Wörterbuch Nachtsheimer Dialekt 1

Wörterbuch Nachtsheimer Dialekt Noëßemer Platt

Vorbemerkungen Aufgenommen wurden nur die Wörter, die sich signifikant vom hochdeutschen Ausdruck unterschei- den.

Allgemeine Regeln zur Lautverschiebung: (1) Pf in das einfacher auszusprechende P, (Pfanne → Pann), (2) P in das weichere B, (3) T in das weichere D, (4) r nach Vokalen und Diphthongen in ein "gehauchtes" e, als "ë" geschrieben (Tür → Düë),

Die Pluralbildung erfolgt i. a. durch Anhängen eines stimmlosen e. Abweichungen werden angeführt.

Die Betonung erfolgt i. a. auf der ersten Silbe; Abweichungen sind durch Unterstreichungen kenntlich gemacht.

Naturgemäß ist die Schreibweise schwierig, weil insbesondere die Vokale sehr unterschiedlich ausge- sprochen werden, ohne dass ich eine Regelhaftigkeit erkennen kann. Generell habe ich versucht, dort, wo es mir nötig schien, durch nachgestellte Erklärungen die Aussprache zu verdeutlichen, so bei be- sonders lang gesprochenen Vokalen, die ich mit einem nachgestellten h "verlängert" habe, oder bei der variantenreichen Aussprache des o. Dabei bin ich mir im Klaren, dass man die Wörter im Original gehört haben muss, um sie wirklich korrekt aussprechen zu können.

Wörterbuch Abtrett, m, Abort; Baias, m, Narr, tölpelhafter Mensch; achele, hastig essen; basse, bellen; Ähch, Ähje, f, Egge; batschele, viel und dummes Zeug reden; ehje, eggen; Batschkapp, f, Schirmmütze; ahf-, Vorsilbe ab-; Bei(e), f, Biene; ahfjeläje, abgelegen; beise, panikartiges Weglaufen der Rinder Ähxt, f, Elster (meist mit aufgestelltem Schwanz) nach Äsch, f, ( kurzes betontes ä), Asche; einem Bremsenstich; Äscheähme, m, Ascheeimer; Bellere; (kurzes e), zahnlose Kieferknochen; att, schon; Beusch, f, (Stroh-) Ballen; Aue, Auere. f, Uhr; Biehr, Berre, f, Birne; awwe, aber; Biehr, m, Eber; Bipp, n, Huhn; batt (?), was (?); Bippje, n, größeres Küken; Backes, m, Gebäude mit einem Brotbackofen; bisuh, warum; Bähn, n, (langes ä) Bein; Boch, (kurzes o), Böche, n, Buch, Bücher; bähresch, angeberisch, (ungerechtfertigt) stolz; Böche, f, (offenes kurzes ö), Buche; Bässem, m, (mit zwei weichen s gesprochen), (sech) böcke, (sich) bücken; Besen; Bösch, m, (offenes kurzes ö), Wald; Bäu, f, (Stroh)ballen; Bohei, m, Getue; Bahch, m, Bach; Bohked, m, (offenes o) verkleidete Person, v. a. bahl, bald; an Karneval, auch Vogelscheuche; Wörterbuch Nachtsheimer Dialekt 2 Bohm, m, (offenes o), Baum; Dutzwitt, m, ein etwas tölpelhafter, aber ge- boröm, warum; wiefter Junge oder junger Mann, (frz. Botte, f, (kurzes geschlossenes o) Butter; tout de suite: gleich, sofort); Botz, f, (kurzes geschlossenes o), (Herren-) Hose; ech, ich; Brell, m, Brille; Ehch, f, (fast wie ä gesprochen) Eiche; bränge, bringen; Empele, Himbeeren; Bröck, f, Brücke; ennmache, (langes a) einkochen, -wecken; Bruht, n, Brot; erahf, nach unten; buh, wo; erömm, herum; Bühscht, f, Bürste; eropp, nach oben; büjele, bügeln; ett, es; Buhr, m, Brunnen, auch Quelle; Erpele, Erdbeeren; Bulldock, m, Traktor; Bütt, f, (Bade-)Wanne; faudele, schwindeln, es mit der Wahrheit nicht bull-bull, auch pull-pull, Lockruf für Hühner, so genau nehmen; (frz. poule, Huhn); Fähscht, f, Ferse; Bunn, Bunne, f, Bohne(n); Feeste, f, Fenster; Bunnes, m, Pflaumenmus, auch Kuchen mit Fiescht, f, Dachfirst; Pflaumenmus; Flappes, m, Narr, Hanswurst; Bunnesje, n, größeres Kalb; Fleecht, f, Zopf; fleechte, (Haare) flechten; Dähßel, f, Deichsel; Flössje, n, Rinne am Straßenrand für Regen- dängele, (1) Glocken von Hand schlagen, z.B. und Abwasser, auch für Rinnen quer zur an Ostern, (2) Sensen durch Beklopfen Straße; der Schneide schärfen; Fösch, m, im Pl. unverändert, (kurzes ö) Fisch; Dahch, pl. Dähch, m, Tag(e); fösche, fischen; Dappes, m, (Fichten-)Zapfen; Foss, Föss, m, (geschlossenes o) Fuß/Füße; dastere, unruhig hin- und herlaufen, -treten; fräcke, zerbrechen, sterben, zugrunde gehen; dau, du; Fräll, f, Forelle; Däu, m, kein Vorankommen; freckele, frenkele, (kurzes e) herumwursteln, - däue, drücken, schieben; basteln; däuste, dunkel; Fruhn, f, Fron, (von der Gemeinde angeforder- Däukoë, f, (offenes o) Schubkarre; te Arbeiten, z. B. Instandsetzung von däuste, dunkel; Wegen, Schneeschaufeln etc); dehähm, zu Hause; Fuck, m, flotter Stil, -Verhalten; Dilldapp, m, Kreisel; fuddele, schummeln, tricksen; Dippo, m, Gefängnis, (frz. dépot: Verwahrort); ditsche, gegeneinander schlagen, z. B. Osterei- Grähf, m, Hacke, mit meist vier Zacken zum er; Jäten und zum Ausgraben von Kartof- Ditzje, n, Kleinkind, Baby; feln; Dölpes, m, Dummkopf; dömmelech, schwindelig; Habill, f, Spitzhacke; Döppe, f, Topf; hamstere, mit Waren (schwarz) handeln; Döppjeskohche,auch Döppekohche, m, "Topf- heiwels seitdem; kuchen", Nachtsheimer Standartgericht, Himm, n, Hemd; bestehend aus geriebenen Kartoffeln, Höhnkel, n, Küken, auch liebevolle Bez. für ein Zwiebeln, Gewürzen; kleines Mädchen; Dösch, m, im Pl. unverändert, Tisch; Hött, f, Hütte; Düë, Dörre, f, Tür(en); Hond, Hönn, m, Hund(e); dusma, vorsichtig, langsam (von frz. douce- Hörnz, f, Hornisse; ment: sachte, behutsam) Hospes, m, merkwürdiger (einfältiger) Mann, (lat.: hospes: Gast(freund)); Wörterbuch Nachtsheimer Dialekt 3 Hosse, f, pl. (gesprochen mit zwei weichen s), Kittche, n, Gefängnis; (lange) Strümpfe; Klauste, n, (Tür-)Schloss Hott, m, (geschlossenes o), Hut; Kleckere, mit Murmeln spielen; Howwe, m, Hafer; klemme, (kurzes geschlossenes e), klettern; Huddel, m, Schwindel, Täuschung; Kletsch, f, (kurzes e), Peitsche; huddele, jemand beschwindeln, täuschen; Knautere, f, pl, abgearbeitete grobe Hände, bes. Huhmess, f, Hochamt; bei Männern, seltener gebraucht: Sg. Hunnich, m, Honig; Knaute, f; Huwwel, m, Hobel; Knächtje, n, (langes ä), kleiner lieber Junge; huwwele, hobeln; Knein, n, Kaninchen; Huxend, auch Hillich, f, Hochzeit; Knöppel, m, Knüppel Knöttele, f, Exkremente von Kleintieren; idderije, wiederkäuen; knöttere, (offenes ö) meckern, sich beschweren; Knüëhzje, n, Reststück eines Brotes; Jähscht, f, Gerste; köhle, kühlen; Jähs, f, weibliche Ziege; Kösse, n, Kissen; Jebünn, n Holzfußboden; Köste, m, Küster; Jeföhl, n, Gefühl; Koh, Köh, f, Kuh, Kühe; jelöhwe, (offenes ö wie öfter), glauben; Kohche, m, Kuchen; jemöhtlech, gemütlich; Koër, f, (offenes langes o) Karre; jenn, geben; Komme, f, Kammer, Schlafstube; Jepöhkel, n, (offenes ö wie öfter), Gesindel; korre, (geschlossenes o), probieren; jesse, (kurzes e), gießen; kotzele, Sachen/Waren tauschen; jeste, gestern; krauche, kriechen; jett, etwas; Krätzje, n, Kopfbedeckung, wie ein „Schiff- Jiwwel, m, Giebel; chen“, für einfache Soldaten; Jöck, op J., herumziehen, -streunen, (eigentlich kraude, Unkraut jäten; kein originales Dialektwort, kommt eher kreie, bekommen; aus den Niederdeutschen); kritschele, knistern; Jött(je), f, Patentante; kröhn, grün; johd, (geschlossenes o) gut; Krönschel, Krönschele, f, Stachelbeere(n); Jowwel, f, Gabel; krollessech, krollessich, gekräuselt (Haare); Juckes, m, Juckreiz; Krompe, Krompere, f, Kartoffel(n); Jüëtel, m, Gürtel; kroppech, vorlaut, keck, ungebärdig, (e krop- Juppe, m, (Überzieh-) Jacke, auch Sakko; pech Dinge: ein vorlautes kleines Mäd- chen); Kabolz, m, Purzelbaum; Küllbohket, m, (offenes o) Vogelscheuche; kähmlech, erbärmlich, armselig, bedauernswert; künnech, ortskundig; Kähschäpp, m, Löwenzahn; Küschtje, n, (Brot-)Kruste; Kahste, f, pl, (zum Trocknen) aufrecht gestellte Kuhr, Roggen, auch allgem. für Korn als Ge- Strohgarben; treide; Kalänne, m, Kalender; Kumme, Kummere, f, Gurke(n), frz. concomb- Kännel, m, Dachrinne; re; Kappes, m, Weißkohl, Unsinn; kunn, kommen, (Konjugation s. u.); Kappezaun, m, Zaumzeug; kätschech, urspr. ungekämmt, mit wirren Haa- Läffel, m, Löffel; ren, e kätschech Dinge, ein ungezogenes Lähte, Lähtere, f, Leiter(n); und freches Mädchen; Lämmes, m, (kleines) Schaf; keckele, verhalten lachen; lesse, (mit zwei s gesprochen) lesen; Kerch, f, (kurzes e), Kirche; laie, liegen; kermße, hüsteln, sich räuspern; linne, (aus-)leihen; Kiehr, f, Kehre, Kurve; Loëd, f, (offenes o) Sarg; Kiehsch, f, Kirsche; Wörterbuch Nachtsheimer Dialekt 4 lödde, laden, opplödde, aufladen, aaflödde, Orbet, f, Arbeit; abladen; orch, arg, schlimm; lohfe, (offenes o), laufen; orm, arm; Lurk, f, Schleim-Auswurf; Orm, m, Arm; Mähsje, f, Meise; ormsillich, armselig; mähstens, meistens; owwenopp, oben (im Haus), im oberen Stock- miekse, weinerliche Töne von sich geben, auch werk; für winselnde Katzen gebraucht; Mellech, f, Milch; Pabeie, n, Papier; menne, (kurzes e), meinen, auch gebraucht als Palm, m. Buchsbaumzweig(e), die am Palm- sech enne menne, überheblich sein, sich sonntag geweiht werden; etwas (ungerechtfertigt) einbilden; Palottejänge, m, Wallfahrer, Pilger; Metz, n, (offenes e, fast wie ä) Messer; Pann, f, Pfanne; miekse, weinerliche schwache Laute von sich Panz, Pänz, m, kleines Kind; geben; Päsch, f, Wiese, Anger, i. a. nahe beim Dorf; Möck, f, Mücke; Pättje, n, Patenonkel; möhd, müde; pespere, (s - p) flüstern; Mösch, f, Spatz, Sperling; petsche, kneifen; Mötsch, f, Mütze; Pettje, n, (kurzes e) kleiner Pfad; Mohnd, pl. Mähnd, m (offenes o), Monat(e), piddele, knibbeln; Mond; Pieps, m, leichte Erkältung; Motje, n, liebes (kleines) Mädchen Pittesillich, auch Pittesillije, f, Petersilie; moltere, (früherer) Abrechnungsmodus beim Pläht, f, Glatze; Mahlen: man konnte für eine entspre- Plättje, Fliesen; chende Menge Korn gleich das Mehl Ploch, m, (geschlossenes kurzes o), Pflug; mitnehmen; plöche, pflügen; muë, (langes u) morgen; plöcke, pflücken; Muë, Morre, f, Möhre(n); Plümo, n, Federbett, (aus frz. plume, Feder, das Muhkel, f, (Trachten-)Kopfhaube der Frauen; frz. plumeau bezeichnet einen Staubwe- Müll, f, Mühle; del); muhtsch, weich, matschig; Porpel, n, Schirm (frz. parapluie); Mussel, f, (mit zwei s gesprochen) Mosel; posse, (kurzes offenes o), (Obstbäume) ver- edeln; neustnotzech, ungezogen, nichtsnutzig; präude, quälen, unter Druck setzen; Nuhtstall, m, Vorrichtung beim Schmied, um Prämel, Brombeere; Pferde zum Beschlagen ruhig zu stellen; Praumel, f, Pflaume; ähnelt einem Barren mit niedrig ange- Prisang, m, Gefängnis (frz. prison); brachten Querstangen, um die entspre- Puddel, m, Jauche, Gülle; chenden Hufe zu fixieren; puddele, mit Jauche düngen; nau, nun, jetzt; Puët, f, (langes u), Tor; Nomme, m, Name; Pütz, (Pötz), m, gefasster Brunnen im Dorf, Nutt, f, Note; meist als Viehtränke genutzt, (frz. puits: Brunnen); Ohch, n, (offenes langes o), Auge; Oët, f, (offenes o) Art; Quack, m, der/die/das Jüngste, auch: unruhiges oniere, sich beraten, absprechen; Kind; onnärtech, aufsässig; Quätsch, f, Zwetschge; Onnerock m, Unterrock; Quätschkommod, f, Akkordeon; Owe, m, (geschlossenes langes o), Ofen; Ohwend, m, (offenes o) Abend; Rähn, m, Regen; Ollech, m, (geschlossenes o), Öl; rähne, regnen; onn(spanne), Vorsilbe an(spannen); Rapp, f, (Kartoffel-)Reibe op(lödde), Vorsilbe auf(laden); Wörterbuch Nachtsheimer Dialekt 5 reckele, die Rinde eines (frisch geschnittenen) Schmollewätt, f, Schwalbe; Stocks (bevorzugt Haselnuss) mit einem Schnie, m, Schnee; Spiralmuster versehen; Schnüß, f, Schnauze, verächtlich für Mund; rimmele, etwas (klein-)reiben; Schoch, Schohn, m, Schuh, jenählt Schohn, riss, direkt, gradeaus; Schuhe mit Nagelsohle (das übliche rissele, (gesprochen: ris-sele) rieseln, Schuhwerk bis nach dem Krieg); risselich, kränklich (aussehen); Schoëschtel, m, (geschlossenes o), Schornstein; rölpse, rülpsen; Schohste, m, Schuster; rohche, (offenes o) rauchen; Schopp, m, (offener) Schuppen; Rohm, m, (offenes o), Rahm, Schmand; Schöpp, f, Schaufel; Röck, m (geschlossenes ö) Rücken; Schöppe, (f), (Spielkarte) Pik; Röhp, f, Rübe; Schottel, f, Schüssel; Rummel, f, Runkelrübe; Schüez, f, Schürze; Rott, f, (geschlossenes o), Nachbarschaft, als schunne, schonen; Hilfe bei Geburt, Krankheit, Tod; Schurp, f, kleines Fenster, meist im Keller, (frz. soupirail: Kellerfenster); Sackdoch, n, Taschentuch; schwoëde, (offenes o), viel und dummes Zeug Sähns, f, Sense; reden; Seih, f, Sieb; Schwoëdlappe, m, jemand, der/die nichts für Sänck, f, Klär-/Sickergrube; sich behalten kann; Schabällche, n, niedriges Bänkchen, Auftritt, Sehch, f, Säge; (frz. escabeau: Treppenleiter, Gerüst); sei, sie (Singular und Plural); Schäffe, m, (Orts-)Bürgermeister; Sickelhannes(e), f, Ameise(n); Schähwe, m, Schäfer; Siffkräme, m, wörtl. "Siebkrämer", Hausierer, schäppe, schöpfen; speziell: ruude Siffkräme, Schimpfwort Schäumläffel, m, Schaumlöffel; für Rothaarige; schaluttere, schnell sprechen; Sille, n, Vorrichtung aus Holz zum Ziehen ei- Scheehs, f, (Pferde-)Kutsche, Kinderwagen nes Wagens: wird mittig mittels Öse (von frz. chaise: Sessel); und Haken am Wagen befestigt, an den Scheffje, n, langrechteckiger Behälter für war- Enden sind die Zugseile angeschlagen; mes Wasser, integriert in die Platte des Spennewättem(e), f, Spinnwebe(n); Küchenherds (hinten rechts), mit De- spöhle, spülen; ckel; söss, süß; Scheue, f, Scheune; Sonn, f, Sonne; schibbele, (sich) rollen; Spängel, f, Sicherheitsnadel; Schirbel, n, kleines (unruhiges) Kind; spille, eigentlich spielen, hier in der Bedeutung, schlähfe, (hinter sich her-)ziehen, -schleifen; dass Frauen sich abends zusammensetz- Schläfftje, n, schmales Gässchen, oft zwischen ten, um zu stricken etc.; zwei Gebäuden; Spleck, f, Zwille; schlauchech, beim Essen wählerisch und emp- sprusselech,(s –s) kraus(e Haare); findlich; Stankes, m, auf der Wiese wegen eines Kuhfa- Schleite, m, kleiner Holzspan, der ins Fleisch dens Stelle mit starkem Graswuchs; von geraten ist; Kühen gemieden, daher besonders schlohn, (langes offenes o), schlagen; "langlebig"; schroh, (langes offenes o), böse, unleidlich; steipe, (sich auf-/ab-)stützen; Schloht, f, (langes offenes o), Salat; Still, m, Stiel; Schlöhp, f, (offenes ö), Schnute; Stirk, f, junge Kuh, die noch nicht gekalbt hat; Schlopp, m, Schlaufe, Schlinge; Stiwwel, m, (1) Stiefel, (2) temporär abgesteck- schmälze, Kartoffeln oder Gemüse mit Fett, Öl ter Bereich zum Weiden der Schafe, oder Schmalz anmachen; auch der "Wohnwagen" des Schäfers; Schmille, f, Grashalm; Stocheise, n, Schürhaken; Schmilles, m, hagerer Junge; Stoffel, m, Tollpatsch; schmillessech, dürr, hager; Stohl, Stöhl, m, Stuhl/Stühle; Wörterbuch Nachtsheimer Dialekt 6 Stoppezüje, m, Korkenzieher; wieh Lomp, f, Bezeichnung für eine unbedeu- stotzele, stolpernd gehen; tende Wunde, die übertrieben banda- strack, gerade; giert ist; Strämpel, Tierbein, bes. bei Geflügel, aber auch Wohch, f, (offenes o),Waage; (im Plural Strämpele) für (dicke) Beine; Wohmpel, (offenes o), Blau- Waldbeere; Stromp, Strömp, m, Strumpf/Strümpfe; Worm, Wörme, m, Wurm/Würmer; stronze, angeben; wuhxe, (in Stößen) lachen; stroppe, (offenes o) Abstreifen der Blüten von Wuhscht, f, Wurst; den Blumenstengeln; wurmbetzich, wurmstichig; auch Bezeichnung Strohß, f, (langes offenes o), Straße; für krankheitsanfällig; Strüh,n, Stroh; Wutz, f, Schwein, Sau; Stüßfurrel, m, Greifvogel wie Habicht, Bus- Wutzje, n. Ferkel; sard; Stuff, f, (Wohn)zimmer; Zähn, f, (langes ä) Weidenkorb; sücke, suchen; Zappelbrett, n, Vorrichtung zum Aufhängen von Bekleidung, i. a. Brett mit Zapfen; tespediere, diskutieren; Zieh, m, Zeh; tohke, (offenes o) hinlangen, anfassen; Zuch, m, Zug; Tohpet, m, (offenes o), Dummkopf, unge- Zuckeröhb,f, (e - r) Zuckerrübe; schickter Mensch; tottele, (geschlossenes o) stottern; Trapp, f, Treppe, de Trapp erahf, die Treppe Wochentage herunter, de Trapp eropp, die Treppe Mohnich (offenes o); hinauf; Diëstich; Träupesje, n, morgendlicher Augenkriesel; Möppich; treppse, tropfen; Donneschtech; Treppströlles, m, (gesprochen: Trepps-trölles) Freidech; Trottel, unbeholfener Mensch; Sommstech (Somms-tech); Trutschel, f, ängstliche, verschreckte (junge) Sonnech; Frau; (sech) tummele, (sich) beeilen; Zahlwörter Uëhs, m, Ochse; enne (Mann), ähn (Frau), äh (Kind), ein(e); Uhstere, Ostern; ähs, einmal; usselech, (mit zwei s gesprochen), eklig, unan- ühscht, erste; genehm, z.B. das Wetter; zwin (Männer), zwo (Frauen), zwä (Kinder) zwei; (sech) vebohkede, (offenes o), (sich) verklei- zwämohl, (offenes o), zweimal; den; zwätte, zweite(r); vekiert, falsch, verkehrt; drei; veschammeriert, beschädigt, verkratzt; vier; Vestand, m, Sülze; fönnef; vörrech (Woch), vorige (Woche); sechs;(kurzes e); siwwe; Wäht, f, (langes ä) Weide; ahcht; Wähz, m, Weizen, auch Wähze; neun; wänzele, (sich) rollen, purzeln; zehn; Wall, f, (kurzes a), schwere Eisenwalze zum ellef; Glätten des Bodens nach dem Einsäen; zwöllef; Watz, m, Dickkopf, sturer Mensch; honnet; watzech, stur, widerborstig; dausent; Wäspel, f, Wespe; millijuhn

Wörterbuch Nachtsheimer Dialekt 7 Anhang Tillche, Mathilde; Trein, Katharina; Hausnamen Traut, Trautche, Gertrud; Ähle; Zirbes, Servatius; Bäckesch; Bähre; Straßennamen Bantese Jass; Berchs; Olle; Derrbachs; Pohl, (Hauptstraße); Diddebachs; Schläftje; Dimmese; Schull; Eckmöttesch; (op) Streite; Foschtesch; Fränze; Flurnamen Haubrechs; Fuëscht; Hermes (kurzes e); Greimeställche; Jängels; (op de) Hüh; Jännesjes; Käppche; Jass; Krüngelseife; Köhne; Lenneseife; Lamänne; Metzendällche; Mähkätte; Mümpech; Mau(e)klose; (op) Rähpel; Möttesch; Scheuwiss; Onnebanntese; Schnählsseife; Owwebanntese Wissbech; Päschpittesch; Poëlse (offenes o); Ortsnamen Pohl; Boër, (offenes o) Baar; Pöhl; Bröck, Brück; Rausche; Buës, Boos; Schminze; Deckschend, ; Schneidesch; Herrsbech, Herresbach; Schohste (geaschlossenes o, s-t); Hohnebech, Hünerbach; Schostesch (geschlossenes o, s-t); Kellberech, Kelberg; Schötze; Keschbech, (kurzes e) Kirsbach; Schull; Kottem, ; Schüllesch; Kowwelenz, Koblenz Trompittjes; Lenn, Lind; Wähnesch; Löxem, ; Mäë, ; Vornamen Mannebech, Mannebach; Dünn, Dünnes, Toni; Mömpich, Mimbach; Hänns, Hans, Johannes; Möhste, Münstermaifeld; Juppes, Juppi, (seltener Jupp), Josef; Müllemech, Müllenbach; Kätt, Katharina; Münnek, Münk; Klähs, Nikolaus; Nidde-elz, Niederelz; Klohß, (offenes o) Nikolaus, Klaus; Noëßem, ; Köbes. Jakob; Nürberech, Nürburg; Mättes, Matthias; Odde, (offenes o) Adenau; Pitte, Peter; Öll(e)me, Ulmen; Steff, Stefan; Onschend, ; Stein, (wie "weinen"), Christine; Owwe-elz,Oberelz; Wörterbuch Nachtsheimer Dialekt 8 Schälleböchel, Neuvirneburg; Well(e)ched, Welcherath; Schimmich, Schönbach; Wohntet, (offenes o) Wanderath Vörmerech, ;

Konjugationen

kommen gehen bringen geben laufen sein haben kunn john bränge jenn lohfe sein honn ech kunn jinn brängen jenn lohfen sein honn dau küss jähs brängs jess löhfs bess hoss er, sei, ett kütt jäht brängt jett löhft ess hott mihr kunn jinn brängen jenn lohfen sein honn dihr kutt jitt brängt jett lohft seid hott sei kunn jinn brängen jenn lohfen senn honn ech sein kunn sein jange honn broacht honn jenn sein jelohf sein je- honn je- wäst hott

Mai 2019

Heinz Josef Thome