Das Zittauer Gebirge/Oberlausitz Von den Anfängen des Fremden- und Besucherverkehrs bis heute

WERNER SCHMIDT

Das Zittauer Gebirge – eine etwa 50 km² birgen abweichendes Aussehen. So gibt es Abriß der Siedlungs- und Wirtschafts- große Landschaft – liegt im südöstlichsten freistehende Felstürme und -nadeln, ja geschichte Zipfel der Bundesrepublik Deutschland sogar Felspilze, die seit dem Beginn des Wie viele andere deutsche Mittelgebirge an der Grenze zur Tschechischen Repu- Felskletterns beliebte Ziele sind, sowie wurde das Zittauer Gebirge erst spät durch blik und zu Polen. Die Dörfer , Jons- Felswände mit gitter- bzw. wabenför- den Menschen besiedelt und erschlossen. dorf, Waltersdorf und Lückendorf gehö- migen Verwitterungsformen und her- Die bäuerlichen Siedler rodeten zunächst ren zum Landkreis -, der zu- auspräparierten eisenhaltigen Bänden. die Wälder im lößlehmbedeckten Gran- sammen mit den ostsächsischen Landkrei- Die klimatischen Verhältnisse des Ge- odioritgebiet, nördlich der Lausche gele- sen Niederschlesische Oberlausitz, Baut- birges weichen von denen des angrenzen- gen, wo Alt-Waltersdorf im Verlaufe der zen, Kamenz und Hoyerswerda sowie dem den Zittauer Beckens in fast allen Elemen- mittelalterlichen deutschen Ostkolonisa- Stadtkreis Görlitz der 1991 gegründeten ten ab. So fallen in den oberen Lagen im tion entstand, und auf der Sandstein-Ver- Euroregion Neiße zuzurechnen ist. Jahr durchschnittlich bis zu 1000 mm Nie- ebnungsfläche zwischen Sommerberg, derschlag, in den Tälern 800-900 mm und Heideberg und Brandhöhe, wo Lücken- Naturraum somit 150-300 mm mehr als im Vorland dorf gegründet wurde, um große Acker- Das Zittauer Gebirge und sein Vorland (Meßstation Zittau). Etwa 40 % davon und Grünlandflächen anlegen zu können. sind seit 1958 als Landschaftsschutzge- gehen im Winterhalbjahr nieder, überwie- Dagegen sind die Rodungsinseln von biet ausgewiesen. Nähert man sich dem gend als Schnee. In den Sommermonaten Oybin und verhältnismäßig klein Gebirge von dem nördlich angrenzenden, führen Starkregen oft zu erheblichen Ero- und von Anfang an ohne nennenswerte etwa 230-250 m ü. NN hohen Vorland, sionsschäden, die sich nach 1979 durch bäuerliche Bevölkerung besiedelt worden. dem Zittauer Becken, so fallen die über- das Abholzen großer Waldbestände ver- Ihre Fluren breiten sich in Bachtälchen wiegend bewaldeten, 300-400 m hohen stärkten. Der starke Holzeinschlag war und Talkesseln aus. Die Bevölkerung setzte Bergkuppen und -rücken sowie die Felsre- auch durch Rauchschäden bedingt, die auf sich von Anfang an überwiegend aus Häus- viere des Gebirges ins Auge. Die größten zunehmende Immissionen aus dem an- lern und Inwohnern sowie aus einigen absoluten Höhen erreichen der Hochwald grenzenden böhmischen Braunkohlenge- Gartennahrungsbesitzern (Kleinbauern- mit 749 m und die Lausche mit 791 m. biet und dem Zittauer Becken zurückzu- hofbesitzern) zusammen. Angehörige der- Beide Berge sind hervorragende Aussichts- führen sind (Abb. 1). Begünstigt wurde artiger sozialer Schichten siedelten sich punkte, bestehen aus Phonolith und über- der Eintrag von Schadstoffen durch die im auch in Waltersdorf an, und zwar im Ort ragen ihre nähere Umgebung um etwa 150 Gebirge vorherrschenden Hauptwindrich- selbst und an den Rändern des Dorfes; es m. Über beide Kuppen verläuft die Grenze tungen aus Süden und Südwesten. Nach entstanden Neu-Waltersdorf in Richtung zur Tschechischen Republik. dem Beräumen der Kahlschlagflächen setz- zur Lausche sowie der Ortsteil Neu-Sorge Unterschiedliche Gesteine bilden den ten die Bemühungen der Forstleute zur im 17. bzw. 18. Jh. Ihre Bewohner verdien- geologischen Untergrund: Sandstein und Wiederaufforstung ein, zum Teil mit rauch- ten sich ihren Lebensunterhalt bis in das Phonolith, stellenweise auch Basalt und resistenten Nadelbaumarten, darunter auch 19. Jh. fast ausschließlich durch die Haus- Seidenberger Grandiorit. Die bei weitem mit nichtheimischen Arten wie Murraykie- weberei. größte Fläche wird von Sandsteinen aus fer, Weymothskiefer, Schwarzkiefer und Seit der ersten Hälfte des 16. Jh.s wur- dem Mittel- und Oberturon, also Abschnit- Serbischer Fichte. Jedoch zeigt eine Rei- den bei Waltersdorf Bergbauversuche un- ten der Kreidezeit, eingenommen. Die äu- he von Bäumen erneut Schäden, vor ternommen, die aber ergebnislos blieben. ßerlich einförmig wirkenden Sandstein- allem an Oberhängen und auf Kuppen Während der zweiten Hälfte desselben schichten weisen bei näherer Betrachtung sowie an anderen exponierten Steilhän- Jahrhunderts trat die Steinbrecherei bei unterschiedliche Materialzusammenset- gen, so in Form von starker Vergilbung Jonsdorf (1560) und bei Waltersdorf hin- zungen auf, die von sandig über merglig der Nadeln und erhöhtem Abfall sowie zu. Hier baute man – von kurzen Unterbre- bis konglomeratisch reichen. An zahlrei- von Wipfelmißbildungen. Diese Er- chungen abgesehen – bis zum Anfang des chen Stellen des Gebirges sind diese scheinungen mindern den Ertrag und 20. Jh. Sandsteine ab. Nach dem Auflas- Schichten an der Reliefoberfläche sicht- nicht zuletzt den ästhetischen Wert der sen der Brüche bei Jonsdorf setzten sofort bar, so vor allem in den Felsrevieren bei Wälder erheblich. Bemühungen um ihre Unterschutzstellung Jonsdorf (NSG Jonsdorfer Felsenstadt, Die natürlichen Verhältnisse und die ein, um die Vielfalt der Kulturlandschaft seit 1967) und bei Oybin sowie am west- Landschaft des Zittauer Gebirges weisen und der natürlichen Umgebung zu erhal- lichen Weißbachtalhang östlich von Lük- unterschiedlich starke Veränderungen und ten. 1921 wurden die ehemaligen Mühl- kendorf. anthropogene Beeinflussungen auf. Sie steinbrüche als Naturschutzgebiet ausge- Eine Vielzahl mehr oder weniger bizar- können zeitweise und örtlich den Freizeit- wiesen; heute sind nur Teile von ihnen als rer Felsformen verleiht dem Relief ein wert mehr oder weniger stark beeinträch- Flächennaturdenkmal bzw. als Naturdenk- eigenartiges, von den deutschen Mittelge- tigen, nicht aber langfristig schmälern. male geschützt.

32 EUROPA REGIONAL 3(1995)3 r Lausu Bertsdorf Herrenwalde ZITTAU

P o l e n

P o Saalendorf c h e b a Waltersdorf ch Hänischmühe Eichgraben Hartau

h c Buchberg a db ol G Weißbach Lausche 652 793 Jonsberg 652 Töpfer Kurort 582 Jonsdorf Tschechische Republik Kurort Oybin Luftkurort Zittauer Gebirge Hain Lückendorf Waldschadenflächen Hochwald 744 (Stand: 1.1.1992)

I (überwiegend starke Schäden der Haupt- Staatsgrenze baumart in Beständen > 60 Jahre) 0 1 2 km Landschaftsschutz- II (überwiegend mäßige Schäden der Haupt- gebietsgrenze baumart in Beständen > 60 Jahre) Ortschaft III Kartographie: IfL 1995, (überwiegend leichtere Schäden der Haupt- Wald R.Bräuer baumart in Beständen > 60 Jahre)

Abb. 1: Waldschadenflächen im Zittauer Gebirge (Stand 01.01.1992; nach Rauchschadenkarte des Zittauer Gebirges 1:25 000, Fortsamt Löbau, unveröffentlicht)

Von großer siedlungsgeschichtlicher Be- Ruinen müssen schon frühzeitig einen bieten, errichtete man 1794 das erste Som- deutung für das Gebirge waren der Bau der besonderen Reiz auf Fremde ausgeübt ha- merhaus. Leipaburg auf dem Oybinfelsen Ende des ben. So wird berichtet, daß ein Teichwär- 13. Jh. und die Anlage eines Klosters da- ter, der die Teiche am Fuße des Oybinfel- 19. Jahrhundert neben in der zweiten Hälfte des 14. Jh. sens beaufsichtigte, bereits im Jahre 1723 Da die Anzahl der Besucher offenbar stän- Deren Gründer kamen aus dem benach- Besucher auf dem Berg „herumführte“ dig zunahm, erschien die Oybin-Beschrei- barten Königreich Böhmen, dem das Mark- (PESCHECK 1840). Da das Interesse von bung 1804 in einer zweiten erweiterten grafentum Oberlausitz bis 1635 zugehörte. immer mehr Fremden an der Besichtigung Auflage. Aus dieser Zeit sind Stiche, Zeich- Seit diesem Jahr übte der Kurfürst von offenbar gestiegen war, verbesserte man nungen und Gemälde überliefert, die unter Sachsen die landesherrlichen Rechte aus. um 1775 die Begehbarkeit, indem man anderen von bedeutenden Vertretern der Nach der Einführung der Reformation um unter anderem die „oberste Felskuppe“ deutschen Romantik stammen, so von Carl 1540 verließ der letzte Cölestinermönch des Oybins „einebnete“. Bereits 1754 hat- Gustav CARUS (Abb. 3), Adrian ZINGG und 1559 das Kloster. Daraufhin kaufte die te ein hölzernes Gebäude auf dem Oybin Caspar David FRIEDRICH. wirtschaftlich sehr starke Stadt Zittau 1574 gestanden, eine Art Gastwirtschaft, die die Eine wesentliche Förderung des das Kloster und seine Besitzungen. Die Stadt Zittau hatte erbauen lassen. „Fremden“verkehrs erfuhr der Oybin, als Burg und die frühgotische Klosterkirche Die damaligen Besucher des Oybins um 1823 eine „Chaussee“ durch das Dorf waren 1577 durch Blitzschlag zerstört waren fast ausschließlich Menschen begü- Oybin zum Berg hinauf gebaut wurde. worden, der Bergfried wurde 1681 durch terter Schichten, denen seit 1781 Gelegen- Diese bequeme Auffahrt ermöglichte es, einen Bergsturz in die Tiefe gerissen. heit gegeben worden war, sich in ein soge- vielen Besuchern neue Angebote in Form nanntes Fremdenbuch einzutragen. Etwa von öffentlichen Musikveranstaltungen zu Fremden- und Besucherverkehr in 10 Jahre später erschien die erste gedruck- offerieren. Im Gesellschaftshaus auf dem Oybin te „Blumenlese aus dem Fremdenbuch“. Berg wurden Hochzeitsfeiern Zittauer 18. Jahrhundert Um das Bekanntwerden verdient gemacht Brautpaare und Jubelhochzeiten ausgerich- Die Stadt Zittau war Besitzerin des Berges hat sich der Zittauer Arzt Christian August tet. Es ist überliefert, daß neben den Ver- Oybin mit seinen Ruinen (Abb. 2), als die PESCHECK, dessen Beschreibung des Oybins gnügungs- und Erholungssuchenden auch ersten Besucher, zunächst wohl vor allem 1792 erschien. Um den Besuchern auf wissenschaftlich Interessierte den Berg aus Zittau, hierher kamen. Felsen und dem Berg weitere „Annehmlichkeiten“ zu bestiegen. So sollen um 1826 Botaniker

33 Abb. 2: Dorf und Berg Oybin (aus PESCHECK 1792) hier „seltene Felsenpflanzen“ gefunden der Zittauer Behörden als Grundbesitzer, haben (PESCHECK 1840). Im Jahre 1829 die Wälder und Felsreviere der nahen war die Straße von Zittau durch das Dorf Umgebung für den Fremdenverkehr stär- Oybin nach Hain fertiggestellt worden, so ker zu erschließen. Im Jahre 1877 gingen daß seit 1830 jeden Sonntag zweimal „Eil- zusätzliche Bemühungen von dem „Na- wagen“ der Postverwaltung von Zittau nach turwissenschaftlichen und Gebirgsverein Oybin fahren konnten. Globus“, Sitz Zittau, aus, dessen Mitglie- Nachdem im Jahre 1848 die Eisenbahn- der Wanderwege bauten und markierten strecke von Löbau nach Zittau eröffnet sowie „Aussichtswarten“ anlegten. Unter- und somit der Anschluß an die Linie Dres- stützung erhielt dieser Verein durch den den - Görlitz geschaffen worden war, er- 1880 gegründeten „Gebirgsverein Oybin“. höhte sich die Anzahl der Besucher. Unter Auf dessen Konto kamen in nur wenigen ihnen war auch eine Reihe von Auslän- Jahren unter anderem das Pflanzen von dern. Die Besucher des Oybins blieben in „Erinnerungsbäumen“ (Luthereiche), der der Regel nur einen Tag, manche auch Bau von Treppenübergängen (Katzenker- zwei Tage im Dorf am Bergfuß. Im Som- be) und die Herrichtung von Aussichts- mer 1842 wurde zum ersten Male offiziell punkten, so der Oybin-Aussicht am Töp- „Logis“ in Oybin angeboten. Da die Gä- fer. Seit 1879 stand den Besuchern das stezimmer und die Versorgung der Frem- historische Burgmuseum auf dem Oybin den offenbar den damaligen Anforderun- offen, dessen Gründer und erster Direktor gen entsprachen, wurde das Dorf Oybin der Historiker Dr. ALFRED MOSCHKAU 1873 in den „Verband der sächsischen (1848-1912) war. Sommerfrischen“ aufgenommen. Im Jah- Eine weitere Zunahme der Besucher- Abb. 3: Teil der Klosterkirchenruine auf dem re 1884 zählte man schon 594 Sommer- zahl setzte nach der Einweihung der Berg Oybin. Aquarell von C. G. CARUS, 1820 gäste. Mit deren ständiger Zunahme ent- Schmalspureisenbahnen von Zittau nach (Reproduktion Sächs. Landesbibliothek, Abt. schlossen sich interessierte und verant- Jonsdorf (12,7 km) bzw. nach Oybin Deutsche Fotothek/Kramer; Original im wortliche Ortsbewohner mit Zustimmung (12,2 km) im Jahre 1890 ein. Um einer Kupferstichkabinett Dresden)

34 EUROPA REGIONAL 3(1995)3 noch größeren Anzahl von Fremden Un- sich Oybin auch im Winter zu einem Frem- gen knapp“. Ein weitere Zunahme der terkunft zu bieten, begann eine rege Bau- denverkehrsort von Bedeutung. Da außer Sommergäste nach dem Ersten Weltkrieg tätigkeit, die zur Verdichtung des Dorfbil- Wanderungen in der winterlichen Land- erforderte die Erweiterung der vorhande- des führte. schaft bald auch sportliche Betätigungs- nen Übernachtungsstätten bzw. deren Neu- wünsche auftraten, bot man z. B. 1904 bau. So errichtete man 1927 an der Stelle Anfang des 20. Jahrhunderts auch Hörnerschlittenfahrten von Hain nach des alten Gasthauses auf dem Johannis- Der Beginn dieser Entwicklung lag in Oybin an. Im Jahre 1908 wurde eine 2000 stein ein neues Berghotel. Im Jahre 1937 Oybin im Jahre 1903, als der Lehrer UHLIG m lange Rodelbahn auf bereits vorhande- gab es in Hain sechs Hotels und Gaststät- aus Dresden ein Sanatorium einrichtete, nen Waldwegen angelegt, die vom Hoch- ten sowie neun Fremdenheime, d.h. Pen- das heutige Feierabendheim Waldfrieden. wald bis zum damaligen Hotel „Rodel- sionen und Häuser mit Privatzimmerver- Seit diesem Jahr stieg die Anzahl der Lang- bahn“ herabführte. Der Skiklub Zittau er- mietung. Eine Jugendherberge an der Paß- zeitgäste bis zum Beginn des Ersten Welt- richtete im Jahre 1928 eine Sprungschan- straße von Hain nach Krombach (Krom- krieges von 1533 (1900) auf 3937 (1914). ze am Weg von Oybin nach Hain. Für die pach) in Böhmen wurde am 1. Januar 1959 Die Besucher kamen damals sowohl aus Skifahrer gab es um Hain sowohl Mög- von den tschechischen Behörden an die deutschen Ländern als auch aus anderen lichkeiten zum Langlauf als auch zu damalige DDR zur Nutzung übergeben. Staaten Europas. Sogar aus China, Japan Abfahrten, so auf der Lausitz-Abfahrt vom Von Hain aus ist die Kuppe des nahen und Rußland waren einige Gäste zu ver- Hochwald herab. bewaldeten Hochwaldes zu erreichen. Auf zeichnen. In einem Reiseführer von 1904 ihr standen zwei Gasthäuser: ein Wein- bot man „Sommerwohnungen in allen Nach dem Zweiten Weltkrieg schank auf der böhmischen Seite – diese Preisklassen“ sowie Übernachtungen in Nach dem Ende des Weltkrieges dauerte Baude wurde Anfang der 50er Jahre abge- insgesamt sieben Gasthöfen und Hotels es bis etwa 1959, bis sich das Fremdenver- rissen – und ein Bierschank auf der sächsi- an. kehrs- und Erholungswesen als wirtschaft- schen. Diese wurde, nachdem sie 1937 Nach dem Ersten Weltkrieg stieg mit licher Faktor wieder stabilisiert hatte. Da- abgebrannt war, neugebaut und ein Jahr der Einführung von Personenkraftfahrzeu- mals gab es in Oybin – einschließlich dem später wieder eingeweiht. Etwa 350 m gen die Anzahl der Gäste erneut an. Die Ortsteil Hain – 1050 Gästebetten und 1060 südlich von der sächsischen Baude errich- Postverwaltung richtete 1926 eine ständi- Gaststättenplätze. Um den Gästen und Ein- tete der „Naturwissenschaftliche und Ge- ge Autobuslinie von Zittau nach Oybin wohnern den Besuch von Musik- und Thea- birgsverein Globus“ 1892 einen 25 m ho- ein. An Sonn- und Feiertagen wählten terveranstaltungen zu ermöglichen, hatte hen, steinernen Aussichtsturm. Nach einer zusätzlich noch bis 200 Sonderautobusse man schon 1955 – als Ersatz für das aufge- umfangreichen Rekonstruktion in den Jah- Oybin als Zielort. Um den Fremdenver- gebene Waldtheater im Hausgrund – eine ren 1991/92 wurde der Turm am 15. Mai kehr nicht nur in Oybin sondern auch in neue Freilichtbühne für 500 Zuschauer am 1992 wieder eröffnet. den Nachbarorten Jonsdorf und Walters- Klubhaus gebaut. Das Gebäude ist seit dorf zu heben, gründeten die Gemeinden 1992 Sitz der Gemeindeverwaltung und Fremden- und Besucherverkehr in 1920 den „Verkehrsverband Hochwald- des Fremdenverkehrsamtes. Jonsdorf Lausche-Gau“. Den Aktivitäten dieses Im Jahre 1977 zählte man in Oybin ein Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg Verbandes ist es mit zu verdanken, daß Ferienheim des Freien Deutschen Gewerk- Im Jahre 1842 eröffnete der Arzt Karl Ch. 1932 in Oybin 3416 Gäste registriert wur- schaftsbundes sowie 13 Betriebsferienhei- G. LINKE eine Kaltwasserheilanstalt in Alt- den. Im Jahre 1934 wurde dem Dorf die me. Die Versorgung der Gäste lag in den Jonsdorf, dem späteren Ortsteil Bad Jons- Bezeichnung „Kurort“ verliehen, und am Händen von 11 Gaststätten. Hinzu kamen dorf – jetzt Vorderdorf – am Nordfuß des 19. August 1934 weihte man das neue die Bergbauden auf dem Töpfer und Hoch- 652 m hohen Jonsberges. Die Anstalt stand „Gebirgs-Schwimm- und Luftbad“ ein. wald sowie die Außenanlagen auf dem dort, wo sich die Veranda des heutigen Vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges Berg Oybin und der Rittersaal. Bis 1989 „Jonashofes“ befindet. Neben der Heilan- belief sich die Anzahl der Langzeitgäste verringerte sich die Anzahl der Gästebet- stalt befand sich ein Haus, dessen Besitzer auf etwa 13 000 jährlich. ten sehr stark, da sie nicht mehr den Anfor- die Schankkonzession erhielt. An seiner Bereits 1899 hatte der „Naturwissen- derungen entsprachen. Stelle ließ ein späterer Besitzer 1887/88 schaftliche und Gebirgsverein Globus“ in einen Neubau mit Fremdenzimmern und Zittau ein „allegorisches“ Festspiel am Ortsteil Hain zwei Sälen errichten, das Hotel „Bad Jons- Töpfer aufgeführt. Im Jahre 1904 wählte Etwa zwei Kilometer südwestlich vom dorf“ (Abb. 4). Die Anzahl der Genesungsu- man den sogenannten Muschelsaal am Zentrum Oybins entfernt liegt der kleine chenden ging zurück, als im Jahre 1890 die Eingang zur Großen Felsengasse als Ku- Ortsteil Hain in 520-575 m Höhe (Abb.1). Eisenbahnlinie von Zittau nach Jonsdorf lisse für weitere Vorstellungen. Das große Hier setzte der Fremdenverkehr in der eingeweiht wurde und sich der Fremden- Interesse an solchen kulturellen Darbie- zweiten Hälfte des 19. Jh. ein, wodurch der verkehr allmählich aus dem Vorderhof tungen erforderte die Schaffung einer stän- Bau mehrerer neuer Gasthäuser initiiert nach Neu-Jonsdorf verlagerte. Nach 1945 dig bespielbaren Bühne. Nach dem Vor- wurde. Eines davon entstand 1880 auf wurde das Hotel in „Jonashof“ umbenannt, bild der Bühne von Thale am Harz richtete dem 592 m hohen Johannisstein direkt an umgebaut und von 1949 bis 1990 als Erho- man 1911 in Oybin ein Waldtheater im der Grenze zu Böhmen. Auf dieser Berg- lungsheim des Freien Deutschen Gewerk- Hausgrund ein. 4000 Zuschauer pro Auf- kuppe ragen bis 15 m hohe Basaltsäulen schaftsbundes genutzt. führung waren keine Seltenheit. Der Spiel- mauerartig heraus. In zunehmender Anzahl suchten auch betrieb wurde am Anfang der fünfziger Die Nachfrage nach Gästezimmern stieg Naturfreunde Jonsdorf und vor allem die Jahre eingestellt. weiter an. Im Jahre 1904 hieß es in einem nahen Felsreviere auf. Zu letzteren zählen Seit dem Anfang des 20. Jh. entwickelte Reiseführer über Hain: Ferien-“Wohnun- die Nonnenfelsen, auch Nonnenklunsen

35 genannt, eine Felsengruppe mit zum Teil gebung als Wandergebiet ist dem örtli- Bemühungen ist es zu verdanken, daß im bizarren Verwitterungsformen am süd- chen Gebirgsverein, den der Lehrer RESCH Jahre 1932 insgesamt 4009 Gäste regi- westlichen Rand von Neu-Jonsdorf. Um und einige Einwohner 1880 gegründet striert wurden. Nunmehr besaß das Dorf einige dieser Sandsteinfelsen für Besu- hatten, zu verdanken. Beteiligt an den Ak- alle Voraussetzungen, damit es am 4. Au- cher zugängig zu machen, legten drei Jons- tivitäten waren auch Mitglieder des „Na- gust 1934 die amtliche Bezeichnung „Kur- dorfer Einwohner 1846 den Zugang über turwissenschaftlichen und Gebirgsvereins ort“ vom Ministerium des Inneren verlie- die Felsengassentreppe an. Später erwei- Globus“. hen bekommen konnte. Während dieser terte Karl Gotthelf BUTTIG († 1890) den Unterhalb der Nonnenfelsen legte der Zeit legte man unter anderem eine Kur- Eingang in die Felsengasse. Besonderes Häusler und Weber Wilhelm GOLDBERG parkwiese an der Stelle einer Sandgrube Augenmerk widmete er der Gestaltung 1879 einen Gondelteich neben seinem an. Für das Jahr 1934 wurden 13 015 Gäste des sogenannten Gesellschaftsplatzes, auf Hause an, für das er ein Jahr später die gezählt, von denen die meisten aus Dres- den, Leipzig und anderen sächsischen Städ- ten kamen. Im Jahre 1937 gab es in Jons- dorf 11 Hotels und Gaststätten sowie 39 Fremdenheime. In dieser Zeit stieg die Anzahl der Gäste weiter an, unter anderem durch die Vermittlung der nationalsoziali- stischen Ferienorganisation „Kraft durch Freude“.

1945 bis zur „Wende“ Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges dauerte es nur wenige Jahre, bis auch in Jonsdorf die Tradition des Fremden- und Besucherverkehrs fortgesetzt werden konnte. Jugendlichen und Kindern stan- den bald zwei Jugendherbergen mit 115 Betten zur Verfügung. Eine von beiden steht am Fuße des Buchberges, die von der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut 1949 ursprünglich für andere Zwecke erbaut worden war. Diese Herber- ge wird seit 1993 vom Schul- und Sport- Abb. 4: "Bad Jonsdorf" um 1908 (nach einer Ansichtskarte) amt des Landkreises Löbau-Zittau weiter- geführt. Aus den ersten Jahren der Nach- kriegszeit stammen eine Freilichtbühne dem BUTTIG seit 1859 Getränke und Spei- Schankgerechtigkeit erhielt. Neben die- (1951/52) und ein Eisstadion (1953/54). sen vom Mai bis Oktober jeden Jahres sem Gebäude wurde um 1900 die heutige Seit dem Anfang der fünfziger Jahre anbieten durfte. Er errichtete ein neues Gaststätte „Gondelfahrt“ errichtet. Außer wurden jährlich Urlauber vom Feriendienst Restaurant im Stile eines „Schweizerhäus- dieser waren in der zweiten Hälfte des 19. des FDGB nach Jonsdorf vermittelt. Ihre chens mit einer Galerie“ und eröffnete es Jh. noch weitere fünf Gaststätten entstan- Anzahl übertraf bald die der Privatgäste. 1860. Nachdem 1899 ein neues Gaststät- den, die auch Gästezimmer anboten. We- Das Gepäck der Gäste wurde von Jonsdor- tengebäude erbaut worden war, erteilte gen der landschaftlichen Schönheiten, dem fer Kindern in Handwagen vom Bahnhof der Zittauer Stadtrat dem Pächter die Ge- Waldreichtum und der sauberen Luft rich- zu den Gästehäusern transportiert (Abb. 5). nehmigung, ganzjährig zu öffnen. tete der Südlausitzer Verband der Verei- Erst 1960 übernahm ein privates Fuhrge- Fast sämtliche Sommergäste, darunter nigten Ortskrankenkassen 1893 ein Gene- schäft die Beförderung. 1959 gab es in auch die, die sich über einen längeren sungsheim für Lungenkranke am Südwest- Jonsdorf 1600 Gästebetten und 1340 Gast- Zeitraum in Jonsdorf aufhalten wollten, hang des Jonsberges ein. stättenplätze. Außer dem FDGB hatte das kamen bis zur Einweihung der Schmal- Bald kamen das Kurhaus (1911/12 er- Deutsche Reisebüro der DDR eine Anzahl spurbahn 1890 mit Droschken oder Fuhr- baut) und Kurheime anderer Verbände von Betten vertraglich gebunden. Im Jahre werken hierher. Sie mieteten sich Zimmer sowie neue Wohnhäuser mit Fremden- 1976 übernahm der FDGB-Feriendienst vor allem in den großen zweistöckigen zimmern hinzu. Diese bauliche Erweite- die 31 Zimmer des Reisebüros. Umgebindehäusern. rung war die Voraussetzung, die zuneh- Die Gästezimmer wurden entsprechend Die Gästeliste von 1879 nennt unter mende Anzahl von Gästen zu beherber- ihrer Ausstattung in fünf Kategorien ein- anderen 4 Kaufleute, 5 Beamte sowie 16 gen. In einem Reiseführer von 1904 wird geteilt, wobei die Kategorie I als „einfach“ Personen ohne Berufsangabe. Hinter der Jonsdorf als Sommerfrische bezeichnet, bezeichnet wurde. letzteren Bezeichnung verbargen sich Ehe- die „stark besucht“ wurde. Damals gab es Im Jahre 1977 zählte man in Jonsdorf frauen mit ihren Haustöchtern sowie wohl- ein Hotel sowie sieben Gasthöfe und das außer dem „Jonashof“ und dem „Heim der habende Ruheständler. Die Kurliste von Landhaus Zur Post. Verfolgten des Naziregimes“ noch drei 1882 verzeichnete bereits 471 Gäste. Die Dem Zusammenschluß von Jonsdorf Betriebsferienheime. Mehrere Gaststätten weitere Erschließung der Jonsdorfer Um- mit Oybin und Waltersdorf sowie anderen wurden von damaligen volkseigenen Be-

36 EUROPA REGIONAL 3(1995)3 Bequemlichkeit der Besuchenden“ errich- tet worden. Hier gab es 1904 einen Aus- sichtsturm und ein Restaurant. Mitten durch die Gaststätte verlief die Grenze zwischen Österreich, zu dem Böhmen da- mals gehörte, und Sachsen. Der Aufenthalt von Gästen während der Wintermonate setzte in Waltersdorf erst spät ein. So organisierte seit 1898 der Wirt der Lausche-Gaststätte Hörnerschlit- tenfahrten von der Bergkuppe bis zur Nie- derschenke. Nach dem Ersten Weltkrieg kamen die ersten Skifahrer nach Walters- dorf. 1923 errichtete man die erste Sprung- schanze am Nordhang der Lausche. Der Abb. 5: Ankunft und Begrüßung von Gästen vor einem Umgebindehaus in Jonsdorf Wintersport wurde stark gefördert, als 1928 (Reproduktion eines Wandgemäldes von K. W. SCHMIDT 1953 in der Gemeindeverwaltung des der Skiklub Lausche gegründet wurde. Kurortes Jonsdorf) Bereits 1929 hatte man das Lauschegebiet zum Mittelpunkt des Skisports in Sachsen trieben erworben, die diese zu Ferienhei- Um Gäste, vor allem Wanderer und Lang- erklärt. Im Jahre 1934 gab es zwei Sprung- men für ihre Beschäftigten ausbauten. So zeitgäste, für den Ort und seine reizvolle schanzen. Nach 1945 vermittelten der Freie übernahmen beispielsweise der Obst- Umgebung zu interessieren, gründeten Deutsche Gewerkschaftsbund, das Deut- baubetrieb Damsdorf im Bezirk Potsdam Dorfbewohner 1880 einen Gebirgsverein, sche Reisebüro und Betriebe Urlauber in den „Lindengarten“ (1977), der Stark- dessen Mitglieder vor allem Wanderwege steigender Anzahl auch nach Waltersdorf. stromanlagenbetrieb Cottbus die „Damm- im Lauschegebiet ausbauten und diese 1959 zählte man im Dorf 1130 Gästebetten. schenke“ (1973) sowie das Wohnungs- markierten. Jedoch zeigten die Bemühun- Im Jahre 1963 kamen 10 114 Urlauber bau- und Gesellschaftsbaukombinat Ei- gen zunächst nur wenig Erfolg. nach Waltersdorf, davon 78 % als FDGB- senhüttenstadt den „Kretscham“ (1974). Im Jahre 1904 gab es in Waltersdorf Urlauber. Das Deutsche Reisebüro der Urlaubern, sonstigen Erholungssuchenden lediglich vier Gaststätten und ein Cafe. DDR vermittelte jährlich etwa 600, Indu- striebetriebe und landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften rund 1600 Jahr Kategorie (DM/Tag) Gesamtzahl der Betten Gesamtzahl der Gäste nach Waltersdorf. I II III IV V Betten in Vertrags- im Betten während In den Jahren 1987-1989 wurden insge- (2,50) (4,00) (6,00) (7,50) (10,00) häusern und Jonashof einer FDGB-Som- samt 118 Zimmer der Kategorie IV (mit Außenbetten merbelegung fließendem kalten und warmen Wasser) vom Jonashof (pro Tag) und 25 Zimmer der Kategorie V (mit Du- sche bzw. Bad) vermietet. Die Gäste er- 1974 218 158 82 49 - 507 49 556 hielten ihre Zimmer, amtlich als Quartiere 1981 - - 94 384 23 501 49 550 bezeichnet, von der Zentralen Einwei- 1986 - - 19 419 73 511 49 560 sungs- und Vermittlungsstelle des FDGB- Feriendienstes zugewiesen. Die FDGB- Tab. 1: Anzahl der Betten des FDGB nach Kategorien und Bettenpreisen im Jonashof (Jons- Urlauber wurden in vorher festgelegten dorf) Quelle: 450 Jahre Jonsdorf 1539-1989. 1989, S. 80. Gaststätten, sogenannten Verpflegungs- stellen, beköstigt. und Einwohnern standen zu dieser Zeit Als der spätere Gemeindevorsteher Alfred neun Gaststätten zur Verfügung. JUNGMICHEL 1905 in der Hauptversamm- Fremden- und Besucherverkehr in lung des Gebirgsvereins vorschlug, Neu- Lückendorf Fremden- und Besucherverkehr in dorf (Neu-Waltersdorf) als „Sommerfri- Ähnlich wie im 4,5 km westlich gelegenen Waltersdorf sche“ für Gäste allmählich auszubauen, Hain setzte die Entwicklung des Fremden- (Alt-)Waltersdorf besitzt nicht wie Oybin war man einverstanden, und bald setzte und Besucherverkehrs in Lückendorf be- und Jonsdorf den landschaftlichen Vor- die Entwicklung zum Fremdenverkehrs- deutend später ein als in Oybin und Jons- teil, unmittelbar von Felsrevieren umge- ort ein. In der Kur- und Fremdenliste sind dorf. Die dörfliche Hausweberei und die ben zu sein. Hinzu kommt, daß sich zwi- für das Jahr 1913 insgesamt 393 „Som- bäuerlichen Vorspanndienste – als wich- schen das ehemals bäuerliche - merfrischler“ verzeichnet. Nach dem Er- tigste Erwerbszweige der Einwohner Ende dorf und die Wälder Wiesen und Äcker sten Weltkrieg stieg die Anzahl der Gäste des 19. Jh.s – waren so stark zurückgegan- schieben. Dieser für Freizeitaktivitäten weiter an, so daß 1930 insgesamt 863 gen, daß viele aus dem Ort wegziehen unattraktive Zwischenraum ist bei den jün- registriert wurden. Die meisten von ihnen mußten. Dadurch leer gewordene Häuser geren Dorfausbauten am Rande von Wal- kamen aus sächsischen Städten, einige aus vermietete man seit 1893 an Dresdner tersdorf bedeutend geringer, eine wichtige Berlin, Görlitz und sogar aus Hamburg. Lehrer, die hier im Sommer ihren Urlaub Voraussetzung dafür, daß Gäste beson- Auf der nahen Lausche, dem Hausberg verbrachten. Im Jahre 1897 entstand in ders hier Zimmer bezogen. des Dorfes, war bereits 1834 ein Haus „zur Lückendorf ein Kurhaus – seit 1946 ist das

37 Jahr Gäste Gästetage be, an staatliche Einrichtungen, Organisa- stikmessen vorgelegt. Außerdem erarbei- 1987 4.462 51.718 tionen oder Parteien bzw. an den staatlich ten die örtlichen Verantwortlichen lau- gelenkten Freien Deutschen Gewerk- fend Prospekte und Jahresprogramme von 1988 4.478 51.926 schaftsbund. Während eine ganze Anzahl Freizeit- und Veranstaltungsangeboten. 1989 4.325 50.225 früherer sogenannter Betriebsferienheime Dabei legt man Wert darauf, ausführlich 1990 1.924 18.724 ihre Pforten schloß und bisher keinen neu- über ständige Einrichtungen, wie Museen, en Nutzer fand – u. a. wurde im März 1994 Galerien und kulturelle Veranstaltungen Tab. 2: Anzahl der Gäste und Gästetage in das seit 1992 geschlossene „Oberlausitzer zu informieren. Auf touristische Attrak- Waltersdorf 1987-1990 Quelle: GULICH 1991 Ferienhotel“ der Gewerkschaft mit 250 tionen, wie die Schmalspureisenbahn von Betten in Oybin geschlossen –, wurden Zittau nach den Kurorten Jonsdorf bzw. Seminar der evangelischen Landeskirche andere Heime privatisiert. In ihnen richte- Oybin, weist man besonders hin. Außer- Sachsens darin untergebracht. ten die neuen Besitzer bzw. Pächter Gast- dem nehmen die Besitzer bzw. Pächter der Der Fremdenverkehr hatte in Lücken- höfe, Hotels oder Pensionen ein, die nach Bergbauden, Gaststätten, Hotels, Cafes und dorf aber sehr rasch eine solche Bedeutung Modernisierung und Renovierung dem Bistros die Gelegenheit wahr, in Inseraten erlangt, daß der Ort in der 1900 in Zittau Fremdenverkehr wieder zur Verfügung ihre Einrichtungen den Gästen zu offerie- erstmals erschienenen „Kur- und Frem- stehen. Auch die meisten privaten Gäste- ren. Nicht zuletzt bieten die Ämter land- denliste des Zittauer Gebirges“ verzeich- zimmer, die Ferienhäuser und -wohnun- schaftsorientierte Freizeitziele bzw. net ist. Damals besuchten 251 Gäste den gen sowie die Bergbauden erfuhren eine -aktivitäten an (vergl. Tab. 3). Ort, 1902 waren es 358. Ein Reiseführer zum Teil durchgreifende Modernisierung, Neben den Ruinen auf dem Berg Oybin von 1904 erwähnt das neue Hotel Kurhaus vor allem deren heizungs- und sanitärtech- sind baugeschichtlich wertvolle Gebäude und zwei Gaststätten. In den Jahren 1910/ nische Anlagen. wie die Dorfkirchen in Oybin (Abb. 6), 11 errichtete eine Leipziger Firma ein Fei- Die einschneidenden gesellschaftlichen Waltersdorf, Jonsdorf und Lückendorf erabendheim, das seit 1929 der Gemeinde und wirtschaftlichen Veränderungen seit unter Denkmalschutz gestellt. Sehenswert gehört und bis 1994 als Verwaltungssitz 1989 führten dazu, daß zunächst allmäh- sind die zahlreichen Wohnhäuser, die For- diente. lich, seit 1990 sich verstärkend, eine Neu- men der Umgebinde- und Fachwerkkon- Die Nachteile der abseitigen Lage Lük- ordnung in der Fremdenverkehrswirtschaft struktion bis in die Gegenwart erhalten kendorfs jenseits des Hauptkammes des notwendig wurde. Die bisherige zentrale haben. Das hölzerne Umgebinde an den Zittauer Gebirges wurden gemildert, als Einweisungsstelle des FDGB-Feriendien- Gebäuden veranlaßte die Verantwortlichen 1925 eine Autobuslinie von Zittau einge- stes in Oybin, die für alle Orte des Gebir- für die Fremdenverkehrswerbung, von der richtet wurde. Auf dieser wurde in den ges und seines Vorlandes zuständig gewe- „Ferienlandschaft der Umgebindehäuser“ dreißiger Jahren das Lückendorfer Berg- sen war, stellte ihre Arbeit ein. Um den zu sprechen, die außer dem Zittauer Gebir- rennen gefahren, eine motorsportliche Fremdenverkehr als wichtigen Wirt- ge auch das Oberlausitzer Bergland und Veranstaltung. Die im Laufe der Jahre schaftsfaktor in den Gebirgsdörfern wei- Teile der Östlichen Oberlausitz umfaßt. verbesserten Unterkunftsmöglichkeiten terführen zu können, richteten die Ge- Im 19. Jh. wurde eine Reihe von Fach- und Einrichtungen für die Erholung gaben meindeverwaltungen Fremdenverkehrs- werkobergeschossen mit Naturschiefern schließlich dazu Anlaß, Lückendorf 1934 ämter bzw. -büros ein. Als deren koordinie- verkleidet, die an manchen Häusern zu die amtliche Bezeichnung „Luftkurort“ zu rende Stelle etablierte man das Fremden- schwarz-weißen Ornamenten zusammen- verleihen. In diesem Jahr reisten die mei- verkehrsamt des Dezernates für Wirtschaft gesetzt sind. sten Gäste von Dresden an, andere kamen beim Landratsamt Löbau-Zittau. Das Amt Von großem Interesse für die Gäste aus Leipzig, Chemnitz, Görlitz und Berlin. gründete zusammen mit den örtlichen sind auch die beschilderten Lehrpfade, die Nach 1945 stieg die Anzahl der Lang- Fremdenverkehrsämtern sowie fremden- über die natürlichen Standortmerkmale zeitgäste erheblich an, um 1970 waren es verkehrsfördernden Wirtschaftseinrichtun- sowie über forstwirtschaftliche, waldbau- jährlich etwa 6000. Im Jahre 1959 standen gen den Fremdenverkehrsverband Drei- liche und historische Besonderheiten Aus- 390 Gästebetten zur Verfügung – 1988 ländereck-Zittauer Gebirge e.V., einen kunft geben. So nutzt ein 3,5 km langer gab es noch 360. Der Anteil an Gästebet- Dachverband mit koordinierender, wer- Waldlehrpfad die Alte Leipaer Straße – ten in Privatzimmern war beträchtlich hoch, bender und beratender Funktion. benannt nach Böhmisch Leipa – von da das einzige FGDB-Ferienheim (40 Bet- Die kommunalen Fremdenverkehrsäm- Olbersdorf im Norden bis zum sogenann- ten) und zwei Betriebsferienheime (77 ter übernahmen die Erfassung der Beher- ten Stern, einer Kreuzung von sieben Betten) zusammen nur 117 Betten hatten bergungsstätten aller Eigentumsformen, Wegen, im Süden. Ein weiterer Lehrpfad (Stand 1977). Zu dieser Zeit gab es außer deren Besitzer bzw. Pächter auf der Basis führt durch das Gebiet der ehemaligen dem Kurhaus die Gaststätten „Erholung“ der Freiwilligkeit ihre Gästezimmerange- Mühlsteinbrüche bei Jonsdorf und weiter und „Kretscham“ mit insgesamt 390 Gast- bote für ein gemeinsames Beherbergungs- auf dem Orgelsteig und dem Alpenpfad. stättenplätzen. verzeichnis vorlegen konnten. Die Einzel- Bis heute erhalten geblieben ist die Stein- verzeichnisse der lokalen Fremdenver- bruchschmiede aus dem 19. Jh. als techni- Fremden- und Besucherverkehr im kehrsämter faßte das Landratsamt zu ei- sches Denkmal. Zittauer Gebirge zu Beginn der neun- nem Katalog für die gesamte Region zu- Die Palette der von den Fremdenver- ziger Jahre sammen. Dieser dient Interessenten zur kehrsämtern angebotenen Veranstaltungen Überblick Information, wird aber auch als Werbema- reicht von Ritterturnieren und Mönchszü- Die bis 1989 bestehenden Beherbergungs- terial an die Massenmedien übergeben und gen in Oybin bis zu Aufführungen von betriebe verloren Anfang der 90er Jahre von den Beauftragten des Landratsamtes Musik- und Theatervorstellungen auf der ihre Bindung an die volkseigenen Betrie- auf nationalen und internationalen Touri- Waldbühne bei Jonsdorf. Aus langer Tra-

38 EUROPA REGIONAL 3(1995)3 Einrichtungen Groß- Kurort Lücken- Kurort Walters- Ferienwohnungen in sämtlichen Orten an, schönau Jonsdorf dorf Oybin dorf so in Oybin von 162 auf 177, in Walters- 1. Freizeitsport dorf von 59 auf 142. Stabil blieb das Bet- tenangebot auch in den Umgebindehäu- 1.1 Freibad x x x x sern, deren Modernisierung aufgrund der 1.2 Fahrradverleih x x x x Holzbauweise Grenzen gesetzt sind. Auch 1.3 Drachenfliegen x x das Bettenangebot in den Jugendherber- 1.4 Wintersportgeräte-Ausleihe x x x gen von Jonsdorf und Waltersdorf sowie 1.5 Skilift x x x im Kinderkurheim in Oybin veränderte 1.6 Loipe (gespurt) x x x x sich nicht. Die ehemaligen Genesungshei- 1.7 Abfahrtshang x x x me in Jonsdorf wurden zu gemeinnützigen 1.8 Eissportanlage x Kur- und Rehabilitationseinrichtungen 1.9 Wanderweg, Radwanderweg x x x x x umfunktioniert. Ferner wurden Senioren- 1.10 Kletterfelsen x x x x heime eingerichtet. Eine Analyse von ausgewählten Aus- 2. Unterhaltung stattungsmerkmalen der Gästezimmer 2.1 Diskothek x (Stand 1993) erbrachte, daß weniger als 2.2 Lesezimmer, -halle x x x x x die Hälfte der privat vermieteten Zimmer 2.3 Kinderspielplatz x x x x x mit eigener Dusche/WC ausgestattet war, 2.4 Minigolfanlage x die andere Hälfte wies Etagendusche bzw. 2.5 Bootsausleihe x x Dusche im Haus auf. Dagegen hatten die 2.6 Park, Grünanlage x x x x x Ferienwohnungen und -häuser bis zu 2.7 Kutschfahrten x x x x 100 % eigene Dusche/WC. Einen wesent- 2.8 Freilichtbühne x x x x licher Fortschritt gegenüber 1990 bildete 2.9 Tiergehege/Wildgehege x die Umstellung veralteter Heizungs- 2.10 Musikpavillon x systeme auf Zentralheizungsanlagen; sie 2.11 Märchenspiele (bewegl. Holzfiguren) x x erfaßte je nach Ort zwischen 61 und 97 % 2.12 Haus des Gastes x x x aller Gästezimmer. Die übrigen Zimmer verfügten über Gas- bzw. Elektroheizung. Die Ausstattung mit Fernsehgeräten er- 3. Bildung, Sehenswürdigkeiten reichte 100 %. 3.1 Museum x x x x Die Gästeankünfte und Übernachtun- 3.2 Heimatstube x gen im Zeitraum 1991-1993 ließen stei- 3.3 Sternwarte x gende Trends erkennen, die sich nach 3.4 Kulturdenkmale Aussagen der zuständigen Fremden- 3.41 Bauensembles x x x verkehrsämter und -büros 1994 fortsetz- 3.42 Sakralbauten x x x x x ten. Der prozentuale Anstieg der Betten- 3.43 Profanbauten x x x x x auslastung nahm in Hotels und Pensionen 3.44 Technische Bauwerke x von 27 % (1991) auf 34 % (1993) zu, bei 3.5 Lehrpfad Privatzimmern von 14,4 % (1991) auf 3.51 Natur-L. x 32,4 % (1993). Eine ebenfalls positive 3.52 Geol. L. x Entwicklung zeigte sich bei der durch- 3.53 Wald-, Forst-L. x x schnittlichen Anzahl der Gästetage. Sie 3.6 Ausstellung/Galerie x stieg in Jonsdorf von 3,8 (1991) auf 5,0 3.7 Orts-, Bauwerkführungen x (1993), in Waltersdorf von 3,6 auf 4,1. Die 3.8 Wald-, Forstführungen x Anzahl der Gästetage in Privatzimmern lag noch höher; so stieg sie in Jonsdorf von Tab. 3: Überbetriebliche freizeitorientierte Einrichtungen (Stand: 1992/93; nach Unterlagen 5 (1991) auf 8 (1993), in Oybin von 5,1 auf der Fremdenverkehrsämter) 7,4. Diese Tatsache spiegelt das gestiege- ne Interesse am Zittauer Gebirge als Frem- dition hervorgegangene Volksbräuche, wie Wandel seit 1990 gestatten (SCHMIDT denverkehrsgebiet wider. Offenbar ist eine die Sommersonnenwendfeiern, sowie Pho- 1994a). ganze Reihe von Gästen sowohl mit der nokonzerte in der Ruine der Klosterkirche Die größten Beherbergungsbetriebe im Landschaft als auch mit dem kulturellen auf dem Berg Oybin bereichern das kultu- Zittauer Gebirge waren 1993 der „Oybiner Angebot und der Unterbringung zufrie- relle Angebot. Hof“ mit 99 und „Haus Hubertus“ mit 120 den. An Wochenenden mit anschließen- Betten – beide in Oybin – sowie das „Kur- den Feiertagen waren 1994 die Gästezim- Ergebnisse aktueller Befragungen haus“ mit 55 Betten in Jonsdorf. Während mer so gut wie ausgebucht. Im Zeitraum von 1991 bis 1993 wurden die Anzahl der Gästebetten in Hotels, Gast- Die Kurzzeiturlauber werden zuneh- fremdenverkehrsgeographische Untersu- höfen und Pensionen zwischen 1991 und mend von Langzeitgästen (> 10 Tage) chungen im Zittauer Gebirge durchgeführt, 1993 fast konstant blieb – mit Ausnahme abgelöst, vor allem von älteren Personen die einige detaillierte Einblicke in den von Oybin, stieg sie in Privatzimmern und sowie von Familien mit Kindern. In Jons-

39 lung 700 Jahre politische Mitbestimmung in Sachsen. S. 71-74. Dresden. BAUER: Die Nonnenklunzen in Jonsdorf. In: Oberlausitzer Heimatzeitung 12 (1931), Nr. 9, S. 99-101. CARPZOV, J. B. (1716): Analecta Fastorum Zit- taviensium oder Historischer Schauplatz der alten Sechsstadt des Markgrafentums Ober- lausitz. Zittau, Leipzig. Die Anfänge des Fremdenverkehrs in Walters- dorf. In: Oberlausitzer Heimatzeitung 14 (1933), Nr. 1, S. 3-4. Die südöstliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge. Berlin 1970 (Werte der deutschen Heimat, 16). DURAND, R., & M. DURAND (1992): Der Hoch- wald im Zittauer Gebirge. Hrsg. von U. GRUNDMANN. Neusalza-Spremberg. Gemeindeverband Jonsdorf. O.O. 1977. Geologische Specialkarte des Königreiches Sachsen. 1:25 000. Sektion Zittau-Oybin- Lausche, Nr. 107. Leipzig 1895. Geologische Übersichtskarte 1:100 000. Blatt Abb. 6: Bergkirche (1732/34 erbaut) und Gaststätte "Burgkeller" mit farbigem Schützenadler Zittau. Leipzig 1955. am Giebel in Oybin Geschichte des Berges und des Ortes Oybin. Foto: W. SCHMIDT Hrsg.: Rat der Gemeinde Oybin. Zittau-Gör- litz o.J. (1958). dorf stieg z.B. die Zahl der Langzeitgäste Befragten. Dafür steht den Urlaubern seit GOLDSCHMIDT, J. (1950): Das Klima von Sach- 1992-1993 von 870 Personen mit 11 928 dem Ende des 19. Jh.s ein Netz ausgebau- sen. Berlin. (Abh. d. Meteorologischen Dien- Übernachtungen auf 1054 Personen mit ter und markierter Wanderwege zur Ver- stes d. DDR, 3). 14 417 Übernachtungen. Am Beispiel von fügung. Einige von ihnen werden seit 1992 GULICH, S. (1991): Die Entwicklung des Frem- Waltersdorf werden die Unterschiede der auch als Radwanderwege bzw. im Winter denverkehrs in Waltersdorf und Empfeh- Aufenthaltsdauer von Gästen in der Vor-, als Skiloipen angeboten. lungen für seine zukünftige Gestaltung. Haupt- und Nachsaison aufgezeigt Der Langzeit- und Wochenendtouris- Abschlußarbeit, Fachschule f. Verkehrswe- sen Chemnitz (unveröffentlicht). (Abb. 7). mus bilden das Kernstück der touristi- KAHLERT, R.: Waltersdorf. Ein chronikalischer Die Gäste kamen hauptsächlich aus schen Nutzung des Zittauer Gebirges. Bei- Aufriß. Hrsg.: Rat der Gemeinde Walters- Deutschland, in erster Linie aus dem Frei- de Tourismusformen werden aber an Fei- dorf. Zittau-Görlitz o. J. (1964). staat Sachsen. Einer 1993 durchgeführten ertagen, Sonnabenden, Sonntagen – wäh- Meteorologischer u. Hydrologischer Dienst d. Befragung zufolge reisten in Oybin 61 % rend der Schulferienzeiten auch an Wo- DDR (Hrsg.) (1. Lief. 1955, 2. Lief. 1961, 3. der Gäste aus Sachsen an, in Jonsdorf chentagen – vom Tagestourismus überla- Lief. 1978): Klimatologische Normalwerte waren es 43 %, in Waltersdorf 35 %. An gert. Die Tagestouristen reisen vorrangig für das Gebiet der Deutschen Demokrati- zweiter Stelle rangierten Gäste aus dem mit dem Pkw an, nur wenige nutzen die schen Republik (1901-1950). Berlin. benachbarten Bundesland Brandenburg, Schmalspureisenbahn von Zittau nach KUNZE, A. (1965): Berg und Dorf Oybin in sieben Jahrhunderten. Hrsg.: Rat der Ge- beispielsweise 35 % in Waltersdorf. Bei Oybin bzw. Jonsdorf sowie öffentliche meinde Kurort Oybin. Großschönau. den aus den westlichen Bundesländern bzw. Sonderomnibusse. Die meisten der Kurort Oybin. Rundblick vom Hochwaldturm. Befragten stehen in Oybin mit 3 % und in angereisten Tagestouristen kamen aus den 1892-1992. O.O., o.J. Jonsdorf mit 4 % die aus Nordrhein-West- Landkreisen der Oberlausitz, insbesonde- Kur- und Fremdenliste der Luftkurorte Oybin, falen an der Spitze; in Waltersdorf waren re aus den Landkreisen Löbau-Zittau, Baut- Hain, Jonsdorf, Lückendorf, Waltersdorf und 10 % aus Niedersachsen, 4 % aus Schles- zen und dem Stadtkreis Görlitz. Von den der Sommerfrischen Olbersdorf und Haine- wig-Holstein und 14 % aus Hamburg. Herkunftsorten außerhalb der Oberlausitz walde. 35 (1934) 10, vom 18.8.1934. Ausländische Gäste kamen 1993 vor al- standen der Stadt- und Landkreis Dresden LUX, J. (1993): Kurort Jonsdorf. Materialien lem aus den Niederlanden, es folgten die an erster Stelle. Die übrigen Herkunfts- zum Fremdenverkehr 1933-1989. Jonsdorf (unveröffentlicht). Schweiz sowie Dänemark und Frankreich. kreise reichten bis zu den vogtländischen MANNSFELD, K. (1986): Zittauer Gebirge. In: Das generelle Verhältnis zwischen den Landkreisen und den benachbarten Land- Naturräume d. sächs. Bezirke. Sonderdruck Urlaubern aus den neuen, den alten Bun- kreisen des Bundeslandes Brandenburg. aus d. Heften 4/5 d. Sächs. Heimatblätter. S. desländern und dem Ausland (1993) lag 80-81. bei 7 : 2 :1. MORAWEK, C. G.: Beschreibung des Berges Die meisten der befragten Gäste kann- Literatur Oybin bei Zittau. Zittau o.J., 7. Aufl. ten bei der Auswahl des Urlaubsgebietes 80 Jahre nach Kurort Oybin und Kurort Jons- MOSCHKAU, A. (1890): Ritterburg und Kloster die landschaftlichen Besonderheiten des dorf mit der Schmalspurbahn. Ratschläge Oybin. Oybin. 9. Aufl. für Fahrten ins Zittauer Gebirge. Cottbus o. MOSCHKAU, A.: Oybin-Chronik. Urkundliche Zittauer Gebirges. Dementsprechend stand J. (1970). Geschichte von Burg, Cölestinerkloster und an erster Stelle der Urlaubsaktivitäten das BLASCHKE, K. (1994): Das Markgraftum Ober- Dorf Oybin bei Zittau. Leipa i. Böhmen o.J. Wandern in Familie, mit Partner oder mit lausitz – eine Ständerepublik im sächsischen (1892). Freunden; in Oybin waren es 27 % der Staatsverband. In: Begleitheft zur Ausstel- PESCHECK, Ch. A. (1792): Der Oybin bey Zit-

40 EUROPA REGIONAL 3(1995)3 Jeschkengebirge. Oberlausitz und nördlich- Anzahl der Gäste nach der Aufenthaltsdauer stes Böhmen. Praktischer Touristenführer. Waltersdorf 1992 Dresden. Anzahl der Gäste SCHLEGEL, S. (1963): Die Felsenbezirke des Zittauer Gebirges. In: Naturschutzarbeit und 1000 naturkundliche Heimatforschung in Sach- 900 sen 5 (1963) 3, S. 77-83. 800 SCHMIDT, W. (1994a): Fremdenverkehrs- und 700 Erholungsraum Zittauer Gebirge/Freistaat 600 Vorsaison (Januar - April) Sachsen. Ein Beitrag zur Bestandsaufnahme 500 und zum Wandel 1990-1993. Forsch.-Be- 400 richt Institut f. Länderkunde Leipzig (unver- 300 öffentlicht). 200 SCHMIDT, W. (1994b): Tourismus in der Ober- 100 lausitz. In: Geogr. Rundschau 46 (1994) 9, 0 S. 525-530. bis 5 Tage 6 bis 10 Tage mehr als 10 Tage SITTE, J. (1934): Die jungvulkanischen Erup- tivdurchbrüche im Mühlsteingebiet von Jons- Anzahl der Gäste dorf bei Zittau. In: Abh. d. Naturforschen- 1000 den Gesellschaft zu Görlitz 32 (1934) 2, S. 127-151. 900 WOLF, K., & P. JURCZEK (1986): Geographie 800 Hauptsaison (Mai - Oktober) der Freizeit und des Tourismus. Stuttgart 700 (UTB für Wissenschaft: Uni Taschenbü- 600 cher; 1381). 500 450 Jahre Kurort Jonsdorf. 1539-1989. Aus 400 unserer Geschichte. O.O., o.J. (1989). 300 200 100 0 bis 5 Tage 6 bis 10 Tage mehr als 10 Tage

Anzahl der Gäste 1000 900 800 700 600 Nachsaison (November - Dezember) 500 400 300 200 100 0 bis 5 Tage 6 bis 10 Tage mehr als 10 Tage

Hotel/Pension Privatzimmer Ferienheim

IfL 1995 Inhalt: W. Schmidt Grafik: R. Bräuer

Abb. 7: Saisonale Aufenthaltsdauer der Gäste in Waltersdorf 1992 nach Übernachtungskategorien Quelle: Fremdenverkehrsamt Waltersdorf

tau. Raubschloß, Kloster und Naturwunder. PESCHECK, Ch. A. (1854): Kleine Chronik des Autor: Zittau u. Leipzig. 2. Aufl. 1804. Oybin. Zittau. 3. Aufl. Dr. WERNER SCHMIDT, PESCHECK, Ch. A. (1837): Handbuch der Ge- SCHINDLER, W. (1965): Aus der Wald- und Abteilung Deutsche Landeskunde, schichte von Zittau. 2. Teil. Zittau. Forstgeschichte des Zittauer Gebirges. In: Institut für Länderkunde, PESCHECK Ch. A. (1840): Geschichte der Cöle- Archiv für Forstwesen 14 (1965) 11/12, S. Schongauerstr. 9, stiner des Oybins, urkundlich erforscht und 1173-1184. D-04329 Leipzig. dargestellt. Zittau. SCHLEGEL, B. (1904): Lausitzer Gebirge nebst

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