Reserveraum Für Extremhochwasser Hördter Rheinaue
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Reeelkfnwenjn RESERVERAUM FÜR EXTREMHOCHWASSER HÖRDTER RHEINAUE Vorgezogene Maßnahmen: Neubau des Schöpfwerks Leimersheim/ Maßnahmen zur Anpassung der Binnenentwässerung südlich des Reserveraums Heft 1 Planfeststellungsantrag März 2018 Antragsteller: Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft u. Bodenschutz Neustadt an der Weinstraße Deichmeisterei / Neubaugruppe Hochwasserschutz Bearbeiter: - I - Inhaltsverzeichnis Erläuterungsbericht Seite 1 Vorbemerkungen 1 1.1 Vorhaben 1 2 Vorhabensbeschreibung 3 2.1 Neubau des bestehenden Schöpfwerkes Leimersheim 3 2.2 Verbesserung des Hochwasserschutzes von Leimersheim 4 2.3 Wiederherstellung der hydraulischen Leistungsfähigkeit im Zulaufbereich des Fischmals 4 2.4 Verbesserung des Hochwasserschutzes von Neupotz 5 2.5 Umgestaltung des Otterbaches innerhalb der Ortslage Leimersheim 5 3 Auswirkungen auf die Umwelt 6 3.1 Hochwasserschutz, Einstaudauern und Überschwemmungsgebiete 7 3.2 Grundwasser und Druckwasser 7 3.3 Gewässerstruktur 7 3.4 Sedimentmobilisierung 8 3.5 Naturschutzfachlich relevante Schutzgüter 8 3.5.1 Boden 8 3.5.2 Wasser 8 3.5.3 Pflanzen/Biotope 9 3.5.4 Tiere 10 3.5.5 Klima und Luft 10 3.5.6 Landschaft 10 3.5.7 Mensch 10 3.5.8 Kultur und Sachgüter 11 3.6 Vermeidungs-/Ausgleichskonzept 11 3.7 Altlasten 12 3.8 Kampfmittel 12 3.9 Infrastruktur 12 4 Beantragung 13 4.1 Umfang des Antrages 13 4.2 Rechtliche Grundlagen 13 4.3 Antragsteller 14 4.4 Unterhaltungspflichtiger 14 4.5 Entwurfsverfasser 15 5 Allgemeine Angaben 15 5.1 Planungsbereich und Flächeninanspruchnahme 15 5.2 Zeitraum der Realisierung 15 6 Zusammenfassung 16 - II - Lose beigefügte Pläne Plannummer Planbezeichnung Maßstab B-1.1 Übersichtslageplan Projektgebiet 1:20.000 Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd Reserveraum für Extremhochwasser Hördter Rheinaue Vorgezogene Maßnahmen: Neubau des Schöpfwerkes Leimersheim / Maßnahmen zur Anpassung der Binnen- entwässerung südlich des Reserveraums – Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren Heft 1 - Planfeststellungsantrag 1 1 Vorbemerkungen 1.1 Vorhaben Nach Fertigstellung aller vertraglich vereinbarten Hochwasserrückhaltungen am Oberrhein in Frankreich, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind die negativen Auswirkungen des Stau- stufenbaus am südlichen Oberrhein auf den Hochwasserschutz unterhalb der Staustufe Iffezheim kompensiert und die unterhalb liegende Oberrheinstrecke wieder vor einem 200-jährlichen Hochwasser geschützt. Für größere Hochwasser sind die Deiche aber nicht ausgelegt. Demge- genüber hat der Bereich der Staustufen am südlichen Oberrhein einen 1000-jährlichen Hochwas- serschutz und der Niederrhein einen Hochwasserschutz zwischen 300 und über 1000 Jahre. Aufgrund der Hochwassergefährdung und des hohen Schadenspotentials am Rhein (Schäden über 6 Mrd. € allein am Oberrhein in Rheinland-Pfalz möglich) hat die Enquete-Kommission des Landtages „Verbesserung des Schutzes vor Hochwassergefahren“ im Jahr 1995 empfohlen, alle rheinland-pfälzischen Hochwasserrückhaltungen schnellstmöglich fertig zu stellen und wo immer möglich, zusätzlichen Hochwasserrückhalteraum zu schaffen (Landtagsdrucksache 12/7090). In der Beratung der Enquete-Kommission haben es Vertreter aller Fraktionen befürwortet, die Hördter Rheinaue in die Betrachtungen über mögliche Retentionsräume einzubeziehen. Ein Aus- tausch gegen einen anderen Standort der vertraglich vereinbarten Maßnahmen soll dabei grund- sätzlich nicht in Frage kommen. Diese Empfehlungen hat der rheinland-pfälzische Landtag über- nommen und die Landesregierung aufgefordert zu prüfen, wie die Hördter Rheinaue in eine Fort- schreibung des Hochwasserschutzkonzeptes der Landesregierung einbezogen werden kann. Unter Berücksichtigung der möglichen Hochwasserverschärfung durch den Klimawandel war Ergebnis der Prüfung der Vorschlag, in der Hördter Rheinaue einen sog. Reserveraum für Ex- tremhochwasser, d. h. einen Notfall-Flutungsraum zur Abminderung extremer Hochwasser einzu- richten. Diesem Vorschlag hat der Ministerrat am 8. März 2005 zugestimmt. Der Landtag wurde mit Schreiben vom 22. März 2005 unterrichtet und das Vorhaben in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Forsten am 21. Juni 2005 von der damaligen Umweltministerin Conrad erläutert. Im o.g. Ministerratsbeschluss ist festgelegt, dass die Genehmigungsunterlagen auf Grundlage weiterer Untersuchungen zur Entscheidung der Trassenführung der rückwärtigen Deichlinie erar- beitet werden sollen. Außerdem wurden die beteiligten Ministerien gebeten, unterstützende Maß- nahmen zu prüfen. Das Umweltministerium wurde weiterhin beauftragt, einen Zeitplan für die Umsetzung vorzulegen. Diese Aufgaben wurden unter intensiver Einbindung der Stakeholder und der Betroffenen durch ein Moderationsverfahren (Abschluss März 2007) und ein Raumordnungs- verfahren (raumordnerischer Entscheid vom Mai 2018) abgearbeitet. Entsprechend der Auflagen des raumordnerischen Entscheides wurden die Fragen der ökologischen Flutung sowie der Bin- nenentwässerung in Runden Tischen diskutiert und in der Region akzeptierte Lösungen erarbei- tet. Auf dieser Basis wurde zusammenfassend eine Kostenvoranmeldung-Bau erstellt und im August 2012 vorgelegt. Der positive Ministerratsbeschluss bildet die Grundlage für die weitere planerische Umsetzung des Vorhabens. Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd Reserveraum für Extremhochwasser Hördter Rheinaue Vorgezogene Maßnahmen: Neubau des Schöpfwerkes Leimersheim / Maßnahmen zur Anpassung der Binnen- entwässerung südlich des Reserveraums – Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren Heft 1 - Planfeststellungsantrag 2 Der geplante „Reserveraum für Extremhochwasser Hördter Rheinaue“ nimmt im Einsatzfall bin- nenseits des Rheinhauptdeiches in der Rheinniederung zwischen den Gemeinden Sondernheim, Hördt, Kuhhardt und Leimersheim eine Gesamtfläche von rd. 850 ha in Anspruch. Bei einem Ext- remhochwasser, das trotz Einsatz der Hochwasserrückhaltungen den Bemessungsabfluss des Rheinhauptdeiches überschreitet, wird diese Fläche eingestaut. Das bisher in den innerhalb des Reserveraums gelegenen Flächen vorhandene Retentionsvolumen sowie das Schöpfwerk Son- dernheim-Süd stehen bei diesem Extremhochwasser nicht mehr für die Binnenseite zur Ver- fügung. Dementsprechend sind Anpassungsmaßnahmen am Binnenentwässerungssystem ein wesentli- ches Element für die Akzeptanz des Vorhabens in der Region. Die vorliegende Planung beinhal- tet alle südlich des Reserveraums erforderlichen Änderungen am Gewässersystem einschließlich dem Schöpfwerk Leimersheim. Da die hier geplanten Anpassungsmaßnahmen unabhängig vom Reserveraum herstellbar und wirksam sind, ist eine vorgezogene Realisierung möglich und im Interesse der Verbesserung des Hochwasserschutzes der Anlieger geboten. Die Antragsunterlagen beinhalten folgende Unterlagen: Zusammenfassung Technische Planung (Heft 2) Grunderwerbsverzeichnis (Heft 3) Fachgutachten Hydraulik (Heft 4) Fachgutachten Hydrogeologie (Heft 5) Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) (Heft 6) Fachbeitrag Artenschutz (Heft 7) Fachbeitrag Natura 2000 (Heft 8) Fachbeitrag Naturschutz (Heft 9) Fachbeitrag WRRL (Heft 10) Einen Überblick über die Gesamtmaßnahme gibt die Übersichtskarte (B-1.1). Aus den dargestellten Gründen hat sich der Vorhabensträger entschlossen, die Maßnahmen zur Anpassung der Binnenentwässerung südlich des Reserveraums in einem eigenen Planfeststel- lungsverfahren vorgezogen zum eigentlichen Reserveraum zu beantragen. Gegenstand des vorliegenden Antrags sind: der Rückbau / Neubau des bestehenden Schöpfwerks Leimersheim mit einer Leistungs- erhöhung von bis zu 6,6 auf 14 m³/s (Die Beantragung des Schöpfwerkes erfolgt als Er- satz für die derzeitig vorhandene Schöpfwerksleistung, die Mehrleistung wird im Hauptan- trag zum Reserveraum Hördter Rheinaue beantragt, vgl. Kapitel 2.1), die Verbesserung des Hochwasserschutzes von Leimersheim (Kapitel 2.2) die Wiederherstellung der hydraulischen Leistungsfähigkeit im Zulaufbereich des Fisch- mals (Kapitel 2.3) die Verbesserung des Hochwasserschutzes von Neupotz (Kapitel 2.4), Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd Reserveraum für Extremhochwasser Hördter Rheinaue Vorgezogene Maßnahmen: Neubau des Schöpfwerkes Leimersheim / Maßnahmen zur Anpassung der Binnen- entwässerung südlich des Reserveraums – Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren Heft 1 - Planfeststellungsantrag 3 die Umgestaltung des Otterbaches innerhalb der Ortslage Leimersheim zwischen Fisch- mal und Erlenbachmündung (Kapitel 2.5) Die Bestandteile des Vorhabens sind im Folgenden beschrieben, eine Übersicht ist aus den An- lagen und Plänen ersichtlich. In Heft 4 sind die wasserwirtschaftlichen Randbedingungen einschl. der Auswirkungen des Vorhabens zusammenfassend dargestellt. 2 Vorhabensbeschreibung 2.1 Neubau des bestehenden Schöpfwerkes Leimersheim Bei Einsatz des geplanten Reserveraumes kann der Michelsbach nicht mehr nach Norden zum Schöpfwerk Sondernheim-Süd entwässern. Daraus ergeben sich folgende Konsequenzen für die südlich gelegene Rheinniederung sowie das Schöpfwerk Leimersheim: - Die nicht mehr verfügbare Schöpfwerksleistung in Sondernheim-Süd muss durch eine hö- here Leistung am Standort Leimersheim kompensiert werden. - Das bisher innerhalb des Reserveraumes eingestaute Volumen steht nicht mehr zur Ver- fügung und führt zu einer weiteren Erhöhung der Schöpfwerksleistung am Standort Lei- mersheim. Die erforderliche Leistung wurde mittels eines hydrologisch/hydraulischen Modells ermittelt, De- tails können Heft 4 entnommen werden. Demnach ergeben sich folgende erforderliche