreis Miesbach gibt es zum selben Stand 458 Betten in zwei Krankenhäusern (Allgemein- krankenhaus der Versorgungsstufe I sowie eine Fachklinik für Psychosomatische Medizin, Psycho- therapie und Psychiatrie); im Landkreis Weilheim-Schongau 430 Betten und 10 teilstationäre Plätze in drei Allgemeinkrankenhäusern der Versorgungsstufe I sowie 20 teilstationäre Plätze in einer Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie [113].

Tabelle 32 zeigt, wie sich die Krankenhausbetten im Landkreis Landsberg am Lech sowie in den Vergleichslandkreisen auf die dort vorhandenen Fachrichtungen aufteilen.

Tabelle 32: Krankenhausbetten nach Fachrichtungen (absolut und prozentual), Stand 1. Januar 2017, im regionalen Vergleich

LK Landsberg LK Erding LK Miesbach LK Weilheim- am Lech Schongau Betten insgesamt 472 573 458 430

Nach Fachrichtung: Bettenzahl absolut Bettenzahl prozentual Augenheilkunde 1 1 0 0 0,2% 0,2% 0,0% 0,0% Chirurgie 75 114 104 167 15,9% 19,9% 22,7% 38,8% Frauenheilkunde ohne 0 0 0 9 Geburtshilfe 0,0% 0,0% 0,0% 2,1% Frauenheilkunde und Geburtshilfe 31 48 26 36 6,6% 8,4% 5,7% 8,4% Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde 2 1 1 4 0,4% 0,2% 0,2% 0,9% Innere Medizin 100 200 170 189 21,2% 34,9% 37,1% 44,0% Kinderheilkunde 12 0 0 0 2,5% 0,0% 0,0% 0,0% Neurologie 0 0 33 0 0,0% 0,0% 7,2% 0,0% Orthopädie 0 6 16 18 0,0% 1,0% 3,5% 4,2% Psychiatrie/Psychotherapie 56 173 90 0 11,9% 30,2% 19,7% 0,0% Psychosomatische 195 22 18 0 Medizin/Psychotherapie 41,3% 3,8% 3,9% 0,0% Urologie 0 8 0 7 0,0% 1,4% 0,0% 1,6%

Quelle: Krankenhausplan des Freistaates Bayern Stand 1. Januar 2017 [113], eigene Berechnungen

Gesundheitliche Versorgung 115

Zu den folgenden Fachrichtungen aus dem Krankenhausplan werden weder im Landkreis Landsberg am Lech noch in den drei Vergleichslandkreisen Krankenhausbetten vorgehalten: Haut- und Geschlechtskrankheiten, Herzchirurgie, Kinderchirurgie, Kinder-und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Neurochirurgie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie.

Aus Tabelle 32 ist ersichtlich, dass sich die Aufteilung der Krankenhausbetten auf die verschiedenen Fachrichtungen zum Teil deutlich zwischen den Landkreisen unterscheidet. Im Landkreis Landsberg am Lech sind mehr als 50% der Krankenhausbetten den Fachrichtungen Psychiatrie / Psychotherapie sowie Psychosomatische Medizin / Psychotherapie zugeordnet, wohingegen im Landkreis Weilheim-Schongau keine Krankenhausbetten für diese Fachrichtungen vorgehalten werden. Der direkte Vergleich mit dem Nachbarlandkreis Weilheim-Schongau macht deutlich, dass die Unterschiede in der Bettenverteilung zumindest teilweise Mitversorgereffekte für andere Landkreise abbilden: Der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech (an der alle 56 Betten der Fachrichtung Psychiatrie/Psychotherapie des Landkreises Landsberg am Lech angesiedelt sind) sind als Pflichtversorgungsgebiet sowohl der Landkreis Landsberg am Lech als auch der Landkreis Weilheim- Schongau zugeordnet [115]. Der Einzugsbereich der Psychosomatischen Klinik Windach (der keine regionale Versorgungsverpflichtung obliegt [118]) mit 177 Betten der Fachrichtung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie erstreckt sich über den Landkreis hinaus auf München und den gesamten deutschsprachigen Raum [119]. Trotz des hohen Anteils an Krankenhausbetten der Fachrichtungen Psychiatrie / Psychotherapie sowie Psychosomatische Medizin / Psychotherapie im Landkreis Landsberg am Lech gibt es keine aus- gewiesene stationäre Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie / -psychotherapie. Die nächst- gelegenen Krankenhäuser mit Fachabteilungen für Kinder- und Jugendpsychiatrie /-psychotherapie befinden sich in Berg (Landkreis Starnberg) und in Augsburg [120]. Eine Tagesklinik mit 15 teilstationären Plätzen für Kinder- und Jugendpsychiatrie gibt es in Landsberg am Lech seit September 2017 (vgl. S. 113).

Auffällig ist an der Gegenüberstellung mit den Vergleichslandkreisen, dass trotz relativ ähnlicher Bevölkerungszahlen (vgl. Kapitel 2.1.2 zum Stand 31.12.2015) der Landkreis Landsberg am Lech eine deutlich niedrigere Anzahl Krankenhausbetten in den Fachrichtungen Chirurgie und Innere Medizin aufweist als alle drei Vergleichslandkreise.

Für einen regionalen Vergleich mit weniger Verzerrung durch Mitversorgereffekte werden in Tabelle 33 nur die Betten in den Krankenhäusern der Versorgungsstufe I betrachtet (im Falle des Landkreises Erding unter Einbeziehung der Außenstelle Dorfen des Klinikums Landkreis Erding). Planungsbereich für die Krankenhäuser der Versorgungsstufe I sind die Landkreise und kreisfreien Städte, d.h. die durch diese Krankenhäuser gewährleistete Versorgungsleistung zielt in der Regel auf eine lokale Akut- versorgung des entsprechenden Kreises ab. Eine Angabe der Bettenzahlen pro 100.000 Einwohner ist nur näherungsweise unter Ansetzen der Bevölkerungszahlen zum 31.12.2015 möglich, da die amtlichen Bevölkerungszahlen zum 31.12.2016 noch nicht zur Verfügung stehen.

116 Gesundheitliche Versorgung

Tabelle 33: Bettenzahl in Krankenhäusern der Versorgungsstufe I nach Fachrichtungen (absolut und pro 100.000 Einwohner), Stand 1. Januar 2017, im regionalen Vergleich

LK Landsberg LK Erding LK Miesbach LK Weilheim- am Lech Schongau Betten insgesamt 221 330 350 430 Betten pro 100.000 Einwohnera 187,8 246,7 356,1 323,5 Nach Fachrichtung Betten insgesamt Betten pro 100.000 Einwohner Augenheilkunde 1 1 - - 0,8 0,7 Chirurgie 75 114 104 167 63,7 85,2 105,8 125,7 Frauenheilkunde ohne Geburtshilfeb - - - 9 13,4 Frauenheilkunde und Geburtshilfeb 31 48 26 36 52,7 72,3 51,8 53,8 Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde 2 1 1 4 1,7 0,7 1,0 3,0 Innere Medizin 100 152 170 189 85,0 113,6 173,0 142,2 Kinderheilkundec 12 - - - 56,1 Neurologie - - 33 - 33,6 Orthopädie - 6 16 18 4,5 16,3 13,5 Urologie - 8 - 7 6,0 5,3

a: Angaben pro 100.000 Einwohner näherungsweise mit den aktuellsten verfügbaren Bevölkerungszahlen vom 31.12.2015 ermittelt b: Bezugsbevölkerung für Angaben pro 100.000 Einwohner hier eingeschränkt auf weibliche Bevölkerung c: Bezugsbevölkerung für Angaben pro 100.000 Einwohner hier eingeschränkt auf Bevölkerung im Alter unter 18 Jahre Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf dem Bayerischen Krankenhausplan Stand 1. Januar 2017 [113], GENESIS Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabellen 12411-007s bzw. 12411-005r, zuletzt abgerufen am 7.12.2017 bzw. 10.12.2017

Mit näherungsweise 187,8 Krankenhausbetten pro 100.000 Einwohner weist der Landkreis Landsberg am Lech die niedrigste Krankenhausbettendichte im regionalen Vergleich auf. Im Landkreis Miesbach, dem Vergleichslandkreis mit der höchsten Krankenhausbettendichte, werden fast doppelt so viele Krankenhausbetten pro 100.000 Einwohner vorgehalten wie im Landkreis Landsberg am Lech.

In Bezug auf die Verteilung der Betten auf die Fachrichtungen fallen bei Betrachtung der Krankenhäuser der Versorgungsstufe I wiederum die beiden Fachrichtungen Chirurgie und Innere Medizin auf, in denen der Landkreis Landsberg am Lech die niedrigsten Bettenzahlen im regionalen Vergleich zu den drei Vergleichslandkreisen vorhält. Während im Landkreis Landsberg am Lech näherungsweise 63,7 Chirurgie-Betten pro 100.000 Einwohner und 85 Betten der Fachrichtung Innere Medizin pro 100.000 Einwohner vorgehalten werden, liegen die entsprechenden Bettenzahlen pro 100.000 Einwohner in den Vergleichslandkreisen deutlich darüber. Die jeweils höchsten Vergleichszahlen betragen 125,7 Betten pro 100.000 Einwohner in der Chirurgie (Landkreis Weilheim-Schongau) bzw. 173 Betten pro 100.000 Einwohner in der Inneren Medizin (im Landkreis Miesbach). Niedrigere Bettenzahlen pro 100.000 Einwohner als in den Vergleichslandkreisen sind auch im Bereich Frauenheilkunde festzustellen (52,7 Gesundheitliche Versorgung 117

Betten pro 100.00 Einwohnerinnen im Landkreis Landsberg am Lech gegenüber 72,3 Betten pro 100.000 Einwohnerinnen im Landkreis Erding und insgesamt 67,2 im Landkreis Weilheim-Schongau). Zudem zeigt der regionale Vergleich der Krankenhäuser der Versorgungsstufe I einige Unterschiede im abgedeckten Versorgungsspektrum: Eine kinderärztliche Abteilung gibt es nur im Landkreis Landsberg am Lech; andererseits werden hier anders als in jeweils zwei der drei Vergleichslandkreise keine Fachabteilungen für Neurologie, Orthopädie oder Urologie vorgehalten.

Für eine genauere Bewertung, ob die im Vergleich zu den Vergleichslandkreisen niedrigere Anzahl Krankenhausbetten im Landkreis Landsberg am Lech für eine bedarfsgerechte Versorgung ausreichend ist, wäre eine Auswertung der Bettenauslastung getrennt nach Fachrichtung erforderlich. Ergänzend zur Bettenauslastung wäre zu berücksichtigen, ob es diagnosebedingt oder kapazitätsbedingt zu Verlagerungen von Behandlungen in andere Landkreise kommt. Die hierfür erforderlichen Daten stehen jedoch durch die im Rahmen dieser Bestands- und Bedarfsanalyse genutzten öffentlich zugänglichen Datenquellen nicht zur Verfügung.

Fallzahlen und Personalausstattung der Krankenhäuser im Landkreis Landsberg am Lech

In Tabelle 34 sind die Fallzahlen angegeben, die im Jahr 2015 in den Krankenhäusern des Landkreises Landsberg am Lech behandelt wurden. Ein Patient kann dabei mehrmals in die Zählung eingehen, wenn er mehrmals innerhalb desselben Jahres im Krankenhaus behandelt wurde. Im Unterschied zur Anzahl der Krankenhausfälle, die in Kapitel 3.2.1 dargestellt wurde, werden hierbei die Fälle gezählt, bei denen die Behandlung in einem Krankenhaus im Landkreis Landsberg am Lech erfolgte und nicht die Anzahl Krankenhausfälle von Patienten mit Wohnort im Landkreis Landsberg am Lech.

118 Gesundheitliche Versorgung

Tabelle 34: Fallzahlen der Krankenhäuser im Landkreis Landsberg am Lech im Jahr 2015

Krankenhaus Vollstationäre Fallzahl Teilstationäre Fallzahl Ambulante Fallzahl Klinikum Landsberg gesamt 12.725 gesamt 310 gesamt 24.882 am Lech (inkl. Tagesklinik f. Schmerztherapie) Chirurgie 3.768 Innere Medizin 120 Gynäkologie und 2.437 Tagesklinik für 190 Geburtshilfe Schmerztherapie HNO 271 Kinder- und 921 Jugendmedizin Augenheilkunde 1 Innere Medizin 5.327

Psychosomatische gesamt 1.195 gesamt 0 gesamt 88 Klinik Windach

kbo-Lech-Mangfall- gesamt 1.288 gesamt 122 gesamt 4.694 Klinik Landsberg am Lech Allg. Psychiatrie 1.281 Allg. Psychiatrie 6 Psychosomatik / 7 Tagesklinik / Allg. 97 Psychotherapie Psychiatrie Tagesklinik / 19 Psychosomatik, Psychotherapie Quelle: Strukturierte Qualitätsberichte der Krankenhäuser zum Jahr 2015 [121], [118], [122]

Die höchste vollstationäre Fallzahl im Klinikum Landsberg am Lech war im Jahr 2015 in der Abteilung für Innere Medizin zu verzeichnen, gefolgt von en Abteilungen für Chirurgie sowie Gynäkologie und Geburtshilfe. Im Bereich der Psychiatrie sowie der Psychosomatik und Psychotherapie zeigen die Fallzahlen, dass fast alle der in der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech vollstationär behandelten Fälle der Fachrichtung Allgemeine Psychiatrie zuzurechnen sind. Die vollstationären Behandlungsfälle im Bereich Psychosomatik und Psychotherapie entfallen im Wesentlichen auf die Psychosomatische Klinik Windach.

Tabelle 35 zeigt die ärztliche Personalausstattung in Vollzeitäquivalenten (Ärzte mit direktem Beschäftigungsverhältnis, ohne Belegärzte) der Krankenhäuser im Landkreis Landsberg am Lech zum Stand 2015. Zusätzlich sind die daraus in Kombination mit den vollstationären Fallzahlen aus Tabelle 34 resultierenden Personalbelastungszahlen nach Fallzahlen (Anzahl Fälle pro Vollzeitkraft) genannt.

Gesundheitliche Versorgung 119

Tabelle 35: Ärztliches Personal mit direktem Beschäftigungsverhältnis der Krankenhäuser im Landkreis Landsberg am Lech im Jahresdurchschnitt 2015, Angabe in Vollzeitäquivalenten, mit Personalbelastungszahlen

Klinikum Landsberg Psychosomatische kbo-Lech-Mangfall- am Lech Klinik Windach Klinik Landsberg am Lech Ärzte (ohne Belegärzte) mit 78,44 18 19,77 direktem Beschäftigungsverhältnis Personalbelastungszahl nach 162 66 65 Fällen (Anzahl vollstationäre Fälle pro Vollzeitkraft) Vergleichswert 157a 83b 72c Personalbelastungszahl bundesweit, 2015 a: Vergleichszahl für Klinikum Landsberg am Lech: Personalbelastungszahl nach Fällen, Personal mit direktem Beschäftigungsverhältnis bei der Einrichtung, Ärztlicher Dienst, Allgemeine Krankenhäuser mit 200 bis 299 Betten, Deutschland 2015 [123] b: Vergleichszahl für Psychosomatische Klinik Windach: Personalbelastungszahl nach Fällen, Personal mit direktem Beschäftigungsverhältnis bei der Einrichtung, Ärztlicher Dienst, Krankenhäuser mit ausschl. psychiatrischen, psychotherapeutischen oder psychiatrischen, psychotherapeutischen und neurologischen und/oder geriatrischen Betten, mit 100 bis 199 Betten, Deutschland 2015 [123] c: Vergleichszahl für kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech: Personalbelastungszahl nach Fällen, Personal mit direktem Beschäftigungsverhältnis bei der Einrichtung, Ärztlicher Dienst, Krankenhäuser mit ausschl. psychiatrischen, psychotherapeutischen oder psychiatrischen, psychotherapeutischen und neurologischen und/oder geriatrischen Betten, mit bis 99 Betten, Deutschland 2015 [123]

Quelle: Personalzahlen: Strukturierte Qualitätsberichte der Krankenhäuser zum Jahr 2015 [121], [118], [122], Personalbelastungszahl: Eigene Berechnungen i.V.m. Tabelle 34, Vergleichswerte: Statistisches Bundesamt, Grunddaten der Krankenhäuser [123]

Ausgehend von den Daten der strukturierten Qualitätsberichte 2015 zu den vollstationären Fallzahlen sowie dem ärztlichen Personal (ohne Belegärzte) mit direktem Beschäftigungsverhältnis ergeben sich Personalbelastungszahlen, die teils leicht oberhalb, teils unter den deutschlandweiten Vergleichswerten liegen: Für das Klinikum Landsberg am Lech ergibt sich eine Personalbelastungszahl, die den deutschlandweiten Vergleichswert für Allgemeine Krankenhäuser mit 200 bis 299 Betten um ca. 3% überschreitet. Für die Psychosomatische Klinik Windach bzw. die kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech ergeben sich Personalbelastungszahlen, welche die in Tabelle 35 angegebenen Vergleichs- zahlen um ca. 20% bzw. ca. 10% unterschreiten. Bei den Angaben zur Psychosomatischen Klinik Windach ist zu beachten, dass für die Vergleichszwecke die veröffentlichten Zahlen für Kliniken der Fachrichtung Psychiatrie / Psychotherapie zugrunde gelegt werden mussten, da keine entsprechenden Vergleichszahlen für Kliniken der Fachrichtung Psychosomatische Medizin / Psychotherapie verfügbar waren.

Grundlage für die automatisch erzeugten strukturierten Qualitätsberichte der Krankenhäuser sind die an den Gemeinsamen Bundesausschuss G-BA übermittelten XML-Daten (XML = Extensible Markup Language) der Krankenhäuser. Da in den vom G-BA veröffentlichten strukturierten Qualitätsberichten teilweise bei den Angaben zum Pflegepersonal unplausibel erscheinende Werte enthalten sind, die evtl. auf Übertragungsfehler in den XML-Daten zurückzuführen sein könnten, wird auf eine Darstellung und Auswertung der Daten zum nichtärztlichen Pflegepersonal an dieser Stelle verzichtet.

Für die Betreuung von Geburten stehen am Klinikum Landsberg am Lech angestellte Hebammen und Entbindungspfleger zur Verfügung. Die Anzahl angestellter Hebammen und Entbindungspfleger im 120 Gesundheitliche Versorgung

Jahresdurchschnitt 2015 (7,29 Vollzeitäquivalente, vgl. [121]) entspricht bei Ansetzen der durch- schnittlichen Geburtenzahl der Jahre 2012-201553 (776,5 Geburten jährlich, vgl. [124] - [126], [121]) exakt der bedarfsgerechten Anzahl Vollzeitäquivalente gemäß den in der S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin festgelegten Empfehlungen für die Personalausstattung mit Hebammen [127]. Anzumerken ist jedoch, dass bei der jährlichen Anzahl Geburten am Klinikum Landsberg am Lech von 2012 bis 2015 ein kontinuierlich steigender Trend festzustellen ist. Bei einem weiteren Anstieg der Geburtenraten wäre bei unverändertem Fortbestand der aktuellen Anzahl Vollzeitäquivalente mit einem Absinken der Personalausstattung unter 95% der bedarfsgerechten Anzahl Vollzeitäquivalente lt. S1-Leitlinie zu rechnen.

Auswirkung der demografischen Entwicklung auf Fallzahlen

Wie im Falle der ambulanten ärztlichen Versorgung wird die demografische Entwicklung auch im Bereich der stationären Versorgung Auswirkungen haben. Durch die für den Landkreis Landsberg am Lech prognostizierte stark steigende Bevölkerungszahl und die demografische Alterung ist auch im Bereich der stationären Versorgung eine höhere Inanspruchnahme zu erwarten. In einer Vorausberechnung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder aus dem Jahr 2010 [34] wurde die Auswirkung der demografischen Entwicklung auf die Anzahl der Krankenhausfälle in Deutschland für zwei verschiedene Szenarien untersucht: einerseits für das sog. Status-Quo-Szenario unter der Annahme konstant bleibender alters- und geschlechtsspezifischer Diagnosewahrscheinlich- keiten (d.h. in Anlehnung an die sog. Expansionsthese zur Auswirkung der steigenden Lebenserwartung auf das Krankheitsrisiko), andererseits für das Szenario „sinkende Behandlungsquote“, in dem angenommen wird, dass sich bei einer steigenden Lebenserwartung schwere Erkrankungen in ein höheres Lebensalter verschieben (d.h. in Anlehnung an die sog. Kompressionsthese). Für das Status- Quo-Szenario wurden die Prognosen ergänzend auf Ebene der Bundesländer durchgeführt. Der höchste prognostizierte Anstieg an Krankenhausfällen bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Basisjahr 2008 ergab sich dabei für Berlin bzw. Bayern mit einem Anstieg um 14,1% bzw. 14,0%. Für Deutschland insgesamt wurde ein Anstieg um 8% prognostiziert. Der prognostizierte Anstieg betrifft vor allem Krankheiten, die vermehrt in höheren Altersgruppen auftreten, insbesondere Herz-/Kreislauf- erkrankungen (Bayern: +32,8%) und Neubildungen (Bayern: +23,5%). Besonders deutlich vom durch die Demografie bedingten steigenden Bedarf dürften daher die Fachabteilungen für Innere Medizin, in geringerem Maße auch diejenigen für Chirurgie sein.

Neben zunehmenden Fallzahlen sind durch die demografische Entwicklung auch zunehmend neue Herausforderungen durch die Behandlung multimorbider, ggf. pflegebedürftiger oder demenzerkrankter Patienten zu erwarten.

53 Die strukturierten Qualitätsberichte nach § 137 Abs. 3 SGB V bzw. § 136b Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 SGB V werden seit 2012 auf jährlicher Basis aktualisiert. Gesundheitliche Versorgung 121

Psychoonkologische Versorgung

Laut Strukturiertem Qualitätsbericht des Klinikums Landsberg zum Jahr 2015 [121] gehört die Psycho- onkologie zum Leistungsangebot der Abteilung für Chirurgie. Zudem gehört die Psychoonkologie zu den Behandlungsschwerpunkten der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech [122], welche Konsiliardienste für das Klinikum Landsberg am Lech übernimmt.

Palliativmedizinische Versorgung im Krankenhaus

Gemäß Bayerischem Krankenhausplan ist eine Einrichtung von Palliativstationen vorrangig an Krankenhäusern der Versorgungsstufen II und III, insbesondere an Krankenhäusern mit onkologischen Abteilungen, vorgesehen. An Krankenhäusern, in denen aus Bedarfsgründen keine Palliativstation anerkannt werden kann (Palliativstationen sind lt. Krankenhausplan mit einer Größe von 6-12 Betten zu bemessen), kommt laut Krankenhausplan die Einrichtung palliativmedizinischer Dienste in Frage, sofern die Krankenhäuser mit der Behandlung und Begleitung Sterbender konfrontiert sind [113].

Eine eigene Palliativstation oder einen palliativmedizinischen Dienst im Sinne der Krankenhausplanung weist das Klinikum Landsberg am Lech nicht auf (Stand: Krankenhausplan Bayern mit Stand 1. Januar 2017 [113]). Laut Strukturiertem Qualitätsbericht des Klinikums Landsberg zum Jahr 2015 [121] gehört jedoch die palliativmedizinische Versorgung durch ärztliches Personal mit Zusatz-Weiterbildung in Palliativmedizin und pflegerisches Personal mit Zusatzqualifikation in Palliative Care zum Leistungsangebot der Abteilung für Innere Medizin.

Die nächstgelegenen Kliniken mit Palliativstation befinden sich zum Stand Mai 2017 [120] in Kaufbeuren (Versorgungsstufe II), Tutzing, Fürstenfeldbruck, Starnberg (jeweils Versorgungsstufe I) und Augsburg (Versorgungsstufe III).

Die Versorgung des Landkreises mit ambulanten Palliativ- und Hospizdiensten wird in Kapitel 5.7 erläutert.

Akutgeriatrie

Laut Fachprogramm „Akutgeriatrie“ des Krankenhausplans für Bayern ist es Ziel, die akutgeriatrischen Angebote an Krankenhäusern, inkl. Allgemeinkrankenhäusern, in Bayern auszubauen. Als akut- geriatrische Strukturen in Krankenhäusern sind sowohl interdisziplinär ausgerichtete akutgeriatrische Hauptabteilungen als auch akutgeriatrische Behandlungseinheiten innerhalb einer Hauptabteilung, mit interdisziplinärer Ausrichtung oder mit fachlichem Schwerpunkt, vorgesehen. Als Mindestgröße für eine akutgeriatrische Hauptabteilung bzw. Orientierungsgröße für eine akutgeriatrische Behandlungseinheit sind 20 Betten vorgegeben [113].

Am Klinikum Landsberg am Lech gibt es zum Stand des Bayerischen Krankenhausplans 2017 [113] keine Hauptabteilung oder Behandlungseinheit zur Akutgeriatrie. Die nächstgelegenen Kranken- häuser mit akutgeriatrischen Strukturen befinden sich zum Stand Mai 2017 [120] in Schongau, Bobingen, Augsburg, Feldafing und Gauting.

122 Gesundheitliche Versorgung

Schlaganfall-Versorgung

Am Klinikum Landsberg am Lech gibt es zum Stand des Bayerischen Krankenhausplans 2017 [113] keine eigene „Stroke Unit“. Für die Versorgung von Schlaganfallpatienten ist das Klinikum als Kooperationsklinik an das „Neurovaskuläre Versorgungsnetzwerk Südwestbayern – NEVAS“ angeschlossen. Ziel der Schlaganfall-Netzwerke ist die telemedizinische Anbindung von speziellen Schlaganfalleinheiten in den Kooperationskliniken an das spezialisierte Fachwissen der jeweiligen überregionalen Stroke Units. Im Falle des NEVAS-Netzwerks bilden die drei überregionalen Stroke Units am Universitätsklinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, am Klinikum Ingolstadt sowie am Bezirkskrankenhaus Günzburg die Netzwerkzentren.

Die nächstgelegenen regionalen Stroke Units sind in Kaufbeuren und Tutzing angesiedelt, die nächstgelegene überregionale Stroke Unit in Augsburg.

Versorgung von Risiko-Neugeborenen

Im Fachprogramm „Stationäre Versorgung von Risiko-Neugeborenen in Bayern“ des Krankenhausplans für Bayern [113] werden die Anforderungen an die Vorhaltung neonatologischer Intensivbehandlungs- plätze zur bedarfsgerechten Intensivversorgung von Risiko-Neugeborenen festgelegt. Die höchste Versorgungsstufe innerhalb dieses Versorgungskonzepts („Kategorie I“) stellen die Perinatalzentren (ggf. im Verbund) dar, die grundsätzlich an Krankenhäusern der Maximalversorgung oder an Kranken- häusern, die überörtliche Schwerpunktaufgaben erfüllen, angesiedelt sind. Die Kategorie II bilden Kinderkliniken mit neonatologischen Intensivbehandlungsplätzen, die zudem durch eine Beteiligung am Neugeborenen-Notarztdienst Geburtskliniken mit insgesamt mindestens 3.000 Geburten jährlich innerhalb eines Radius von bis zu 50 km mit betreuen. Die Kategorie III der Kliniken mit Versorgung von Risiko-Neugeborenen bilden Kinderkliniken mit neonatologischen Intensivbehandlungsplätzen, die sich nicht am Neugeborenen-Notarztdienst beteiligen, sondern hauptsächlich für die Versorgung der Geburtsklinik innerhalb desselben Allgemeinkrankenhauses sowie für Verlegungen aus nahegelegenen Geburtskliniken zuständig sind [113].

Am Klinikum Landsberg am Lech, an dem die jährliche Anzahl Geburten im Durchschnitt der Jahre 2012-2015 bei 776,5 Geburten lag, gibt es zum Stand des Bayerischen Krankenhausplans 2017 [113] keine neonatologischen Intensivplätze. Die nächstgelegenen Kinderkliniken der Kategorie III befinden sich in Kaufbeuren, Starnberg und Augsburg, die nächstgelegenen Perinatalzentren in Augsburg und München ([113], [120]).

Gesundheitliche Versorgung 123

5.5. Rehabilitations- und Vorsorgeeinrichtungen Im Landkreis Landsberg am Lech gibt es zum Stand 31.12.2015 keine Vorsorge- oder Rehabilitations- einrichtungen.

Die nächstgelegenen Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen im Umland befinden sich (vgl. [128]) in:  Bad Wörishofen (106 Betten Innere Medizin, 64 Orthopädie, 30 Allgemein)  Feldafing (23 Betten Geriatrie, 32 Neurologie, 33 Orthopädie)  Augsburg (100 Betten Geriatrie, 35 Orthopädie)  Landkreis Weilheim-Schongau (302 Betten Innere Medizin, 177 Orthopädie, 29 Geriatrie, 191 Psychiatrie / Psychotherapie)  Lechbruck (140 Allgemeinbetten)

Für die Zukunft ist ein Mehrbedarf an geriatrischer Rehabilitation zu erwarten, einerseits ausgehend von der demografischen Entwicklung, andererseits durch die in den letzten Jahren in Kraft getretenen Pflegestärkungsgesetze PSG I bis PSG III. Durch die gesetzlichen Neuerungen wurden die Grundsätze „häusliche Pflege vor stationärer Pflege“ sowie „Rehabilitation vor Pflege“ gestärkt. Mit dem PSG II wurde eine Berichtspflicht der Pflegekassen über „[…] die Anwendung eines bundeseinheitlichen, strukturierten Verfahrens zur Erkennung rehabilitativer Bedarfe in der Pflegebegutachtung […]“ eingeführt (Artikel 1 Abs. 14 PSG II [129] in Verbindung mit § 18a SGB XI [130]). Dadurch erfolgt eine Stärkung des Ansatzes, durch Rehabilitationsmaßnahmen nach Möglichkeit den Eintritt der Pflege- bedürftigkeit zu verhindern bzw. zu verzögern. Im April 2016 trat zudem eine überarbeitete Rehabilitations-Richtlinie des G-BA in Kraft. Hierin wurde das Verordnungsverfahren von Reha- bilitationsmaßnahmen für Ärzte vereinfacht und der Zugang zu Rehabilitationsmaßnahmen erleichtert (vgl. [131], S. 2).

124 Gesundheitliche Versorgung

5.6. Versorgung Pflegebedürftiger

Datenquellen

Zur Bestimmung der Anzahl Pflegeeinrichtungen im Landkreis Landsberg am Lech wurden aufgrund von Unschärfen in den einzelnen Datenquellen mehrere unterschiedliche Datenquellen zusammen- geführt:

 Daten der amtlichen Pflegestatistik54: Erfassung nur im 2-Jahres-Rhythmus; die aktuellsten hieraus vorliegenden Daten beziehen sich auf den Stand 15.12.2015; im zugehörigen Verzeichnis der Pflegeeinrichtungen [132] sind nur diejenigen Einrichtungen gelistet, die einer Veröffentlichung ihrer Adress- und Einrichtungsdaten zugestimmt haben

 Daten des Landratsamts zum Stand August 2017: Von den ambulanten Pflegediensten sind hierbei nur diejenigen Anbieter erfasst, die einen Förderantrag beim Landratsamt gestellt haben.

 Daten aus dem AOK-Pflegenavigator [133] zum Stand August 2017

 Daten aus der Informationsbroschüre „Wegweiser für Senioren“ des Landratsamts Landsberg am Lech [134]

Ambulante Pflege

Im Landkreis Landsberg am Lech gibt es mit Stand August 2017 gemäß den zusammengeführten Daten aus den oben genannten Datenquellen insgesamt 20 ambulante Pflegedienste (unter Einbeziehung derjenigen ambulanten Pflegedienste, die als zusätzliche Leistungsangebote an Pflegeheime angeglie- dert sind). Zusätzlich wird im Seniorenwegweiser des Landkreises Landsberg am Lech ein Anbieter aus dem Landkreis Aichach-Friedberg gelistet, der ebenfalls Pflegebedürftige im Landkreis Landsberg am Lech ambulant betreut (Sozialstation Mering). Laut Internetseite der Sozialstation Mering [135] gehören aus dem Landkreis Landsberg am Lech die Gemeinden und (mit Heinrichshofen) zum Einzugsgebiet.

Gemäß den aktuellsten verfügbaren Daten der amtlichen Pflegestatistik zum Stand Dezember 201555 waren im Landkreis Landsberg am Lech in damals 16 ambulanten Pflegediensten insgesamt 281 Personen tätig, die insgesamt 706 Pflegebedürftige betreuten. Die Pflegestatistik auf Landkreisebene beinhaltet keine Unterscheidung nach Voll- und Teilzeitkräften oder nach Tätigkeitsbereich und Berufs- abschluss.

Aus Daten des Landratsamts Landsberg am Lech zum Stand August 2017 sind Angaben zum Beschäftigungsumfang in Vollzeitäquivalenten für die dort erfassten ambulanten Pflegedienste (Pflege- dienste, die einen Förderantrag gestellt haben) verfügbar. Hierbei handelt es sich um 16 ambulante Pflegedienste (die nicht durchweg mit den 16 ambulanten Pflegediensten aus der amtlichen Pflege- statistik zum Stand Dezember 2015 übereinstimmen). In den vom Landratsamt erfassten ambulanten Pflegediensten ist zum Stand August 2017 Pflegepersonal mit einem Beschäftigungsumfang von 141,67 Vollzeitäquivalenten tätig. Eine Bezugnahme auf die Anzahl betreuter Pflegebedürftiger ist nicht möglich, da in der Personalzählung nur eine Untergruppe der ambulanten Pflegedienste erfasst ist.

54 Quelle: GENESIS Online Bayern [7], Tabellen 22400-003z und 22400-002z 55 Quelle: GENESIS Online Bayern [7], Tabelle 22400-003z, zuletzt abgerufen am 2.1.2018 Gesundheitliche Versorgung 125

Tabelle 36 zeigt die zeitliche Entwicklung der ambulanten Pflegedienste im Landkreis Landsberg am Lech seit der erstmaligen Erfassung in der amtlichen Pflegestatistik im Dezember 1999 bis zum aktuellsten verfügbaren Datenstand der amtlichen Pflegestatistik (Dezember 2015).

Tabelle 36: Zeitliche Entwicklung ambulanter Pflegedienste im Landkreis Landsberg am Lech, 1999-2015

Stichtaga Anzahl Personal Pflegebedürftige der Pflegedienste Pflegedienste 12/1999 10 206 399 12/2001 14 202 443 12/2003 15 193 427 12/2005 16 218 509 12/2007 16 225 581 12/2009 17 280 611 12/2011 17 278 609 12/2013 16 258 564 12/2015 16 281 706

a: Datenerhebung erfolgt im 2-Jahres-Rhythmus Quelle: GENESIS-Online [7] (Pflegestatistik), Tabelle 22400-003z, zuletzt abgerufen am 2.1.2018 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Gegenüber dem Stand von Dezember 1999 stieg die Zahl der ambulant gepflegten Personen bis Dezember 2015 um mehr als 75% an. Ein Vergleich mit der Entwicklung des Personals der Pflegedienste wäre wenig aussagekräftig, da sich die Angaben hierzu auf Personenzahlen und nicht auf Vollzeitäquivalente beziehen. Zudem umfasst die Personalzahl aus der Pflegestatistik sämtliches Personal der Pflegedienste und ist nicht auf Pflege- personal beschränkt.

Pflege im Pflegeheim

Zum aktuellsten verfügbaren Stand der amtlichen Pflegestatistik (Dezember 2015) standen für die stationäre Pflege im Landkreis Landsberg am Lech 14 Pflegeheime mit 682 Plätzen zur Verfügung, davon 623 Plätze für vollstationäre Dauerpflege56. In der amtlichen Pflegestatistik werden auch Einrichtungen erfasst, die ausschließlich teilstationäre Pflege (reine Tages- oder Nachtpflege) anbieten.

Aus dem Abgleich der verschiedenen Datenquellen (vgl. S. 124) ergibt sich, dass mit Stand August 2017 weiterhin 14 stationäre Pflegeeinrichtungen im Landkreis Landsberg am Lech bestehen, unter Einbeziehung von vier Tagespflege-Einrichtungen ambulanter Pflegedienste. Für vollstationäre Dauerpflege stehen weiterhin 623 Plätze in insgesamt zehn Pflegeheimen zur Verfügung. Gemäß Daten des Landratsamts Landsberg am Lech zum Stand August 2017 ist in den zehn Pflegeheimen Pflegepersonal im Umfang von 294,23 Vollzeitäquivalenten tätig (unter Einbeziehung von Heimleitung, Pflegedienstleitung, Pflegehilfskräften, in Pflege involvierten Hauswirtschaftskräften zusätzlich zu den Pflegefachkräften).

Tabelle 37 zeigt die zeitliche Entwicklung der Pflegeheime im Landkreis Landsberg am Lech im Zeitraum 1999 bis 2015.

56 Quelle: GENESIS Online Bayern [7], Tabelle 22400-002z, zuletzt abgerufen am 2.1.2018 126 Gesundheitliche Versorgung

Tabelle 37: Zeitliche Entwicklung Pflegeheime im Landkreis Landsberg am Lech, 1999-2015

Pflegebedürftige der Pflegeheime Stich- Anzahl verfügbare Personal gesamt in vollstat. in Kurzzeit- in teilstat. taga Pflege- Plätze Dauerpflege pflege Pflege heime 12/1999 8 513 432 470 453 17 0 12/2001 9 552 490 535 513 19 3 12/2003 10 564 504 535 505 17 13 12/2005 11 592 552 552 530 8 14 12/2007 12 602 565 583 524 16 43 12/2009 11 593 598 586 530 15 41 12/2011 11 599 602 642 535 16 91 12/2013 14 686 641 660 540 23 97 12/2015 14 682 735 697 572 22 103 a: Datenerhebung erfolgt im 2-Jahres-Rhythmus Quelle: GENESIS Online [7] (Pflegestatistik), Tabellen 22400-002z und 22400-006z, zuletzt abgerufen am 2.1.2018 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Im Zeitraum Dezember 1999 bis Dezember 2015 stieg im Landkreis Landsberg am Lech die Zahl stationär betreuter Pflegebedürftiger um knapp 50% an, wobei knapp die Hälfte des Anstiegs auf die zunehmende Inanspruchnahme von teilstationärer Pflege zurückzuführen ist, also auf steigende Zahlen von Tages- oder Nachtpflege für ansonsten durch ambulante Pflegedienste oder private Pflege- personen zuhause gepflegte Pflegebedürftige. Ein weiterer Anstieg des Bedarfs nach teilstationärer Pflege könnte aus dem im Jahr 2014 verabschiedeten ersten Pflegestärkungsgesetz (PSG I) resultieren: Seit 1.1.2015 können Leistungsempfänger der Pflegeversicherung zusätzlich zu Leistungen der ambulanten Pflege (Pflegegeld oder Sachleistungen) teilstationäre Tages- und Nachtpflege in Anspruch nehmen, ohne dass es zu einer Anrechnung der Leistungen kommt ([131], S. 10).

Gemäß den zusammengeführten Datenquellen bieten mit Stand August 2017 neun der zehn stationären Pflegeheime im Landkreis Landsberg am Lech zusätzlich zur vollstationären Pflege auch teilstationäre Plätze an, wobei sich diese durchweg auf Tagespflege beziehen. Zudem gibt es vier Tagespflege- Einrichtungen, die von ambulanten Pflegediensten betrieben werden.

Die Anzahl dauerhaft (d.h. nicht im Rahmen von Kurzzeitpflege) vollstationär gepflegter Pflege- bedürftiger stieg im Zeitraum 1999 bis 2015 um ca. 26% an. In Abbildung 58 ist die zeitliche Entwicklung der verfügbaren Plätze für vollstationäre Dauerpflege zusammen mit der Zahl der dauerhaft vollstationär gepflegten Pflegebedürftigen dargestellt.

Gesundheitliche Versorgung 127

Abbildung 58: Verfügbare Plätze für vollstationäre Dauerpflege, mit Anzahl Pflegebedürftiger in vollstationärer Dauerpflege, Landkreis Landsberg am Lech, zeitliche Entwicklung 1999-2015

700 621 623

600 555 555 547 553 509 511 477 500

400 verfügbare Plätze für vollstationäre Dauerpflege 300 Pflegebedürftige in vollstationärer Dauerpflege 200

100

0

Pflegeplätze Pflegeplätze für vollstationäre Dauerpflege, 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 Pflegebedürftige Pflegebedürftige in vollstationärer Dauerpflege

Datenerhebung erfolgt im 2-Jahres-Rhythmus Quelle: GENESIS Online [7] (Pflegestatistik), Tabellen 22400-002z und 22400-006z (zuletzt abgerufen am 2.1.2018) Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Wie aus der Grafik ersichtlich, waren die vollstationären Pflegeplätze über einen längeren Zeitraum hinweg nahezu vollständig, in einzelnen Jahren sogar vollständig ausgelastet. Zwischen Dezember 2011 und Dezember 2013 kam es zu einem deutlichen Anstieg der Plätze für vollstationäre Dauerpflege. Zum Stichtag Dezember 2013 lag die Auslastungsquote deutlich geringer als in den Vorjahren. Auch zum Stichtag Dezember 2015 lag die Auslastungsquote geringer als in den früheren Jahren, wobei die Auslastungsquote von 2013 bis 2015 bereits wieder anstieg.

In Abbildung 59 ist die Auslastung der Plätze für vollstationäre Dauerpflege im zeitlichen und regionalen Vergleich dargestellt.

Abbildung 59: Auslastungsquote Plätze für vollstationäre Dauerpflege, im zeitlichen und regionalen Vergleich:

Zeitliche Entwicklung im Landkreis Landsberg am Vergleich mit anderen Regionen, 2015 Lech, 1999-2015a

100 91,8 100,8 98,8 87,8 95,0 95,5 96,9 96,7 80,9 80,9 100 94,4 91,8 80,2 79,7 87,0 80

80 60

40 60

20

40 Auslastungsquote Plätze fürPlätze Auslastungsquote

0 vollstationäre Dauerpflege in Prozent Dauerpflegein vollstationäre

Auslastungsquote Plätze fürPlätze Auslastungsquote 20 vollstationäre Dauerpflege in Prozent Dauerpflegein vollstationäre

0 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015

a: Datenerhebung erfolgt im 2-Jahres-Rhythmus Quelle: GENESIS Online [7] (Pflegestatistik), Tabellen 22400-002z und 22400-006z, zuletzt abgerufen am 2.1.2018, eigene Berechnungen Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

128 Gesundheitliche Versorgung

Obwohl die Auslastungsquote im Landkreis Landsberg am Lech von 2011 bis 2013 durch die Steigerung der Anzahl verfügbarer Plätze für vollstationäre Dauerpflege deutlich zurückging, nimmt die Auslastungsquote im Jahr 2015 im Landkreis Landsberg am Lech mit knapp 92% den höchsten Wert im regionalen Vergleich an. Nur im Landkreis Weilheim-Schongau sind die Plätze für vollstationäre Dauerpflege in einem annähernd vergleichbaren Maß ausgelastet.

Wie in Kapitel 3.2.1 dargestellt, ist der Landkreis Landsberg am Lech im regionalen Vergleich derjenige mit dem geringsten Anteil stationär gepflegter Pflegebedürftiger, gefolgt vom Landkreis Weilheim- Schongau. In allen anderen Vergleichsregionen wird ein deutlich höherer Anteil der Pflegebedürftigen stationär versorgt. In der aktuellen Pflege-Gesetzgebung spiegelt sich der Grundsatz „ambulant vor stationär“ wieder, durch den die Pflege zuhause weiter gestärkt werden soll. Aufgrund des bereits überdurchschnittlichen Anteils zuhause gepflegter Pflegebedürftiger im Landkreis Landsberg am Lech ist denkbar, dass eine Entwicklung hin zu mehr ambulanter Pflege hier geringer ausfallen könnte als in anderen Regionen.

Künftige Entwicklung der personellen Versorgungssituation

In einer bundesweiten Studie aus dem Jahr 2016 [35] wurde auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte aufbauend auf dem Datenstand zu 2013 die künftige Entwicklung der Anzahl Pflegebedürftiger sowie der personellen Versorgungssituation in der ambulanten und stationären Pflege bis zum Jahr 2030 prognostiziert. Wie in Kapitel 3.2.1 dargestellt, ergibt sich hierbei für den Landkreis Landsberg am Lech im Jahr 2030 eine prognostizierte Zahl von 3.607 Pflegebedürftigen. Zur Prognose der Versorgungssituation in der Pflege wird in derselben Studie angenommen, dass das aktuell geltende Verhältnis zwischen der Zahl der in der Pflege Beschäftigten (in Vollzeitäquivalenten) zur Zahl der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter über den Projektionszeitraum hinweg konstant bleibt. Ausgehend von der prognostizierten Entwicklung der Bevölkerungszahl im erwerbsfähigen Alter auf Kreisebene (gemäß kleinräumiger Bevölkerungsvorausberechnung auf Basis des Zensus 2011) wird unter dieser Annahme eine Schätzung für die im Jahr 2030 zu erwartende Zahl der Beschäftigten in der Pflege berechnet. In kombinierter Sicht mit der prognostizierten Zahl der Pflegebedürftigen ergibt sich eine Schätzung, welche Lücken in der pflegerischen Versorgung in Relation zum Stand der Versorgung des Jahres 2013 zu erwarten sind. Laut Ergebnissen der Studie werden die größten Versorgungslücken für Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und im Umkreis von Metropolen wie München vorhergesagt. Für den Landkreis Landsberg am Lech wird für das Jahr 2030 sowohl für das ambulante als auch für das stationäre Pflegepersonal eine Versorgungslücke in Höhe von ca. 70% des im Jahr 2013 vorhan- denen Pflegepersonals vorhergesagt [35], [36]. Der Begriff „Versorgungslücke“ bezieht sich hierbei auf das Personal, das fehlt, um die im Jahr 2013 gegebene Betreuungsrelation aufrechtzuerhalten.

In absoluten Zahlen beträgt die in der Studie für den Landkreis Landsberg am Lech prognostizierte Versorgungslücke 117,5 Vollzeitäquivalente in der ambulanten Pflege sowie 301,6 Vollzeitäqui- valente in der stationären Pflege [136].

Gesundheitliche Versorgung 129

Beratung Pflegebedürftiger und ihrer Angehörigen

Mit dem am 1. Juli 2008 in Kraft getretenen Pflege-Weiterentwicklungsgesetz wurden die Pflege- und Krankenkassen verpflichtet, sog. Pflegestützpunkte zu errichten, sofern die zuständige oberste Landesbehörde eine entsprechende Bestimmung erlässt (vgl. [137], Absatz II. 5). In Bayern wurde am 22. Oktober 2009 die „Allgemeinverfügung zur Einrichtung von Pflegestützpunkten in Bayern“ [137] erlassen, wonach die Pflege- und Krankenkassen in Bayern Pflegestützpunkte einzurichten haben. Bei der Einrichtung der Pflegestützpunkte sollen vorhandene vernetzte Beratungsstrukturen eingebunden werden, insbesondere die bestehenden staatlich geförderten Fachstellen für beratende Angehörige. Die Aufgaben der Pflegestützpunkte umfassen lt. § 7c SGB XI [130] neben einer wohnortnahen, unabhän- gigen Beratung des Pflegebedürftigen auch die Koordinierung der verschiedenen Hilfs- und Unterstüt- zungsangebote, Hilfestellung bei der Inanspruchnahme der Leistungen und eine Vernetzung aufeinan- der abgestimmter pflegerischer und sozialer Versorgungs- und Betreuungsangebote.

In der „Allgemeinverfügung zur Einrichtung von Pflegestützpunkten in Bayern“ wurde die Errichtung von 60 Pflegestützpunkten in Bayern bis Ende 2010 vorgesehen. Zum Stand Dezember 2017 bestehen bayernweit erst 9 Pflegestützpunkte. Der einzige Pflegestützpunkt im Regierungsbezirk Oberbayern ist im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen angesiedelt [138].

Eine Fachstelle für pflegende Angehörige besteht im Landkreis Landsberg am Lech seit Juni 2016 [139]. Die Fachstelle, die vom AWO57 Bezirksverband Oberbayern e.V. am AWO-Zentrum Landsberg betrieben wird, bietet für pflegende Angehörige kostenfreie Beratung zum Thema Pflege, Betreuung und Versorgung von pflege- und / oder hilfsbedürftigen Menschen sowie Unterstützung bei der Antrag- stellung und bei der Organisation der häuslichen Pflege [140]. Einmal monatlich bietet die Fachstelle eine fachlich begleitete Angehörigengruppe als Unterstützung für pflegende Angehörige an.

Das Landratsamt Landsberg am Lech bietet zudem regelmäßig spezielle Workshops zur Begleitung und Aktivierung von Menschen mit Demenz an, die für pflegende Angehörige kostenfrei sind [141].

Stärkung der Rolle der Kommunen

In der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Stärkung der Rolle der Kommunen in der Pflege, die im September 2014 eingerichtet wurde, verpflichteten sich die beteiligten politischen Akteure (unter anderem der Deutsche Landkreistag sowie das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege) zur Umsetzung der erarbeiteten Empfehlungen [142]. Die Empfehlungen zielen insbesondere auf die Entwicklung angemessener Steuerungsmöglichkeiten der Angebotsstrukturen vor Ort sowie auf die Entwicklung effizienter Kooperations- und Koordinationsstrukturen, inklusive einer besseren Verzahnung der kommunalen Beratung im Rahmen der Daseinsvorsorge und Sozial- leistungen mit den Beratungsangeboten der Pflegekassen.

Einige der Empfehlungen gingen in das dritte Pflegestärkungsgesetz (PSG III) ein. Im PSG III erhielten beispielsweise die Kommunen ein zeitlich befristetes Initiativrecht zur Einrichtung von Pflegestütz- punkten (bis 31.12.2021). Zudem erhielten sie das Recht, eigene Beratungsstellen zur Erbringung der Pflegeberatung nach § 7a SGB XI einzurichten, in denen Beratungsgutscheine der Pflegekassen eingelöst werden können. Zur Förderung der Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen und des Ehrenamts kann seit 2017 nach § 45c Abs. 9 SGB XI die strukturierte Zusammenarbeit in regionalen Netzwerken gefördert werden. Zudem können sich Kommunen bei Antragsstellung bis 31.12.2019 um eine Förderung als Modellprojekt bewerben, um beispielsweise neue Modelle zur Verbesserung der Koordination und Kooperation bei der Pflegeberatung zu erproben [143].

57 AWO = Arbeiterwohlfahrt 130 Gesundheitliche Versorgung

5.7. Palliativ- und Hospizversorgung Im Landkreis Landsberg am Lech gibt es zwei ambulante Palliativberatungs- und Hospizdienste: den Hospiz- und Palliativverein Landsberg am Lech e.V. [144] in Landsberg und den Hospizdienst Ammersee e.V. (HosDiAm) [145] mit Standorten in und Dießen am Ammersee. Der Hospiz- und Palliativverein Landsberg am Lech e.V. ist im gesamten Landkreis Landsberg am Lech tätig und arbeitet in der Grenzregion zum Landkreis Weilheim-Schongau mit dem ambulanten Hospiz- verein in Polling zusammen. Der Hospizdienst Ammersee e.V. ist in einem Bereich rund um den Ammersee tätig, der einzelne Gemeinden aus dem Landkreis Landsberg am Lech sowie aus drei Nachbarlandkreisen umfasst58

In beiden Palliativberatungs- und Hospizdiensten sind ehrenamtliche Hospizbegleiter tätig, die eine kontinuierliche Begleitung Sterbender zu Hause, im Pflegeheim oder im Krankenhaus anbieten. Die ambulante Hospizbegleitung umfasst bei beiden Vereinen auch eine ambulante Kinderhospiz- begleitung. Beide Vereine zusammen betreuen jährlich ca. 200 Menschen. Die ehrenamtliche Hospizbegleitung wird von derzeit ca. 150 speziell für die Aufgabe ausgebildeten Ehrenamtlichen getragen. Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter bieten Beratung, menschliche Zuwendung und spirituelle Unterstützung, dürfen aber keine pflegerischen Aufgaben übernehmen. Bei Bedarf umfasst die ehrenamtliche Hospizbegleitung auch Trauerbegleitung für die Angehörigen.

Beim Hospizdienst Ammersee e.V. übernehmen die ehrenamtlichen Hospizbegleiter unter anderem im Rahmen von Nachtwachen eine Beratungsfunktion für die pflegenden Angehörigen. Die eigentliche Palliativ-Pflege erfolgt durch die Pflegefachkräfte und Palliativmediziner des Ambulanten Palliativ- teams Fürstenfeldbruck, welches Leistungen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) für den Landkreis Fürstenfeldbruck sowie angrenzende Gemeinden in den Landkreisen Starnberg und Landsberg am Lech erbringt [146]. Aus dem Landkreis Landsberg am Lech zählen acht Gemeinden (Eching, Egling, , , Greifenberg, , Utting, Windach) zum Versorgungsgebiet des Ambulanten Palliativteams Fürstenfeldbruck. Aktuell erwägt der Hospizdienst Ammersee e.V. in Zusammenarbeit mit dem Theotinum Verein und der geistlichen Gemeinschaft der „Dienerinnen der Gekreuzigten Liebe und der Schmerzhaften Mutter Gottes“ den Aufbau einer sog. Hospizherberge. Diese soll eine Art „Palliativ-Betreutes Wohnen“ auf Zeit anbieten, beispielsweise für lebensverkürzend erkrankte Kinder und Jugendliche zusammen mit ihren Eltern und Geschwisterkindern. Die medizinische und pflegerische Versorgung soll konsiliarisch über die Kooperation mit Ärzten und ambulanten Pflegediensten erfolgen; ein Schwerpunkt der Versorgung in der Hospizherberge soll daneben auf der geistig-seelsorglichen Begleitung liegen [147].

Beim Hospiz- und Palliativverein Landsberg am Lech e.V. sind ergänzend zu den ehrenamtlichen Hospizbegleitern vier in Palliative Care ausgebildete Pflegefachkräfte nebenberuflich in der Palliativberatung tätig (Stand: August 2017). Diese Pflegefachkräfte übernehmen Aufgaben, die dem Leistungsspektrum einer allgemeinen ambulanten Palliativversorgung (AAPV) entsprechen. Aktuell prüft der Hospiz- und Palliativverein Landsberg am Lech die Möglichkeit, eine ambulante Palliativ- versorgung durch ein hauptamtlich tätiges Team der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) aus Ärzten, Palliativ-Pflegefachkräften sowie weiteren Therapeuten aufzubauen. Da ein eigenständiges SAPV-Team für den Landkreis Landsberg am Lech aus Bedarfssicht als nicht praktikabel gesehen wird, wird stattdessen eine Kooperation mit einer außerhalb des Landkreises bereits bestehenden SAPV-Einheit sowie die Bildung eines Satelliten-Teams erwogen [148].

58 Die Informationen zu den ambulanten Palliativberatungs- und Hospizdiensten sind den Internetseiten der beiden Vereine entnommen und wurden ergänzt durch Informationen aus telefonischen Rücksprachen mit den Koordinatorinnen der Vereine. Gesundheitliche Versorgung 131

Von den im Landkreis Landsberg am Lech tätigen niedergelassenen Ärzten verfügen zwei über eine palliativmedizinische Zusatzqualifikation ([102], [149]).

Das nächstgelegene stationäre Hospiz befindet sich in Polling im Landkreis Weilheim-Schongau.

5.8. Gemeindenahe Versorgung psychisch erkrankter Personen

Koordination und Vernetzung

Die im Landkreis Landsberg am Lech vorhandenen Einrichtungen und Institutionen zur Versorgung und Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen sind im Psychosozialen Netzwerk Landsberg (PSN) zusammengeschlossen [150]. Dem PSN gehören zudem Vertreter der Psychiatrie- erfahrenen und der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen an. Die Geschäftsführung des PSN hat das Gesundheitsamt Landsberg inne [151]. Das Netzwerk dient dazu, landkreisbezogene Koordinierungs- und Planungsaufgaben im Sinne der „Grundsätze zur Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Bayern“ [152] wahrzu- nehmen. Gemäß diesen Grundsätzen wird insbesondere eine stärkere Umorientierung von einer institutionszentrierten zu einer gemeindenahen, personenzentrierten Versorgung angestrebt. Hierzu sollen die verschiedenen beteiligten Einrichtungen besser vernetzt werden und beispielsweise die Schnittstellenübergänge zwischen den verschiedenen beteiligten Behandlungs-, Betreuungs- und Wiedereingliederungsmaßnahmen optimiert werden.

Im Psychosozialen Netzwerk Landsberg sind insgesamt fünf Arbeitskreise organisiert:

Der Gemeindepsychiatrische Verbund (GPV) ist ein Zusammenschluss von Vertretern der verschiedenen psychiatrischen Einrichtungen im ambulanten und stationären Bereich im Landkreis Landsberg am Lech und dient dazu, alle Einrichtungen zu vernetzen, die im Landkreis Landsberg am Lech Leistungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihre Angehörigen anbieten. Der GPV befasst sich zum einen mit psychiatrierelevanten gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen und ist zum anderen Ansprechpartner für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige, sowie für Beschäftigte im Bereich der psychiatrischen Versorgung. Erkenntnisse des GPV zum aktuellen Bedarf werden an das Psychosoziale Netzwerk als Steuerungsverbund weitergeleitet.

Der Arbeitskreis Arbeit dient der Förderung von Beschäftigungsmöglichkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt. Zur Zielgruppe gehören hierbei nicht nur Menschen mit psychischen Erkrankungen, sondern übergreifend Menschen mit körperlichen, geistigen und / oder psychischen Einschränkungen.

Die weiteren drei Arbeitskreise befassen sich mit einzelnen nach Lebensphase bzw. Krankheitsbild definierten Zielgruppen: Neben dem Arbeitskreis Kinder- und Jugendpsychiatrie gibt es den Arbeitskreis Gerontopsychiatrie sowie den Arbeitskreis Sucht. Zum Arbeitskreis Kinder- und Jugendpsychiatrie sind zum Stand Januar 2018 keine Informationen über die beteiligten Einrichtungen auf den Internetseiten des PSN verfügbar.

132 Gesundheitliche Versorgung

Versorgungsstrukturen Gemeindepsychiatrie allgemein

Die Versorgungsstrukturen für psychisch erkrankte Personen, die innerhalb der ambulanten vertrags- ärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung sowie innerhalb der Krankenhaus-Versorgung bestehen, sind in Kapiteln 5.1.3 und 5.4.2 dargelegt.

Weitere wichtige Träger der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen sind die Einrichtungen der Gemeindepsychiatrie. Im Folgenden wird ein Überblick gegeben über die im Landkreis Landsberg am Lech vorhandenen Versorgungsstrukturen zur Gemeindepsychiatrie. Daten zur Auslastung sind bei den meisten Angeboten ausgehend von den öffentlich zugänglichen Datenquellen nicht verfügbar, so dass im Rahmen der hier vorliegenden Bestands- und Bedarfsanalyse keine Aussage zur Bedarfsgerechtigkeit getroffen werden kann. Die Feststellung des Bedarfs ausgehend von der beobachteten Nachfrage und von Informationen zu unversorgten Einzelfällen bildet einen der Schwerpunkte der Arbeit des Gemeindepsychiatrischen Verbunds GPV.

Die wesentlichen unterschiedlichen Versorgungsformen, die in den „Grundsätzen zur Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Bayern“ des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen59 vorgesehen sind und dem Bereich der Gemeindepsychiatrie zuzuordnen sind, sind im Landkreis Landsberg am Lech durchweg vorhanden.

Einen Sozialpsychiatrischen Dienst unterhält der Caritasverband Landsberg am Lech e.V. im Rahmen seines Gemeindepsychiatrischen Zentrums in Landsberg mit einer Außenstelle in Dießen am Ammersee [153]. Neben Beratung, Kontaktmöglichkeiten und Unterstützung für Menschen mit psychischer Erkrankung bietet der Sozialpsychiatrische Dienst auch Leistungen im Rahmen der Soziotherapie60 an (vgl. [103]), die gemäß §37a SGB V [63] zu den Regelleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung gehört.

Zur Beratung in Krisensituationen ist im Landkreis Landsberg am Lech seit 1.4.2017 der telefonische Krisendienst Psychiatrie zwischen 9 und 24 Uhr erreichbar und bietet neben telefonischer Beratung bei Bedarf die kurzfristige Vermittlung eines ambulanten Behandlungstermins, eines Hausbesuchs durch mobile Helfer oder einer stationären Behandlung im Krankenhaus. Zwischen 24 Uhr und 9 Uhr ist der Krisendienst nicht erreichbar, laut Bezirkstag-Präsidium wird jedoch langfristig eine 24-Stunden- Erreichbarkeit angestrebt [154]. Bei Notfällen können sich Betroffene zudem an die kbo-Lech- Mangfall-Klinik in Landsberg am Lech wenden. Beratung in psychiatrischen Krisensituationen außerhalb des Notdienstes im engeren Sinne bietet auch der Sozialpsychiatrische Dienst der Caritas [153].

Für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die Unterstützung im Bereich Wohnen benötigen, gibt es zum einen in Landsberg am Lech drei stationäre Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt (zwei Langzeitwohngruppen mit Tagesbetreuung sowie eine stationäre Außenwohngruppe ohne Beschäf- tigung zur Tagesstrukturierung [155]). Zum anderen gibt es in Landsberg am Lech, Dießen am Ammersee und Kaufering Angebote der Arbeiterwohlfahrt bzw. des Caritasverbands zum ambulanten betreuten Wohnen in therapeutischen Wohngemeinschaften, in betreutem Einzelwohnen oder in der eigenen Wohnung ([155], [156], [153]).

59 Bezeichnung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Integration zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der „Grundsätze zur Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Bayern“ 60 Bei der Soziotherapie handelt es sich um Unterstützung, um ärztliche oder ärztlich verordnete Leistungen in Anspruch zu nehmen, wenn Menschen aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung nicht in der Lage sind, diese Leistungen selbständig in Anspruch zu nehmen. Gesundheitliche Versorgung 133

Ergänzend bietet die Einrichtung Herzogsägmühle in Peiting (Landkreis Weilheim-Schongau, Träger: Innere Mission München - Diakonie in München und Oberbayern e. V.) auch für Menschen mit psychischer Erkrankung aus dem Landkreis Landsberg am Lech verschiedene Unterstützungsangebote im Bereich Wohnen an. Neben stationären Wohnangeboten, Wohngemeinschaften und betreutem Einzelwohnen vermittelt die Einrichtung Herzogsägmühle Familienpflege, d.h. betreutes Wohnen in Familien [157].

Neben den Hilfen zur Tagesgestaltung, die im Rahmen der stationären oder der betreuten ambulanten Wohnformen angeboten werden, gibt es in Landsberg eine gemeindepsychiatrische Tages- begegnungsstätte der Caritas als Kontakt- und Begegnungszentrum für Menschen mit seelischen und sozialen Schwierigkeiten. Das Angebot der Tagesstätte umfasst auch Arbeits- und Ergotherapie sowie die Möglichkeit, auf geringfügiger Beschäftigungsbasis an der Arbeitsinitiative Zuverdienst teilzunehmen [153].

Weitere Zuverdienstprojekte werden von der Arbeiterwohlfahrt in Landsberg und Dießen im Rahmen der Mitarbeit in einem Café, in einem Antiquariat sowie im Hauswirtschafts- oder Hausmeisterdienst im AWO-Seniorenwohnpark, angeboten ([155], [156]). Die von mehreren öffentlichen, sozialen und kirch- lichen Institutionen getragene Beschäftigungsinitiative Landsberg am Lech gGmbH (BiLL) bietet weitere Zuverdienstplätze und tagesstrukturierende Beschäftigungsangebote, sowie darüber hinaus auch sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Menschen mit Einschränkungen ([158], [159]).

Weitere geschützte Arbeitsplätze für psychisch erkrankte Menschen gibt es in der IWL Werkstatt gGmbH, die von SOS Kinderdorf e.V. und der Lebenshilfe Starnberg gGmbH in Landsberg betrieben wird ([158], [160]), sowie bei der Regens-Wagner-Stiftung in den Magnus-Werkstätten und dem Bioland- Betrieb in -Holzhausen sowie im CAP-Lebensmittelmarkt in Landsberg ([161], [162]).

Der für den Landkreis Landsberg am Lech zuständige Integrationsfachdienst zur Vermittlung von Arbeitsplätzen im ersten Arbeitsmarkt, zur begleitenden psychosozialen Beratung sowie zur Beratung der aufnehmenden Betriebe befindet sich in Weilheim [163].

Eine Rehabilitationseinrichtung für psychisch Kranke zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation wird als Außenstelle der Herzogsägmühle-Einrichtung vor Ort in Landsberg betrieben. Die Einrichtung bietet zum Stand August 2017 zehn ganztägig ambulante Plätze sowie 20 vollstationäre Plätze [164].

Das Berufliche Fortbildungszentrum bfz gGmbH Weilheim bietet in der Außenstelle Landsberg am Lech verschiedene Angebote zur beruflichen Qualifizierung an (individuelle betriebliche Qualifizierung im Rahmen Unterstützter Beschäftigung UB nach § 38 a SGB IX, Betriebliches Integrationstraining BIT nach SGB VI und IX sowie InRAM Maßnahmen zur Integration von Rehabilitanden in den Arbeitsmarkt) [158].

Versorgungsstrukturen Gemeindepsychiatrie für besondere Zielgruppen

Einige der oben genannten Angebote, beispielsweise zur Unterstützung im Bereich Wohnen, stehen nur für psychisch erkrankte Menschen offen, die nicht an Suchterkrankungen oder an geronto- psychiatrischen Krankheitsbildern leiden. Für diese Zielgruppen gibt es spezifische Unterstützungs- angebote.

134 Gesundheitliche Versorgung

Menschen mit Suchterkrankungen

Für Menschen mit Suchterkrankungen bieten die Suchtberatungs- und Behandlungsstellen der Caritas in Landsberg und Dießen sowie des Vereins Condrobs e.V. in Landsberg Beratung und Therapie in Bezug auf Alkohol, Nikotin, Medikamente, illegale Drogen, stoffungebundene Suchtformen, Ess- Störungen, PC-/Onlinesucht und Glücksspielsucht an (im Falle von Condrobs zusätzlich als externe Suchtberatung an der Justizvollzugsanstalt Landsberg). Das Angebot umfasst Einzel- und Gruppen- therapie, Vermittlung in Therapie, Nachsorge nach stationärem Aufenthalt, Durchführung ambulanter Therapiemaßnahmen, psychosoziale Begleitung substituierter Menschen sowie Unterstützung bei der Vorbereitung auf die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) nach Verlust der Fahrerlaubnis ([153], [165]).

Beide Institutionen bieten zudem für Menschen mit Suchterkrankungen betreutes Einzelwohnen in der eigenen Wohnung an. Der Verein für Prävention, Jugendhilfe und Suchttherapie Prop e.V. bietet im Rahmen der Maßnahme „TiP – Therapie im Pfaffenwinkel“ betreutes Einzelwohnen auf Bauernhöfen für drogen- und alkohol- abhängige Menschen [166]. Des Weiteren sind einige der Wohn-Unterstützungsangebote der Herzog- sägmühle für Menschen mit psychischer Erkrankung (betreutes Einzelwohnen, Wohngemein- schaften) auch für Menschen mit Suchterkrankung bzw. mit Doppeldiagnose Psychose und Sucht geöffnet [157].

Als niederschwelliges Angebot bietet die Caritas für Menschen mit Suchterkrankung eine Kontakt- und Begegnungsstätte in Landsberg [153].

Beratung zu den verschiedenen Hilfsangeboten für Suchtkranke im Landkreis bietet auch das Sachgebiet Gesundheit und Prävention des Landratsamts Landsberg am Lech (Gesundheitsamt). Der Soziale Dienst am Amt für Jugend und Familie bietet Beratung für Eltern, die selbst oder deren Kinder an einer Abhängigkeit leiden oder davon bedroht sind, und vermittelt ambulante sowie teilstationäre Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfen [165].

Eine Versorgung suchtkranker Menschen innerhalb des medizinischen Versorgungssystems bietet die kbo Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech (inkl. psychiatrische Institutsambulanz), in der Sucht- erkrankungen einen der Behandlungsschwerpunkte darstellen [122]. Zudem verfügen zwei der nieder- gelassenen Hausärztinnen im Landkreis Landsberg am Lech über eine Genehmigung für die substitutionsgestützte Behandlung Opiatabhängiger [149].

Kinder psychisch erkrankter und/oder suchtkranker Eltern

Um Kinder psychisch belasteter und/oder suchtkranker Eltern zu unterstützen, gibt es als Kooperationsprojekt der Caritas Suchtberatung und der SOS-Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern des SOS Kinderdorf e.V. das Gruppenangebot „Die Schatzsucher“ [165]. Ziel ist, dass die Kinder durch professionelle Begleitung und durch den Austausch mit anderen Kindern in ähnlichen Situationen eine Entlastung und eine Stärkung ihrer Ressourcen erfahren. Zur Verbesserung der strukturellen Voraussetzungen, um Kinder suchtkranker Eltern mit solchen Unterstützungs- und Präventionsangeboten zu erreichen, nahm das Landratsamt Landsberg am Lech im Jahr 2017 am Projekt „Schulterschluss“ teil. Im Rahmen dieses Projekts, das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration umgesetzt wird, werden am jeweiligen Landratsamt sog. Kooperationsseminare für die Jugend- und Suchthilfe angeboten. Ziel ist, die Kommunikation zwischen Gesundheitliche Versorgung 135

Jugendhilfe und Suchthilfe zu verbessern, um suchtbelastete Familien früher zu erkennen und über vorhandene Hilfesysteme zu erreichen ([167], [168]).

Trotz der vorhandenen Angebote gibt es Hinweise auf Versorgungslücken im Bereich der Angebote für Kinder psychisch belasteter Eltern: Beim 1. Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech wurden Hinweise auf fehlende Anlaufstellen für Kinder psychisch kranker Eltern bzw. psychisch belasteter Familien berichtet61. Auch von der Koordinierenden Kinderschutzstelle am Landratsamt Landsberg am Lech wurden Versorgungslücken in Bezug auf die Unterstützung von Kindern psychisch kranker Kinder ausgemacht (vgl. S. 153).

Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen

Im Bereich der Gerontopsychiatrie gibt es, neben den in Kapitel 5.4.2 beschriebenen Angeboten im klinischen Bereich, am Gemeindepsychiatrischen Zentrum der Caritas in Landsberg am Lech sowie der Außenstelle in Dießen am Ammersee jeweils eine Gerontopsychiatrische Fachstelle [153]. Diese bieten Information und Beratung bei Demenz und anderer psychischer Erkrankung im Alter für Betroffene und Angehörige sowie für Nachbarn und Freunde, die Hilfebedarf bei einem älteren Menschen feststellen. Des Weiteren bieten die Gerontopsychiatrischen Fachstellen die Planung, Vermittlung und Durchführung sozialpädagogischer und pflegerischer Hilfen an, unterstützen beim Aufbau eines individuellen Netzwerks und vermitteln Gruppenangebote wie Angehörigengruppen. Das Landratsamt Landsberg am Lech bietet für pflegende Angehörige kostenfreie Workshops zum Thema Begleitung und Aktivierung von Menschen mit Demenz an, vgl. S. 47.

Ausgewiesene gerontopsychiatrische Wohngruppen gibt es in den Pflegeheimen des Landkreises Landsberg am Lech mit Stand August 2017 gemäß den öffentlich verfügbaren Informationen auf den Internetseiten der Einrichtungen und den Angaben im AOK-Pflegenavigator [133] nur in den beiden Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt in Landsberg am Lech und Dießen am Ammersee ([169], [170]).

Bei den Angeboten zur Tagespflege wird in den verfügbaren Informationen auf den Internetseiten der Anbieter nur zum Teil die Aufnahme von Menschen mit Demenz explizit bestätigt.

Das Thema Gerontopsychiatrie hat einen hohen Stellenwert bei der Förderung bürgerschaftlichen Engagements im Landkreis Landsberg am Lech. Beispielsweise bietet der Verein „Füreinander e.V.“ in Utting, der im Arbeitskreis Gerontopsychiatrie [171] des PSN Landsberg vertreten ist, niedrig- schwellige Betreuungsangebote für Menschen mit Demenz an, die von entsprechend ausgebildeten Freiwilligen getragen werden [172]. Eines der Ziele des Vereins besteht darin, angesichts des demografischen Wandels vermehrt Ehrenamtliche für die Mitwirkung in der Seniorenarbeit zu gewinnen. Von der Fachstelle für pflegende Angehörige in Landsberg wurde im April 2017 eine Demenzhelfer- schulung durchgeführt, um ehrenamtliche Helfer für die Betreuung von Menschen mit Demenz zu befähigen. Die Veranstaltung diente dem Aufbau eines Helfernetzwerks zur Entlastung pflegender Angehöriger und wurde unter anderem über die Koordinationsstelle Engagierter Bürger im Landkreis Landsberg am Lech (k.e.b.) beworben, die Interessenten ehrenamtlicher Arbeit berät und vermittelt [173]. Im Jahr 2017 trat das Landratsamt Landsberg am Lech der Initiative „Demenz Partner“ der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. bei. Ziel der Initiative ist, ein demenzfreundliches gesellschaft- liches Umfeld zu schaffen. Im Rahmen der Initiative bot das Landratsamt erstmals im September 2017 für die interessierte Öffentlichkeit Basiskurse über Demenzerkrankungen an, um möglichst viele

61 Quelle: Protokoll des 1. Gesundheitsforums der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 3.5.2017 (Blitzlicht) 136 Gesundheitliche Versorgung

Menschen für das Thema Demenz zu sensibilisieren [174]. Für den Zeitraum Januar bis März 2018 sind drei weitere solcher Kurstage geplant [175].

Aufgrund der prognostizierten demografischen Entwicklung, die im Bereich der pflegerischen Versor- gung insgesamt große Herausforderungen für den Landkreis Landsberg am Lech bedeutet (vgl. Kapitel 5.6), ist für die nahe Zukunft mit einem verstärkten Bedarf an Pflege- und Betreuungsangeboten für Menschen mit schweren gerontopsychiatrischen Krankheitsbildern wie Demenz zu rechnen. Wie in Kapitel 3.2.1 berichtet, ist laut Prognosedaten des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) im Landkreis Landsberg am Lech bis zum Jahr 2032 mit einem Anstieg der Anzahl demenzkranker Personen auf ca. 3.300 Personen zu rechnen, was einem Anstieg von 83% gegenüber dem Jahr 2012 entspricht. Eine umfassende Bestandsaufnahme der vorhandenen Angebote zur professionellen ambulanten, teilstationären und vollstationären Betreuung von Menschen mit schweren gerontopsychiatrischen Krankheitsbildern, wie z.B. verhaltensauffällig demenzkranker Menschen, ist im Rahmen der hier vorliegenden Bestands- und Bedarfsanalyse nicht realisierbar. Die Durchführung einer Bedarfs- ermittlung speziell zum Thema gerontopsychiatrische Versorgung ist eines der Ziele des Arbeitskreises Gerontopsychiatrie innerhalb des Psychosozialen Netzwerks PSN Landsberg am Lech [171].

5.9. Gesundheitsbezogene Selbsthilfeorganisationen

Im Landkreis Landsberg am Lech gibt es verschiedene gesundheitsbezogene Selbsthilfe- und Angehörigengruppen:

Im Bereich psychische Gesundheit gibt es neben einer allgemeinen Selbsthilfegruppe für psychisch kranke Menschen fünf verschiedene Selbsthilfegruppen für Suchtkranke sowie eine Selbsthilfegruppe für Alzheimer- und Demenzkranke, die Gesprächskreise und Betreuungsnachmittage für Betroffene anbietet ([165], [176]).

Für Menschen mit bzw. nach einer Krebserkrankung gibt es zusätzlich zu einer allgemeinen Selbsthilfegruppe spezielle Gruppen zu Brustkrebs bzw. zu Prostatakrebs [134].

Für Multiple Sklerose gibt es neben einer allgemeinen Selbsthilfegruppe speziell für jüngere Betroffene eine eigene Selbsthilfegruppe [176].

Des Weiteren gibt es im Landkreis Landsberg am Lech eine Osteoporose-Selbsthilfegruppe, eine Selbsthilfegruppe für Schlaganfallbetroffene und Schädelhirnverletzte sowie eine Selbsthilfegruppe für Rheumakranke [134].

Prävention und Gesundheitsförderung 137

6. Prävention und Gesundheitsförderung

Kernaussagen:

 Unter den allgemeinen Indikatoren zur Gesundheitsförderlichkeit der Lebenswelt fällt vor allem die Verkehrsstärke auf. Die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (Anzahl Kfz pro 24 Stunden) liegt sowohl auf Bundes- als auch auf Kreisstraßen im Landkreis Landsberg am Lech höher als in den in der Analyse betrachteten Vergleichsregionen.

 Auffällig sind auch die langen Wegstrecken, die Pendler aus dem Landkreis Landsberg am Lech zurücklegen. Rund ein Viertel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnort im Landkreis Landsberg am Lech haben einen Arbeitsweg von 50 km und mehr.

 Bei Präventionsmaßnahmen in der Lebensphase der frühen Kindheit besteht Bedarf an zusätzlichen Angeboten zur Unterstützung psychisch erkrankter Eltern und ihrer Kinder.

 Im Handlungsfeld „Gesundes Altern im selbstbestimmten Lebensumfeld“ wurden im Landkreis Landsberg am Lech in den vergangenen Jahren wichtige Koordinationsstrukturen geschaffen.

 Neben einer Vielzahl bereits bestehender Projekte sind aktuell mehrere Programme in Planung, die sich diesem Handlungsfeld widmen. Die Programme zielen beispielsweise darauf ab, Anreize für mehr körperliche Aktivität zu schaffen und die soziale Einbindung älterer Menschen - auch von Menschen mit Demenzerkrankung - zu stärken, sowie die Unterstützung pflegender Angehöriger weiterzuentwickeln.

 Aufgrund der demografischen Entwicklung werden die Strukturen in diesem Handlungsfeld laufenden Aktualisierungsbedarf erfordern. 138 Prävention und Gesundheitsförderung

6.1. Grundlegende Begriffe Ziel der Prävention ist es, durch Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Risikofaktoren die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Erkrankung zu verringern. Es geht somit primär um eine Belastungs- senkung. Spätestens seit der Verabschiedung der Ottawa Charta [177] hat sich die Erweiterung dieses Ansatzes um das Konzept der Gesundheitsförderung etabliert. Der Begriff Gesundheitsförderung bezeichnet „Prozesse, die Individuen oder Zielgruppen zu mehr Selbstbestimmung über ihre Gesund- heit verhelfen“ ([178], S. 28, vgl. auch [179], S. 3). Neben der Vermeidung von gesundheitsbelastenden Faktoren tritt hier die Stärkung von gesundheitsförderlichen Ressourcen in den Fokus. Gesundheits- förderung bezieht sich somit auf die „Stärkung der individuellen und kollektiven Gesundheitsressourcen im Sinne des Erwerbs von Kompetenzen“ ([180], S. 12).

In der Ottawa Charta zur Gesundheitsförderung, die 1986 auf der ersten internationalen Konferenz zur Gesundheitsförderung von den WHO-Mitgliedstaaten verabschiedet wurde, werden ([180], S. 53) die folgenden „fünf Handlungsbereiche unterschieden:

 Schaffung gesundheitsfördernder Lebenswelten  Förderung persönlicher Kompetenzen zur gesunden Lebensweise  Unterstützung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen  Neuorientierung der Gesundheitsdienste  Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik“

An diesen Handlungsbereichen wird der breite Fokus der Gesundheitsförderung deutlich, der über die reine Betrachtung individueller Faktoren hinausgeht und soziale und umweltbezogene Determinanten (Einflussfaktoren) von Gesundheit mit in den Blick nimmt62. Die Verortung der Gesundheitsförderung als Querschnittsaufgabe aller Politikbereiche (nicht nur der Gesundheitspolitik), die sich bereits in der Ottawa Charta widerspiegelt, wurde später explizit verankert im Health in All Policies-Ansatz. Ziel des Health in All Policies-Ansatzes ist es, die Gesundheit der Bevölkerung sowie die gesundheitliche Chancengleichheit zu verbessern, indem ein sektorenüber- greifender Ansatz verfolgt wird, der in allen Politikbereichen die gesundheitlichen Implikationen von Entscheidungen berücksichtigt, nach Synergien sucht und negative gesundheitliche Auswirkungen vermeidet [182].

Das Ineinandergreifen der verschiedenen Determinanten von Gesundheit wird verdeutlicht durch das in Abbildung 60 dargestellte Modell von Dahlgren & Whitehead.

62 vgl. zu den sozialen Determinanten von Gesundheit insbesondere Wilkinson&Marmot 2004 [181] Prävention und Gesundheitsförderung 139

Abbildung 60: Modell der verschiedenen Ebenen von Gesundheitsdeterminanten nach Dahlgren & Whitehead

Quelle: Dahlgren & Whitehead 1993, Darstellung aus [183], S. 20

Der Gesundheitszustand wird demnach nicht nur durch die unabänderlichen Faktoren Alter, Geschlecht und genetische Faktoren beeinflusst, sondern durch eine Vielzahl von Determinanten, die inhaltlich vier verschiedenen Ebenen zugeordnet werden:  Individuelle Lebensstilfaktoren  Soziale und kommunale Netzwerke  Lebens- und Arbeitsbedingungen (z.B. Landwirtschaft, Bildung, Arbeitsumfeld, Arbeitslosigkeit, Wasser und sanitäre Bedingungen, Gesundheitsversorgung, Wohnbedingungen)  Allgemeine sozioökonomische und kulturelle Bedingungen sowie physische Umweltbedingungen

Unter Verhaltensprävention werden Maßnahmen verstanden, die darauf ausgerichtet sind, das gesundheitsrelevante Verhalten von Individuen zu verändern, z.B. durch Kurse zur Bewegungs- förderung oder zur Rauchentwöhnung. Während in der Vergangenheit häufig Maßnahmen zur Verhaltensprävention dominierten (meist ohne Berücksichtigung oder gar Beeinflussung der Kontext- verhältnisse), besteht inzwischen große Übereinstimmung darüber, dass rein verhaltensbezogene Maßnahmen oftmals keinen nachhaltigen Effekt erzielen und zudem nicht diejenigen Zielgruppen erreichen, die einen besonderen Bedarf aufweisen (vgl. [184], S. 22 sowie [179] i.V.m. [185]).

Die Verhältnisprävention hingegen zielt darauf ab, die Kontextfaktoren zu verändern, welche die Gesundheit von Menschen – direkt oder auch indirekt über ihre Auswirkung auf das gesundheits- relevante Verhalten – beeinflussen (z.B. Anlegen ausreichender Erholungsflächen zur Bewegungs- förderung, gesetzliche Regelungen wie Nichtraucherschutzgesetzgebung).

Die Ottawa-Charta rückte als zentralen Aspekt der Gesundheitsförderung die Lebenswelt, das sog. Setting, in den Fokus. Gemeint ist hiermit das Lebensumfeld, in dem Menschen einen großen Teil ihres Alltags verbringen (z.B. Schule, Wohnumfeld, Arbeitsplatz). Der sog. Setting-Ansatz oder Lebenswelt- Ansatz hat sich seitdem als zentrales Konzept für die Prävention und Gesundheitsförderung etabliert. 140 Prävention und Gesundheitsförderung

Der Setting-Ansatz kann zum einen darin bestehen, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Setting durchzuführen. Hierbei wird der direkte Zugang zu Zielgruppen innerhalb des Settings genutzt: Beispielsweise können durch Gesundheitsförderungsmaßnahmen im Setting Schule Kinder und Jugendliche aller sozialen Schichten erreicht werden. Durch Maßnahmen innerhalb von Betrieben können auch Personen erreicht werden, die nicht gezielt Angebote der Gesundheitsförderung aufsuchen würden. Idealerweise sind Maßnahmen der Verhaltensprävention, die im Setting durch- geführt werden, durch einen deutlichen Kontextbezug gekennzeichnet. Eine Veränderung der Kontext- faktoren selbst ist bei einer reinen Nutzung des Settings als Zugangsweg zur Zielgruppe jedoch noch kein explizites Ziel. Bei Maßnahmen, die auf die Schaffung eines gesundheitsförderlichen Settings ausgerichtet sind, besteht ein wichtiges Ziel darin, durch strukturelle Weiterentwicklungen eine nachhaltige Stärkung der Gesundheitsförderlichkeit des Settings zu erreichen. Wichtige Elemente sind hierbei Partizipation und Empowerment, d.h. die Einbindung der Mitglieder des Settings in die Konzipierung und Durch- führung von Interventionen und Veränderungsprozessen sowie die Befähigung von Menschen (gerade auch derer in sozial benachteiligten Situationen) zur aktiven Mitgestaltung eines gesundheitsförder- lichen Lebensumfelds. Bei Maßnahmen zur Schaffung eines gesundheitsförderlichen Settings kommt klassischerweise ein integrierter Ansatz von Maßnahmen der Verhaltens- und Verhältnisprävention zum Einsatz. Nähere Informationen zum Setting-Ansatz sind insbesondere in Heft 1 der Schriftenreihe „Aktiv werden für Gesundheit – Arbeitshilfen für kommunale Prävention und Gesundheitsförderung“ des bundesweiten Kooperationsverbunds Gesundheitliche Chancengleichheit [179] sowie im Gutachten 2005 „Koordination und Qualität im Gesundheitswesen“ des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen [186] zu finden.

Prävention und Gesundheitsförderung 141

6.2. Gesetzlicher und struktureller Rahmen 6.2.1. Präventionsgesetz, Bayerischer Präventionsplan

Im Juli 2015 wurde das „Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention“ (Präventionsgesetz, PrävG) verabschiedet, das am 18.7.2015 (in einzelnen Teilen zum 1.1.2016) in Kraft trat [187]. Das Präventionsgesetz verpflichtet die gesetzlichen Krankenkassen in den neu gefassten Regelungen des § 20 SGB V, pro Jahr Mittel für Prävention und Gesundheitsförderung aufzubringen, die einem Betrag in Höhe von sieben Euro pro Versichertem, mit jährlicher Dynamisierung, entsprechen. Davon ist ein Betrag in Höhe von zwei Euro pro Versichertem für Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung in Lebenswelten vorzusehen (geregelt in § 20a SGB V) und ein Betrag in Höhe von zwei Euro pro Versichertem für Maßnahmen der Gesundheits- förderung in Betrieben (§ 20 b SGB V). Im Präventionsgesetz wird der Spitzenverband Bund der Krankenkassen damit beauftragt, Handlungsfelder und Kriterien für die Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung sowie Anforderungen und ein einheitliches Zertifizierungsverfahren für die Leistungsangebote festzulegen. Speziell für die Leistungen in Lebenswelten wird der Spitzenverband Bund der Krankenkassen im Gesetz verpflichtet, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit der Entwicklung kassenübergreifender Leistungen sowie deren Implementierung und wissenschaftlichen Evaluation zu beauftragen. Gemäß § 20d SGB V entwickeln die Krankenkassen gemeinsam mit den Trägern der sonstigen relevanten Sozialversicherungsträger eine sog. Nationale Präventionsstrategie, die aus bundeseinheitlichen Rahmenempfehlungen und einem alle vier Jahr zu erstellenden Präventionsbericht besteht, und gewährleisten deren Umsetzung und Fortschreibung. An der Ausarbeitung der Rahmenempfehlungen, die im Benehmen mit den betreffenden Bundesministerien festgesetzt werden, sind neben der Bundesagentur für Arbeit sowie den Landesbehörden für Arbeitsschutz auch die Landes- bzw. Bundesverbände der kommunalen Träger der Jugendhilfe bzw. der Grundsicherung für Arbeitssuchende zu beteiligen.

Zur Umsetzung der Nationalen Präventionsstrategie sind nach § 20f SGB V Landesrahmenverein- barungen auf Ebene der Bundesländer abzuschließen, in denen unter anderem die Zusammenarbeit der Sozialversicherungsträger mit dem öffentlichen Gesundheitsdient und den Trägern der örtlichen öffentlichen Jugendhilfe zu regeln ist. In Bayern wurde die Landesrahmenvereinbarung zur Umsetzung der Nationalen Präventionsstrategie [188] Ende Juni 2017 verabschiedet, aufbauend auf den Bundesrahmenempfehlungen der Nationalen Präventionskonferenz vom 19.2.2016 [189]. Orientiert an den Lebensphasen sind in den Bundesrahmenempfehlungen die drei Ziele „Gesund aufwachsen“, „Gesund leben und arbeiten“ sowie „Gesund im Alter“ festgelegt. Gemäß der Landes- rahmenvereinbarung für Bayern sind auch die spezifischen gesundheitsbezogenen Ziele des Freistaats Bayern zu berücksichtigen. Relevant sind hierbei insbesondere die vier zentralen Handlungsfelder des Bayerischen Präventionsplans [190]:

1. Gesundes Aufwachsen in der Familie, in Kindertageseinrichtungen, in sonstigen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und in der Schule 2. Gesundheitskompetenz in der Arbeitswelt und betriebliche Präventionskultur 3. Gesundes Altern im selbstbestimmten Lebensumfeld 4. Gesundheitliche Chancengleichheit als übergreifendes Ziel

Weitere staatliche Ziele der Gesundheitsförderung und Prävention in Bayern ergeben sich aus den jeweiligen Jahresschwerpunktthemen des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Seit Herbst 2017 ist die Seniorengesundheit das Jahresschwerpunktthema [191].

142 Prävention und Gesundheitsförderung

Die Pflegekassen werden im Präventionsgesetz verpflichtet, Leistungen zur Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen zu erbringen, mit dem Ziel, die gesundheitliche Situation der Pflegebedürftigen zu verbessern und die gesundheitlichen Ressourcen und Fähigkeiten zu stärken ([187], Artikel 6 Abs. 1).

6.2.2. Gesetzliche und regulatorische Bestimmungen mit Bezug zur Prävention in einzelnen Lebensphasen

Präventionsmaßnahmen in den Lebensphasen, auf die sich die Ziele der Nationalen Präventions- strategie bzw. die Handlungsfelder des Bayerischen Präventionsplans beziehen, sind zum Teil bereits im Rahmen sonstiger gesetzlicher und regulatorischer Bestimmungen vorgeschrieben. Im Folgenden werden einige der relevantesten Überschneidungen beispielhaft dargelegt.

Kinderschutz

Ergänzend zu den gesetzlichen Regelungen zur Jugendhilfe ist beispielsweise zur Verbesserung des Kinderschutzes in § 1 Abs. 4 des Anfang 2012 in Kraft getretenen „Gesetzes zur Kooperation und Information im Kinderschutz“ (KKG) „die Vorhaltung eines möglichst frühzeitigen, koordinierten und multiprofessionellen Angebots im Hinblick auf die Entwicklung von Kindern vor allem in den ersten Lebensjahren für Mütter und Väter sowie schwangere Frauen und werdende Väter (Frühe Hilfen)“ als Aufgabe der staatlichen Gemeinschaft definiert ([192], § 1). Gemäß § 3 Abs. 3 KKG soll die verbindliche Zusammenarbeit der verschiedenen Leistungsträger und Institutionen im Kinderschutz als Netzwerk durch den örtlichen Träger der Jugendhilfe organisiert werden. In Bayern begann der flächendeckende Aufbau derartiger Netzwerke mit Beginn der regelhaften Förderung der sogenannten Koordinierenden Kinderschutzstellen (KoKi) im Verantwortungsbereich der Jugendämter ab 2009. Die koordinierenden Kinderschutzstellen dienen der Unterstützung von Eltern in Belastungssituationen durch die systematische Vernetzung der Angebote Früher Hilfen [193].

Gesundheit in der Arbeitswelt

Das Setting Arbeitswelt unterliegt in Bezug auf Gesundheit ebenfalls verschiedenen gesetzlichen Regelungen sowie den nach § 15 SGB VII [194] von den Unfallversicherungsträgern als sog. autonomes Recht erlassenen Unfallverhütungsvorschriften. Relevant sind hier beispielsweise die Pflichten der Arbeitsschutzgesetze und –verordnungen (z.B. Arbeitsschutzgesetz ArbSchG [195], Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge ArbMedVV [196]) sowie die Grundsätze der Prävention aus der DGUV-Vorschrift 1 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) [197]. Während in den vorgenannten Verordnungen und Grundsätzen der klassische Arbeitsschutz, die arbeitsmedizinische Vorsorge zur Vorbeugung und Früherkennung arbeitsbedingter Erkrankungen sowie die Unfallverhü- tung im Fokus stehen, umfasst das Konzept der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA), das von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern vereinbart wurde, eine Erweiterung um betriebliche Gesundheitsförderung: „Übergeordnete Ziele: Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten sind durch einen präventiven und systemorientierten betrieblichen Arbeitsschutz ergänzt durch Maßnahmen einer betrieblichen Gesundheitsförderung zu erhalten, zu verbessern und zu fördern. […]“ ([198], S. 3). Spezifische Ziele der GDA-Strategie für den Zeitraum 2013 – 2018 umfassen neben der Verbesserung der Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes die Verringerung von arbeits- bedingten Gesundheitsgefährdungen und Erkrankungen im Muskel-Skelett-Bereich sowie den Schutz und die Stärkung der Gesundheit bei arbeitsbedingter psychischer Belastung [199]. Die betriebliche Gesundheitsförderung bleibt jedoch weiterhin eine freiwillige Leistung der Unter- nehmen. Prävention und Gesundheitsförderung 143

Gesundheit im Alter

Auch die Gesundheit im Alter wird von verschiedenen gesetzlichen Bestimmungen direkt oder indirekt mit erfasst. Neben den speziell auf Pflegebedürftige bezogenen Regelungen des SGB XI ist hierbei insbesondere der Bereich der Altenhilfe relevant. Gemäß § 71 SGB XII soll die Altenhilfe „[…] dazu beitragen, Schwierigkeiten, die durch das Alter entstehen, zu verhüten, zu überwinden oder zu mildern und alten Menschen die Möglichkeit zu erhalten, selbstbestimmt am Leben der Gemeinschaft teilzunehmen und ihre Fähigkeit zur Selbsthilfe zu stärken“ ([200], § 71 Abs. 1 Satz 2). Zu den im Gesetz genannten Ausprägungen der Altenhilfe gehören neben Leistungen zur Beratung und Unterstützung im Zusammenhang mit altersgerechtem Wohnen, altersgerechten Diensten und Pflege auch Leistungen zur Ermöglichung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Förderung der Teilhabe älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben und der Aufrechterhaltung sozialer Interaktion ist in der Gesundheitsförderung als wichtige Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der Gesundheit im Alter anerkannt (vgl. z.B. [201]).

Nach Artikel 69 des „Gesetzes zur Ausführung der Sozialgesetze“ (AGSG) [202] sind die Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern – im Falle der vollstationären Pflegeeinrichtungen die Bezirke – verpflichtet, integrative, regionale Seniorenpolitische Gesamtkonzepte zu erstellen. Im Senioren- politischen Gesamtkonzept ist zum einen der längerfristige Bedarf an ambulanten, teil- und voll- stationären Einrichtungen sowie an Einrichtungen der Kurzzeitpflege festzustellen. Zum anderen soll im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept nach dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ die Lebenswelt älterer Menschen erfasst werden, mit besonderem Fokus auf den notwendigen Versorgungsstrukturen sowie neuen Wohn- und Pflegeformen im ambulanten Bereich.

6.2.3. Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbands

Aufgrund der durch das Präventionsgesetz gestärkten Rolle der gesetzlichen Krankenkassen bei der Finanzierung von Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung werden im Folgenden die vom GKV-Spitzenverband festgelegten Ziele und Handlungsfelder näher dargestellt.

Im Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbands sind Handlungsfelder und Kriterien festgelegt, die für die Erbringung von Leistungen der Prävention und Gesundheitsförderung vor Ort verbindlich sind [203].

Bei der lebensweltbezogenen Prävention und Gesundheitsförderung sind Projekte der Kranken- kassen gemäß Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbands als zeitlich befristete Hilfen zur Selbsthilfe zu konzipieren (vgl. [184], S. 26). Als besondere Zielgruppen im Setting Kommune werden die folgenden vier Gruppen herausgestellt: Werdende, junge Familien und Alleinerziehende; ältere Menschen (vor allem allein lebende und sozial benachteiligte Ältere); arbeitslose Menschen sowie Kinder und Jugendliche, insbesondere mit Suchtgefährdung bzw. aus suchtbelasteten oder psychisch belasteten Familien (vgl. [184], S. 37-40). Für den Zeitraum 2013-2018 wird die Verhütung von Erkrankungen des Kreislaufsystems mit Fokus speziell auf frühen Ansätzen im Kinder- und Jugendlichenalter als vorrangiges lebensweltbezogenes Präventionsziel vorgegeben. Für dieses Ziel sollen insbesondere multifaktorielle verhaltens- und verhältnisbezogene Maßnahmen in den Bereichen Bewegung, gesunde Ernährung, Entspannung und Nichtrauchen vor allem in Haupt-, Förder- und Berufsschulen gefördert werden. In Hinblick auf die lebensweltbezogene Gesundheitsförderung wird die Ausschöpfung gesundheitsförderlicher Potenti- ale in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen als vorrangiges Ziel für die Jahre 2013-2018 genannt. Hierfür wird die Mitwirkung der Krankenkassen in kommunalen Gremien zur Koordination und 144 Prävention und Gesundheitsförderung

Abstimmung lebensweltbezogener Maßnahmen sowie die Förderung der Einrichtung von Steuerungs- gremien für Gesundheitsförderung an Haupt-, Förder- und Berufsschulen empfohlen (vgl. [204], S. 18- 19).

Bei den arbeitsweltbezogenen Präventionszielen steht die Verhütung von Muskel-Skelett-Erkran- kungen sowie die Verhütung von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen mithilfe verhaltens- und verhältnisbezogener Maßnahmen im Vordergrund. In Bezug auf gesundheitsförderliche Maßnahmen in der Arbeitswelt wird die Stärkung der gesundheitsfördernden Potenziale der Arbeitswelt durch bedarfsgerechte, nachhaltige und partizipative betriebliche Gesundheitsförderung festgelegt. Insbesondere sollen bisher weniger gut erreichte Betriebe mit bis zu 99 Beschäftigten für Aktivitäten der betrieblichen Gesundheitsförderung gewonnen werden (vgl. [204], S. 19-20).

Bei der individuellen, verhaltensbezogenen Prävention können von den Krankenkassen Gruppenkurse zu folgenden vier Handlungsfeldern gefördert werden, sofern die Angebote von der Krankenkasse oder dafür beauftragten Dritten zertifiziert wurden: Bewegungsgewohnheiten, Ernährung, Stressmanagement und Suchtmittelkonsum [205].

Prävention und Gesundheitsförderung 145

6.3. Status im Landkreis Landsberg am Lech

6.3.1. Allgemeine Indikatoren zur Gesundheitsförderlichkeit der Lebenswelt

Vor einer näheren Betrachtung der Angebote und Projekte zur Prävention und Gesundheitsförderung mit speziellem Bezug zum Leitfaden Prävention der Krankenkassen bzw. zum bayerischen Präventions- plan werden im Folgenden einige allgemeine Indikatoren zur Gesundheitsförderlichkeit der Lebenswelt „Landkreis Landsberg am Lech“ dargestellt.

Die sozioökonomischen Merkmale des Landkreises werden hierbei trotz ihrer hohen Bedeutung als Gesundheitsdeterminanten nicht separat beleuchtet, da diese bereits in Kapitel 2.2 näher beschrieben wurden. Die Infrastruktur der Gesundheitsversorgung wurde ausführlich in Kapitel 5 beschrieben. Eine Charakterisierung des Gesundheitszustands der Bevölkerung sowie des Gesundheitsverhal- tens (z.B. in Bezug auf Impfungen), die ebenfalls eine Grundlage für die Erarbeitung lokaler Prioritäten in der Gesundheitsförderung und Prävention darstellen, ist in Kapiteln 3 und 4 dieser Bestands- und Bedarfsanalyse zu finden.

Gesamtfläche zur Erholung

Eine wichtige Voraussetzung für eine gesundheitsförderliche Lebensumwelt ist die Verfügbarkeit von ausreichenden Flächen zur Nutzung für Erholungszwecke im Freien. Als ein Indikator für die allgemeine Gesundheitsförderlichkeit der Lebenswelt Landkreis Landsberg am Lech soll daher im Folgenden der Flächenanteil betrachtet werden, der für Zwecke der Erholung zur Verfügung steht. Um dem ländlichen Charakter des Landkreises Landsberg am Lech Rechnung zu tragen, wird hierbei eine weiter gefasste Definition zugrunde gelegt als im Indikator „Erholungsfläche“ in der Flächenerhebung des Bayerischen Landesamts für Statistik [206]. Der dortige Indikator „Erholungsfläche“ umfasst „[…] unbebaute Flächen, die überwiegend dem Sport, der Erholung oder dazu dienen, Tiere oder Pflanzen zu zeigen. Hierzu gehören Grünanlagen (einschließlich unbebauter Flächen in zoologischen oder botanischen Gärten und dgl.), Sportflächen und Campingplätze.“ ([206], S. 6). Zu den Grünanlagen zählen unter anderem auch Spiel- und Bolzplätze sowie Parks und Liegewiesen. In der weiter gefassten Definition für die hier dargestellte Auswertung werden folgende Flächenarten der Gesamtfläche zur Erholung zugerechnet (ähnlich zur Definition, die in dem zwischen 2001 und 2004 stattgefundenen Wettbewerb „Zukunftsfähige Kommune“ der Deutschen Umwelthilfe zur Bewertung lokaler Agenda 21-Prozesse angesetzt wurde [207]):

. Erholungsflächen . Waldfläche . Wasserfläche . Moor . Heide . Flächen anderer Nutzung: Friedhöfe, Friedwälder, Unland (z.B. Felsen, größere Böschungen, Uferstreifen)

In Abbildung 61 ist die pro Einwohner zur Verfügung stehende Gesamtfläche zur Erholung im regionalen Vergleich dargestellt.

146 Prävention und Gesundheitsförderung

Abbildung 61: Gesamtfläche zur Erholung im regionalen Vergleich, zum Stichtag 31.12.2015

6.000 5.430

5.000

4.000 2.668 2.867 pro Einwohner pro 3.000

2 2.307 1.649 in in m 2.000

1.192 Gesamtfläche zur zur ErholungGesamtfläche 1.000

0

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf Flächennutzungsdaten des Bayerischen Landesamts für Statistik [206] sowie GENESIS-Online Bayern [7] (Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabelle 12411-007s, zuletzt abgerufen am 8.12.2017

Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Im regionalen Vergleich fällt auf, dass im Landkreis Miesbach pro Einwohner eine deutlich höhere Gesamtfläche zur Erholung zur Verfügung steht als im Landkreis Landsberg am Lech sowie allen anderen Vergleichsregionen. Dies ist zum Teil durch die geringere Einwohnerdichte im Landkreis Miesbach zu erklären, zum Teil durch den vergleichsweise geringen Anteil landwirtschaftlich genutzter Fläche und hohen Anteil Waldfläche in diesem Landkreis. Im Vergleich mit den anderen Vergleichsregionen liegt der Landkreis Landsberg am Lech im oberen Bereich. Im Landkreis Landsberg am Lech bilden hierbei Waldfläche (76,3%) und Wasserfläche (19,5%) den höchsten Anteil an der Gesamtfläche zur Erholung.

Öffentliche Schwimmbäder und Badezugang zu Gewässern

Im Landkreis Landsberg am Lech gibt es ein kreiseigenes, ganzjährig geöffnetes Hallenbad in Kaufering sowie ein Hallenschwimmbad mit eingeschränkten Öffnungszeiten in Dießen am Ammersee (im Augustinum Wohnstift) [208]. Die Öffnungszeiten im Lechtalbad in Kaufering erstrecken sich an allen Wochentagen bis mindestens 21:30 Uhr, so dass hier auch für Berufstätige ganzjährig die Möglichkeit zum Schwimmen besteht - allerdings ggf. mit längerer Anfahrt aus den weiter entfernt gelegenen Gemeinden des Landkreises.

In den Sommermonaten gibt es zusätzlich sechs Freibäder im Landkreis Landsberg am Lech (in Greifenberg, Thaining, Kaufering, Landsberg am Lech, sowie Prittriching) [208].

Innerhalb des Landkreises gibt es zudem verteilt über das Westufer des Ammersees mehrere öffentlich zugängliche Badezugänge zum Ammersee. Daneben gibt es Bademöglichkeiten an verschiedenen Seen sowie im Lech.

An den fünf Badeplätzen am Ammerseeufer, die den EU-Badegewässern zugeordnet sind, erfüllte die Wasserqualität an allen sechs Messzeitpunkten der Badesaison 2017 die Grenzwerte. In der Systematik zur EU-Einstufung der Badegewässerqualität ergab sich für alle fünf Badeplätze in 2017 eine Einstufung als Badegewässer ausgezeichneter Qualität (ermittelt aus den Untersuchungsergebnissen der letzten vier Jahre) [209]. Für die 12 weiteren Bademöglichkeiten an Gewässern im Landkreis Landsberg am Lech, die nicht als EU-Badegewässer klassifiziert sind, sind Daten zur Wasserqualität zum letzten Messzeitpunkt der Prävention und Gesundheitsförderung 147

Badesaison 2017 (5.9.2017) verfügbar. Auch hier waren die amtlichen Grenzwerte zur Badegewässer- qualität durchweg erfüllt [210].

Sportvereine

Mit Stand Oktober 2017 gab es im Landkreis Landsberg am Lech insgesamt 108 Sportvereine, in denen mit Stand März 2017 insgesamt 42 verschiedene Sportarten angeboten wurden ([211], [212]). In jeder Gemeinde bzw. Verwaltungsgemeinschaft des Landkreises gibt es mindestens einen Sportverein (wobei im Rahmen der hier vorliegenden Analyse keine Überprüfung der Bedarfsgerechtigkeit des Angebots erfolgen kann). Ansprechpartner für die verschiedenen Sportvereine sind auf den Internet- seiten des Landratsamts verfügbar [211].

Förderung der Fahrradnutzung

Der Landkreis Landsberg am Lech beteiligt sich zur Förderung der Radverkehrsnutzung seit dem Jahr 2014 jährlich an der sog. „Stadtradeln“-Kampagne des Klima-Bündnisses [213]. Die hohen Teilnahme- raten im Landkreis Landsberg am Lech zeigen die hohe Bereitschaft der Bevölkerung im Landkreis zur Nutzung des Fahrrads als Verkehrsmittel. Im Jahr 2017 waren, bei insgesamt 620 teilnehmenden Kommunen aus dem Bundesgebiet, fünf Gemeinden aus dem Landkreis Landsberg am Lech unter den zehn Kommunen mit den meisten gefahrenen Fahrradkilometern pro Einwohner [214].

In dem am 8.10.2013 vom Kreistag verabschiedeten Klimaschutzkonzept des Landkreises Landsberg am Lech wurden in einem Aktionsplan für die Jahre 2014-2016 unter anderem mehrere Ziele in Bezug auf das Radwegenetz, speziell für das Radfahren auf dem Arbeitsweg, festgelegt. So wurde beschlossen, dass ein Radwegekonzept für Alltagsradwege zu großen Arbeitgebern entwickelt sowie die Fahrradfreundlichkeit von Arbeitgebern untersucht und gefördert werden solle (vgl. [215], S. 180-181). Eine Befragung zum Thema „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ wurde im September 2015 vom Landratsamt Landsberg am Lech in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Landsberg am Lech des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) unter den größten Firmen und Behörden des Landkreises durchgeführt, mit einer Rücklaufquote von 51% (36 von 71) der angeschriebenen Firmen und Behörden und einer Teilnahme von 543 Mitarbeitern der teilnehmenden Arbeitgeber. Von den Mitarbeitern wurden als Hauptgründe für einen Verzicht auf eine Verwendung des Fahrrads für den Arbeitsweg die Entfernung, fehlende Radwege, fehlende Dusch- und Umkleidemöglichkeiten sowie Gefahrenstellen auf der Strecke genannt. Die Mehrheit der befragten Arbeitgeber (27 von 36) erklärten ihre Bereitschaft, die Nutzung des Fahrrads für den Arbeitsweg zu unterstützen (vgl. [216]).

Der ADFC-Kreisverband Landsberg am Lech veröffentlichte mit Stand März 2017 das Ergebnis seiner Überprüfung des Radwegenetzes im Landkreis Landsberg am Lech in Hinblick auf die Eignung für die Fahrradnutzung im Alltag sowie insbesondere zur Radwege-Anbindung großer Arbeitgeber [217]. In diesem Dokument werden, in Ergänzung zu den beiden Radweg-Bauvorhaben, die in den Ausbau- plänen des Freistaats Bayern enthalten sind, 19 konkrete Vorschläge unterbreitet. Bei vier dieser Vorschläge handelt es sich um Maßnahmen zum Neubau eines Radwegs, bei weiteren vier Vorschlägen um bauliche Verbesserungsmaßnahmen an bestehenden Radwegen, bei einem Vorschlag um den Ausbau eines Feld- sowie eines Wirtschaftswegs zur Nutzung als Radweg. Bei zehn der Vorschläge wird eine Änderung der Streckenführung, eine neue Beschilderung oder die Ausweisung eines bestehenden Radwegs im Radwegenetz angeregt.

148 Prävention und Gesundheitsförderung

Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass aufgrund des hohen Anteils an Einpendlern von außerhalb des Landkreises (vgl. S. 159) eine Anfahrt zum Arbeitsplatz mit dem Fahrrad für eine große Gruppe von Beschäftigten auch bei einer Verbesserung der Radwegesituation nicht möglich sein wird.

Verkehrsstärke

Ein für die Gesundheit potentiell belastendes Kennzeichen der Lebenswelt „Landkreis Landsberg am Lech“ ist die in den vergangenen Jahren stark gestiegene Verkehrsstärke auf den Straßen, die auf unterschiedliche Weise mit direkten und indirekten negativen Gesundheitsfolgen einhergehen kann (z.B. erhöhte Unfallgefahr, erhöhter Stress für Pendler, Lärm- und Schadstoffbelastung für Anwohner).

Von der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr werden, üblicherweise im 5-Jahres-Rhythmus, Daten zur Verkehrsstärke auf Ebene der Landkreise, getrennt nach Bundesstraßen, Staatsstraßen und Kreisstraßen, veröffentlicht. Die Daten basieren auf manuellen Verkehrszählungen und geben die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (DTV), ausgedrückt als durchschnittliche Anzahl Kraftfahrzeuge (in beiden Richtungen) pro Tag, für die verschiedenen Straßentypen an. Zusätzlich erfolgt eine Unterscheidung nach Leichtverkehr (Krad, PKW, Lieferwagen) und Schwerverkehr. Bis einschließlich 2010 erfolgte stattdessen eine Unterschei- dung nach Personen- und Güterverkehr, wobei ergänzend der Schwerverkehr gesondert ausgewiesen wurde. Die aktuellsten verfügbaren Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2015.

Tabelle 38 zeigt die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke auf den Bundesstraßen im Jahr 2015 sowie die zeitliche Veränderung für den Landkreis Landsberg am Lech und die Vergleichsregionen.

Prävention und Gesundheitsförderung 149

Tabelle 38: Bundesstraßen: Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (DTV) im Jahr 2015, im zeitlichen und regionalen Vergleich

Region Kfz Leicht- Schwer- insgesamt verkehr verkehr

LK Landsberg am Lech DTV 2015a, b 21.208 19.222 1.986 Veränderung 2010 bis 2015 +19,2% +20,4% +8,9% Veränderung 2005 bis 2010 +7,5% +7,0% +12,4%

LK Erding DTV (Kfz/24 h) 7.958 7.353 605 Veränderung 2010 bis 2015 -5,1% -4,2% -15,2% Veränderung 2005 bis 2010 -5,5% -5,7% -4,2%

LK Miesbach DTV (Kfz/24 h) 9.231 8.833 398 Veränderung 2010 bis 2015 -4,7% -5,4% +16,7% Veränderung 2005 bis 2010 +2,0% +1,8% +6,6%

LK Weilheim-Schongau DTV (Kfz/24 h) 9.590 8.923 667 Veränderung 2010 bis 2015 +2,5% +2,8% -2,1% Veränderung 2005 bis 2010 -0,3% -0,7% +4,6%

Reg.-Bezirk Oberbayern DTV (Kfz/24 h) 10.420 9.576 844 Veränderung 2010 bis 2015 +3,2% +3,3% +2,3% Veränderung 2005 bis 2010 0,0% -0,4% +4,8%

Bayern DTV (Kfz/24 h) 9.977 9.091 886

Veränderung 2010 bis 2015 +3,5% +3,7% +0,9% Veränderung 2005 bis 2010 +2,3% +2,5% +0,8%

a DTV: Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke, gemessen in Kfz/24h b: Herleitung Aufteilung auf aktuelle Kategorien aus 2005-Daten: Leichtverkehr = Personenverkehr + Güterverkehr - Schwerverkehr Quelle: BAYSIS, DTV-Mittelwerte 2015 und 2010 ([218], [219]), eigene Berechnungen Datenhalter: Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Bei den Bundesstraßen weist der Landkreis Landsberg am Lech in 2015 sowohl beim Leicht- als auch beim Schwerverkehr deutlich höhere DTV-Werte auf als alle Vergleichsregionen. Zudem liegen die Zuwachsraten in der Verkehrsstärke von 2010 bis 2015, wie auch bereits die Zuwachsraten von 2005 bis 2010, sowohl beim Leicht- als auch beim Schwerverkehr höher als in nahezu allen Vergleichs- regionen. Nur der Landkreis Miesbach weist im Schwerverkehr eine höhere Zuwachsrate von 2010 bis 2015 auf (ausgehend von einem niedrigen Ausgangswert). Ein Rückgang der Verkehrsstärke auf Bundesstraßen zwischen 2010 und 2015 war im Landkreis Miesbach im Leichtverkehr, im Landkreis Erding im Leicht- und Schwerverkehr sowie im Landkreis Weilheim-Schongau beim Schwerverkehr zu verzeichnen.

In Tabelle 39 ist die Verkehrsstärke auf den Staatsstraßen dargestellt.

150 Prävention und Gesundheitsförderung

Tabelle 39: Staatsstraßen: Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (DTV) im Jahr 2015, im zeitlichen und regionalen Vergleich

Region Kfz Leicht- Schwer- insgesamt verkehr verkehr

LK Landsberg am Lech DTV 2015a, b 3.836 3.641 195 Veränderung 2010 bis 2015 -8,2% -9,3% +17,3% Veränderung 2005 bis 2010 +4,7% +4,9% -1,2%

LK Erding DTV (Kfz/24 h) 6.788 6.326 462 Veränderung 2010 bis 2015 +14,2% +14,8% +6,5% Veränderung 2005 bis 2010 -2,9% -3,6% +7,2%

LK Miesbach DTV (Kfz/24 h) 5.472 5.282 190 Veränderung 2010 bis 2015 -5,1% -5,1% -5,9% Veränderung 2005 bis 2010 +12,8% +12,6% +19,5%

LK Weilheim-Schongau DTV (Kfz/24 h) 4.504 4.334 170 Veränderung 2010 bis 2015 -10,8% -10,6% -15,8% Veränderung 2005 bis 2010 +0,4% +1,1% -13,7%

Reg.-Bezirk Oberbayern DTV (Kfz/24 h) 5.115 4.842 273 Veränderung 2010 bis 2015 +2,3% +2,7% -3,5% Veränderung 2005 bis 2010 +2,3% +2,2% +4,4%

Bayern DTV (Kfz/24 h) 3.817 3.611 206

Veränderung 2010 bis 2015 -0,8% 0,0% -13,3% Veränderung 2005 bis 2010 +0,7% +0,7% 0,0%

a DTV: Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke, gemessen in Kfz/24h b: Herleitung Aufteilung auf aktuelle Kategorien aus 2005-Daten: Leichtverkehr = Personenverkehr + Güterverkehr - Schwerverkehr Quelle: BAYSIS, DTV-Mittelwerte 2015 und 2010 ([218], [219]), eigene Berechnungen Datenhalter: Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Bei den Staatsstraßen liegen die DTV-Werte des Jahres 2015 im Landkreis Landsberg am Lech sowohl im Leicht- als auch im Schwerverkehr im unteren Wertebereich der Vergleichsregionen, trotz eines deutlichen Zuwachses im Schwerverkehr zwischen 2010 und 2015. Im Leichtverkehr war von 2010 bis 2015 ein Rückgang um gut 9% in der Verkehrsstärke auf den Staatsstraßen des Landkreises Landsberg am Lech zu verzeichnen.

Die höchsten Zuwachsraten in der Verkehrsstärke weist der Leichtverkehr im Landkreis Landsberg am Lech auf den Kreisstraßen auf, also bei dem Straßentyp, der üblicherweise dem überörtlichen Verkehr innerhalb des Landkreises bzw. zwischen benachbarten Landkreisen dient und somit auch kleinere Ortschaften durchquert (vgl. Tabelle 40). Der Anstieg des Leichtverkehrs zwischen 2010 und 2015 betrug gut 30%, nachdem bereits zwischen 2005 und 2010 ein Anstieg um fast 10% zu verzeichnen war. Auffällig ist andererseits auch, dass der zunächst zwischen 2005 und 2010 im Landkreis Landsberg am Lech beobachtete deutliche Anstieg im Schwerverkehr durch einen fast ebenso deutlichen Rück- gang im Zeitraum zwischen 2010 und 2015 nahezu ausgeglichen wurde.

Prävention und Gesundheitsförderung 151

Tabelle 40: Kreisstraßen: Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (DTV) im Jahr 2015, im zeitlichen und regionalen Vergleich

Region Kfz Leicht- Schwer- insgesamt verkehr verkehr

LK Landsberg am Lech DTV 2015a, b 3.424 3.305 119 Veränderung 2010 bis 2015 +27,8% +30,7% -21,7% Veränderung 2005 bis 2010 +10,3% +9,5% +24,6%

LK Erding DTV (Kfz/24 h) 2.083 1.969 114 Veränderung 2010 bis 2015 +3,4% +4,9% -17,0% Veränderung 2005 bis 2010 -3,2% -4,1% +10,5%

LK Miesbach DTV (Kfz/24 h) 2.313 2.200 113 Veränderung 2010 bis 2015 +17,1% +17,6% +7,6% Veränderung 2005 bis 2010 +19,6% +19,9% +15,4%

LK Weilheim-Schongau DTV (Kfz/24 h) 1.489 1.434 55 Veränderung 2010 bis 2015 -11,3% -10,3% -30,8% Veränderung 2005 bis 2010 +2,1% +3,9% -25,5%

Reg.-Bezirk Oberbayern DTV (Kfz/24 h) 2.314 2.204 110 Veränderung 2010 bis 2015 +0,5% +1,6% -17,0% Veränderung 2005 bis 2010 +0,9% +0,6% +5,6%

Bayern DTV (Kfz/24 h) 1.755 1.666 89

Veränderung 2010 bis 2015 -1,6% -0,7% -15,9% Veränderung 2005 bis 2010 +1,4% +1,6% -0,9%

a DTV: Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke, gemessen in Kfz/24h b: Herleitung Aufteilung auf aktuelle Kategorien aus 2005-Daten: Leichtverkehr = Personenverkehr + Güterverkehr - Schwerverkehr

Quelle: BAYSIS, DTV-Mittelwerte 2015 und 2010 ([218], [219]), eigene Berechnungen Datenhalter: Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Der Landkreis Landsberg am Lech weist im Jahr 2015 sowohl im Leicht- als auch im Schwerverkehr die höchste Verkehrsstärke auf den Kreisstraßen im Regionalvergleich auf. Allerdings liegen in einigen der Vergleichsregionen die DTV-Werte im Schwerverkehr nur marginal unter denen im Landkreis Landsberg am Lech.

Soziale Netzwerke

Zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements und der Entstehung projektübergreifender Netzwerke besteht im Landkreis Landsberg am Lech am Landratsamt die sog. Koordinationsstelle Engagierter Bürger k.e.b. [220]. Die Koordinationsstelle bietet neben allgemeiner Information zu ehrenamtlichen Tätigkeiten auch die Beratung und Vermittlung zu konkreten Angeboten an.

152 Prävention und Gesundheitsförderung

6.3.2. Angebote aus dem Bereich der individuellen Verhaltensprävention

Bei der individuellen, verhaltensbezogenen Prävention können von den Krankenkassen, wie in Kapitel 6.2.3 dargelegt, gemäß dem Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbands Gruppenkurse zu folgenden vier Handlungsfeldern gefördert werden: Bewegungsgewohnheiten, Ernährung, Stress- management und Suchtmittelkonsum.

Für eine Übersicht über das Angebotsspektrum im Landkreis Landsberg am Lech wurden in den Internet-Suchdatenbanken der AOK Bayern (ca. 41% der Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen in Bayern zum Stichtag 1.7.2017 [221]) sowie der Barmer und der Techniker Krankenkasse TK (d.h. der beiden bundesweit mitgliedsstärksten Ersatzkassen [222], [223], [224]) jeweils die angebotenen Kurse im Umkreis von 20 bzw. 25 km (je nach Ausgestaltung der Suchdatenbank) um Landsberg am Lech recherchiert ([225], [226], [227]).

In der Recherche wurden Angebote für verhaltenspräventive Kurse oder Informationsveranstaltungen zu allen vier Handlungsfeldern gefunden. Auffällig war jedoch, dass sich die Angebote aus dem Bereich Suchtmittelkonsum bei allen drei betrachteten Krankenkassen nur auf die Förderung des Nichtrauchens bezogen. Im Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbands ist im Kapitel zur individuellen Verhaltens- prävention für das Handlungsfeld Suchtmittelkonsum neben der Förderung des Nichtrauchens als zweites Themengebiet die Förderung eines gesundheitsgerechten Umgangs mit Alkohol bzw. einer Reduzierung des Alkoholkonsums vorgesehen (vgl. [205], S. 51). Zum Datenstand der Recherche waren in den Internet-Suchdatenbanken der o.g. Krankenkassen im Landkreis Landsberg am Lech innerhalb eines Umkreises von 20 bis 25 km um Landsberg am Lech keine Angebote zur Förderung des gesundheitsgerechten Umgangs mit Alkohol bzw. zur Reduzierung des Alkoholkonsums zu finden.

Weitere Präventionskurse werden im Landkreis Landsberg am Lech von mehreren unterschiedlichen Anbietern wie z.B. Fitnessstudios, Physiotherapiepraxen, Volkshochschule oder Schwimmbädern angeboten.

6.3.3. Lebensphasenbezogene Handlungsfelder aus dem Bayerischen Präventionsplan

Der Bayerische Präventionsplan umfasst, wie in Kapitel 6.2.1 beschrieben, neben dem übergreifenden Thema Gesundheitliche Chancengleichheit drei lebensphasenbezogene Handlungsfelder. Im Folgen- den werden die Strukturen im Landkreis Landsberg am Lech in Bezug auf diese drei Lebensphasen näher betrachtet. Ein Anspruch auf Vollständigkeit wird dabei explizit nicht erhoben. Eine näherungs- weise Vollerhebung der im Landkreis bestehenden Maßnahmen und Projekte sowie des Bedarfs würde eine separate Studie unter Einbeziehung lokaler Akteure erfordern. Neben Befragungen und Experteninterviews zur Erhebung des aktuellen Stands wäre hierbei eine Ermittlung des lokalen Bedarfs mit qualitativen Methoden zur partizipativen Einbindung der Zielgruppen (z.B. durch Fokusgruppen- interviews) wichtig63. Im Rahmen der hier vorliegenden Bestands- und Bedarfsanalyse kann nur für einzelne Aspekte der lebensphasenbezogenen Handlungsfelder, ausgehend von den öffentlich verfügbaren Datenquellen, eine Darstellung des Status im Landkreis Landsberg am Lech erfolgen. Schwerpunktmäßig wurden einzelne bayernweit bestehende Förderprogramme sowie im Baye- rischen Präventionsplan gelistete Projektangebote auf das Ausmaß der Umsetzung im Landkreis Landsberg am Lech hin untersucht

63 zu möglichen Vorgehensweisen im kommunalen Setting s. z.B. [228] Prävention und Gesundheitsförderung 153

Gesundes Aufwachsen in der Familie, in Kindertageseinrichtungen, in sonstigen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und in der Schule

Gesundes Aufwachsen in der Familie

Wie in Kapitel 6.2.2 dargestellt, begann in Bayern ab 2009 der flächendeckende Aufbau Koordinierender Kinderschutzstellen (KoKi) im Verantwortungsbereich der Jugendämter. Aufgabe der Koordinierenden Kinderschutzstellen ist es, in enger Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheitssystem und der Kinder- und Jugendhilfe die Angebote verschiedener Leistungsträger und Institutionen im Bereich der sog. Frühen Hilfen zu vernetzen. Die Angebote der Frühen Hilfen dienen zur Stärkung der elterlichen Kompetenzen durch Information und Unterstützung in Bezug auf die Entwicklung von Kindern in den ersten Lebensjahren, insbesondere für Eltern in belasteten Lebenssituationen.

Im Landratsamt Landsberg am Lech besteht seit Mai 2010 am Amt für Jugend und Familie eine Koordinierende Kinderschutzstelle, mit dem Ziel der präventiven Sicherstellung des Kinderschutzes durch Frühe Hilfen sowie des Aufbaus, der Weiterentwicklung und der Pflege eines Kooperations- netzwerks im Bereich der Frühen Hilfen [229]. Zielgruppe sind laut der „Netzwerkbezogenen Kinder- schutzkonzeption der Koordinierenden Kinderschutzstelle im Landkreis Landsberg am Lech“ zum einen „Schwangere, bzw. werdende Eltern und Eltern von 0 bis 3-jährigen Kindern, die eine Problemlage oder Überlastung in der Familie spüren, oder deren Verhältnisse auf vielschichtige Benachteiligungen und Belastungsfaktoren hinweisen und die für sich Unterstützung suchen möchten“ sowie „Fachkräfte und Mitarbeiter von den […] für den Kinderschutz relevanten Kooperationspartnern (zum Beispiel Kinder- tageseinrichtungen, Kinder- und Hausärzten, Gynäkologen, Beratungsstellen, Frühförderstellen und sonstige soziale Einrichtungen, etc.), die mit Eltern und Familien Kontakt haben.“ ([229], S. 8).

Im Rahmen einer Bedarfserhebung stellte die KoKi-Stelle Landsberg am Lech zunächst eine grund- sätzlich gute Versorgungslage von Familien mit 0-3-jährigen Kindern im Landkreis Landsberg am Lech mit Unterstützungsangeboten im Bereich der Frühen Hilfen fest, identifizierte jedoch Angebotslücken „in den Bereichen psychisch Kranker und Wohnungsmarkt für junge Familien / Alleinerziehen- de“ ([229], S. 12-13). Die fehlenden Unterstützungsangebote für Kinder psychisch kranker Eltern wurden im Jahr 2013 zum Jahresschwerpunktthema der KoKi-Stelle erklärt. Seitdem wurde von der KoKi-Stelle zusammen mit der Schwangerschaftsberatungsstelle des Gesundheitsamtes die Bildung eines "Netzwerks Postpartale Depression" initiiert, das im November 2017 zum dritten Mal tagte. In der neuen Tagesklinik der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech stehen zudem seit September 2017 drei Mutter-Kind-Plätze zur Verfügung (vgl. S. 113). Es besteht jedoch laut Auskunft der KoKi- Kinderschutzstelle mit Stand November 2017 weiterhin Bedarf an zusätzlichen Angeboten zur Unterstützung psychisch erkrankter Eltern und ihrer Kinder, z.B. durch spezielle Mutter-Kind- Sprechstunden oder Angebote zur Psychoedukation für Kinder psychisch kranker Eltern64.

Die KoKi-Stelle Landsberg am Lech bietet verschiedene Beratungs- und Unterstützungsangebote als eigene Angebote der familienbezogenen Arbeit an (vgl. [229], S. 13-17): Neben Beratungsgesprächen durch KoKi auf freiwilliger Basis (ggf. zuhause bei der Familie) gehören hierzu das Angebot aufsuchender Hilfe durch Familienhebammen und Familiengesundheitskinder- krankenpflegerinnen als sog. „Fachkräfte Frühe Hilfen“. Diese Fachkräfte können in Familien mit erhöhtem Förderbedarf bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres bzw. in Ausnahmefällen bis zur Vollendung des 3. Lebensjahres eingesetzt werden. Seit Mai 2011 erhalten zudem alle Eltern eines Erstgeborenen einen sog. Willkommensbrief, in dem ein Baby-Willkommens-Besuch mit konkretem

64 Quelle: Auskunft über Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech, Stand 17.11.2017 154 Prävention und Gesundheitsförderung

Terminvorschlag angeboten wird sowie Elternbriefe für das 1. bis 8. Lebensjahr und die sog. Familien- fibel des „Landsberger Eltern ABCs“ (Informationsbroschüre für Eltern von Kindern bis zu sechs Jahren mit Adressen zu gesundheitlicher Versorgung, Beratungsangeboten, Kinderbetreuungsangeboten, Spielplätzen etc.) zugesandt werden. Des Weiteren können zur kurzfristigen Entlastung von Familien mit besonderen Belastungssituationen, z.B. mit Schreibabys oder Mehrlingsgeburten, über das Angebot HELB (Haushaltstraining für Eltern in Landsberg) Hauswirtschaftsmeisterinnen oder Dorfhelferinnen eingesetzt werden, um die Kompetenz in Alltagssituation zu stärken, z.B. bei der Organisation eines strukturierten Tagesablaufs oder bei Haushaltsführungskompetenzen. Bei Bedarf können ehren- amtliche Familienpaten vermittelt werden.

Über die Kooperationspartner im Netzwerk Frühe Hilfen bestehen ergänzende Angebote, die sich zum einen im Sinne der allgemeinen / primären Prävention an alle (werdenden) Eltern von Kindern in den ersten Lebensjahren richten und zum anderen im Sinne der selektiven / sekundären Prävention insbesondere an Eltern in Problemlagen wenden (vgl. [229], S. 20-27):

Im Bereich Eltern- und Familienbildung bietet im Landkreis das Kooperationsprogramm „Landsberger Eltern-ABC (plus)“ der SOS-Beratungsstelle Landsberg, des Gesundheitsamts und des Amts für Jugend und Familie Landsberg verschiedene Kursbausteine und Vorträge aus den Themen- bereichen Schwangerschaft, Erziehung, Kindesentwicklung, Partnerschaft und Familienklima an. Zielgruppe sind Eltern von Kindern im Altersbereich 0-6 Jahre. Um eine wohnortnahe Versorgung zu fördern, können Gemeinden oder Einrichtungen wie Kinderkrippen oder Vereine über das Projekt einzelne Kursbausteine vor Ort anbieten. Um Eltern speziell in Bezug auf kindgerechte Ernährung und Bewegung zu unterstützen, gibt es zudem bayernweit Angebote des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Über das „Netzwerk Junge Eltern/Familien mit Kindern von 0–3 Jahren – Ernährung und Bewegung“ werden beispielsweise Kurse sowie Informationsveranstaltungen und Workshops an den lokalen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten angeboten. Das für den Landkreis Landsberg am Lech nächstgelegene Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten befindet sich in Fürstenfeld- bruck [230].

Einen offenen Treff für Familien gibt es in Landsberg über das hauptsächlich ehrenamtlich organisierte Familienzentrum „Familienoase“. Zusätzlich zu den Kontaktmöglichkeiten des offenen Treffs bietet die „Familienoase“ Kurse aus dem Bereich Familiengesundheit an, z.B. zu gesunder Ernährung65. Zur Unterstützung von Eltern, die einen Betreuungsplatz für ihr Kind durch eine Tagesmutter oder einen Tagesvater suchen (Tagespflege), steht ein Beratungsbüro zur Verfügung, das unter anderem die Vermittlung von Betreuungsplätzen und Beratung bei der Gestaltung von Betreuungsverträgen anbietet.

Als Erziehungsberatungsstelle steht zum einen das Beratungs- und Familienzentrum des SOS- Kinderdorfs Ammersee-Lech e.V. in Landsberg am Lech zur Verfügung. Die Entwicklungs- diagnostische Beratungsstelle des Beratungs- und Familienzentrums umfasst eine Schreibaby- sprechstunde und Beratung bei anderen Regulationsstörungen im Säuglings- und Kleinkindalter, sowie eine Frühförderstelle und eine offene Begegnungsstelle als Familientreffpunkt. Die SOS- Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern bietet neben Einzelfallberatung auch Erziehungskurse und Fachvorträge an sowie Kurse für Eltern, die sich in Trennung oder Scheidung befinden.

Im Bereich Schwangerschaftsberatung gibt es für den Landkreis Landsberg am Lech mehrere Angebote unterschiedlicher Träger, mit Beratungsstellen in Landsberg am Lech, Kaufering und Gilching.

65 Quelle: Protokoll zu 2. Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 13.7.2017 Prävention und Gesundheitsförderung 155

Neben der allgemeinen Beratung in Schwangerschaftsfragen umfasst das Beratungsangebot teils auch Themen wie entwicklungspsychologische Beratung, Raucherentwöhnungskurse für Schwangere sowie Eltern-Säugling-Kleinkindberatung. Zudem gibt es über die Schwangerschaftsberatungsstelle der Diakonie Fürstenfeldbruck in Gilching bei Bedarf auch die Möglichkeit zur Schreibabyberatung in den Außenstellen in Landsberg am Lech oder Dießen am Ammersee. Zusammen mit der Schreibaby- sprechstunde des SOS-Beratungs- und Familienzentrums bestehen im Landkreis Landsberg am Lech somit insgesamt drei verschiedene Anlaufstellen für Eltern, die Beratung zu Schreibabys suchen.

Gesundes Aufwachsen in Kindertageseinrichtungen und Schulen

Kindertageseinrichtungen

Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit e.V. (LAGZ) bietet seit dem Kindergarten- jahr 2002/03 als Bestandteil der durch die LAGZ-Zahnärzte durchgeführten Gruppenprophylaxe die sog. „Aktion Seelöwe“ an bayerischen Kindergärten an. Ziel ist, die Inanspruchnahme der halbjährlichen Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt zu fördern und dabei insbesondere auch Kinder aus Familien mit wenig Bewusstsein für die Bedeutung der Gesundheitsvorsorge zu erreichen. Hierfür werden den Kindergärten Spiel- und Arbeitsmaterialien zum Thema Zahngesundheit sowie Elternbriefe mit Vorlagen zur Dokumentation der Inanspruchnahme der zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen durch den Zahn- arzt zur Verfügung gestellt (vgl. [231]). Im Kindergartenjahr 2016/17 nahmen im LAGZ-Bezirk Landsberg am Lech 92,75% der Kindertagesstätten an der „Aktion Seelöwe“ teil (bayernweiter Vergleichswert: 92%)66.

Im Bereich kindgerechte Ernährung und Bewegung können sich Kindertageseinrichtungen beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Fürstenfeldbruck für das Programm „Netzwerk Familien mit Kindern von 3 bis 6 Jahren: Gesund und fit im Kinder-Alltag – Sechs Wege zur kindgerechten Ernährung und Bewegung“ anmelden. Die Programmbausteine, die in der Regel in der Kindertages- stätte durchgeführt werden, richten sich an die Eltern gemeinsam mit den Kindern und sind kostenfrei [232]. Ausgehend von öffentlich verfügbaren Datenquellen waren keine Daten zur Akzeptanz dieses Programms an den Kindertagesstätten im Landkreis Landsberg am Lech auffindbar.

Ein auf Verhältnisprävention ausgerichtetes Projekt zum Thema Verpflegung in der Kindertages- einrichtung, das über das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eingerichtet wurde, ist das Programm „Coaching Kitaverpflegung“ (als Teil des Projekts „Coaching Kita- und Schulverpflegung“ [233]). Das Projekt bietet den teilnehmenden Kindertagesstätten (die aus der Gruppe von Bewerbern ausgewählt werden) neben Informationsveranstaltungen zu den Bayerischen Leitlinien Kita- und Schulverpflegung u.a. eine gebührenfreie fachliche Begleitung durch eine Ernährungsfachkraft über den Zeitraum eines Kitajahres. Zuständig für die Projektdurchführung sind die „Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung“, die innerhalb der bayernweit an acht Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) eingerichteten „Fachzentren Ernährung / Gemeinschaftsverpflegung“ eingerichtet sind. Die für den Landkreis Landsberg am Lech zuständige Vernetzungsstelle ist am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Fürstenfeldbruck angesiedelt. Aus dem Landkreis Landsberg am Lech nahm zuletzt im Kitajahr 2014/15 eine Kindertagesstätte am Coachingprogramm zur Kitaverpflegung teil (Haus für Kinder, Utting [234]).

In Bezug auf das EU-Schulprogramm (bis Juli 2017 „EU-Schulobstprogramm“) [235], das den kosten- losen Zugang zu bevorzugt regionalem und saisonalem Obst und Gemüse für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 4 sowie Kinder ab drei Jahren in Kindergärten und Häusern für Kinder

66 Quelle: Persönliche Kommunikation mit LAGZ, November 2017 156 Prävention und Gesundheitsförderung

fördert, sind aus öffentlichen Datenquellen keine Teilnahmeraten der Kindertageseinrichtungen im Landkreis Landsberg am Lech ermittelbar.

Auch zu den Gesundheitsförderungsprojekten der Krankenkassen für Kindertageseinrichtungen sind aus öffentlichen Datenquellen keine Informationen zu den Teilnahmeraten im Landkreis Landsberg am Lech verfügbar.

Schulen

Analog zur „Aktion Seelöwe“ für Kindergärten bietet die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit e.V. auch für Grund- und Förderschulen der ersten bis vierten Jahrgangsstufe ein Programm zur Förderung der Inanspruchnahme der halbjährlichen Zahnvorsorgeuntersuchungen an, die sog. „Aktion Löwenzahn“ [236]. Im Schuljahr 2016/17 lag im Schulamtsbezirk Landsberg/Lech die Teilnehmerquote bei der „Aktion Löwenzahn" bei nur 64,29%, gegenüber einem bayernweiten Durchschnittswert von 90%67.

Zum Thema gesunde Schulverpflegung bieten die „Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung“ (für den Landkreis Landsberg am Lech am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Fürsten- feldbruck angesiedelt, vgl. Ausführungen zu Kindertagesstätten) unter anderem das wissenschaftlich begleitete Programm „Coaching Schulverpflegung“ an (analog zum oben geschilderten Projekt „Coaching Kitaverpflegung“). Für das Schuljahr 2017/18 wurden bayernweit 35 Schulen unter den Bewerbern in Bayern ausgewählt, darunter eine Schule im Landkreis Landsberg am Lech (Montessori-Schule Inning am Ammersee). Im Schuljahr 2016/17 nahmen zwei Schulen aus dem Landkreis Landsberg am Lech am Projekt teil [237].

Zum EU-Schulprogramm (bis Juli 2017 „EU-Schulobstprogramm“) [235] ist analog zur Situation bei den Kindertageseinrichtungen ausgehend von öffentlich verfügbaren Datenquellen keine Aussage zur Teilnahmerate der Schulen im Landkreis Landsberg am Lech ableitbar.

Zur umfassenden Verankerung der Gesundheitsförderung im schulischen Alltag empfiehlt das Bayerische Kultusministerium seit 2008 allen bayerischen Schulen die Umsetzung des „Landes- programms für die gute gesunde Schule Bayern“ [238]. Ziel des Projekts ist, dass die Schulen ausgehend von einer partizipativ ausgestalteten Analyse des Bedarfs einen konkreten Schulentwick- lungsprozess erarbeiten und umsetzen. Als mögliche Bausteine werden in der Bekanntmachung zum Landesprogramm für die gute gesunde Schule Bayern beispielhaft einzelne Programme zu den Themenbereichen Bewegung, Ernährung, Sucht- und Gewaltprävention sowie Psychische Gesundheit aufgeführt. Mit der Teilnahme am Landesprogramm ist die Möglichkeit zur Inanspruch- nahme von Beratungsdiensten des Landeskoordinators bzw. der lokalen Koordinatoren sowie von materieller und personeller Unterstützung von Kooperationspartnern verbunden. Zu den Aufgaben des Landeskoordinators gehört unter anderem die Verknüpfung des „Landesprogramms für die gute gesunde Schule Bayern“ mit Programmen zur Lehrergesundheit. Alle bayerischen Schulen können sich – sofern mindestens zwei Drittel des Kollegiums der Teilnahme zustimmen – für eine Teilnahme am „Landesprogramm für die gute gesunde Schule Bayern“ bewerben. Eine Teilnahme ist jedoch nur im 3-Jahres-Turnus möglich und in jeder 3-Jahres-Phase werden bevorzugt Schulen aus vorgegebenen Regionen gefördert. Im Zeitraum September 2011 bis August 2014, als Oberbayern zu den schwerpunktmäßigen Förder- regionen zählte, nahmen aus dem Landkreis Landsberg am Lech zwei Grundschulen (

67 Quelle: Persönliche Kommunikation mit LAGZ, November 2017 Prävention und Gesundheitsförderung 157

und ) als sog. Programmschulen (d.h. mit Unterstützung durch einen lokalen Koordinator) am Landesprogramm teil [239].

Eines der Einzel-Projekte, die im „Landesprogramm für die gute gesunde Schule Bayern“ empfohlen werden, ist das Projekt „Klasse2000“ zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltprävention in der Grundschule. Das Programm „Klasse2000“ zielt darauf ab, Gesundheits- und Lebenskompe- tenzen über die folgenden Teilziele zu vermitteln: Förderung einer bewussten und akzeptierenden Körperwahrnehmung, Entwicklung einer positiven Einstellung zur Gesundheit, Stärkung des Selbstwert- gefühls und der sozialen Kompetenz, Förderung eines kritischen Umgangs mit Genussmitteln und Alltagsdrogen [240]. Um als sog. „zertifizierte Klasse2000-Schule“ anerkannt zu werden, müssen Grundschulen unterschiedliche Kriterien erfüllen, wie z.B. eine Programmteilnahme von mindestens 75% aller Grundschulklassen der Schule im laufenden Schuljahr, die Verankerung des Programms „Klasse2000“ im Schulprogramm/-profil sowie das Vorhandensein einer Steuergruppe zur Koordination des Programms [241]. Zum Datenstand 20.12.2017 befanden sich keine Schulen aus dem Landkreis Landsberg am Lech unter den „zertifizierten Klasse 2000-Schulen“ [242]. In online verfügbaren Berichten sind Informationen über einen Start des „Klasse2000“-Programms in einzelnen Klassen mehrerer Grundschulen des Landkreises im Schuljahr 2015/16 bzw. 2016/17 zu finden (z.B. in der Platanengrundschule und der Spitalplatzgrundschule in Landsberg am Lech [243], [244]).

Analog zur Situation bei den Kindertagesstätten sind aus öffentlichen Datenquellen keine Informationen zu den Teilnahmeraten im Landkreis Landsberg am Lech an Gesundheitsförderungsprojekten der Krankenkassen für Schulen verfügbar.

Zu Einzelprojekten der Gesundheitsförderung an Schulen im Landkreis Landsberg am Lech sind im Internet Informationen verfügbar, z.B. zur „Biobrotbox-Aktion“ für Einschüler [245], zum Projekt „MOBI- DIG“ [246] zur Gestaltung von Schulstunden zur Suchtprävention für alle Klassenstufen von 1 bis 12 oder zum Programm „JaS“ (Jugendsozialarbeit an Schulen) [247] als Beratungs- und Unterstützungs- angebot an den Schulen des Landkreises. Im ersten Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 3.5.2017 wurde berichtet, dass verschiedene gesundheitsförderliche Projekte, die an Schulen des Landkreises gestartet worden waren, aufgrund fehlender zeitlicher und personeller Ressourcen wieder eingestellt wurden68.

Eine wichtige Voraussetzung für eine umfassende Einschätzung des künftigen Bedarfs an Gesundheits- förderungsprojekten im Setting Kindertagesstätte und Schule im Landkreis Landsberg am Lech wäre eine Erhebung unter allen relevanten Akteuren im Landkreis, um zu klären, welche Praxiserfahrungen in den bislang umgesetzten Projekten gesammelt wurden, inwiefern eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation der Projekte erfolgte, welche Strukturen zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Projekte geschaffen wurden und inwiefern eine Verknüpfung mit Programmen zur Gesundheit der Lehrer bzw. Erzieher besteht. Unklar bleibt ausgehend von den öffentlich verfügbaren Datenquellen zudem, inwiefern Vernetzungs- und Kooperationsstrukturen speziell in Bezug auf die Gesundheitsförderung in den Settings Kindergarten und Schule im Landkreis existieren.

Beim dritten Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 25.10.2017 wurde beschlossen, eine Arbeitsgruppe „Gesunde Schule / LehrerInnengesundheit“ zu gründen, die ggf. um eine parallele Arbeitsgruppe zur psychischen Gesundheit von ErzieherInnen erweitert werden soll69. Somit bestehen gute Ausgangsvoraussetzungen, um bei der Weiterentwicklung gesundheitsförderlicher

68 Quelle: Protokoll zu 1. Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech, 3.5.2017 (Blitzlicht) 69 Quelle: Protokoll zu 3. Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech, 25.10.2017 158 Prävention und Gesundheitsförderung

Strukturen in den Settings Schule und Kindertagesstätte einen integrierten Ansatz unter Berücksich- tigung der gesundheitlichen Belange sowohl der Kinder als auch der Mitarbeiter zu verfolgen und eine enge Vernetzung der verschiedenen Akteure im Landkreis zu erreichen.

Gesundheitskompetenz in der Arbeitswelt und betriebliche Präventionskultur

Pendlerstrukturen

Eine besondere Herausforderung in Bezug auf das Handlungsfeld Gesundheitskompetenz in der Arbeitswelt und betriebliche Präventionskultur ist der hohe Pendleranteil im Landkreis Landsberg am Lech. Wie in Kapitel 2.2.4 dargestellt, betrug im Jahr 2016 der Pendlersaldo im Landkreis Landsberg am Lech -8.930, d.h. es gab rund 9.000 mehr Auspendler aus dem Landkreis als Einpendler in den Landkreis. Eine nähere Betrachtung der Pendlerströme im Landkreis zeigt folgende Besonderheiten auf: Von den 44.820 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die zum Datenstand 30.6.2016 im Landkreis Landsberg am Lech wohnten, pendelten 23.055 (51,4%) an einen Arbeitsplatz außerhalb des Landkreises Landsberg am Lech. Von diesen Landkreis-Auspendlern wiederum pendelten 12.965 Personen (56,2%) an einen Arbeitsplatz in der Raumordnungsregion München70, darunter 6.568 in die Landeshauptstadt München71.

Unter den Vergleichslandkreisen weist nur der Landkreis Erding einen höheren Anteil von Landkreis- Auspendlern an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort aus, wie in Abbildung 62 ersichtlich ist.

Abbildung 62: Anteil Landkreis-Auspendler (in Prozent) an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) am Wohnort im regionalen Vergleich, 2016

70 59,8 60 51,4 50 40,9 38,3 40 30

in in Prozent 20 10

0 Anteil Auspendler an SvB WohnortSvB amanAuspendler Anteil

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (Beschäftigungsstatistik [248], Pendler- verflechtungen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Kreisen [249]) Datenhalter: Bundesagentur für Arbeit

Der hohe Anteil landkreisüberschreitender Auspendler bietet einen Erklärungsansatz für den im regionalen Vergleich auffällig hohen Anteil Auspendler mit einem Arbeitsweg von 50 km und mehr. Der Begriff Auspendler ist hierbei allgemein in Bezug auf die Wohngemeinde definiert: Als Auspendler zählen diejenigen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die nicht innerhalb ihrer Wohngemeinde arbeiten. Im Jahr 2014 kamen auf 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Wohnort im

70 Die Raumordnungsregion München umfasst die Landeshauptstadt München sowie die Landkreise Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, München, Starnberg. 71 Quelle: Eigene Berechnungen ausgehend von [249], [250] Prävention und Gesundheitsförderung 159

Landkreis Landsberg am Lech 24,1 Auspendler mit mehr als 50 km Arbeitsweg [26]. Dies ist ein deutlich höherer Wert als in allen Vergleichsregionen (vgl. Abbildung 63).

Abbildung 63: Auspendler mit Arbeitsweg von 50 km und mehr je 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (SvB) am Wohnort im regionalen Vergleich, 2014

30 24,1 25

20 15,8 16,7 14,4 15 10,9 10,5 10

5

0

Anteil Auspendler mit Arbeitsweg von Arbeitsweg mit AuspendlerAnteil 50 km und mehr an SvB am Wohnort in in % WohnortSvB amanmehrkm und 50

Quelle: INKAR Online [26], letzter Zugriff am 20.10.2017 Datenhalter: Bundesagentur für Arbeit

Umgekehrt gibt es auch relativ hohe Anteile von Einpendlern zu den Arbeitsplätzen im Landkreis Landsberg am Lech: Von den 35.942 Arbeitsplätzen für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Landkreis Landsberg am Lech zum Datenstand 30.06.2016 waren 14.162 (39,4%) von Personen beklei- det, die von außerhalb des Landkreises an ihren Arbeitsort im Landkreis Landsberg am Lech pendelten72.

Abbildung 64 zeigt die Anteile der Landkreis-Einpendler an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort im regionalen Vergleich. Wie bei den Auspendler-Anteilen weist als einziger unter den Vergleichslandkreisen der Landkreis Erding höhere Anteile an Einpendlern auf als der Landkreis Landsberg am Lech.

Abbildung 64: Anteil Landkreis-Einpendler (in Prozent) an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) am Arbeitsort im regionalen Vergleich, 2016

50 44,8 45 39,4 40 34,3 35 30,3 30 25 20

in in Prozent 15 10 5

0 Anteil Einpendler an SvB Arbeitsort SvB aman Einpendler Anteil

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (Beschäftigungsstatistik [248], Pendler- verflechtungen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Kreisen [249]) Datenhalter: Bundesagentur für Arbeit

72 Quelle: Eigene Berechnungen ausgehend von [249], [250] 160 Prävention und Gesundheitsförderung

Neben dem Stressfaktor für die Pendler selbst können die hohen Pendleranteile auch ein erhöhtes Straßenverkehrsaufkommen mit potentiellen gesundheitlichen Folgen für die Verkehrsteilnehmer und Anwohner bewirken (vgl. Kapitel 6.3.1).

Beschäftigungsstruktur innerhalb Landkreis

Mit Stand 30.06.2017 arbeiteten im Landkreis Landsberg am Lech 37.094 sozialversicherungs- pflichtig Beschäftigte ([250], Tabelle 2.1). Tabelle 41 zeigt auf, wie sich diese Beschäftigten auf verschiedene Berufsabschlüsse verteilen (getrennt nach Geschlecht).

Tabelle 41: Berufsabschlüsse der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) am Arbeitsort nach Geschlecht, Landkreis Landsberg am Lech, Stichtag 30.06.2017

Berufsabschluss Insgesamt, N(%) Männer, N (%) Frauen, N (%)

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 37.094 19.566 17.528 gesamt

ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 4.217 2.414 1.803 (11,4) (12,3) (10,3) darunter: Auszubildende 1.332 889 443 (31,6) (36,8) (24,6) mit anerkanntem Berufsabschluss 25.061 12.891 12.170 (67,6) (65,9) (69,4) darunter: Abschluss anerkannte Berufs- 22.734 11.176 11.558 ausbildung (90,7) (86,7) (95,0) Meister- / Techn.- / 2.327 1.715 612 gleichwertiger (9,3) (13,3) (5,0) Fachschulabschluss mit akademischem Abschluss 4.907 2.703 2.204 (13,2) (13,8) (12,6) Ausbildung unbekannt 2.909 1.558 1.351 (7,8) (8,0) (7,7)

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit / Regionalreport über Beschäftigte [250], eigene Berechnungen Datenhalter: Bundesagentur für Arbeit

Zu Vergleichszwecken zeigt Tabelle 42 eine Gegenüberstellung der Berufsabschlüsse zwischen den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort (Arbeitsort ggf. außerhalb des Landkreises) und den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort zum Stichtag 30.06.2015 (die aktuellsten verfügbaren Daten zu sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort liegen nur zum Stichtag 30.06.2015 vor).

Prävention und Gesundheitsförderung 161

Tabelle 42: Berufsabschlüsse der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) am Arbeitsort und am Wohnort, Landkreis Landsberg am Lech, Stichtag 30.06.2015

Berufsabschluss SvB am SvB am Arbeitsort Wohnort N (%) N (%)

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 34.802 43.774 gesamt

ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 4.135 4.349 (11,9) (9,9)

mit anerkanntem Berufsabschluss 23.636 28.672 (67,9) (65,5)

mit akademischem Abschluss 3.928 6.782 (11,3) (15,5)

Ausbildung unbekannt 3.103 3.971 (8,9) (9,1)

Quelle: GENESIS-Online Bayern [7], Tabelle 13111-005r, zuletzt abgerufen am 4.1.2018, eigene Berechnungen Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Es zeigt sich, wie aufgrund der hohen Dichte höher qualifizierter Arbeitsstellen in München zu erwarten, eine gewisse Tendenz zu höherer Qualifikation bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnort (aber nicht notwendigerweise auch Arbeitsort) im Landkreis Landsberg am Lech im Vergleich zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort im Landkreis Landsberg am Lech. Vermutlich ist unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die nach München pendeln, ein höherer Anteil höher Qualifizierter vertreten.

Tabelle 43 zeigt die Verteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort im Landkreis Landsberg am Lech auf die drei Wirtschaftszweige Land-/Forstwirtschaft und Fischerei, Produzierendes Gewerbe sowie Dienstleistungsbereich. Innerhalb der Dienstleistungen sind die Bereiche Gesundheits- wesen sowie Heime und Sozialwesen separat aufgeführt, da diese Berufszweige potentiell von Schicht- arbeit und den damit verbundenen Gesundheitsbelastungen betroffen sind.

162 Prävention und Gesundheitsförderung

Tabelle 43: Verteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) am Arbeitsort auf Wirtschaftszweige, Landkreis Landsberg am Lech, Stichtag 30.06.2017

Wirtschaftszweig Soz.-vers.-pflichtig Beschäftigte N (%)

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte insgesamt 37.094

Land-, Forstwirtschaft und Fischerei 380 (1,0) Produzierendes Gewerbe 12.362 (33,3) Dienstleistungssektor 24.352 (65,6) darunter: Gesundheitswesen 2.011 (8,3) Heime und Sozialwesen 3.210 (13,2) Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit / Regionalreport über Beschäftigte [250], eigene Berechnungen Datenhalter: Bundesagentur für Arbeit

Neben den 37.094 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren zum Stichtag 30.6.2017 auch 10.840 geringfügig Beschäftigte im Landkreis Landsberg am Lech tätig. Tabelle 44 und Tabelle 45 zeigen die Aufteilung der geringfügig Beschäftigten auf Berufsabschlüsse und Wirtschaftszweige.

Tabelle 44: Berufsabschlüsse der geringfügig entlohnten Beschäftigten (geB) am Arbeitsort nach Geschlecht, Landkreis Landsberg am Lech, Stichtag 30.06.2017

Berufsabschluss Insgesamt Männer Frauen N (%) N (%) N (%)

Geringfügig entlohnte Beschäftigte gesamt 11.002 4.143 6.859

ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 1.786 758 1.028 (16,2) (18,3) (15,0)

mit anerkanntem Berufsabschluss 6.655 2.446 4.209 (60,5) (59,0) (61,4)

mit akademischem Abschluss 775 291 484 (7,0) (7,0) (7,1)

Ausbildung unbekannt 1.786 648 1.138 (16,2) (15,6) (16,6)

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit / Regionalreport über Beschäftigte [250], eigene Berechnungen Datenhalter: Bundesagentur für Arbeit

Prävention und Gesundheitsförderung 163

Tabelle 45: Verteilung der geringfügig entlohnten Beschäftigten (geB) am Arbeitsort auf Wirtschaftszweige, Landkreis Landsberg am Lech, Stichtag 30.06.2017

Wirtschaftszweig Geringfügig entlohnte Beschäftigte N (%) Geringfügig entlohnte Beschäftigte insgesamt 11.002

Land-, Forstwirtschaft und Fischerei 219 (2,0) Produzierendes Gewerbe 1.646 (15,0) Dienstleistungssektor 9.137 (83,0) darunter: 566 Gesundheitswesen (6,2) Heime und Sozialwesen 467 (5,1) Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit / Regionalreport über Beschäftigte [250], eigene Berechnungen Datenhalter: Bundesagentur für Arbeit

Es zeigt sich im Vergleich zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten eine Tendenz hin zu einem höheren Anteil Beschäftigter mit niedrigerer oder unbekannter Qualifikation. Zudem ist ein deutlich geringerer Anteil der geringfügig Beschäftigten im produzierenden Gewerbe beschäftigt und ein höherer Anteil im Dienstleistungsbereich.

Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und geringfügig entlohnten Beschäftigten ist, neben Beamten und Berufs-/Zeitsoldaten, auch die Gruppe der Selbständigen sowie ihrer mithelfenden Familienangehörigen nicht enthalten.

Eine weitere Gruppe, die in Bezug auf das Handlungsfeld Gesundheitskompetenz in der Arbeitswelt nicht übersehen werden darf, ist die Gruppe der arbeitslosen Menschen, vgl. auch Kapitel 6.3.4.

Betriebliche Gesundheitsförderung im Landkreis

Für eine Übersicht über das Ausmaß von Aktivitäten zur betrieblichen Gesundheitsförderung (oder darüber hinausgehend die Etablierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements) bei den Arbeit- gebern im Landkreis Landsberg am Lech wäre eine Befragung der im Landkreis angesiedelten Betriebe und Behörden erforderlich, die im Rahmen der vorliegenden Bestands- und Bedarfsanalyse nicht realisierbar war.

Grundsätzlich ist in Bezug auf betriebliche Gesundheitsförderung im Landkreis Landsberg am Lech zu beachten, dass im Landkreis zwar auch mehrere Großbetriebe angesiedelt sind, der Landkreis jedoch insgesamt „durch Dienstleistungs- und kleine bis mittlere Handwerksbetriebe geprägt“ ist ([251], Hervorhebung im Original nicht enthalten). Bislang sind deutschlandweit Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung in klein- und mittelgroßen Unternehmen (KMU) weniger verbreitet als in größeren Betrieben (vgl. [27], S. 279).

Eines der expliziten Ziele des im Jahr 2015 verabschiedeten Präventionsgesetzes besteht in einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für betriebliche Gesundheitsförderung, um dadurch 164 Prävention und Gesundheitsförderung

insbesondere mehr kleine und mittlere Unternehmen zu erreichen (vgl. Gesetzesbegründung [252], S. 25). Mit Verabschiedung des Präventionsgesetzes bekamen die gesetzlichen Krankenkassen den in § 20b Abs. 3 SGB V festgelegten Auftrag, Beratungsstrukturen für Unternehmen zur Umsetzung von Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) zu schaffen: „Die Krankenkassen bieten Unternehmen unter Nutzung bestehender Strukturen in gemeinsamen regionalen Koordinierungs- stellen Beratung und Unterstützung an. Die Beratung und Unterstützung umfasst insbesondere die Information über Leistungen nach Absatz 1 und die Klärung, welche Krankenkasse im Einzelfall Leistungen nach Absatz 1 im Betrieb erbringt. Örtliche Unternehmensorganisationen sollen an der Beratung beteiligt werden. Die Landesverbände der Krankenkassen und die Ersatzkassen regeln einheitlich und gemeinsam das Nähere über die Aufgaben, die Arbeitsweise und die Finanzierung der Koordinierungsstellen sowie über die Beteiligung örtlicher Unternehmensorganisationen durch Kooperationsvereinbarungen. […]“ (§ 20 b Abs. 3 SGB V [63], Hervorhebung im Original nicht enthalten). Im Mai 2017 nahmen die Regionalen BGF-Koordinierungsstellen der GKV-Kooperationsgemeinschaft offiziell ihre Arbeit auf; der Zugang zur Beratung erfolgt über ein Webportal [253].

Gesundes Altern im selbstbestimmten Lebensumfeld

Hintergrund

Das dritte Handlungsfeld des bayerischen Präventionsplans betrifft die auf die Erwerbstätigkeit folgende Lebensphase. Ziel ist, ein Älterwerden in Gesundheit und bei guter Lebensqualität und die Aufrecht- erhaltung eines eigenverantwortlichen und selbständigen Lebens zu ermöglichen. Wichtige Voraus- setzung für die Erreichung dieser Ziele ist die Förderung der sozialen Integration und gesellschaft- lichen Teilhabe älterer Menschen, die im Bayerischen Präventionsplan als explizites Teilziel des Handlungsfelds definiert ist (vgl. [190], S. 28). Die hohe Bedeutung der Berücksichtigung der Diversität älterer Menschen sowie der Nutzung der Chancen und Potentiale einer älterwerdenden Gesellschaft, die ebenfalls als Teilziele des Handlungsfelds festgehalten sind, spiegelt sich auch in der Kampagne „Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter“ zu dem seit Herbst 2017 geltenden Jahresschwer- punktthema Seniorengesundheit des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege wider (vgl. [191], [254]).

Die begleitende Kampagne „Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter“ des Bayerischen Staats- ministeriums für Gesundheit und Pflege zum Jahresschwerpunktthema Seniorengesundheit wird vorrangig die folgenden Bereiche umfassen ([191]):

 „Förderung von Bewegung/Körperlicher Aktivität  Gesunde und ausgewogene Ernährung  Nutzung von Hilfsmitteln (Sehhilfe, Hörgerät, Rollator)  Umgang mit kognitiven Einschränkungen  Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen  Hohe Bedeutung sozialer Einbindung“

Prävention und Gesundheitsförderung 165

Status im Landkreis Landsberg am Lech

Ausgangsbasis Mit Stand Juli 2010 wurde für den Landkreis Landsberg am Lech durch die Arbeitsgemeinschaft Sozialplanung in Bayern (Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung AfA, München und Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik SAGS, Augsburg) ein Seniorenpolitisches Gesamtkonzept erstellt [255]. In Übereinstimmung mit dem Leitfaden des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen zur Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen aus Artikel 69 des Gesetzes zur Ausführung der Sozialgesetze AGSG ([202], [256]) umfasst das Seniorenpolitische Gesamtkonzept neben der Feststellung des Bedarfs an Pflegeeinrichtungen als weitere wesentliche Komponente eine Analyse der Lebenswelt älterer Menschen in Bezug auf den Grundsatz „ambulant vor stationär“, die unter Einbeziehung partizipativer Ansätze durchgeführt wurde. Kernelemente der partizipativen Aspekte der Bedarfsermittlung waren eine schriftliche Befragung unter den Einwohnern im Alter 67 Jahre und älter, die Einbeziehung örtlicher Fachexperten in einem Begleitgremium, sowie ein Experten-Workshop mit Vertretern aus Einrichtungen und Verbänden der Seniorenarbeit, Kirchen, Kommunen, Kreistag, Landratsamt sowie Vertretern der Senioren (vgl. [255], S. 4-5).

Im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept wurde einerseits festgehalten, „dass der Landkreis Landsberg am Lech in der Seniorenpolitik und im weiten Geltungsbereich des Seniorenpolitischen Gesamt- konzepts schon relativ ‚gut aufgestellt‘ ist. Vieles, was im Hinblick auf den Grundsatz ‚Ambulant vor Stationär‘ und der Perspektive der Einbeziehung der gesamten Lebensumwelt älterer Menschen zentral und wichtig ist, ist bereits vorhanden […]“ ([255], S. XI, Hervorhebung im Original nicht enthalten). Andererseits wurde jedoch darauf hingewiesen, dass die Angebote, vor allem in Hinblick auf die demografische Entwicklung, nicht immer in ausreichender Anzahl vorhanden seien und eine Verbesserung der Absprache, Koordination und Kooperation nötig sei. In allen elf Handlungsfeldern, die gemäß Leitfaden zur Umsetzung Seniorenpolitischer Gesamtkonzepte zu betrachten sind, wurden im Rahmen des dazu abgehaltenen Experten-Workshops Empfehlungen für konkrete Maßnahmen erarbeitet.

Entwicklung von Strukturen Ohne den Ergebnissen der derzeit in Planung befindlichen Aktualisierung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts vorgreifen zu wollen, kann in Hinblick auf die Entwicklungen im Landkreis seit der Erstellung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts im Jahr 2010 Folgendes festgestellt werden:

Einige wichtige empfohlene Maßnahmen wurden zwischenzeitlich umgesetzt, vor allem in denjenigen Handlungsfeldern, bei denen der Fokus auf dem Aufbau von Strukturen liegt: So wurden durch die Ernennung von Seniorenbeauftragten und die Wahl von Seniorenbeiräten in nahezu allen Gemeinden des Landkreises sowie die Einrichtung einer Seniorenvertretung auf Landkreisebene die strukturellen Voraussetzungen geschaffen, um die politische Interessenvertretung als ein Element der gesellschaftlichen Teilhabe von Senioren weiterzuentwickeln. In 30 von 31 Gemeinden (in allen Gemeinden außer ) gibt es inzwischen Seniorenbeauftragte, in vier Gemeinden (Dießen am Ammersee, Geltendorf, Kaufering, Landsberg am Lech) zudem einen Seniorenbeirat (von der Bevölkerung gewähltes Gremium)73. Das bürgerschaftliche Engagement von und für Senioren (sowie anderer Zielgruppen) wurde gestärkt durch die Einrichtung einer Ehrenamtsbörse (Koordinationsstelle Engagierter Bürger im Landkreis Landsberg am Lech k.e.b. [220]) und die Etablierung einer Freiwilligenmesse, die Ende Oktober 2017 zum dritten Mal abgehalten wurde (vgl. [257]).

73 Quelle: Auskunft über Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech, Stand 20.11.2017 166 Prävention und Gesundheitsförderung

Eine Fachstelle für pflegende Angehörige besteht im Landkreis Landsberg am Lech seit Juni 2016 und bietet neben kostenfreien Beratungsdiensten sowie Unterstützung bei der Antragstellung und bei der Organisation der häuslichen Pflege auch einmal monatlich eine fachlich begleitete Angehörigen- gruppe als Unterstützung für pflegende Angehörige an, vgl. S. 129. Vom Landratsamt Landsberg am Lech werden zudem spezielle Workshops zum Thema Begleitung und Aktivierung von Menschen mit Demenz angeboten, die für pflegende Angehörige kostenfrei sind, vgl. S. 47.

Die Handlungsfelder Beratung, Information und Öffentlichkeitsarbeit sowie Koordination und Vernetzung wurden wesentlich gestärkt durch die zum September 2014 erfolgte Einrichtung einer Koordinationsstelle am Landratsamt Landsberg am Lech zur Koordination der Umsetzung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts und zur Unterstützung der Gemeinden bei der Umsetzung der Ziele [258]. Zur Verbesserung der Vernetzung speziell in Bezug auf die Versorgung Pflegebedürftiger wurde im Jahr 2016 ein Runder Tisch Pflege eingerichtet [139].

Durch die erfolgten Schritte zur Stärkung der Strukturen liegt im Landkreis Landsberg am Lech eine gute Ausgangsbasis für die fortlaufende Weiterentwicklung des Handlungsfelds „Gesund Altern im selbstbestimmten Lebensumfeld“ unter Beachtung der Gesundheitsförderungs-Grundprinzipen Parti- zipation und Empowerment vor (vgl. Kapitel 6.1).

Wohnen zuhause Zu den Bereichen, die gerade angesichts der demografischen Entwicklung laufenden Handlungs- bedarf erfordern werden, gehört der weitere Ausbau barrierefreien Wohnraums, inklusive neuerer Konzepte wie „Betreutes Wohnen zu Hause“, d.h. Ansätze, bei denen ältere Menschen in ihrem bisherigen Wohnumfeld wohnen bleiben und die erforderlichen Unterstützungsleistungen von einer zentralen Koordinationsstelle koordiniert und organisiert werden (vgl. z.B. [256], S. 61). Zum Datenstand des aktuellsten für den Landkreis vorliegenden Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts (2010) gab es im Landkreis Landsberg am Lech erst einen Anbieter für Betreutes Wohnen zu Hause, der in seinem Einzugsbiet Ammersee-Westufer rund zehn Personen betreute. Zusätzlich gab es 290 Wohnungen in Seniorenwohnanlagen ohne Betreuungsangebot sowie – außerhalb der beiden hochpreisigen Angebote mit überregionalem Einzugsgebiet in Utting und Dießen – insgesamt 210 Wohnungen in sechs betreuten Wohnanlagen (vgl. [255], S. 29-31). Über die Internet-Datenbank „Wegweiser für Senioren“ des Landratsamts Landsberg am Lech [259] waren zum Stand November 2017, inklusive den beiden eher überregional ausgerichteten Angeboten, insgesamt elf betreute Wohnanlagen im Landkreis Landsberg am Lech gelistet. Zudem gibt es im Landkreis Landsberg am Lech drei ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaften mit insgesamt 25 Plätzen, die zum Stand 15. Dezember 2016 alle belegt waren ([259], [260]). Bei einem der drei Angebote handelt es sich um eine ambulant betreute Wohngemeinschaft speziell für Menschen mit zeitweiser oder dauerhafter Beatmungspflicht und/oder Intensivpflegebedürftigkeit [261]. Ambulant betreuten Wohngemeinschaften wird eine wachsende Bedeutung beigemessen, insbesondere auch in Hinblick auf die Möglichkeiten zur gemeindenahen Versorgung von Demenzkranken (vgl. z.B. [256]). Vor diesem Hintergrund besteht mit Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege die „Koordinationsstelle ambulant betreute Wohngemeinschaften in Bayern“, die unter anderem Beratung zu Fördermöglich- keiten für den Aufbau ambulant betreuter Wohngemeinschaften anbietet [262].

Um das Wohnen zuhause auch in höherem Alter zu ermöglichen, sind oftmals ergänzende Unter- stützungsleistungen in Form alltagspraktischer Hilfen, unabhängig von Pflegedienstleistungen und auch bereits vor Eintritt einer Pflegebedürftigkeit, erforderlich. Im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept wurde zum damaligen Datenstand (2010) eine flächendeckende, ausreichende Versorgung des Landkreises Landsberg am Lech mit Angeboten für Hausnotrufsysteme und für Essen auf Rädern Prävention und Gesundheitsförderung 167

festgestellt (vgl. [255], S. 32-34). In Bezug auf individuelle Hilfen wie z.B. Einkaufs- und Haushalts- hilfen oder Besuchsdienste, die beispielsweise von Kirchengemeinden, Nachbarschaftshilfen, gewerblichen Anbietern oder Seniorenclubs angeboten werden, wurden im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept divergierende Ergebnisse berichtet (vgl. [255], S. 35-36): Während die Mehrheit der an der Kommunalbefragung teilnehmenden Gemeinden das Angebot an hauswirtschaftlichen Hilfen als ausreichend ansah, beurteilten die befragten ambulanten Pflegedienste die Angebotslage deutlich kritischer. Während es zum Datenstand des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts erst einen gewerblichen Anbieter von Einkaufs- und Haushaltshilfen im Landkreis Landsberg am Lech gab, gibt es zum Stand November 2017 insgesamt sechs gewerbliche Anbieter von Einkaufs- und Haushaltshilfen [259]. Daneben bieten zwei Einrichtungen der Nachbarschaftshilfe derartige Dienstleistungen an. Zum Daten- stand des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts gaben zudem zehn ambulante Pflegedienste an, auch unabhängig von Pflegeleistungen hauswirtschaftliche Hilfen anzubieten (vgl. [255], S. 35).

Das Angebot an Fahrdiensten wurde von den im Rahmen des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts befragten Experten mehrheitlich kritisch beurteilt. Während der Bedarf an Krankenfahrten als abgedeckt gewertet wurde, fehlten in den meisten Gemeinden Angebote an Fahrdiensten wie z.B. Hol- und Bringdiensten von und zu Veranstaltungen. Auch für Fahrdienste zu individuellen Erledigungen wurde ein Bedarf festgestellt (vgl. [255], S. 37-38). In der Seniorenbefragung des Seniorenpolitischen Gesamt- konzepts gab eine Vielzahl der Befragten an, vor allem Lebensmittelläden in gut erreichbarer Lage, z.B. in der Ortsmitte, zu vermissen (vgl. [255], S. 20). Zum Datenstand November 2017 werden Fahrdienste von vier Einrichtungen der Nachbarschaftshilfe (in Schondorf, , Geltendorf und Dießen am Ammersee) angeboten sowie vom Bayerischen Roten Kreuz in Landsberg am Lech und der Malteser Kreisgeschäftsstelle in Kaufering [259].

Wie in Kapitel 5.1.4 dargelegt, erhält angesichts der demografischen Entwicklung die Verbesserung der Mobilität älterer Menschen auch in Bezug auf die Erreichbarkeit von Einrichtungen der gesundheitlichen Versorgung eine zunehmende Bedeutung. Neben der Etablierung von Konzepten zur Verbesserung der Mobilität wird auch die Sicherstellung und Aufrechterhaltung einer Nahversorgungs-Infrastruktur laufenden Handlungsbedarf erfordern.

Offene Mittagstischangebote können sowohl das Leben in der eigenen Wohnung erleichtern als auch die soziale Einbindung älterer Menschen fördern. Im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept wurde die Ausdehnung solcher Angebote auf alle Gemeinden des Landkreises empfohlen (vgl. [255], S. 38). Laut der Internet-Datenbank „Wegweiser für Senioren“ des Landratsamts Landsberg am Lech [259] gibt es zum Stand November 2017 drei Angebote eines offenen Mittagstisches im Landkreis (in Kaufering, Landsberg am Lech und Utting am Ammersee).

Gesellschaftliche Teilhabe Im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept wurde für den Landkreis Landsberg am Lech grundsätzlich ein fast flächendeckendes Angebot für Freizeitgestaltung und Begegnung festgestellt, gleichzeitig wurde jedoch auch auf Optimierungsbedarf hingewiesen. So wurde bei einer Erhebung der vorhan- denen Angebote aus dem Bereich der offenen Seniorenarbeit zwar eine „erfreuliche Vielfalt“ der Angebote festgestellt, es dominierten jedoch Angebote wie Seniorennachmittage, Ausflüge und Vorträge (vgl. [255], S. 47). Im begleitenden Experten-Workshop wurde die Wichtigkeit betont, dem zunehmenden Wunsch von Senioren nach selbstbestimmtem Handeln und eigenständiger Entwicklung von Aktivitäten mehr Entfaltungsmöglichkeit zu geben. In diesem Zusammenhang wurde eine deutlichere Differenzierung der Angebote nach unterschiedlichen Zielgruppen angeregt: Neben 168 Prävention und Gesundheitsförderung

dem Ausbau von Angeboten für Hochbetagte und für Personen mit Mobilitätseinschränkungen wurde auch die Notwendigkeit gesehen, für jüngere aktive Senioren Angebote der aktiven Beteiligung weiter zu fördern. Für kleinere Gemeinden, in denen der Aufbau eines Mehrgenerationenhauses wie in Landsberg am Lech nicht machbar wäre, wurde angeregt, Orte der Begegnung in der Ortsmitte zu schaffen. Ziel wäre, durch solche Orte der Begegnung Raum für informelle Treffen älterer Bürger und für generationenübergreifende Aktivitäten zur Verfügung zu stellen (vgl. [255], S. 56-58). Aufgrund des häufig lokal begrenzten Einzugsbereichs von Angeboten der offenen Seniorenarbeit wird im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept zudem die Erreichbarkeit der Angebote als wichtiges Kriterium definiert. Neben der flächendeckenden Gewährleistung von Angeboten in allen Gemeinden kommt auch hier der weiteren Etablierung von Fahrdiensten eine hohe Bedeutung zu. Um die Teilnahme gehbehin- derter Menschen an Veranstaltungen im Landkreis zu unterstützen, vermietet die Regens Wagner Werkstatt Holzhausen im Auftrag des Landratsamts Landsberg am Lech auf Anfrage eine mobile barrierefreie Toilette [263].

Speziell mit dem Ziel der Verbesserung der sozialen Integration und gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz bietet das Landratsamt Landsberg am Lech im Januar 2018 zum zweiten Mal über die Alzheimer Gesellschaft Bayern ein Schulungsangebot für Kursleiter in Vereinen an („Bewegung trotz(t) Demenz“). Ziel der Schulung ist es, den Vereinen Wege aufzuzeigen, wie Vereinsmitgliedern, die an Demenz erkranken, eine weitere aktive Teilnahme am Vereinsleben ermöglicht werden kann [264]. Wie in Kapitel 5.8 erwähnt, ist das Landratsamt Landsberg am Lech zudem seit dem Jahr 2017 Mitglied der Initiative „Demenz Partner“ der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. und bietet in diesem Rahmen für die interessierte Öffentlichkeit Basiskurse über Demenzerkrankungen an. Ziel ist es, möglichst viele Menschen für das Thema Demenz zu sensibilisieren und ein demenzfreundliches Umfeld zu schaffen, und den Betroffenen sowie ihren Angehörigen weiterhin die Teilhabe am gesell- schaftlichen Leben zu ermöglichen (vgl. S. 135).

Angebote zur Prävention Im Landkreis Landsberg am Lech gibt es mehrere unterschiedliche Anbieter (z.B. Sportvereine, Schwimmbäder, Fitnessstudios, Physiotherapiepraxen, Volkshochschule, Krankenkassen, Einrichtun- gen der offenen Seniorenarbeit, Bayerisches Rotes Kreuz, Selbsthilfegruppen, Gesundheitsamt), die zum Teil explizit seniorenbezogene Präventionskurse und Informationen anbieten und zum anderen ein generationenübergreifendes Programm, das auch von Senioren in Anspruch genommen wird (vgl. [134], [255]).

Im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept wurde aus einer Befragung der lokalen Akteure im Landkreis Landsberg am Lech (Einrichtungen der offenen Seniorenarbeit, Gemeinden/Städte, ambulante Dienste, stationäre Einrichtungen) ein uneinheitliches Bild zur Einschätzung des Präventionsangebots für ältere Menschen im Landkreis berichtet: Einige der Befragten schätzten die Angebote als ausreichend ein, andere sahen grundsätzlich oder zumindest teilräumlich ein Defizit an Angeboten. Zahlreiche der Befragten gaben zudem an, das Angebot nicht einschätzen zu können, d.h. es könnte auch ein Informationsdefizit vorliegen (vgl. [255], S. 42). Analog zur Situation bei den Angeboten zur gesellschaftlichen Teilhabe, scheint auch im Bereich der Präventionsangebote der Bedarf nach einer stärkeren Differenzierung der Angebote nach Zielgruppen zu bestehen: Die Teilnehmer des Experten-Workshops, der für das Seniorenpolitische Gesamtkonzept abgehalten wurde, regten an, Personen, die aus dem Berufsleben ausscheiden, gezielt für präven- tive Aktivitäten zu motivieren. Zudem wurde im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept die Weiter- entwicklung und Förderung präventiver und gesundheitsfördernder Angebote speziell für Hochbetagte angeregt. Hierbei wurde insbesondere auf den Bedarf an weiteren Angeboten zur Sturzprävention Prävention und Gesundheitsförderung 169

hingewiesen. In den Empfehlungen des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts wurde zudem ein Aufbau bzw. die Förderung rehabilitativer Sportangebote angeregt, sowie die Etablierung von Aktionstagen in den Gemeinden zur Förderung des Bewusstsein der Bürger für Prävention (vgl. [255], S. 43-45).

Eine systematische Erhebung der seit Erstellung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts im Landkreis Landsberg am Lech erfolgten Aktivitäten zur Ausweitung von Programmen zur Sturzprävention war im Rahmen der vorliegenden Bestands- und Bedarfsanalyse nicht realisierbar. Eine Internet-Recherche ergab jedoch folgendes Bild: Vereinzelt werden in Physiotherapie-Praxen oder über Einrichtungen der Nachbarschaftshilfe Kurse und Informationsveranstaltungen zur Sturzprävention angeboten. Zudem gehört der Landkreis Landsberg am Lech zu den (zufällig ausgewählten) Pilotregionen des Projekts „Trittsicher durchs Leben“, das nach einer Erprobungsphase 2014 im Jahr 2015 von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) in Zusam- menarbeit mit dem Deutschen Turnerbund (DTB), dem Deutschen LandFrauenverband (dlv) und dem Medizinischen Forschungsinstitut des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart (RBK) gestartet wurde ([265], [266], [267]). Das Projekt richtet sich gezielt an ältere Menschen in ländlichen Regionen. Die zugehörigen Sturzpräventionskurse werden in den regionalen Turnvereinen oder in Physiotherapie- praxen angeboten; Landfrauen unterstützen bei der Organisation der Kurse und bei der Werbung von Teilnehmern. Versicherte der SVLFG erhalten 100% der Kursgebühren erstattet, Versicherte anderer Krankenkassen üblicherweise 80% (über ein Rezertifizierungsverfahren bei der Zentralen Prüfstelle Prävention soll die Weiterführung der Förderung gesichert werden). Bei der SVLFG erfolgte bis Dezember 2017 eine aktive Ansprache der Versicherten in relevanten Alters- und Indikationsgruppen. Ob das Angebot auch bei älteren Versicherten anderer Krankenkassen bekannt ist, kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden.

Rehabilitationssport und Funktionstraining unterscheiden sich von primärpräventiven Angeboten zur Gesundheitsförderung und zur Prävention darin, dass sie nicht der Vermeidung des Auftretens einer Erkrankung dienen, sondern sich an Menschen richten, bei denen eine Erkrankung bzw. ein Leiden bereits eingetreten ist (d.h. diese Angebote sind der Tertiärprävention zuzuordnen). Rehabilitationssport und Funktionstraining kommen für behinderte und von Behinderung bedrohte Menschen in Betracht, wobei gemäß der Rahmenvereinbarung zur Umsetzung dieser ergänzenden Leistungen nach SGB IX „[…] auch chronisch kranke Menschen, bei denen eine Beeinträchtigung am Leben in der Gesellschaft noch nicht eingetreten, aber zu erwarten ist“ umfasst ([268], Art. 2.1. und 3.1 Fußnoten). Hauptziele sind beim Rehabilitationssport die Stärkung von Ausdauer und Kraft, die Verbesserung von Koordination und Flexibilität sowie die Stärkung des Selbstbewusstseins. Beim Funktionstraining beziehen sich die Hauptziele auf die Funktionsfähigkeit einzelner Organsysteme oder Körperteile (Erhalt bzw. Verbes- serung der Funktion, Hinauszögern von Funktionsverlusten), die Schmerzlinderung und die Bewegungsverbesserung. Beide Bereiche dienen zudem der Stärkung der Selbsthilfepotentiale und umfassen auch Maßnahmen zur Krankheitsbewältigung (vgl. [268], Art. 2 und 3). Leistungen des Rehabilitationssports bzw. des Funktionstrainings werden ärztlich verordnet und können von entsprechend qualifizierten Übungsleitern erbracht werden (vgl. [268], Art. 13-15). Die Durchführung obliegt in der Regel Rehabilitationssportgruppen, Sportvereinen, Mitgliedern der Landesorganisationen der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen DGPR, den Landesverbänden der Deutschen Rheuma-Liga und anderen Selbsthilfegruppen (vgl. [268], Art. 7).

Im Landkreis Landsberg am Lech gibt es zum Stand November 2017 gemäß zusammengeführter Datenrecherche über die Internetseiten des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbands Bayern e.V. [269], des Bayerischen Landes-Sportverbands e.V. [270] sowie der Landes-Arbeitsgemeinschaft für kardiologische Prävention und Rehabilitation in Bayern e.V. [271] im Rahmen von Rehabilitations- sportgruppen und Selbsthilfegruppen Angebote zu den Indikationen allgemeine Orthopädie, Morbus 170 Prävention und Gesundheitsförderung

Bechterew, Osteoporose, Krebsnachsorge, Asthma, Herzkrankheiten sowie Periphere Arterielle Verschlusskrankheit. Auch in einzelnen Physiotherapiepraxen gibt es Angebote zu Rehabilitations- sport für orthopädische Indikationen. Zudem gibt es in drei Sportvereinen spezielle Herzgruppen. Durch die räumliche Verteilung über den Landkreis hinweg (Landsberg am Lech, Geltendorf und Utting am Ammersee) dürften die Herzgruppen der Sportvereine zumindest mit dem eigenen PKW gut erreichbar sein. In Landsberg am Lech gibt es zusätzlich eine Diabetes-Sportgruppe.

Ein Aktionstag zur Gesundheit, mit generationenübergreifendem Programm, fand am 11. November 2017 im Landratsamt Landsberg am Lech statt und wurde von der Bevölkerung gut angenommen [272].

Aktuell wurden verschiedene neue Projekte zu Präventionsprogrammen speziell für ältere Menschen von der Koordinationsstelle Seniorenpolitisches Gesamtkonzept des Landratsamts Landsberg am Lech initiiert74. Hierzu gehört beispielsweise das Vorhaben, über ein entsprechendes Programm der Bundes- arbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) Schulungen zu den Themen gesunde Ernährung im Alter, gesunde Ernährung bei Demenz und gesundheitsfördernde Bewegung für haupt- oder ehrenamtlich tätige Personen im Besuchs- und Begleitdienst für ältere Menschen sowie für Betreuer von Menschen mit Demenz oder Leiter von Seniorengruppen anzubieten. Zudem sind mehrere Projekte in Planung, um Anreize für mehr körperliche Aktivität zu schaffen und gleichzeitig kognitives Training zur Demenzprophylaxe mit Bewegungstraining zu verbinden. Hierbei soll auch angeknüpft werden an das vom Klimaschutzmanagement des Landratsamts geplante Projekt „Besitzbare Stadt / besitzbare Gemeinde“, mit dem durch das Einrichten von Kurzzeit-Sitzgelegenheiten die fußläufige Erreichbarkeit im öffentlichen Raum für Ältere verbessert werden soll. Das vom Klima- schutzmanagement geplante Projekt „e-Mobilität - Radeln im Alter“ wird ebenfalls der Bewegungs- förderung bei Senioren dienen75. Ein weiteres Projekt, das aktuell von der Koordinationsstelle Seniorenpolitisches Gesamtkonzept des Landratsamts Landsberg am Lech geplant wird und sowohl der Bewegungsförderung als auch der Verbesserung der sozialen Teilhabe von Senioren dienen wird, ist die Einführung eines sog. Gesundheitstrainingsplus. Dieses Programm soll aus einer Kombination von Gruppentrainings und aktivierenden Hausbesuchen bestehen und dazu dienen, Bewegung in der Gruppe sowie soziale Kontakte zu fördern, die Einbindung von Bewegung in den Alltag zu unterstützen und Gesundheits- wissen zu vermitteln. Durch die Kombination des Gruppenangebots mit aktivierenden Hausbesuchen soll insbesondere eine Einbindung auch schwer erreichbarer Zielgruppen erreicht werden76.

Angebote zur Unterstützung pflegender Angehöriger: Im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept des Jahres 2010 [255] wurde einerseits festgehalten, dass eine Reihe wichtiger Beratungs- und Entlastungsangebote für pflegende Angehörige im Landkreis bestehe, z.B. über die allgemeinen Beratungsstellen für Senioren, die Betreuungsstelle im Landratsamt sowie die gerontopsychiatrische Fachstelle der Caritas, über die Angebote zu Hauskrankenpflege- kursen sowie über niedrigschwellige Angebote wie Betreuungsgruppen für demenziell Erkrankte, Helfer- kreise für Hausbesuche und fachliche geleitete Angehörigengruppen zum Erfahrungsaustausch und zur psychologischen Unterstützung. Gleichzeitig wurden im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept mehrere Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. So wurde die Einrichtung einer Fachstelle für pflegende Angehörige angeregt sowie eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit, um die Angebote besser bekannt zu machen und mehr pflegende Angehörige zur Nutzung der Angebote zu motivieren. Zudem wurde der

74 Quelle: Unterlagen zu 3. Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 25.10.2017 / Projektvorschläge Seniorengesundheit 75 Quelle: Protokoll zu 2. Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 13.7.2017 76 Quelle: Protokoll zu 1. Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 3.5.2017 / Anhang Prävention und Gesundheitsförderung 171

Aufbau von Betreuungs- und Angehörigengruppen in bislang unversorgten Gemeinden angeregt. Zudem wurde auf den dringenden Bedarf nach einem Ausbau von Angeboten für demenz- kranke Personen und deren Angehörige hingewiesen.

Eine Fachstelle für pflegende Angehörige besteht im Landkreis Landsberg am Lech inzwischen seit Juni 2016 (vgl. S. 129). Im Rahmen des 1. Gesundheitsforums der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 3.5.2017 berichtete die Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus, dass nach Einschätzung der Fachstelle im Landkreis eine Versorgungslücke in Bezug auf passgenaue Angebote zur Angehörigenunterstützung besteht und – wie auch im Seniorenpolitischen Gesamt- konzept festgestellt – eine geringe Inanspruchnahme durch pflegende Angehörige zu verzeichnen ist. Die geringe Inanspruchnahme wird unter anderem auf Aspekte wie Schuldgefühle der Angehörigen zurückgeführt. Aus einer anderen Beratungsstelle wird die Anregung berichtet, Angebote zur Angehörigenentlastung mit einer stärkeren Wertschätzung der Angehörigen zu verbinden und nicht wie bislang die Orientierung am Patientenwohl (Unterstützung zur Aufrechterhaltung der Pflegefähigkeit der Angehörigen) in den Vordergrund zu stellen. Weitere Problempunkte, die in den Gesprächen der Geschäftsstellenleitung mit den Beratungsstellen thematisiert wurden, betrafen Angebotslücken in Bezug auf einen fehlenden Krisendienst für Angehörige, starre Altersgrenzen für den Anspruch auf Beratung und die Schwierigkeiten bei der Rekrutierung Ehrenamtlicher77.

Die Unterstützung demenzkranker Personen und ihrer Angehörigen im Landkreis Landsberg am Lech ist in den letzten Jahren deutlich gestärkt worden. Wie im Abschnitt zur gesellschaftlichen Teilhabe berichtet, gibt es verschiedene Aktivitäten sowohl zur Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Demenz und die Schaffung eines demenzfreundlichen Umfelds als auch zur Aufrechterhaltung der Teilnahme demenzkranker Menschen am Vereinsleben. Zudem werden am Landratsamt Landsberg am Lech seit 2017 regelmäßig Workshops für pflegende Angehörige zur Begleitung und Aktivierung Demenzkranker angeboten (vgl. S. 129). Eine Überprüfung der aktuell vorhandenen Angebote zur Entlastung pflegender Angehöriger demenzkranker Menschen durch Angebote wie Betreuungsgruppen oder Begleitdienste auf Bedarfsgerechtigkeit kann im Rahmen der vorliegenden Bestands- und Bedarfsanalyse nicht erfolgen. Das Thema Demenz wird ein Schwerpunktthema bei der anstehenden Aktualisierung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzepts bilden (vgl. [258]).

Angesichts der prognostizierten demografischen Entwicklung, des bereits aktuell hohen Anteils ambulant versorgter Pflegebedürftiger im Landkreis Landsberg am Lech (vgl. Kapitel 5.6) und der Stärkung des Grundsatzes „ambulant vor stationär“ in der aktuellen Pflege-Gesetzgebung wird der weiteren Stärkung von Angeboten zur Unterstützung und Entlastung pflegender Angehöriger im Landkreis Landsberg am Lech in den kommenden Jahren eine bedeutende Rolle zukommen.

77 Quelle: Protokoll zu 1. Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 3.5.2017 / Blitzlicht 172 Prävention und Gesundheitsförderung

6.3.4. Gesundheitliche Chancengleichheit

Wie in Kapitel 2.2 dargelegt, ist der Landkreis Landsberg am Lech insgesamt durch ein relativ hohes sozioökonomisches Niveau gekennzeichnet. Ein hoher sozioökonomischer Status (meist erhoben über Daten zu Einkommen, Bildung, Beruf) ist bekanntermaßen ein protektiver Faktor in Bezug auf viele gesundheitlichen Risiken (vgl. z.B. [181], [273]). Besonders manifest werden die sozioökonomischen Unterschiede in der Lebenserwartung: In vielen Ländern liegt die Lebenserwartung von Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status deutlich unter der von Menschen mit hohem sozioökono- mischen Statuts. Für Deutschland liegen Daten aus dem Sozioökonomischen Panel (SOEP) aus den Jahren 1995 – 2005 differenziert nach fünf Einkommensgruppen vor. Ausgehend von den hierbei ermittelten Sterblichkeitsunterschieden ergibt sich für die mittlere Lebenserwartung bei Geburt für Frauen in der niedrigsten der fünf Einkommensgruppen ein um 8,4 Jahre geringerer Wert als für Frauen in der höchsten der fünf Einkommensgruppen. Bei Männern beträgt der entsprechende Unterschied 10,8 Jahre (ebenfalls zu Ungunsten der niedrigsten Einkommensgruppe) (vgl. [27], S. 22).

Trotz des relativ hohen sozioökonomischen Status der Bevölkerung im Landkreis Landsberg am Lech ist zu beachten, dass es auch in diesem Landkreis vulnerable Gruppen von Menschen gibt – z.B. Menschen, die in schwierigeren sozioökonomischen Bedingungen leben oder auch Menschen, die krankheitsbedingt eine andere Ausgangsbasis in Bezug auf gesellschaftliche Teilhabe und weitere Gesundheitsdeterminanten haben.

Im Folgenden werden stellvertretend einige relevante vulnerable Gruppen im Landkreis benannt, zusammen mit einer groben Abschätzung der Anzahl betroffener Personen.

Vulnerable Gruppen im Landkreis Landsberg am Lech

Bezieher von Sozialleistungen, Armutsgefährdete und ihre Kinder

Eine Vielzahl von Studien hat besondere gesundheitliche Belastungen arbeitsloser Menschen aufgezeigt. Arbeitslose sind häufiger von gesundheitlichen Beeinträchtigungen (körperlich und psychisch) betroffen als Erwerbstätige und neigen eher zu riskantem gesundheitsrelevanten Verhalten (vgl. z.B. [274], [275]). Umgekehrt sind gesundheitlich belastete Personen stärker von Arbeitslosigkeit gefährdet und es ist für sie schwieriger, Wege aus der Arbeitslosigkeit zu finden. Bei Langzeitarbeits- losen fallen die gesundheitlichen Beeinträchtigungen besonders deutlich aus (vgl. z.B. [274], [276] sowie [27], S. 166). Auf die auch in Deutschland feststellbaren Unterschiede in der Lebenserwartung zwischen hohen und niedrigen Einkommensgruppen wurde bereits in der Einleitung zu diesem Kapitel hingewiesen.

Arbeitslose Menschen und Bezieher von Sozialhilfeleistungen werden von Programmen zur Prävention und Gesundheitsförderung oftmals schwer erreicht, da sie beispielsweise von Projekten im betrieblichen Setting nicht erfasst werden. Einer Einbindung der Arbeitsagenturen und Jobcenter in Programme zur Prävention und Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen kommt daher eine hohe Bedeutung zu.

Prävention und Gesundheitsförderung 173

Im Jahresdurchschnitt 2016 gab es im Landkreis Landsberg am Lech 1.908 arbeitslose Menschen [277].

Die Anzahl arbeitsloser Menschen umfasst die folgenden Personengruppen:  Bezieher von Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit („Alg“ – umgangssprachlich „Arbeits- losengeld I“) nach SBG III,  Erwerbsfähige Leistungsberechtigte der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach SGB II („Arbeitslosengeld II“, d.h. z.B. Arbeitsuchende, die keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld „Alg“ mehr haben, aber hilfebedürftig sind) sowie  Arbeitslose Nichtleistungsempfänger aus den beiden oben genannten Rechtskreisen SGB III und SGB II (z.B. Arbeitslose ohne ausreichende Anwartschaftsdauer in der Arbeitslosenversicherung oder Arbeitslose nach Ablauf der maximalen Bezugsdauer von Arbeitslosengeld, die nicht hilfe- bedürftig im Sinne des SGB II sind). Von den insgesamt 1.908 arbeitslosen Menschen im Landkreis Landsberg am Lech im Jahresdurchschnitt 2016 waren 1.121 Personen dem Rechtskreis SGB III zuzuordnen und 787 Personen dem Rechtskreis SGB II [277].

Die in der obigen Auflistung genannten Personengruppen gehen jeweils nur dann in die Arbeits- losenzahl ein, wenn sie den Vermittlungsbemühungen zur Verfügung stehen. Bei den Beziehern von Arbeitslosengeld sind beispielsweise unter anderem Personen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder sog. Arbeitslosengeld bei Weiterbildung erhalten, nicht in der Zahl der Arbeitslosen enthalten [278].

Im Jahresdurchschnitt 2016 befanden sich im Landkreis Landsberg am Lech 632 Bezieher von Arbeitslosengeld nach SGB III in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen78. Im Bundesdurchschnitt haben weniger als 50% der Erwerbsfähigen Leistungsberechtigten der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach SGB II den Status „arbeitslos“ [278].

Insgesamt gab es im Jahresdurchschnitt des Jahres 2016 im Landkreis Landsberg am Lech 1.919 Erwerbsfähige Leistungsberechtigte (ELB) sowie 661 Nicht Erwerbsfähige Leistungsberechtigte (NEF) der Grundsicherung für Arbeitssuchende79. Bei den Nicht Erwerbsfähigen Leistungsberechtigten handelt es sich vorrangig um Kinder unter 15 Jahren, die in SGB II-Bedarfsgemeinschaften leben.

Die Sozialhilfe nach SGB XII umfasst die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sowie die laufende Hilfe zum Lebensunterhalt. Ende Dezember 2016 bezogen im Landkreis Landsberg am Lech 423 Personen eine Grundsicherung im Alter und 523 Personen eine Grundsicherung bei Erwerbsminderung [281]. Eine laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen nach Kapitel 3 SGB XII, die beispielsweise Unterstützung für Unterkunft und Heizung, für Bildung und Teilhabe oder für Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung umfassen kann, bezogen zum Stichtag 31.12.2016 im Landkreis Landsberg am Lech 75 Personengemeinschaften80.

Einen Wohngeldzuschuss nach dem Wohngeldgesetz (WoGG), den Haushalte mit geringem Einkommen beantragen können, die keine Unterkunftskosten in Zusammenhang mit den oben genannten Transferleistungen nach Sozialgesetzbuch beziehen, erhielten zum Stand 31.12.2016 im Landkreis Landsberg am Lech 301 Haushalte [282].

78 Quelle: Bundesagentur für Arbeit [279], Tabelle „Bestand SGB III“, eigene Berechnungen 79 Quelle: Bundesagentur für Arbeit [280], Tabellen „3.4 Zeitreihe ELB“ und „3.5 Zeitreihe NEF“, eigene Berechnungen 80 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik [282], Tab11 174 Prävention und Gesundheitsförderung

Zu berücksichtigen ist, dass in den oben genannten Zahlen diejenigen Personen fehlen, die über ein Einkommen nur knapp oberhalb der Grenzen für den Bezug von Sozialleistungen verfügen. Zudem sind diejenigen Personen nicht enthalten, die zwar bezugsberechtigt wären, ihren Anspruch aber aus verschiedenen Gründen nicht geltend machen.

Alleinerziehende und ihre Kinder

Verschiedene Studien in Deutschland haben unter alleinerziehenden Müttern häufiger körperliche und psychische Beeinträchtigungen der Gesundheit sowie riskante gesundheitsrelevante Verhaltensweisen festgestellt als unter Müttern, die in einer Partnerschaft leben. Ebenso wurde berichtet, dass allein- erziehende Väter ein höheres Risiko für Depressionen aufweisen als Väter, die in einer Partnerschaft leben, und dass sie zudem bei einer Selbst-Einschätzung des Gesundheitszustands diesen häufiger als „nicht gut“ einschätzen. Die schlechtere Gesundheit von alleinerziehenden Müttern und Vätern lässt sich den Ergebnissen zufolge nur zum Teil auf ihre schlechtere sozioökonomische Lage zurückführen (vgl. [27], S. 172). Nicht nur die Alleinerziehenden selbst, sondern auch ihre Kinder sind besonderen Belastungen ausgesetzt, beispielsweise durch das Miterleben von Konfliktsituationen in Zusammenhang mit einer Trennung der Eltern oder durch zeitliche und materielle Belastungen des alleinerziehenden Elternteils. Demgegenüber stehen potentielle Vorteile aus der Entschärfung familiärer Konfliktsituationen nach einer Trennung der Eltern. Der Zusammenhang zwischen der Familienform, in der Kinder und Jugend- liche aufwachsen, und ihrer gesundheitlichen Lage ist laut dem Bericht „Gesundheit in Deutschland“ des Robert Koch-Instituts [27] bislang erst in Ansätzen erforscht worden. Aus den vorhandenen Studien ergeben sich vor allem bei der psychischen Gesundheit höhere Beeinträchtigungen bei Kindern und Jugendlichen, die nicht mit ihren beiden leiblichen Eltern zusammenleben, als bei Gleichaltrigen, die bei beiden leiblichen Elternteilen aufwachsen (vgl. [27], S. 171).

Laut Schätzung aus dem Mikrozensus vom 9. Mai 2011 lebten zum Stichtag des Zensus 3.025 allein- erziehende Mütter und 660 alleinerziehende Väter im Landkreis Landsberg am Lech [283].

Eine Sozialraumanalyse, die im Jahr 2014 im Auftrag des Landratsamts Landsberg am Lech durch das Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik SAGS erstellt wurde, schätzte für den Landkreis Landsberg am Lech den Anteil von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, die bei einem alleinerziehenden Elternteil aufwuchsen, auf 14,4%. Der Anteil im Landkreis Landsberg am Lech lag damit unter dem entsprechenden bayernweiten Schätzwert von 17,2% (vgl. [284], S. 34-35). Gleichzeitig wurde in der Sozialraumanalyse für den Landkreis Landsberg am Lech eine höhere Inanspruchnahme Erzieherischer Hilfen (vorrangig der Sozialpädagogischen Familienhilfe und der Erziehung in Tagesgruppen wie Heilpädagogischen Tagesstätten) als im bayerischen Durchschnitt festgestellt. Ein großer Teil der Erzieherischen Hilfen wurde im Landkreis Landsberg am Lech laut Sozialraumanalyse für Kinder und Jugendliche gewährt, die von einer Trennung bzw. Scheidung der Eltern betroffen waren (vgl. [284], S. 21, 28).

Psychisch Kranke und ihre Kinder

Die Versorgungsstrukturen für psychisch kranke Menschen wurden in Kapitel 5.8 näher beleuchtet. Hierbei wurde auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, für die Kinder psychisch kranker Eltern ein bedarfsgerechtes Angebot im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung bereitzuhalten. Kinder psychisch erkrankter Eltern müssen mit besonderen Herausforderungen umgehen (vgl. [48], S. 82-83): Prävention und Gesundheitsförderung 175

Oftmals können sie das Verhalten ihrer Eltern nicht einordnen und leiden unter Desorientierung, Schuld- gefühlen und eingeschränkten Möglichkeiten zur Förderung und Zuwendung durch die Eltern. Oft über- nehmen Kinder psychisch erkrankter Eltern frühzeitig elterliche Rollen, die sie zu ihrem Entwicklungs- stand überfordern, und finden gleichzeitig aufgrund der Tabuisierung der Erkrankung ihrer Eltern keinen Zugang zu Unterstützung. Zudem weisen sie ein erhöhtes Risiko auf, selbst im Lauf ihres Lebens eine psychische Erkrankung zu entwickeln. Wie in Kapitel 5.8 erwähnt, besteht eine wichtige Aufgabe darin, die Inanspruchnahme vorhandener Angebote durch betroffene Familien zu fördern. Von der KoKi-Stelle des Landratsamts werden zudem weiterhin Lücken in Bezug auf das Angebot für junge Familien mit psychisch erkrankten Eltern(teilen) wahrgenommen (vgl. S. 153).

Im Jahr 2015 befanden sich im Landkreis Landsberg am Lech mehr als 9.000 gesetzlich versicherte Personen wegen affektiver Störungen in ambulanter ärztlicher Behandlung sowie mehr als 4.500 Personen mit psychischen Störungen und Verhaltensstörungen aufgrund von Sucht- erkrankungen, vgl. Kapitel 3.2.2. In diesen Zahlen sind nur diejenigen Personen mit psychischen Erkrankungen enthalten, die gesetzlich krankenversichert sind und sich aufgrund eines der genannten psychischen Erkrankungsbilder in ärztlicher Versorgung befinden. Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen sowie mit unentdeckter oder nicht behandelter psychischer Erkrankung sind in diesen Zahlen nicht enthalten.

Schwerbehinderte und mobilitätseingeschränkte Personen

Wie in Kapitel 6.3.3 in Zusammenhang mit der Seniorengesundheit dargelegt, ist das Thema Barrierefreiheit für mobilitätseingeschränkte Personen nicht nur beim Zugang zu Einrichtungen der Gesundheitsversorgung wichtig, sondern bei allen Aspekten des öffentlichen Lebens, um eine Teilhabe mobilitätseingeschränkter Personen am gesellschaftlichen Leben als wichtige Voraussetzung für ein gesundes, möglichst selbstbestimmtes Leben zu gewährleisten. Auch bei Maßnahmen der individuellen Gesundheitsförderung ist darauf zu achten, dass diese auch für mobilitätseingeschränkte Personen gut erreichbar sind. Neben Mobilitätseinschränkung im engeren Sinne (Einschränkungen der Gehfähigkeit) sind hierbei auch andere mögliche Zugangshindernisse zu beachten: Auch Seh- und Hörbehinderungen oder geistige Einschränkungen können Menschen den Zugang zum gesundheitlichen Versorgungssystem, zur gesellschaftlichen Teilhabe oder zu Angeboten der Gesundheitsförderung erschweren. Im Rahmen des dritten Gesundheitsforums der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 25.10.2017 wurde beispielsweise der Bedarf für die Einführung eines App-gestützten Notrufsystems für Hörbehinderte dargestellt81.

Im Landkreis Landsberg am Lech lebten zum Stand 31.12.2015 insgesamt 8.042 schwerbehinderte Menschen, davon 3.643 im Alter unter 65 Jahren (vgl. S. 38). Quantitative Aussagen zur Anzahl mobilitätseingeschränkter Personen, die nicht als schwerbehinderte Menschen in die amtlichen Statistiken eingehen, sind nicht möglich.

81 Quelle: Protokoll zu 3. Gesundheitsforum der Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech am 25.10.2017 176 Prävention und Gesundheitsförderung

Pflegebedürftige und pflegende Angehörige

Im Präventionsgesetz werden die Pflegekassen explizit verpflichtet, in stationären Pflegeeinrichtungen Leistungen zur Prävention für die in der sozialen Pflegeversicherung Versicherten zu erbringen „[…] indem sie unter Beteiligung der versicherten Pflegebedürftigen und der Pflegeeinrichtung Vorschläge zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation und zur Stärkung der gesundheitlichen Ressource und Fähigkeiten entwickeln sowie deren Umsetzung fördern […]“ ([187], Artikel 6).

Neben den Pflegebedürftigen in stationären Einrichtungen stellen die zuhause lebenden Pflege- bedürftigen eine wichtige und gleichzeitig schwer zu erreichende Zielgruppe für Gesundheitsförderung und Prävention dar. Zudem stehen die pflegenden Angehörigen oftmals vor großen körperlichen, zeitlichen und psychischen Herausforderungen und vernachlässigen zugunsten der Versorgung der Pflegedürftigen ihren eigenen Bedarf an Gesundheitsförderung und Prävention.

Im Landkreis Landsberg am Lech lebten zum Datenstand Dezember 2015 insgesamt 2.592 pflegebedürftige Personen, wobei die Mehrzahl (77%) zuhause gepflegt wurde (vgl. Kapitel 3.2.1). Wie in Kapitel 3.2.1 und 3.2.2 dargelegt, wird für die nächsten Jahre ein deutlicher Anstieg der Anzahl pflegebedürftiger und demenzkranker Personen prognostiziert.

Eine Übersicht über die im Landkreis Landsberg am Lech bestehenden und geplanten Projekte zur Unterstützung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen ist in Kapitel 6.3.3 zu finden.

Alleinlebende ältere Menschen

Bei alleinlebenden älteren Menschen kommt der Förderung der sozialen Einbindung zur Vermeidung von Vereinsamung und Isolation eine besondere Bedeutung zu. Tragfähige soziale Netzwerke sind ein wichtiger protektiver Faktor in Bezug auf die Sterblichkeit älterer Menschen und sind zudem mit höherer Lebensqualität, Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit und Resilienz assoziiert (vgl. [285], S. 184). Allein lebende ältere Menschen sind mehrfach als vulnerable Gruppe identifiziert worden, z.B. in Bezug auf die psychische Gesundheit älterer Menschen [286] oder in Bezug auf den sozialen und funktionalen Status [287].

Auch in Bezug auf die Pflegebedürftigkeit sowie auf die Aufrechterhaltung des selbstbestimmten Lebens zuhause spielt der Partnerschafts-Status in hohen Altersgruppen eine bedeutende Rolle: Alleinlebende Pflegebedürftige sind häufiger auf die Inanspruchnahme professioneller Pflegedienstleistungen angewiesen und benötigen auch für hauswirtschaftliche Tätigkeiten oftmals externe Unterstützung.

Im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept des Jahres 2010 für den Landkreis Landsberg am Lech [255] werden folgende Anteile alleinlebender Senioren im Landkreis berichtet: In der Seniorenbefragung (unter Landkreisbewohnern im Alter ab 67 Jahren) gaben ca. 25% der befragten Senioren an, alleine zu leben. Von den durch ambulante Pflegedienste betreuten Pflegebedürftigen, zu denen entspre- chende Angaben vorlagen, lebten 56% alleine.

Prävention und Gesundheitsförderung 177

Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Fluchterfahrung

Die Datenlage zur Einschätzung des Gesundheitszustands von Menschen mit Migrationshintergrund ist laut dem Bericht „Gesundheit in Deutschland“ des Robert Koch-Instituts zwar insgesamt lückenhaft und wird zudem durch unterschiedliche Definitionen des Migrationshintergrunds erschwert, dennoch ließen sich folgende Kernaussagen ableiten (vgl. [27], Kapitel 3.5):

Da häufig verstärkt jüngere und gesunde Menschen aus ihren Herkunftsländern auswandern, ist die Gesundheit von Zuwandern im Allgemeinen zunächst durch einen besseren Gesundheitszustand und eine geringere Sterblichkeit in jüngeren und mittleren Altersgruppen als bei Menschen ohne Migrations- hintergrund gekennzeichnet („healthy migrant effect“, vgl. [27], S. 178). Nach längerer Aufenthaltsdauer sind jedoch auch gesundheitliche Nachteile zu verzeichnen, wobei bei den Analysen der Einfluss der oft schlechteren sozioökonomischen Lage von Menschen mit Migrationshintergrund berücksichtigt werden muss. Insgesamt zieht der Bericht „Gesundheit in Deutschland“ des Robert Koch-Instituts folgendes Fazit zur Einschätzung der gesundheitlichen Lage von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland ([27], S. 175, Hervorhebungen nicht im Original enthalten): „Menschen mit und ohne Migrationshintergrund unterscheiden sich nur wenig in ihrer körperlichen Gesundheit. Es gibt aber Hinweise auf eine schlechtere seelische Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund. Viele Menschen mit Migrationshintergrund trinken weniger Alkohol, treiben aber auch weniger Sport und ernähren sich weniger gesund. Menschen mit Migrationshintergrund nutzen viele Gesundheitsleistungen seltener als Menschen ohne Migrationshintergrund.“

Zu berücksichtigen ist, dass für Menschen mit Migrationshintergrund sprachliche und kulturelle Barrieren den Zugang zum gesundheitlichen Versorgungssystem, zu Gesundheitsinformationen und zu Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung erschweren können. Im Bayerischen Präventionsplan ist daher für die Prävention und Gesundheitsförderung der Ausbau kultur- und geschlechtssensibler Angebote explizit als Ziel festgehalten (vgl. [190], S. 31). Im Bereich des gesundheitlichen Versorgungssystems ist zusätzlich zur allgemeinen Frage nach möglichen Zugangs- barrieren für Menschen mit Migrationshintergrund zu berücksichtigen, dass in künftigen Jahren zunehmend Menschen mit Migrationshintergrund die pflegerelevanten Altersgruppen erreichen werden.

Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass die Gruppe der Menschen mit Migrationshintergrund sehr heterogen zusammengesetzt ist und deutliche Unterschiede in Bezug auf gesundheitliche Belastungen und Ressourcen aufweist. Eine Gruppe, die speziellen Belastungen ausgesetzt ist, ist die Gruppe der Menschen mit Fluchterfahrung. Körperliche und psychische Belastungen aus der Zeit der Flucht, traumatische Erlebnisse in den Herkunftsländern sowie ein unsicherer Aufenthaltsstatus und oftmals fehlende Arbeitsmöglichkeiten sind Beispiele für die besonderen Belastungsmerkmale dieser Gruppe von Zuwanderern. Bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen fehlt zudem die Einbindung in familiäre Strukturen als Möglichkeit zur Stärkung der Bewältigungsressourcen. Eine Studie zur Häufigkeit psychischer Störungen bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland [288] ergab folgendes Bild: Unter den Flüchtlingen mit auffälliger Systematik, die zwischen 2013 und 2015 von einer Clearingstelle zur diagnostischen Einschätzung an eine kinder- und jugend- psychiatrische Ambulanz überwiesen wurden oder als Notfälle in der Ambulanz aufgenommen wurden, wurde bei 75% eine psychische Störung diagnostiziert. Die häufigsten Diagnosen waren Posttrauma- tische Belastungsstörungen und depressive Episoden. Bei einer Studie aus dem Jahr 2015 unter syrischen Flüchtlingskindern in der Erstaufnahmeeinrichtung Bayernkaserne in München wurde bei 82% der Kinder und Jugendlichen eine körperliche Krankheit und bei 10 % ein akuter Behandlungs- bedarf festgestellt. Mehr als ein Drittel der Kinder litt unter psychischen Störungen (rund 22% unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung und rund 16% unter einer Anpassungsstörung). Gleichzeitig 178 Prävention und Gesundheitsförderung

rechneten die Forscher damit, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit weitere Kinder eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickeln würden, unter anderem da die Diagnose häufig zu einem frühen Unter- suchungszeitpunkt - wie in der Erstaufnahmeeinrichtung der Fall - aufgrund des Zeitkriteriums noch nicht gestellt werden könne (vgl. [289], [290]).

Im Landkreis Landsberg am Lech lebten zum Stichtag 31.12.2015 insgesamt 8.799 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung im Landkreis Landsberg am Lech betrug 7,5% (vgl. Kapitel 2.1.3). Wie in Kapitel 2.1.3 dargelegt, ist in der auslän- dischen Bevölkerung der Anteil der Altersgruppe 20 bis 39 Jahre deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung, der Anteil der Altersgruppe 65 Jahre und älter hingegen niedriger als in der Gesamtbevölkerung. Unter den Kindern in Kindertagesstätten lag der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund (definiert als „mindestens ein Elternteil ist im Ausland geboren und/oder die vorrangig im Haushalt gesprochene Sprache ist nicht Deutsch“ [291]) zum Stichtag 1.3.2015 bei 21,5% [292].

Unter den 1.908 Arbeitslosen des Jahresdurchschnitts 2016 im Landkreis Landsberg am Lech waren 465 Ausländer (151 nach Rechtskreis SGB III und 314 nach Rechtskreis SGB II) [277].

Zum Stand August 2017 lebten im Landkreis Landsberg am Lech insgesamt 2.200 Erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach SGB II, darunter 1.156 Ausländer [293]. Unter den 1.156 Ausländern waren 838 Personen „im Kontext von Fluchtmigration“ nach Definition der Bundesagentur für Arbeit („drittstaatenangehörige Ausländer mit einer Aufenthaltserlaubnis Flucht, einer Aufenthaltsgestattung oder einer Duldung“), [294], Tabelle 10 und „Hinweise“).

Prävention und Gesundheitsförderung 179

Projekte zur Gesundheitlichen Chancengleichheit

Im bundesweiten Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit, der von der Bundes- zentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiiert wurde, sind 66 Organisationen zusammen- geschlossen mit dem Ziel, die gesundheitliche Chancengleichheit in Deutschland zu verbessern und die Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten Gruppen zu unterstützen. Im Vordergrund stehen die Förderung der Qualitätsentwicklung in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und der ressortübergreifenden Zusammenarbeit sowie die Begleitung kommunaler Prozesse über den Partner- prozess „Gesundheit für alle“ [295].

Im Rahmen des Partnerprozesses „Gesundheit für alle“ [296] werden Kommunen beispielsweise beim Aufbau und der Umsetzung von Präventionsketten unterstützt. Das Konzept der Präventionskette zielt auf den Aufbau integrierter Gesundheitsförderungs-Gesamtstrategien auf kommunaler Ebene, um die Unterstützungsangebote der verschiedenen öffentlichen und privaten Träger zu koordinieren. Ziel ist, die strukturellen Voraussetzungen zu schaffen, dass die Angebote über alle Altersgruppen und Lebensphasen hinweg ineinandergreifen und aufeinander abgestimmt sind [297].

Am Partnerprozess „Gesundheit für alle“ nehmen zum Datenstand März 2017 insgesamt 50 Kommunen aus Deutschland teil, darunter elf aus Bayern (Augsburg, Bamberg, Landkreis Dillingen a.d.Donau, Landkreis Donau-Ries, Gesundheitsregionplus Erlangen-Höchstadt – Stadt-Erlangen-Fürth, Ingolstadt, München, Nürnberg, Landkreis Passau, Landkreis Rottal-Inn, Stadt und Landkreis Würzburg). Der Landkreis Landsberg am Lech ist bislang nicht am Partnerprozess „Gesundheit für alle“ beteiligt [296].

In der Praxisdatenbank des Kooperationsverbunds Gesundheitliche Chancengleichheit können Organisationen und Institutionen, unabhängig von einer Teilnahme am Partnerprozess „Gesundheit für alle“, Beschreibungen ihrer Gesundheitsförderungsprojekte eintragen, die sich ausschließlich oder überwiegend an Menschen in schwieriger sozialer Lage richten und darauf ausgerichtet sind, die gesundheitlichen Potentiale dieser Menschen zu stärken [298]. Ziel ist es, die Vernetzung und den Informationsaustausch zwischen den Akteuren in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung zu unterstützen. Im Rahmen eines „Good Practice”-Auswahlverfahrens werden zudem ausgehend von einer ausführlichen Befragung der Anbieter in Zusammenarbeit mit den Landeskoordinierungsstellen Gesundheitliche Chancengleichheit „Good Practice”-Beispiele identifiziert und in der Praxisdatenbank gekennzeichnet.

Zum Stand Januar 2018 sind in der Praxisdatenbank des Kooperationsverbunds Gesundheitliche Chancengleichheit auch unter Einbeziehung von bereits abgeschlossenen Projekten und von Projekten, die nicht als „Good Practice”-Beispiele gekennzeichnet sind, keine Projekt aus dem Landkreis Landsberg am Lech zu finden [298]. Eine Eintragung der im Landkreis Landsberg am Lech bestehenden Projekte zur Gesundheitsförderung bei Menschen in schwieriger sozialer Lage könnte eine Chance darstellen, diese Projekte sichtbar zu machen und vom fachlichen Austausch mit anderen Akteuren zu profitieren.

180 Abkürzungsverzeichnis

Anhang A. Abkürzungsverzeichnis

AAPV Allgemeine ambulante Palliativversorgung ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrradclub AGSG Gesetz zur Ausführung der Sozialgesetze AOK Allgemeine Ortskrankenkasse AWO Arbeiterwohlfahrt BayKrG Bayerisches Krankenhausgesetz BBSR Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BGF Betriebliche Gesundheitsförderung BMI Body Mass Index BZgA Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung COPD Chronic obstructive pulmonary disease DCO Death Certificate Only DEGS1-Studie Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland, Welle 1 DGUV Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung DTV Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke G-BA Gemeinsamer Bundesausschuss GBE Gesundheitsberichterstattung GDA Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie geB Geringfügig entlohnte Beschäftigte GEDA Gesundheit in Deutschland aktuell Gesola Gesundheitsorganisation Lech-Ammersee GG Grundgesetz GIS Geografisches Informationssystem GKV Gesetzliche Krankenversicherung GKV-VSG GKV-Versorgungsstärkungsgesetz GKV-VStG GKV-Versorgungsstrukturgesetz GPV Gemeindepsychiatrischer Verbund HeilPrG Heilpraktikergesetz ICD-10 International Classification of Diseases, 10th revision INKAR Indikatoren und Karten zur Raum- und Stadtentwicklung KHSG Krankenhausstrukturgesetz KiGGS Kinder- und Jugendgesundheitsstudie Kita Kindertagesstätte KKG Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz KoKi Koordinierende Kinderschutzstelle KORA Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg KV Kassenärztliche Vereinigung KVB Kassenärztliche Vereinigung Bayerns LAGZ Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit e.V. LGL Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit LK Landkreis Abkürzungsverzeichnis 181

NEVAS Neurovaskuläres Versorgungsnetzwerk Südwestbayern OECD Organisation for Economic Co-operation and Development ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr PrävG Präventionsgesetz PSG Pflegestärkungsgesetz PSN Psychosoziales Netzwerk Landsberg PYLL Potential Years of Life Lost rBIX Relativer Beanspruchungsindex Reg.-Bezirk Regierungsbezirk RKI Robert Koch-Institut SAPV Spezialisierte ambulante Palliativversorgung SGB Sozialgesetzbuch SIDS Sudden Infant Death Syndrome SMR Standardized Mortality Ratio STIKO Ständige Impfkommission SvB Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte SVLFG Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau VERAH Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis WHO World Health Organization XML Extensible Markup Language Zi Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland

182 Details zu Gesundheitsindikatoren

B. Details zu Gesundheitsindikatoren

Krankenhausfälle s. Kapitel 3.2 Details (vgl. [299], [300]): . Anzahl der Patienten, die im jeweiligen Jahr nach einer stationären Behandlung aus dem Krankenhaus entlassen wurden . Nicht einbezogen sind gesunde Neugeborene und sog. Stundenfälle (Entlassung, Verlegung oder Tod am Tag der stationären Aufnahme) . Fälle, bei denen keine Angaben zur Hauptdiagnose vorliegen, gehen nicht in die Statistik ein. . Wird ein Patient im Lauf des Jahres mehrfach im Jahr in ein Krankenhaus aufgenommen und stationär behandelt, so wird jeder Krankenhausfall separat gezählt (auch bei mehrfacher stationärer Aufnahme zu ein- und derselben Krankheit). D.h. die Zahl der Krankenhausfälle entspricht nicht der Anzahl stationär behandelter Patienten, sondern der Anzahl Fälle von Krankenhausaufenthalten mit Entlassung im Berichtsjahr . Bei der Krankenhausstatistik handelt es sich um eine Totalerhebung, da alle Krankenhäuser berichtspflichtig sind. In die Statistik werden folgende Spezialfälle von Krankenhäusern nicht einbezogen:  Krankenhäuser im Straf-/Maßregelvollzug  Polizei- und Bundeswehrkrankenhäuser (sofern sie nicht oder nur im eingeschränkten Umfang für die zivile Bevölkerung tätig sind). . Die Zuordnung erfolgt auf Basis des Wohnorts der Patienten. D.h. in die Anzahl Krankenhausfälle im Landkreis Landsberg am Lech gehen alle Krankenhausaufenthalte von Einwohnern des Landkreises ein. . Die Anzahl Krankenhausfälle ist pro 100.000 Einwohner bezogen auf die mittlere Jahres-Bevölkerung (Mittelwert der Bevölkerungszahlen zum 31.12 des jeweiligen Jahres sowie des Vorjahres) angegeben.

Interpretation: . Die Daten zur Anzahl von Krankenhausfällen bilden eine wichtige Grundlage für die Planung der Krankenhaus- versorgung. . Die Daten erlauben zudem Rückschlüsse auf die stationäre Morbidität der Bevölkerung. . Veränderungen über die Zeit können – abgesehen von Änderungen in der Morbidität – auch beeinflusst sein durch Verschiebungen zwischen den Sektoren (stationäre Versorgung versus ambulante und / oder pflegerische Versorgung) sowie durch Änderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung.

Krankenhausfälle aufgrund von Herzinfarkt und Schlaganfall s. Kapitel 3.2.2 Details (vgl. [301]): . Gezählt werden Fälle von Patienten, die in ein Krankenhaus aufgenommen, stationär behandelt und im Berichtsjahr mit einer ICD-10 Diagnose I21-I22 (Herzinfarkt, akut und rezidiv) bzw. I60-I69 (Schlaganfall) als Hauptdiagnose entlassen wurden. . Es gelten dieselben Anmerkungen zur Totalerhebung, zur Wohnortzuordnung und zur möglichen Mehrfach- erfassung von Patienten wie im Eintrag zur Anzahl Krankenhausfälle insgesamt (vgl. S. 182). . Die Anzahl Krankenhausfälle aufgrund Herzinfarkt oder Schlaganfall ist als direkt altersstandardisierte Rate pro 100.000 Einwohner angegeben. Aufgrund der Zufallsschwankungen durch relativ geringe Fallzahlen auf Kreisebene, werden 3-Jahres-Mittelwerte angegeben, um statistisch stabilere Werte zu erhalten. . Da die Ausgangsdaten für den jeweiligen Zähler der Raten nicht differenziert nach Herzinfarkt und Schlaganfall öffentlich zugänglich sind, wurden die 3-Jahres-Mittelwerte nicht aus den aggregierten Ausgangsdaten ermittelt, sondern durch Mittelung der veröffentlichten direkt altersstandardisierten Raten auf Einzeljahrbasis

Interpretation (vgl. [301]): . Herzinfarkt und Schlaganfall zählen zu den häufigsten Todesursachen. . Bei Herzinfarkt und Schlaganfall handelt es sich um sehr schwerwiegende Erkrankungen, die fast ausschließlich im Krankenhaus behandelt werden. Dennoch sind Änderungen in der Häufigkeit von Krankenhausfällen mit diesen Diagnosen sind nicht zwangsläufig auf eine Veränderung der Morbidität zurückzuführen, sondern können z.B. mit Mehrfachzählungen von Patienten zusammenhängen.

Details zu Gesundheitsindikatoren 183

Krankenhausfälle infolge von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen durch akute Alkohol- Intoxikation (akuter Rausch) bei unter 20-Jährigen s. Kapitel 3.2.2 Details (vgl. [302]): . Gezählt werden Fälle von Patienten im Alter unter 20 Jahren, die in ein Krankenhaus aufgenommen, stationär behandelt und im Berichtsjahr mit der Diagnose F10.0 (Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol) als Hauptdiagnose entlassen wurden. . Es gelten dieselben Anmerkungen zur Totalerhebung, zur Wohnortzuordnung und zur möglichen Mehrfach- erfassung von Patienten wie im Eintrag zur Anzahl Krankenhausfälle insgesamt (vgl. S. 182). . Die Anzahl Krankenhausfälle mit der ICD-10 Diagnose F10.0 bei unter 20-Jährigen ist als Rate pro 100.000 Einwohner im Alter < 20 Jahren angegeben.

Interpretation: . Die Analyse dieses Indikators erlaubt Rückschlüsse auf den Präventionsbedarf in Bezug auf Rauschtrinken bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Krankenhausfälle wegen psychischer Störungen und Verhaltensstörungen s. Kapitel 3.2.2 Details (vgl. [299]): . Gezählt werden Fälle von Patienten, die in ein Krankenhaus aufgenommen, stationär behandelt und im Berichtsjahr mit einer Diagnose aus der ICD-10-Diagnosegruppe F00-F99 als Hauptdiagnose entlassen wurden. . Die Diagnosegruppe F00-F99 umfasst unter anderem psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol (F10) und sonstige psychotrope Substanzen (F11-F19), Schizophrenie (F20-F29), Affektive Störungen (F30-F39) und gerontopsychiatrische Erkrankungen (F00*, F01, F02* F03). . Es gelten dieselben Anmerkungen zur Totalerhebung, zur Wohnortzuordnung und zur möglichen Mehrfach- erfassung von Patienten wie im Eintrag zur Anzahl Krankenhausfälle insgesamt (vgl. S. 182). . Die Anzahl Krankenhausfälle wegen psychischer und Verhaltensstörungen ist als Rate pro 100.000 Einwohner bezogen auf die mittlere Jahres-Bevölkerung (Mittelwert der Bevölkerungszahlen zum 31.12 des jeweiligen Jahres sowie des Vorjahres) angegeben.

Interpretation: . Änderungen in der Häufigkeit von Krankenhausfällen sind nicht zwangsläufig auf eine Veränderung der Morbidität zurückzuführen, sondern können z.B. auf Änderungen in der Diagnosestellung oder im Überweisungsverhalten sowie auf Mehrfachzählungen zurückzuführen sein.

184 Details zu Gesundheitsindikatoren

Krebs-Neuerkrankungsfälle, Anteile s. Kapitel 3.2.2 Details (vgl. [51]): . Datengrundlage sind die an das „Bevölkerungsbezogene Krebsregister Bayern“ gemeldeten Krebs-Neuerkran- kungsfälle (Neuerkrankungen an bösartigen Tumoren). . Die Daten beinhalten sog. DCO-Fälle (Death Certificate Only, d.h. Fälle, die ausschließlich über die Auswertung der Todesbescheinigung bekannt werden) . In-situ-Tumoren sind nicht enthalten (außer bei Tumoren der Harnblase). . Es werden dieselben Diagnosegruppen wie im Jahresbericht 2014 des Bevölkerungsbezogenen Krebsregisters Bayern (vgl. [51], S. 7) zugrunde gelegt. . Bei zusammengefasster Betrachtung aller bösartigen Neubildungen werden (analog dem Vorgehen im Jahres- bericht 2014 des „Bevölkerungsbezogenen Krebsregisters Bayern“) sonstige Hauttumoren (ICD-10-Code C44) nicht berücksichtigt, wohingegen bei Tumoren der Harnblase auch nicht-invasive Tumoren (D09.0) und Tumoren mit unsicherem Verhalten (D41.4) mit berücksichtigt werden. D.h. es gehen folgende ICD-10- Diagnosen in die Zählung aller bösartigen Neubildungen ein: C00-C97 ohne C44, zusätzlich D09.0 und D41.4. . Die regionale Zuordnung der Krebs-Neuerkrankungsfälle erfolgt nach dem Wohnortprinzip. . Bei Abfragen derselben Daten zu einem späteren Zeitpunkt können sich aufgrund von Nachmeldungen an die Krebsregister Veränderungen der Zahlenwerte ergeben. . Um Verzerrungen durch zufällige Schwankungen aufgrund der geringen Fallzahlen zu vermeiden, werden die jeweils über 5 Jahre aufsummierten Neuerkrankungsfälle betrachtet.

Interpretation: . Eine Auswertung der Krebsarten mit den höchsten Anteilen an der Anzahl gemeldeter Neuerkrankungsfälle erlaubt Rückschlüsse darauf, welche Krebsarten eine bedeutende Rolle im Erkrankungsgeschehen spielen und möglicherweise Ansatzpunkte für die Prävention bekannter Risikofaktoren bieten.

Details zu Gesundheitsindikatoren 185

Krebs-Neuerkrankungsrate, direkt altersstandardisiert s. Kapitel 3.2.2 Details (vgl. [51], [299]): . Anzahl der Krebs-Neuerkrankungen (Neuerkrankungen an bösartigen Tumoren) pro 100.000 Einwohner im jeweiligen Zeitraum in der betrachteten Region . Aufgrund der hohen Zufallsschwankungen durch die geringen Fallzahlen auf Kreisebene werden die Daten zu 5-Jahres-Gruppen zusammengefasst. Hierfür werden die durchschnittlichen Fallzahlen pro 5-Jahres-Bereich ermittelt und zum Durchschnitt der mittleren Jahresbevölkerungen in Relation gesetzt. Die mittlere Jahresbevölkerung wird dabei jeweils aus den Bevölkerungszahlen zum 31.12. des jeweiligen Jahres sowie des Vorjahres gemittelt. . Die Krebs-Neuerkrankungen werden als direkt altersstandardisierte Raten pro 100.000 Einwohner angegeben. Zur Standardisierung wird die alte Europäische Standardbevölkerung verwendet. . Zur Datengrundlage gelten dieselben Anmerkungen wie bei den Anteilen der verschiedenen Krebsarten an den Neuerkrankungsfällen (vgl. S. 184).

Interpretation (vgl. [299]): . Die altersstandardisierte Krebs-Neuerkrankungsrate bietet eine wichtige Grundlage für die Beurteilung des Krankheitsgeschehens in der betrachteten Bevölkerung. . Die Betrachtung des zeitlichen Verlaufs kann Hinweise geben auf die Entwicklung neuer Krebsgefahren sowie auf die Wirkung von bevölkerungsbezogenen Präventions- und Früherkennungsprogrammen. . Die Krebs-Neuerkrankungsrate bildet eine wichtige Grundlage für die Planung der medizinischen Versorgung.

Lebenserwartung bei Geburt (mittlere Lebenserwartung) s. Kapitel 3.1.1 Details (vgl. [299], [303]): . Durchschnittliche Lebenserwartung eines Neugeborenen, getrennt nach Geschlecht . Die Lebenserwartung bei Geburt gibt an, wie viele Jahre ein Neugeborenes im Durchschnitt leben wird, ausgehend vom aktuellen Stand der geschlechts- und altersspezifischen Sterblichkeit. . Für die Zukunft zu erwartende Veränderungen in der Sterblichkeit sind nicht berücksichtigt. . Die Lebenserwartung wird hier als 3-Jahres-Mittelwert dargestellt, da auf kommunaler Ebene Zufallsschwan- kungen in nicht vernachlässigbarem Ausmaß zu erwarten sind.

Interpretation (vgl. [299]): . Die mittlere Lebenserwartung erlaubt Rückschlüsse auf die gesundheitliche Lage, die medizinische Versorgung sowie den Lebensstandard einer Bevölkerung. . Die mittlere Lebenserwartung ist eine Maßzahl für Sterblichkeit, die um Alterseffekte bereinigt ist, und ist gut für regionale Vergleiche geeignet.

186 Details zu Gesundheitsindikatoren

Pflegebedürftige, Anzahl s. Kapitel 3.2.1 Details (vgl. [32], [33], [37]): . Grundlage für die Erfassung der Pflegebedürftigen in der Pflegestatistik ist bei den Pflegebedürftigen der Pflegeheime sowie bei den durch ambulante Pflegedienste zuhause versorgten Pflegebedürftigen die alle zwei Jahre zum Stichtag 15.Dezember durchgeführte Pflegestatistik (Auskunftspflicht der Pflegeheime bzw. Pflegedienste). Die Daten zu den Pflegegeldempfängern (Pflegebedürftige, die durch Angehörige oder sonstige Privatpersonen zuhause gepflegt werden) werden alle zwei Jahre zum Stand 31. Dezember über die Träger der gesetzlichen Pflegeversicherung (Pflegekassen) sowie die privaten Versicherungsunternehmen erhoben. Die regionale Zuordnung erfolgt gemäß dem Wohnort des Pflegegeldempfängers, unabhängig vom Sitz des Pflegeversicherungs-Trägers. . In die Anzahl der Pflegebedürftigen gehen bis zum aktuellsten vorliegenden Berichtsjahr 2015 all diejenigen Personen ein, die aufgrund des Vorliegens einer Pflegebedürftigkeit im Sinne des SGB XI und der Zuordnung zu einer der Pflegestufen I bis III Pflegeleistungen aus der Pflegeversicherung erhielten. Bei den stationär Pflegebedürftigen sind auch diejenigen Personen eingerechnet, die in direktem Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt in ein stationäres Pflegeheim aufgenommen wurden, für die jedoch zum Zeitpunkt der Erhebung noch keine Einstufung in eine der drei Pflegestufen I bis III erfolgt war. Personen, bei denen aufgrund von demenzbedingten Einschränkungen, geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung eine erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz festgestellt wurde, jedoch nicht gleichzeitig eine der drei Pflegestufen I bis III vorlag (d.h. Personen in der sog. „Pflegestufe 0“), gehen nicht in die Anzahl der Pflegebedürftigen gemäß Pflegestatistik ein. . Seit 1. Januar 2017 gilt ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff gemäß SGB XI. Die bisherigen drei Pflege- stufen I-III werden ersetzt durch fünf Pflegegrade. Mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff sollen körperliche, geistige und psychische Beeinträchtigungen gleichermaßen bei der Prüfung der Pflegebedürftigkeit berücksichtigt werden. Pflegebedürftige, die bis Ende 2016 bereits Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung beantragt haben und nach dem bisherigen Pflegebedürftigkeitsbegriff eingestuft wurden, wurden zum 1. Januar 2017 nach einem festgelegten Verfahren in einen der fünf Pflegegrade übergeleitet: o Pflegebedürftige mit ausschließlich körperlichen Einschränkungen (ohne gleichzeitig festgestellte erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz) wurden jeweils in den nächsthöheren Pflegegrad übergeleitet, mit einer Sonderregelung für Pflegebedürftige mit Härtefallregelung in der Pflegestufe III: Pflegestufe I  Pflegegrad 2 Pflegestufe II  Pflegegrad 3 Pflegestufe III ohne Härtefallregelung  Pflegegrad 4 Pflegestufe III mit Härtefallregelung  Pflegegrad 5 o Pflegebedürftige, bei denen gleichzeitig aufgrund von demenzbedingten Einschränkungen, geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung eine erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz festgestellt wurde, wurden in den übernächsten Pflegegrad übergeleitet: Pflegestufe I mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz  Pflegegrad 3 Pflegestufe II mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz  Pflegegrad 4 Pflegestufe III mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz  Pflegegrad 5 o Personen, bei denen aufgrund von demenzbedingten Einschränkungen, geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung eine erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz festgestellt wurde, jedoch nicht gleichzeitig eine der drei Pflegestufen I bis III vorlag (d.h. Personen in der sog. „Pflegestufe 0“), wurden in den Pflegegrad 2 übergeleitet.

Interpretation: . Die Anzahl der Pflegebedürftigen ist eine wichtige Grundlage für die Planung pflegerelevanter Versorgungs- strukturen.

Details zu Gesundheitsindikatoren 187

Potential Years of Life Lost, PYLL (potentiell verlorene Lebensjahre) s. Kapitel 3.1.2 Details (vgl. [299]): . Maßzahl für vorzeitige Sterblichkeit im Alter 1 bis 64 Jahre . definiert als potentiell nicht gelebte Lebensjahre bis zur Altersgrenze 65 Jahre 푚𝑖푛.퐴푙푡푒푟 +푚푎푥.퐴푙푡푒푟 . pro Altersgruppe folgendermaßen berechnet: PYLL = ∑퐼 푑 ∙ (65 − 푖 푖 − 0,5), 𝑖=1 𝑖 2 wobei 푖 = 1, … , 퐼 die 퐼 Altersgruppen im Altersbereich von 1 bis 64 Jahren bezeichnen,

푚푖푛. 퐴푙푡푒푟𝑖 bzw. 푚푎푥. 퐴푙푡푒푟𝑖 das minimale bzw. maximale Alter der Altersgruppe 푖 und

푑𝑖 die Anzahl Todesfälle in der Altersgruppe 푖 . Die Säuglingssterblichkeit im Alter von unter einem Jahr bleibt unberücksichtigt, da die Säuglingssterblichkeit von spezifischen Todesursachen geprägt ist.

Interpretation (vgl. [299]): . Eine Analyse der PYLL in Verbindung mit Daten zu den Todesursachen ermöglicht die Identifizierung von Krankheitsgruppen, die einen hohen Beitrag zur vorzeitigen Sterblichkeit leisten und ist somit relevant für die Entwicklung von Präventionsmaßnahmen und für die Prioritätensetzung in der gesundheitlichen Versorgung. . Das PYLL-Konzept berücksichtigt das Alter zum Todeszeitpunkt. Dadurch kann auch eine relativ seltene Todesursache einen hohen Beitrag zu den PYLL in der betrachteten Bevölkerung liefern, wenn Todesfälle durch diese Ursache vor allem in jungen Jahren auftreten.

Säuglingssterblichkeit s. Kapitel 3.2.2 Details (vgl. [299]): . Im ersten Lebensjahr Gestorbene, dargestellt als Rate pro 1.000 Lebendgeborene . Es werden nur lebend geborene Kinder eingeschlossen, die nach der Geburt gestorben sind. Totgeborene sind nicht eingeschlossen. . Die regionale Zuordnung erfolgt nach dem Wohnort der Mutter. . Aufgrund der durch die geringen Fallzahlen zu erwartenden hohen Zufallsschwankungen auf Landkreis-Ebene werden im vorliegenden Bericht 5-Jahres-Mittelwerte gebildet (aus den aggregierten Ausgangswerten der Einzeljahre), um statistisch stabilere Ergebnisse zu erhalten als bei der Betrachtung von Einzeljahren.

Interpretation (vgl. [27]): . Neben der Versorgungsqualität während Schwangerschaft, Geburt und im ersten Lebensjahr sind das Geschlecht des Säuglings (höhere Säuglingssterblichkeit bei männlichen Säuglingen) und die Qualität der Lebensverhältnisse wichtige Einflussfaktoren. Die Säuglingssterblichkeit wird zu den vermeidbaren Sterbefällen gerechnet und bietet mehrere Ansatzpunkte für erfolgreiche Präventionsmaßnahmen. Speziell die Todesursache „plötzlicher Kindstod“ bietet ein hohes Präventionspotential.

188 Details zu Gesundheitsindikatoren

Schwerbehinderte s. Kapitel 3.2.1 Details (vgl. [299]) : . Als Schwerbehinderte werden in der Statistik der Schwerbehinderten amtlich anerkannte Schwerbehinderte gezählt, d.h. Personen mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50%, der auf Antrag vom zuständigen Landesversorgungsamt festgestellt wurde.

Interpretation: . Da der Anteil schwerbehinderter Menschen mit steigendem Alter zunimmt, ist zu erwarten, dass Regionen mit höheren Anteilen einer älteren Bevölkerung höhere Anteile schwerbehinderter Menschen aufweisen. . Die Anzahl schwerbehinderter Menschen kann beispielsweise Hinweise geben auf den Bedarf an behinderten- gerechten Versorgungsstrukturen, an Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit sowie an Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Partizipation schwerbehinderter Menschen. Die Anzahl Schwerbehinderter in den Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen geben Hinweise auf den Bedarf an Leistungen zur Inklusion in der Schule sowie auf den künftigen Bedarf an unterstützenden Leistungen beim Übergang ins Erwerbsleben.

Standardized Mortality Ratio (SMR) s. Sterberate, indirekt altersstandardisiert, S. 190

Sterbefälle, Anzahl s. Kapitel 3.1.1 Details (vgl. [7], [299]): . Anzahl aller im jeweiligen Jahr Gestorbenen, ohne die folgenden besonderen Gruppen:  Totgeborene  nachträglich beurkundete Kriegssterbefälle  gerichtliche Todeserklärungen  Gestorbene, die Angehörige der im Bundesgebiet stationierten ausländischen Streitkräfte sind  minderjährige Verstorbene, deren Väter - bzw. bei Nichtehelichen, deren Mütter - Angehörige der im Bundesgebiet stationierten ausländischen Streitkräfte sind . Maßgebend für die Registrierung der Sterbefälle ist die letzte Wohngemeinde (Hauptwohnsitz) des/der Gestorbenen, unabhängig vom Sterbeort

Interpretation: . Die Anzahl Sterbefälle erlaubt einen ersten Überblick über das Sterbegeschehen in einer Region. . Für Vergleiche zwischen Jahren und Regionen ist die absolute Zahl der Gestorbenen / Sterbefälle nicht geeignet, da sie Unterschiede in der Bevölkerungszahl sowie in der Altersstruktur der Bevölkerung unberücksichtigt lässt.

Details zu Gesundheitsindikatoren 189

Sterberate, direkt altersstandardisiert s. Kapitel 3.1.1 Details: . In der betrachteten Bevölkerung werden, getrennt nach Geschlecht, die altersgruppenspezifischen rohen Sterberaten (pro 100.000 Einwohner in der jeweiligen Altersgruppe) ermittelt und anschließend auf eine fiktive Bevölkerung, die sog. Standardbevölkerung, angewandt. . Als Standardbevölkerung wird hier die Alte Europäische Standardbevölkerung verwendet. . Zur Ermittlung der Sterberate pro Altersgruppe wird die mittlere Anzahl Sterbefälle in der betrachteten Bevölkerung im jeweiligen 3-Jahres-Bereich durch die mittlere durchschnittliche Bevölkerungszahl dividiert und mit 100.000 multipliziert. Die mittlere durchschnittliche Bevölkerungszahl ergibt sich als Mittelwert der durchschnittlichen Bevölkerungszahl der drei Jahre im betrachteten Jahresbereich; die durchschnittliche Bevölkerungszahl eines Einzeljahres wird dabei analog dem Vorgehen bei der rohen Sterberate ermittelt, vgl. S. 190). . Die altersgruppenspezifischen Sterberaten pro Altersgruppe werden mit der Bevölkerungszahl der Alten Europäischen Standardbevölkerung in der jeweiligen Altersgruppe multipliziert, aufaddiert und durch die Gesamt-Bevölkerungszahl der Alten Europäischen Standardbevölkerung dividiert. . Es werden die folgenden Altersgruppen verwendet: unter 1 Jahr, 1 bis unter 15 Jahre, 15 bis unter 20 Jahre, 20 bis unter 25 Jahre, …, 80 bis unter 85 Jahre, 85 Jahre und älter . Es gelten dieselben Besonderheiten für die Berücksichtigung von Sterbefällen in der Zahl der Gestorbenen wie bei der Definition der Anzahl Sterbefälle angegeben (vgl. Eintrag zu „Sterbefälle, Anzahl“ auf S. 188188).

Interpretation: . Die direkt altersstandardisierte Sterberate gibt somit an, wie viele Sterbefälle zu erwarten wären, wenn die betrachtete Bevölkerung dieselbe Altersstruktur wie die zur Standardisierung verwendete Standard- bevölkerung aufweisen würde. . Mit der direkt altersstandardisierten Sterberate kann das Sterbegeschehen zwischen verschiedenen Jahren bzw. zwischen verschiedenen Regionen verglichen werden, ohne dass der Vergleich durch Unterschiede in der Altersstruktur der betrachteten Bevölkerungen verzerrt wird.

190 Details zu Gesundheitsindikatoren

Sterberate, indirekt altersstandardisiert s. Kapitel 3.1.1 Details: . Die indirekt altersstandardisierte Sterberate wird auch als Standardized Mortality Ratio (SMR) bezeichnet. . Bei der indirekten Altersstandardisierung werden die altersgruppenspezifischen Sterberaten (pro 100.000 Einwohner in der jeweiligen Altersgruppe) einer Bezugsbevölkerung auf die Altersstruktur der betrachteten Region angewandt. . Als Bezugsbevölkerung wird hier die Bevölkerung Bayerns verwendet. . Zur Ermittlung der Sterberate pro Altersgruppe wird die Anzahl Sterbefälle in der Bezugsbevölkerung im jeweiligen Jahr durch die durchschnittliche Bevölkerungszahl (Mittelwert der Bevölkerungszahlen zum 31.12 des jeweiligen Jahres sowie des Vorjahres) dividiert und mit 100.000 multipliziert. . Die altersgruppenspezifischen Sterberaten der Bezugsbevölkerung werden anschließend mit der durchschnittlichen Bevölkerungszahl der jeweiligen Altersgruppe in der betrachteten Bevölkerung multipliziert (Mittelwert der Bevölkerungszahlen zum 31.12 des jeweiligen Jahres sowie zum 31.12. des Vorjahres), aufsummiert und durch 100.000 dividiert. Dies ergibt die erwartete Anzahl Sterbefälle, die sich in der untersuchten Bevölkerung ergeben würde, wenn pro Altersgruppe die altersgruppenspezifischen Sterberaten der Bezugsbevölkerung gelten würden. . Die indirekt altersstandardisierte Sterberate SMR (Standardized Mortality Ratio) ergibt sich schließlich als das Verhältnis zwischen der beobachteten und der erwarteten Anzahl Sterbefälle in der untersuchten Bevölkerung. . Es gelten dieselben Besonderheiten für die Berücksichtigung von Sterbefällen in der Zahl der Gestorbenen wie bei der Definition der Anzahl Sterbefälle angegeben (vgl. Eintrag zu „Sterbefälle, Anzahl“ auf S. 188)

Interpretation (vgl. [304]): . Die indirekt altersstandardisierte Sterberate gibt das Verhältnis zwischen der beobachteten Anzahl Sterbefälle in der untersuchten Region und derjenigen Anzahl Sterbefälle an, die zu erwarten wäre wenn in der unter- suchten Region in jeder Altersgruppe die jeweilige Sterberate der Bezugsbevölkerung gelten würde. . Der SMR-Wert kann als prozentuale Abweichung vom durchschnittlichen Sterbegeschehen in der Bezugs- bevölkerung gesehen werden. Beispiel: Wenn sich für die untersuchte Region ein SMR-Wert von 0,8 ergibt, heißt dies, dass die Sterblichkeit in der untersuchten Region um ca. 20% unter dem Durchschnitt der Bezugsbevölkerung liegt. Wenn sich für die untersuchte Region ein SMR-Wert von 1,1 ergibt, heißt dies, dass die Sterblichkeit in der untersuchten Region um ca. 10% über dem Durchschnitt der Bezugsbevölkerung liegt. Für die Bezugsbevölkerung selbst ergibt sich definitionsgemäß ein SMR-Wert von 1,0. . Bei kleinen Fallzahlen ist die indirekte Altersstandardisierung stabiler als die direkte Altersstandardisierung. . SMR-Werte gelten jeweils nur für den direkten Vergleich der untersuchten Region mit der Bezugsbevölkerung. SMR-Quotienten verschiedener Regionen (z.B. verschiedener Landkreise) sind untereinander nicht vergleichbar.

Sterberate, roh s. Kapitel 3.1.1 Details (vgl. [299]): . Anzahl Gestorbene je 100.000 Einwohner . Ermittelt durch Division der Anzahl Gestorbene durch die durchschnittliche Bevölkerung des jeweiligen Jahres und Multiplikation mit 100.000 . Die durchschnittliche Bevölkerung wird bestimmt als Mittelwert der Bevölkerungszahlen zum 31.12 des jeweiligen Jahres sowie des Vorjahres. . Es gelten dieselben Besonderheiten für die Berücksichtigung von Sterbefällen in der Zahl der Gestorbenen wie bei der Definition der Anzahl Sterbefälle angegeben (vgl. Eintrag zu „Sterbefälle, Anzahl“ auf S. 188188).

Interpretation: . Die rohe Sterberate gibt einen Überblick über das Sterbegeschehen. . Unterschiede zwischen verschiedenen Jahren und/oder Regionen können auf Unterschiede in der Alters- und Geschlechtsstruktur der zugrundeliegenden Bevölkerung zurückzuführen sein.

Details zu Gesundheitsindikatoren 191

Suizidrate s. Kapitel 3.2.2 Details (vgl. [305]): . Anzahl Suizidsterbefälle (vorsätzliche Selbsttötungen) pro 100.000 Einwohner . Aufgrund der durch die geringen Fallzahlen zu erwartenden hohen Zufallsschwankungen auf Landkreis-Ebene werden 5-Jahres-Mittelwerte berichtet, um statistisch stabilere Ergebnisse zu erhalten als bei der Betrachtung von Einzeljahren. . Es gelten dieselben Besonderheiten für die Berücksichtigung von Sterbefällen in der Zahl der Gestorbenen wie bei der Definition der Anzahl Sterbefälle angegeben (vgl. Eintrag zu „Sterbefälle, Anzahl“ auf S.188). . Die im Indikator erfassten Suizidsterbefälle umfassen per definitionem keine Suizidfälle im Alter unter 10 Jahren. . Die Suizidraten werden üblicherweise getrennt nach Geschlecht angegeben, da es bei den vollzogenen Suiziden deutlich Geschlechterunterschiede gibt, mit ca. dreimal so hohen Suizidraten bei Männern wie bei Frauen.

Interpretation: . Unterschiede zwischen verschiedenen Jahren und/oder Regionen können auf Unterschiede in der Altersstruktur der zugrundeliegenden Bevölkerung zurückzuführen sein.

Todesursachen s. Kapitel 3.1.1 Details (vgl. [7], [299], [306]): . Die Todesursachenstatistik basiert auf den ärztlich ausgestellten Leichenschauscheinen (Todes- bescheinigungen) sowie den von den Standesämtern ausgestellten Sterbefallzählkarten. . Die im Leichenschauschein eingetragene Todesursache richtet sich nach der 10. Revision der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme ICD-10 (International Classification of Diseases, 10th revision). Die ICD-10-Kapitel VI, VII und VII werden hierbei zusammengefasst betrachtet in der Diagnosegruppe VI-VIII (Krankheiten des Nervensystems). . In die Todesursachenstatistik geht von den Einträgen im Leichenschauschein nur das Grundleiden ein, welches ggf. über eine Kausalkette weiterer Leiden zum Tode führte. . In der Todesursachenstatistik können insbesondere bei Eingrenzung auf kleinere regionale Gebiete, z.B. auf Landkreisebene, Datenschutzanforderungen eine Umschlüsselung von Todesursachen erforderlich machen. . In die Auswertung der Todesursachen auf Landkreisebene im hier vorliegenden Bericht werden solche Todesfälle aus den Analysen ausgeschlossen, bei denen es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Fälle handelt, die aufgrund von Datenschutzanforderungen auf den ICD-10-Code R99 („sonstige ungenau oder nicht näher bezeichnete Todesursachen“) umgeschlüsselt werden mussten. Solche Fälle sind erkenntlich daran, dass in der jeweiligen Altersgruppe innerhalb des betrachteten Geschlechts nur die ICD-Kodierung R96-R99 auftritt. . Bei der Betrachtung von 3-Jahres-Mittelwerten wird die mittlere Anzahl Fälle bzw. die mittlere Anzahl PYLL (vgl. S. 187) für den jeweiligen 3-Jahres-Bereich bestimmt. Anschließend wird ermittelt, wie sich diese mittleren Anzahlen prozentual auf die verschiedenen Todesursachen verteilen. . Es gelten dieselben Besonderheiten für die Berücksichtigung von Sterbefällen in der Zahl der Gestorbenen wie bei der Definition der Anzahl Sterbefälle angegeben (vgl. Eintrag zu „Sterbefälle, Anzahl“ auf S. 188).

Interpretation: . Die Auswertung der Haupt-Todesursachen ermöglicht indirekte Rückschlüsse auf die krankheitsgruppen- spezifische Morbidität in der jeweiligen Region. . Aus regionalen Besonderheiten bei der anteiligen Bedeutung verschiedener Todesursachen kann ggf. Handlungsbedarf für Präventionsmaßnahmen und für die Planung der Gesundheitsversorgung abgeleitet werden.

192 Details zu Gesundheitsindikatoren

Verunglückte im Straßenverkehr s. Kapitel 3.2.2 Details (vgl. [299], [307]): . Gezählt werden verletzte und getötete Personen, die bei Unfällen im Fahrverkehr (inkl. Eisenbahn), auf öffentlichen Wegen und Plätzen Körperschäden erlitten haben. Nicht erfasst sind Unfälle, die Fußgänger allein betreffen (z. B. Sturz), und Unfälle, die sich auf Privatgrundstücken ereignen. . Die regionale Zuordnung erfolgt nach dem Unfallort (unabhängig vom Wohnort des Verunglückten). . Als Bezugsbevölkerung wird die Wohnbevölkerung des Unfallorts verwendet. Die Rate wird pro 100.000 Einwohner angegeben.

Interpretation: . Bei Leichtverletzten ist eine erhebliche Untererfassung anzunehmen. . Die Unterschiede in der regionalen Zuordnung bei der Anzahl Verunglückter einerseits (Unfallort) bzw. der Bezugsbevölkerung (Wohnbevölkerung) andererseits sind bei der Interpretation zu beachten. Insbesondere in mittleren Altersgruppen kann dieser Unterschied in der regionalen Zuordnung möglicherweise dazu führen, dass sich - z.B. wegen Berufspendlern - systematisch höhere Raten in Stadtstaaten/Städten als im Umland ergeben.

Vorzeitige Sterberate, direkt altersstandardisiert s. Kapitel 3.1.2 Details: . Sterbefälle im Alter unter 65 Jahren je 100.000 Einwohner unter 65 Jahren, direkt altersstandardisiert . Ermittlung analog direkt altersstandardisierte Sterberate, jedoch eingeschränkt auf Bevölkerung im Alter unter 65 Jahre . Anders als bei den Potential Years of Life Lost (PYLL, vgl. S. 187) gehen hier auch Sterbefälle im Alter unter 1 Jahr ein. . Es gelten dieselben Besonderheiten für die Berücksichtigung von Sterbefällen in der Zahl der Gestorbenen wie bei der Definition der Anzahl Sterbefälle angegeben (vgl. Eintrag zu „Sterbefälle, Anzahl“ auf S.188).

Interpretation (vgl. [299]): . Die direkt altersstandardisierte vorzeitige Sterberate gibt an, wie viele vorzeitige Sterbefälle zu erwarten wären, wenn die betrachtete Bevölkerung dieselbe Altersstruktur wie die zur Standardisierung verwendete Standard- bevölkerung aufweisen würde. . Die direkte Altersstandardisierung der vorzeitigen Sterberate ermöglicht einen Vergleich zwischen verschiedenen Jahren bzw. zwischen verschiedenen Regionen ohne Verzerrungen durch Unterschiede in der Altersstruktur der betrachteten Bevölkerungen. . Sterbefälle vor dem Alter von 65 Jahren gelten oftmals als vermeidbar. . Die vorzeitige Sterberate ist besonders relevant für die Ableitung von Prioritäten für die Gesundheitsversorgung und Prävention.

Ergänzende Auswertungen 193

C. Ergänzende Auswertungen

Tabelle 46: Haupt-Todesursachen in Bayern (bezogen auf Anzahl Fälle), Mittelwert der Jahre 2013-2015

Frauen: ICD-10- ICD-10- Diagnose Mittlere Anteil Kapitel Code Anzahl in %a Sterbefälle 1. IX I00-I99 Krankheiten des Kreislaufsystems 28.942,0 43,4% 2. II C00-D48 Neubildungen 15.068,0 22,6% 3. V F00-F99 Psychische und Verhaltensstörungen 4.272,7 6,4% 4. X J00-J99 Krankheiten des Atmungssystems 4.015,3 6,0% 5. XI K00-K93 Krankheiten des Verdauungssystems 2.725,3 4,1% Sonstige 11.644,0 17,5% Insgesamt 66.667,3 100,0%

Männer: ICD-10- ICD-10- Diagnose Mittlere Anteil Kapitel Code Anzahl in %a Sterbefälle 1. IX I00-I99 Krankheiten des Kreislaufsystems 22.605,7 36,7% 2. II C00-D48 Neubildungen 17.120,0 27,8% 3. X J00-J99 Krankheiten des Atmungssystems 4.642,0 7,5% 4. XX V01-Y98 Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität 2.956,3 4,8% 5. XI K00-K93 Krankheiten des Verdauungssystems 2.928,7 4,8% Sonstige 11.269,3 18,3% Insgesamt 61.522,0 99,9% a: Summe der Prozentwerte kann aufgrund von Rundung von 100,0% abweichen.

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Todesursachenstatistik), Tabelle 23211-002s, zuletzt abgerufen am 7.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

194 Ergänzende Auswertungen

Abbildung 65: Zeitliche Entwicklung der direkt altersstandardisieren vorzeitigen Sterblichkeit in den Vergleichsregionen, 2004-2006 bis 2013-2015

LK Erding 250 203 198 202 191 187 200 175 166 166 165 172

150 105 103 103 101 95 95 99 97 87 100 85

Frauen

direkt altersstandardisiert direkt 50 Männer

Sterberate pro 100.000 Einwohner < 65 J., 65 < 100.000Einwohner pro Sterberate 0

LK Miesbach 236 250 229 230 226 220 215 219 214 202 192 200

150 117 115 111 102 107 107 102 93 86 100 79

Frauen direkt altersstandardisiert direkt 50 Männer

Sterberate pro 100.000 Einwohner < 65 J., 65 < 100.000Einwohner pro Sterberate 0

LK Weilheim-Schongau 250 231 230 213 215 211 202 191 193 200 183 180

150 114 117 111 115 113 116 114 111 103 98 100

Frauen

direkt altersstandardisiert direkt 50 Männer

Sterberate pro 100.000 Einwohner < 65 J., 65 < 100.000Einwohner pro Sterberate 0

Ergänzende Auswertungen 195

Reg.-Bezirk Oberbayern 250 215 212 209 205 201 196 192 186 200 179 174

150 116 114 110 111 110 110 108 106 101 98 100

Frauen direkt altersstandardisiert direkt 50 Männer

Sterberate pro 100.000 Einwohner < 65 J., 65 < 100.000Einwohner pro Sterberate 0

Bayern 238 233 250 228 222 218 213 209 204 198 196 200

150 123 122 119 117 115 114 112 111 108 107 100

Frauen

direkt altersstandardisiert direkt 50 Männer

Sterberate pro 100.000 Einwohner < 65 J., 65 < 100.000Einwohner pro Sterberate 0

Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Todesursachenstatistik, Fortschreibung des Bevölkerungsstandes), Tabellen 23211-004s und 12411-007s, zuletzt abgerufen am 7.12.2017 und 8.12.2017

Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

196 Ergänzende Auswertungen

Tabelle 47: Haupt-Todesursachen für verlorene Lebensjahre (PYLL) durch vorzeitige Sterblichkeit in Bayern, Mittelwert der Jahre 2011-2015

Frauen: ICD-10- ICD-10- Diagnose Mittlerer Anteil in % Kapitel Code Anzahl PYLL 1. II C00-D48 Neubildungen 33.087,7 44,6% 2. XX V01-Y98 Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität 11.052,5 14,9% 3. IX I00-I99 Krankheiten des Kreislaufsystems 9.166,3 12,4% 4. XI K00-K93 Krankheiten des Verdauungssystems 4.328,5 5,8% 5. VI-VIII G00-H95 Krankheiten des Nervensystems und der 3.890,2 5,2% Sinnesorgane Sonstige 12.580,9 17,0% Insgesamt 74.106,1 99,9%

Männer: ICD-10- ICD-10- Diagnose Mittlere Anteil in % Kapitel Code Anzahl PYLL 1. II C00-D48 Neubildungen 36.005,9 25,7% 2. XX V01-Y98 Äußere Ursachen von Morbidität und Mortalität 34.162,6 24,4% 3. IX I00-I99 Krankheiten des Kreislaufsystems 25.728,0 18,3% 4. XI K00-K93 Krankheiten des Verdauungssystems 9.747,3 7,0% 4. V F00-F99 Psychische und Verhaltensstörungen 9.669,4 6,9% Sonstige 24.928,4 17,8% Insgesamt 140.241,6 100,1%

a: Summe der Prozentwerte kann aufgrund von Rundung von 100,0% abweichen. Quelle: Eigene Berechnungen aufbauend auf GENESIS-Online Bayern [7] (Todesursachenstatistik), Tabelle 23211-002s, zuletzt abgerufen am 7.12.2017 Datenhalter: Bayerisches Landesamt für Statistik

Ergänzende Auswertungen 197

Tabelle 48: Bedarfsplanung vertragsärztliche Versorgung: Allgemeine Verhältniszahlen pro Arztgruppe

Versorgungsebene Arztgruppe Allgemeine Verhältniszahl (ein Arzt je Anzahl Einwohner)

Hausärztliche Versorgung

einheitlich 1.671

Allgemeine fachärztliche Versorgung nach Kreistypa Typ 1 Typ 2 Typ 3 Typ 4 Typ 5 Augenärzte 13.399 20.229 24.729 22.151 20.664 Chirurgen 26.230 39.160 47.479 42.318 39.711 Frauenärzte 3.733 5.619 6.606 6.371 6.042 Hautärzte 21.703 35.704 42.820 41.924 40.042 HNO-Ärzte 17.675 26.943 34.470 33.071 31.768 Kinderärzte 2.405 3.587 4.372 3.990 3.859 Nervenärzteb 13.745 28.921 33.102 31.938 31.183 Orthopäden 14.101 22.298 26.712 26.281 23.813 Psychotherapeutenc 3.079 7.496 9.103 8.587 5.953 Urologen 28.476 45.200 52.845 49.573 47.189

Spezialisierte fachärztliche Versorgung

Anästhesisten 46.917 Fachinternisten 21.508 Kinder- und 16.909 Jugendpsychiater Radiologen 49.095

Gesonderte fachärztliche Versorgung

Humangenetiker 606.384 Laborärzte 102.001 Neurochirurgen 161.207 Nuklearmediziner 118.468 Pathologen 120.910 Physikalische- und 170.542 Rehabilitations-Mediziner Strahlentherapeuten 173.576 Transfusionsmediziner 1.322.452

a: Der Landkreis Landsberg am Lech ist dem Kreistyp 4 zugeordnet. b: Nervenärzte, Neurologen, Psychiater sowie Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie c: Überwiegend oder ausschließlich psychotherapeutisch tätige Ärzte, Fachärzte für Psychotherapeutische Medizin, Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychologische Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten

Quelle: Bedarfsplanungsrichtlinie in der Fassung vom 20.12.2012, zuletzt geändert am 16.6.2016 [67]

198 Ergänzende Auswertungen

Tabelle 49: Bedarfsplanung vertragsärztliche Versorgung: Leistungsbedarfsfaktoren pro Arztgruppe

Arztgruppe Leistungsbedarfs- faktor Anästhesisten 1,801 Augenärzte 6,741 Chirurgen 1,459 Frauenärzte 0,358 Hausärzte 2,567 Hautärzte 1,862 HNO-Ärzte 1,353 Internisten 4,168 Nervenärzte 1,757 Orthopäden 2,030 Psychotherapeuten 0,135 Radiologen 1,714 Urologen 5,681

Quelle: Bedarfsplanungsrichtlinie [67], Anlage 4.1

Ergänzende Auswertungen 199

Tabelle 50: Bedarfsplanung vertragsärztliche Versorgung: Zuordnung der Gemeinden zu den beiden Planungsbereichen für die hausärztliche Versorgung im Landkreis Landsberg am Lech

Planungsbereich Gemeinde

Landsberg a. Lech Eching a. Ammersee Egling a.d. Paar Eresing Finning Geltendorf Gemeindefreie Gebiete Greifenberg Igling Kaufering Landsberg a. Lech Penzing Prittriching Schondorf a. Ammersee Schwifting Utting a. Ammersee Weil Windach Dießen a. Ammersee Apfeldorf Denklingen Dießen a. Ammersee Hofstetten Pürgen Rott Thaining Unterdießen Vilgertshofen

Quelle: Bedarfsplan der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Stand 1. Dezember 2016 [70] 200 Ergänzende Auswertungen

Tabelle 51: Versorgungssituation lt. KVB-Bedarfsplan zur gesonderten fachärztlichen Versorgung in Bayern

Gesonderte fachärztliche Versorgung Human- Labor- Neuro- Nuklear- Patho- Physikal. Strahlen- Trans- Planungsbereich: Bayerna genetiker ärzte chirurgen mediziner logen u. Reha- therapeuten fusions- Med. med. Allgemeine Verhältniszahl (ein Arzt je Anzahl 1:606.384 1:102.001 1:161.207 1:118.468 1:120.910 1:170.542 1:173.576 1:1.322.452 Einwohner) nach Modifikation um Demografiefaktor

Anzahl Ärzte nach Anrechnung in Bedarfsplanung 28,25 142,25 146,25 159,5 128,25 137,68 116,25 11,0 davon: Vertragsärzte 12,5 17,0 91,0 85,75 70,0 93,13 48,0 6,0 Angestellte Ärzte 15,75 125,25 55,25 73,75 58,25 44,55 68,25 5,0

Anzahl Einwohner pro Arzt 454.638 90.288 87.819 80.524 100.144 93.285 110.482 1.167.592

Versorgungsgrad 133,4% 113,0% 183,6% 147.1% 120,7% 182,8% 157,1% 113,3% Planungsbereich gesperrt? ja ja ja ja ja ja ja ja Anzahl Ärzte oberhalb der Sperrgrenze 5,0 3,7 58,6 40,2 11,4 54,8 34,9 0,3

Personenzählung Ärzte 42 173 197 188 165 156 150 20 Durchschnittsalter Ärzte in Jahren 51,5 53,4 51,7 52,6 51,1 55,5 50,9 54,6 Anteil Ärzte 60 Jahre und älter 21,4% 26,6% 14,2% 16,5%. 16,4% 26,9% 12,0% 25,0% Anteil Ärzte unter 45 Jahre 31,0% 18,5% 18,8% 16,5% 26,1% 4,5% 22,0% 5,0% Anteil weiblicher Ärzte 76% 40% 14% 23% 34% 36% 42% 30% a: Einwohner zum 31.12.2015: 12.843.514 Quelle: Planungsblätter zu KVB-Bedarfsplan Dezember 2016, Stand Juli 2017 [77], KVB-Versorgungsatlanten Stand August 2017 [78], eigene Berechnungen Literatur 201

Literatur

1. Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech. Über die GR+. URL: https://www.gesundheitsregionplus- landsberg.de/ueber-die-gr/ (letzter Zugriff am 13.1.2018)

2. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Gesundheitsregionenplus: Konzept. Stand: 09.03.2016. URL: https://www.stmgp.bayern.de/wp- content/uploads/2016/04/konzept_gesundheitsregionen_plus_2016.pdf (letzter Zugriff am 22.12.2016)

3. Schulz R, Zollikofer S, Kuhn J. Berichtsschablone, Gesundheitsprofile & Co.: Ressourcen für die kommunale Gesundheitsberichterstattung in Bayern. Kongressbeitrag. Gesundheitswesen 2015; 77 (08/09): A180

4. R Core Team. R: A language and environment for statistical computing. Vienna, Austria: R, Foundation for Statistical Computing; 2017. URL: https://www.R-project.org

5. QGIS. A Free and Open Source Geographic Information System. URL: https://qgis.org/en/site/

6. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Leitfaden: Empfehlungen für die praktische Umsetzung von Gesundheitsregionenplus. URL: https://www.lgl.bayern.de/downloads/gesundheit/gesundheitsversorgung/doc/leitfaden_gesundheitsregionen plus.pdf (letzter Zugriff am 21.12.2016)

7. Bayerisches Landesamt für Statistik. München. GENESIS-Online (Bayern). URL: https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online (letzter Zugriff am 8.12.2017)

8. Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Laufende Raumbeobachtung – Raumabgrenzungen. Siedlungsstrukturelle Kreistypen 2015. URL: http://www.bbsr.bund.de/cln_032/nn_1067638/BBSR/DE/Raumbeobachtung/Raumabgrenzungen/Kreistypen 4/kreistypen.html

9. Metropolregion München. URL: https://www.metropolregion-muenchen.eu/metropolregion-muenchen/ (letzter Zugriff: 8.4.2017)

10. Regionaler Planungsverband München. URL: http://www.region-muenchen.com (letzter Zugriff: 8.4.2017)

11. Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat. URL: http://www.landesentwicklung- bayern.de/fileadmin/user_upload/landesentwicklung/Dokumente_und_Cover/Instrumente/LEP_08_2013/Anh ang_1_-_Zentrale_Orte.pdf

12. Bayerisches Landesamt für Statistik. Statistik. Bevölkerungsstand. URL: https://www.statistik.bayern.de/statistik/bevoelkerungsstand/00044.php (letzter Zugriff am 7.6.2017)

13. Bayerisches Landesamt für Statistik. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2035. Demografisches Profil für den Landkreis Landsberg am Lech. Beiträge zu Statistik Bayerns, Heft 548. URL: https://www.statistik.bayern.de/statistik/kreise/09181.pdf (letzter Zugriff am 25.5.2017)

14. Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 100-1, veröffentlichten bereinigten Fassung, zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 13. Juli 2017 (BGBl. I S. 2347). URL: http://www.gesetze-im-internet.de/gg/GG.pdf

15. Lampert T, Saß A-C, Häfelinger M, Ziese T. Armut, soziale Ungleichheit und Gesundheit. Expertise des Robert Koch-Instituts zum 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Robert Koch-Institut. Berlin; 2005.

16. Mielck, A. Soziale Ungleichheit und Gesundheit: Empirische Ergebnisse, Erklärungsansätze, Interventionsmöglichkeiten. Hans Huber; 2000

17. Maier W, Fairburn J, Mielck A. Regionale Deprivation und Mortalität in Bayern. Entwicklung eines ,Index Multipler Deprivation‘ auf Gemeindeebene. Gesundheitswesen 2012; 74(07): 416-425 202 Literatur

18. Maier W, Scheidt-Nave C, Holle R, Kroll LE, Lampert T, Du Y, Heidemann C, Mielck A. Area Level Deprivation Is an Independent Determinant of Prevalent Type 2 Diabetes and Obesity at the National Level in . Results from the National Telephone Health Interview Surveys 'German Health Update' GEDA 2009 and 2010. PloS one 2014; 9(2):e89661

19. Bayerisches Landesamt für Statistik. Statistische Berichte. Verfügbares Einkommen und Primäreinkommen der privaten Haushalte 1991 bis 2015. Kreisfreie Städte und Landkreise, Regierungsbezirke, Regionen. Fürth; 2017. URL: https://www.statistik.bayern.de/veroeffentlichungen/advanced_search_result.php?keywords=Verf%FCgbares +Einkommen+und+Prim&x=31&y=17 (zuletzt abgerufen am 11.1.2018)

20. Bayerisches Landesamt für Statistik, Hrsg. Statistik kommunal 2015. Landkreis Landsberg am Lech 09 181. URL: https://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09181.pdf (letzter Zugriff am 5.1.2017)

21. Statistische Ämter des Bundes und der Länder. Regionaldatenbank Deutschland. URL: https://www.regionalstatistik.de/genesis/online/logon (letzter Zugriff am 12.7.2017)

22. Bayerisches Landesamt für Statistik. Pressemitteilung. Rund zwei Drittel der Berufspendler in Bayern fahren mit dem Auto. URL: https://www.statistik.bayern.de/presse/archiv/2013/350_2013.php (letzter Zugriff am 20.1.2018)

23. Statistisches Bundesamt. Gesundheit: Todesursachen in Deutschland. Fachserie 12 Reihe 4. Erschienen am 19.01.2017, korrigiert am 10.03.2017 (Korrekturlieferung eines Bundeslandes). URL: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Gesundheit/Todesursachen/Todesursachen21204001 57004.pdf?__blob=publicationFile (letzter Zugriff am 7.12.2017)

24. Robert Koch-Institut. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Heft 52. Sterblichkeit, Todesursachen und regionale Unterschiede. Berlin; 2011. URL: http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsT/sterblic hkeit.pdf?__blob=publicationFile (letzter Zugriff am 7.12.2017)

25. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheitsprofile Bayern, URL: http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/gesundheitsatlas/profile/atlas.html (zuletzt abgerufen am 8.12.2017)

26. Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Hrsg. Indikatoren und Karten zur Raum- und Stadtentwicklung. INKAR. Ausgabe 2017. Bonn; 2016. URL: http://www.inkar.de/ (letzter Zugriff am 8.12.2017)

27. Robert Koch-Institut, Hrsg. Gesundheit in Deutschland. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gemeinsam getragen von RKI und Destatis. Berlin: RKI; 2015. URL: http://edoc.rki.de/documents/rki_fv/refNzCggQ8fNw/PDF/29PIbXnI56Jfc.pdf (letzter Zugriff am 10.12.2017)

28. Joegbes, S. Zensus 2011 – Erste demografische Ergebnisse für München und die Region. In: Statistisches Amt der Landeshauptstadt München, Hrsg. Münchner Statistik. 2. Quartalsheft. Jahrgang 2013. München; 2013: 32-48. URL: https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtinfos/Statistik/Bev-lkerung/Berichte.html (letzter Zugriff am 10.12.2017)

29. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheitsindikatoren Bayern, URL: http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/gesundheitsindikatoren/index.htm (letzter Zugriff am 10.12.2017)

30. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheitsindikatoren Bayern. Kommentar zu Indikator 3.19C (L) Hausärztliche Praxis: ambulante Fälle nach Geschlecht, Land im Regionalvergleich, Jahr. URL: https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/gesundheitsindikatoren/themenfeld03/indi kator0319c.htm (letzter Zugriff am 10.12.2017)

31. Bayerisches Landesamt für Statistik. Bildung, Soziales, Gesundheit, Rechtspflege. Gesundheitswesen. Ausgewählte Statistiken. URL: https://www.statistik.bayern.de/statistik/gesundheitswesen/ (letzter Zugriff am 10.12.2017) Literatur 203

32. Bayerisches Landesamt für Statistik. Statistische Berichte. Pflegeeinrichtungen, ambulante sowie stationäre und Pflegetagegeldempfänger in Bayern. Ergebnisse der Pflegestatistik. Stand: 15. bzw. 31. Dezember 2015. Fürth; 2017. URL: https://www.statistik.bayern.de/veroeffentlichungen (letzter Zugriff am 10.12.2017)

33. Statistisches Bundesamt. Pflegestatistik 2015. Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung. Deutschlandergebnisse. Wiesbaden; 2017. URL: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Gesundheit/Pflege/PflegeDeutschlandergebnisse5224 001159004.pdf (letzter Zugriff am 10.12.2017)

34. Statistische Ämter des Bundes und der Länder. Demografischer Wandel in Deutschland. Heft 2. Auswirkungen auf Krankenhausbehandlungen und Pflegebedürftige im Bund und in den Ländern. Ausgabe 2010. URL: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Bevoelkerung/DemografischerWandel/Krankenhausbe handlungPflegebeduerftige5871102109004.pdf (letzter Zugriff am 10.12.2017)

35. Rothgang H, Kalwitzki T, Unger R, Amsbeck H. Pflege in Deutschland im Jahr 2030 – regionale Verteilung und Herausforderungen. Analysen und Konzepte aus dem Programm „LebensWerte Kommune“. Ausgabe 4/2016. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung; 2016. URL: http://www.bertelsmann- stiftung.de/fileadmin/files/Projekte/89_Kommunen_der_Zukunft/Policy_LebensWK_4_2016_final.pdf (letzter Zugriff am 10.12.2017)

36. Bertelsmann Stiftung. wegweiser-kommune.de. Prognose-Daten / Basisdaten Pflegevorausberechnung. URL: http://www.wegweiser-kommune.de/statistik/landsberg-am-lech-lk+basisdaten- pflegevorausberechnung+2013-2030+tabelle (letzter Zugriff am 10.12.2017)

37. Bundesministerium für Gesundheit. Praxisseiten Pflege. Schnelleinstieg. Die Pflegestärkungsgesetze. Praxisseiten Pflege 08/2016. URL: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Pflege/Praxisseiten_Pflege /1.5_Pflegestaerkungsgesetz.pdf (letzter Zugriff am 10.12.2017)

38. Statistische Bundesamt (Destatis). Gesundheitsberichterstattung des Bundes – Gemeinsam getragen von RKI und Destatis. URL: http://www.gbe-bund.de (letzter Zugriff am 11.12.2017)

39. Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen. Weitere Materialien zum Dritten Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern. Materialienband. URL: http://www.stmas.bayern.de/imperia/md/content/stmas/stmas_internet/sozialpolitik/20120813materialien.pdf (letzter Zugriff am 12.12.2017)

40. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Bayerischer Kindergesundheitsbericht. München; 2015. URL: https://www.bestellen.bayern.de (letzter Zugriff am 12.12.2017)

41. Robert Koch-Institut. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. KiGGS – Kinder- und Jugendgesundheitsstudie Welle 1. Projektbeschreibung. Berlin; 2011. URL: http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/KiGGS _welle1.pdf (letzter Zugriff am 12.12.2017)

42. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheit der Vorschulkinder in Bayern. Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung zum Schuljahr 2013/2014. Statistisch- epidemiologischer Bericht. Band 9 der Schriftenreise Schuleingangsuntersuchung in Bayern. Internetausgabe; Stand Dezember 2016. URL: https://www.lgl.bayern.de/publikationen/gesundheit/doc/schuleingangsuntersuchung_2013_2014.pdf (letzter Zugriff am 14.12.2017)

43. Kromeyer-Hauschild M, Wabitsch M, Kunze D· et al. Perzentile für den Body-mass-Index für das Kindes- und Jugendalter unter Heranziehung verschiedener deutscher Stichproben. Monatsschrift Kinderheilkunde 2001; 149 (8): 807–818

44. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheitsindikatoren Bayern. Kommentar zu Indikator 4.9A (L) Body Mass Index (BMI) bei Kindern zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchung, Land im Regionalvergleich, Jahr. URL: 204 Literatur

https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/gesundheitsindikatoren/themenfeld04/indi kator0409a.htm (letzter Zugriff am 14.12.2017)

45. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheitsreport Bayern. Ausgabe 3/2010. Suizide in Bayern. Erlangen; 2010. URL: https://www.lgl.bayern.de/publikationen/index.htm#gesundheitsberichterstattung (letzter Zugriff am 14.12.2017)

46. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheitsreport Bayern. Psychische Gesundheit - Update 2011. München; 2011. URL: https://www.lgl.bayern.de/publikationen/index.htm#gesundheitsberichterstattung (letzter Zugriff am 14.12.2017)

47. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Bericht „Psychische Gesundheit von Erwachsenen in Bayern, Schwerpunkt Depression“. April 2017. URL: https://www.stmgp.bayern.de/wp- content/uploads/2017/04/bayerischer_bericht_depression_06-04-2017.pdf (letzter Zugriff am 15.12.2017)

48. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Bericht zur psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen in Bayern. München; 2016. URL: https://www.bestellen.bayern.de (zuletzt abgerufen am 15.12.2017)

49. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheitsreport Bayern. Ausgabe 3/2014. Demenzerkrankungen – Update 2014. URL: https://www.lgl.bayern.de/publikationen/index.htm#gesundheit (letzter Zugriff am 10.12.2017)

50. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Bayerisches Krebsregister - Datenbankabfrage. URL: http://www.krebsregister-bayern.de/lgl_abfrage_d.php (letzter Zugriff am 18.12.2017 zum Datenstand 09.05.2017)

51. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Jahresbericht 2014 des bevölkerungsbezogenen Krebsregisters Bayern. Krebs in Bayern in den Jahren 2011 und 2012. Band 1 der Schriftenreihe Krebsregister Bayern. Erlangen; 2015. URL: https://www.lgl.bayern.de/publikationen/index.htm#gesundheitsberichterstattung (letzter Zugriff am 18.12.2017)

52. Kuznetsov L, Maier W, Hunger M, Meyer M, Mielck A. Regional deprivation in , Germany: linking a new deprivation score with registry data for lung and colorectal cancer. Int J Public Health 2012;57(5): 827- 35.

53. Robert Koch-Institut. Gesundheitsmonitoring. Themenschwerpunkt Chronische Erkrankungen. Herz- Kreislauf-Erkrankungen. URL: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Chronische_Erkrankungen/HKK/HKK_node.h tml (letzter Zugriff am 16.12.2017)

54. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheitsindikatoren. Kommentar zu Indikator 3.96C (L) Ambulante Patienten mit COPD (J44) nach Geschlecht, Land im Regionalvergleich, Jahr. URL: https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/gesundheitsindikatoren/themenfeld03/indi kator0396c.htm (letzter Zugriff am 15.12.2017)

55. Robert Koch-Institut, Hrsg. Prävalenz von Diabetes mellitus. Faktenblatt zu DEGS1: Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (2008 – 2011). Berlin; 2016. URL: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsF/degs1 /Diabetes_mellitus.pdf?__blob=publicationFile (zuletzt abgerufen am 16.12.2017)

56. Heidemann C, Du Y, Schubert I, Rathmann W, Scheidt-Nave C. Prävalenz und zeitliche Entwicklung des bekannten Diabetes mellitus. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1). Bundesgesundheitsblatt 2013; 56: 668–677. URL: http://edoc.rki.de/oa/articles/reStimZmeS2/PDF/28z6BcQzEazE.pdf (letzter Zugriff am 16.12.2017) Literatur 205

57. Heidemann C, Du Y, Paprott R, Haftenberger M, Rathmann W, Scheidt-Nave C. Temporal changes in the prevalence of diagnosed diabetes, undiagnosed diabetes and prediabetes: findings from the German Health Interview and Examination Surveys in 1997–1999 and 2008–2011. Diabet. Med. 2016; 33: 1406–1414

58. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Impfstatus der Kinder in Bayern: Fokus Masern – Update 2017. Gesundheitsreport Bayern. Ausgabe 1/2017. URL: https://www.lgl.bayern.de/publikationen/doc/gesundheitsreport_2017_01.pdf (letzter Zugriff am 21.12.2017)

59. Robert Koch-Institut. Impfquoten bei der Schuleingangsuntersuchung in Deutschland 2015. Epid Bull 2017; 16: 137-142. URL: http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2017/Ausgaben/16_17.pdf?__blob=publicationFile (letzter Zugriff a, 21.12.2017)

60. Gemeinsamer Bundesausschuss. Themenschwerpunkte. Früherkennungsuntersuchungen im Überblick. URL: https://www.g-ba.de/institution/themenschwerpunkte/frueherkennung/ueberblick/ (letzter Zugriff am 21.12.2017)

61. Kroll LE, Lampert T. Regionalisierung von Gesundheitsindikatoren. Ergebnisse aus der GEDA-Studie 2009. Bundesgesundheitsblatt 2011; 55: 129-140. URL: https://www.versorgungsatlas.de/fileadmin/ziva_docs/31/fulltext_Kroll.pdf (letzter Zugriff am 19.12.2017)

62. Kroll LE, Lampert T. Kleinräumige Schätzung von Gesundheitsindikatoren auf Basis der GEDA-Studie 2009. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 12/08. Berlin 2012. DOI: 10.20364/VA-12.08.URL: https://www.versorgungsatlas.de/themen/methodische-aspekte- der-versorgungsforschung/?tab=2&uid=31 (letzter Zugriff am 19.12.2017)

63. Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung - (Artikel 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 1988, BGBl. I S. 2477, 2482), zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 17. August 2017 (BGBl. I S. 3214). URL: https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/index.html (letzter Zugriff am 21.12.2017)

64. Gesetz zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV- Versorgungsstrukturgesetz – GKV-VStG). Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil I Nr. 70: 2983-3022. Bundesanzeiger Verlag. URL: https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?start=%2F%2F*[%40attr_id%3D%27bgbl111070.pdf%27]#__bgbl__ %2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl111s2983.pdf%27%5D__1513887071492 (letzter Zugriff am 21.12.2017)

65. Gemeinsamer Bundesausschuss. Zusammenfassende Dokumentation Beratungsverfahren gemäß § 5 Abs. 1 VerfO i.V.m.§ 101 Abs. 1 SGB V. Bedarfsplanungs-Richtlinie (BPL-RL). Stand: 18. Juni 2013. Unterausschuss Bedarfsplanung des Gemeinsamen Bundesausschusses. URL: https://www.g- ba.de/downloads/40-268-2501/2012-12-20_Bedarfsplanung-Neufassung-VStG_ZD.pdf (letzter Zugriff am 21.12.2017)

66. Gemeinsamer Bundesausschuss. Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Bedarfsplanung sowie die Maßstäbe zur Feststellung von Überversorgung und Unterversorgung in der vertragsärztlichen Versorgung (Bedarfsplanungs-Richtlinie) in der Neufassung vom 15. Februar 2007 veröffentlicht im Bundesanzeiger 2007 S. 3 491, zuletzt geändert am 6. September 2012, veröffentlicht im Bundesanzeiger (BAnz AT 21.09. 2012 B4) in Kraft getreten am 6. September 2012. URL: https://www.g- ba.de/downloads/62-492-637/BPL-RL_2012-09-06_gesamt.pdf (letzter Zugriff am 21.12.2017)

67. Gemeinsamer Bundesausschuss. Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Bedarfsplanung sowie die Maßstäbe zur Feststellung von Überversorgung und Unterversorgung in der vertragsärztlichen Versorgung (Bedarfsplanungs-Richtlinie) in der Neufassung vom 20. Dezember 2012. veröffentlicht im Bundesanzeiger BAnz AT 31.12.2012 B7 vom 31. Dezember 2012. in Kraft getreten am 1. Januar 2013, zuletzt geändert am 15. Dezember 2016. veröffentlicht im Bundesanzeiger BAnz AT 31.05.2017 B2 vom 31. Mai 2017. in Kraft getreten am 1. Juni 2017. URL: https://www.g- ba.de/downloads/62-492-1408/BPL-RL_2016-12-15_iK-2017-06-01.pdf (letzter Zugriff am 21.12.2017)

68. Bundesinstitut für Bau-, Raum- und Stadtforschung. Raumentwicklung – Raumentwicklung in Deutschland – Projekte und Fachbeiträge – Zentrale Orte. URL: 206 Literatur

http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Raumentwicklung/RaumentwicklungDeutschland/Projekte/Archiv/Zentrale Orte/ZentraleOrte.html?nn=411742 (letzter Zugriff am 21.12.2017)

69. Bundesinstitut für Bau-, Raum- und Stadtforschung. Referenz Gemeinden (Gebietsstand 31.12.2015) zu den BBSR-Mittelbereichen 2015, Übersicht zu Bevölkerung und Fläche. URL: http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Raumbeobachtung/Raumabgrenzungen/Mittelbereiche/downloadangebot e.html?nn=442994 (letzter Zugriff am 21.12.2017)

70. Kassenärztliche Vereinigung Bayerns. Bedarfsplan der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns. Stand 1. Dezember 2016. URL: https://www.kvb.de/fileadmin/kvb/dokumente/Praxis/Bedarfsplanung/KVB- Bedarfsplan.pdf (letzter Zugriff am 21.12.2017)

71. Bundesinstitut für Bau-, Raum- und Stadtforschung. Laufende Raumbeobachtung – Raumabgrenzungen – Raumordnungsregionen. URL: http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Raumbeobachtung/Raumabgrenzungen/Raumordnungsregionen/raumor dnungsregionen_node.html (letzter Zugriff am 21.12.2017)

72. Bundesinstitut für Bau-, Raum- und Stadtforschung. Referenz Kreise zu Raumordnungsregionen und Regionstypen, Übersicht der Raumordnungsregionen, Gebietsstand 31.12.2015. URL: http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Raumbeobachtung/Raumabgrenzungen/Raumordnungsregionen/downlo adangebote.html (letzter Zugriff am 21.12.2017)

73. Gesetz zur Stärkung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV- Versorgungsstärkungsgesetz – GKV-VSG). Bundesgesetzblatt Jahrgang 2015 Teil I Nr. 30: 1211-1244. Bundesanzeiger Verlag. URL: https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&start=//*[@attr_id=%2527bgbl115s 1211.pdf%2527]#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl115s1211.pdf%27%5D__1513938604863 (letzter Zugriff am 22.12.2017)

74. Kassenärztliche Vereinigung Bayerns. Sicherstellungsrichtlinie der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns zur Verwendung der Finanzmittel aus dem Strukturfonds (Sicherstellungsrichtlinie) vom 15.06.2016(Bayerischer Staatsanzeiger Nr. 26 vom 01.07.2016). zuletzt geändert durch Beschluss der Vertreterversammlung der KVB vom 18.11.2017 (Bayerischer Staatsanzeiger Nr. 47 vom 24.11.2017). URL: https://www.kvb.de/fileadmin/kvb/dokumente/Praxis/Rechtsquellen/S-Z/KVB-RQ-Sicherstellungsrichtlinie-der- KVB.pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

75. Gemeinsamer Bundesausschuss. Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Bedarfsplanung in der vertragszahnärztlichen Versorgung (Bedarfsplanungs-Richtlinie Zahnärzte) in der Fassung vom 14. August 2007. veröffentlicht im Bundesanzeiger Nr. 185 (S. 7673) vom 2. Oktober 2007. in Kraft getreten am 1. Oktober 2007. zuletzt geändert am 16. Juni 2016. veröffentlicht im Bundesanzeiger (BAnz AT 06.09.2016 B2). in Kraft getreten am 7. September 2016. URL: https://www.g-ba.de/downloads/62- 492-1246/BPL-RL-ZAE_2016-06-16_iK-2016-09-07.pdf (letzter Zugriff am 22.12.2017)

76. Kassenärztliche Bundevereinigung. Die neue Bedarfsplanung. Grundlagen, Instrumente und regionale Möglichkeiten. Berlin; 2013. URL: http://www.kbv.de/media/sp/Instrumente_Bedarfsplanung_Broschuere.pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

77. Kassenärztliche Vereinigung Bayerns. Anlage 2.2 zu Bedarfsplan 2016. Planungsblätter zum Stand 26.07.2017. URL: https://www.kvb.de/fileadmin/kvb/dokumente/Praxis/Bedarfsplanung/KVB-Bedarfsplanung- Planungsblaetter.pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

78. Kassenärztliche Vereinigung Bayerns. Versorgungsatlanten zum Stand der Beschlussfassung des Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen vom 10. August 2017. URL: https://www.kvb.de/ueber- uns/versorgungsatlas/ (letzter Zugriff am 23.12.2017)

79. Augsburger Allgemeine. Lokales (Landsberg) Notfälle statt Blutwäsche. 30.06.2016. URL: http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Notfaelle-statt-Blutwaesche-id41893621.html (letzter Zugriff am 3.1.2018)

80. Ärztlicher Kreisverband Landsberg am Lech. Gesundheitspartner. Ärzte ohne Kassenzulassung. URL: http://www.aekv-landsberg.de/aerzte-ohne-kassenzulassung-349.html (letzter Zugriff am 23.12.2017) Literatur 207

81. Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns. Planungsblätter zum Bedarfsplan für die vertragszahnärztliche Versorgung. Per Mail anzufordern über: https://www.kzvb.de/die-kzvb/wer-wird- vertragszahnarzt/bedarfsplanung/ (Datenlieferung vom 11.01.2018)

82. GESOLA Bereitschaftspraxis. Hausärztliche Gesola-Bereitschaftspraxis schließt. URL: http://www.gesola.de/Bereitschaftspraxis.12.0.html (letzter Zugriff am 18.1.2018)

83. Augsburger Allgemeine. Lokales (Landsberg). Gesola muss aufhören. 13. Dezember 2017. URL: http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Gesola-muss-aufhoeren-id43546181.html (letzter Zugriff am 19.1.2018)

84. Augsburger Allgemeine. Lokales (Landsberg). Wie der Notdienst künftig funktioniert. 15. Dezember 2017. URL: http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Wie-der-Notdienst-kuenftig-funktioniert- id43566266.html (letzter Zugriff am 19.1.2018)

85. Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) und Kassenärztliche Bundesvereinigung, Hrsg. Deutsches Ärzteblatt. Reform des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Bayern soll Ende 2018 abgeschlossen sein. Dienstag, 21. März 2017. URL: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/73682/Reform-des-aerztlichen-Bereitschaftsdienstes-in-Bayern-soll- Ende-2018-abgeschlossen-sein (letzter Zugriff am 18.1.2018)

86. Kassenärztliche Vereinigung Bayerns. Statement. Dr. Wolfgang Krombholz, Vorstandsvorsitzender der KVB: Zur Jahrespressekonferenz der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB). 8. Dezember 2015. URL: https://www.kvb.de/fileadmin/kvb/dokumente/Presse/Statements/JPK-KVB-151208/KVB-Statement-151208- JPK-Krombholz.pdf (zuletzt abgerufen am 19.1.2018)

87. Kassenärztliche Vereinigung Bayerns. Die „Portalpraxis“ – der Wolf im Schafspelz? Recht Interessant. KVB Forum 7-8/2016. URL: https://www.kvb.de/fileadmin/kvb/dokumente/Presse/Publikation/KVB- FORUM/FORUM-2016-07-08/FORUM/KVB-FORUM-7-8-2016-Recht-interessant-Portalpraxis.pdf (letzter Zugriff am 19.1.2018)

88. Gesetz zur Reform der Strukturen der Krankenhausversorgung (Krankenhausstrukturgesetz – KHSG) vom 10. Dezember 2015. Bundesgesetzblatt Jahrgang 2015 Teil I Nr. 51. Bonn: Bundesanzeiger-Verlag; 2015: 2229 – 2253.

89. Kassenärztliche Vereinigung Bayerns KVB. Bereitschaftspraxis Landsberg am Lech. URL: https://www.kvb.de/service/patienten/aerztlicher- bereitschaftsdienst/bereitschaftspraxen/oberbayern/landsberg/ (letzter Zugriff am 18.1.2018)

90. Kassenärztliche Vereinigung Bayerns. Vereinbarung zur Förderung der Weiterbildung gemäß § 75a SGB V. Stand 1. Juli 2016. URL: http://www.kbv.de/media/sp/Foerderung_Allgemeinmedizin.pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

91. Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin KoStA. Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin Landsberg am Lech. URL: http://www.kosta-bayern.de/docs/default- source/wbv_oberbayern/wbv80EC0E441DD8E13A012B54BC.pdf?sfvrsn=16 (letzter Zugriff am 4.1.2018)

92. Kassenärztliche Bundesvereinigung. EBM-Leistungen für nichtärztliche Praxisassistenten in der Hausarztpraxis. URL: http://www.kbv.de/html/12491.php (letzter Zugriff am 7.1.2018)

93. Schulz M, Czihal T, Bätzing-Feigenbaum J, von Stillfried D. Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten – Eine Projektion nach Fachgruppen für den Zeitraum 2020 bis 2035. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 16/02. Berlin 2016. URL: http://www.versorgungsatlas.de/fileadmin/ziva_docs/67/VA-16-02-Bericht-Final_V5_1.pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

94. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi).Versorgungsatlas: Die Menschen in Bayern werden in der Zukunft mehr ärztliche Arbeitszeit benötigen. versorgungsatlas.de presse- informationen Nr. 03 / 02. Juni 2016. URL: http://www.versorgungsatlas.de/fileadmin/pdf/16-06-02- PM_Projektion_rBIX_2035_BAYERN.pdf (letzter Zugriff am 23.12.17) 208 Literatur

95. Schulz M, Czihal T, Bätzing-Feigenbaum J, von Stillfried D. Zukünftige relative Beanspruchung von Vertragsärzten – Eine Projektion nach Fachgruppen für den Zeitraum 2020 bis 2035. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 16/02. Berlin; 2016. Datentabellen. URL: http://www.versorgungsatlas.de/themen/alle-analysen-nach-datum- sortiert/?tab=2&uid=67&cHash=c05c5395010a54c4d8a7ad978fff3564 (letzter Zugriff am 25.7.2017)

96. Czihal T, von Stillfried D, Schallock M. Regionale Mitversorgungsbeziehungen in der ambulanten Versorgung. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Berlin; 2012. URL: http://www.versorgungsatlas.de/fileadmin/ziva_docs/21/Mitversorgung_Bericht_upload20130304.pdf (letzter Zugriff am 23.12.17)

97. Czihal T, von Stillfried D, Schallock M. Mitversorgungsbeziehungen in der ambulanten Versorgung (Teil 2) - Mitversorgung durch andere Regionen (2008). Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 12/05. Berlin; 2012. Datentabellen. URL: http://www.versorgungsatlas.de/themen/alle-analysen-nach-datum-sortiert/?tab=2&uid=21 (letzter Zugriff am 23.6.17)

98. Czihal T, von Stillfried D, Schallock M. Mitversorgungsbeziehungen in der ambulanten Versorgung (Teil 1) - Mitversorgung für andere Regionen (2008). Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 12/04. Berlin; 2012. Datentabellen. URL: http://www.versorgungsatlas.de/themen/alle-analysen-nach-datum-sortiert/?tab=2&uid=21 (letzter Zugriff am 23.6.17)

99. Kistemann T, Schweikart J, Claßen T, Lengen C. Medizinische Geografie: Der räumliche Blick auf Gesundheit. Dtsch Ärztebl 2011; 108(8): A 386–7

100. Penchansky R, Thomas JW. The concept of access: definition and relationship to consumer satisfaction. Med Care 1981; 19(2): 127-40

101. Saurman E. Improving access: modifying Penchansky and Thomas's Theory of Access. J Health Serv Res Policy. 2016 Jan; 21(1): 36-9

102. AOK Bayern – Die Gesundheitskasse, Direktion Landsberg. Verzeichnis der Gesundheitspartner. Stand: 20.06.2016

103. Ärztlicher Kreisverband Landsberg am Lech. Gesundheitspartner. URL: http://www.aekv- landsberg.de/gesundheitspartner.html (letzter Zugriff am 12.5.2017)

104. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung. URL: https://www.ldbv.bayern.de/index.html

105. Bayerische Vermessungsverwaltung - www.geodaten.bayern.de. URL: http://www.ldbv.bayern.de/produkte/weitere/opendata.html

106. Neumeier S. Modellierung der Erreichbarkeit öffentlicher Apotheken. Untersuchungen zum regionalen Versorgungsgrad mit Dienstleistungen der Grundversorgung. Thünen Working Paper 14. Thünen-Institut für Ländliche Räume, Braunschweig 2013. URL: http://literatur.thuenen.de/digbib_extern/bitv/dn052778.pdf

107. Bauer J, Maier W, Müller R, Groneberg DA. Hausärztliche Versorgung in Deutschland – Gleicher Zugang für alle? Dtsch Med Wochenschr 2017; doi: 10.1055/s-0043-110846 [Epub ahead of print]

108. Voigtländer S, Deiters T. Mindeststandard für die räumliche Erreichbarkeit hausärztlicher Versorgung: Ein systematischer Review. Gesundheitswesen 2015; 77: 949-957

109. Todd A, Copeland A, Husband A, Kasim A, Bambra C. Access all areas? An area-level analysis of accessibility to general practice and community pharmacy services in England by urbanity and social deprivation. BMJ Open. 2015; (5):e007328

110. Studenski S, Perera S, Patel K, et al. Gait speed and survival in older adults. JAMA. 2011; 305(1):50-8.

111. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Die Krankenhausplanung in Bayern. URL: https://www.stmgp.bayern.de/meine-themen/fuer-krankenhausbetreiber/krankenhausplanung/ (letzter Zugriff am 27.12.2017) Literatur 209

112. Gesetz zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser und zur Regelung der Krankenhauspflegesätze (Krankenhausfinanzierungsgesetz – KHG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. April 1991 (BGBl. I S. 886), zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes vom 17. Juli 2017 (BGBl. I S. 2581). URL: http://www.gesetze-im-internet.de/khg/KHG.pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

113. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Krankenhausplan des Freistaates Bayern. Stand: 1. Januar 2017 (42. Fortschreibung). URL: https://www.stmgp.bayern.de/wp- content/uploads/2017/03/20170101_bay_krankenhausplan.pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

114. Bayerisches Krankenhausgesetz (BayKrG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 28. März 2007 (GVBl. S. 288, BayRS 2126-8-G), zuletzt geändert durch § 2 des Gesetzes vom 13. Dezember 2016 (GVBl. S. 362). URL: http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayKrG/true (letzter Zugriff am 23.12.2017)

115. kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech. Klinik allgemein. URL: http://kbo- landsberg.de/index.php?id=833 (letzter Zugriff am 27.12.2017)

116. kbo Unsere kbo-Kliniken. URL: https://www.kbo.de/unsere-kbo-kliniken.html (letzter Zugriff am 27.12.2017)

117. Kreisbote. Lokales. Landsberg. Eröffnung am Donnerstag: Zwei neue Tageskliniken am Psychiatrie-Standort Landsberg. 12. September 2017. URL: https://www.kreisbote.de/lokales/landsberg/bezirk-oberbayern- investiert-millionen-euro-psychiatrie-standort-landsberg-immer-mehr-patienten-8665472.html (letzter Zugriff am 27.12.2017)

118. Gemeinsamer Bundesausschuss. 2015 Referenzbericht Psychosomartische Klinik Windach. Lesbare Version der an die Annahmestelle übermittelten XML-Daten des strukturierten Qualitätsberichts nach § 136b Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 SGB V über das Jahr 2015. Übermittelt am 11.11.2016. Automatisch erstellt am 13.07.2017. URL: https://g-ba-qualitaetsberichte.de/api/records/b1967e30-1ae5-4553-a5b1-03b6dd6fc4e7/pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

119. Psychosomatische Klinik Windach. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. URL: https://klinik- windach.de/ (letzter Zugriff am 23.12.2017)

120. Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. Deutsches Krankenhausverzeichnis. Regionale Suche. URL: http://dkg.promato.de/de/suche/Regional.html (zuletzt abgerufen am 14.5.2017)

121. Gemeinsamer Bundesausschuss. 2015 Referenzbericht Klinikum Landsberg am Lech. Lesbare Version der an die Annahmestelle übermittelten XML-Daten des strukturierten Qualitätsberichts nach § 136b Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 SGB V über das Jahr 2015. Übermittelt am 11.11.2016. Automatisch erstellt am 11.04.2017. URL: http://www.klinikum-landsberg.de/downloads/Klinikum-Landsberg_Qualitaetsbericht2015_Referenzbericht- des-GBA_Stand11-04-2017.pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

122. kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech. Psychiatrie - Psychotherapie – Psychosomatik. Strukturierter Qualitätsbericht gemäß § 137 Abs. 3 Satz 1 Nr. 4 SGB V für das Berichtsjahr 2015. URL: http://www.kbo- lmk.de/fileadmin/psychiatrie- landsberg/files/PDFs/Qualit%C3%A4tsberichte/Qualit%C3%A4tsbericht_Landsberg_2015_final.pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

123. Statistisches Bundesamt. Fachserie 12 Reihe 6.1.1. Gesundheit. Grunddaten der Krankenhäuser. 2015. Wiesbaden; 20116. URL: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Gesundheit/Krankenhaeuser/GrunddatenKrankenhaeu ser2120611157004.pdf?__blob=publicationFile (zuletzt abgerufen am 27.7.2017)

124. Gemeinsamer Bundesausschuss. Referenzbericht zum Qualitätsbericht 2012. Akutkrankenhaus des Landkreises Landsberg am Lech am Klinikum Landsberg am Lech. Lesbare Version der an die Annahmestelle übermittelten XML-Daten des strukturierten Qualitätsberichts nach § 137 Abs. 3 SGB V über das Jahr 2012. Übermittelt am 12.02.2014. Automatisch erstellt am 05.09.2014. URL: https://g-ba- qualitaetsberichte.de/api/records/0b8bd402-0f5e-4743-a068-65cda9a5c8df/pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

210 Literatur

125. Gemeinsamer Bundesausschuss. Referenzbericht zum Qualitätsbericht 2013. Akutkrankenhaus des Landkreises Landsberg am Lech am Klinikum Landsberg am Lech. Lesbare Version der an die Annahmestelle übermittelten XML-Daten des strukturierten Qualitätsberichts nach § 137 Abs. 3 SGB V über das Jahr 2013. Übermittelt am 11.12.2014. Automatisch erstellt am 14.09.2015. URL: https://g-ba- qualitaetsberichte.de/api/records/fdcb387f-872f-43c8-8544-60f711ea9585/pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

126. Gemeinsamer Bundesausschuss. Referenzbericht zum Qualitätsbericht 2014. Akutkrankenhaus des Landkreises Landsberg am Lech am Klinikum Landsberg am Lech. Lesbare Version der an die Annahmestelle übermittelten XML-Daten des strukturierten Qualitätsberichts nach § 137 Abs. 3 SGB V über das Jahr 2014. Übermittelt am 10.11.2015. Automatisch erstellt am 17.03.2017. URL: https://g-ba- qualitaetsberichte.de/api/records/a6754d81-7f44-4cf1-b5df-7a61d08870bb/pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

127. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF). S1-Leitlinie 087-001: Empfehlungen für die strukturellen Voraussetzungen der perinatologischen Versorgung in Deutschland. aktueller Stand: 05/2015. URL: http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/087- 001l_S1_Perinatologische_Versorgung_2015-05.pdf (letzter Zugriff am 23.12.17)

128. Bayerisches Landesamt für Statistik. Verzeichnisse. Krankenhäuser und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen in Bayern. Stand: 31. Dezember 2015. München; 2016

129. Zweites Gesetz zur Stärkung der pflegerischen Versorgung und zur Änderung weiterer Vorschriften (Zweites Pflegestärkungsgesetz – PSG II) vom 21. Dezember 2015. Bundesgesetzblatt Jahrgang 2015 Teil I Nr. 54. Bonn: Bundesanzeiger-Verlag; 2015: 2424-2463

130. Sozialgesetzbuch (SGB) - Elftes Buch (XI) – Soziale Pflegeversicherung (Artikel 1 des Gesetzes vom 26. Mai 1994, BGBl. I S. 1014, 1015), geändert durch Artikel 9 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2757). URL: https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_11/index.html (letzter Zugriff am 23.12.2017)

131. Bundesministerium für Gesundheit. Praxisseiten Pflege. Wir stärken die Pflege. Gemeinsam. Berlin; 2015. URL: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Pflege/Praxisseiten_Pflege /160909_BMG_Ordner_gesamt_Screen_Praxisseiten_Pflege.pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

132. Bayerisches Landesamt für Statistik. Verzeichnisse. Pflegeeinrichtungen (ambulante Pflegedienste und stationäre Pflegeeinrichtungen, die der Veröffentlichung zugestimmt haben) in Bayern 2015 (Dateiausgabe, xls). Stand: 15. Dezember 2015.

133. AOK-Bundesverband GbR. Pflege-Navigator. URL: https://www.pflege-navigator.de (letzter Zugriff am 25.8.2017)

134. Landratsamt Landsberg am Lech. Wegweiser für Senioren. URL: http://www.total-lokal.de/city/landsberg-am- lech/data/86899_57_04_16.pdf (letzter Zugriff am 18.8.2017)

135. Sozialstation Mering gGmbH. Einzugsgebiet. URL: http://www.sozialstation-mering.de (letzter Zugriff am 23.12.2017)

136. Bertelsmann Stiftung. wegweiser-kommune.de. Statistische Daten. Pflegevorausberechnung - Versorgungslücken bei den Pflegekräften. URL: http://www.wegweiser-kommune.de/statistik/landsberg-am- lech-lk+versorgungsluecken-bei-den-pflegekraeften+tabelle (letzter Zugriff am 23.12.2017)

137. Bayerisches Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen. Allgemeinverfügung zur Einrichtung von Pflegestützpunkten in Bayern. Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen vom 22. Oktober 2009 Az.: III3/022/4/09. URL: https://www.stmgp.bayern.de/wp-content/uploads/2016/03/pflegestuetzpunkte.pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

138. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Pflegestützpunkte. URL: https://www.stmgp.bayern.de/pflege/pflegestuetzpunkte/ (letzter Zugriff am 23.12.2017) Literatur 211

139. Landratsamt Landsberg am Lech. Gesundheit und Soziales. Senioren. Runder Tisch Pflege. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales-gesundheit/senioren/?url=%2FGesundheit- Soziales%2FSenioren%2FSenioren.aspx%3Fview%3D~%2Fkxp%2Forgdata%2Fdefault%26orgid%3D61863 5d0-3b8b-4721-8248-70e525fcd495 (letzter Zugriff am 05.11.2017)

140. Landratsamt Landsberg am Lech. Gesundheit und Soziales. Senioren. Beratung und Information. Fachstelle für pflegende Angehörige. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales- gesundheit/senioren/?url=%2FGesundheit- Soziales%2FSenioren%2FSenioren.aspx%3Fview%3D~%2Fkxp%2Forgdata%2Fdefault%26orgid%3D3dfdd 292-e040-46a2-bd97-4c5368e50f13 (letzter Zugriff am 23.12.2017)

141. Landratsamt Landsberg am Lech. Soziales und Gesundheit. Senioren. Vorträge und Workshops. 03/2018: Begleitung und Aktivierung von Menschen mit Demenz. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales- gesundheit/senioren/?url=%2FGesundheit- Soziales%2FSenioren%2FSenioren.aspx%3Fview%3D~%2Fkxp%2Forgdata%2Fdefault%26orgid%3Dab729 29e-3963-42b3-a817-5d4da6cbd8ea (letzter Zugriff am 4.1.2018)

142. Bundesministerium für Gesundheit. Empfehlungen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Stärkung der Rolle der Kommunen in der Pflege. URL: http://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/E/Erklaerungen/BL-AG- Pflege-Gesamtpapier.pdf (letzter Zugriff am 23.12.2017)

143. Deutscher Caritasverband, Hrsg. SGB XI – Soziale Pflegeversicherung nach dem PSG III inkl. „Hilfe zur Pflege“ (SGB XII, 7. Kapitel). Gesetzestext mit gekennzeichneten Änderungen und Überblick. Stand: 1. Januar 2017. Freiburg im Breisgau: Lambertus; 2017: 9-17

144. Hospiz- und Palliativverein Landsberg am Lech e.V. URL: http://www.hpv-landsberg.de (letzter Zugriff am 17.8.2017)

145. HosDiAm Hospizdienst Ammersee e.V. URL: http://hosdiam.de (letzter Zugriff am 17.8.2017)

146. Ambulantes Palliativteam Fürstenfeldbruck. Versorgungsgebiet. URL: http://www.apt-ffb.de/pg_gebiet.shtml (letzter Zugriff am 17.8.2017)

147. HosDiAm Hospizdienst Ammersee e.V. Unsere Vision vom Aufbau einer „Hospizherberge“. URL: http://hosdiam.de/vision/ (letzter Zugriff am 17.8.2017)

148. Hospiz- und Palliativverein Landsberg am Lech e.V. Weiterentwicklung der ambulanten Hospiz- und Palliativarbeit: SPAV. in: HPV aktuell. Informationen für unsere Mitglieder des Hospiz- und Palliativvereins Landsberg am Lech e.V. August 2016. URL: http://www.hpv-landsberg.de/wordpress/wp- content/uploads/2016/05/HPV-aktuell-August-2016.pdf (letzter Zugriff am 17.8.2017)

149. Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB). Arzt-/Psychotherapeutensuche. Expertensuche. URL: https://arztsuche.kvb.de/cargo/app/erweiterteSuche.htm (letzter Zugriff am 12.5.2017)

150. Landratsamt Landsberg am Lech. Psychosoziales Netzwerk. URL: https://www.landkreis- landsberg.de/soziales-gesundheit/psychosoziales-netzwerk/ (letzter Zugriff am 25.8.2017)

151. Psychosoziales Netzwerk Landsberg (Steuerungsverbund Psychische Gesundheit). Geschäftsordnung. URL: https://www.landkreis- landsberg.de/fileadmin/upload/landratsamt/dokumente/Gesundheit_und_Soziales/Psychosoziales_Netzwerk/ PSN_Geschaeftsordnung.pdf (letzter Zugriff am 21.8.2017)

152. Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen. Gesundheitspolitik. Grundsätze zur Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Bayern. München; 2007. URL: https://www.bestellen.bayern.de (Zugriff am 21.8.2017)

153. Caritasverband Landsberg am Lech e.V. Unsere Beratungsangebote. URL: http://www.caritas- landsberg.de/beratungsangebot.html (letzter Zugriff am 22.8.2017)

154. Münchner Merkur. „Krisendienst Psychiatrie im Landkreis“. Schnelle Hilfe in psychischen Notlagen. Aktualisiert: 2.4.2017. URL: https://www.merkur.de/lokales/weilheim/weilheim-ort29677/schnelle-hilfe-in- psychischen-notlagen-8069595.html (letzter Zugriff am 23.8.2017) 212 Literatur

155. AWO Bezirksverband Oberbayern e.V. Sozialtherapeutische Einrichtung Landsberg. URL: http://www.awo- obb-psyche.de/unsere-einrichtungen/ste-landsberg/start/ (letzter Zugriff am 23.8.2017)

156. AWO Bezirksverband Oberbayern e.V. Sozialtherapeutische Einrichtung Dießen am Ammersee. URL: http://www.awo-obb-psyche.de/unsere-einrichtungen/842-awo-sozialtherapeutische-einrichtung-diessen-am- ammersee/start/ (letzter Zugriff am 23.8.2017)

157. Herzogsägmühle (Innere Mission München - Diakonie in München und Oberbayern e.V.). Menschen mit seelischer Erkrankung, Menschen mit Suchterkrankung, Gerontopsychiatrie und Pflege. URL: http://www.herzogsaegmuehle.de/1858.0.html (letzter Zugriff am 23.8.2017)

158. Landratsamt Landsberg am Lech. Psychosoziales Netzwerk. Arbeitskreis Arbeit. Arbeits- und Beschäftigungsangebote. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales-gesundheit/psychosoziales- netzwerk/arbeitskreis-arbeit/arbeits-und-beschaeftigungsangebote/ (letzter Zugriff am 23.8.2017)

159. BiLL. Beschäftigungsinitiative Landsberg am Lech. Ihr sozialer Dienstleister. Über uns. URL: http://www.bi- ll.de/2.0.html (letzter Zugriff am 24.8.2017)

160. ISAR-WÜRM-LECH IWL Werkstätten für Menschen mit Behinderung gemeinn. GmbH. Das Unternehmen. URL: http://www.iwl-ggmbh.de/content/das-unternehmen (letzter Zugriff am 23.8.2017)

161. Regens Wagner Holzhausen. Arbeit und Beschäftigung. URL: http://regens-wagner- holzhausen.de/hp503/Arbeit-und-Beschaeftigung.htm (letzter Zugriff am 25.8.2017)

162. Regens Wagner Holzhausen. CAP-Märkte. URL: http://regens-wagner-holzhausen.de/hp412/CAP- Maerkte.htm (letzter Zugriff am 24.8.2017)

163. Zentrum Bayern Familie und Soziales. Arbeitswelt und Behinderung. Integrationsfachdienste (IFD). URL: https://www.zbfs.bayern.de/behinderung-beruf/arbeitgeber/beratung/integrationsfachdienst/index.php (letzter Zugriff am 25.8.2017)

164. Herzogsägmühle (Innere Mission München - Diakonie in München und Oberbayern e.V.). RPK Landsberg. Rehabilitationseinrichtung für psychisch Kranke. medizinische und berufliche Rehabilitation - ambulant und stationär. URL: http://www.herzogsaegmuehle.de/1641.0.html (letzter Zugriff am 24.8.2017)

165. Landratsamt Landsberg am Lech. Gesundheit und Prävention. Arbeitskreis Sucht. Sucht? Informationen und Adressen für Stadt und Landkreis Landsberg. Ausgabe Oktober 2014. URL: https://www.landkreis- landsberg.de/fileadmin/upload/landratsamt/dokumente/Gesundheit_und_Soziales/Psychosoziales_Netzwerk/ Arbeitskreis_Sucht/Flyer_Sucht.pdf (Zugriff am 22.8.2017)

166. Prop e.V. Verein für Prävention, Jugendhilfe und Suchttherapie. Ambulant Betreutes Einzelwohnen und Tagesstrukturierung für suchtkranke Menschen. TiP – Therapie im Pfaffenwinkel. URL: http://www.prop- ev.de/fileadmin/user_upload/Flyer_PDF/TiP-Broschuere.pdf (letzter Zugriff am 24.8.2017)

167. Augsburger Allgemeine. Lokales (Landsberg) 11. Februar 2017. Projekt im Landkreis Landsberg. Die vergessenen Kinder. URL: http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Die-vergessenen-Kinder- id40492746.html (letzter Zugriff am 24.8.2017)

168. Prop e.V. München. [schulterschluss]. URL: http://www.schulterschluss-bayern.de/ (letzter Zugriff am 24.8.2017)

169. AWO Bezirksverband Oberbayern e.V. Unsere Einrichtungen / Landsberg / Unsere Angebote / Gerontopsychiatrische Wohngruppe. URL: http://www.awo-obb-senioren.de/unsere- einrichtungen/landsberg/unsere-angebote/gerontopsychiatrische-wohngruppen/ (letzter Zugriff am 25.8.2017)

170. AWO Bezirksverband Oberbayern e.V. Unsere Einrichtungen / Dießen / Unsere Angebote / Gerontopsychiatrische Wohngruppen. URL: http://www.awo-obb-senioren.de/unsere- einrichtungen/diessen/unsere-angebote/gerontopsychiatrische-wohngruppe/ (letzter Zugriff am 25.8.2017)

171. Landratsamt Landsberg am Lech. Psychosoziales Netzwerk. AK Gerontopsychiatrie. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales-gesundheit/psychosoziales-netzwerk/ak-gerontopsychiatrie/ (letzter Zugriff am 23.8.2017) Literatur 213

172. FÜREINANDER e.V. am Ammersee. Niederschwellige Betreuungsangebote. URL: http://www.füreinander.eu/niederschwellige-betreuungsleistungen/ (letzter Zugriff am 25.8.2017)

173. Landkreis Landsberg am Lech. k.e.b. Koordinationsstelle Engagierter Bürger im Landkreis Landsberg am Lech. Aktuelles. Demenzhelferschulung 2017. http://www.keb-landkreis- landsberg.de/event/demenzhelferschulung-2017/ (letzter Zugriff am 2.1.2018)

174. Landratsamt Landsberg am Lech. Aktuelles. Pressemitteilungen. Landratsamt ist Demenzpartner. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/aktuelles/pressemitteilungen/detail/eintrag/landratsamt-ist-demenz- partner/ (letzter Zugriff am 2.1.2018)

175. Landratsamt Landsberg am Lech. Soziales & Gesundheit. Senioren. Vorträge und Workshops. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales-gesundheit/senioren/?url=%2FGesundheit- Soziales%2FSenioren%2FSenioren.aspx%3Fview%3D~%2Fkxp%2Forgdata%2Fdefault%26orgid%3D2e268 6e6-5fc3-4a49-af7c-bfd9e0ca61dc (letzter Zugriff am 2.1.2018)

176. Landratsamt Landsberg am Lech. Wegweiser für Soziales und Senioren. URL: https://www.gesundheitsregionplus- landsberg.de/fileadmin/user_upload/dokumente/downloads/Wegweiser_Soziales_und_Senioren.pdf (letzter Zugriff am 22.8.2017)

177. WHO Europe. Ottawa Charter for Health Promotion. 1986. URL: http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0004/129532/Ottawa_Charter.pdf?ua=1 (letzter Zugriff am 21.9.2017)

178. Rosenbrock R. Primäre Prävention zur Verminderung sozial bedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen – Problemskizze und ein Politikvorschlag zur Umsetzung des § 20 Abs. 1 SGB V durch die GKV. In: Rosenbrock R, Bellwinkel M, Schröer A, Hrsg. Primärprävention im Kontext sozialer Ungleichheit. Wissenschaftliche Gutachten zum BKK-Programm „Mehr Gesundheit für alle“. Gesundheitsförderung und Selbsthilfe Band Nr. 8. Essen: Bundesverband der Betriebskrankenkassen; 2004

179. Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V., Hrsg. Aktiv werden für Gesundheit – Arbeitshilfen für kommunale Prävention und Gesundheitsförderung, Heft 1: Gesunde Lebenswelten schaffen. 4., aktualisierte Auflage. Berlin; 2014. URL: https://www.gesundheitliche- chancengleichheit.de/pdf.php?id=3abab20c1dc8bd62df749f5ff208e36d (letzter Zugriff am 23.12.2017)

180. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Evidenzgestützte Strategieentwicklung in der Prävention und Gesundheitsförderung. Eine praxisorientierte Einführung. Erlangen; 2004. URL: https://www.lgl.bayern.de/publikationen/ (letzter Zugriff am 21.9.2017)

181. WHO Europa. Soziale Determinanten von Gesundheit: die Fakten. Zweite Ausgabe. Redaktion Richard Wilkinson und Michael Marmot. Kopenhagen; 2004. URL: http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0008/98441/e81384g.pdf (letzter Zugriff am 27.10.17)

182. World Health Organization WHO, Ministry of Social Affairs and Health Finland. The 8th Global Conference on Health Promotion, Helsinki, Finland, 10-14 June 2013. The Helsinki Statement on Health in All Policies. URL: http://www.who.int/healthpromotion/conferences/8gchp/8gchp_helsinki_statement.pdf?ua=1 (letzter Zugriff am 31.8.2017)

183. Dahlgren G, Whitehead M. European strategies for tackling inequities in health: Levelling Up Part 2. Copenhagen: World Health Organization Regional Office for Europe; 2007. URL: http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0018/103824/E89384.pdf (letzter Zugriff am 31.8.2017)

184. GKV-Spitzenverband. Kapitel 4: Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten nach § 20a SGB V aus dem Leitfaden Prävention. Handlungsfelder und Kriterien des GKV-Spitzenverbandes zur Umsetzung der §§ 20, 20a und 20b SGB V vom 21. Juni 2000 in der Fassung vom 27. November 2017. URL: https://www.gkv- spitzenverband.de/media/dokumente/krankenversicherung_1/praevention__selbsthilfe__beratung/praeventio n/praevention_leitfaden/2017_3/Leitfaden_Pravention_12-2017_P170262_final_IV.pdf (letzter Zugriff am 3.1.2018) 214 Literatur

185. Rosenbrock R. Primärprävention – Was ist das und was soll das? Veröffentlichungsreihe der Forschungsgruppe Public Health. Schwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen. Berlin: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB); 2008. URL: https://bibliothek.wzb.eu/pdf/2008/i08- 303.pdf (letzter Zugriff am 1.9.2017)

186. Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. Koordination und Qualität im Gesundheitswesen. Gutachten 2005. Kurzfassung. URL: http://www.svr- gesundheit.de/fileadmin/user_upload/Gutachten/2005/Kurzfassung.pdf (letzter Zugriff am 21.10.2017)

187. Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) vom 17. Juli 2015. Bundesgesetzblatt Jahrgang 2015 Teil I Nr. 31. Bonn: Bundesanzeiger-Verlag; 2015: 1368-1379

188. Landesrahmenvereinbarung zur Umsetzung der nationalen Präventionsstrategie gemäß § 20f SGB V im Freistaat Bayern (LRV Bayern). unterzeichnet am 26.6.2017. München; 2017. URL: https://www.stmgp.bayern.de/wp-content/uploads/2017/07/landesrahmenvereinbarung-lrv.pdf (letzter Zugriff am 26.8.2017)

189. GKV Spitzenverband, Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung Spitzenverband, Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, Deutsche Rentenversicherung Bund. Bundesrahmenempfehlungen der Nationalen Präventionskonferenz nach § 20d Abs. 3 SGB V, verabschiedet am 19.02.2016. URL: https://www.stmgp.bayern.de/wp-content/uploads/2017/07/lrv-anlage_1_bundesrahmenempfehlungen-vom- 16-06-2.pdf (letzter Zugriff am 26.08.2017)

190. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Bayerischer Präventionsplan. München; 2015. URL: https://www.bestellen.bayern.de https://www.bestellen.bayern.de/application/eshop_app000001?SID=1494329638&ACTIONxSESSxSHOWPI C(BILDxKEY:%27stmgp_gesund_026%27,BILDxCLASS:%27Artikel%27,BILDxTYPE:%27PDF%27)(letzter Zugriff am 26.08.2017)

191. Bayerisches Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung ZPG. Gesundheitsförderung und Prävention. StMGP-Schwertpunkte. Seniorengesundheit. URL: http://www.zpg-bayern.de/js_seniorengesundheit.html (letzter Zugriff am 05.11.2017)

192. Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG) vom 22. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2975), zuletzt geändert durch Artikel 20 Absatz 1 des Gesetzes vom 23. Dezember 2016 (BGBl. I S. 3234). URL: http://www.gesetze-im-internet.de/kkg/KKG.pdf (letzter Zugriff am 21.9.2017)

193. Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration. Jugendhilfepolitik. Kinderschutz. Förderprogramm KoKi. URL: http://www.stmas.bayern.de/kinderschutz/koki- netzwerke/index.php (letzter Zugriff am 3.1.2018)

194. Sozialgesetzbuch (SGB) Siebtes Buch (VII) – Gesetzliche Unfallversicherung – (Artikel 1 des Gesetzes vom 7. August 1996, BGBl. I S. 1254), geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 17. Juli 2017 (BGBl. I S. 2575). URL: http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_7/SGB_7.pdf (letzter Zugriff am 27.10.2017)

195. Arbeitsschutzgesetz vom 7. August 1996 (BGBl. I S. 1246), zuletzt geändert durch Artikel 427 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474). URL: http://www.gesetze-im- internet.de/arbschg/ArbSchG.pdf (letzter Zugriff am 27.10.2017)

196. Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge vom 18. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2768), zuletzt geändert durch Artikel 3 Absatz 1 der Verordnung vom 15. November 2016 (BGBl. I S. 2549). URL: http://www.gesetze-im-internet.de/arbmedvv/ArbMedVV.pdf (letzter Zugriff am 27.10.2017)

197. Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV). DGUV Vorschrift 1. Unfallverhütungsvorschrift. Grundsätze der Prävention. Berlin; 2013. URL: http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/1.pdf (letzter Zugriff am 27.10.2017)

198. Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie. Fachkonzept und Arbeitsschutzziele 2008 – 2012. Stand 12. Dezember 2007. URL: http://www.gda-portal.de/de/pdf/GDA-Fachkonzept- gesamt.pdf?__blob=publicationFile&v=2 (letzter Zugriff am 27.10.2017) Literatur 215

199. Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) Spitzenverband. Prävention. Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA). URL: http://www.dguv.de/de/praevention/gda/index.jsp (letzter Zugriff am 27.10.2017)

200. Sozialgesetzbuch (SGB) Zwölftes Buch (XII) – Sozialhilfe – (Artikel 1 des Gesetzes vom 27. Dezember 2003, BGBl. I S. 3022, 3023), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 17. August 2017 (BGBl. I S. 3214). URL: http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_12/SGB_12.pdf (letzter Zugriff am 21.9.2017)

201. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Schriftenreihe des Bayerischen Zentrums für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG). Band 3. Älter werden in der Gesunden Gemeinde. Angebote gestalten, Potenziale nutzen. Dokumentation der Regionalkonferenz für Bayern. München; 2015. URL: http://www.zpg-bayern.de/tl_files/catalog_upload/i/id-070116.pdf (letzter Zugriff am 9.3.2017)

202. Gesetz zur Ausführung der Sozialgesetze (AGSG) vom 8. Dezember 2006 (GVBl. S. 942, BayRS 86-7-A/G), zuletzt geändert durch Art. 17a Abs. 13 des Gesetzes vom 13. Dezember 2016 (GVBl. S.335). URL: http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayAGSG/true (letzter Zugriff am 8.9.2017)

203. GKV-Spitzenverband. Kapitel 1: Präambel aus dem Leitfaden Prävention. Handlungsfelder und Kriterien des GKV-Spitzenverbandes zur Umsetzung der §§ 20, 20a und 20b SGB V vom 21. Juni 2000 in der Fassung vom 9. Januar 2017. URL: https://www.gkv- spitzenverband.de/media/dokumente/krankenversicherung_1/praevention__selbsthilfe__beratung/praeventio n/praevention_leitfaden/2017_3/Leitfaden_Pravention_Teilaktualisierung_P170009_03_I.pdf (letzter Zugriff am 27.8.2017)

204. GKV-Spitzenverband. Kapitel 3: Präventions- und Gesundheitsförderungsziele der GKV aus dem Leitfaden Prävention Handlungsfelder und Kriterien des GKV-Spitzenverbandes zur Umsetzung der §§ 20, 20a und 20b SGB V vom 21. Juni 2000 in der Fassung vom 10. Dezember 2014. URL: https://www.gkv- spitzenverband.de/media/dokumente/krankenversicherung_1/praevention__selbsthilfe__beratung/praeventio n/praevention_leitfaden/2017_3/Leitfaden_Praevention_Teilaktualisierung_P170009_02_III.pdf (letzter Zugriff am 27.8.2017)

205. GKV-Spitzenverband. Kapitel 5: Leistungen zur individuellen verhaltensbezogenen Prävention nach § 20 Abs. 4 Nr. 1 SGB V aus dem Leitfaden Prävention Handlungsfelder und Kriterien des GKV-Spitzenverbandes zur Umsetzung der §§ 20, 20a und 20b SGB V vom 21. Juni 2000 in der Fassung vom 9. Januar 2017. URL: https://www.gkv- spitzenverband.de/media/dokumente/krankenversicherung_1/praevention__selbsthilfe__beratung/praeventio n/praevention_leitfaden/2017_3/Leitfaden_Pravention_12-2017_P170262_final_V.pdf (letzter Zugriff am 3.1.2018)

206. Bayerisches Landesamt für Statistik. Statistische Berichte. Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung in Bayern zum Stichtag 31. Dezember 2015. Fürth; 2017. URL: https://www.statistik.bayern.de/veroeffentlichungen (letzter Zugriff am 1.9.2017)

207. Deutsche Umwelthilfe. Indikatoren-Set „Zukunftsfähige Kommune“. Handlungsanleitung. Radolfzell; 2004. URL: http://www.duh.de/uploads/tx_duhdownloads/Indikatorenset.pdf (letzter Zugriff am 1.9.2017)

208. Landratsamt Landsberg am Lech. Kultur und Tourismus. Frei- und Hallenbäder. URL: https://www.landkreis- landsberg.de/kultur-tourismus/frei-und-hallenbaeder/ (letzter Zugriff am 3.1.2018)

209. Landratsamt Landsberg am Lech. Soziales & Gesundheit. Gesundheitsamt. EU Badegewässer. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales-gesundheit/gesundheitsamt/eu-badegewaesser/ (letzter Zugriff am 3.10.2017)

210. Landratsamt Landsberg am Lech. Soziales & Gesundheit. Gesundheitsamt. EU Badegewässer. Weitere Bademöglichkeiten im Landkreis Landsberg. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales- gesundheit/gesundheitsamt/eu-badegewaesser/weitere-bademoeglichkeiten-im-landkreis-landsberg/ (letzter Zugriff am 3.10.2017)

216 Literatur

211. Landratsamt Landsberg am Lech. Landkreis. Sport. Ansprechpartner der Sportvereine – Stand 02.10.2017. URL: https://www.landkreis- landsberg.de/fileadmin/upload/landratsamt/dokumente/landkreis/Sport/Ansprechpartner_Sportvereine_01.pdf (letzter Zugriff am 3.1.2018)

212. Landratsamt Landsberg am Lech. Landkreis. Sport. Sportangebote der Vereine von A - Z - Stand März 2017. URL: https://www.landkreis- landsberg.de/fileadmin/upload/landratsamt/dokumente/landkreis/Sport/Sportangebote_der_Vereine_A- Z_Stand_Maerz_2017.pdf (letzter Zugriff am 3.1.2018)

213. Landratsamt Landsberg am Lech. Pressemitteilung. „Stadtradler“ mit sehr gutem Ergebnis. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/aktuelles/pressemitteilungen/eintrag/stadtradler-mit-sehr-gutem-ergebnis/ (zuletzt abgerufen am 4.8.2017)

214. Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder / Alianza del Clima e.V. Stadtradeln. Ergebnisse & Übersichten. STADTRADELN-Ergebnisse 2017. Fahrradaktivste Kommune mit den meisten Radkilometern pro EinwohnerIn. URL: https://www.stadtradeln.de//ergebnisse-km-einwohner/ (letzter Zugriff am 3.10.2017)

215. Landkreis Landsberg am Lech. Integriertes Klimaschutzkonzept. München; 2013. URL: https://www.landkreis- landsberg.de/fileadmin/upload/landratsamt/dokumente/aktuelles/Klimaschutzkonzept/Klimaschutzkonzept_La ndkreis_Landsberg_2013.pdf (letzter Zugriff am 3.10.2017)

216. Landratsamt Landsberg am Lech. Landkreis. Aktuelles. Klimaschutz. Maßnahmenarchiv. Auswertung der Umfrage „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“. URL: https://www.landkreis- landsberg.de/aktuelles/klimaschutz/massnahmenarchiv/ (letzter Zugriff am 12.10.17)

217. ADFC KV Landsberg e.V. ADFC-Vorschläge zur Erweiterung des Radwegenetzes des Landkreises Landsberg (Stand März 2017). URL: http://www.adfc-landsberg.de/fileadmin/user_upload/kv- landsberg/bilder/2017_ADFC/PDF/Erweiterung_Radwegenetz_Landkreis_Landsberg_am_Lech.pdf (letzter Zugriff am 3.10.2017)

218. Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr. BAYSIS. Verkehrsdaten. Straßenverkehrszählungen (SVZ). Kennwerte und Karten. DTV-Mittelwerte 2015. URL: https://www.baysis.bayern.de/web/content/verkehrsdaten/SVZ/kennwerteundkarten.aspx (letzter Zugriff am 9.11.2017)

219. Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr. BAYSIS. Verkehrsdaten. Straßenverkehrszählungen (SVZ). Kennwerte und Karten. DTV-Mittelwerte 2010. URL: https://www.baysis.bayern.de/web/content/verkehrsdaten/SVZ/kennwerteundkarten.aspx (letzter Zugriff am 1.9.2017)

220. Koordinationsstelle Engagierter Bürger im Landkreis Landsberg am Lech k.e.b. URL: http://www.keb- landkreis-landsberg.de/ (letzter Zugriff am 12.10.2017)

221. Bundeministerium für Gesundheit. Themen. Krankenversicherung. Zahlen und Fakten zur Krankenversicherung. Mitglieder und Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Statistik über Versicherte, gegliedert nach Status, Alter, Wohnort und Kassenart. Stichtag: 1. Juli 2017. URL: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/krankenversicherung/zahlen-und-fakten-zur- krankenversicherung/mitglieder-und-versicherte.html (letzter Zugriff am 25.9.2017)

222. Verband der Ersatzkassen. Daten zum Gesundheitswesen: Versicherte. URL: https://www.vdek.com/presse/daten/b_versicherte.html (letzter Zugriff am 12.10.2017)

223. Barmer. Kerndaten der Barmer. https://www.barmer.de/presse/infothek/daten-und-fakten/kerndaten-42164 (letzter Zugriff am 25.9.17)

224. Techniker Krankenkasse. Die TK auf einen Blick. https://www.tk.de/tk/unternehmen/ueber-die-tk/die-tk-auf- einen-blick/8168 (letzter Zugriff am 12.10.2017) Literatur 217

225. AOK Bayern. Gesundheitskurse der AOK Bayern. URL: https://bayern.aok.de/inhalt/gesundheitskurse-6/ (letzter Zugriff am 12.10.2017)

226. BARMER. Gesundheitskurse. URL: https://www.barmer.de/leistungen-beratung/leistungen/leistungen-a- z/gesundheitskurse-9796 (letzter Zugriff am 12.10.2017)

227. Techniker Krankenkasse. Gesundheitskurssuche. URL: https://www.tk.de/web/app/40180/gesundheitskurssuche (letzter Zugriff am 12.10.2017)

228. Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V., Hrsg. Aktiv werden für Gesundheit – Arbeitshilfen für kommunale Prävention und Gesundheitsförderung, Heft 2: Probleme erkennen – Lösungen finden. 4., aktualisierte Auflage. Berlin; 2014. URL: https://www.gesundheitliche- chancengleichheit.de/pdf.php?id=dd1185d8a13883e51384a93f7b8953d0 (letzter Zugriff am 23.12.2017)

229. Landratsamt Landsberg am Lech. Amt für Jugend und Familie. KoKi – Koordinierende Kinderschutzstelle. Netzwerkbezogene Kinderschutzkonzeption der Koordinierenden Kinderschutzstelle im Landkreis Landsberg am Lech. Stand: 12. Oktober 2015. Landsberg; 2015. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales- gesundheit/jugend-und-familie/koordinierungsstelle-fruehe-kindheit/ (letzter Zugriff am 13.10.2017)

230. Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck. Ernährung. Angebote für Familien mit Kindern bis zu drei Jahren und Eltern-Kind-Gruppen. URL: http://www.aelf- ff.bayern.de/ernaehrung/familie/039319/index.php (letzter Zugriff am 02.11.2017)

231. Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit e.V. (LAGZ). Aktion Seelöwe. URL: http://www.lagz.de/index.php/lagz-fuer/kindertagesstaetten/aktion-seeloewe (letzter Zugriff am 13.10.2017)

232. Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck. Ernährung. Sechs Wege zur kindgerechten Ernährung und Bewegung. URL: http://www.aelf-ff.bayern.de/ernaehrung/familie/080828/index.php (letzter Zugriff am 02.11.2017)

233. Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung. Coaching Kita- und Schulverpflegung. URL: http://www.schulverpflegung.bayern.de/mittagsverpflegung/coaching/index.php (letzter Zugriff am 01.11.2017)

234. Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Coaching Kitaverpflegung. Teilnehmende Kitas. URL: http://www.stmelf.bayern.de/ernaehrung/001226/index.php (letzter Zugriff am 02.11.2017)

235. Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Förderwegweiser. EU- Schulprogramm. URL: http://www.stmelf.bayern.de/agrarpolitik/foerderung/154596/index.php (letzter Zugriff am 02.11.2017)

236. Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Zahngesundheit e.V. (LAGZ). Aktion Löwenzahn. URL: http://www.lagz.de/index.php/lagz-fuer/schulen/aktion-loewenzahn (letzter Zugriff am 13.10.2017)

237. Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck. Coaching Schulverpflegung. URL: http://www.aelf-ff.bayern.de/ernaehrung/gv/153144/index.php (letzter Zugriff am 02.11.2017)

238. Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Landesprogramm für die gute gesunde Schule Bayern. Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 23.06. 2008 Az.: VI.8 - 5 S 4363 - 6. 62376. URL: http://www.ggs-bayern.de/files/konzeptgg-sch2008-1.pdf (letzter Zugriff am 13.10.2017)

239. Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Landesprogramm für die gute gesunde Schule Bayern. Teilnehmende Schulen. Phase 2011-2014. URL: http://www.ggs-bayern.de/schulen/?Phase=3 (letzter Zugriff am 02.11.2017)

240. Landeszentrale für Gesundheit Bayern e.V. Klasse2000. Primärprävention in der Grundschule. URL: http://www.lzg-bayern.de/klasse-2000-primaerpraevention-in-der-grundschule.html (letzter Zugriff am 15.10.2017) 218 Literatur

241. Verein Programm Klasse 2000 e.V. Stark und gesund in der Grundschule. Informationen zum Programm und Anmelde-Unterlagen. Nürnberg; 2017. URL: http://www.klasse2000.de/fileadmin/user_upload/Brosch%C3%BCre_Stark_und_gesund_in_der_Grundschul e.pdf (letzter Zugriff am 4.1.2018)

242. Klasse2000. Zertifizierte Klasse2000-Schulen Stand 20.12.2017. URL: http://www.klasse2000.de/fileadmin/user_upload/Liste_der_zertifizierten_Schulen.pdf (letzter Zugriff am 4.1.2018)

243. Augsburger Allgemeine. Landsberg. Gesund leben. Schulprogramm Klasse2000. 14. Mai 2016. URL: http://www.augsburger-allgemeine.de/landsberg/Gesund-leben-id37769167.html (letzter Zugriff am 15.10.2017)

244. Grundschule am Spitalplatz Landsberg am Lech. Schulleben 2016/17. Start von Klasse2000. URL: https://www.spitalplatzschule.de/schulleben/schulleben-2016-2017/ (letzter Zugriff am 15.10.2017)

245. Landratsamt Landsberg am Lech. Pressemitteilung 04. Oktober 2017. Bio-Brotbox vom Landrat zum Schulstart für Erstklässler. URL: https://www.landkreis- landsberg.de/aktuelles/pressemitteilungen/detail/eintrag/bio-brotbox-vom-landrat-zum-schulstart-fuer- erstklaessler/ (letzter Zugriff am 02.11.2017)

246. Landratsamt Landsberg am Lech. Amt für Jugend und Familie. Suchtprävention MOBI-DIG Mobil – Drogen – Information – Gespräch. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales-gesundheit/jugend-und- familie/erzieherischer-und-gesetzlicher-kinder-und-jugendschutz/ (letzter Zugriff am 18.10.2017)

247. Landkreis Landsberg am Lech. Amt für Jugend und Familie. Gemeinsam geht’s besser. Jugendsozialarbeit an Schulen. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales-gesundheit/jugend-und- familie/jugendsozialarbeit-an-schulen/ (letzter Zugriff am 18.10.2017)

248. Bundesagentur für Arbeit. Statistik. Arbeitsmarkt in Zahlen – Beschäftigungsstatistik. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach ausgewählten Merkmalen. Kreise und kreisfreie Städte. Stichtag 30. Juni 2016. URL: https://statistik.arbeitsagentur.de/nn_10256/SiteGlobals/Forms/Direktsuche/direktsuche_Form_Jahr_Monat.h tml?view=processForm&resourceId=17652&input_=&pageLocale=de&step=3&category=b&topic=beschaeftig ung-sozbe-svb-kreise-merkmale&year_month=201606&year_month.GROUP=1&search=Suchen (letzter Zugriff am 20.10.2017)

249. Bundesagentur für Arbeit. Statistik. Tabellen. Pendlerverflechtungen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Kreisen. Region Bayern. Stichtag 30. Juni 2016. URL: https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach- Themen/Beschaeftigung/Beschaeftigte/Beschaeftigte-Nav.html (letzter Zugriff am 20.10.2017)

250. Bundesagentur für Arbeit. Statistik. Tabellen. Regionalreport über Beschäftigte. Region Landsberg am Lech (09181). Stichtag 30. Juni 2017. URL: https://statistik.arbeitsagentur.de/nn_31966/SiteGlobals/Forms/Rubrikensuche/Rubrikensuche_Suchergebnis _Form.html?view=processForm&resourceId=210358&input_=&pageLocale=de&topicId=746728®ionInd=0 9181®ion=&year_month=201706&year_month.GROUP=1&search=Suchen (letzter Zugriff am 4.1.2018)

251. Bayerischer Industrie- und Handelskammertag e. V. (BIHK e.V.). IHK-Standortportal Bayern. Standortprofile: Landkreis Landsberg am Lech. URL: http://standortportal.bayern/de/BayStandorte/Oberbayern/LandsbergamLech/landkreis.html (letzter Zugriff am 03.11.2017)

252. Deutscher Bundestag. 18. Wahlperiode. Gesetzentwurf der Bundesregierung. Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Prävention und Gesundheitsförderung (Präventionsgesetz - PrävG). Drucksache 18/4282. 11.03.2015. Bundesanzeiger Verlag GmbH; Köln. URL: https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/042/1804282.pdf (letzter Zugriff am 3.11.2017)

Literatur 219

253. Kooperationsgemeinschaft zur kassenartenübergreifenden Umsetzung von regionalen BGF- Koordinierungsstellen für die Beratung und Unterstützung von Unternehmen im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung nach § 20b Abs. 3 SGB V (KoopG Bund nach § 20b Abs. 3 SGB V). BGF Koordinierungsstelle Bayern. URL: https://www.bgf-koordinierungsstelle.de/bayern/bgf-das- erfolgsmodell/beratung/ (letzter Zugriff am 20.10.2017)

254. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Für Seniorinnen und Senioren - Gesundheit im Alter „Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter“. URL: https://www.stmgp.bayern.de/meine- themen/fuer-senioren/ (letzter Zugriff am 05.11.2017)

255. Landratsamt Landsberg am Lech, Hrsg. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept für den Landkreis Landsberg am Lech. Zusammenstellung und Bearbeitung durch Arbeitsgemeinschaft Sozialplanung in Bayern. Landsberg am Lech; 2010. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales- gesundheit/senioren/?url=%2FGesundheit- Soziales%2FSenioren%2FSenioren.aspx%3Fview%3D~%2Fkxp%2Forgdata%2Fdefault%26orgid%3D3e32a a28-2bd2-4cac-83ae-6377d7011b7c (letzter Zugriff am 02.07.2017)

256. Bayerisches Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen. Kommunale Seniorenpolitik, Hrsg. erstellt vom Institut Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA) GbR. Teil 1: Eckpunktepapier und Handlungsempfehlungen für die Entwicklung Seniorenpolitischer Gesamtkonzepte für Landkreise und kreisfreie Städte. URL: http://www.stmas.bayern.de/imperia/md/content/stmas/stmas_internet/senioren/kommunale_seniorenpolitik_ 2010.pdf (letzter Zugriff am 15.06.2017)

257. Landkreis Landsberg am Lech. k.e.b. Koordinationsstelle Engagierter Bürger im Landkreis Landsberg am Lech. Dritte Freiwilligenmesse im Landkreis Landsberg am 28. Oktober 2017. http://www.keb-landkreis- landsberg.de/dritte-freiwilligenmesse-im-landkreis-landsberg-am-28-oktober-2017/ (letzter Zugriff am 05.11.2017)

258. Landratsamt Landsberg am Lech. Gesundheit und Soziales. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales-gesundheit/senioren/?url=%2FGesundheit- Soziales%2FSenioren%2FSenioren.aspx%3Fview%3D~%2Fkxp%2Forgdata%2Fdefault%26orgid%3D3e32a a28-2bd2-4cac-83ae-6377d7011b7c (letzter Zugriff am 05.11.2017)

259. Landratsamt Landsberg am Lech. Wegweiser für Senioren. URL: https://www.landkreis- landsberg.de/index.php?id=662 (letzter Zugriff am 26.11.2017)

260. Bayerisches Landesamt für Statistik. Statistische Berichte. Einrichtungen für ältere Menschen in Bayern 2016 und ambulant betreute Wohngemeinschaften in Bayern 2016. URL: https://www.statistik.bayern.de/veroeffentlichungen/advanced_search_result.php?keywords=einrichtungen+ %E4ltere&x=0&y=0 (letzter Zugriff am 22.10.2017)

261. Pflegedienst Balthasar. Wohngemeinschaft in Greifenberg. URL: https://pflegedienst-balthasar.de/ambulant- betreute-wg-in-greifenberg/ (letzter Zugriff am 23.11.2017)

262. Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung GbR. Koordinationsstelle ambulant betreute Wohngemeinschaften in Bayern. URL: http://www.ambulant-betreute-wohngemeinschaften.de/home.html (letzter Zugriff am 23.11.2017)

263. Regens Wagner Holzhausen. Mobile barrierefreie Toilette. URL: http://regens-wagner- holzhausen.de/hp1380/Mobile-barrierefreie-Toilette.htm (letzter Zugriff am 23.11.2017)

264. Landratsamt Landsberg am Lech. Gesundheit und Soziales. Senioren. Kursleiterschulung „Bewegung trotz(t) Demenz“. URL: https://www.landkreis-landsberg.de/soziales-gesundheit/senioren/?url=%2FGesundheit- Soziales%2FSenioren%2FSenioren.aspx%3Fview%3D~%2Fkxp%2Forgdata%2Fdefault%26orgid%3D1726f 438-000b-418b-a0c9-4719e98d5d5c (letzter Zugriff am 23.11.2017)

265. Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau. Trittsicher durchs Leben. URL: http://www.trittsicher.org/programm (letzter Zugriff am 5.1.2018) 220 Literatur

266. Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau. Gesundheitsangebote. Trittsicher durchs Leben - Pilotregionen. URL: http://www.svlfg.de/31-gesundheitsangebote/ges03_sturz/02_pilot/index.html (letzter Zugriff am 5.1.2018)

267. Deutscher Turner-Bund e.V.. Trittsicher durchs Leben. URL: http://www.dtb- online.de/portal/gymwelt/aeltere/trittsicher-durchs-leben.html (letzter Zugriff am 5.1.2018)

268. Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation BAR. Rahmenvereinbarung über den Rehabilitationssport und das Funktionstraining vom 1. Januar 2011. URL: http://www.kbv.de/media/sp/Rehasport_Funktionstraining.pdf (letzter Zugriff am 24.11.2017)

269. Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern e.V. (BVS). Reha-Sport. URL: http://www.bvs- bayern.com/Reha-Sport/ (zuletzt abgerufen am 24.11.2017)

270. Bayerischer Landes-Sportverband e.V. (BLSV). Rehabilitationssport bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. URL: https://www.blsv.de/blsv/sportwelten/sport-gesundheit/rehabilitation-durch-herzsport.html (letzter Zugriff am 24.11.2017)

271. Landes-Arbeitsgemeinschaft für kardiologische Prävention und Rehabilitation in Bayern e.V. (Herz-LAG Bayern). Herzgruppen in Ihrer Nähe. URL: https://herzgruppen-lag-bayern.de/index.php/herzgruppen-in- bayern/herzgruppen-karte (letzter Zugriff am 24.11.2017)

272. Gesundheitsregionplus Landsberg am Lech. Erfolgreicher Gesundheitstag im Landratsamt am 11.11.2017. URL: https://www.gesundheitsregionplus-landsberg.de/aktuelles-veranstaltungen/themenuebersicht- veranstaltungen/ (letzter Zugriff am 25.11.2017)

273. Mielck A. Soziale Ungleichheit und Gesundheit. Einführung in die aktuelle Diskussion. Bern: Hans Huber; 2005

274. The Marmot Review. Fair Society, Healthy Lives. Stand: 2010. URL: http://www.instituteofhealthequity.org/resources-reports/fair-society-healthy-lives-the-marmot-review/fair- society-healthy-lives-full-report-pdf.pdf (letzter Zugriff am 27.10.2017)

275. Kroll LE, Lampert T. Arbeitslosigkeit, prekäre Beschäftigung und Gesundheit. Hrsg. Robert Koch-Institut Berlin. GBE kompakt 3(1). Stand: 18.10.2012. URL: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsK/2012_ 1_Arbeitslosigkeit_Gesundheit.pdf?__blob=publicationFile (letzter Zugriff am 5.1.2018)

276. Paul KI, Moser K. Unemployment impairs mental health: Meta-analyses. Journal of Vocational Behavior 2009; 74(3). 264-282

277. Bundesagentur für Arbeit. Arbeitsmarkt in Zahlen – Arbeitsmarktstatistik. Arbeitslose nach Gemeinden. Jahreszahlen 2016. Stand: 6. Februar 2017. URL: https://statistik.arbeitsagentur.de/nn_31892/SiteGlobals/Forms/Rubrikensuche/Rubrikensuche_Form.html?vi ew=processForm&resourceId=210368&input_=&pageLocale=de&topicId=17328&year_month=201612&year _month.GROUP=1&search=Suchen (letzter Zugriff am 6.1.2018)

278. Bundesagentur für Arbeit. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt und Grundsicherung für Arbeitsuchende in Zahlen – Statistik erklärt. Nürnberg; Oktober 2017. URL: https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Grundlagen/Kurzinformationen/Generische- Publikationen/Statistik-erklaert/Statistik-erklaert.pdf (letzter Zugriff am 21.10.2017)

279. Bundesagentur für Arbeit. Arbeitsmarktpolitische Instrumente (Zeitreihe Monatszahlen). Region: Landsberg am Lech. Nürnberg; September 2017. URL: https://statistik.arbeitsagentur.de/nn_4236/SiteGlobals/Forms/Themenauswahl/themenauswahl- Form.html?view=processForm&resourceId=210342&input_=&pageLocale=de®ionInd=09181&year_mont h=201709&topicId=1251792&topicId.GROUP=1&search=Suchen (letzter Zugriff am 21.10.2017)

Literatur 221

280. Bundesagentur für Arbeit. Tabellen. Eckwerte der Grundsicherung SGB II (Zeitreihe Monats- und Jahreszahlen ab 2005). Region: Deutschland, West/Ost, Länder und Kreise. Nürnberg; November 2017. URL: https://statistik.arbeitsagentur.de/nn_1021948/SiteGlobals/Forms/Rubrikensuche/Rubrikensuche_Form.html? view=processForm&resourceId=210368&input_=&pageLocale=de&topicId=1023386&year_month=aktuell&y ear_month.GROUP=1&search=Suchen (letzter Zugriff am 30.11.2017)

281. Bayerisches Landesamt für Statistik. Sozialhilfe in Bayern 2016. Teil 2: Empfängerinnen und Empfänger (xls- Datei). URL: https://www.statistik.bayern.de/veroeffentlichungen/advanced_search_result.php?keywords=Sozialhilfe&x=0 &y=0 (letzter Zugriff am 1.12.2017)

282. Bayerisches Landesamt für Statistik. Statistische Berichte. Wohngeld in Bayern 2016. URL: https://www.statistik.bayern.de/veroeffentlichungen/advanced_search_result.php?XTCsid=8b8522bc4deb6ba dc7bc0768f9dfce5b&keywords=Wohngeld&x=0&y=0; (letzter Zugriff am 1.12.2017)

283. Statistische Ämter des Bundes und der Länder. Zensus 2011. Haushalte und Familien. Ergebnisse des Zensus am 9. Mai 2011. Wiesbaden; 2014. URL: https://www.zensus2011.de/SharedDocs/Aktuelles/Ergebnisse/DemografischeGrunddaten.html?nn=3065474 (letzter Zugriff am 21.10.2017)

284. Landkreis Landsberg am Lech. Amt für Jugend und Familie, Hrsg. Sozialraumanalyse für den Landkreis Landsberg am Lech. Zusammenstellung und wissenschaftliche Bearbeitung durch Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik SAGS. URL: https://www.landkreis- landsberg.de/landratsamt/organisationsuebersicht/?url=%2FLandratsamt%2FOrganisationsuebersicht.aspx% 3Fview%3D~%2Fkxp%2Forgdata%2Fdefault%26orgid%3D22ec3575-324c-4884-91d7-b2dc4ab1427e (letzter Zugriff am 8.9.2017)

285. World Health Organization. World Report on Ageing and Health; 2015. URL: http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/186463/1/9789240694811_eng.pdf?ua=1 (letzter Zugriff am 6.1.2018)

286. World Health Organization. Fact Sheet 381. Mental health of older adults. Updated December 2017. URL: http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs381/en/ (letzter Zugriff am 6.1.2018)

287. Shaw BA, Fors S, Fritzell J, Lennartsoon C, Agahi N. Who Lives Alone During Old Age? Trends in the Social and Functional Disadvantages of Sweden’s Solitary Living Older Adults. Research on Aging. Article first published online: December 14, 2017. DOI: 10.1177/0164027517747120 [Epub ahead of print]

288. Walg M, Fink E, Großmeier M, Temprano M, Hapfelmeier G. Häufigkeit psychischer Störungen bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland. Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie 2016; 44: 1–9

289. Technische Universität München. Studie in Erstaufnahmeeinrichtung: viele Kinder mit Belastungsstörungen. URL: https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/detail/article/32590/ (letzter Zugriff am 6.1.2018)

290. Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin e.V. Pressegespräch 1. September 2015. Medizinische Versorgung minderjähriger Flüchtlinge in Deutschland: Eine neue große Herausforderung für die Kinder- und Jugendmedizin. URL: https://www.dgkj.de/fileadmin/user_upload/images/Presse/Jahrestagung_2015/1509_DGSPJ.pdf (letzter Zugriff am 6.1.2018)

291. Bertelsmann Stiftung. wegweiser-kommune.de. Methodik. Indikatoren – Ist-Daten. Indikatorenerläuterungen. URL: http://www.wegweiser-kommune.de/methodik/ist-daten (letzter Zugriff am 6.1.2018)

292. Bertelsmann Stiftung. wegweiser-kommune.de. Statistische Daten. Landsberg am Lech, LK - Sozioökonomische Integration 2013-2015. URL: http://www.wegweiser-kommune.de/statistik/landsberg-am- lech-lk+soziooekonomische-integration+2013-2015+tabelle (letzter Zugriff am 6.1.2018)

293. Bundesagentur für Arbeit. Tabellen. Kreisreport SGB II. Region: Landsberg am Lech (Gebietsstand August 2017). Berichtsmonat: August 2017. Stand: 5.12.2017. URL: https://statistik.arbeitsagentur.de/nn_1021948/SiteGlobals/Forms/Rubrikensuche/Rubrikensuche_Suchergeb 222 Literatur

nis_Form.html?view=processForm&resourceId=210358&input_=&pageLocale=de&topicId=1023362®ionI nd=09181®ion=Landsberg&year_month=201708&year_month.GROUP=1&search=Suchen (letzter Zugriff am 7.1.2018)

294. Bundesagentur für Arbeit. Arbeitsmarkt in Zahlen. Migrations-Monitor Arbeitsmarkt: Personen im Kontext von Fluchtmigration. Region: Deutschland, Länder, Kreise, Agenturen für Arbeit, Jobcenter. Berichtsmonat November 2017. Stand. 27.11.2017. URL: https://statistik.arbeitsagentur.de/nn_32022/SiteGlobals/Forms/Rubrikensuche/Rubrikensuche_Suchergebnis _Form.html?view=processForm&resourceId=210358&input_=&pageLocale=de&topicId=1095966®ion=&y ear_month=201711&year_month.GROUP=1&search=Suchen (letzter Zugriff am 7.1.2018)

295. Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit. URL: https://www.gesundheitliche- chancengleichheit.de/ (letzter Zugriff am 6.1.2018)

296. Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit. Das Vorhaben: Partnerprozess „Gesundheit für alle“. URL: https://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/?id=Seite17774 (letzter Zugriff am 6.1.2018)

297. Bundeszentrale für gesundheitliche Chancengleichheit BZgA. Präventionskette / Integrierte kommunale Gesundheitsstrategie. URL: https://www.leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/praeventionskette- integrierte-kommunale-gesundheitsstrategie/ (letzter Zugriff am 6.1.2018)

298. Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit. Praxisdatenbank. URL: https://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/praxisdatenbank/ (letzter Zugriff am 6.1.2018)

299. Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen, Hrsg. Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden (AOLG): Indikatorensatz für die Gesundheitsberichterstattung der Länder. 3., neu bearbeitete Fassung. Bielefeld: lögd; 2003. URL: http://www.gbe-bund.de/pdf/Indikatorensatz_der_Laender_2003.pdf#PAGE=85 (letzter Zugriff am 7.12.2017)

300. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheitsindikatoren Bayern. Kommentar zu Indikator 3.27 (L) Krankenhausfälle nach Geschlecht, Land im Regionalvergleich, Jahr. URL: https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/gesundheitsindikatoren/themenfeld03/indi kator0327.htm (letzter Zugriff am 10.12.2017)

301. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheitsindikatoren Bayern. Kommentar zu Indikator 3.91A (L) Krankenhausfälle beim Herzinfarkt und Schlaganfall nach Geschlecht, Land im Regionalvergleich, Jahr. URL: https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/gesundheitsindikatoren/themenfeld03/indi kator0391a.htm (letzter Zugriff am 16.12.2017)

302. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheitsindikatoren Bayern. Kommentar zu Indikator 3.83A (L) Krankenhausfälle infolge von psychischen und Verhaltensstörungen durch akute Alkohol-Intoxikation (akuter Rausch) (F10.0) bei unter 20-Jährigen nach Geschlecht, Land im Regionalvergleich, Jahr. URL: https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/gesundheitsindikatoren/themenfeld03/indi kator0383a.htm (letzter Zugriff am 15.12.2017)

303. Statistisches Bundesamt. Allgemeine Sterbetafel - Methodische Erläuterungen und Ergebnisse - 2010/12. Wiesbaden; 2015. URL: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Bevoelkerung/Bevoelkerungsbewegung/SterbetafelnAll gemeinErlaeuterung5126205129004.pdf?__blob=publicationFile (letzter Zugriff am 8.12.2017)

304. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit LGL. Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung. Begriffe, Methoden, Beispiele. Handlungshilfe. GBE-Praxis 2. Erlangen; 2014. URL: https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/methoden/index.htm (letzter Zugriff am 8.12.2017)

Literatur 223

305. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheitsindikatoren Bayern. Kommentar zu Indikator 3.89A (L) Gestorbene infolge vorsätzlicher Selbstbeschädigung (Suizidsterbefälle) nach Geschlecht, Land im Regionalvergleich, 5-Jahres-Mittelwerte. URL: https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/gesundheitsindikatoren/themenfeld03/indi kator0389a.htm (letzter Zugriff am 14.12.2017)

306. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information DIMDI. Todesursachenstatistik. URL: https://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-who/mortalitaet/index.htm (letzter Zugriff am 7.12.2017)

307. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Gesundheitsindikatoren Bayern. Kommentar zu Indikator 3.118 (L) Im Straßenverkehr verunglückte Personen nach Geschlecht, Land im Regionalvergleich, Jahr. URL: https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/gesundheitsindikatoren/themenfeld03/indi kator03118.htm (letzter Zugriff am 15.12.2017)