Lokale Entwicklungsstrategie (LES) Börde-Bode-Auen A IMPRESSUM

Im Auftrag der: Stadt Hecklingen Stadt Staßfurt Verbandsgemeinde Egelner Mulde

Herausgegeben von: Interessengruppe „Börde-Bode-Auen“ vertreten durch den Vorsitzenden Gerald Schierhorn Markt 18 39435

Bearbeitung durch: Amtshof Eicklingen Planungsgesellschaft mbH & Co. KG Mühlenweg 60 29358 Eicklingen Tel.: 05149 / 186 080 Fax: 05149 / 186 089 E-Mail: [email protected] Internet: www.amtshof-eicklingen.de Dipl.-Ing. Gudrun Viehweg Dipl.-Ing. Birgit Gerasch Dipl.-Soz.-Wiss. Ole Bartels

Bearbeitungsstand: März 2015

Titelfoto: Christoph Hertel hertel-design Jeber-Bergfrieden

Die Erarbeitung der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) wurde gefördert durch die Europäische Union und das Land Sachsen-Anhalt.

B INHALTSVERZEICHNIS

C METHODIK DER ERARBEITUNG DER LOKALEN ENTWICKLUNGSSTRATEGIE ...... 1

D GEBIETSSPEZIFISCHE ANALYSE UND STRATEGIE ...... 2 D.1 SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE ...... 2 D.1.1 Gebietsabgrenzung ...... 2 D.1.2 Gebiete mit besonderem Schutzstatus ...... 3 D.1.3 Raumtypen und Siedlungsstruktur ...... 3 D.1.4 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung ...... 4 D.1.5 Wirtschaftsstruktur und -entwicklung ...... 5 D.1.6 Arbeitsmarkt und Beschäftigung ...... 6 D.1.7 Einkommen und soziale Lage ...... 7 D.1.8 Kommunale Finanzen ...... 7 D.1.9 Bildung, Qualifi zierung und Innovation ...... 8 D.1.10 Infrastruktur – Erreichbarkeit und Pendlerverfl echtungen ...... 9 D.1.11 Öff entliche und private Daseinsvorsorge ...... 10 D.1.12 Breitband ...... 11 D.1.13 Kultur und Naherholung ...... 11 D.1.14 Klima- und Umweltschutz ...... 12 D.1.15 Erneuerbare Energien ...... 12 D.2 STÄRKEN-SCHWÄCHEN-CHANCEN-RISIKO-ANALYSE ...... 12 D.2.1 Lage im Raum und Verkehrsstruktur ...... 13 D.2.2 Demografi sche Entwicklung ...... 14 D.2.3 Regionale Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt ...... 15 D.2.4 Öff entliche und private Daseinsvorsorge ...... 16 D.2.5 Innenentwicklung ...... 17 D.2.6 Naherholung, Freizeit und Kultur ...... 18 D.2.7 Klima- und Umweltschutz ...... 20 D.3 STRATEGIE UND ENTWICKLUNGSZIELE...... 21 D.3.1 Leitbild „Börde-Bode-Auen“ und Entwicklungsziele ...... 21 D.3.2 Handlungsfelder ...... 22 D.3.3 Konsistenz zu relevanten übergeordneten Planungen und Vorhaben ...... 28 D.3.4 Konsistenz zu den operationellen Programmen EFRE, ESF und EPLR ...... 30 D.3.5 Europäischer Mehrwert ...... 31

E ZUSAMMENARBEIT IN DER LAG ...... 32 E.1 RECHTS- UND ORGANISATIONSFORM ...... 32 E.1.1 Rechtsform ...... 32 E.1.2 Arbeitsweise und Entscheidungsfi ndung...... 32 E.2 BENENNUNG DES MANAGEMENTTRÄGERS UND LEISTUNGSBESCHREIBUNG FÜR EIN QUALIFIZIERTES LEADERMANAGEMENT ...... 34 E.2.1 Managementträger ...... 34 E.2.2 Leistungsbeschreibung Leadermanagement ...... 34 E.3 VERFAHREN ZUR ERSTELLUNG DER LES ...... 35 E.3.1 Einbindung der Bevölkerung Bottom-up-Prozess ...... 35 E.3.2 Information und Mobilisierung der Bevölkerung ...... 37 E.4 PROJEKTAUSWAHLKRITERIEN ...... 37 LES BÖRDE-BODE-AUEN

E.4.1 Vermeidung von Interessenkonfl ikten ...... 39 E.4.2 Einhaltung des Mindestquorums ...... 39 E.4.3 Administrative Kapazitäten ...... 39 E.5 MITGLIEDER DER LOKALEN AKTIONSGRUPPE ...... 40 E.6 GESCHÄFTSORDNUNG DER LAG ...... 41

F AKTIONSPLAN ...... 41 F.1 MEHRWERT DER PROJEKTE ...... 42 F.2 GEBIETSÜBERGREIFENDE UND TRANSNATIONALE PROJEKTE ...... 42 F.3 ÜBERTRAGBARKEIT EINZELNER PROJEKTE AUF ANDERE GRUPPEN ...... 43 F.4 FORTSCHREIBUNG DES AKTIONSPLANES ...... 43 F.5 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ...... 44

G VORLÄUFIGER FINANZIERUNGSPLAN ...... 45 G.1 KO-FINANZIERUNGSTRÄGER ...... 45 G.2 FINANZIERUNG DES LEADERMANAGEMENTS ...... 45

H MONITORING UND EVALUIERUNG ...... 46 H.1 MONITORING ...... 46 H.1.1 Methoden ...... 46 H.2 SELBSTEVALUIERUNG ...... 47 H.2.1 Checks ...... 49 H.2.2 Methoden ...... 49

I ANHANG ...... A-1 I.1 BESCHLÜSSE ...... A-1 I.2 AKTIONSPLAN ...... A-5 I.2.1 Beschreibung der Projekte, die mithilfe des ELER unterstützt werden sollen ...... A-5 I.2.2 Beschreibung der Projekte, die mithilfe des ESF unterstützt werden sollen ...... A-13 I.3 VORLÄUFIGER FINANZIERUNGSPLAN ...... A-14 I.3.1 Vorläufi ger Finanzplan 2016 (ELER) ...... A-14 I.3.2 Vorläufi ger Finanzplan - 2017 (ELER) ...... A-18 I.3.3 Vorläufi ger Finanzplan – 2018 bis 2021 (ELER) ...... A-21 I.3.4 Vorläufi ger Finanzplan - 2016 (ESF) ...... A-22 I.3.5 Vorläufi ger Finanzplan - 2017 (ESF) ...... A-22 I.3.6 Vorläufi ger Finanzplan 2018 – 2021 (ESF) ...... A-23 I.4 PRESSESPIEGEL (AUSWAHL) ...... A-24 I.5 KOOPERATIONSVEREINBARUNG ...... A-34 I.6 GESCHÄFTSORDNUNG DER LOKALEN AKTIONSGRUPPE „BÖRDE-BODE-AUEN“ ...... A-35 I.7 MITGLIEDER DER LOKALEN AKTIONSGRUPPE ...... A-42 I.7.1 Anlage 1 zur Geschäftsordnung ...... A-42 I.8 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ...... A-43 I.9 QUELLENVERZEICHNIS...... A-44

LES BÖRDE-BODE-AUEN

C METHODIK DER innerhalb der Interessengruppe „Börde-Bode- ERARBEITUNG DER LOKALEN Auen“. In der Sitzung am 16.12.2014 konstituier- ENTWICKLUNGSSTRATEGIE te sich die Lokale Aktionsgruppe als Interessen- gruppe „Börde-Bode-Auen“ neu und bestätigte Bereits zum Jahresanfang 2014 hat sich die Loka- die Vorsitzenden in ihrem Amt. Im Rahmen von le Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ intensiv mit fünf Sitzungen wurden die Inhalte der Lokalen der Fortführung ihrer erstmal im Jahr 2007 begon- Entwicklungsstrategie „Börde-Bode-Auen“ disku- nen Arbeit beschäftigt. Im Rahmen der Interessen- tiert und verabschiedet. Um die Arbeit der Inte- bekundung wurde über das bislang Erreichte re- ressengruppe auf eine breitere Basis zu stellen, flektiert und über neue Entwicklungsansätze in der wurde am 27. Januar 2015 eine Ideenkonferenz neuen Förderperiode 2014-2020 diskutiert. Die Lo- organisiert und durchgeführt. Neben der direk- kale Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ entschied ten Ansprache erfolgte die Einladung über die sich im Sommer 2014 einstimmig den 2007 begon- Presse. Über 50 Bürgerinnen und Bürger aus der nen Prozess in der neuen Förderperiode fortzuset- Region nahmen an dieser Ideenkonferenz teil. zen und eine Lokale Entwicklungsstrategie für die Die Ideenkonferenz wurde nach der so genann- Förderperiode 2014-2020 zu erarbeiten (siehe An- ten „World-Café-Methode“ durchgeführt. An fünf hang Beschlüsse). Tischen wurden fünf verschiedene Fragen disku- tiert. Die Moderation der Tische übernahmen Mit- Im Frühsommer 2014 wurde die Endevaluierung für glieder der Interessengruppe. Insgesamt gab es die Leaderregion „Börde-Bode-Auen“ erarbeitet. drei Diskussionsrunden, so dass die Teilnehmer Über einen Fragebogen wurden sowohl die LAG- die Chance hatten, sich zu verschiedenen Frage- Mitglieder als auch die Projektträger über die Erfol- stellungen zu äußern. Nicht nur aus inhaltlicher ge der Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe befragt. Sicht war die Ideenkonferenz ein großer Erfolg, Die Befragten hatten zusätzlich die Möglichkeit, sondern auch zur Akquirierung neuer LAG-Mitglie- Ideen und Anregungen für die neue Förderperiode der. Das beauftragte Büro sowie der Vorsitzende abzugeben bzw. ihr Interesse für eine Mitarbeit in der Lokalen Aktionsgruppe nahmen zur inhaltli- der Lokalen Aktionsgruppe zu bekunden. Anschlie- chen Abstimmung zusätzlich an dem vom Land ßend erfolgte im Sommer 2014 über die Presse und angebotenen Veranstaltungen im ALFF Wanzleben den Internetauftritt der Leaderregion, ein Aufruf und im Finanzministerium in Magdeburg teil. zur Mitarbeit in der Lokalen Aktionsgruppe und zur Einreichung von Projektideen. Seit Beginn des Pro- Auf der abschließenden Sitzung am 12. März 2015 zesses zur Erarbeitung der Lokalen Entwicklungs- wurde die vorgestellte Lokale Entwicklungsstrate- strategie „Börde-Bode-Auen“ konnten acht neue gie „Börde-Bode-Auen“ verabschiedet. LAG-Mitglieder gewonnen werden.

Im Rahmen der Bilanzveranstaltung „Leader im “ am 4. Juli 2014 auf der Saaleinsel Gottesgnaden präsentierten die fünf Lokalen Ak- tionsgruppen im Salzlandkreis ihre Erfolge. Auf dieser Veranstaltung wurde die gemeinsame Bi- lanzbroschüre vorgestellt. Auch die Leaderkonfe- renz in am 30. Juni 2014 wurde genutzt, um die Ergebnisse der Region vorzustellen.

Nach dem Auswahlverfahren eines Büros zur Erar- beitung der Lokalen Entwicklungsstrategie „Börde- Abb.1 Ideenkonferenz in Hohenerxleben, Quelle: Amtshof Bode-Auen“ erfolgte ab Oktober 2014 die Arbeit Eicklingen

1 D GEBIETSSPEZIFISCHE Begründung ANALYSE UND STRATEGIE Die Region wird durch den Verlauf der Bode und die landwirtschaftlichen Flächen der Magdebur- D.1 SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE ger Börde geprägt und hat zur Namensgebung D.1.1 Gebietsabgrenzung der Region geführt. Die Landschaft der Region Die Region „Börde-Bode-Auen“ besteht aus dem „Börde-Bode-Auen“ ist geprägt durch ihre Zuge- Zusammenschluss der Verbandsgemeinde Egelner hörigkeit zur Magdeburger Börde und durch die Mulde sowie den Städten Staßfurt und Hecklingen. Niederungs- und Auengebiete der Bode. Beherr- Insgesamt umfasst sie eine Fläche von 367,27 km² schendes morphologisches Element im Nordosten und ist Heimat für etwa 46.380 Menschen. Die Re- des Planungsgebietes ist die zum Teil mehrere Ki- gion liegt vollständig im Salzlandkreis. Naturräum- lometer breite Bodeniederung. Der südwestliche lich zeichnet sich das Gebiet der Region „Börde- Bereich der Region wird von den Ausläufern des Bode-Auen“ durch die Lage in der Magdeburger Hakels, eine flach nach Süden ansteigende Hoch- Börde sowie der Niederungs- und Auenlandschaft fläche geprägt. Nördlich des Bodetals zieht sich der Bode aus. die Magdeburger Börde als ebene bis flachwellige Hochfläche hin. Landschaftlich gravierende Ein- griffe sind durch die Bergbautätigkeit in den letz- ten 150 Jahren erfolgt. So entstanden in der Region

Landkreis Börde

Landkreis Region Magdeburg Börde-Bode-Auen

Bode

Egeln Elbe

Stassfurt

Hecklingen

Salzlandkreis Landkreis Landkreis Saale Anhalt- Bitterfeld

Landkreis Mansfeld-Südharz

Abb.2 Die Region „Börde-Bode-Auen“; Quelle: eigene Darstellung

2 LES BÖRDE-BODE-AUEN durch den Braunkohleabbau zahlreiche Seen wie D.1.3 Raumtypen und Siedlungsstruktur der Schachtsee bei und der Löder- Die Typisierung der Kulturlandschaft ist die sicht- burg See. Bedeutende landschaftliche Elemente und erlebbare morphologische Prägung der Na- sind auch die vom Kalibergbau herrührenden was- turräume, bei der jedoch vor allem die aktuellen sergefüllten Tagesbrüche wie z.B. das Strandbad Nutzungen und die dominant prägenden Elemen- Staßfurt, Schacht VI am Marbeschacht oder der Ta- te einer Landschaft in den Fokus rücken. Ent- gesbruch bei Westeregeln. Die Bode ist nicht nur sprechend dieser Typisierung gehört die Region naturräumlich das verbindende Element, sondern „Börde-Bode-Auen“ zu den Energielandschaften. ist auch eine kultur- und wirtschaftsräumlich be- Die Offen- und Halboffenlandschaft wird vor allem deutsame Grenze zu den angrenzenden Regionen. durch eine überdurchschnittlich hohe Dichte an Windenergieanlagen geprägt. Als morphologische Die Region liegt außerhalb des unmittelbaren Ein- Grundtypen sind die Auen der Bode für die Region flussbereichs der Landeshauptstadt Magdeburg. prägsam.1 Die Stadt Staßfurt übernimmt als Mittelzentrum wichtige Funktionen der Daseinsvorsorge (z.B. die Entsprechend der aktuellen Klassifizierung des Stadt- und Regionalbibliothek) und ist als Vorrang- Bundesamtes für Bauwesen, Städtebau und standort für landesbedeutsame Industrie- und Ge- Raumordnung 2013 lässt sich die Region „Börde- werbeflächen auch für die wirtschaftliche Entwick- Bode-Auen“ in so genannte Raumtypen einordnen. lung der Region von Bedeutung. Darüber hinaus Hierzu werden zwei Basisstrukturmerkmale heran- wird die Kulturszene durch die Stadt Staßfurt ge- gezogen.2 Das räumliche Basisstrukturmerkmal prägt. Hierzu zählen u.a. das historische Salzland- „Besiedlung“ unterscheidet zwischen überwie- theater, das Stadt- und Bergbaumuseum, das Fahr- gend städtisch und ländlich geprägten Gebieten, zeugmuseum und das Schloss Hohenerxleben. klassifiziert nach Bevölkerungsdichte und Sied- lungsflächenanteil. Das zweite räumliche Basis- Die beteiligten Kommunen bauen auf der bereits strukturmerkmal „Lage“ unterscheidet zwischen bestehenden und sehr erfolgreichen Leaderregion zentral und peripher gelegenen Räumen, klassi- „Börde-Bode-Auen“ auf. Mit der Gründung der fiziert nach potenziell erreichbarer Tagesbevöl- Leader-Region „Börde-Bode-Auen“ 2009 konnte kerung. Die Region „Börde-Bode-Auen“ ist nach die in der Vergangenheit initialisierte Zusammen- dieser Klassifizierung ein Raum in peripherer Lage arbeit auch mit gemeinsamen Projekten umgesetzt und weist eine gemischte Besiedlung auf. Tatsäch- und eine integrierte, strategische Entwicklung der lich zählt die Stadt Staßfurt zum teilweise städti- Region vorangetrieben werden. schen Raum, während die übrigen Städte und Ge- meinden zum ländlich geprägten Raum gehören. D.1.2 Gebiete mit besonderem Schutzstatus Die Stadt Staßfurt ist mit 27.060 Einwohnern auf Im Gebiet der Region „Börde-Bode-Auen“ liegen einer Fläche von 146,53 km² die einwohnerstärkste vier FFH-Gebiete und ein Vogelschutzgebiet. Dies Kommune der Region. Bürgermeister der Stadt ist sind die Salzstelle bei Hecklingen (FFH0102), der René Zok. In der Verbandsgemeinde Egelner Mul- Hakel (SPA0005/FFH0052), die Bode und Selke im de leben 11.138 Einwohner auf einer Fläche von Harzvorland (FFH0172) sowie der Weinberggrund 125,4 km². Verbandsgemeindebürgermeister ist bei Hecklingen (FFH0241). Michael Stöhr. Die Stadt Hecklingen ist flächen- mäßig die kleinste innerhalb der Region „Börde- Bode-Auen“. Auf einer Fläche von 95,34 km² leben 7.229 Menschen. Der Bürgermeister ist Hans-Rüdi- ger Kosche.

1 I vgl.: BfN und BBSR (2014) 2 I vgl.: Bundesamt für Bauwesen, Städtebau und Raumordnung (2013) online

3 D.1.4 Bevölkerungsstruktur und Fläche/ Einwohner/ Kommune Bevölkerung -entwicklung km² km² Die demografische Entwicklung einer Region hat Verbandsgemeinde 11.138 125,4 89 maßgebliche Auswirkungen auf die Zahl der Per- Egelner Mulde sonen im erwerbsfähigen Alter und damit auch auf Stadt Staßfurt 27.060 146,53 185 die Produktion, das Einkommen sowie das Steuer- Stadt Staßfurt, 15.105 - - aufkommen. Darüber hinaus gehen von der Bevöl- Kernstadt kerungsentwicklung und insbesondere der Zusam- Stadt Hecklingen 7.229 95,34 76 mensetzung der Bevölkerung auch verschiedene Gesamt 45.427 367,27 124 Nachfrageimpulse wie z.B. nach Wohnraum oder Bevölkerungsstand (Stand 31.12.2013); Quelle: Statistisches kommunaler Daseinsvorsorge aus. Landesamt Sachsen-Anhalt

In den Gemeinden der Region „Börde-Bode-Auen“ Für die kommenden Jahre zeichnet sich eine weite- zeichnet sich ein einheitliches Bild. In allen Mit- re Zunahme der über 65-Jährigen ab. Dahingegen gliedskommunen hat die Bevölkerung, wenn auch nimmt die Gruppen der unter 20-Jährigen und die unterschiedlich stark, abgenommen. Laut der Menschen im erwerbsfähigen Alter, zwischen 20 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose setzt bis unter 65 Jahren, ab.3 sich dieser Trend auch weiter fort. Verstärkt wird dieser Trend durch eine negative Wanderungsbewegung in Teilen der Region. Die Wanderungsbewegungen werden häufig von jun-

3 I vgl.: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (2014) online

Anteil der über 65 Jährigen (%) Anteil der 20 bis unter 65 Jährigen (%) Anteil der unter 20 Jährigen (%) 100 %

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 % 2008 2025 2008 2025 2008 2025 2008 2025 2008 2025 Stadt Hecklingen Stadt Staßfurt VG Egelner Mulde Salzlandkreis Sachsen-Anhalt Abb.3 Anteile Bevölkerungsgruppen (%) 2008/2025; Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (Stand 31.12.2013), eigene Darstellung

4 LES BÖRDE-BODE-AUEN

Stadt Hecklingen Stadt Staßfurt VG Egelner Mulde Salzlandkreis Sachsen-Anhalt 0

-5

-10

-15

-18,6 -19,5 -20

-22,7 -23,3 -23,7

-25 Abb.4 Bevölkerungsentwicklung 2008–2025 (%); Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (Stand 31.12.2013), eigene Darstellung gen Familien und Menschen im arbeitsfähigen gangen ist. Im industriellen Sektor sind im Schnitt Alter verursacht, da ein Mangel an attraktiven Ar- 43,6 % der Bevölkerung beschäftigt. Damit liegt beits- sowie Ausbildungsplätzen besteht.4 So ist die Zahl der Beschäftigten im sekundären Sektor die durchschnittliche Bildungswanderung in der deutlich über dem Landesdurchschnitt und des Region mit einem Wert von 66,9 je 1.000 Einwoh- Landkreises (29 bzw. 34 %).6 ner im Jahr 2012 überdurchschnittlich hoch.5 Grundlagen für die wirtschaftliche Entwicklung bil- D.1.5 Wirtschaftsstruktur und den die natürlichen Voraussetzungen wie die Boden- -entwicklung qualität und die Rohstoffvorkommen (Braunkohle, Wirtschaftsstruktur, Produktion und Gründungs- Ton, Steinsalz). Traditionelle Wirtschaftszweige dynamik sind zentrale Merkmale der regionalen sind Landwirtschaft, Nahrungsgüterindustrie, che- Wettbewerbsfähigkeit. Stärke und Struktur der mische Industrie sowie Maschinen- und Fahrzeug- Wirtschaft haben Einfluss auf den Arbeitsmarkt bau. Auch heute bilden diese Wirtschaftszweige und damit unmittelbar auf das Einkommen, die so- neben neu etablierten Verarbeitungsindustrien die ziale Lage und das kommunale Steueraufkommen. Grundlage für das Arbeitsplatzangebot in der Re- Schließlich wirkt sich die wirtschaftliche Leistungs- gion. Neben landwirtschaftlichen Betrieben tragen fähigkeit auch auf die Arbeitsplatzwanderung und vor allem Industriebetriebe wie z.B. das Sodawerk damit die demografische Entwicklung aus. in Staßfurt oder metallverarbeitende Unternehmen wie z.B. ABS Apparate- und Behälterbau GmbH In der Region „Börde-Bode-Auen“ arbeiten mit oder AWS Achslagerwerk Staßfurt GmbH zur Wert- 54,9 % die meisten Beschäftigten im Dienstleis- schöpfung in der Region bei. Weitere überregional tungssektor (Stand 2012), wobei der Anteil deut- bekannte Unternehmen sind Rügenwalder Spezia- lich unter dem Landesdurchschnitt liegt (68,8 %) litäten GmbH und Gänsefurther Schlossbrunnen. und in der Stadt Staßfurt um 28,9 % zurückge- Das wirtschaftliche Rückgrat bilden vor allem die klein- und mittelständischen Unternehmen. Die 4 I vgl.: Soziökonomische Analyse Sachsen-Anhalt, S.29ff 5 I vgl.: Bertelmann Stiftung (2015) online 6 I vgl.: Bertelsmann Stiftung (2015) online

5 100%

90% Handel, Gastgewerbe, Verkehr, 80% Kredit, Dienstleistungen, Öffentl. 47,9 Verwaltung, Soziales 70% 56,7 64,2 68,8 Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe, Energie, Bau 60%

50% Land-, Forstwirtschaft, Fischerei

40%

30% 47,2 42,7 20% 34,0 29,0 10% 5,0 0% 0,7 1,9 2,1 Stadt Hecklingen Stadt Staßfurt Salzlandkreis Sachsen-Anhalt

Abb.5 Grafi k Beschäftigte nach Wirtschaftsabschnitten (2012); Quelle: Wegweiser Kommune, eigene Darstellung

Gründungsdynamik einer Region beschreibt u.a. durch ertragreiche Löss- und Schwarzerdeböden die Erneuerung des Unternehmensbestands, damit geprägt ist, werden vor allem Mais, Getreide, Zu- verbunden ggf. auch neue Geschäftsideen sowie ckerrüben und Kartoffeln angebaut. Hochspeziali- die Erweiterung bzw. Verbesserung des regionalen sierte Agrarunternehmen sind in der Region wichti- Produkt- und Dienstleistungsangebotes. Sachsen- ge Arbeitgeber. Aufgrund der landwirtschaftlichen Anhalt hat eine Existenzgründungsoffensive zur Strukturen finden sich in der Region nur sehr weni- Verbesserung des Gründungsklimas gestartet. Die- ge Direktvermarkter oder ökologisch wirtschaften- se soll speziell technologieorientierte und innova- de Unternehmen. tive Unternehmensgründungen unterstützen. Der Salzlandkreis wirkt im ego-Piloten Netzwerk mit. In D.1.6 Arbeitsmarkt und Beschäftigung den einzelnen Gemeinden der Region „Börde-Bo- Die Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Beschäf- de-Auen“ wird dieses Projekt auf regionaler Ebe- tigung ist ein wesentliches Merkmal der gesamt- ne umgesetzt, indem Existenzgründer durch ein wirtschaftlichen Lage. Die Situation am regionalen Netzwerk aus lokalen und regionalen Institutionen Arbeitsmarkt wirkt sich auf das Einkommenssteu- Beratung erhalten. Für die Gründungsdynamik ist eraufkommen bzw. die Sozialausgaben und damit das Vorhandensein von Gewerbe- und Industrie- die Gestaltungsmöglichkeiten der kommunalen gebieten wichtig. An diesen Standorten soll sich Haushalte aus. die wirtschaftliche Entwicklung eines Ortes kon- zentrieren. In der Region „Börde-Bode-Auen“ sind Zwar ist der Arbeitslosenanteil seit 2007 in der in jeder Mitgliedskommune Gewerbe- und Indust- Region „Börde-Bode-Auen“ kontinuierlich zurück- rieflächen vorhanden. Insgesamt existieren in der gegangen, doch liegt dieser mit 15,5 % über dem Region „Börde-Bode-Aue“ 26 Gewerbegebiete mit Durchschnitt des Salzlandkreises mit 14,2 % und großen verfügbaren Flächenanteilen.7 Flächenmä- deutlich über dem Landesdurchschnitt mit 12,7 % ßig ist die Landwirtschaft prägendes Element für (Stand Juni 2014).8 Die Beschäftigungsquote ist die Region. In der „Magdeburger Börde“, welche hingegen von 2007 bis 2012 von 50,1 % bis 2012

7 I vgl.: www.stassfurt.de, www.egelnermulde.de, www.regionmag- 8 I vgl.: Statistik der Bundesagentur für Arbeit (2014): Arbeitsmarkt deburg.de in Zahlen, eigene Berechnung

6 LES BÖRDE-BODE-AUEN auf durchschnittlich 55,3 % für die Region „Börde- D.1.7 Einkommen und soziale Lage Bode-Auen“ angestiegen.9 Der Wohlstand der Bevölkerung kann anhand von Einkommen der Bevölkerung und ihrer sozialen In Sachsen-Anhalt ist der Anteil der über 50-Jähri- Lage beschrieben werden. Beide Faktoren beein- gen an den SV-pflichtig Beschäftigten von 26,5 % flussen erheblich die gesamte Leistungsfähigkeit in 2007 auf 30,7 % in 2010 angestiegen. Dieser An- einer Region. Das verfügbare Einkommen der Ein- stieg resultiert jedoch aus der Zunahme des Durch- wohner als weiterer Indikator der sozialen Lage schnittsalters.10 Dieser Trend ist ebenfalls in der bedingt zudem die Kaufkraft der Bevölkerung einer Region „Börde-Bode-Auen“ zu beobachten. Seit Region. Über dies haben Einkommen und soziale 2007 ist die Zahl der Erwerbstätigen zwischen 55- Lage Einfluss auf den Wohnungsmarkt und damit 64 Jahren kontinuierlich angestiegen. Hinsichtlich auf die Mietpreise. der Arbeitsplatzentwicklung hat sich die Region in den letzten fünf Jahren unterschiedlich positiv ent- Die Mindestsicherungsquote ist ein Indikator für wickelt. Während die Stadt Hecklingen im Zeitraum Einkommensarmut. Mindestsicherungsleistun- von 2007 bis 2012 eine Steigerung von 3,5 % ver- gen sind staatliche Hilfen, die zur Sicherung des zeichnen kann, gab es in der Stadt Staßfurt einen sozioökonomischen Existenzminimums dienen. Arbeitsplatzzuwachs von 14,5 % (Sachsen-Anhalt Im Salzlandkreis liegt die Mindestsicherungsquo- = 3,2 %).11 te mit 16,1 % über dem Landesdurchschnitt von 14 % (2012).14 In der Region „Börde-Bode-Auen“ Die Veränderungen der Altersstruktur, wie die Zu- besteht insgesamt vermehrt die Gefahr zur Kinder- nahme der über 65-Jährigen und die Abnahme der und Jugendarmut als die Gefahr der Altersarmut. In übrigen Altersgruppen, führen letztlich zu einer Staßfurt liegt die Kinderarmut bei 38,2 %. 31,0 % Umverteilung im Verhältnis zwischen Erwerbs- sind von Jugendarmut betroffen (Bezugsjahr 2012). tätigen und nicht Erwerbstätigen. In der Region In Hecklingen leben 19,9 % der Kinder und 24,8 % „Börde-Bode-Auen“ lag dieses Verhältnis im Jahr der Jugendlichen in prekären Verhältnissen.15 2008 bei 62,2 %. Für das Jahr 2025 wird von ei- nem Wert von durchschnittlich 93 % ausgegangen. Die durchschnittliche Kaufkraft privater Haushal- Das heißt, dass auf 10 Erwerbstätige 9,3 nicht Er- te liegt im Jahr 2012 in der Region „Börde-Bode- werbstätige kommen. Diese Entwicklung resultiert Auen“ unterhalb des Landesdurchschnitts und aus der stetigen Zunahme der Bevölkerung über 65 schwankt dabei zwischen 31.896 Euro (Staßfurt) Jahren, die nicht mehr zur Gruppe der Erwerbstäti- und 33.538 Euro (Hecklingen).16 gen gerechnet werden.12 Durch diese Entwicklung scheiden immer mehr hochqualifizierte Menschen D.1.8 Kommunale Finanzen aus dem Arbeitsmarkt aus, was zunehmend zu Die kommunale Finanzsituation ist das Ergebnis einem Fachkräftemangel führen wird. Ab 2020 er- von Einnahmen der kommunalen Ebene (Steuern, höht sich die Gefahr des sogenannten „qualifika- Zuweisungen vom Land) und den zur Erfüllung der torischen Mismatch“, was meint das Arbeitsplätze kommunalen Aufgaben nötigen Ausgaben (u.a. für Fachkräfte zur Verfügung stehen, jedoch nicht Kreisumlage). Sie bestimmen die Handlungsfä- mehr besetzt werden können, deutlich.13 higkeit einer Kommune. Insgesamt ist die Haus- haltslage aller Kommunen in der Region „Börde- Bode-Auen“ als angespannt zu bezeichnen. Die Stadt Staßfurt konnte für das Haushaltsjahr 2014 wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen. Dies gilt auch für das Haushaltsjahr 2015. Größere 9 I vgl.: Bertelsmann Stiftung (2015) online Investitionsmaßnahmen sind aber für alle Kommu- 10 I vgl.: Soziökonomische Analyse Sachsen-Anhalt, S.193ff 11 I vgl.: Bertelsmann Stiftung (2015) online 14 I vgl.: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (2014) online 12 I vgl.: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (2014) online 15 I vgl.: Bertelsmann Stiftung (2015) online 13 I vgl.: Soziökonomische Analyse Sachsen-Anhalt, S.214 16 I vgl.: Bertelsmann Stiftung (2015) online

7 nen nur durch die Zurverfügungstellung von För- dermitteln finanzierbar.

D.1.9 Bildung, Qualifi zierung und Innovation Das Bildungsniveau, die Qualifizierung der Bevöl- kerung sowie die Innovationstätigkeit spiegeln das Humankapital als wichtigen Produktionsfaktor und Vorbereitung für den wissensorientierten Struktur- wandel wider und stellen die langfristige Wettbe- werbsfähigkeit einer Region dar. Die Qualifikation Abb.6 Katharinenschule Schneidlingen, Quelle: der erwerbsfähigen Bevölkerung in einer Region Klusstiftung zu Schneidlingen und Groß Börnecke ist u.a. ein Entscheidungskriterium bei der Stand- Beruf. Frühkindliche Bildung ist zudem ein wichti- ortwahl von Unternehmen. Die Qualifikation der ger Baustein für den zukünftigen Bildungsweg. Der Bevölkerung hat zudem Einfluss auf Steuereinnah- Kindergartenbesuch reduziert daher auch soziale men und –ausgaben. Neben der Qualifikation der Ungleichheiten. Sachsen-Anhalt besitzt die höchs- Erwerbspersonen ist auch die Innovationstätigkeit te Betreuungsdichte an Kindertageseinrichtungen von Bedeutung. Das Innovationspotenzial drückt im Bundesvergleich. Bereits 2011 hatte das Bun- sich z.B. im Beschäftigungsumfang von Personal desland eine Betreuungsquote von 56,1 %, wäh- im Bereich Forschung und Entwicklung sowie im rend der Bundesdurchschnitt bei 25,2 % lag.19 Der Bereich Lehre und Forschung an Hochschulen als Salzlandkreis liegt mit einer Betreuungsquote von auch in der Anzahl der getätigten Patentanmeldun- 61,0 % der unter 3-Jährigen auf dem ersten Platz gen aus. aller Landkreise im bundesdeutschen Vergleich.20 Aufgrund des demografischen Wandels nimmt die Im Ländervergleich hat Sachsen-Anhalt einen ver- Zahl der Kinder unter 6 Jahren aber weiter ab. Dies gleichsweise geringen Akademisierungsgrad der führt zu einem weiteren Rückgang der Schülerzah- Bevölkerung. 2010 lag der Anteil der Personen mit len.21 Aufgrund der zurückgegangenen Schüler- Fachhochschul- und Hochschulreife bei 18,7 % zahlen wurde das Gymnasium Egeln zum Schuljahr (Bundesdurchschnitt = 25,8 %).17 Hinsichtlich der 2014/2015 geschlossen und ist jetzt nur noch eine Berufsausbildungsstellen ist für den Salzlandkreis Außenstelle des Dr.-Frank-Gymnasiums in Staß- ein klares Defizit erkennbar. Im Ausbildungsjahr furt, so dass in der Region „Börde-Bode-Auen“ 2012/2013 gab es eine Differenz zwischen den nur noch ein Gymnasium vorhanden ist. Fünf Se- gemeldeten Bewerbern für eine Ausbildungsstel- kundarschulen finden sich in Egeln, Förderstedt, le und den gemeldeten Ausbildungsstellen von Schneidlingen und Staßfurt. Zum Schuljahr rund 374 Plätzen. Für das Jahr 2013/2014 (Stand 2014/15 wurde zudem die Grundschule Neundorf September 2014) hat sich die Situation weiter ver- (Anhalt) geschlossen. Damit sind noch in den Ort- schärft. In diesem Zeitraum gab es 1.391 gemelde- schaften Egeln, Westeregeln, Wolmirsleben, Groß te Bewerber für eine Ausbildungsstelle, wohinge- Börnecke, Hecklingen, Staßfurt (drei Standorte), gen 973 Ausbildungsstellen gemeldet wurden.18 Förderstedt und Löderburg Grundschulen am Ort. Darüber hinaus finden sich in der Region Förder- Je mehr Kitaplätze und ganztägige Betreuungs- schulen wie die Katharinenschule Schneidlingen in angebote in einer Region vorhanden sind, desto Trägerschaft der Klusstiftung sowie die Förderschu- attraktiver wird diese für junge Familien. So bie- le für Lernbehinderte in Staßfurt und die Schule für tet eine gut ausgebaute Betreuungsstruktur die Geistigbehinderte in Wolmirsleben. Aus-, Fort- und Möglichkeit einer Vereinbarkeit von Familie und Weiterbildungseinrichtungen sind nur in der Stadt

17 I vgl.: Soziökonomische Analyse Sachsen-Anhalt, S.256 19 I vgl.: Soziökonomische Sachsen-Anhalt, S.234 18 I vgl.: Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Bewerber und 20 I vgl.: Familienbildungsatlas 2012, online Berufsausbildungsstellen, S.1, Nürnberg, September 2014 21 I vgl.: Soziökonomische Analyse Sachsen-Anhalt, S.234

8 LES BÖRDE-BODE-AUEN

Staßfurt vorhanden. Dies sind u.a. das Berufs- sich in dieser Region ansiedeln. Die Erreichbarkeit förderungswerk Sachsen-Anhalt gemeinnützige einer Region hat auch unmittelbare Auswirkungen GmbH als Zentrum für berufliche Rehabilitation auf die Einwohner einer Region, insbesondere auf (BFW), das Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen- die erwerbstätige Bevölkerung. Eine gute Erreich- Anhalt e.V., die Deutsche Angestellten-Akademie barkeit vergrößert den potenziellen Arbeitsmarkt (DAA) und die FAA Bildungsgesellschaft mbH der Erwerbstätigen und erhöht damit die Beschäf- Südost. Wissenschaftliche Bildungseinrichtungen tigungsperspektiven. Insbesondere haben auch (Universitäten, Fachhochschulen) gibt es in der Re- arbeitslose Erwerbspersonen in Regionen mit ei- gion keine. Diese Funktion übernimmt die Landes- ner guten Erreichbarkeit größere Beschäftigungs- hauptstadt Magdeburg, als Universitätsstandort möglichkeiten. Auch der Zugang zu Angeboten sowie die Hochschule Anhalt mit den Standorten der Daseinsvorsorge wird dadurch verbessert. Die Bernburg, Dessau und Köthen. Versorgungssituation steht im demografischen Wandel und in Gebieten mit abnehmender Bevöl- D.1.10 Infrastruktur – Erreichbarkeit und kerung vor einer besonderen Herausforderung. Pendlerverfl echtungen Durch die sinkende Zahl der Einwohner kommt es Erreichbarkeit und Lage einer Region wirken sich zu einer abnehmenden Nachfrage nach Gütern der auf die potenzielle Größe des regionalen Arbeits- Daseinsvorsorge. Der demografische Wandel mit marktes aus und sind damit ein entscheidender einer zunehmenden Zahl von älteren Einwohnern Standortfaktor für Unternehmen. Je günstiger die und einer abnehmenden Zahl von Kindern und Ju- Erreichbarkeit ist, desto größer ist außerdem der gendlichen verschiebt dabei die Bedarfe. Beson- potenzielle Absatzmarkt der Unternehmen, die dere Herausforderungen entstehen in ländlichen

Helmstedt 2

1 Schöningen Magdeburg Möckern Gommern

Oschersleben 81 (Bode) Schönebeck 246 Region Salzlandkreis Börde-Bode-Auen Zerbst Schwanebeck 14 Calbe Kroppenstedt Egeln Bode Halberstadt 180 Wegeleben Stassfurt Derenburg Saale Dessau Nienburg (Saale) Hecklingen Quedlinburg Hoym 185 Blankenburg Aschersleben Bernburg Gernrode Köthen Thale Ermsleben (Anhalt) Ballenstedt Hasselfelde Sandersleben He stedt Harzgerode Ʃ Mansfeld Gerbstedt

Abb.7 Die räumliche Lage der Region „Börde-Bode-Auen“; Quelle: eigene Darstellung

9 Räumen bei der Sicherstellung des ÖPNV oder D.1.11 Öff entliche und private der Schülerbeförderung. Die Region „Börde-Bode- Daseinsvorsorge Auen“ ist über die Bundes- bzw. Landesstraße Die Gesundheitsversorgung wird mitunter an der B81 und L71 unmittelbar an die Bundesautobahn Anzahl an Krankenhausbetten bestimmt. In der Re- BAB14 angebunden. Über die Bundesstraße B180 gion „Börde-Bode-Auen“ existiert mit der AMEOS- ist zudem die vierspurig ausgebaute Bundesstraße Klinik in Staßfurt nur ein Krankenhaus. Der Versor- B6 als Zubringer zur BAB14 und BAB7 zu erreichen. gungsgrad an Haus- und Fachärzten ist in vielen Durch den vierspurigen Ausbau der Bundesstra- ländlichen Regionen sehr niedrig und dünnt stetig ße B81 hat sich die Anbindung der Region an die weiter aus. Viele Ärzte siedeln sich daher nur noch Landeshauptstadt Magdeburg deutlich verbessert. in den Mittel- und Grundzentren an. Zudem wird Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird prognostiziert, dass bis 2030 viele Arztpraxen al- innerhalb der Region „Börde-Bode-Auen“ über tersbedingt aufgegeben werden. Auch die Region Busanbindungen abgewickelt. In Egeln befindet „Börde-Bode-Auen“ ist von dieser Entwicklung be- sich ein zentraler Busbahnhof mit überregionaler troffen. Die meisten allgemeinmedizinischen Arzt- Bedeutung in Richtung Aschersleben, Staßfurt und praxen gibt es in den Städten Egeln und Staßfurt. Magdeburg. Die Anbindung an den überregiona- In den Kommunen konzentrieren sich die Praxen len Bahnverkehr erfolgt ausschließlich über den jedoch überwiegend in nur ein bis zwei Orten in- Bahnhof der Stadt Staßfurt mit den Haltepunk- nerhalb der jeweiligen Kommune, so dass in den ten Förderstedt, Staßfurt und Neundorf. Über den vielen Ortschaften keine medizinische Versorgung Flughafen Magdeburg/Cochstedt werden sowohl vor Ort vorgehalten wird bzw. nur temporär. Auch Frachtgüter als auch Passagiere abgefertigt. bei der Betrachtung von speziellen Fachärzten wie z.B. Kinder- oder Frauenärzte wird deutlich, dass Die Pendlerverflechtungen verdeutlichen die Ver- die Versorgung innerhalb des Salzlandkreises netzung der Arbeitsmärkte mit ihrem Umland. Sie niedriger ist als der eigentliche Bedarf.23 können als Indikator für die überregionale Bedeu- tung eines wirtschaftlichen Zentrums herangezo- Der Anteil Pflegebedürftiger steigt weiter an. Für gen werden. Sie zeigen aber auch an, in welchem den Salzlandkreis wird der Anteil der Pflegebe- Ausmaß ein Zentrum in sein Umland ausstrahlt. dürftigen im Jahr 2030 auf 6,0 % prognostiziert. Die durchschnittliche Pendlerdistanz gibt darüber Im Jahr 2009 lag er noch bei 3,3 %.24 Der generell hinaus an, wie klein- oder großräumig der Arbeits- höhere Anteil der pflegebedürftigen Menschen in markt strukturiert ist. Die Landeshauptstadt Mag- den ostdeutschen Bundesländern ist auf die ent- deburg sowie das Ballungszentrum Halle/Leipzig sprechende Altersstruktur der Bevölkerung zurück- haben eine wichtige Bedeutung als überregiona- zuführen.25 In Sachsen-Anhalt bieten die Pflege- le Arbeitsmarkt- und Wirtschaftszentren. Aus der kassen und die Kommunen eine kostenlose und Region „Börde-Bode-Auen“ pendeln insgesamt unabhängige Beratung über die leistungsrechtli- 11.217 Menschen aus, wohingegen 6.165 Beschäf- chen Ansprüche, die pflegerischen und sozialen tigte in die Region einpendeln (Stand Juni 2014). Versorgungs- und Betreuungsangebote an. Ziel ist Aus der Stadt Staßfurt pendeln mit 5.430 Men- es, durch die Bündelung der Beratungsangebote schen die meisten aus. Darauf folgt die Stadt Heck- und die Nutzung der vorhandenen Beratungsinfra- lingen aus der 2.291 Berufstätige auspendeln. In struktur möglichst wohnortnah eine umfassende, der Verbandsgemeinde Egelner Mulde sind 3.496 abgestimmte und zielgerichtete Pflegeberatung Pendler zu verzeichnen.22 anzubieten. Dazu haben sich die Partner der Be- ratungsangebote in den Servicecentern der Kran- kenkassen und Beratungsstellen der Kommunen

22 I vgl.: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungs- 23 I vgl.: www.aerztedichte.faktencheck-gesundheit.de statistik, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wohn- und 24 I vgl.: Bertelsmann Stiftung (2014) online Arbeitsort mit Pendlerdaten, Nürnberg, Stichtag 30. Juni 2014 25 I vgl.: Soziökonomische Analyse Sachsen-Anhalt, S.230ff.

10 LES BÖRDE-BODE-AUEN vernetzt.26 In der Region „Börde-Bode-Auen“ gibt es insgesamt sechs Altenpflegeheime. Vier davon befinden sich in der Stadt Staßfurt und jeweils eins in den Städten Egeln bzw. Hecklingen.

Die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs erfolgt in der Region „Börde-Bode-Auen“ vorran- gig über die Städte Egeln, Hecklingen und Staß- furt sowie über die größeren Ortschaften wie Groß Börnecke, Westeregeln oder Förderstedt. In vielen kleineren Ortsteilen gibt es hingegen teilweise Abb.8 Schloss Hohenerxleben; Fotograf: Christoph Hertel kaum noch Einkaufsmöglichkeiten. Spezialisierte Einrichtungen zur Daseinsvorsorge (z.B. Fachpra- lich Preußische Salzbergwerk“ war mit den beiden xen, Bekleidungs- und Möbelhäuser) sind hinge- Schächten „von der Heydt“ und „von Manteuffel“ gen in den Mittelzentren Staßfurt und Bernburg das erste Kalibergwerk der Welt. Als neue touristi- sowie im Oberzentrum Magdeburg zu finden. In ei- sche Route wurde 2014 vom Magdeburger Touris- nigen Teilen der Region wird eine landwirtschaftli- musverband Elbe-Börde-Heide die „Salzige Tour“ che Direktvermarktung von heimischen Erzeugnis- entwickelt. Die „Salzige Tour“ führt über zum Teil sen über Hofläden wie z.B. in Hohenerxleben oder uralte Handels- und Salzstraßen, auf denen einst Glöthe angeboten. Salz über weite Strecken transportiert wurde, von Staßfurt über Schönebeck und Magdeburg nach D.1.12 Breitband Zielitz und über Egeln zurück ins Staßfurter Revier. Die Versorgung mit Breitbandanschlüssen zählt Stationen in der Region sind die Schachtanlage für die Unternehmen in Industrie und Dienstleis- „Brefeld“ Tarthun, die Wasserburg Egeln, die Alte tung zu einer wichtigen Basisausstattung und ist Ziegelei Westeregeln sowie Staßfurt. für die Informationsversorgung der Bevölkerung von besonderer Bedeutung. Der Ausbauzustand Zahlreiche weitere kulturhistorisch wertvolle Ge- mit hohen Verbindungsgeschwindigkeiten variiert bäude wie das Schloss Hohenerxleben oder die von Ortschaft zu Ortschaft innerhalb der Region Wasserburg Egeln sind Zeugnis einer vergangenen „Börde-Bode-Auen“. Zielstellung für die neue För- Zeit und heute wichtige kulturelle Träger. Zu diesen derperiode ist der kontinuierliche Ausbau mit NGA- Zeugnissen zählen auch die Kirchen der Region. Netzen.27 So wird die Kirche St. Eustachius in Atzendorf - als größte Kirche in der Börde – als Bördedom bezeich- D.1.13 Kultur und Naherholung net. Am Pilgerweg St. Jakobus gelegen wird sie zu- Der Tourismus spielt für die Region „Börde-Bode- nehmend von Pilgern besucht. Der Pilgerweg führt Auen“ nur eine untergeordnete Rolle. Zwar fin- über Egeln durch die Region „Börde-Bode-Auen“. den sich in der Region mit der Wasserburg Egeln Darüber hinaus existieren Zeugnisse ländlicher und der Klosterkirche St. Georg und Pancratius Industriekultur wie z.B. die Ziegelei und Gipshüt- Stationen der „Süßen Tour“ bzw. der „Straße der te Westeregeln, als älteste Ziegelei Deutschlands Romanik“, doch die Region ist keine typische Tou- oder das Bergbaumuseum in Staßfurt. rismusregion. Vielmehr ist die Region „Börde-Bo- de-Auen“ eine durch die Landwirtschaft und den Der Boderadwanderweg und die Bode als Fluss- Bergbau geprägte Kulturlandschaft und ein wichti- wanderweg sind die zentralen und verbindenden ger Naherholungsraum. So ist Staßfurt die Wiege Elemente der Region. Die Bode ist Teil der touris- des weltweiten Kalibergbaus. Das einstige „König- tischen Markensäule „Blaues Band“ des Landes Sachsen-Anhalt. Der Boderadwanderweg führt von 26 I vgl.: www.pflegeberatung-sachsen-anhalt.de 27 I vgl.: www.zukunft-breitband.de Hadmersleben bis nach Nienburg, wobei nur der

11 Teil im Salzlandkreis beschildert ist. Ergänzt wird Diese Situation führt vielerorts zu Einschränkun- das Naherholungsangebot durch Campingplätze gen des bestimmungsgemäßen Gebrauchs von an den Bergbauseen wie z.B. „Großer Schachtsee“ baulichen Anlagen und von Grundstücken. Die oder „Löderburger See“. Vernässungen betreffen privates und öffentliches Eigentum ebenso wie landwirtschaftlich, gewerb- Überregional ist die Region „Börde-Bode-Auen“ an lich oder industriell genutzte Flächen. Im Dezem- den Europaradweg R1 angebunden. Dieser verläuft ber 2011 hat das Ministerium für Landwirtschaft von Aschersleben kommend über Hecklingen und und Umwelt (MLU) des Landes Sachsen-Anhalt weiter nach Staßfurt. Über den R1 sind die romani- den „Bericht über die eingeleiteten Maßnahmen sche Basilika St. Georg, als Station der Straße der im Umgang mit hohen Grundwasserständen und Romanik, sowie die Sehenswürdigkeiten in und Vernässungen in Sachsen-Anhalt“ vorgelegt. Ins- um Staßfurt anfahrbar. gesamt ist der Salzlandkreis im Landesvergleich überproportional betroffen. Ursachen sind u.a. Das kulturelle Leben wird durch ein aktives Ver- verschüttete oder defekte Meliorationsanlagen, einsleben geprägt. Diverse Sportangebote, Feu- Rückgang der Wassergewinnung zur öffentlichen erwehren, Musik-, Heimat-, Umwelt-, Kultur- und und industriellen Wasserversorgung, Beregnung Sozialvereine tragen mit ihren breit gefächerten und mangelhafte Gewässerunterhaltung. Angeboten wesentlich zur kulturellen und ge- sellschaftlichen Vielfalt in der Region bei. Hierzu D.1.15 Erneuerbare Energien zählen z.B. das Freizeitbad „Löderburger See“, Die Region „Börde-Bode-Auen“ ist aufgrund ihrer das „Schloss Theatrum Herberge Hohenerxleben naturräumlichen Ausstattung und ihrer Lage be- Stiftung“ oder das „Salzlandtheater“. Zudem gibt sonders für die Erzeugung von Wind- und Solar- es in vielen Ortschaften der Region Dorfgemein- energie geeignet. So sind in der Region zahlreiche schaftshäuser, Heimatstuben und Jugendtreffs, Windenergieanlagen und großflächige PV-Anlagen die für viele Orte einen wichtigen Treffpunkt dar- wie z.B. „Am Silberberg“ in Atzendorf oder „Am stellen. Die umliegenden Ober- und Mittelzentren Kalkberg“ in Hohenerxleben zu finden. Eine Bio- bieten außerdem ein breites Angebot an kulturel- methananlage wird zurzeit in Staßfurt Nord errich- len Veranstaltungen und sozialen Einrichtungen. tet. Die Veranstaltungen, welche regelmäßig in den Gemeinden stattfinden, wirken integrativ und D.2 STÄRKEN-SCHWÄCHEN-CHANCEN- haben einen festigenden Einfluss auf die Dorfge- RISIKO-ANALYSE meinschaft. Durch die Vereine und Kirchen wird ein Die SWOT-Analyse für die Region „Börde-Bode-Au- hohes Identifikationspotenzial erzeugt, welches en“ wurde auf der Grundlage der Beschreibung der maßgeblich für den Zusammenhalt innerhalb der Ausgangslage sowie unter Beteiligung der Mitglie- Gemeinschaft verantwortlich ist. der der Interessengruppe erarbeitet.

D.1.14 Klima- und Umweltschutz Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, die regionales und lokales Handeln erfordert. Es sind sowohl Strategien als auch Anpassungen an die Folgen des Klimawandels notwendig, um des- sen Auswirkungen zu minimieren. Die Bode ver- fügt über ein gefährliches Hochwasserpotenzial.28 Darüber hinaus ist die Region in Teilbereichen von hochanstehendem Grundwasser betroffen.

28 I vgl.: Hochwasserschutzkonzeption des Landes Sachsen-Anhalt bis 2020 , S.14

12 LES BÖRDE-BODE-AUEN

D.2.1 Lage im Raum und Verkehrsstruktur Stärken Schwächen + verkehrsgünstige Lage zu den Oberzentren Magde- - hohes Verkehrsaufkommen durch Pendler und hohe burg und Halle/Leipzig Pendeldistanzen zu Arbeitsmarktzentren + fünf direkte Anschlüsse an die BAB14 - SPNV Vernetzung nur über drei Bahnhöfe der Stadt + vierspuriger Ausbau der Bundesstraße B81 als Auto- Staßfurt mit RB- bzw. RE-Haltestelle bahnzubringer bzw. Anbindung nach Magdeburg - starke ländliche, landwirtschaftlich, industrielle + B180 und L71 als weitere wichtige Verkehrsanbin- Prägung der Region dungen - Lage außerhalb des unmittelbaren Einfl ussbereichs + Staßfurt als Mittelzentrum mit wichtigen Funktionen der Landeshauptstadt Magdeburg – kaum Suburba- für die Region nisierungstendenzen + Wohnen im ländlichen Raum mit relativ hohem Ver- - ausgeräumte Agrarlandschaft und Windenergieanla- sorgungsgrad gen prägen Landschaftsbild + Gewerbestandort Flughafen Magdeburg/Cochstedt - schlechter baulicher Zustand innerörtlicher Straßen + Magdeburger Börde als landwirtschaftlicher Gunst- - weit auseinander liegende Ortschaften raum sowie Gunstraum zur Windenergieerzeugung - starke Ausdünnung des ÖPNV in den letzten Jahren Chancen Risiken + verkehrsgünstige Lage für Erreichbarkeit der Arbeits- - steigende Abhängigkeit von den Oberzentren marktzentren Magdeburg und Halle/Leipzig - Probleme der Aufrechterhaltung des ÖPNV in dünn + Stärkung der Stadt-Umland-Beziehungen durch um- besiedelten Teilen der Region weltverträglichen Ausbau des Radwegenetzes - Verschärfung des Ungleichgewichts zwischen den + Entwicklung alternativer Mobilitätsstrategien – bes- ländlichen und städtischen Räumen der Region sere Verknüpfung von Individualverkehr und ÖPNV - weiterer Rückgang der Versorgungseinrichtungen der + bedarfsgerechter Ausbau der Verkehrsinfrastruktur öff entlichen Daseinsvorsorge im ländlichen Raum Spezifi scher Handlungsbedarf Die Lage der Region „Börde-Bode-Auen“ stellt für die Entwicklung der Region grundsätzlich eine günstige Aus- gangssituation dar. Die verkehrliche Erschließung über zwei leistungsstrake Bundesstraßen und fünf Autobahn- anschlüsse ermöglicht Pendlern eine gute Anbindung an die Arbeitsmarktzentren Magdeburg und Halle/Leipzig. Gleichzeitig bestehen aber durch die Verfl echtungen mit diesen Wirtschaftsräumen hohe Verkehrsaufkommen, die die Umwelt belasten. Die Lage in der Magdeburger Börde, als landwirtschaftlicher Gunstraum, wurde in den letzten Jahren zum vermehrten Ausbau von Windenergieanlagen genutzt. Zusammen mit großfl ächigen Acker- fl uren prägen sie das Landschaftsbild der Region „Börde-Bode-Auen“. Die Stadt Staßfurt übernimmt als Mittel- zentrum für die Region wichtige Versorgungsfunktionen. Zur Stärkung der Kernstädte Staßfurt, Egeln und Heck- lingen bzw. der Stadt-Umland-Beziehungen kommt der Entwicklung umweltverträglicher Verkehre eine wichtige Rolle zu. Zur Anbindung der ländlich geprägten Ortschaften ist der Ausbau des überörtlichen Radwegenetzes zu fördern, um die Mobilitätschancen der nicht motorisierten Bevölkerungsteile (Jugendliche, Menschen ohne Führerschein etc.) zu erhöhen. Bereits in der Förderperiode 2007-2014 lag der Schwerpunkt u.a. in der Verbesse- rung der innerörtlichen Verkehrsverhältnisse zur Verbesserung der Erreichbarkeit der örtlichen Daseinsvorsorge. Dieser Schwerpunkt konnte mit sechzehn Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden.

13 D.2.2 Demografi sche Entwicklung Stärken Schwächen + günstige Anbindungen an die Oberzentren steigert - Lage außerhalb des unmittelbaren Einzugsgebiet Attraktivität für Berufspendler Magdeburg begünstigt keinen Zuzug junger Familien + Wohn- und Lebensqualität auf dem Land - allgemeiner Bevölkerungsrückgang durch Abwande- + ausgeprägtes und aktives Vereinsleben rung und negative Geburtenrate - Abbau der Schullandschaft bedingt durch Landes- vorgaben - verstärkte Arbeits- und Bildungswanderung durch die Entfernung zu den Arbeits- und Ausbildungss- tandorten - Abnahme der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter - steigendes Durchschnittsalter - Rückgang an Kindern und Jugendlichen - Anstieg der Pfl egebedürftigen Chancen Risiken + günstigere Miet-, Grundstücks- und Hauspreise zur - Fachkräftemangel durch Abnahme der Menschen im Ansiedlung von jungen Familien nutzen erwerbsfähigem Alter + Stärkung regionaler Fachkräfteinitiativen - Überalterung + Weiterentwicklung von Übergangssystemen von der - Verlust des sozialen Netzes durch hohes Pendlerauf- Schule zum Beruf zur Bindung junger Menschen an kommen und Abwanderung die Region - weitere Abwanderung vornehmlich junger Menschen + Um-, Neu- und Weiternutzung historischer Bausubs- aus den ländlichen Gebieten durch Abbau der Sozi- tanz zu Wohnzwecken alstrukturen (Schulen, ärztliche Versorgung, Pfl ege + Verbesserung der Kinder- und Familienfreundlichkeit etc.) einschl. Freizeitangebote - ungünstige Sozialstrukturen – hohes Kinder- und + Stärkung des Regionalbewusstseins durch Identi- Jugendarmutsrisiko tätsstiftenden Maßnahmen - schlechte ÖPNV-Anbindungen verstärken den Trend der Abwanderung Spezifi scher Handlungsbedarf Die Region „Börde-Bode-Auen“ ist stark von den Folgen des demografi schen Wandels betroff en. Die hinter dem demografi schen Wandel stehenden Kräfte sind in ihren Ursachen nicht allein in den Bedingungen zu suchen, die in der Region vorhanden sind. Dennoch ist die gefühlte Lebensqualität der wesentliche Entscheidungsfaktor in eine Region zu ziehen oder dort wohnen zu bleiben. Handlungsschwerpunkte waren in der Förderperiode 2007- 2014 deshalb die Um-, Neu- und Weiternutzung historischer Bausubstanz, die Verbesserung der Kinder- und Familienfreundlichkeit sowie der Freizeitangebote für junge Menschen sowie die Umsetzung Identität stiftender Maßnahmen. Diese Ansatzpunkte werden für die zukünftige Entwicklung der Region als Chance gesehen. Aber nicht nur junge Menschen stehen im Fokus, sondern auch ältere Menschen. Ihnen soll es ermöglicht werden, so lange wie möglich in ihrem vertrauten Umfeld wohnen bleiben zu können, um auf diese Weise das Gemeinwesen und das dörfl iche Miteinander zu bereichern. Als Risiko besteht, dass durch den zunehmenden sozialen Rückbau z.B. im Bereich der Schullandschaft die Attraktivität der Region vor allem für junge Familien weiter schwindet. Der Erreichbarkeit der Einrichtungen der sozialen Daseinsvorsorge kommt zukünftig eine Schlüsselrolle zu. Die Ab- nahme der Menschen im erwerbsfähigen Alter zusammen mit der hohen Bildungswanderung bergen das Risiko eines zukünftigen Fachkräftemangels. Durch geeignete Maßnahmen ist in der Region „Börde-Bode-Auen“ dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und dies bereits im Bereich Übergang von der Schule zum Beruf. Vor allem der Stärkung des lokalen Handwerks als wichtige Arbeitgeber in der Region kommt dabei eine wichtige Rolle zu.

14 LES BÖRDE-BODE-AUEN

D.2.3 Regionale Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt Stärken Schwächen + Arbeitsmarktzentren Magdeburg und Halle/Leipzig - Anteil des Dienstleistungssektors unter Landes- bieten Arbeitsplätze für Pendler aus der Region durchschnitt + hohes landwirtschaftliches Potenzial bzw. hohe - sehr hohe Bildungswanderung durch fehlende Aus- Wettbewerbsfähigkeit aufgrund sehr guter Böden bildungsplätze und berufsbildende Einrichtungen + landwirtschaftliche Betriebe Träger der ländlichen - großes, ungenutztes Angebot an Gewerbefl ächen Entwicklung und bedeutsame Arbeitgeber - ausgeräumte Agrarlandschaft einschl. Windenergie- + positive Arbeitsplatzentwicklung anlage beeinträchtigt Landschaftsbild + vorh. Gewerbegebiete mit verfügbaren Flächenantei- - Zunahme der Bevölkerung über 65 Jahre len - hohe Anteile von Mindestsicherungsleistungsemp- fängern - niedrige Akademikerquote bzw. wenige Arbeitsplät- ze für Hochqualifi zierte - unzureichender Breitbandanschluss in Teilen der Region - hoher Anteil an Auspendlern - hohe Arbeitslosigkeit - geringe Kaufkraft Chancen Risiken +Schaff ung neuer Arbeitsplätze durch innovative An- - Abwanderung hochqualifi zierter Arbeitnehmer und sätze (z.B. durch Einrichtungen wie die Klusstiftung) Veränderung der Altersstruktur verstärken Fachkräf- + Aufbau von Netzwerken zur Stärkung des lokalen temangel Handwerks - unzureichende Breitbandversorgung in Teilbereichen + weiteres Ansiedlungspotenzial von Unternehmen der Region hemmt Betriebsansiedlung durch verkehrsgünstige Lage und vorhandenen - Rückgang des Beschäftigungspotenzials durch Rück- Gewerbegebieten gang an Personen im erwerbsfähigen Alter + Existenzgründungsoff ensive durch Mitarbeit im ego- - anhaltender Mangel an Ausbildungsplätzen bzw. Piloten Netzwerk geeigneten Bewerbern verschärft Fachkräftemangel + Ausbau Freizeit, Naherholung als Wirtschaftszweig bzw. Abwanderung (z.B. Rad-, Wander- und Flusswanderwege) - Risiko der Kinderarmut höher als das der Altersarmut + hohes Potenzial in Bezug auf die geschichtliche, - weiterer Kaufkraftabfl uss durch hohe Pendleranzahl naturräumliche und kulturelle Ausstattung - Diversifi zierung z.B. Urlaub auf dem Bauernhof mit zunehmender Spezialisierung der landwirtschaftli- chen Betriebe nicht vereinbar Spezifi scher Handlungsbedarf Die ehemaligen wirtschaftlichen Strukturen der Region „Börde-Bode-Auen“ sind noch stark vorhanden. So liegt der Anteil der im Dienstleistungssektor Beschäftigten deutlich unter dem Landesdurchschnitt, während die Zahl der Beschäftigten im industriellen Sektor deutlich über dem Landesdurchschnitt liegt. Dies hat zum Nachteil, dass in der Region zu wenige Arbeitsplätze für Hochqualifi zierte vorhanden sind. Gleichzeit herrscht ein Mangel an Ausbildungsplatzplätzen bzw. ein Mangel an geeigneten Bewerbern. Dies führt weiterhin zu einer verstärkten Abwanderung junger Menschen. Dennoch gibt es in der Region Träger wie die Klusstiftung (Wohnstätten für Men- schen mit geistiger Behinderung und Förderschule), die mit innovativen Ansätzen einen wichtigen Beitrag zur so- zialen Inklusion und damit zur Stärkung der Lebensqualität im ländlichen Raum leisten wollen. Darüber hinaus will sich die Kreishandwerkerschaft Harz-Bode in der Region engagieren, um das lokale Handwerk als wichtigen Arbeitgeber zu stärken. Insgesamt besitzt die Region ein erhebliches Potenzial hinsichtlich der Ansiedlung neuer Unternehmen aufgrund der hohen verfügbaren Flächenanteile. Eine unzureichende Breitbandanbindung birgt aber das Risiko, dass die Attraktivität für Betriebe und Einwohner vor allem der ländlich geprägten Ortschaften sinkt. Darüber hinaus kann die geschichtliche, naturräumliche und kulturelle Ausstattung der Region - als weiche Standortfaktoren - positiven Einfl uss auf die Bindung von Unternehmen und Arbeitnehmern haben.

15 D.2.4 Öff entliche und private Daseinsvorsorge Stärken Schwächen + gute Nahversorgung im Bereich des täglichen - kleine Ortsteile mit zurückgehender bzw. schlechter Bedarfs in Teilbereichen der Region (Grund- und Versorgung mit Einrichtungen der Daseinsvorsorge Mittelzentren) - schlechte fußläufi ge Erreichbarkeit von Einrichtun- + viele Dorfgemeinschaftseinrichtungen gen der Daseinsvorsorge in Teilen der Region + niedrigere Miet- und Kaufpreise als in der Landes- - Rückbau der Schullandschaft bedingt durch Landes- hauptstadt Magdeburg vorgaben – lange Schulwege + sehr hohe Betreuungsquote der - kommunale Haushalte stark angespannt + 0-3-Jährigen - fehlende Ausbildungsplatzstellen + vielfältiges soziales Leben durch Vereine und Initia- - keine weiterführenden berufsbildenden Schulfor- tiven men in der Region + vorhandenes Krankenhaus in Staßfurt - unzureichender Breitbandanschluss in Teilen der + Kirchen als wichtige Ankerpunkte im ländlichen Region Raum - geringere medizinische Versorgung als relativer Bedarf - fehlende Barrierefreiheit - hohe Mindestsicherungsquote Chancen Risiken + konsequente Stärkung und Belebung der Grund- und - Verlust dörfl ichen Lebens durch ausgedünnte Mittelzentren Infrastruktur der Daseinsvorsorge z.B. Wegfall von + Zusammenführung und Stärkung vorhandener Verei- Schulstandorten, Arztpraxen, Sparkassen, Einkaufs- ne, Initiativen und sozialer Einrichtungen möglichkeiten in Teilbereichen der Region + Bildung von generationsübergreifenden Netzwerken - sinkende Attraktivität durch Rückbau der Bildungs- + Aufbau von Kooperationsstrukturen zum Wissens- einrichtungen (Schulen) austausch zwischen den Generationen - weitere Einschränkung der kommunalen Handlungs- + Bündelung und Vernetzung der Angebote der sozia- spielräume len Infrastruktur - sinkende Attraktivität für Ansiedlung von jungen + Wiederbelebung des sozialen Miteinanders als Familien und Unternehmen durch unzureichende (neue) Lebensqualität im ländlichen Raum Breitbandversorgung + Entwicklung alternativer Angebote z.B. in Bezug auf - Verschiebung der Bedarfe der kommunalen Daseins- Schulschließungen versorgung durch Veränderung der Altersstruktur + Entwicklung alternativer Formen der Daseinsvorsor- - eingeschränkte Mobilität älterer Menschen ge - soziale Isolation und Vereinsamung durch fehlende öff entliche Treff punkte - hohe Armutsgefährdung (vor allem Kinderarmut) Spezifi scher Handlungsbedarf Die kommunalen Haushalte sind in der Region „Börde-Bode-Auen“ insgesamt sehr stark angespannt, so dass die Handlungsspielräume immer weiter begrenzt sind. Der demografi sche Wandel macht es aber erforderlich, neue Modelle der öff entlichen Daseinsvorsorge zu entwickeln, um langfristig eine hohe Lebensqualität bieten zu können und um für alle Generationen attraktiv zu bleiben. Aufgrund der älter werdenden Gesellschaft wird es insgesamt zu einer Verschiebung der Bedarfe der kommunalen Daseinsvorsorge kommen. Eigenständiges Leben im Alter ist vor allem in den ländlich geprägten Teilräumen eine Zukunftsaufgabe auch als Frage der Alltagsbe- wältigung ohne eigenes Auto. Bei allen schwierigen Randbedingungen gelten die Einrichtungen der öff entlichen Daseinsvorsorge als wesentliche Voraussetzungen für eine hohe Lebensqualität im ländlichen Raum. Als Ansatz für die künftige Entwicklung der Region wird die Revitalisierung der Stadt- und Dorfkerne durch integrative Lö- sungen gesehen, in dem Aspekte der Innenentwicklung mit jenen aus den Bereichen Bildung, Gesundheit, Sozia- les und Kultur in Verbindung gebracht werden. In diesem Zusammenhang sind die örtlichen Dorfgemeinschaften zu stärken, in dem (Vereins-)Strukturen gebündelt werden und der Wissenstransfer zwischen den Generationen gefördert wird. Ideen wie eine Seniorengenossenschaft sind im Rahmen der regionalen Entwicklung zu unterstüt- zen.

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D.2.5 Innenentwicklung Stärken Schwächen + historische gewachsene Dorfgebiete mit z.T. großen - Gebäudeleerstand oft in Verbindung mit Denkmal- Hofstellen schutz + verfügbare innerörtliche Baugrundstücke - Verlust dörfl ichen Lebens durch ausgedünnte + viele Altgebäude für neue Nutzungen vorhanden Infrastruktur der Daseinsvorsorge z.B. Wegfall von + Fördervereine, die sich um den Erhalt historischer Schulstandorten, Arztpraxen, Sparkassen, Einkaufs- Bausubstanz bemühen (z.B. Förderverein Wasser- möglichkeiten in Teilbereichen der Region burg Schneidlingen bzw. Egeln und Förderverein - Mangel an Mietwohnungen für Bevölkerungsgruppen Kirche St. Nikolai e.V.) der 16-30-Jährigen und der über 60-Jährigen + Stärkung bzw. Entwicklung von Stadt- und Dorfker- - Zerfall historischer Bausubstanz in Ortsbild prägen- nen durch Begegnungsstätten der Lage wie z.B. die Wasserburg Schneidlingen - zahlreiche brachliegende Kleingärten Chancen Risiken + Um-, Neu- und Weiternutzung durch Ansiedlung klei- - Denkmalschutz verhindert bauliche Wiederbelebung ner Unternehmen, Freiberufl er und junger Familien der Dorf- und Stadtkerne + Um-, Neu- und Weiternutzung für generationsüber- - unzureichende Angebote für die Bedürfnisse einer greifende Wohnformen abnehmenden und alternden Bevölkerung (1-2 + Nutzung innerörtlicher Brachfl ächen und Baulücken Zimmer-Wohnungen) zur Innenentwicklung - steigende Leerstände durch schlechte energetische + Nachnutzung alter, öff entlicher Gebäude (z.B. Schu- Bausubstanz und rückläufi ge Bevölkerungsentwick- len) für Seniorenwohnungen/Wohnheime lung + Rückbau von alten Gebäuden – Platz schaff en für - Konzentration von Versorgungseinrichtungen an Neues Ortsrandlagen, dadurch erschwerte Erreichbarkeit + Friedhöfe als dörfl iche Begegnungsstätten öff nen und Schwächung der Ortskerne und nutzen + Umnutzung bzw. Rückbau leer stehender Kleingärten Spezifi scher Handlungsbedarf Die Vermeidung der Inanspruchnahme von bislang nicht bebauten Flächen für Neubauten ist ein landesweit verfolgtes Entwicklungsziel. Durch den allgemeinen Rückgang der Bevölkerung ist für die weitere Entwicklung der Region die Innenentwicklung der Städte und Dörfer das zentrale Anliegen. In vielen Altgebäuden der Stadt- und Dorfkerne leben nur noch ältere Ehepaare oder alte Einzelpersonen. Es steht daher zu befürchten, dass künftig noch erheblich mehr Häuser leer stehen werden. Hinzu kommen in den Dörfern die nicht mehr genutzten, ehema- ligen landwirtschaftlichen Gebäude, für die es kaum noch eine wirtschaftliche Perspektive gibt. Auf der anderen Seite haben sich die individuellen Anforderungen an die notwendigen Wohnformen verändert. Es fehlen klei- nere, barrierefreie bzw. barrierearme Wohnungen, in die Menschen einziehen können, die in ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben wollen (ältere Menschen bzw. junge Menschen im Zuge ihrer Ausbildung). Neben diesen Umnutzungsmöglichkeiten kommt dem Rückbau nicht mehr benötigter Gebäude im Zuge der Innenentwicklung und Aufwertung der Ortsbilder eine wichtige Rolle zu. Bereits in der vergangenen Förderperiode konnten unter dem Handlungsfeldziel „Um-, Neu- und Weiternutzung“ zahlreiche Projekte realisiert werden. Neben der Um- bzw. Weiternutzung zu Wohnzwecken, konnten auch Gebäude zu gewerblichen Zwecken umgenutzt werden. Neben dem soll die Revitalisierung der Stadt- und Dorfkerne auch im öff entlichen Raum unterstützt werden. Zum einen in dem öff entliche Frei- und Kommunikationsräumen geschaff en werden (z.B. durch Öff nung der Friedhöfe), zum anderen durch gemeinschaftlich genutzte Gebäude, die als Wohlfühlfaktor zum Gelingen der Lebensqualität beitragen. Die gesamte Innenentwicklung ist unter den Aspekten der demografi schen Entwicklung und der sozia- len Daseinsvorsorge zu betrachten. Hieraus sind neue innovative und integrative Lösungsansätze zu entwickeln

17 D.2.6 Naherholung, Freizeit und Kultur Stärken Schwächen + Stationen der touristischen Markensäulen: Straße - keine Übernachtungsregion, bislang überwiegend der Romanik (Hecklingen), Blaues Band (Bode) Tagestouristen + Stationen der Süßen und Salzigen Tour - Ausstattung und Zustand der Rad- und Wanderwege + überregionaler Radweg (Europaradweg R1) führt - fehlende Radwege zwischen den Ortschaften bzw. durch die Region Lücken im Radwegenetz + Bode als Fluss- und Radwanderweg - fehlende Beschilderung und Ausstiegsmöglichkeiten + Bestand an kulturhistorisch wertvollen Gebäuden entlang der Bode (fehlendes touristisches Gesamt- sowie der Industriekultur z.B. Gips- und Ziegeleihüt- konzept für die Bode einschl. dem den Bode-Rad- te Westeregeln, Kirchen wanderweg vom Harz bis zur Saale) + kulturelle Leuchttürme wie das Schloss Theatrum - keine Vernetzung der touristischen Angebote Hohenerxleben oder Salzlandtheater - schlechter baulicher Zustand bzw. Leerstand der + zahlreiche Freizeitangebote durch Bergbaufolgeland- historischen Bausubstanz z.B. Wasserburg Schneid- schaft z.B. Löderburger See, Campingplatz Schacht- lingen see - Windkraftanlagen und ausgeräumte Agrarlandschaft + zahlreiche Schlösser wie z.B. in Gänsefurth, Egeln, beeinträchtigen das Landschaftsbild Schneidlingen, Hohenerxleben + Fördervereine, die sich um den Erhalt historischer Bausubstanz bemühen (z.B. Förderverein Wasser- burg Schneidlingen bzw. Egeln) + erlebnisreiche Natur entlang der Bode bzw. FFH- Gebiete als Zeugnis/Folge der industriellen Nutzung z.B. Salzwiesen bei Hecklingen + Pilgerweg Jakobus führt durch die Region Chancen Risiken + regionale Identität durch Stärkung der Natur- und - geringe Potenzialausschöpfung durch unzureichende Kulturlandschaft erhöhen Vernetzung und Vermarktung der Angebote, Halte- + touristische Nutzung der ehemals industriell genutz- punkte zu wenig bekannt ten Anlagen bei gleichzeitiger Wahrung des industri- - Verlust der regionalen Identität ellen Erbes - weiterer Verfall der kulturgeschichtlichen Denkmäler, + Förderung der Tourismusattraktivität durch Vernet- drohender Abriss statt Erhalt durch fehlende fi nanzi- zung von Angeboten und Qualitätsverbesserung elle Mittel und Nutzungskonzepte (z.B. entlang der Bode) + Ausbau der touristischen Angebote sowie deren Erreichbarkeit, um die Verweildauer der Touristen (Europaradweg R1, Straße der Romanik) zu erhöhen + Kooperationsprojekte mit angrenzenden Regionen (z.B. entlang der Bode) + Umnutzung alter, ungenutzter Bahnlinien zu Radwe- gen + bessere Vernetzung und Vermarktung der vorhan- denen Attraktionen und Angebote in der Börde und entlang der Bode + Förderung der Elektromobilität im Alltagsverkehr und in der touristischen Nutzung + Begehbarmachung bzw. Begehung derSalzschächte in Tarthun zur gesundheitlichen Nutzung

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Spezifi scher Handlungsbedarf Die Region „Börde-Bode-Auen“ besitzt ein hohes Potenzial hinsichtlich ihrer geschichtlichen, naturräumlichen und kulturellen Ausstattung. Diese Ausstattung trägt wesentlich zur Lebensqualität als weicher Standortfaktor in der Region bei und kann positiven Einfl uss auf die Bindung von Unternehmen und Arbeitnehmern haben. Eine Region, die attraktive Freizeitangebote und vielfältige Möglichkeiten zur Naherholung aufweist, ist nicht nur für die heutigen Bewohnerinnen und Bewohner interessant, sondern auch für neue Menschen, die für ein Leben in der Region gewonnen werden sollen. Für eine gute Erreichbarkeit der Angebote und eine überregionale Vernet- zung ist das vorhandene Radwegenetz auszubauen und Lücken zu schließen. Dies ist vor allem in Hinblick auf die Stärkung der Stadt-Umland-Beziehungen, aber auch zur Stärkung einer umweltverträglichen Mobilität erforder- lich. Der Bode kommt in der zukünftigen Entwicklung eine zentrale Rolle zu. Sie ist das vernetzende und verbin- dende Element. Zur Vernetzung der Angebote sowie zur Qualitätsverbesserung der vorhandenen Potenziale sind Kooperationsprojekte und regionsübergreifende Konzepte für eine nachhaltige Entwicklung erforderlich. Wie in der vergangenen Förderperiode sind die kulturellen Leuchttürme zur Stärkung der regionalen Identität weiter zu fördern.

19 D.2.7 Klima- und Umweltschutz Stärken Schwächen + Bodeniederung mit hohem Naherholungs- und Erleb- - intensive Landwirtschaft / großfl ächige Monostruk- niswert turen + hoher Anteil an erneuerbaren Energien (insbesonde- - Flächenkonkurrenz bzw. hoher Nutzungsdruck re Windenergie) hinsichtlich Erholung, Bebauung, Landwirtschaft, Energie - hoher Motorisierungsgrad der Bevölkerung / hohes Verkehrsaufkommen - hoher sanierungsbedürftiger Altbaubestand hin- sichtlich energetischer Sanierung sowohl im privaten wie öff entlichen Gebäudebestand - Vermarktung regionaler Produkte noch nicht ausge- prägt - zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft (Mastanlagen, Energieerzeugung) - Vernässung in Teilbereichen der Region Chancen Risiken + Erarbeitung von Klimaschutzkonzepten - Hochwasserrisiko der Bode + Konzentration auf Innenentwicklung - landwirtschaftlich wertvolle Flächen werden nicht + sehr gute Qualität landwirtschaftlicher Produkte und mehr für die Nahrungsproduktion eingesetzt, son- Potenzial zur regionalen Produktvermarktung dern für den Energiepfl anzenanbau, Ausbreitung von + die vorhandenen Potenziale für regenerative Energie- Monokulturen erzeugung können genutzt und ausgebaut werden + Altbaubestand (v.a. auch öff entliche Gebäude) ener- getisch sanieren und umnutzen + Erlebnispotenzial der Landschaft (Bode) für die Nah- erholung aufgrund intakter Flora und Fauna + positive Außendarstellung der Region als Naherho- lungsraum Spezifi scher Handlungsbedarf Dem Klimaschutzziel des Landes Sachsen-Anhalts entsprechend sind Klimaschutzkonzepte zu erarbeiten und umzusetzen. Vor allem im Bereich der Energieeffi zienz und -einsparung sind weitere Schritte erforderlich. Hierzu zählt auch die energetische Sanierung von privaten und öff entlichen Gebäude. Letztlich stellen auch die Ansatz- punkte zur Revitalisierung der Stadt- und Dorfkerne, die stets auch mit energetischen Maßnahmen zur CO2- Einsparung einhergehen, gute Ansatzpunkte für die künftige Entwicklung der Region dar. Durch die Stärkung des ÖPNV bzw. von alternativen Mobilitätsformen (z.B. E-Mobilität, Car-Sharing) kann außerdem ein bedeutender Anteil zur Reduzierung von Autoabgasen geleistet werden.

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D.3 STRATEGIE UND D.3.1 Leitbild „Börde-Bode-Auen“ und ENTWICKLUNGSZIELE Entwicklungsziele Die Entwicklungsstrategie für die Region „Börde- Die Städte und Dörfer der Region „Börde-Bode-Au- Bode-Auen“ bildet den Leitfaden für die zukünftige en“ unterliegen heute einem starken Spannungs- Entwicklung der Region. Die Entwicklungsstrategie feld. Sie sind in besonderem Maße durch ihre Lage ist wie folgt aufgebaut: Das Leitbild beschreibt abseits der Ballungszentren von den Folgen des zunächst allgemein, was durch die Umsetzung demografischen Wandels betroffen. Aufgrund der der Lokalen Entwicklungsstrategie „Börde-Bode- geringen wirtschaftlichen Stärke der Region dienen Auen“ erreicht werden soll. Anhand von Entwick- sie vorrangig als Wohnort, gearbeitet wird in den lungszielen wird das Leitbild konkretisiert. Diese angrenzenden Ballungszentren, gleichzeitig sollen sind handlungsfeldübergreifend und mittel- bis sie aber alle Einrichtungen der sozialen, techni- langfristig orientiert. Dieses Leitbild wird durch schen und kommunalen Daseinsvorsorge vorhal- Handlungsfelder thematisch untersetzt. Sie die- ten, der Naherholung dienen sowie Raum für die nen der Strukturierung der Einzelmaßnahmen. Landwirtschaft und die Erzeugung regenerativer Innerhalb dieser Handlungsfelder werden Hand- Energien bieten. Bedingt durch geringe Gewerbe- lungsfeldziele zur nachhaltigen und eigenständi- steuereinnahmen und damit stark angespannter, gen Entwicklung der Region „Börde-Bode-Auen“ kommunaler Haushalte entstehen entsprechende definiert. Diese Handlungsfeldziele sind stärker Disparitäten. Gleichzeitig führt das hohe Pendler- umsetzungsbezogen. Die Handlungsfeldziele wer- aufkommen zu einem hohen Verkehrsaufkommen den durch Teilziele spezifiziert, d.h. sie sind von und zu einem erhöhten Kaufkraftabfluss. In Hin- der Region im Rahmen der Projektumsetzung be- blick auf die Zukunftsfähigkeit der Dörfer sind ge- einflussbar. eignete Maßnahmen zu treffen, um diesem Trend entgegenzuwirken und alternative Lösungen zu Leitbild finden.

Die Region „Börde-Bode-Auen“ gibt sich das Leit- Entwicklungsziele bild:

Handlungsfelder Die Region „Börde-Bode-Auen“ ist eine sich nach- haltig entwickelnde, auf hohe Lebens- und Stand- Handlungsfeldziele ortqualitäten setzende, eng vernetzte und gut er- reichbare Region, die sich in Zukunft als starker Teilziele Wirtschaftsraum sowie attraktiver und lebendiger Wohnstandort mit sehr guter Bildungs-, Kultur- Abb.9 Aufbau und Struktur der Entwicklungsstrategie; und Infrastrukturausstattung präsentiert und sich Quelle: eigene Darstellung aktiv durch Einbindung der Bürgerinnen und Bür- ger vor Ort für die kommenden Herausforderungen aufstellt.

Um die anstehenden Herausforderungen zu meis- tern, setzt die Region „Börde-Bode-Auen“ auf die folgenden Entwicklungsziele, die in ihrer Gesamt- heit das Leitbild umzusetzen helfen:

21 » Profi lierung und Bekanntmachung der Region oder das Salzlandtheater mit einer Vielzahl an kul- durch Zusammenarbeit und Netzwerkbildung, turellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen. » Stärkung des Regionalbewusstseins und Identi- Hierzu zählen auch die Kirchen in der Region. Die- tätsbildung, se tragen durch ihre Angebote wesentlich für eine » Stärkung der regionalen Wirtschaft zur Erhö- hohe Lebensqualität in der Region „Börde-Bode- hung der regionalen Wertschöpfung, Auen“ bei. Für eine nachhaltige Entwicklung ist das » Gestaltung des demografi schen Wandels, Radwegenetz in der Region „Börde-Bode-Auen“ » soziale Inklusion sowie auszubauen. Ein gut ausgebautes Radwegenetz » nachhaltige Entwicklung von Bausubstanz, fördert nicht nur die Naherholung, sondern ist auch Landwirtschaft, Natur- und Kulturlandschaft. ein wichtiges Element für die Vernetzung der Dörfer untereinander und trägt damit zu einer umweltver- Unter Berücksichtigung der SWOT-Analyse so- träglichen Mobilitätssteigerung innerhalb der Re- wie der Evaluierung der Ergebnisse der Leader- gion bei. Die Region „Börde-Bode-Auen“ will diese region „Börde-Bode-Auen“ in der Förderperiode natürlichen Lebensgrundlagen erhalten, eine hohe 2007-2013 wurden die folgenden Handlungsfelder Lebensqualität und naturnahe Erholungsangebote für die Region identifiziert und festgelegt: sichern sowie die Kulturlandschaft als historisches Erbe bewahren. Zur Umsetzung dieses Handlungs- » Handlungsfeld 1: felds wurden drei Handlungsfeldziele definiert. Naherholung und Kultur » Handlungsfeld 2: Handlungsfeldziel „Vernetzung der Region über touristische The- Vitale Städte, lebendige Dörfer, lebenswerte men, Radwege sowie die Bode“ Region Vernetzendes und verbindendes Element inner- D.3.2 Handlungsfelder halb der Region „Börde-Bode-Auen“ ist der Fluss- lauf der Bode. Die Entwicklung der Bode als Fluss- Handlungsfeld 1: „Naherholung und Kultur“ und Radwanderweg ist das zentrale Ziel innerhalb der Förderperiode 2014-2020. So soll zusammen Handlungsfeldziele: mit den Leaderregionen entlang der Bode, ein » Vernetzung der Region über touristische The- gemeinsames touristisches Konzept entwickelt men, Radwege sowie die Bode werden, um eine durchgängige Inwertsetzung der » Erhalt kulturhistorisch bedeutsamer Bauwerke Bode zu erzielen (siehe Anhang Kooperationen). » Entwicklung und Umsetzung attraktiver und Für eine zukunftsgerechte Mobilität im ländlichen nachhaltiger Angebote in den Bereichen Naher- Raum gilt es einen umweltgerechten Verkehr zu ge- holung und Kultur stalten und zu ermöglichen sowie Sorge dafür zu Die gebietsspezifische Analyse hat aufgezeigt, tragen, dass die Orte und Versorgungszentren in dass die Lage der Region „Börde-Bode-Auen“ in- der Region „Börde-Bode-Auen“ für alle Menschen nerhalb der Agrarlandschaft der Magdeburger Bör- gut erreichbar bleiben. Eine umweltgerechte Mo- de vor allem Potenziale im Bereich der Naherho- bilität bedeutet zunächst, Verkehr zu vermeiden, lung und Kultur aufweist. Die abwechslungsreiche ihn vom Pkw auf den Umweltverbund Fußverkehr, und erlebbare Natur- und Kulturlandschaft der Bo- Fahrrad und ÖPNV zu verlagern. Ein wichtiges Ziel deniederung bildet zusammen mit den Schlössern ist es, eine Region der kurzen Wege sowie die För- und Burgen den Grundpfeiler für die Entwicklung derung der Elektromobilität zu unterstützen. Zur der Region „Börde-Bode-Auen“ in den Bereichen Erreichung dieses Ziels ist das Radwegenetz inner- Naherholung und Kultur. Weitere Ankerpunkte für halb der Region weiter auszubauen. Über ein ver- diese Entwicklung sind die in der Region vorhande- bindendes Radwegenetz und einer entsprechen- nen kulturellen Leuchttürme wie z.B. das Schloss den Beschilderung zu angrenzenden bzw. in der Theatrum Hohenerxleben, die Wasserburg Egeln Nähe liegenden Sehenswürdigkeiten kann eine

22 LES BÖRDE-BODE-AUEN raumübergreifende Mobilitätsstrategie umgesetzt werden, die nicht nur der touristischen, sondern auch der Alltagsnutzung dient und gleichzeitig zur Stärkung der Stadt-Umland-Beziehungen beiträgt. Weitere Vernetzungspunkte mit anderen Leaderre- gionen bieten neben der Bode die „Süße Tour“ und die „Salzige Tour“.

Abb.10 Fahrradtourismus; Quelle: Amtshof Eicklingen

Handlungsfeld 1: „Naherholung und Kultur“ Handlungsfeldziel (HFZ) – Zielgröße Zielgröße Indikator mögliche Teilziele zur Erreichung des HFZ 2016-2017 2018-2021

Vernetzung der Region über touristische Themen, Radwege sowie die Bode

Erarbeitung eines Tourismuskonzepts „Bode“ (Koope- Anzahl der Konzepte 1 0 rationsprojekt) Anzahl der beteiligten LAG 4 0 Erarbeitung eines Beschilderungskonzepts Anzahl der Konzepte 1 0 Herausgabe von (touristischen) Informationsmaterial Anzahl der 04 Veröff entlichungen Erarbeitung eines Konzeptes zum Thema Elektromo- Anzahl der Konzepte 0 1 bilität Initiierung und Umsetzung touristischer Kooperations- Anzahl der Projekte 0 2 projekte im Rahmen der „Süßen Tour“ bzw. „Salzigen Tour“ Anzahl der beteiligten LAG 0 6

Handlungsfeldziel Das Vorhandensein von bedeutsamen kulturellen „Erhalt kulturhistorisch bedeutsamer Bauwerke“ wie landschaftlichen Merkmalen bedeutet aber Für die Profilierung und Bekanntmachung der Re- auch, attraktiv für Gäste zu sein, die auf den tou- gion sowie die Stärkung des Regionalbewusst- ristischen Routen wie z.B. der Straße der Romanik seins und Identitätsbildung sind die in der Region oder der Salzigen Tour in die Region kommen und vorhandenen kulturhistorischen Bauwerke von zum Verweilen bewegt werden sollen. besonderer Bedeutung. Hierzu zählen die Burgen und Schlösser, die Kirchen sowie die Zeugnisse der Industriekultur. In vielen Ortschaften der Re- gion haben sich Fördervereine gegründet, um die- se historischen Zeugnisse zu erhalten. Dies zeigt die Bedeutung dieser Bauwerke für die Bindung der Menschen an ihre Region. Den Kirchen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da sie oft- mals auch den dörflichen Mittelpunkt sowie wich- tige soziale Treffpunkte innerhalb der Dorfgemein- schaft darstellen. Abb.11 Glockengeläut Stephani-Kirche Cochstedt; Quelle: Amtshof Eicklingen

23 Handlungsfeld 1: „Naherholung und Kultur“ Handlungsfeldziel (HFZ) – Zielgröße Zielgröße Indikator mögliche Teilziele zur Erreichung des HFZ 2016-2017 2018-2021 Erhalt kulturhistorisch bedeutsamer Bauwerke Erhalt und Sanierung von kulturhistorischen Bauwer- Anzahl der Bauwerke 2 8 ken Um-, Neu- und Weiternutzung historischer Gebäude Anzahl der Gebäude 0 4 zu touristischen und kulturellen Zwecken Erhalt des kulturellen Erbes von nicht kommerziell Anzahl der Bauwerke 0 2 nutzbaren Denkmalen (Warten, Mühlen, Burgen etc.)

Handlungsfeldziel rung der Infrastrukturen (u.a. Radwegezustand, „Entwicklung und Umsetzung attraktiver und Ausstattung, Beschilderung). nachhaltiger Angebote in den Bereichen Naherho- lung und Kultur“

Neben der konzeptionellen Entwicklung neuer Angebote in den Bereichen Naherholung und Kultur geht es um die Umsetzung der konzipierten Maßnahmen. Die Entwicklung der touristischen Infrastruktur in der Region erfolgt vorrangig über „Lückenschlüsse“ von bestehenden touristischen Wegen (Rad-, Wander- und thematische Wegefüh- rung) mit regionaler und überregionaler Bedeu- tung sowie über Maßnahmen der Qualitätssiche- Abb.12 Rastplatz Lust; Quelle: Amtshof Eicklingen

Handlungsfeld 1: „Naherholung und Kultur“ Handlungsfeldziel (HFZ) – mögliche Teilziele zur Zielgröße Zielgröße Indikator Erreichung des HFZ 2016-2017 2018-2021 Entwicklung und Umsetzung attraktiver und nachhaltiger Angebote in den Bereichen Naherholung und Kultur Schaff ung und Umsetzung neuer nachhaltiger Angebo- Anzahl der 25 te im Bereich Naherholung und Kultur Angebote Schaff ung und Umsetzung neuer Angebote in beste- Anzahl der Angebote 0 2 henden Einrichtungen im Bereich Naherholung und Kultur Aufwertung der Wander-, Wasser- und Radwege-Infra- Anzahl der 05 struktur (Abstellanlagen, Ladestationen, Rastplätze) Angebote Vernetzung der Naherholungsangebote sowie der Anzahl der Wander- und 22 Städte und Ortschaften untereinander durch qualitati- Radwege ven Ausbau von Wander- und Radwegen (Neubau und Anzahl der vernetzten tou- 10 15 Lückenschluss) ristischen Angebote Umsetzung Beschilderungskonzept Anzahl der Umsetzungen 0 1 Umsetzung Konzept Elektromobilität Anzahl der Umsetzungen 0 1

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Handlungsfeld 2: Handlungsfeldziel „Kompakte Zentren stärken zur „Vitale Städte, lebendige Dörfer, lebenswerte Sicherung der Infrastruktur und Daseinsvorsorge Region“ unter Berücksichtigung von Klimaschutzzielen“ Das Spektrum für die Daseinsvorsorge der Men- Handlungsfeldziele: schen in der Region „Börde-Bode-Auen“ ist sehr » kompakte Zentren stärken zur Sicherung der vielschichtig. In den nächsten Jahren wird es erfor- Infrastruktur und Daseinsvorsorge unter Berück- derlich werden, diese Infrastrukturen anzupassen sichtigung von Klimaschutzzielen und neue Konzepte in der Versorgung zu entwi- » nachhaltige Entwicklung des historischen Bau- ckeln. Dabei kommt der Bündelung von Aufgaben bestands zu multifunktionalausgerichteten Grundversor- » Berufsorientierung und Berufsvorbereitung zur gungseinrichtungen eine zentrale Rolle zu. Dabei nachhaltigen Fachkräftesicherung, sozialen In- ist eine gute Daseinsvorsorge bzw. deren Erreich- klusion und Entwicklung der lokalen Wirtschaft barkeit für alle Altersgruppe ein wichtiges Anliegen. Die Zukunftsfähigkeit der Dörfer und Städte wird Ein wichtiger Aspekt für gute Lebensqualität ist die durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt: Als zu- Nutzungsmischung. Verschiedene Funktionen wie kunftsrelevant sind dabei jene Merkmal, die durch Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Bildung und Versor- ihr Vorhandensein, Nichtvorhandensein oder den gung sollen an einem Ort zusammenkommen. Im spezifischen Grad ihrer Ausprägung entscheiden- Rahmen der Inklusion ist der Abbau von räumli- den Einfluss auf die Attraktivität eines Ortes als chen, gesellschaftlichen und zeitlichen Barrieren Wohnsitz und Lebensmittelpunkt haben und die ein zentrales Ziel. Im Zuge des demographischen das Lebensgefühl der Einwohner prägen. Von den Wandels wird die Zahl der Leerstände in vielen Auswirkungen des demografischen Wandels sind ländlichen Kommunen und Gemeinden der Region alle betroffen: Familien, Vereine, staatliche Ins- „Börde-Bode-Auen“ weiter steigen. Für solche Ge- tanzen. Auch die Region „Börde-Bode-Auen“ ist bäude, für die keine Um-, Neu- oder Weiternutzung in besonderem Maße von den Folgen betroffen: mehr gefunden werden kann, ist der Rückbau das Überalterung, Rückgang der Bevölkerung, Verlust vorrangige Ziel, um eine zielgerichtete Innenent- des dörflichen Lebens durch ausgedünnte Inf- wicklung zu ermöglichen. Die Innenentwicklung rastruktur der Daseinsvorsorge wie Wegfall von der Dörfer wird durch die Nutzung vorhandener Schulstandorten, Arztpraxen, Sparkassen, Ein- Bausubstanz und Flächen in den Dorfinnenlagen kaufsmöglichkeiten sowie schlechte bis gar nicht unterstützt, nur so kann das übergeordnete Ziel vorhandene Breitbandversorgung. Ziel einer integ- „Kompakte Zentren stärken zur Sicherung der rierten ländlichen Entwicklung muss es also sein, Infrastruktur und Daseinsvorsorge unter Berück- dass die Region „Börde-Bode-Auen“ neue Formen sichtigung von Klimaschutzzielen“ konsequent der Daseinsvorsorge, des Wohnens und des Mitei- verfolgt und ein aktiver Beitrag zum Klima- und nanders entwickelt, um die Folgen des demografi- Umweltschutz geleistet werden. Darüber hinaus schen Wandels vor allem in den ländlich gepräg- sind durch den demografischen Wandel dörfliche ten Ortschaften abzufangen und gleichzeitig eine Strukturen wie z.B. Friedhöfe, Kleingartenanlagen nachhaltige (Innen-)Entwicklung ihrer Städte und betroffen, für die gebietsübergreifende Konzepte Dörfer voranzutreiben. Neben der Aufwertung der entwickelt werden müssen, um die Attraktivität der Ortsbilder kommt der wirtschaftlichen Entwicklung Städte und Dörfer zu erhalten. Zur Stärkung der In- zum Erhalt und zur Schaffung von Arbeitsplätzen nenentwicklung ist die innerörtliche Infrastruktur eine besondere Rolle zu. den heutigen Ansprüchen wie z.B. Barrierefreiheit anzupassen.

25 Handlungsfeld 2: „Vitale Städte, lebendige Dörfer, lebenswerte Region“ Handlungsfeldziel (HFZ) – Zielgröße Zielgröße Indikator mögliche Teilziele zur Erreichung des HFZ 2016-2017 2018-2021 Kompakte Zentren stärken zur Sicherung der Infrastruktur und Daseinsvorsorge unter Berücksichtigung von Klimaschutzzielen Entwicklung und Umsetzung alternativer Formen der Anzahl der Angebote 0 2 Daseinsvorsorge Entwicklung und Umsetzung von Bauvorhaben zur Anzahl der Angebote 0 2 Schaff ung neuer Angebote im Bereich „neuer Wohn- formen“ Erhalt und Schaff ung von sozialen Treff punkten in den Anzahl der 25 Orten zur Gestaltung des dörfl ichen Gemeinschaftsle- Treff punkte bens Modernisierung und Erweiterung von Dorfgemein- Anzahl der unterstützten 55 schaftshäusern , Jugend-, Kultur-, Sport oder ähnli- Einrichtungen chen Einrichtungen Umsetzung von innerörtlichen Gestaltungsmaßnah- Anzahl der Maßnahmen 3 5 men zur Stärkung der dörfl ichen Attraktivität Durchführung von innerörtlichen Infrastrukturmaßnah- Anzahl der Maßnahmen 15 15 men zur Stärkung der dörfl ichen Strukturen Abriss von leerstehenden Gebäuden zur zielgerichte- Anzahl der 05 ten Innenentwicklung Abrisse Erarbeitung eines regionsübergreifenden Friedhofs- Anzahl der Konzepte 1 0 konzept Erarbeitung eines regionsübergreifenden Kleingarten- Anzahl der Konzepte 0 1 konzept

Handlungsfeldziel „Nachhaltige Entwicklung des bau- und siedlungskulturelle Vielfalt in der Region historischen Baubestands“ „Börde-Bode-Aue“ soll durch ein zukunftsfähiges Gestalten vorhandener Gebäude und Freiräume zu Im unmittelbaren Zusammenhang zur Entwicklung Wohnen, Arbeiten, Erholen und Kultur unter Ver- alternativer Formen der Daseinsvorsorge steht die wendung ortstypischer Elemente und lokaler Baut- Um-, Neu- und Weiternutzung leerstehender Ge- raditionen gesichert werden. Bei der Umnutzung bäude, um die attraktiven, dörflichen Strukturen des historischen Baubestands kommt vor allem erhalten zu können und damit die Lebensqualität bei den öffentlich zugänglichen Gebäuden der Bar- auf dem Land zu verbessern. In der Region „Börde- rierefreiheit eine zentrale Rolle zu. Bode-Auen“ gibt es zahlreiche, ehemals öffentlich genutzte Gebäude, für die eine Nachnutzung ge- sucht wird. Für eine sinnvolle Entwicklung dieses Baubestands sind Konzepte zu entwickeln und mit den Nachbarorten abzustimmen. Darüber hinaus gibt es in der Region zahlreiche Wohngebäude die leerstehen, die ebenfalls eine Neu-, Um- oder Weiternutzung erfahren sollen. Im Sinne einer in- tegrierten Innenentwicklung sollen die Stadt- und Ortskerne gestärkt werden, in dem diese histori- sche Bausubstanz nachhaltig entwickelt wird. Die Abb.13 Sanierte Hofanlage Westeregeln; Fotograf: C. Hertel

26 LES BÖRDE-BODE-AUEN

Handlungsfeld 2: „Vitale Städte, lebendige Dörfer, lebenswerte Region“ Handlungsfeldziel (HFZ) – mögliche Teilziele zur Zielgröße Zielgröße Indikator Erreichung des HFZ 2016-2017 2018-2021 Nachhaltige Entwicklung des historischen Baubestands Um-, Neu- und Weiternutzung historischer Gebäude Anzahl der Gebäude 0 5 zu Wohnzwecken Um-, Neu- und Weiternutzung historischer Gebäude Anzahl der Gebäude 0 5 zu gewerblichen und sozialen Zwecken energetische Sanierung öff entlicher Infrastrukturen, Anzahl der Gebäude 0 5 Sportstätten und kultureller Einrichtungen

Handlungsfeldziel „Berufsorientierung und Be- (KMU) vornehmlich mit Handwerksbetrieben aus- rufsvorbereitung zur nachhaltigen Fachkräftesi- zubauen und zu vernetzen. Gleichzeitig gibt es in cherung, sozialen Inklusion und Entwicklung der der Region Bildungsträger, die sich für die Inklu- lokalen Wirtschaft“ sion benachteiligter Menschen engagieren, um diesen eine gesellschaftliche Teilhabe durch eine Die gebietsspezifische Analyse zeigt deutlich, Arbeitsmarktintegration zu ermöglichen. Geeigne- dass in der Region „Börde-Bode-Auen“ ein Mangel te Maßnahmen im Rahmen der Berufsorientierung an Ausbildungsplatzplätzen bzw. ein Mangel an und -vorbereitung sollen einen aktiven Beitrag geeigneten Bewerbern herrscht. Gleichzeitig gibt dazu leisten, eine nachhaltige Fachkräftesiche- es aufgrund der wirtschaftlichen Strukturen kaum rung mit zu unterstützen. Mit diesen Maßnahmen Arbeitsplätze für Hochqualifizierte. Dies führt kann zudem das Entwicklungsziel „Stärkung des weiterhin zu einer erhöhten Abwanderung junger Regionalbewusstseins und Identitätsbildung“ un- Menschen. Die wirtschaftliche Situation stellt aber terstützt werden. die entscheidende Grundlage für die Zufriedenheit dar, um in der Region weiter leben zu wollen und zu können. Deshalb kommt der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung zur nachhaltigen Fachkräf- tesicherung, sozialen Inklusion und Entwicklung der lokalen Wirtschaft eine zentrale Rolle zu. Um die Region „Börde-Bode-Auen“ langfristig attraktiv für die Wirtschaft zu halten, sind Kooperationen zwischen kleineren und mittleren Unternehmen

Abb.14 Nachwuchsförderung Dachdeckerei; Abb.15 Nachwuchsförderung Tischlerei; Quelle: Kreishandwerkerschaft Harz-Bode Quelle: Kreishandwerkerschaft Harz-Bode

27 Handlungsfeld 2: „Vitale Städte, lebendige Dörfer, lebenswerte Region“ Handlungsfeldziel (HFZ) – mögliche Teilziele zur Zielgröße Zielgröße Indikator Erreichung des HFZ 2016-2017 2018-2021 Berufsorientierung und Berufsvorbereitung zur nachhaltigen Fachkräftesicherung, sozialen Inklusion und Ent- wicklung der lokalen Wirtschaft Aufbau eines Netzwerkes Anzahl der Netzwerke 1 0 „Berufsorientierung Handwerk“ Anzahl der Netzwerkpart- 05 ner Aufbau eines Netzwerks Anzahl der Netzwerke 1 0 „Soziale Teilhabe“ Anzahl der Netzwerkpart- 03 ner unterstützende Maßnahmen zur Berufsorientierung Anzahl der Maßnahmen 0 2 und Berufsvorbereitung entwickeln und umsetzen unterstützende Maßnahmen zur nachhaltigen Fach- Anzahl der Maßnahmen 0 2 kräftesicherung entwickeln und umsetzen unterstützende Maßnahmen zur Sicherung der Unter- Anzahl der Maßnahmen 0 1 nehmensnachfolge entwickeln und umsetzen

D.3.3 Konsistenz zu relevanten chen außerhalb der Bodeniederung Vorbehalts- übergeordneten Planungen und gebiete für die Landwirtschaft (Magdeburger Bör- Vorhaben de, Nördliches Harzvorland sowie das Gebiet um Für die Ableitung des Handlungsbedarfs für die Staßfurt-Köthen-Aschersleben). Der Bode kommt Region „Börde-Bode-Auen“ wurden die folgenden die Aufgabe Vorranggebiet „Hochwasserschutz“ übergeordneten Planungen berücksichtigt: zu, so dass diese Bereiche von Neubebauung frei- zuhalten sind. Außerhalb dieser Bereiche sind Vor- » Landesentwicklungsplan des Landes Sachsen- behaltsgebiete für den Aufbau eines ökologischen Anhalt (2010) Verbundsystems ausgewiesen. In der Region sind » Regionaler Entwicklungsplan Harz und Magde- die folgenden regional bedeutsamen Standorte burg (2009) für großflächige Freizeitanlagen festgelegt: Erho- » Klimaschutzprogramm 2020 des Landes Sach- lungsgebiet Löderburger See und Schachtsee Wol- sen-Anhalt mirsleben, Moto-Cross-Rennstrecke Westeregeln » Hochwasserschutzkonzeption bis 2020 sowie Strandsolbad Staßfurt. Der Hakel ist als Vor- » Internationalisierungs- und Europastrategie für ranggebiet für Natur und Landschaft ausgewiesen. Sachsen-Anhalt Zusätzlich haben Teile der Region die Funktion als » Landeskulturkonzept 2025 Sachsen-Anhalt Vorbehaltsgebiet Tourismus und Erholung – Bo- (2014) detal zwischen Hohenerxleben und Neugattersle- » Landesradverkehrsplan des Landes Sachsen- ben, Albertinsee Förderstedt sowie Egelner Mulde/ Anhalt (2010) Bode. Als Vorrangstandorte für Kultur- und Denk- » Masterplan Tourismus Sachsen-Anhalt 2020 malpflege sind in der Region „Börde-Bode-Auen“ » Regionale Innovationsstrategie 2014-2020 Egeln mit Burganlage, Kloster und Altstadt, Heck- (2014) lingen mit Schloss und Klosterkirche sowie Schloss » Leitbild der Flächennutzungsplanung der Ver- Gänsefurth und Schloss Hohenerxleben festgelegt. bandsgemeinde Egelner Mulde (2011) Diese sind als prägender Bestandteil der Kultur- landschaft zu schützen, zu pflegen und wissen- Laut Landesentwicklungsplan bzw. Regionalem schaftlich zu erforschen. Die durch den Bergbau Entwicklungsplan (Harz/Magdeburg) sind die Flä- geschädigte Landschaft in und um Staßfurt ist in

28 LES BÖRDE-BODE-AUEN ihrer Funktionsfähigkeit zu verbessern oder neu- Bildung von Seniorinnen und Senioren (Landes- en wirtschaftlichen, siedlungsstrukturellen oder kulturkonzept 2025) ökologischen Nutzungen zu zuführen. Die Kultur- » Förderung des bürgerschaftlichen Engage- und Freizeiteinrichtungen, touristische Ziele sowie ments, der soziokulturellen Angebote und der bedeutende Arbeitsplatzstandorte sollen durch kulturellen und interkulturellen Bildung einschl. einen leistungsfähigen ÖPNV angebunden und er- generationsübergreifender Projekte (Landeskul- reichbar sein. Dies schließt die Kombination bzw. turkonzept 2025) die Schnittstellenplanung mit dem Fuß- und Rad- » Erhalt der Leistungsfähigkeit des Bildungssys- verkehr mit ein. Zurzeit lässt die Stadt Staßfurt ein tems und dessen Weiterentwicklung (Regionale Einzelhandelskonzept erarbeiten, dass im Laufe Innovationsstrategie 2014-2020) des Jahres 2015 vorgestellt wird. Dieses ist bei der » Berufseinstiegsklassen als neue Form der Bil- zukünftigen regionalen Entwicklung zu beachten. dungswege, Erhöhung der Durchlässigkeit von Ausbildungen, Nachqualifi zierung junger Men- Für die Region „Börde-Bode-Auen“ sind aus den schen, Anpassungsqualifi zierung für Menschen übergeordneten Planungen die folgenden Ziele zu mit Migrationshintergrund (Regionale Innovati- berücksichtigen: onsstrategie 2014-2020) » innovative Lösungen zur Verbesserung der » Tourismus als Querschnittsaufgabe (Masterplan Energie- und Ressourceneffi zienz in der Wirt- Tourismus 2020) schaft und bei der energetischen Sanierung von » Stärkung der nachhaltigen Daseinsvorsorge öff entlicher Infrastruktur (Regionale Innovati- (Masterplan Tourismus 2020) onsstrategie 2014-2020) » Attraktivitätssteigerung im Radverkehr (Klima- » Entwicklung und verstärkter Einsatz kli- schutzprogramm 2020 und Landesradverkehrs- mafreundlicher Transportmittel (Regionale plan) Innovationsstrategie 2014-2020). » nachhaltige Siedlungsentwicklung durch Innen- entwicklung, Sicherung der Daseinsvorsorge Grundsätzlich fließen in die Handlungsfelder so sowie attraktives Wegenetz für den nichtmotori- genannte Querschnittsziele ein, die in alle Hand- sierten Verkehr (Klimaschutzprogramm 2020) lungsfelder und Aktionsbereiche eingreifen und » Mischung von Funktionen wie Wohnen, Arbei- berücksichtigt werden müssen. Sie sind als hori- ten, Versorgung und Erholung nach dem Prinzip zontale Entwicklungsziele zu verstehen, die die der kurzen Wege (Leitbild VG Egelner Mulde) prinzipielle Ausrichtung der Lokalen Entwick- » Innenentwicklung und Stärkung der Ortskerne lungsstrategie beschreibt. Querschnittsziele der durch Reduzierung bzw. Rücknahme von Wohn- Lokalen Entwicklungsstrategie sind: demografi- baufl ächen (Leitbild VG Egelner Mulde) sche Entwicklung, Innenentwicklung, Klimaschutz, » Rückführung von Gewerbefl ächen zu land- Gleichstellung der Geschlechter, Nachhaltigkeit wirtschaftlichen Flächen (Leitbild VG Egelner sowie Vernetzung. Diese finden sich in den Ein- Mulde) zelbewertungskriterien des Projektbewertungsbo- » Hochwasserschutz für die Ortslagen sowie gens wieder. bewegliche Wehre an der Bode einschl. ökologi- scher Durchgängigkeit (Hochwasserschutzkon- zeption bis 2020) » Nutzen des europäischen Landwirtschaftsfonds für eine nachhaltige Wirtschaft im ländlichen Raum und vitale ländliche Räume (Internationa- lisierungs- und Europastrategie) » Stärkung der kulturellen Bildung im ländlichen Bereich durch Kinder- und Jugendbildung sowie

29 D.3.4 Konsistenz zu den operationellen Arbeitsmarkt besonders benachteiligten Perso- Programmen EFRE, ESF und EPLR nengruppen; Die Lokale Entwicklungsstrategie „Börde-Bode- Investitionspriorität 4 der Prioritätsachse 1: Auen“ will sich auf eine Multifonds gestützte Ent- » Anpassung der Arbeitskräfte, Unternehmen und wicklung konzentrieren. Hierzu sollen die drei Unternehmer an den Wandel / spezifi sches Ziel Strukturfonds angewendet werden. Grundsätz- 4: Verbesserung der Anpassungsfähigkeit an lich unterstützt die LES die Investitionspriorität 2 den Wandel durch Vernetzung regionaler und der Prioritätsachse 2 des ESF “Auf örtlicher Ebene internationaler Akteurinnen und Akteure mit betriebene Strategien für lokale Entwicklung“ mit arbeitsmarktpolitischem Bezug sowie durch dem spezifischen Ziel 7 „Stärkung der regionalen Strategie- und Kompetenzentwicklung. Aktivitäten in den Bereichen Bildung, Beschäfti- gung und soziale Eingliederung über den Bottom- up-Ansatz durch CLLD“ sowie die Prioritätsachse 6 Die Handlungsfelder der LES „Börde-Bode-Auen“ des EFRE „Territoriale Dimension zur Entwicklung können durch die Fördermöglichkeiten des EFRE endogener Potenziale“ mit der Investitionspriori- unterstützt werden. Im Einzelnen sind dies die tät 9d „Community Led Local Development (CLLD) spezifischen Ziele: – Investitionen im Zuge der von der örtlichen Be- völkerung betriebenen Entwicklungsstrategien“. Investitionspriorität 4c: » Förderung der Energieeffi zienz, des intelligen- Innerhalb des Handlungsfelds „Vitale Städte, le- ten Energiemanagements und der Nutzung bendige Dörfer, lebenswerte Region“ werden mit erneuerbarer Energien in der öff entlichen dem Handlungsfeldziel „Berufsorientierung und Infrastruktur, einschließlich öff entlicher Gebäu- Berufsvorbereitung zur nachhaltigen Fachkräftesi- de, und im Wohnungsbau / spezifi sches Ziel cherung, sozialen Inklusion und Entwicklung der 7: Erhöhung der Energieeffi zienz öff entlicher lokalen Wirtschaft“ vor allem die strategische Ziele Infrastrukturen und Gebäude; des ESF verfolgt. Dies sind: Investitionspriorität 4e: Investitionspriorität 1 der Prioritätsachse 1: » Förderung von Strategien zur Senkung des CO2- » dauerhafte Eingliederung von jungen Menschen Ausstoßes für sämtliche Gebiete, insbesondere in den Arbeitsmarkt, insbesondere von solchen, städtische Gebiete, einschließlich der Förde- die weder einen Arbeitsplatz haben noch eine rung einer nachhaltigen multimodalen städ- schulische oder berufl iche Ausbildung absolvie- tischen Mobilität und klimaschutzrelevanten ren, darunter junge Menschen, denen soziale Anpassungsmaßnahmen / spezifi sches Ziel 8: Ausgrenzung droht und die Randgruppen ange- Verringerung der CO2-Emissionen im Verkehrs- hören, ins Erwerbsleben, einschließlich durch sektor. die Durchführung der Jugendgarantie / spezi- fi sches Ziel 1: Unterstützung von Jugendlichen Die Handlungsfelder der LES „Börde-Bode-Auen“ bei der Berufsorientierung und der Integration unterstützen zudem vornehmlich die LE-Priorität 6 in Ausbildung und in das Erwerbsleben; „Förderung der sozialen Inklusion, der Armutsbe- kämpfung und der wirtschaftlichen Entwicklung in Investitionspriorität 1 der Prioritätsachse 2: ländlichen Gebieten“ des EPLR. » Aktive Inklusion, nicht zuletzt durch die Förde- rung der Chancengleichheit, aktiver Beteiligung und Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit / spezifi sches Ziel 5: Verbesserung der Beschäf- tigungsfähigkeit und Arbeitsmarktintegration von Langzeitarbeitslosen und weiteren am

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Vorgaben VerfahrensschriƩ e Beteiligung

Analyse der Stärken und Schwächen einschl. der Lokale AkƟ onsgruppe Evaluierungsergebnisse

OP EFRE, ESF, EPLR, Prüfung der Konsistenz LROP, RRP etc. zu relevanten Planungen und Vorhaben

IdenƟ Į zierung Ideenkonferenz QuerschniƩ sziele von Handlungsfeldern

ProjekƟ deen aus Ableitung von Projektabfrage / Handlungsfeldzielen Ideenkonferenz / und Teilzielen LAG-Sitzungen

Abb.16 Ableitung der Handlungsfelder und Handlungsfeldziele; Quelle: eigene Darstellung

D.3.5 Europäischer Mehrwert lichen. Ein europäischer Mehrwert entsteht vor Die Region „Börde-Bode-Aue“ will mit ihrer Lokalen allem da, wo regionsübergreifende Projekte initi- Entwicklungsstrategie einen Beitrag zum europä- iert und umgesetzt werden sollen. So sollen in der ischen Mehrwert leisten. Die über die Lokale Ak- Region „Börde-Bode-Auen“ gemeinsame Konzepte tionsgruppe geförderten und umgesetzten Projek- u.a. zur Nutzung der Friedhöfe in der Region erar- te tragen wesentlich zum europäischen Mehrwert beitet werden. bei. Um dieses gewährleisten zu können, greift die Lokale Aktionsgruppe auf bereits bewährte Steu- Zusätzlich erbringt der CLLD/Leader-Ansatz einen erungselemente zurück. Alle zur Förderung vor- Mehrwert durch den so genannten Prozessnutzen. gelegten Projekte werden einer Projektbewertung Die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppen erwer- durch Projektauswahlkriterien unterzogen. Diese ben durch ihre aktive Mitarbeit Kompetenzen, die Projektauswahlkriterien sind so gewählt, dass nur es ihnen ermöglicht, sich aktiv in das gesellschaft- Projekte über die Lokale Aktionsgruppe gefördert liche und politische Leben in Europa einzubringen. werden, die die idealtypischen Vorteile des CLLD/ Dies sind interpersonelle, interkulturelle, soziale Leader-Ansatzes nutzen. Nur wenn diese die Lo- und staatsbürgerliche Kompetenzen. Durch die kale Entwicklungsstrategie unterstützen, erhalten Arbeit in der Lokalen Aktionsgruppe werden neue sie eine entsprechende CLLD/Leader-Förderung. Kommunikationswege etabliert. So soll – wie in der Diese Projekte weisen gegenüber einer Standard- vergangenen Förderperiode – ein Informationsblatt förderung z.B. über die Dorferneuerung einen zu- aller Lokalen Aktionsgruppen im Salzlandkreis ver- sätzlichen Nutzen auf. öffentlicht werden, um über deren Aktivitäten und Projekte zu informieren. Dieses Informationsblatt Projekte außerhalb der Mainstreamförderung bie- kann darüber hinaus durch Dritte und Fachkreise ten darüber hinaus die Chance innovative Kon- sowie politische Gremien und Entscheidungsträger zepte zu erproben oder kreative Ideen zu verwirk- aus der Region „Börde-Bode-Auen“ genutzt wer-

31 den. Zusätzlich werden diese Informationsblätter E ZUSAMMENARBEIT IN DER auf der Internetseite des Leader-Netzwerks veröf- LAG fentlicht und tragen zum Austausch und des von- einander Lernens bei. Zusätzlich sollen Rollups in E.1 RECHTS- UND den Rathäusern sowie Informationen auf der Inter- ORGANISATIONSFORM netseite über die Aktivitäten in der Region und der E.1.1 Rechtsform Lokalen Aktionsgruppe informieren. Damit trägt Die Lokale Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ ist die Region wesentlich zum Aufbau von Netzwerken eine Initiativgruppe als ein freiwilliger Zusammen- bei. Diese hat die Lokale Aktionsgruppe in ihrer schluss aus engagierten Bürgerinnen und Bürgern Geschäftsordnung entsprechend verankert. aus der Region „Börde-Bode-Auen“ sowie den Kommunalvertretern. Sie hat eine Geschäftsord- Durch die Vielzahl an Leaderregionen bieten sich nung, aber keine Rechtsform. Im Sinne eines inte- die Möglichkeiten des Austauschs und des von- grierten Ansatzes sind in der Lokalen Aktionsgrup- einander Lernens. Einen besonderen Mehrwert pe „Börde-Bode-Auen“ Bürgerinnen und Bürger können landesweite Kooperationen leisten. An- aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen gesichts der Herausforderungen werden Koopera- vertreten. Die Lokale Aktionsgruppe als auch die tionen innerhalb einer Region und auch darüber Steuerungsgruppe „Börde-Bode-Auen“ werden hinaus immer wichtiger. So strebt die Region „Bör- nach außen und nach innen durch ihre Vorsitzen- de-Bode-Auen“ an Kooperationsprojekte aktiv zu den vertreten. Als Vorsitzender der Lokalen Akti- entwickeln und umzusetzen (siehe Aktionsplan). onsgruppe wurde Gerald Schierhorn gewählt. Sein Stellvertreter ist Christian Boos.

Die Lokale Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ ist zuständig für die Erarbeitung und Umsetzung der bestätigten Lokalen Entwicklungsstrategie in der Förderperiode 2014-2020 im Gebiet der Region „Börde-Bode-Auen“. Zur Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie wird ein professionelles Leadermanagement eingesetzt. Mitglied kann je- der werden, der im Gebiet der Lokalen Aktions- gruppe wohnt oder im Gebiet ein Projekt umsetzen möchte. Die Aufnahme in die Lokale Aktionsgrup- pe erfolgt durch Beschluss der Mitglieder der Loka- len Aktionsgruppe. Mitglieder können auf eignen Wunsch aus der Lokalen Aktionsgruppe ausschei- den.

E.1.2 Arbeitsweise und Entscheidungsfi ndung Die Lokale Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ trifft sich nach Bedarf, mindestens jedoch zweimal im Kalenderjahr. Die Sitzungen sind öffentlich. Die Lokale Aktionsgruppe führt auf der Grundlage von Projektauswahlkriterien eine Qualitätsbewertung (Bewertungsbögen mit Punktvergaben) der re- gionalen Vorhaben und Projekte durch und erstellt hieraus jährlich eine Prioritätenliste. Die Lokale

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destquorums. Bei der Abstimmung zu einzelnen Vorhaben, deren Antragsteller Unternehmen, Ver- eine oder Privatpersonen und Mitglied der Loka- len Aktionsgruppe sind, haben diese Antragsteller nachweislich nicht an der Abstimmung teilzuneh- men. Ein Beschluss ist gefasst, wenn die Mehrheit der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder zu- gestimmt hat.

Entsprechend der Geschäftsordnung für die Loka- Abb.17 LAG-Sitzung Pfarrhaus Westeregeln; Quelle: le Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ verpflichten Amtshof Eicklingen sich die LAG-Mitglieder Eigen- und Privatinteressen gegenüber den Zielen der Lokalen Entwicklungs- Aktionsgruppe beschließt diese Prioritätenliste in strategie zurückzustellen und so eine reibungs- einer Mitgliederversammlung. Neben der Lokalen lose Umsetzung des Prozesses zu gewährleisten. Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ gibt es die ge- Das offensichtliche Durchsetzen von Eigen- und schäftsführende Steuerungsgruppe. Die Sitzungen Privatinteressen hat einen Ausschluss aus der der Steuerungsgruppe erfolgen nach Bedarf und Lokalen Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ zur sind grundsätzlich nicht öffentlich. Die Mitglieder Folge. Im Rahmen der Beschlussfassung können der Steuerungsgruppe begleiten den Prozess, neh- sich die Wirtschafts- und Sozialpartner der Loka- men die Detailabstimmung der von der Lokalen len Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ durch ein Aktionsgruppen beschlossenen Projekte vor und anderes Mitglied (ausschließlich WiSo-Partner) stimmen die Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Lokalen Aktionsgruppe vertreten lassen. Das ab. Vertretungsrecht bedarf der schriftlichen Form. Ein Wirtschafts- und Sozialpartner kann aber nur ein Die Lokale Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ ist weiteres Mitglied vertreten und damit das Stimm- beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der recht ausüben. stimmberechtigten Mitglieder anwesend ist und insgesamt ordnungsgemäß geladen wurde. Der Die Lokale Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ Anteil der Akteure, die Wirtschafts- und Sozialpart- evaluiert die Ergebnisse und Fortschritte ihrer Ar- ner vertreten, muss dabei mindestens 50 Prozent beit. Die Lokale Aktionsgruppe erstellt, prüft und der anwesenden LAG-Mitglieder betragen. Trifft billigt die jährlichen Berichte ihrer Arbeit und leitet dies nicht zu, ist die Mitgliederversammlung nicht sie an die Bewilligungsbehörde(n) weiter. beschlussfähig. In diesem Fall kann die Mitglie- derversammlung neu einberufen werden. In die- Damit für alle potenziellen Projektträger die Mög- sem Fall reicht eine Ladungsfrist von einer Woche. lichkeit besteht, sich umfassend zu informieren, Die LAG ist in diesem Fall ohne Rücksicht auf die berichtet die Lokale Aktionsgruppe „Börde-Bode- Anzahl der Anwesenden beschlussfähig. Oder die Auen“ unter Wahrung des Datenschutzes über Entscheidungsfindung kann in einem nachträgli- die Konzeptumsetzung. Auf ihrer Webseite veröf- chen schriftlichen Verfahren (Umlaufbeschluss) fentlicht die Lokale Aktionsgruppe „Börde-Bode- erfolgen. In beiden Fällen muss aber nachweisbar Auen“ die Termine der Mitgliederversammlungen das 50 %-Mindestquorum der WiSo-Partner einge- sowie deren zentrale Ergebnisse (Protokolle), ihr halten werden. Bewertungsmuster (Projektauswahlkriterien), ihre aktuelle Prioritätenliste sowie alle bewilligten Pro- Die Lokale Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ jekte. fasst ihre Beschlüsse mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder unter Beachtung des Min-

33 E.2 BENENNUNG DES MANAGEMENTTRÄGERS UND Analyse, AkƟ vierung LEISTUNGSBESCHREIBUNG FÜR EIN QUALIFIZIERTES LEADERMANAGEMENT Beteiligung, OrganisaƟ on

E.2.1 Managementträger Träger des Leadermanagements wird der Salzland- ProzessmoderaƟ on, -steuerung kreis.

E.2.2 Leistungsbeschreibung Projektbegleitung / -management Leadermanagement Die Lokale Aktionsgruppe betreibt ein profes- sionelles Leadermanagement für eine integrierte entlichkeitsarbeit und nachhaltige Regionalentwicklung. Der Lea- Finanzierung, Fundraising ī dermanager muss mindestens eine fünfjährige Ö praktische Tätigkeit als Leadermanager vorweisen können und regionale Kenntnisse besitzen. Das Leadermanagement übernimmt grundsätzlich die Vernetzung, Knowhow-Transfer folgenden Aufgaben:

1. Prozessmanagement » Gesamtbetreuung der Lokalen Aktionsgruppe in allen wesentlichen Fragen zur eigenständigen AkƟ onen, KooperaƟ onen, Netzwerke, Projekte Entwicklung und Impulsgebung; » Vernetzung der lokalen und regionalen Akteure; Abb.18 Aufgaben des Leadermanagements; » Potenziale entwickeln sowie Stärkung der regio- Quelle: eigene Darstellung nalen Identität; » Verfassen von Stellungnahmen zur Leaderförde- » Motivation der Akteure sowie Vermittlung bei rung sowie Interessenkonfl ikten; » Projektdokumentation. » Qualitätsbewertung der Vorhaben (Bewertungs- bögen mit Punktvergaben) und jährliche Auf- stellung einer Prioritätenliste 3. Aufbau von Netzwerken » Organisation und Dokumentation der LAG- » Initiierung und Begleitung interregionaler, Sitzungen; gebietsübergreifender und transnationaler Ko- » Fortschreibung der Lokalen Entwicklungsstrate- operationen sowie gie sowie » Zusammenarbeit und Abstimmung im Leader- » Zusammenarbeit und Abstimmung mit den netzwerk auf regionaler und Landesebene. Bewilligungsbehörden. 4. Monitoring und Prozessevaluierung 2. Projektmanagement » Jährliches Berichtswesen (Tätigkeitsberichte); » Fördermittelberatung (ELER, EFRE und ESF); » Dokumentation der Abstimmungs- und Ent- » Betreuung, Beratung und Weiterbildung poten- scheidungsprozesse, Projektumsetzung, Netz- zieller Akteure hinsichtlich der Projektentwick- werk- und Öff entlichkeitsarbeit der LAG sowie lung; » Selbstevaluierung der Arbeit der LAG in der » Vorbereitung, Koordination und Betreuung bzw. Förderperiode 2014-2020. Begleitung der Einzelprojekte

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5. Kommunikation und Regionalmarketing E.3.1 Einbindung der Bevölkerung » Erstellung von Infomaterialien und Internetsei- Bottom-up-Prozess te; Die Region „Börde-Bode-Auen“ baut auf den be- » Presse-, Medien- und Öff entlichkeitsarbeit; stehenden Strukturen der Leaderregion „Börde- » Innen- und Außenmarketing sowie Bode-Auen“ auf. In diesen Prozess wurden die » Organisation von Veranstaltungen und Präsen- Bürgerinnen und Bürger bereits durch vielfältige tationen. Veranstaltungen eingebunden. Im Rahmen der Befragung zur Endevaluierung wurden potenziel- 6. Weiterbildung und Qualifizierung le Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe „Börde- » Kompetenzentwicklung, Förderveranstaltungen Bode-Auen“ akquiriert. Darüber hinaus erfolgte und deren Durchführung zur Aktivierung und eine direkte Ansprache durch die LAG-Mitglieder. Sensibilisierung der Bevölkerung für die regio- Wesentliches Element der Mitgliederakquirierung nale Entwicklung sowie war die Durchführung einer Ideenkonferenz. Insge- » Besuch von Fortbildungen. samt konnten seit Beginn des Prozesses zur Erar- beitung der Lokalen Entwicklungsstrategie „Börde- Das Leadermanagement versteht sich als Projekt-, Bode-Auen“ acht neue LAG-Mitglieder gewonnen Unterstützungs-, Finanzierungs- und Fachpartner werden. Zukünftig arbeiten 16 Wirtschafts- und So- für alle Akteure der Region. Für eine nachhaltige zialpartner in der Lokalen Aktionsgruppe „Börde- und vernetzende Umsetzung der CLLD/Leaderstra- Bode-Auen“ mit. tegie ist die Zusammenarbeit mit den umliegenden Leaderregionen sowie dem ILE-Regionalmanage- Während des Erarbeitungsprozesses erfolgte die ment erforderlich (siehe Aktionsplan Öffentlich- Einbindung der örtlichen Bevölkerung über die fol- keitsarbeit). Dies wurde bereits in der Förderperio- genden Wege: de 2007-2013 erfolgreich praktiziert und soll in der neuen Förderperiode fortgeführt werden. » Sitzungen der Interessengruppe, » Evaluierung, Bei der Vergabe des Leadermanagements sind die » Bilanzveranstaltung, Mitglieder der Lokale Aktionsgruppe „Börde-Bode- » Ideenkonferenz, Auen“ unmittelbar mit einzubeziehen. » Projekteinweihungen sowie » Öff entlichkeitsarbeit. E.3 VERFAHREN ZUR ERSTELLUNG DER LES Bereits Anfang 2014 beschäftigten sich die Mit- Schwerpunkt bei der Erarbeitung und Entwicklung glieder der LAG „Börde-Bode-Auen“ im Rahmen der Lokalen Entwicklungsstrategie „Börde-Bode- der Interessenbekundung mit den zukünftigen Auen“ sowie dessen zukünftiger Umsetzung ist Entwicklungsansätzen für die neue Förderperiode. eine kontinuierliche Bürgerbeteiligung, welche ge- Zusätzlich wurden im Rahmen der Endevaluierung währleistet, dass sich alle interessierten Bürgerin- alle Projektträger angeschrieben. Diese hatten die nen und Bürger zu jedem Zeitpunkt in den Entwick- Möglichkeit, Ideen und Anregungen für die neue lungsprozess einbringen und über den aktuellen Förderperiode abzugeben. Im Sommer 2014 erfolg- Stand der Arbeiten informieren können. Dieser auf te über die Presse und den Internetauftritt der Lea- Partizipation ausgerichtete Ansatz und der damit derregion, ein Aufruf zur Mitarbeit in der Lokalen zusammenhängende Informationsfluss wurde und Aktionsgruppe. Am 16. Dezember 2014 folgte dann wird durch eine Vielzahl von Veranstaltungen und die konstituierende Sitzung der Lokalen Aktions- Instrumenten der Öffentlichkeitsarbeit gewährleis- gruppe als Interessengruppe „Börde-Bode-Auen“. tet. Auf dieser Sitzung wurde der Zeitplan sowie die Arbeitsstruktur für die folgenden Monate verabre- det. Zentrales Element war die Durchführung einer

35 so genannten Ideenkonferenz. Nach einem ein- » Internetseite www.leader-bördebodeauen.de; führenden Vortrag zur neuen Förderperiode durch » Informationsblatt zur Leaderregion „Börde- Herrn Dr. Herwarth tauschten sich am 27. Januar Bode-Auen“ 2015 über 50 Bürgerinnen und Bürger aus der Regi- » Bilanzbroschüre „Leader im Salzlandkreis“ on zu fünf verschiedenen Fragestellungen aus. Die sowie Ergebnisse der Ideenkonferenz wurden im Rahmen » Pressemitteilungen und Interviews (siehe An- einer Sitzung ausgewertet. Insgesamt nahmen an hang). diesem Erarbeitungsprozess über 100 Bürgerinnen und Bürger teil. Entsprechend der identifizierten Stärken und Schwächen der Region „Börde-Bode-Auen“ sowie Parallel zu den Sitzungen der Interessengruppe der daraus abgeleiteten Handlungsfelder wurden „Börde-Bode-Auen“ fanden Informationsveran- strategie- und maßnahmenrelevante Akteure so- staltungen statt, auf denen über die Bestrebungen wie die entsprechenden Interessengruppen in den und Inhalte der Leaderregion „Börde-Bode-Auen“ Prozess mit eingebunden. Im Einzelnen sind dies informiert wurde. Dies waren: Vertreter aus den Bereichen:

» Bilanzveranstaltung „Leader im Salzlandkreis“ » Tourismus z.B. BodeTramp, Wasserburg Egeln mit einem Markt der Möglichkeiten am 4. Juli » Bildungsträger z.B. Klusstiftung Schneidlingen 2014 in Calbe; » Landwirtschaft » Leaderkonferenz „20 Jahre LEADER: Land - » Kultur z.B. Schloss Theatrum Herberge Hohen- Leben - Perspektive 2020“ am 30. Juni 2014 in erxleben Stiftung Stendal. » Handwerk z.B. Kreishandwerkerschaft Harz- Bode Zusätzlich wurde im Rahmen von Projekteinwei- » Vereinen und dörfl ichen Initiativen z.B. För- hungen bzw. Projektbesichtigungen über die zu- derverein des gemeindlich-kulturellen Lebens künftige Leaderregion „Börde-Bode-Auen“ infor- e.V. miert. Dies war 2014: » Sport z.B. ZLG Atzendorf » Kirche » Einweihung „Näherei und Wäscherei“ Rittergut » Unternehmer und Unternehmerinnen Giersleben am 16. August 2014 in Giersleben » Regionalplanung z.B. Salzlandkreis, Regionale Planungsgemeinschaft Begleitet wurde der gesamte Prozess durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit. Hierzu wurden die Die Lokale Entwicklungsstrategie wurde von An- folgenden Medien eingesetzt: fang an unter Einbeziehung der unterschiedlichen und regionalen Akteure (privat, institutionell, kommunal) erarbeitet. Entsprechend dem Bottom- up-Ansatz haben die Bürgerinnen und Bürger der Region „Börde-Bode-Auen“ zukünftig weiter die Möglichkeit in der Lokalen Aktionsgruppe mitzuar- beiten und sich so aktiv an der Gestaltung des re- gionalen Entwicklungsprozesses mit einzubringen.

Abb.19 Bilanzveranstaltung Leader im Salzlandkreis; Quelle: Amtshof Eicklingen

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E.3.2 Information und Mobilisierung der E.4 PROJEKTAUSWAHLKRITERIEN Bevölkerung Jedes Projekt, das bei der Lokalen Aktionsgrup- Um der interessierten Öffentlichkeit aktuelle pe „Börde-Bode-Auen“ zur Förderung eingereicht Informationen über die Region „Börde-Bode- wird, unterliegt einer formellen und qualitativen Auen“ bereitzustellen, wurden alle Termine, Prüfung. Diese Prüfung und Bewertung erfolgt nach Veranstaltungen sowie die Protokolle der Sitzun- einem standardisierten Bewertungsbogen mit ins- gen der Interessengruppe auf der Internetseite gesamt 24 Projektauswahlkriterien (siehe Abb.20 www.leader-bördebodeauen.de veröffentlicht. Da- Projektbewertungsbogen). Die Bewertungskrite- mit wurde zusätzlich Rechnung getragen, den Pla- rien sind so gewählt, dass eine hohe Bewertung nungsprozess transparent zu gestalten. Durch ak- mit einem hohen Zielerreichungsgrad der LES tuelle Informationen zum Planungsprozess sowie einhergeht. Die einzelnen Kriterien wurden dabei zukünftig zu Projekten und Projektideen können aus den Entwicklungs- und Handlungsfeldzielen alle Bürgerinnen und Bürger über anstehende so- der LES abgeleitet. Die formellen Kriterien müs- wie abgeschlossene Arbeitsschritte informiert und sen alle erfüllt werden, ansonsten ist eine Förde- in den Prozess mit eingebunden werden. rung über den CLLD/Leader-Ansatz nicht möglich. Dabei ist die Projektbewertung ein verbindliches Zur Information der Kommunalvertreter (Kreistag, Vorgehen und keine Einzelfallregelung. Im Ergeb- Gemeinde- und Ortsräte) wurde bereits in der ver- nis gibt es einen Vergleich sowie eine Priorisierung gangenen Förderperiode ein Newsletter aller fünf aller vorgelegten Vorhaben und Projekte, welche Lokalen Aktionsgruppen im Salzlandkreis einge- es ermöglicht bei nicht ausreichend zur Verfügung richtet. Zusätzlich wurde ein Informationsblatt zu stehenden Fördermitteln eine Empfehlung an die den zukünftigen Fördermöglichkeiten erarbeitet, zuständige Bewilligungsbehörde abzugeben. dass den Mitgliedern der Interessengruppe als Multiplikatoren zur Verfügung gestellt wurde. Alle Der Projektbewertungsbogen wird auf der Inter- Akteure und Interessierten wurden darüber hinaus netseite der Region „Börde-Bode-Auen“ veröffent- durch regelmäßige Pressemitteilungen in den Ta- licht, so dass potenzielle Projektträger vorab wis- geszeitungen über Aktivitäten der Interessengrup- sen, nach welchen Kriterien ihr Projekt bewertet pe und über anstehende Veranstaltungen infor- wird. Unter Berücksichtigung der Ladungsfristen miert. Die durchgeführten Veranstaltungen sowie werden den Mitgliedern der Lokalen Aktionsgrup- die Projektbesichtigungen bzw. Projekteinweihun- pe „Börde-Bode-Auen“ die Projektsteckbriefe der gen wurden ebenfalls von der örtlichen Presse be- eingereichten Projekte zur Vorabinformation über- gleitet. sandt. Auf der Sitzung der Lokalen Aktionsgruppe wird über die eingereichten Projekte beraten und anhand des Bewertungsbogens jedes einzelne Projekt bewertet. Hieraus resultiert eine Prioritä- tenliste, die die Wichtigkeit des jeweiligen Projek- tes dokumentiert. Diese Bewertungsbögen werden zusammen mit der Prioritätenliste sowie dem Pro- tokoll zur Projektauswahl und zur Aufstellung der Prioritätenliste auf der Internetseite der Region „Börde-Bode-Auen“ veröffentlicht. Werden Projek- te durch die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe abgelehnt, so werden die Antragsteller schriftlich darüber informiert. Mit diesem Verfahren ist die Transparenz der Entscheidungsprozesse dokumen- tiert und sichergestellt. Ein positiver Beschluss der Lokalen Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ ist die

37 Formelle Kriterien (Vorprüfung durch das Leadermanagement) Projekt:

Ja Nein Das Projekt unterstützt mindestens ein Handlungsfeld der Lokalen Entwicklungsstrategie "Börde-Bode-Auen"? Ein aussagekräftiger Projektsteckbrief liegt vor? Die Angaben zur Finanzierung sind schlüssig? Die Finanzierung ist gesichert? Qualitative Kriterien (Prüfung und Beratung durch die Lokale Aktionsgruppe) Projekt:

Ja Nein Fraglich Das Projekt hat einen innovativen Charakter (Pilotcharakter). Das Projekt bezieht sich auf die gesamte Region "Börde-Bode-Auen". Das Projekt dient der thematischen Vernetzung innerhalb der Region. Das Projekt trägt zum Erhalt kulturhistorisch bedeutsamer Bauwerke bei. Das Projekt dient der Aufwertung in den Bereichen Naherholung und Kultur. Das Projekt trägt zum Erhalt der dörflichen Strukturen und der Innenentwicklung bei. Das Projekt trägt zur Sicherung und Verbesserung der Daseinsvorsorge bei. Das Projekt trägt zur Linderung der Folgen des demografischen Wandels bei. Das Projekt dient der nachhaltigen Entwicklung des Baubestands. Das Projekt trägt zur Stärkung der regionalen Wirtschaft bei. Durch das Projekt werden Netzwerke genutzt, geschaffen oder vereinigt, wodurch ein zusätzlicher Nutzen entsteht. Es besteht eine thematische Vernetzung zu anderen Projekten / Initiativen / Institutionen. Das Projekt trägt dazu bei, die regionale Identität und Zufriedenheit zu fördern und kann die Lebensqualität steigern. Das Projekt trägt dazu bei, jungen Menschen und Familien in der Region eine Zukunftsperspektive aufzubauen. Die Effekte des Projektes reichen über seine Laufzeit hinaus. Es werden ein oder mehrere Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt (ökonomisch, ökologisch, sozial). Ökonomische Kriterien: Das Projekt ist über die Förderdauer hinaus nachhaltig und trägt sich wirtschaftlich. Es werden Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region gesichert oder geschaffen. Ökologische Kriterien: Durch das Projekt werden naturschutzfachlich wertvolle Lebensräume geschützt, gepflegt und entwickelt. Das Projekt leistet eine Beitrag zum Klimaschutz (z.B. durch energetische Sanierung, CO2-Einsparung) Soziale Kriterien: Im Projekt wird auf Familienfreundlichkeit geachtet. Es werden benachteiligte Bevölkerungsgruppen integriert. Das Projekt dient der Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen Das Projekt berücksichtigt den Aspekt der Barrierefreiheit. Das Projekt gewähleistet in Kombination mit anderen Investitionen oder Förderinstrumenten einen effektiven Mitteleinsatz. Anzahl 000 Multiplikator 10 0 5 Punkte gesamt 000 Punkte gesamt 0 Abb.20 Projektbewertungsbogen

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Voraussetzung für die Förderung einzelner Projekte lich. Durch eine entsprechende Mitgliederakquise zur Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie. ist dies bereits auch gelungen. Die Mitglieder der Steuerungsgruppe, vier Kommunalvertreter und Für Kooperationsprojekte und Maßnahmen der Öf- vier WiSo-Partner, werden auch weiterhin die Ar- fentlichkeitsarbeit gilt dieses Verfahren nicht. beit in der LAG vorbereiten und begleiten.

E.4.1 Vermeidung von Neben dem Leadermanager, der die Region nach Interessenkonfl ikten außen vertritt (Vorortrepräsentanz), sind Ko- Sind Projektträger auch Mitglied in der Lokalen Ak- operationspartner für die Strukturfonds ESF und tionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ dürfen sie nicht EFRE zu gewinnen. Weiterhin ist die Vorhaltung ei- an der Bewertung und Abstimmung ihres Projek- nes Backoffices unabdingbar, das personell so gut tes mitwirken. Von dieser Regelung ausgenom- ausgestattet sein muss, um die organisatorischen men sind die kommunalen Projektträger, die kein Belange wie die Vorbereitung und Durchführung Eigeninteresse verfolgen, sondern im Auftrag ihrer der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wie auch das Gemeinde handeln. Bericht- und Dokumentationswesen zu garantie- ren. Zur Umsetzung der ESF und EFRE unterstütz- E.4.2 Einhaltung des Mindestquorums ten Projekte sind weitere Kooperationspartner Bei jeder Entscheidung (Beschluss) der Lokalen hinzuziehen. Dies ist zuerst die Arbeitsgemein- Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ ist das Min- schaft Ländlicher Raum im Amtsbereich des ALFF destquorum von 50 % auf Seiten der Wirtschafts- Mitte, der die Landräte, Mitglieder der Kreistage und Sozialpartner einzuhalten und erforderlich. und des Städte- und Gemeindebundes angehören. Nur wenn 50 % der Wirtschafts- und Sozialpartner Das Leadermanagement sollte zu den zwei- bis anwesend sind, ist die Lokale Aktionsgruppe be- dreimal im Jahr tagenden Treffen der AG eingela- schlussfähig. Eine Ausnahmenregelung bzw. eine den werden, um über die Umsetzung der LES der Vertretungsregelung ist in der Geschäftsordnung Region „Börde-Bode-Auen“ zu berichten. Weiterer der Lokalen Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ Kooperationspartner könnte das Regionalmanage- definiert. Die Beschlussfähigkeit wird durch die ment sein, das das möglicherweise wieder zur Ver- Teilnehmerliste sowie im Protokoll dokumentiert. fügung gestellten EFRE-Regionalbudget betreut, wenn es um konkrete EFRE-Maßnahmen geht. E.4.3 Administrative Kapazitäten Zuvorderst stehen aber die Fachbehörden des Die Region „Börde-Bode-Auen“ wurde 2009 erst- Landkreises selbst, hier vor allem der Fachbereich mals als Leaderregion bestätigt. Die gemeinsame Raumordnung und Kreisplanung, dem das Leader- Arbeit seit 2009 hat dazu beigetragen, sich besser management kontinuierlich berichtet und die Regi- kennenzulernen, die Prozesse einzuspielen und zu onale Planungsgemeinschaft bei übergeordneten verbessern sowie gemeinsame Ziele zu definieren Fragen. Insgesamt ist beim Leadermanagement und zu verfolgen. So beurteilen 93 % der Befrag- von einem Personalbedarf von 1,0 bis 1,5 Personen ten der Endevaluierung die Arbeit der Lokalen Ak- auszugehen. tionsgruppe als gut bzw. sehr gut. Die Befragungs- ergebnisse zur Prozessgestaltung zeigen zudem, dass die aufgebauten Strukturen funktionieren und beibehalten werden sollen (100 % der Be- fragten sind mit den Verfahren zur Projektauswahl und der Erstellung der Prioritätenliste zufrieden). Die Organisationsstruktur hat sich in der letzten Förderperiode bewährt. Zur Umsetzung des CLLD/ Leader-Ansatzes ist allerdings eine personelle Veränderung der Lokalen Aktionsgruppe erforder-

39 E.5 MITGLIEDER DER LOKALEN öffentlichen und privaten Akteuren. Die Lokale AKTIONSGRUPPE Aktionsgruppe ist ein offenes Gremium. Dies wird Die zukünftige Lokale Aktionsgruppe „Börde-Bode- durch die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe Auen“ besteht aus 16 Wirtschafts- und Sozialpart- sowie durch Maßnahmen der Öffentlichkeitsar- ner, vier Kommunalvertretern. Die Wirtschafts- und beit entsprechend nach außen kommuniziert. Die Sozialpartner stellen insgesamt 80 % der Mitglie- geschäftsführende Steuerungsgruppe besteht aus der der Lokalen Aktionsgruppe „Börde-Bode-Au- vier Kommunalvertretern und vier Wirtschafts- und en“. Dabei hat keine Interessengruppe einen An- Sozialpartnern. Die Steuerungsgruppe bereitet bei teil von mehr als 49 %. Die Mischung der Lokalen Bedarf die Sitzungen der Lokalen Aktionsgruppe Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ gewährleistet vor. Die zukünftige Lokale Aktionsgruppe „Börde- damit eine repräsentative Zusammensetzung aus Bode-Auen“ setzt sich wie folgt zusammen: Handlungsfeld entlich

Nr. Name Vorname Institution/ Tätigkeit 12 Öff Privat Unternehmen/ zivilgesellschaftlich männlich weiblich 1 Böker Wulfhard Kreishandwerkerschaft Harz-Bode / xxx Geschäftsführer 2 Boos Christian Förderverein des gemeindlich-kulturel- xxx len Lebens Unseburg e.V. / Vorstand 3 Cosic Dij ana Cosic Fassaden GmbH / Geschäftsfüh- xx x rerin 4 Döbbel Günter ZLG Atzendorf e.V. / Vorstand x x x 5 Epperlein Susanne Stadtelternrat x x x 6 Epperlein Uwe Architekt x x x 7 Funda Boris Kanutouristik BodeTramp x x x 8 Funke Nancy Stadt Hecklingen x x x x 9 Große Manfred Stadt Staßfurt x x x x 10 Koth Horst Klusstiftung / Geschäftsführer x x x 11 Lachmuth Uwe Wasserburg Egeln x x x 12 Meyer Britta Agraringenieurin x 13 Schierhorn Gerald VG Egelner Mulde / Amtsleiter Bauamt x x x x 14 Schultz Ingbert Landwirt x x x 15 Schwarz Mario Landwirt x x x 16 Srocke Gerd Architekt x x x 17 Stöcker Roger Umland Wohnungsbaugesellschaft / Aufsichtsrat 18 Vongries Markus Schloss Theatrum Herberge Hohenerx- xxx leben Stiftung / Geschäftsführer 19 Weber Michael Pfarrer / Pfarramt Egeln x x x 20 Wolter Evelin Salzlandkreis / SGL Raumordnung/ xxx x Kreisplanung

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E.6 GESCHÄFTSORDNUNG DER LAG F AKTIONSPLAN Die Lokale Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ ist Träger der Lokalen Entwicklungsstrategie und Für eine integrierte Entwicklung und zur Umset- verantwortlich für dessen Erstellung und Umset- zung der Lokalen Entwicklungsstrategie ist die zung. Entsprechend ihrer Aufgaben hat sich die Mitwirkung vieler regionaler aber auch überregio- Interessengruppe bzw. Lokale Aktionsgruppe eine naler Akteure erforderlich. Im Rahmen der Ideen- Geschäftsordnung gegeben und ist das beschluss- konferenz konnten entsprechende Akteure identi- fassende Gremium. Die Geschäftsordnung ist im fiziert und für eine Mitarbeit in der LAG gewonnen Anhang abgedruckt. werden. Ziel ist es, Verbindungen zwischen den Handlungsfeldern bzw. den gesellschaftlichen Interessengruppen herzustellen und auszubau- en. Ein Entwicklungsziel ist deshalb die „Soziale Inklusion“. Nur durch eine Zusammenarbeit aller beteiligten Kommunen und darüber hinaus (Salz- landkreis, angrenzende Leaderregionen) kann eine erfolgreiche Entwicklung der Region „Börde- Bode-Auen“ initiiert werden. Hierzu sind innovati- ve Handlungsansätze erforderlich, um die Arbeits- und Lebensqualität der Menschen im ländlichen Raum zu verbessern. Beispielhaft hierfür stehen im Handlungsfeld „Vitale Städte, lebendige Dörfer, lebenswerte Region“ die Projekte „Aufbau eines Netzwerkes Berufsorientierung Handwerk“ und „Aufbau eines Netzwerks soziale Teilhabe“. Vor allem mit dem Projekt „Aufbau eines Netzwerks soziale Teilhabe“ können soziale Innovationen initiiert und umgesetzt werden. Im Handlungsfeld „Naherholung und Kultur“ ist u.a. ein regionsüber- greifendes Projekt zur Erarbeitung eines „Konzepts zur Förderung der Elektromobilität“ angedacht. Dies entspricht genau den Forderungen der Euro- päischen Union, einen „Europäischen Mehrwert“ zu schaffen, indem nachhaltige Netzwerke aufge- baut werden. Weitere Ansätze bestehen z.B. in der Umnutzung der ehemaligen Schachtanlagen zu gesundheitlichen Zwecken in Tarthun. In Verbin- dung mit der „Salzigen Tour“ kann für die Region „Börde-Bode-Auen“ ein experimentelles und inno- vatives Vorhaben unterstützt werden.

Für die Startphase 2016-2017 konnten 47 Projekte identifiziert werden. Insgesamt wurden 87 PRojekt- vorschläge eingereicht. Diese sind in der Anlage dargestellt.

41 F.1 MEHRWERT DER PROJEKTE hofskonzepts. Auch die Friedhöfe unterliegen den Leader soll ländliche Gebiete ermutigen, neue Auswirkungen des demografischen Wandels. In Wege zu erkunden, um wettbewerbsfähig zu wer- einer regionsweiten Betrachtung sollen Lösungen den oder zu bleiben, um das Beste aus ihren An- entwickelt werden, wie die Friedhofsstrukturen an- lagen zu machen und um Herausforderungen zu gepasst und weiterentwickelt werden können. Ziel meistern, denen sie gegenüberstehen. Für die ist es, die Friedhöfe als Orte der Begegnung zu ent- Region „Börde-Bode-Auen“ sind dies die alternde wickeln, in dem diese geöffnet werden und nicht Bevölkerung sowie die fehlenden Zukunftspers- mehr benötigte Friedhofsflächen zu Parkanlagen pektiven für junge Menschen und Familien. Mit umgestaltet werden. So können diese als „grüne den gewählten Schwerpunktthemen und den sich Lunge“ und als wichtiger sozialer Treffpunkt in den daraus ergebenden konkreten Projekten und Maß- Dörfern erhalten und umgestaltet werden. nahmen soll die regionale Zufriedenheit gesteigert werden. Die Lebensqualität in den Städten und Mit diesen gemeinsamen Projekten wird ein integ- Dörfern der Region „Börde-Bode-Auen“ soll für alle rativer und abgestimmter Prozess beschritten und deutlich verbessert werden, indem man auf die daraus resultierende Einzelmaßnahmen verfolgen eigenen Fähigkeiten und Potenziale setzt. Die Ak- ein gemeinsames, strategisches Ziel. teure der Region „Börde-Bode-Auen“ sehen in den Schwerpunktthemen „Naherholung und Kultur“ F.2 GEBIETSÜBERGREIFENDE UND sowie „Vitale Städte, lebendige Dörfer, lebenswer- TRANSNATIONALE PROJEKTE te Region“ einen konkreten Entwicklungsansatz, Im Rahmen der Erarbeitung der LES wurden die fol- ihren ländlichen Raum zu stärken und damit die genden Kooperationsprojekte identifiziert: anstehenden Zukunftsaufgaben bewältigen zu können. Die sich aus den Schwerpunktthemen er- » „Tourismuskonzept Bode“ - Entwicklung der gebenden Projekte und Maßnahmen zielen in ihrer Bode als Wasser- und Radwanderweg – Koope- Vielseitigkeit darauf ab, dass die Menschen sicht- rationsprojekt mit den Leaderregionen Nord- bare, positive Zeichen bekommen, in der Region zu harz, Börde, Börde-Bode-Auen und Unteres bleiben und sich stärker mit ihr zu identifizieren. und Petersberg (siehe Anhang Koope- Vor allem die Berufsorientierung und -vorbereitung rationsvereinbarungen) ist für den Halt junger Menschen in der Region von » „Süße Tour“ - Kooperationsprojekt mit den besonderer Bedeutung. Leaderregionen Börde, Börde-Bode-Auen und Elbe-Saale Grundlage der Projektbestätigung durch die Lokale » „Salzige Tour“ - Kooperationsprojekt mit den Aktionsgruppe ist der beschriebene Projektbewer- Leaderregionen Börde, Börde-Bode-Auen und tungsbogen. Die definierten qualitativen Kriterien Elbe-Saale leisten einen wesentlichen Beitrag zur Einstufung » „Aufbau eines Netzwerks Berufsorientierung“ des Mehrwerts eines Projektes. Je höher die Be- Kooperationsprojekt mit den Leaderregionen wertung desto höher ist auch der Mehrwert des Aschersleben-Seeland, Nordharz, Rund um den jeweiligen Projektes. Die Kommunen der Region Huy und Börde-Bode-Auen. „Börde-Bode-Auen“ haben zudem erkannt, dass die bestehenden Herausforderungen nur gemein- sam angegangen werden können. Dies bedeutet nicht nur in einer Lokalen Aktionsgruppe zusam- menzuarbeiten, sondern auch gemeinsame Pro- jekte zu initiieren und umzusetzen. Besonders deutlich wird dies in der Erarbeitung eines gemein- samen touristischen Konzepts für die Bode als Ko- operationsprojekt oder eines gemeinsamen Fried-

42 LES BÖRDE-BODE-AUEN

F.3 ÜBERTRAGBARKEIT EINZELNER PROJEKTE AUF ANDERE GRUPPEN Eine Region setzt Impulse Neues aus der ILE- und den Leaderregionen Bereits in der vergangenen Förderperiode wurde in und um den Salzlandkreis eine intensive Zusammenarbeit der fünf Lokalen Ausgabe Nr. 3 / Mai 2012 Aktionsgruppen im Salzlandkreis betrieben. Die- se Zusammenarbeit hat zu einem intensiven Aus- Themenschwerpunkte der Wir suchen Sie - Leaderregionen neue Projektideen und Projektträger gesucht! tausch geführt, um gemeinsame Projektansätze Leaderregion Elbe-Saale Im Salzlandkreis gibt es fünfnf LLo-o- Gesucht werden Projekte im Bereich kale Aktionsgruppen (LAG),G), die ‡ Tourismus entlang Elbe-und Saale sowie die Entwicklung ihrer RRegionegion zu identifizieren und zu entwickeln. Diese Arbeit ‡ Soziale Infrastruktur LQ GLH HLJHQHQ +lQGH QHKPHQKPHQ Dies sind die Regionen Leaderregion Börde-Bode-Auen ‡ Elbe-Saale Gesucht werden Projekte im Bereich ‡ Börde-Bode-Auen soll auch in der Förderperiode 2014-2020 fortge- ‡ Um-, Neu- und Weiternutzung beste- hender, vor allem ursprünglich landwirt- ‡ Aschersleben-Seeland schaftlicher Gebäude, ‡ Unteres Saaletal und Peters-eters- setzt werden. Projekte wie die „Erarbeitung eines ‡ Verbesserung der Kinder- und Familien- berg freundlichkeit sowie der Freizeitange- ‡ %|UGHODQG bote für junge Menschen In diesen Lokalen Aktionsgrup-sgrup- Leaderregion Aschersleben_Seeland pen engagieren sich interessier-essier- regionsübergreifenden Friedhofskonzepts“ oder Gesucht werden Projekte im Bereich te Bürgerinnen und Bürgerer aus GHU 5HJLRQ:HLWHUH 0LWJOLHGHUOLHGHU ‡ Sicherung der Attraktivität der Dörfer VLQGGLHEHWHLOLJWHQ.RPPXQHQXQHQ als lebendige Orte und Verbesserung der die „Erarbeitung eines regionsübergreifenden Daseinsvorsorge im ländlichen Raum Und hier kommen Siee ins Spiel! ‡ Stärkung der regionalen Wirtschaft und Ausweitung der ländlichen Wirtschaft in Die fünf Lokalen Aktionsgrup-sgrup- Kleingartenkonzepts“ können auf andere Gruppen Richtung auch nicht landwirtschaftlicher pen suchen neue Projektideentideen Tätigkeiten im Bereich Fremdenverkehr XQG 3URMHNWWUlJHU -HGH/R /RNDOHNDOH / Freizeit / Naherholung Aktionsgruppe hat eine eeigeneigene Entwicklungsstrategie erarbei-arbei- Leaderregion Unteres Saaletal und Pe- tet, um die jeweiligen Stärkenärken tersberg übertragen werden. Im Sinne einer integrierten der Region auszubauen undnd ddieie Gesucht werden Projekte im Bereich Herausforderungen wie dden ‡ Stärkung von ländlichem Handwerk und 'HPRJUDÀVFKHQ:DQGHODQ]XJHKHQ3URMHNWHGLHGDV(QWZLFNOXQJVNRQ]HSWXQWHUVWW]HQXQG und nachhaltigen Entwicklung wurde zudem ver- Gewerbe XPVHW]HQKHOIHQN|QQHQPLW)|UGHUPLWWHOQGHU(XURSlLVFKHQ8QLRQJHI|UGHUWZHUGHQ'LH ‡ Stärkung der Entwicklung des Natur- einzelnen Regionen tragen deshalb den Namenszusatz „Leader“ benannt nach dem EU-För- parks „Unteres Saaletal“ GHUSURJUDPP/HDGHU'LHVHVHXURSlLVFKH)|UGHUSURJUDPPZLOOGHQOlQGOLFKHQ5DXPVWlUNHQ XQGGLHGRUWOHEHQGHQ0HQVFKHQ]XU0LWDUEHLWPRWLYLHUHQ*HI|UGHUWZHUGHQYRUDOOHPEDX- Leaderregion Bördeland sucht Projekte zu identifizieren, die zu Koopera- OLFKH0D‰QDKPHQ Gesucht werden Projekte im Bereich Wo und wie können Sie sich informieren? ‡ Stärkung von ländlichem Handwerk und -HGH /HDGHUUHJLRQ ZLUG GXUFK HLQ VR JHQDQQWHV /HDGHUPDQDJHPHQW EHWUHXW'LH .RQWDNW- Gewerbe tionsprojekten ausgebaut werden können, um den GDWHQÀQGHQ6LHDXIGHUOHW]WHQ6HLWHGLHVHV1HZVOHWWHUV2GHU6LHQXW]HQGLH,QWHUQHWVHLWHQ ‡ Stärkung der regionalen Identität mit GHUMHZHLOLJHQ/HDGHUUHJLRQ$XIGLHVHQ,QWHUQHWVHLWHQÀQGHQ6LHDXFK dem Schwerpunkt auf der Zucker- und Beispiele von Projekten, die bereits gefördert und Rübenroute „Süße Tour“, der Optischen UHDOLVLHUWZXUGHQ Mehrwert zu steigern. Telegraphie und dem Radsport/Friedens- fahrt

F.4 FORTSCHREIBUNG DES AKTIONSPLANES Für die Fortschreibung des Aktionsplans sind drei Abb.21 Gemeinsames Mitteilungsblatt der fünf Ebenen zu unterscheiden: Prozess- und Qualitäts- Leaderregionen im Salzlandkreis management sowie Öffentlichkeitsarbeit. Spätes- tens zum Jahresbeginn 2016 erhofft sich die Lokale Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit werden die Aktionsgruppe die Einsetzung eines professionel- bewährten Strukturen aus der Förderperiode 2007- len Leadermanagements. Mit der Einsetzung gehen 2013 fortgeführt. Über die entsprechenden Medi- die operativen Aufgaben auf das Leadermanage- en werden die Bürgerinnen und Bürger der Region ment über. Im Rahmen des Prozessmanagements über die Aktivitäten der Lokalen Aktionsgruppe wird die Lokale Aktionsgruppe in Zusammenarbeit informiert und animiert eigene Projekte zu entwi- mit dem zukünftigen Leadermanagement die Ak- ckeln. Ziele sind dabei, die regionale Zusammen- tionen und Strukturen beraten und beschließen, arbeit zu stärken sowie die erfolgreiche Umsetzung die in dem jeweiligen Jahr durchgeführt werden der Lokalen Entwicklungsstrategie „Börde-Bode- sollen. Die Evaluierungsergebnisse haben gezeigt, Auen“. dass hierzu mindestens zwei bis drei Sitzungen der Lokalen Aktionsgruppe pro Jahr erforderlich sind.

Das Qualitätsmanagement obliegt ebenfalls dem Leadermanagement. Am Ende eines jeden Jahres wird im Rahmen des Monitorings anhand eines Tä- tigkeitsberichts analysiert, inwieweit die definier- ten Teilziele erreicht werden konnten (siehe Kapitel Monitoring und Evaluierung). Entsprechend dieser Bewertung sind die Teilziele und der Aktionsplan anzupassen und fortzuschreiben.

43 F.5 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Im Salzlandkreis wurden in der Förderperiode 2007-2013 fünf Leaderregionen bestätigt. Für eine abgestimmte Zusammenarbeit haben die Lea- dermanagements eng zusammengearbeitet und gemeinsame Publikationen herausgegeben (Info- blatt, Rollups, Bilanzbroschüre). Dieses Vorgehen sollte einen Beitrag zum Zusammenwachsen des neu gebildeten Salzlandkreises leisten. Darüber hinaus konnten Synergien genutzt werden und das gegenseitige Kennenlernen wurde befördert. Dies soll in der neuen Förderperiode fortgesetzt werden. Grundsätzlich erfolgt die Information der Öffentlichkeit über Internet, Newsletter, Rollups, Publikationen, einheitliche Beschilderung der ge- förderten Projekte, Projekteinweihung, Dorfbege- hungen, Ausstellungen, Informationsveranstaltun- gen, Mitarbeit im Leadernetzwerk, Pressearbeit, Facebook etc.

Zur Öffentlichkeitsarbeit zählen regelmäßige Presseartikel, die über den Fortgang des Leader- prozesses berichten sollen. Die regionalen Pres- severtreter werden zukünftig zu Veranstaltungen und Sitzungen eingeladen. Die Bevölkerung der Region „Börde-Bode-Auen“ soll nicht nur infor- miert, sondern auch mobilisiert werden, sich aktiv am Leaderprozess zu beteiligen. Einen Teil dieser Aufgabe nehmen die LAG-Mitglieder wahr, die re- gelmäßig in ihren Gremien, Institutionen, Vereinen und Verbänden über die Aktionen in der Region berichten sollen und als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen. Der zukünftige Leadermana- ger wird an Seminaren teilnehmen und in den Gre- mien darüber berichten. Vor allem das Angebot der Deutschen Vernetzungsstelle – Netzwerk ländliche Räume (DVS) soll hierzu wahrgenommen werden. Darüber hinaus sollen Informationsveranstaltun- gen für Antragsteller, Ratsmitglieder und Arbeits- kreise bzw. Projektgruppen zu verschiedenen The- men stattfinden.

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G VORLÄUFIGER G.2 FI NANZIERUNG DES FINANZIERUNGSPLAN LEADERMANAGEMENTS Bereits in der vergangenen Förderperiode hat der Für die Förderperiode 2014-2020 wurde für die Re- Salzlandkreis die Finanzierung des Leadermanage- gion „Börde-Bode-Auen“ ein Finanzierungsplan er- ments „Börde-Bode-Auen“ übernommen. Dabei arbeitet. Die Region „Börde-Bode-Auen“ kalkuliert wurden jeweils zwei Regionen zu einem Manage- mit dem folgenden Investitions- und Fördermittel- ment zusammengefasst. Dieses Verfahren soll volumen in den Strukturfonds ESF, EFRE und EPLR auch in der Förderperiode 2014-2020 angewendet (siehe Tabelle unten). Der ausführliche Finanzie- werden. Für die Region „Börde-Bode-Auen“ bedeu- rungsplan ist im Anhang dargestellt. tet dies, dass für die Regionen „Börde-Bode-Auen“ und „Aschersleben-Seeland“ ein gemeinsames G.1 KO-FINANZIERUNGSTRÄGER Leadermamagement ausgeschrieben und finan- Die beteiligten Kommunen stellen mit Abgabe der ziert werden soll. Lokalen Entwicklungsstrategie als Bewerbung für die Förderperiode 2014 bis 2020 sicher, dass sie die öffentliche Kofinanzierung aus eigenen Mitteln oder aus Mitteln weiterer öffentlich anerkannter Stellen (z.B. Stiftungen) aufbringen werden. Auf- grund der angespannten Finanzlage der Kommu- nen wird eine Kofinanzierung von Privaten oder Vereinen durch kommunale Mittel nur schwer um- setzbar sein. Für die Umsetzung von privaten Maß- nahmen und Projekten von Vereinen sind Landes- kofinanzierungsmittel erforderlich.

ELER 2016 2017 2018-2021

Handlungsfeld 1

Projekte 9 7 13

Investitionsvolumen 836.000 € 1.190.000 € 4.030.000 €

Fördervolumen 644.800 € 952.000 € 1.974.000 €

Handlungsfeld 2

Projekte 14 14 28

Investitionsvolumen 3.158.000 € 4.185.000 € 11.160.000 €

Fördervolumen 2.230.400 € 3.126.000 € 6.494.000 €

ESF

Handlungsfeld 2

Projekte 2 2 2

Investitionsvolumen 250.000 € 250.000 € 1.000.000 €

Fördervolumen 200.000 € 200.000 € 800.000 €

45 H MONITORING UND H.1 MONITORING EVALUIERUNG Das Monitoring erfasst die folgenden Basisinfor- mationen: Die Umsetzung des Regionalen Entwicklungskon- zepts „Börde-Bode-Auen“ ist auf mehrere Jahre Bewertungsbereich Inhalte und Strategie ausgerichtet. Innerhalb dieses Planungs- und Um- » Anzahl der Projekte nach Handlungsfeld und setzungszeitraums treten verschiedene Fragen zu Jahr bestimmten Zeitpunkten oder in bestimmten Zeit- » Finanzvolumen je Handlungsfeld und Jahr phasen auf. Im Rahmen dieses Entwicklungspro- » Projektstatistik mit Projektinhalten, Handlungs- zesses erfolgt eine kontinuierliche Beobachtung feld, Projektträger, Investitionsvolumen, Förder- (Monitoring), die die Grundlage für die Selbst- zuschüsse, Förderzeitraum, Abschluss evaluierung bildet. Dabei versteht sich das Mo- nitoring als ein kontinuierliches Sammeln von Bewertungsbereich Prozess und Struktur Informationen sowohl auf Ebene der Lokalen Akti- » Beschreibung der Entscheidungswege onsgruppe als auch auf Projektebene. Das Moni- » Besetzung der Lokalen Aktionsgruppe sowie toring ermöglicht die kontinuierliche Messung der der Steuerungsgruppe einschl. der Interessen- eigenen Leistung. Im Vordergrund eines „internen vertretung Monitorings“ steht vor allem die Nützlichkeit der » Anzahl der LAG- und STG-Sitzungen Informationen für die Lokale Aktionsgruppe zur » Teilnehmer an den LAG- und STG-Sitzungen Überprüfung von Zielen, Strategien, Kommunikati- on und Handlungsweisen sowie zur Steuerung und Bewertungsbereich Aufgaben des Regionalma- Erfolgskontrolle.29 Die im Monitoring erhobenen nagements Informationen sind die Basis, um die im Regiona- » Weiterbildung / Zahl der Veranstaltungen len Entwicklungskonzept „Börde-Bode-Auen“ auf- » Anzahl der Artikel in der lokalen/regionalen gestellten Ziele zu bewerten. Presse sowie Gemeindeblättern » Anzahl der Beiträge im lokalen/regionalen Die Selbstevaluierung will herausfinden, ob die Rundfunk/Fernsehen grundlegenden strategischen Ziele erreicht wer- » Anzahl der Internetaufrufe den, ob sich Veränderungen im Prozess ergeben » Anzahl der erreichten Personen/Kontaktdichte haben, ob sich neue Projekte entwickelt haben z.B. über den Newsletter und sich daraus veränderte Schwerpunkte im Han- » Informationen über Entwicklungsstrategie / deln ergeben. Die Selbstevaluierung will bewerten, Leaderprojekte / Projektförderkriterien / Lea- ob sich die Region auf dem richtigen Weg befindet, derregion Korrekturen angebracht sind oder neue Entwicklun- » Anzahl der Produkte in Rahmen der Öff entlich- gen berücksichtigt werden müssen. Die Ergebnisse keitsarbeit einer begleitenden Zwischenevaluierung lassen sich zudem gut für eine breite Berichterstattung in H.1.1 Methoden der Öffentlichkeit verwenden. Die Erfassung dieser Basisinformationen erfolgt über eine Projektdokumentationsliste und die jährlichen Jahresberichte (zwei pro Jahr). Diese Berichte erfassen dabei die folgenden Punkte: » Betreuung, Beratung und Weiterbildung poten- zieller Akteure (einschl. Anzahl der Beratungs- 29 I vgl.: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, gespräche und Benennung der Akteure) Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume: Selbstevaluierung in » Monitoring - Stand der Umsetzung des Leader- der Regionalentwicklung, Leitfaden und Methodenbox, S.21ff, Bonn, konzeptes (Strategie, Projektebene, Prozesse- 2014 bene)

46 LES BÖRDE-BODE-AUEN

» Öff entlichkeitsarbeit » Tragen die Projekte in den Handlungsfeldern » Unterstützung von Kommunikations- und Ko- zum Erreichen der Handlungsfeldziele und operationsprozessen Teilziele bei? » Kontaktanbahnung von Kooperationsprojekten » Tragen die Projektbewertungskriterien zu einer » Kompetenzentwicklung, Förderveranstaltungen zielgerichteten Projektentwicklung oder -aus- » Organisation und Dokumentation der LAG- und wahl bei? STG-Sitzungen » Informationen über das gemeinsame Vorgehen Effizienz mit den Landkreisen, anderen Behörden und » Trägt LEADER zum Erreichen der „richtigen“ den übrigen Lokalen Aktionsgruppen bei der Zielgruppen bei? integrierten ländlichen Entwicklung. » Tragen die Projekte zur Lösung regionsspezifi - scher Probleme bei? Die Projektdokumentationsliste erfasst die folgen- » Ist die Aufteilung der Fördermittel auf die Hand- den Aspekte: lungsfelder gut gewählt? » Antragsteller, Projekttitel, Handlungsfeld, » Treff en die Vorhaben den Bedarf der Region und Beschlussjahr der Prioritätenliste, Datum tragen sie zur Lösung spezifi scher Probleme Antragstellung, Datum Zuwendungsbescheid, bei? Bewilligungszeitraum, Datum Fertigstellung, » Tragen die Projekte zu einem möglichst großen Investitionsvolumen, Fördervolumen, Fotos, Nutzen für die Region bei? Datenblatt, Hinweis-schild. Die Ziele im Bewertungsbereich „Inhalte und Stra- H.2 SELBSTEVALUIERUNG tegie“ entsprechen den Entwicklungs-, Handlungs- Entsprechend der Bewertungsbereiche zum Mo- feld- und Teilzielen, die im Rahmen der Lokalen nitoring gliedert sich auch die Selbstevaluierung Entwicklungsstrategie definiert worden sind. Diese in diese drei Bewertungsbereiche auf: Inhalte und gilt es im Laufe des Prozesses zu überprüfen. Strategie, Prozess und Struktur sowie Aufgaben des Regionalmanagements. Bewertungsbereich Prozess und Struktur Ziel des Bewertungsbereichs „Prozess und Struk- Bewertungsbereich Inhalte und Strategie tur“ ist die Verbesserung des Prozesses und der Ziel des Bewertungsbereichs „Inhalte und Strate- Strukturen. Folgende Fragestellungen umfassen gie“ ist die Überprüfung und Optimierung der auf- diesen Aspekt: gestellten Inhalte und Strategien. Folgende Frage- Organisationsstruktur stellungen umfassen diesen Aspekt: » Sind die Gremien mit den „richtigen“ Akteuren besetzt? Strategiekonformität » Sind Häufi gkeit und Dauer der Sitzungen gut » Tragen die geförderten Projekte zur Erreichung gewählt? der gewählten Strategie mit Leitbild und regio- nalen Entwicklungszielen bei? Beteiligung » Sind die Prioritäten der Handlungsfelder realis- » Sind die relevanten Akteure oder Akteursgrup- tisch gewählt? pen eingebunden? » Tragen die erstellten Projektbewertungskriteri- » Ist die Bevölkerung kontinuierlich eingebun- en zu einer strategischen Projekt-auswahl bei? den?

Effektivität » Trägt LEADER zielgerichtet zu einem Nutzen beziehungsweise einem Mehrwert in der Region bei?

47 Kommunikationsprozesse Kapazitäten » Trägt der Informationsfl uss zu einem eff ektiven » Stehen dem Regionalmanagement ausreichen- und effi zienten Arbeiten bei? de (personelle und fi nanzielle) Ressourcen zur » Wie wird die Zusammenarbeit innerhalb der Verfügung? Gremien bewertet? Kompetenzen Vernetzung » Ist eine gute Projektberatung durch das Regio- » Schaff t die Vernetzung mit anderen Regionen nalmanagement gewährleistet? oder Programmen einen Mehrwert für die Regi- » Stehen dem Regionalmanagement regelmäßige on? und bedarfsgerechte Fortbildungsmöglichkei- ten zur Verfügung? Bewertungsbereich Aufgaben des Regionalma- nagements Kommunikation » Ziel der Selbstevaluierung in diesem Bereich » Werden die relevanten Informationen rechtzei- ist die Verbesserung der Arbeit des Regional- tig und gezielt weitergegeben? managements. Dazu gehören zum Beispiel die » Sind die Informationsfl üsse transparent gestal- Betrachtungen der: tet? » Arbeitsorganisation » Tragen die Koordinationsleistungen des Regi- Vernetzung onalmanagements zu einem zielgerichteten » Ist die Zusammenarbeit zwischen den Gremien Entwicklungsprozess bei? gut organisiert? » Trägt die Öff entlichkeitsarbeit des Regional- » Ist die Zusammenarbeit mit der Bewilligungs- managements zu einer besseren öff entlichen stelle klar geregelt? Wahrnehmung des LEADER-Prozesses bei? » Die Selbstevaluierung erfolgt anhand von Frage- » Ist die Vorbereitung, Durchführung und Nachbe- bögen sowie durch die Auswertung der Jah- reitung von Sitzungen durch das Regionalma- resberichte. Im Rahmen der Selbstevaluierung nagement eff ektiv und effi zient? werden die Mitglieder der Lokalen Aktionsgrup- pe sowie die Projektträger befragt.

Signal-Check MulƟ -Check Einfache Abfragen und Bewertungen bezogen auf Diī erenzierte Abfragen und Bewertungen bezo- gen auf » Zufriedenheit (Inhalte und Strategie, Prozess und Struktur sowie Aufgaben des Regionalma- » Strategie-, OrganisaƟ ons- und Projektebene nagements) » Zufriedenheit (Inhalte und Strategie, Prozess » Projekƞ ortschriƩ und Struktur sowie Aufgaben des Regionalma- » Abgleich der Ziele nagements) » Projekƞ ortschriƩ

Focus-Check VerƟ eŌ e Abfragen, Analysen und Bewertungen bezogen auf » Strategische Fragen » KonŇ ikte und AkzeptanzdeĮ zite » Probleme bei der Zusammenarbeit » SchniƩ stellenproblemaƟ k » Organisatorisch-strukturelle Schwachstellen » SelbstreŇ exion und Lernprozesse » Inhaltliche Engpässe

Abb.22 Checks der Selbstevaluierung; Quelle: Selbstevaluierung in der Regionalentwicklung; eigene Darstellung

48 LES BÖRDE-BODE-AUEN

H.2.1 Checks Zur Erfassung der Daten werden im Rahmen der Selbstevaluierung verschiedene Checks angewen- det, die sich durch unterschiedliche Informations- und Vertiefungsgrade unter-scheiden. » Signal-Check » Multi-Check » Fokus-Check

Anhand der im Rahmen des Monitorings erfass- ten Daten werden durch die Methode des Signal- Checks die Handlungsfeld- bzw. Teilziele über- prüft. Dies betrifft vor allem die Projektumsetzung je Handlungsfeld und Jahr sowie die entsprechen- de Fördermittelverteilung. Der Multi-Check wird im Rahmen der Zwischen- und Endevaluierung durchgeführt. Die Zwischenevaluierung erfolgt im Jahr 2019 und betrachtet den Zeitraum von der Anerkennung der Leaderregion bis zum Jahr 2018. Die Endevaluierung erfolgt im Abschlussjahr der Förderperiode 2014-2020 voraussichtlich 2022. Sollten im Laufe des Prozesses Konflikte oder gra- vierende Veränderungen auftreten, werden diese durch einen Fokus-Check analysiert und bewertet.

H.2.2 Methoden Die folgenden Methoden werden im Rahmen der Selbstevaluierung angewendet: » Bewertungsfragebogen zu Inhalten und Stra- tegie des regionalen Entwicklungsprozesses (Multi-Check) - Zielgruppe STG und LAG-Mitglie- der sowie spezifi sche Zielgruppen » Fragebogen „Kundenzufriedenheit“ (Signal- oder Multi-Check) - Zielgruppe die am Regional- entwicklungsprozess beteiligten Personen » Kundenbefragung „Projekte“ (Multi-Check) - Zielgruppe Projektträger und Projektpartner » Zielfortschrittsanalyse (Multi-Check) - Zielgrup- pe Regionalmanagement und STG » Zielüberprüfung (Signal-Check) - Zielgruppe Regionalmanagement und STG

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LES BÖRDE-BODE-AUEN I ANHANG

I.1 BESCHLÜSSE

A-1 A-2 LES BÖRDE-BODE-AUEN

A-3 A-4 LES BÖRDE-BODE-AUEN

I.2 AKTIONSPLAN I.2.1 Beschreibung der Projekte, die mithilfe des ELER unterstützt werden sollen Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld Mainstream außerh. Mainstream Leader Gesamtkosten Geschätzte (brutto) in EUR in EUR Förderung Angestrebte % Jahr zu ELER-Schwerpunkt- Beitrag bereich 1 Erhalt des kulturhistorisch be- Ev. Kirchen- 1 x 95.000 76.000 80 2016 6b deutsamen Bauwerks Ev. Kirche gemeinde St. Georg Glöthe – Instandsetzung Glöthe Turm 2 Erhalt des kulturhistorisch bedeut- Ev. Kirchen- 1 x 90.000 72.000 80 2016 6b samen Bauwerks Ev. Kirche St. gemeinde Augustini Üllnitz – Fassadensani- Üllnitz erung 3 Modernisierung einer Sportein- ZLG Atzen- 2 x 110.000 88.000 80 2016 6b richtung durch Neubau eines dorf e.V. behindertengerechten Zugangs am Spartenheim ZLG Atzendorf 4Schaff ung eines sozialen Treff - Stadt Staß- 2 x 615.000 350.000 80 2016 6b punkts zur Gestaltung des dörfl i- furt chen Gemeinschaftslebens durch Umnutzung und Modernisierung der ehem. Schule in Atzendorf 5 Sicherung der Daseinsvorsorge Kommunen 2 x 100.000 80.000 80 2016 6b durch Erarbeitung eines regions- übergreifen Entwicklungs- und Nutzungskonzepts „Friedhöfe in der Region Börde-Bode-Auen “ 6 Sicherung der Daseinsvorsorge Kommunen 2 x 250.000 200.000 80 2018 6b durch Umsetzung Friedhofskon- zept 7 Thematische Vernetzung der Kommunen 1 x 100.000 90.000 90 2016 6b Region durch Erarbeitung eines Salzland- Tourismuskonzepts „Bode“ kreis 8 Entwicklung nachhaltiger Naher- Kommunen 1 x 350.000 280.000 80 2018 6b holungsangebote Angebote durch Umsetzung Tourismuskonzept

A-5 Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld Mainstream außerh. Mainstream Leader Gesamtkosten Geschätzte (brutto) in EUR in EUR Förderung Angestrebte % Jahr zu ELER-Schwerpunkt- Beitrag bereich 9 Sicherung der Daseinsvorsorge Kommunen 2 x 100.000 80.000 80 2018 6b durch Erarbeitung eines regions- übergreifen Entwicklungs- und Nutzungskonzepts „Kleingar- tenanlagen in der Region Börde- Bode-Auen“ 10 Erarbeitung einer Machbarkeits- HELIOS 1 x 80.000 40.000 50 2016 6b und Durchführungsstudie zur ge- Kliniken sundheitlichen Nutzung der Grube GmbH Brefeld Tarthun 11 Schaff ung eines neuen Naherho- HELIOS 1 x 2.000.000 350.000 50 2020 6b lungsangebots durch Umnutzung Kliniken Schachtanlage Tarthun GmbH 12 Thematische Vernetzung der Kommunen 1 x 100.000 80.000 80 2017 6b Region durch Erarbeitung eines Beschilderungskonzepts 13 Thematische Vernetzung der Regi- Kommunen 1 x 100.000 80.000 80 2018 6b on durch Umsetzung des Beschil- derungskonzepts 14 Thematische Vernetzung der Kommunen 1 x 50.000 40.000 80 2019 6b Region durch Erarbeitung eines Konzepts Elektromobilität 15 Thematische Vernetzung der Regi- Kommunen 1 x 250.000 200.000 80 2020 6b on durch Umsetzung des Konzepts Elektromobilität 16 Stärkung der innerörtlichen Struk- Stadt 2 x 420.000 336.000 80 2016 6b turen durch Straßenausbau der Hecklingen Oststraße Schneidlingen 17 Erhalt des kulturhistorisch be- Ev. Kirch- 1 x 160.000 128.000 80 2016 6b deutsamen Bauwerks Sixtikirche spiel „Am Schneidlingen – Dachsanierung Hakel“ 18 Erhalt des kulturhistorisch be- Ev. Kirch- 1 x 140.000 112.000 80 2017 6b deutsamen Bauwerks Sixtikirche spiel „Am Schneidlingen – Sanierung Turm- Hakel“ schaft 19 Erhalt des kulturhistorisch be- Ev. Kirch- 1 x 60.000 48.000 80 2016 6b deutsamen Bauwerks Kirche St. spiel „Am Laurentius Groß Börnecke – Dach- Hakel“ und Fassadensanierung

A-6 LES BÖRDE-BODE-AUEN Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld Mainstream außerh. Mainstream Leader Gesamtkosten Geschätzte (brutto) in EUR in EUR Förderung Angestrebte % Jahr zu ELER-Schwerpunkt- Beitrag bereich 20 Erhalt des kulturhistorisch bedeut- Ev. Kirch- 1 x 190.000 152.000 80 2020 6b samen Bauwerks Kirche St. Lau- spiel „Am rentius Groß Börnecke – Verputz Hakel“ Kirchturm und Kirchenschiff 21 Erhalt des kulturhistorisch be- Förder- 1 x 210.000 168.000 80 2017 6b deutsamen Bauwerks Kirche St. verein zur Clemens Groß Börnecke – Dachsa- Erhaltung nierung der St. Clemens- kirche Groß Börnecke e.V. 22 Erhalt des kulturhistorisch bedeut- Ev. Kirch- 1 x 170.000 136.000 80 2019 6b samen Bauwerks Stephanikirche spiel „Am Cochstedt - Dachsanierung Hakel“ 23 Erhalt des kulturhistorisch bedeut- Förder- 1 x 60.000 48.000 80 2018 6b samen Bauwerks Stephanikirche verein zur Cochstedt - Fenstersanierung Erhaltung der Stepha- nikirche zu Cochstedt e.V. 24 Stärkung der innerörtlichen Stadt Staß- 2 x 65.000 52.000 80 2016 6b Strukturen durch Straßenausbau furt Friedensallee Hohenerxleben 25 Erhalt des dörfl ichen Treff punkts Stadt Staß- 2 x 100.000 80.000 80 2016 6b am „Quell“ durch Umgestaltung furt des Dorfplatzes Rathmannsdorf 26 Erhalt des kulturhistorisch bedeut- Ev. Kirchen- 1 x 46.000 36.800 80 2016 6b samen Bauwerks Kirche St. Petri gemeinde Brumby - Instandsetzung Bilder- Brumby decke 27 Weiternutzung eins historischen Klusstiftung 2 x 300.000 240.000 80 2018 6b Gebäudes zu sozialen Zwecken der Klusstiftung Schneidlingen 28 Stärkung der innerörtlichen Struk- Stadt Staß- 2 x 50.000 40.000 80 2020 6b turen durch Erneuerung Fußweg furt Triftweg Förderstedt

A-7 Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld Mainstream außerh. Mainstream Leader Gesamtkosten Geschätzte (brutto) in EUR in EUR Förderung Angestrebte % Jahr zu ELER-Schwerpunkt- Beitrag bereich 29 Entwicklung und Umsetzung nach- Kommunen 1 x 250.000 200.000 80 2019 6b haltiger Naherholungsangebote Angebote durch Errichtung von Anlegestellen für Bootswanderer entlang der Bode 30 Stärkung der innerörtlichen Stadt Staß- 2 x 250.000 200.000 80 2016 6b Strukturen durch Straßenausbau furt Gänsefurther Straße Löderburg 31 Erhalt und Sanierung des denk- Stadt Staß- 1 x 25.000 20.000 80 2016 6b malgeschützten Torbogens als furt kulturelles Denkmal Athensleben 32 Schaff ung eines neuen Naherho- Stadt Staß- 1 x 100.000 80.000 80 2016 6b lungsangebotes durch Renaturie- furt rung des Dorfteichs und Schaff ung eines Naturlehrpfads Neun-dorf 33 Stärkung der innerörtlichen Stadt Staß- 2 x 500.000 350.000 80 2017 6b Strukturen durch Straßenausbau furt Güstener Weg Staßfurt 34 Sanierung der Trauerhalle zur Stadt Staß- 2 x 150.000 120.000 80 2017 6b Sicherung der Daseinsvorsorge in furt Staßfurt 35 Stärkung der innerörtlichen Stadt Staß- 2 x 400.000 320.000 80 2017 6b Strukturen durch Straßenausbau furt Herzstraße Atzendorf 36 Stärkung der innerörtlichen Stadt Staß- 2 x 500.000 350.000 80 2018 6b Strukturen durch Straßenausbau furt Klausstraße Rathmannsdorf 37 Stärkung der innerörtlichen Stadt Staß- 2 x 200.000 160.000 80 2018 6b Strukturen durch Straßenausbau furt Siedlungsstraße Athensleben 38 Sanierung der Trauerhalle zur Stadt Staß- 2 x 120.000 96.000 80 2019 6b Sicherung der Daseinsvorsorge in furt Rathmannsdorf 39 Sanierung der Trauerhalle zur Stadt Staß- 2 x 120.000 96.000 80 2019 6b Sicherung der Daseinsvorsorge in furt Löderburg 40 Stärkung der innerörtlichen Stadt Staß- 2 x 500.000 350.000 80 2019 6b Strukturen durch Straßenausbau furt Birkenweg Hohenerxleben

A-8 LES BÖRDE-BODE-AUEN Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld Mainstream außerh. Mainstream Leader Gesamtkosten Geschätzte (brutto) in EUR in EUR Förderung Angestrebte % Jahr zu ELER-Schwerpunkt- Beitrag bereich 41 Stärkung der innerörtlichen Stadt Staß- 2 x 350.000 280.000 80 2020 6b Strukturen durch Straßenausbau furt Kirchgasse/Buschgasse Rath- mannsdorf 42 Stärkung der innerörtlichen Stadt Staß- 2 x 500.000 350.000 80 2020 6b Strukturen durch Straßenausbau furt Moorstraße Staßfurt 43 Stärkung der innerörtlichen Struk- Gemeinde 2 x 290.000 232.000 80 2017 6b turen durch Brückenneubau über Börde- die Ehle Westeregeln Hakel 44 Stärkung der innerörtlichen Struk- Stadt Egeln 2 x 40.000 32.0000 80 2016 6b turen durch Brückenneubau über die Mühlenbode Egeln 45 Stärkung der innerörtlichen Struk- Stadt Egeln 2 x 80.000 64.000 80 2019 6b turen durch Brückenneubau über die Mühlenbode Egeln-Nord 46 Umnutzung und Sanierung des Gemeinde 1 x 250.000 200.000 80 2017 6b denkmalgeschützten Wasserturms Tarthun als kulturelles Denkmal Tarthun 47 Sicherung der Daseinsvorsorge Gemeinde 2 x 180.000 144.000 80 2017 6b durch Neubau einer Trauerhalle Borne Borne 48 Erhalt und Sanierung einer denk- Gemeinde 1 x 110.000 88.000 80 2017 6b malgeschützten Familiengruft auf Wolmirsle- dem Friedhof Wolmirsleben als ben kulturelles Denkmal 49 Erhalt und Sanierung Wasserburg Stadt Egeln 1 x 40.000 32.000 80 2018 6b Egeln kulturelles Denkmal durch Bekrönung des Minneturms 50 Erhalt und Sanierung Wasserburg Stadt Egeln 1 x 180.000 144.000 80 2016 6b Egeln kulturelles Denkmal durch Renaturierung des Hunnengra- bens 51 Lückenschluss im vorhandenen Gemeinden 1 x 480.000 384.000 80 2018 6b Rad- und Wanderwegenetz durch Wolmirsle- ländlichen Wegebau zwischen Ge- ben, Borne meinde Wolmirsleben und Borne und Unse- burg

A-9 Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld Mainstream außerh. Mainstream Leader Gesamtkosten Geschätzte (brutto) in EUR in EUR Förderung Angestrebte % Jahr zu ELER-Schwerpunkt- Beitrag bereich 52 Lückenschluss im vorhandenen Stadt Egeln 1 x 170.000 136.000 80 2017 6b Rad- und Wanderwegenetz durch ländlichen Wegebau zwischen Wolmirsleben und Egeln - Bode- radweg 53 Lückenschluss im vorhandenen Gemeinde 1 x 210.000 168.000 80 2017 6b Rad- und Wanderwegenetz durch Bördeaue ländlichen Wegebau zwischen Unseburg und Tarthun entlang der Mühlenbode 54 Stärkung der innerörtlichen Gemeinde 2 x 575.000 350.000 80 2018 6b Strukturen durch Straßenausbau Börde- Kaufmannsweg Hakeborn Hakel 55 Stärkung der innerörtlichen Struk- Gemeinde 2 x 120.000 96.000 80 2017 6b turen durch Straßenausbau Karl- Börde- Liebknecht-Straße Etgersleben Hakel 56 Stärkung der innerörtlichen Gemeinde 2 x 240.000 192.000 80 2017 6b Strukturen durch Straßenausbau Börde- Martin-Luther-Platz Westeregeln Hakel 57 Stärkung der innerörtlichen Struk- Gemeinde 2 x 280.000 224.000 80 2017 6b turen durch Straßenausbau Neuer Börde- Hof Westeregeln Hakel 58 Stärkung der innerörtlichen Stadt Egeln 2 x 655.000 350.000 80 2019 6b Strukturen durch Straßenausbau Wiesen- und Lindenstraße sowie Birkenweg Egeln 59 Stärkung der innerörtlichen Struk- Stadt Egeln 2 x 630.000 350.000 80 2016 6b turen durch Straßenausbau Am Hunnengraben Egeln 60 Stärkung der innerörtlichen Gemeinde 2 x 450.000 350.000 80 2017 6b Strukturen durch Straßenausbau Wolmirsle- Friedrich-Ebert-Straße Wolmirsle- ben ben 61 Stärkung der innerörtlichen Stadt Heck- 2 x 330.000 264.000 80 2017 6b Strukturen durch Straßenausbau lingen Bahnhofstraße Schneidlingen 62 Sicherung der Daseinsvorsorge Stadt Heck- 2 x 250.000 200.000 80 2018 6b durch Sanierung Dorfgemein- lingen schaftshaus Schneidlingen

A-10 LES BÖRDE-BODE-AUEN Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld Mainstream außerh. Mainstream Leader Gesamtkosten Geschätzte (brutto) in EUR in EUR Förderung Angestrebte % Jahr zu ELER-Schwerpunkt- Beitrag bereich 63 Stärkung der innerörtlichen Stadt Heck- 2 x 480.000 350.000 80 2019 6b Strukturen durch Straßenausbau lingen Nordstraße Schneidlingen 64 Sicherung der Daseinsvorsor- Stadt Heck- 2 x 150.000 120.000 80 2020 6b ge durch Sanierung Sportplatz lingen Schneidlingen 65 Stärkung der innerörtlichen Struk- Gemeinde 2 x 200.000 160.000 80 2019 6b turen durch Sanierung Rötheteich Börde- Hakeborn Hakel 66 Stärkung der innerörtlichen Stadt Heck- 2 x 405.000 324.000 80 2016 6b Strukturen durch Straßenausbau lingen Ballplatz Groß Börnecke 67 Sanierung des Kriegerdenkmals Stad Heck- 2 x 58.000 46.400 80 2016 6b als kulturelles Denkmal Groß lingen Börnecke 68 Stärkung der innerörtlichen Stadt Heck- 2 x 405.000 324.000 80 2017 6b Strukturen durch Straßenausbau lingen Karl-Marx-Platz Groß Börnecke 69 Stärkung der innerörtlichen Stadt Heck- 2 x 150.000 120.000 80 2017 6b Strukturen durch Umgestaltung lingen Bauernteich mit Parkanlage Groß Börnecke 70 Stärkung der innerörtlichen Struk- Stadt Heck- 2 x 335.000 268.000 80 2018 6b turen durch Straßenausbau Am lingen Tore Groß Börnecke 71 Stärkung der innerörtlichen Stadt Heck- 2 x 245.000 196.000 80 2019 6b Strukturen durch Straßenausbau lingen Nordnau Groß Börnecke 72 Stärkung der innerörtlichen Stadt Heck- 2 x 375.000 300.000 80 2020 6b Strukturen durch Straßenausbau lingen Holzweg Groß Börnecke 73 Stärkung der innerörtlichen Stadt Heck- 2 x 375.000 300.000 80 2021 6b Strukturen durch Straßenausbau lingen Hohleweg Groß Börnecke 74 Stärkung der innerörtlichen Struk- Stadt Heck- 2 x 170.000 136.000 80 2021 6b turen durch Umgestaltung Fried- lingen hofsanlage Groß Börnecke

A-11 Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld Mainstream außerh. Mainstream Leader Gesamtkosten Geschätzte (brutto) in EUR in EUR Förderung Angestrebte % Jahr zu ELER-Schwerpunkt- Beitrag bereich 75 Stärkung der innerörtlichen Struk- Stadt Heck- x 150.000 120.000 80 2016 6b turen durch Brückensanierung lingen Goldbach Cochstedt 2 76 Stärkung der innerörtlichen Stadt Heck- 2 x 115.000 92.000 80 2016 6b Strukturen durch Straßenausbau lingen Marktstraße I BA Cochstedt 77 Sicherung der Daseinsvorsorge Stadt Heck- 2 x 640.000 350.000 80 2017 6b durch Sanierung Volkshaus Cochs- lingen tedt 78 Stärkung der innerörtlichen Stadt Heck- 2 x 360.000 288.000 80 2018 6b Strukturen durch Straßenausbau lingen Marktstraße II BA Cochstedt 79 Stärkung der innerörtlichen Struk- Stadt Heck- 2 x 450.000 350.000 80 2019 6b turen durch Straßenausbau Am lingen Weißen Tore Cochstedt 80 Stärkung der innerörtlichen Stadt Heck- 2 x 820.000 350.000 80 2019 6b Strukturen durch Straßenausbau lingen Klintstraße / Quedlinburger Straße mit Stichstraßen Adolph- und Schunkelstraße Hecklingen 81 Stärkung der innerörtlichen Struk- Stadt Heck- 2 x 50.000 40.000 80 2017 6b turen durch Umgestaltung Kirch- lingen garten Hecklingen 82 Sicherung der Daseinsvorsorge Stadt Heck- 2 x 100.000 80.000 80 2016 6b durch Sanierung Rathaus Hecklin- lingen gen 83 Stärkung der innerörtlichen Struk- Stadt Heck- 2 x 150.000 120.000 80 2020 6b turen durch Umgestaltung Schlos- lingen sumfeld Hecklingen 84 Stärkung der innerörtlichen Stadt Heck- 2 x 2.500.000 350.000 80 2020 6b Strukturen durch Sanierung Beek lingen Hecklingen 85 Schaff ung eines neuen Naherho- Stadt Heck- 1 x 90.000 72.000 80 2018 6b lungsangebotes durch Anlage ei- lingen nes Wanderwegs zu den Salzstel- len bei Hecklingen und Schaff ung eines Naturlehrpfads Hecklingen

A-12 LES BÖRDE-BODE-AUEN

I.2.2 Beschreibung der Projekte, die mithilfe des ESF unterstützt werden sollen Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld Gesamtkos- Geschätzte (brutto) in EUR ten Förderung Angestrebte in EUR % Jahr zu Investitions- Beitrag priorität (IP) des ESF* 1 Rotierende Berufsorientierung Harz AG, 2 150.000 x 5 Jahre 600.000 80 2016- 8b Mitteldeutschland – Aufbau eines Kreis- = 750.000 2020 Netzwerkes „Berufsorientierung handwer- Handwerk“ zur Fachkräftesiche- kerschaft rung und Sicherung von Auszubil- Harz-Bode denden im Handwerk 2 Aufbau eines Netzwerks „Soziale Bildungs- 2 100.000 x 5 Jahre 400.000 80 2016- 8e / Teilhabe“ träger Regi- = 500.000 2020 10a on Börde- Bode-Auen

A-13 I.3 VORLÄUFIGER FINANZIERUNGSPLAN I.3.1 Vorläufi ger Finanzplan 2016 (ELER) davon Leader außer- Main- halb stream Main-

Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld (brutto) Gesamtkosten Geschätzte Förderung Angestrebte stream Eigenmittel EUR 1 Erhalt des kulturhisto- Ev. Kirchen- 1 95.000 76.000 76.000 19.000 risch bedeutsamen Bau- gemeinde werks Ev. Kirche St. Georg Glöthe Glöthe – Instandsetzung Turm 2 Erhalt des kulturhis- Ev. Kirchen- 1 90.000 72.000 72.000 18.000 torisch bedeutsamen gemeinde Bauwerks Ev. Kirche St. Üllnitz Augustini Üllnitz – Fassa- densanierung 3 Modernisierung einer ZLG Atzen- 2 110.000 88.000 88.000 22.000 Sporteinrichtung durch dorf e.V. Neubau eines behinder- tengerechten Zugangs am Spartenheim ZLG Atzen- dorf 4Schaff ung eines sozialen Stadt 2 615.000 350.000 350.000 265.000 Treff punkts zur Gestal- Staßfurt tung des dörfl ichen Ge- meinschaftslebens durch Umnutzung und Moderni- sierung der ehem. Schule in Atzendorf 5 Sicherung der Daseins- Kommunen 2 100.000 80.000 80.000 20.000 vorsorge durch Erarbei- tung eines regionsüber- greifen Entwicklungs- und Nutzungskonzepts „Friedhöfe in der Region Börde-Bode-Auen “

A-14 LES BÖRDE-BODE-AUEN davon Leader außer- Main- halb stream Main-

Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld (brutto) Gesamtkosten Geschätzte Förderung Angestrebte stream Eigenmittel 6 Erarbeitung einer Mach- HELIOS 1 80.000 40.000 40.000 40.000 barkeits- und Durchfüh- Kliniken rungsstudie zur gesund- GmbH heitlichen Nutzung der Grube Brefeld Tarthun 7 Stärkung der innerörtli- Stadt 2 420.000 336.000 336.000 84.000 chen Strukturen durch Hecklingen Straßenausbau der Ost- straße Schneidlingen 8 Erhalt des kulturhis- Ev. Kirch- 1 160.000 128.000 128.000 32.000 torisch bedeutsamen spiel „Am Bauwerks Sixtikirche Hakel“ Schneidlingen – Dachsa- nierung 9 Erhalt des kulturhis- Ev. Kirch- 1 60.000 48.000 48.000 12.000 torisch bedeutsamen spiel „Am Bauwerks Kirche St. Hakel“ Laurentius Groß Börnecke – Dach- und Fassadensa- nierung 10 Stärkung der innerörtli- Stadt 2 65.000 52.000 52.000 13.000 chen Strukturen durch Staßfurt Straßenausbau Frie- densallee Hohenerxleben 11 Erhalt des dörfl ichen Stadt 2 100.000 80.000 80.000 20.000 Treff punkts am „Quell“ Staßfurt durch Umgestaltung des Dorfplatzes Rathmanns- dorf 12 Erhalt des kulturhis- Ev. Kirchen- 1 46.000 36.800 36.800 9.200 torisch bedeutsamen gemeinde Bauwerks Kirche St. Petri Brumby Brumby - Instandsetzung Bilderdecke 13 Stärkung der innerörtli- Stadt 2 250.000 200.000 200.000 50.000 chen Strukturen durch Staßfurt Straßenausbau Gänse- further Straße Löderburg

A-15 davon Leader außer- Main- halb stream Main-

Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld (brutto) Gesamtkosten Geschätzte Förderung Angestrebte stream Eigenmittel 14 Erhalt und Sanierung Stadt 1 25.000 20.000 20.000 5.000 des denkmalgeschützten Staßfurt Torbogens als kulturelles Denkmal Athensleben 15 Schaff ung eines neuen Stadt 1 100.000 80.000 80.000 20.000 Naherholungsangebotes Staßfurt durch Renaturierung des Dorfteichs und Schaff ung eines Naturlehrpfads Neun-dorf 16 Stärkung der innerörtli- Stadt Egeln 2 40.000 32.000 32.000 8.000 chen Strukturen durch Brückenneubau über die Mühlenbode Egeln 17 Erhalt und Sanierung Stadt Egeln 1 180.000 144.000 144.000 36.000 Wasserburg Egeln kulturelles Denkmal durch Renaturierung des Hunnen-grabens 18 Stärkung der innerörtli- Stadt Egeln 2 630.000 350.000 350.000 280.000 chen Strukturen durch Straßenausbau Am Hun- nengraben Egeln 19 Stärkung der innerörtli- Stadt 2 405.000 324.000 324.000 81.000 chen Strukturen durch Hecklingen Straßenausbau Ballplatz Groß Börnecke 20 Sanierung des Krieger- Stadt 2 58.000 46.400 46.400 11.600 denkmals als kulturelles Hecklingen Denkmal Groß Börnecke 21 Stärkung der innerörtli- Stadt 150.000 120.000 120.000 30.000 chen Strukturen durch Hecklingen Brücken-sanierung Gold- 2 bach Cochstedt

A-16 LES BÖRDE-BODE-AUEN davon Leader außer- Main- halb stream Main-

Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld (brutto) Gesamtkosten Geschätzte Förderung Angestrebte stream Eigenmittel 22 Stärkung der innerörtli- Stadt 2 115.000 92.000 92.000 23.000 chen Strukturen durch Hecklingen Straßenausbau Markt- straße I BA Cochstedt 23 Sicherung der Daseins- Stadt 2 100.000 80.000 80.000 20.000 vorsorge durch Sanierung Hecklingen Rathaus Hecklingen 24 Kooperationsprojekt 1: Kommunen 1 100.000 90.000 10.000 Thematische Vernetzung Salzland- der Region durch Erarbei- kreis tung eines Tourismuskon- Landkreis zepts „Bode“ Harz 25 Management Salzland- 50.000 40.000 10.000 kreis gesamt 4.144.000 3.005.200 1.138.800

A-17 I.3.2 Vorläufi ger Finanzplan - 2017 (ELER) davon Leader Main- außerhalb stream Main-

Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld (brutto) Gesamtkosten Geschätzte Förderung Angestrebte stream Eigenmittel EUR 1 Thematische Vernetzung Kommu- 1 100.000 80.000 80.000 20.000 der Region durch Erar- nen beitung eines Beschilde- rungskonzepts 2 Erhalt des kulturhistorisch Ev. Kirch- 1 140.000 112.000 112.000 28.000 bedeutsamen Bauwerks spiel Sixtikirche Schneidlingen „Am Ha- – Sanierung Turmschaft kel“ 3 Erhalt des kulturhistorisch Förder- 1 210.000 168.000 168.000 42.000 bedeutsamen Bauwerks verein zur Kirche St. Clemens Groß Erhaltung Börnecke – Dachsanie- der St. Cle- rung menskir- che Groß Börnecke e.V. 4 Stärkung der innerörtli- Stadt 2 500.000 350.000 350.000 150.000 chen Strukturen durch Staßfurt Straßenausbau Güstener Weg Staßfurt 5 Sanierung der Trauerhalle Stadt 2 150.000 120.000 120.000 30.000 zur Sicherung der Da- Staßfurt seinsvorsorge in Staßfurt 6 Stärkung der innerörtli- Stadt 2 400.000 320.000 320.000 80.000 chen Strukturen durch Staßfurt Straßenausbau Herzstra- ße Atzendorf 7 Stärkung der innerörtli- Gemeinde 2 290.000 232.000 232.000 58.000 chen Strukturen durch Börde- Brückenneubau über die Hakel Ehle Westeregeln

A-18 LES BÖRDE-BODE-AUEN davon Leader Main- außerhalb stream Main-

Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld (brutto) Gesamtkosten Geschätzte Förderung Angestrebte stream Eigenmittel 8 Umnutzung und Sanierung Gemeinde 1 250.000 200.000 200.000 50.000 des denkmalgeschützten Tarthun Wasserturms als kulturel- les Denkmal Tarthun 9 Sicherung der Daseinsvor- Gemeinde 2 180.000 144.000 144.000 36.000 sorge durch Neubau einer Borne Trauerhalle Borne 10 Erhalt und Sanierung Gemeinde 1 110.000 88.000 88.000 22.000 einer denkmalgeschützten Wolmirsle- Familiengruft auf dem ben Friedhof Wolmirsleben als kulturelles Denkmal 11 Lückenschluss im vorhan- Stadt 1 170.000 136.000 136.000 34.000 denen Rad- und Wander- Egeln wegenetz durch ländli- chen Wegebau zwischen Wolmirsleben und Egeln – Boderadweg

1 2 Lückenschluss im vorhan- Gemeinde 1 210.000 168.000 168.000 42.000 denen Rad- und Wander- Bördeaue wegenetz durch ländli- chen Wegebau zwischen Unseburg und Tarthun entlang der Mühlenbode 13 Stärkung der innerörtli- Gemeinde 2 120.000 96.000 96.000 24.000 chen Strukturen durch Börde- Straßenausbau Karl-Lieb- Hakel knecht-Straße Etgersleben 14 Stärkung der innerörtli- Gemeinde 2 240.000 192.000 192.000 48.000 chen Strukturen durch Börde- Straßenausbau Martin- Hakel Luther-Platz Westeregeln

A-19 davon Leader Main- außerhalb stream Main-

Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld (brutto) Gesamtkosten Geschätzte Förderung Angestrebte stream Eigenmittel 15 Stärkung der innerörtli- Gemeinde 2 280.000 224.000 224.000 56.000 chen Strukturen durch Börde- Straßenausbau Neuer Hof Hakel Westeregeln 16 Stärkung der innerörtli- Gemeinde 2 450.000 350.000 350.000 100.000 chen Strukturen durch Wolmirsle- Straßenausbau Friedrich- ben Ebert-Straße Wolmirsle- ben 17 Stärkung der innerörtli- Stadt 2 330.000 264.000 264.000 66.000 chen Strukturen durch Hecklin- Straßenausbau Bahnhof- gen straße Schneidlingen 18 Stärkung der innerörtli- Stadt 2 405.000 324.000 324.000 81.000 chen Strukturen durch Hecklin- Straßenausbau Karl-Marx- gen Platz Groß Börnecke 19 Stärkung der innerörtli- Stadt 2 150.000 120.000 120.000 30.000 chen Strukturen durch Hecklin- Umgestaltung Bauern- gen teich mit Parkanlage Groß Börnecke 20 Sicherung der Daseins- Stadt 2 640.000 350.000 350.000 290.000 vorsorge durch Sanierung Hecklin- Volkshaus Cochstedt gen 21 Stärkung der innerörtli- Stadt 2 50.000 40.000 40.000 10.000 chen Strukturen durch Hecklin- Umgestaltung Kirchgarten gen Hecklingen 22 Kooperationsprojekt: Touris- 1 10.000 8.000 2.000 Süße Tour musver- band 23 Management Salzland- 50.000 40.000 10.000 kreis gesamt 5.435.000 4.126.000 1.309.000

A-20 LES BÖRDE-BODE-AUEN

I.3.3 Vorläufi ger Finanzplan – 2018 bis 2021 (ELER)

Mainstream Leader außerhalb Mainstream Management Geschätzte Gesamtkosten Gesamtkosten Geschätzte (brutto) Förderung Angestrebte Eigenmittel Gesamtkosten Geschätzte (brutto) Förderung Angestrebte Eigenmittel Gesamt-osten Geschätzte (brutto) Förderung Angestrebte Eigenmittel

Handlungsfeld Jahr EUR 1 480.000 384.000 96.000 640.000 512.000 128.000 50.000 40.000 10.000 2018

470.000 376.000 94.000 50.000 40.000 10.000 2019

2.440.000 702.000 1.738.000 50.000 40.000 10.000 2020

50.000 40.000 10.000 2021

2 2.270.000 1.656.000 614.000 600.000 480.000 120.000 2018

3.670.000 2.362.000 1.308.000 2019

3.925.000 1.440.000 2.485.000 150.000 120.000 30.000 2020

545.000 436.000 109.000 2021

ge- 10.890.000 6.278.000 4.612.000 4.300.000 2.190.000 2.110.000 200.000 160.000 40.000 samt

A-21 I.3.4 Vorläufi ger Finanzplan - 2016 (ESF) Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld Gesamtkosten Geschätzte (brutto) (EUR) Förderung Angestrebte (EUR) (EUR) Eigenmittel 1 Rotierende Berufsorien- Harz AG, 2 150.000 120.000 30.000 tierung Mitteldeutschland Kreishandwer- – Aufbau eines Netzwer- kerschaft Harz- kes „Berufsorientierung Bode Handwerk“ zur Fachkräf- tesicherung und Siche- rung von Auszubildenden im Handwerk 2 Aufbau eines Netzwerks Bildungsträger 2 100.000 80.000 20.000 „Soziale Teilhabe“ Region Börde- Bode-Auen gesamt 250.000 200.000 50.000

I.3.5 Vorläufi ger Finanzplan - 2017 (ESF) Nr. Projektbezeichnung (-beschreibung) Träger Handlungsfeld Gesamtkosten Geschätzte (brutto) (EUR) Förderung Angestrebte (EUR) (EUR) Eigenmittel 1 Rotierende Berufsorien- Harz AG, 2 150.000 120.000 30.000 tierung Mitteldeutschland Kreishandwer- – Aufbau eines Netzwer- kerschaft Harz- kes „Berufsorientierung Bode Handwerk“ zur Fachkräf- tesicherung und Siche- rung von Auszubildenden im Handwerk 2 Aufbau eines Netzwerks Bildungsträger 2 100.000 80.000 20.000 „Soziale Teilhabe“ Region Börde- Bode-Auen gesamt 250.000 200.000 50.000

A-22 LES BÖRDE-BODE-AUEN

I.3.6 Vorläufi ger Finanzplan 2018 – 2021 (ESF)

Geschätzte Gesamtkosten Angestrebte Förderung Handlungsfeld Jahr Eigenmittel (EUR) (brutto) in EUR in EUR

2 2018 250.000 200.000 50.000 2019 250.000 200.000 50.000 2020 250.000 200.000 50.000 2021 250.000 200.000 50.000 gesamt 1.000.000 800.000 200.000

A-23 I.4 PRESSESPIEGEL (AUSWAHL)

Bürger reden über Millionen- Förderung mit

ie Europäische Union hat in den D zurückliegenden Jahren über drei Millionen Euro in die Förderung ländlicher Projekte in Hecklingen, Staßfurt, Egeln gesteckt. Dafür hat sich eine lokale Aktionsgruppe stark gemacht. Sie hofft bis 2020 auf weitere Investitionen in Millionenhöhe. Die Bürger sind aufgerufen, ihre Ideen in die Bewerbung um den Zuschuss mit einzubringen.

Hecklingen/Staßfurt/Egeln l 2007 schlossen sich Bürger aus Hecklingen, Staßfurt und Egeln sowie der Gemeinden Amesdorf und Giersleben zusammen. Sie gründeten die Region "Börde-Bode-Auen". Anlass war eine Gudrun Viehweg damit in Aussicht gestellte Leader-Förderung der Europäischen Union (siehe Infokasten). Damit werden Projekte im ländlichen Raum unterstützt. Das Ansinnen hatte Erfolg. Allerhand Vorhaben konnten die Vertreter der lokalen Aktionsgruppe "Börde- Bode-Auen" bis jetzt schon in die Tat umsetzen.

Mitmachen konnte im Prinzip jeder: Vereine, private Personen, Vertreter der Kommunen - sie alle kamen regelmäßig zusammen. Konzepte wurden erarbeitet. "In der Summe haben wir 3,8 Millionen Euro Fördermittel in der Region gebunden", erklärt Leader-Projektmanagerin Gudrun Viehweg. Mit dem finanziellen Zuschuss sei es möglich gewesen, 45 Projekte in die Tat umzusetzen. Wer in der lokalen Aktionsgruppe mitgearbeitet hat, konnte seine Ideen für Projekte, die auf diesem Weg mit finanziert wurden, einbringen.

Gudrun Viehweg führt ein erfolgreiches Beispiel an. Sie nennt die energetische Sanierung der Mehrzweckhalle in Unseburg. Projektträger sei ein Verein gewesen. Weiterhin berichtet sie, dass in der Gemeinde Giersleben auf einem Rittergut Gebäude umgenutzt und neue Arbeitsplätze in einer kleinen Näherei geschaffen werden konnten. Für Hecklingen führt Gudrun Viehweg eine private Maßnahme an. Sie berichtet von der Gestaltung einer Außenanlage in der Nähe der Wasserburg Schneidlingen als positives Beispiel. Auch Cochstedt konnte sich über Geld der EU freuen. Hier kam die finanzielle Unterstützung der Restaurierung des Glockengeläuts und der Erneuerung des Kirchturms der Stephanikirche zugute.

A-24 LES BÖRDE-BODE-AUEN

Öffentliche Auftaktveranstaltungen der Leader-Region "Börde-Bode-Auen" haben 2007 und 2008 in Hecklingen stattgefunden.Foto (Archiv): Nora Menzel

Erfolge wie diese sollen sich bis 2020 fortsetzen. Im zurückliegenden Jahr startete das Leader-Programm der Region "Böde- Bode-Auen" in die zweite Förderperiode. "Im Moment werden auf Landesebene neue Förderrichtlinien erarbeitet. Daher findet ein neues Auswahlverfahren statt. In Sachsen- Anhalt gibt es alles in allem 23 Leader- Leader Regionen und die müssen bestätigt werden", erklärt Gudrun Viehweg. Dieser Aufgabe stellt sich die lokale Aktionsgruppe im Moment.

Hecklingen, Staßfurt und Egeln sind weiterhin im Boot. Gudrun Viehweg soll als Koordinatorin auch künftig die Fäden mit in der Hand halten. Sie arbeitet für eine Planungsgesellschaft, die schon viele Leader-Regionen begleitet hat.

Das Besondere an Leader ist, dass in der lokalen Aktionsgruppe alle Bürger mitwirken können, die ein Interesse an der Förderung des ländlichen Raumes haben.

"Börde-Bode-Auen" sucht weitere Mitstreiter

"Börde-Bode-Auen" sucht jetzt weitere Mitstreiter. "Besonders aufgerufen zum Mitwirken sind Frauen, junge Erwachsene und all jene, die sich in den nächsten Jahren aktiv in die Entwicklung ihrer Region einbringen möchten."

Wer sich mit einbringt, könnte weiteren Projekten zur Umsetzung verhelfen. Gudrun Viehweg ist optimistisch: "Wir hoffen auf weitere drei Millionen Euro, die uns zur Verfügung stehen." Die Interessengruppe führt am kommenden Dienstag, 27. Januar, eine Ideenwerkstatt im Dorfgemeinschaftshaus Hohenerxleben durch. Alle Bürger sind aufgerufen, daran teilzunehmen. Möglichst viele Leute sollen in den Prozess mit eingebunden werden. Gudrun Viehweg bittet interessierte neue Teilnehmer, um eine kurze Info vorab. Sie ist per E-Mail unter [email protected] oder telefonisch, (0 51 49) 18 60 80, erreichbar.

Weitere Infos unter www.leader-boerdebodeauen.de

Volksstimme vom 22.01.2015

A-25 Von Bootsanlegestellen und besseren Busverbindungen

ohenerxleben l Leader beschreibt ein Förderprogramm für lokale Projekte in der H Region. An die erste Förderperiode von 2007 bis 2013, in deren Rahmen in der Region Börde-Bode-Auen die Dachsanierung des Hohenerxlebener Schlosses und der Neubau des Dorfgemeinschaftshauses im gleichen Ort fielen, wurde nun eine zweite von 2014 bis 2020 angehängt.

Ideen mit interessierten Bürgern gesucht

Gesucht wurden Ideen, deren anschließende Realisierung unter maximaler Einbeziehung der Einwohner die Lebensqualität in den Orten weiter verbessert. Das sollte in fünf Gesprächsrunden erfolgen. In einem kurzen Einführungsvortrag gab zunächst Georg Herwarth vom Finanzministerium Sachsen-Anhalt die Zielrichtungen vor. Er nannte unter anderem Planungssicherheit für sieben Jahre, Förderung ehrenamtlicher Mitarbeit (maximal 49 Prozent der Stimmberechtigten dürfen kommunale Funktionsträger sein) bei professioneller Begleitung, Austausch vorhandener Erfahrungen und Mitarbeit auch kleiner Kommunen als Vorteile des Leader-Programms. So besteht in der zweiten Förderperiode die Möglichkeit, Mittel aus dem EU- Regional- und dem EU-Sozialfonds einzusetzen, wenn sie deren Richtlinien entsprechen.

Die Teilnehmer an der Ideenkonferenz waren interessierte Einwohner, die sich aufgrund der Presseveröffentlichungen zum Besuch entschlossen hatten.

Die Themen in den fünf Gesprächsgruppen und die Moderatoren waren zum Beispiel "Was glauben Sie, macht Ihr Gebiet, die Region ,Börde-Bode- Auen`, attraktiv für Besucher? Wie könnte die Region vor allem in den Bereichen Naherholung und Kultur noch interessanter werden?" Diese Runde moderierte Gerald Schierhorn vom Bauamt in Egeln.

Eine weitere befasste sich mit der Frage "Welcher Neuerungen (baulich, technisch, sozial, u.ä.) bedarf Ihr Dorf/Stadt, damit es für Sie noch attraktiv ist?" und wurde vom Staßfurter Stadtrat Günter Döbbel moderiert.

Gleich nach dem Ende des Einführungsvortrages hagelte es an allen fünf Tischen eine Fülle von Ideen und Vorschlägen, die nicht annähernd alle hier dargestellt werden können.

Ehemalige Bahnstrecken zu Fahrradwegen

A-26 LES BÖRDE-BODE-AUEN

Von Peter Maier aus Brumby wurde vorgeschlagen, die Autobahnkirche im Ort durch vollständige Restaurierung aller Deckengemälde aufzuwerten, und auch das Kriegerdenkmal im Ort bedürfe einer Restaurierung. Marcus Bohnstedt von der Regionalen Planungsgesellschaft Magdeburg befasste sich mit dem Boderadweg R1, dessen Beschilderung verbesserungswürdig sei.

Ein weiterer Vorschlag hatte die Ausstattung der Orte an der Bode mit Anlegestellen für Bootswanderer zum Ziel. Nicht mehr genutzte Bahnstrecken könnten in Radwege oder, wenn die Gleise noch liegen, in Fahrstrecken für Draisinen verwandelt werden. Aus beendeten Förderprogrammen übrig gebliebene Bauvorhaben, wie der Triftweg in Förderstedt, wurden ebenfalls genannt. Auch die "Salzige Tour" oder der Weinbergsgrund und die Salzwiesen mit Galloway-Rindern bei Hecklingen kamen als bei Leader förderfähig zur Sprache.

Nochmals stand Brumby in der Diskussion, als das zur Zeit dem Verfall preisgegebene Brumbyer Schloss zum Umbau in ein Mehrgenerationenhaus vorgeschlagen wurde. Ausführlich diskutiert wurde auch, den Einwohnern in den kleineren Orten im Verbund mit der Sparkasse durch einen mobilen Bürgerservice die Behördengänge zu erleichtern, ein Thema, das im Seniorenbeirat schon seit Jahren diskutiert wird.

Auch der ÖPNV stand als verbesserungswürdig in der Diskussion. Die Verbindungen zwischen den kleinen und größeren Orten sind momentan vorwiegend nur durch den Schulbusverkehr gekennzeichnet.

So hatten nach drei Gesprächsrunden die Moderatoren viel Positives zu berichten, das nunmehr gesammelt und auf Realisierungsmöglichkeiten überprüft werden soll. Über die Ergebnisse wird dann weiter informiert, wobei Konzepte bis Ende März und der Abschluss der Verteidigungen einzelner Projekte schon bis Ende Juli 2015 erfolgen soll.

Volksstimme vom 31.01.2015

A-27 "Leader" als letzte Chance?

rotz großer Finanzsorgen möchte die T Stadt Hecklingen das Volkshaus in Cochstedt nicht aufgeben. Mängel über eine halbe Millionen Euro wurden am Gebäude aufgedeckt. Der Saal ist wegen statischer Probleme am Dach seit Monaten gesperrt. Die Verwaltung klammert sich jetzt an die Hoffnung, Geld von der Europäischen Union als Zuschuss über das Fördeprogramm Leader zu erhalten. Das Volkshaus in Cochstedt kann wegen baulicher Mängel derzeit nicht genutzt werden. | Foto: N. Menzel Cochstedt/Hecklingen l Hat das Volkshaus eine Zukunft? Diese Frage scheint berechtigt. Seit knapp einem halben Jahr ist der Saal geschlossen. Statische Probleme am Dach machen eine Nutzung unmöglich. Ein Gutachter hat der Stadt Hecklingen Anfang des Jahres bescheinigt, dass der Sanierungsaufwand zum Erhalt des Volkshauses in Cochstedt viel höher als ursprünglich geplant ausfällt. 550 000 Euro müssten in die Hand genommen werden (die Volksstimme berichtete). Hecklingen kann sich als finanziell notleidende Kommune solche Ausgaben aber nicht leisten und ist auf Zuschüsse in Form von Fördermitteln angewiesen.

"Vier Millionen Euro - mit dieser Größenordnung kann die Region auch in der kommenden Fördeperiode rechnen."

Dazu sagte die Leiterin des Bau- und Ordnungsamtes der Stadt Hecklingen Sigrid Bleile jetzt, dass sie im Förderprogramm "Leader" der Europäischen Union die einzige Möglichkeit sieht, den Cochstedter Kultursaal zu retten.

Mit "Leader" (siehe Infokasten) haben sich Staßfurt, Egeln und Hecklingen als Region "Börde-Bode-Auen" in den zurückliegenden Jahren um Fördermittel beworben und bereits profitiert. Vereine, Vertreter der Städte und private Personen arbeiten zusammen. Über vier Millionen Euro Fördermittel konnten bereits eingeworben werden. "Mit dieser Größenordnung kann die Region auch in der kommenden Fördeperiode rechnen", kündigt Leader-Projektleiterin Gudrun Viehweg in einer Pressemeldung an. Hecklingens Hoffnungen ruhen daher darauf, einen Teil des Geldes nach Cochstedt zu holen. Eine andere Alternative für das Volkshaus sei nicht zu sehen, sagt Sigrid Bleile. Eine Bewerbung um Fördermittel über den Denkmalschutz sei mit Sicherheit nicht erfolgversprechende, meint sie. Dafür sei das Volkshaus zu klein. Dieses Programm komme eher für Burgen oder Schlösser infrage, argumentiert die Amtsleiterin.

A-28 LES BÖRDE-BODE-AUEN

Wie geht es jetzt weiter? Zunächst werden Mitarbeiter der Stadtverwaltung auch künftig an Beratungen der Leader-Aktionsgruppe "Börde-Bode-Auen" teilnehmen.

Jetzt soll der Bauausschuss das Thema beraten

Außerdem möchte Sigrid Bleile das Thema auf die Tagesordnung der kommenden Beratungen des zuständigen Bau- und Ordnungsausschusses setzen. Ziel müsse es sein, einen Fahrplan zu entwickeln. Das Gutachten mit der Einschätzung der Gesamtkosten sei die Grundlage für das weitere Handeln. "Es ist gut, dass wir diese Kostenschätzung jetzt in der Hand haben." Nur darauf basierend könne ein Weg gefunden werden, die Rettung der Einrichtung einzuleiten.

Vereine wie die Karnevalisten vom CKV, die den Saal in ihrer laufenden Session nicht nutzen können, sind im Moment die Hauptleidtragenden. Mitglieder waren immer wieder nach Hecklingen gefahren, um an Beratungen des Stadtrates teilzunehmen und ihre Sorgen anzusprechen. Veranstaltungen mussten in Nachbarorte verlagert werden. Auch wenn schon viele Karten verkauft wurden, der Karneval muss ein Heimspiel bleiben, sagen die Jecken. Sie bedauern es, das Volkshaus in diesem Jahr nicht nutzen zu können. "Wir sind im Moment ein Wanderzirkus", meint Vereinsmitglied Anke Stein. Jetzt gehe es darum, die Resonanz abzuwarten. Danach müsse entschieden werden, wie es mit dem Karneval weiter geht, sagte sie. Denn Ausweichquartiere in anderen Orten seien auf Dauer natürlich keine Lösung. Der Verein hofft daher auf ein positives Signal seitens der Stadt, wenn es darum geht, ein Fördeprogramm anzuschieben, dass einen Großteil der Kosten decken kann. Cochstedts Ortsbürgermeister Wolfgang Weißbart würde das ebenfalls begrüßen. Er sieht es aber als Problem, die Eigenmittel zum Zuschuss zu finanzieren. Denn im Haushalt der Stadt Hecklingen klafft seit Jahren ein riesiges Loch. Über 14 Millionen Euro beträgt das Defizit im Moment. Zwar wurde der Stadt vom Land jetzt in Aussicht gestellt, am Entschuldungsprogramm Stark IV teilzunehmen. Dafür müsste die Kommune aber weiter sparen und Steuern anheben. Ob es dazu kommt, ist offen.

"Wir sind im Moment ein Wanderzirkus."

Fest steht aber: Die Schäden am Volkshaus in Cochstedt werden der Immobilie weiter schaden, wenn nichts passiert. Das Hauptproblem ist das Dach und der Dachstuhl. Hier sind statische Mängel nachgeweisen worden. Auch Nässeschäden im Inneren bereiten große Sorgen. "Im Moment sind wir auf der Suche nach der besten Lösung", so Wolfgang Weißbart. Wie diese aussieht soll in einer der kommenden Beratungen im Bauausschuss besprochen werden. Wolfgang Weißbart und sein Ortschaftsrat haben den Ausschuss auf jeden Fall nach Cochstedt eingeladen.

Volksstimme vom 02.02.2015

A-29 Boos: Leader ein voller Erfolg für die ländliche Region

gelner Mulde l Als einen großen Erfolg hat Christian Boos (CDU) die E abgelaufene Leader-Förderperiode öffentlich im Verbandsgemeinderat gewürdigt. Durch das Förderprogramm der Europäischen Union hätten die Mitgliedsgemeinden der Verbandsgemeinde in den vergangenen Jahren rund eine Million Euro Fördermittel erhalten, sagte er. Das Programm sei ein voller Erfolg gewesen, schätzte er ein. Christian Boos arbeitet als stellvertretender Vorsitzender in der Lokalen Aktionsgruppe Börde-Bode-Auen mit. Vorsitzender ist der Egelner Bauamtsleiter, Gerald Schierhorn. In der lokalen Aktionsgruppe definieren die Mitglieder die Ziele für die nächste Förderperiode selbständig im vorgegebenen Rahmen. Da die Region als ländlich gilt, sind hier Förderungen vor allem möglich, wenn es darum geht, den demografischen Wandel zu stoppen.

Neben öffentlichen Vorhaben ist das Leader-Programm ebenso für private Investoren gedacht. Kleine Unternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe können hier Fördermittel für ihre Projekte bekommen, wenn sie in die Vorstellungen des lokalen Aktionsplanes passen. Das Förderprogramm soll auch dazu dienen, dass die ländlichen Regionen den Anschluss an die Städte behalten. Auch in Zukunft sollen die kleinen Gemeinden noch lebenswert für die Menschen sein.

Ende Januar fand bereits eine Ideenkonferenz für die anlaufende Förderperiode statt. Für Ideen ist die lokale Aktionsgruppe aber auch in Zukunft offen, meinte Christian Boos. Schließlich gehe es darum, den ländlich geprägten Raum weiter zu entwickeln und für nachfolgende Generationen zu gestalten.

Volksstimme vom 03.02.2015

A-30 LES BÖRDE-BODE-AUEN

Nutzungskonzept entscheidet erhofften Geldsegen

ecklingen (nme) l Nachdem die Stadt H Hecklingen mitgeteilt hat, dass sie die einzige Möglichkeit zur Rettung des Volkshauses in Cochstedt im Förderprogramm "Leader" sieht, haben Instandsetzungsmaßnahmen am Experten bestätigt, dass ein solcher Volkshaus würden rund 550 000 Euro Zuschuss nicht ausgeschlossen ist. Geld der kosten. Das hat ein Gutachten ergeben. | Foto: Nora Menzel Europäischen Union zur dringend nötigen Instandsetzung sei grundsätzlich nicht von der Hand zu weisen. "Eine Förderung über `Leader` ist prinzipiell möglich", sagte Projektleiterin Gudrun Viehweg der Volksstimme. Sie leitet seit 2007 die Aktionsgruppe "Börde-Bode-Auen" im Salzlandkreis. Darin arbeiten Vertreter der Städte Staßfurt und Hecklingen sowie der Verbandsgemeinde Egelner Mulde mit. "Ziel ist es, die regionalen Potenziale und Stärken optimal und dauerhaft tragfähig zu erschließen, um die Region somit zu einem attraktiven Lebens-, Wirtschafts-, Kultur- und Erholungsraum zu entfalten", so Gudrun Viehweg. Mit rund 3,8 Millionen Euro, die in den vergangenen Jahren schon bewilligt wurden, sind zahlreiche Projekte in der Region umgesetzt worden. Derzeit wird von den Akteuren der Region (Vereinsmitglieder, private Leute, Vertreter der Städte etc.) eine überarbeitete Strategie erstellt. Denn "Leader" startet in eine neue Förderperiode. Eine Ideenkonferenz fand kürzlich in Hohenerxleben viel Zuspruch. Wenn der Plan der Initiatoren aufgeht, winkt der Region weiteres Geld. Gudrun Viehweg geht davon aus, dass weitere vier Millionen Euro fließen könnten.

Für das Volkshaus würde ein Stück vom Kuchen aber nur infrage kommen, wenn ein entsprechendes Nutzungskonzept stimmt.

Erfüllt das Volkshaus die Zuschuss-Kriterien?

Im Konzept muss unter anderem nachgewiesen werden, dass der Saal langfristig das ganze Jahr über genutzt wird. Das Haus müsste ein Treffpunkt für viele Vereine sein. Dabei wäre aber auch zu beachten, so Gudrun Viehweg, dass keine Doppelstrukturen entstehen. Das Büro des Ortsbürgermeisters könnte demnach nicht dort angesiedelt sein, weil es schon im Rathaus seinen Sitz hat. Gudrun Viehweg kennt das Volkshaus. Zusammen mit Ortsbürgermeister Wolfgang Weißbart hat sie sich den Saal schon angesehen.

Sie erklärte, das die Aktionsgruppe derzeit das neue Konzept schreibt. Ziel sei es, dass die Region bis zum Sommer erneut als "Leader-Standort" anerkannt wird. Anfragen zur Förderung könnten erst danach gestellt werden. Mit

A-31 Zuwendungsbescheiden wäre dann frühestens im kommenden Jahr zu rechnen.

Das Volkshaus in Cochstedt kann seit Monaten nicht genutzt werden. Statische Mängel am Dach machen eine Nutzung derzeit nicht möglich. Aktuell mussten sich die Karnevalisten neue Austragungsorte für die derzeit laufende Session suchen. Auch für Jugendweihen und Feste wird der Saal genutzt.

Ein Gutachter hatte der Stadt Anfang des Jahres bestätigt, dass die Instandsetzung der Einrichtung alles in allem rund 550 000 Euro kosten würde. Probleme am Dachstuhl, Nässe im Mauerwerk und viele weitere Mängel wurden aufgelistet. Wie Hecklingen die Finanzierung der Schäden decken kann, ist derzeit unklar. Das Fördeprogramm "Leader" ist für die finanziell notleidende Stadt der einzige Hoffnungsschimmer. Selbst mit der Aussicht auf einen Erfolg der Bewerbung, scheint die Nutzung des Saals in diesem Jahr aber nicht möglich zu sein.

Volksstimme vom 04.02.2015

A-32 LES BÖRDE-BODE-AUEN

Egelner Mulde Nachrichten vom 28.02.2015

A-33 I.5 KOOPERATIONSVEREINBARUNG

Kooperationsvereinbarung

zwischen den LEADER-Regionen

x Nordharz x Börde x Börde-Bode-Auen und x Unteres Saaletal und Petersberg.

Unsere Lokalen Aktionsgruppen vereinbaren in der Förderperiode 2014-2020 eine gebietsübergreifende Zusammenarbeit

x zur Erarbeitung eines touristischen Gesamtkonzeptes zur Entwicklung der Bode als Rad-, Wander- und Flusswanderweg.

Durch diese Zusammenarbeit werden

x die Vernetzung der Regionen gestärkt, x Entwicklungshemmnisse abgebaut x Die Naherholung und der Tourismus gefördert sowie x die Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategien befördert.

Wir erklären hiermit unsere grundsätzliche Bereitschaft, das Kooperationsprojekt aktiv zu unterstützen und bei dessen Vorbereitung und Durchführung mitzuarbeiten.

Die Vorsitzenden bzw. Vertreter der Lokalen Aktionsgruppen

LAG-Vorsitzende LAG-Vorsitzende Norharz Bördeland

A-34 LES BÖRDE-BODE-AUEN

I.6 GESCHÄFTSORDNUNG DER LOKALEN AKTIONSGRUPPE „BÖRDE-BODE-AUEN“

Geschäftsordnung der Leaderregion „Börde-Bode-Auen“

Geschäftsordnung CLLD/Leader 2014-2020 der Lokalen Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“

Für die Erarbeitung und Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) gibt sich die Lokale Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ folgende Geschäftsordnung:

Präambel Die Lokale Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ setzt sich zum Ziel, eine gebietsübergrei- fende, lokale Entwicklungsstrategie für eine integrierte Entwicklung in ökonomischer, ökologischer und sozial verträglicher Hinsicht unter den Gesichtspunkten der Beispielhaf- tigkeit, der Innovation und der Nachhaltigkeit zu erarbeiten. Die Lokale Entwicklungsstra- tegie soll die Lebensverhältnisse in und die Identifikation mit der Region und ihren zuge- hörigen Ortschaften langfristig sichern, stärken und verbessern, um so bürgerschaftliches Engagement zur Entwicklung der Region zu initiieren. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) „Börde-Bode-Auen“ begründet sich auf der Grundlage des Europäischen Entwicklungs- programms für den ländlichen Raum des Landes Sachsen-Anhalt 2014-2020 (EPLR) zur Förderung des ländlichen Raums im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) in Verbindung mit dem Europäischen Sozi- alfonds (ESF) sowie dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) des Lan- des Sachsen-Anhalt 2014-2020. Handlungsgrundlage für die Lokale Aktionsgruppe „Bör- de-Bode-Auen“ ist die Lokale Entwicklungsstrategie, dessen Trägerin sie ist.

§ 1 Name, Rechtsform Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) gibt sich den Namen „Börde-Bode-Auen“. Die Lokale Ak- tionsgruppe ist als Initiativgruppe ohne feste Rechtsform organisiert. Sie behält sich vor, sich selber oder projektbezogen eine Rechtsform zu geben.

A-35 Geschäftsordnung der Leaderregion „Börde-Bode-Auen“

§ 2 Aufgaben der Lokalen Aktionsgruppe 1) Die Lokale Aktionsgruppe ist zuständig für die Erarbeitung und Umsetzung der durch das Land Sachsen-Anhalt zu bestätigenden Lokalen Entwicklungsstrategie in der EU- Strukturfondsperiode 2014-2020 im Gebiet der Lokalen Aktionsgruppe „Börde-Bode- Auen“. Neben dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) soll in Verbindung mit dem Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) des Landes Sachsen-Anhalt 2014- 2020 eine Multifonds gestützte Strategie (CLLD-Ansatz) erarbeitet und umgesetzt wer- den. 2) Die Lokale Aktionsgruppe betreibt ein professionelles Leadermanagement für eine in- tegrierte und nachhaltige Regionalentwicklung. 3) Die Lokale Aktionsgruppe führt auf der Grundlage von Projektauswahlkriterien eine Qualitätsbewertung (Bewertungsbögen mit Punktvergaben) der Leadervorhaben durch und erstellt jährlich eine Prioritätenliste. Die Lokale Aktionsgruppe beschließt diese Priori- tätenliste in einer Mitgliederversammlung. Falls die Mitgliederversammlung Verschiebun- gen in der Priorität für notwendig hält oder mehrere Vorhaben die gleiche Punktzahl ha- ben, sind für diese Vorhaben Einzelbeschlüsse zu fassen. Für jede weitere Änderung der Prioritätenliste im Jahresverlauf sind ebenfalls Beschlüsse der Mitgliederversammlung bzw. der zwischen den Mitgliederversammlungen tagenden Steuerungsgruppe vorzule- gen. Die Feststellung und Dokumentation der Beschlussfähigkeit werden protokolliert. Im Falle einer Ablehnung oder Zurückstellung eines Vorhabens durch die Lokale Aktions- gruppe hat eine schriftliche Begründung durch das Leadermanagement an den Projekt- träger mit dem Hinweis zu erfolgen, dass dennoch ein Antrag auf Förderung bei der Be- willigungsbehörde gestellt werden kann, um so den öffentlichen Verfahrens- und Rechts- weg eröffnet zu bekommen. 4) Sollte ein Projekt aus der jährlichen Prioritätenliste aus bestimmten Gründen nicht zuwendungsfähig sein, rutschen die nachfolgenden Projekte automatisch nach. Rückt das entsprechende Projekt um eine Position nach, kann die zuständige Bewilligungsbehörde eigenständig handeln und das Projekt bewilligen. Sollte sich die Nachrückreihenfolge um mehr als einen Platz verändern, wird die Steuerungsgruppe der Lokalen Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ von der Lokalen Aktionsgruppe legitimiert, über die Nachrückreihen- folge zu entscheiden. 5) Die nach Ausschreibung erzielten Kosten der Projektträger sind als Fördergrundlage von den Bewilligungsbehörden anzuerkennen und rechtfertigen eine nachträgliche Erhö- hung der Zuwendungshöhe, solange der finanzielle Orientierungsrahmen (FOR) der Loka- len Aktionsgruppe dazu ausreicht. Dies gilt auch für Kostenerhöhungen, die im Vorfeld der Maßnahmenplanung nicht abschätzbar waren (bauliche Schäden). Eine Rücksprache mit der Steuerungsgruppe ist notwendig. 6) Nur die bei der Lokalen Aktionsgruppe beantragte Maßnahme kann durch die zustän- dige Bewilligungsbehörde gefördert werden. Eine nachträgliche inhaltliche Erweiterung oder Änderung der Maßnahme ist nicht gestattet. 7) Die Lokale Aktionsgruppe evaluiert die Ergebnisse und Fortschritte ihrer Arbeit. 8) Die Lokale Aktionsgruppe erstellt, prüft und billigt die jährlichen Berichte ihrer Arbeit und leitet sie an die Bewilligungsbehörde(n) weiter.

A-36 LES BÖRDE-BODE-AUEN

Geschäftsordnung der Leaderregion „Börde-Bode-Auen“

9) Die Lokale Aktionsgruppe hat im Sinne der allgemeinen und übergeordneten Zielset- zung ein Vorschlagsrecht zur Fortschreibung der Lokalen Entwicklungsstrategie. 10) Die Lokale Aktionsgruppe wählt aus ihren Mitgliedern eine geschäftsführende Steue- rungsgruppe. Mitglieder dieser Gruppe sind jeweils ein Vertreter der Verbandsgemeinde Egelner Mulde, der Stadt Hecklingen, der Stadt Staßfurt sowie ein Vertreter des Salz- landkreises. Weitere Mitglieder sind vier Vertreter der Wirtschafts- und Sozialpartner. Die Mitglieder werden von der Lokalen Aktionsgruppe gewählt. Im Falle einer Nichteinigung wird gem. § 5 Abs. 8 gewählt. Das Leadermanagement wird Mitglied mit beratender Funktion. Weitere beratende Mitglieder können hinzugezogen werden, wenn dieses sinn- voll erscheint. 11) Damit für alle potenziellen Projektträger die Möglichkeit besteht, sich umfassend zu informieren, berichtet die Lokale Aktionsgruppe unter Wahrung des Datenschutzes über die Konzeptumsetzung. Auf ihrer Webseite veröffentlicht die Lokale Aktionsgruppe die Termine der Mitgliederversammlungen sowie deren zentrale Ergebnisse, ihr Bewertungs- muster (Projektauswahlkriterien), ihre aktuelle Prioritätenliste sowie alle bewilligten Pro- jekte. 12) Während der Dauer der Tätigkeit gewährleistet das Leadermanagement eine umfas- sende und nachvollziehbare Dokumentation der Entscheidungsprozesse, insbesondere der Projektauswahlverfahren und deren sicheren Archivierung. Danach geht diese Ver- antwortung auf den Träger des Leadermanagements im Rahmen der allgemeinen Vor- schriften zu Aufbewahrungspflichten für Zuwendungsempfänger über. 13) Die Lokale Aktionsgruppe beabsichtigt auch gebietsübergreifende und/oder transna- tionale Projekte durchzuführen.

§ 3 Zusammenarbeit 1) Die Lokale Aktionsgruppe beteiligt sich aktiv an der Vernetzung der Projekte und sorgt für deren Publizität. 2) Die Lokale Aktionsgruppe arbeitet mit dem Leader/CLLD-Netzwerk Sachsen-Anhalt, der Deutschen Vernetzungsstelle – Netzwerk ländliche Räume, der Bundesarbeitsgemein- schaft der Leader-Aktionsgruppen (BAG LAG) und der Europäischen Vernetzungsstelle zusammen.

§ 4 Mitgliedschaft und Mitglieder 1) Mitglied kann jeder werden, der im Gebiet der Lokalen Aktionsgruppe wohnt oder im Gebiet ein Projekt umsetzen möchte. Die Aufnahme in die Lokale Aktionsgruppe erfolgt durch Beschluss durch die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe. Mitglieder können auf eigenen Wunsch aus der Lokalen Aktionsgruppe ausscheiden. 2) Wird durch das Nichtkommen von Mitgliedern der Lokalen Aktionsgruppe die Arbeits- fähigkeit der Lokalen Aktionsgruppe gefährdet, so können Mitglieder aus der Lokalen Ak- tionsgruppe ausgeschlossen werden. Das Mitglied erhält nach schriftlicher Aufforderung die Möglichkeit, sich in der Mitgliederversammlung im Rahmen einer Anhörung zu äu-

A-37 Geschäftsordnung der Leaderregion „Börde-Bode-Auen“

ßern. Eine fehlende Rückmeldung innerhalb einer Frist von vier Wochen zieht den auto- matischen Ausschluss nach sich. Über den Ausschluss ist ein Beschluss zu fassen. 3) Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“ sind: a) die Wirtschafts- und Sozialpartner aus der Region; b) die Verbandsgemeinde Egelner Mulde bestehend aus den fünf Mitgliedsgemein- den Egeln (Stadt), Bördeaue, Börde-Hakel, Borne und Wolmirsleben; c) die Einheitsgemeinde Stadt Hecklingen bestehend aus der Stadt Hecklingen mit den Ortsteilen Hecklingen, Cochstedt, Groß Börnecke, Gänsefurth und Schneidlin- gen; d) die Stadt Staßfurt bestehend aus der Stadt Staßfurt mit den Ortsteilen Athensle- ben, Atzendorf, Brumby, Förderstedt, Glöthe, Hohenerxleben, Löbnitz, Löderburg, Lust, Neu Staßfurt, Neundorf (Anhalt), Rathmannsdorf, Rothenförde und Üllnitz so- wie e) der Salzlandkreis. 4) Die Wirtschafts- und Sozialpartner a) haben jeweils eine Stimme. Sie sind in der an- liegenden Liste namentlich aufgeführt; die Mitgliederliste ist Bestandteil der Geschäfts- ordnung und als Anlage 1 bezeichnet. Sollte ein Mitglied der Wirtschafts- und Sozialpart- ner aus der Lokalen Aktionsgruppe ausscheiden, so ist sein Platz im Sinne der Entwick- lungsstrategie neu zu besetzen. Die Mitgliederliste wird entsprechend der Mitgliederent- wicklung geändert und fortgeschrieben. 5) Die Mitglieder b) bis d) haben jeweils eine Stimme in der Lokalen Aktionsgruppe. Die Vertreter der Mitglieder b) bis d) sind in der Anlage 1 aufgeführt. Sie werden von den jeweiligen Gebietseinheiten benannt. 6) Das Mitglied e) hat eine Stimme in der Lokalen Aktionsgruppe. 7) Beratendes Mitglied in der Lokale Aktionsgruppe ist das mit der Umsetzung der Loka- len Entwicklungsstrategie beauftragte Leadermanagement. 8) Bei Bedarf können Vertreter von Fachbehörden und sonstige Sachverständige bera- tend zugelassen werden. 9) Die namentlich benannten Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe verpflichten sich, Ei- gen- und Privatinteressen gegenüber den Zielen der Lokalen Entwicklungsstrategie zu- rückzustellen und so eine reibungslose Umsetzung des Prozesses zu gewährleisten. Das offensichtliche Durchsetzen von Eigen- und Privatinteressen hat einen Ausschluss aus der Lokalen Aktionsgruppe zur Folge. 10) Wirtschafts- und Sozialpartner der Lokalen Aktionsgruppe können sich durch ein an- deres Mitglied (ausschließlich WiSo-Partner) der Lokalen Aktionsgruppe „Börde-Bode- Auen“ vertreten lassen. Das Vertretungsrecht bedarf der schriftlichen Form. Ein Wirt- schafts- und Sozialpartner kann nur ein weiteres Mitglied vertreten und damit das Stimmrecht ausüben.

A-38 LES BÖRDE-BODE-AUEN

Geschäftsordnung der Leaderregion „Börde-Bode-Auen“

§ 5 Sitzungen 1) Die Lokale Aktionsgruppe wählt eine(n) Vorsitzende(n) und seine(n) Stellvertreter(in) aus den Reihen ihrer Mitglieder. Der/die Vorsitzende leitet die Sitzungen der Lokalen Ak- tionsgruppe sowie die geschäftsführende Steuerungsgruppe und vertritt die Lokale Akti- onsgruppe in der Öffentlichkeit. 2) Sitzungen der Lokalen Aktionsgruppe finden nach Bedarf und grundsätzlich im Gebiet der Lokalen Aktionsgruppe statt, mindestens jedoch zweimal im Kalenderjahr. Bei Bedarf können weitere Sitzungen einberufen werden. Die Sitzungen sind grundsätzlich öffentlich. Die Geschäftsstelle lädt zu den Sitzungen ein. Die Einladung erfolgt unter Angabe von Ort, Zeit und Tagesordnung schriftlich mit einer Ladungsfrist von zwei Wochen. 3) Zwischen den Sitzungen regelt das Leadermanagement in Zusammenarbeit mit der Steuerungsgruppe die Geschäfte. 4) Vorlagen zur Sitzung sind der Einberufung beizufügen. 5) Über die Sitzung ist eine Niederschrift anzufertigen. 6) Beschließendes Organ ist die Mitgliederversammlung. Die Lokale Aktionsgruppe ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der stimmberechtigten Mitglieder anwesend ist und insgesamt ordnungsgemäß geladen wurde. Der Anteil der Akteure, die Wirt- schafts- und Sozialpartner oder sonstige Akteure vertreten, muss dabei mindestens 50 Prozent der anwesenden LAG-Mitglieder betragen. Trifft dies nicht zu, ist die Mitglieder- versammlung nicht beschlussfähig. In diesem Fall kann a) die Mitgliederversammlung neu einberufen werden. In diesem Fall reicht eine Ladungsfrist von einer Woche. Die Lokale Aktionsgruppe ist in diesem Fall ohne Rücksicht auf die Anzahl der Anwesenden beschlussfähig oder b) die Entscheidungsfindung durch ein nachträgliches, schriftliches Verfahren erfol- gen (per Brief, Fax, Mail oder Telefon). In beiden Fällen muss aber nachweisbar das 50 %-Mindestquorum der WiSo-Partner ein- gehalten werden. 7) Die Lokale Aktionsgruppe bestimmt, dass die Projektideen und -anträge zur Umset- zung der Lokalen Entwicklungsstrategie vom Leadermanagement vorgestellt und begrün- det werden können. 8) Die Lokale Aktionsgruppe fasst ihre Beschlüsse mit einfacher Mehrheit der anwesen- den Mitglieder unter Beachtung des Punktes 6. Beinhalten die Beschlüsse finanzielle Be- teiligungen anderer Stellen, gelten sie nur vorbehaltlich der Zustimmung der Stellen, die die Kofinanzierung aufbringen. Bei der Abstimmung zu einzelnen Leadervorhaben, deren Antragsteller Unternehmen oder Privatpersonen und Mitglied der Lokalen Aktionsgruppe sind, haben diese Antragsteller nachweislich nicht an der Abstimmung teilzunehmen. 9) Beschlussgegenstände ergeben sich aus § 2. Beschlussanträge können alle Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe stellen. Ein Beschluss ist gefasst, wenn die Mehrheit der an- wesenden Stimmen zugestimmt hat. Bei Stimmgleichheit gilt der Beschluss als abge- lehnt.

A-39 Geschäftsordnung der Leaderregion „Börde-Bode-Auen“

2 10) Änderungen der Geschäftsordnung bedürfen einer /3-Mehrheit der Stimmen. Die grundsätzlichen Aufgaben und Ziele der Lokalen Aktionsgruppe können nicht geändert werden. 11) Reisekostenerstattungen sowie Aufwandsentschädigungen werden aus Mitteln der Lokalen Aktionsgruppe nicht gewährt.

§ 6 Aufgaben der geschäftsführenden Steuerungsgruppe 1) Die geschäftsführende Steuerungsgruppe führt die Geschäfte bis zur Einsetzung eines Leadermanagement. 2) Die geschäftsführende Steuerungsgruppe begleitet den Prozess, nimmt die Detailab- stimmung bei Bedarf vor und koordiniert die Öffentlichkeitsarbeit. 3) Die geschäftsführende Steuerungsgruppe übernimmt grundsätzlich die Detailabstim- mung der von der Lokalen Aktionsgruppe beschlossenen Maßnahmen und Projekte. 4) Der Vorsitz der geschäftsführenden Steuerungsgruppe obliegt dem/der Vorsitzenden der Lokalen Aktionsgruppe bzw. ihrer/seines Vertreters/in. 5) Die Sitzungen erfolgen nach Bedarf und sind grundsätzlich nicht öffentlich. Die Ge- schäftsstelle lädt zu den Sitzungen ein. Die Einladung erfolgt unter Angabe von Ort, Zeit und Tagesordnung schriftlich mit einer Ladungsfrist von mindestens einer Woche. 6) Über die Sitzung ist eine Niederschrift anzufertigen.

§ 7 Leadermanagement 1) Die Arbeit der Lokalen Aktionsgruppe wird durch ein Leadermanagement unterstützt. Das Leadermanagement ist Ansprechpartner für alle Projektträger und Mitglieder der Lo- kalen Aktionsgruppe und hat die Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie zum Ziel. 2) Das Leader-Management übernimmt grundsätzlich die folgenden Aufgaben: a) Gesamtbetreuung der Lokalen Aktionsgruppe in allen wesentlichen Fragen; b) Qualitätsbewertung der Leadervorhaben (Bewertungsbögen mit Punktvergaben) und jährliche Aufstellung einer Prioritätenliste; c) Vorbereitung, Koordination und Betreuung bzw. Begleitung der Einzelprojekte; d) Zusammenarbeit mit den Behörden, Bewilligungsbehörden und weiteren Institu- tionen (schließt Berichtwesen mit ein); e) Mitwirkungspflicht im ILE- und Leadernetzwerk auf regionaler und auf Landes- ebene sowie f) LAG- und projektbezogene Öffentlichkeitsarbeit. 3) Zur Unterstützung seiner Tätigkeiten kann das Leadermanagement bei Bedarf auf die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe, insbesondere die beteiligten Kommunen, zurück- greifen bzw. dieses konkret im Verlauf des Prozesses organisieren.

A-40 LES BÖRDE-BODE-AUEN

Geschäftsordnung der Leaderregion „Börde-Bode-Auen“

§ 8 Niederschrift 1) Die Niederschrift enthält neben Zeit und Ort der Sitzung die Namen der Teilnehmer, die Tagesordnung sowie den Wortlaut der Anträge und Beschlüsse. 2) Die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe können verlangen, dass ihre Erklärungen in der Niederschrift festgehalten werden. 3) Die Niederschrift soll innerhalb von dreißig Tagen, spätestens jedoch zur nächsten Sitzung vorliegen.

§ 9 Inkrafttreten der Geschäftsordnung Nach Anerkennung der Lokalen Entwicklungsstrategie „Börde-Bode-Auen“ durch das Land Sachsen-Anhalt sowie durch Beschluss der Lokalen Aktionsgruppe tritt diese Geschäfts- ordnung in Kraft.

§ 10 Auflösung der Lokalen Aktionsgruppe Nach Ablauf der Förderperiode 2014-2020 und nach Abwicklung aller Rechts- und Ver- waltungsgeschäfte kann sich die Lokale Aktionsgruppe auflösen. Sollte die Lokale Ent- wicklungsstrategie von Seiten des Landes Sachsen-Anhalt nicht anerkannt werden, löst sich die Lokale Aktionsgruppe ebenfalls auf.

Anlagen zur Geschäftsordnung Anlage 1 – Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe „Börde-Bode-Auen“

A-41 I.7 MITGLIEDER DER LOKALEN AKTIONSGRUPPE I.7.1 Anlage 1 zur Geschäftsordnung . Name Vorname Institution Tätigkeit Lokale Aktionsgruppe Steuerungs- gruppe männlich Nr weiblich 1 Böker Wulfhard Kreishandwerkerschaft Harz-Bode / x x Geschäftsführer 2 Boos Christian Förderverein des gemeindlich- xxx kulturellen Lebens Unseburg e.V. / Vorstand 3 Cosic Dij ana Cosic Fassaden GmbH x x Geschäftsführerin 4 Döbbel Günter ZLG Atzendorf e.V. x x Vorstand 5 Epperlein Susanne Stadtelternrat x x 6 Epperlein Uwe Architekt x x 7 Funda Boris Kanutouristik BodeTramp x x x 8 Funke Nancy Stadt Hecklingen x x x 9 Große Manfred Stadt Staßfurt x x x 10 Koth Horst Klusstiftung Schneidlingen xxx Geschäftsführer 11 Lachmuth Uwe Wasserburg Egeln x x 12 Meyer Britta Agraringenieurin x x 13 Schierhorn Gerald VG Egelner Mulde xxx Amtsleiter Bauamt 14 Schultz Ingbert Landwirt x x x 15 Schwarz Mario Landwirt x x 16 Srocke Gerd Architekt x x 17 Stöcker Roger Umland Wohnungsbaugesellschaft x x Aufsichtsrat 18 Vongries Markus Schloss Theatrum Herberge Hohen- x x erxleben Stiftung / Geschäftsführer 19 Weber Michael Pfarrer / Pfarramt Egeln x x 20 Wolter Evelin Salzlandkreis / SGL Raumordnung x x x und Kreisplanung

A-42 LES BÖRDE-BODE-AUEN

I.8 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

ALFF Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten BAB14 Bundesautobahn 14 BBSR Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BfN Bundesamt für Naturschutz B81 Bundesstraße 81 bzw. beziehungsweise CLLD Community Led Local Development d.h. das heißt DVS Deutsche Vernetzungsstelle – Netzwerk ländliche Räume EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums ESF Europäischer Sozialfonds EU Europäische Union EW Einwohner e.V. eingetragener Verein etc. et cetera ff folgende Seiten FFH Flora-Fauna-Habitat ggf. gegebenenfalls GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung Hrsg. Herausgeber ILEK Integriertes ländliches Entwicklungskonzept km² Quadratkilometer kWh Kilowattstunde L71 Landesstraße 71 LAG Lokale Aktionsgruppe LEADER Liaisons entre Actions de Développement de l’Économie Rurale (Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) LES Lokale Entwicklungsstrategie MLU Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt NGA Next Generation Access ÖPNV öffentlicher Personennahverkehr S. Seite SPA Special Protection Area St. Sankt STG Steuerungsgruppe SV sozialversicherungspflichtig (Beschäftigte) SWOT Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Gefahren) u.a. unter anderem v.a. vor allem VG Verwaltungsgemeinschaft vgl. vergleiche z.B. zum Beispiel z.T. zum Teil

A-43 I.9 QUELLENVERZEICHNIS Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) (2014): Die Natio- Literatur nale Klimaschutzinitiative, Berlin

Bundesamt für Naturschutz (BfN) und Bundesins- Bundesministerium für Wirtschaft und Energie titut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) (BMWI), Bundesministerium des Inneren (BMI), (Hrsg.) (2014): Den Landschaftswandel gestalten, Bundesministerium für Verkehr und digitale Inf- Bonn rastruktur (BMVI) (2014): Digitale Agenda 2014 – 2017, Berlin Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) (Hrsg.) (2013): Förderung kleiner Unterneh- Heinrich-Böll-Stiftung e.V. (Hrsg.) (2014): Böll.The- men in ländlichen Räumen, Bonn ma: Seitenwechsel – Die Ökonomie des Gemeinsa- men. Ausgabe 1, Berlin Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) (Hrsg.) (2012): Interkommunale Kooperation Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförde- in ländlichen Räumen, Bonn rung gGmbH, Prognos AG Landgesellschaft Sach- sen-Anhalt mbH (Hrsg.) (2014): Sozioökonomische Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung Analyse inkl. SWOT für den EFRE, den ESF und den (BLE) (Hrsg.) (2010): Gemeinsam geht’s besser! ELER Sachsen-Anhalt 2014-2020 MitMenschen – Zukunft auf dem Land partner- schaftlich gestalten, Bonn Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt (2014): Landeskulturkonzept 2025 Sachsen-An- Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung halt, Magdeburg (BLE) und Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (Hrsg.) (2014): Selbstevaluierung in der Re- Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr gionalentwicklung - Leitfaden und Methodenbox, des Landes Sachsen-Anhalt (2010): Landesent- Bonn wicklungsplan des Landes Sach¬sen-Anhalt, Mag- deburg Bundesministerium für Ernährung und Landwirt- schaft (BMEL) (2014): Ländliche Entwicklung aktiv Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen-An- gestalten - Leitfaden, Berlin halt (2014): Operationelles Programm für den Eu- ropäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) Bundesministerium für Familie, Senioren Frauen des Landes Sachsen-Anhalt 2014-2020, Magde- und Jugend (BMFSFJ) (2012): Familienatlas 2012 burg – Regionale Chancen im demografischen Wandel sichern, Berlin Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen- Anhalt (2014): Operationelles Programm für den Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen Europäischen Sozialfonds des Landes Sachsen- und Jugend (BMFSFJ) (2014): Länger zu Hause le- Anhalt 2014-2020, Magdeburg ben – Ein Wegweiser für das Wohnen im Alter, Ber- lin Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen-An- halt (2014): Programm zur Entwicklung des ländli- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen chen Raums, Magdeburg und Jugend (BMFSFJ) (2014): Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser II - Wo Menschen aller Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Generationen sich begegnen, Berlin des Landes Sachsen-Anhalt (2010): Landesradver- kehrsplan des Landes Sachsen-An¬halt, Magde- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen burg und Jugend (BMFSFJ) (2014): Kommunale Zeitpoli- tik für Familien – Ein Leitfaden für die Praxis: Fa- milien unterstützen, Standorte sichern, Unterneh- men fördern, Berlin

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Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Verbandsgemeinde Egelner Mulde (2011): Leitbild Landes Sachsen-Anhalt (2013): Masterplan Touris- der Flächennutzungsplanung der Verbandsge- mus Sachsen-Anhalt 2020, Magdeburg meinde Egelner Mulde, Egeln

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