Frank Heinrich Mitglied Des Bundestages

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Frank Heinrich Mitglied Des Bundestages Frank Heinrich Mitglied des Bundestages Newsletter | Januar 2018 Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde, über die Feiertage kam mir ein Bild vor Augen, welches verwahre mich gegen Pokern aus parteitaktischem für mich für das abgelaufene Jahr steht: Menschen sitzen Kalkül. Als Parteien können wir auch dadurch Profil um einen runden Tisch – und unvermittelt stehen einige gewinnen, dass wir über die wichtigen Themen debat- auf und verlassen den Raum. Für jemanden wie mich, tieren – auch öffentlich. Wir haben diesbezüglich einen der wenig Berührungsängste kennt und gerne über Brief an den Vorstand unserer Partei formuliert. Auch Parteigrenzen hinweg zusammenarbeitet, steht dieses möchte ich meine ‚Happy Hour‘ genannten Sprech- Bild für einen gesellschaftlichen Trend und ist schmerz- stunden im City Pub fortsetzen sowie die unzähligen haft. Im vergangenen Jahr bin ich vermehrt Feindbil- Bürgergespräche nach Terminvereinbarung oder die dern begegnet, die nur schwarz oder weiß erlauben, Tour de Frank auf dem Fahrrad quer durch Chemnitz und das hat an meinen Kräften gezehrt. Ich stelle mir die und noch manches mehr. Sie und Euch möchte ich bit- Frage, wie es dazu kam, dass sich offensichtlich etliche ten, mich mit Ihren und Euren Ideen anzusprechen. nicht mehr von der Politik gehört fühlen und deshalb In diesem Sinne lade ich Sie und Euch ein, die Heraus- aufstehen und gehen. Wichtiger noch, wie kann es mir forderungen des vor uns liegenden Jahres anzugehen. und mit mir vielen von Euch und Ihnen gelingen, dass wir Gemeinsam für Chemnitz. Heute und in Zukunft. im vor uns liegenden Jahr 2018 wieder zusammenfinden? Ihr Frank Heinrich Dazu gehört für mich die Debatte um Flucht und Migra- tion. Immer wieder höre ich, Kriegsflüchtlinge seien zwar willkommen, aber so könne es nicht weitergehen. Meine Gedanken dazu sind folgende: Bis 2015 war Deutschland fein raus, da die meisten Asylanträge inner- halb der EU wie in den Dubliner Abkommen vorgesehen in den Einreiseländern bearbeitet wurden. Heute tragen wir die Hauptlast und einige unserer Nachbarländer ver- weigern sich unerbittlich. Aus meiner Sicht wird schnell vergessen, dass es sich um drei voneinander zu unter- scheidende Themenkomplexe handelt: Qualifizierte Zu- wanderung im Sinne unserer Wirtschaft, das Grundrecht auf Asyl für (politisch) Verfolgte und die Aufnahme von Flüchtlingen aus humanitären Gründen. Im Laufe der letzten Jahre hat sich mein Standpunkt entwickelt; was mir fehlt, ist der Tisch, an dem alle nicht nur vertreten sondern auch miteinander im Gespräch sind. Ich wünsche mir für 2018, dass wir gemeinsam voran- kommen. Bei der Regierungsbildung geht‘s los: Es soll und muss gestritten und gerungen werden, aber ich Neues aus Berlin Meine Haltung zu Russland Im vor uns liegenden Jahr schauen wir nach Russland. delt, doch bis zu einer abschließenden Entscheidung gilt Dazu gibt es gleich mehrere wichtige Anlässe. Wenn z.B. er immer noch als vorbestraft. Ein Schelm, wer glaubt, am 09. Februar 2018 die XXIII. Olympischen Winterspiele dass diese Entscheidung vor den Wahlen fallen wird. eröffnet und die wenigen Teilnehmer der stolzen Von Chemnitzern werde ich des Öfteren auf die Aufhe- Sportnation Russland aufgrund einer Entscheidung des bung der Sanktionen gegen Russland angesprochen. IOC ohne ihre Landesflagge ins Olympiastadion von Ich erinnere daran, dass diese im Frühjahr 2014 durch 37 Pyeongchang einziehen werden, dann wird dieses Länder, darunter alle EU-Mitglieder, nach der Annexion Land im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. der Krim gegen Russland verhängt wurden. Seitdem sind Meine Hoffnung ist, dass wir im Sommer die positiven sie mehrfach verlängert und verschärft worden. Ich bin Seiten dieses beeindruckenden Landes durch ein ge- generell für ihre sofortige Aufhebung, denn mir ist lungenes Fußballfest zu sehen bekommen. Auf unsere bewusst, dass viele Chemnitzer Unternehmen traditi- Nationalmannschaft können die Russen frühestens im onell gute Wirtschaftskontakte nach Russland pflegen. Halbfinale treffen. Der Ausgang des denkwürdigen Allerdings ist eine solche Entscheidung für mich nur Halbfinales gegen den WM-Gastgeber ist in Brasilien vorstellbar, wenn Russland seine Zusagen im Ukraine- sogar sprichwörtlich geworden: „7 a 1 foi pouco“*. konflikt einhält. Und damit rechne ich leider nicht, Warum nicht auch 2018? Ein Halbfinale gegen Russland denn für die in Russland gesetzlich terminierten Präsi- wäre ganz nach meinem Geschmack. dentenwahlen ist extra das Gesetz geändert worden, damit der Wahltag auf den Jahrestag der Annexion der Krim fällt. Politisch werden wir aller Wahrscheinlichkeit nach den Beginn der vierten Amtszeit (2018-2024) von Wla- dimir Putin erleben. Eine Stichwahl wäre bereits eine Sensation. Der amtierende Präsident kann sich seiner Sache sicher sein, denn der aussichtsreichste Gegen- kandidat, Alexei Nawalny, darf aufgrund eines ausge- setzten Urteils nicht zur Wahl antreten. Präsident Pu- tin hatte 2013 ein Gesetz in die Duma eingebracht, das Vorbestraften verbietet, bei Wahlen zu kandidie- ren. Zwar hat der Europäische Gerichtshof für Men- Video: Merkel kritisiert die Lage von Minderheiten schenrechte (EGMR) eine Verurteilung Nawalnys als in Russland „willkürlich“ gerügt, aber anstatt Nawalny freizuspre- chen, setzte der Oberste Gerichtshof in Russland das * Wenn etwas gründlich schief gegangen ist, stellen die Brasilianer Urteil nur aus. Deswegen wird sein Fall zwar neu verhan- frei übersetzt fest: „Das sieben zu eins war nichts dagegen.“ Newsletter Frank Heinrich | Januar 2018 02 | Neues aus Berlin Neues aus Chemnitz Nachhaltigkeit, Verantwortung und globale Orientierung im Management etablieren „Nur wie?“ – fragt sich vielleicht mancher, wenn er die tischen Entwicklung in Deutschland bis hin zu der an Überschrift liest. Mehr als dreihundert Jahre nach mich gerichteten Frage, wie ich mir die Unterstützung dem in Chemnitz geborenen Begründer der Lehre von einer wissenschaftlichen Kooperation mit Südafrika einer nachhaltigen Entwicklung, Hans Carl von Car- vorstellen kann. Im Gegenzug war ich fasziniert da- lowitz, befassen sich Professoren und Mitarbeiter der von, welche Maßnahmen in Südafrika ergriffen wer- Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Techni- den, um die dortige Wirtschaft anzukurbeln und in schen Universität Chemnitz (TUC) und der School of den jeweiligen Regionen Standorte für Unternehmen Management, IT & Governance, University of KwaZu- attraktiv zu gestalten. Prof. Henry Wisskink ist Pro- lu-Natal (UKZN) in Durban (Südafrika) gemeinsam mit jektleiter des Dube Tradeport. Diese Plattform ist der Umsetzung des Konzepts Nachhaltigkeit – insbe- dazu gedacht, die jeweilige Region infrastrukturell so sondere in Bildungseinrichtungen. Sie riefen das Pro- auszurüsten, dass sie attraktiv für Investoren wird. Ich jekt Joint Expertise ins Leben, das zum Ziel hat, die denke, dass die in Südafrika entwickelten Ansätze fachbezogenen Partnerschaften mit Hochschulen in auch für Chemnitz relevant sein können und deshalb Entwicklungsländern zu stärken. Jetzt geht es darum, setze ich mich gern für eine engere Zusammenarbeit an der UKZN einen Masterstudiengang einzuführen, ein. von dessen Inhalten auch Chemnitzer Studenten profi- tieren können. „Praxisnahe und gleichzeitig wissen- schaftliche Zusammenarbeit“ lautet hier das Stich- wort! Ich sehe hierin für den Hochschul- und Wissenschaftsstandort Chemnitz eine große Chance für die Zukunft. Nach dem offiziellen Teil habe ich der südafrikani- schen Delegation unsere Stadt gezeigt – von den Kunstsammlungen, zum „Nischel“ bis hin zum Weih- nachtsmarkt. Die Begeisterung darüber, wie lebendig und vielseitig unsere Stadt ist – was mancher Chemnit- zer als selbstverständlich hinnimmt – war groß. Ich bin Am 18.12.2018 bekam ich die Chance, mich im Rah- gespannt, welche Ideen und Entwicklungen von die- men dieses Projektes mit der südafrikanischen Dele- sem Besuch in Zukunft ausgehen, um Chemnitz auf gation persönlich auszutauschen. Erörtert wurde ein internationaler Ebene bekannter zu machen – viel- breites Spektrum an Themen, von der aktuellen poli- leicht sogar als Vorbild für andere Regionen. Newsletter Frank Heinrich | Januar 2018 03 | Neues aus Chemnitz Neues aus Chemnitz Der Chemnitzer Arbeitsmarkt boomt Nicht ohne Stolz sagt man mir, seitdem ich in dieser Stadt lebe: „… und in Chemnitz wird gearbeitet.“ Das wurde mir wieder bewusst als mir die beeindrucken- den Statistiken von der Chemnitzer Agentur für Arbeit (ArGe) präsentiert wurden: Im Monat November des vergangenen Jahres gab es in Chemnitz mehr als 110.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Dafür kommen über 50.000 Arbeitnehmer Tag für Tag von außerhalb in unsere Stadt. Erstmals seit der Erhe- bung liegt die Arbeitslosenquote nur noch bei 7,0%. Das sind noch einmal 0,8% weniger als im selben Monat des Vorjahres oder in absoluten Zahlen ausgedrückt fast eintausend Arbeitslose weniger. Besonders dank- bar bin ich, dass mittlerweile auch Langzeitarbeits- lose und ältere Arbeitnehmer wieder eine reale Das betrachte ich als Erfolg, denn es ist auch dann Chance haben. „Wir kümmern uns individuell um eine gute Investition, wenn die jungen Menschen wie- jeden, der keinen Arbeitsplatz hat“ versicherte mir der in ihr Heimatland zurückgehen. Seit einigen Mona- Frau Hugel, die Geschäftsführerin der Chemnitzer ten bin ich im intensiven Kontakt mit dem Chemnitzer ArGe. Dafür steht für das vor uns liegende Jahr ein Handwerk, das mir erfreulicher Weise von prall gefüll- Weiterbildungsbudget von über vier Millionen Euro zur ten Auftragsbüchern
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