18 - Forum Landtag intern - 20.6. 1984

Ehemaliger Landwirtschaftsminister Dr. Josef Effertz mit 77 Jahren gestorben Agrarpolitiker brachte 4500 Bauernhöfen die Stromversorgung Der ehemalige Minister für Ernährung, wirtschaft fortsetzte, liquidierte er mit Landwirtschaft und Forsten des Landes der Auflösung des Landessiedlungsam­ Nordrhein-Westfalen und spätere Re­ tes das Instrumentarium der ohnehin gierungspräsident von Aachen, Dr. Jo­ mißglückten Bodenreform. sef Effertz (F.D.P.), ist im Alter von 77 Obwohl Natur und Tiere bei ihm obenan Jahren verstorben. Effertz war als Nach­ standen - er begründete u. a. als Stif­ folger der CDU-Landwirtschaftsminister tung des Landes eine Forschungsstelle Heinrich Lübke und Johannes Peters im für Wildhege und Wildschadensverhü• Kabinett des damaligen SPD-Minister­ tung - verschloß sich Effertz nicht den präsidenten Fritz Steinhoff Ressortchef Anforderungen an einen höheren tech­ und wie seine Vorgänger damit befaßt, nischen Standard in der Landwirtschaft. der Landwirtschaft im Rheinland und in Während seiner Amtszeit wurden 4500 Westfalen aus den Unzulänglichkeiten landwirtschaftliche Betriebe im Land der Nachkriegszeit den Weg in eine neu an die Stromversorgung ange­ moderne Agrarwirtschaft zu ermögli• schlossen. Die Flurbereinigung brachte chen. er in den Jahren 1956/57 mit fast 70000 Hektar auf den bis dahin höchsten Gleichzeitig blieb Effertz, geboren in Stand. Er ermöglichte Bauernhöfen den Fliesteden im Kreis Bergheim, von sei­ Einbau von Gefrier- und Waschanlagen, nem Innersten her dem bäuerlichen und zum 1. Mai 1957 konnte er stolz Stand verhaftet. Er hat damals, als das Dr. Josef Effertz verbuchen, daß die Verbraucher von Wort noch weitgehend ungebräuchlich nun an nur noch mit Tbc-freier Milch war, in seinem Amt einen selbstver­ der von 1954 bis 1961 dem Landtag versorgt würden. ständlichen Umweltschutz initiiert. Von angehörte, um eine agrarpolitische Über allem stand ihm der Bauernhof als ihm stammt der Satz: "Pferde lieb' ich Konzeption, die Vorstellungen ent­ Zeichen organischer Ganzheit, dennoch nun einmal mehr als Autos. Ein Hof sprach, die er als Mitglied agrarpoliti­ hatte er nichts mit einseitig berufsstän• ohne Pferd ist tot." scher Ausschüsse der F.D.P. auf Bun­ discher Politik zugunsten der Landwirte Grundverschieden von seinen Vorgän• des- und Landesebene miterarbeitet im Sinn. Der amtierende NRW-Minister­ gern, sowohl von Statur als auch vom und formuliert hatte. Während er die präsident Johannes Rau (SPD) hat in Wesen, bemühte sich der Diplomland­ Maßnahmen seiner Amtsvorgänger in einem Nachruf Josef Effertz' Bemühun• wirt und promovierte Tierpsychologe, der Flurbereinigung und in der Wasser- gen und Verdienste gewürdigt. E. H.

Die SPD entsendet folgende Abgeordnete Europawahl in Nordrhein-Westfalen ins Europaparlament: Dr. Katharina Fok­ Vorläufige Ergebnisse*) ke, , Magdalene Hoff, Johannes Wilhelm Peters, Dr. Klaus 10. Juni 1979 17. Juni 1984 Hänsch, Günter Topmann, Dieter Schin­ Wahlberechtigte 12284767 12661 096 zel, Mechthild Rothe, Heinz Schreiber, Dr. Wähler 8275436 7516871 Dieter Rogalla. Wahlbeteiligung 67,4% 59,4% Für die CDU wurden gewählt: Dr. Günter Davon entfielen auf die Parteien (Auswahl) Rinsche, Dr. Jochen van Aerssen, Meinolf CDU 45,8% 42,8% Mertens, Marlene Lenz, , Kurt SPD 44,6% 41,7% Malangre, Hans Poetschki, Gerd Ludwig F.D.P. 5,8% 4,2% Lemmer, Dr. Gabriele Peus, Dr. Otmar GRÜNE 3,0% 8,0% Franz, Karl-Heinz Hoffmann, Manfred Ar­ tur Ebel. ') Quelle: Landesamt tür Datenverarbeitung und Statistik Die GRÜNEN entsenden nach Straßburg: Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf.

Der Präsident des Landtags Reg~lsätze der Nordrhein-Westfalen Sozialhilfe stellt zum 1. Oktober 1984 eine/einen neu festgesetzt Der Ausschuß für Arbeit, Gesundheit, So­ FotografinIFotografen ziales und Angelegenheiten der Vertrie­ (Bilcljoumalist) benen und Flüchtlinge hat auf seiner Sit­ zung am 13. Juni 1984 unter der Leitung ein. des Vorsitzenden Helmut Brömmelhaus Die Aufgabe umfaßt die Erstellung von Aktionsfotos im laufenden Parlamentsbetrieb, (CDU) einer Rechtsverordnung des Mini­ Illustrationsfotos und Porträts in Schwarzweiß oder farbig. Erwünscht sind eine entspre­ sters für Arbeit, Gesundheit und Soziales chende Vorbildung und Kenntnisse über den Ablauf der parlamentarischen Arbeit. des Landes Nordrhein-Westfalen zuge­ stimmt, nach der die Rege/sätze der So­ Zum Arbeitsgebiet gehört: selbständige Führung eines Schwarzweiß-Labors. zialhilfe für die Zeit vom 1. Juli 1984 an Die Vergütung erfolgt nach Vc BAT. neu festgesetzt werden. Bewerbungen mit Lichtbild und tabellarischer Übersicht über die bisherige Tätigkeit werden bis zum 15. Juli 1984 erbeten an: Der monatliche Regelsatz für den Haus­ haltsvorstand und den Alleinstehenden Der Präsident des Landta,s Nordrhein-Westfalen, erhöht sich von bisher 345 um elf auf 356 Personalr.rat, Postfach 1143,4000 Düsseldorf 1. Mark. Die Regelsätze für die Haushalts- Fortsetzung Seite 19