Dossier Kultur-Masterplan Lalden 31. März 2010 2 1. INHALT

2. EINLEITUNG ...... 5 2.1 Auftrag ...... 5 2.2 Problemstellung ...... 5 2.3 Ziel ...... 6

3. GESCHICHTE ...... 7 3.1 Der Name Lalden ...... 7 3.2 Siedlungsentwicklung ...... 7 3.3 Strukturplan Gemeinde Lalden ...... 8 3.4 Historischer Aufbau altes Dorf ...... 8

4. GRUNDLAGEN ...... 12 4.1 Definition Planungsperimeter ...... 12 4.2 Bundesinventar (ISOS) ...... 12 4.3 Kantonale Gesetzgebung ...... 13 4.4 Kommunale Gesetzgebung ...... 15 4.5 Gebäudeinventar Dorfkern ...... 17 4.6 Empfehlungen Heimatschutz ...... 18

5. ANALYSEN ...... 22 5.1 Negativräume ...... 22 5.2 Strassen, Wege und Plätze ...... 22 5.3 Landschaft und Vegetation ...... 23 5.4 Bauzonen ...... 24 5.5 Gebäude ...... 24 5.6 Belebung Dorfkern ...... 25

6. EMPFEHLUNGEN (MASTERPLAN) ...... 26 6.1 Negativräume ...... 26 6.2 Strassen, Wege und Plätze ...... 26 6.3 Landschaft und Vegetation ...... 27 6.4 Bauzonen ...... 28 6.5 Gebäude ...... 28 6.6 Belebung Dorfkern ...... 31

7 UMSETZUNG ...... 32 7.1 Negativräume ...... 33 7.2 Strassen, Wege und Plätze ...... 33 7.3 Landschaft und Vegetation ...... 34 7.4 Bauzonen ...... 34 7.5 Gebäude ...... 35 7.6 Belebung Dorfkern ...... 35

8 Fazit ...... 36 8.1 Nachwort ...... 36 8.2 Prioritätenliste ...... 36

3 4 2. EINLEITUNG

2.1 Auftrag

Auftraggeber Gemeinde 3931 Lalden

Planerteam Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den Architekturbüros: - Imboden & Partner, , (vormals Imboden & Troger) - Walliser Architekten, Brig, in Zusammenarbeit mit Klaus Troger vom Amt für Denkmalpflege des Kantons Wallis. Herzlichen Dank an Edwin Pfaffen, Historiker (lic. phil.), Büro Zeit & Raum, Brig, für Ergänzungen und Korrekturen und Claude Beauge für das Lektorat.

Aufgabe Erstellen eines Kultur-Masterplans für den Dorfkern von Lalden. Aufzeigen des kulturellen Entwicklungspotenzials im Dorfkern von Lalden. Erfassen der aufgezeigten Gedanken und Ideen anlässlich der Studie für die Trielrenovation. Bestehend aus: - Analyse und Research, Unterlagen sammeln - Urbanistische Strategieplanung und Entwicklungskonzept - Masterplan erstellen als Grundlage für Baureglement/Zonenplan unter Einbezug der Richtlinien des Heimatschutzes und der Denkmalpflege - Räumliche Definition des Dorfplatzes (Standort, Grösse, Lage) - Verkehrskonzept - Möglicher Standort Dienstleistungsstrukturen (Unterstand, Brotverkauf, Verpfle- gung, Getränke, Treffpunkt, Lebensmittel, Post, öffentliche WC-Anlage etc.) - Aufzeigen der erhaltenswürdigen Gebäude und der zur Erhaltung der Dorfstruktur wichtigen Gebäude - Prioritätenliste

2.2 Problemstellung

Stand der Dinge Im August 2009 lud die Gemeinde Lalden die Architekturbüros dreipunkt ag, Imboden&Troger und Walliser Architekten ein zu einem Projektstudienwettbewerb zu Standort und Präsentation des Triels, welcher zurzeit im baufälligen Anbau des Rit- terhauses gelagert ist. Die drei Beiträge zeigten auf, dass die Dorfproblematik ganz- heitlich anzugehen ist und dass der Triel nur ein Einzelelement innerhalb der Unter- suchung ist. Deshalb entschied sich die Jury, für den alten Dorfkern einen Masterplan ausarbeiten zu lassen, welcher den Ist-Zustand des Dorfkerns analysiert und eine Strategie zur nachhaltigen Erhaltung und Aufwertung des Dorfes aufzeigt. Die jahrzehntelange Vernachlässigung des Dorfzentrums von Lalden hat den Vorteil, dass die Dorfstruktur grösstenteils unberührt erhalten geblieben ist. Durch den gesell- schaftlichen Wandel der letzten Jahrzehnte werden etliche historische Gebäude nicht mehr genutzt. Die wertvollsten Gebäude stehen leer und drohen in wenigen Jahren zu zerfallen. Wie können die leerstehenden Gebäude genutzt bzw. umgenutzt wer- den? Wie können die Gebäude und das Dorfbild zukünftigen Generationen erhalten bleiben? Wie kann das Dorfzentrum belebt und für die Bevölkerung und Touristen attraktiver gestaltet werden?

5 Handlungsbedarf Der Kultur-Masterplan soll auf die eben gestellten Fragen eine klare und umsetzbare Antwort geben. Es ist das alte Dorf mit seinen Gassen, Brunnen, Stadeln, Ställen und Wohnhäusern, den Reben und Obstbäumen rundherum, das Lalden seine Identität gibt und als kol- lektives Gedächtnis zu erhalten ist. Die Spuren der Vergangenheit sind noch allgegen- wärtig. Der Handlungsbedarf ist jedoch sehr gross, will man verhindern, dass dieser historische Reichtum und das damit verbundene grosse Potenzial verloren geht. 1 Der Wakkerpreis ist ein durch den Schweizer Heimatschutz (SHS) verliehe- ner Preis, mit dem politische Gemeinden in der Schweiz für beispielhaften Orts- 2.3 Ziel bildschutz ausgezeichnet werden. Der Preis wird seit 1972 einmal jährlich verlie- Erhalt Erscheinungsbild hen und ist mit 20 000 Franken dotiert. Er Das Ziel des Masterplanes ist, eine Planungsgrundlage zu erstellen, welche die Po- ist nach dem Geschäftsmann Henri-Louis Wakker benannt, der dem Heimatschutz tenziale und Defizite der Siedlung aufzeigt und gestalterisch verbindliche Richtlinien einen Teil seines Vermögens vermachte. für Restaurationen, Renovationen und Neubauten innerhalb des Planungsperimeters Zu Beginn wurden vor allem Gemeinden vorgibt. geehrt, die besondere Anstrengungen für Primär dient diese Planungsgrundlage als Leitfaden für die Belebung und Entwicklung den Erhalt von historisch gewachsenen des Siedlungskerns. Ortskernen und Altstädten unterneh- men. In jüngster Zeit werden aber auch Gemeinden geehrt, die ihr Ortsbild unter Wakkerpreis einem bestimmten aktuellen Gesichts- Ziel ist ein vorbildliches Erhalten und Umnutzen des Dorfzentrums von Lalden, das punkt weiterentwickeln und aufwerten. durch eine zeitgemässe und mutige Architektur ergänzend wird. Dies kann zum Beispiel die Neunutzung Das Dorf Fläsch im Kanton Graubünden ist in mancher Hinsicht vergleichbar mit Lal- alter Industriebauten oder die gelungene den. Es hat 2010 den Wakkerpreis1 gewonnen. Verknüpfung von alter und neuer Bau- substanz sein. Das Weinbaudorf Fläsch im Churer Rheintal mit seinem Ortsbild von nationaler Bedeutung (ISOS national) steht durch die Nähe zur Autobahn unter grossem Siedlungsdruck. Um der schleichen- den Verstädterung und der baulichen Banalisierung der Agglomeration zu begegnen, beschloss der Gemeindevorstand Fläsch eine tiefgreifende Revision der bestehenden Ortsplanung aus den 90er-Jahren. Daraufhin erliessen die Behörden einen Planungs- und Baustopp, um eine grund- sätzliche Neuorientierung zu ermöglichen.

Wakkerpreis Fläsch, Graubünden Ein Leitbild wurde erarbeitet und legte die Identität Fläschs als «Schmuckstück der Bündner Herrschaft» fest. Die weitgehend intakte Dorfstruktur und die charakteristischen Obst- und Wein- gärten, die weit in den Dorfkern reichen, sollen vor Überbauungen geschützt werden. Die zu erhaltenden Flächen wurden ausgezont und gingen teilweise in Gemeindeeigentum über. Die Eigentümer erhielten dank Landumlegung Realersatz an anderer Stelle. Am Ost- und Westrand des Dorfes werden Bauzonen mit höherer Überbauungsziffer definiert. Dies erlaubt ein kontrol- liertes Wachstum, und das einmalige Ortsbild bleibt erhalten. Die Verdichtung findet also in die- sem speziellen Fall am Rande von Fläsch satt und nicht im Kern wie üblich. Die Ortsplanungsrevi- Vinothek und Kellerei sion wurde Ende 2008 von der Bevölkerung angenommen. Dieses gezielte Umzonen zugunsten einer qualitätsvollen Entwicklung des Ortsbildes ist für die Schweiz einmalig.

Die Gemeinde Fläsch setzt sich zudem dafür ein, dass Neubauten von guter architektonischer Qualität sind. Beim Baubewilligungsverfahren setzt sie vermehrt auf Beratung und Anreize. Mit dem Schulhaus des Architekten Pablo Horváth ist sie schon 1999 mit gutem Beispiel vorange- gangen. Das Wohnhaus Meuli des Architekturbüros Bearth & Deplazes, die «Casascura», ein Haus von Architekt Kurt Hauenstein oder das Weingut Gantenbein, ebenfalls von Bearth & De- Blick vom Fläscherberg auf die Gemein- de Fläsch plazes, zeugen von hohen Ansprüchen auch bei privaten Bauherrschaften.2

2 Bilder und Text: www.link-gr.ch/ news/20100119/flaesch-wakker- preis-2010/

6 3. GESCHICHTE

3.1 Der Name Lalden

Im Jahre 1218 wird die heutige Gemeinde Lalden erstmals als Laudona erwähnt. Bis zu diesem Zeitpunkt besass der Ritter Willhelm von Visp ein Zendenrecht über Lalden, welches er im gleichen Jahr an Pfarrer Matthäus von Visp abtrat. Ab dem Jahr 1218 hatte der Ort Laudona im Laufe von über 320 Jahren mehrmals den Namen gewech- selt. Von Laudun ab 1276 über Lauduna 1312, Laldon 1411, Laudon 1449, Laldun 1469 und wieder Laudona 1535. In den Gemeindestatuten von 1540 hat der Name Lalden ihre noch heute gültige Ortsbezeichnung erhalten. Vom lateinischen «laudare» abgeleitet heisst Lauduna so viel wie loben. Der schmeichelhafte Name als lobenswerte Ortschaft ist ein Name, der verpflichtet, wenn man ihm nachleben will.3

3.2 Siedlungsentwicklung

Allgemein Lalden liegt mit zusammen als einzige Gemeinde des Bezirkes Visp auf der nördlichen Uferseite der Rhone. Mit 137 Hektaren gehört Lalden zu den flächen- mässig kleinsten Gemeinden des Kantons Wallis. Um das Jahr 1800 herum hatte Lalden knapp 100 Einwohner. Im Jahre 1900 waren es bereits ca. 200. 1970 waren es schon 545 und heute sind es ca. 700 Einwohner.4

Lalden um ca. 1850 Typische, stark bäuerlich geprägte Talrandsiedlung am etwas überhöhten, über- schwemmungssicheren Nordhangfuss des Rhonetals. Der Talboden wird durch die frei mäandrierende Rhone beherrscht und ist für landwirtschaftliche Zwecke nur be- schränkt nutzbar.

Siegfriedkarte 1:50 000/1882

Lalden von ca. 1900 bis ca. 1975 Nach der ersten und zweiten Rhonekorrektur (1863–1897 bzw. 1928–1961) wird der flache Talboden zwischen Berghang und Rhone durch die Eindämmung der Rhone sowie die Entwässerung des Bodens für intensiveren Acker- und Gartenbau nutzbar. Ab den 1950er und 1960er-Jahren verlagert sich die Siedlungstätigkeit Laldens zuse- hends vom Dorfkern weg in diese entwässerte Talebene. Am westlichen Gemeinde- rand nördlich der Rhone – noch auf Laldner Boden – wird überdies 1964 die Benzin- spaltanlage der Lonza in Betrieb genommen.

3 Website Gemeinde Lalden/ Chronik/Geschichte www.lalden.ch

4 Website Gemeinde Lalden/ Landeskarte 1:50 000/1961 Chronik/Geschichte und/Neuzeit www.lalden.ch

7 Lalden ab 1975 1974–1975, Bau der Laldner Kirche durch das Architekturbüro Zurbriggen & Baum, Visp, auf Hügelsporn oberhalb südwestlichem Dorfrand. Beginn der Bebauung des Berghanges oberhalb der alten Dorfsiedlung nach Bau der Strasse vom alten Dorf- platz zum BLS-Bahnhof Lalden. Zögerliche Verdichtung der Streusiedlung im Talgrund zwischen dem Berghang im Norden, den Lonzawerken im Westen, dem alten Dorfkern im Osten und der Rhone im Süden.

Landeskarte 1:25 000/1978

3.3 Strukturplan Gemeinde Lalden

Der Strukturplan5 (Ist-Zustand) zeigt die Qualitäten und Potenziale von Lalden. Ein- gespannt zwischen zwei Zugslinien (BLS-Lalden/SBB Visp) und in der Nähe der Kan- tonsstrasse (Brig–Visp) ist Lalden regional gut erschlossen. Lalden wird durch eine Strasse erschlossen, die in einem grossen Bogen der westli- chen Peripherie entlang führt. Der zweite Erschliessungsweg wird von der Zufahrts- strasse zur Station der BLS gebildet, die beim alten Dorfplatz abzweigt.6 Die BLS-Wanderroute, die nationale Veloroute Nummer 1 (Gletsch–Genfersee), die Nähe zum Thermalbadeort Brigerbad und die geschützten Naturzonen binden Lalden in ein touristisch interessantes Umfeld ein und geben dem Standort hohe Qualität. Die Wohnsiedlung ist im Süden in eine Landwirtschaftszone eingebettet und wird im Norden vom Berghang der sonnigen Halden begrenzt, wodurch sie als Insel im grünen Umfeld steht. Dieser Effekt wird noch verstärkt durch die klare Abgrenzung durch die 5 Siehe Plan 3.3: Strukturplan Lalden Rhone. Die Industriezone wird durch die gleiche Landwirtschaftszone und einem in Planung befindlichen Grüngürtel von der Wohnzone abgeschottet. 6 Quellen: ISOS-Qualifikation Lalden, 1976 - Notizen zur Siedlungsentwicklung - Zur Ortsgestalt 3.4 Historischer Aufbau altes Dorf 7 Siehe Plan 3.4: Historischer Aufbau Der Plan Historischer Aufbau7 zeigt die ursprüngliche Positionierung der Wohnhäuser an der rechten Seite der Dorfstrasse, am Fuss des Hügelsporns, wodurch die spezifi- schen Quartiere im Bach und der alte Dorfplatz geformt wurden. Das Quartier um den neuen Dorfplatz gehört zum ältesten Teil des Dorfes, umrandet durch das Steinhaus (14. Jh.), Erpenhaus und Burgerhaus (Anfang 18. Jh.) und Kapelle (17 Jh.). Auf der linken Seite der Dorfstrasse entlang der Quergassen der Dorfstrasse (z.B. Steingasse) und zwischen den Wohnhäusern befinden sich die Ökonomiebauten. Die öffentlichen Nutzbauten Backhaus, Waschhaus, Mühle und Schützenhaus bilden im Norden einen Siedlungsabschluss mit eigener Identität. Kirche und Kapelle auf dem Hangsporn formen im Süden die signifikante Silhouette Laldens. Hiernach folgt ein Kurzbeschrieb der historischen Bautypen, welche aus Lalden ein unverkennbares Bauerndorf machen. Das Ziel dieser Auflistung ist nicht eine detaillierte Beschreibung jedes Einzelbaus, Steingasse Bild: Walliser Architekten sondern die komplexe Vielschichtigkeit der wertvollen Bausubstanz aufzuzeigen.

8 3.4.1 Bauten von öffentlicher Bedeutung

Josefskapelle (1) 1666: Bau der Josefskapelle von der Dorfgemeinschaft 1855: Erdbeben 1857: 1. Renovation 1899: 2. Renovation 1977: 3. gründliche Restaurierung und Anbringen einer neuen Turmspitze

Kirche (2) Die wachsende Einwohnerzahl und der lange und gefahrvolle Kirchweg nach Visp weckten den Wunsch nach einer eigenen Pfarrei. 1962: Entscheid der Urversammlung von Lalden für die Gründung einer eigenen Pfarrei. 1965: Bischof Nestor Adam erhebt Lalden zur selbstständigen Pfarrei. 1970: Architekturbüro Zurbriggen & Baum, Visp, gewinnt mit dem Projekt 333 den Wettbewerb für die Kirche. 1974: Grundsteinlegung der neuen Kirche 1976: Einweihung der Kirche von Landesbischof Nestor Adam

Burgerhaus (3) Das Burgerhaus stammt aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. In der Burgerstube ist die Jahreszahl 1744 erwähnt. Im Burgerhaus ist die Gemeindeverwaltung, der , ein Milchkeller und der Josefskapelle (1) Burgerkeller untergebracht. Bild: Walliser Architekten

Zehntenstadel (4) Zehntenstadel finden sich in verschiedenen Gemeinden, so z.B. auch in und Ausserberg. Er diente als Ort zur Entgegennahme der Naturalabgaben von den Bau- ern an die Obrigkeit. Teils verwechselt werden Zenden und Zehnten: Zenden als Ver- waltungseinheiten (5 Zenden des Oberwallis), Zehnten als Abgabe. Anhebung des Zehntenstadels in den 1960er-Jahren. Heute als Lager- und Abstell- raum, Unterstand und Garage genutzt. Kirche (2) Bild: Lalden, Peter Jossen 1979, S. 163 Backhaus, Bachhüs (5) Im Dorfteil Bach steht das Bachhüs aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Bis 1945 buken die Laldner hier ihr Roggenbrot. Das Backhaus wurde in den 1970er-Jahren renoviert und ist in all seinen Einrichtungen erhalten. Heute wird noch einmal im Jahr, zum Josefstag (Schutzpatron der Pfarrei Lalden), Brot gebacken.

Waschhaus, Büchhüs (6) Das Büchhüs ist nördlich an das Bachhüs angebaut. Zwei- bis dreimal jährlich wurde es zum Waschen von Bett- und Leinenwäsche benutzt. Die vorgewaschene Wäsche Backhaus (5) (rechts) und wurde im Büchhüs in ein grosses Holzbecken gelegt. In unmittelbarer Nähe wurde in Waschhaus (6) (links) Bild: Walliser Architekten einem Kessel bei offenem Feuer Wasser aufgeheizt. Als Waschpulver wurde Asche verwendet. Die Wäsche wurde in zugebundenem Stoffsack ins Kesselwasser gelegt und mit der Aschenlauge geschüttet. Anschliessend wurde die Wäsche gespült und zum Trocknen ausgehängt. Bauperiode: 2. Hälfte 18. Jahrhundert. Renovation in den 1970er-Jahren.

Mühle (7) Der Winterroggen wurde im Laldner Grund, im Gebiet des Kornwegs, ausgesät. Der Mühle (7) Finnubach trieb ein grosses Holzrad an. Die Wucht dieses rotierenden Rades wurde Bild: Walliser Architekten

9 auf die Mühle übertragen, in der das Korn gemahlen wurde. Heute wird noch immer in derselben Mühle das Korn gemahlen, jedoch mit elektrischem Strom. Bauperiode vor 1900.

Schützenhaus (8) Bauperiode: Ende 19., Beginn 20. Jahrhundert.

3.4.2 Wohnbauten vor 1800

Lalden besitzt einen grossen Anteil an historisch wertvollen Wohnbauten. Folgend wird Steinhaus (9) eine Übersicht der ältesten Wohnbauten Laldens gegeben, welche vor 1800 gebaut Bild: Lalden, Peter Jossen 1979, S. 198 wurden. Die Namen der alten Wohnhäuser widerspiegeln die weit zurückgehenden Familien- geschichten der Einwohner von Lalden.

Steinhaus/Ritterhaus/Burgenerhaus (9) Das Steinhaus wird erstmals Mitte des 14. Jahrhunderts erwähnt. Ursprünglicher Gilt- steinofen mit Jahrzahl 1559 wurde entwendet. Inschrift in Stubenbinne mit Jahrzahl 1740. Hinter- und Treppenhaus sind in Stein gebaut. Holzaufbau im 3. Stock. Im Anbau des Steinhauses befindet sich der Triel von Lalden. Dieser wurde bis 1940 für das Pressen von Obst wie Trauben, Äpfel und Holunder benutzt. Er ist ein wertvol- ler Zeuge der früheren bäuerlichen Selbstversorgung der Gemeinde.

3. Erpenhaus (10) 3. Erpenhaus (10) Bild: Lalden, Peter Jossen 1979, S. 184 Das 3. Erpenhaus wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts oder früher erbaut. Es besitzt eine Binneneinschrift von 1735. Wertvolle Charakteristik dieses imposanten Wohnhauses sind u.a. der ostseitig angebaute Treppenaufgang, die Art und Grösse der Fensterzeilen und der massive geschlossene Sockelbau.

Owlig- oder Oulighaus/der Hof (11) Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erbaut, mit Inschrift im 1. Stock von1520. Der Hof verdankt seinen Namen der angebauten Hofscheune an der Steingasse. Später wurde es auch Grosswyerhaus genannt.

Häusergruppe um den alten Dorfplatz: Ruffinerhaus (12), Huoter- oder Hutterhaus/Zumberghaus (13), Gorperhaus (14), 2. Erpenhaus/Erasmus Hutter Haus (15) Der Hof (11) Bild: Lalden, Peter Jossen 1979, S. 206 Das Ruffinerhaus wurde Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut, mit Inschrift im 1. Stock von 1757. Das Huoterhaus wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut, mit Inschrift im 1. Stock von 1677 und im 2. Stock von 1741. Das Gorperhaus ist das älteste dieser Häusergruppe, mit einer Inschrift von 1625. Das Erpenhaus/Erasmus Hutter Haus wurde 1717 erbaut.

1. Erpenhaus (16) Das 1. Erpenhaus entstammt der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, mit Bauerwähnung von 1583 im 1. Stock und 1723 im 2. Stock und ist das älteste der drei Erpenhäuser im Dorfkern von Lalden. In den 1980er-Jahren wurde eine Totalsanierung ausgeführt, wobei die Ursprünglich- keit des Gebäudes verloren gegangen ist. Das Gebäude wird heute als Neubau wahr- genommen.

Huoterhaus (13) Bild: Lalden, Peter Jossen 1979, S. 194

10 3.4.3 Ökonomiebauten

Das Erscheinungsbild von Lalden wird in grossem Masse geformt durch die Vielfalt an Ökonomiebauten. Man unterscheidet Speicher, Stadel und Stallscheune.

Speicher Der Speicher ist die Vorratskammer und die Schatztruhe des Bauern. Hier lagern die Getreidekörner in grossen Truhen, hier hängt getrocknetes Fleisch und Speck. Auch Kleider und Werkzeuge, Geschirre und Wertgegenstände werden hier verwahrt. Damit die Vorräte trocken und zusätzlich vor Nagetieren geschützt bleiben, steht der Spei- cher, wie auch der Stadel, vom Untergrund abgehoben auf Stützen mit Steinplatten. Die Wandbäume liegen eng aufeinander, der Gebäudekörper ist dicht gewandet. Die Türe ist verschliessbar. Je nach Topographie, Umfang der Äcker und Reichtum der Be- sitzer variieren Speicher von Kleinstbauten bis zu mächtigen Gebäuden mit mehreren Besitzern (und mehreren Türen, die ihre eigenen Schliessmechanismen aufweisen).9

Stadel Der auf Holzstützen und Steinplatten stehende Stadel dient zum Lagern und Verarbei- ten des Getreides: Korn und Roggen werden hier eingebracht, die Garben lagern im Innern des Gebäudes oder werden zum Nachreifen auf den Lauben platziert und über Speicher die Holzstangen gehängt. In der Mitte des Stadels befindet sich das Dreschtenn: Auf Bild: Lalden, Peter Jossen 1979, S. 127 diesem Boden wird das Getreide mit dem Dreschflegel oder einem dicken Holzstab gedroschen. Damit die Getreidekörner nicht verloren gehen, ist der Boden des Tenns dicht aneinandergefügt und seitlich steht manchmal ein Rand hoch. Diese Bodenbäu- me des Tenns stehen an der Eingangstüre zum Gebäude heraus und sind ein Kenn- zeichen des Stadels, das ihn von anderen Ökonomiebauten unterscheidet.10

Stallscheune Der untere Teil des Gebäudes diente jeweils als Stall für die Tiere (Kühe, Schafe, Ziegen). Der Stall kann in Holzbauweise errichtet werden, ist jedoch oft mit (mehr oder Stadel Bild: Walliser Architekten weniger verputzten) Bruchsteinmauern gebaut. Auf dem Stallteil ruht eine Scheune, in der das Heu als Wintervorrat lagert.11 Die Scheunen in Lalden weisen in der Regel bis unters Dach hochgezogene Mauer- ecken und mit Holzbrettern gefüllte Zwischenräume auf, können aber auch als Kant- holzblockbauten ausgeführt sein. Die Türen für das Einbringen und Austragen des Heus und die Treppen, die zur Scheune hochführen, sind je nach Ort und je nach Topographie verschieden angeordnet. Die Nutztiere sind noch heute ein typischer Bestandteil des Dorfbildes von Lalden und sind gleichzeitig eine Attraktion für Besucher und die Dorfbewohner.

Stallscheune Bild: Walliser Architekten

9 Zitat: Umnutzung von Ökonomiebauten, Oberwalliser Heimatschutz, Brig 2009, S. 10

10 Zitat: Umnutzung von Ökonomiebauten, Oberwalliser Heimatschutz, Brig 2009, S. 8

11 Zitat: Umnutzung von Ökonomiebau- ten, Oberwalliser Heimatschutz, Brig 2009, S. 12

11 4. GRUNDLAGEN

Zuerst wird der Planungsperimeter eindeutig festgelegt, und anschliessend werden die bestehenden Grundlagen – bestehende Gesetze und Empfehlungen – zusam- mengetragen.

4.1 Definition Planungsperimeter

Es bestehen drei offizielle Perimeter12 mit Beziehung zum alten Dorfkern von Lalden: 1. Der ISOS-Perimeter: Für die Gemeinde Lalden besteht seit 1976 das Inventar schüt- zenswerter Ortsbilder der Schweiz. Es nimmt Bezug auf den gesamten Siedlungsraum der Gemeinde. Das Ortsbild ist regional mit dem Erhaltungsziel A eingestuft, was die Erhaltung der Substanz bedeutet. 2. Die Dorfzone: Die Dorfzone umfasst den dichtgedrängten Ortskern. Die Abgrenzun- gen wurden bei der Erstellung des Zonenplans in den 1970er-Jahren vom Raumpla- nerbüro Werner Bloetzer, Visp, vorgenommen. Die Dorfzone ist nicht deckungsgleich mit der alten Baustruktur. 3. Der Steinplattenperimeter: Im Rahmen der Natur- und Heimatschutzgesetzgebung wurde in den 1980er-Jahren ein Steinplattenperimeter festgelegt. Dieser Perimeter beachtet weder die unterschiedlichen Zonen (Dorfzone, W3 und W2 und Zone für öffentliche Bauten und Anlagen), die geschlossene (bebaute) und offene (offenes Bau- land) Struktur noch die geschichtliche Entwicklung der Baustruktur mit ihren unter- schiedlichen Bedachungsmaterialien. Mit diesem Perimeter wird versucht, das Bild einer homogenen, gleichzeitig erstellten Dorfstruktur zu vermitteln. Der Planungsperimeter des Masterplans wird festgelegt durch die Überlagerung des ISOS-Perimeters, der Dorfzone und des Steinplattenperimeters, inklusive der Zone der Kapelle und Kirche. Im Masterplan wird der Begriff Dorfkern gleichgesetzt mit dem Planungsperimeter.

12 Siehe Plan 4.1: Planungsperimeter

13 Das ISOS stützt sich auf das Bun- 4.2 Bundesinventar (ISOS) desgesetz vom 1. Juli 1966 über den Natur- und Heimatschutz (NHG). Dieses verpflichtet den Bund, bei der Erfüllung Der Dorfkern von Lalden wird im Bundesinventar ISOS13 (Inventar der schützenswer- seiner Aufgaben das Inventar angemes- sen zu berücksichtigen. Im Gegensatz ten Ortsbilder der Schweiz) als Siedlung von regionaler Bedeutung mit dem Erhal- dazu hat das Inventar für private Grund- eigentümer, für Gemeinden oder Kantone tungsziel A eingestuft: d.h. Erhalten der Substanz. Dies ist im Vergleich zur «nationa- keine direkte rechtliche Wirkung, es sei len Bedeutung» ein erheblicher Unterschied. denn, der Kanton habe dem Inventar auf seiner Stufe eine entsprechende Rechts- Obwohl Lalden die Einstufung zur «nationalen Bedeutung» knapp verpasst hat, hat wirkung gegeben. seine letztlich «regionale Bedeutung» Auswirkungen u.a. auch auf die finanzielle Un- Die Rechtsgrundlagen des ISOS: Gemäss Artikel 78 der Verfassung ist der terstützung von Bund und Kanton. Bund verpflichtet, bei der Erfüllung seiner Geeignete Massnahmen für ein Gebiet mit dem Erhaltungsziel A sind: Aufgaben Rücksicht auf die Anliegen des Natur- und Heimatschutzes zu nehmen. «Er schont Landschaften, Ortsbilder, ge- Öffentlichkeit sensibilisieren schichtliche Stätten sowie Natur- und Kul- turdenkmäler; er erhält sie ungeschmä- Durch Veröffentlichen von Artikeln zu speziellen Problemen oder durch Ausstellungen lert, wenn das öffentliche Interesse es gebietet.» Um diese Pflicht, die Interes- samt Führungen an Ort (in Ortsteilen mit Bauten, die der Laie nicht für wertvoll erach- senabwägung zwischen dem Natur- und tet). Heimatschutz und den vielfältigen Auf- gaben des Bundes, seiner Anstalten und Durch Schulung (Kinder-, Erwachsenenbildung), Ausbau bestehender Fächer an Be- Betriebe sachgerecht wahrnehmen zu rufsschulen, Weiterbildung von Verwaltungspersonal in Kanton und Gemeinden. können, wird als eine Entscheidgrundla- ge das ISOS erarbeitet. Im Inventar wer- den die baulichen und landschaftlichen Detailinventar erstellen zur weiteren Abklärung von schutzwürdigen Bauten und Zusammenhänge in umfassender Art und Weise aufgezeigt. Bäumen Weitere Studien und Einzelbauinventare aufgrund des ISOS veranlassen, denn der Quelle: http://www.isos.ch/de/isos/recht.htm Schutz durch dienstbarkeitliche Verträge und Beiträge der öffentlichen Hand, z.B. an

12 der Renovation und am Umbau, sind an den Einzelbau und damit an dessen Inventa- risierung gebunden.

Subventionen für vorbildliche Um- und Ausbauten im Sinne des Ortsbildschut- zes erteilen Spezielle Fonds oder jährlichen Kredit für Sondervorhaben zuhanden der Baubera- tung oder Baukommission der Gemeinde bereitstellen (z.B. für Beiträge an spezielle Umbau- und Renovationskosten oder an erhöhten Unterhalt).

Erleichterungen gegenüber allgemein gültigen Bauvorschriften einführen Zum Erhalt von Altbauten oder Altbauteilen wohnhygienische und feuerpolizeiliche Vorschriften locker anwenden. Ausnahmen aller Art bewilligen (bezogen auf die Qua- lität des Eingriffes), Steuer- und Krediterleichterungen bei Umbauten im Sinne des Ortsbildschutzes gewähren.

Planung der öffentlichen Hand auf den Altbaubestand abstimmen Strassen möglichst kleinräumig ausbauen (minimale Abmessungen, keine Begradi- gungen, keine hohen fahrbahnparallelen Gehsteige in bäuerlichen Ortsbildern u.Ä.). Öffentliche Pärke und Plätze gemäss der in der Region üblichen Tradition belassen bzw. nur minimal gestalten (keine masstabs- und ortsfremde Möblierungen).

Vorbaulinien und rückwärtige Baulinien einführen Abbruch und Neubau durch Hauptbaulinien unattraktiv machen. Anbauten und Verbauen des Hintergeländes durch rückwärtige Baulinien vermeiden. Ausbau und Umbau ohne Mehrwertverzicht zulassen (Einführen von Vorbaulinien).

Schutzmassnahmen für Einzelbauten vorsehen Unter Schutz stellen oder durch Grundbucheintrag bzw. Dienstbarkeitsvertrag sichern.

4.3 Kantonale Gesetzgebung

Das kantonale Hinweisinventar und die Brandschutzvorschriften der VKF (Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen) gelten auf kantonaler Ebene.

4.3.1 Kantonales Hinweisinventar Auf dem Gebäudeinventar der Kantonalen Dienststelle für Hochbau, Denkmalpflege und Archäologie14 sind die schützenswerten und erhaltenswerten Gebäude eingetra- gen. Damit das kantonale Hinweisinventar als rechtskräftiges Instrument eingesetzt werden kann, muss es von der Gemeinde bzw. der Urversammlung homologiert werden.15

Schützenswerte Kulturdenkmäler (Objekte von überkommunaler Bedeutung) Diese Bauten sind aufgrund ihrer bedeutenden architektonischen oder künstlerischen Qualität oder wegen ihrer ausgeprägten Eigenschaft schützenswert. Sie sind in ih- rer inneren und äusseren Substanz und samt ihrer unmittelbaren Umgebung unge- schmälert zu erhalten. Ein ausreichender Gebäudeunterhalt ist zu gewährleisten. Ver- änderungen, insbesondere auch die Erneuerung oder die Veränderung von Farben, Materialien und Elementen wie Fenster, Fensterläden, Türen, Verputz, Holzwerk, Be- dachung usw. sind im Sinne der Denkmalpflege und in enger Zusammenarbeit mit ihr 14 Siehe Plan 4.3.1: Kantonales Ge- bäudeinventar auszuführen. 15 Siehe unter Bau- und Zonenreglement der Gemeinde Lalden, Art. 58: Schüt- zenswerte Bauten und Naturobjekte.

13 Erhaltenswerte Kulturdenkmäler (Objekte von kommunaler Bedeutung) Diese Bauten sind wegen ihrer ansprechenden Qualität, ihrer Lage oder ihrer cha- rakteristischen Eigenschaften erhaltenswert und sollen geschont werden. Erhaltens- werte Bauten sind in ihrem äusseren Bestand und mit ihren wesentlichen Strukturen möglichst zu bewahren. Falls diese Bauten integrierender Bestandteil eines ISOS- Gebiets oder einer ISOS-Baugruppe sind, sind entsprechende Umbaugesuche in Zu- sammenarbeit mit der Dienststelle für Hochbau, Denkmalpflege und Ärchäologie zu behandeln. Ein Abbruch ist nur zulässig, wenn der Nachweis erbracht ist, dass sich die Gebäudesubstanz mit verhältnismässigem Aufwand nicht erhalten lässt und wenn gleichzeitig ein bewilligungsfähiges Ersatzobjekt mit gesicherter Ausführung vorliegt. Im Falle eines Neubaus ist das Gebäude durch ein gestalterisch ebenbürtiges Objekt zu ersetzen, das Stellung und Volumen (Fassadenflucht, Geschosszahl, Firstrichtung) des ursprünglichen Gebäudes möglichst übernimmt. Allfällige Abweichungen dürfen nicht zu einer Beeinträchtigung der das Quartier bestimmenden Bebauung führen.

4.3.2 Feuerpolizei Die feuerpolizeilichen Vorschriften sind dem kommunalen Bau- und Zonenreglement übergeordnet. Der Sicherheitsbeauftragte der Gemeinde ist für deren Umsetzung ver- antwortlich.

Grundsatz beim Umbau bestehender Bauten:

Brandschutzvorschriften VKF - Die VKF-Vorschriften sind zwingend einzuhalten.

Besitzstandsgarantie - Grundsätzlich gilt beim Umbau bestehender Bauten die Besitzstandsgarantie16.

Schutzabstände (kurzer Auszug aus den VKF-Vorschriften) - Wenn beide benachbarten Aussenwände eine brennbare äusserste Schicht aufwei- sen: MFH: 10 m und EFH: 7 m - Wenn eine Aussenwand eine brennbare, die andere eine nicht-brennbare äusserste Schicht aufweist: MFH: 7.5 m und EFH: 6 m - Wenn beide Aussenwände eine nicht-brennbare äusserste Schicht aufweisen 16 Siehe 4.4 Baureglement Art. 86 MFH: 5 m und EFH: 4 m - Nebenbauten: Sofern baurechtliche Regelungen nichts anderes verlangen, sind

max. Nebenbauten (z.B. Gartenhäuser, Velounterstände, Kleintierställe, Kleinlager), die 3.00 m nicht für den dauernden Aufenthalt von Personen bestimmt sind, von den Abstands- neu vorschriften gegenüber grundstückinternen Bauten befreit, wenn ihre Grundfläche 20 m2 nicht übersteigt und darin keine gefährlichen Stoffe vorhanden sind. max. 3.00 m Feuerpolizeiliche Sonderregelungen beim Umbau bestehender Bauten - Aus gestalterischer Sicht ist die Erhöhung der Dächer äusserst problematisch – weil Neubau zwischen zwei bestehenden Bauten die Gebäudeproportionen wesentlich beeinträchtigt werden und die Materialisierung nicht authentisch ausgeführt werden kann (neue Materialien auf bestehendem histo- rischem Bruchsteinmauerwerk und Blockholz) –, kann aber im Einzelfall nach sorg- fältigem Studium ermöglicht werden (vorbehalten bleiben inventarisierte und schüt- neu zenswerte Bauten). Brandmauer

Brandmauer - Bei EFH (bis max. 1 Kochherd), inkl. deren Untergeschoss, werden keine Anforde- max. rungen an den Feuerwiderstand des Tragwerks gestellt. max. 1.00 m 1.00 m - Bei EFH gelten mit Holz verkleidete Gebäude in Beton oder Mauerwerk als nicht- brennbar. Verbindung zweier bestehender Nutz- bauten

14 - Material und konstruktive Ausführung von Bedachungen dürfen die Brandausbrei- tung nicht begünstigen und die Nachbarschaft nicht gefährden. - Die oberste Schicht von Bedachungen muss nicht-brennbar sein. Ausnahmen richten sich nach Bauart und Grösse der Bedachungen. - Ein Grenzbaurecht benötigt einen Grundbucheintrag. Dabei ist das Erstellen einer Brandmauer auf Grundstücksgrenze notwendig. - Definition der Gestaltungslinien innerhalb Bauzone erfolgt durch Gemeinde. - Verbindung zweier bestehender Nutzbauten (Ställe, Scheunen etc.)

Neubauten im historischen Dorfzentrum: - Bei Neubauten müssen die VKF-Vorschriften eingehalten werden. - Beim Abbruch eines bestehenden Gebäudes und Wiederaufbau gilt das Gebäude als Neubau, die Schutzabstände eingehalten werden.

4.4 Kommunale Gesetzgebung

4.4.1 Bau- und Zonenreglement Gemeinde Lalden Das Bau- und Zonenreglement der Gemeinde Lalden beinhaltet die im Planungspe- rimeter rechtskräftigen Gesetze. Der Planunsperimeter (Steinplattenperimeter) bein- haltet neben der Dorfzone D auch Teile der Wohnzonen W2, W3 und der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen. Architekt Christof Wyer macht im Gebäudeinventar Dorfkern darauf aufmerksam, dass die Überlappungen der Dorfzone, der Wohnzone W3 und des Steinplattenperimeters mit dem Baustil missachtenden und auf ein De- ckungsmaterial fixiertes Perimeterbild in Frage zu stellen und mit der Ortsplanung und mit den kantonalen Fachstellen zu bereinigen sei. Es wird hierbei deshalb nur auf die Artikel des Bau- und Zonenreglements eingegan- gen, die die Dorfzone betreffen.

Art. 69: Zoneneinteilung: Dorfzone D Zweck der Zone: Wohn- und kleinere Geschäftsbauten, Wahrung der erhaltenswerten Eigenart des Dorfes, Förderung einer zweckmässigen Sanierung. Bauweise: offen oder geschlossen Geschosszahl: entsprechend der Höhe der umliegenden Bauten jedoch max. Erdgeschoss + 2 Vollgeschosse. Gebäudehöhe: max. 8.50 m O.K. Fusspfette max. 10.50 m O.K. Firstpfette Grenzabstand: 1/3 der Höhe der Baute, von jedem Punkt der Fassade aus gemessen, mindestens aber 3.0 m Lärmempfindlichkeit: Stufe II

Besondere Bestimmungen: Neu-, An- oder Umbauten haben sich in Stellung, Höhe, Dachform, Proportionen, Fensteröffnungen, Material und Farbe den Bauten des Dorfkerns anzupassen. In besonderen Fällen kann der Gemeinderat im Einverständnis mit den zuständigen kantonalen Instanzen einen kleineren Grenzabstand bewilligen. Insbesondere kann er den Wiederaufbau eines Gebäudes auf dem Grundriss oder eine Nutzungsände- rung gestatten, auch wenn das Bauvorhaben den obigen Vorschriften nicht entspricht, sofern dies zu einer wesentlichen Verbesserung gegenüber der reglementarischen Bauweise beiträgt. Es dürfen dabei jedoch keine wesentlichen nachbarlichen und öf- fentlichen Interessen verletzt werden.

15 Art. 57: Schutz des Ortsbildes Bauten, Anlagen, Reklamen und Hinweisschilder dürfen Landschaften, Orts- und Strassenbilder in ihrer Grösse, Stellung, Form, Material und Farbe nicht beeinträch- tigen. Zur Verhinderung einer störenden Baugestaltung (störende Farb- oder Materi- alwahl, ortsfremde Bau- und Dachformen u.a.) können im Baubewilligungsverfahren Bedingungen und Auflagen verfügt, Projektänderungen verlangt oder die Bewilligung verweigert werden. Bauten und Anlagen sowie ihre Umgebung sind zur Wahrung ei- nes schutzwürdigen Orts- und Landschaftsbildes in gutem Zustand zu erhalten. Die zuständige Baubewilligungsbehörde kann verfügen, dass Gebäude oder andere Anlagen, die so verfallen sind, dass sie das Landschafts- und Ortsbild beeinträchtigen oder für die Öffentlichkeit eine Gefahr darstellen, wieder instandgestellt oder beseitigt werden. Der Gemeinderat kann eine dem Schutz oder der Verbesserung des Ortsbil- des dienende Umgebungsgestaltung und Bepflanzung verlangen.

Art. 58: Schützenswerte Bauten und Naturobjekte Der Gemeinderat bezeichnet in Zusammenarbeit mit den zuständigen kantonalen In- stanzen in Hinweisinventaren der Bauten und Naturobjekte, welche im Sinne von Art. 25c BZR besonders schützenswert sind. Diese Inventare sind der Öffentlichkeit zu- gänglich zu machen. Diese schützenswerten Bauten und Naturobjekte dürfen ohne Bewilligung des Ge- meinderates und ohne die Stellungnahme der kantonalen Instanzen weder abgebro- chen noch umgebaut oder entfernt werden. Der Eigentümer hat einen genügenden Gebäudeunterhalt sicherzustellen. Für Bauten, welche in Nachbarschaft von historischen oder schützenswerten Gebäu- den stehen, kann der Gemeinderat besondere Gestaltungsvorschriften erlassen.

Art. 60: Baumaterialien, Bedachung und Dachaufbauten: ... Im Bereich des im Zonenplan festgelegten Steinplattenperimeters sind nur Natur- steinplatten erlaubt. Falls für Bauvorhaben in diesem Perimeter der kantonalen Hei- matschutzkommission um allfällige Subventionen ersucht wird, dürfen vor der Subven- tionszusage keine subventionsberechtigten Arbeiten begonnen werden. Dachaufbauten, Mansardenfenster sowie Dacheinschnitte, deren Gesamtlänge jedoch 1/3 der Länge der darunterliegenden Fassade nicht überschreiten darf, sind gestattet. Der seitliche Abstand einer Dachaufbaute bis zum Gebäuderand muss mindestens 2.0 m betragen.

Art. 62: Einfriedungen, Stützmauern und Böschungen: Einfriedungen und Mauern dürfen 1.20 m nur überschreiten, wenn sie um das Mass ihrer Mehrhöhe zurückversetzt werden. Auf Stützmauern können den Durchblick nicht wesentlich behindernde Geländer von 1.20 m Höhe erstellt werden. Der Gemeinderat kann Ausnahmen von diesen Höhenvorschriften gestatten, wenn das sachliche Inter- esse vorhanden ist, insbesondere von der Gewerbe- und Industriezone sowie im stei- len Gelände. Vorbehalten bleiben die Bestimmungen der kantonalen Gesetzgebung. Böschungen von Aufschüttungen und Ablagerungen sind mit einer Neigung von höchstens 2:3 anzulegen.

Art. 85: Ausnahmebewilligungen Sofern besondere Verhältnisse oder Bedürfnisse es rechtfertigen und unter Vorbehalt kantonalrechtlicher Bestimmungen kann der Gemeinderat Ausnahmen von den Vor- schriften dieses Reglements bewilligen. Es dürfen aber keine wesentlichen nachbarli- chen und öffentlichen Interessen verletzt werden. Die Erteilung einer Ausnahmebewilligung ist insbesondere zulässig:

16 - wenn die Anwendung des Baureglementes zu einer ausserordentlichen Härte führt - für Bauten in ausschliesslich öffentlichem Interesse - für provisorische Bauten - für landwirtschaftliche Bauten Bestehende, gegen Wärmeverlust unzureichend geschützte Bauten dürfen im Rah- men einer Ausnahmebewilligung mit einer nachträglichen Aussenisolation die Grenz- und Gebäudeabstände um jenes Mass unterschreiten, welches für die gesetzlich vorgeschriebene Wärmedämmung oder für die Erfüllung der Bedingung von Minergie- häusern notwendig ist. Vorbehalten bleiben inventarisierte oder schützenswerte Bauten. Die Ausnahmebewilligung kann mit Auflagen verknüpft sowie befristet oder als wi- derrufbar erklärt werden. Setzt die Bewilligung des Bauvorhabens die Erteilung einer Ausnahme voraus, so ist in der Baueingabe ausdrücklich darum nachzusuchen. Das Ausnahmebegehren ist sodann zu begründen. Vorbehalten bleiben zusätzliche Vor- schriften der Spezialgesetzgebung.

Art. 86: Besitzstandsgarantie/Wiederaufbau Bestehende, rechtmässig erstellte Bauten und Anlagen, die den geltenden Plänen oder Vorschriften widersprechen, dürfen unterhalten, zeitgemäss erneuert, umgebaut oder erweitert werden, soweit dadurch ihre Rechtswidrigkeit nicht verstärkt wird. Bauten und Anlagen, die neuen Vorschriften und Plänen nicht entsprechen, sind nur anzupassen, wenn das Gesetz oder das Baureglement der Gemeinde dies ausdrück- lich vorsieht oder wenn es zur Wahrung der öffentlichen Ordnung geboten ist. Vorbe- halten werden die Spezialgesetzgebungen sowie Gemeindevorschriften, welche die Besitzstandsgarantie für besondere Fälle des Gemeindebaurechts regeln. Bei Zerstörung durch Brand oder andere Katastrophen ist der Wiederaufbau vom rechtmässig erstellten, den geltenden Plänen oder Vorschriften widersprechenden Bauten gestattet, wenn keine überwiegenden Interessen entgegenstehen und das Baugesuch innert fünf Jahren seit der Zerstörung eingereicht wird. Der Wiederaufbau hat dem zerstörten Bau hinsichtlich Art, Umfang und Lage zu entsprechen. Eine Än- derung hinsichtlich der alten Baute ist möglich, sofern damit eine wesentliche Verbes- serung erreicht wird.

4.5 Gebäudeinventar Dorfkern Lalden

Im Auftrag der Gemeinde Lalden wurde durch den Architekten Christoph Wyer ein Gebäudeinventar des Dorfkerns17, innerhalb des Steinplattenperimeters, erstellt. Für das Inventar wurde pro Gebäude ein Objektblatt erstellt. Pro Gebäude wurden der Ist- Zustand aufgenommen und Grundlagen für eine kommende Nutzung festgelegt. Ne- ben den statistischen Angaben, welche auf einer zusätzlichen Liste zusammengefasst sind, und einem Foto wurde jedes Gebäude mit nachfolgenden Bewertungselementen taxiert:

Geschichtswert - Stellung des Gebäudes in der Dorfgeschichte - Bezug des Gebäudes zur Region - Wichtigkeit des Gebäudes zur Dorfentwicklung - Zusammenhang Gebäude-Dorfstruktur-Natur - Authentizität zwischen Material und Gebäude

17 Gebäudeinventar Dorfkern Lalden, Architekt Christof Wyer

17 Dorfbild/Ausserortsbild - Wichtigkeit der Baute zum Ortsbild - Anteil der Baute zur Wahrnehmung des Dorfbildes - Unterstützt oder entwertet die Baute das Dorfbild - Einsatz und Bedeutung der Ausgestaltung und der Materialien

Gruppenwert/Innerortsbild - Wichtigkeit der Baute innerhalb der Gruppe, Dorfteil - Anteil der Baute zur Wahrnehmung des Gruppenbildes - Einsatz und Bedeutung der Ausgestaltung und der Materialien

Volumetrie - Ist das Gebäude als einheitliches Volumen definiert? 18 Ziele des OHS: Einem zeitgemässen - Bildet das Gebäude Zwischenräume mit den Nachbargebäuden? Heimatschutz verpflichtet, berücksichtigt die Gegenwart ebenso wie die Vergan- - Sind die Zwischenräume wahrnehmbar, erlebbar? genheit, Alltägliches ebenso wie Heraus- - Ist das Gebäude ein geometrisches Einzelvolumen? ragendes. Altes bewahren und Neues - Ist das Gebäude mit einzelnen An- und Ausbauvolumen ergänzt? gestalten, damit es auch schutzwürdig wird. Ein grundlegendes Anliegen des Baustruktur/Statik OHS ist die Sicherung der Wohn- und - Besteht eine klar ablesbare Tragstruktur? Lebensqualität der an einem Ort leben- den Menschen. - Ist die Tragstruktur gut erhalten, in gutem Zustand? - Ist die Tragstruktur durch Umbauten teilweise zerstört? Der OHS setzt sich deshalb für die Erhal- tung, Pflege und sinnvolle Nutzung erhal- Nutzungswert tens- und schützenswerter Wohn- und - Kann das Gebäude für vorhergesehenen Zweck genutzt werden? Ökonomiegebäude (Stadel, Speicher, - Gibt es Nutzwerte, die der Struktur des Gebäudes besser dienen? Ställe usw.), Gebäudegruppen, Ortsbil- der und Siedlungen, d.h. des gesamten - Ist die Nutzung aus geschichtlicher Sicht erhaltenswert? Lebensraums ein. Er berät darum auch bezüglich Gestaltung und Materialwahl Proportionen bei Sanierungen und Umnutzungen von - Stimmen Materialeinsatz und Volumen überein? traditionellen Bauten. - Wie verhalten sich die Abmessungen des Volumens? Ausserdem befasst er sich mit allen Kon- - Verhältnis der Materialanteile, Ausschnitt, Öffnungen usw. zum Gesamtvolumen fliktsituationen, welche die Gestaltung und Qualität unseres Lebensraumes be- - Ausbildung der Details im Verhältnis zum Volumen, Material und Gesamtausdruck trifft (Strassenbau, Schutzdämme, Fluss- ufer, Stromleitungen usw.). Bei kommenden Interventionen (Umbauprojekten, Renovationen und Sanierungen) Er gibt sich fachlich kompetent, offen und kann die Bewertung auf der leeren Vorlage überprüft werden. Mit jeder kommenden gesprächsbereit. Toleranz und gegensei- Veränderung sollte eine Verbesserung auf einer Skala erreicht werden. Verschlechte- tige Achtung sind ihm wichtig. rungen sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Der OHS befasst sich jedoch nicht nur mit dem gebauten Erbe, sondern setzt Diese Arbeitsgrundlage ist flexibel und offen und lässt die für eine kreative Umsetzung sich auch für eine qualitativ hochste- eines guten Projekts nötige Freiheit offen. Die erfolgreiche Nutzung für die Gemein- hende moderne Bauweise ein. Neue de kann durch eine weitreichende Kontinuität am besten gewährleistet werden, bleibt Architektur soll je nach Standort, aber aber ohne eine externe und unabhängige Fachgruppe, welche die Projekte begleitet, auch auf das räumliche, historische und kontrolliert und bewertet, Makulatur. gesellschaftliche Umfeld Rücksicht neh- men, dies jedoch ohne billige Anpassung oder Nachahmung. Zur Erhaltung des Charakters von wert- 4.6 Empfehlungen Heimatschutz vollen, traditionellen Bauten, welche saniert oder umgebaut werden, und Der Schweizer Heimatschutz, Sektion Oberwallis18, hat im November 2009 ein Vade- zur Förderung qualitätsvoller moderner mecum zur Umnutzung von Ökonomiebauten und zum Erhalten oder Umbauen von Architektur bietet der OHS kostenlose Speichern, Stadeln, Ställen und Scheunen herausgegeben. Bereits erschienen sind Beratung an oder vermittelt kompetente Fachkräfte. drei Merkblätter für stil- und fachgerechtes Restaurieren: Merkblatt 1: Ein richtiges Quelle: http://www.oberwalliserheimat- Dach über dem Kopf, Merkblatt 2: Augen, meine lieben Fensterlein und Merkblatt 3: Es schutz.ch/sites/engagement/ziele.html geht um die «Haut» sind Empfehlungen des Heimatschutzes Oberwallis.

18 Die folgenden Empfehlungen zum Unterhalt, Umbau und Renovationen von bestehen- den Altbauten sind in zwei Teilgebiete aufgegliedert, in allgemeine Empfehlungen und Empfehlungen für die Ökonomiebauten.

4.6.1 Allgemeine Empfehlungen

Mauerwerk - Bestehendes Mauerwerk renovieren und bestehenden Verputz respektieren. Keine Zement- oder synthetischen Verputze, sondern mineralische Verputze (Kalk, atmungsaktiv). - Nie ersetzte Teilstücke aus Betonmauern mit vorgeklebten Bruchsteinmauern, Natur- steinmosaiken und dergleichen kaschieren und verstecken. - Müssen in alten Bruchsteinmauern grössere Teile ersetzt werden, so ist ein Auf- mauern in der alten Technik zwar schön und dauerhaft, jedoch teuer. Sparsamen Gebrauch von Pflaster bei Natursteinmauern. Als Alternative von vorgeklebten Mau- erwerksimitationen ist Sichtbeton vorzuziehen.

Holzwände - Defekte Wandbäume mit sägerohen oder unregelmässig gehobelten Balken von der selben Holzart ersetzen, nur im äussersten Notfall mit natürlichen Mitteln farblich anpassen: die Wände nicht streichen, sondern allenfalls mit natürlichen Produkten (Terpentinöl, Leinöl, Bienenwachsprodukte usw.) schützen. Am besten jedoch ist es, die Wände von der Natur patinieren zu lassen.

Fenster - Fensterläden sind in Holz und Farbe nach ortsüblicher Ausführung oder in Holz natur auszuführen.

Türen - Bestehende Türöffnungen an Ort und Stelle und in derselben Dimension belassen. - Bestehende Türöffnungen können zum zusätzlichen Lichteinlass auch verglast wer- den; die alten Türen davor beibehalten. - Neue Türen vertikal aus roh gesägtem Holz verbrettern und mit horizontalen Verbin- dungselementen versehen.

Dächer - Innerhalb des Steinplattenperimeters sind die Dächer mit ursprünglichen Naturstein- platten einzudecken. - Steinplattendächer unregelmässig, traditionell verlegen (wilde Deckung). Keine geo- metrische und pfeilgerade Verlegung der Dacheindeckung. Neue Dachplatten sind oft zu dick und zu regelmässig geschnitten. - Auf Dünnwandigkeit der Dachkonstruktion Wert legen. Isolation (Dämmung) zwi- schen und unter die Dachsparren legen, sofern überhaupt gedämmt werden muss. - Im Grundsatz keine Dachfenster und keine Lukarnen. - Keine Schneehaken verwenden, sondern dünne runde Latten (entrindete Lärchen- stämme, ohne Splintholz, Ø 10 cm) als Schneehalter anbringen.

Lauben und Balkone - Es gibt alte Lauben mit feingliedrigen Längselementen aus gewachsenem Rundholz (Äste), die zum Dörren von Laub sowie Garten- und Äckerfrüchten dienten. Diese filigranen, leichten Konstruktionen sollen bei bestehenden Lauben, falls sie ersetzt werden müssen, identisch bestehen bleiben. - Keine massiven Geländer verwenden (Tiroler-Balkone).

19 Treppen - Bestehende gemauerte Treppen belassen. - Neue Aussentreppen vermeiden, Aufgänge ins Obergeschoss im Innenraum planen (feuerpolizeiliche Vorschriften beachten). - Bei Reparaturen einfache Holztreppen (allenfalls mit feingliedrigem diskretem Ge- länder).

Unterbau Wie Dach, Fenster und Türen bestimmt auch der Unterbau massgebend das Ausse- hen des Gebäudes. Er kann für eine künftige Umnutzung interessant werden, obschon es sich oft um kleine, finstere und niedrige Räume handelt. Ein Absenken des Innen- bodens erlaubt meistens eine komfortable Raumhöhe im Erdgeschoss, ohne dass die Giebelhöhe verändert werden muss. Diese Lösung erlaubt es auch, das natürliche Terrain um das Gebäude herum unverändert zu belassen und auch den Charakter des Gebäudes zu erhalten. Allerdings kann das Absenken des Innenbodens teure Unter- fangungen der Bruchsteinmauern erfordern. Es ist zu prüfen, ob dank einer Nutzungsvariante mit geringeren Raumhöhen das Ab- senken des Innenbodens vermeidbar ist. Im Falle des Mauerwerks sind kleine Repa- raturen der alten Bruchsteinmauer durch geübte Maurer oft kaum teurer als das kom- plette Abreissen der Mauer, das Aufbocken des Gebäudes, der Aushub für eine neue Mauer und deren Herstellung in Betonbauweise. Wo anstelle der Bruchsteinmauer einfach eine Beton- oder Zementsteinmauer hingesetzt wird, ist der Charakter des gesamten Baus zerstört. Zum Schutz vor eindringendem Wasser werden Bruchstein- mauern oft flächendeckend verputzt, in der Regel mit einem einfachen Kalkmörtel, der auch etwas unregelmässig sein darf.

Anbauten Grundsätzlich sind Anbauten sinnvoll, wo in der bestehenden Bausubstanz Platz für Serviceräume fehlt (Heizung, WC usw.). Die Anbauten sollen eher klein dimensioniert sein und die bestehenden Grössenverhältnisse respektieren. Sie sind bergseitig bzw. auf der Rückseite der Gebäude nach Möglichkeit unterirdisch zu konzipieren. Wird ein oberirdischer Anbau erlaubt, so soll sein Äusseres erkennbar sein, doch sich in das Bestehende integrieren und proportional angepasst sein. Die Hirarchie muss in diesem Fall ganzheitlich untersucht und gelöst werden. Dazu haben neue Materialien und Formen die alten Strukturen geschickt aufzunehmen. Aufgrund der feuerpolizeilichen Vorschriften sind Anbauten innerhalb des Dorfkerns in der Regel auch dann nicht realisierbar, wenn die Oberflächen nicht-brennbar ausge- führt werden. Der Abbruch bestehender Anbauten und deren Ersatz mit gleichbleiben- der Volumetrie ist nur zulässig, wenn der Neubau qualitativ dem Altbau gleichwertig ist oder einer Gestaltungsverbesserung entspricht.

Umgebung - Umgebung so belassen, wie sie ist. - Auf Wegen und Plätzen die ortsüblichen Steinquader verwenden. - Keine neuen Terrassierungen und Einzäunungen machen.

4.6.2 Empfehlungen für Ökonomiebauten

Gesamteindruck Grundsätzlich muss der Gesamteindruck des Altbaus auch bei einer Umnutzung erhal- ten bleiben. Es dürfen keine Elemente von Wohnhäusern an Stadeln, Ställen, Scheu- nen und Speichern angebracht werden. Ebenso wie das Anbringen von Wohnhaus- elementen verändert auch ein Eingriff ins Volumen das Gebäude. Erhöhungen des

20 Unterbaus oder die Aufstockung des Obergeschosses verändern den Gesamteindruck und den ursprünglichen Charakter massiv. Deshalb sind Volumenveränderungen an alten Gebäuden zu vermeiden oder möglichst gering zu halten. Um wirklich Platz und Raum zu gewinnen, sind andere Massnahmen zu ergreifen.

Mauerwerk - Oft liegen die Holzwände von Ökonomiebauten nur auf einer niedrigen Bruchstein- mauer auf. Nässe greift die Holzwände an. Zum Schutz der Wände können die berg- seitigen und seitlichen Mauern um die Höhe von einer oder zwei Balkenlagen erhöht werden.

Wände - Die Wand eines alten Ökonomiegebäudes oder Wohngebäudes darf nicht von aussen gedämmt werden. Wenn schon isoliert werden muss, dann prinzipiell nur von innen.

Öffnungen an Ökonomiebauten - Die bestehenden Öffnungen nutzen und nach Möglichkeit keine neuen Öffnungen aus dem Wandholz/Mauerwerk ausbrechen. Wenn schon neue Öffnungen, dann so kleine wie möglich. Im Holzbau längsgerichtete Öffnungen in einfacher oder maximal doppelter Wandholzhöhe (die üblich um die 25 cm beträgt). - Nie Sprossen an den neuen Öffnungen anbringen. - Nach Möglichkeit eine Verglasung mit verdecktem Rahmen vorsehen, wodurch die Fensteröffnungen quasi im Gebälk oder in der Mauer verschwinden. - Bei Holzbauten symmetrische Anordnung der Öffnungen vermeiden. - Keine massiven Umrahmungen, keine seitlichen und mittigen Fensterpfosten. - Keine Futter und Verkleidungen. Fensterbretter nur in Wandstärke anbringen. - Neue Öffnungen vollflächig und einflüglig verglasen.

Fensterläden - Bei Ökonomiebauten dürfen keine Wohnhaus-Fensterläden kopiert werden. Fenster- läden sollten in der Regel vermieden werden.

Zwischenräume - Zwischenräume, wie sie bei Stadeln und Speichern häufig vorkommen, werden weiterhin zum Lagern von Holz oder Gerätschaften verwendet. Bei Umnutzung zu Wohnzwecken wird der Zwischenraum frei gelassen und, wenn nötig, der Boden des Unterbaus abgesenkt. - Falls das Untergeschoss mit dem Obergeschoss verbunden werden muss, kann dies mit einem Treppenaufgang geschehen. - Besteht zusätzlicher Platz- und Lichtbedarf, kann in begründeten Ausnahmefällen der Raum zwischen den Stützen zurückversetzt rundum verglast werden.

Dächer - Nur in Einzelfällen hat es in Ökonomiegebäuden bestehende Kamine (Zimmerchen in Scheune gebaut). Diese werden nach wie vor durch die Rückwand ins Freie und über Dach geführt. Im Falle eines neuen Kamins wird ein schlichtes, gedämmtes Me- tallrohr im Gebäudeinnern nach oben und über Dach geführt.

Lauben und Balkone - Bei Ökonomiebauten keine neuen Balkone schaffen (Wohnhauselemente).

Treppen - Bestehende gemauerte Treppen und Scheunentreppen belassen.

21 5. ANALYSEN

Nachfolgend wird die Dorfstruktur in verschiedenen Schichten analysiert. Das Ziel dieser Analyse ist die Erfassung der Qualitäten und Probleme des Dorfkerns, um im Kapitel 6 Empfehlungen machen zu können, welche diese Qualitäten bewahren und Lösungsansätze geben, um die Problempunkte zu optimieren bzw. zu beheben.

5.1 Negativräume

Wahrscheinlich sind es eher die Leerräume der prämodernen Städte als die Gebäude, die im Gedächtnis hängen bleiben ... Aber selbst berühmte Plätze blieben unerkenn- bar, wenn ihre umschliessenden Gebäude entfernt würden.19 Im Plan Negativräume20 sind die Strassen und Plätze innerhalb des Planungsperime- ters grösstenteils klar ablesbar, auch wenn es fast keine eindeutigen Baulinien gibt. Grund dafür ist die grosse Dichte der Bebauung im Dorfkern, im Gegensatz zur ziem- lich strukturlosen Bebauung ausserhalb des Planungsperimeters. Die Ausnahme innerhalb des Planungsperimeters ist der offene Raum beim Dorfein- gang und beim neuen Dorfplatz. Hier fehlt die klare Definition, welche im Rest des Dorfes charakteristisch ist.

5.2 Strassen, Wege und Plätze

Der Plan Strassen, Wege und Plätze21 zeigt analog zum Plan Negativräume, dass die Gebäude, mit Ausnahme des Quartiers um den neuen Dorfplatz, die Strassen und Gassen begrenzen und festlegen. Die Hohfeldstrasse formt eine Grenze zwischen dem dicht bebauten alten Dorf und der lose bebauten jüngeren Wohnzone oberhalb des Dorfes. Die Strasse Dorf bildet das Rückgrat des Dorfes. Auf ihrer rechten Seite sind drei Plätze angeordnet.

5.2.1 Plätze Der Platz im Bach ist als Sackgasse der Endpunkt des Dorfes. Der alte Dorfplatz ist durch die Position des Brunnens als Platz erkennbar. Die durch- gehende Strasse zum BLS-Bahnhof und der Parzellenausschnitt schwächen jedoch ihre Funktionalität und Definition. Der neue Dorfplatz ist ungenügend definiert: Es gibt nur eine geschlossene Begren- zung durch das ehemalige Restaurant im Osten, zwei offene Begrenzungen durch die Strassen im Norden und Westen, und im Süden fehlt jede Begrenzung.

5.2.2 Parkplätze Der bestehende öffentliche Parkplatz mit umliegenden Wohnhäusern durchbricht die konsequente Anordnung von Ökonomiebauten westlich der Dorfstrasse. Dieser Park- platz ist nach Neubelebung des Dorfkerns nicht ausreichend.

5.2.3 Veloroute Die nationale Veloroute Nr. 1 (Gletsch–Genfersee) verläuft südlich vom alten Dorf, wodurch der Charme des Dorfkerns nicht wahrgenommen werden kann und die Velo- 19 Buchanan, Peter. 1993 «Oltre il mero abbellimento.» Casabella 59–98:31–33. fahrer nicht zu einem Zwischenstopp animiert werden.

20 Siehe Plan 5.1: Negativräume 21 Siehe Plan 5.2: Strassen, Wege und Plätze

22 5.2.4 Fussgängerwegnetz Das Fussgängerwegnetz teilt die Bebauungsflächen zwischen der Strasse Dorf und der Hohfeldstrasse in kleinere Bebauungsinseln auf. Die Pflanzeta Gasse hinauf zur BLS-Station im unbebauten Raum steht in Kontrast mit den Fussgängerwegen innerhalb des Planungsperimeters und bekommt dadurch eine eigenständige Kraft als idyllischer Weg zum Naherholungsgebiet oder der Wan- derroute zur Südrampe. Sie war während der bäuerlichen Bewirtschaftung wichtiger Erschliessungsweg zu den Wiesen und Weiden sowie zu den Voralpen und Alpen oberhalb von Lalden. Zudem auch als Holztransportweg wichtig. Weist auch noch Strecken mit erhaltener Pflästerung («Bicki») auf.

5.2.5 Strassenbeleuchtung Es gibt vier verschiedene, nicht aufeinander abgestimmte Strassenbleuchtungen in- nerhalb des Dorfkerns.

5.2.6 Verkehrskonzept Innerhalb des Dorfkerns sind zwei Strassen befahrbar: die Dorfstrasse und die Hoh- feldstrasse. Auf der Dorfstrasse wird die Geschwindigkeit durch Verkehrshindernisse kontrolliert. Die Dorfeinfahrt ist mit Tempo 40 gekennzeichnet. Dies gilt jedoch nur bis 1935: Lalden in Grüngürtel eingebettet zur nächsten Kreuzung. Eine Kreuzung hebt die vorgehende Tempoangabe auf, wenn Bild: Lalden, Peter Jossen 1979, S. 29 sie nicht neu gekennzeichnet ist. Die inoffizielle Tempozone 30 im Dorfkern gilt eben- falls nur bis zur nächsten Kreuzung. Daher gilt sogar nach den auf die Tempoangaben folgenden Kreuzungen Tempo 80.

5.3 Landschaft und Vegetation Stockreben 5.3.1 Grüngürtel Vor der ersten Rhonekorrektur wurden die Gebäude nur am vor Hochwasser geschütz- ten Hangrand erstellt. Der Talboden konnte vor der ersten Rhonekorrektion (also vor 1860) nur bedingt landwirtschaftlich genutzt werden, da die Rhone stark mäandrierte und es immer wieder Überschwemmungen gab. Der Boden wurde wohl mehrheitlich als Weideland bzw. teils als Wiesland genutzt. Vermutlich wurden die Obstbaumkul- turen vor allem nach der ersten Rhonekorrektion angelegt (also erst Ende 19. Jh./ Anfang 20. Jh.), wie dies auch im Unterwallis der Fall war. Pergolareben Lalden war eingebettet in einen Grüngürtel mit Reben und Obstbäumen, welche man im Plan Vegetation22 noch immer ablesen kann. Es werden zwei Arten von Rebpflanzungen in Lalden unterschieden: Stockreben und Pergolareben. Stockreben findet man im Gebiet des Finnenbachs, unterhalb der To- tenfluh, nördlich des Schulhauses und unterhalb des Radgrabens (1602 urkundlich nachgewiesen). Die für Lalden typische Pergolarebe findet man innerhalb und in un- mittelbarer Nähe des Dorfes. Misthof mit Kürbispflanzen überwachsen Obstbäume im Grüngürtel: vor allem Apfelbäume, aber auch Birn-, Kirsch-, Zwetsch- gen-, Pflaumen-, Pfirsich-, Aprikosen- und Nussbäume.

5.3.2 Öffentliche Grünflächen Beim neuen Dorfplatz und in der Umgebung der Kirche befinden sich öffentliche Baumbestände. Die Tannen bei der Kirche sind ein typisches Merkmal der Bauzeit der Kirche. Die Bäume auf dem neuen Dorfplatz können den Platz weder aufwerten noch definieren. Einzig die grosse Platane hat gewisse Standortqualitäten als Schatten- Brunnen Bilder: Walliser Architekten spender und Gestaltungselement des Platzes.

22 Siehe Plan 5.3: Vegetation

23 5.3.3 Misthöfe Typisch für Lalden sind die unzähligen Misthöfe, welche teilweise ungenutzt sind. Eini- ge Misthöfe werden als Kleingärten oder Kräutergärten genutzt oder mit Kürbis über- wachsen. Gepflegte Misthöfe werden nicht als störend empfunden und gehören zum Dorfbild von Lalden.

5.3.4 Brunnen Innerhalb des Perimeters sind noch vier Brunnen in Betrieb. Die Brunnen werden noch heute vor allem für die Tierhaltung genutzt, sind aber auch als attraktives Gestaltungs- element im Erscheinungsbild und als Touristenattraktion unbedingt zu erhalten.

5.4 Bauzonen

5.4.1 Bauzonen innerhalb Steinplattenperimeter Der Plan Bauzonen23 zeigt die vier Bauzonen innerhalb des Planungsperimeters: Dorf- zone, Wohnzone W2, Wohnzone W3 und Zone für öffentliche Bauten und Anlagen. Vergleicht man den aktuellen Zonenplan mit dem Vegetationsplan, fällt auf, dass Ers- terer erstellt wurde ohne genaue Analyse des Dorfes und seiner Vegetation. Durch das Einzonen des an den Dorfkern angrenzenden Talbodens und des oberhalb des Dorfes liegenden Hanges verschwindet dieser Grüngürtel sukzessive. Würde der heutige Zo- nenplan konsequent umgesetzt, würden die Reben und Obstbäume aus dem Ortsbild verschwinden und durch den Massstabsunterschied der Zonenwechsel (W3 vs. Dorf- zone) das Erscheinungsbild des Dorfes erheblich an Qualität verlieren.

5.4.2 Zone für öffentliche Bauten und Anlagen Der heutige gemeindeeigene Boden in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen im Dorfkern ist auf das Gemeindehaus und die Parzellen 1065 und 1068 beschränkt. Bodenreserven am strategisch wichtigen und noch unverbauten Dorfplatzumfeld sind heute nicht vorhanden. Die gemeindeeigene Fläche des Dorfplatzes weist eine L-Form auf, was eine sinnvolle Nutzung und Gestaltung heute erschwert.

5.5 Gebäude

5.5.1 Planungsinstrumente Im Kapitel 4 sind die heutigen Planungsinstrumente auf Bundes-, Kantons- und Ge- meindeebene innerhalb des Planungsperimeters umschrieben. Das Gebäudeinventar Dorfkern ist ein hervorragendes Beurteilungsinstrument, hat aber noch keine Rechts- kraft. Die Baukommission der Gemeinde prüft und beurteilt die Baugesuche und emp- fiehlt dem Gemeinderat die Gesuche zur Bewilligung bzw. Ablehnung. Die Vielzahl von Gesetzen, Normen und Empfehlungen brauchen eine klare rechtsgültige Hierarchie 23 Siehe Plan 5.4: Bauzonen und müssen konsequent umgesetzt werden.

5.5.2 Ungenutzte Gebäude Auffallend im Dorfkern von Laden ist der hohe Leerbestand der Wohn- und Ökono- miebauten.

Wohnbauten 24 Stallscheune Die geschichtliche Analyse der Wohnbauten wurde im Plan 3.4: Historischer Aufbau Bild: Lalden, Peter Jossen 1979, S. 40 gegeben. Die Qualität der Wohnbauten liegt in ihrem Geschichtswert, dem Aufbau des Dorfbil- 24 Siehe Plan 3.4: Historischer Aufbau des, dem Gruppenwert und deren Volumetrie, wie dies detailliert für jedes Haus im Ge-

24 bäudeinventar von Christoph Wyer erfasst worden ist. Etliche historisch und ästhetisch wertvolle Wohngebäude sind leerstehend und wegen dem vernachlässigten Unterhalt dem Verfall hingegeben.

Ökonomiebauten Lalden war ursprünglich ein typisches Bauerndorf, was sich aus der grossen Anzahl von Ökonomiegebäuden ablesen lässt. Durch die gesellschaftlichen Veränderungen seit dem Zweiten Weltkrieg ist ein starker Wandel in der bäuerlichen Lebenswelt ein- getreten. Die nahe gelegenen Lonzawerke und die Teranol AG bieten gute und siche- re Arbeitsplätze. Die hauptberufliche Landwirtschaft hat sich zu einer Nebenerwerbs- landwirtschaft entwickelt. Daher werden die meisten Ökonomiebauten im Dorfzentrum noch immer genutzt. Die heute geltenden Baugesetze führen dazu, dass die Tierhaltung und die gebrauch- ten Misthöfe mittel- und längerfristig aus dem Dorfbild verschwinden werden. Deshalb muss bereits heute über Nutzungsalternativen der Ökonomiebauten und der Misthöfe nachgedacht werden.

5.6 Belebung Dorfkern

Der Dorfkern von Lalden ist auffällig unbelebt. Fremde und Touristen sind heute kaum im alten Dorf anzutreffen. Die Wertschätzung des alten Dorfes ist klein. Dies ist zum einen durch den grossen Leerbestand und zum andern durch den ungenügenden Un- terhalt der attraktiven Gassen und Altbauten zu erklären. Der neue Dorfplatz erfüllt in seiner heutigen Gestaltung keine Treffpunktfunktion. Auf- grund der fehlenden Beschriftung und Wegführung wird kaum jemand in die sehens- werten Gassen und zu den interessanten Gebäuden gelockt. Es fehlt an Attraktoren und Katalysatoren.

25 6. EMPFEHLUNGEN (MASTERPLAN LALDEN)

Der eigentliche Masterplan25 vom Dorfkern Lalden setzt sich aus den nachfolgenden Empfehlungen zusammen, welche eine Antwort sind auf die im vorgehenden Kapi- tel formulierten Qualitäten, Potenziale und Probleme für die untersuchten Bereiche: Negativräume, Strassen, Wege und Plätze, Vegetation, Bauzonenplan und Gebäude. Darauf folgen allgemeine Empfehlungen zur Belebung des alten Dorfes.

6.1 Negativräume

Dem neuen Dorfplatz fehlt eine klare Platzdefinierung. Durch die Einbeziehung der im Norden und Westen angrenzenden Strassen und dem nördlich angrenzenden Vorplatz (neben Ritterhaus), bekommt der Platz im Westen und Norden eine klare Abgrenzung, weil er bis an die Gebäude anschliesst. Da bei der Gemeinde der Wunsch nach mehr Räumlichkeiten besteht, wird empfohlen, die an den heutigen Dorfplatz im Süden angrenzenden Parzellen Nr. 958, 1066, 1069, 1070, 1071, 1074, 1075 und 1076 von der Gemeinde zu erwerben. Das auf diesen Parzellen zu erstellende Gemeindegebäude definiert den Dorfplatz im Süden. Die im Dorfkern fehlenden Dienstleistungsstrukturen (Poststelle-Bankschalter, Brotverkaufs- stelle, Restaurant/Bistro/Weinbar, öffentliche WC-Anlage ) könnten teilweise in diesem Neubau und teilweise in den angrenzenden Gebäuden untergebracht werden. Die den Dorfplatz umgebenden Gebäude sind mit besonderer Vorsicht zu unterhalten bzw. instandzustellen. Es wird empfohlen, einen Wettbewerb/Studienauftrag Nr. 1 für das Dienstleistungsge- bäude und seine Positionierung auszuschreiben.

Dorfplatz mit öffentlichem 6.2 Strassen, Wege und Plätze Gebäude (rechts vorne)

6.2.1 Plätze Die vier Plätze im Dorfkern (im Bach, alter Dorfplatz, Kapellenplatz und neuer Dorf- platz) sollten gemeinsam gestaltet werden, im Zusammenhang mit den Wegen und Gassen. Im Wettbewerb/Studienauftrag Nr. 2 soll ein Gesamtkonzept für die Bepflan- zug, Beleuchtung, Möblierung, Materialisierung und Beschriftung erarbeitet werden. Die Ausführungsarbeiten könnten etappiert umgesetzt werden. Um den alten Dorfplatz aufzuwerten, sollen die nördlichen Parzellen 745 und 746 von Aufsicht Dorfplatz (grau) mit Einbezug der Gemeinde erworben und dem Platz zugeschlagen werden. des Strassenraumes und des nördlich Neuer Dorfplatz mit Einbezug der umgebenden Strassen und Gebäude und dem neu- angrenzenden Vorplatz Bilder: Walliser Architekten en Gemeindegebäude.

6.2.2 Parkierungen Der heutige Parkplatz westlich vom neuen Dorfplatz ist zentral positioniert. Er könnte durch eine schattenspendende Baumreihe aufgewertet werden. Ein zweiter zentraler Parkplatz könnte südlich vom neuen Dorfplatz vorgesehen wer- den. Durch die zusätzlichen Parkplätze würde verhindert, dass die Strassenränder und Kleinplätze mit Autos besetzt sind.

6.2.3 Veloroute Lalden liegt an der Veloroute von Gletsch zum Genfersee. Die Velofahrer sollten durch Veloland Schweiz. den attraktiven Dorfkern in beiden Richtungen geführt werden. Lalden könnte zu einer Route 1/Etappe 2 Zwischenstation für Fahrradfahrer werden (Picknick auf dem Dorfplatz, Einkehr in Re- 25 Siehe Plan 6: Masterplan Lalden staurant oder Übernachtung).

26 6.2.4 Fussgängerwege Die Fussgängerwege innerhalb vom Planungsperimeter sollten attraktiver gestaltet und unterhalten werden (Empfehlung Wettbewerb/Studienauftrag Nr. 2). Der Alpweg (Pflanzeta Gasse) und die Steingasse, welche sich oberhalb des Dorfes vereinen, und der Eggenberger Kirchweg nach Glis sind in ihrer Identität als Wege ins Grüne zu erhalten. Die Wege vom BLS-Bahnhof und vom Höhenweg-BLS-Südrampe zum alten Dorf sind als attraktive und abwechslungsreiche Fusswege zu nutzen und in den wichtigen Wanderführern (Bücher, Internet) nachzuführen, wodurch Lalden als charmanter Ausgangs- und Kreuzungspunkt Bedeutung gewinnt.

BLS-Bahnhof Lalden 6.2.5 Beleuchtung Bild: www.eriksmail.de/blsswiss.html Erstellung Beleuchtungskonzept in Plan Lumière für Strassen, Wege, Gassen und Ge- bäude integriert in Wettbewerb/Studienauftrag Nr. 2.

6.2.6 Verkehrskonzept Es wird empfohlen, das ganze Dorf, ab Ende Kantonsstrasse, Eingang Dorf, in eine Höhenweg Südrampe Wohnzone mit Tempo 30 umzuwandeln. Begegnungszone mit Tempo 20 (Vortritt Fuss- Bild: www.wandersite.ch gänger) im Bereich innerhalb des Dorfkerns (Dorfstrasse und Hohfeldstrasse).

6.3 Landschaft und Vegetation

6.3.1 Grüngürtel Die typischen Pergola- und Stockreben sowie die Trockenwiesen am Berghang um- klammern noch immer den alten Dorfkern. Es wird empfohlen, diesen Grüngürtel und Begegnungszone, Tempo 30 das Erscheinungsbild des Dorfes den kommenden Generationen zu erhalten. Im Zu- sammenhang mit der Wiederinbetriebnahme des Triels könnte ein Laldner Dorfwein und Most hergestellt und das Anbauen und Pflegen von Reben und Hochstamm-Obst- bäumen gefördert werden (Gemeindewein und Most, Arbeitsplätze, Subventionen, evtl. Zusammenarbeit mit Pro Specie Rara). Falls die Rebberge in der Bauzone W3 bleiben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sämtliche Rebberge verschwunden und ihre Parzellen überbaut sind. Um dies zu ver- hindern, wird vorgeschlagen, den Grüngürtel und die Rebparzellen im Perimeter in eine Grünzone umzuwandeln. Mit aktiver Bodenpolitik seitens der Gemeinde könnte eine

Lösung mit bestehendem Baulandaustausch innerhalb der Bauzonen erfolgen. Zone Tempo 30 Viele Rebparzellen sind sehr klein, haben längliche Proportionen und sind meist schlecht erschlossen und daher kaum bebaubar. Daher kann es Sinn machen, die Bauparzellen am Dorfrand zu positionieren, um dadurch die Qualität (Aussicht, Frei- raum, Tradition-Kultur) des Grüngürtels um den Dorfkern für die Zukunft zu erhalten und Neubauten durch besser erschlossene und geeignete Proportionen der Parzellen zu fördern.

6.3.2 Öffentliche Grünflächen Erhalten Ist-Zustand : Grüngürtel Es wird empfohlen, die öffentlichen Bepflanzungen im Gesamtkontext der Platzgestal- Bild: Walliser Architekten tungen zu untersuchen (Empfehlung Wettbewerb/Studienauftrag Nr. 2). Kirche- und Kapellenumschwung: Gestaltung mit Einbezug der bestehenden Nadel- bäume. Es ist zu überlegen, ob die Gemeinde zum Erhalt der Reben und Obstbäume beitragen könnte, indem private Pergola- und Stockreben sowie Hochstamm-Obstbäume aufge- kauft und an Weinbauern verpachtet werden, zur Produktion von Dorfwein und Most.

Kürbis auf Misthof Bild: Walliser Architekten

27 6.3.3 Misthöfe Grundsätzlich sollen die Misthöfe als Gestaltungsobjekte erhalten bleiben. Gerade für Lalden haben die Misthöfe eine gewisse identitätsstiftende Bedeutung. Stillgelegte Misthöfe können (wie bereits teilweise schon heute) als Kräuter- und Blumengärten oder als Wasserfläche (Biotop oder Pool) umgenutzt werden. Ein Wettbewerb zur Dekoration oder kreativen Umgestaltung könnte einfach umge- setzt werden. Um Strassenräume und Vorplätze bis zur Gebäudefassade aufzuweiten bzw. zu vergrössern, können Misthöfe rückgebaut werden.

6.3.4 Brunnen Die Brunnen sind ein wertvoller öffentlicher und für jeden zugänglichen Attraktor für Lalden und seine Einwohner, Gäste, Velofahrer und Wanderer. Sie stehen jeweils in Verbindung mit einer pittoresken Weg- und Platzsituation, welche gesamthaft zu erhalten und zu unterhalten ist.

6.4 Bauzonen

6.4.1 Erweiterung Dorfzone D auf Steinplattenperimeter Das Baureglement sieht für die Dorfzone besondere Bestimmungen vor. Diese sind explizit für die baulichen Veränderungen innerhalb des historischen Dorfzentrums aus- gerichtet, um das Ortsbild und dessen Qualitäten der gesamten Gemeindebevölke- rung, aber auch der Nachwelt zu erhalten. Der sorgfältig festgelegte Steinplattenperimeter, welcher ebenfalls dem Planungs- und Untersuchungsperimeter des Masterplans entspricht, umfasst eine deutlich grössere Fläche inklusive dem Bachquartier und dem Dorfeingangsquartier. Damit innerhalb des Steinplattenperimeters und Masterplans die gleichen rechtlichen Rahmenbedin- gungen gelten, wird empfohlen, die Dorfzone auf den heute geltenden Steinplattenpe- rimeter auszuweiten.

6.4.2 Zone für öffentliche Bauten und Anlagen Um die Voraussetzung für die Gestaltung des neuen Dorfplatzes und des Neubaus des öffentlichen Gebäudes am Dorfplatz zu schaffen muss die Gemeinde die Parzel- len Nr. 958, 1066, 1069, 1070, 1071, 1074, 1075 und 1076 erwerben. Diese Parzellen stehen an strategisch wichtigem Ort im Dorfkern und sind heute noch unverbaut. Diese Parzellen sind neu in die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen umzuzonen.

6.5 Gebäude

6.5.1 Planungsinstrumente/Gestaltungsbeirat Mit dem Gebäudeinventar Dorfkern verfügt die Gemeinde Lalden über ein hervorra- gendes Planungsinstrument, in welchem die Potenziale und Schwächen aller im Stein- plattenperimeter befindlichen Gebäude klar und übersichtlich aufgeführt sind. Zur Umsetzung und Nachführung dieses Gebäudeinventars und der Vorgaben des Masterplans wird ein Gestaltungsbeirat eingesetzt: Der Gestaltungsbeirat besteht aus 2 bis 3 externen Architekten. Er ist erste Kontakt- stelle bei einem Bauvorhaben in der Dorfzone, informiert anhand der Vorgaben des Masterplans über die gestalterischen Möglichkeiten und begleitet öffentliche und pri- vate Bauprojekte vom Anfangsstadium bis zur Bauabnahme. Er berät den Gemeinde- rat und empfiehlt ein Baugesuch zur Bewilligung bzw. Ablehnung. Es wird empfohlen, das Gebäudeinventar vom Dorfkern und das damit verbundene Bewertungssystem als rechtskräftiges Instrument einzusetzen durch Aufnahme ins Baureglement.

28 6.5.2 Ideen für Umnutzung bestehender Altbauten Leider wird oft davon ausgegangen, dass die Ökonomiebauten und alten Wohnhäuser nicht mehr dem Stand des modernen Wohnens entsprechen: Kleine Flächen, niedrige Raumhöhen und die Aufteilung in mehrere Miteigentumsanteile würden keine sinn- volle Nutzung mehr zulassen. Fakt ist, dass viele landwirtschaftliche Nutzbauten und Wohnbauten leerstehend sind und langsam dem Verfall hingegeben werden. Fakt ist aber auch, dass Lalden inmitten der Agglomeration Brig-Visp-Naters an attrak- tiver Lage steht. Die vielen leerstehenden Gebäude mit äusserst spannenden Räumen bieten sich für diverse neue Nutzungen und Funktionen an, welche nachfolgend auf- gelistet werden:

Umbau Wohnhaus Werlen, Münster Wohnbauten Der neue Anbau mit Badezimmer,Treppe Die Wohnhäuser eignen sich weiterhin am besten zur Wohnnutzung. Die alten Wohn- und Lauben Bild: Walliser Architekten häuser unterscheiden sich in vielen Punkten von einem Einfamilienhaus in einem ty- pischen Wohnzone: niedrige Raumhöhen, die kleinen Dimensionen der Erschliessun- gen, Fenster und Türen, die minimalen Abstände zu den Nachbarbauten, das Fehlen von Gartenfläche und grosszügige Terrassen. Deshalb ist der Umbau der bestehenden Wohnbauten für Architekten und Bauherren anspruchsvoll aber auch sehr interessant und herausfordernd um den Spagat zwischen dem Erhalten der wertvollen Bausubs- tanz und der Befriedigung der Bauherrenwünsche zu erreichen. Andere möglichen Wohnutzungen sind: Bed & Breakfast (Velofahrer, Wanderer, Aus- gangspunkt im Oberwallis), Studios für z.B. ausländische Lonza-Angestellte.

Stadel/Speicher Für den kleinen Wirtschaftsbau (Speicher, Stadel, Stall, Scheune) gibt es einfachere und billigere Lösungen als den aufwendigen Umbau zum Wohnhaus: er wird so weiter- verwendet wie bisher. Zwar lagert hier kein Getreide mehr oder es wird kein Vieh mehr gestallt, doch gibt es eine Menge Material und Gegenstände, die versorgt sein wollen: Brennholz, Skier, Möbel und Kleider, die eines Tages wieder gebraucht werden, Win- terpneus und Gepäckträger, Gartengeräte und Sportzubehör etc. Statt Lagerraum neu und teuer zu bauen, werden die bereits bestehenden Wirtschaftsbauten dazu benutzt. Das ist einfacher, schneller und billiger und entspricht dem ehemaligen Zweck der Gebäude am ehesten.

Probelokal Rüedi in umgebauter Stall- Stallscheune scheune, Gamsen - Traditionelle Scheunen können weiterhin für die Futterlagerung und für die Kleintier- Bilder: Walliser Architekten haltung genutzt werden. Hierzu sind die Gesetze des Tierschutzes und des Gewäs- serschutzes einzuhalten.26 Andere Nutzungsmöglichkeiten: - Atelierraum/Hobbyraum/Mal- oder Bastelraum - Probelokal für Einzelmusiker/Band/Ländlerkapelle/Vereinslokal - Wohnung/Studio/Ferienwohnung

Vernachlässigte Bauten Laut dem Bau- und Zonenreglement der Gemeinde Lalden, Art. 57: Schutz des Ortsbildes ... sind sämtliche Bauten und Anlagen sowie ihre Umgebung zur Wahrung eines schutzwürdigen Orts- und Landschaftsbildes in gutem Zustand zu erhalten. Die zuständige Baubewilligungsbehörde kann verfügen, dass Gebäude oder andere An- lagen, die so verfallen sind, dass sie das Landschafts- und Ortsbild beeinträchtigen Umgebaute Stallscheune in St-Leonard oder für die Öffentlichkeit eine Gefahr darstellen, wieder instandgestellt oder beseitigt Bilder: Umnutzung von Ökonomiebauten werden. S. 85 Eigentümer, die nicht bereit sind oder nicht in der Lage sind, schützens- und erhaltens- 26 Quelle: Umnutzung von Ökonomie- bauten, Oberwalliser Heimatschutz, Brig würdige Gebäude instandzustellen, könnten von der Gemeinde gezwungen werden, 2009, S.19

29 ihre Liegenschaften der Gemeinde abzutreten. Die Gemeinde müsste die Gebäude anstelle der ehemaligen Eigentümer im allgemeinen Interesse des Dorfes zum Erhalt des Erscheinungsbildes für zukünftige Generationen instandstellen bzw. könnte Inte- ressenten vermitteln, die für die Instandstellung bzw. Nutzung der Gebäude aufkom- men.

6.5.3 Baureglement

Einbezug Gestaltungsbeirat und Gebäudeinventar Dorfkern Der Einbezug des Gestaltungsbeirats und des Gebäudeinventars Dorfkern inkl. Bewertungssystem muss als rechtskräftiger Entscheidungsträger im Baureglement verankert werden. Es wird empfohlen, einen neuen Artikel hinzuzufügen:

Der Gestaltungsbeirat besteht aus 2 bis 3 externen Architekten. Er ist erste Kontakt- stelle bei einem Bauvorhaben in der Dorfzone, informiert anhand des Gebäudeinven- tars und Bewertungssystems über die gestalterischen Möglichkeiten und begleitet öffentliche und private Bauprojekte vom Anfangsstadium bis zur Bauabnahme. Er berät den Gemeinderat und empfiehlt ein Baugesuch zur Bewilligung bzw. Ableh- nung und aktualisiert das Gebäudeinventar Dorfkern.

EFH in umgebauter Stallscheune, Raron Bild: Imboden & Troger

Umbau Stallscheune in Grächen Bilder: Walliser Architekten

30 6.6 Belebung Dorfkern

Grundsätzlich geht es bei allen Empfehlungen des Masterplans darum, den Dorfkern in allen seinen Facetten attraktiver zu gestalten, das Erscheinungsbild der Gebäude, Strassen und Plätze aufzuwerten, die bestehenden Qualitäten zu erhalten und da- durch Bewohner, Gäste und Touristen anzuziehen. Viele positive Begleiterscheinungen können sich ergeben (Restaurant, Bar, Dorfwein- Degustation etc.), sobald einige der vorgeschlagenen Projekte realisiert sind. Alles zusammen macht im Dorfkern ein lebendiges und spannendes Erlebnis möglich.

6.6.1 Dorfrundgang/Triel Als roter Faden durch den Dorfkern wird ein Dorfrundgang entlang eines zusammen- hängenden Kulturweges erstellt. Der Weg verbindet die Sehenswürdigkeiten (histori- schen Gebäude) und pittoresken Plätze, Winkel und Gassen des Dorfes. An besonde- ren Tagen im Jahresverlauf werden die bäuerlichen Traditionen entlang dieses Weges wieder aufgenommen und z.B. an einem Dorffest gefeiert (Mühle, Backhaus, Wasch- haus, Schützenhaus, Triel). Am höchsten Punkt des Dorfrundgangs befindet sich der Aussichtspunkt mit Sicht über die Dächer Laldens Richtung Visp. Der Triel ist eine Sehenswürdigkeit des Dorfrundgangs gemäss Wettbewerbsprojekt der Walliser Architekten vom 19. August 2009. Die Gestaltung des Dorfrundgangs ist Bestandteil des Wettbewerbs/Studienauftrags Nr. 2 (Siehe 6.2.2 Plätze).

6.6.2 Museum/Ausstellung Ausgangspunkt und Informationsstand des Dorfrundgangs könnte ein Ausstellungs- raum in einem leerstehenden Gebäude um den Dorfplatz sein. Analog zu etlichen ähnlichen Dörfern im Wallis könnte ein kleiner Ausstellungsraum für an der Geschichte von Lalden und den bäuerlichen Traditionen interessierte Einheimische und Touristen in einem bestehenden ungenutzten Ökonomiegebäude erstellt werden. Die musea- len Gegenstände der Dorfgeschichte, Fotos, Darstellungen und Beschreibungen der Geschichte Laldens (private Leihgaben, Sammlung Gemeinde) könnten ausgestellt werden. Der Standort der Ausstellung sollte in attraktiver Lage um den Dorfplatz ange- ordnet sein (z.B. Parzellen Nr. 954/955 oder 940/941).

Aussichtspunkt Dorfrundweg Bild: Walliser Architekten

Trielmuseum Bild: http://www.wallisermuseen.ch/de/ museen/oberwallis/ eggerberg-trielmuseum/

31 7. UMSETZUNG Für eine erfolgreiche Umsetzung des Masterplanes werden zwei Organe berufen: der Gestaltungsbeirat und die IG-Dorf. Die Sensibilisierung und eine klare und regelmäs- sige Informierung der Bevölkerung ist ebenfalls notwendig.

Gestaltungsbeirat Der Masterplan soll als Ziel ein Arbeitsmittel für die Gestaltung innerhalb des Dorfkerns bilden. Für die Umsetzung und die Kontrolle ist der Gestaltungsbeirat, bestehend aus 2 bis 3 externen Architekten, zuständig, der sich verpflichtet, im Dorfkern selber nicht zu bauen (bzw. Ausstand). Sämtliche baugesuchspflichtigen baulichen Eingriffe wer- den vom Gestaltungsbeirat beaufsichtigt und bewilligt bzw. abgelehnt. Er ist erste Kon- taktperson bei einem Bauvorhaben und informiert anhand des Masterplans und des Gebäudeinventars Dorfkern über die gestalterischen Möglichkeiten und begleitet die öffentlichen und privaten Bauprojekte vom Anfangsstadium bis zur Baueingabe. Die Beratung und Begleitung durch den Gestaltungsbeirat ermöglicht einen offenen und kreativen Prozess für jede Situation im richtigen Kontext zwischen den Interessen des Bauherrn und den Interessen der Gemeinschaft unter Einbezug der einschlägigen Ge- setze, Vorschriften, Normen und Empfehlungen mit dem Hauptziel einer qualitativen Verbesserung jeder baulichen Veränderung innerhalb der Dorfzone. Fazit: Ernennung eines Gestaltungsbeirats aus 2 bis 3 externen Architekten durch den Gemeinderat.

IG - Dorf Die «Interessen-Gemeinschaft Altes Dorf Lalden» kann sich aus Dorfbewohnern Lal- dens und Heimweh-Laldnern zusammensetzen. Primär aus Menschen, denen der alte Dorfkern am Herzen liegt, die die pittoresken Ecken und Winkel des Dorfes kennen und sie erhalten möchten, die stolz sind auf ihr Dorf und sich dafür einsetzen wollen ,es zu einem lebendigen und attraktiven Ort zu machen. «IG-Dorf» kann als Verein oder als Stiftung organisiert sein. Sie setzt sich zum Ziel, z.B. alljährlich ein im Mas- terplan aufgezeigtes Projekt zu realisieren, die Bevölkerung zu informieren, Informati- onen über das Dorf, ihre Einwohner, die Bauten zu sammeln. Sie vermittelt zwischen der Dorfbevölkerung und dem Gemeinderat und sammelt Vorschläge und Ideen der Bevölkerung. Fazit: Der Gemeinderat informiert die Dorfbevölkerung über «IG-Dorf» und sucht nach geeigneten Vorstandsmitgliedern bzw. Interessenten und lädt zur öffent- lich ausgeschriebenen Gründerversammlung ein. Die Anwesenden werden über die Visionen des Masterplans informiert und für dessen Umsetzung beworben.

Sensibilisierung und Information der Bevölkerung Die Gemeindebehörde, die IG-Dorf und der Gestaltungsbeirat sollen möglichst eng mit der Bevölkerung und den Eigentümern der Gebäude und Parzellen innerhalb des Dorfkerns zusammenarbeiten und diese in regelmässigen Abständen über den Stand der Dinge informieren, Fragen beantworten und auf Anregungen und Ideen eingehen. Das Gelingen der Umsetzung ist wesentlich vom Interesse des gesamten Dorfes ab- hängig. Dabei dürfen Eigeninteressen der Eigentümer nie über dem kollektiven Inter- esse des Erhalts der wertvollen Bausubstanz und dem Erhalten der Eigenheiten und Qualitäten des Dorfes für die Nachwelt stehen. Fazit: IG-Dorf organisiert für die Bevölkerung und Interessierte in regelmässigen Abständen (z.B. 2 x jährlich) Informationsveranstaltungen über den Stand der Dinge. Parallel dazu sollen die lokalen Medien und Infoblätter/Dokumentationen über die zu realisierenden bzw. die bereits realisierten Projekte informieren und die Bevölkerung und die Allgemeinheit dafür sensibilisieren.

32 Auf die Analysen in Kapitel 5 und die Empfehlungen in Kapitel 6 werden nachfolgend konkrete Umsetzungsvorschläge gemacht. Es wird für jede Empfehlung das Ziel, das Vorgehen und die Zuständigkeit formuliert:

7.1 Negativräume

Ziel Neuer attraktiver Dorfplatz mit südlicher Begrenzung durch neues Gemeindegebäude. Vorgehen - Erstellen Raumprogramm für öffentliches Gebäude durch Gemeinderat in Zusam- menarbeit mit Gestaltungsbeirat. - Erwerben Parzellen Nr. 958, 1066, 1069, 1070, 1071, 1074, 1075 und 1076 durch Gemeinde. - Ausschreiben von Wettbewerb/Studienauftrag Nr. 1 an Architekten für ein neues Ge- meindegebäude in Verbindung mit angrenzendem Umfeld und Parkierung durch Ge- meinderat in Zusammenarbeit mit dem Gestaltungsbeirat. - Nach Jurierung erfolgt Umsetzung des Sieger-Projekts. Zuständig Gemeinderat, Gestaltungsbeirat

7.2 Strassen, Wege und Plätze

7.2.1 Plätze Ziel Gemeinsame Gestaltung der vier Plätze im Dorfkern (im Bach, alter Dorfplatz, Kapel- lenplatz und neuer Dorfplatz) im Zusammenhang mit Wegen und Gassen. Gesamt- konzept für Bepflanzung, Beleuchtung, Möblierung, Materialisierung und Beschriftung. Aufwertung alter Dorfplatz durch Erwerb der Parzelle 746 von der Gemeinde. Vorgehen - Erwerben Parzelle Nr. 746 durch Gemeinde - Ausschreiben von Wettbewerb/Studienauftrag Nr. 2 an Architekten/Landschaftsarchi- tekten durch Gemeinderat in Zusammenarbeit mit dem Gestaltungsbeirat - Nach Jurierung kann Sieger-Projekt etappiert umgesetzt werden. Zuständig Gemeinderat, Gestaltungsbeirat

7.2.2 Parkierung Ziel Bepflanzung/Gestaltung bestehender öffentlicher Parkplatz integriert in Wettbewerb Nr. 2. Gestaltung neuer öffentlicher Parkplätze integriert in Wettbewerb Nr. 1.

7.2.3 Veloroute Ziel Führung der Veloroute Gletsch–Genfersee durch Lalden und Bekanntmachung von Lalden als charmanter Zwischenstation. Vorgehen - Bestimmung Veloroute mit Fahrradverein und Kantonspolizei - Integration Laldens als möglicher Zwischenstopp in Fahrradführer und Fahrradtour- websites - Beschriftung Fahrradroute Zuständig Gemeinderat, Gestaltungsbeirat, IG-Dorf

7.2.4 Fusswege Ziel Bekanntmachung der Pflanzeta Gasse und Steingasse als attraktive Abzweigung der Vorgehen BLS Südrampe Fussweg nach Lalden. - Wegweiser BLS-Südrampe Wanderroute und Lalden Dorf. - Integration Lalden als möglicher Zwischenstopp in Wanderführer und Wanderweb- sites Zuständig Gemeinderat, Gestaltungsbeirat, IG-Dorf

33 7.2.5 Beleuchtung Plan Lumière vom Dorfkern integriert in Wettbewerb Nr. 2.

Ziel 7.2.6 Verkehrskonzept Vorgehen Wohnzone 30 für gesamtes Dorf, Begegnungszone Tempo 20 innerhalb Dorfkern Überarbeiten des heutigen Verkehrskonzepts durch Gestaltungsbeirat und Strassen- bauamt und Kantonspolizei - Urversammlung vorgelegt zur Abstimmung, Homologierung durch Kanton Zuständig Gemeinderat, Gestaltungsbeirat, Strassenbauamt

7.3 Landschaft und Vegetation

7.3.1 Grüngürtel Ziel Erhaltung der Rebparzellen im Dorfkern und im Grüngürtel um den Dorfkern durch Umwandlung in Grünzone. Vorgehen - Bestimmung der für den Grüngürtel wesentlichen Parzellen - Aktive Bodenpolitik Gemeinde für Ersatz der Parzellen in der W3-Zone am Dorfrand - Integration Grüngürtel um altes Dorf im Zonenplan durch den Gestaltungsbeirat und Ortsplaner - Homologierung durch die Urversammlung - Förderung Weinbau und Baumgärten durch Subventionen - Dorfwein- und Mostinitiative Zuständig Gemeinderat, Gestaltungsbeirat, Ortsplaner, IG-Dorf

7.3.2 Öffentliches Grün Ziel Aufwertung der Bepflanzung bei Kapelle, Kirche und Friedhof. Vorgehen - Auftrag zur Ausarbeitung Bepflanzungskonzept an ein Landschaftsarchitekt - Umsetzung Bepflanzungskonzept Zuständig Gemeinderat, Gestaltungsbeirat

7.3.3 Misthöfe Ziel Natürliche Entwicklung.

7.3.4 Brunnen Ziel Erhalt und Aufwertung der Brunnen durch Einbezug in die Gestaltung der Plätze. Integriert in Wettbewerb Nr. 2.

7.4 Bauzonen

Ziel Konformierung Dorfzone und Steinplattenperimeter, Zonierungen gemäss Masterplan. Vorgehen - Überarbeitung des Zonenplanes durch den Gestaltungsbeirat und den Ortsplaner - Homologierung durch die Urversammlung Zuständig Gemeinderat, Gestaltungsbeirat, Ortsplaner

34 7.5 Gebäude

7.5.1 Gestaltungsbeirat/Gebäudeinventar Ziel Gestaltungsbeirat, kantonales Hinweisinventar und Gebäudeinventar Dorfkern mit Bewertungssystem als rechtskräftiges Instrument in Baureglement aufnehmen. Vorgehen - Ergänzung des Baureglements durch den Gestaltungsbeirat und den Ortsplaner - Homologierung durch die Urversammlung Zuständig Gemeinderat, Gestaltungsbeirat, Ortsplaner

7.5.2 Ideen für Umnutzung bestehender Altbauten Ziel Wiederbenutzung der leerstehenden Gebäude, stimuliert durch Ideenpool und beglei- tet durch den Gestaltungsbeirat. Vorgehen - Informationsanlässe: Ideenpool für mögliche Umnutzungen alter Bauten Zuständig Gemeinderat, Gestaltungsbeirat

7.6 Belebung Dorfkern

Ziel Stimulierung Dorfleben und Steigerung der Dorfattraktivität durch den Dorfrundgang, Vorgehen Museum/Ausstellungsraum. - Gestaltung Dorfrundgang integriert in Wettbewerb Nr. 2 - Sammlung Informationen der Sehenswürdigkeiten Dorfrundgang durch IG-Dorf - Wiederinstandstellung Triel - Erwerb von geeigneter leerstehender Stallscheune/Altbau in unmittelbarer Umge- bung vom Dorfplatz und anschliessender Umbau der Stallscheune in Ausstellungs- raum/Museum unter der Beaufsichtigung des Gestaltungsbeirats. Zuständig Gemeinderat, Gestaltungsbeirat, Kulturkommission Lalden, IG-Dorf

35 8 Fazit

8.1 Nachwort

Durch den Wandel der hauptberuflichen Landwirtschaft zu einer Nebenbeschäftigung und dem gesellschaftlichen Wandel von Beruf und Freizeit stehen heute viele Ökono- miebauten in Lalden leer und sind dem langsamen Zerfall hingegeben. Gerade aber die jahrzehntelange Vernachlässigung und die damit einhergehende Verödung des Dorfkerns haben dadurch viele Qualitäten des Dorfkerns auf museale Weise erhalten. Es ist noch alles da: Von der Mühle bis zum Triel ist noch heute die bäuerliche Lebens- weise in der Architektur Laldens beispielhaft und auf engem Raum existent. Die Nähe zum Lonzastädtchen Visp als Arbeitsort und Geschäftszentrum und zu Bri- gerbad mit dem Thermalbad, das Eingebundensein in der Agglomeration Brig-Visp- Naters als Wohnort, der BLS-Bahnhof Lalden, der Fahrradweg durchs Wallis und der attraktiv besonnte Standort am Fuss der Südrampe sprechen für das grosse Potenzial von Lalden. Die leerstehenden Wohn- und Ökonomiebauten und die malerischen Gassen und Winkel stehen bereit für kreative Ideen und deren Umsetzung.

8.2 Prioritätenliste

2010–2011 - Informationsanlass Masterplan Lalden: Analyse - Vision - Umsetzung - Ernennung Gestaltungsbeirat durch Gemeinderat - Gründung IG-Dorf - Überarbeitung und Homologierung Baureglement und Zonenplan - Überarbeitung, Homologierung und Umsetzung Verkehrskonzept

2012–2020 - Wettbewerb/Studienauftrag Nr. 1: Dienstleistungsgebäude/Dorfplatz - 2015–2020 Umsetzung

2012–2025 - Wettbewerb/Studienauftrag Nr. 2: Strassen, Wege und Plätze - 2015–2025 Etappenweise Umsetzung

2010–2025 - Veloroute - Fusswege - Wiederinstandstellung Triel - Grüngürtel - Öffentliches Grün - Dorfwein/Most - Ausstellung/Museum

36 3.3 STRUKTURPLAN LALDEN Rhone Legende BLS-Bergstrecke Veloroute Nr. 1 Rhonetallinie Brig Gletsch SBB Gemeindegrenze Lalden Wanderroute Brig Steinplattenperimeter BLS Südrampe Brig Kantonsstrasse Zuglinie Brig/Simplon Kantonsstrasse Hauptzufahrtsstrasse Brigerbad Umfahrungsstrasse Veloroute Wallis Fussweg Dorfzone Wohnzone W2 Umfahrungs- Wohnzone W3 strasse Wohn- und Gewerbezone Gewerbezone Eyholz Industriezone Öffentliche Bauten und Anlagen Landwirtschaftszonen Natur- und Landschaftsschutzzonen Station Grüngürtel Lalden

Lonza

Bahnhof SBB-MGB Visp

BLS-Bergstrecke Lötschberg/

Wanderroute Veloroute Nr. 1 Rhonetallinie SBB Kantonsstrasse BLS Südrampe Genf/Bern Hohtenn Genfersee Genf/Neat/Bern 3.4 HISTORISCHER AUFBAU Legende 7 Wohnbauten vor 1800 Wohnbauten 19. Jh. 6 Wohnb. bis ca.1950 5 8 Wohnb. bis ca. 1970 'im Bach' Wohnb. ab ca. 1970 Klein- und Anbauten Ehem. Gewerbe

16 Bauten von öffentlicher Bedeutung Speicher Stadel Stallscheune

1 Josefskapelle 2 Kirche 3 Burgerhaus Dorf 4 Zehntenstadel 15 5 Backhaus/Bachhüs 6 Waschhaus/Büchhüs 7 Mühle 14 8 Schützenhaus 'alter Dorfplatz' 9 Steinhaus/Ritterhaus 13 Burgenerhaus 10 Erpenhaus 3 11 Owlighaus/Oulighaus/der Hof 12 Ruffinerhaus 12 13 Huoterhaus/Zumberghaus 14 Gorperhaus 15 Erpenhaus 2/Erasmus Hutter 11 Haus Steingasse 16 Erpenhaus 1

4

Dorf

10

9 3

'neuer Dorfplatz'

1 2

Dorf

Mst. 1:1000 4.1 PLANUNGSPERIMETER Legende Steinplattenperimeter ISOS-Perimeter Dorfzone

Mst. 1:1000 4.3.1 KANTONALES HINWEISINVENTAR Legende schützenswert erhaltenswert

Mst. 1:1000 5.1 Negativräume Legende

Leerraum

Mst. 1:1000 5.2 STRASSEN, WEGE UND PLÄTZE

Alpweg Legende Gasse Pflanzeta Wasser, Brunnen Plätze Strassen (befahrbar) Öffentliche Wege 3 (Fussgänger)

1. Neuer Dorfplatz 2. Kapellenplatz 3. 'im Bach' 4. Alter Dorfplatz

lokale Erschliessung

Dorf

4

Hohfeldstrasse

Steingasse

Wohnzone W2

Dorf

P

Bahnhof Lalden Naherholungs- 2 gebiet

1

Dorf

Hauptzugang Veloroute alte Dorf Lalden Industriezone

Mst. 1:1000 Kantonstrasse Brigerbad Veloroute 5.3 VEGETATION Legende Wasser, Brunnen Reben Nadelbaum Obstgärten Öffentliche Ziergärten Private Ziergärten Laubbaum Landbau Wald Wiese Felsen Misthöfe in Gebrauch Misthöfe ausser Gebrauch

Mst. 1:1000 5.4 BAUZONEN BESTEHEND Legende Dorfzone Wohnzone W3 Wohnzone W2 Wald Naturzone Öffentliche Bauten und Anlagen

Mst. 1:1000