18 Slow Food 05_2009

Genussreise | Die herrliche Tochter des Rheins

Unzählige Dichter haben die Mosel besungen, der erste war wohl der Römer Ausonius, dessen Epos „Mosella“ bereits im 4. Jahrhundert die Moselaner als „arbeitsfreudiges Volk und fleißig sich mühende Winzer“ beschrieb, die sich hier „auf der Höhe“ tummeln. Daran hat sich bis heute wenig geändert.

Auf ihrer Reise an die Mosel hat Barbara Goerlich nicht nur engagierte Winzer sondern auch ebensolche Köche getroffen.

Rezept Schoales

(Geriebene Kartoffeln aus dem Ofen)

Zutaten für 1 Auflaufform 3 kg festkochende Kartof- Foto © Lubentiushof feln, 2 Eier, 2 TL Salz, frisch geriebener Pfeffer, Muskat- nuss, 2 Zwiebeln, 125 g durchwachsener Speck, Öl.

Die Kartoffeln schälen, reiben und zum Abtropfen in ein Sieb geben. Danach mit den Eiern vermengen, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.

Die Zwiebeln schälen und würfeln, den Speck klein- schneiden. Beides in einer Pfanne ca. 5 Minuten anbraten und unter die Kartoffelmasse rühren. Die Mosel – la moselle – ist eine gebür- Eine Auflaufform mit Öl einfetten, den Kartoffelteig ver- teilen und im vorgeheizten Backofen bei 220 °C etwa tige Französin und eine Dame mit aufre- 2 Stunden backen, bis die Oberfläche knusprig ist. genden Kurven, für die sich schon die al- Den heißen Schoales mit Apfelmus servieren. Dazu ten Römer und Kelten begeisterten. Sie passt sowohl Kaffee als auch ein Riesling von der Mosel. hat sich ein spektakuläres Tal geschaf- fen, dessen Mäander, die Moselschleifen, weltberühmt sind. In dieser Jahrtausende Schon die Kelten besiedelten die- alten Kulturlandschaft hausten Germa- se spektakuläre Naturkulisse, die Rö- nen, Kelten und vor allem die Römer. Sie mer brachten den Weinbau. Und auch hinterließen Bau- und Kunstdenkmäler, die mittelalterlichen Feudalherren Foto © Stefan Abtmeyer, www.fishinheaven.de die heute noch erhalten sind. Die Trink- schätzten die Weine von den steilen kultur wurde ebenfalls von den Römern Hängen und bauten Burgen und Schlös- geprägt, ein bestimmtes Weinglas, der ser, die noch heute über dem Flusstal Römer, beweist das. thronen. Keltische Festungen, römische Villen, Kelteranlagen, mittelalterliche Klosterhöfe, Fachwerkhäuser, mal im- posant, mal putzig, bis zu eleganten Jugendstilvillen und den UNESCO- Welterbestätten in der ältesten deut- schen Stadt Trier. Wer an die Mosel will, muss sich entscheiden. 19 Foto © Barbara Goerlich

Vielfalt an der Mosel Schon die Römer ließen gen, Kelteranlagen und Kalkbrennereien. sich begeistern – Ruine des Klosters Stuben in Bremm. (oben) Wir könnten uns im Kanu auf dem Fluss Winzer fanden ideale Vorraussetzungen für treiben lassen oder entlang des Fluss- große Weine – Weingut Lubentiushof. (ganz links) laufs radeln auf elf verschiedenen Routen Urlaubsparadies – Familienpaddeln (unten)

Foto © Mosellandtouristik von 1.250 Kilometern Länge. Oder doch zu

Die Mosel trinkend erwandern merhin sind die einzelnen Weinlagen so oder doch lieber treiben lassen unterschiedlich wie das Moselfränkisch, Fuß über den 390 Kilometer langen Mo- das lokale „Platt“, das hier gesprochen selhöhenweg? Oder ganz individuell zu wird: von Ort zu Ort klingt und schmeckt Etwa zwischen 47 Themen- und Kultur- den schönsten Orten der Region, geführt es ein bisschen anders. wanderwegen, die die Mosel-Erlebnis- von IHK-zertfizierten „WeinErlebnisBe- Wir beginnen mit den Steillagen der Route bilden. Die „Straße der Römer“ gleitern“? Eine weitere Variante schlägt Terrassenmosel. Dort ist das Ende 2008 führt vorbei an 120 Schätzen – in Museen, Ökowinzer Rudolf Trossen vor: „Die Mosel gegründete Convivium Rhein-Mosel mit Römischen Villen, Tempeln und Grabanla- trinkend erwandern“, lautet sein Tipp. Im- Leiter Martin Fuchs aus Andernach aktiv. 20 Slow Food 05_2009 Foto © Thosten Blum Foto © Barbara Goerlich

Highland Cattle Hochlandrind wohl die Stollenbacken in der handwerklich arbei- viele andere originelle Touren – abseits älteste europäische Rinderrasse. tenden Bäckerei Herres in Neuwied steht üblicher Touristenpfade – organisiert die Patenkind Slow Food kümmert sich um ebenso auf dem Programm wie Besuche begeisterte Moselanerin Petra Kessler-Ha- Reben in Steillagen. bei den schottischen Highland Cattle genau: per Paddel, Pedal oder per Pedes. Hochlandrindern auf Schloss Schöneck bei Boppard. Auf das Biofleisch dieser Steillagen Wein Im Weinberg der Rebstockpatenschaften wohl ältesten europäischen Rinderrasse In der Landeshauptstadt Mainz regiert von Slow Food hoch über Traben-Trarbach, setzen auch Top-Gastronomen der Region Kurt Beck. An der Mosel regiert der Ries- zwischen Trier und Koblenz, bekommen wie Thomas Balmes in seiner gemütlichen ling. Die Moselaner sind wahre Riesling- wir nochmal einen Eindruck von den Steil- „Halferschenke“ in Dieblich. spezialisten, viele Winzer haben sich hun- lagen. Bei Steigungen bis zu 70 Grad müs- Susanne Barth vom Weingut dertprozentig dem Riesling verschrieben. sen Winzer hart im Nehmen und wahre Lubentius­hof – fünf Hektar Steillagen! – Obwohl auch andere Rebsorten Zuwächse Bergsteiger sein, um ihre Arbeit zu verrich- empfiehlt eine fünfstündige Wanderung verzeichnen, vor allem Rotwein mit Dorn- ten, heißt es. Die Steigungen sind so dra- über den Schwalberstieg. Dieser Mosel- felder und Spätburgunder. dramatische Steigungen und Traumpfad führt über dschungelartige Rieslinge brauchen Schieferböden, Handarbeit schmeckt man Pfade und Bachtäler zu phantastischen wie sie die Mosel hat, Steilhänge mit in- Aussichten bei der Mönch-Felix-Hütte. Wer tensiver Sonnenbestrahlung, eine lange matisch, dass sich schon mancher Winzer den Einkehrschwung lieber ohne Wan- Verweildauer – und besessene Winzer. in den Tod gestürzt hat. Der späteren, be- derung bei Kultur und Kulinaria einlegt, Schiefer bietet den mineralstoffreichen sonders hohen Weinqualität kommt aber sollte die „Gutsschänke Schaaf“ in Win- und wärmespeichernden Untergrund für auch noch die selektive Handlese zugute, ningen besuchen. Die Kunstgalerie im alten die Rebstöcke, deren Wurzelwerk tief sozusagen Grundvoraussetzung und i-Tüp- Kelterhaus mit wechselnden Ausstellungen in den Fels reicht. Die Gefahr des Aus- felchen in einem. Das Ergebnis: Top-Weine steht den Krea­tionen aus Küche und Keller trocknens der Rebstöcke besteht daher von Top-Winzern – allerdings oft auch zu nicht nach. selbst bei extremen Hitzeperioden nicht. Top-Preisen. Denn die Bewirtschaftung Auf den Spuren der Kräuterhexen und Die Sonne scheint im Jahresschnitt über der Steillagen ist natürlich teuer, so teuer unter Anleitung Wildkräuter suchen und 1.500 Stunden bei vergleichsweise ho- wie in kaum einem anderen Anbaugebiet zu einem schmackhaften Menü verwan- hen Niederschlägen. Dieser „Kampf der Deutschlands. deln, und dabei „Slow Food“ in Perfek- Reben“ mit den natürlichen Vorausset- So werden seit Jahren immer häufiger tion erleben? Die Mosel bietet auch das: zungen der Lage (Terroir) erbringt zwar ge- Weinberge stillgelegt, weil ihre Bewirt- Nach einer Wildkräuter-Wanderung durch ringe Erntemengen, allerdings mit außer- schaftung zu mühsam ist. Hier kommen Wald und Weinberge rund um Zell werden gewöhnlich hoher Qualität der frucht- und die Slow Food Rebstockpatenschaften die Zutaten, die im „Schneckenhaus“ in- aromareichen, filigranen Weine. „Steilla- zur Rettung und Pflege wertvoller, aufge- mitten der Weinberge geschnippelt, ge- gen bringen eine Qualität hervor, die die lassener Weinberge in Steil- und Steilst­ hackt und gerührt und auf der Terrasse Ebene nicht leisten kann“, bestätigt Ru- lagen zum Tragen, die Ulrike Böcking ko- mit Traumaussicht verspeist. Solche und dolf Trossen. ordiniert. Die Leiterin des Conviviums 21 Foto © Barbara Goerlich Foto © Mosellandtouristik

Steillagen erklären Öko-Winzer Rudolf Tros- Mosel Hunsrück Eifel beackert darüber mauern bietet auch seltenen Tieren einen sen schätzt die Qualität der Steillagenweine. hinaus mit neun Winzer-Kollegen im „Klit- natürlichen Lebensraum. Steillagen erklettern können Touristen am zekleinen Ring“ eine wiederbelebte Wein- Kein Wunder, dass auch die Leiwener Bremmer Calmont-Klettersteig. lage. Sie keltern daraus gemeinsam den Winzer Annette und Nick Köwerich Mo- Riesling mit dem Namen „Bergrettung“. selbesuchern die Steillagen ans Herz le- rer können den Klettersteig über fünf Ki- Die erste gerettete Lage hat jetzt ein lokaler gen: „Klettern Sie rauf in die Weinberge, lometer hinauf absolvieren. Zwei Stun- Winzer übernommen und will ihn weiter be- fühlen Sie die Höhenangst, riechen Sie den braucht man für den Aufstieg über wirtschaften. „Ein großer Erfolg für das Pro- Sonne und Regen auf dem Schiefer, und schmale Pfade und schroffe Felsen, über jekt“, freut sich Böcking. Die nächste auf- prägen Sie sich das mit dem Geschmack Steilpassagen. Eine Nummer kleiner und gelassene Lage haben die Mitglieder des und Geruch des Mosel-Rieslings ein.“ Am weniger anstrengend ist der Kletter-Wan- Rings bereits wieder auf klassische Mosel- spektakulärsten dürfte sich dieses Gefühl derweg Erden (www.kletterweg.de) mit Einzelpfahl-Erziehung umgeschnitten. Es am Bremmer Calmont einstellen. „Euro- der berühmten Römerkelter Erden. Die braucht viele kleine Schritte, doch der An- pas steilste Einzellage“ schreiben die Win- 1998 hier entdeckte Kelteranlage ist der fang ist gemacht. Und noch etwas: Das Mi- zer, die ihren Riesling dort anbauen, stolz derzeit älteste Nachweis römischen Wein- kroklima innerhalb der Felsen und Trocken- auf die Etiketten. Schwindelfreie Wande- baus an der Mosel. 22 Slow Food 05_2009 Foto © Bellevue Foto © Weinromantikhotel Richtershof

Die Mosel lockt Urlauber Architektonisch mit einem Erker in Form einer Sektflasche (links ist über 300 Jahre alt. Dort lagern Wein- unten) und im Speisesaal (rechts oben) des schätze, darunter fast sämtliche Jahrgän-

Foto © Bellevue Hotel Bellevue und stilvoll im Weinromantik­ hotel Richtershof (oben). ge des Bernkasteler Doctor seit 1846. Ori- ginell ist auch das „Märchenhotel 1640“ Museum zum Wohnen und Schlemmen. mit seinen nach Sagenfiguren möblierten Staunend stehen Besucher vor dem 1903 Zimmern. Mitten in Bernkastel-Kues erbauten Gebäude. Sein Erkerturm hat die schläft man à la Rotkäppchen oder im Stil Form einer Sektflasche, inklusive Draht- von Max & Moritz. Auch in Cochem kön- verschluss und Korken. Die Balkone links nen Gäste sich für historisch bedeutsame und rechts stellen Champagnerkelche dar. Betten – mit heutigen Matratzen! – ent- scheiden: 1804 ruhte Napoloen im Him- museum, in dem man staunen melbett der heutigen Napoleon-Suite, in kann und auch essen darf der „Alten Thorschänke“. Auch drinnen ist bis zu den Türklinken und kleinsten Details alles original erhalten und Die Mosel bietet jedem – fast – alles. Sie aufwendig restauriert. Hotelier Matthias ist Traumziel organisierter Kaffeefahrten Ganter meistert bravourös die Gratwande- und trinkfreudiger Kegelclubs, deren Teller rung zwischen Denkmalschutz, modernem und Gläser vor allem voll sein müssen. An Komfort und schickem Design. Das „Belle- der Mosel verstopfen Motorrad-Kolonnen, vue“ ist ein Kleinod und gilt zu Recht als Camping-Karawanen und Blechlawinen die Jugend- und anderer Stil schönstes Jugendstilhotel Deutschlands. Straßen. Die meisten suchen Moselroman- Fans des Jugendstils schlägt das Herz Mit wunderbar komfortablen, sehr indivi- tik, wie sie die Mosel in reichem Maße bie- auf jeden Fall in Traben-Trarbach hoch und duellen Designerzimmern. tet: Weinberge, fleißige Winzer, hübsche höher: Das knapp 7.000 Einwohner zäh- Überhaupt haben die Hoteliers an der Orte und putzige Fachwerkhäuschen. Das lende Städtchen war vor 100 Jahren nach Mosel begriffen: Mit dem Charme der 70er eignet sich hervorragend als Kulisse für ei- Bordeaux der zweitgrößte Weinhandelsort ist heute kein Gast mehr zu locken. Hotels nen Heimatfilm, lästerte die ZEIT, und pas- Europas. Den reichen Weinhändlern saß und Winzerhöfe bieten stilvolles Wohnen se gut zu einer Region, die in weiten Teilen die Goldmark locker: Der Riesling war ein an, investieren in Wellnesslandschaften, in den Siebzigern stehen geblieben ist, bei Exportschlager und galt als exklusivster um die Saison zu verlängern, und setzen Nussbaum-Furnier und Römer. Stimmt. und teuerster Wein der Welt. Der Berliner auf anspruchsvolle Gastronomie. Sie rüs­ Einerseits. Jugendstil-Architekt Bruno Möhring bau- ten auf wie das Weinromantikhotel Rich- te ihnen imposante Villen, die noch heute tershof in Mühlheim. Im nagelneuen Spa Frischer Wind das Stadtbild prägen. Als sein Meisterstück wird Vinotherapie geboten und mit frisch Doch es gibt auch die andere Mosel. gilt das Jugendstilhotel „Clauss Feist“, das gepresstem Traubenkernöl massiert. Der Eine junge Winzergeneration hat schon heutige „Bellevue“, eine Art Jugendstil- Schieferkeller des früheren Weinguts vor über 30 Jahren Abstand genommen von der Massenproduktion alter Tage und dukte der Region. Sobald man angesichts sich auf die Herstellung individueller Spit- des Jugendstil-Ambientes im Restaurant zengewächse konzentriert. Einer davon ist „Clauss Feist“ aus dem Staunen heraus ist, Rudolf Trossen aus Kindel. Mit einer Hand- erfreuen Kreationen wie Tatar von der Him- voll junger Winzer aus den umliegenden meroder Lachsforelle mit Wildkräutern und Dörfern bildete er Ende der 1970er-Jahre Gurken-Limonenmarinade. Auch der kros- die Keimzelle des ökologischen Weinbaus. se Spanferkelrücken mit Perlzwiebel-Cas- Sie nannten sich „Club der Riesling-Radi- sis-Sauce, Rahmmöhren und Lauchspätzle kalisten“, machten gemeinsam Musik, de- römische, keltische, wilde oder monstrierten gegen Atomkraftwerke – und kochfest-rote Kräuter sorgten mit ihrem Weinstand in Wackers­ dorf auch gleich für die Verpflegung. Sie schmeckt nach mehr. Oder ein Gemüse aus schlossen sich 1984 zu einem Verband roter Gartenmelde, die selbst beim Kochen zusammen, aus dem später Ecovin her- ihre rote Farbe nicht verliert. Diese und an- vorging, der heute allein in der Moselregi- dere Kräuter bezieht der Bellevue-Koch on knapp 50 Mitglieder hat. Der Erfolg hat von „Kräuterhexe“ Maiga Werner. Wer rö- Trossen und seinen Freunden Recht gege- mische, keltische oder wilde Kräuter ver- ben: „Wir haben zwar die niedrigsten Erträ- wenden will, ist hier richtig. Sie hat sich ge, aber auch die besten Preise“, bilanziert in ihrem Naturgarten dem Erhalt seltener er heute stolz. Inzwischen ist er zwar vom oder vergessener Pflanzen verschrieben Radikalisten zu einer Art Winzer-Philosoph und arbeitet „mit Kompost, Pflanzenmulch geworden, an seinem Ziel hat nichts geän- und Liebe“. dert: Trossen will die Mosel „ökologisie- Mosel-typische Spezialitäten dagegen ren“. Bei 5.100 Winzerbetrieben noch ein sind deftig. An einem Gericht kommt man ziemliches Stück Arbeit. ganz bestimmt nicht vorbei: Gräwes. Das Den ambitionierten Mosel-Winzern ist Sauerkraut mit Kartoffelbrei vermengt. tun es inzwischen auch engagierte Gastro- Also ein Gericht, das man eher allein und nomen und Hoteliers nach, die sich auf das zuhause essen würde, als coram publico. Pfund besonnen haben, mit dem sich an An der Mosel wird es veredelt mit Kasseler der Mosel noch viel stärker wuchern ließe: vom (Bio-)Schweinerücken oder mit Zander. Ebenfalls echt Mosel sind Kartoffelsuppe neue Sterne leuchten über der und Schoales (Rezept Seite 18), ein Kartof- Mosel felauflauf mit Speck und Zwiebeln, dazu isst Der Wein, das Terroir und in ihrem Gefolge man Apfelmus. Oder Wingertspoal, mari- eine originäre regionale Küche, ganz ohne nierter und gegrillter Schweinenacken. Und Schnitzel und Viktoriabarsch und auf regio- natürlich Kartoffelwurst, die ein bisschen nale Erzeuger vertrauend. Allen voran hoch unappetitlich aussieht, aber umso besser dekorierte Sterneköche der Region wie schmeckt, und die sich Convivienleiterin Ul- Helmut Thieltges (Sonnora, 3 Sterne), Vik- rike Böcking gar als Arche-Passagierin vor- tor Bau (Perl, 3 Sterne), Oliver Probst vom stellen könnte. Dazu gesellen könnte sich Moselschild in Ürzig (1 Stern) und Harald auch der Rote Weinbergpfirsich, für des- Rüssel vom Landhaus St. Urban in sen Erhalt sich der Edel-Brenner Hubertus (1 Stern). Es tut sich also was, auch in den Vallendar und Winzer Reinhard Löwenstein Kochtöpfen. Die Auswahl ist besser gewor- vom Winninger Weingut Heymann-Löwen- den, „doch es ist noch viel Luft nach oben“, stein engagieren. finden selbst Ortsansässige. Die große Vielfalt der Mosel bringt Öko- Im Alten Kelterhaus in Wintrich kocht winzer Rudolf Trossen auf den Punkt. Er Markus Plein, tischt im früheren Stall der sagt: „Die Mosel kann‘s“. In der Tat ist alles Barone von Schorlemer ambitionierte Kü- da, was die Mosel zum lohnenswerten Ziel che auf, gelegentlich als Amuse-Bouche- genussfreudiger wie kulturell interessierter Menü in vielen kleinen Häppchen. Zu den Besucher macht. Davon müssen nur mög- Erneuerern gehört auch Bernhard Tinte- lichst viele Leute erfahren. „Alle, die in der mann, der im schmucken Bellevue-Ho- Toskana rumstiefeln, fehlen an der Mosel“, tel Küchenregie führt. Er setzt für seine sagt Trossen. Doch keine Sorge, die Mosel- leichte Frischeküche weitgehend auf Pro- Fraktion wächst. 3. Korrekturabzug - PlusC - Karte Mosel, Stand: 07.09.09, jw-stl

24 Slow Food LOHNENSWERTe Ziele Nürburg 05_2009 258 Virneburg Winningen Mayen 258 Koblenz 1 Winningen Dieblich Kobern- Lahn- 2 Dieblich, Kobern-Gondorf 257 Gondorf stein Polch 3 Niederfell / Mosel 421 Niederfell Karte © cartogis, Berlin Kelberg 9 42 4 Boppard Windhausen 410 48 61 5 Kail Dreis-Brück Kaisersesch 416 6 Cochem 49 Boppard R h 7 Gillenfeld e i Gerolstein Daun n 8 Senheim Burgen 259 9 Zell-Merl Steineberg Kail Windhausen

10 Briedel Treis-Karden 11 Reil/Mosel Cochem 257 12 Kappel 49 13 Traben-Trarbach Gillenfeld Meisburg 421 14 Kinheim 327 1 Senheim 15 Ürzig Mo sel Kastellaun 16 Bernkastel-Kues 61 17 Mülheim R h e i n l a n d - Zell-Merl 18 Brauneberg Zell 421 Reil/ Simmern/ 19 Wintrich 60 49 Mosel Briedel Wittlich Traben-T./ Kappel Hunsrück Ürzig 20 Kleinich Landscheid Wolf 21 , 50 50 53 Kinheim 22 Herl Frankfurt- Traben- Hahn Kirchberg 23 Wilzenberg-Hußweiler Wehlen Trarbach Bernkastel- Sohren Brauneberg Kues 421 Mülheim Kleinich 50 Wintrich Hetzerath Kommen 53 M o s e l Pfalz Trittenheim Simmertal Leiwen Morbach 64 Kirn 327 41 Thalfang Fischbach 1 Allenbach Trier 52 422 © cartogis, Berlin Herl Wilzenberg- Hußweiler 269 Idar-Oberstein

Adressen ÜBERNACHTEN

Förderer (F) und Mitglieder (M) von Slow Food sind 02 Im Alten Hof Maifeldstr. 10, 56330 Kobern- 21 Gutshotel Galerie-Riesling (F) mit der Schnecke gekennzeichnet. Gondorf, Tel 02607. 97 20 86, www.im-alten-hof.de Moselweinstr. 42, 54349 Trittenheim, Tel 06507. 99 00-0, www.galerie-riesling.de 03 Hotel Kastanienhof Moselstr. 47, 56332 Nieder- Essen & Trinken fell, Tel. 02607/86 80, www.kastanienhof-mosel.de Weingüter (Slow Food verbunden) 01 Gutsschänke Schaaf Fährstr. 6, 56333 Win- 11 Weingut Melsheimer (F) ningen, Tel 02606. 597, www.gutsschaenke.com Dorfstr. 21, 56861 Reil an der Mosel, 01 Weingut Heymann-Löwenstein (M) Tel 06542. 24 22, www.melsheimer-riesling.de Bahnhofstr. 10, 56333 Winningen, 02 Halferschenke Hauptstr. 63, 56332 Dieblich, Tel 02606. 19 19, www.heymann-loewenstein.com Tel 02607. 10 08, www.halferschenke.de 13 Romantik Jugendstilhotel Bellevue (F) An der Mosel 11-12, 56841 Traben-Trarbach, 03 Weingut Andreas Barth, Lubentiushof (F) 13 Die Graifen Schönste Weinstube der Region Tel 06541. 70 30, www.bellevue-hotel.de Kehrstr. 16, 56332 Niederfell/Mosel, Wolfer Weg 11, 56841 Traben-Trarbach, Tel 02607-8135, www.lubentiushof.de Tel 06541. 81 10 75, www.graifen.de 15 Ringhotel Weinhaus Moselschild Moselufer, 54539 Ürzig, Tel 06532. 939 30, www.moselschild.de 09 Weingut Kallfelz (F) 13 Jugendstilhotel „Bellevue“ (F) Hauptstr. 60-62, 56856 Zell-Merl, siehe Übernachten 16 Märchenhotel „anno1640“ (F) Tel 6542. 93 88-0, www.kallfelz.de Kallenfelsstr. 25-27, 54470 Bernkastel-Kues, 13 Harry’s Restaurant Augustastr. 7, Tel 06531. 965 50, www.anno1640.com 10 Weingut Zum Eulenturm (F) 56841 Traben-Trarbach, Tel 06541. 81 57 76, Hauptstr. 218, 56867 Briedel, www.harrys-restaurant.com 16 Weingut S.A. Prüm (M) Tel 06542. 47 02, www.zum-eulenturm.de Uferallee 25–26, 54470 Bernkastel-Wehlen, 13 Alte Zunftscheune Neue Rathausstr. 1, Tel 6531. 31 10, www.sapruem.com 13 Weingut Martin Müllen (F) 56841 Traben-Trarbach, Tel 06541. 97 37, Alte Weinstr. 2, 56841 Traben Trarbach, www.zunftscheune.de 17 Weinromantikhotel Richtershof Tel 06541- 94 70, www.muellen.de Hauptstr. 81–83, 54486 Mülheim, Tel 06534. 94 80, 16 Restaurant Graacher Tor (F) www.weinromantikhotel.de 13 Kirchengut Wolf (F) Graacher Str.3, 54470 Bernkastel-Kues, Berenbruchstr. 4, 56841 Traben-Trarbach/Wolf, Tel 06531. 46 59, www.graacher-tor.de 18 Hotel Brauneberger Hof (F) Tel 06541. 63 94, www.kirchengut-wolf.de Moselweinstr. 136, 54472 Brauneberg/Mosel, 19 Altes Kelterhaus Am Martinergarten 13, Tel 06534. 14 00, www.braunebergerhof.de 13 Weingut Richard Böcking (M) 54487 Wintrich, Tel 06534. 94 96 67, Schottstr.12-14, 56841 Traben-Trarbach, www.altes-kelterhaus.de 20 Landhaus Arnoth (F) Tel 06541. 93 85, www.weingut-boecking.de 54483 Kleinich, Tel 06536. 939 90, www.landhaus-arnoth.de Weitere Einkaufstipps 25

04 Highland-Cattle-Zucht (F) Schloss Schöneck, 56154 Boppard-Windhau- sen, Tel 06745. 581, www.highlandcattle-hunsrueck.de

19 Brennerei Hubertus Vallendar (F) Foto © Mosellandtouristik Hauptstr. 11, 56829 Kail, Tel 02672. 91 35 52, www.vallendar.de

Forellengut Rosengarten (F) Untere Neumühle 48-57, 54441 , Tel 06581. 91 99-0, www.fisch-rosengarten.de

Infos

Mosellandtouristik Kordelweg 1, 54470 Bernkastel- Kues, Tel 06531. 973 30, www.mosellandtouristik.de

www.die-mosel.de Orte, Ausflüge, Sehenswürdig- keiten, Hotels, Ferienwohnungen, Gastronomie.

www.remet.de Ferienregion Rhein-Mosel-Eifel.

www.regional-erste-wahl.de Regionale Anbieter, Erzeuger, Händler, Gastronomen.

www.der-gruene-pfad.de 25 Erzeuger zwischen Eifel 07 Ziegenkäserei Vulkanhof (F) und Hunsrück. Käse, Ziegenfleisch und Wurst im Hofladen 14 Ökoweingut Rudolf Trossen Mosel-Revolutionär Vulkanstr. 29, 54558 Gillenfeld, Tel 06573. 91 48, Bahnhofstr. 7, 54538 Kinheim, Tel 06532. 27 14, www.vulkanhof.de Weitere Web-Adressen [email protected] 12 Gerhard Stümper Erzeugergemeinschaft für www.weinerlebnisbegleiter.de 16 Weingut S.A. Prüm (M) Damwild, Eschwieserstr. 25, 55483 Kappel, siehe Übernachten Tel 06763. 26 56, www.ezg-damwild.de www.vinissima.de

21 Weingut Köwerich (F) 12 Geflügelhof Bauer Eier, Kappeler Hahn www.ecovin.de Zeller Str. 14, 55483 Kappel, Tel 06763. 24 53, Maximinstr. 11, 54340 Leiwen/Mosel, www.happy-mosel.com Tel 06507. 42 82, www.weingutkoewerich.de www.gefluegelhof-bauer.de www.msr-wein.de 20 Naturkräutergarten Maiga Werner Besichtigung Fronhofen 2, 54483 Kleinich, Tel 06536. 93 36 20, www.strasse-der-roemer.de www.naturkraeutergarten.de 06 Historische Senfmühle www.mosel-erlebnis-route.de Stadionstr. 1, 56812 Cochem/Mosel, Tel 02671. 60 76 22 Käserei Knospenhof Demeter-Betrieb mit Hof- www.traumpfade.info 67, www.senfmuehle.net laden, Baby-Beef Bergstr. 8, 54317 Herl, Tel 06500. 89 10, www.moselfestwochen.de 08 Wein Museum Schlagkamp Desoye www.knospenhof.de Zeller Str. 11-13, 56820 Senheim, Tel 02673. 43 81, www.kulturland.rlp.de www.schlagkamp-desoye.de 23 Bornwiesenhof Hußweiler Demeter-Betrieb mit (Kuh-)Milchprodukten, Fleisch und Wurst im Hofla- www.koeche-und-winzer.de den; Spezialitäten: Möhren- und Hunsrücklaibchen, www.schneckenhaus-zell.de EINKAUFEN Flammkäs’, Picknickkörbe, Käseproben Hußweilerstr. 38-40, 55767 Wilzenberg-Hußweiler, Tipps von Bernhard Tintemann, Küchenchef des Tel 06787. 711, www.bornwiesenhof-hunsrueck.de „Bellevue“ in Traben-Trarbach: