Gemeinde Danndorf

Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Rechtskräftige Fassung § 10 Abs. 3 BauGB Planabschrift

Danndorf

Schule

Kita Kulturtreff Gemeinde

Altdorf

Geltungsbereich B

Geltungsbereich A Luftbild: Google Earth Luftbild: Google

Schütz Planungsbüro Braunschweig Gemeinde Danndorf, Vorhabenbezogener Bebauungsplan „Sondergebiet Nahversorger“ Verfahrensleiste

PRÄAMBEL - AUSFERTIGUNG

Aufgrund des § 1 (3) und des § 10 des Baugesetzbuches (BauGB), des § 84 Niedersächsischen Bauordnung (NBauO) und der §§ 10 und 58 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgeset- zes (NKomVG) - alle genannten Rechtsvorschriften in der z.Zt. der Bekanntmachung geltenden Fassung - hat der Rat der Gemeinde Danndorf diesen vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Son- dergebiet Nahversorger“ bestehend aus dem Vorhaben- und Erschließungsplan, den zeichneri- sche Festsetzungen und den textlichen Festsetzungen einschließlich den bauordnungsrechtlichen Festsetzungen (örtlichen Bauvorschriften) als Satzungen sowie die dazugehörige Begründung beschlossen.

Danndorf, den 18.12.2020 gez. Wilke Gemeindedirektorin L.S.

VERFAHRENSVERMERKE

Aufstellungsbeschluss Der Rat der Gemeinde Danndorf hat in seiner Sitzung am 10.12.2015 die Aufstellung des Bebau- ungsplanes beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss wurde gem. § 2 (1) BauGB am 19.11.2018 ortsüblich bekannt gemacht.

Danndorf, den 18.12.2020 gez. Wilke Gemeindedirektor

Planunterlage Plangrundlage: Amtliche Liegenschaftskarte sowie eigene örtliche Vermessungen, M 1:1000; Auf- trag: A.-Nr.: 19FM3022/7 vom 10.05.2019 und A.-Nr.: 19PL4057/4 vom 03.08.2020 herausgege- ben vom Katasteramt , bereitgestellt durch das Vermessungsbüro Wolfsburg. Landkreis: Helmstedt, Gemeinde: Danndorf, Gemarkung: Danndorf, Flur 1, 5 und 8. Die Vervielfältigung ist nur für eigene, nichtgewerbliche Zwecke gestattet (§ 5 Abs.3 § 9 Abs.1 Nr.2 Nds. Vermessungsgesetz vom 01.02.2003, Nds GVBl. 1/2003, S. 5). Die Planunterlage entspricht dem Inhalt des Liegenschaftskatasters und weist die städtebaulich bedeutsamen baulichen Anlagen sowie Straßen, Wege und Plätze mit Stand vom Mai 2019 voll- ständig nach. Sie ist hinsichtlich der Darstellung der Grenzen und der baulichen Anlagen geomet- risch einwandfrei. Die Übertragbarkeit der neu zu bildenden Grenzen in die Örtlichkeit ist einwand- frei möglich.

Wolfsburg, den 26.11.2020 gez. Stein Vermessungsbüro Wolfsburg (ÖbVI) L.S.

Planverfasser Der Entwurf des Bebauungsplanes wurde ausgearbeitet von: Planungsbüro Schütz Braunschweig Am Hohen Felde 11, 38104 Braunschweig

Braunschweig, den 28.12.2020 gez. Schütz Planverfasser

Schütz Planungsbüro Braunschweig März 2021

Gemeinde Danndorf, Vorhabenbezogener Bebauungsplan „Sondergebiet Nahversorger“ Verfahrensleiste

Öffentliche Auslegung Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Danndorf hat in seiner Sitzung am 17.09.2020 dem Entwurf des Bebauungsplanes und der Begründung zugestimmt und seine öffentliche Auslegung gem. § 3 (2) BauGB beschlossen. Ort und Dauer der öffentlichen Auslegung wurden am 29.09.2020 ortsüblich bekannt gemacht. Der Entwurf des Bebauungsplanes und der Begründung haben vom 05.10.2020 bis 06.11.2020 gem. § 3 (2) BauGB öffentlich ausgelegen.

Danndorf, den 18.12.2020 gez. Wilke Gemeindedirektor

Satzungsbeschluss Der Rat der Gemeinde Danndorf hat den Bebauungsplan nach Prüfung aller im Aufstellungsver- fahren vorgebrachten Stellungnahmen, Anregungen und Hinweise gemäß § 3 (2) BauGB in seiner Sitzung am 16.12.2020 als Satzung (§ 10 (1) BauGB sowie die Begründung beschlossen.

Danndorf, den 18.12.2020 gez. Wilke Gemeindedirektorin

L.S.

Bekanntmachung und Inkrafttreten Der Satzungsbeschluss des Bebauungsplanes ist gem. § 10 (3) Satz 1 BauGB am 10.03.2021 im Amtsblatt für den Landkreis Helmstedt Nr. 16 bekannt gemacht worden. Der Bebauungsplan ist damit gem. § 10 (3) Satz 4 BauGB am 10.03.2021rechtsverbindlich gewor- den.

Danndorf, den 12.03.2021 gez. Wilke Gemeindedirektorin

Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften Innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten des Bebauungsplanes ist die Verletzung von Verfahrens- oder Formvorschriften gemäß § 214 BauGB beim Zustandekommen des Bebauungsplanes nicht geltend gemacht worden.

Danndorf, den ______Gemeindedirektorin

Schütz Planungsbüro Braunschweig März 2021

Gemeinde Danndorf, Vorhabenbezogener Bebauungsplan „Sondergebiet Nahversorger“ Verfahrensleiste

RECHTSGRUNDLAGEN

Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. November 2017 (BGBl. I S. 3634), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 8. August 2020 (BGBl. I S. 1728) geändert worden ist

Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786)

Planzeichenverordnung (PlanZV) vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), die zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057) geändert worden ist

Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) vom 17. Dezember 2010 (Nds. GVBl. S. 576), zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 15. Juli 2020 (Nds. GVBl. S. 244)

Niedersächsische Bauordnung (NBauO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03. April 2012 (Nds. GVBl. S. 46), zuletzt geändert durch Artikel 7 des Gesetzes vom 15.07.2020 (Nds. GVBl. S. 244)

Schütz Planungsbüro Braunschweig März 2021

Gemeinde Danndorf Vorhaben- und Erschließungsplan NORMA Danndorf

Lageplan

Anlage 3 Entwässerung Anlage 4 Straßenplanung

Anlage 2 Freiflächenplan

Anlage 3 Entwässerung

Anlage 1 Gebäudeplanung

M 1:1000 Vermessungsbüro Stein-Stroot Lageplan A.-Nr.: 19FM3022/7 seit 1947 BauIng. Hofer IB für Bauwesen © 10.05.2019 Quelle der Kartengrundlage: Auszug aus den Geobasisdaten Stendal der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung

Schütz Planungsbüro Braunschweig Gemeinde Danndorf Vorhaben- und Erschließungsplan NORMA Danndorf Anlage 1 Gebäudeplanung

Ansicht Eingang

Ansicht Rechts Schnitt

Grundriss Pfandrücknahme

Eingang

Verkaufsfläche

Bäckerei/Café Gebäudeplanung BauIng. Hofer Anlieferung IB für Bauwesen Lager Stendal

Schütz Planungsbüro Braunschweig Gemeinde Danndorf Vorhaben- und Erschließungsplan NORMA Danndorf Anlage 2 Freiflächenplanung

Temporäres Kleingewässer

Gras- und Staudenflur

Gehölzpflanzungen

Sichtschutzpflanzungen

Artenreicher Scherrasen

M 1:1000 Ellmann / Schulze GbR Vermessungsbüro Stein-Stroot A.-Nr.: 19FM3022/7 seit 1947 Ingenieurbüro für Landschafts-

planung & Wasserwirtschaft © 10.05.2019 Sieversdorf Quelle der Kartengrundlage: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung

Schütz Planungsbüro Braunschweig Gemeinde Danndorf Vorhaben- und ErschließungsplanNeubau NORMA NORMA-Lebensmitteldiscounter Danndorf Entwässerung Anlage 3 Entwässerung

L 647

Graben Ost BOK ~ Graben72,30 Ost BUK ~ 71,10

Unterhaltungsweg

Tränkenweg

Regenrückhalte- RRB Norma Verrohrung becken NormaBOK ~ 72,70 BUK ~ 71,60 DN 400 Verrohrung DN 400

Hauptstraße

Graben Becken Graben BeckenBOK ~ 72,70 Verlängerung Ver- BUK ~ 71,10 Verlängerungrohrung der DN 800 vorhandenen Verrohrung DN 800

Verrohrung DN 400 Quelle: Verrohrung DN 400 Weinkopf - Ingenieure für Bauwesen GmbH

Graben Ost Johannesstraße 7a BOK ~ Graben72,70 Ost BUK ~ 71,10 38350 Helmstedt Stand: 28.10.2019 Maßstab: 1: 750

10 30 50

0 20 40

M 1:1000 Vermessungsbüro Stein-Stroot WEINKOPF A.-Nr.: 19FM3022/7 seit 1947 Ingenieure für Bauwesen GmbH © 10.05.2019 Quelle der Kartengrundlage: Auszug aus den Geobasisdaten Helmstedt der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung

Schütz Planungsbüro Braunschweig t

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rsicht Anfah m /h, 70 50 km

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rsicht Anfah m /h, 70 50 km

Gemeinde Danndorf Vorhaben- und Erschließungsplan NORMA Danndorf

Anlage 4 Straßenplanung

A n fa 50 h k rs m ic /h ht , 7 0 m

A nf 5 ah 0 r km si / ch h t , 7 0 m

rf o t ed d st n m n el H a s D ei kr nd La

M 1:1000 Vermessungsbüro Stein-Stroot WEINKOPF A.-Nr.: 19FM3022/7 seit 1947 Ingenieure für Bauwesen GmbH © 10.05.2019 Quelle der Kartengrundlage: Auszug aus den Geobasisdaten Helmstedt der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung

Schütz Planungsbüro Braunschweig vorhabenbezogener Bebauungsplan "Sondergebiet Verbrauchermarkt" Gemeinde Danndorf (Landkreis Helmstedt)

35 /18 2B

36 36 36 6 /26 /33 /19 35 /4 36 /32 1 /14 2A HsNr. 3 36 Gemeinde Danndorf Vorhabenbezogener Bebauungsplan/13 Sondergebiet Nahversorger 2B 428 /20 371 20 /7

Zeichnerische Festsetzungen 36 20 /20 8 1 371 Geltungsbereich/13 A /1 10 1 1 /19 36 36 Flur 1 /14 /16 OD-Grenze November Bestand 371 381 /6 /5 1A 1 /23 12

2 5 /138 36 /36

36 Tränkenweg /35 504 36 /3 7 RRB 147 Flur 1 /7 149 /3 2 15 /139 489 /2 146 149 147 /14 20 /4 /8

489 12 /1 3 147 1 /11 154 147 /9 10 Schlehenweg 2 5154 OD-Grenze 146 /1 /15 geplant 147 /10

146 /16 11 382 496/2

146 /18 496 37 /2 83,5 9 153 SO 146 /17 Nahversorger

146 /19 0.4 I

5 a GH 371 5 /8 146 155 /8 L 647

M 1:1000 2

Vermessungsbüro Stein-Stroot 6 A.-Nr.: 19FM3022/7 seit 1947 10 Nutzungskreuz

© 10.05.2019 Art der baulichen Nutzung Anzahl der Vollgeschosse Quelle der Kartengrundlage: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung Bauweise Grundflächenzahl (GRZ) 153 Höhe der baulichen Anlagen

Textliche Festsetzungen Schütz Planungsbüro Braunschweig 151151 n

152152 Vorentwurf Maßstab 1:1.000 10 30 50

0 20 40 Thomas Jansen • Ortsplanung / Stand: 02/2020 Lageplan - M. 1 : 1000 Plangrundlage Gemeinde: Danndorf 170 Gemarkung: Danndorf Vermessungsbüro Wolfsburg Flur: 8 Stein & Stroot Flurstück (e): 543 Schillerstraße 62 A.-Nr.: 19PL4057/4 38440 Wolfsburg Datum: 03.08.2020 Tel. 05361/27880 Fax 05361/25264

499

171 172 173 /9 173/ 10 169

173 /4

502 /1

Lageplan - M. 1 : 1000 Plangrundlage Gemeinde: Danndorf 170 Gemarkung: Vermessungsbüro Wolfsburg 384 Danndorf /2 Flur: 8 Stein & Stroot Die Grundlage des Lageplanes ist die automatisierte Liegenschaftskarte Flurstück (e): (ALK), welche teilweise durch Digitalisierung entstanden ist, Schillerstraße 62 543 (UTM-System ETRS89, Lagestatus 489, MRed=0,9996). 544 Abweichungen in der Lage der Grenzpunkte zwischen Lageplan A.-Nr.: 19PL4057/4 und der Örtlichkeit sind möglich ! 38440 Wolfsburg Es wird keine Gewähr für Lagerichtigkeit von Punkten, Linien oder aus der Grafik entnommenen Koordinaten übernommen. Tel. 05361/27880 Fax 05361/25264 Datum: 168 03.08.2020 Insbesondere ist folgender Sachverhalt zu beachten: Bei Planung von Bauvorhaben in unmittelbarer Nähe von Nachbargebäuden, Flurstücksgrenzen, Leitungen oder sonstigen 499 topografischen Gegebenheiten sind örtliche Vermessungen erforderlich. Das gleiche gilt, wenn genaue Abstände zwischen vorhandenen Gebäuden, Grenzen oder zwischen Gebäuden und Grenzen erforderlich sind. Diese Angaben können nicht mit ausreichender Genauigkeit aus der Grafik ermittelt werden ! Wichtiger Hinweis ! Bei der Übertragung von Grafikdaten per DXF und/oder per eMail auf unterschiedliche Programmsysteme besteht die Gefahr des 171 Datenverlustes und der Veränderung der Daten im Zielsystem. 172Es gilt auf jeden Fall die Darstellung der analogen Karte ! 173 /9 Eine Gewähr für die Richtigkeit wird nur für die urschriftliche Ausfertigung übernommen. Weitergabe der Daten an Dritte nur mit 173/ Genehmigung der Fa. Stein - Stroot GbR, Wolfsburg. 10 169 Fa. Stein-Stroot, Wolfsburg, 03.08.2020

173 542 /4

500 /2

502 /1 Lageplan - M. 1 : 1000 Plangrundlage Gemeinde: Danndorf 170 Gemarkung: Danndorf Vermessungsbüro Wolfsburg Flur: 8 Stein & Stroot Flurstück (e): 543 Schillerstraße 62 384 Behrendorfergrund 38440 Wolfsburg /2 A.-Nr.: 19PL4057/4 543 Datum: Tel. 05361/27880 Fax 05361/25264 03.08.2020 Die Grundlage des Lageplanes ist die automatisierte Liegenschaftskarte (ALK), welche teilweise durch Digitalisierung entstanden ist, (UTM-System ETRS89, Lagestatus 489, MRed=0,9996). 544499 Abweichungen in der Lage der Grenzpunkte zwischen Lageplan und der Örtlichkeit sind möglich ! Es wird keine Gewähr für Lagerichtigkeit von Punkten, Linien oder aus der Grafik entnommenen Koordinaten übernommen. 168 Insbesondere ist folgender Sachverhalt zu beachten: Bei Planung von Bauvorhaben in unmittelbarer Nähe von 171 Nachbargebäuden, Flurstücksgrenzen, Leitungen oder sonstigen 172 topografischen Gegebenheiten sind örtliche Vermessungen erforderlich. Das gleiche gilt, wenn genaue Abstände zwischen 173/ 167 9 vorhandenen Gebäuden, Grenzen oder zwischen Gebäuden und Grenzen /2 173 erforderlich sind. /10 Diese Angaben können nicht mit ausreichender Genauigkeit aus der Grafik ermittelt werden ! 169 Wichtiger Hinweis ! Bei der Übertragung von Grafikdaten per DXF und/oder per eMail auf unterschiedliche Programmsysteme besteht die Gefahr des Datenverlustes und der Veränderung der Daten im Zielsystem. 173 /4 Es gilt auf jeden Fall die Darstellung der analogen Karte ! Eine Gewähr für die Richtigkeit wird nur für die urschriftliche Ausfertigung übernommen. Weitergabe der Daten an Dritte nur mit 541 Genehmigung der Fa. Stein - Stroot GbR, Wolfsburg. 502 Gemeinde Danndorf Bebauungsplan Sondergebietgebiet Nahversorger /1 Fa. Stein-Stroot, Wolfsburg, 03.08.2020 Zeichnerische Festsetzungen 20 20 Geltungsbereich B 542

Gemeinde Danndorf, Gemarkung Danndorf 500

/ November Flur 8 , Flurstück 543 (südliche Teilfläche) 2 384/ Flächengröße 2.930 m2 2 Die Grundlage des Lageplanes ist die automatisierte Liegenschaftskarte (ALK), welche teilweise durch Digitalisierung entstanden ist, (UTM-System ETRS89, Lagestatus 489, MRed=0,9996). 544 Abweichungen in der Lage der Grenzpunkte zwischen Lageplan und der Örtlichkeit sind möglich ! Es wird keine Gewähr für Lagerichtigkeit von Punkten, Linien 546 oder aus der Grafik entnommenen Koordinaten übernommen. 168 Insbesondere ist folgender Sachverhalt zu beachten: Bei Planung von Bauvorhaben in unmittelbarer Nähe von 545 Nachbargebäuden, Flurstücksgrenzen, Leitungen oder sonstigen topografischen Gegebenheiten sind örtliche Vermessungen erforderlich. Das gleiche gilt, wenn genaue Abstände zwischen vorhandenen Gebäuden, Grenzen oder zwischen Gebäuden und Grenzen 167 erforderlich sind. /3 Diese Angaben können nicht mit ausreichender Genauigkeit aus der Grafik ermittelt werden ! Behrendorfergrund 10 2 Wichtiger Hinweis ! 543 2.932,90 m Bei der Übertragung von Grafikdaten per DXF und/oder per eMail auf unterschiedliche Programmsysteme besteht die Gefahr des Datenverlustes und der Veränderung der Daten im Zielsystem. Es gilt auf jeden Fall die Darstellung der analogen Karte ! Eine Gewähr für die Richtigkeit wird nur für die urschriftliche Ausfertigung übernommen. Weitergabe der Daten an Dritte nur mit Genehmigung der Fa. Stein - Stroot GbR, Wolfsburg. Fa. Stein-Stroot, Wolfsburg, 03.08.2020

542 167 500 /2 /2 550

Kreisstraße 60 1 541 540/1 Behrendorfergrund 543 M 1:1000

549 Vermessungsbüro Stein-Stroot A.-Nr.: 19PL4057/4 seit 1947

548 © 03.08.2020 547 Quelle der Kartengrundlage: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung

167/ 555 2 Schütz Planungsbüro Braunschweig

546 2 /8 545

Vervielfältigung nur für eigene,541 nicht gewerbliche 167 Zwecke gestattet (§5 Abs.5 des Niedersächsischen /3 Gesetzes über das amtliche Vermessungswesen NVermG) LLLL GGGG LLLL NNNN

10

546

545 550 167 /3

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1 540/1

10

549 550

548 10

547

1 540/1 555

549

2 /8 548

547Vervielfältigung nur für eigene, nicht gewerbliche Zwecke gestattet (§5 Abs.5 des Niedersächsischen Gesetzes über das amtliche Vermessungswesen 555NVermG)

LLLL GGGG LLLL NNNN 2 /8

Vervielfältigung nur für eigene, nicht gewerbliche Zwecke gestattet (§5 Abs.5 des Niedersächsischen Gesetzes über das amtliche Vermessungswesen NVermG) LLLL GGGG LLLL NNNN Gemeinde Danndorf Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger

PLANZEICHENERKLÄRUNG PlanzV 90

Art der baulichen Nutzung, (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB)

SO Sonst. Sondergebiet (§ 11 Abs. 3 Nr. 2 BauNVO), TF 2, 8, 9, 11

Nahversorger Zweckbestimmung: Nahversorger

Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB)

0,4 Grundflächenzahl (§ 19 BauNVO), TF 3

I Zahl der Vollgeschosse als Höchstgrenze (§ 16 BauNVO)

GH Gebäudehöhe als Höchstmaß (§ 18 BauNVO), TF 3.2

Bauweise, Baugrenzen (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB)

a abweichende Bauweise (§ 22 BauNVO), TF 4 Baugrenze (§ 23 BauNVO)

Flächen für Nebenanlagen, Stellplätze, Garagen und Gemeinschaftsanlagen, (§ 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB)

Flächen für Nebenanlagen und Stellplätze (§ 14 BauNVO), TF 5

Verkehrsflächen (§ 9 Abs.1 Nr. 11 und Abs. 6 BauGB)

Straßenverkehrsflächen,Straßenverkehrsflächen TF 6, 7

Straßenbegrenzungslinie

Bereich ohne Ein- und Ausfahrt

Sichtdreieck, TF 6

Bauverbotszone, TF 7

Flächen für Abwasserbeseitigung (§ 9 Abs. 1 Nr. 14 BauGB) Flächen für die Rückhaltung von Niederschlagswasser, TF 8

RRB Regenrückhaltebecken

Flächen zum Ausgleich (§ 9 Abs. 1 Nr. 20, 25 und Abs. 1a BauGB)

Flächen für Maßnahmen zur Entwicklung von Natur, TF 10

Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern (§ 9 Abs. 1 Nr. 25 BauGB)

Sichtschutzpflanzung, TF 10.4

Sonstige Planzeichen

Grenzen der Geltungsbereiche des Bebauungsplanes (§ 9 Abs. 7 BauGB) Gemeinde Danndorf Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger

TEXTLICHE FESTSETZUNGEN 1. Bauplanungsrechtliche Festsetzung (§ 12 Abs. 3a i.V.m. § 9 Abs. 2 BauGB) Gemäß § 12 Abs. 3a BauGB i.V.m. § 9 Abs. 2 BauGB wird festgesetzt, dass innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches des Vorhaben- und Erschließungsplanes im Rah- men der festgesetzten Nutzungen nur solche Vorhaben zulässig sind, zu deren Durch- führung sich der Vorhabenträger im Durchführungsvertrag verpflichtet hat. Änderungen des Durchführungsvertrags oder der Abschluss eines neuen Durchführungsvertrags sind zulässig. 2. Art der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr. 1 i.Vm. § 11 BauNVO) Das Sonstige Sondergebiet mit der Zweckbestimmung `Nahversorger´ (SO Nahversor- ger) dient der Ansiedlung von einem großflächigen Einzelhandelsbetrieb gem. § 11 (3) Nr. 2 BauNVO. Zulässig ist ein nicht raumbedeutsamer Lebensmittel-Discounter der wohnortbezoge- nen Nahversorgung (Abschnitt 2.3 Ziffer 02 Sätze 2 und 3 LROP 2017) mit max. 1.200 m² Verkaufsfläche und ein Gastronomiebetrieb (Bäckerei/ Bistro) mit max. 200 m² Gesamtnutzfläche, wovon 20 m² auf den Backwarenverkauf entfallen. Die Sortimentsstruktur des Lebensmittel-Discounters muss zu mindestens 90 % der Verkaufsfläche aus einem nahversorgungsrelevanten Sortiment (Periodische Sortimen- te: u.a. Nahrungs- und Genussmittel, Drogerieartikel) bestehen. Zur Verkaufsfläche gehören alle Flächen eines Betriebes, die den Kunden zugänglich sind, in denen Waren angeboten werden und die mit dem Verkaufsvorgang in einem räumlich-funktionalen Zusammenhang stehen, einschließlich der Vorkassenzone.

3. Maß der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr.1 BauGB, §§ 16 bis 19 BauNVO) 3.1 Grundfläche Innerhalb der SO-Fläche ist die Überschreitung der zulässigen Grundfläche abwei- chend von den Regelfestsetzung gemäß § 19 Abs.4 BauNVO für Garagen und Stell- plätzen mit ihren Zufahrten, Nebenanlagen im Sinne des § 14 und baulichen Anlagen unterhalb der Geländeoberfläche, durch die das Baugrundstück lediglich unterbaut wird bis zur Größe der Grundflächen der baulichen Anlagen von GRmax. 5.700 m2 zulässig. 3.2 Gebäudehöhe Die maximal zulässige Gebäudehöhe GH beträgt 10 m über Bezugspunkt. Unterer Bezugspunkt ist die Höhe 73 m über NHN. Oberer Bezugspunkt ist der höchste Punkt des Daches (Firsthöhe des Pultdaches). Ein Überschreiten der Höhenfestsetzung durch untergeordnete Aufbauten wie Schorn- steine oder Antennenanlagen ist zulässig.

4. Bauweise (§ 9 (1) Nr. 2 BauGB § 22 BauNVO) Abweichend von der offenen Bauweise sind innerhalb der überbaubaren Flächen Ge- bäude über 50 m Länge zulässig.

5. Nebenanlagen (§ 9 Abs. 1 Ziff. 4 BauGB § 14 BauNVO) Außerhalb der überbaubaren Flächen und der Fläche für Nebenanlagen sind Neben- anlagen gem. § 14 (1) BauNVO nicht zulässig. Davon nicht berührt sind Einfriedungen, Zufahrten, Geh- und Radwege und Stützmauern sowie Nebenanlagen gem. § 14 (2) BauNVO.

Schütz Planungsbüro Braunschweig November 2020 Gemeinde Danndorf Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger

6. Sichtfelder L 647 § 9 Abs. 1 Nr. 10 und Abs. 6 BauGB Die zeichnerisch festgesetzten Sichtfelder im Einmündungsbereich der Erschließungs- straßen zur Landesstraße 647 sind gem. RAST 06 Pkt. 6.3.9.3 zwischen 0,80 m und 2,50 m Höhe über OK der Straßenverkehrsfläche von ständigen Sichthindernissen, parkenden Fahrzeugen und Sicht behinderndem Bewuchs freizuhalten. Einzelbäume, Lichtmasten, Lichtsignalgeber und ähnliches sind innerhalb der Sichtfelder möglich, sie dürfen wartepflichtigen Fahrern, die einbiegen oder kreuzen wollen, die Sicht auf bevorrechtigte Fahrzeuge oder nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer jedoch nicht ver- decken.

7. Bauverbotszone L 647 § 9 Abs. 1 Nr. 10 und Abs. 6 BauGB Ausserhalb der OD-Grenze entlang der freien Strecke der Landesstraße 647 gilt die 20,00 m Bauverbotszone gem. § 24 Abs. 1 NStrG, gemessen vom äusseren Rand der für den Kraftfahrzeugverkehr bestimmten Fahrbahn. Innerhalb der 20 m Bauverbotszone gem. § 24 NStrG dürfen Hochbauten jeder Art, auch genehmigungsfreie bauliche Anlagen und Werbeanlagen nicht errichtet werden. Das gilt auch für Garagen und überdachte Stellplätze im Sinne von § 12 BauNVO und Nebenanlagen im Sinne von § 14 Abs. 1 BauNVO. In der Bauverbotszone dürfen nur bauordnungsrechtlich nicht notwendige Stellplätze errichtet werden. Diese sind bei Bedarf vom Eigentümer zurück zu bauen. Sollte es nicht zu einer Versetzung der Ortsdurchfahrtsgrenze wie in den Planunter- lagen dargestellt, kommen, so gelten außerhalb der bisher festgesetzten Ortsdurch- fahrtgrenze weiterhin die Festlegungen gemäß dem Niedersächsischen Straßengesetz (NStrG).

8. Fläche für die Rückhaltung von Niederschlagswasser (§ 9 (1) Nr. 14 BauGB) Das auf den versiegelten Flächen des Sondergebietes (SO Nahversorger) anfallende Niederschlagswasser ist einem Regenrückhaltebecken innerhalb der Fläche für die Rückhaltung von Niederschlagswasser zuzuführen und von dort aus gedrosselt dem Vorfluter zuzuleiten. Die technischen Anforderungen an die Bauwerke zur Regenwasserrückhaltung sind im Rahmen des erforderlichen Genehmigungsverfahrens nach den Regelwerken der DWA (Arbeitsblatt DWA-A 117 „Bemessung von Regenrückhalteräumen“) nachzuweisen.

9. Maßnahmen zum Schallschutz (§ 9 (1) Nr.24 BauGB Innerhalb des Sondergebietes (SO Nahversorger) werden zum Schallschutz folgende Festsetzungen getroffen: • Eine Nachtbelieferung des Lebensmitteldiscounters und der/s Bäckerei/Cafés in der Zeit von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr ist unzulässig. • Für die Ausführung der Fahrbahnoberfläche der Fahrgassen des Kundenparkplatz- es und des Marktvorplatzes ist offenporiger Asphalt oder Material mit mindestens gleichen lärmmindernden Eigenschaften zu verwenden. • Wohnutzungen, u.a. Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter, sind unzulässig.

Schütz Planungsbüro Braunschweig November 2020 Gemeinde Danndorf Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger

10. Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20, Nr. 25 a+b und Abs. 1a BauGB) 10.1 Temporäres Kleingewässer Innerhalb der im Geltungsbereich A festgesetzten Fläche für Maßnahmen zur Entwick- lung von Natur ist ein temporäres Kleingewässer in einer Größe von 700 qm mit Tief- und Flachwasserzonen im Verhältnis 1:3 anzulegen und dauerhaft zu pflegen und zu erhalten. Die Tiefwasserzone muss dabei eine Sohlhöhe von <71.00 m üNHN haben.

10.2 Gras- und Staudenfluren Innerhalb der im Geltungsbereich A festgesetzten Fläche für Maßnahmen zur Entwick- lung von Natur ist der südöstliche Uferbereich um das anzulegende temporäre Klein- gewässer (Textliche Festsetzung Nr. 10.1) auf einer zusammenhängenden Fläche von 300 qm ein Gras- und Staudenflur anzulegen, die mit der Regelsaatgutmischung RSM 7.3.1 anzusäen ist. Die Fläche ist von Strauch- und Baumbewuchs freizuhalten.

10.3 Gehölzpflanzungen Innerhalb der im Geltungsbereich A festgesetzten Fläche für Maßnahmen zur Entwick- lung von Natur ist auf einer Fläche von 800 qm ein naturnahes Gehölz anzulegen. Je 10 qm Gehölzfläche sind 3 Sträucher und je 50 qm Gehölzfläche ein Baum zu pflan- zen. Zu verwenden sind Gehölze der Pflanzlisten A und B.

10.4 Sichtschutzpflanzungen Innerhalb des Sondergebietes Nahversorger ist auf der festgesetzten Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Gehölzen eine zweireihige frei- wachsende Hecke auf insgesamt 790 qm Fläche zu pflanzen. Auf der Südostseite der Pflanzfläche ist je 15 m Länge zusätzlich 1 Laubbaum zu pflanzen. Rettungswege in Nachbarschaft zu den Pflanzflächen sind durch regelmäßige Pflege- maßnahmen von Bewuchs freizuhalten. Zu verwenden sind Gehölze der Pflanzlisten A und B.

10.5 Artenreicher Scherrasen Die neu anzulegenden Versickerungsmulden und -gräben innerhalb der festgesetz- ten Verkehrsfläche, die nicht für die Verkehrsanlagen selbst in Anspruch genommen werden, sind mit der Regelsaatgutmischung RSM 2.4 (kräuterreicher Gebrauchsrasen) anzusäen. 10.6 Externe Ausgleichsmaßnahme Innerhalb der im Geltungsbereich B festgesetzten Fläche für Maßnahmen zur Entwick- lung von Natur (Gemarkung Danndorf, Flur 8, Flurstück 543) ist auf einer Fläche von 2.930 qm eine Gehölzhecke zu pflanzen. Die Pflanzung muss so erfolgen, dass Sträucher der Pflanzliste B, 5-reihig imAbstand von 1,5 m gepflanzt werden. Je 10 lfdm Heckenlänge ist ein Baum der PflanzlisteA zu pflanzen.

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10.7 Pflanzlisten Pflanzliste A (Bäume) Pflanzliste B (Sträucher) (Qualität: Hochstämme, 3 x verpflanzt, (Qualität: Sträucher 60 cm bis 100 cm, 12 – 14 cm, mit Drahtballierung, 2x v. o.B.) Baumdreibock)

Stieleichen Quercus robur Weißdorn Crataegus monogyna- Traubeneiche Quercus petraea Hundsrose Rosa canina Birke Betula pendula Heckenrose Rosa carymbifera Kastanie Aesculus hippocastanum Pfaffenhütchen Euonymus europaea Spitzahorn Acer platanoides Schneeball Viburnum opulus Bergahorn Acer pseudoplatanus Hartriegel Cornus sanguinea Feldahorn Acer campestre Haselnuss Corylus avellana Winterlinde Tilia cordata Schlehe Prunus spinosa Bergulme Ulmus glabra Korb-Weide Salix viminalis Kulturapfel Malus domestica Mandel-Weide Salix triandra Kulturbirne Pyrus communis

10.8 Regelungen zu den Pflanzmaßnahmen Die Pflanzungen nach Ziffer 10.2 bis 10.6 sind fachgerecht anzulegen, zu pflegen und auf Dauer zu erhalten. Abgänge sind spätestens in der folgenden Pflanzperiode gleich- wertig zu ersetzen.

11. Bauordnungsrechtlich Festsetzungen (§ 9 Abs. 4 BauGB i.V.m. § 84 Abs. 3 NBauO (Örtliche Bauvorschriften) Werbeanlagen Werbeanlagen sind im Sondergebiet (SO-Nahversorger) wie folgt zulässig: Im Sondergebiet ist ein be- oder durchleuchteter Werbepylon von bis 7 m Höhe über Bezugspunkt (Bezugspunkt ist die Höhe 73 m über NHN) und 4 m Breite zulässig. Die Werbefläche darf dabei für jede sichtbare Richtung Werbefelder von zusammen ca. 10 qm umfassen. An Einfahrten sind zwei Werbewegweiser mit einer Fläche von 0,50 m x 2,00 m zuläs- sig. Ergänzende Werbeflächen an den Fassaden der Gebäude bis zur Traufkante bzw. dem oberen Abschluss der Attika bleiben von dieser Festsetzung unberührt. Die Beleuchtung der Werbeanlage darf nur in weißem oder gelbem Licht erfolgen. Fluoreszierende und reflektierende Farben sowie bewegtes oder wechselndes Licht sind unzulässig. Leucht- oder Signalfarben (z.B. RAL Farben 1026, 2005, 2007, 3024, 3026) sind nicht zulässig. Fremdwerbung ist unzulässig.

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HINWEISE ZUM ARTENSCHUTZ Bodenbrüter - Bauzeitenregelung Um artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 BNatSchG für die Art Feldlerche zu vermeiden, ist vor Beginn der Baumaßnahmen, wenn diese in den Brutzeitraum 01.04. bis 10.07. fallen sollten, die Fläche nach dem Vorhandensein von Brutverhalten der Feldlerche zu untersuchen. Bei einem Positivnachweis des Vorkommens der Feldlerche sind Erdbaumaßnahmen innerhalb der Brutzeit vom 01.04. bis 10.07. nicht zulässig. Vorgezogene artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen § 44 Abs. 5 BNatSchG (CEF-Maßnahmen) sind nicht vorgesehen.

SONSTIGE HINWEISE Denkmalschutz Sollten bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten ur- oder frühgeschichtliche Bodenfun- de (das können u.a. sein: Tongefäßscherben, Holzkohleansammlungen, Schlacken sowie auffällige Bodenverfärbungen und Steinkonzentrationen, auch geringe Spuren solcher Funde) gemacht werden, sind diese gemäß § 14 des Niedersächsischen Denk- malschutzgesetzes (NDSchG) der Gemeinde Danndorf oder der zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Helmstedt anzuzeigen. Bodenfunde und Fundstellen sind nach § 14 Abs. 2 NDSchG bis zum Ablauf von vier Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen/ wenn nicht die Denkmalschutzbehörde die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

Kampfmittelbeseitigung Sollten bei Erdarbeiten Kampfmittel (Granaten, Panzerfäuste, Minen etc.) gefunden werden, sind umgehend die zuständige Polizeidienststelle, das Ordnungsamt oder der Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) zu benachrichtigen.

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Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger

Begründung Planabschrift Stand § 10 Abs. 3 BauGB

Fotos: www.Flechtorf.de

Schütz Planungsbüro Braunschweig Gemeinde Danndorf . Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Begründung

Inhaltsverzeichnis Seite

0. Vorbemerkung 3 1. Anlass und Ziele der Planung 4 1.1 Kommunale Struktur 4

1.2 Das Vorhaben 7 1.3 Ziel und Zweck des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes 8 2. Planungsrechtliche Rahmenbedingungen 9 2.1 Landes-Raumordnungsprogramm 9 2.2 Regionales Raumordnungsprogramm 10 2.3 Beurteilung der landesplanerischen und raumordnerischen Belange 12 3. Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan 14 4. Gutachten und Fachplanungen 14 4.1 Auswirkungsanalyse 14 4.2 Verkehrsgutachten 22 4.3 Schallgutachten 23 4.4 Baugrunderkundung 24 4.5 Artenschutzrechtliche Prüfung 25 4.6 Umweltbericht 27 4.7 Landschaftsschutzgebiet „Velpker Schweiz“ 28 5. Grundlagen des Bebauungsplanes 29 5.1 Rechtsgrundlagen, Normen 29 5.2 Kartengrundlage 29 6. Festsetzungen des Bebauungsplanes 30 6.1 Vorhabenbezogener Bebauungsplan 30 6.2 Räumlicher Geltungsbereich 31 6.3 Bedingte Festsetzung nach § 12 Abs. 3a i.V.m. § 9 Abs. 2 BauGB 31 6.4 Art der baulichen Nutzung 31 6.5 Maß der baulichen Nutzung 34 6.6 Bauweise Baugrenzen 35 6.7 Flächen für Nebenanlagen und Stellplätze 36 6.8 Verkehrsflächen 36 6.9 Rückhaltung von Niederschlagswasser 38 6.10 Maßnahmen zum Schallschutz 38 6.11 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft 38 6.12 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern Auswirkungsanalyse 39 6.13 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen - Anlagen der Außenwerbung 39 7. Hinweise aus der Sicht der Träger öffentlicher Belange 40 8. Bodenordnung - Kosten 43 9. Flächenbilanz 44 10. Bauleitplanverfahren 44 11. Bauleitplanverfahren - Abwägung 44 12. Verfahrensvermerk 44 13. Umweltbericht (Anhang)

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0. Vorbemerkung

Im Zuge der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes ist es mehrfach zum Wechsel der beauftragten Planungsbüros gekommen. Ursprünglich wurde das Planungsbüro Lauterbach aus Hameln beauftragt. Auf der Grundlage des ersten Vorentwurfes wurde Ende 2018 die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 (1) BauGB und die frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentl. Belange gemäß § 4 (1) BauGB durchgeführt. Die weitere Bearbeitung der Planunterlagen wurde vom Büro Thomas Jansen Ortsplaner aus Blumental/Mark übernommen. Der überarbeitete Vorentwurf des Büro Jansen war Grundlage der erneuten frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange. Mit der Durchführung der erneuten frühzeitigen Beteiligungsverfahren und der weiteren Ausarbeitung der Planunterlagen wurde das Planungsbüro Schütz aus Braunschweig durch den Vorhabenträger beauftragt. Bei der Überarbeitung der Planunterlagen wurden entsprechend dem Planungsprozess die Ausarbeitungen und Unterlagen der vorher beauftragten Büros teilweise übernommen bzw. geändert und in die Planzeichnungen und die Begründungstexte eingebunden. Die Begründung wurde grundlegend überarbeitet und neu gegliedert. Eine aufwendige Kennzeichnung der individuellen Planungsbeiträge der unterschiedlichen Autoren würde dem Sinn und der üblichen Praxis eines Bauleitplans widersprechen und nicht der Übersicht und Lesbarkeit dienen. Um die urheberrechtliche Kennzeichnung zu berücksichtigen, sind bei der Samtgemeinde Planunterlagen abrufbar, die eine Zuordnung der ursprünglichen Beiträge der beiden zunächst beauftragten Planungsbüros ermöglichen.

Der Titel des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes wurde auf Anregung des Regionalverbandes Großraum Braunschweig entsprechend der geänderten Zweckbestimmung `Nahversorger´ umbenannt.

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1. Anlass und Ziele der Planung Anlass zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes ist das Vorhaben zur Ansiedlung eines großflächigen Betriebes des Lebensmitteleinzelhandels in der Gemeinde Danndorf. Die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes ist erforderlich, um die planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Realisierung des Vorhabens zu schaffen. 1.1 Kommunale Struktur Die Samtgemeinde Velpke bildet den nördlichen Teil des Landreises Helmstedt, sie liegt zwischen dem Mittelzentrum Helmstedt im Süden und dem Oberzentrum Wolfsburg im Nordwesten. Östlich des Samtgemeindegebietes verläuft die Landesgrenze zu Sachsen- Anhalt mit dem Landkreis Börde.

LK Börde

Gemeinde Danndorf

Wolfsburg SG Velpke

LK Helmstedt Quelle:Wikipedia

Kommunale Gliederung Das Gebiet der Samtgemeinde Velpke hat eine Fläche von rund 120 km². Zur Samtgemeinde gehören die Mitgliedsgemeinden , Danndorf, Grafhorst, Groß Twülpstedt und Velpke. Sitz der Samtgemeindeverwaltung ist Velpke. Insgesamt leben rund 12.700 Menschen in den 16 Ortsteilen und Siedlungen der Samtgemeinde. In der Samtgemeinde Velpke hat, entsprechend der landes- und regionalplanerischen Zuordnung, die Ortschaft Velpke die Aufgabe eines Grundzentrums zu erfüllen. Insbesondere Velpkes räumliche Nähe zum Oberzentrum Wolfsburg mit der Volkswagen AG als bedeutenden Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor in der Region und das Angebot an oberzentralen Versorgungseinrichtungen haben zur starken räumlichen Verknüpfung und Ausbildung der Siedlungsachse Wolfsburg - Danndorf - Velpke geführt. Die benachbarten, zentralen Orte mit ihren übergeordneten infrastrukturellen Versor- gungsangeboten sind über das bestehende Netz der Landes- und Bundesstraßen erreichbar. Das Oberzentrum Wolfsburg lieg in 10 km Entfernung. Die Entfernung zum Mittelzentrum Helmstedt mit dem Verwaltungssitz des Landkreises beträgt 25 km.

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Das Grundzentrum Velpke verfügt im Bereich der Nahversorgung über eine gesicherte Ausstattung mit Einzelhandelsbetrieben mit leistungsfähigen Strukturen. Außerhalb des

Luftbild: Google Earth Grundzentrums sind in den Ortsteilen der Samtgemeinde keine nennenswerten, weiteren Versorgungseinrichtungen für den täglichen Bedarf vorhanden. Dabei ist die Versorgung mit Lebensmitteln und Drogeriewaren nicht nur eine zentralörtliche Angelegenheit, sondern in hohem Maße auch Aufgabe von Standorten außerhalb der Zentralen Orte. Neue Einzelhandelsgroßprojekte für die Nahversorgung sind unter bestimmten landesplanerischen Voraussetzungen auch außerhalb der zentralen Orte zulässig. Daher wird die vom Vorhabenträger NORMA initiierte Ansiedlung eines Lebensmittel- Discounters in der Mitgliedsgemeinde Danndorf als Verbesserung der wohnortbezogenen Nahversorgung gesehen Das Vorhaben wird von den Einwohnern begrüßt und der örtlichen Politik unterstützt.

Gemeinde Danndorf

Danndorf 10 km 2,5 km 5,0 km Grundzentrum Velpke Kartenausschnitt: www.unser-stadtplan.de

Räumliche Lage Die Gemeinde Danndorf liegt im Nordwesten des Samtgemeindegebietes inmitten einer vielfältigen Wald-, und Seenlandschaft, am Rande des Drömlings. Der Ort wurde schon 1150 als Danthorpe urkundlich erwähnt. Die ursprüngliche Siedlung entstand wohl durch Torfabbau im Drömling und Landwirtschaft. Davon zeugen noch heute die erhaltenen Höfe im Altdorf. Danndorf hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem beliebten Wohnort entwickelt. Baugebiete sind überwiegend im Südosten der Ortslage entstanden. Mit rund 2.500 Einwohnern ist Danndorf nach Velpke die einwohnerstärkste Ortschaft in der Samtgemeinde.

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Danndorf

Schule

Kita Kulturtreff Gemeinde

Altdorf

Geltungsbereich A Luftbild: Google Earth Luftbild: Google Lage des Plangebietes Als öffentliche Einrichtungen sind eine Kindertagesstätte mit 120 Plätzen und eine Grundschule vorhanden. Danndorf wird geprägt durch ein reges Vereinsleben. 21 Vereine und Verbände gestalten das gemeinschaftliche Dorfleben und die Entwicklung des Ortes. Die verkehrliche Infrastruktur der inner- und überörtlichen Straßen wird durch eine gute Busanbindung nach Velpke, Wolfsburg und Helmstedt ergänzt.

Danndorf

Geltungsbereich B

Geltungsbereich A

Übersichtskarte Lage der Geltungsbereiche Der Geltungsbereich A erfasst das Baugrundstück und Straßenverkehrsflächen der anlie- genden Landesstraße im Süden des Ortes Danndorf. Das Grundstück liegt südwestlich der „Hauptstraße“. Es wird zur Zeit landwirtschaftlich als Ackerland genutzt. Angrenzend

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Das Vorhabengebiet

an das Plangebiet befinden sich weitere landwirtschaftlich genutzte Flächen. Südwestlich erstreckt sich schließlich das „Hehlinger Holz“. Der Wald und ein Teil der landwirtschaft- lichen Flächen gehören zum Landschaftsschutzgebiet „Velpker Schweiz“. Nordwestlich angrenzend und nordöstlich der Hauptstraße sind Mischgebietsflächen vorhanden. Dem geplanten Einzelhandelsstandort direkt gegenüber befindet sich das Feuerwehrgeräte- haus der Freiwilligen Feuerwehr Danndorf und östlich vom Plangebiet schließen sich auf der Nordseite der Landesstraße Neubaugebiete mit Einfamilienhausbebauung an, die durch eine ca. 2,0 m hohe Lärmschutzwand von der L 647 abgeschirmt sind. Das Plangebiet liegt auf einer Höhe von ca. 72 m ü. NHN und ist insgesamt als ebenerdig zu bezeichnen. Entsprechend weist die Fläche keine Hanglagen auf, die bei der Erschlie- ßung oder Entwässerung besonders berücksichtigt werden müssten. Der Geltungsbereich B liegt westlich der Ortslage, nördlich der Neuhäuser Straße (K 60). In diesem Bereich sind auf einer Ackerfläche Heckenpflanzungen als externe Ausgleichs- maßnahmen vorgesehen. 1.2 Das Vorhaben Der von der NORMA Lebensmittelhandels Stiftung & Co.KG aus Nürnberg geplante Neu- bau eines Lebensmittel-Discounters hat insgesamt eine Gebäudefläche von ca. 1.800 m2. Ergänzend zum Discounter mit einer Verkaufsfläche von 1.200 qm ist ein eigenständiger Gastronomiebetrieb (Bäckerei/ Bistro) mit 200 qm vorgesehen. Das Discountergebäude wird im Süden des Plangebiets angeordnet. Vorgelagert zur Hauptstraße liegen die erforderlichen Kundenstellplätze und Fahrgassen. Die Anlieferzo- ne ist an der Südwestseite des Discounters vorgesehen. Nordwestlich, westlich und südlich des geplanten Nahversorgers sind grünordnerische Maßnahmen für die Einbindung des Gebäudes in das Landschaftsbild und zur Abschir- mung gegenüber der nordwestlich angrenzenden Wohnbebauung vorgesehen.

Verkehrliche Erschließung Die Verkehrserschließung des Nahversorgers erfolgt über die nordöstlich am Plangebiet verlaufende „Hauptstraße“. Zur Bewertung der bestehenden und der zu erwartenden

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Verkehrssituation liegt eine Verkehrsuntersuchung vor.1 Im Zuge der Verkehrsanbindung erfolgt ein Knotenausbau im Kreuzungsbereich Hauptstraße, Tränkenweg und der neuen Zufahrt zum Lebensmitteldiscounter entsprechend den Ergebnissen der Verkehrsuntersuchung. Auf der Landesstraße werden zwei neue Linksabbiegespuren angelegt, eine Abbiegespur von Südosten kommend in Richtung Discounter und eine zweite von Nordwesten in den „Tränkenweg“. Um die Leistungsfähigkeit der Verkehrsflüsse zu gewährleisten ist die Steuerung über eine Ampelanlage erforderlich. Zudem werden Geh- und Radwegverlängerungen, eine Querungshilfe und die Errichtung von Bushaltestellen vorgesehen. Der vollsignalisierte Ausbau des Knotens einschließlich der Anlage von Fußgängerüber- wegen in allen Armen und der Errichtung einer Querungshilfe bindet den geplanten Verbrauchermarkt auch für Radfahrer und Fußgänger sicher an die vorhandenen Verkehrswege ein. Das Plangebiet wird über die Buslinie 380 in den ÖPNV eingebunden. Im Zuge der Neugestaltung des Kreuzungsbereiches „Hauptstraße - Tränkenweg“ ist die Errichtung neuer Haltestellen an der L 647 unmittelbar angrenzend an das Plangebiet vorgesehen.

Ver- und Entsorgung Im Straßenraum der „Hauptstraße“ sind Ver- und Entsorgungseinrichtungen Schmutzwasser, Elektrizität, Wasser, Gas und Telekommunikation vorhanden und können für die Erschließung des Plangebietes genutzt werden. Im Rahmen des Vollzuges des Bebauungsplanes sind vom Vorhabenträger mit den einzelnen Medienträgern für Strom, Erdgas, Trinkwasser, Abwasser, Regenwasser, Löschwasser einvernehmliche Abstimmungen zur technischen Aus- und Durchführung vorzunehmen.

Niederschlagswasser Das auf den versiegelten Flächen anfallende Niederschlagswasser kann aufgrund der vorliegenden Bodenverhältnisse nicht im Plangebiet versickert werden. Im Nordwesten des Plangebietes ist ein Regenrückhaltebecken vorgesehen. Das eingeleitete Regenwasser kann dort gesammelt und zeitverzögert dem Vorfluter zugeleitet werden. Im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplanes erfolgen auf der Grundlage von hydraulischen Berechnungen planungsrechtliche Festsetzungen zur Beseitigung des Niederschlagswasser.

1.3 Ziel und Zweck des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Der vorliegende vorhabenbezogene Bebauungsplan wird mit der Zielsetzung aufgestellt, die Versorgung der Bevölkerung mit einem modernen und attraktiven Discounter an einem städtebaulich integrierten Standort zu sichern und somit die Nahversorgungsstruktur der Gemeinde Danndorf nachhaltig zu stärken. Die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes ist erforderlich, um die pla- nungsrechtlichen Voraussetzungen zur Genehmigung des geplanten Bauvorhabens zu schaffen.

1 Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung zum geplanten Einzelhandelsprojekt NORMA an der Hauptstraße in der Gemeinde Danndorf“, Zacharias Verkehrsplanungen, Hannover, Stand August 2017

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Bei der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Sondergebiet Verbrau- chermarkt“ werden die folgenden flankierenden Ziele und Zwecke verfolgt: • Berücksichtigung der Belange der Wirtschaft im Interesse einer verbrauchernahen Ver- sorgung der Bevölkerung, • Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, • Sicherung der allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und an die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevölkerung, • Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes und insbesondere des Immissions- schutzes, • Einbindung der geplanten Bebauung in die vorhandene städtebauliche Struktur“

2. Planungsrechtliche Rahmenbedingungen 2.1 Landes-Raumordnungsprogramm Das Landes-Raumordnungsprogramm ist der Raumordnungsplan für das Land Niedersachsen. Das Landes-Raumordnungsprogramm in der jetzigen Fassung basiert auf einer Verordnung aus dem Jahre 1994. Es wurde seitdem mehrfach aktualisiert, im Jahr 2007/2008 grundlegend novelliert. Die aktuelle Fassung der LROP-Änderungsverordnung, das Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 2017 ist am 17.02.2017 in Kraft getreten. Wesentliches Anliegen der Landesplanung ist die Herstellung und Sicherung gleichwertiger und gesunder Lebens- und Arbeitsbedingungen in allen Landesteilen. Dafür erarbeitet sie das Landes-Raumordnungsprogramm sowie weitere Konzepte und Pläne und koordiniert raumbedeutsame (Fach-) Planungen und Maßnahmen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, d.h. in Richtung einer sozial, ökologisch und ökonomisch verträglichen Raumnutzung. Mit verbindlichen Aussagen zu raumbedeutsamen Nutzungen (Siedlung, Verkehrswege, Rohstoffgewinnung u.a.) und deren Entwicklungen dient das Landes- Raumordnungsprogramm dazu, die oftmals widerstreitenden wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und ökologischen Interessen an den Raum aufeinander abzustimmen. Es stellt so die planerische Konzeption für eine zukunftsfähige Landesentwicklung dar. Das LROP umfasst eine sog. „Beschreibende Darstellung“ mit textlichen Festlegungen und eine „Zeichnerische Darstellung“. Die beschreibende Darstellung des Programms ist in vier Abschnitte gliedert: Abschnitt 1 enthält die Ziele und Grundsätze zur Entwicklung des Landes und seiner Teilräume, zur Einbindung des Landes in die norddeutsche und europäische Entwicklung, zur Entwicklung der Räume in den Verflechtungsbereichen Bremen / Niedersachsen und zur integrierten Entwicklung der Küste, der Inseln und des Meeres. Abschnitt 2 trifft Regelungen zur Entwicklung der Siedlungs- und Versorgungsstrukturen insbesondere zu den Themenbereichen Siedlungsentwicklung, Standortfunktionen, Entwicklung der Zentralen Orte (Ober- und Mittelzentren) und Entwicklung der Versorgungsstrukturen. Abschnitt 3 trifft Regelungen zur Entwicklung der Freiraumstrukturen und Freiraumnutzungen insbesondere zu den Themenbereichen Natur und Landschaft, Landwirtschaft / Forstwirtschaft / Fischerei, Erholung, Rohstoffgewinnung und Wassermanagement.

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Abschnitt 4 trifft Regelungen zur Entwicklung der technischen Infrastruktur und zu raumstrukturellen Standortpotenzialen mit Zielen und Grundsätzen der Raumordnung zu Mobilität / Verkehr / Logistik, Energieversorgung, See- und Binnenhäfen sowie hafenorientierte Anlagen, zu Altlasten und zur Entsorgung radioaktiver Abfälle. Laut Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP 2017) liegt die Samtgemeinde Velpke und damit auch die Mitgliedsgemeinde Danndorf in einer ländlichen Region. Die landesplanerische Zielsetzung ist hier die Durchführung von Maßnahmen, die dazu beitragen, diese Räume so zu entwickeln, dass eine ausgewogene Raumstruktur des Landes erreicht wird.

LROP-Regelungen zur Steuerung von Einzelhandelsgroßprojekte Hinsichtlich der Steuerung des großflächigen Einzelhandels sind in Niedersachsen die Ziele und Grundsätze des Landes-Raumordnungsprogramms 2017 Abschnitt 2.3 Ziffer 01 bis 10 zu beachten. Um die Auswirkungen des großflächigen Einzelhandelsvorhabens auf die Ziele der Raumordnung und Landesplanung zu beurteilen, wurde eine Auswirkungsanalyse2 zur geplanten Ansiedlung des großflächigen Lebensmittel-Discounters erstellt. Die Auswirkungsanalyse hat ergeben, dass durch das konkrete Einzelhandelsvorhaben keine standortschädigende, städtebauliche und raumordnerische Auswirkungen im Einzugsgebiet zu erwarten sind. Das gutachterliche Ergebnis zu den Auswirkungen des großflächigen Einzelhandels- Vorhabens auf die Ziele der Raumordnung und Landesplanung wird ausführlich in den Kapiteln 2.3 Beurteilung der landesplanerischen und raumordnerischen Belange und 4.1 Auswirkungsanalyse dargelegt.

2.2 Regionales Raumordnungsprogramm Aufgabe der Regionalplanung ist es, übergeordnete, überörtliche und zusammenfassende Pläne oder Programme aufzustellen und fortzuschreiben, sowie alle raumbedeutsamen Planungen aufeinander abzustimmen. Dabei handelt es sich um die Gesamtheit der auf das Verbandsgebiet bezogenen Planung entsprechend den ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und sonstigen infrastrukturellen Erfordernissen. Dies gilt z.B. gleichermaßen für das Regionale Raumordnungsprogramm wie für andere gemeindeübergreifende Vorhaben wie regionale Verkehrsprojekte, Freiraumschutz und Entwicklung oder Standortkonzepte für eine regional verträgliche Windenergienutzung. Im Interesse einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadt- und Regionalentwicklung werden die unterschiedlichen öffentlichen Ansprüche an den Raum durch die Regionalplanung abgewogen und in nachfolgende Planverfahren als Rahmensetzung eingebracht. Hier ist insbesondere die gemeindliche Bauleitplanung (Bebauungs- und Flächennutzungspläne) berührt. Die Oberzentren in Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg bilden - mit dem sie umgebenden Umland und dem strukturell eng verflochtenen Mittelzentrum in Wolfenbüttel - einen international ausgerichteten Wirtschaftsraum mit ausgeprägter Bevölkerungs-, Wissenschafts- und Arbeitsmarktkonzentration, der durch den Verbund gestärkt werden soll. Die engen Verflechtungen dienen der gegenseitigen Ergänzung und sollen für eine Stärkung der Standortstrukturen genutzt werden. Dem Regionalverband Großraum Braunschweig wird als zuständigem Träger der Regionalplanung die Aufgabe übertragen, durch Abstimmung einen Ausgleich der Entwicklungsvorstellungen herbeizuführen. 2 Auswirkungsanalyse zur Prüfung der städtebaulichen Auswirkungen für einen geplanten NORMA Lebensmittel- markt in der Gemeinde Danndorf - BBE Handelsberatung GmbH Hamburg - 07.08.2018 Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 10 Gemeinde Danndorf . Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Begründung

Das RROP gliedert sich in vier Bestandteile: Beschreibende und zeichnerische Darstel- lung, die Begründung und den Umweltbericht. Die Beschreibende Darstellung umfasst Leitbilder als übergeordneten Rahmen für die räumliche Entwicklung sowie Grundsätze und Ziele. Die Ziele sind von den Behörden ver- bindlich zu beachten, die Grundsätze sind in Entscheidungen einzubeziehen, können aber nach eigenem fachlichen Ermessen abgewogen werden. Die Zeichnerische Darstellung legt die vielfältigen Raumnutzungen und -funktionen für Siedlungen und Freiräume in einem Plan fest und weist Vorbehaltsgebiete für großflä- chige Nutzungen wie zum Beispiel Erholung oder Landwirtschaft aus, die langfristig zu sichern und zu entwickeln sind. In Vorbehaltsgebieten ist bei allen Planungen und Nut- zungen auf die festgelegten Belange Rücksicht zu nehmen. Daneben sind für besonders wichtige oder schutzbedürftige Belange Vorranggebiete festgelegt, wie beispielsweise für Natur und Landschaft. In diesen haben die festgelegten Nutzungen Vorrang vor jeder anderen Inanspruchnahme.

Platzhalter Fotos Lage Änderungsbereich

Auschnitt RROP 2008 Der Ausschnitt aus der Zeichnerischen Darstellung des RROP 2008 verdeutlicht, wie eng die Ortslage von Danndorf durch raumordnerische Belange `eingeschnürt´ wird. Für den Änderungsbereich sind Vorbehaltsgebiete `Natur und Landschaft´ sowie `Land- wirtschaft´ festgelegt. Vorbehaltsgebiet `Natur und Landschaft´ sind Gebiete und Landschaftsbestandteile, die aufgrund ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit oder als Pufferzonen und Vernetzungsbe- reiche eine besondere Bedeutung für den Naturhaushalt, das Landschaftsbild und die Er- holung haben. Alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sollen so abgestimmt werden, dass diese Gebiete in ihrer Eignung und besonderen Bedeutung möglichst nicht beeinträchtigt werden. Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft sind Gebiete zum Schutz einer nachhaltigen Landbewirtschaftung, die einen mittleren bis hohen Ertragspotenzial aufwei-

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sen. Alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sollen so abgestimmt werden, dass diese Gebiete in ihrer Eignung und besonderen Bedeutung möglichst nicht beein- trächtigt werden. Den mit den Vorbehaltsgebieten verbundenen Belangen wird bei der Abwägung mit den konkurrierenden Belangen der wohnortbezogenen Nahversorgung von Danndorf ein geringeres Gewicht beigemessen. Alternative Standorte, die den Ansprüchen eines Nah- versorgers entsprechen, sind nicht erkennbar. Die kleine Fläche des Änderungsbereichs ist in Relation zu den weiträumig festgelegten Vorbehaltsgebieten von untergeordneter Bedeutung. Südwestlich des Plangebietes liegt das Waldgebiet Hehlinger Holz. Zu den Waldrändern soll entsprechend raumordnerischer Vorgaben ein abwägungsrelevanter Mindestabstand von 100 m eingehalten werden. Auf Grund der vorliegenden Abstände von ca. 245 m zu den Waldflächen sind die Belange des Waldes und der Forstwirtschaft nicht berührt. Eine grundsätzliche Beeinträchtigung der raumordnerischen Ziele wird durch das geplante Vorhaben nicht verursacht.

2.3 Beurteilung der landesplanerischen und raumordnerischen Belange Die Ansiedlungen großflächiger Einzelhandelsbetriebe müssen die Anforderungen der raumordnerischen Zielsetzungen gem. Abschnitt 2.3 des Landes-Raumordnungspro- gramms (LROP) Niedersachsen 2017 sowie dem Abschnitt 2.1 Großflächiger Einzelhan- del des Regionalen Raumordnungsprogramms (RR0P) für den Großraum Braunschweig 2008 erfüllen. Innerhalb der Samtgemeinde hat der Ort Velpke entsprechend seiner landes- und regio- nalplanerischen Zuordnung die Aufgabe eines Grundzentrums zu erfüllen. Gemäß RROP 2008 wurde Danndorf keine zentralörtliche Funktion zugewiesen. Laut dem Regionalen Einzelhandelsentwicklungskonzept Großraum Braunschweig3,4 befinden sich sämtliche Lebensmittelmärkte der Samtgemeinde Velpke in der Ortschaft Velpke. In den übrigen Mitgliedsgemeinden sind keine Lebensmittelmärkte mehr vorhanden. Lediglich Bäcker, Kioske oder Drogeriemärkte in Bahrdorf und Danndorf können einen Teil der Grundversorgung übernehmen. Das Einzelhandelsentwicklungskonzept empfiehlt daher die Nahversorgungssituation insbesondere in Danndorf aber auch in den übrigen Mitgliedsgemeinden zu verbessern. Dem Analysebericht ist hierzu folgendes zu entnehmen: „Die Planungen für die Ansiedlung von Nahversorgungseinzelhandel in der Gemeinde Danndorf sollte weiter verfolgt werden. Auch für die übrigen Mitgliedsgemeinden sollten Möglichkeiten zur Verbesserung der Nahversorgungssituation gefunden werden“. Um die Auswirkungen des großflächigen Einzelhandelsvorhabens auf die Ziele der Raumordnung und Landesplanung zu beurteilen, wurde eine Auswirkungsanalyse5 zur geplanten Ansiedlung des großflächigen Lebensmittel-Discounters erstellt. 3 Regionales Einzelhandelsentwicklungskonzept Großraum Braunschweig – Analysebericht 2008, Landkreis Helmstedt, CIMA Beratung + Management GmbH (2009), Lübeck. Fortschreibung 4 Regionales Einzelhandelskonzept (REHK) für den Großraum Braunschweig, Fortschreibung 2018, Stadt + Handel, Leipzig, 03.08.2018 5 Auswirkungsanalyse zur Prüfung der städtebaulichen Auswirkungen für einen geplanten NORMA Lebensmittelmarkt in der Gemeinde Danndorf - BBE Handelsberatung GmbH Hamburg - 07.08.2018

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Durch die vorliegende Bauleitplanung wird der gutachterlichen Empfehlung zur Stärkung des Einzelhandels gefolgt. Die geplante Einzelhandelseinrichtung bildet somit einen wichtigen Baustein in der Grundversorgung der Samtgemeinde Velpke. Die Kaufkraft kann durch das geplante Vorhaben stärker vor Ort gebunden werden. Das Landes-Raumordnungsprogramm enthält konkrete Vorgaben, die darauf abzielen, dass Umstrukturierungsprozesse im Einzelhandel die wohnungsbezohene Grundversorgung und die Funktionsfähigkeit der Zentralen Orte nicht wesentlich beeinträchtigen. Nach diesen Vorgaben des Landesraumordnungsprogrammes (Entwicklung der Versorgungsstrukturen des Einzelhandels, LROP 2017, 2.3, Ziffer 02 Sätze 2 und 3) ist in Danndorf nur die Errichtung eines wohnortbezogenen Nahversorgers möglich. Aus diesem Grund erfolgt in Abstimmung mit dem Regionalverband Großraum Braunschweig als untere Landesplanungsbehörde die Festlegung der Zweckbestimmung des Sondergebietes als `Nahversorger´. Wohnortbezogene Nahversorger sind unter der Voraussetzung zulässig, dass die Sortimentsstruktur des Lebensmittel-Discounters zu 90 % der Verkaufsfläche aus einem nahversorgungsrelevanten Sortiment (Periodische Sortimente: u.a. Nahrungs- und Genussmittel, Drogerieartikel) besteht. Weiterhin muss mehr als 50 % des Umsatzes von Kunden aus einem fußläufigen Ein- zugsbereich (maximale Gehzeit von 10 Minuten) stammen. In der Auswirkunkungsanalyse der BBE Handelsberatung werden entsprechende Nachweise geführt, dass es sich bei dem Planvorhaben mit 1.200 m2 VKF für einen Discounter und einem eigenständigen Gastronomiebetrieb (Bäckerei/ Bistro) mit 200 m2 um einen Nahversorger handelt (s. Ka- pitel 4.1). Der Bebauungsplan sieht ergänzende textliche Festsetzungen zu der höchstzu- lässigen Verkaufsfläche und zu den einzelnen Sortimenten und deren Flächengrößen vor. Die Auswirkungsanalyse hat ergeben, dass durch das konkrete Einzelhandelsvorhaben keine standortschädigende, städtebauliche und raumordnerische Auswirkungen im Einzugsgebiet zu erwarten sind. Das gutachterliche Ergebnis zu den Auswirkungen des großflächigen Einzelhandels- Vorhaben auf die Ziele der Raumordnung und Landesplanung wird ausführlich im Kapitel 4.1 Auswirkungsanalyse dargelegt.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 13 PLANZEICHENERKLÄRUNG PlanzV 90

Art der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr.1 und Nr. 6 BauGB, §§1-11 BauNVO)

WA Allgemeine Wohngebiete (§ 4 BauNVO) Gemeinde Danndorf . Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Begründung Maß der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr.1 BauGB, § 16 BauNVO)

0,3 Grundflächenzahl 3. Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan I Zahl der Vollgeschosse als Höchstmaß Der wirksame Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Velpke stellt für den Geltungsbe- reich „Fläche für die Landwirtschaft“ dar. Baugrenzen (§ 9 (1) Nr. 2 BauGB, §§ 23 BauNVO) Baugrenze

o offene Bauweise

Verkehrsflächen (§ 9 (1) Nr. 11 BauGB)

Straßenverkehrsflächen

Straßenbegrenzungslinie Bereich ohne Ein- und Ausfahrt

Flächen für Versorgungsanlagen (§ 9 (1) Nr. 12 BauGB) S Nahversorger Zweckbestimmung: Netzstation

Flächen für Maßnahmen zum Schutz von Landschaft (§ 9 (1) Nr. 20 BauGB)

ÄnderungsbereichFlächen für Ausgleichsmaßnahmen (§ 9 (1) Nr. 20 BauGB) Neue Darstellung: Flächen zum Anpflanzen v. Bäumen und Sträuchern (§ 9 (1) Nr. 25 S Sonderbaufläche Nah- § 5 Abs. 2 Nr. 1 BauGB M 1:5000 Sonstigeversorger Planzeichen§ 1 Abs. 1 Nr. 4 BauNVO © 2018 RGB GrenzenGrenze der des Geltungsbereiche räuml. des Bebauungsplanes (§ 9 (7) BauGB) Geltungsbereichs

49. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Velpke Die Festsetzungen des vorliegenden vorhabenbezogenen Bebauungsplanes sind gemäß § 8 Abs.2 BauGB aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln. Um diesem Entwicklungs- gebot Rechnung zu tragen, wird die bisherige Darstellung `Fläche für die Landwirtschaft´ des wirksamen Flächennutzungsplanes für den Planbereich entsprechend der vorgese- henen Nutzung durch einen Lebensmitteldiscounter in eine Sonderbaufläche (S) mit der Zweckbestimmung „Nahversorger“ geändert. Die 49. Änderung des Flächennutzungsplanes wird im Parallelverfahren gem. § 8 Abs. 3 durchgeführt.

4. Gutachten und Fachplanungen 4.1 Auswirkungsanalyse6 In der Samtgemeinde Velpke hat der Ort Velpke entsprechend seiner landes- und regionalplanerischen Zuordnung die Aufgabe eines Grundzentrums zu erfüllen. Danndorf übernimmt keine zentralörtlichen Funktionen. Da es derzeit keinen Lebensmittel- Einzelhandelsmarkt in der Gemeinde Danndorf gibt, konzentriert sich der geplante Lebensmittelmarkt auf die wohnortbezogene Nahversorgung vor Ort. Der Anbieter darf nach landesplanerischen Vorgaben die Verkaufsflächengrenze zur Großflächigkeit von 800 qm überschreiten, sofern nachgewiesen werden kann, dass es sich im vorliegenden Fall nicht um einen raumbedeutsamen Einzelhandelsbetrieb,

6 Auswirkungsanalyse zur Prüfung der städtebaulichen Auswirkungen für einen geplanten NORMA Lebensmittelmarkt in der Gemeinde Danndorf“, BBE Handelsberatung GmbH, Hamburg, August 2018

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 14 Gemeinde Danndorf . Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Begründung

sondern um eine wohngebietsbezogene Nahversorgung handelt. Dies konnte von Seiten der BBE Handelsberatung attestiert werden. Es ist darüber hinaus auch zu prüfen, ob von einer wettbewerbsüblichen Anpassung schädliche Auswirkungen auf die wohnortbezogene Grundversorgung bzw. Funktionalität von zentralen Versorgungsbereichen in der Standortkommune sowie angrenzenden Gemeinden ausgehen können. Dies konnte im vorliegenden Gutachten ausgeschlossen werden: • Unterstellt man für den geplanten NORMA Lebensmitteldiscounter mit einer Verkaufsfläche von maximal rd.1.200 qm Verkaufsfläche eine durchschnittliche Flächenproduktivität von rd.3.500 Euro/qm Verkaufsfläche7 , was angesichts der überschaubaren Einwohnerplattform im perspektivischen Einzugsgebiet von knapp 12.700 Personen sowie der vorhandenen Wettbewerbsstrukturen in der Nachbargemeinde Velpke als ambitioniert (Worst-Case-Ansatz) zu bewerten ist, wird sich der Gesamtumsatz des NORMA-Marktes in einer Größenordnung von insgesamt rd. 4,2 Mio. Euro pro Jahr bewegen. Für die geplante Verlagerung der bereits ortsansässigen Bäckerei/Bistro mit einer Verkaufsfläche von rd. 200 qm wird von Seiten der Gutachter eine durchschnittliche Flächenproduktivität von rd. 5.000 Euro je qm Verkaufsfläche zu Grunde gelegt. Daraus resultiert ein Brutto-Umsatzvolumen von rd. 1,0 Mio. Euro. • Auf die Sortimente Nahrungs- und Genussmittel entfallen für den geplanten NORMA- Markt rd. 3,50 Mio. Euro, auf den Bereich Drogeriewaren/Tiernahrung rd. 0,35 Mio. Euro und auf die aperiodischen Randsortimente (Non Food Sortimente) entfallen rd. 0,35 Mio. Euro. Bei den aperiodischen Randsortimenten (Non Food Sortimente) handelt es sich vornehmlich um die wöchentlich wechselnden Aktionswaren. Es ist davon auszugehen, dass die Auswirkungen in diesem Angebotssegment unterhalb der Machbarkeitsschwelle liegen. Damit liegt das umverteilungs-/auswirkungsrelevante Brutto-Umsatzvolumen des geplanten NORMA Lebensmittelmarktes inkl. Bäckerei/Bistro für die nahversorgungsrelevanten Sortimente in der Summe bei rd. 4,85 Mio. Euro. • Von dem im perspektivischen Einzugsgebiet verfügbaren Kaufkraftpotenzial (ca. 35,2 Mio. Euro) für nahversorgungsrelevante Sortimente wird das Vorhaben nach erfolgter Realisierung insgesamt voraussichtlich knapp 14 % binden können. Dabei stellt sich die Marktdurchdringung im fußläufigen Einzugsbereich (Kerneinzugsgebiet) erwartungsgemäß stärker dar, als im erweiterten Einzugsgebiet (Zone II). • Für das nahversorgungsrelevante Kernsortiment (Nahrungs- und Genussmittel / Drogeriewaren) ist aller Voraussicht nach davon auszugehen, dass der geplante NORMA-Markt inkl. Bäckerei/Bistro im Kerneinzugsgebiet (Zone I: = fußläufiger Einzugsbereich) eine Marktabschöpfung in einer Bandbreite von rd. 37 bis 39% erreichen kann. Dies ist in erster Linie damit zu begründen, dass derzeit kein standortadäquates Lebensmittelangebot in der Gemeinde Danndorf besteht und die Wohnbevölkerung derzeit gezwungen ist, die haushaltsnahe Grundversorgung außerhalb des Gemeindegebietes abzudecken. Demnach dürfte die Realisierung eines modernen Lebensmittelmarktes am Standort Danndorf zu einer hohen Kundenbindung führen, zumal der Planstandort nahezu aus dem gesamten Siedlungsgebiet fußläufig zu erreichen ist.

7 Der Durchschnitt des NORMA-Filialnetzes im Bundesgebiet liegt bei rd. 3.500 €/qm (Quelle: Statista 2017)

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 15 Gemeinde Danndorf . Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Begründung

Aufgrund fehlender Einkaufsalternativen muss davon ausgegangen werden, dass die gesamte Wohnbevölkerung von Danndorf den Planstandort als Einkaufsmöglichkeit aufsuchen wird. Dies trifft auch auf die Wohnbevölkerung zu, die nicht mehr innerhalb des 1.000 m Luftlinienradius verortet ist, da auch diese Einwohner über keine alternative Einkaufsmöglichkeiten verfügen, die sie schneller erreichen könnten. In einer städtisch geprägten Siedlungsstruktur wäre diese Fallbetrachtung sicherlich anders zu bewerten, da hier zu erwarten ist, dass für diejenigen Einwohner die nicht innerhalb des 1.000 m Luftlinienradius verortet sind, eine schneller/kürzer zu erreichende Einkaufsalternative besteht. Daher ist aus Sicht der BBE Handelsberatung grundsätzlich das gesamte Siedlungsgebiet von Danndorf als Nahbereich zu bewerten, aus dem intensive Einkaufsbeziehungen zum Planstandort generiert werden. Dazu wird in der Auswirkungsanalyse folgendes ausgeführt: Demnach reflektiert der Standortbereich innerhalb eines 1.000 m Luftlinienradius (= fußläufiger Einzugsbereich) auf ein Nahpotenzial von knapp 2.280 Personen und erschließt somit als einziger Lebensmittelmarkt nahezu alle Bewohner der Gemein-de in einer fußläufigen Distanz. Dabei ist aus gutachterlicher Sicht darauf hin-zuweisen, dass sich innerhalb des 1.000 m Luftlinienradius keine infrastruktu-rellen, topografischen oder sonstige mentalen Barrieren zwischen dem Pro-jektstandort und den fußläufig erreichbaren Siedlungsstrukturen befinden. Im Hinblick auf die räumliche Ausdehnung eines fußläufigen Nahbereiches verwei-sen die Gutachter zudem auf die ‘‘Fachkommission Städtebau‘‘ der Bauministerkon-ferenz die den ‘‘Leitfaden zum Umgang mit § 11 Abs. 3 BauNVO in Bezug auf Be-triebe des Lebensmitteleinzelhandels‘‘ im September 2017 veröffentlicht hat. Eine wichtige Aussage wird dabei auf Seite 10 zur räumlichen Ausdehnung des Nahbereiches getroffen: ‘‘Es ist davon auszugehen, dass die Versorgung mit nah- versorgungsrelevanten Sortimenten i.d.R. noch in einer Gehzeit von 10-15 Minuten, möglich sein soll. Dies entspricht in etwa einer fußläufigen Entfernung von 700 – 1.000 m. Im ländlichen Raum kann der Nahbereich ggfs. Abweichend zu beurteilen sein. In Betracht kann hier eine Entfernung von bis zu 2.500 m kommen (vgl. Kuschnerus, Der standortgerechte Einzelhandel, 2007, Rd. 98)‘‘. Damit wird deutlich, dass der fußläufige Nahbereich im ländlich geprägten Danndorf mit einer Distanz von 1.000 m Luftlinie als sehr restriktiv zu bewerten ist und aus Sicht der BBE Handelsberatung in der Realität das gesamte Siedlungsgebiet um-fasst. Darüber hinaus stellt das Verwaltungsgericht (VG) Sigmaringen in einem aktuellen Urteil vom 18.05.2017 zur Nahversorgung im ländlichen Raum fest, dass in einer ländlich geprägten Gemeinde ein großflächiger Nahversorgungsbetriebe aufgrund der besonderen siedlungsstrukturellen Gegebenheiten auch in einer Ortsrandlage zulässig ist. Im Hinblick auf die verbrauchernahe Versorgung ist auch von Bedeutung, ‘‘inwieweit eine verbrauchernahe Versorgung (bisher) überhaupt vorhanden ist, die beeinträch-tigt werden könnte‘‘. „Denn auch die Beurteilung von Verbrauchernähe kann nicht gänzlich losgelöst vom konkreten Einzelfall bewertet werden. Gerade in ländlichen Bereichen ist es seit Jahrzehnten üblich, dass vor allem kleinere Gemeindeteile keine eigene Nahversor- gung mehr besitzen und die Einwohner mithin darauf angewiesen sind, in andere Gemeindeteile oder gar andere Gemeinden zu fahren, um die Grundversorgung sicherzustellen. „Verbrauchernah“ ist im ländlichen Raum nicht zwingend identisch mit „fußläufig erreichbar“.“ Es könne „auch dann schon von „Nahversorgung“ ge-sprochen werden, wenn wenigstens in einem Ortsteil die Ansiedlung oder Erhaltung eines entsprechenden Einzelhandels möglich ist.“

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 16 Gemeinde Danndorf . Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Begründung

Auch die Tatsache, dass sich ein Lebensmittelmarkt in einer Ortsrandlage befindet, ändere nichts an seiner Nahversorgungsfunktion, denn: ‘‘Es ist kleinen Ortschaften eigentümlich, dass die Ansiedlung eines modernen Einzelhandelsbetriebes mit den erforderlichen Flächen (auch nicht großflächigen) in der Ortsmitte häufig rein faktisch nicht gelingen kann‘‘. Darüber hinaus sind die bereits ausgewiesenen Wohnbaugebiete im Westen und Osten der Gemeinde Danndorf in der Einwohnerplattform des fußläufigen Nahbereiches nicht enthalten. Unabhängig von den o.g. Faktoren, fokussiert sich die Modell-Rechnung zu den möglichen Umsatz- bzw. Kundenanteilen und den daraus resultierenden Marktabschöpfungsquoten/Kaufkraftbindungsquoten des geplanten NORMA-Marktes auf den durch die Landesplanung definierten 1.000 m Luftlinienradius.

1.000 m

500 m

Standort Nahversorger

Wohnortbezogene Nahversorgung: Fußläufiger Einzugsbereich • Die prognostizierten Markabschöpfungsquoten/Kaufkraftbindungsquoten in einer Bandbreite von 37 bis knapp 39 % - bezogen auf den fußläufigen Nahbereich (1.000 m Luftlinienradius) - liegen damit in einem noch adäquaten Bereich und ermöglichen der Danndorfer Wohnbevölkerung (Mantelbevölkerung) potenzialseitig weitere Versorgungseinkäufe an anderen Nahversorgungsstandorten im Untersuchungsraum (z.B. bei Lebensmittelvollsortimentern, SB-Warenhäusern). Als Kenngröße bzw. Näherungswert wird dabei von gutachterlicher Seite auch der durchschnittliche Markt- bzw. Kundenanteil für die verschiedenen Betriebsformen des Lebensmitteleinzelhandels im Bundesgebiet herangezogen. Dieser liegt bei der Betriebsform des Lebensmitteldiscounters (NORMA = Lebensmitteldiscounter) im Bundesgebiet bei knapp 46% (Quelle: EHI Retail Institute, 2016). Vor diesem Hintergrund ist naturgemäß davon auszugehen, dass der Markt- bzw. Kundenanteil innerhalb des fußläufigen Einzugsbereiches in einer ländlich geprägten Gemeinde wie Danndorf mit keinen alternativen Einkaufsmöglichkeiten mindestens bei >46% liegt.

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• Dass die rein rechnerisch ermittelte Nachfrage- bzw. Einwohnerplattform im fußläufigen Einzugsbereich des Planvorhabens (= 1.000 m Luftlinienradius) mit knapp 2.280 Einwohnern als noch ausreichend zu bewerten ist, um mehr als 50 % des Zielumsatzes des NORMA Lebensmittelmarktes inkl. des Gastronomiebetriebes Bäckerei/Bistro zu erwirtschaften, wird auch in der Arbeitshilfe zum Abschnitt 2.3 Entwicklung der Versorgungsstrukturen des Einzelhandels des LROP 2017 unterstrichen: „Bei der Umsatzprognose ist zu berücksichtigen, dass typischerweise in Bezug auf diejenigen Kunden, die aus dem fußläufigen Einzugsbereich stammen, eine maximale Kaufkraftbindung von 40-50 % erreicht werden kann“ (Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, S. 18). • Bezogen auf das Kaufkraftpotenzial im fußläufigen Einzugsbereich von rd. 6,5 Mio. Euro entspricht der prognostizierte Kundenanteil in einer Bandbreite von rd. 50 bis 52 % einem erwarteten Umsatzanteil von rd. 2,42 bis rd. 2,52 Mio. Euro. Aus dem fußläufigen Einzugsbereich (= 1.000 m Luftlinienradius) des Planstandortes, welcher weitgehend dem Siedlungsgebiet der Gemeinde Danndorf entspricht, kommen demnach zukünftig rd. 50 bis 52 % der zu erwartenden Umsätze. • In Zone II (erweitertes Einzugsgebiet) ist mit einer deutlich schwächeren Marktdurchdringung in einer Bandbreite von rd. 8,1 bis 8,5 % auszugehen. Dies entspricht einem Umsatzanteil in einer Bandbreite von rd. 2,33 bis 2,42 Mio. Euro. • Mittelfristig ist davon auszugehen, dass aufgrund der geplanten Neubaugebiete in der Gemeinde Danndorf im fußläufigen Einzugsbereich des Planvorhabens, weitere rd. 200 Personen (= Mittelwert) im Kerneinzugsgebiet hinzukommen und damit auch nachfrageseitig ein zusätzliches Kaufkraftpotenzial entsteht. • In Zone II (erweitertes Einzugsgebiet) ist mit einer deutlich schwächeren Marktdurchdringung in einer Bandbreite von rd. 8,1 bis 8,5 % auszugehen. Dies entspricht einem Umsatzanteil in einer Bandbreite von rd. 2,33 bis 2,42 Mio. Euro. • Der geplante NORMA Lebensmittelmarkt inkl. dem Gastronomiebetrieb Bäckerei/Bistro (Worst-Case-Szenario / Variante I) dient somit überwiegend der wohnortbezogenen Nahversorgung in der Gemeinde Danndorf. • Für die vorhandenen Lebensmittelangebote in der Gemeinde Danndorf, die sich auf ein kleinflächiges Fachgeschäft für italienische Lebensmittel sowie die zu verlagernde Bäckerei Meyer beschränken, prognostizieren die Gutachter keine messbaren Auswirkungen. Vielmehr würde die Realisierung des NORMA Lebensmittelmarktes zu einer deutlichen Optimierung der wohnortbezogenen Nahversorgung führen, die bislang de facto nicht existiert. • Für die Nachbargemeinde Velpke prognostizieren die Gutachter in der Summe eine Umsatzumverteilung in einer Größenordnung von max. rd. 3,25 Mio. Euro bzw. rd. 11,4 %. Damit muss in der Summe zwar von spürbaren Umsatzumverteilungen auf den ortsansässigen Lebensmitteleinzelhandel ausgegangen werden. Angesichts der sowohl quantitativ wie auch qualitativ hochwertigen Angebotsausstattung im Segment der periodischen Bedarfsgüter (Lebensmittelmärkte, Getränkefachmärkte, Drogeriemärkte) in der Gemeinde Velpke, können aus gutachterlicher Sicht auf der einzelbetrieblichen Ebene betriebsbedingte Absiedlungen ausgeschlossen werden. Demnach dürfte das Gros der prognostizierten Umsatzumverteilungen durch das räumlich am nächsten lokalisierte Fachmarktzentrum am Sägemühlenweg geschultert werden. Dabei handelt es sich um einen modernen und sehr leistungsstarken Standortverbund

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aus mehreren Lebensmittelanbietern (u.a. Edeka, Aldi, Netto), die durch eine Reihe von arrondierenden Fachmärkten (u.a. Deichmann, NKD, Takko) ergänzt werden und insgesamt den attraktivsten Einzelhandelsstandort im gesamten Gebiet der Samtgemeinde Velpke bildet. Auch der Standortverbund mit einem Penny Lebensmitteldiscounter sowie GP Getränkefachmarkt an der Bahnhofstraße verfügt über ein sehr hohes Nahpotenzial mit tradierten Einkaufsbeziehungen, die auch nach Realisierung des Planvorhabens in der Gemeinde Danndorf bestehen bleiben. • In der bereits in Sachsen-Anhalt lokalisierten Gemeinde Oebisfelde prognostizieren die Gutachter eine mögliche Umsatzumverteilung von max. rd. 0,40 Mio. Euro bzw. rd.2,0%. Auch hier zeigt sich ein differenziertes Angebot mit Lebensmittelmärkten (Edeka, Aldi, Netto, Penny, Hol ab Getränkefachmarkt), das angesichts der sehr geringen Umsatzumverteilungen auf einzelbetrieblicher Ebene zu keinen negativen Auswirkungen führen wird. • Für die relevanten Lebensmittelmärkte im östlichen Stadtgebiet von Wolfsburg, die sich unmittelbar an den Hauptverkehrsachsen zwischen der Gemeinde Danndorf und der VW AG befinden, sind in der Summe voraussichtlich Kaufkraftrückholungseffekte in einer Größenordnung von rd. 1,20 Mio. Euro bzw. rd. 4,7 % zu erwarten. Vor diesem Hintergrund können von Seiten der Gutachter auf der einzelbetrieblichen Ebene Betriebsschließungen, die in Verbindung mit der Realisierung des Planvorhabens stehen, ausgeschlossen werden, zumal alle relevanten Anbieter über ein sehr hohes Nahpotenzial in Verbindung mit einer sehr guten verkehrlichen Erreichbarkeit verfügen. • Aus diesen Umsatzumverteilungsquoten lassen sich betriebsbedingte Schließungen einzelner, für die wohnortbezogene Versorgung der Bevölkerung und die Funktionsfähigkeit der zentralen Versorgungsbereiche relevanter Lebensmittelmärkte, in keinem Falle ableiten. • Die Planung ist mit den Zielen der Raumordnung insofern kompatibel, als dass nachgewiesen werden konnte, dass es sich im vorliegenden Einzelfall nicht um einen raumbedeutsamen Einzelhandelsbetrieb handelt. • Darüber hinaus folgt das Planvorhaben den Handlungsempfehlungen des Regionalen Einzelhandelsentwicklungskonzeptes für den Großraum Braunschweig - Analysebericht 2008 und der REHK-Fortschreibung September 2018. Das Einzelhandelsentwicklungskonzept empfiehlt die Nahversorgungssituation insbesondere in Danndorf aber auch in den übrigen Mitgliedsgemeinden zu verbessern. Anlässlich des Ansiedlungswunsches von NORMA ist zudem zu prüfen, ob die Verkaufsflächen der beiden Betriebe (d.h. NORMA Lebensmitteldiscounter sowie Bäckerei/Bistro) in bauplanungsrechtlicher Hinsicht zu kumulieren sind und inwieweit es sich bei dem geplanten Bäckerei/Bistro überhaupt um einen Einzelhandelsbetrieb handelt. Inwiefern zwei betriebliche Einheiten an einem Standort als eine Funktionseinheit zu bewerten sind, hängt in erster Linie davon ab, in wieweit sich die angebotenen Leistungen/ Produkte gegenseitig ergänzen - also z.B. eine Nebenleistung unter einer Hauptleistung darstellen. Nur wenn eine betriebliche Einheit Leistungen bzw. Produkte anbietet, die nicht regelmäßig in einem Hauptbetrieb angeboten werden bzw. hier zu erwarten sind, ist von zwei eigenständigen Betriebseinheiten auszugehen. Neben diesem zwingenden Kriterium müssen auch beide Betriebe als eigenständige wirtschaftliche Einheiten fungieren, das heißt über gesonderte Ein- und Ausgänge, eine

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eigenständige Anlieferung sowie eigene Personalräume (inkl. WC) verfügen. Aus Sicht der BBE Handelsberatung GmbH sind die geplanten Betriebe (Ansiedlung eines NORMA Lebensmitteldiscounters sowie Gastronomiebetrieb Bäckerei/Café mit Backwarenverkauf) in Danndorf, trotz der Lage in einem Gebäude, nicht als Funktionseinheit zu bewerten. Auch das OVG-Urteil Münster vom 29.05.2013 (Az. 10 A 1144/11) kann auf die projektierte Planung in Danndorf keine Anwendung finden. Für die Beurteilung des vorgelegten Nutzungskonzepts am Standort Danndorf ist entscheidend, dass der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Tätigkeit des geplanten Betriebs in der Gastronomie liegen wird und der Verkauf von Backwaren und Konditoreiprodukten eine ergänzende Nutzung darstellen wird. Kriterien, nach denen eine Unterordnung einer reinen Nebenleistung unter eine Hauptleistung beurteilt werden kann, sind nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts Freiburg (VG Freiburg, Urteil vom 22.08.2007 – 4 K 1989/06 -, BRS 71 Nr. 57) beispielsweise der Umsatz, die Flächenanteile, die Anteile der Gäste bzw. Kunden, die Sitzgelegenheiten sowie die Warenangebote. Für den geplanten Gastronomiebetrieb Bäckerei/Bistro sind folgende Flächenanteile zu konstatieren: Der Gastraum mit Verkaufsthekenbereich hat eine Größe von rd. 110 qm. Hinzukommen der gastronomisch genutzte Außenbereich mit rd. 12,5 qm, die Nebenräume mit knapp 72 qm sowie der Eingangsbereich mit rd. 5,2 qm, so dass sich die Gesamtnutzfläche auf knapp 200 qm addiert. Von dieser Fläche entfallen lediglich rd. 20 qm auf den Bereich des Backwarenverkaufes. Aufgrund des hervorgehobenen Flächenanteils des Gastraums ist davon auszugehen, dass der Gastronomieumsatz des Cafés/Bistro einen dem Einzelhandelsumsatz des Betriebs übergeordneten Anteil erreichen wird. Der geplante Betrieb ist somit als ein Hybrid von Gastronomie- und Einzelhandelsbetrieb zu bewerten. Insbesondere sein gastronomisches Angebot ist als eigenständige Leistung und nicht als „ausgelagerte“ Nebenleistung des geplanten NORMA-Marktes zu bewerten. Insgesamt kann das Café mit Backwarenverkauf daher mit seinen eigenen Sozialräumen und eigenen Eingang sowie Anlieferung ein selbständiges „Eigenleben“ führen. Dies spricht gegen die Annahme eines einzelnen Einzelhandelsbetriebs gemeinsam mit dem NORMA-Markt und damit gegen eine Kumulation der Verkaufsflächen. Die Verkaufsfläche des Cafés mit Backwarenverkauf ist der Verkaufsfläche des NORMA Lebensmittelmarktes somit nicht hinzuzurechnen. Im Ergebnis spricht die räumliche Unterordnung des Backwarenverkaufs gegenüber der gastronomischen Nutzung durch das Café gegen die Annahme eines Einzelhandelsbetriebs. Es konnte nachvollziehbar dargestellt werden, dass es sich bei dem geplanten Café/ Bistro um einen baulich und funktional eigenständigen Betrieb handelt. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen der Auswirkungsanalyse zwei weitere Planvarianten für das Projektvorhaben dargestellt, die das geplante Bäckerei/Bistro als gastronomischen Betrieb bewerten. Demnach erfolgte eine Modell-Rechnung für den geplanten NORMA Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche von rd. 1.200 qm ohne Berücksichtigung der Angebotsfläche des Cafés mit Backwarenverkauf (Planvariante II). Darüber hinaus erfolgte eine Modell-Rechnung für einen „kleineren“ NORMA Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche von rd. 1.100 qm ohne Berücksichtigung

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der Angebotsfläche des Cafés mit Backwarenverkauf (Planvariante III)8. im Folgenden zusammengefasst. Die Ergebnisse der Modell-Rechnungen werden • Für die Planvariante II (NORMA Lebensmittelmarkt mit rd. 1.200qm Verkaufsfläche) wird ein Brutto-Umsatzvolumen von rd. 4,2 Mio.Europ.a. prognostiziert. Bei einem prognostizierten Umsatz- bzw. Kundenanteil im fußläufigen Nahbereich (= 1.000 m Luftlinienradius) in einer Bandbreite von 50 bis rd.52 %, resultieren daraus Marktabschöpfungsquoten/Kaufkraftbindungsquoten in einer Größenordnung von rd. 29 bis 31%. Damit wird deutlich, dass rd. 70% des potenziell zur Verfügung stehenden sortimentsspezifischen Kaufkraftpotenzials im fußläufigen Nahbereich des geplanten NORMA-Marktes zum Lebensmitteleinkauf an alternativen Standorten zur Verfügung steht. Vor diesem Hintergrund kann von einer ausreichenden Mantelbevölkerung im fußläufigen Nahbereich des Planstandortes gesprochen werden. • Im Hinblick auf die zu erwartenden ökonomischen und städtebaulichen Auswirkungen des geplanten NORMA-Marktes mit rd. 1.200 qm Verkaufsfläche, lassen sich betriebsbedingte Schließungen einzelner, für die wohnortbezogene Versorgung der Bevölkerung und die Funktionsfähigkeit der zentralen Versorgungsbereiche relevanter Lebensmittelmärkte, in keinem Falle ableiten. • Für die Planvariante III (NORMA Lebensmittelmarkt mit rd. 1.100q m Verkaufsfläche) wird ein Brutto-Umsatzvolumen von rd. 3,85 Mio.Europ.a. prognostiziert. Bei einem prognostizierten Umsatz- bzw. Kundenanteil im fußläufigen Nahbereich (= 1.000m Luftlinienradius) in einer Bandbreite von 50 bis rd. 52%, resultieren daraus Marktabschöpfungsquoten/Kaufkraftbindungsquoten in einer Größenordnung von rd. 27 bis 28%. Die flächenseitig kleinste Planvariante dokumentiert, dass mehr als 70 % des potenziell zur Verfügung stehenden sortimentsspezifischen Kaufkraftpotenzials im fußläufigen Nahbereich des geplanten NORMA-Marktes zum Lebensmitteleinkauf an alternativen Standorten zur Verfügung steht. Vor diesem Hintergrund kann von einer mehr als ausreichenden Mantelbevölkerung im fußläufigen Nahbereich des Planstandortes gesprochen werden. • Im Hinblick auf die zu erwartenden ökonomischen und städtebaulichen Auswirkungen des geplanten NORMA-Marktes mit rd. 1.100 qm Verkaufsfläche, lassen sich betriebsbedingte Schließungen einzelner, für die wohnortbezogene Versorgung der Bevölkerung und die Funktionsfähigkeit der zentralen Versorgungsbereiche relevanter Lebensmittelmärkte, in keinem Falle ableiten. Zusammenfassend lässt sich somit festhalten, dass die geplante Ansiedlung eines NORMA Lebensmittelmarktes in der Gemeinde Danndorf aus BBE-Sicht sowohl den Vorgaben der Landes- und Regionalplanung entspricht und zudem zu keinen schädlichen Auswirkungen auf die wohnortbezogene Grundversorgung bzw. Funktionalität von zentralen Versorgungsbereichen in der Standortkommune selbst sowie den angrenzenden Gemeinden führt. Diese Einschätzung trifft auf alle im Gutachten dargestellten drei Planungsvarianten zu, wobei naturgemäß die flächenseitig kleinste Variante (NORMA Lebensmittelmarkt mit rd. 1.100 qm VKF) die geringste Marktabschöpfungsquote/ Kaufkraftbindungsquote im fußläufigen Nahbereich aufweist.

8 Eine geringere Verkaufsflächenausstattung des NORMA-Marktes von rd. 1.100 qm ist, laut Aus- sage des Auftraggebers, am Standort Danndorf nicht umsetzbar.

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Darüber hinaus ist aus gutachterlicher Sicht darauf hinzuweisen, dass es sich bei dem geplanten Café mit Backwarenverkauf in einer Größenordnung von rd. 200 qm nach der aktuellen bauplanungsrechtlichen Rechtsprechung zweifelsfrei um einen gastronomischen Betrieb handelt und dieser daher nicht als auswirkungsrelevant im Sinne des § 11 Abs. 3 BauNVO zu bewerten ist.“

4.2 Verkehrsgutachten Die Verkehrserschließung des Nahversorgers erfolgt über die nordöstlich am Plangebiet verlaufende „Hauptstraße“ in Höhe des Tränkenwegs. Zur Bewertung der bestehenden und der zu erwartenden Verkehrssituation liegt eine Verkehrsuntersuchung vor.9 Auf der Basis aktueller Verkehrsdaten wurde das Verkehrsaufkommen zunächst noch ohne die o.g. Nutzungen abgeschätzt. Dieser Prognose wird der zu ermittelnde Verkehr mit Bezug zu dem geplanten Bauvorhaben eines NORMA-Marktes mit einer Verkaufs- fläche von 1.200 qm und eines Backshops mit 200 qm überlagert (Verkehrsmengen, Schwerverkehrs-Anteil, Herkunfts-/ Zielrichtungen, tageszeitliche Verteilung). Für die Anbindung des Grundstücks an die Hauptstraße wurde die Leistungsfähigkeit auf der Grundlage des Handbuches für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS 2015) ermittelt. Die Untersuchung bewertet den Abschnitt der Landesstraße im Bereich des Plangebietes im Status Quo 2017 und im Prognosejahr 2030. Fazit Die durch das Vorhaben zu erwartende Verkehrssituation wird gutachterlich folgenderma- ßen bewertet: • Für die Kreuzung Hauptstraße/ Vorsfelder Straße/ Tränkenweg/ NORMA-Markt ergibt sich vorfahrtsgeregelt dann nur noch eine Leistungsfähigkeit im Grenzbereich (QSV E). • Damit sind Maßnahmen zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit notwendig. Mit Lichtsi- gnalanlage ergibt sich bei einer Umlaufzeit von 75 Sekunden eine ausreichende Ver- kehrsqualität der Stufe D. • Die Anlage von Linksabbiegestreifen ist dabei erforderlich. Nach den Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06) wäre jedoch bereits derzeit ein Linksabbiegestrei- fen von der Hauptstraße zum Tränkenweg anzulegen. Fußgänger können damit direkt an der Signalanlage die Fahrbahn gesichert queren. • Alternativ ist auch die Anlage eines Kreisverkehrsplatzes möglich. Dieser würde über eine gute Leistungsfähigkeit der Stufe B verfügen. Der Ortseingang wäre deutlich zu erkennen, Geschwindigkeiten wären reduziert, Fußgänger könnten die Hauptstraße gut queren. Jedoch entspricht der Knotenpunkt durch die stark unterschiedlich belasteten Knotenarme nicht den Einsatzkriterien eines Kreisverkehrsplatzes. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden als Grundlage für weitergehende Untersuchungen (z.B. schalltechnische Gutachten, Straßenausbauplanung) genutzt.

9 Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung zum geplanten Einzelhandelsprojekt NORMA an der Hauptstraße in der Gemeinde Danndorf, Zacharias Verkehrsplanungen, Hannover, Stand August 2017

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4.3 Schallgutachten Das Büro für Schallschutz, Magdeburg kommt in seiner Schalltechnischen Untersuchung10 im Rahmen des geplanten Bauvorhabens „Neubau eines NORMA-Lebensmittelmarktes zu folgendem zusammenfassenden Ergebnissen: Gewerbelärm Die von der baulichen Art der Nutzung abhängigen Immissionsrichtwerte Tag IRW T und Nacht IRW N gemäß TA Lärm werden unter Berücksichtigung aller der Betriebsweise des Marktkomplexes zuzurechnenden Schallemissionen an allen Immissionsorten und in allen Geschossen sicher eingehalten. Die von der baulichen Art der Nutzung abhängigen Immissionsrichtwerte Tag IRWT,max und Nacht IRW N,max für kurzzeitige Geräuschspitzen gemäß TA Lärm werden unter Berücksichtigung aller der Betriebsweise des Marktkomplexes zuzurechnenden Schalle- missionen an allen Immissionsorten und in allen Geschossen sicher eingehalten. Bedingung für die Berechnungsergebnisse ist, dass eine Nachtanlieferung des NORMA- Marktes und des Backshops nicht stattfindet und somit auszuschließen ist. Der Backshop soll auch an Sonntagen geöffnet sein. Auf Grund des erheblich geringeren Kundenverkehrs auf dem Kundenparkplatz, des Wegfalls der Geräusche durch Einkaufs- wagen und wegen des wesentlich geringeren Lieferverkehrs an Sonntagen werden die für Werktage ermittelten Beurteilungspegel deutlich unterschritten. Aus diesem Grund ist aus schallschutztechnischer Sicht ein Betrieb des Backshops an Sonntagen genehmigungsfä- hig. Aus schallschutztechnischer Sicht in Hinsicht auf Gewerbelärm ist die Errichtung und der Betrieb des NORMA-Marktes mit angeschlossenem Backshop innerhalb des aufzustel- lenden vorhabenbezogenen Bebauungsplangebietes „Sondergebiet Nahversorger“ der Gemeinde Danndorf entsprechend der vorliegenden Planungen genehmigungsfähig. Verkehrslärm Die Berechnungsergebnisse zu den Verkehrsschallimmissionen im Istzustand zeigen, dass die Immissionsgrenzwerte der 16.BImSchV bereits an den Immissionsorten IO07, IO12 und IO13 sowie IO15 und IO16 in mindestens einem Geschoss sowohl am Tage als auch in der Nacht überschritten werden. Nach dem geplanten Umbau des Knotenpunktes steigen die Beurteilungspegel am Tage und in der Nacht um bis zu aufgerundet 2 dB(A) im kreuzungsnahen Bereich. Die Anzahl der Betroffenheiten (IO mit Überschreitungen) geht jedoch geringfügig zurück. Die Über- schreitungen werden maßgeblich bestimmt durch den neuen Verkehr auf der Planstraße zum Sondergebiet Nahversorger (NORMA) und vor allem durch den Betrieb der zu er- richtenden Lichtzeichenanlage. Die Zunahme des Gesamtverkehrs auf der L647 spielt im Hinblick auf die Verkehrsschallimmissionen eine untergeordnete Rolle. Im ferneren Bereich zum Knotenpunkt sinken die Beurteilungspegel. Dies ist trotz zunehmender Ver- kehrsbelastung auf die Verminderung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf dem o.g. Streckenabschnitt südöstlich der geplanten Lichtzeichenanlage zurückzuführen. Ausgehend von den Ergebnissen des Vergleichs der Verkehrslärmvorbelastungen mit den Gesamtbelastungen nach Inbetriebnahme des NORMA-Marktes mit angeschlossenem

10 Schalltechnische Untersuchung im Rahmen des geplanten Bauvorhabens „Neubau eines NORMA-Lebensmittelmarktes mit Stellplätzen für Kundenfahrzeuge, Anlieferzone und Backshop“ innerhalb des Geltungsbereichs des aufzustellenden vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Sondergebiet Verbrauchermarkt“ der Gemeinde Danndorf (LK Helmstedt), Büro für Schallschutz, Magdeburg, 10.02.2020

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Backshop kann nun Kriterium 1 gem. TA Lärm, Nummer 7.4 (Erhöhung der Beurteilungs- pegel für Verkehrsgeräusche um 3 dB(A), s. Abschnitt 4.2, Seite 10) ausgeschlossen wer- den. Außerdem ist Kriterium 2 auszuschließen: eine Vermischung des anlagenbezogenen Verkehrs mit dem übrigen Verkehr ist zumindest für die bereits vorhandenen öffentlichen Verkehrsflächen gegeben. In Bezug der Beurteilung der Verkehrslärmsituation aus Sicht der TA Lärm sind keine weiteren organisatorischen Maßnahmen zur Verkehrslärmminde- rung erforderlich. Vom Lärmschutz her ist die Fragestellung des Schutzes der schutzwürdigen Nutzungen außerhalb des räumlichen Geltungsbereichs des Entwurfs zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Nahversorger“ der Gemeinde Danndorf gegenüber Ver- kehrs- und Gewerbelärm durch innerhalb des Plangebietes gelegene Schallquellen des geplanten NORMA-Marktes mit angeschlossenem Backshop und Verkehrswegen durch entsprechende Festsetzungen zu klären. Innerhalb des Plangeltungsbereichs ist keine Errichtung von schutzwürdigen Gebäuden geplant. In Bezug auf die o.g. Fragestellung ergeben sich für Verkehrsschallimmissionen folgende Aussagen: Die Berechnungsergebnisse zu den Verkehrsschallimmissionen zeigen, dass sowohl die Orientierungswerte gem. DIN 18005, Bbl. 1 als auch die Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV am Tage und in der Nacht im derzeitigen Zustand an den Gebäuden Hauptstraße 1 sowie Schlehenweg 9 bis 11 an mindestens einem Geschoss überschrit- ten werden. Durch den Betrieb des NORMA-Marktes mit angeschlossenem Backshop kommt es in beiden Beurteilungszeiten an schutzwürdigen Nutzungen außerhalb des Plangeltungsbereichs teilweise zu geringfügigen Erhöhungen der Beurteilungspegel der Gesamtbelastung durch Verkehrslärm auf öffentlichen Verkehrsflächen gegenüber der Vorbelastung. Festsetzungen aus schallschutztechnischer Sicht Aufgrund der ermittelten Lärmbeaufschlagung schutzwürdiger Nutzungen außerhalb des Plangeltungsbereichs durch Verkehrs- und Gewerbelärm ausgehend vom zu errichtenden NORMA-Markt mit angeschlossenem Backshop innerhalb des Bebauungsplangebietes „Sondergebiet Nahversorger“ der Gemeinde Danndorf sind folgende Festsetzungen aus schallschutztechnischer Sicht erforderlich: • Die Errichtung von schutzwürdigen Gebäuden (Wohngebäude, Bürogebäude) innerhalb des Geltungsbereichs des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Sondergebiet Nahver- sorger“ ist unzulässig. • Eine Nachtbelieferung des NORMA-Marktes und des Backshops in der Zeit von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr ist unzulässig. • Für die Pflasterung der Oberflächen der Fahrgassen des Kundenparkplatzes und des Marktvorplatzes ist Asphalt oder Gleichwertiges zu verwenden. Die vom Gutachter vorgeschlagenen Empfehlungen wurden als textliche Festsetzungen in den vorhabenbezogenen Bebauungsplan übernommen.

4.4 Baugrunderkundung Im Zuge der Planbearbeitung wurde vom Ingenieurbüro Nachtigall GmbH im August 2016 eine Baugrunderkundung11 durchgeführt.

11 Stellungnahme zu den Baugrundverhältnissen, Ingenieurbüro Nachtigall GmbH Stendal, 29.08.2016

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Hinsichtlich der geologischen Situation ist das Plangebiet durch pleistozänen Geschiebe- mergel gekennzeichnet, welcher von quartären Sanden und Kiesen überlagert wird. Der Geschiebemergel kann Schluff- und Sandlinsen aufweisen, die z.T. wasserführend sind. Im Plangebiet wurden zum einen 10 Rammkernsondierungen zur Erkundung des Bau- grundes und zum anderen 2 Rammkernsondierungen zur Erkundung des Straßenaufbaus im vorgesehenen Einfahrtsbereich durchgeführt. Im Straßenbereich stehen bis 1,40 m/ 1,80 m unter GOK Schichten von weicher Konsi- stenz an. Darunter lagern Böden mit dichter Lagerung bzw. steifer bis halbfester Konsi- stenz. Im Marktbereich stehen Böden von halbfester bis fester Konsistenz an. Das Gebiet ist im untersuchten Tiefenbereich von Schichtenwasser beeinflusst. Es wird eingeschätzt, dass in niederschlagsreichen Zeiten und zum Zeitpunkt der Schnee- schmelze das Schichtenwasser bis nahe der Geländeoberkante anstehen kann. Entwäs- sert wird das Untersuchungsgebiet in nordöstlicher Richtung in angrenzende Seen und Gräben. Nach RStO 12 sind die Wasserverhältnisse bei normalen Witterungsverhältnissen für Straßenausbaumaßnahmen als ungünstig zu beurteilen, da sich Grund- oder Schichten- wasser dauernd oder zeitweise höher als 1,50 m unter Planum befinden. Die Baumaßnahme ist in die Geotechnische Kategorie GK 2 einzuordnen. Die Grün- dungsverhältnisse müssen einheitlich und ausreichend tragfähig sein, um unterschiedliche unzulässige Bauwerkssetzungen auszuschließen. Es ergeben sich dadurch folgende besondere Hinweise: 1. Bei Abtrag des Oberbodens kann sich bei Nässe aufgrund der Baugrundschichtung ein Schlierfilm bilden. Es kann das Anlegen einer Baustraße erforderlich werden. Hierfür ist ein Baustoffgemisch für Frostschutzschichten 0/45 in einer Schichtstärke von ca. 0,20 m aufzubringen und zu verdichten. 2. Laut Unterlagen sind im Untergrund Felddrainagen zur Entwässerung vorhanden. Die- se müssen verlegt werden, so dass die Entwässerung nicht beeinträchtigt wird. 3. Wegen der erkundeten Bodenklasse 6 (Verwitterungsgestein) sollte schwere Technik vorgehalten werden. 4. Aufgrund der Lage des geplanten Gebäudes in einem Hangeinschnitt sollte eine Ringdrainage angelegt werden. Mit der Ringdrainage wird anfallendes Hangwasser vor dem Gebäude gefasst und seitlich am Gebäude abgeleitet. Hierfür wird um das Gebäude herum ein etwa 0,50 m tiefer Graben ausgehoben. Die Dränleitung ist allseitig 30 cm mit Filterkies oder Splitt zu ummanteln.

4.5 Artenschutzrechtliche Prüfung Ziel der artenschutzrechtlichen Prüfung ist es primär, ob das geplante Vorhaben bzw. die dem Vorhaben vorbereitenden Handlungen geeignet sind, diesen Arten gegenüber Ver- botstatbestände des § 44 Abs. 1 BNatSchG auszulösen. Weiterhin erfolgt eine Ableitung von ggf. notwendigen artenschutzrechtlichen Maßnahmen. In der vorliegenden Fassung vom Januar 2020 werden die Hinweise aus der frühzeitigen Behördenbeteiligung berücksichtigt. In der Artenschutzrechtlichen Potentialabschätzung12 führt der Landschaftsplaner wie folgt aus:

12 Artenschutzrechtliche Potentialabschätzung Vorhabenbezogener Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Stand: Januar 2020

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Biotoptypen Im Untersuchungsgebiet konnten keine nach § 30 BNatSchG oder § 24 NAGBNatSchG geschützte Biotoptypen kartiert werden. Geschützte Pflanzenarten konnten ebenfalls nicht festgestellt werden. Eine Beeinträchtigung der geschützten Pflanzenarten bzw. Flechtenart ist durch das Vorhaben nicht möglich. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG sind ausgeschlossen. Wirbellose, Weichtiere/Mollusken, Fische, Amphibien, Reptilien Insgesamt ist festzustellen, dass es durch das geplante Vorhaben nicht zu Beeinträchti- gungen der Art bzw. der Artengruppe kommen kann. Artenschutzrechtliche Verbotstatbe- stände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG sind ausgeschlossen. Ein weiterer Untersuchungsbe- darf liegt nicht vor. Säugetiere: Fledermäuse, Biber, Fischotter, Feldhamster, Haselmaus Erhebliche Beeinträchtigungen der genannten Arten sind aufgrund der örtlichen Bedin- gungen sowie der momentan vorhandenen intensiven Nutzungsweise nicht möglich. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG liegen demnach nicht vor. Europäische Vogelarten nach Art. 1 und Art. 4 Abs. 2 der Vogelschutzrichtlinie Potentielle Brutvögel des B-Plangebietes Gebüsch brütende Arten kommen im „ausgeräumten“ Plangebiet nicht vor. Gehölze fehlen hier vollständig. Auch Gebäudebrüter können im Plangebiet ausgeschlossen werden. Der Acker weist vor allem geeignete Lebensraumstrukturen für Vögel der offenen Feld- flur, wie zum Beispiel Feldlerche, auf. Sie legt ihre Nester in Bodenmulden in kurzer und lückiger Vegetation an. Bei der Feldlerche handelt es sich um eine gemäß BNatSchG besonders geschützte Vogelart, die in Niedersachsen bei ungünstigem Erhaltungszustand als gefährdet gilt. Das Plangebiet ist als großflächiger Acker grundsätzlich als Lebens- raum geeignet. Allerdings ist die Freifläche durch die L 647 und Bebauung im Nordosten und nördlich der Straße sowie durch den Waldrand im Süden begrenzt. Die Feldlerche hält tendenziell einen Abstand zu Vertikalstrukturen mit Kulissenwirkung. Der Waldrand liegt etwa 200 m vom Plangebiet entfernt (ausreichend). Aufgrund der Störungen durch die anliegende, viel befahrene Straße und die freilaufenden Katzen aus den direkt angren- zenden Siedlungen, ist ein Vorkommen von Bodenbrütern im direkten Plangebiet aus- zuschließen. Es wird deshalb von keiner nachhaltigen Beeinträchtigung einer möglichen lokalen Population ausgegangen. In erster Linie weist die Fläche eine gewisse Bedeutung für die Nahrungssuche von Vö- geln auf. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird das Plangebiet auch in Jagdflüge der hei- mischen Greifvögel miteinbezogen (z.B. Bussard, Turmfalke). Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass eine heimische Greifvogelpopulation maßgeblich von dieser Fläche abhängt. Ähnliche Flächen sind in der unmittelbaren Umgebung ausreichend vorhanden. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG werden nicht ein- treten. CEF-Maßnahmen sind nicht erforderlich.

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Brutvögel Bauzeitenregelung Um Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 BNatSchG (= Tötung und Stö- rung von Tieren) zu vermeiden, sind bei Nachweis des Vorkommens der Feldlerche Erd- baumaßnahmen nur außerhalb der Brutzeit der betreffenden Arten durchzuführen. Um artenschutzrechtliche Verbotstatbestände für die Art Feldlerche zu vermeiden, ist vor Beginn der Baumaßnahmen (wenn diese in den Brutzeitraum 01.04. bis 10.07. fallen sollten) die Fläche nach dem Vorhandensein von Brutverhalten der Feldlerche zu untersu- chen. Bei einem Positivnachweis ist das Abschieben der Grünland- und Ackerflächen nicht im Zeitraum 01.04. bis 10.07. eines jeden Jahres zulässig. Arbeiten sind ggf. auf die Zeit nach dem Brutgeschehen zu verschieben.

4.6 Umweltbericht § 2 Abs. 4 und § 2a sowie Anlage zum BauGB Bei der Aufstellung, Änderung oder Ergänzung von Bauleitplänen ist eine Umweltprüfung für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB durchzuführen. Die im Rahmen der Umweltprüfung ermittelten, bewerteten und beschriebenen voraussichtlichen Umweltauswirkungen der Planung werden im Umweltbericht13 zusammenfassend wie folgt dargelegt: Bei der Umsetzung aller genannten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen sowie interne und externe Kompensationsmaßnahmen ist kein nachhaltiger Eingriff in Natur- und Landschaft durch die Umsetzung des B-Planes festzustellen. Das ökologische Risiko bei einer Bebauung der Fläche für die Schutzgüter Boden und Wasser wird als gering eingestuft. Die o.g. Kompensationsmaßnahmen sind zusätzlich geeignet, um die Neuversiegelung von max. 3.673 m² (Schutzgut Boden) auszugleichen. Das Risiko für die Vernichtung von Arten- und Lebensgemeinschaften durch Wegfall von wertvollen Biotopen wird auf der überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche als gering eingestuft. Für das Schutzgut Klima/Luft wird ein geringes ökologisches Risiko gesehen, da auf Grund der Lage am Ortsrand angrenzend an bestehende Bebauung die klimaökologischen Funktionen zu vernachlässigen sind. Das Konfliktpotential als zusammenfassende Einschätzung des ökologischen Risikos wird als gering bewertet. Eine Überplanung des Gebietes ist landschaftsplanerisch nur vertretbar, wenn die Eingriffe in Natur und Landschaft adäquat ausgeglichen werden und Festsetzungen zur Eingrünung und damit zum Schutz und zur Verbesserung des Landschaftsbildes getroffen werden. Gesetzliche Grundlage für die Anwendung der Eingriffsregelung ist §15 des BNatSchG. Hierbei wird die Biotopbewertung des Ist-Zustandes der Biotopbewertung der geplanten Nutzungen gegenübergestellt. Der sich hieraus ergebende Wertverlust ist durch Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet bzw. durch Ersatzmaßnahmen außerhalb des Plangebietes zu kompensieren. Zur nachvollziehbaren Ermittlung der für Kompensationsmaßnahmen erforderlichen Flächen wird auf ein rechnerisches Verfahren zurückgegriffen. Grundlage dieses Verfahrens stellt die „Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung“ dar, die vom Niedersächsischen Städtetag in der Auflage des Jahres 2013 herausgegeben wurde. Die Berechnung stellt jedoch lediglich ein Hilfsmittel dar, um

13 Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Ge meinde Danndorf, Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Sieversdorf-Hohenofen, Stand: August 2020

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den notwendigen Gesamtumfang zu begründen. Wichtig ist, dass der Eingriff ökologisch- funktional ausgeglichen ist. Der Umweltbericht ist Teil der Begründung.

4.7 Landschaftsschutzgebiet „Velpker Schweiz“

Das Plangebiet lag in Randlage teilweise innerhalb der Flächen des Landschaftsschutz- gebietes „Velpker Schweiz“. Diese Teilfläche wurde 2017 aus dem LSG herausgelöst14.

Änderungsbereich

Gelöschter Landschaftsteil (Schraffur) des LSG `Velpker Schweiz´ Eine Überlagerung des Plangebietes und des LSG liegt nicht mehr vor, die neue Grenze verläuft in einem Teilbereich an der südwestlichen Grenze des Plangebietes.

14 1. Verordnung zur Änderung der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Velpker Schweiz“ Amtsblatt für den Landkreis Helmstedt vom 01.11.2017

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5. Grundlagen des Bebauungsplanes 5.1 Rechtsgrundlagen, Normen Der Bebauungsplan basiert auf nachfolgenden Rechtsgrundlagen: • Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 (BGBl. l S. 3634), in Kraft getreten am 03.11.2017, zuletzt geändert am 05.01.2018 durch Artikel 2 aufgrund des Gesetzes vom 30.06.2017 (BGBI. I S. 2193). • Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung BauNVO) vom 21.11.2017 (BGBl. I S.3786), in Kraft getreten am 21.11.2017 • Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung 1990 - PlanzV 90) vom 18.12.1990 (BGBl. I 1991, S.58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04.05.2017 (GVBl.I S. 1057). • Niedersächsische Bauordnung (NBauO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12.09.2018 zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 20.05.2019 (Nds.GVBI. 2012, 46) Die im Bebauungsplan, seiner Begründung und sonstigen dem Bebauungsplan beige- fügten Anlagen angegebenen Rechtsgrundlagen, Normen (z.B. DIN-Normen) und tech- nische Anleitungen etc. können in der Samtgemeindeverwaltung Velpke jederzeit während der Dienststunden eingesehen werden. Die DIN-Normen können auch kostenpflichtig beim Beuth Verlag, Berlin, bezogen werden.

5.2 Kartengrundlage Der Bebauungsplan basiert auf den Lage- und Höhenplan des öffentlich bestellten Ver- messungsingenieurs Dipl.-Ing. Joachim Stein, Wolfsburg mit Stand 11.07.2019. Der Ver- messer weist in seiner Plangrundlage auf folgendes hin: „Die Grundlage des Lageplanes ist die automatisierte Liegenschaftskarte (ALK), welche teilweise durch Digitalisierung entstanden ist, (UTM-System ETRS89, Lagestatus 489, MRed=0,9996). Die Plangrundlage wurde durch eigene Vermessungen ergänzt. Abweichungen in der Lage der Grenzpunkte zwischen Lageplan und der Örtlichkeit sind möglich! Es wird keine Gewähr für Lagerichtigkeit von Punkten, Linien oder aus der Grafik entnommenen Koor- dinaten übernommen. Insbesondere ist folgender Sachverhalt zu beachten: Bei Planung von Bauvorhaben in unmittelbarer Nähe von Nachbargebäuden, Flurstücksgrenzen, Leitungen oder sonstigen topografischen Gegebenheiten sind örtliche ermessungenV erforderlich. Das gleiche gilt, wenn genaue Abstände zwischen vorhandenen Gebäuden, Grenzen oder zwischen Gebäuden und Grenzen erforderlich sind. Diese Angaben können nicht mit ausreichender Genauigkeit aus der Grafik ermittelt werden! Höhenangaben in [m] ü. N>NHN, gemessen 25.06.2019 Abweichung zum amtlichen Höhenbezugssystem DHHN2016 = -0,005 m Wichtiger Hinweis ! Bei der Übertragung von Grafikdaten per DXF und/oder per eMail auf unterschiedliche Programmsysteme besteht die Gefahr des Datenverlustes und der Veränderung der Daten im Zielsystem. Es gilt auf jeden Fall die Darstellung der analogen Karte! Eine Gewähr für die Richtigkeit wird nur für die urschriftliche Ausfertigung übernommen. Weitergabe der Daten an Dritte nur mit Genehmigung der Fa. Stein - Stroot GbR, Wolfs- burg.“

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 29 Gemeinde Danndorf . Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorgervorhabenbezogener BebauungsplanBegründung "Sondergebiet Verbrauchermarkt" Gemeinde Danndorf (Landkreis Helmstedt)

35 /18 6. Festsetzungen des Bebauungsplanes 2B 36 36 36 6 /26 /33 /19 35 /4 36 § 12 BauGB /32 6.1 Vorhabenbezogener1 Bebauungsplan /14 2A HsNr. 3 36 Gemeinde Danndorf Vorhabenbezogener Bebauungsplan/13 Sondergebiet Nahversorger 2B 428 /20 371 /7 Zeichnerische Festsetzungen 36 /20 20 8 1 371 Geltungsbereich/13 A /1 10 1 1 /19 36 36 Flur 1 /14 /16 OD-Grenze November Bestand 371 381 /6 /5 1A 1 /23 12

2 5 /138 36 /36

36 Tränkenweg /35 504 36 /3 7 RRB 147 Flur 1 /7 149 /3 2 15 /139 489 /2 146 149 147 /14 20 /4 /8

489 12 /1 3 147 1 /11 154 147 /9 10 Schlehenweg 2 5154 OD-Grenze 146 /1 /15 geplant 147 /10

146 /16 11 382 496/2

146 /18 496 37 /2 83,5 9 153 SO 146 /17 Nahversorger

146 /19 0.4 I

5 a GH 371 5 /8 146 155 /8 L 647

M 1:1000 2

Vermessungsbüro Stein-Stroot 6 A.-Nr.: 19FM3022/7 seit 1947 10 Nutzungskreuz

© 10.05.2019 Art der baulichen Nutzung Anzahl der Vollgeschosse Quelle der Kartengrundlage: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung Bauweise Grundflächenzahl (GRZ) 153 Höhe der baulichen Anlagen

Textliche Festsetzungen Schütz Planungsbüro Braunschweig 151151 Zeichnerische Festsetzungen Geltungsbereich A n Der vorliegende Bebauungsplan wird als vorhabenbezogener152152 Bebauungsplan gem. § 12 Vorentwurf Maßstab 1:1.000 BauGB aufgestellt. Beim vorhabenbezogenen Bebauungsplan handelt es sich rechtlich 10 30 50 um eine besondere Form des Bebauungsplans. Im Gegensatz zum Angebotscharakter 0 20 40 eines normalen Bebauungsplanes, schafft der vorhabenbezogenen Bebauungsplan nur Thomas Jansen • Ortsplanung / Stand: 02/2020 für ein einzelnes, bestimmtes Vorhaben die planungsrechtlichen Voraussetzungen. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan ist grundsätzlich in drei Teilinstrumente aufgeteilt, nämlich den Vorhaben- und Erschließungsplan, den vorhabenbezogenen Bebauungsplan und den Durchführungsvertrag. Während der Vorhaben- und Erschließungsplan im We- sentlichen der Darstellung und Beschreibung des zugrunde liegenden Vorhabens dient, schafft der vorhabenbezogene Bebauungsplan das eigentliche, nach § 30 Abs. 2 BauGB maßgebliche Baurecht. Der Durchführungsvertrag stellt hierbei den auf den vorhabenbe- zogenen Bebauungsplan abgestellten städtebaulichen Vertrag dar. Nach § 12 Abs. 1 BauGB kann die Gemeinde durch einen vorhabenbezogenen Bebau- ungsplan die Zulässigkeit von Vorhaben bestimmen, wenn der Vorhabenträger auf der Grundlage eines mit der Gemeinde abgestimmten Plans zur Durchführung der Vorhaben und der Erschließungsmaßnahmen (Vorhaben- und Erschließungsplan) bereit und in der Lage ist und sich zur Durchführung innerhalb einer bestimmten Frist und zur Tragung der Planungs- und Erschließungskosten ganz oder teilweise vor dem Satzungsbeschluss nach verpflichtet (Durchführungsvertrag). Bestandteile der Satzung werden der Vorhaben- und Erschließungsplan und der vor- habenbezogene Bebauungsplan, und damit zu „Ortsrecht“. Der Durchführungsvertrag hingegen ist eine Spezialform des „städtebaulichen Vertrags“, der nur die beiden Vertrags- partner Gemeinde und Vorhabenträger bindet.

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Vorhabenträger ist die NORMA Lebensmittelhandels Stiftung & Co.KG aus Nürnberg. Der Vorhabenträger hat den Vorhaben- und Erschließungsplan erstellt und wird vor dem Satzungsbeschluss mit der Gemeinde einen Durchführungsvertrag abschließen, der Regelungen zur Kostenübernahme durch den Vorhabenträger und zur Durchführung der geplanten Maßnahmen innerhalb einer bestimmten Frist vorsieht.

6.2 Räumlicher Geltungsbereich § 9 (7) BauGB Geltungsbereich A Das ca. 1,3 ha große Plangebiet liegt am südlichen Ortsrand von Danndorf, südwestlich der „Hauptstraße“ (Landesstraße L 647). In den Geltungsbereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplans werden die öffentlichen Straßenverkehrsflächen,die außerhalb des ei- gentlichen Vorhabensgrundstücks liegen, einbezogen. Der Geltungsbereich A erfasst in der Gemarkung Danndorf: Flur 7, folgende Flurstücke: 154, 371/6, 489/1 und 496/2 (alle komplett) 153, 371/1, 371/7, 371/8 (alle teilweise) und in der Flur 1, Flurstück 381/5 (teilweise).

Geltungsbereich B

Die Fläche liegt im westlich der Ortslage in der Gemarkung von Danndorf, nördlich der Kreisstraße 60 `Neuhäuser Straße´. Der Geltungsbereich B erfasst eine südlicheTeilfläche des Flurstücks 543 in der Flur 8 mit einer Fläche von 2.930 m2 .

6.3 Bedingte Festsetzung nach § 12 Abs. 3a i.V.m. § 9 Abs. 2 BauGB Die textlichen Festsetzungen im vorhabenbezogenen Bebauungsplan lassen gemäß § 12 Abs. 3a BauGB gegenüber dem Nutzungskonzept eine gewisse Bandbreite an mögli- chen Nutzungen zu, um ggf. geringfügige Spielräume für entwicklungsbedingte, notwen- dige Anpassungen einräumen zu können. Im Hinblick auf eine Rechtssicherheit wird unter Anwendung von § 9 Abs. 2 BauGB festgesetzt, dass iinnerhalb des räumlichen Geltungs- bereiches des Vorhaben- und Erschließungsplanes im Rahmen der fest gesetzten Nut- zung, nur solche Vorhaben zulässig sind, zu deren Durchführung sich der Vorhabenträger im Durchführungsvertrag verpflichtet. Änderungen des Durchführungsvertrages oder der Abschluss eines neuen Durchführungsvertrages sind zulässig.

6.4 Art der baulichen Nutzung (§ 9 (1) Nr.1 BauGB Geltungsbereich A Die Nor­ma Le­bens­mit­telfi­ ­li­al­be­trieb Stif­tung & Co. KG als Vorhabenträgerin plant den Neubau eines Lebensmittelmarktes mit 1.200 m2 Verkaufsfläche und einem Gastronomiebetrieb (Bäckerei/ Bistro) mit max. 200 m² Gesamtnutzfläche, wovon 20 m² auf den Backwarenverkauf entfallen im Geltungsbereich A des Bebauungsplanes. Da das Vorhaben die Größenordnung von 1.200 m2 Geschossfläche überschreitet, erfolgt eine Einstufung als großflächiger Einzelhandelsbetrieb gem. § 11 BauNVO. Großflächige Einzelhandelsbetriebe, die sich nach Art, Lage oder Umfang auf die Verwirklichung der Ziele der Raumordnung und Landesplanung oder auf die städtebauliche Entwicklung und Ordnung nicht nur unwesentlich auswirken können sind außer in Kerngebieten nur in für sie festgesetzten Sondergebieten zulässig.

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Kerngebiete (MK) dienen vorwiegend der Unterbringung von Handelsbetrieben sowie der Unterbringung von zentralen Einrichtungen der Wirtschaft, der Verwaltung und der Kultur. Die Festsetzung von Kerngebieten erfolgt in der Regel für die intensiv genutzten Innenstadtbereiche von größeren Städten und kommt folglich als Festsetzung für das vorliegende Vorhaben nicht in Betracht. Für den großflächigen Einzelhandelsbetrieb wird daher als Art der baulichen Nutzung ein sonstiges Sondergebiet (SO) gem. § 11 Abs. 2 BauNVO festgesetzt. Während die BauNVO bei den übrigen Baugebieten nach §§ 2 bis 9 BauNVO die Zweckbestimmung des Gebietes und die Art der zulässigen Nutzung selbst festlegt, müssen diese Regelungen bei Sondergebieten im Bebauungsplan getroffen werden. Für ein Sondergebiet sind daher die Zweckbestimmungen und die zulässigen Nutzungen und Anlagen ausdrücklich festzusetzen. Als Zweckbestimmung des Sondergebietes werden häufig die Betriebsformen der großflächigen Handelseinrichtungen, wie Warenhaus, Kaufhaus, Discounter, Nahversorger, Supermarkt, Einkaufszentrum, Hersteller-Direktverkaufszentrum, Fachmarkt, Verbrauchermarkt usw. festgelegt. Die Festlegung der Zweckbestimmung bei der Ansiedlung großflächiger Einzelhandelsbetriebe erfolgt unter Beachtung der raumordnerischen Vorgaben. Erreicht ein Einzelhandelsbetrieb die Schwelle zur Großflächigkeit (über 800 m2 VKF), greift die Regelvermutungsgrenze im Sinne des § 11 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 BauNVO, nach der ab einer Geschossfläche von 1.200 m2 nicht nur unwesentliche Auswirkungen auf die Verwirklichung der Ziele der Raumordnung und Landesplanung oder auf die städtebauliche Entwicklung und Ordnung anzunehmen sind. Die Ansiedlung großflächiger Einzelhandelsbetriebe müssen die Anforderungen der raumordnerischen Zielsetzungen gem. Abschnitt 2.3 des Landes- Raumordnungsprogramms (LROP) Niedersachsen 2017 sowie dem Abschnitt 2.1 Großflächiger Einzelhandel des Regionalen Raumordnungsprogramms (RR0P) für den Großraum Braunschweig 2008 erfüllen. Innerhalb der Samtgemeinde hat der Ort Velpke entsprechend seiner landes- und regio- nalplanerischen Zuordnung die Aufgabe eines Grundzentrums zu erfüllen. Das Grundzen- trum verfügt über eine gesicherte Ausstattung mit Einzelhandelsbetrieben mit leistungs- fähigen Strukturen im Bereich der Nahversorgung. Gemäß RROP 2008 wurde Danndorf keine zentralörtliche Funktion zugewiesen. Das Landes-Raumordnungsprogramm enthält konkrete Vorgaben, die darauf abzielen, dass Umstrukturierungsprozesse im Einzelhandel die wohnungsnahe Grundversorgung und die Funktionsfähigkeit der Zentralen Orte nicht wesentlich beeinträchtigen. Nach den Vorgaben des Landesraumordnungsprogrammes (LROP 2017, Entwicklung der Versorgungsstrukturen des Einzelhandels Abschnitt 2.3 Ziffer 02 Sätze 2 und 3), ist in Danndorf nur die Errichtung eines wohnortbezogenen Nahversorgers möglich. Aus diesem Grund erfolgt in Abstimmung mit dem Regionalverband Großraum Braunschweig als untere Landesplanungsbehörde die Festlegung der Zweckbestimmung des Sondergebietes als `Nahversorger´. Wohnortbezogene Nahversorger sind unter der Vorausetzung zulässig, dass die Sortimentsstruktur des Lebensmittel-Discounters zu 90 % der Verkaufsfläche aus einem nahversorgungsrelevanten Sortiment (Periodische Sortimente: u.a. Nahrungs- und Genussmittel, Drogerieartikel) besteht.

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Weiterhin muss mehr als 50 % des Umsatzes von Kunden aus einem fußläufigen Einzugsbereich (maximale Gehzeit von 10 Minuten) stammen. In der Auswirkungsanalyse der BBE Handelsberatung werden entsprechende Nachweise geführt, dass es sich bei dem Planvorhaben mit 1.200 m2 VKF für einen Discounter zuzüglich 200 m2 Bistroflache um einen Nahversorger handelt (s. Kapitel 4.1). Der Bebauungsplan sieht ergänzende textliche Festsetzungen zu der höchstzulässigen Verkaufsfläche und zu den einzelnen Sortimenten und deren Flächengrößen vor. Die Auswirkungsanalyse hat ergeben, dass durch das konkrete Einzelhandelsvorhaben keine standortschädigende, städtebauliche und raumordnerische Auswirkungen im Einzugsgebiet zu erwarten sind.

Textliche Festsetzung zur Art der baulichen Nutzung: Das Sonstige Sondergebiet mit der Zweckbestimmung `Nahversorger´ (SO Nahversorger) dient der Ansiedlung von einem großflächigen Einzelhandelsbetrieb gem. § 11 (3) Nr. 2 BauNVO. Zulässig ist ein nicht raumbedeutsamer Lebensmittel-Discounter der wohnort- bezogenen Nahversorgung (Abschnitt 2.3 Ziffer 02 Sätze 2 und 3 LROP 2017) mit max. 1.200 m² Verkaufsfläche und ein Gastronomiebetrieb (Bäckerei/ Bistro) mit max. 200 m² Gesamtnutzfläche, wovon 20 m² auf den Backwarenverkauf entfallen. Die Sortimentsstruktur des Lebensmittel-Discounters muss zu mindestens 90 % der Ver- kaufsfläche aus einem nahversorgungsrelevanten Sortiment (Periodische Sortimente: u.a. Nahrungs- und Genussmittel, Drogerieartikel) bestehen. Zur Verkaufsfläche gehören alle Flächen eines Betriebes, die den Kunden zugänglich sind, in denen Waren angeboten werden und die mit dem Verkaufsvorgang in einem räumlich-funktionalen Zusammenhang stehen, einschließlich der Vorkassenzone. Die raumordnerische Zulässigkeit des wohnortbezogenen, nicht raumbedeut- samen Nahversorger an diesem Standort in Danndorf ergibt sich aus dem Landesraumordnungsprogrammes (LROP 2017, Entwicklung der Versorgungsstrukturen des Einzelhandels, Abschnitt 2.3 Ziffer 02 Sätze 2 und 3). Die Erläuterungen zum Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 2017 führen dazu folgendes aus: Keine Einzelhandelsgroßprojekte sind Betriebe zur wohnortbezogenen Nahversorgung. Sie befinden sich auch in Siedlungsgebieten außerhalb der Zentralen Orte, sind Wohngebieten räumlich funktional direkt zugeordnet und dienen überwiegend der Versorgung im fußläufigen Nahbereich, auch für die in der Mobilität eingeschränkten Bevölkerungsgruppen. Zur Sicherstellung, dass keine wesentlichen Auswirkungen auf die Funktion und Leistungsfähigkeit der Zentralen Orte sowie die Verwirklichung der Ziele der Raumordnung gemäß § 11 Abs. 3 BauNVO zu erwarten sind, sind die Voraussetzungen, unter denen ein Vorhaben als Betrieb der wohnortbezogenen Nahversorgung angesehen werden kann, eng zu fassen. Betriebe zur wohnortbezogenen Nahversorgung sind nur solche, die nachweislich einen überwiegend fußläufigen Einzugsbereich aufweisen. Zur Bestimmung der fußläufigen Erreichbarkeit ist eine maximale Gehzeit von 10 Minuten zugrunde zu legen, dies entspricht einer Entfernung von 700 bis maximal 1.000 m. Ein überwiegend fußläufiger Einzugsbereich liegt vor, wenn der Vorhabenumsatz zu mehr als 50 % mit Kaufkraft aus dem fußläufig erreichbaren Umfeld des Betriebes erzielt wird. Als Betriebe zur wohnortbezogenen Nahversorgung können nur solche gelten, die auf mindestens 90 % der Verkaufsfläche nahversorgungsrelevante Sortimente anbieten. Dies sind die periodischen Sortimente im Sinne von Ziffer 03 Satz 7 (vor allem Lebensmittel und Drogeriewaren); aperiodische Sortimente fallen nicht hierunter. Betriebe zur wohnortbezogenen Nahversorgung dürfen die Schwelle der Großflächigkeit von 800 m² Verkaufsfläche im Einzelfall auch überschreiten. Für Betriebe, die diese genannten

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Voraussetzungen erfüllen und somit Betriebe zur wohnortbezogenen Nahversorgung darstellen, wird generalisierend angenommen, dass sie keine raumbedeutsamen Auswirkungen haben. In der Auswirkunkungsanalyse werden entsprechende Nachweise zur Einstufung des Einzelhandelsgroßprojekte als Betrieb zur wohnortbezogenen Nahversorgung geführt (s.a. Kapitel 4.1). Großflächige Einzelhandelsbetriebe können sich nach Art, Lage oder Umfang auf die Verwirklichung der Ziele der Raumordnung und Landesplanung oder auf die städtebauliche Entwicklung und Ordnung nicht nur unwesentlich auswirken. Auswirkungen sind insbesondere schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des § 3 des Bundes- Immissionsschutzgesetzes sowie Auswirkungen auf die infrastrukturelle Ausstattung, auf den Verkehr, auf die Versorgung der Bevölkerung im Einzugsbereich des großflächigen Einzelhandelsbetriebes, auf die Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche in der Gemeinde oder in anderen Gemeinden, auf das Orts- und Landschaftsbild und auf den Naturhaushalt. Zur Beurteilung der genannten Auswirkungen wurden zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan `Sondergebiet Nahversorger´ und zur 49. Flächennutzungsplanänderung, die im Parallelverfahren von der Samtgemeinde Velpke aufgestellt wird, ergänzend zur Auswirkungsanalyse Gutachten und Untersuchungen angefertigt. Die vorliegenden Expertisen zu den Themen Verkehr, Immissionsschutz, Arten- und Umweltschutz stellen in ihren Beurteilungen fest, dass dem Vorhaben keine wesentlichen Belange entgegen stehen. Alternative Standorte in städtebaulich integrierter Lage zur Berücksichtigung der Belange der vorrangigen Innenentwicklung sind im Nahbereich des Plangebietes in der erforderliche Größe nicht vorhanden bzw. derzeit nicht verfügbar. Zudem bietet das vorgesehene Grundstück insbesondere aufgrund der sehr guten verkehrlichen Anbindung eine wesentliche Voraussetzung für das geplante Vorhaben. Bei der Standortwahl sind neben den üblichen Anforderungen an ein geeignetes Grundstück (z. B. Größe, Zuschnitt und Verfügbarkeit und Erreichbarkeit) insbesondere die städtebaulichen Kriterien nach § 1 Absatz 7 BauGB in Abwägung zu stellen. Für die vorliegende Standortentscheidung sind insbesondere maßgebend: • die Sicherstellung einer verbrauchernahen Versorgung der Bevölkerung, • allgemeine Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse, • die Belange des Umweltschutzes. Der Standort hat sich aufgrund der vorstehenden bauleitplanerischen Zielsetzungen für die Ausweisung einer Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „Nahversorger“ als besonders geeignet erwiesen, da sinnvolle alternative Flächen für das Vorhaben nicht vorliegen.

6.5 Maß der baulichen Nutzung Das Maß der baulichen Nutzung wird durch die Grundflächenzahl, die Größe der Grund- flächen der baulichen Anlagen, die Anzahl der Vollgeschosse und die Höhe der baulichen Anlagen als Höchstmaße festgesetzt. Die Festsetzungen orientieren sich an das konkrete Bauvorhaben und sehen einen angemessenen `Spielraum´ vor, um bei der Realisierung einen flexiblen Rahmen zu gewährleisten.

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Die Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung nehmen Rücksicht auf den Charakter der benachbarten Baugebiete und die Ortsrandlage. Sie beachten die Grundsätze des flächensparenden Bauens in Kombination mit einer ökologisch sinnvollen, landschaftsge- rechten Eingrünung des Baugebietes.

6.5.1 Grundflächenzahl Die festgesetzten Grundflächenzahl GRZ 0,4 berücksichtigt die Flächenansprüche des geplanten Einzelhandelsbetriebes. Sie ermöglichen eine dem Nutzungszweck und der örtlichen Lage entsprechende, angemessene Ausnutzung der Baugrundstücke. Sie liegen im Rahmen der zulässigen Höchstwerte nach § 17 BauNVO. Die Überschreitung der Grundfläche ist bis zu einer Grundflächenzahl (GRZ) für Anlagen gemäß §19 Abs. 4 BauNVO bis zu einer Grundfläche (GR max.) von 5.700 m2 zulässig. Die zulässige Grundfläche ergibt bezogen auf das Baugrundstück (Sondergebiet) umge- rechnet eine GRZ von ca. 0,87. Dieser Wert überschreitet die Kappungsgrenze von 0,8. Nach § 19 Abs. 4 BauNVO können weitere Überschreitungen in geringfügigem Ausmaß zugelassen werden. Diese Überschreitung begründet sich mit dem für großflächigen Einzelhandel üblichen hohen Grad an Versiegelungen durch die erforderlichen Stell- plätze und deren Zufahrten. Würden bei der Ermittlung der Grundflächenzahl zusätzlich zum `eigentlichen Baugrundstück nach BauNVO´, auch die Flächen für grünordnerische Ausgleichsmaßnahmen und die Flächen für das Regenrückhaltebeckens einbezogen, läge der Wert der Grundflächenzahl § 19 Abs. 4 BauNVO bei GRZ von rund 0,64. Insge- samt wird bei gleichzeitiger Beachtung des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden ein ausreichender Freiflächenanteil für ausgleichende grünordnerische Maßnahmen zur Verfügung gestellt.

6.5.2 Zahl der Vollgeschosse Die Festsetzung zur Anzahl der höchstzulässigen Vollgeschosse mit einem Vollgeschos- sen berücksichtigt den üblichen Gebäudetypus von Lebensmittel-Discountern.

6.5.2 Gebäudehöhe Aufgrund der relativ großen Gebäudelängen und -tiefen von Lebensmittel-Discountern können bei geneigten Dächern Gebäudehöhen erreicht werden, die das Orts- und Land- schaftsbild unzulässig beeinträchtigen. Daher wird zusätzlich zur festgesetzten höchstzulässigen Anzahl der Vollgeschosse zur weiteren Präzisierung der Baukörper die max. Höhe der baulicher Anlagen GHmax mit 10 m über Bezugspunkt (73 m über NHN) festgesetzt. Ein Überschreiten der Höhenfest- setzung durch untergeordnete Aufbauten wie Schornsteine oder Antennenanlagen ist zulässig.

6.6 Bauweise Baugrenzen Bauweise Abweichend von der offenen Bauweise sind Gebäude über 50 m Länge zulässig. Eine Begrenzung der Gebäudeabmessungen ergibt sich aus den festgelegten überbaubaren Flächen. Bei der offenen Bauweise sind die bauordnungsrechtlich erforderlichen Abstände zu den Grundstücksgrenzen einzuhalten.

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Baugrenzen - Überbaubare Grundstücksflächen Durch die Festsetzung von Baugrenzen werden die überbaubaren Grundstückflächen bestimmt, in denen die Errichtung der baulichen Anlagen zulässig ist. Die festgesetzten Baugrenzen orientieren sich an das vorliegende städtebaulich, architektonische Konzept des geplanten Einzelhandelsbetriebes. Erforderliche Rettungswege auf der Rückseite des Gebäudes lassen sich innerhalb der überbaubaren Fläche anordnen. An der Südwest- und Südostseite sind Sichtschutzpflanzungen festgesetzt.

6.7 Flächen für Nebenanlagen und Stellplätze Neben dem Hauptbaukörper für den Lebensmitteldiscounter sind Nebenanlagen, wie Stellplätze, Fahrgassen, Werbeanlagen, Boxen für Einkaufswagen etc. erforderlich. Hier- zu wurde eine Fläche für Nebenanlagen nach § 9 Abs.1 Nr.4 BauGB festgesetzt. Stellplätze Gemäß den Ausführungsbestimmungen zu § 47 NBauO sind für Verkaufsstätten i.S.d. §11 Abs.3 BauNVO ein Einstellplatz je 10-20 qm Verkaufsnutzfläche erforderlich. Der Einzelhandelsbetrieb ist ein klassischer Discounter, der keinen erhöhten Kundenverkehr nach sich ziehen wird, so dass zur erforderlichen Stellplatzermittlung 20 qm Verkaufsnutz- fläche angesetzt werden können. Bei festgesetzten 1.200 qm Verkaufsfläche ergibt dies 60 Stellplätze. Im Vorhaben- und Erschließungsplan (Lageplan Hofer - Ingenieurbüro für Bauwesen) sind 86 Stellplätze nachgewiesen. Die Anforderungen der o.g. Bestimmung wird also erfüllt.

6.8 Verkehrsflächen Die Verkehrserschließung des Discounters erfolgt über die „Hauptstraße“, die als ist als Landesstraße (L 647) klassifiziert ist. Die Zufahrt zum Discounter soll gegenüber der Stra- ßeneinmündung des „Tränkenweges“ in die „Hauptstraße“ erfolgen. Zur Bewertung der bestehenden und der zu erwartenden Verkehrssituation liegt eine Ver- kehrsuntersuchung15 vor. Die Untersuchung bewertet den Abschnitt der Landesstraße im Bereich des Plangebietes im Status Quo 2017 und im Prognosejahr 2030. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass werktäglich mit rund 1.300 Kfz Zu- und Abfahrten zum Discounter zu rechnen ist. Zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Kreu- zungsbereichs sind folgende Maßnahmen notwendig. Im Kreuzungsbereich sind die Anlage von zwei neuen Linksabbiegespuren auf der Landesstraße und eine Ampelanlage erforderlich. Zudem sind Gehwegverlängerungen und die Errichtung von Bushaltestellen und eine zusätzliche Querungshilfe für den nicht motorisierten Verkehr wird im südlichen Knotenarm vorgesehen. Der vollsignalisierte Ausbau des Knotens einschließlich der An- lage von Fußgängerüberwegen in allen Armen bindet den geplanten Nahversorger ver- kehrsgerecht in das vorhandenen Straßen- und Wegenetz ein. Die Straßenausbauplanung zum Ausbau des Kreuzungsbereichs hat das Ingenieurbüro Weinkopf erarbeitet.16 Die Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Wolfenbüttel weist darauf hin, das ergänzend zur Straßenausbauplanung rechtzeitig vor Baubeginn, 15 Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung zum geplanten Einzelhandelsprojekt NORMA an der Hauptstraße in der Gemeinde Danndorf, Zacharias Verkehrsplanungen, Hannover, August 2017, 16 Umbau des Knotenpunktes und Errichtung eines Haltestellenpaares an der L647, WEINKOPF Ingenieure für Bauwesen GmbH, Helmstedt, 12. Dezember 2019

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eine Vereinbarung gemäß § 34 Nieders. Straßengesetz (NStrG) abzuschließen ist. Die vom Knotenausbau erfasste Fläche einschließlich der Nebenanlagen wird im Bebau- ungsplan als Straßenverkehrsfläche festgesetzt. Die Verkehrsfläche hat sich gegenüber dem Ist-Zustand nach Süden erweitert, um den zusätzlichen Platzbedarf der erforder- lichen Linkabbiegespuren, der Gehwegverlängerungen und der Bushaltestellen zu be- rücksichtigen. Des weiteren werden von der Straßenverkehrsfläche die Nebenanlagen zur Straßenentwässerung erfasst.

Verlegung der Ortsdurchfahrtsgrenze Mit dem Ausbau des Knotenbereichs wird im südlichen Knotenarm der „Hauptstraße“ eine Querungshilfe angeordnet. Im Zuge der Maßnahme soll die OD-Grenze um ca. 40 m vor die geplante Querungsstelle verlegt werden. Die geplante Verschiebung der Ortsdurchfahrtsgrenze ist beim Landkreis Helmstedt zu beantragen und mit dem Land als Straßenbaulastträger ist eine Vereinbarung abzuschlie- ßen. Sollte es nicht zu einer Versetzung der Ortsdurchfahrtsgrenze wie in den Planunterlagen dargestellt, kommen, so gelten außerhalb der bisher festgelegten Ortsdurchfahrtgrenze weiterhin die Festlegungen gemäß dem Niedersächsischen Straßengesetz (NStrG).

Bauverbotszone L 647 § 9 Abs. 1 Nr. 10 und Abs. 6 BauGB Mit der Verschiebung OD-Grenze geht auch die Verlagerung der Bauverbotszone gem. § 24 Abs. 1 NStrG an der Landesstraße einher. Die 20 m breite Bauverbotszone entlang der freien Strecke, gemessen vom äußeren Rand der für den Kraftfahrzeugverkehr bestimmten Fahrbahn, wird in der Planzeichnung und als textliche Festsetzung nachrichtlich übernommen. Innerhalb der 20 m Bauverbotszone gem. § 24 NStrG dürfen Hochbauten jeder Art, auch genehmigungsfreie bauliche Anlagen und Werbeanlagen nicht errichtet werden. Das gilt auch für Garagen und überdachte Stellplätze im Sinne von § 12 BauNVO und Nebenanlagen im Sinne von § 14 Abs. 1 BauNVO. In der Bauverbotszone dürfen nur bauordnungsrechtlich nicht notwendige Stellplätze errichtet werden. Diese sind bei Bedarf vom Eigentümer zurückzubauen.

Bereich ohne Ein- und Ausfahrt / Einfahrtsbereich Die Zu- und Ausfahrt zum Lebensmitteldiscounter für Kunden und Anlieferungsfahrzeuge erfolgt von der Hauptstraße über den neuen südlichen Knotenarm. Außerhalb der ge- planten Zufahrt wird entlang der südlichen Grenze der öffentlichen Straßenfläche Be- reiche ohne Ein- und Ausfahrt festgesetzt, um eine Beeinträchtigung des Verkehrs auszu- schließen.

Sichtdreiecke An Knotenpunkten sind für wartepflichtige Verkehrsteilnehmer `freie´ Sichtfelder gem. RASt o6 Pkt. 6.3.9.3 vorzusehen. Die nachrichtlich übernommenen, zeichnerisch und textlichen festgesetzten Sichtfelder im Einmündungsbereich der Erschließungsstraßen zur Landesstraße 647 sind zwischen 0,80 m und 2,50 m Höhe über OK der Straßenverkehrs- fläche von ständigen Sichthindernissen, parkenden Fahrzeugen und Sicht behinderndem Bewuchs freizuhalten. Einzelbäume, Lichtmasten, Lichtsignalgeber und ähnliches sind innerhalb der Sichtfelder möglich, sie dürfen wartepflichtigen Fahrern, die einbiegen oder

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kreuzen wollen, die Sicht auf bevorrechtigte Fahrzeuge oder nicht motorisierte Ver- kehrsteilnehmer jedoch nicht verdecken. Die erforderlichen Sichtdreiecke liegen insgesamt in der öffentlichen Straßenverkehrs- fläche. Private Grundstücksfläche sind nicht betroffen.

6.9 Rückhaltung von Niederschlagswasser Das auf den versiegelten Flächen des Sondergebietes anfallende Niederschlagswasser wird einem Regenrückhaltebecken innerhalb der Fläche für die Rückhaltung von Nieder- schlagswasser zugeführt und von dort aus gedrosselt dem Vorfluter zugeleitet. Die technischen Anforderungen an die Bauwerke zur Regenwasserrückhaltung sind im Rahmen des erforderlichen Genehmigungsverfahrens nach den Regelwerken der DWA (Arbeitsblatt DWA-A 117 „Bemessung von Regenrückhalteräumen“) nachzuweisen. Hierzu wurden bereits Unterlagen ausgearbeitet.17

6.10 Maßnahmen zum Schallschutz (§ 9 (1) Nr.24 BauGB Aufgrund der ermittelten Lärmbeaufschlagung schutzwürdiger Nutzungen außerhalb des Plangeltungsbereichs durch Verkehrs- und Gewerbelärm ausgehend vom zu errichtenden NORMA-Markt mit angeschlossenem Backshop innerhalb des Bebauungsplangebietes „Sondergebiet Nahversorger“ sind folgende Festsetzungen aus schallschutztechnischer Sicht erforderlich: • Eine Nachtbelieferung des Lebensmittel-Discounters und des Gastronomiebetriebes Bäckerei/Café in der Zeit von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr ist unzulässig. • Für die Ausführung der Fahrbahnoberfläche der Fahrgassen des Kundenparkplatzes und des Marktvorplatzes ist offenporiger Asphalt oder Material mit mindestens gleichen lärmmindernden Eigenschaften zu verwenden. • Wohnnutzungen, u.a. Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter, sind unzulässig. Hinweis der Landwirtschaftskammer Da das Vorhaben am Ortsrand geplant ist und der Geltungsbereich nach Süden und Osten hin an Ackerflächen grenzt, ist davon auszugehen, dass landwirtschaftliche Emissi- onen in Form von Lärm in das Plangebiet hineinreichen werden. Diese sind zu jeder Zeit als ortsüblich zu tolerieren.

6.11 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft (§ 9 Abs.1 Nr.20, Nr. 25a+b und Abs.1a BauGB) Im vorhabenbezogenen Bebauungsplan erfolgen Festsetzungen zur Kompensation für Eingriffe in Natur und Landschaft und zur Entwicklung von Natur und Landschaft. Geltungsbereich A - Planinterne Kompensationsmaßnahmen Östlich des Feldweges (Verbindung von der Hauptstraße (L647) zur Straße „Schützen- platz“) und südlich der festgesetzten Fläche für Versorgungsanlagen mit der Zweckbe- stimmung Regenrückhaltebecken ist eine selbstständig festgesetzte Fläche für Maßnah- men zur Entwicklung von Natur und Landschaft in einer Größe von ca. 1.800 qm wie folgt festgesetzt. 17 Erläuterung: Vorbemessung Entwässerung, Büro Weinkopf - Ingenieure für Bauwesen GmbH, Helmstedt, Stand: 12/2019 (s. Anlage zum Vorhaben und Erschließungsplan Norma Danndorf)

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Temporäres Kleingewässer mit einer Fläche von 700 m2 Auf der nördlich anliegenden Fläche wird ein Teich mit einer breiten Flachwasserzone und einem tieferen Bereich angelegt. Dieses Kleingewässer dient vor allem als Laichhabitat für Amphibien. Ruderale Gras- und Staudenfluren mit einer Fläche von 300 m2 Ein Saum aus Stauden und Gräsern wird in einem Uferbereich des Teiches etabliert, um eine dauerhafte Besonnung eines Teilbereiches zu ermöglichen. Diese Flur wird 2 mal jährlich gemäht, um eine Verbuschung zu verhindern. Gehölzpflanzungen um das temporäre Kleingewässer mit einer Fläche von 800 m2 Als Abschirmung zu den Randbereichen des entstandenen Habitats werden einheimische Laubgehölze gepflanzt. Auch ein Teil des Teichufers soll durch Gehölzpflanzungen be- schattet werden. Artenreicher Scherrasen mit einer Fläche von 1.300 m2 Innerhalb der öffentlichen Straßenfläche werden die neu anzulegenden Versickerungsmul- den und -gräben, die nicht für die Verkehrsanlagen selbst in Anspruch genommen wer- den, mit artenreichem Scherrasen eingesät. Geltungsbereich B - Externe Kompensationsmaßnahmen Heckenpflanzung mit einer Fläche von 2.930 m2 In der Gemarkung Danndorf, Flur 8, Flurstück 543 ist im Süden eine ca. 11 m breite He- cke zu pflanzen. Die Fläche puffert den Naturraum zur Straße hin ab. Im östlichen Bereich wird eine 10 m breite Zufahrt zu den Ackerflächen freigehalten.

6.12 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern In einem 5 m breiten Pflanzstreifen am südwestlichen und am südöstlichen Rand des Gel- tungsbereiches ist eine überlagernde Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen zur Einbindung des Vorhabens in die Landschaft festge- setzt. Auf der Südwestseite liegt zwischen der Pflanzfläche und dem Marktgebäude in einem Teilbereich ein erforderlicher Rettungsweg. Dieser ist durch regelmäßige Pflegemaßnah- men von Bewuchs freizuhalten.

6.13 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen - Anlagen der Außenwerbung Da Anlagen der Aufmerksamkeitssteigerung meist Bestandteil von Einzelhandelsbetrieben sind, wird eine textliche Festsetzung getroffen, welche die Gestaltung von Werbeanlagen in diesem Bebauungsplan regelt. Ermächtigungsgrundlage hierzu sind § 9 Abs.4 BauGB i.V.m. §84 Abs.3 NBauO. Zunächst regelt die textliche Festsetzung Nr. 6 generell die Ausgestaltung von Werbean- lagen: „Werbeanlagen sind im SO-Nahversorger zulässig. Die Beleuchtung der Werbean- lagen darf nur in weißem oder gelbem Licht erfolgen. Fluoreszierende und reflektierende Farben sowie bewegtes oder wechselndes Licht sind unzulässig. Leucht- oder Signalfar- ben (z.B. RAL Farben 1026, 2005, 2007, 3024, 3026) sind nicht zulässig.“ So soll eine zu sehr aufmerksamkeitsgenerierende Gestalt der Werbeflächen vermieden werden. Die textliche Festsetzung Nr. 10 regelt unter anderem die Größe der zu errichtenden Werbeanlagen: „Im SO-Einzelhandel ist ein be- oder durchleuchteter Werbepylon (ohne

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Wechsellicht) von bis 7m Höhe und 4m Breite zulässig. Die Werbefläche darf dabei für jede sichtbare Richtung Werbefelder von zusammen ca.10 qm umfassen. An der Einfahrt zum SO-Nahversorger sind zwei Werbewegweiser mit einer Fläche von 0,50 m x 2,00 m zulässig. Ergänzende Werbeflächen an den Fassaden der Gebäude bis zur Traufkante bzw. dem oberen Abschluss der Attika bleiben von dieser Festsetzung unberührt. Diese Festsetzungen wurden getroffen, um dem Lebensmitteldiscounter sachgerechte Werbung zu ermöglichen und andererseits die negativen Auswirkungen von Werbeanla- gen zu mindern.

7. Hinweise aus der Sicht der Träger öffentlicher Belange

Landkreis Helmstedt

Belange des Denkmalschutzes

Bau- und Bodendenkmale sind weder innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes noch in dessen näherer Umgebung bekannt. Sollten bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten ur- oder frühgeschichtliche Bodenfunde (das können u.a. sein: Tongefäßscherben, Holzkohleansammlungen, Schlacken sowie auffällige Bodenverfärbungen und Steinkonzentrationen, auch geringe Spuren solcher Funde) gemacht werden, sind diese gemäß § 14 des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes (NDSchG) der Gemeinde Danndorf oder der zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Helmstedt anzuzeigen. Bodenfunde und Fundstellen sind nach § 14 Abs.2 NDSchG bis zum Ablauf von vier Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen/ wenn nicht die Denkmalschutzbehörde die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

Altlasten Altlasten sind im Plangebiet nicht bekannt. Sollten jedoch im Zuge der Bauarbeiten derartige Belastungen festgestellt werden, so sind diese dem Landkreis Helmstedt unverzüglich anzuzeigen. Hinweise zum Kleingewässer Im Bereich der Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen wird ein temporäres Kleingewässer festgesetzt. Hierfür ist eine wasserrechtliche Genehmigung zu beantragen. Straßenseitengraben Mit der geplanten Straßenaufweitung für die Linksabbiegespuren, den Gehweg und die Bushaltestelle soll der südliche Straßenseitengraben der L 647 (Gewässer III. Ordnung) verlegt werden. Zusätzlich werden Verrohrungen für die Erschließungsstraße und den Fußweg erforderlich. Für die Verlegung und die Verrohrungen der Überfahrt bzw. des Überweges sind wasserrechtliche Genehmigungsverfahren erforderlich. Gewässerrandstreifen Zusätzlich bestehen wasserrechtliche Genehmigungsvorbehalte für bauliche Anlagen im Gewässerrandstreifen, z.B. für Werbepylone. Die entsprechende Unterhaltungsverordnung ist zu beachten.

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Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Hinweise zu den noch vorhandenen Ackerzufahrten Die noch vorhandenen Ackerzufahrten, die nicht mehr benötigt werden, sind zurückzubau- en und der straßenbegleitende Graben wieder herzustellen. Hinweise zur Verlegung des Straßenseitengrabens Eine Beeinträchtigung der Entwässerungsanlage der Landesstraße ist auszuschließen. Für die erforderliche Verlegung des Straßenseitengrabens aufgrund des Knotenpunktaus- baues, sind weitere Nachweise u.a. die Darstellung der Einzugsgebiete vorzulegen. Aus den Unterlagen geht nicht eindeutig hervor, ob es sich um eine Grabenverlegung oder eine Herstellung von Becken (Rückhalte-/Sickerbecken) handelt. Hinweis auf die Richtlinien für passiven Schutz an Straßen (RPS 2009) Für die Bereiche der freien Strecke (außerhalb der Ortsdurchfahrtsgrenzen) der Landes- straße ist der Grundsatz nach Nr. 3.1 der Richtlinien für passiven Schutz an Straßen (RPS 2009) zu beachten. Danach ist auf neue Hindernisse zu verzichten. Dies ist bei der ge- planten Bepflanzung zu beachten. Hinweise zu Lärmschutzmaßnahmen Es wird darauf hingewiesen, dass seitens des Straßenbaulastträgers der Landesstraße keine Lärmschutzmaßnahmen für das Plangebiet errichtet und auch keine Kosten hierfür übernommen werden. Ansprüche hinsichtlich der Emissionen wie Lärm, Staub, Gasen oder Erschütterungen können gegenüber dem Land nicht geltend gemacht werden. Hinweise zur Abstimmung und Ausarbeitung der Straßenplanung Aufgrund der uns vorliegenden und noch nicht abschließend abgestimmten Planung vom 27.03.2019, kann nicht beurteilt werden, ob die im Geltungsbereich des o.a. Bebauungs- planentwurfes ausgewiesene Straßenverkehrsfläche für die weitere Planung und anschlie- ßende Umsetzung auskömmlich ist. Es liegen u.a. keine Schleppkurvenpläne vor und bei dem Bau der Querungshilfe ist der Flächenbedarf für den landwirtschaftlichen Verkehr gem. RASt zu berücksichtigen.

LBEG Landesamt für Bergbau-, Energie und Geologie Bauwirtschaft Im Untergrund der Planungsfläche liegen lösliche Gesteine aus dem Mittleren Keuper in einer Tiefe, in der durch Lösungsprozesse (irreguläre Auslaugung) lokal Verkarstungserscheinungen auftreten können. Erdfälle aus dieser Tiefe sind selten und im Planungsgebiet sowie in der Umgebung nicht bekannt. Da es nach unserem Kenntnisstand im Gebiet keine Hinweise auf Subrosion gibt, wird die Planungsfläche formal der Erdfallgefährdungskategorie 2 zugeordnet (gemäß Erlass des Niedersächsischen Sozialministers „Baumaßnahmen in erdfallgefährdeten Gebieten“ vom 23.02.1987, AZ. 305.4 - 24 110/2 -). Bei Bauvorhaben im Planungsgebiet kann - sofern sich auch bei der Baugrunderkundung keine Hinweise auf Subrosion ergeben - auf konstruktive Sicherungsmaßnahmen bezüglich der Erdfallgefährdung verzichtet werden. Nach den uns vorliegenden Unterlagen (Kartenserver des LBEG) steht im Pla- nungsbereich lokal setzungsempfindlicher Baugrund an. Es handelt sich hierbei um anthropogene Auffüllungen mit geringer bis großer Setzungsempfindlichkeit und geringen bis großen Setzungsdifferenzen aufgrund wechselnder Steifigkeiten.

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Bei Bauvorhaben sind die gründungstechnischen Erfordernisse im Rahmen der Baugrunderkundung zu prüfen und festzulegen. Für die geotechnische Erkundung des Baugrundes sind die allgemeinen Vorgaben der DIN EN 1997-1:2014-03 mit den ergänzenden Regelungen der DIN 1054:2010- 12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-1/NA:2010-12 zu beachten. Der Umfang der geotechnischen Erkundung ist nach DIN EN 1997-2:2010-10 mit ergänzenden Regelungen DIN 4020:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-2/NA:2010-12 vorgegeben. Vorabinformationen zum Baugrund können dem Niedersächsischen Bodeninformations- system NIBIS (https://nibis.lbeg.de/cardomap3/) entnommen werden. Diese Stellungnahme ersetzt keine geotechnische Erkundung des Baugrundes. Landwirtsch./Bodenschutz Wie in den Unterlagen ausgeführt, sind für Teile des Plangebietes Suchräume für schutzwürdige Böden entsprechend GeoBerichte 8 (Stand: 2019, www.lbeg. niedersachsen.de/download/1133/GeoBerichte_8.pdf) ausgewiesen. Die Karten können auf dem NIBIS Kartenserver unter https://nibis.lbeg.de/cardomap3/?permalink=6htDlNt eingesehen werden. Aus bodenschutzfachlicher Sicht sind diese Standorte von besonderer Bedeutung. Gemäß dem Nds. Landesraumordnungsprogramm (LROP 3.1.1, 04) sind Böden, welche die natürlichen Bodenfunktionen und die Archivfunktion in besonderem Maße erfüllen, vor Maßnahmen der Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung besonders zu schützen. Entsprechend den Daten des LBEG sind die Böden zudem empfindlich gegen- über Bodenverdichtung (siehe Auswertungskarte „Gefährdung der Bodenfunktionen durch Bodenverdichtung“ auf dem NIBIS Kartenserver unter https://nibis.lbeg.de/ cardomap3/?permalink=1Mm7ufDp). Verdichtungen sind durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden – zum Schutz und zur Minderung der Beeinträchtigungen des Bodens. Es wird begrüßt, dass bodenspezifische Vermeidungs- und Minderungsmaß-nahmen getroffen werden (VM2). Aus bodenschutzfachlicher Sicht ergänzen wir einige allgemeine Hinweise zu den Maßnahmen der Vermeidung und Verminderung von Bodenbeeinträchtigungen. Vorhandener Oberboden sollte aufgrund §202 BauGB vor Baubeginn abgetragen und einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt werden. Im Rahmen der Bautätigkeiten sollten weitere DIN-Normen aktiv Anwendung finden (v.a. DIN 19639 Bodenschutz bei Planung und Durchführung von Bauvorhaben, DIN 19731 Verwertung von Bodenmaterial). Um dauerhaft negative Auswirkungen auf die von Bebauung freizuhaltenden Bereiche zu vermeiden, sollte der Boden im Bereich der Bewegungs-, Arbeits- und Lagerflächen durch geeignete Maßnahmen (z.B. Überfahrungsverbotszonen, Baggermatten) geschützt werden. Boden sollte im Allgemeinen schichtgetreu ab- und aufgetragen werden. Die Lagerung von Boden in Bodenmieten sollte ortsnah, schichtgetreu, in möglichst kurzer Dauer und entsprechend vor Witterung geschützt vorgenommen werden (u.a. gemäß DIN 19731). Außerdem sollte das Vermischen von Böden verschiedener Herkunft oder mit unterschiedlichen Eigenschaften vermieden werden. Auf verdichtungsempfindlichen Flächen sollten Stahlplatten oder Baggermatten zum Schutz vor mechanischen Belas- tungen ausgelegt werden. Besonders bei diesen Böden sollte auf die Witterung und den Feuchtegehalt im Boden geachtet werden, um Strukturschäden zu vermeiden. Der Geobericht 28 „Bodenschutz beim Bauen“ des LBEG dient als Leitfaden zu diesem Thema (www.lbeg.niedersachsen.de > Karten, Daten & Publikationen > Publikationen > GeoBerichte.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 42 Gemeinde Danndorf . Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Begründung

Landwirtschaftskammer Der überplante Ackerfläche ist dräniert. Um die Aufrechterhaltung der Flächenentwäs- serung auf dem verbleibenden Acker weiterhin zu gewährleisten, ist es erforderlich die Dränagestränge vor dem Geltungsbereich abzufangen, umzuleiten und an wieder an die Vorflut anzuschließen. Da das Vorhaben am Ortsrand geplant ist und der Geltungsbereich nach Süden und Osten hin an Ackerflächen grenzt, ist davon auszugehen, dass landwirtschaftliche Emissi- onen in Form von Stauben, Lärm und Gerüchen in das Plangebiet hineinreichen werden. Diese sind zu jeder Zeit als ortsüblich zu tolerieren. Der Geltungsbereich soll im Westen und Süden durch Pflanzmaßnahmen eingegrünt werden, um den Eingriff teilweise auszugleichen. Hinsichtlich dieser Anpflanzungen wei- sen wir darauf hin, dass bei der Anlage ein ausreichender Abstand zu den umliegenden Ackerflächen sowie den nordwestlich verlaufenden Grasweg einzuhalten ist. Dadurch soll eine Erschwernis in der Passierbarkeit des Weges sowie in der Flächenbewirtschaftung vermieden werden. Ebenso sind regelmäßige Rückschnitte zur Pflege der Anpflanzungen durchzuführen, durch die o.g. Erschwernisse ebenso verhindert werden sollen. Bezüglich des oben angesprochenen angrenzenden Grasweges ist anzumerken, dass dieser der Erschließung der nachliegenden Ackerflächen dient. Deshalb ist der Weg zu jeder Zeit für landwirtschaftlichen Verkehr freizuhalten. Einschränkungen in der Passier- barkeit durch Baumaßnahmen oder im Zusammenhang mit Kundenverkehr des Marktes sind nicht hinnehmbar und unbedingt zu vermeiden.

LSW Netz GmbH & Co. KG Je nach Elektrizitätsbedarf des Verbrauchermarktes wird die Errichtung einer Transforma- torenstation erforderlich. Der erforderlichen Stationsstandort wird ggf. mit dem Investor abgestimmt.

Munitionsbelastung Der Gemeinde Danndorf liegen für das Plangebiet keine Informationen über eine Munitionsbelastung vor. Sollten bei Erdarbeiten Kampfmittel (Granaten, Panzerfäuste, Minen etc.) gefunden werden, sind umgehend die zuständige Polizeidienststelle, das Ordnungsamt oder der Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) zu benachrichtigen. 8. Bodenordnung / Kosten Bodenordnerische Maßnahmen sind nicht erforderlich. Die für den Vollzug des vorhaben- bezogenen Bebauungsplanes erforderlichen Flächen werden von einem Vorhabenträger erworben. Die für die Umsetzung der Planung anfallenden Kosten für z.B. Tiefbaumaß- nahmen werden vor dem Satzungsbeschluss über einen Durchführungsvertrag abgesi- chert.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 43 Gemeinde Danndorf . Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Begründung

9. Flächenbilanz Geltungsbereich A Sondergebiet Einzelhandel 6.525 qm 48,4 % Straßenverkehrsfläche - öffentlich 4.591 qm 34,0 % Flächen zur Niederschlagswasserbeseitigung 583 qm 4,3 % Flächen zum Ausgleich 1.789 qm 13,3 % Gesamt 13.488 qm 100,0 % Geltungsbereich B Flächen zum Ausgleich 2.930 qm

Fläche Geltungsbereiche A + B 16.418 qm

10. Bauleitplanverfahren

Beschlüsse, Bauleitplanverfahren Datum Frist Aufstellungsbeschluss § 2 (1) BauGB (Rat) 10.12.2015 Frühzeitige Bürgerbeteiligung § 3 (1) BauGB 28.11.2018 29.11. bis 06.12.2018 Frühzeitige Behördenbeteiligung § 4 (1) BauGB 16.11.2018 19.12.2018 Erneute frühzeitige Bürgerbeteiligung § 3 (1) BauGB 15.07. bis 07.08.2020 Erneute Frühzeitige Behördenbeteiligung § 4 (1) BauGB 03.07.2020 bis 07.08.2020 Auslegungsbeschluss § 3 (2) BauGB 17.09.2020 Öffentliche Auslegung § 3 (2) BauGB 05.10. bis 06.11.2020 Behördenbeteiligung § 4 (2) BauGB 22.09.2020 bis 06.11.2020 Satzungsbeschluss § 10 (1) BauGB 17.12.2020 Rechtskraft § 10 (3) BauGB (Bekanntmachung Amtsblatt)

11. Bauleitplanverfahren - Abwägung In den Bauleitplanverfahren gem. § 3 (2) und § 4 (2) BauGB sind Stellungnahmen von Behörden und Trägern öffentlicher Belange eingegangen, die eine Abwägung im Sinne des § 1 (7) BauGB erforderten. Das Ergebnis der Abwägung ist der Begründung als Anlage beigefügt.

12. Verfahrensvermerk Der Entwurf der Begründung hat mit dem zugehörigen Entwurf des Bebauungsplanes gem. § 3 Abs.2 BauGB vom 05.10.2020 bis 06.11.2020 öffentlich ausgelegen. Die Begründung wurde in der Sitzung am 16.12.2020 durch den Rat der Gemeinde Danndorf unter Berücksichtigung der Stellungnahmen zu dem Bauleitplanverfahren be- schlossen.

Danndorf, den 18.12.2020 gez. Wilke Gemeindedirektorin

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 44 Gemeinde Danndorf . Vorhabenbezogener Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Begründung

13. Anhang Umweltbericht Abwägung Bauleitplanverfahren

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 45

Umweltbericht

Vorhabenbezogener Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“ Gemeinde Danndorf

Landkreis Helmstedt, Bundesland Niedersachsen

Entwurf

Bearbeiter Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR Hauptstr. 31 16845 Sieversdorf Dr. B. Schulze Dipl.-Ing. S. Geitz

Unterschrift (Planverfasser)

Stand: November 2020

Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

Inhalt

1 Einleitung ...... 4 1.1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bebauungsplanes ...... 4 1.2 Berücksichtigung der Ziele des Umweltschutzes aus Fachgesetzen und Fachplanungen ...... 7

2. Bestandsbeschreibung und Bewertung der Schutzgüter ...... 9 2.1 Schutzgut Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt ...... 9 2.2 Schutzgut Fläche und Boden ...... 15 2.3 Schutzgut Wasser...... 15 2.4 Schutzgut Klima und Luft ...... 17 2.5 Schutzgut Landschaft / Landschaftsbild ...... 18 2.6 Schutzgut Mensch und Bevölkerung ...... 19 2.7 Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter ...... 19

3. Prognose des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung ...... 20 3.1 Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt ...... 20 3.1.1 Gefäßpflanzen 20 3.1.2 Wirbellose 21 3.1.3 Fische 22 3.1.4 Amphibien 22 3.1.5 Reptilien 22 3.1.6 Säugetiere 22 3.1.7 Europäische Vogelarten nach Art. 1 und Art. 4 Abs. 2 der VogelschutzRL 23 3.2 Auswirkungen auf Fläche und Boden...... 24 3.3 Auswirkungen auf Wasser ...... 25 3.4 Auswirkungen auf Klima und Luft ...... 25 3.5 Auswirkungen auf Landschaft / Landschaftsbild ...... 26 3.6 Auswirkungen auf Natura 2000-Gebiete ...... 26 3.7 Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch und Bevölkerung ...... 27 3.8 Auswirkungen auf Kultur und sonstige Sachgüter ...... 29 3.9 Wechselwirkungen ...... 29 3.10 Art und Menge der erzeugten Abfälle...... 29 3.11 Eingesetzte Techniken und Stoffe ...... 29 3.12 Risiken durch Unfälle oder Katastrophen ...... 29 3.13 Kumulierung mit den Auswirkungen anderer Vorhaben ...... 29 3.14 Wechselwirkungen zwischen den Belangen des Naturschutzes ...... 30 3.15 Ermittlung und Bewertung der Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes ...... 30

4. Umweltzustand bei Nichtdurchführung der Planung...... 31

5. Beschreibung der geplanten umweltrelevanten Maßnahmen ...... 32 5.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung ...... 32 2 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

5.2 Ausgleichsmaßnahmen ...... 33 5.2.1 Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet (planintern) 33 5.2.2 Ausgleichsmaßnahmen außerhalb des Plangebietes (extern) 36

6. Anderweitige Planungsmöglichkeiten ...... 37

7. Zusätzliche Angaben ...... 38 7.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren ...... 38 7.2 Umweltmonitoring ...... 38

8. Allgemeinverständliche Zusammenfassung ...... 39

9. Textliche Festsetzungen ...... 40 9.1 Planinterne Kompensationsmaßnahmen ...... 40 9.2 Planexterne Kompensationsmaßnahmen ...... 41

Literatur ...... 43

3 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

1 Einleitung 1.1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bebauungsplanes Dem Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR wurde der Auftrag erteilt, eine naturschutzfachliche Eingriffsbewertung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“ in der Gemeinde Danndorf, Landkreis Helmstedt, Bundesland Niedersachsen, durchzuführen. Mit der Erarbeitung des Bebauungsplanes wurde das Planungsbüro Schütz aus Braunschweig be- auftragt. Die Gemeinde hat in ihrer Sitzung am 10.12.2015 den Aufstellungsbeschluss für den vorhaben- bezogenen Bebauungsplan "Sondergebiet Verbrauchermarkt" in der Gemeinde Danndorf gemäß § 2 Abs. 1 BauGB gefasst. Das Plangebiet liegt am südlichen Ortseingang der Ortschaft Danndorf, südwestlich der „Haupt- straße“ (L 647). Aktuell wird das Plangebiet landwirtschaftlich als Ackerland genutzt. Das Grund- stück wird über die L 647 erschlossen. Der Geltungsbereich umfasst die Flurstücke 36/3, 154, 371/6, 496/2 sowie teilweise die Flurstü- cke 153, 371/8, 381/5 und 489/1 der Flur 7, Gemarkung Danndorf. Für das ca. 1,3 ha große B-Plangebiet am Rand der Ortslage Danndorf sind sämtliche umweltre- levanten Auswirkungen zu prüfen. Gemäß § 2 des Baugesetzbuches 1 bzw. der Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2a ist für die Aufstellung von Bauleitplänen eine Umweltprüfung („Umweltbericht“) durchzuführen, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und be- wertet werden. Die Ermittlung und Bewertung des Eingriffes, welcher durch die geplante Bauplanung entsteht, sollen durch eine Analyse des Bestandes und möglicher Konflikte sowie durch das Erarbeiten von Lösungen zur Vermeidung und Verminderung von ggf. auftretenden Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes oder des Landschaftsbildes erfolgen. Durch das Vorhaben ist mit Versiegelun- gen sowie ggf. mit artenschutzrechtlichen Konflikten zu rechnen. Baumfällungen erfolgen nicht. Bei der vorliegenden Fassung des Vorentwurfs ist vom Bestand und vom erstellten Planvorent- wurf des B-Planes von 11/2019 auszugehen. Der vorliegende Umweltbericht – Stand Entwurf - wurde auf Grundlage der Vorschrift durch das Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/5 2/EU vom 04.05.2017 (BGBl. I S. 1057), in Kraft getreten am 13.05.2017, erstellt. Als Grundlage des Umweltberichtes dient der Vorentwurf von November 2018 des Umweltberich- tes des Planungsbüro Lauterbach Dipl.-Geogr. Askan Lauterbauch, Ziesenisstr. 1 in 31785 Ha- meln.

1 Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. l S. 2414), geändert durch Artikel 2 Abs. 3 des Gesetzes vom 20.07.2017 (BGBl. I S. 2808). 4 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

Abb. 1: Lage des B-Plan-Gebietes (Quelle: Niedersachsenviewer; 11-2019)

Maß der baulichen Nutzung Das Maß der baulichen Nutzung wird neben der Festsetzung der Verkaufsfläche für das Sonder- gebiet - Einzelhandel über die Grundflächenzahl (GRZ) bestimmt (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 16 BauNVO). Im Sondergebiet - Einzelhandel wird als Maß der baulichen Nutzung die Grund- flächenzahl (GRZ) mit 0,4 festgesetzt. Das Baufenster umfasst ca. 3.084 qm, das Sondergebiet Einzelhandel hat eine Größe von ca. 6.512 qm. Um die für das Projekt erforderlichen Nebenanlagen realisieren zu können (Nieder- schlagsversickerungsbecken, Fahrspuren, Stellplätze etc.) ist die textliche Festsetzung Nr. 2 ge- troffen worden. Sie lautet: "Die Überschreitung der Grundfläche ist bis zu einer Grundflächenzahl (GRZ) für Anlagen gemäß § 19 Abs. 4 BauNVO bis zu 0,8 zulässig (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 19 Abs. 4 Satz 2 BauNVO)." Die Höhenentwicklung wird u.a. durch die festgesetzte Zahl der Vollgeschosse geregelt. Für das Sondergebiet Einzelhandel wurde eine eingeschossige Bebauung festgesetzt. Durch diese Fest- setzung ist sichergestellt, dass der entstehende Baukörper das Orts- und Landschaftsbild nicht unzulässig beeinträchtigt. Zur weiteren Präzisierung der Baukörper wurde entsprechend § 16 Abs. 2 Nr. 4 BauNVO die max. Höhe baulicher Anlagen auf 85,0 m über NHN festgesetzt. Hierzu ist die textliche Festset- zung Nr. 3 getroffen worden. Sie lautet wie folgt: "Die maximale Höhe (Hmax) von Gebäuden und anderen baulichen Anlagen (Oberkante Dach) darf maximal 85,0 m über NHN (ca. 10 m Gebäu- dehöhe) (über Gelände mit ca. 73 m) betragen (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 18 Abs. 1 BauNVO)."

5 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

Flächenbilanz

Tabelle 1: Flächenbilanz B-Plan

Abb. 2: Auszug aus Vorhabenbezogener B-Plan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, (Quel- le: Planungsbüro Schütz, Entwurf 08/2020)

6 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

1.2 Berücksichtigung der Ziele des Umweltschutzes aus Fachgesetzen und Fachpla- nungen Mensch: Die bestehenden Fachgesetze zielen z.B. auf den Schutz des Menschen vor Emissionsbelästi- gungen (Lärm, Schadstoffimmissionen, etc.) ab. Beispiele sind das Baugesetzbuch, die TA Lärm oder die 16. BImSchV - Verkehrslärmschutzverordnung.

Tiere und Pflanzen: Die Berücksichtigung dieses Schutzgutes ist gesetzlich im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und Nds. Ausführungsgesetz (NAGBNatSchG) und in den entsprechenden Paragraphen des Baugesetzbuches vorgegeben.

Folgende bestehenden Fachgesetze müssen demnach beachtet werden: • Baugesetzbuch (BauGB) 2 • Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) 3 • Niedersächsische Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (NAGBNatSchG) 4

Umweltschutzziele aus dem Baugesetzbuch (Auszug): Die Bauleitpläne sollen eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaft- lichen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Ge- nerationen miteinander in Einklang bringt und eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozial- gerechte Bodennutzung gewährleisten. Sie sollen dazu beitragen, eine menschenwürdige Um- welt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln, auch in Verantwortung für den allgemeinen Klimaschutz. Außerdem sind die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln. Mit Grund und Boden soll sparsam und schonend umgegangen werden; dabei sind zur Verringe- rung der zusätzlichen Inanspruchnahme von Flächen für bauliche Nutzungen die Möglichkeiten der Entwicklung der Gemeinde insbesondere durch Wiedernutzbarmachung von Flächen, Nach- verdichtung und andere Maßnahmen zur Innenentwicklung zu nutzen sowie Bodenversiegelun- gen auf das notwendige Maß zu begrenzen. Landwirtschaftlich, als Wald oder für Wohnzwecke genutzte Flächen sollen nur im notwendigen Umfang umgenutzt werden (§ 1a Abs. 2 BauGB). Die Grundsätze nach den Sätzen 1 und 2 sind gemäß §1 Abs. 7 BauGB in der Abwägung zu berücksichtigen.

Umweltschutzziele aus dem Bundesnaturschutzgesetz (Auszüge): Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlagen für Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln und, soweit erforderlich, wiederherzustellen, dass…

2 BAUGESETZBUCH (BGB). In der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert durch Gesetz vom 20.07.2017 (BGBl. I S. 2808) m.W.v. 29.07.2017, Stand: 05.01.2018 aufgrund Gesetzes vom 30.06.2017 (BGBl. I S. 2193) 3 BUNDESNATURSCHUTZGESETZ (BNATSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 8 des Gesetzes vom 13. Mai 2019 (BGBl. I S. 706) geändert worden ist 4 NIEDERSÄCHSISCHES AUSFÜHRUNGSGESETZ ZUM BUNDESNATURSCHUTZGESETZ (NAGBN AT SCH G), vom 19. Februar 2010, letzte berücksichtigte Änderung: § 2 geändert durch Artikel 3 § 21 des Gesetzes vom 20.05.2019 (Nds. GVBl. S. 88) 7 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

1. die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts, 2. die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, 3. die Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensstätten und Lebensräume sowie 4. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind.

Bedeutung der Umweltschutzziele für die vorliegende Planung: Mit der Aufstellung dieses vorhabenbezogenen Bebauungsplanes wird die Ausweisung eines Sonstigen Sondergebietes (SO) mit der Zweckbestimmung „Großflächiger Lebensmitteleinzel- handel“ (L-EH) gemäß § 11 Abs. 3 BauNVO im Südwesten des Ortes Danndorf verfolgt. Durch die Lage am Ortsrand auf einer intensiv genutzten Ackerfläche kann ein Eingriff in ökolo- gisch sensiblere Bereiche vermieden werden. Da auf bestehende Infrastruktureinrichtungen wie Straßenanbindungen zurückgegriffen werden kann, wird auch dem Umweltschutzziel, mit Grund und Boden sparsam und schonend umzuge- hen, entsprochen. Die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Naturgüter ist dabei von besonderer Bedeutung. Brach liegende, bereits „vernutzte“ Flächen, existieren in der Ortslage nicht.

Fachplanungen Folgende relevante Fachplanungen liegen für das Plangebiet vor: • Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP), Fassung 2012 mit Änderungen 2017 (wirksam geworden am 17.02.2017) • Regionales Raumordnungsprogramm Großraum Braunschweig (RROP), 2008 • Landschaftsrahmenplan des Landkreises Helmstedt, 2004 Für das Gebiet der Samtgemeinde Velpke fehlt ein Landschaftsplan. Für die Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen wird es auf der Ebene der Flächennutzungsplanung grund- sätzlich nicht ausreichen allein die übergeordneten Planungen und Fachgutachten wie z.B. den Landschaftsrahmenplan (LRP) auszuwerten. Hier sind Beschreibungen und Bewertungen auf der Ebene des Landschaftsplanes erforderlich. Der hier fehlende Landschaftsplan ist diejenige Ebe- ne der Landschaftsplanung, die dem Flächennutzungsplan hinsichtlich Maßstabs und Detaillie- rung äquivalent ist. Die Rahmenpläne sind auf das Regionale Raumordnungsprogramm ausge- richtet; sie sollen und können die erforderlichen Aussagen auf der Ebene des Flächennutzungs- planes nicht leisten. Die Beschränkung der Umweltprüfung auf die Datengrundlage der überge- ordneten Planungsebene hat naturgemäß das Risiko, dass durch Datenlücken und unzureichen- de Detaillierung die Umweltbelange im Flächennutzungsplan nicht mit dem Gewicht in die Abwä- gung eingestellt werden können, die ihnen gebührt. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurde das Gelände und umliegende Bereiche begangen und der Bestand und ersichtliche Bedarf analysiert.

Fachgutachten Folgende relevante Fachplanungen liegen für das Plangebiet vor: • Schalltechnisches Gutachten zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Ver- brauchermarkt“, Gemeinde Danndorf (Neubau eines NORMA-Marktes), Planungsbüro Lau- terbach, Hameln, 06.11.2018 • Schalltechnischen Untersuchung im Rahmen des geplanten Bauvorhabens "Neubau eines NORMA-Lebensmittelmarktes mit Stellplätzen für Kundenfahrzeuge, Anlieferzone und 8 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

Backshop" innerhalb des Geltungsbereiches des aufzustellenden vorhabenbezogenen Be- bauungsplanes "Sondergebiet Verbrauchermarkt" der Gemeinde Danndorf (LK Helmstedt)" Büro für Schallschutz, Magdeburg, Stand 31.01.2020 • Auswirkungsanalyse zur Prüfung der städtebaulichen Auswirkungen für einen geplanten NORMA Lebensmittelmarkt in der Gemeinde Danndorf, BBE Handelsberatung GmbH, Ham- burg, August 2018 • Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung zum geplanten Einzelhandelsprojekt NORMA an der Hauptstraße in der Gemeinde Danndorf, Zacharias Verkehrsplanungen Büro Dipl.- Geogr. Lothar Zacharias, Hannover, 09.08.2017 • Verkehrsuntersuchung zum geplanten Einzelhandelsprojekt NORMA an der Hauptstraße in der Gemeinde Danndorf, Zacharias Verkehrsplanungen Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias, Hannover, 24.05.2017 • Stellungnahme zu den Baugrundverhältnissen, Ingenieurbüro Nachtigall GmbH, Stendal, 29.08.2016 • Erläuterungen zur Vorbemessung Entwässerung, Weinkopf Ingenieure für Bauwesen GmbH, Helmstedt 12/2019 • Umweltbericht Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf, Vor- entwurf, Planungsbüro Lauterbach 2018

2. Bestandsbeschreibung und Bewertung der Schutzgüter Anlage 1 Nr. 2 BauGB fordert die Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswir- kungen, die in der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 Satz 1 BauGB ermittelt wurden. Dieser Schritt umfasst neben der Bestandsbeschreibung und den Entwicklungsprognosen bei Durchführung und Nichtdurchführung der Planung auch die Darlegung von Vermeidungs- und Verminderungs- maßnahmen gegenüber erheblichen Umweltauswirkungen, die Prüfung von Planungsalternativen sowie eine zusammenfassende Beschreibung der erheblichen Umweltauswirkungen.

2.1 Schutzgut Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt Biotope und Pflanzen Das Plangebiet umfasst hauptsächlich eine landwirtschaftlich genutzte Fläche und Straßenver- kehrsflächen. Die Landwirtschaftsfläche wurde bisher ackerbaulich genutzt. Der Ackerrandstrei- fen wurde aufgelassen. Hier haben sich ruderale Gras- und Staudenfluren angesiedelt. Zwischen der Straße (L 647) und dem Acker befindet sich ein Entwässerungsgraben, der nur temporär Wasser führt. Im Norden und Osten schließt die Ortschaft an. Im Süden und Westen schließen weitere Ackerflächen und daran anschließend ein großes Waldgebiet, das „Hehlinger Holz“ an. Die Biotoptypen des Untersuchungsraumes wurden nach dem Schlüssel des Landes Nieder- sachsen während einer Geländebegehung am 25.06.2019 auf der Basis von Luftbildern kartiert. In der Biotoptypenkarte (siehe Abb. 3) ist die Lage der einzelnen Biotoptypen dargestellt. Folgende Biotoptypen sind für den Planungsraum (Plangebiet und Flächen angrenzend) relevant:

Tabelle 2: Biotoptypen des Untersuchungsraumes

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Biotop- Biotoptyp / Lebens- Schutz §§ 29 FFH- Lage / Bemerkung code raumtyp (LRT) u. 30 LRT

BNatSchG / § 24 NAGB- NatSchG A Acker in intensiver Nut- - - Der größte Teil des Geltungsbereichs wird zung intensiv ackerbaulich genutzt, zum Zeitpunkt der Kartierung Getreide OVZ Straße, asphaltiert - - Die Landesstraße L647 grenzt unmittelbar an das Plangebiet, auf gegenüberliegender Straßenseite befindet sich ein asphaltierter Radweg anliegend OVW Weg, unversiegelt - - An der nordwestlichen Grenze zwischen Wohnbebauung und Entwässerungsgraben befindet sich ein unbefestigter Erschlie- ßungsweg. FGZ Graben, temporär - - Der Entwässerungsgraben grenzt nordwest- Wasser führend lich und nordöstlich an das Plangebiet und entwässert auf gegenüberliegende Straßen- seite in den Teich hinter der Feuerwehr. Der Graben ist unbeschattet, schmal, tief einge- schnitten, Wasserpflanzen sind derzeit nicht vorhanden, am Rand stehen stellenweise Wasserschwaden. Hauptsächlich ist die Ufervegetation durch Rohrglanzgras geprägt. UHM Ruderale Gras- und - - Streifen mit Gras- und Staudenfluren liegen Staudenfluren an den Gräben als Ackerrandstreifen an. Dieser befindet sich auf einem ehemaligen Ackerstandort, dementsprechend finden sich hier Arten der Ackerbrachen. GRA Artenarmer Scherrasen - - Die Rasen-Bereiche um den Radweg werden regelmäßig gemährt, es hat sich eine arten- arme Vegetation (v.a. Gras) etabliert

Im Untersuchungsgebiet konnten keine nach § 30 BNatSchG oder § 24 NAGBNatSchG ge- schützte Biotoptypen kartiert werden. Geschützte Pflanzenarten konnten ebenfalls nicht festge- stellt werden.

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Abb. 3: Karte der Biotoptypen

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Fotodokumentation

Abb.4: Straßenentwässerungsgraben, zum Zeit- Abb.5: Entwässerungsgraben am nordwestlichen punkt der Kartierung ausgetrocknet, anliegend an Plangebietsrand, ebenfalls zum Zeitpunkt der Kar- Baufläche tierung ausgetrocknet

Abb.7: aufgelassener Acker auf der Fläche des Abb.6: aufgelassener Acker, ruderale Gras- und Plangebietes, angrenzend intensiv genutzter Acker, Staudenfluren, im Hintergrund das Hehlinger Holz, typ. Arten der Ackerbrache: Hundskamille, Stumpf- Landschaftsschutzgebiet „Velpker Schweiz“. blättriger Ampfer, Windhalm

Abb.9: an die Ackerbrache angrenzend Getreide- Abb.8: zugewachsener Graben am nordwestlichen feld in Intensivnutzung, im Hintergrund Hehlinger Plangebietsrand Holz

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Abb.10: Bebauung auf der gegenüberliegenden Abb.11: L 647 mit anliegendem Radweg, Scherra- Straßenseite, Lärm- und Sichtschutzwand aus sen (Straßenbegrünung) auf gegenüberliegender Gabionen, Baumreihe (außerhalb des Plangebie- Straßenseite tes)

Baumbestand im Plangebiet Es kommen im Plangebiet keine Bäume (oder Sträucher) vor. Baumfällungen werden demzufol- ge nicht getätigt.

2. Arten Faunistische Kartierung wurden nicht durchgeführt. Aufgrund der vorkommenden Biotoptypen können jedoch Rückschlüsse allgemeiner Art getätigt werden. Für alle relevanten Artengruppen erfolgten Potentialabschätzungen aufgrund der gegebenen Habitatbedingungen.

Säugetiere Aufgrund der angetroffenen Strukturen und der in Anspruch genommenen Biotoptypen können unter dem Gesichtspunkt des Artenschutzes bei der Tierartengruppe „Säugetiere“ die streng geschützten Fledermäuse von einer weiteren Betrachtung ausgeschlossen werden. Es sind keinerlei Strukturen betroffen, die als Quartiere dienen könnten. Jagdflüge von Fledermäusen aus umliegenden Beständen sind durchaus möglich, aber hier nicht relevant. Die Artengruppe „Fledermäuse“ ist von der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans nicht betroffen. Laut dem Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen, Ausgabe 04/2016 gehört der Land- kreis Helmstedt zu den Gebieten mit bedeutenden Feldhamstervorkommen. Ackerflächen in der naturräumlichen Region „Börden“ stellen zudem einen Lebensraum für Hamster dar. Hamster bevorzugen für die Anlage ihrer bis zu 2 m tiefen Baue tiefgründige, nicht zu feuchte Löss- und Lehmböden. Dagegen sind sandige und steinige Böden sowie ein hoher Grundwasserstand ungeeignet. Im Plangebiet befinden sich Pseudogley-Böden, die aufgrund der tendenziell höhe- ren Grundwasserstände weniger für eine Besiedlung geeignet sind. Zudem befindet sich das Plangebiet gemäß Landschaftsrahmenplan des Landkreises Helmstedt in keinem wichtigen Be- reich für Arten und Lebensgemeinschaften. Es ist davon auszugehen, dass der sehr seltene Feldhamster von der Aufstellung des vorha- benbezogenen Bebauungsplans nicht betroffen ist. Auch Fischotter und Biber haben im Plangebiet keine geeigneten Habitate. Der häufig ausge- trocknete Graben eignet sich nicht als Habitat.

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Vögel Gebüsch brütende Arten kommen im „ausgeräumten“ Plangebiet nicht vor. Gehölze fehlen hier vollständig. Auch Gebäudebrüter können im Plangebiet ausgeschlossen werden. Der Acker weist vor allem geeignete Lebensraumstrukturen für Vögel der offenen Feldflur, wie zum Beispiel Feldlerche, auf. Sie legt ihre Nester in Bodenmulden in kurzer und lückiger Vege- tation an. Bei der Feldlerche handelt es sich um eine gemäß BNatSchG besonders geschützte Vogelart, die in Niedersachsen bei ungünstigem Erhaltungszustand als gefährdet gilt. Das Plan- gebiet ist als großflächiger Acker grundsätzlich als Lebensraum geeignet. Allerdings ist die Frei- fläche durch die L 647 und Bebauung im Nordosten und nördlich der Straße sowie durch den Waldrand im Süden begrenzt. Die Feldlerche hält tendenziell einen Abstand zu Vertikalstruktu- ren mit Kulissenwirkung. Der Waldrand liegt etwa 200 m vom Plangebiet entfernt (ausreichend). Aufgrund der Störungen durch die anliegende, viel befahrene Straße und die freilaufenden Kat- zen aus den direkt angrenzenden Siedlungen, ist ein Vorkommen von Bodenbrütern im direkten Plangebiet auszuschließen. Es wird deshalb von keiner nachhaltigen Beeinträchtigung einer möglichen lokalen Population ausgegangen. In erster Linie weist die Fläche eine gewisse Bedeutung für die Nahrungssuche von Vögeln auf. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird das Plangebiet auch in Jagdflüge der heimischen Greifvögel miteinbezogen (z.B. Bussard, Turmfalke). Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass eine heimische Greifvogelpopulation maßgeblich von dieser Fläche abhängt. Ähnliche Flächen sind in der unmittelbaren Umgebung ausreichend vorhanden.

Amphibien Für diese Tierartengruppe liegen keine geeigneten Biotope vor. Der anliegende Graben war zum Zeitpunkt der Begehungen (Mai/Juni 2019) ausgetrocknet, sodass eine Reproduktion von Amphibien nicht hätte stattfinden können. Eine Betroffenheit der Tierartengruppe ist nicht abzu- leiten.

Reptilien Insbesondere die Zauneidechse benötigt sandiges Substrat und besonnte Bereiche für die Eiab- lage. Als Winterquartiere eignen sich Totholz- und Steinhaufen. Über solche Habitatausstattung verfügt das Plangebiet nicht, sodass von einem Vorkommen bzw. Betroffenheit nicht ausgegan- gen werden kann.

Artenschutzrechtliche Gesichtspunkte In der Eingriffsplanung sind alle Arten zu berücksichtigen, die in § 7 Abs. 2 Nr. 12 – 14 BNatSchG genannt werden. Das heißt, es sind im speziellen Artenschutz alle Arten nach An- hang IV der FFH-Richtlinie und alle europäischen Vogelarten zu beachten. Durch diese gesetzlichen Grundlagen gehören nahezu alle einheimischen Säugetierarten – (außer jagdbare Arten) zu den besonders geschützten Tierarten. Ebenso sind alle Amphibien und Reptilien besonders geschützt. Zusätzlich sind alle europäischen Vogelarten gemäß EU- Vogelschutz-Richtlinie besonders geschützt. Nach § 44 Abs. 1-3 BNatSchG gelten für besonders und streng geschützte Arten Zugriffs-, Be- sitz- und Vermarktungsverbote (Verbotstatbestände). Diese Punkte sind bereits im Vorfeld zu einem Bauvorhaben zu beachten: a. § 44 (1) Nr. 1 verbietet das Nachstellen, Fangen, Verletzen oder Töten der beson- ders geschützten Arten bzw. die Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung ihrer Entwicklungsformen. b. Nach 44 (1) Nr. 2 sind erhebliche Störungen der streng geschützten Arten und euro- 14 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

päischer Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinte- rungs- und Wanderungszeiten verboten. Eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population der jeweils betroffe- nen Art verschlechtert. c. Nach § 44 (1) Nr. 3 ist es verboten, Fortpflanzungs- und Ruhestätten der wild leben- den Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu be- schädigen oder zu zerstören.

Der Begriff ‚Biologische Vielfalt‘ bzw. ‚Biodiversität‘ steht als Sammelbegriff für die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde und ist die Variabilität aller lebender Organismen und der ökologischen Komplexe zu denen sie gehören. Dies umfasst die Vielfalt innerhalb der Arten und zwischen den Arten sowie die Vielfalt der Ökosysteme. Die biologische Vielfalt trägt zur Vielfalt der belebten Natur bei und bildet die existenzielle Grundlage für das menschliche Leben. Sie steht in vielfälti- ger Wechselwirkung mit den anderen Schutzgütern und beeinflusst z.B. Stoffkreisläufe, die Qualität der Böden und das Klima. 5 Die biologische Vielfalt im Plangebiet ist aufgrund des Standortes und der vorhandenen Nut- zung als eher minder ausgeprägt zu beurteilen. Das Plangebiet ist teilweise bereits versiegelt (vorhandener Straßenraum) und stark anthropogen geprägt. Es bietet daher nur wenigen Arten Habitate. Die vorhandenen Biotope weisen mäßig ausgeprägte Lebensräume auf. Es besteht keine Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen.

2.2 Schutzgut Fläche und Boden Das Plangebiet liegt in der naturräumlichen Region „Börde“. Vorherrschender Bodentyp ist überwiegend mittlere Pseudogley-Braunerde (BK50, Kartenserver LBEG, zuletzt aufgerufen am 16.10.2018). Im nordwestlichen Bereich des Plangebietes ist Pseudogley-Pelosol-Braunerde vorherrschender Bodentyp. Es handelt sich um Böden mit mittlerer bis hoher Bodenfruchtbarkeit (Ertragsfähigkeit). Der Boden ist durch intensive Landwirtschaft vorbelastet. Der nordwestliche Bereich wird in der Themenkarte „Suchräume für schutzwürdige Böden“ Bo- den mit hoher bis äußerst hoher Bodenfruchtbarkeit aufgeführt (vgl. Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Kartenserie Boden). Ingenieurgeologisch weist der Bereich eine mittlere bis gute Tragfähigkeit auf. Es wird der fol- gende Hinweis gegeben: oberflächennah stark verwittert, wasserempfindlich, klüftig, in Hangla- gen und Einschnitten rutschgefährdet, z.T. quellfähig und z.T. schrumpfempfindlich. Durch die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes wird die bauliche Inanspruch- nahme einer intensiv genutzten Ackerfläche vorbereitet. Es kommt zu einem zusätzlichen Flä- chenentzug von ca. 1,3 ha. Aufgrund der verhältnismäßig geringen Plangebietsgröße, ist durch den Flächenentzug von keiner existenzbedrohenden Situation für die betroffenen landwirtschaft- lichen Betriebe auszugehen.

2.3 Schutzgut Wasser Grundwasser Das Plangebiet liegt nicht in einem Wasserschutzgebiet. Die Grundwasserneubildungsrate ist als sehr gering anzusetzen (<50 mm/a). Das Grundwasser steht nicht oberflächennah an, son- dern verläuft im Festgestein. Das Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung ist hoch (vgl. Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Kartenserie Hydrogeologie). Als Vorbelastung ist die landwirtschaftliche Nutzung zu nennen.

5 www.bfn.de (abgerufen am 11.06.2018) 15 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

Die Baugrunderkundung des Untersuchungsgebietes durch das Ingenieurbüro Nachtigall GmbH (2016) hat ergeben, dass das Gebiet im untersuchten Tiefenbereich von Schichtwasser beein- flusst wird: „ Es wird eingeschätzt, dass in niederschlagsreichen Zeiten und zum Zeitpunkt der Schneeschmelze das Schichtwasser bis nahe der Geländeoberkante anstehen kann. Entwäs- sert wird das Untersuchungsgebiet in nordöstlicher Richtung in angrenzende Seen und Gräben“ (Ingenieurbüro Nachtigall GmbH, 2016, S. 10).

^ Abb.12: Grundwasserleiter (Quelle: https://www.umweltkarten-niedersachsen.de)

Oberflächengewässer: Bis auf einen Entwässerungsgraben, befinden sich im Plangebiet keine Oberflächengewässer. Der Graben ist temporär wasserführend und entwässert in ein Versickerungsbecken (Teich an der Feuerwehr nördlich der Straße).

Abb. 13: Graben entlang der Straße, Blickrichtung nach Südosten, zum Zeitpunkt der Kartierung war der Graben ausgetrocknet (25.6.2019) 16 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

2.4 Schutzgut Klima und Luft Maßgebende Wetterstation ist Wolfsburg. Das Gebiet ist im Gegensatz zum Bördeland geprägt durch den schon spürbaren ozeanischen Einfluß 6 . Während SCHULTZE (1955) Niederschläge im Schnitt von 540 - 600 mm/a angab, beträgt das Mittel von 1981 bis 2010 ca. 639 mm/a (siehe nachf. Abb.)

Abb. 14: monatliche mittlere Niederschläge und Temperaturen 1981 – 2010

Abb. 15: monatliche mittlere Niederschläge und Temperaturen 2018

Wie aus den vorherigen Abbildungen ersichtlich ist, war das Jahr 2018 wesentlich trockener und etwas wärmer, als der langjährige Durchschnitt, was auch zum Austrocknen der Oberflächen- gewässer führte. Das Untersuchungsgebiet liegt in der klimaökologischen Region „Geest- und Bördenbereich“. Durch das Relief findet relativ hoher Austausch und mäßige Beeinflussung lokaler Klimafunktio- nen statt. Die klimatische Funktion des Plangebietes wird durch die Ortsrandlage beeinflusst. Durch die landwirtschaftliche Nutzung produziert die Fläche Kaltluft. Aufgrund des Reliefs ist die Austauschfunktion und damit die Wirkung auf die angrenzende Bebauung jedoch gering. Da zudem davon ausgegangen werden kann, dass die Überwärmungstendenz von Ortslagen mit

6 SCHULTZE,J. Die naturbedingten Landschaften der DDR, Gotha 1955 17 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

Einzel- und Reihenhausbebauungen gering ist, ist die klimaökologische Funktion der Fläche zu vernachlässigen. Die Flächen südlich des Ortsrandes sind für die Kaltluftentstehung wichtige Flächen. Wegen der geringen Größe der künftig wegfallenden Ackerfläche liegt jedoch nur eine allgemeine Bedeu- tung für die Frisch- und Kaltluftentstehung vor. An das Plangebiet grenzt mit der „Hauptstraße“ (L 647) eine Hauptverkehrsstraße an. Im Zu- sammenhang mit dem KFZ-Verkehr entstehen Luftschadstoffe, die in das Plangebiet bereits jetzt hineinwirken. Die vorhandenen Flächen besitzen durch die bestehenden Bebauungen und Nutzungen weitge- hend ein bereits gestörtes Kleinklima.

2.5 Schutzgut Landschaft / Landschaftsbild Das Plangebiet ist geprägt durch die Lage am südlichen Ortsrand und am „Hehlinger Holz“. Es ist für die Landschaft und die landschaftsbezogene Erholung sowie im Hinblick auf Vielfalt, Ei- genart und Schönheit von einer gewissen Bedeutung. Aufgrund der nicht vorhandenen Orts- randeingrünung ist derzeit jedoch kein harmonischer Übergang in die freie Landschaft vorhan- den. Das Plangebiet befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Landschaftsschutzgebiet „Vel- pker Schweiz“. Dieses Schutzgebiet hat den Schutzzweck, den Charakter des Gebietes mit sei- ner abwechslungsreichen Landschaft (aufgelassene Sandsteinbrüche, durch Bodenabbau ent- standene Wasserflächen, vorherrschende Laubmischwälder und eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt) zu erhalten und zu fördern. Das Plangebiet selbst liegt außerhalb des LSG und umfasst lediglich eine landwirtschaftlich ge- nutzte Fläche direkt an der „Hauptstraße“ (L 647) und hat somit keine wesentliche Bedeutung für das benachbarte Landschaftsschutzgebiet.

Abb.16: Landschaftsschutzgebiete (grün dargestellt und Biosphärenreservate (rot dargesetllt) im Gebiet um die zu betrachtende Fläche (Quelle: https://www.umweltkarten-niedersachsen.de) 18 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

2.6 Schutzgut Mensch und Bevölkerung Für die Betrachtung des Schutzgutes Mensch sind zum einen gesundheitliche Aspekte, vorwie- gend Lärm und andere Immissionen, zum anderen regenerative Aspekte wie Erholungs-, Frei- zeitfunktionen und Wohnqualität von Bedeutung. Das Plangebiet ist bereits anthropogen beeinflusst. Aktuell wird das Plangebiet landwirtschaft- lich, als Ackerfläche genutzt. Funktionen zur Erholung sind innerhalb des B-Plangebiets nicht gegeben, denn es ist für die Anwohner nicht direkt nutzbar (fehlende Wege etc.). Derzeit ist die Freifläche jedoch als Übergang zum Wald visuell wahrnehmbar und wird vermutlich als Freiflä- che positiv wahrgenommen. In nördlicher und nordöstlicher Richtung grenzt bestehende Wohnbebauung unmittelbar an das Plangebiet an. In westlicher und südlicher Richtung schließen sich weitere landwirtschaftlich genutzte Flächen an. Südwestlich erstreckt sich schließlich das „Hehlinger Holz“. Der Wald und ein Teil der landwirtschaftlichen Flächen außerhalb des Plangebietes gehören zum Land- schaftsschutzgebiet „Velpker Schweiz“. Zudem hat das Gebiet laut des RROPs für den Groß- raum Braunschweig eine Bedeutung für die Natur und Landschaft (Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft) sowie insbesondere für die Erholung (Vorranggebiet für ruhige Erholung in der Natur und Landschaft). Das Plangebiet liegt direkt an der Landesstraße 647. Diese weist bereits generell ein verhält- nismäßig hohes Verkehrsaufkommen auf. Nordwestlich und nordöstlich des Plangebietes befin- den sich schutzbedürftige Wohnnutzungen. Im Zuge des Bauleitplanverfahrens ist deshalb ein schalltechnischer Nachweis zu erbringen, ob die gesetzlichen Bestimmungen zum Schallschutz eingehalten werden können. Auf das Plangebiet wirken Immissionen von der anliegenden Straße und in geringfügigem Maße von den benachbarten landwirtschaftlichen Nutzflächen ein. Diese Immissionen (Geruch, Staub, Lärm) treten jedoch nur an wenigen Tagen im Jahr aufgrund der Bewirtschaftung der Flächen auf und sind im Allgemeinen relativ gering, so dass sie als wohnverträglich einzustufen sind. Da es sich bei dem Plangebiet zum großen Teil um Ackerflächen handelt, ist die Naherholungs- qualität relativ gering. Bewertung: Für die Naherholung besitzt die Fläche eine mittlere Bedeutung. Im Plangebiet be- steht eine mittlere Belastung durch Verkehr und eine geringe Immissionsbelastung durch die Landwirtschaft.

2.7 Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter Unter dem Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter sind Güter und Objekte zu verstehen, die eine gesellschaftliche Bedeutung haben. Diese Güter und Objekte dürfen durch die Planung in ihrer Nutzbarkeit oder prägender Bedeutung (Ortsbild oder historische Bedeutung) nicht einge- schränkt werden. Hierunter fallen u.a. Denkmäler (archäologische Funde, andere Bodendenk- mäler, architektonisch wertvolle Bauten und Baudenkmäler sowie Grabfelder und Grabstätten). Im engeren Untersuchungsgebiet sind weder Bodendenkmäler noch andere Kultur- und sonsti- ge Sachgüter bekannt oder betroffen.

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3. Prognose des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung 3.1 Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt Durch den vorhabenbezogenen Bebauungsplan werden keine geschützten Biotope oder Pflan- zenbestände überbaut oder beeinträchtigt. Es handelt sich um einen Ackerstandort. Insgesamt ist durch die vorliegende Planung - nach vollzogener Kompensation - von keiner nachhaltigen Verschlechterung für das Schutzgut Pflanzen/Biotope auszugehen.

Tabelle 3: Überbauung von Biotopen: Biotop- Biotoptyp / Lebensraumtyp Bestand Überbauung code (LRT) m² m²

A Acker in intensiver Nutzung 7.393 7.393 OVZ Straße, asphaltiert 1.714 0

OVW Weg, unversiegelt 16 16

FGZ Graben, temporär Wasser 584 0 führend UHM Ruderale Gras- und Stau- 3.237 3.237 denfluren GRA Artenarmer Scherrasen 546 0 SUMME: 13.487 10.646

Für Überbauungen und den Verlust an Flächen ruderaler Gras- und Staudenfluren und Acker sind geeignete Kompensationsmaßnahmen vorzusehen. Durch die Inanspruchnahme der derzeitig unbebauten Fläche wird es zu Auswirkungen im Be- zug auf das Schutzgut Tiere kommen. Durch die Versiegelung geht die Freifläche als Jagdge- biet und Nahrungshabitat für Vögel verloren. Von den geschützten Tierartengruppen ist am ehesten bei den Vögeln eine mögliche Betroffen- heit abzuleiten. Für Amphibien ist der Lebensraum nicht geeignet. Reptilien finden hier keine geeigneten Habitate. Fledermäuse kommen mit Sicherheit in der näheren Umgebung vor und werden das Plangebiet auch in ihre Jagdflüge einbeziehen. Da das Plangebiet aber nur allen- falls ein Teil eines Jagdhabitats darstellt und keine Quartiere betroffen sind, ist hier mit keinen Auswirkungen auf eine lokale Population zu rechnen.

3.1.1 Gefäßpflanzen Die genannten 11 (Anhang IV FFH-RL) sowie 5 Pflanzenarten (BArtSchV) können innerhalb des B-Plangebiets nicht vorkommen, da die dort vorherrschenden Biotopbedingungen aufgrund der gegebenen Nutzungsbedingungen nicht für ein Vorkommen geeignet sind. Auch für die ge- schützte Flechtenart Echte Lungenflechte ist das UG nicht relevant. Bewertung: Eine Beeinträchtigung der geschützten Pflanzenarten bzw. der geschützten Flechtenart ist durch das Vorhaben nicht möglich. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG sind ausgeschlossen.

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3.1.2 Wirbellose Libellen Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG können aufgrund fehlen- der Habitatflächen nicht eintreten. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG sind ausgeschlossen.

Käfer Die aufgeführten, geschützten Holz- (Heldbock, Eremit) und Wasserkäfer (Breitrand, Schmalbindiger Breitflügel-Tauchkäfer) besitzen keine potentielle Lebensraumbedingungen im Plangebiet.

Wasserkäfer Die beiden gewässergebundenen Käferarten kommen i.d.R. in größeren, schwach bis mäßig eutrophen Standgewässern vor, so dass von keinem Vorkommen in dem kleinen Gewässer angrenzend an das B-Plangebiet auszugehen ist. Der Graben trocknet zu schnell aus.

Holzkäfer - Heldbock Aufgrund des Fehlens von geeigneten Altbäumen der Art Eiche ist ein Vorkommen der genann- ten Holzkäferart im gesamten B-Plangebiet nicht möglich.

Holzkäfer - Eremit Ein Vorkommen der Holzkäferart kann vollständig ausgeschlossen werden

Tag- und Nachtfalter Eine spezielle Prüfung der Vorkommen erfolgte nur in Beziehung zu den Lebensraumansprü- chen der Arten. Insgesamt betrachtet sind die für die Überbauung vorgesehenen genutzten Acker- und Grünlandflächen nicht als Lebensraum insbesondere für die beiden Feuerfalterarten anzusehen. Auch eine Vegetation, die potentiell für den Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina ) geeignet wäre, ist nicht zu erwarten. Typische Wirtspflanzen für die Raupen der Art sind Nacht- kerze (Oenothera spec.), Weidenröschen (Epilobium spec.) , z.T. jedoch auch Blutweiderich (Lythrum salicaria) . Diese kommen nur sporadisch am Graben vor, werden jedoch häufig ge- mäht.

Bewertung und Ableitung weiterer Untersuchungsbedarf: Für den direkten Baubereich ist nicht mit einem Vorkommen der Arten zu rechnen, so dass hier auch keine artenschutzrechtlichen Konflikte nach § 44 Abs. 1 BNatSchG zu erwarten sind.

Weichtiere / Mollusken Im Untersuchungsgebiet befinden sich keine geeigneten Habitate von zu berücksichtigenden Weichtierarten. Der Graben trocknet zu früh im Jahr aus.

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3.1.3 Fische Das B-Plangebiet bietet keine geeigneten Habitate für die Fischfauna. Der Graben liegt tempo- rär trocken.

3.1.4 Amphibien Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG können aufgrund fehlen- der Habitatflächen nicht eintreten. Der Graben trocknet zu früh im Jahr aus. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG sind ausgeschlossen.

3.1.5 Reptilien Habitatbedingungen im B-Plangebiet Für Reptilienarten günstige Habitatbedingungen konnten im gesamten Plangebiet nicht festge- stellt werden. Insbesondere für die gelistete Zauneidechse sind keine Lebensraumelemente vorhanden (Eiablageplätze, Sonnenbadeplätze, Winterquartiere).

Bewertung und Ableitung weiterer Untersuchungsbedarf: In Ermangelung von geeigneten, vegetationsfreien, grabbaren Eiablageflächen ist ein Vorkom- men der Zauneidechse im B-Plangebiet nicht anzunehmen. Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um Acker, ruderale Grünlandflächen und Grassäume. Totholz- und Steinhaufen konnten ebenfalls nicht festgestellt werden. Die Fläche liegt isoliert. Insgesamt ist festzustellen, dass es durch das geplante Vorhaben nicht zu Beeinträchtigungen der Art bzw. der Artengruppe kommen kann. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG sind ausgeschlossen. Ein weiterer Untersuchungsbedarf liegt nicht vor.

3.1.6 Säugetiere

Fledermäuse Aufgrund fehlender Gehölze, können keine Sommerquartiere (oder Winterquartiere) von Fle- dermäusen betroffen sein. Auch als Jagdhabitat ist die Fläche aufgrund fehlender Strukturen von keiner großen Bedeutung.

Bewertung und Empfehlung: Insgesamt ist festzustellen, dass es durch das geplante Vorhaben nicht zu Beeinträchtigungen der Art bzw. der Artengruppe kommen kann. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG sind ausgeschlossen. Ein weiterer Untersuchungsbedarf liegt nicht vor.

Biber, Fischotter Auch Fischotter und Biber haben im Plangebiet keine geeigneten Habitate. Der häufig ausge- trocknete Graben eignet sich nicht als Habitat.

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Bewertung und Ableitung weiterer Untersuchungsbedarf: Erhebliche Beeinträchtigungen der genannten Arten sind aufgrund der örtlichen Bedingungen sowie der momentan vorhandenen intensiven Nutzungsweise nicht möglich. Artenschutzrechtli- che Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG liegen demnach nicht vor.

Feldhamster, Haselmaus Es ist davon auszugehen, dass der sehr seltene Feldhamster von der Aufstellung des vorha- benbezogenen Bebauungsplans nicht betroffen ist. Aufgrund fehlender Habitatstrukturen (feh- lende Gehölze) kann auch die Haselmaus im Plangebiet nicht vorkommen.

Bewertung und Ableitung weiterer Untersuchungsbedarf: Erhebliche Beeinträchtigungen der genannten Arten sind aufgrund der örtlichen Bedingungen sowie der momentan vorhandenen intensiven Nutzungsweise nicht möglich. Artenschutzrechtli- che Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG liegen demnach nicht vor.

3.1.7 Europäische Vogelarten nach Art. 1 und Art. 4 Abs. 2 der Vogelschutzrichtlinie

Potentielle Brutvögel des B-Plangebietes Gebüsch brütende Arten kommen im „ausgeräumten“ Plangebiet nicht vor. Gehölze fehlen hier vollständig. Auch Gebäudebrüter können im Plangebiet ausgeschlossen werden. Der Acker weist vor allem geeignete Lebensraumstrukturen für Vögel der offenen Feldflur, wie zum Beispiel Feldlerche, auf. Sie legt ihre Nester in Bodenmulden in kurzer und lückiger Vege- tation an. Bei der Feldlerche handelt es sich um eine gemäß BNatSchG besonders geschützte Vogelart, die in Niedersachsen bei ungünstigem Erhaltungszustand als gefährdet gilt. Das Plan- gebiet ist als großflächiger Acker grundsätzlich als Lebensraum geeignet. Allerdings ist die Frei- fläche durch die L 647 und Bebauung im Nordosten und nördlich der Straße sowie durch den Waldrand im Süden begrenzt. Die Feldlerche hält tendenziell einen Abstand zu Vertikalstruktu- ren mit Kulissenwirkung. Der Waldrand liegt etwa 200 m vom Plangebiet entfernt (ausreichend). Aufgrund der Störungen durch die anliegende, viel befahrene Straße und die freilaufenden Kat- zen aus den direkt angrenzenden Siedlungen, ist ein Vorkommen von Bodenbrütern im direkten Plangebiet auszuschließen. Es wird deshalb von keiner nachhaltigen Beeinträchtigung einer möglichen lokalen Population ausgegangen. In erster Linie weist die Fläche eine gewisse Bedeutung für die Nahrungssuche von Vögeln auf. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird das Plangebiet auch in Jagdflüge der heimischen Greifvögel miteinbezogen (z.B. Bussard, Turmfalke). Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass eine heimische Greifvogelpopulation maßgeblich von dieser Fläche abhängt. Ähnliche Flächen sind in der unmittelbaren Umgebung ausreichend vorhanden.

Anlagenbedingte Beeinträchtigungen gem. § 44 Abs. 1 BNatSchG sind nicht zu erwarten. Bauvorgezogene sog. CEF-Maßnahmen werden somit nicht erforderlich. Baubedingte Beeinträchtigungen treten ggf. für die Feldlerche ein, wenn die Erdarbeiten inner- halb der Brutzeit 01.04. bis 10.07. durchgeführt werden. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch sehr gering, dass die Feldlerche auf diesem Standort brütet.

Fazit: Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG werden nicht ein- treten.

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3.2 Auswirkungen auf Fläche und Boden Für das Schutzgut Boden gehen im Bereich der versiegelten Flächen alle natürlichen Funktio- nen verloren: • Verlust der Speicher-, Puffer-, Filter und Transformationsfunktion (Boden als wesentli- ches Element von Stoffkreisläufen; von besonderer Bedeutung ist in dieser Hinsicht die Wasserspeicher- und Aufnahmefunktion sowie die Schadstofffilterung) • Beeinträchtigung des Bodenlebens • Verlust der Biotopfunktion • Verlust der Ertragsfunktion (Boden als Grundlage zur Produktion von Land-, Forst- und Gartenwirtschaft) • Verlust der Lebensraumfunktion (Boden als Ausgangssubstrat von Biotopen) Bewertung: Allgemeine Bedeutung.

Prognose Altlasten Es sind für das Plangebiet keine den vorgesehenen Nutzungen entgegenstehenden Altlasten, Altlastenverdachtsflächen, Altablagerungen oder andere Kontaminationen bzw. Bodenverunrei- nigungen bekannt.

Neuversiegelungen Folgende Flächengrößen werden bei einer Umsetzung des Vorhabens im SO Einzelhandel überbaut:

Ermittlung Bestandsversiegelung: Tabelle 4: Bestandsversiegelung Biotop- Biotoptyp / Lebensraumtyp (LRT) Bestand Versiegelung code m² m²

A Acker in intensiver Nutzung 7.393 0 OVZ Straße, asphaltiert 1.714 1.714

OVW Weg, unversiegelt 16 0

FGZ Graben, temporär Wasser führend 584 0

UHM Ruderale Gras- und Staudenfluren 3.237 0 GRA Artenarmer Scherrasen 546 0 SUMME: 13.487 1.714 Summe der Versiegelung im Bestand: 1.714 m²

Ermittlung Gesamt-Neuversiegelung: Sondergebiet Einzelhandel = 4.591 m² x 0,8 (GRZ max.) = 3.673 m² OVZ Straße asphaltiert = 1.714 m² x 1,0 = 1.714 m² Summe der Versiegelung Planung: 5.387 m²

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Zusätzliche Versiegelung: 5.387 m² - 1.714 m² = 3.673 m²

Prognose: Durch die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes kann es in dem Sondergebiet zu einer maximalen zusätzlichen Versiegelung von 3.673 m² kommen. Die Baumaßnahmen selbst führen zu einer Verdichtung des Bodens und zu einer Veränderung der Bodenstruktur. Mit der Planung sind erhebliche Beeinträchtigungen der ökologischen Bo- denfunktionen verbunden. Daraus ergibt sich ein Kompensationsbedarf.

3.3 Auswirkungen auf Wasser Im Hinblick auf das Schutzgut Wasser ist die zu erwartende zusätzliche Bodenversiegelung als Eingriff zu bewerten. Durch Versiegelung wird die Grundwasserneubildung reduziert, denn der versiegelte Boden kann Regenwasser nicht aufnehmen, speichern und sukzessive abgeben. Das Niederschlagswasser wird über die versiegelten Flächen abgeführt und steht diesem Standort nicht mehr direkt zur Verfügung. Durch die Aufstellung des vorhabenbezogenen Be- bauungsplans kann es in dem Sondergebiet zu einer maximalen Versiegelung von 3.673 m² kommen. Erhebliche Beeinträchtigungen auf Oberflächengewässer sowie Grundwasser sind bei Beach- tung der gesetzlich vorgeschriebenen technischen Rahmenbedingungen nicht gegeben. Im Rahmen der weiteren Planung ist möglichst Sorge zu tragen, dass Versiegelungen minimiert und anfallendes Regenwasser vor Ort zurückgehalten wird.

Bewertung: mittlere Bedeutung Prognose: Es ist vorgesehen, ein Regenbecken anzulegen und so das anfallende Niederschlagswasser abzuführen. Das Niederschlagswasser kann nicht vor Ort versickern und steht somit der Grundwasserneubildung auf der Fläche nicht zur Verfügung. Das Schutzgut Wasser wird in Bezug auf die Grundwasserneubildung durch die Planung beein- flusst und beeinträchtigt.

3.4 Auswirkungen auf Klima und Luft Mögliche Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima oder die Anfälligkeit des geplan- ten Vorhabens gegenüber den Folgen des Klimawandels sind nicht abzuleiten. Die Nutzung des SO Einzelhandel ist im Hinblick auf z.B. die Wärmeerzeugung für Heizungsanlagen nach dem aktuellen Stand der Technik auszurichten.

Bewertung: geringe Bedeutung Prognose Es wird eine Kaltluftbildungsfläche überbaut und damit die Kaltluftentstehung reduziert. Diese Überbauung führt in gewissem Umfang zu einer Veränderung der thermischen Verhältnisse. Durch geeignete Maßnahmen (z.B. Pflanzungen) sind klimatische Parameter zu stützen und aufzuwerten (Frischluftbildung, Verdunstung etc.).

25 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

In Bezug auf die Schutzgüter Klima und Luft können durch den Baustellenbetrieb und -verkehr kleinklimatische bzw. lufthygienische Beeinträchtigungen hervorgerufen werden. Luftverunreini- gungen dieser Art treten lediglich temporär begrenzt während der Bauphase auf und sind daher als nicht erheblich einzustufen. Nach Abschluss der Baumaßnahmen ist nicht mit zusätzlichen erheblichen Belastungen des Klimas und der Luft durch das geplante Vorhaben zu rechnen. Erhebliche Auswirkungen auf die örtlichen luftklimatischen Verhältnisse sind nicht zu erwarten (§ 1a Abs. 3 BauGB, § 1f BNatSchG, § 1 BImSchG).

3.5 Auswirkungen auf Landschaft / Landschaftsbild Eine Ortsrandbebauung stellt grundsätzlich einen raumwirksamen Eingriff in das Landschafts- bild dar. Aufgrund der derzeit fehlenden Ortsrandeingrünung wird der Eingriff in das Land- schaftsbild allerdings verringert. Eine Eingrünung als landschaftsgerechte Gestaltung ist gem. § 15 BNatSchG dennoch erforderlich. Ein nachhaltig negativer Einfluss auf das Landschaftsbild wird durch die Vorbelastung des Gebietes nicht gesehen.

Bewertung: mittlere Bedeutung. Prognose: Durch die geplante Bebauung verschiebt sich der Ortsrand in einem Teilbereich um etwa 50 m in Richtung Süden. Durch eine Eingrünung der Außengrenzen, der Höhenbegrenzung und Beachtung der örtlichen Bauvorschriften wird das Landschaftsbild aber weitgehend intakt bleiben. Eine erhebliche Beein- trächtigung des Landschaftsbildes durch die Planung ist nicht zu erwarten.

3.6 Auswirkungen auf Natura 2000-Gebiete Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typi- scher Lebensräume und Arten. Es setzt sich zusammen aus den Schutzgebieten der Vogel- schutz-Richtlinie (Richtlinie 2009/147/EG) und den Schutzgebieten der Fauna-Flora-Habitat (FFH) Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG). Sie werden nach EU-weit einheitlichen Standards aus- gewählt und unter Schutz gestellt. 7 Das nächstgelegene FFH-Gebiet befindet sich in rund 2 km Entfernung nördlich des Plangebie- tes (FFH-Gebiet "Drömling"). Ein Schutzgebiet gemäß der Vogelschutz-Richtlinie befindet sich ebenfalls rund 2 km nördlich des Plangebietes (EU-Vogelschutzgebiet „Drömling“). Erhaltungs- ziele und Schutzzwecke von Natura 2000 Gebiete werden durch die Planung nicht berührt.

7 www.bmu.de (abgerufen am 11.06.2018) 26 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

Abb.17: Vogelschutzgebiete (grün schraffiert) und FFH-Gebiete (braun schraffiert) im Gebiet um die zu betrachtende Fläche (Quelle: https://www.umweltkarten-niedersachsen.de)

Prognose: FFH-Gebiete oder Vogelschutzgebiete sind von der Planung nicht betroffen.

3.7 Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch und Bevölkerung Prognose: Für den Menschen ist die Erholungsfunktion von Bedeutung. Mit der Planung des Baugebietes geht ein geringer Teil des als Landschaftskulisse wirksamen Erholungsraumes verloren. Das Büro für Schallschutz, Magdeburg kommt in seiner "Schalltechnischen Untersuchung im Rahmen des geplanten Bauvorhabens "Neubau eines NORMA-Lebensmittelmarktes mit Stell- plätzen für Kundenfahrzeuge, Anlieferzone und Backshop" innerhalb des Geltungsbereiches des aufzustellenden vorhabenbezogenen Bebauungsplanes "Sondergebiet Verbrauchermarkt" der Gemeinde Danndorf (LK Helmstedt)" mit Stand 25.08.2020 zu folgendem zusammenfas- senden Ergebnis:

„Vom Lärmschutz her ist die Fragestellung des Schutzes der schutzwürdigen Nutzungen außer- halb des räumlichen Geltungsbereichs des Entwurfs zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“ der Gemeinde Danndorf gegenüber Verkehrs- und Gewerbe- lärm durch innerhalb des Plangebietes gelegene Schallquellen des geplanten NORMA-Marktes mit angeschlossenem Backshop und Verkehrswegen durch entsprechende Festsetzungen zu klären. Innerhalb des Plangeltungsbereichs ist keine Errichtung von schutzwürdigen Gebäuden geplant. Eine durch das Büro für Schallschutz Magdeburg erstellte schalltechnische Untersu- chung, deren Ergebnisse in Berichtsform vorliegen, sind Bestandteil der Planunterlagen.

27 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

In Bezug auf die o. g. Fragestellung ergeben sich für Verkehrsschallimmissionen folgende Aus- sagen:

• Die Berechnungsergebnisse zu den Verkehrsschallimmissionen zeigen, dass sowohl die Ori- entierungswerte gem. DIN 18005, Bbl. 1 als auch die Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV am Tage und in der Nacht im derzeitigen Zustand (Vorbelastung) an einer Vielzahl der Immissi- onsorte in mindestens einem Geschoss sowohl am Tage als auch in der Nacht an mindestens einem Geschoss überschritten werden. Durch den Betrieb des NORMA-Marktes mit ange- schlossenem Backshop kommt es in beiden Beurteilungszeiten an schutzwürdigen Nutzungen außerhalb des Plangeltungsbereichs teilweise zu geringfügigen Erhöhungen der Beurteilungs- pegel der Gesamtbelastung durch Verkehrslärm auf öffentlichen Verkehrsflächen gegenüber der Vorbelastung.

• Die Immissionsrichtwerte/Orientierungswerte Tag IRW T bzw. OW T gemäß TA Lärm bzw. DIN 18005 für Allgemeine Wohngebiete werden unter Berücksichtigung aller der Betriebsweise des Marktkomplexes zuzurechnenden Schallemissionen an allen Immissionsorten und in allen Ge- schossen schutzwürdiger Nutzungen sicher eingehalten. • Die Immissionsrichtwerte/Orientierungswerte Nacht IRW N bzw. OW N gemäß TA Lärm bzw. DIN 18005 für Allgemeine Wohngebiete werden unter Berücksichtigung aller der Betriebsweise des Marktkomplexes zuzurechnenden Schallemissionen unter Ausschluss einer Nachtbeliefe- rung des NORMA-Marktes und des Backshops ebenfalls eingehalten.

• Der Immissionsrichtwert Tag für kurzzeitige Geräuschspitzen IRW T,max gemäß TA Lärm für Allgemeine Wohngebiete wird unter Berücksichtigung aller der Betriebsweise des Marktkomple- xes zuzurechnenden Schallemissionen an allen Immissionsorten und in allen Geschossen schutzwürdiger Nutzungen eingehalten. In der Nacht entstehen keine kurzzeitigen Geräusch- spitzen, weil Nachtbelieferungen auszuschließen sind.

Aufgrund der ermittelten Lärmbeaufschlagung schutzwürdiger Nutzungen außerhalb des Plan- geltungsbereichs durch Verkehrs- und Gewerbelärm ausgehend vom zu errichtenden NORMA- Markt mit angeschlossenem Backshop innerhalb des Bebauungsplangebietes „Sondergebiet Versorgungsmarkt“ der Gemeinde Danndorf sind folgende Festsetzungen aus schallschutztech- nischer Sicht erforderlich:

• Die Errichtung von schutzwürdigen Gebäuden (Wohngebäude, Bürogebäude) innerhalb des Geltungsbereichs des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Sondergebiet Verbrauchermarkt“ ist unzulässig.

• Eine Nachtbelieferung des NORMA-Marktes und des Backshops in der Zeit von 22.00 bis 06.00 ist unzulässig.

• Für die Pflasterung der Oberflächen der Fahrgassen des Kundenparkplatzes und des Markt- vorplatzes ist Asphalt oder Gleichwertiges zu verwenden.

Möglicherweise ergeben sich weitere Festsetzungen beruhend auf weitere durchzuführende schalltechnische Untersuchungen in Hinsicht auf die wesentliche Änderung von Verkehrswegen

28 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf im Sinne der 16. BImSchV (Versetzung Ortseingangsschild oder anderweitige Geschwindig- keitsbegrenzung, Betriebszeiten Lichtzeichenanlage).“

3.8 Auswirkungen auf Kultur und sonstige Sachgüter Prognose: Werden bei Erdarbeiten archäologische Funde oder Befunde entdeckt, so sind diese unverän- dert und gesichert an Ort und Stelle zu belassen. Die zuständige Gemeinde oder Behörde ist umgehend zu informieren, damit eine fachgerechte Bergung und Dokumentation eingeleitet werden kann (§ 14 NDSchG).

3.9 Wechselwirkungen Die betrachteten Umweltbelange können untereinander in Wechselbeziehungen stehen. Der Begriff Wechselwirkungen umfasst dabei die in der Umwelt ablaufenden Prozesse. Die Schutz- güter beeinflussen sich gegenseitig in unterschiedlichem Maße. Ein Eingriff in den einen Um- weltbelang kann somit auch (in-)direkte Auswirkungen auf einen anderen haben. Diese können positiver wie auch negativer Art sein.

Prognose: Eine Verstärkung der Umweltauswirkungen der Planung durch Wechselwirkungen ist nicht zu erwarten. 3.10 Art und Menge der erzeugten Abfälle Emissionen (siehe oben) Baubedingt werden keine Abfälle, außer durch die Verpackung und Umgebinde der Baumateria- lien, erzeugt. Diese und die durch den Betrieb des Verbrauchermarktes verursachte Afälle wer- den der ordnungsgemäßen Abfallentsorgung zugeführt.

3.11 Eingesetzte Techniken und Stoffe Bei dem hier vorliegenden Vorhaben kommt es während Bau- und Betriebsphase nicht zu er- heblichen Auswirkungen durch den Einsatz der vorgesehenen Techniken oder Stoffe. Es ist bei dem Bau und Betrieb von der Verwendung von Materialien nach dem neusten Stand der Tech- nik auszugehen.

3.12 Risiken durch Unfälle oder Katastrophen Durch die Entwicklung der Fläche zu einem Verbrauchermarkt sind keine besonderen Risiken zu erwarten.

3.13 Kumulierung mit den Auswirkungen anderer Vorhaben Kumulierende Auswirkungen können durch die Umsetzung des Vorhabens in Verbindung mit den Auswirkungen benachbarter Vorhaben auftreten. Dieses wäre im vorliegenden Fall bei- spielsweise ein weiterer großer Einkaufsmarkt in der Nachbarschaft. Dann könnten Umweltaus- wirkungen der benachbarten Vorhaben (z.B. Lärmemissionen) dazu führen, dass die Schwelle zur Erheblichkeit überschritten wird, selbst wenn die einzelnen Vorhaben für sich allein betrach- tet keine erheblichen, negativen Umweltauswirkungen hervorrufen. Vorhaben benachbarter Plangebiete sind derzeit nicht bekannt. Eine Aussage zu Kumulierun- gen mit evtl. geplanten Vorhaben in Bezug zur Umwelt können deshalb nicht getroffen werden. 29 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

3.14 Wechselwirkungen zwischen den Belangen des Naturschutzes Die nach Vorgaben des Baugesetzbuches zu betrachtenden Schutzgüter beeinflussen sich ge- genseitig in unterschiedlichem Maße. Dabei sind Wechselwirkungen zwischen den Schutzgü- tern sowie Wechselwirkungen aus Verlagerungseffekten und komplexe Wirkungszusammen- hänge unter den Schutzgütern zu betrachten. Im Plangebiet führt die geplante Versiegelung teilweise zu einem Verlust der natürlichen Boden- funktionen. Daraus resultieren auch für das Schutzgut Wasser negative Folgen, wie beispiels- weise eine Abnahme der Speicherung von Niederschlagswasser und eine Zunahme des ober- flächigen Abflusses.

Prognose: Aufgrund der Lage des Untersuchungsgebietes und der großzügigen Maßnahmenflächen, sind die Umweltfolgen der möglichen Wechselwirkungen als unerheblich zu beurteilen. Eine Verstär- kung der erheblichen Umweltauswirkungen durch sich negativ verstärkende Wechselwirkungen ist im Untersuchungsgebiet nicht zu erwarten.

3.15 Ermittlung und Bewertung der Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit des Na- turhaushaltes und des Landschaftsbildes Bei der Aufstellung eines Bebauungsplanes ist gemäß § 1a BauGB die Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz anzuwenden. Danach müssen die dargestellten Eingriffe zu- nächst durch geeignete Maßnahmen vermieden und vermindert werden. Für verbleibende Ein- griffe sind Ausgleichsmaßnahmen vorzusehen. Die Eingriffsbilanzierung erfolgt nach dem Verfahren der Arbeitshilfe des Niedersächsischen Stadttages, das von einer die Schutzgüter zusammenfassende Bewertung der Biotoptypen aus- geht. Jeder Biotoptyp hat einen spezifischen Wert für den Naturhaushalt und das Landschafts- bild zwischen 0 (= ohne Bedeutung) bis 5 (= sehr hohe Bedeutung). Ein besonderer Schutzbe- darf einzelner Schutzgüter ist bei der Planung durch geeignete Vermeidungs- bzw. Kompensati- onsmaßnahmen zu berücksichtigen.

Tabelle 5: Bewertung der Biotoptypen (Bestand) Wert- Fläche in Flächen- Code Ist-Zustand der Biotoptypen stu- Schutzbedarf m2 wert fe A Acker in intensiver Nutzung 7.393 1 7.393

OVZ Straße, asphaltiert 1.714 0 0

OVW Weg, unversiegelt 16 0 0

FGZ Graben, temporär Wasser führend 584 2 1.168 Landschaftsbild, UHM Ruderale Gras- und Staudenfluren 3.237 3 9.711 Habitatfunktion GRA Artenarmer Scherrasen 546 2 1.092 Summe: 13.487 19.364

Tabelle 6: Bewertung der Biotoptypen (Planung) 30 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

Code Ist-Zustand der Biotoptypen Fläche in Wert- Flä- Bemerkung m2 stufe chen- wertt Verkaufsgebäu- OGG Gebäude 1.826 0 0 de/Verbraucher-markt OGG Container 10 0 0 An Gebäude OVP Parkplatz 3.880 0 0 OVP Zufahrt 360 0 0 OVZ Straße, asphaltiert 1.714 0 0 Bestand (SXZ) Techn. Becken, (ökol. Regenwasserrückhaltebecken 583 0 0 Wertigkeit jedoch vor- handen) STZ Temporäres Kleingewässer 700 4 2.800 Amphibienhabitat UMS Anlage um Amphibi- Gras- und Staudenflur mittlerer 300 3 900 enhabitat (Erhalt Standorte Sonnenplätze) Graben, temporär Wasser führend Straßengraben FGZ 584 2 1.168 (bleibt im Bestand) BFR Gehölzpflanzungen, Gehölzpflanzungen um temp. Klein- Sträucher, im Rand- 800 3 2.400 gewässer bereich um Amphi- bienhabitat Einbindung in Land- HPG Hecke, Sichtschutz um Gebäude 790 3 2.370 schaft GRA Am Straßenrand, ge- Artenarmer Scherrasen (im Bestand) 546 2 1.092 genüberliegende Straßenseite GRR Zwischen Parkplatz und Straßengraben, Artenreicher Scherrasen 1.394 2 2.788 möglichst wenig Pflege Summe: 13.487 13.518 (Die fett gedruckten Biotope umfassen bereits die geplanten planinternen Kompensationsmaß- nahmen, die unter 5.2.1 erläutert werden).

Die Differenz an Werteinheiten zwischen Bestand und Planung beträgt 19.364 – 13.518 = 5.846 Werteinheiten.

4. Umweltzustand bei Nichtdurchführung der Planung Ohne die Entwicklung des Sondergebietes Verbrauchermarkt würde der Acker- und Grünland- standort mit den damit verbundenen Auswirkungen durch die Bewirtschaftung verbleiben. Die Entwicklung von Flächen für Verbrauchermärkte oder Einzelhandel müsste aufgrund des ent- sprechenden Bedarfs dann an anderer Stelle erfolgen, die möglicherweise empfindlicher in Hin- blick auf die Schutzgüter der Umweltprüfung ist.

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5. Beschreibung der geplanten umweltrelevanten Maßnahmen Bei der Aufstellung eines Bebauungsplanes ist gemäß § 1a BauGB die Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz anzuwenden. Danach müssen die dargestellten Eingriffe zu- nächst durch geeignete Maßnahmen vermieden und vermindert werden. Für verbleibende Ein- griffe sind Ausgleichsmaßnahmen vorzusehen.

5.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung Durch folgende Vorkehrungen werden erheblichere Beeinträchtigungen vermieden bzw. in ihrer Intensität minimiert:

Vermeidung Durch die Standortwahl des Plangebietes in einem siedlungsnahen Bereich auf einer intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche werden schwerwiegendere Eingriffe in Natur und Landschaft vermieden.

Minimierung Durch die Ausweisung größerer Maßnahmenflächen innerhalb des Plangebietes können die Eingriffe in Natur und Landschaft verringert werden. Die Gehölzpflanzungen übernehmen neben der Funktion als visuelle Abschirmung auch ökologische Funktionen. Auf der Maßnahmenfläche im Nordwesten wird zudem eine Fläche für die Regenrückhaltung entstehen.

Folgende grundsätzlichen Maßnahmen, die geeignet sind, nachteilige Auswirkungen durch die geplanten Maßnahmen zu minimieren und zu vermeiden, sind:

Tabelle 7 : Vermeidungs- / Minimierungsmaßnahmen u. Schutzmaßnahmen Maßnahme Art der Maßnahme Lage Zeitpunkt der Um- Nr. setzung Vermeidungs- / Minimierungsmaßnahmen V/M 1 Ordnungsgemäßer Umgang und SO Bauphase sachgerechte Lagerung von wasser- und bodengefährdenden Stoffen sowie Einhaltung aller technischen Anforderungen. V/M 2 Einhaltung der DIN 18915, Boden- SO Bauphase bearbeitung, Trennung des Mutter- bodens vom Unterboden, Wieder- verwendung des Mutterbodens zur Herstellung von Vegetationsflächen, mechanische Lockerung aller nicht überbauten Flächen. V/M 3 Einhaltung DIN 18920 Schutz von Anliegend an Baufläche: Bauphase Bäumen, Pflanzenbeständen und Hecken, Graben., Gras- Vegetationsflächen und Staudensaum V/M 4 Keine Lagerung von bodengefähr- Bauflächen Bauphase denden Materialien auf unversiegel- ten Flächen, Einhaltung der techni- schen Vorgaben während der Bau-

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Maßnahme Art der Maßnahme Lage Zeitpunkt der Um- Nr. setzung und Betreiberphase. V/M 5 Minimierung der Flächeninan- SO Bauphase spruchnahme während der Baupha- se V/M 6 Minimierung notwendiger Wegean- Direkte Anbindung an Bauphase bindungen, Nutzung vorhandener Landesstraße Wege V/M 7 Bündelung von erschließenden Lei- SO Bauphase tungstrassen V/M 8 Das anfallende Oberflächenwasser Pflaster- und Gebäudeflä- Betreiberphase wird in einer Mulde gesammelt und chen vor Ort versickert Artenschutzmaßnahmen V/M 9 Geltungsbereich Bauphase Um artenschutzrechtliche Verbots- Schutz der tatbestände für die Art Feldlerche zu Feldlerche vermeiden ist vor Beginn der Bau- maßnahmen (wenn diese in den Brutzeitraum 01.04. bis 10.07. fallen sollten) die Fläche nach dem Vor- handensein von Brutverhalten der Feldlerche zu untersuchen. Bei einem Positivnachweis sind wei- tere Maßnahmen zum Schutz der streng geschützten Art notwendig. Arbeiten sind ggf. auf die Zeit nach dem Brutgeschehen zu verschieben. Schutzmaßnahmen V/M 10 Beim Bau und Betrieb der Anlage ist SO Bau- u. Betreiberpha- eine Beeinträchtigung des Grund- se wassers auszuschließen

5.2 Ausgleichsmaßnahmen Nachfolgend werden die naturschutzfachlich erforderlichen Ausgleichsmaßnahem dargestellt, die der Wiederherstellung der verloren gehenden Funktionen und Werte des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes dienen. Gemäß § 1a BauGB erfolgt keine Unterscheidung nach Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Die Kompensation kann auch an anderer Stelle als dem Eingriffsort als externe Maßnahme erfolgen.

5.2.1 Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet (planintern)

Folgende Maßnahmen werden planintern umgesetzt:

Tabelle 8: planinterne Kompensationsmaßnahmen

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Fläche in Wert- Flächen- Schutzgut planinterne Kompensationsmaßnahme m² stufe wert A/E 1 Arten Temporäres Kleingewässer: Biotope auf der nördlich anliegenden Fläche wird ein Teich 700 4 2.800 Mikroklima mit einer breiten Flachwasserzone und einem tiefe- ren Bereich angelegt. Dieses Kleingewässer dient vor allem als Laichhabitat für Amphibien. A/E 2 Arten Ruderale Gras- und Staudenfluren: Ein Saum aus Biotope Stauden und Gräsern wird in einem Uferbereich Mikroklima des Teiches etabliert, um eine dauerhafte Beson- 300 3 900 nung eines Teilbereiches zu ermöglichen. Diese Flur wird 2 mal jährlich gemäht, um eine Verbu- schung zu verhindern.

A/E 3 Arten Gehölzpflanzungen um zu schaffendes temp. Biotope Kleingewässer: als Abschirmung zu den Randbe- Landschaftsbild reichen des entstandenen Habitats werden ein- 800 3 2.400 Mikroklima heimische Laubgehölze gepflanzt. Auch ein Teil des Teichufers soll durch Gehölzpflanzungen be- schattet werden. A/E 4 Arten Hecke, Sichtschutz um Gebäude: Die südliche und Biotope westliche Plangebietsgrenze soll durch eine min- 790 3 2.370 Landschaftsbild destens 2-reihige Gehölzpflanzung gefasst werden Mikroklima und somit eine Einbindung in die Landschaft zu erreichen. A/E 5 Arten (Insekten) Die neu anzulegenden Versickerungsmulden und – Biotope gräben innerhalb der festgesetzten Verkehrsfläche, 1.300 2 2.600 Mikroklima die nicht für die Verkehrsanlagen selbst in An- spruch genommen werden, sollen mit artenrei- chem Scherrasen eingesät werden.

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Abb.18: Lage der planinternen Maßnahmen

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5.2.2 Ausgleichsmaßnahmen außerhalb des Plangebietes (extern) Die Differenz an Werteinheiten zwischen Bestand und Planung beträgt 19.364 – 13.518 = 5.846 Werteinheiten. Es sind Maßnahmen mit einer entsprechenden Wertigkeit von 5.846 Werteinheiten zur exter- nen Kompensation vorzusehen.

Es ist geplant, auf der Fläche Gemarkung Danndorf, Flur 8, Flurstück 543 eine ca. 10 m breite Hecke zu pflanzen. Die Fläche puffert den Naturraum zur Straße hin ab.

Bestand Biotop Code Fläche Wertstufe Werteinheiten Acker (Intensiv) A 2.930 1 2.930

Planung Biotop Code Fläche Wertfaktor Werteinheiten Strauch-Baum-Hecke HFM 2.930 3 8.790 Überschuss 5.860

Fazit: Bei der Umsetzung aller genannten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen sowie interne und externe Kompensationsmaßnahmen ist kein nachhaltiger Eingriff in Natur- und Landschaft durch die Umsetzung des B-Planes festzustellen. Das ökologische Risiko bei einer Bebauung der Fläche für die Schutzgüter Boden wird als gering eingestuft. Die o.g. Kompensationsmaßnahmen sind zusätzlich geeignet, um die Neuversiege- lung von max. 3.673 m² (Schutzgut Boden) auszugleichen. Das ökologische Risiko durch die zusätzliche Versiegelung wird jedoch für das Schutzgut Wasser als mittel-hoch eingestuft, denn das Niederschlagswasser kann nicht vor Ort versickern, wird abgeführt und steht somit der Grundwasserneubildung auf der Fläche nicht zur Verfügung. Das Risiko für die Vernichtung von Arten- und Lebensgemeinschaften durch Wegfall von wertvol- len Biotopen wird auf der überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche als gering eingestuft. Für das Schutzgut Klima/Luft wird ein geringes ökologisches Risiko gesehen, da auf Grund der Lage am Ortsrand angrenzend an bestehende Bebauung die klimaökologischen Funk- tionen zu vernachlässigen sind. Das Konfliktpotential als zusammenfassende Einschätzung des ökologischen Risikos wird als gering bewertet. Eine Überplanung des Gebietes ist landschaftsplanerisch nur vertretbar, wenn die Eingriffe in Natur und Landschaft adäquat ausgeglichen werden und Festsetzungen zur Eingrünung und damit zum Schutz und zur Verbesserung des Landschaftsbildes getroffen werden. Gesetzliche Grundlage für die Anwendung der Eingriffsregelung ist §15 des BNatSchG. Hierbei wird die Bio- topbewertung des Ist-Zustandes der Biotopbewertung der geplanten Nutzungen gegenüberge- stellt. Der sich hieraus ergebende Wertverlust ist durch Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet bzw. durch Ersatzmaßnahmen außerhalb des Plangebietes zu kompensieren. Zur nachvollziehbaren Ermittlung der für Kompensationsmaßnahmen erforderlichen Flächen wird auf ein rechnerisches Verfahren zurückgegriffen. Grundlage dieses Verfahrens stellt die „Arbeits- hilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung“ dar, die vom

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Niedersächsischen Städtetag in der Auflage des Jahres 2013 herausgegeben wurde. Die Be- rechnung stellt jedoch lediglich ein Hilfsmittel dar, um den notwendigen Gesamtumfang zu be- gründen. Wichtig ist, dass der Eingriff ökologisch-funktional ausgeglichen ist.

6. Anderweitige Planungsmöglichkeiten Wie eingangs beschrieben, wird der vorhabenbezogen Bebauungsplan mit der Zielsetzung auf- gestellt, die Versorgung der Bevölkerung mit einem modernen und attraktiven Verbrauchermarkt zu sichern und somit die Nahversorgungsstruktur der Gemeinde Danndorf nachhaltig zu stärken. Das Regionale Einzelhandelsentwicklungskonzept Großraum Braunschweig – Analysebe- richt 2008 Landkreis Helmstedt 8) empfiehlt, die Nahversorgungssituation insbesondere in Danndorf aber auch in den übrigen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Velpke zu verbes- sern. Aus diesem Grunde wurde der Bau eines Marktes in Danndorf generell angestrebt. Der konkrete Standort ergab sich aus der Verfügbarkeit und Eignung sowie der verkehrlichen Anbin- dung. Zudem werden hier keine hochwertigen Biotope beeinträchtigt. Standortalternativen gibt es aus diesen Gesichtspunkten in Danndorf nicht.

8) CIMA Beratung + Management GmbH (2009): Regionales Einzelhandelsentwicklungskonzept Großraum Braunschweig – Analysebericht 2008 Landkreis Helmstedt, Lübeck. 37 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

7. Zusätzliche Angaben 7.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren Eingriffsregelung: Die Eingriffsregelung wurde in Anlehnung an das „Städtetagsmodell“ (Niedersächsischer Städte- tag in der Auflage des Jahres 2013) erstellt. Schwierigkeiten bei der Bearbeitung haben sich nicht ergeben. Schalltechnische Untersuchung: Eine wesentliche Beurteilungsgrundlage hinsichtlich der Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch und seine Gesundheit stellt die Schalltechnische Beurteilung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan dar. Die schalltechnischen Berechnungen wurden unter Verwendung des elekt- ronischen Rechenprogramms „SoundPLAN“ (Version 8.0) der SoundPLAN GmbH, Backnang, durchgeführt.

7.2 Umweltmonitoring Gemäß § 4c BauGB überwachen die Gemeinden die erheblichen Umweltauswirkungen, die aufgrund des Planes eintreten, um insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Die abschließende Beurteilung der Umweltauswirkungen ist unter der Voraussetzung durchgeführt worden, dass die im vorhabenbezogenen Bebauungsplan festgesetzten Maßnahmen für Natur und Landschaft durchgeführt werden. Deshalb ist die Kontrolle der Umsetzung dieser Maßnahmen ein Bestandteil des Umweltmonitorings. Die anzulegenden Maßnahmenflächen sind 1 Jahr nach Fertigstellung und nach weiteren 3 Jahren zu kontrollieren.

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8. Allgemeinverständliche Zusammenfassung Im Zuge der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Sondergebiet Verbrau- chermarkt“ der Gemeinde Danndorf wird die Ausweisung eines Sonstigen Sondergebietes (SO) und damit die Errichtung eines großflächigen Lebensmitteleinzelhandelsmarktes planungsrecht- lich vorbereitet. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan wird mit der Zielsetzung aufgestellt, ei- nen NORMA-Markt in der Ortschaft Danndorf zu etablieren. Dieser bildet einen wichtigen Bau- stein für die Grundversorgung in der Samtgemeinde Velpke. Das Plangebiet liegt in der Gemeinde Danndorf, am südlichen Ortseingang der Ortschaft Dann- dorf, südwestlich der „Hauptstraße“ (L 647) in unmittelbarer Nachbarschaft zu bestehender Wohnbebauung. Aktuell wird das Plangebiet landwirtschaftlich als Ackerland sowie als Straßen- verkehrsfläche genutzt. Der Geltungsbereich beträgt ca. 1,3 ha. Im Umweltbericht wurde die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes aus Um- weltgesichtspunkten betrachtet und festgestellt, dass sich die Eingriffe in Natur und Landschaft im Wesentlichen auf die Versiegelung und den Verlust von intensiv genutzten Biotopen be- schränken. Hochwertige Biotope wurden innerhalb des Geltungsbereiches nicht festgestellt. Zur Einbindung in das Landschaftsbild ist eine Eingrünung des Marktgebäudes unerlässlich, insbe- sondere zur freien Landschaft im Süden und Westen. Daher sind im vorhabenbezogenen Be- bauungsplan entsprechende Maßnahmenflächen dargestellt. Geplant ist die Anpflanzung von einheimischen Gehölzen. Nach erfolgter Eingrünung sind verbleibende negative Einflüsse auf das Landschaftsbild nicht zu erwarten Des Weiteren sind als Auswirkungen der Planung die Geräuschemissionen, die durch den Be- trieb des Marktes entstehen, zu benennen, da sich in direkter Nachbarschaft Wohngebiete befin- den. Im Zuge der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Sondergebiet Ver- brauchermarkt“ wurde ein Schalltechnisches Gutachten erarbeitet. Das Gutachten weist nach, dass das Vorhaben aus schalltechnischer Sicht in Bezug auf den Anlagenlärm genehmigungsfä- hig ist. Eine Nachtanlieferung durch einen LKW ist schalltechnisch verträglich, dagegen ist eine Nachtnutzung der Stellplatzanlage nicht zulässig. Die Bestandsbeurteilung des geplanten Vorhabens ergibt einen Bestandswert von 19.364 Wert- punkten. Durch die Umsetzung von planinternen Kompensationsmaßnahmen werden im Plange- biet 13.518 Wertpunkte erreicht. Die Differenz von 5.846 Werteinheiten muss planextern ausge- glichen werden. Hierzu ist die Pflanzung einer Hecke auf einem Ackerstandort in der Gemarkung Danndorf vorgesehen.

39 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

9. Textliche Festsetzungen 9.1 Planinterne Kompensationsmaßnahmen

E/A 1: temporäres Kleingewässer Innerhalb der festgesetzten Fläche zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern und sonstigen Gehölzen ist auf dem Flurstück 154, Flur 7, Gemarkung Danndorf (Planbezeichnung A) ein tem- poräres Kleingewässer in einer Größe von 700 m² mit Tief- und Flachwasserzonen im Verhältnis 1:3 anzulegen und dauerhaft zu pflegen und zu erhalten (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und Nr. 25 a BauGB). Die Tiefwasserzone muss dabei eine Sohlhöhe von < 71.00 müNN haben.

E/A 2: Gras- und Staudenflur Innerhalb der festgesetzten Fläche zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern und sonstigen Gehölzen auf dem Flurstück 154, Flur 7, Gemarkung Danndorf (Planbezeichnung A) ist der süd- östliche Uferbereich um das anzulegende temporäre Kleingewässer E/A 1) auf einer zusammen- hängenden Fläche von 300 m² ein Gras- und Staudenflur anzulegen, die mit der Regelsaatgutmi- schung RSM 7.3.1 anzusäen ist. Die Fläche ist von Strauch- und Baumbewuchs freizuhalten (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und Nr. 25 a BauGB).

E/A 3: Gehölzpflanzungen Innerhalb des Sondergebietes Einzelhandel ist auf der festgesetzten überlagernden Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Gehölzen (Planbezeichnung B) eine zweirei- hige freiwachsende Hecke auf insgesamt 790 m² Fläche zu pflanzen und dauerhaft zu erhalten. An der Südostseite der Pflanzfläche ist je 15 m Länge zusätzlich 1 Laubbaum zu pflanzen. Zu verwenden sind Gehölze der Pflanzlisten A und B (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und Nr. 25 a BauGB).

E/A 4: Sichtschutzpflanzungen Innerhalb des Sondergebietes Einzelhandel ist auf der festgesetzten überlagernden Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Gehölzen (Planbezeichnung B) eine zweirei- hige freiwachsende Hecke auf insgesamt 790 m² Fläche zu pflanzen und dauerhaft zu erhalten. An der Südostseite der Pflanzfläche ist je 15 m Länge zusätzlich 1 Laubbaum zu pflanzen. Zu verwenden sind Gehölze der Pflanzlisten A und B (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und Nr. 25 a BauGB).

E/A 5: Artenreicher Scherrasen Die neu anzulegenden Versickerungsmulden und –gräben innerhalb der festgesetzen Verkehrs- fläche, die nicht für die Verkehrsanlagen selbst in Anspruch genommen werden, sind mit der Re- gelsaatgutmischung RSM 2.4 (kräuterreicher Gebrauchsrasen) anzusäen (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und Nr. 25 a BauGB).

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9.2 Planexterne Kompensationsmaßnahmen

Auf der Fläche: Gemarkung Danndorf, Flur 8, Flurstück 543 eine Gehölzhecke zu pflanzen und dauerhaft zu erhalten. Zu verwenden sind Pflanzen der Pflanzliste A und der Pflanzliste B. (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und Nr. 25 a BauGB). Die Pflanzung muss so erfolgen, dass die Sträucher der Pflanzliste B 5-reihig im Abstand von 1,5 m gepflanzt werden. Je 10 lfdm Heckenlänge ist ein Baum der Pflanzliste A zu pflanzen. (Quali- tät: Hochstämme 3 x verpflanzt mit Ballen, Baumdreibock mit Bandage als Verdunstungsschutz; Sträucher 60 cm bis 100 cm, 2xv. o.B.).

Pflanzliste A (Qualität Hochstämme, 3 x verpflanzt, 12 – 14 cm, mit Ballen, Baumdreibock) Stieleichen – Quercus robur Traubeneiche – Quercus petraea Birke – Betula pendula Kastanie – Aesculus hippocastanum Spitzahorn – Acer platanoides Bergahorn – Acer pseudoplatanus Feldahorn – Acer campestre Winterlinde – Tilia cordata Bergulme – Ulmus glabra Kulturapfel – Malus domestica Kulturbirne – Pyrus communis

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Pflanzliste B (Qualität: Sträucher 60 cm bis 100 cm, 2xv. o.B.) Weißdorn – Crataegus monogyna Hundsrose - Rosa canina Heckenrose – Rosa carymbifera Pfaffenhütchen - Euonymus europaea Schneeball - Viburnum opulus Hartriegel - Cornus sanguinea Haselnuss - Corylus avellana Schlehe – Prunus spinosa Korb-Weide – Salix viminalis Mandel-Weide – Salix triandra

42 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Umweltbericht zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Verbrauchermarkt“, Gemeinde Danndorf Entwurf

Literatur BfN (2018): Bundesamt für Naturschutz, https://biologischevielfalt.bfn.de/infothek/biologische- vielfalt/begriffsbestimmung.html, (Zugriff: 09.07.2018). BMU (2018): Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, https://www.bmu.de/themen/natur-biologische-vielfalt-arten/naturschutz-biologische- vielfalt/gebietsschutz-und-vernetzung/natura-2000/, (Zugriff: 09.07.2018). Bundesnatur- schutzgesetz, aktuelle Fassung. BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND (2018): BAUGESETZBUCH . In der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert durch Gesetz vom 20.07.2017 (BGBl. I S. 2808) m.W.v. 29.07.2017, Stand: 05.01.2018 aufgrund Gesetzes vom 30.06.2017 (BGBl. I S. 2193) DRACHENFELS , O. V. (2016): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen – unter besonde- rer Berücksichtigung der gesetzlich geschützten Biotope sowie der Lebensraumtypen von Anhang I der FFH-Richtlinie – Stand Juli 2016. Naturschutz und Landschaftspflege in Nie- dersachsen A/4. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Na- turschutz. LANDESAMT FÜR BERGBAU , ENERGIE UND GEOLOGIE (LBEG): NIBIS Kartenserver zu den Themen- bereichen Bodenkunde, Hydrogeologie, Ingenieurgeologie. Internet: http://nibis.lbeg.de/cardomap3/?TH=BGL500# (Zugriff: 26.06.2018). LANDKREIS HELMSTEDT (2004): Landschaftsrahmenplan. NIEDERSÄCHSISCHER LANDESBETRIEB FÜR WASSERWIRTSCHAFT , KÜSTEN - UND NATURSCHUTZ (NLWKN) – Fachbehörde für Naturschutz – (Hrsg.): Leitfaden „Berücksichtigung des Feld- hamsters in Zulassungsverfahren und in der Bauleitplanung“, Informationsdienst Natur- schutz Niedersachsen, Ausgabe 04/2016 NIEDERSÄCHSISCHE MINISTER FÜR ERNÄHRUNG , LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN (2017): Landes- Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP), Fassung 2012 mit Änderungen 2017. NIEDERSÄCHSISCHE MINISTER FÜR UMWELT , ENERGIE UND KLIMASCHUTZ : Niedersächsische Um- weltkarten. Internet: https://www.umweltkarten-niedersachsen.de/Umweltkarten (Zugriff: 14. April 2018). NIEDERSÄCHSISCHER STÄDTETAG 2013: Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatz- maßnahmen in der Bauleitplanung, Hannover September 2013. Spektrum.de (2018): https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/wirkungsgefuege/9071, (Zu- griff: 09.07.2018). REGIONALVERBAND GROßRAUM BRAUNSCHWEIG (2008): Regionales Raumordnungsprogramm.

43 Ingenieurbüro Ellmann/Schulze GbR, Hauptstraße 31, 16845 Sieversdorf-Hohenofen Gemeinde Danndorf Seite 1 Bebauungsplan "Sondergebiet Verbrauchermarkt" Beteiligung der Behörden und sonstige TÖB gem. § 4 Abs. 2 BauGB vom 05.10. bis zum 06.11.2020 Stand: 10.11.2020

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise 1. Landkreis Helmstedt Die Gemeinde Danndorf beabsichtigt, parallel zur 49. Änderung des Flächennut- 05.11.20 zungsplanes der Samtgemeinde Velpke einen vorhabenbezogenen Bebauungs- plan aufzustellen, der Baurecht für die Errichtung eines Einzelhandelsbetriebes schaffen soll. In diesem Bebauungsplan soll ein sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Nahversorger“ festgesetzt werden, mit einer textlich festge- setzten Verkaufsfläche von maximal 1.200 m2 für einen Lebensmittel-Discounter sowie 200 m2 für eine Bäckerei/Bistro. Zudem soll eine „Fläche für Rückhaltung von Niederschlagswasser“ sowie eine „Fläche für Maßnahmen zur Entwicklung von Natur“ festgesetzt werden. Durch das vorbereitende Vorhaben soll für die Gemeinde Danndorf die Nahversorgungsstruktur nachhaltig gestärkt werden. Diese Planungsabsicht beurteile ich in meiner Funktion als Behörde im Sinne des § 4 BauGB wie folgt.

Hinweise zur Abstimmung mit der unteren Landesplanungsbehörde Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. Als zulässige Art der baulichen Nutzung wird ein „Sondergebiet Nahversorger“ Der Regionalverband ist im Bauleitplanverfahren beteiligt worden (s. Zffer 2) festgesetzt, in der zugehörigen textlichen Festsetzung 2 wird diese näher defi- niert. Zu den verwendeten Bestimmungsgrößen gehört die Begrenzung der Verkaufsfläche auf 1.200 m2. Es handelt sich damit formal um einen „großflächi- gen“ Einzelhandelsbetrieb im Sinne des § 11 Abs. 3 BauNVO, der auf ein sol- ches „Sondergebiet“ angewiesen ist. Ich gehe davon aus, dass die Planung mit dem Regionalverband Großraum Braunschweig als zuständiger unterer Landes- planungsbehörde abgestimmt ist. Mir fehlt in diesem Zusammenhang eine Zu- ständigkeit.

Hinweis zur Festsetzung der Gebäudehöhe Der Hinweis wird beachtet. In der textlichen Festsetzung Nr. 3.2 wird als oberer Bezugspunkt die Oberkante Die textliche Festsetzung wird überarbeitet. Dach genannt. Bei Flachdächern sollten in der Regel keine Probleme entstehen. Wird ein anderer Dachaufbau geplant, wie hier bereits ersichtlich, könnte es zu Unklarheiten führen welche Höhe angesetzt wird. Hier kämen sowohl die Trauf- als auch die Firsthöhe in Betracht. Diese Angabe sollte daher konkretisiert wer- den.

Hinweis zu den Geltungsbereichen Der Hinweis wird nicht beachtet. Die Aufteilung innerhalb des Geltungsbereiches in Flächen die mit A und B Die textlichen Festsetzungen nehmen Bezug auf die Geltungsbereiche A und B und innerhalb der garfischen Darstellung gekennzeichnet waren, sind nicht länger beziehen sich nicht auf Flächen innerhalb eines Geltungsbereichs.

Schütz Planungsbüro Braunschweig Bebauungsplan "Sondergebiet Nahversorger" Seite 2

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise Bestandteil dieser Darstellung. Dennoch wird in den textlichen Festsetzungen 10.1, 10.2, 10.3 und 10.6 auf diese Darstellungsbereiche Bezug genommen. Die textlichen Festsetzungen müssen entsprechend der neuen Darstellung ange- passt werden, da diese anderenfalls nicht im Einklang mit der grafischen Dar- stellung des Bebauungsplanes stehen.

Hinweise zu den Abständen der Baugrenzen zu den Pflanzflächen Die Hinweise werden beachtet. Die eingezeichneten Baugrenzen im Südosten und Südwesten halten keinen Zwischen dem Pflanzstreifen und der südwestlichen Baugrenze werden in Abstim- Abstand zu den Sichtschutzpflanzungen (textliche Festsetzung Nr. 10.4). Wenn mung mit dem Landkreis für die erforderlichen Rettungswege entsprechend Abstän- überbaubare Fläche und Pflanzstreifen unmittelbar aneinander angrenzen, de vorgesehen. ermöglicht dies Lösungen, bei denen eine sachgerechte Gebäudeunterhaltung Es erfolgt in der Planzeichnung auf der Südwestseite eine Verlagerung der Bau- oder auch die Pflege der Pflanzen nicht mehr möglich ist. Zur Konfliktauflösung grenze. Der Vorhaben und Erschließungsplan wird entsprechend angepasst. empfehle ich erneut dringend, zwischen Gebäudestandorten und Pflanzstreifen Durch die geringfügige Verlagerung werden die Grundzüge der Planung nicht be- einen angemessenen Abstand zu schaffen und Baugrenze und Pflanzstreifen rührt. Mit dem Vorhabenträger und dem Landkreis Helmstedt, als Betroffene, erfolg- voneinander zu trennen. Zumal erkennbar ist, dass in der südwestlichen Gebäu- te eine einvernehmliche Abstimmung i.S.d. des § 4a (3) BauGB. deaußenwand mehrere Fenster und eine Tür geplant sind. Einige dieser Fenster werden voraussichtlich als zweiter Rettungsweg benötigt werden, daher sollte zwischen Baugrenze und Pflanzstreifen Abstand gehalten werden, um entspre- chende Wege anlegen zu können.

Hinweis zur Sichtschutzpflanzung Der Hinweis wird beachtet Übereinstimmung Zudem stimmt die zeichnerische Darstellung des Bebauungs- Die Anlage 2 „Freiflächenplanung“ wird geändert. planes für den Geltungsbereich A nicht mit der Anlage 2 „Freiflächenplanung“ überein. In Anlage 2 ist zwischen den geplanten „Sichtschutzpflanzungen“ und der Baugrenze der bereits geforderte Abstand umgesetzt worden. Daher bitte ich darum auch die tatsächliche zeichnerische Darstellung des Bebauungspla- nes anzupassen, zumindest jedoch Einheitlichkeit herzustellen.

Hinweise zur Bezifferung der textlichen Festsetzungen Die Hinweise werden beachtet Innerhalb der textlichen Festsetzung 10.2 erfolgt ein Verweis auf die textliche Die Ziffern werden geändert. Festsetzung 9.1; eine solche existiert in der derzeitigen Entwurfsfassung jedoch nicht. Gleiches gilt für die textliche Festsetzung 10.8, in welcher ein Verweis auf die textlichen Festsetzungen 9.2 bis 9.6 erfolgt. Auch diese Festsetzungen sind in der aktuellen Entwurfsfassung nicht vorhanden. Ich bitte um eine entspre- chende Korrektur der textlichen Festsetzungen.

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Bebauungsplan "Sondergebiet Nahversorger" Seite 3

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise Hinweis zu den Werbeanlagen Der Hinweis wird beachtet. Zu der textlichen Festsetzung 11. stellt sich die Frage, ob die Anzahl der Wer- Es erfolgt eine entsprechende Klarstellung. bewegweiser, ebenso wie die der Werbepylone begrenzt sein soll oder diese lediglich in ihrer Fläche eingegrenzt werden. Anhand der Formulierung ist nicht eindeutig ersichtlich ob eine Begrenzung der Anzahl erreicht werden soll. Ich bitte diesbezüglich um Klarstellung.

Hinweis zur Verlegung der OD-Grenze Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Aus straßenverkehrsbehördlicher Sicht nehme ich Bezug auf Anlage 4 „Stra- ßenplanung“. Ich merke an, dass für die Verlegung der OD-Grenze an den im Plan eingezeichneten Standort rechtzeitig von der Gemeinde Danndorf ein Antrag bei meiner Straßenverkehrsbehörde zu stellen ist. Ebenso ist für die geplante Verlegung der Ortstafel an den im Plan dargestellten Standort ein entsprechender Antrag von der Gemeinde Danndorf bei meiner Straßenver- kehrsbehörde zu stellen.

Hinweise zu den Radwegen Die Hinweise werden beachtet. Hinsichtlich der Belange der Radfahrenden gehe ich zunächst auf die Fahrtrich- Die Belange der Radfahrenden werden im Rahmen der Ausbauplanung einver- tung Velpke-Wolfsburg ein. Bezüglich der Standorte der Verkehrszeichen 240 nehmlich abgestimmt. (Beginn gemeinsamer Geh-Radweg) bestehen keine Bedenken. Es sollte ge- prüft werden, ob die Radfahrenden, die auf die Straße geführt werden, auf der Fahrbahn eine entsprechende Markierung erhalten sollten, beispielsweise in Form einer „Tasche“. Da sich die Kreuzung innerhalb des Ortseingangsberei- ches befindet, muss bei motorisierten Fahrzeugen noch mit einer erhöhten Geschwindigkeit gerechnet werden, die höher als 50 km/h liegt. Anderenfalls könnten Schwierigkeiten zwischen „noch schnell bei grün“ fahrenden Kfz- Führenden und sich einordnenden Radfahrenden auftreten, zumal sich Radfah- rende auch in die Linksabbiegespur einordnen könnten/müssen, abhängig vom jeweiligen Fahrziel.

Bezüglich der entgegengesetzten Fahrtrichtung Wolfsburg-Velpke und dem geplanten Ausbau der Landesstraße L 647 südlich des Tränkenweges merke ich an, dass die Situation bzw. Führung der Radfahrenden die aus der Ortslage Danndorf auf der Straße in Richtung Velpke fahren wollen nach wie vor nicht beschrieben wird. Sie müssen an der Lichtsignalanlage von der Straße auf den

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Bebauungsplan "Sondergebiet Nahversorger" Seite 4

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise südlichen Geh-/Radweg geleitet werden, um dann über die Querungshilfe den nördlichen Geh-/Radweg nach Velpke zu erreichen. Bisher sind lediglich die Fußgängerfurten eingezeichnet. Der geplante Standort des Verkehrszeichens 240 fehlt. Das Buswartehäuschen und die Fahrrad-Abstellanlagen stellen für Radfahrende ein Hindernis im Radwegverlauf dar, denn diese müssen auf schmalem Weg zwischen Fahrbahn und dem Wartehaus passieren. Zudem besteht in Abhän- gigkeit von der Gestaltung des Wartehäuschens die Gefahr für Radfahrende mit dem Haus auf Kopfhöhe zu kollidieren. Das Konfliktpotential erhöht sich weiter, wenn Radfahrende diesen Engpass passieren und sich zudem wartende Perso- nen an dem Wartehäuschen aufhalten. Dieser Bereich muss daher zwingend konfliktarm gestaltet werden, beispielsweise durch die Führung der Radfahren- den hinter dem Wartehäuschen entlang. Ich bitte daher erneut, im Zuge des Kreuzungsbaus rechtzeitig einen Verkehrszeichenplan einschließlich geplanter Markierung bei der Straßenverkehrsbehörde in meinem Hause einzureichen.

Hinweis zum Immissionsschutz Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Aus Sicht des Immissionsschutzes bestehen keine Bedenken. Die geforderte Korrektur des Schutzanspruches für die immissionskritische Wohnbebauung ist erfolgt und eine Neuberechnung hat stattgefunden. Unter den vom Gutachten- aufsteller berücksichtigten Betriebsabläufen können die Immissionsrichtwerte eingehalten werden. Die konkreten Regelungen werden im späteren Bauge- nehmigungsverfahren getroffen.

Hinweis zu archäologische Fundstellen Der Hinweis wird beachtet. Archäologische Fundstellen sind im Planbereich bisher nicht bekannt. Auch auf In der Begründung erfolgte bereits ein entsprechender Hinweis. der Karte des 18. Jahrhunderts des Landes Braunschweig finden sich keine Einträge bezüglich alter Dorfstellen, technischer Anlagen o.ä.. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass bei den Erdarbeiten im Zusammenhang mit der Errichtung des geplanten Nahversorgers bisher unbekannte Denkmalsubstanz angeschnitten und gestört wird. Es gilt die Meldepflicht gem. § 14 Abs. 1 des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes (NDSchG) zu beachten. Sollten bei den Bauarbeiten Sachen oder Spuren gefunden werden, die auf Kulturdenkmale (d.h. Bodenfunde in Form von z.B. Knochen, Gefäßscherben, Steinwerkzeuge, Mauern, Bodenverfärbungen) schließen lassen, so sind diese gem. § 14 Abs. 1

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Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise NDSchG unverzüglich der Kreisarchäologie (Frau Dr. Bernatzky, Tel. 05351/121-2205), dem Landesamt für Denkmalpflege, Stützpunkt Braunschweig (Herrn Dr. Geschwinde, Tel. 05351/121-606-10) oder der Gemeinde anzuzei- gen. Vorsorglich weise ich darauf hin, dass derjenige ordnungswidrig handelt, der vorsätzlich oder fahrlässig die o.g. Anzeige nicht unverzüglich erstattet.

Hinweis Kostenbelastung Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Eine Kostenbelastung für die Gemeinde wird im Abschnitt 8. der Entwurfsbe- gründung verneint. Damit stellt sich die Frage nach der Tragbarkeit der Kosten für die Gemeinde nicht.

2. Regionalverband Großraum Als für den Großraum Braunschweig zuständige untere Landesplanungsbehörde 05.11.20 Braunschweig und Träger der Regionalplanung nehme ich zu dem o. g Bauleitplanverfahren im Rahmen der Behördenbeteiligung gem. § 4 Abs. 1 BauGB wie folgt Stellung:

1. Sachverhalt Die Hinweis zum Sachverhalt werden zur Kenntnis genommen. Ziel der Planung ist die Realisierung eines Norma Lebensmittelmarktes mit insgesamt 1.200 m2 Verkaufsfläche (VKF) sowie einem Bistro/Café mit 200 m2 VKF südwestlich der L 647 (Hauptstraße) am südlichen Ortsrand von Danndorf Die Samtgemeinde Velpke plant mit den o.g. Bauleitplänen die Darstellung einer Sonderbaufläche ,,Nahversorger" bzw. die Festsetzung eines Sonstigen Son- dergebietes mit der Zweckbestimmung „Nahversorger". Den Plänen liegt ein Verträglichkeitsgutachten der BBE Handelsberatung von August 2018 bei. Erreicht ein Einzelhandelsbetrieb die Schwelle zur Großflächigkeit (über 800 m2 VKF), greift die Regelvermutungsgrenze im Sinne des § 11 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 BauNVO, nach der ab einer Geschossfläche von 1.200 m2 nicht nur unwesentli- che Auswirkungen auf die Verwirklichung der Ziele der Raumordnung und Lan- desplanung oder auf die städtebauliche Entwicklung und 0rdnlng anzunehmen sind. Die Ansiedlung großflächiger und zugleich raumbedeutsamer Einzelhandelsbe- triebe müssen die Anforderungen der raumordnerischen Zielsetzungen gem. Abschnitt 2.3 des Landes-Raumordnungsprogramms (LROP) Niedersachsen 2017 sowie dem Abschnitt 2.1 Großflächiger Einzelhandel des Regionalen Raumordnungsprogramms (RR0P) für den Großraum Braunschweig 2008 erfül- len.

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Bebauungsplan "Sondergebiet Nahversorger" Seite 6

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise Dient ein Planvorhaben mit periodischen Kernsortimenten der wohnortbezoge- nen Nahversorgung, wirken diese Betriebe ausschließlich kleinräumig und er- langen deshalb keine Raumbedeutsamkeit. Wegen ihrer fehlenden Raumbe- deutsamkeit sind Betriebe unter 800 m2 VKF und Vorhaben der wohnortbezoge- nen Nahversorgung nicht an die Vorgaben des LROP gebunden. Sie werden allein über das Städtebaurecht gesteuert. Der Nachweis eines nicht- raumbedeutsamen Nahversorgers ist im Rahmen des Bauleitplanverfahrens zu erbringen.

2. Raumordnerische Beurteilung Die raumordnerischen Beurteilung wird zur Kenntnis genommen. Als untere Landesplanungsbehörde teile ich Ihnen mit, dass auf die Abarbeitung der Ziele der Raumordnung zum großflächigen Einzelhandel bei erfolgtem Nachweis eines nicht raumbedeutsamen Nahversorgers verzichtet werden kann. Den Regelungen des Abschnitts 2.3 des LROP 2017 unterliegen, wie bereits oben erwähnt, großflächige und zugleich raumbedeutsame Einzelhandelsbetrie- be. Das Planvorhaben (VKF 1.200 m2 Lebensmittel-Discounter) dient, wie in der Begründung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans festgehalten worden ist, der wohnortbezogenen Nahversorgung und ist somit als nicht raumbedeut- sam anzusehen,

3. Hinweise Hinweise zum LROP Die Hinweise werden beachtet. Ich möchte Sie jedoch bitten, die textliche Festsetzung zu überarbeiten. Wie Die landesplanerische Zuordnung und Benennung des geplanten Einzelhandelsbe- bereits richtig in der Begründung dargestellt ist, handelt es sich bei dem Plan- triebes werden redaktionell in der textlichen Festsetzung und in der Begründung vorhaben um einen Einzelhandelsbetrieb der wohnortbezogenen Nahversorgung korrigiert. gem. Abschnitt 2.3 Ziffer 02 Sätze 2 und 3 LROP 2017 (oder auch ,,Arbeitshilfe zum Abschnitt 2.3 'Entwicklung der Versorgungsstrukturen des Einzelhandels' des LROP", herausgegeben vom Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) im September 2017, Kapitel 2.6 und 8.2). In der textlichen Festsetzung wird hingegen von einer wohnortnahen Nah- versorgung gesprochen. Außerdem ist der Bezug (Absatz 2.3 Ziffer 10 LROP 2017) falsch. Dieser Bezug findet sich auch in der Begründung des Bebauungs- plans auf Seite 13 wieder. Diese Festlegung bezieht sich auf Standorte mit herausgehobener Bedeutung für die Nahversorgung.

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Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise Nachweis zur wohnortbezogenen Nahversorgung Der Hinweis wurde beachtet. Bereits in meiner Stellungnahme vom 04. August 2020 hatte ich einen Hinweis Die gutachterliche Auswirkungsanalyse setzt sich ausführlich mit der angesproche- zur textlichen Festsetzung gegeben. Diesen Hinweis möchte ich nochmals auf- nen Thematik auseinander und erbringt den Nachweis, dass das Vorhaben mit greifen und verdeutlichen: Für das sonstige Sondergebiet mit der Zweckbestim- einem Lebensmittel-Discounter (1.200 m2 VKF) und einer/m Bäckerei/ Bistro mung Nahversorger sehen die textlichen Festsetzung eine VKF von 1.200 m2 für (200 m2 VKF) der wohnortbezogenen Nahversorgung dient: einen Lebensmittel-Discounter und eine Bäckerei/ Bistro mit einer max. VKF von Berücksichtigt man, dass es sich bei dem geplanten Bäckerei/Bistro unter baupla- 200 m2 vor. Somit wäre ein Nachweis im Gutachten und in der Begründung zu nungsrechtlichen Aspekten um einen gastronomischen Betrieb handelt (Cafè mit führen, dass insgesamt 1.400 m2 VKF der wohnortbezogenen Nahversorgung Backwarenverkauf), so sind hinsichtlich der möglichen ökonomischen und städte- dienen. Falls dieser Nachweis nicht erbracht werden kann, handelt es sich um baulichen Auswirkungen ausschließlich die relevanten Einzelhandelsverkaufsflä- ein Einzelhandelsgroßprojekt und ist nach den Vorgaben des LROP Abschnitt chen des geplanten NORMA Lebensmittelmarktes mit rd. 1.200 m² zu berücksichti- 2.3 zu bewerten. gen. Es erfolgt eine Klarstellung in der textlichen Festsetzung: Anstelle der Formulierung Bäckerei/Café mit 200 m² VKF wird die Formulierung Gastronomiebetrieb (Bäckerei/ Bistro) mit max. 200 m² Gesamtnutzfläche, wovon 20 m² auf den Backwarenverkauf entfallen eingefügt.

Hinweis zum fußläufigen Einzugsbereich Der Hinweis wurde beachtet. Abschließend möchte ich noch einen weiteren Hinweis geben: Im Abstim- Die Begründung/Erläuterung zum LROP 2017 führt zum fußläufigen Einzugsbereich mungsgespräch am 11 Juli 2018 wurde von Seiten des Regionalverbandes folgendes aus: erklärt, dass für den Nachweis des Umsatzes aus dem fußläufigen Einzugsbe- Zur Bestimmung der fußläufigen Erreichbarkeit ist eine maximale Gehzeit von 10 reich eine Gehzeit von 10 Minuten anzusetzen und nur als Ausnahme der im Minuten zugrunde zu legen, dies entspricht einer Entfernung von 700 bis maximal Gutachten angesetzte Radius von 1.000 m vertretbar sei. In der Praxis hat sich 1.000 m (nicht als Ausnahme festgelegt). mittlerweile die Berechnung auf Grundlage des 10-minütigen Gehwegs etabliert, einen pauschalen Entfernungsradius anzusetzen sieht das LROP und die Ar- In der Arbeitshilfe zum Abschnitt 2.3 „Entwicklung der Versorgungsstrukturen des beitshilfe (Frage 2 7.1) hingegen nicht vor. Daher möchte ich Sie bitten, die Einzelhandels“ des LROP (Frage 2 7.1) wird folgendes ausgeführt: Begründung des Flächennutzungs- und Bebauungsplans gegebenenfalls ent- Als fußläufig erreichbar sieht das LROP im Zusammenhang mit Einzelhandel nicht sprechend zu ergänzen. einen pauschalen Entfernungsradius, sondern einen Bereich mit einer maximalen Gehzeit von 10 Minuten an. Lediglich in Ergänzung hierzu benennt das LROP einen 1000-Meter-Radius um das Vorhaben als maximale Ausdehnung des fußläufigen Einzugsbereichs. Der fußläufige Einzugsbereich ist daher nicht stets pauschal auf maximal 1000 m (Zirkelkreis/ Luftlinie) um das Vorhaben herum zu ziehen, sondern muss dem Straßen- und Wegenetz sowie anderen tatsächlichen Gegebenheiten Rechnung tragen. Bereiche, die durch Barrieren (z.B. Autobahn, Fluss, Bahngleise, Industrie- und Firmengelände oder Privatgrundstücke ohne öffentliche Wege) nicht

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Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise innerhalb von 10 Minuten fußläufig erreicht werden können, dürfen nicht zum fuß- läufigen Einzugsbereich hinzugezählt werden, selbst wenn sie sich in maximal 1000 m Entfernung vom Vorhaben befinden.

Die Auswirkungsanalyse der BBH Handelsberatung setzt sich ausführlich mit dem Thema des fußläufigen Einzugsbereichs auseinander: Der Planstandort verfügt über eine sehr ausgeprägte wohnortnahe Versorgungs- komponente. Auf Grund der unmittelbar angrenzenden Wohnbebauung - insbeson- dere auch in Bezug auf die fertiggestellten Wohnbaugebiete - ermöglicht der geplan- te NORMA Lebensmittelmarkt nahezu die gesamte Wohnbevölkerung in der Ge- meinde Danndorf fußläufig zu versorgen. Demnach reflektiert der Standortbereich innerhalb eines 1.000 m Luftlinienradius (= fußläufiger Einzugsbereich) auf ein Nahpotenzial von knapp 2.280 Personen und erschließt somit als einziger Lebensmittelmarkt nahezu alle Bewohner der Gemein- de in einer fußläufigen Distanz. Dabei ist aus gutachterlicher Sicht darauf hinzuwei- sen, dass sich innerhalb des 1.000 m Luftlinienradius keine infrastrukturellen, topo- grafischen oder sonstige mentalen Barrieren zwischen dem Projektstandort und den fußläufig erreichbaren Siedlungsstrukturen befinden. Im Hinblick auf die räumliche Ausdehnung eines fußläufigen Nahbereiches verwei- sen die Gutachter zudem auf die ‘‘Fachkommission Städtebau‘‘ der Bauministerkon- ferenz die den ‘‘Leitfaden zum Umgang mit § 11 Abs. 3 BauNVO in Bezug auf Be- triebe des Lebensmitteleinzelhandels‘‘ im September 2017 veröffentlicht hat. Eine wichtige Aussage wird dabei auf Seite 10 zur räumlichen Ausdehnung des Nahbereiches getroffen: ‘‘Es ist davon auszugehen, dass die Versorgung mit nah- versorgungsrelevanten Sortimenten i.d.R. noch in einer Gehzeit von 10-15 Minuten, möglich sein soll. Dies entspricht in etwa einer fußläufigen Entfernung von 700 – 1.000 m. Im ländlichen Raum kann der Nahbereich ggfs. Abweichend zu beurteilen sein. In Betracht kann hier eine Entfernung von bis zu 2.500 m kommen (vgl. Kuschnerus, Der standortgerechte Einzelhandel, 2007, Rd. 98)‘‘. Damit wird deutlich, dass der fußläufige Nahbereich im ländlich geprägten Danndorf mit einer Distanz von 1.000 m Luftlinie als sehr restriktiv zu bewerten ist und aus Sicht der BBE Handelsberatung in der Realität das gesamte Siedlungsgebiet um- fasst. Darüber hinaus stellt das Verwaltungsgericht (VG) Sigmaringen in einem aktuellen Urteil vom 18.05.2017 zur Nahversorgung im ländlichen Raum fest, dass in einer

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Bebauungsplan "Sondergebiet Nahversorger" Seite 9

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise ländlich geprägten Gemeinde ein großflächiger Nahversorgungsbetriebe aufgrund der besonderen siedlungsstrukturellen Gegebenheiten auch in einer Ortsrandlage zulässig ist. Im Hinblick auf die verbrauchernahe Versorgung ist auch von Bedeutung, ‘‘inwieweit eine verbrauchernahe Versorgung (bisher) überhaupt vorhanden ist, die beeinträch- tigt werden könnte‘‘. „Denn auch die Beurteilung von Verbrauchernähe kann nicht gänzlich losgelöst vom konkreten Einzelfall bewertet werden. Gerade in ländlichen Bereichen ist es seit Jahrzehnten üblich, dass vor allem kleinere Gemeindeteile keine eigene Nahversor- gung mehr besitzen und die Einwohner mithin darauf angewiesen sind, in andere Gemeindeteile oder gar andere Gemeinden zu fahren, um die Grundversorgung sicherzustellen. „Verbrauchernah“ ist im ländlichen Raum nicht zwingend identisch mit „fußläufig erreichbar“.“ Es könne „auch dann schon von „Nahversorgung“ ge- sprochen werden, wenn wenigstens in einem Ortsteil die Ansiedlung oder Erhaltung eines entsprechenden Einzelhandels möglich ist.“ Auch die Tatsache, dass sich ein Lebensmittelmarkt in einer Ortsrandlage befindet, ändere nichts an seiner Nahversorgungsfunktion, denn: ‘‘Es ist kleinen Ortschaften eigentümlich, dass die Ansiedlung eines modernen Einzelhandelsbetriebes mit den erforderlichen Flächen (auch nicht großflächigen) in der Ortsmitte häufig rein fak- tisch nicht gelingen kann‘‘.

3. Nds. Landesbehörde für Keine grundsätzlichen Bedenken. 03.11.20 Straßenbau und Verkehr Hinweis zur Straßenbezeichnung Der Hinweis wird beachtet. Der geplante Geltungsbereich B befindet sich nördlich der K 60, die Straßenbe- Die Straßenbezeichnung wird geändert. zeichnung ist in den Unterlagen zu ändern.

Hinweis zu den Entwässerungsanlagen Der Hinweis wird beachtet. In dem vorliegenden Lageplan der Verfahrensunterlagen ein alter Planstand Der Lageplan wird geändert. (u.a. Entwässerungsanlagen) eingeblendet. Die in den Anlage 3 (Entwässerung) und 4 (Straßenplanung) eingeblendeten Angaben geben einen anderen und aktuelleren Planstand wieder. Bei einer Einleitung in die Entwässerungsanlagen der Landesstraße kann nur dem bisherigen natürlichen Abfluss der Flächen als Einleitungsmenge zuge- stimmt werden. Die Leistungsfähigkeit des Vorfluters muss nachgewiesen wer-

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Bebauungsplan "Sondergebiet Nahversorger" Seite 10

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise den. Unter Straßen ist gemäß den Richtlinien für die Anlage von Straßen, Teil Entwässerung (RAS-Ew)-, für den Durchlass ein Mindestdurchmesser von DN 500 vorzusehen.

Hinweis zur Ortsdurchfahrtsgrenze Der Hinweis wird beachtet. In den textlichen Festsetzungen bitte ich einen Passus zur Verlegung der Orts- Es erfolgt eine nachrichtliche Ergänzung der textlichen Festsetzungen und in den durchfahrtsgrenze aufzunehmen: Sollte es nicht zu einer Versetzung der Orts- Planunterlagen wird zur Klarstellung die vorhandene und die geplante Ortsdurch- durchfahrtsgrenze wie in den Planunterlagen dargestellt, kommen, so gelten fahrtsgrenze als solche gekennzeichnet. außerhalb der bisher festgesetzten Ortsdurchfahrtgrenze weiterhin die Festle- gungen gemäß dem Niedersächsischen Straßengesetz (NStrG). In den Planunterlagen ist zur Klarstellung die vorhandene und die geplante Ortsdurchfahrtsgrenze als solche zu kennzeichnen.

Hinweise zur Ausführungsplanung Die Hinweise werden beachtet. Vorbehaltlich der noch vorzulegenden Ausführungsplanung mit Radverkehrsfüh- rung und Neuanlage der Bushaltestellen, sowie Vorlage des Sicherheitsaudits, kann unter der Voraussetzung, dass die vorgenannten Bedenken und Anregun- gen sowie die Bedenken und Anregungen aus der Stellungnahme gemäß § 4 (1) BauGB vom 05.08.2020 im weiteren Bauleitplanverfahren berücksichtigt werden, dem o.g. Bebauungsplanentwurf in straßenbau- und verkehrlicher Hinsicht zu- gestimmt werden. Sollten sich aus den vorgenannten fehlenden Unterlagen noch Änderungen ergeben, ist der Bebauungsplan ggf. anzupassen.

4. Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz 5. LBEG Landesamt für Berg- . bau-, Energie und Geologie 6. LGLN Behörde für Geoin- formation, Landentwicklung und Liegenschaften 7. LGLN - Katasteramt Helm- stedt

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Bebauungsplan "Sondergebiet Nahversorger" Seite 11

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise 8. LGLN - Kampfmittelbeseiti- gung 9. Landwirtschaftskammer Hinweise zur Drainage, zu landwirtschaftlichen Emissionen, zur Pflege und Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. 06.10.20 Niedersachsen dem Grenzabstand der geplanten Anpflanzungen Die Übernahme unserer Hinweise zu den Dränagen, der Tolerierung landwirt- schaftlicher Emissionen und den Anpflanzungen -auch im Zusammenhang mit der Passierbarkeit des Grasweges-in die Begründung ist aus landwirtschaftlicher Sicht zu begrüßen.

Hinweis zur externen Kompensationsfläche Die Hinweise werden beachtet. Vor Umsetzung der externen Kompensationsmaßnahme ist mit dem Flächenei- Mit dem Eigentümer der Flächen erfolgt eine Klärung zum Drainagesystem und zur gentümer oder -bewirtschafter unbedingt zu klären, ob die betroffene Teilfläche Rübenverladung. dräniert ist. Sofern dies der Fall ist, ist die Teilfläche vom übrigen Dränage- system zu kappen, um Schäden an den Dränageleitungen und eine Behinde- rung der Flächenentwässerung durch Wurzelmasse der Anpflanzungen zu ver- hindern. Ebenso ist zu klären, ob auf der betroffenen Fläche der Anbau von Zuckerrüben stattfindet. Durch die Heckenpflanzung wird eine Rübenverladung auf dieser Fläche nicht mehr möglich sein, da die Fläche zu den drei weiteren Seiten von Gräben und anderen Ackerflächen, nicht aber Wegen umgeben ist. Hier sind einvernehmliche Lösungen mit dem Flächenbewirtschafter zu finden. Da sich die Kompensationsmaßnahme an der vorhandenen Bewirtschaftungsstruktur der betroffenen Fläche orientiert und nur einen untergeordneten Teil des Schlags einnimmt, halten wir die Heckenpflanzung in diesem Fall für hinnehmbar, sofern o.g. Bedenken ausgeräumt werden. Grundsätzlich weisen wir nachdrücklich darauf hin, dass Kompensationsmaßnahmen flächensparend umzusetzen sind, um die Landwirtschaft nicht mit weiteren Flächenentzügen zu belasten. Dieser Punkt ist in künftigen Bauleitplanungen unbedingt zu berücksichtigen.

10. Nds. Landesforsten, Forst- Keine Bedenken 27.10.20 amt Wolfenbüttel 11. Wasserverband Vorsfelde

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Bebauungsplan "Sondergebiet Nahversorger" Seite 12

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise 12. Unterhaltungsverband Oberaller 13. TenneT GmbH

14. Avacon AG . (AVA Leitungsauskunft) 15. Deutsche Post AG

16. Deutsche Bahn AG DB Immobilien 17. Deutsche Telekom Technik Hinweise zu vorhandenen Telekommunikationslinien Die Hinweise werden beachtet. 05.10.20 Die Telekom Deutschland GmbH (nachfolgend Telekom genannt) - als Netzei- Die Verlegung der vorhandenen TK-Linien erfolgt in Abstimmung mit der Telekom gentümerin und Nutzungsberechtigte i. S. v. §68 Abs. 1 TKG - hat die Deutsche und unter Kostenübernahme durch den Vorhabenträger. Telekom Technik GmbH beauftragt und bevollmächtigt, alle Rechte und Pflich- ten der Wegesicherung wahrzunehmen sowie alle Planverfahren Dritter entge- genzunehmen und dementsprechend die erforderlichen Stellungnahmen abzu- geben. Zu der o. g. Planung nehmen wir wie folgt Stellung: Im Planbereich befinden sich Telekommunikationslinien der Telekom, die aus beigefügtem Plan ersichtlich sind. Im Teilbereich des Bebauungsplanes sind Änderungen an den Verkehrswegen vorgesehen, die vorhandene Telekommunikationslinien beeinträchtigen. Diese Änderung an den Verkehrswegen erfolgt ursächlich nicht aus straßenbaulast- spezifischen Gründen, sondern aus Gründen einer Maßnahme zu Gunsten von Investoren. Für diese Änderung bestehen für die Telekommunikationslinien der Telekom keine Folgepflicht aus § 72 TKG, so dass Telekom die Anpassung bzw. die Verlegung der TK-Linien nicht auf eigene Kosten durchzuführen hat. Wir beantragen, die Planungen so zu verändern, dass die betroffene TK-Linien der Telekom in ihrer jetzigen Lage verbleiben können, alternativ dem Träger des Vorhabens aufzuerlegen, die Kosten der Telekom für die Sicherung / Änderung / Verlegung ihrer TK-Linien aufgrund des geplanten Vorhabens im erforderlichen Umfang zu tragen.

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Bebauungsplan "Sondergebiet Nahversorger" Seite 13

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise Für den rechtzeitigen Ausbau des Telekommunikationsnetzes sowie die Koordi- nierung mit dem Straßenbau und den Baumaßnahmen der anderen Leitungsträ- ger ist es notwendig, dass Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen im Bebauungsplangebiet der Deutschen Telekom Technik GmbH unter der im Briefkopf genannten Adresse so früh wie möglich, mindestens 3 Monate vor Baubeginn, schriftlich angezeigt werden.

18. Vodafone GmbH Hinweise zur Ausbauentscheidung Die unterschiedlichen Hinweise werden zur Kenntnis genommen. 06.10.20 Geltungsbereich A Wir teilen Ihnen mit, dass die Vodafone GmbH / Vodafone Kabel Deutschland GmbH gegen die von Ihnen geplante Baumaßnahme keine Einwände geltend macht. Im Planbereich befinden sich keine Telekom-

munikationsanlagen unseres Unternehmens. Eine Neuverlegung von Telekommunikationsanlagen ist unsererseits derzeit nicht geplant.

06.10.20 Geltungsbereich A Eine Ausbauentscheidung trifft Vodafone nach internen Wirtschaftlich- keitskriterien. Dazu erfolgt eine Bewertung entsprechend Ihrer Anfrage zu einem Neubaugebiet. Bei Interesse setzen Sie sich bitte mit dem Team Neubaugebiete in Verbindung

06.10.20 Geltungsbereich B Wir teilen Ihnen mit, dass die Vodafone GmbH / Vodafone Kabel Deutschland GmbH gegen die von Ihnen geplante Baumaßnahme keine Einwände geltend macht. Im Planbereich befinden sich keine Telekom- munikationsanlagen unseres Unternehmens. Eine Neuverlegung von Telekommunikationsanlagen ist unsererseits derzeit nicht geplant.

19. WOBCOM GmbH

20. LSW Netz Wolfsburg Hinweis Transformatorenstation Der Hinweis wird beachtet. 03.11.20 Je nach Elektrizitätsbedarf des Verbrauchermarktes wird die Errichtung einer Transformatorenstation erforderlich. Den erforderlichen Stationsstandort werden wir ggf. mit dem Investor abstim- men. Bei Berücksichtigung der vorgenannten Hinweise bestehen keine Bedenken

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Bebauungsplan "Sondergebiet Nahversorger" Seite 14

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise gegen den Bebauungsplan „Sondergebiet Nahversorger“ der Gemeinde Dann- dorf.

21. Harzwasserwerke

22. Staatl. Gewerbeaufsichts- amt Braunschweig 23. Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig 24. Industrie- und Handels- Hinweis Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. 28.10.20 kammer Braunschweig Nachdem unsere im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Träger öffentlicher Belange mit Schreiben vom 29.07.20 vorgetragenen Hinweise Eingang in die Planfestsetzungen gefunden haben, sind von unserer Seite gegen das Vorha- ben keine Bedenken mehr vorzutragen, zumal der geplante Markt der einzige relevante Anbieter in Danndorf sein wird und auf diese Weise die Nahversor- gung im Gemeindegebiet von Danndorf gesichert werden kann.

25. Handwerkskammer Braun- schweig-Lüneburg-Stade 26. Bischöfliches Generalvika- riat Hildesheim 27. Landeskirchenamt Wolfen- büttel 28. Agentur für Arbeit

29. Finanzamt Helmstedt

30. Staatliches Baumanage- ment Braunschweig

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Bebauungsplan "Sondergebiet Nahversorger" Seite 15

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise 31. BAIUD der Bundeswehr

32. Polizeiinspektion Helmstedt

33. Freiwillige Feuerwehr

34. Örtlicher Selbstschutzleiter

Interessenverbände IV 1. Nds. Landvolk

IV 1. NABU Niedersachsen

IV 1. BUND Kreisgruppe Helm- stedt

Nachbargemeinden und Mitgliedsgemeinden

N 1. Stadt Wolfsburg

N 2. Stadt Oebisfelde

N 3. Gemeinde Bahrdorf

N 4. Gemeinde Grafhorst

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Bebauungsplan "Sondergebiet Nahversorger" Seite 16

Lfd. Nr. Behörden, sonstige TÖB Stellungnahme Abwägung Datum Kurzinhalt der Anregungen /Hinweise N 5. Gemeinde Groß Twülpstedt

N 6. Gemeinde Velpke

Private Stellungnahmen gem. § 3 (2) Öffentliche Auslegung P 1. Liegen nicht vor.

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Luftbild: Google Earth Geltungsbereich B Vorhabenbezogener Bebauungsplan Schütz Planungsbüro Braunschweig Zusammenfassende Erklärung Sondergebiet Nahversorger Gemeinde Danndorf Kulturtreff § 10aBauGB Änderungsbereich Gemeinde Danndorf Altdorf Geltungsbereich A Kita Schule

Luftfoto: Google Earth Gemeinde Danndorf . Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Zusammenfassende Erklärung

Zusammenfassende Erklärung § 6a Abs. 1 BauGB Zum Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger

A Ziel des Bebauungsplanes Der vorhabenbezogene Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger wird mit der Zielsetzung aufgestellt, die Versorgung der Bevölkerung mit einem modernen und attraktiven Discounter an einem städtebaulich integrierten Standort zu sichern und somit die Nahversorgungsstruktur der Gemeinde Danndorf nachhaltig zu stärken. Die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes ist erforderlich, um die planungs- rechtlichen Voraussetzungen zur Genehmigung des geplanten Bauvorhabens zu schaffen. Bei der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Sondergebiet Verbraucher- markt“ werden die folgenden flankierenden Ziele und Zwecke verfolgt: • Berücksichtigung der Belange der Wirtschaft im Interesse einer verbrauchernahen Versor gung der Bevölkerung, • Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, • Sicherung der allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und an die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevölkerung, • Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes und insbesondere des Immissions- schutzes, • Einbindung der geplanten Bebauung in die vorhandene städtebauliche Struktur Um dem Entwicklungsgebot des § 8 Abs. 2 und 3 BauGB zu entsprechen, wurde die 49. Flä- chennutzungsplanänderung im Parallelverfahren aufgestellt. Velpke hat entsprechend seiner landes- und regionalplanerischen Zuordnung die Aufgabe eines Grundzentrums zu erfüllen. Das Grundzentrum Velpke verfügt im Bereich der Nahversorgung über eine gesicherte Ausstattung mit Einzelhandelsbetrieben mit leistungsfähigen Strukturen. Außerhalb des Grundzentrums sind in den Ortsteilen der Samtgemeinde keine nennenswerten, weiteren Versorgungseinrichtungen für den täglichen Bedarf vorhanden. Dabei ist die Ver- sorgung mit Lebensmitteln und Drogeriewaren nicht nur eine zentralörtliche Angelegenheit, sondern in hohem Maße auch Aufgabe von Standorten außerhalb der Zentralen Orte. Neue Einzelhandelsgroßprojekte für die Nahversorgung sind unter bestimmten landesplanerischen Voraussetzungen auch außerhalb der zentralen Orte zulässig. Daher wird die vom Vorhabenträger NORMA Lebensmittelhandels Stiftung & Co.KG aus Nürn- berg initiierte Ansiedlung eines großflächigen Lebensmittel-Nahversorgers in der Mitgliedsge- meinde Danndorf als Verbesserung der wohnortbezogenen Nahversorgung gesehen und von den Einwohnern und der örtlichen Politik begrüßt. Der geplante Neubau des Lebensmittel-Discounters hat insgesamt eine Gebäudefläche von ca. 1.800 m2. Ergänzend zum Discounter mit einer Verkaufsfläche von 1.200 qm ist ein eigenstän- diger Gastronomiebetrieb (Bäckerei/ Bistro) mit 200 qm vorgesehen. Gem. § 11 (3) BauNVO sind großflächige Einzelhandelsbetriebe, die sich nach Art, Lage oder Umfang auf die Verwirklichung der Ziele der Raumordnung und Landesplanung oder auf die städtebauliche Entwicklung und Ordnung nicht nur unwesentlich auswirken können, außer in Kerngebieten nur in für sie festgesetzten Sondergebieten zulässig. Auswirkungen sind insbesondere schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des § 3 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes sowie Auswirkungen auf die infrastrukturelle Ausstattung,

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 2 Gemeinde Danndorf . Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Zusammenfassende Erklärung auf den Verkehr, auf die Versorgung der Bevölkerung im Einzugsbereich des großflächigen Einzelhandelsbetriebes, auf die Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche in der Gemeinde oder in anderen Gemeinden, auf das Orts- und Landschaftsbild und auf den Naturhaushalt. Eine Großflächigkeit ist in der Regel anzunehmen, wenn die Geschossfläche 1.200 m2 übersch- reitet. Dabei sind in Bezug auf die Auswirkungen insbesondere die Gliederung und Größe der Gemeinde und ihrer Ortsteile, die Sicherung der verbrauchernahen Versorgung der Bevölker- ung und das Warenangebot des Betriebs zu berücksichtigen. Zur Beurteilung der genannten Auswirkungen wurden ergänzend zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan `Sondergebiet Nahversorger´ Gutachten und Untersuchungen angefertigt. Die vorliegenden Expertisen zu den Themen Verkehr, Immissionsschutz, Arten- und Umweltschutz stellen in ihren Beurteilungen fest, dass dem Vorhaben keine wesentlichen Belange entgegen stehen. Die raumordnerische Zulässigkeit des wohnortbezogenen, nicht raumbedeutsamen Nahver- sorgers an diesem Standort in Danndorf ergibt sich aus dem Landesraumordnungsprogramm (LROP 2017, 2.3 Ziffer 02 Sätze 2 und 3 Entwicklung der Versorgungsstrukturen des Einzel- handels). Wohnortbezogene Nahversorger sind unter der Vorausetzung zulässig, dass die Sortimentsstruktur des Lebensmittel-Discounters zu 90 % der Verkaufsfläche aus einem nah- versorgungsrelevanten Sortiment (Periodische Sortimente: u.a. Nahrungs- und Genussmittel, Drogerieartikel) besteht. Weiterhin muss mehr als 50 % des Umsatzes von Kunden aus einem fußläufigen Einzugsbe- reich (maximale Gehzeit von 10 Minuten) stammen. In der Auswirkungsanalyse der BBE Han- delsberatung werden entsprechende Nachweise geführt, dass es sich bei dem Planvorhaben mit 1.200 m2 VKF für einen Discounter zuzüglich 200 m2 Bistroflache um einen Nahversorger handelt. Der Bebauungsplan sieht ergänzende textliche Festsetzungen zu der höchstzuläs- sigen Verkaufsfläche und zu den einzelnen Sortimenten und deren Flächengrößen vor. Die Auswirkungsanalyse hat ergeben, dass durch das konkrete Einzelhandelsvorhaben keine standortschädigende, städtebauliche und raumordnerische Auswirkungen im Einzugsgebiet zu erwarten sind. Das Discountergebäude wird im Süden des Plangebiets angeordnet. Vorgelagert zur Haupt- straße liegen die erforderlichen Kundenstellplätze und Fahrgassen. Die Anlieferzone ist an der Südwestseite des Discounters vorgesehen. Nordwestlich, westlich und südlich des geplanten Nahversorgers sind grünordnerische Maß- nahmen für die Einbindung des Gebäudes in das Landschaftsbild und zur Abschirmung gegen- über der nordwestlich angrenzenden Wohnbebauung vorgesehen. Die Verkehrserschließung des Nahversorgers erfolgt über die nordöstlich am Plangebiet ver- laufende „Hauptstraße“. Im Zuge der Verkehrsanbindung erfolgt ein Knotenausbau im Kreu- zungsbereich Hauptstraße, Tränkenweg und der neuen Zufahrt zum Lebensmitteldiscounter entsprechend den Ergebnissen einer Verkehrsuntersuchung. Auf der Landesstraße werden zwei neue Linksabbiegespuren angelegt, eine Abbiegespur von Südosten kommend in Rich- tung Discounter und eine zweite von Nordwesten in den „Tränkenweg“. Um die Leistungsfähig- keit der Verkehrsflüsse zu gewährleisten ist die Steuerung über eine Ampelanlage erforderlich. Zudem werden Geh- und Radwegverlängerungen, eine Querungshilfe und die Errichtung von Bus-haltestellen vorgesehen. Der vollsignalisierte Ausbau des Knotens einschließlich der An- lage von Fußgängerüber-wegen in allen Armen und der Errichtung einer Querungshilfe bindet den geplanten Verbrauchermarkt auch für Radfahrer und Fußgänger sicher an die vorhandenen Verkehrswege ein.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 3 Gemeinde Danndorf . Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Zusammenfassende Erklärung

B Berücksichtigung der Umweltbelange Bei der Aufstellung, Änderung oder Ergänzung von Bauleitplänen hat die Gemeinde die Be- lange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a (BauGB) zu berücksichtigen. Die im Rahmen der Umweltprüfung ermittelten, bewerteten und beschriebenen voraussichtlichen Um- weltauswirkungen der Planung werden nachfolgend zusammengefasst. „Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes „Sondergebiet Nahversorger“ beabsichtigt die Ge- meinde Danndorf, die Ansiedlung großflächigen Einzelhandels in Danndorf planerisch vorzube- reiten. Das Plangebiet liegt in der Gemeinde Danndorf, am südlichen Ortseingang der Ortschaft Dann- dorf, südwestlich der „Hauptstraße“ (L 647) in unmittelbarer Nachbarschaft zu bestehender Wohnbebauung. Aktuell wird das Plangebiet landwirtschaftlich als Ackerland sowie als Straßen- verkehrsfläche genutzt. Die Fläche des Geltungsbereichs A beträgt ca. 1,4 ha. Im Umweltbericht wurde die Planänderung aus Umweltgesichtspunkten betrachtet und festge- stellt, dass sich die Eingriffe in Natur und Landschaft im Wesentlichen auf die Versiegelung und den Verlust von intensiv genutzten Biotopen beschränken wird. Hochwertige Biotope wurden in- nerhalb des Geltungsbereiches nicht festgestellt. Zur Einbindung in das Landschaftsbild ist eine Eingrünung des Marktgebäudes unerlässlich, insbesondere zur freien Landschaft im Süden und Westen. Die Festlegung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wurden im Zuge der Grünord- nungsplanung im B-Planverfahren getroffen. Durch die Nähe der Änderungsbereiche zu bestehenden Störeinflüssen wie Straßen und Be- bauungsflächen besteht bereits eine deutliche Vorbelastung hinsichtlich Bebauungen, Lärm oder visueller Beeinträchtigung. Funktionen wie zur Erholung sind kaum gegeben. Artenschutzfachliche Beeinträchtigungen des Vorhabens konnten für die im Vorfeld relevanten Artengruppen durch Potenzialabschätzungen ausgeschlossen werden. Vermeidungsmaßnah- men in Form von baubedingt einzuhaltenden Tabuzonen oder eine Bauzeitenregelung sind Rahmen der Grünordnungsplanung im B-Planverfahren zu beachten. Aus naturschutzfachlicher Sicht wird das Vorhaben für durchführbar eingeschätzt. Des Weiteren sind als Auswirkungen der Planung die Geräuschemissionen, die durch den Be- trieb des Marktes entstehen, zu benennen, da sich in direkter Nachbarschaft Wohngebiete befinden. Dazu wurde ein Schalltechnisches Gutachten erarbeitet. Das Gutachten weist nach, dass das Vorhaben aus schalltechnischer Sicht in Bezug auf den Anlagenlärm genehmigungsfä- hig ist. Eine Nachtanlieferung durch einen LKW und die Nachtnutzung der Stellplatzanlage sind nicht zulässig. Der externe Geltungsbereich B liegt westlich der Ortslage, nördlich der Neuhäuser Straße (K 60).In diesem Bereich sind auf einer Ackerfläche Heckenpflanzungen als externe Ausgleichs- maßnahmen vorgesehen.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 4 Gemeinde Danndorf . Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Zusammenfassende Erklärung

C Berücksichtigung der Ergebnisse der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung

Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 (1) BauGB fand vom 29.11. bis 06.12.2018 statt. Es bestand die Möglichkeit der Erläuterung der allgemeinen Ziele und Zwecke der Pla- nung und der voraussichtlichen Auswirkungen der Planung. Die Bürgerinnen und Bürger hatten Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung. Frühzeitige Behördenbeteiligung Die Behörden, sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden gem. § 4 (1) BauGB mit Schreiben vom 16.11.2018 zur Abgabe einer Stellungnahme bis zum 19.12.2018 aufgefordert. Erneute frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung

Die erneute frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 (1) BauGB fand vom 15.07. bis 07.08.2020 statt. Es bestand die Möglichkeit der Erläuterung der allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung und der voraussichtlichen Auswirkungen der Planung. Die Bürgerinnen und Bürger hatten Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung. Erneute frühzeitige Behördenbeteiligung Die Behörden, sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden gem. § 4 (1) BauGB mit Schreiben vom 03.07.2020 zur erneut Abgabe einer Stellungnahme bis zum bis 07.08.2020 aufgefordert. Seitens der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden Anregungen vom Landkreis Helmstedt, vom Regionalverband Großraum Braunschweig, von der Nds. Landesbe- hörde für Straßenbau und Verkehr, von dem LBEG Landesamt für Bergbau-, Energie und Geo- logie und von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen vorgetragen. Die Anregungen wurden abgewogen und weitestgehend berücksichtigt. Die Festsetzungen des bebauungsplanes wurden ergänzt und differenziert. In die Begründung und in den Umweltbe- richt sind zusätzliche Angaben und Ausführungen aufgenommen worden. Öffentliche Auslegung und Behördenbeteiligung Die öffentliche Auslegung des Entwurfs des Bebaungsplanes mit der Begründung gem. § 3 (2) BauGB wurde 05.10. bis 06.11.2020 durchgeführt.

Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden mit Schreiben vom 22.09.2020 über die öffentliche Auslegung informiert. Seitens der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden Anregungen vom Landkreis Helmstedt, vom Regionalverband Großraum Braunschweig, von der Nds. Landesbe- hörde für Straßenbau und Verkehr, von dem LBEG Landesamt für Bergbau-, Energie und Geo- logie und von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen vorgebracht. In den Stellungnahmen erfolgten u.a. Hinweise und Anregungen zur Zweckbestimmung der Sonderbaufläche, zum Um- weltbericht, zur Raumordnung, zur Ausbauplanung der verkehrlichen Erschließung, zum Boden- schutz und zur Bauwirtschaft sowie zu landwirtschaftlichen Belangen Umweltbelangen.

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 5 Gemeinde Danndorf . Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorger Zusammenfassende Erklärung

D Abwägung Vorgetragene Belange sind bereits im Planverfahren im Rahmen der planerischen Abwägung erkannt und bei den Festsetzungen berücksichtigt worden. Des Weiteren wurden Abwägungs- unterlagen erarbeitet, um dem Rat der Gemeinde Danndorf eine Gewichtung der einzelnen Be- lange zu ermöglichen. Der Rat der Gemeinde Danndorf hat die Abwägung der sonstigen öffent- lichen und privaten Belange vorgenommen. Der Satzungsbeschluss wurde vom Rat der Gemeinde Danndorf am 16.12..2020 gefasst.

E Gründe für die Auswahl des Planes Die Bebauungsplanaufstellung wird durchgeführt mit der Zielsetzung, die Versorgung der Bevöl- kerung mit einem modernen und attraktiven Verbrauchermarkt zu sichern und somit die Nahver- sorgungsstruktur der Gemeinde Danndorf nachhaltig zu stärken. Das Regionale Einzelhandelsentwicklungskonzept Großraum Braunschweig – Analysebericht 2008 Landkreis Helmstedt empfiehlt, die Nahversorgungssituation insbesondere in Danndorf aber auch in den übrigen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Velpke zu verbessern. Aus diesem Grunde wurde der Bau eines Marktes in Danndorf generell angestrebt. Der konkrete Standort ergab sich aus der Verfügbarkeit und Eignung sowie der verkehrlichen Anbindung. Zudem werden hier keine hochwertigen Biotope beeinträchtigt. Standortalternativen gibt es aus diesen Gesichtspunkten in Danndorf nicht. Sinnvolle, räumliche und inhaltliche Pla- nungsalternativen stehen in der Gemeinde Danndorf nicht zur Verfügung.

F Bekanntmachung und Inkrafttreten Der vom Rat der Gemeinde Danndorf am 16.12.2020 beschlossene Bebauungsplan Sonder- gebiet Nahversorger ist am 10.03.2021 gem. § 10 Abs. 3 BauGB im Amtsblatt Nr. 16 für den Landkreis Helmstedt bekannt gemacht worden. Der Bebauungsplan ist damit am 16.12.2020 rechtsverbindlich geworden.

Danndorf, den 12.03.2021 L. S. Wilke Gemeindedirektorin

Schütz . Planungsbüro . Braunschweig . März 2021 Seite 6