Jakobs-Pilgerweg 09-05
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Der Pilgerweg Zell Ottersheim Gundheimer Hof Dreisen An der Stelle des später entstandenen Ottersheim, in der fränkischen Land- Der im Talgrund zwischen Göll- Die Ortschaft Dreisen, deren Name von dem althoch- nach Santiago de Compostela - Dorfes gründete ein aus Rom zum nahmezeit als „Heim des Otheri“ heim, Biedesheim und Rüssingen deutschen „dreis“, d.h. wallende, sprudelnde Quelle, Ein gesamteuropäisches Phänomen Priester geweihter Engländer namens gegründeter Ort, wird 772 im Lorscher gelegene Gundheimer Hof, zur abgeleitet ist, wurde bereits zu vorchristlichen Zeiten Philipp um das Jahr 760 ein „Oratorium“ zu Ehren des hl. Michael und eine Kodex mit der Schenkung eines Wein- Gemeinde Göllheim gehörend, ist besiedelt. Im Jahr 960 erstmals urkundlich erwähnt, „Cellula“, die bereits im 1. Drittel des 9. Jahrhunderts vom Kloster Hornbach berges in der Ottersheimer Gemarkung über 1200 Jahre alt. Erstmals historisch fassbar ist das „Heim gehörte Dreisen wahrscheinlich zur Grundaus- Der Ursprung der Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela liegt im als Tochterkloster übernommen wurde. erstmals urkundlich fassbar. des Gundo“, wie der Siedlungsname aufzulösen ist, in einer stattung des Klosters St. Saturnin. 7. Jahrhundert und ist mit dem Aufkommen der Tradition verbunden, Urkundliche Spuren über das Dorf tauchen erst wieder im 13. Jahr- Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch aus dem Jahr 785. Jakobus der Ältere habe in Spanien missioniert. 975/76 entstand mit der Gründung des St.-Philipp-Stifts in Zell das älteste Stift Im 30-jährigen Krieg sowie im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde das Dorf der Pfalz. Mit der Gründung der St.-Philipps-Bruderschaft im Jahr 1407 erlang- hundert mit dem Erwerb des Dorfes durch die Grafen von Im 14. Jh. ging der Hof an das Kloster Rosenthal über. stark in Mitleidenschaft gezogen. Von einem regionalen Wallfahrtszentrum im 9. Jahrhundert entwickelt sich te Zell seinen Ruf als bedeutenden Wallfahrtsort am Ober- und Mittelrhein. Leiningen auf. Der Gundheimer Hof stellt sich heute als eine rechteckige Santiago im 11. und 12. Jahrhundert zum bedeutendsten Fernpilgerzen- Im alten Ortskern bieten traditionelle Fachwerkbauten des 18. Jahr- Seit 1270 befand sich im Oberdorf die gotische Pfarrkirche St. Anlage von Wohn- und Ökonomiegebäuden des 18. und 19. Jh. trum neben Rom und Jerusalem. Die Pilger kommen vor allem aus Frank- Das heutige Erscheinungsbild ist durch die weitgehend geschlossene Bausub- hunderts im Bereich der Rathaus-, Schul- und Grafschaftstraße eine gute Amandus. Aufgrund von Hangrutschungen wurde die Kirche 1893 dar, weist aber noch zahlreiche architektonische Spuren aus reich, aber auch aus Deutschland, Flandern, England und Italien, womit stanz des 18. und des 19. Jahrhunderts geprägt. Vorstellung vom Dreisen des Barock. Das zwischen 1710 und 1725 im Unterdorf wieder aufgebaut und durch einen schlichten Neubau dem 14. und 15. Jh. auf. die Pilgerfahrt eine Europa zusammen errichtete Rathaus gilt als eines der schönsten der Nordpfalz. im Rundbogenstil ersetzt. Aufgrund der Geschlossenheit seines Baugefüges gilt der Hof bindende Dimension erlangt und die Idee Harxheim als eine der best erhaltenen des Donnersbergkreises. eines einheitlichen kulturellen und sakralen Qualitätsvollster Bestandteil der Innenausstattung ist der in Worms Raumes fördert. Aufgrund der günstigen klimatischen aus Rotsandsteinblöcken geschaffene Taufstein. Münsterhof Bedingungen wurde das Zellertal bereits zu vor- Ihre Glanzzeit erlebt die Pilgerfahrt in der Zeit und frühgeschichtlichen Zeiten besiedelt. Der Münsterhof verdankt seinen Namen vom 12. bis zum 14. Jahrhundert, um durch Gegründet wurde der Ort wohl im 6. Jahr- dem vom Gaugrafen Nanthar 872 an Humanismus und Reformation einen Rückgang hundert zur Zeit der fränkischen Übernahme. dieser Stelle gegründeten Benediktine- zu erfahren. Nach einem neuen Aufschwung im Göllheim rinnenkloster St. Saturnin, das zu den Der Ortsname geht auf das althochdeutsche „harah“, „Kultstätte“ 17. Jahrhundert mit dem Wiedererstarken des Wie Funde aus der Jungsteinzeit, der Urklöstern der Pfalz gehörte. Katholizismus setzt die Französische Revolution oder „Heiligtum“, zurück und belegt die Existenz einer heidnischen, keltischen Periode und der römischen Zeit Von den Gebäuden des Klosters sind heute nur noch Spolien vor- der Pilgerbewegung eine einschneidende Zäsur. dem germanischen Gott Wodan geweihten Kultstätte. bezeugen, ist der Raum um Göllheim ein handen. Erhalten sind das aus dem 18. Jahrhundert stammende Fach- Mit der „zweiten“ Auffindung der Reliquien des Nach der Gründung des St.-Philipp-Stifts in Zell gehörte Harxheim altes Siedlungsland. Zudem weist der Ortsname von Göllheim, „Heim von werkhaus und der tonnengewölbt unterkellerte Walmdachbau zu 14 Apostels Jakobus bei - umstrittenen - Aus- zu dessen Grundausstattung. Biedesheim Gilo“ auf die Entstehung des Dorfes in der fränkischen Landnahmezeit hin. Fensterachsen mit Tordurchfahrt. grabungen im Jahre 1879 und der folgenden Neben einer Reihe bemerkenswerter dörflicher Fachwerkbauten Wie Funde aus der Steinzeit, aus Urkundlich nachweisbar ist Göllheim in einem Dokument aus dem Jahre Bestätigungsbulle Leo XIII. von 1884 erfährt die findet man in der Hauptstraße auch ein Beispiel für städtische der römischen Epoche und fränkische Grabfunde zeugen, wurde 819, in welchem dem Kloster Hornbach zur Zeit Karls des Großen unrecht- Pilgerfahrt eine Wiederbelebung. Architekturformen, die um die Mitte des 19. Jahrhunderts in der Biedesheim sehr früh besiedelt. Urkundlich nachweisbar ist Biedesheim mäßig entzogene Güter im Ort restituiert werden. Seit einigen Jahren erlebt die alte Idee der Nordpfalz auch auf dem Land Einzug hielten. erstmals im Lorscher Kodex aus dem 8. Jahrhundert. Wie Zell gehörte Standenbühl Im Ortskern ist die Straßenführung und Ausdehnung des mittelalterlichen Völker und Kulturen verbindenden Fahrt im die Kirche dem salischen Hauskloster Hornbach. Seit jeher ist das typische Straßendorf Durchgangs- Haufendorfes, das Markt- und Gerichtsort war, noch spürbar. Die Klein- Rahmen des Europagedankens eine station zwischen Kaiserslautern und Mainz gewesen. Biedesheim, das sich parallel zum Oberlauf des Brübelbachs erstreckt, stadt wurde auch durch barocke Gebäude aus der nassau-weilburgischen Renaissance. Bubenheim ist ein typisches Straßendorf, das sich zwischen der Burg im Westen Herrschaft geprägt: das Rathaus, die protestantische Kirche, die beiden Über die Frühgeschichte Standenbühls ist jedoch Mit der Wiederbelebung des Jakobs-Pilgerweges Obwohl Bodenfunde eine Besiedlung in der und der Kirche im Osten entlang einer bedeutenden mittelalterlichen Torhäuser sowie eine Vielzahl von Fachwerkbauten aus dem 18. Jahr- bislang nichts bekannt. Erstmals taucht der als in der Verbandsgemeinde Göllheim wird eine Zeit von 800 – 450 v. Chr. nahelegen, gehen Handels- und Geleitstraße, der sog. „Hohen Straße“ entwickelt hat. hundert. „Steiniger Hügel“ genannte Ort im Zusammenhang Anbindung an das europäische Netz her- mit dem Kloster Münsterdreisen auf. die ersten Belege erst auf das 12. Jahr- Von der Burg zeugen nur noch Flurnamen und Straßenbezeichnungen In Göllheim wurde auch europäische Geschichte geschrieben: Am 2. Juli gestellt. hundert: Im Jahr 1140 übergab Graf Ludwig von Arnstein sowie ein Mauerrelikt, das das Anwesen „Östlicher Burggraben“ 1298 fand zwischen König Adolf von Nassau und seinem Gegenkönig Nach den Verwüstungen durch Brandschatzungen, Plünderungen und Epi- dem von ihm gegründeten Prämonstratenserkloster Arn- umgrenzt. Albrecht von Österreich am Hasenbühl die letzte gepanzerte Ritterschlacht demien während des 30-jährigen Krieges setzte Mitte des 17. Jahrhunderts Der Jakobs-Pilgerweg in der Verbandsgemeinde Göllheim erstreckt sich stein an der Lahn Dorf und Kirche in Bubenheim. Die von außen unscheinbare ehemalige St. Andreas-Kirche bietet statt, in der Adolf von Nassau Krone und Leben verlor. Zur Erinnerung ließ eine zögerliche Wiederbesiedlung des Dorfes ein. Wichtig für die weitere über eine Länge von ca. 18 km und ist von Zell bis Standenbühl über Besonders bemerkenswert ist die katholische Kirche St. Peter. Sie ist wohl die einen sehenswerten Innenraum mit Fresken, die ein gutes Beispiel für der Überlieferung nach seine Witwe Imagina ein Feldkreuz errichten. Entwicklung des Dorfes war der Ausbau der durch den Ort führenden mittel- Harxheim, Bubenheim, Ottersheim, Biedesheim, Gundheimer Hof, Göll- älteste, nahezu unverändert erhaltene Pfarrkirche der Pfalz. Als Zeuge des eine „Bibel der Armen“ liefern. Einzigartig in der Pfalz ist eine Tauf- Dieses Kreuz ist nicht nur das älteste Steinkreuz der Pfalz, sondern auch alterlichen Geleitstraße als Teilstück der 1807-1811 erbauten Kaiserstraße. heim, Dreisen und Münsterhof mit dem Muschelmotiv ausgeschildert. originären Raumgedankens in der Frühromanik wurde sie in die Liste des anlage, die aus einem in Bruchsteinen ausgeführten kreisrunden das historisch bedeutsamste, ein „einzigartiges Gedenkkreuz deutscher Heute ist die Baustruktur des Ortes noch durch Bauern- und Handwerker- Startpunkt ist das Ehrendenkmal in Zell. Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen. Schacht besteht. Geschichte“. anwesen des 19. Jahrhunderts geprägt. Gauersheim KIRCHHEIMBOLANDEN Einselthum Zell Mölsheim Jakobs-Pilgerweg Bolander- Albisheim Bolanden hof (Pfrimm) Niefern- Donnersbergkreis In der Verbandsgemeinde Göllheim 7 Zellertal B4 heim Wachenheim von Zell Jakobs-Pilgerweg Heyerhof B47 Harxheim bis Standenbühl nenfels Weierhof Immesheim Marnheim Ottersheim Bubenheim Eine Initiative