Antrag Der Abgeordneten Katrin Fuchs (Vert), Robert Antretter, Helmuth Becker (Nienberge), Ingrid Becker-Inglau, Dr
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Deutscher Bundestag Drucksache 12/2845 12. Wahlperiode 17.06.92 Antrag der Abgeordneten Katrin Fuchs (Vert), Robert Antretter, Helmuth Becker (Nienberge), Ingrid Becker-Inglau, Dr. Ulrich Böhme (Unna), Dr. Eberhard Brecht, Hans Büchler (Hof), Dr. Andreas von Bülow, Edelgard Bulmahn, Ursula Burchardt, Hans Martin Bury, Freimut Duve, Dr. Horst Ehmke (Bonn), Gernot Erler, Norbert Gansel, Konrad Gilges, Dr. Peter Glotz, Dr. Ingomar Hauchler, Dieter Heistermann, Erwin Horn, Lothar Ibrügger, Gabriele Iwersen, Horst Jungmann (Wittmoldt), Susanne Kastner, Fritz Rudolf Körper, Walter Kolbow, Hans Koschnick, Horst Kubatschka, Dr. Klaus Kübler, Robert Leidinger, Dieter Maaß (Herne), Dr. Dietmar Matterne, Markus Meckel, Volker Neumann (Bramsche), Gerhard Neumann (Gotha), Horst Niggemeier, Jan Oostergetelo, Manfred Opel, Adolf Ostertag, Bernd Reuter, Dr. Hermann Scheer, Siegfried Scheffler, Wilhelm Schmidt (Salzgitter), Dr. Jürgen Schmude, Brigitte Schulte (Hameln), Dr. Hartmut Soell, Heinz-Alfred Steiner, Dr. Peter Struck, Margitta Terborg, Uta Titze, Hans-Günther Toetemeyer, Günter Verheugen, Karsten D. Voigt (Frankfurt), Ernst Waltemathe, Rudi Walther (Zierenberg), Reinhard Weis (Stendal), Gert Weisskirchen (Wienloch), Dr. Norbert Wieczorek, Heidemarie Wieczorek-Zeul, Uta Zapf, Dr. Christoph Zöpel, Hans-Ulrich Klose und der Fraktion der SPD Sofortige Einstellung aller Atomwaffentests Der Bundestag wolle beschließen: 1. Der Deutsche Bundestag begrüßt die Entscheidung der franzö- sischen und der russischen Regierung, die Atomwaffenver- suche zeitlich bef ristet auszusetzen und unterstützt die entspre- chende Gesetzesinitiative des US-Repräsentantenhauses, die die amerikanische Regierung zu einer sofortigen Einstellung der Versuche auffordert. 2. Diese Moratorien müssen genutzt werden, um Verhandlungen über einen vollständigen Atomteststopp in Angriff zu nehmen und abzuschließen. 3. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, parallel dazu die Fortsetzung der Konferenz der Unterzeichner- staaten des begrenzten Atomwaffentestverbot-Vertrages 1963, die im Januar 1991 zur Überprüfung dieses Abkommens erst- malig zusammenkam, zu unterstützen. Die Verhandlungen sollten mit dem Ziel geführt werden, den Vertrag über das Ver- bot nuklearer Explosionen in der Atmosphäre, im Weltraum Drucksache 12/2845 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode und unter Wasser zu einem Vertrag über ein umfassendes, globales Atomtestverbot auszuweiten. 4. Der Deutsche Bundestag verurteilt die Fortsetzung der Atom- tests durch die übrigen Atommächte. Sie fördert die Weiterver- breitung von Atomwaffen und gefährdet damit die Verlänge- rung des Atomwaffensperrvertrags, über die 1995 entschieden werden muß. Atomwaffentests sind zudem eine ständige Be- drohung für Mensch und Umwelt. Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Deutschen Bundestag Maßnahmen darzu- legen, mit denen sie auf die Fortsetzung der Tests reagieren will. Bonn, den 17. Juni 1992 Katrin Fuchs (Verl) Dr. Dietmar Matterne Robert Antretter Markus Meckel Helmuth Becker (Nienberge) Volker Neumann (Bramsche) Ingrid Becker-Inglau Gerhard Neumann (Gotha) Dr. Ulrich Böhme (Unna) Horst Niggemeier Dr. Eberhard Brecht Jan Oostergetelo Hans Büchler (Hof) Manfred Opel Dr. Andreas von Bülow Adolf Ostertag Edelgard Bulmahn Bernd Reuter Ursula Burchardt Dr. Hermann Scheer Hans Martin Bury Siegfried Scheffler Freimut Duve Wilhelm Schmidt (Salzgitter) Dr. Horst Ehmke (Bonn) Dr. Jürgen Schmude Gernot Erler Brigitte Schulte (Hameln) Norbert Gansel Dr. Hartmut Soell Konrad Gilges Heinz-Alfred Steiner Dr. Peter Glotz Dr. Peter Struck Dr. Ingomar Hauchler Margitta Terborg Dieter Heistermann Uta Titze Erwin Horn Hans- Günther Toetemeyer Lothar Ibrügger Günter Verheugen Gabriele Iwersen Karsten D. Voigt (Frankfurt) Horst Jungmann (Wittmoldt) Ernst Waltemathe Susanne Kastner Rudi Walther (Zierenberg) Fritz Rudolf Körper Reinhard Weis (Stendal) Walter Kolbow Gert Weisskirchen (Wiesloch) Hans Koschnick Dr. Norbert Wieczorek Horst Kubatschka Heidemarie Wieczorek-Zeul Dr. Klaus Kübler Uta Zapf Robert Leidinger Dr. Christoph Zöpel Dieter Maaß (Herne) Hans-Ulrich Klose und Fraktion Begründung Nachdem die Bedingungen der Entschließung des Deutschen Bundestages vom 24. April 1986 für ein umfassendes Verbot von Atomwaffenversuchen durch die Auflösung der Sowjetunion und des Warschauer Paktes erfüllt sind, d. h. keiner Partei ein Test- stopp mehr Vor- oder Nachteile bringt und unentdeckte Um- Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode Drucksache 12/ 2845 gehungen heute ausgeschlossen werden können, ist das Zustan- dekommen eines Verbotsabkommens in kürzester Frist möglich und für die Beendigung der atomaren Weiterrüstung dringend notwendig. Die Überwindung der Ost-West-Konfrontation eröffnet die Chance weitreichender nuklearer Abrüstung. Die einseitigen Ankündigungen und Vereinbarungen der GUS und der USA über Einschnitte in ihre Atomwaffenarsenale dürfen nicht durch eine qualitative Aufrüstung unterlaufen werden. Die Einstellung der Atombombenversuche würde die Modernisierung und Effektivie- rung der Atomwaffen erschweren oder sogar verhindern. Auch unterirdische Atomwaffenversuche bedrohen Gesundheit und Leben. Atomwaffentests zerstören die Lebensgrundlage der Völker in den Testgebieten. In den angrenzenden Regionen sind Mißgeburten, Kindersterblichkeit und Krebs extrem häufig. Die Fortsetzung der Atomwaffentests fördert die Weiterverbrei- tung von Atomwaffen. Jeder Atombombenversuch kann von den sogenannten Schwellenländern als Signal angesehen werden, daß die Atommächte das langfristige Ziel der Beseitigung aller Atomwaffen aufgegeben haben und kann als Einladung an diese Länder verstanden werden, ebenfalls Atomwaffen zu testen. Ein umfassender Teststopp ist kein Ersatz für eine substantielle Reduzierung vorhandener Waffenarsenale. Er kann aber ein wichtiger Beitrag sein, um die Weiterverbreitung von Atomwaffen zu behindern und weitere substantielle Abrüstungsschritte zu fördern. Die Verifizierbarkeit eines solchen Abkommens ist inzwischen auch durch die Kooperation zwischen den Experten der USA und der ehemaligen UdSSR und durch die politische Zusammenarbeit im bilateralen und internationalen Rahmen gesichert. .