Die Sozialdemokratie Zwischen Friedlicher Revolution Und

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Die Sozialdemokratie Zwischen Friedlicher Revolution Und Die Sozialdemokratie zwischen friedlicher gesichtet werden, die den Dialog zwischen SPD und Revolution und deutscher Einheit SED betreffen. Schließlich wurden Archivbestände der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staats- sicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) hin- zugezogen, um einen Einblick in die Versuche des MfS zu erhalten, die Gründung und die ersten Schritte der SDP zu kontrollieren. Noch wichtiger als die Archivstudien erwies sich jedoch die Arbeit mit Interviews. Dazu wurden rund VON 50 Akteure der Jahre 1989/90 aus Ost und West be- DANIEL FRIEDRICH STURM fragt. Im Mittelpunkt standen – wie sollte es anders sein? – Sozialdemokraten, unter ihnen Egon Bahr, Er- Schwante, 7. Oktober 1989: Mutig und voller Selbst- hard Eppler, Stephan Hilsberg, Markus Meckel, Man- vertrauen gründen DDR-Bürgerrechtler am 40. Jah- fred Stolpe, Wolfgang Thierse und Hans-Jochen Vo- restag der DDR die SDP, die Sozialdemokratische gel. Doch auch Norbert Blüm (CDU) oder Hans Partei in der DDR. Die SPD-Führung in Bonn wird Modrow (damals SED-PDS) standen für Interviews davon völlig überrascht. In der Dissertation soll nach- zur Verfügung. Aus diesen Gesprächen ergeben sich vollzogen werden, wie die beiden sozialdemokrati- völlig neue Perspektiven auf die sozialdemokratische schen Parteien in den Monaten vor, während und nach Vereinigungspolitik. der friedlichen Revolution in der DDR agiert haben, Warum macht es Sinn, sich mit der sozialdemokra- wie die Entscheidungsprozesse verliefen. Die intern tischen Deutschlandpolitik in den Jahren 1989/90 aus- wie öffentlich geführten Debatten hinsichtlich der einander zu setzen? Als die Revolution in der DDR staatlichen Vereinigung sowie der parteilichen Verei- im Herbst 1989 ausbrach, saß die SPD in der Bundes- nigung von SPD und Ost-SPD werden dargestellt und republik bereits sieben Jahre lang in der Opposition analysiert. (und sollte dort weitere neun Jahre verharren). Die Der Arbeit werden im Wesentlichen vier Quellen- konservativ-liberale Regierung Kohl/Genscher ergriff gattungen zugrunde gelegt: Zum einen basiert die Ar- das Heft des Handelns, während die Sozialdemokratie beit auf zugänglichem Material. Die Berichterstattung allenfalls reagieren konnte. Schon bald stellte sich in Zeitungen, Zeitschriften und Pressediensten wird heraus, dass auf die Sozialdemokratie gleich mehrere herangezogen, um den Ablauf der Diskussionen nach- Aufgaben zukamen. Die SPD im Westen nahm die vollziehbar zu schildern. Im „revolutionären“ Herbst Rolle der größten Oppositionspartei wahr. Ab Mai und den folgenden Monaten veraltete das Wort oft- 1990 aber besaß sie im Bundesrat die Mehrheit und mals im Munde, um den damaligen SPD-Vorsitzen- somit ein Mitgestaltungsrecht. Die Ost-SPD opponier- den Hans-Jochen Vogel zu zitieren. Immer wieder te gegen die SED/SED-PDS und die mit ihr verbun- fegte die rasante politische Entwicklung über die Ak- denen Blockparteien. Nach der Volkskammerwahl im teure hinweg. Äußerungen sind daher stets unter dem März wurde die SPD in Ost-Berlin Regierungspartei, Aspekt ihrer zeitlichen Entstehung zu betrachten. Un- um in der letzten Phase des Vereinigungsprozesses ter die Kategorie veröffentlichten Materials fallen fer- sich wieder in die – erstmals parlamentarische – Op- ner Sekundärliteratur sowie die zu Papier gebrachten position zu begeben. Schilderungen politischen Akteure. Nach der Gründung der SDP befand sich die SPD in Deren Darstellungen sind kritisch zu würdigen wie einer völlig neuen Situation. Wie sollte man auf die dies die „oral history“ erfordert, die den dritten Pfeiler Gründung reagieren? Und was bedeutete dies für den der Arbeit ausmacht. Bereits etliche Zeitzeugen konn- Dialog mit der SED? Mancher Sozialdemokrat, der in ten befragt werden, so etwa Hans-Jochen Vogel, die den eingefahrenen Bahnen des Dialoges mit Ost- früheren stellvertretenden SDP-Vorsitzenden Angeli- Berlin dachte, sah seine Position infrage gestellt – und ka Barbe und Karl-August Kamilli oder der Berliner distanzierte sich von der SDP. Dies galt um so mehr, SPD-Politiker Ehrhart Körting. als die Parteigründer in den Monaten zuvor nicht öf- In Bezug auf unveröffentlichte Quellen konnte der fentlich wirksam geworden waren. Handelte es sich Autor im Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) der bei jener Gruppe nicht um einen chaotischen Haufen, Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn Deposita einiger angeführt von einigen bärtigen, intellektuellen Pfar- SPD-Politiker einsehen. Dies betraf die Unterlagen rern? Andere in der SPD ergriffen die Gegenposition, u. a. von Egon Bahr, Horst Ehmke, Norbert Gansel, begrüßten die SDP-Gründung und suchten die Zu- Stephan Hilsberg und Hans-Jochen Vogel. Ferner war sammenarbeit. es möglich, die entsprechenden Bestände der SPD- Mit privater Hilfe in Form von Kopierern, Neun- Bundestagsfraktion sowie der SPD-Fraktion in der Nadel-Druckern und harter D-Mark begann die Unter- Volkskammer der DDR einzusehen. Das Gespräch stützung der SDP durch zunächst einzelne westdeut- mit Akteuren, genannt seien hier Norbert Gansel oder sche Sozialdemokraten bzw. Ortsverbände. Die orga- der Deutschlandpolitiker und frühere Vorstandschef nisierte Hilfe des Parteivorstandes der SPD kam erst der Lufthansa, Heinz Ruhnau, ermöglichte die Arbeit langsam ins Rollen. Als in hohem Maße unterschied- mit Unterlagen aus privaten Archiven. Im Archiv der lich erwies sich die Hilfe aus Landesverbänden und Robert-Havemann-Gesellschaft, Berlin, war es mög- Bezirken der SPD. Während die – eher konservativ lich, u. a. mit dem Bestand zur SDP/SPD zu arbeiten. geprägte – nordrhein-westfälische SPD sehr früh Dokumente und Unterlagen von SPD wie SDP wur- Kontakte knüpfte und Hilfe gewährte, tat sich etwa den ferner aus dem Archiv des SPD-Parteivorstandes, der saarländische Landesverband schwer. Berlin, herangezogen. In der Stiftung Archiv der Par- Die Nervosität im Umgang mit den politischen Ent- teien und Massenorganisationen (SAPMO) der DDR, wicklungen in der DDR war groß. Zum einen war die dem Bundesarchiv angegliedert, konnten Bestände bisherige Deutschlandpolitik längst infrage gestellt. 1 Zum anderen hatte die Bundesregierung das „Prä“. Von lem mit sich selbst. Befürworter und Gegner der Be- dieser wiederum wünschte sich die SPD zu distanzie- teiligung an einer Großen Koalition in der DDR strit- ren, befand man sich doch auf der Zielgerade zur Bun- ten sich heftig – in Ost-Berlin wie in Bonn. destagswahl 1990. Diese Wahl, die parteiübergreifend Es folgte eine Debatte um die Haltung zur Wirt- noch bis in den Sommer 1990 als eine rein westdeut- schafts-, Währungs- und Sozialunion (WWU), die sche Wahl erwartet wurde, stand ganz im Zeichen der von der Ost-SPD klar befürwortet wurde. Die wirt- deutsch-deutschen Entwicklung. Die Führung der SPD schaftlichen Probleme realistisch im Blick, ließ La- aber plante jenen Wahlkampf so als gäbe es im Westen fontaine deren emotionale Komponente außer Acht. nichts Neues und sei der Osten nicht existent. Der öko- Lafontaine entschied sich gegen großen Widerstand logische Umbau der Industriegesellschaft, die Gleich- zu einem Spagat, der nicht gelingen konnte. Er wollte berechtigung von Mann und Frau oder der Protest ge- die SPD-Fraktion darauf festlegen, die WWU im gen Tiefflüge stellten für den Kanzlerkandidaten Oskar Bundestag abzulehnen. Im Bundesrat hingegen sollte Lafontaine wesentliche Themen dar. Das „D“-Wort der erste Staatsvertrag mit den Stimmen des SPD- fand kaum Erwähnung. Mit Lafontaine führte ein euro- regierten Hamburgs (neben denen der unionsgeführ- päisch geprägter, in post-nationalen Kategorien den- ten Länder), aber gegen die Voten der übrigen „A- kender Saarländer die SPD in das Jahr 1990. Die Kon- Länder“ angenommen werden. Vogel und die Mehr- flikte mit dem Ehrenvorsitzenden Willy Brandt, der heit in Fraktion und Vorstand durchkreuzten diesen einen zweiten politischen Frühling erlebte und sich vor Kurs. Ein geschwächter Kanzlerkandidat, der sich nun nationalem Pathos nicht scheute, waren offenkundig. weiter vergaloppierte, blieb zurück. Hans-Jochen Vogel musste die undankbare Rolle des Nur widerwillig ließ sich die SPD auf den Beitritt Mittlers und Moderators übernehmen. Schließlich per- der DDR nach Artikel 23 des Grundgesetzes ein. In sonifizierten Brandt und Lafontaine zwei Flügel in der diesem Punkt waren sich Lafontaine und Vogel, an- SPD. Dabei standen die jungen und „linken“ Sozialde- fangs auch Brandt, einig: Sie wünschten den Weg ü- mokraten mehrheitlich, doch keineswegs komplett, auf ber Artikel 146 GG und plädierten für eine Volksab- Lafontaines Seite. stimmung über eine neue Verfassung. Als ein solcher Die zögerliche Haltung hinsichtlich einer raschen Ruf Richtung Basisdemokratie, genauer nach einer Einführung der D-Mark in der DDR hatte die Sozial- Mitgliederbefragung in der SPD in Bezug auf die Fu- demokratie bereits den erwarteten Sieg bei der Volks- sion beider Parteien laut wurde, wurde der brüsk zu- kammerwahl gekostet. Diese Schlappe wurde von La- rück gewiesen. Was die SPD also auf staatlicher Ebe- fontaine als Niederlage Brandts interpretiert, der ne (erfolglos) verlangte, wünschte sie in ihrer eigenen neben Kohl wie kein anderer westdeutscher Politiker Partei nicht auf die Beine zu stellen. Um westdeutsche im DDR-Wahlkampf aufgetreten war. Lafontaine „Besitzstände“ und den Proporz nach Geschlecht, wiederum hatte kurz zuvor seine absolute Mehrheit Flügel und Region nicht zu verletzen, wurden Präsi- bei der Landtagswahl im Saarland ausgebaut. Gerhard dium und Vorstand der gesamtdeutschen Sozialdemo- Schröder führte im Mai 1990
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