Anlage 1 zur Drucksache Nr. 70.17.584 – 1. Ergänzung - M

Auswertung der im öffentlichen Beteiligungsverfahren eingegangenen Stellungnahmen (Träger öffentlicher Belange und Naturschutzverbände)

Art. 1 – Naturschutzgebiet (NSG)

Stelle Stellungnahme Abwägung Allgemeines NABU Kreisverband Die Schutzgebietsausweisungen des gesamten Natura 2000- Die genannten geplanten Schutzgebiete befinden sich im und Aktion Gebietes im Bereich der sollten in den drei Landkreisen landkreisübergreifenden NATURA 2000 Gebiet „Allerniede- Fischotterschutz Verden, und Celle auf gleicher Grundlage und rung“. Abstimmungsgespräche mit den genannten Nachbar- nach gleichen Maßstäben erfolgen. Da es sich um einen landkreisen hat es gegeben. Die natürlichen und anthropoge- Naturschutz- Naturraum handelt, der sowohl Wanderkorridor, Brut- und nen Standortbedingungen sind ähnlich aber nicht identisch. beauftragter Rastgebiet für mobile Arten darstellt als auch demselben Daher wurde entschieden, die Teilgebiete getrennt zu ver- Gustav Schindler Schutzzweck unterliegt, sollte eine Abstimmung hinsichtlich ordnen. Somit ist eine gebietsspezifische VO möglich, die auf der Ge- und Verbote erfolgen. Unabhängig von räumlichen die jeweiligen örtlichen Besonderheiten Rücksicht nehmen Eigenarten der jeweiligen Landkreise sollten beispielsweise kann. Aufgrund der Beachtung und Anwendung der vom die Lebensraumtypen (LRT) gleich strengen Bewirtschaf- NLWKN herausgegebenen Arbeitshilfen sind grundsätzliche tungsauflagen unterliegen. Bei zeitlich unterschiedlich Unterschiede bzgl. der vorgegeben Bewirtschaftungsbedin- rascher Ausweisung besteht die Sorge, dass eine Schutzge- gungen nicht zu befürchten. bietsausweisung mit moderaten Einschränkungen die ande- Die Vorstellungen der Landkreise bezüglich der zeitlichen ren Landkreise dazu veranlasst, eine ebenso schwache / Umsetzung liegen zudem auseinander, so dass ein gemein- nutzerfreundliche Verordnung zu erstellen, um die Akzeptanz sames Vorgehen für den LK VER eine deutliche Zeitverzöge- der Nutzer zu erhöhen bzw. u.U. die politische Beschluss- rung bedeuten würde. fassung zu erleichtern. Das Schutzgebietskonzept wurde ausschließlich nach fachli- chen Gesichtspunkten vorgenommen. Eine „Nutzerfreund- Mit der Meldung des FFH-Gebietes an die EU gilt das sog. lichkeit“ war dabei kein Kriterium. Verschlechterungsverbot, das sowohl die Größe des Gebie- tes als auch die Qualität der geschützten Flächen, Fauna und Die vorliegenden Kartierungen sind nicht aktuell. Daher wur- Flora umfasst. Für eine Einschätzung des Erhaltungszu- den von der UNB, soweit es zeitlich und personell möglich stands der LRT muss eine breite Datenbasis vorliegen. Nur war, Nachkartierungen vorgenommen und die Datenlage so lassen sich die Flächen sichern und zielführend ent- aktualisiert. Ein fachlich korrektes VO-Verfahren wurde damit wickeln. Da dies derzeit nicht der Fall ist, ist eine Nachkartie- möglich. Grundsätzlich ist für das Monitoringverfahren und rung erforderlich. Dabei ist ein Abgleich zwischen den zum damit auch für die kritisierte Datenlage das Land Niedersach- Zeitpunkt der Meldung an die EU erfassten Beständen mit sen zuständig bzw. verantwortlich. dem Status quo notwendig, um ggf. Aussagen zu Zerstörung

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und Beeinträchtigung der Lebensräume und Arten treffen, aber auch kurzfristig entsprechende Schutzmaßnahmen er- greifen zu können. Auch im Vorgriff auf die zu erstellenden Pflege- und Entwicklungspläne wäre dies hilfreich. Wo immer notwendig, wäre jetzt der Zeitpunkt für eine dringend fällige Nachkartierung sowohl hinsichtlich des Pflanzenbestandes als auch der Vogelwelt (letzte vollständige Pflanzenkartierung im FFH-Gebiet: Kaiser 2004; letzte Brutvogelkartierung: Limosa 2007). Sollten Baumaßnahmen auf eine kurzfristige Schutzgebietsausweisung angewiesen sein (z.B. Nordbrücke in Verden), könnte die Ausweisung für solche Örtlichkei- ten - durch Teilung des Gebietes wie ursprünglich ange- dacht - vorgezogen werden.

Der NABU Bundesverband engagiert sich derzeit für eine Die UNB befürwortet ebenfalls ein Projekt „Blaues Band“. Sie naturnähere Entwicklung der Aller und ihrer Aue. Der politi- sieht darin die große Chance, im Sinne des Entwicklungsge- sche Wille auf Kreis-, Landes- und Bundesebene steht dem botes erforderliche Entwicklungsmaßnahmen zu entwickeln, Vorhaben positiv gegenüber, so dass ein Projektantrag für zu finanzieren, umzusetzen und im Sinne einer breiten ein Renaturierungsvorhaben 2018 möglich erscheint. Be- Akzeptanz „auf viele Schultern zu stellen“. grüßenswert wäre vor diesem Hintergrund eine fundierte, fachlich weitreichende Verordnung, die das Projekt vorberei- Die geforderte Vergrößerung des Schutzgebietes ist für die tet und steuernd unterstützt. Diesem Zweck dienlich wäre Einleitung und Umsetzung eines solchen Projektes nicht eine Gebietserweiterung bis zur natürlichen Geestkante in erforderlich. Deutlich wichtiger ist eine breite Akzeptanz. Kirchlinteln und eine Sicherung des artenreichen mesophilen, sowie Nass-und Feuchtgrünlandes als NSG, das darüber hinaus die Chance bietet, Flächen im Rahmen des Vorkaufs- rechts für die öffentliche Hand zu sichern. Ferner wird auf das „Aller-Projekt“ der Aktion Fischotterschutz hingewiesen, das zum Ziel hat, Nebengewässer der Aller, die außerhalb von Schutzgebieten liegen, zu revitalisieren, um so die Artenviel- falt und Biotopvernetzung zu erhöhen. Naturschutz- Die Aussagen des NABU Kreisverbandes in seiner Stellung- siehe Stellungnahme NABU beauftragter nahme werden unterstützt. Gustav Schindler BUND Kreisgruppe Der BUND schließt sich der gemeinsamen Stellungnahme siehe Stellungnahme NABU

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Verden des NABU-Kreisverbandes und der Aktion Fischotterschutz vollumfänglich an und unterstützt die dort aufgeführten Kritik- punkte und Ausführungen uneingeschränkt. NLWKN Es wird nahegelegt, das LSG ganz aufzuheben und die Flä- Das Schutzgebietskonzept wurde differenziert streng nach chen in das NSG zu integrieren. Aus den gebietsbezogenen fachlichen Kriterien entwickelt (siehe auch Erläuterung). Als Gegebenheiten, der sich daraus ergebenden Schutzwürdig- Ergebnis der Überlegungen entstand ein Zonierungskonzept, keit und –bedürftigkeit, den angestrebten Schutzzielen und das ein LSG und ein NSG mit drei unterschiedlichen Teil- den vorgesehenen / erforderlichen Verboten erscheint eine zonen vorsieht. Dieses Zonierungskonzept orientiert sich an NSG-Verordnung die angemessene Schutzkategorie. der Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit. Außerdem ist zu beachten, dass für Einschränkungen der Das LSG wird insgesamt deutlich intensiver genutzt. So ist Grünlandnutzung in einem LSG – anders als in einem NSG - auch der Anteil des Intensivgrünlandes deutlich umfangrei- kein Erschwernisausgleich gezahlt wird. Gleiches gilt für die cher. Zudem befinden sich hier viele (legal entstandene) Ge- und Verbote im Wald. Gleichwohl sind die im LSG-Ent- Ackerflächen. Die geforderte naturschutzfachlich wün- wurf genannten Vorgaben für das Erreichen eines günstigen schenswerte Entwicklung / Extensivierung dieser Flächen ist Erhaltungszustandes der Wald-LRT notwendig. Auch aus auch mit Hilfe einer NSG–Ausweisung nicht möglich, da die diesem Grund (Gleichbehandlung der Flächenbesitzer im genannten Nutzungen rechtlich Bestandsschutz genießen. NSG und im LSG) sollte überprüft werden, ob zumindest für Die im LSG vorhandenen naturschutzfachlich schutzwürdigen die Flächen des LRT 6510 und die Wald-LRT das Instrument Bereiche/Biotoptypen sind durch § 30 BNatSchG gesichert, des NSG nicht die geeignetere Wahl ist. so dass eine Verschlechterung nicht zu befürchten ist. Für die Bewirtschaftungseinschränkungen im Grünland kann ein Erschwernisausgleich auf der Grundlage von § 30 BNatSchG beantragt werden. Bei den im LSG vorhandenen privaten Wald-LRT handelt es sich um ganz wenige Kleinstwälder, für die die Anwendung des Walderlasses praktisch kaum oder nur sehr schwierig möglich ist. Für diese Kleinstwälder müssen mit den Eigen- tümern individuelle Lösungen im Sinne der FFH-Richtlinie gesucht werden. NABU Kreisverband Die Verbände schließen sich der obigen Stellungnahme des Verden und Aktion NLWKN an und fordern, das gesamte Gebiet als NSG Fischotterschutz auszuweisen. Im Einzelnen werden für eine Erweiterung des NSG folgende Gründe vorgetragen:  Nach § 78 Abs. 5 WHG sind im gesamten Überschwem- Die genannten Biotoptypen sind unabhängig davon, ob sie im mungsgebiet (ÜSG) Maßnahmen zum Erhalt und zur NSG und LSG liegen durch den § 30 BNatSchG geschützt. Entwicklung ökologischer Strukturen der Gewässer und Einwirkungen von außen (z.B. Schadstoffeintrag, Entwässe-

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Überflutungsflächen und zur Vermeidung oder Verringe- rung) dürfen nicht zu Beeinträchtigungen führen. Sie sind rung von Erosion festzusetzen. Gerade die Blänken, Rin- demzufolge bereits durch Gesetz untersagt. nen, Senken, Tümpel und Teiche als ökologisch wertvolle Die Benachrichtigungen an die Eigentümer enthalten biotop- und vielfältige Strukturen in der Aue bieten verschiedens- spezifische individuelle Reglungen. In bestimmten, fachlich ten Pflanzen und Tieren einen Lebensraum und sollten gebotenen Fällen wird auch der Flächennachbar angeschrie- mit ihrem Umland streng geschützt werden. ben und auf das geschützte Biotop hingewiesen.  LRT und ihre Entwicklungsflächen sind als NSG zu si- chern, da es sich um wertgebende Biotope handelt, die eine hohe Bedeutung für die Gebietsentwicklung haben. LRT und § 30 Biotope sind geschützt. Siehe oben. Wünschenswert wäre, vor allem Einzelflächen in eine größere funktionale ökologische Einheit einzubinden. Da auf Feuchtgrünland und Weideland teilweise dieselben Pflanzenarten auftreten wie auf Mähwiesen, und gerade diese Komplexe mit allen Übergängen von erheblicher Bedeutung für den günstigen Erhaltungszustand sind, sind diese Bereiche, z.B. beiderseits der Halse, im Be- reich Bessern, Ahnebergen oder westlich Otersen groß- räumiger unter Naturschutz zu stellen. Eine darüber hin- ausreichende Pufferzone gegenüber in das Gebiet hinein- reichenden Beeinträchtigungen wäre sinnvoll.  Es ist nicht nachvollziehbar, warum § 30-Biotope inner- Siehe oben. Der Schutz der Biotope erfolgt unabhängig von halb des Schutzgebietes unterschiedlich behandelt wer- ihrer Lage und Zonenzugehörigkeit. den. Auch die Biotope auf den grau schraffierten Flächen des NSG und innerhalb des LSG sollten die strengeren Auflagen des NSG genießen.  Mesophiles Grünland gehört zu den sonstigen naturna- Mesophiles Grünland in Überschwemmungsgebieten ist hen Flächen gemäß § 22 Abs. 4 NAGBNatSchG und ist durch den Schutz des § 30 BNatschG gesichert. gerade vor dem Hintergrund einer weitreichenden Ent- wicklung des gesamten Gebietes als NSG zu sichern. Artenreiches extensiv genutztes Grünland ist erheblich von Untergangsgefahr durch eine Intensivierung der Nut- zung betroffen und bedarf deshalb des strengeren Schut- zes des NSG.  Folgende Gebiete stellen gemäß Landschaftsrahmenplan Siehe oben. LRT und § 30 Biotope sind ausreichend 2008 (LRP) Bereiche mit sehr hoher Bedeutung für den geschützt. Tier- und Pflanzenschutz dar: Nr. 53 (Allerniederung mit Damit ist in diesen Fällen auch deren typische Tierwelt

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Vorkommen von Brutvogelarten von landesweiter Bedeu- ausreichend geschützt. Eine Ausweisung als NSG würde tung, Libellenvorkommen bei Luttum und zwischen Oter- bezogen auf die genannten Bereiche keinen weitergehenden sen und Häuslingen von landesweiter Bedeutung), Nr. 54 Schutz zur Folge haben. (Weide bei Eitze von landesweiter Bedeutung für den Pflanzenartenschutz – nur LSG), Nr. 62 (Allerufer südlich von Eitze landesweit für Pflanzenartenschutz bedeutsam – nur LSG!), Nr. 69 (Allerniederung und Deich im Bereich Ahnebergen, Pflanzenarten Rote Liste 1) und Nr. 74 (Deichabschnitt westlich von Otersen mit landesweiter Bedeutung für den Pflanzenartenschutz). Diese Gebiete – insbesondere seltene oder gefährdete Pflanzen – sind streng zu schützen. Unverständlich ist daher der schwa- che Schutz einiger Gebiete als LSG.  Das Gebiet nördlich der Halse war in der Basiskartierung als artenreiches Grünland verschiedener Ausprägung und Nassgrünland kartiert worden. Für diese Biotoptypen ist ein strenger Schutz als NSG erforderlich.  Nördlich von Wahnebergen liegen verschiedene § 30- Biotope, die eine Sicherung als NSG zumindest teilweise rechtfertigen.  Der Bereich, der sich an die Gr. Lüthe / Eitzer See südlich bis Barnstedt anschließt, sollte als NSG gesichert werden (Vorkommen gefährdeter Pflanzenarten, Lebensraum gefährdeter Tierarten, sehr gute Ausbildung best. Pflan- zengesellschaften, gute Mosaikbildung). In Zeiten des Hochwassers ist insbesondere der Abschnitt östlich von Ahnebergen dauerhaft überflutet und bietet einer Vielzahl wertgebender Entenarten einen Überwinterungslebens- raum. Ferner stellt das Gebiet für einige wertbestimmen- de Vogelarten ein wertvolles Brutgebiet dar. BUND Kreisgruppe Das gesamte Schutzgebiet stellt sich weniger als eine Ein- Der vermeintliche Flickenteppich ist keiner. Die unterschied- Verden heit, sondern vielmehr als „Flickenteppich“ verschiedener lichen Zonierungen orientieren sich an den standortökologi- kleiner LSG und NSG dar. Die Abgrenzung und Einstufung schen Bedingungen und Zielen, insbesondere aber auch an als Teil des NSG oder LSG ist vielfach weder anhand der der Schutzbedürftigkeit. Die unterschiedlichen Zonen bilden landwirtschaftlichen Nutzung, noch von der Erhaltung, Ent- somit ein differenziertes Schutzkonzept ab. wicklung und Wiederherstellung von Biotopen oder von Verbote orientieren sich nicht bzw. nur insofern an Eigen-

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schutzbedürftigen Tier- und Pflanzenarten her nachvollzieh- tumsverhältnissen, als dass die öffentlichen Flächen ver- bar. Wegen der sehr großen Bedeutung als FFH- und Vogel- schärfte Nutzungsrestriktionen enthalten, die aufgrund z.B. schutzgebiet wird der hohe Gebietsanteil als LSG kritisch des aktuellen Pflanzenbestandes nicht oder noch nicht erfor- gesehen. Es wird vorgeschlagen derlich wären. Öffentliche Eigentümer werden insbesondere  die Abgrenzungskriterien zwischen LSG und NSG zu und an erster Stelle in die Pflicht genommen, zur Entwicklung überprüfen, der Allerniederung beizutragen.  potentielle Flächen vermehrt und besser als NSG aus- zuweisen und/oder  dabei die Auswahl und Zuordnung der NSG/LSG mög- lichst großräumig vorzunehmen. Art und Umfang der Verbote und Freistellungen sollten sich dabei nicht an den Eigentumsverhältnissen (öffentlich oder privat) orientieren. Vielmehr sollte für die örtliche Ausweisung als NSG oder LSG der Schutzzweck im Vordergrund stehen. Naturschutz- Regelungen auf der Grundlage einer LSG-Verordnung wer- Für vorhandene (intensive) Nutzungen besteht ein beauftragter den nicht grundsätzlich abgelehnt. Jedoch wird angezweifelt, Bestandsschutz. Extensivierungsmaßnahmen sind Gustav Schindler ob einerseits die Zugeständnisse an die intensive landwirt- wünschenswert und sollen über ein Projekt „Blaues Band“ in schaftliche Nutzungsform und andererseits die Kontrolle der- Gang geschoben werden (oder über bereits bestehende selben zu einem ausreichenden Schutz der Arten und LRT Fördermöglichkeiten, z.B. AUM). führen können. Abgrenzung / Kartendarstellung NABU Kreisverband Das FFH-Gebiet ist mindestens in der an die EU gemeldeten Die Abgrenzung ist entsprechend erfolgt. Verden und Aktion Abgrenzung zu sichern. Bei Überprüfung der Gebietsgrenze Die Flächen 1 bis 3 liegen außerhalb der Präzisierungs- Fischotterschutz ist aufgefallen, dass die in der anliegenden Karte als Nr. 1-4 grenze; die Fläche 4 zukünftig außerhalb des Landkreises lila gekennzeichneten Flächen fehlen. Es wird um Aufnahme Verden (die Sicherung erfolgt durch den Landkreis Heide- der Flächen gebeten. kreis).

Gebietserweiterung: Südlich von Luttum bis zur Grenze zum Heidekreis ist die rechtsseitige Allerniederung nur mit einem niedrigen Som- merdeich gesichert, so dass dieser Bereich bei höher auf- laufendem Hochwasser in das Überflutungsgeschehen ein- bezogen wird. Zweck der Unterschutzstellung ist die Erhal- tung, Entwicklung und Wiederherstellung der Leistungs- und

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Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes der Allerniederung und der darin lebenden Tier- und Pflanzenarten. Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, warum die natürlicherweise zur Allerniederung gehörenden Bereiche, insbesondere die Hohener und Oterser Marsch, vom Schutzgebiet ausge- klammert werden. Mit der Verordnung wird zudem das Ziel verfolgt, das artenreiche Grünland zu sichern und zu ent- wickeln. Dies sollte auch die Bereiche umfassen, die bisher nicht als Natura 2000-Gebiet erfasst sind. Eine Sicherung und nachhaltige Entwicklung ist nur als Schutzgebiet zu er- reichen, um sowohl das wertvolle Grünland als auch die wertgebenden und gebietstypischen (Vogel-)Arten zu schüt- zen und eine Vernetzung im gesamten Gebiet herzustellen. Es wird daher eine Gebietserweiterung entsprechend der naturräumlichen Abgrenzung des häufigen Hochwassers ge- fordert und auf die Abgrenzung des gesetzlich festgelegten ÜSG verwiesen. Dazu werden folgende Argumente vorgetra- gen:  Die Abgrenzung des Natura 2000-Gebietes entspricht Die von der UNB vorgenommene Abgrenzung deckt sich mit nicht der Gebietskulisse der Important Bird Area (IBA) der Abgrenzung, die vom Land Niedersachsen bzw. von der zwischen Hohenaverbergen und Luttum. Dem IBA-Ver- Fachbehörde für Naturschutz nach zuvor erfolgter Bewertung zeichnis kommt in den Mitgliedsstaaten der EU eine be- und Abwägung vorgenommen worden ist. Grundsätzlich ist sondere politische Bedeutung zu, da es als Referenz für damit von einer fachlich geeigneten Grenzziehung auszuge- die gemäß der Vogelschutz-Richtlinie (VS-RL) auszuwei- hen. Darin eingeflossen ist die Lage des „IBA-Gebietes“ senden „Besonderen Schutzgebiete“ im Rahmen des Netzwerkes Natura 2000 dient. NABU und Aktion Fisch- Demgegenüber sind die Flächen südlich Hohenaverbergen otterschutz sehen die Abgrenzung des Vogelschutzge- bis einschließlich Oterser Polder schon in einer 1990 vorge- bietes als nicht ausreichend an und bezweifeln die nommen Einschätzung (Karte der landesweit bedeutsamen Rechtmäßigkeit der Umsetzung des Art. 4 der VS-RL, da Biotope) nicht als landesweit bedeutsam dargestellt worden. gerade die wertgebenden Vogelarten wie nordische Schwäne und Gänsearten in den außerhalb des Schutz- Die Nutzung ist hier in der Regel auch deutlich intensiver. gebietes liegenden Teilen rasten und Nahrung suchen. Nicht zuletzt gefördert durch Meliorationsmaßnahmen, die in Hier ist besonders das Gebiet südlich des Drommelbecks diesem Bereich (zwischen Hohenaverbergen und Otersen) im bis westlich an Hohenaverbergen zu nennen, in dem seit Rahmen der Umsetzung des sog. Aller-Leine-Oker-Planes 2016 der Weißstorch vorkommt und das darüber hinaus umgesetzt worden sind. Zu nennen sind insbesondere der als Lebensraum wertbestimmender Gastvögel Bedeutung Bau zweier Schöpfwerke und tiefer Grabensysteme (Holz-

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hat. Dieses Gebiet ist überwiegend von mit Gräben weggraben), die naturschutzfachlich zwar nicht begrüßens- durchzogenem Grünland mit lange überfluteten Senken wert aber als gegeben (Bestandsschutz) hinzunehmen sind. geprägt und sollte im Rahmen der Grünlandsicherung aufgenommen werden. Die in diesen Bereichen gelegenen schutzwürdigen Rest-  Aller und Lehrde bilden ein zusammenhängendes Fließ- flächen sind über § 30 geschützt (siehe oben), so dass eine gewässersystem in engem Funktionsaustausch innerhalb Untergangsgefahr nicht zu befürchten ist. desselben Naturraums. Beide Flussniederungen gehören zu demselben gesetzlich festgelegten ÜSG und waren In den Ackerlagen südlich der Lehrde, im sog. Oterser ursprünglich auf Grund der gleichen Lebensräume und Polder, stellen die noch vorhandenen Hecken unbestritten Arten als gemeinsames FFH-Gebiet vorgeschlagen wor- noch schützenwerte Elemente der Landschaft dar. Nach hier den. Das Gebiet südlich Hohenaverbergen „Auf dem Se- vorliegenden Kenntnissen ist aber insbesondere die heimi- gel“ und „Kreckhorst“ bis zur Lehrde in der Abgrenzung sche (landwirtschaftliche) Bevölkerung interessiert, dieses des ÜSG stellt für wertgebende, (streng) geschützte Arten Heckensystem auf Dauer zu erhalten. Da darüber hinaus wie Schafstelze, Weißstorch, Schwarzmilan, und Cha- nach Abschluss dieses Verfahrens mit der Landwirtschaft rakterarten des Offenlandes wie Kiebitz, Feldlerche und eine Agreementregelung nach dem Vorbild der damaligen Wiesenpieper und ebenso für geschützte Biotope einen Lehrde-Unterschutzstellung angestrebt wird, ist eine Unter- wichtigen Lebensraum dar. Zum Schutz dieser Arten gangsgefahr nach derzeitiger Einschätzung ausgeschlossen. sollte das Gebiet in das Schutzgebiet integriert werden.  Es ist unverständlich, warum die besonders ortsbildprä- Entlang der Lehrdebedeichung (Kreckhorst) befinden sich wie gende Heckenlandschaft südlich der Lehrde, die hier si- linksseitig dargestellt möglichweise naturschutzfachlich be- cherlich eine der bedeutendsten Ausprägungen in der deutsame Grünlandflächen. Diese Flächen werden 2016 Allerniederung des Landkreises Verden darstellt, nicht in vegetationskundlich und ornithologisch untersucht. Sollte sich das Schutzgebiet aufgenommen wurde. Dieser Bereich eine Schutzwürdigkeit und -bedürftigkeit herausstellen, ist die erfordert als Brut- und Nahrungshabitat des Rotmilans Durchführung von geeigneten Maßnahmen im Rahmen der von landesweiter Bedeutung einen Schutzstatus. Im Übri- für 2017 geplanten Sicherung der Lehrdeniederung möglich. gen gehören auch die nördlich der Lehrde gelegenen Be- reiche zu seinem Jagdrevier.  Abbaugewässer, einerlei ob stillgelegt oder noch im Ab- Das Abbaugewässer ist Teil einer Kompensationsfläche, die bau befindlich, stellen einen bedeutenden Lebensraum außerhalb des FFH-Gebietes liegt, und somit ausreichend für verschiedene Wasser- und Wiesenvogelarten dar. Das geschützt. Abbaugewässer in Nocke mit der westlich angrenzenden Wiese und Hecke als Lebens- und Nahrungsraum für Weißstorch, Kiebitz, Schnatterente und Graugans sollte daher in das Schutzgebiet aufgenommen werden.  In Zeiten immer intensiverer Landnutzung und schwieri- Eine Vergrößerung des Gebietes wird nicht angestrebt. ger wirtschaftlicher Lage der landwirtschaftlichen Betriebe

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ist eine Sicherung größerer zusammenhängender Grün- landflächen als Entwicklungsflächen und Pufferzone an- grenzend an das derzeitige Schutzgebiet notwendig.  Der LRP gibt einen guten Überblick über die Lage des Inhaltlich siehe Anmerkungen oben. Naturraums der Allerniederung und deren schützenswerte Lebensräume. Schutzwürdig und damit die gesetzlichen Ob der sog. „Verdener Weg“ erfolgreich oder gescheitert ist, Voraussetzungen für ein NSG erfüllend sind die Gebiete ist eine Einschätzung des Einwänders, die hier nicht bewertet Nr. 63 (Aller) und 80 (Lehrde), beide mit Flächen, die über wird. das gegenwärtige Natura 2000-Gebiet hinausgehen. Das Instrument der Sicherung wird vorrangig bei Untergangs- gefahr der zu schützenden Lebensräume und Biotope angewandt. Seit Meldung des Natura 2000-Gebietes an die EU sind viele wertvolle, artenreiche Grünlandflächen durch Intensivierung der Nuzung verloren gegangen. Auf- gabe des Landkreises wäre die rechtzeitige Unterschutz- stellung dieser Bereiche gewesen. Der sogenannte „Ver- dener Weg“, mit Hilfe des Vertragsnaturschutzes die wertvollen Pflanzengesellschaften zu erhalten, hat nur unzureichend zu diesem Ziel geführt, da sich die Entwick- lung der Flächen lediglich auf eine Förderperiode be- schränkt und rechtlich nicht nachhaltig gesichert werden kann. Eine großräumige Sicherung der Allerniederung über das geplante Maß hinaus ist daher nun erforderlich, um die letzten gut erhaltenen Flächen zu sichern und Entwicklungsflächen zu bewahren und zu entwickeln.

Kartendarstellung: Nach den Vorgaben der FFH-Richtlinie (FFH-RL) müssen die Eine Kartendarstellung ist an dieser Stelle nicht erforderlich im Gebiet vorkommenden LRT in einem günstigen Erhal- und nicht sinnvoll, da die Lesbarkeit der Karten verloren geht. tungszustand bleiben bzw. in diesen versetzt werden. Hierfür Richtig ist natürlich, dass umfassende Bestandsaufnahmen ist es notwendig, alle in Art. 1 und 2 § 2 Abs. 3 genannten erforderlich und die Ergebnisse in Karten darzustellen sind. LRT und deren potentielle Entwicklungsflächen in der Karte Ebenso Schutzbereiche wie z.B. § 30 Biotope. Diese Karten darzustellen. Nur so ist langfristig ein Abgleich hinsichtlich der bzw. Untersuchungen sind vorhanden und können bei quantitativen und qualitativen Entwicklung im Vergleich zum Interesse angefordert werden. Gleichzeitig ist mittelfristig eine Status quo möglich. Veröffentlichung auf der Homepage des Landkreises geplant.

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Notwendig wäre zudem die Darstellung der § 30-Biotope, die als naturnahe regelmäßig überschwemmte Bereiche einen charakteristischen Lebensraum in der Niederung darstellen. Die Biotope, auf die teilweise in der textlichen Darstellung verwiesen wird und die dort zum Teil mit Nutzungsauflagen belegt sind, sollten konsequenterweise auch in die Karte aufgenommen werden. Darüber hinaus wäre es sinnvoll, in Zusatzkarten auch die bedeutenden Habitate der in Anhang II und IV der FFH-RL für die Allerniederung wertgebenden Pflanzen- und Tierarten dazustellen und ebenso die in Anhang I der VS-RL im Gebiet vorkommenden Vogelarten.

Ein Flächenabgleich der Karte mit der zugrunde liegenden Basiserfassung hat folgendes ergeben:  Flächen mit LRT: Die mageren Flachlandmähwiesen sind für die Allerniede- Die mageren Flachlandmähwiesen (LRT 6510) der rung von besonderer Bedeutung. Die Überprüfung zeigt, Allerniederung sind tatsächlich von herausragender dass diverse Flächen seit Meldung des FFH-Gebietes in Bedeutung. Ihre Qualität ist zu erhalten, zu verbessern und den Karten nicht dargestellt und sogar möglicherweise sie sind grundsätzlich aus naturschutzfachlicher Sicht an zerstört wurden. Diese Flächen sind in der anliegenden geeigneten Standorten flächenmäßig zu vermehren. Karte als Nr. 5-17 hellblau gekennzeichnet. Zerstörte oder beeinträchtigte Flächen sollten an Ort und Von den durch Basiserfassung festgestellten 256 ha sind Stelle wiederhergestellt und als LRT in den Karten darge- derzeit noch 217 ha vorhanden. In Teilbereichen sind stellt werden (beispielsweise mit gesonderter Schraffur). Flächen verloren gegangen, an anderer Stelle neu Falls dies nicht möglich ist, könnten Gebiete mit bisher entstanden. Insgesamt existiert ein rechnerischer Verlust von LRT-Einzelvorkommen und entwicklungsfähigen, ökolo- heute ca. 39 ha. gisch wertvollen Grünlandflächen zu einem größeren Komplex entwickelt werden (z.B. Ahnebergen, Lehrde- Bei den im Vergleich zur Basiserfassung verlustig mündung, östlich Westen). gegangenen LRT-Flächen wurden die Ursachen, die sich im Für die weiteren LRT, insbesondere den LRT 6430, ist Ergebnis unterschiedlich darstellen, ermittelt. der Status quo aufgrund fehlender Darstellung in den Karten nicht feststellbar und somit ein Abgleich mit der Im Bereich der Halse werden heute große, in der Basiskartierung nicht durchführbar. Basiserfassung noch als LRT 6510 dargestellte Flächen  nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope: geackert. Recherchen hierzu ergaben, dass diese Flächen in Ein Abgleich mit den auf der Landkreisseite eingestellten der Vergangenheit immer wieder mal als Ackerflächen

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Übersichtskarten geschützter Biotope verdeutlicht, dass genutzt wurden und demzufolge auch einer Codierung als diverse Flächen mit geschützten Biotopen im LSG (ohne Ackerfläche bei der LWK vorgenommen wurde. Eine Nutzungsbeschränkungen) oder im NSG mit schwachen zwischenzeitliche Stilllegung im damaligen Bewirtschaftungsauflagen nach § 4 Abs. 2 Nr. 3 liegen. Stilllegungsprogramm hat dazu geführt, dass diese Flächen Diese Flächen sind in der anliegenden Karte als Nr. 27-45 „fälschlicherweise“ als Flachlandmähwiesen dargestellt grün dargestellt. Zu befürchten steht, dass einige dieser wurden. Biotope durch intensive Nutzung zerstört wurden und da- her gerade ein strengerer Schutz für ihre Erhaltung not- Bei anderen heute als Intensivgrünland anzusprechenden wendig wäre. Es wird daher um eine Auflistung der ggf. Flächen konnten die Bewirtschafter durch Nachweise untergegangenen Biotope gebeten und deren Wiederher- glaubhaft versichern, dass die Flächen schon seit stellung und Aufnahme in das NSG gefordert. Jahrzehnten unverändert als Intensivgrünland genutzt  Grünland: wurden. Teilweise konnten die Angaben durch die bereits Das allgemeine Verschlechterungsverbot gilt ab Meldung oben erwähnten Untersuchungen des Landes Niedersachsen des Gebietes an die EU. Der Verlust von Grünlandflächen aus den 1990-iger Jahren untermauert werden. Daher ist in durch Nutzungsintensivierung und Entwässerung stellt diesen Fällen von Falschkartierungen auszugehen. Ebenso eine erhebliche Verschlechterung der Lebensraum- bei 2-3 relativ kleinen Flächen, deren tatsächliche Nutzung bedingungen insbesondere für die nach der VS-RL Hofstelle, Garten oder Gebüsche ist. geschützten Wiesenbrüter dar, die sich negativ auf die Populationsgröße auswirkt. Insgesamt ist eine deutliche Die angesprochenen Flächen liegen sämtlich in einer Aue. Verschlechterung des Grünlandes im Hinblick auf die Auen sind höchstdynamische Systeme. Winter – und Artenzusammensetzung und damit die Artenvielfalt fest- Sommerhochwässer, wechselnde Grundwasserstände, zustellen. Bestandsschutz genießen nur die Nutzungen, Sedimentablagerungen können, wie viele Untersuchungen die vor Ablauf der Umsetzungsfristen am 05.06.1995 für zeigen, innerhalb kurzer Zeiträume erhebliche floristische FFH-Gebiete und am 04.04.1981 für VS-Gebiete aufge- Veränderungen herbeiführen. Auch dadurch sind nommen wurden. Im Einzelnen wurden die in der Karte wahrscheinlich einige „Ungereimtheiten“ bezüglich der als Nr.18-26 rot gekennzeichneten Flächen identifiziert, Darstellungen zu erklären. für die die Prüfung des rechtmäßigen Ackerstatus erfol- gen muss. Sollte sich für diese oder weitere Flächen der Verdacht des rechtswidrigen Grünlandumbruchs bestäti- gen, ist eine Wiederherstellung der Grünlandflächen, die zum Zeitpunkt der Umsetzungsfrist, spätestens jedoch der Meldung vorhanden waren, anzuordnen.  Flächen im öffentlichen Eigentum: In der Verordnung (Art. 1 § 4 Abs. 2 Nr. 4) wird explizit Grundsätzlich sind die Nutzungsauflagen fachlich begründet. auf die Eigentumsverhältnisse innerhalb des Gebietes Öffentliche Flächen sollen allerdings verstärkt für die hingewiesen. In den Informationsveranstaltungen wurde Entwicklung des Gebietes bereitgestellt werden (siehe oben).

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ebenfalls mehrfach auf den Zusammenhang zwischen Naturschutzflächen und Flächeneigentum aufmerksam Einige dieser öffentlichen Flächen liegen inselartig im LSG. gemacht. Generell ist eine Differenzierung von Nutzungs- Diese Flächen zum NSG zu erklären, macht keinen Sinn. Der auflagen für kommunale und private Flächen im NSG nur Schutz und die Entwicklung sind über das öffentliche bedingt nachvollziehbar. Die Verordnung muss sich viel- Eigentum gesichert. mehr von fachlichen Notwendigkeiten für den Erhalt und die Entwicklung des Grünlandes leiten lassen, nicht von Eigentumsverhältnissen. Irritierend ist in diesem Zusam- menhang, dass einige Flächen des Landkreises, der Stadt Verden und der Gemeinde Dörverden nur mit einer nutzerfreundlichen Auflage belegt wurden. Diese Flächen sind in der Karte als Nr. 46-61 orange markiert. Insofern ist die Argumentation der Verordnung inkonsistent. Ver- wunderlich ist ebenfalls, dass z.B. im Bereich Otersen neben Privatflächen mit strengeren Nutzungsvorgaben einige kleine private Flächen mit schwächeren Auflagen freigestellt wurden. Für ein NSG sollten lediglich die für die grau unterlegten Flächen festgelegten Auflagen gemäß Art. 1 § 4 Abs. 2 Nr. 3 sowie die besonderen Beschränkungen für die LRT gelten. Die Auflagen der kreiseigenen / kommunalen Flä- chen sollten hier harmonisiert Einklang finden. Es wird um LRT 6510: 217 ha Mitteilung gebeten, welchen prozentualen und realen Grau/weiß schraffiert § 4 Abs. 2 Nr.3: 152 ha Anteil die Flächen mit nutzerfreundlichen Auflagen am Grau § 4 Abs. 2 Nr. 4: 681 ha gesamten NSG ausmachen. Vor dem Hintergrund, dass die öffentliche Hand als Flächeneigentümerin die Durch- setzung von Nutzungsbeschränkungen vergleichsweise einfach umsetzen kann und somit die Möglichkeit hat, Potentialflächen für die Entwicklung bedeutsamer Le- bensräume zu sichern, sollten alle öffentlichen Flächen dem strengeren Schutz des NSG unterworfen werden. Dies sollte dann aber auch konsequent umgesetzt wer- den. Naturschutz- An einer bereits im Vorfeld angeregten Erweiterung des Wird für die Sicherung des Natura 2000-Gebietes nicht für beauftragter Schutzgebietes wird festgehalten. Angrenzende schützens- erforderlich erachtet. Gustav Schindler werte Bereiche sollten in die Schutzgebietsausweisung auf-

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genommen werden. NLWKN An mehreren Stellen geht die Abgrenzung zwischen NSG Ist überarbeitet bzw. im Einzelfall unschädlich, da das Biotop und LSG mitten durch ein Kleingewässer oder ein Röhricht. über § 30 geschützt ist. Daher wird dringend empfohlen, die Binnenabgrenzung an- hand von Karten, Luftbildern und Basiserfassung zu über- prüfen und zu überarbeiten.

Nach der Basiserfassung von 2001 sind mehr Flächen als Siehe oben. Die Umwandlungen / Umnutzungen wurden LRT 6510 erfasst worden als in den Karten dargestellt sind. rechtmäßig vorgenommen. In der Karte sind daher die Es sollte geprüft werden, ob die nicht mehr als LRT erfassten bestehenden und künftig zu sichernden LRT 6510 dargestellt. Flächen rechtmäßig in einen anderen Biotoptyp umgewandelt wurden oder ob sie ebenfalls als LRT-Flächen darzustellen sind.

Angrenzend an die Schutzgebietsgrenze befinden sich im Schutz ist über § 30 gesichert. Bereich Otersen zwei nach der Basiserfassung als meso- philes Grünland kartierte Flächen. Aus naturschutzfachlicher Sicht wird deren Einbeziehung in das NSG empfohlen. Stadt Verden Im Bereich westlich der Weserstraße greift die Verordnung in Der B-Plan überlagert das NATURA 2000 Schutzgebiet um das bestehende Gewerbegebiet (B-Plan Nr. 42 IV) ein. Die wenige Meter. Eigentümer dieser Fläche ist das Land Nieder- Abgrenzung des Schutzgebietes ist an den Geltungsbereich sachsen, das diese Fläche für Naturzwecke erworben hat. des B-Planes anzupassen. Insofern steht die Fläche praktisch für eine gewerbliche Nut- zung nicht zur Verfügung. Da der B-Plan in diesem Bereich keine Bebauung vorsieht und damit keine widersprüchlichen Festsetzungen vorhanden sind, ist eine Überlagerung hier unschädlich. Die Verordnung überlagert die im B-Plan Nr. 34 I festgesetzte Die Auffassung der Stadt wird geteilt. Grünfläche sowie die im B-Plan Nr. 30 I festgesetzte öffent- liche Grünfläche – Zweckbestimmung Liegewiese und greift somit einschränkend in bestehende Rechte ein. Hiergegen bestehen Bedenken, die durch die Ausweisung als Erho- lungszone“ vermutlich aufgehoben werden könnten.

In der Karte ist die Grenze insbesondere im Bereich der be- Die Grenze verläuft im angesprochen Bereich nahezu aus- bauten Innenstadt zwischen Allerhafen und Burgberg nicht schließlich entlang der Eigentumsgrenzen zwischen der Bun-

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eindeutig und führt somit ggf. zu Missverständnissen und desrepublik Deutschland (WSA-Verwaltung) und der Stadt Streitigkeiten. Hier geht die Stadt Verden davon aus, dass Verden bzw. privaten Eigentümern. Insofern befinden sich die Zugänge, Bootsanleger, Anpassungen der Ufergestaltung betretbaren und von der Bevölkerung genutzten Flächen (Alleruferpark) wie bisher möglich sind. nahezu vollständig außerhalb des Schutzgebietes. Die ange- sprochen Nutzungen werden darüber hinaus durch die Fest- legung einer „stadtnahen Erholungszone“ grundsätzlich ermöglicht. Die Grenze des Schutzgebietes ist im Verlauf des Allerufer- Eine Beschilderung wird noch vorgenommen. weges in der Örtlichkeit nicht sicher erkennbar. Landwirtschafts- Zum Grenzverlauf des NSG und LSG wird darauf hingewie- Eine Nachvollziehbarkeit ist gegeben. Die Karten werden kammer sen, dass dieser und vor allem die Flächen des Art. 1 § 4 technisch optimiert und dauerhaft auf die Homepage gestellt. Abs. 2 Nr. 3-5 sowie des Art. 2 § 3 Abs. 1 für Landwirte, Bürger und Bedienstete öffentlicher Stellen im Hinblick auf Eine Beschilderung wird noch vorgenommen. die Rechtssicherheit vor Ort nachvollziehbar und eindeutig erkennbar sein müssen.

Vor dem Hintergrund der Bedeutung der Landwirtschaft im Flächen außerhalb des NATURA 2000 Gebietes werden nicht Kreis Verden wird angeregt, dass landwirtschaftlich intensiv in das Schutzgebiet einbezogen. genutzte Flächen außerhalb der Natura 2000-Gebiete mög- lichst auf die Notwendigkeit einer Unterschutzstellung geprüft werden.

Es wird vorgeschlagen, die Karte in weitere Teilkarten mit Siehe oben gängigen Druckformaten zu untergliedern, um die Hand- habung der Verordnung für Flächenbewirtschafter zu verein- fachen. Schutzzweck NABU Kreisverband zu § 2 Abs. 1: Verden und Aktion In Nr. 1 wird empfohlen, den Begriff „Abflussdynamik“ durch Dem Vorschlag wird gefolgt. Fischotterschutz „Gewässerdynamik“ zu ersetzen.

Stadt Verden Der Schutzzweck sollte um folgende Punkte ergänzt werden: Der Schutzzweck wird überarbeitet. Die Erholungsfunktion „8. Natur erleben und Natur beobachten in der Erholungs- und Bedeutung wird deutlicher herausgestellt. zone und entlang dem Alleruferweg in der Stadt Verden“ „9. Bewahrung der Eigenart und Schönheit der historischen

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Kulturlandschaft, insbesondere die Weite der Allerniederung mit offenen Blickbeziehungen auf und über den Flusslauf sowie die Pferdebeweidung vor der Reiterstadt Verden“ Mit der Ergänzung dieses Schutzziels soll die UNB bei der Satzungsanwendung auf die Bewahrung der historischen Kulturlandschaft allgemein verpflichtet werden.

Gemeinde Der Schutzzweck sollte wie folgt ergänzt werden: „8. Natur Siehe oben Dörverden erleben und Natur beobachten in der Erholungszone“ NABU Kreisverband zu § 2 Abs. 3: Verden und Aktion Im Verordnungstext sind die Gesamtflächenanteile aller Das ist nicht erforderlich; im Sinne der Übersichtlichkeit und Fischotterschutz beschriebenen und im Gebiet vorkommenden LRT zum Lesbarkeit soll die Verordnung möglichst kurz gehalten und Zeitpunkt der Basiserfassung und Sicherung sowie deren auf nicht Erforderliches verzichtet werden. Pkt. 1 auch Natur- Erhaltungszustand aufzuführen. schutzbeauftragter Gustav Schindler Es wird gefordert, dass die LRT nicht nur zum Zeitpunkt der siehe oben: NABU-Anmerkung Unterschutzstellung, sondern bereits ab Meldung an die EU (Ergebnis der Basiserfassung) und ebenso weitere sich zu- künftig entwickelnde LRT den vollen Schutz des NSG ge- nießen (analog zu § 4 Abs. 3 Nr. 2).

Es sollten sämtliche im Gebiet vorkommenden Arten des An- nicht erforderlich hangs II und IV und der roten Liste Nds. und Bremen sowie ihre Habitate und Erhaltungsziele (gemäß der Nds. Strategie zum Arten- und Biotopschutz) als Schutzgüter aufgenommen werden (z.B. gestreifter Klee, Wildapfel). NLWKN zu § 2 Abs. 3 Nr. 2: zu a) Der Bitterling sollte ergänzt werden. ist ergänzt

zu b) Die Groppe sollte nicht aufgeführt werden. die Arten werden aufgeführt. Ob es sich beim Lachs aus Beim Lachs gibt es derzeit keine sich selbsterhaltende Po- Besatzmaßnahmen handelt ist wahrscheinlich aber nicht pulation. Alle Nachweise resultieren mit hoher Wahrschein- sicher (siehe autochthoner Nachweis in der Wümme). lichkeit aus Besatzmaßnahmen. Daher sollte diese Art hier ebenfalls nicht aufgeführt werden. Aus fachlicher Sicht ist es ausreichend, in diesem Zusam-

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menhang nur das Fluss- und Meerneunauge als Beispielarten zu berücksichtigen. NLWKN zu § 2 Abs. 3 Nr. 3: zu c) Die Groppe sollte nicht als Erhaltungsziel genannt wer- Die Groppe ist in der Aller und Nebenbächen häufig den. Diese Art ist für schnell fließende, sommerkalte und anzutreffen. sauerstoffreiche Bäche (Bäche in einer höheren Gebietslage oder sommerkühle Tieflandbäche) typisch.

zu f) Es sollte folgende Ergänzung aufgenommen werden: wird umgesetzt „vorwiegend in wasserpflanzenreichen Verlandungsgewäs- sern bzw. Stillgewässern…“.

zu k) Es sollte geprüft werden, ob der Kammmolch tatsäch- Vorkommen unbekannt, die Art wird aus dem lich im geplanten NSG vorkommt. Verordnungstext entfernt

zu l) Statt „in naturnahen Auensystemen in den Niederungen wird umgesetzt größerer Fließgewässer“ sollte es heißen: „im naturnahen Auensystem der Allerniederung“.

Fischereigenossen- zu a) und e) Die Arten Biber und Fischotter sollten gestrichen Der Anregung wird nicht gefolgt. Das Vorkommen von schaft Aller II werden. Beide Arten zeigen in den letzten Jahren deutsch- Fischotter und Biber beschränkt sich derzeit noch auf landweit anwachsende, stabile Populationen. Insofern ist ein Einzeltiere. Stabile Populationen sind nicht vorhanden. Der besonderer Schutz nicht mehr zwingend nötig. Im Gegenteil Fischotter ist zudem wertbestimmende Art. verursachen die Tiere zum Teil sogar große Schäden. NABU Kreisverband zu § 2 Abs. 4 Nr. 3: Verden und Aktion Zusätzlich zu den aufgeführten Arten sollten hier auch die Der Anregung wird teilweise gefolgt: Der Seeadler wird Fischotterschutz weiteren im Gebiet festgestellten Arten des Anhangs I der aufgrund seiner besonderen Bedeutung aufgenommen. Die VS-RL namentlich genannt werden: Rohrweihe (B), Seeadler anderen Arten werden durch die Verordnung ausreichend (NG), Flussseeschwalbe (NG), Eisvogel (B), Schwarzspecht geschützt, auch wenn sie nicht explizit genannt sind. (B), Neuntöter (B) und Kornweihe (G). Zu den sonstigen cha- rakteristischen (maßgeblichen) Arten gehören auch die drei Gänsearten Grau-, Saat- und Blässgans, die im Winter als Gastvögel in der Allerniederung rasten und Nahrung suchen, und ebenso wie die Silber-, Lach- und Sturmmöwe in teil- weise erheblichen Abundanzen vorkommen, so dass eine

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Nennung dieser Arten ebenfalls sinnvoll erscheint. Die in der Alleraue auftretenden Arten der Roten Liste Nds. und Bre- mens, insbesondere Flussuferläufer (NG,B?), Rebhuhn (B), Rauchschwalbe (NG), Feldschwirl (B), Bluthänfling (B), Wachtel (B) und Wasserralle (B), sollten ebenfalls genannt werden, da auch der Landkreis Verden für den Erhalt und die Entwicklung dieser Arten Verantwortung trägt. Verbote NABU Kreisverband zu § 3 Abs. 1: Verden und Aktion Die Regelung sollte um den Passus „…auch soweit diese von Nicht erforderlich, Wirkungen von außen sind durch das Fischotterschutz außerhalb in das NSG hinein wirken“ ergänzt werden. Verbot § 3 Abs. 1 erfasst. Stadt Verden zu § 3 Abs. 2: Das Betreten nur auf den öffentlichen befestigen Wegen ist aus Sicht der Stadt Verden nicht ausreichend. Sie hat daher ein Wegekonzept erarbeitet. Das Betreten sollte auf den hie- rin dargestellten Wegen zugelassen sein. Die von der Stadt Verden vorgeschlagenen und zurzeit noch nicht vorhandenen Wege sollten ebenfalls zugelassen werden, z.B. durch Auf- nahme in die Satzung als Ausnahme oder Befreiung.

Insbesondere werden folgende Wegeführungen genannt: Die Darstellung dieses Weges ist derzeit nicht möglich, da  In der Karte sind bisher nur im Bereich Maulohe Wege der Eigentümer der in Anspruch zu nehmenden Fläche seine eingezeichnet. Hier fehlt die von der Stadt Verden als Zustimmung zur Nutzung als Weg verweigert. Sobald die erforderlich angesehene Anbindung an den Bereich der eigentumsrechtlichen Voraussetzungen vorliegen, kann über Hafenanlage Höltenwerder. eine Befreiungsregelung der Weg hergestellt werden.

 Es wird angeregt, die barrierefreie Wegespange Aller- Der Anregung wird gefolgt straße zur Weserstraße mit aufzunehmen. Da diese am äußersten Rand der Grünlandfläche innerhalb der ge- planten Hundeauslauffläche liegt, gehen hiervon keine negativen Wirkungen für das Schutzgebiet aus. Der Weg ist ein Teilabschnitt des geplanten Alleruferweges, wel- cher eine Anbindung an den Bürgerpark sein soll. Die Zustimmung der Landes Niedersachsen liegt vor.

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 Der Weg gegenüber dem Bollwerk auf dem ca. 200 m Das Betreten der Deiche wird seitens der Naturschutzbe- langen stadteigenen Teilstück und die Wege auf den Dei- hörde toleriert bzw. freigestellt. Eine Darstellung in den Kar- chen sollten mit in die Karte aufgenommen werden. Dies ten ist nicht möglich, da die Deiche in Verbands- und Privat- erhöht die Akzeptanz für das Betretungsverbot für die eigentum stehen. Ob von dieser Seite eine Erlaubnis zum angrenzenden Allerwiesen. Betreten erteilt wird, ist unklar. Sofern von der Stadt Verden die Ausweisung eines Wanderweges gewünscht wird, hat diese die entsprechen Erlaubnisse einzuholen. Die Allerinsel soll aus ornithologischen Gründen von Störun- gen freigehalten werden. Beobachtungen zeigen, dass ge- rade hier in der Vergangenheit Störungen durch Nutzer auf- getreten sind. Möglichkeiten zur Erholung und zum Erleben an der Aller befinden sich grundsätzlich eher auf der gegen- überliegenden Seite der Aller, die als Erholungszone darge- stellt und entwickelt werden soll. Diese Zone kann zukünftig – sofern die Stadt Verden diesbezüglich plant- für die Erho- lungseignung optimiert werden. Im Bereich des Grundstückes der Stadt Verden kann auf der Allerinsel der vorhandene Weg weiter betreten werden, so- fern die Stadt durch Beschilderung, Zäunung und oder an- dere Maßnahmen sicherstellt, dass von hier aus kein Zugang zur gesamten Allerinsel erfolgen kann.

 In der Begründung zur Verordnung sollte die Fortführung Anregung wird aufgenommen. der Wegetrasse an der Aller nach Osten ermöglicht wer- den, sobald die Zustimmung der Eigentümer vorliegt.

 Folgerichtig soll der vorhandene Wirtschaftsweg hinter nicht erforderlich, der Weg kann wie die anderen Wirt- der Bebauung Alte Eitzer Straße als Teil dieser geplanten schaftswege innerhalb des Schutzgebietes genutzt werden. Verlängerung bereits in die Karte aufgenommen werden. Die Darstellung sämtlicher Wege führt zur Unlesbarkeit der Dieser Weg ist über zwei Stichwege öffentlich zugänglich. Karte. Zukünftige Änderungen im Wegesystem wären eben- falls nicht darstellbar. Stabsstelle Planung Satz 3 sollte entfallen und gleichzeitig Satz 1 wie folgt Satz 3 wird gestrichen. Der Zusatz bzgl. der Sperrung der umformuliert werden: „… darf das NSG auf Wegen, soweit Wege wird nicht in die Verordnung aufgenommen, ein diese nicht durch Kennzeichnung vor Ort gesperrt sind, Hinweis auf mögliche Einschränkungen des Betretensrechts betreten oder auf sonstige Weise aufgesucht werden…“ erfolgt jedoch in der Begründung. (Begründung muss noch

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angepasst werden) Zum besseren Verständnis, dass das bestehende Radwege- netz weiterhin ohne Einschränkungen nutzbar bleibt, sollte Die Nutzung der Radwege wird nicht eingeschränkt, der Aller- das ausgeschilderte Radwegenetz in die Karte aufgenommen Radweg wird in der Karte dargestellt. werden.

Fachdienst 66 Der Aller-Radweg, der u.a. die Aller mittels einer Fähre Die Nutzung der Radwege wird nicht eingeschränkt, der Aller- kreuzt, ist in den Karten nicht dargestellt. Der Radfahrverkehr Radweg wird in der Karte dargestellt muss aber weiter möglich sein und der Bestand der Aller- Fähre darf nicht gefährdet werden.

Fachdienst 80 Eine klare Ausweisung von nutzbaren Wegen ermöglicht eine Die Darstellung sämtlicher Wege führt zur Unlesbarkeit der Kanalisierung und Steuerung der Nutzung durch Einwohner Karte und schafft eher weniger Klarheit. und touristische Gäste. Dies gilt sowohl für Fuß- als auch für Radwege.

Stedorfer Evtl. angedachte Spazierwege auf Deichen würden mit den Wege werden nicht dargestellt. Siehe hierzu auch die Deichverband Regeln des Nds. Deichgesetzes und der Verbandssatzung Anmerkungen zur Stellungnahme der Stadt Verden. kollidieren und Fragen hinsichtlich der Verkehrssicherungs- pflicht aufwerfen. Diese Probleme wären im Vorfeld zu klären. Stadt Verden zu § 3 Abs. 3 Nr. 1: Die ganzjährige Anleinpflicht für Hunde mit Ausnahme der In der dargestellten Erholungszone und in der Hundefreilauf- Brut- und Setzzeit für den Bereich zwischen der Hafenanlage zone wird keine Anleinpflicht verordnet; im Außenbereich Höltenwerder und dem Aussichtspunkt in Eitze wird abge- (Höltenwerder) gelten allerdings die Reglungen zur Brut- und lehnt. Setzzeit. Auf der nördlich des Hundeauslaufbereiches gele- genen landeseigenen Fläche gilt insbesondere aus ornitholo- gischen Gründen (Bedeutung als Brut- und Rastfläche) ein ganzjähriges Anleingebot. Die Fläche, zudem vegetationskundlich eine der wertvollsten und empfindlichsten im Schutzgebiet, wurde mit dem Ziel umfangreicher Sicherungs- und Entwicklungsmaßnahmen vor einigen Jahren vom Land Niedersachsen erworben. Darüber hinaus sollen die bestehenden Defizite mit dem Ziel der Her- stellung des vollständigen ökologischen Potenzials abgebaut werden (nähere Information hierzu finden sich auch im

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Erläuterungsbericht). Für den Bereich zwischen Eisenbahn und Eitzer Aussichts- punkt ist ebenfalls vornehmlich aus avifaunistischen Gründen ein Anleingebot vorgesehen, wobei hier die Herstellung eines (derzeit noch nicht vorhandenen) Weges durch die Stadt Verden mit dem Ziel für die Bevölkerung die Naherholungs- situation zu verbessern, ausdrücklich begrüßt wird.

Stellv. Naturschutz- Hunden sollte man erlauben, im Gewässer unangeleint zu Das Baden in der Aller (auch das von Hunden) wird durch die beauftragter schwimmen, da von einem schwimmenden Hund kaum eine NSG-VO unter Beachtung des § 4 Abs. 15 und 16 freigestellt. Hans-Jürgen Maaß Gefahr für Wasservögel ausgehen kann. Außerdem bringt man evtl. Hundebesitzer zusätzlich gegen sich auf (sh. Maulohe). Bundesamt für zu § 3 Abs. 3 Nr. 4: Infrastruktur, Mit dieser Regelung wird eine Flugverbotszone bzw. ein rechtliche Prüfung erfolgt noch Umweltschutz und Gebiet mit Flugbeschränkungen ausgewiesen; dies darf gem. Dienstleistungen der § 17 LuftVO jedoch nur das BMVI. Bundeswehr Ferner ist zu beachten, dass die Regelungen nicht allen Luftfahrern durch die Verordnung selbst zur Kenntnis gebracht werden.

Stadt Verden Die Flugverbotszone umfasst auch die Altstadt mit Allerpark Die Anregung wird aufgenommen. bis Wall – Eitzer Straße – Bremer Straße. Es wird gefordert, von diesem Verbot die bebauten Ortslagen auszunehmen, da diese für die Erhaltung der Schutzziele nicht relevant sind.

Die Kläranlage grenzt direkt an das geplante NSG an. Zum Die Anregung wird aufgenommen. Zwecke der Durchführung von Luftaufnahmen kann es erfor- derlich sein, z.B. Drohnen über dem Gelände fliegen zu las- sen. Die Kläranlage ist daher ebenfalls aus der 300 m-Zone auszunehmen. Sollte diesem Einwand widersprochen wer- den, so sind zumindest jahreszeitliche Fenster auszuweisen, in denen vorbenannte Nutzung möglich ist.

Landvolk Es wird eine Ausnahme für den Fall angeregt, dass im Rah- Die Anregung wird aufgenommen.

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men der Grasernte Drohnen zur Vergrämung von jungem Rehwild zum Einsatz kommen sollen.

NABU Kreisverband Entsprechend der Musterverordnung des NLWKN sollte ein Die 300 m Regelung erscheint ausreichend. Verden und Aktion Abstand von 500 m eingehalten werden. Fischotterschutz NLWKN: Es wird empfohlen, den Umgebungsschutz in den Erläute- Die Begründung wird entsprechend ergänzt. rungen näher zu begründen (z.B. erforderlich zum Schutz des Rotmilans…“). Stadt Verden zu § 3 Abs. 3 Nr. 5: Organisierte Veranstaltungen sollten im Allerpark, welcher Die Veranstaltungen befinden sich außerhalb des zwar außerhalb des NSG liegt, aber unmittelbar angrenzt, Schutzgebietes und sind insoweit freigestellt. allgemein zugelassen und von den Verboten ausgenommen Artenschutzrechtliche Aspekte sind unabhängig von dieser werden. Dies gilt insbesondere für den geplanten Veranstal- Verordnung zu beachten (Beispiel: Problemfeld tungsplatz im dritten Bauabschnitt im Bereich des heutigen Weißstorchbrut-Feuerwerk). Parkplatzes westlich der Kaufhalle. Landvolk zu § 3 Abs. 3 Nr. 7 und § 4 Abs. 2 Nr. 6: Da eine Neuanlage von Drainagen und Gräben zukünftig nur Aufgrund des immensen, nicht zu leistenden Aufwandes kann noch eingeschränkt zulässig sein wird, sollte zeitnah eine der Anregung nicht gefolgt werden. Bestandsaufnahme der funktionsfähigen Drainagen und Gräben vorgenommen werden. Landvolk zu § 3 Abs. 3 Nr. 8: Das Verbot sollte in einen Erlaubnisvorbehalt umgewandelt Zurzeit zählt der Anbau von gentechnisch veränderten werden. Auch wenn heute der Anbau gentechnisch verän- Pflanzen nicht zur ordnungsgemäßen typischen derter Pflanzen von den Landwirten abgelehnt wird, kann sich Landwirtschaft. Sollte sich das ändern, kann dem Verbot ggf. dieses in den kommenden Jahren aufgrund sich ändernder durch Befreiungen begegnet werden. Der Anregung wird wirtschaftlicher Rahmenbedingungen bzw. aus phytosanitä- daher nicht gefolgt. ren Gründen grundlegend ändern. In diesem Fall wären die in diesem Gebiet wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe durch ein Verbot benachteiligt. NLWKN zu § 3 Abs. 3 Nr. 11: Das Verbot, Feldraine nicht zu bewirtschaften, wird ausdrück- Die vorhandene Formulierung erscheint im Hinblick auf eine lich begrüßt. Allerdings sollte geprüft werden, ob die Anlage im Vergleich zu heute verbesserte naturschutzfachliche von Blühstreifen zugelassen werden sollte. Naturschutzfach- Bewirtschaftung derartiger Randstreifen ausreichend. Mit lich ist es sinnvoller, der eigendynamischen Entwicklung (ggf. Überregulierungen wächst der Widerstand, die Randstreifen

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mit Unterstützung einer Pflegemahd) Vorrang zu geben, da im Sinne des Naturschutzes zu nutzen. Im Einzelfall kann aus sich dadurch naturnähere Biotoptypen einstellen werden. eigentumsrechtlichen Gründen von dieser Regelung im Rahmen einer Befreiung abgewichen werden. NABU Kreisverband Die Regelung sollte wie folgt ergänzt werden: „Es ist verbo- siehe Vorbemerkung Verden und Aktion ten, Pflanzenbehandlungsmittel jeglicher Art und Düngemittel Fischotterschutz auf Wegeseitenräume aufzubringen. Die Pflegemahd sollte nach der Brut- und Setzzeit erfolgen.“ Insekten sind stark von dem Einsatz von Pflanzenbehand- lungsmitteln betroffen, was sich deutlich auf die Populations- stärke auswirkt und wiederum auf die insektenfressenden Vogelarten ausstrahlt. Die entsprechenden Wegeparzellen sind dauerhaft zu sichern. Vorrangig sollten auf diesen Rand- streifen gebiets- und standorttypische gefährdete Ackerwild- kräuter und deren Gesellschaften entwickelt werden. Das schließt im Einzelfall die Anlage von Blühstreifen aus ge- bietseigenem Wildpflanzensaatgut nicht aus. Eine fachge- rechte Pflege ist sicherzustellen.

Landwirtschafts- Die Problemstellung als Anlass dieser Regelung ist nachvoll- siehe Vorbemerkung kammer ziehbar. Es ist diesbezüglich in Frage zu stellen, ob eine landwirtschaftliche Nutzung der Wegeseitenräume im kom- munalen Eigentum im Geltungsbereich dieser Verordnung tatsächlich eine Rolle spielt bzw. hier ein Regelungsbedarf besteht. Weiterhin ist die Möglichkeit zu berücksichtigen, dass ein öffentlicher Eigentümer der Nutzung im Einzelfall zugestimmt haben kann. Im Hinblick auf die rechtliche Wirk- samkeit bzw. Rechtmäßigkeit dieser Regelung müsste sichergestellt sein, dass dieser eigentumsrechtliche Gegen- stand zwischen Kommune und Eigentümern über eine NSG/LSG-Verordnung regelbar ist.

Landvolk Diese pauschale Regelung ist kritisch zu sehen, da auf mög- siehe oben licherweise bestehende Vertragsverhältnisse zwischen den Flächenbewirtschaftern und Eigentümern keine Rücksicht genommen wird. Daher sollte dieser Punkt entweder präzi-

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siert oder – was als sinnvoller erachtet wird – ersatzlos gestrichen werden. Nds. Landesamt für zu § 3 Abs. 3 Nr. 12: Verbraucherschutz Es wird um Streichung dieser Regelung gebeten. Zur Ab- Der Schutzzweck umfasst den Erhalt und die Entwicklung der und Lebensmittel- wendung erheblicher fischereiwirtschaftlicher Schäden und Allerniederung, seiner Lebensräume und typischen Arten. sicherheit – Dez. zum Schutz der Fischbestände ist es erforderlich, dass auf Der Komoran gehört zum natürlichen Arteninventar und Binnenfischerei Grundlage der Nds. Kormoranverordnung auch zukünftig die unterliegt damit auch dem Schutzzweck. Teichwirtschaften Vergrämung bzw. der Abschuss von Kormoranen möglich sind im Gebiet nicht vorhanden. Sollte sich zukünftig die bleibt. Gesamtsituation ändern bzw. eine andere Beurteilungslage Dass solche Maßnahmen in einem NSG möglich sind, zeigt ergeben, sind Abweichungen von dieser Regelung im sich z.B. im NSG „Dümmerwiesen“. Dort wird der Abschuss Einzelfall durch Befreiung möglich. von Raubwild als erforderlich zum Schutz der Limikolen er- achtet und trotz der möglichen Störungen in einem Vogel- schutzgebiet als zielführende Schutzmaßnahme betrieben. Eine vergleichbare Intention steht auch hinter der Zulassung der Kormoranvergrämung.

Amt für regionale Es wird darum gebeten, einen Ausnahmetatbestand zur siehe oben, Stellungnahme LAVES Landesentwicklung Vergrämung und Abwehr von Kormoranen im Rahmen der Leine- bestehenden gesetzlichen Regelungen zu überdenken.

Stadt Verden Vergrämungsmaßnahmen für Saatkrähen müssen im Stadt- Das Stadtgebiet liegt außerhalb des Schutzgebietes. An der gebiet, z.B. beim Allerspielplatz, weiterhin im Rahmen des bisher ausgeübten Praxis wird damit nichts geändert. nach Artenschutzrecht vorgeschriebenen und praktizierten Verfahrens zugelassen sein. Die bisherige Praxis mit der jährlichen Begehung der Stadt Verden und der UNB hat sich bewährt und berücksichtigt alle Aspekte des Artenschutz- rechtes.

Landwirtschafts- Es wird davon ausgegangen, dass die ordnungsgemäße Die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Bodennutzung ist kammer landwirtschaftliche Bodennutzung von dieser Regelung aus- hiervon ausgenommen. genommen ist. NABU Kreisverband zu § 3 Abs. 3: Verden und Aktion Es sollte ein Art. 2 § 3 Abs. 1 Nr. 20 entsprechendes Verbot Eine Aufnahme dieser Verbote ist nicht erforderlich, da diese Fischotterschutz aufgenommen werden, Freileitungen neu zu bauen. Zudem u. ä. Vorhaben bereits nach § 3 Abs. 1 der NSG-Verordnung

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sollte verboten werden, diese zu ertüchtigen. verboten sind. Stadt Verden zu § 3 Abs. 4: Es wird angeregt, das Verbot auf baugenehmigungspflichtige Die genannten Anlagen werden innerhalb der bebauten Anlagen zu beschränken und vertikale Windrotoren und un- Ortslagen von den Verboten der Verordnung freigestellt. tergeordnete Kleinstanlagen, welche die Vogelwelt nicht be- einträchtigen, nicht auszuschließen. Die Errichtung von Windkraftanlagen auf Kläranlagen, die Der Bau einer Windkraftanlage muss laut Gesetz einer FFH- unmittelbar in der Nähe von Gewässern und damit vielfach Verträglichkeitsprüfung unterworfen werden. Abhängig vom auch in der Nähe von Schutzgebieten gelegen sind, ist Stand Ergebnis kann ggf. eine Befreiung erteilt werden. der Technik. Für die Reinigung des Abwassers ist in hohem Maße Energie erforderlich. Die Produktion von Energie auf der Kläranlage durch Blockheizkraftwerke (Nutzung des Klär- gases) und Produktion von Windkraft hat den Vorteil, dass den Kläranlagen nicht zusätzlich aus überwiegend fossilen Rohstoffen produzierte Energie über Transportleitungen zu- geführt werden muss. Insofern ist es zielführend, die Kläran- lage aus der 1.200 m-Verbotszone auszunehmen.

NABU Kreisverband Windenergie-Anlagen sollten einen Abstand von 1.200 m Die vorgenommene Reglung erscheint ausreichend. Der Bau Verden und Aktion sowohl zu den Grenzen des NSG als auch des LSG einhal- von Windkraftanlagen muss laut Gesetzt einer FFH- Fischotterschutz ten, da hier ebenfalls zusätzlich avifaunistische Belange Verträglichkeitsprüfung unterworfen werden. berührt werden.

Freistellungen Stadt Verden Folgende zukünftige Planungen sind bei der Ausweisung der siehe auch oben: Anregungen der Stadt Verden zu den Schutzgebiete unter Freistellungen oder Befreiungen zu Verboten berücksichtigen:  Fortführung des Alleruferweges von der Allerstraße über Falls die Eigentümer der Flächen diese zukünftig bereit die Weserstraße und den Hafen über den Burgberg nach stellen, kann über eine Befreiung die Herstellung des Weges Eitze erlaubt werden.  Ergänzung der Wegeführung in der Maulohe nach Falls der Eigentümer der Flächen diese zukünftig bereit stellt, Norden zum Verdener Motorbootverein, um eine kann über eine Befreiung die Herstellung des Weges erlaubt fußläufige Verbindung vom Vereinsgelände in die werden. Naturlandschaft oder die Innenstadt herzustellen.  Umsetzung des Rahmenplans zur Entwicklung des Umsetzung kann, falls von den Verboten der Verordnung

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Allerufers (Bau der Allerstufen, Bau des Allerparks, überhaupt erfasst, durch Befreiung ermöglicht werden Verlegung des Schiffsanlegers „Flotte Weser“, Option für ein Gastroschiff)  Anhängen einer Radwegebrücke an die neue Umsetzung kann, falls von den Verboten der Verordnung Eisenbahnbrücke sowie Anschluss des Radweges von überhaupt erfasst, durch Befreiung ermöglicht werden Wahnebergen bis zum Burgberg  Veranstaltung einer Seifenkistenregatta (Hierfür soll der Umsetzung kann durch Befreiung ermöglicht werden Wegeabschnitt gegenüber dem Bollwerk außerhalb der Brut- und Setzzeit als Einstiegsstelle für die Boote dienen.)  Auf der Aller soll muskelbetriebener Wassersport Der Wassersport auf der Aller wird durch die Verordnung weiterhin und uneingeschränkt möglich sein. nicht eingeschränkt. Gemeinde Folgende zukünftige Planungen sind bei der Ausweisung der Dörverden Schutzgebiete unter Freistellungen oder Befreiungen zu berücksichtigen:  Anhängen einer Radwegebrücke an die neue Eisenbahn- Umsetzung kann durch Befreiung ermöglicht werden brücke  Neubau und Anschluss eines Radweges zwischen Umsetzung kann durch Befreiung ermöglicht werden Wahnebergen und Verden Fachdienst 66 Bei Wahnebergen liegt ein kleiner Abschnitt der K14 im NSG. Der Widmungszweck der Straße wird nicht eingeschränkt. Der Widmungszweck der Straße darf nicht eingeschränkt Unterhaltungsmaßnahmen sind freigestellt. werden, d.h. das Befahren muss weiter möglich sein und den Pflichten aus Straßenbaulast und Verkehrssicherung muss nachgekommen werden können. Nur für gravierende Maßnahmen, die über die Unterhaltung hinausgehen (z.B. Änderung Streckenverlauf) dürfte eine Ausnahme von den Verboten der VO erforderlich sein. Nds. Landesbehörde Die Straßenanlagen der B 215 sowie die L 160 liegen an- Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden für Straßenbau und grenzend bzw. inmitten des Schutzgebietes. rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. Verkehr Die Straßenbauverwaltung ist generell von den dargelegten Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende Auflagen des Verordnungsentwurfs innerhalb ihrer Zustän- Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften digkeit und bezogen auf ihren öffentlich-rechtlichen als auch erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. hoheitlichen Auftrag zur Aufrechterhaltung des Betriebes, zur Überwachung, Erhaltung, Unterhaltung und Nutzung der öf- fentlichen Verkehrswege einschließlich Brücken freizustellen.

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Im Hinblick auf eine ordnungsgemäße Unterhaltung und In- standsetzung (UI) der Straßen sind insbesondere folgende Freistellungen erforderlich:  uneingeschränktes Betretensrecht (§ 3 Abs. 2 i.V.m. § 4 Abs. 1 Nr. 1 c)

 uneingeschränkter Einsatz von Drohnen bei z.B. erforder- lichen Verkehrszählungen, Bestandsvermessungen u.ä.

(§ 3 Abs. 3 Nr. 4)

 keine Einschränkungen bei erforderlichen UI-Arbeiten im

Zuge von Straßen inkl. deren Nebenanlagen wie Durch-

lässe oder Entwässerungsgräben usw. (§ 3 Abs. 3 Nr. 7)

 Freistellung von Bohrungen im Zuge von UI-Arbeiten an

bestehenden Straßen oder Bauwerken in unmittelbarer

Umgebung (§ 3 Abs. 3 Nr. 10)

 Zulassung von erforderlicher Vergrämung bei UI-Maßnah- men, z.B. im Zuge von Brückensanierungen u.ä. (§ 3 Abs. 3 Nr. 10)  weitergehende Befugnisse bzgl. Gehölzschnitt und Baum- pflege (sh. Ausführungen zu Art. 1 § 4 Abs. 1 Nr. 4-6)  notwendige UI-Maßnahmen an bestehenden Bauwerken im Zuge von Bundes- und Landesstraßen inkl. erforder- licher Uferbefestigungen im Bereich der Bauwerke Im gleichen Zuge sind vorab genehmigte, durchzuführende Kompensationsmaßnahmen sind im Rahmen des Herstellungs-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen auf durchgeführten Genehmigungsverfahrens verbindlich Kompensationsflächen der nds. Straßenbauverwaltung im festgelegt worden. Insoweit sind sie auch mit der zuständigen Zuständigkeitsbereich des Geschäftsbereichs Verden Naturschutzbehörde abgestimmt und als rechtlich zulässige freizustellen. Maßnahmen zu betrachten(§ 4 Abs. 1 Nr. 3). Stadt Verden Es wird angeregt, die Unterhaltung und Erneuerung beste- Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden hender Entwässerungseinrichtungen der Abwasserentsor- rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. gung von den Verboten freizustellen (Ableitung der Kläran- Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende lage Verden, Ableitungen aus Niederschlagswasserkanal- Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften netz, Einleitstellen aus dem Kanalnetz in die Aller, Leitungen erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. der Druckentwässerung, Abwasserdruckrohrleitungen, Ka- näle des Kanalnetzes der Stadt Verden).

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Stedorfer Deich- Die allgemeine Deichunterhaltung sollte ausdrücklich freige- Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden verband stellt werden. Sie darf nicht in Frage oder unter Vorbehalt rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. Westener Deich- gestellt werden. Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende verband Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften Auf aktuelle und zukünftige Baumaßnahmen zur Verbesse- erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. rung des Hochwasserschutzes wird ausdrücklich hingewie- sen. Diese sollten zugelassen werden, auch wenn Teile des Für Neubaumaßnahmen sind Genehmigungsverfahren nach NSG dabei in Anspruch genommen werden. Bei Verbreite- den gültigen Rechtsvorschriften durchzuführen. Erforderliche rung der Deiche zur binnen liegenden Seite wird beispiels- Befreiungen können im Rahmen dieser Verfahren erteilt weise auch außendeichs ein Arbeitsstreifen von bis zu 10 m werden. beansprucht. Die Neuausweisung der Schutzgebiete darf bereits (unter Berücksichtigung naturschutzfachlicher Grundsätzlich wird der Bedarf „Deicherneuerung“ zur Belange) geplante notwendige Deichbaumaßnahmen nicht Wiederherstellung der Deichsicherheit anerkannt. zusätzlich erschweren.

Es sollte auf Regeln im bestehenden Überschwemmungs- Der Hochwasserschutz wird durch die Verordnung nicht gebiet (ÜSG) eingegangen werden. Im Verordnungsentwurf eingeschränkt. Erforderliche Maßnahmen sind abzustimmen fehlt ein Hinweis darauf. dass die zukünftigen Schutzgebiete und können im Rahmen einer Befreiungsregelung erlaubt bereits gesetzlich verordnetes ÜSG sind, in denen Regeln zur werden. Sicherung des schadlosen Hochwasserabflusses gelten. Zu Konflikten zwischen Naturschutz und Hochwasserschutz kann es kommen, wenn Bewuchs entfernt werden muss, um den abflusswirksamen Talbereich für den schadlosen Hoch- wasserabfluss frei zu halten. Aus Hochwasserschutzgründen notwenige Rodungen oder Rückschnitte müssen zulässig sein. Die Hürde für die Begründung solcher Eingriffe darf nicht zu hoch sein, denn der objektive Nachweis höherer Wasserstände durch abflusshindernden Bewuchs ist nur mit computergestützten Modellberechnungen möglich. Diese sind aufwändig und teuer. Der Deichverband hat keine Zuständig- keiten im ÜSG. Deshalb darf es nicht soweit kommen, dass der Verband aufwändige Nachberechnungen in Auftrag geben muss, wenn zu befürchten ist, zunehmende Verbu- schung im ÜSG könnte höhere Hochwasserstände bewirken, für die die Deiche nicht ausreichen. Dachverband Aller Die hoheitliche Aufgabe, u.a. den Wasserabfluss an den Die ordnungsgemäße Gewässerunterhaltung an und in

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Böhme Gewässern zu sichern, darf nicht eingeschränkt werden. Die Gewässern 2. und 3. Ordnung ist nach den Grundsätzen des (für UHV Gohbach Gewässer sind vor Eintragungen jeglicher Art zu schützen WHG, des NWG und des BNatSchG unter Berücksichtigung und UVH Lehrde) und der Wasserabfluss ist jederzeit zu gewährleisten. des Schutzzweckes und der Erhaltungsziele freigestellt.

Ein Randstreifen von 5 m am Gewässer II. Ordnung ist zur Unterhaltung freizuhalten. Dies ist auch bei Kompensationen (Bäume pflanzen etc.) zu beachten, die am, im oder in der Nähe des Gewässers stattfinden sollen. WaBo Staustufe Eine ordnungsgemäße Gewässer- und Wegeunterhaltung Die ordnungsgemäße Gewässerunterhaltung an und in Langwedel muss weiterhin gewährleistet sein. Hierzu zählt auch der jähr- Gewässern 2. und 3. Ordnung ist nach den Grundsätzen des UHV Rechter liche Heckenschnitt an den Verbandswegen und die Unter- WHG, des NWG und des BNatSchG unter Berücksichtigung Weserverband haltung der Wegeseitenräume. des Schutzzweckes und der Erhaltungsziele freigestellt. Das Befahren der Alten Aller mit dem Mähboot zu Unterhal- tungsmaßnahmen muss auch weiter möglich sein. Deutsche Telekom Es muss sichergestellt sein, dass Unterhaltungs- und Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden Technik GmbH Erweiterungsmaßnahmen der Telekom an ihrem rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. Telekommunikationsnetz jederzeit ohne besondere Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende Ausnahmegenehmigung oder Befreiung möglich sind. Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften Die Telekom ist berechtigt, die Verkehrswege für ihre Tele- erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. kommunikationslinien uneingeschränkt zu benutzen. Avacon AG Der räumliche Geltungsbereich des NSG wird von vier Ver- Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden sorgungsanlagen berührt (Karten liegen vor). Die Breite der rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. Freileitungsschutzbereiche beträgt bis zu 50 m. Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende Um notwendige Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften ausführen zu können, muss jederzeit der ungehinderte Zu- erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. gang, auch mit schwerem Gerät wie z.B. LKW, Bagger oder Kran, zu den Anlagen möglich sein. Dazu gehören das Be- fahren der Zuwegungen und das Betreten des Gebietes. Zweige und Äste, die den Leiterseilen entgegen wachsen, werden nach vorheriger Ankündigung in der Hiebsperiode zurückgeschnitten, um die Sicherheitsabstände zu gewähr- leisten und somit Personen- und Sachschäden ausschließen zu können. Deshalb wird darum gebeten, innerhalb der Lei- tungsschutzbereiche keine hochwüchsigen Bäume anzu- pflanzen und bei Anpflanzungen an den Schutzbereichsgren-

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zen darauf zu achten, dass die Baumkrone nicht in den Schutzbereich der Leitung hineinwachsen kann. TenneT Durch den räumlichen Geltungsbereich der Schutzgebiete Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden verlaufen eine bestehende Versorgungsanlage des Unter- rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. nehmens sowie eine Variante der geplanten Leitung Stade- Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende Landesbergen, deren räumliche und technische Ausführung Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften noch Gegenstand des bevorstehenden Raumordnungsver- erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. fahrens sein wird. Es wird davon ausgegangen, dass neu zu errichtende Anlagen nach Abstimmung und Durchführung einer Umweltverträglichkeitsstudie zu genehmigen sind. Die Breite der Freileitungsschutzbereiche beträgt max. 80 m. Um notwendige Wartungsarbeiten ausführen zu können, muss jederzeit der ungehinderte Zugang zu den Anlagen möglich sein. Dazu gehören das Befahren der Zuwegungen und das Betreten der Gebiete zur Ausführung von Wartungs- arbeiten oder in Störfällen. Um die Sicherheitsabstände zu gewährleisten, werden Zweige und Äste, die den Leiterseilen entgegen wachsen, nach vorheriger Ankündigung in der Hiebsperiode zurückge- schnitten. Deshalb wird darum gebeten, innerhalb der Lei- tungsschutzbereiche keine hochwüchsigen Bäume anzu- pflanzen. Aufschüttungen, Dämme, Erdwälle oder Zwischen- lagerungen (Mutterboden) dürfen nur bis zu der zugelasse- nen Niveauhöhe vorgenommen werden, da anderenfalls Lebensgefahr besteht. Gasunie Innerhalb der künftigen Schutzgebiete verlaufen drei Erdgas- Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden transportleitungen mit Begleitkabel (Karten liegen vor). Die rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. Schutzstreifen betragen 8-12 m. Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende Im Schutzstreifenbereich bestehen ein grundsätzliches Bau- Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften verbot und ein Verbot sonstiger leitungsgefährdender Maß- erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. nahmen. Bereits bei Arbeiten im Näherungsbereich der Leitungen ist der zuständige Leitungsbetrieb zu informieren. Es muss gewährleistet sein, dass der Schutzstreifen der Gasleitungen und die Stationen zur Vornahme von Über- wachungs- und Unterhaltungsmaßnahmen sowie Instand-

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setzungsarbeiten jederzeit uneingeschränkt zugänglich sind, z.B. mit Baufahrzeugen. Außerdem sind die Schutzstreifen von Bäumen, Sträuchern und anderen tiefwurzelnden Pflan- zen freizuhalten. Solche im Schutzsteifen wildwachsende Pflanzen müssen entfernt werden dürfen. Es wird daher vor- geschlagen, die mit der ordnungsgemäßen Überwachung, Unterhaltung und Gewährleistung der technischen Sicherheit der Erdgastransportleitung zusammenhängenden Maßnah- men gemäß der Verordnung von den Verboten auszuneh- men. Um weitere Beteiligung im Verfahren wird gebeten. Erdgas Münster Im Bereich der künftigen Schutzgebiete verläuft eine Gas- Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden hochdruckleitung. Der Bau neuer Anlagen ist derzeit nicht rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. geplant. Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende Die Gashochdruckleitung ist durch beschränkte persönliche Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften Dienstbarkeiten rechtlich gesichert und in einem 10 m breiten erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. Schutzstreifen verlegt. Innerhalb des Schutzstreifens sind die Errichtung von Gebäuden sowie leitungsgefährdende Einwir- kungen untersagt. Die Möglichkeit der Durchführung von Wartungs- und Unter- haltungsmaßnahmen muss gewährleistet sein. Hierzu gehört insbesondere das Freihalten der Leitungstrasse von Bäumen und tiefwurzelnden Sträuchern. Es wird davon ausgegangen, dass vorgenannte Maßnahmen unter die Regelung des Art. 1 § 4 Abs. 1 Nr. 13 der Verordnung fallen. In Bezug auf etwaige naturschutzfachliche Arbeiten oder Maßnahmen im Leitungsbereich wird darauf hingewiesen, dass der Betriebsführer mindestens eine Woche vor Beginn der Arbeiten zu benachrichtigen ist. Um weitere Beteiligung im Verfahren wird gebeten. Deutsche Bahn AG Das Schutzgebiet umfasst gewidmetes Bahnbetriebsgelände. Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden Die DB AG unterliegt hinsichtlich ihrer Betriebsanlagen weder rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. der Gesetzgebungskompetenz noch der Verwaltungshoheit Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende der Länder (Artikel 73, 87e GG). Mithin können der DB AG im Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften Rahmen einer Verordnung nach Landesrecht keine Auflagen erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen.

31 oder Beschränkungen auferlegt werden. Zudem würde durch die Ausweisung eines Naturschutzgebietes die bestim- Der Widmungszweck sowie die bestimmungsgemäße mungsgemäße Nutzung der Bahnanlagen eingeschränkt Nutzung der Bahnanlagen wird nicht eingeschränkt werden. Aus diesen Gründen wird einer Überplanung der betroffenen Bahnanlagen nicht zugestimmt.

Nach § 4 Allg. Eisenbahngesetz (AEG) sind die Eisenbahnen verpflichtet, ihren Betrieb sicher zu führen und die Infrastruk- tur, Fahrzeuge und Zubehör sicher zu bauen und in einem betriebssicheren Zustand zu halten. Es müssen Überwa- chungsaufgaben wahrgenommen und Unterhaltungsarbeiten durchgeführt werden. Da nicht alle Bahnanlagen über öffent- liche Wege und Straßen zu erreichen sind, ist es u. U. not- wendig, Geländeflächen, die unter Naturschutz gestellt wer- den sollen, auch außerhalb von Wegen usw. mit Kraftfahr- zeugen zu befahren. Diese Fahrten müssen generell zuge- lassen sein und zwar ohne dass Erlaubnisvorbehalte oder Befreiungen erforderlich werden.

Insbesondere wird auf folgendes hingewiesen:  Der Transport von Gefahrgütern (wassergefährdender Stoffe und auch radioaktiven Materials) kann nicht aus- geschlossen werden.  Auf dem gewidmeten Bahngelände befinden sich Anlagen der DB Netz AG. Um die Betriebssicherheit der Eisen- bahninfrastruktur zu gewährleisten, ist es erforderlich, auch Änderungen an diesen Anlagen vornehmen zu kön- nen. Soweit dies in Einklang mit den gültigen Richtlinien der DB AG und des Eisenbahnbundesamtes zu bringen ist, ist die DB Netz AG bestrebt, Baustoffe, die den Be- langen des Schutzgebietes entgegen stehen, nicht zu verwenden bzw. die RiStWag beim Erweitern, Ändern und Erneuern der Bahnanlagen zu beachten.  Kosten für eventuelle Schutzmaßnahmen sind durch den Träger der öffentlichen Hand zu tragen. Es wird auf z.B. teerölgetränkte Holzschwellen, Schmierstoffe für beweg-

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liche Teile an Bahnanlagen, Korrosionsschutzanstriche, geringe Mengen an Öltropfverlusten von Motoren, Getrie- ben und Achsen etc., Kühlwasseraustritt bei unvorherge- sehenen Störungen an Dieselmotoren oder Oberflächen- wasserableitungen usw. hingewiesen.  Die DB AG verwendet zur Aufrechterhaltung eines siche- ren Eisenbahnbetriebes ausschließlich Pflanzenschutz- mittel, für die nach Pflanzenschutz-Anwendungsverord- nung keine Anwendungsbeschränkungen in Wasser- oder Heilquellenschutzgebieten bestehen. Die speziell für den Anwendungsbereich „Gleisanlagen“ zugelassenen Pflan- zenschutzmittel werden ausschließlich im Gleisbereich eingesetzt. In Wasserschutzgebietszone I und im Abstand von ca. 20 m zu dieser Zone bringt die DB keine Herbi- zide aus.

Aus den o.g. Gründen sollte die Grenze der Schutzgebiets- zonen in mindestens 20 m Abstand zur Grundstücksgrenze der DB AG festgesetzt werden. Andernfalls ist auf die spezi- ellen Belange der Eisenbahn mit folgendem Hinweis in der Schutzgebietsverordnung einzugehen: „Die vorhandenen Betriebsanlagen der Deutschen Bahn AG i.S.d. Allgemeinen Eisenbahngesetzes, Änderungen der Bahnanlagen, der Eisenbahnbetrieb und Instandhaltungs- maßnahmen zur Aufrechterhaltung eines sicheren Eisen- bahnbetriebes bleiben von den ausschließlich durch die vor- liegende Rechtsverordnung festgelegten Bestimmungen (Ver- und Gebote, Duldungs- und Handlungspflichten, …) unberührt. Der Transport von Gefahrgut auf der Bahnstrecke und beispielsweise der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, für die nach Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung keine An- wendungsbeschränkungen in Wasser- und Heilquellen- schutzgebieten bestehen, zur Instandhaltung der Bahnanla- gen sind zulässig.“

Darüber hinaus verläuft die 110-kV-Bahnstromleitung Nr. 527

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Wunstorf – Rotenburg durch das Schutzgebiet. Auch hierfür muss die Überwachung und Unterhaltung möglich sein, ohne dass Ausnahmegenehmigungen oder Befreiungen erforderlich werden. Der Schutzstreifenbereich (in der Regel ca. 19 m rechts und links der Trassenachse, in Waldgebieten 30m) der Bahnstromleitung unterliegt aus Sicherheitsgründen u.a. einer Aufwuchsbeschränkung. Dies bedeutet, dass auch künftig Bäume und Sträucher gestutzt bzw. gefällt werden müssen um jederzeit einen sicheren Energietransport zu gewährleisten. Bei einer Neuanpflanzung sowie bei der Ausweisung der Schutzgebiete ist dies zu berücksichtigen.

Um weitere Beteiligung im Verfahren wird ausdrücklich gebeten. NLWKN (auch als zu § 4 Abs. 1: TÖB für die landes- Da landeseigene Naturschutzflächen einbezogen werden Die Anregung wird berücksichtigt. Maßnahmen zum Schutz, eigenen Flächen) sollen, sollten auf diesen Flächen Maßnahmen zur Pflege zur Pflege und Entwicklung sowie Untersuchung auf und Entwicklung sowie die hierfür erforderlichen Untersu- landeseigenen Flächen sind nach Anzeige bei der chungen von den Regelungen des § 3 allgemein freigestellt zuständigen Behörde freigestellt (§ 4 Abs. 1 Nr. 4 neu). werden. Stadt Verden: zu § 4 Abs. 1 Nr. 2: Nach Vorlage eines Pflege- und Entwicklungsplanes muss Nach Fertigstellung des PEP kann für die genannten Arbeiten die Wahrnehmung der Verkehrssicherungspflicht und Umset- durch die Stadt auf eine Anzeigepflicht verzichtet werden, zung der abgestimmten Gehölzpflege im Allerpark und ent- sofern von den Regelungen des PEP nicht abgewichen wird. lang des Alleruferweges auf den städtischen Flächen inner- halb des Schutzgebietes in alleiniger Zuständigkeit der Stadt liegen. Unnötige Bürokratie zwischen Landkreis und Stadt sollte vermieden werden. Anlagen der Wasserableitung – insbesondere der Ablauflei- tung von der Kläranlage zur Aller – sind wichtige Anlagen zur Aufrechterhaltung des Wasserabflusses und bei der Kläran- lage zur Ermöglichung der ordnungsgemäßen Reinigung des Abwassers. Es ist daher stets zu ermöglichen, die Anlagen im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht und der Erhaltung der

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Betriebsfähigkeit baulich zu sichern und zu unterhalten. Für die ordnungsgemäße Umsetzung der gesetzlichen Anforde- rungen für Umwelt- und Gewässerschutz sollte auf eine An- zeigepflicht verzichtet werden. Sofern diese Vereinfachung nicht umgesetzt wird, ist die Anzeigepflicht für vorbenannte Anlagen zu verkürzen und sollte zwei Wochen nicht über- schreiten.

Nds. Landesbehörde Die Wahrnehmung der Verkehrssicherungspflichten auf den Die Wahrnehmung der Verkehrssicherungspflichten wird für Straßenbau und betroffenen Bundes- und Landesstraßen erfolgt hoheitlich nicht eingeschränkt. Im Falle einer gegenwärtigen erhebli- Verkehr durch die hierfür zuständige Behörde in Eigenverantwortung. chen Gefahr entfällt die Anzeigepflicht. In den übrigen Fällen Die durch die Verordnung geregelte Anzeige- bzw. Unter- soll eine vorherige Anzeige erfolgen. So können im Einzelfall richtungspflicht trifft hierbei nach Meinung der Straßenbau- nicht dringende Arbeiten zeitlich abgestimmt werden, falls verwaltung nicht. Entsprechende Regelungen hierzu finden dies aus naturschutzfachlicher Sicht geboten ist. Die Anzei- sich bereits u.a. im BNatSchG / NAGBNatSchG. gepflicht wird von vier auf zwei Wochen verkürzt. NABU Kreisverband zu § 4 Abs. 1 Nr. 4 (jetzt Nr. 5): Verden und Aktion Ein Verjüngungsschnitt der Hecken sollte abschnittsweise Die Anregung wird nicht berücksichtigt. Die vorgesehenen Fischotterschutz erfolgen. Darüber hinaus sollten Angaben zur Mindestbreite Regelungen der Verordnung sind ausreichend. der Säume gemacht werden.

Stellv. Naturschutz- Die Formulierung „… muss die bisherige Stockhöhe einge- Eine exakte Festlegung ist nicht erforderlich. Die Schnitt- beauftragter halten werden“ ist zu unbestimmt. Es sollte wie im Raum bzw. Stockhöhe ergibt sich aus der konkreten örtlichen Hans-Jürgen Maaß Thedinghausen / Riede eine Stockhöhe von 80-100 m vorge- Situation. geben werden. Nds. Landesbehörde zu § 4 Abs. 1 Nr. 4-6 (jetzt Nr. 5-7): für Straßenbau und Hierzu ist aus Sicht der Straßenbauverwaltung folgendes zu Verkehr ergänzen: Bei Gehölzen, die auch als Nebenanlagen vorhandener Die Ergänzung ist nicht erforderlich. Die dargestellten Straßen bestehen, sowie hergestellten Kompensationsmaß- Aufgaben und Tätigkeiten sind grundsätzlich freigestellt (§ 4 nahmen (hierunter auch Heckenanlagen, Einzelbäume u.ä.), Abs. 1 Nr. 3). die sich im Zuständigkeitsbereich der Straßenbauverwaltung befinden, sind sowohl Gehölzentnahmen als auch Gehölz- schnitte zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit - soweit behördlich angeordnet – zuzulassen (§ 39 Abs. 5 S. 2 Nr. 2 a-c BNatSchG). Zudem sind noch die weiteren zulässigen

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schonenden Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen aufzunehmen (§ 39 Abs. 5 S. 2 Nr. 1 BNatSchG). Weiterhin sind diesbezüglich für die Straßenbauverwaltung das Merkblatt für den Straßenbetriebsdienst Teil: Grünpflege, 2006 als auch die ZTV Baum-StB 04 und damit die hierin enthaltenen Regelungen zu Gehölzschnitt bzw. Baumpflege- arbeiten bindend. Hierbei wird auch die Pflege straßenbe- gleitender Gehölzstreifen durch selektives Auf-den-Stock- setzen fachlich behandelt. Diese Pflegemaßnahmen haben i.d.R. alle 5-7 bzw. 10 Jahre zu erfolgen; bei Beeinträchtigung der Entwässerung alle 3-5 Jahre. Bei älteren, bereits ver- kahlenden Beständen erfolgt abschnittsweises Auf-den- Stock-setzen zur Bestandsverjüngung. Die Abschnittslängen sind in Abhängigkeit von Funktion, Zustand, Lage und Größe des Bestandes festzulegen, ggf schachbrettartig und mit max. 50 m Abschnittslänge. Ferner sind der fachgerechte Gehölzschnitt zur Erhaltung des Lichtraumprofils an Straßen, Wegen und genutzten Grund- stücken sowie fachgerechte Pflegemaßnahmen an Hecken jeweils in den Monaten Okt.-Feb. eines Jahres sowie das Fällen von Bäumen oder das Entfernen von Ästen, soweit dies zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht erforderlich ist, freizustellen. Stadt Verden zu § 4 Abs. 1 Nr. 6 (jetzt Nr. 7): Für das Naturerleben entlang des Alleruferweges muss es Die Anregung wird grundsätzlich berücksichtigt. Die genauen möglich bleiben, auf 1/3 bis 1/2 der Strecke des östlichen Einzelregelungen werden in dem noch aufzustellenden Allerufers Sichtfenster auf den Flusslauf anlegen zu können, Pflege- und Entwicklungsplan gemeinsam mit der Stadt indem aufwachsendes Gebüsch regelmäßig zurückgeschnit- erarbeitet und festgelegt. ten wird. Zur fachlichen Abstimmung ist die Stadt Verden bereit, ein entsprechendes Pflege- und Entwicklungskonzept für den Gehölzbestand entlang des Alleruferweges bzw. des Allerufers in der gewünschten „Erholungszone“ zu erarbeiten. NABU Kreisverband zu § 4 Abs. 1 Nr. 8 (jetzt Nr. 9): Verden und Aktion Es sollte kein Bauschutt zur Wegebefestigung verwendet Sauberer Bauschutz kann für bestehende Wege verwendet

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Fischotterschutz werden. werden. Stadt Verden zu § 4 Abs. 1 Nr. 9 (jetzt Nr. 10): Ableitungen aus dem städtischen Kanalnetz, die in Gewässer Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden zweiter und dritter Ordnung eingeleitet werden, sind ebenfalls rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. in die Befreiung einzubeziehen. Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. Landvolk Generell muss sichergestellt sein, dass durch regelmäßige Die ordnungsgemäße Gewässerunterhaltung an und in Räumungen der Gewässer zweiter und dritter Ordnung die Gewässern 2. und 3. Ordnung ist nach den Grundsätzen des Funktionen der Vorfluter erhalten bleiben. Dies hat neben der WHG, des NWG und des BNatSchG unter Berücksichtigung Nutzbarkeit der landwirtschaftlichen Nutzflächen auch eine des Schutzzweckes und der Erhaltungsziele freigestellt. große Bedeutung für den Hochwasserschutz.

NABU Kreisverband Das Räumgut aus der Gewässerunterhaltung sollte nach ei- Die Aufstellung eines Unterhaltungsplanes ist beabsichtigt. Verden und Aktion ner Abtrocknungsphase abgefahren werden. Ein Gewässer- Das Räumgut kann auf den benachbarten Flächen Fischotterschutz unterhaltungsplan, abgestimmt auf die besonderen ökologi- ausgebracht werden, sofern diese Flächen nicht besonders schen Belange für die Gewässer in den Schutzgebieten, wäre geschützt sind. wünschenswert. Stabsstelle Planung zu § 4 Abs. 1 Nr. 10 (jetzt Nr. 11): Das Anlanden, Ein- und Aussetzen für Kanus sollte für Klein- Der Bereich Hohenaverbergen wird als Erholungszone gruppen (max. 6 Pers.) zusätzlich in Hohenaverbergen (Im ausgewiesen. Das Ein- und Aussetzen ist somit erlaubt. Wiehe) und in Eitze (Am Allerhang) erlaubt sein. Der Bereich Eitze kann ggf. nach Prüfung im Rahmen einer Befreiung genehmigt werden. Fachdienst 80 Für Paddler sollten erlaubte Anlegestellen zum Anlanden siehe Vorbemerkung sowie für das Ein- und Aussetzen von Booten geschaffen werden, z.B. in Hohenaverbergen gegenüber des früheren Fährhauses Barnstedt und in Verden Eitze.

Fachdienst 20 Der Landkreis Verden hat dem THW in Eitze eine Teilfläche Das Anlegen kann ggf. nach Prüfung im Rahmen einer (45/5) als Wasser-Anlegeplatz und zum Abstellen von Befreiung gestattet werden. Pontons und anderem Gerät vermietet. Diese Nutzung sollte berücksichtigt werden. Stadt Verden zu § 4 Abs. 1 Nr. 11 (jetzt Nr. 12): Die Stadt Verden plant die Neugestaltung des Allerparks zwi- Das Vorhaben ist möglich. Der Bereich befindet sich in der

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schen Nord- und Südbrücke. In diesem Bereich soll der vor- nunmehr vorgesehen Erholungszone. handene Schiffsanleger „Flotte Weser“ verlegt werden. Es sollen Anfahrstellen für Bootswanderer geschaffen werden. Der Bereich ist daher entsprechend zu kennzeichnen.

Das Bollwerk mit durchgehender Kaimauer als bestehender Ist möglich. Der Bereich befindet sich in der nunmehr Hafen mit angrenzender Verkehrsfläche soll auch weiterhin vorgesehen Erholungszone. für das Anlegen von Booten nutzbar bleiben. Hier ist auch die bisher einzige öffentliche Anlegestelle für Motorboote.

Im Bereich für Bootsanleger am Alleruferweg fehlt noch der Das Vorhaben ist möglich. Der Bereich befindet sich in der Startplatz der Ruderregatta. nunmehr vorgesehen Erholungszone.

Die Panzerstraße in Verden-Eissel (Nonnenahe) sollte eben- Der Zugang ist möglich bzw. nicht verboten. Die Einrichtung falls als Bootsanleger gekennzeichnet werden. Hier führt die von festen Bootsanlegern sind einem asphaltierte Straße in den Fluss hinein. Genehmigungsverfahren zu unterziehen

Als Zugang für Rettungsfahrzeuge ist ein weiterer Anleger für Der Zugang für Rettungsfahrzeuge wird durch die Boote am Aussichtspunkt in Eitze gegenüber der Zufahrt der Verordnung weder in Frage gestellt noch eingeschränkt. Firma Mars mit aufzunehmen. Das Ufer ist durch Aufschüt- tungen naturfern ausgebaut, dessen Wert für die Ziele des Naturschutzes gemindert. Der ca. 50 m breite Abschnitt ist der einzige öffentlich zugängliche Bereich an der Aller im Stadtgebiet südöstlich der Kernstadt.

Fachdienst 63 Im Bereich der Wochenendhaussiedlung in Hülsen kommt es Der im Schutzgebiet gelegene Bereich wird als zu Überschneidungen mit der Darstellung „Sonderbaufläche Erholungszone ausgewiesen und kann daher für die Wochenendhausgebiet“. Da hier bereits intensivere Freizeit- Freizeitnutzung nahezu uneingeschränkt genutzt werden. Die nutzung vorhanden ist, sollte auch in diesem Bereich die Neuanlage von Bootsanlegern ist genehmigungspflichtig und Anlage von Bootsanlegern möglich sein. muss im Einzelfall entschieden werden. Nds. Landesamt für zu § 4 Abs. 1 Nr. 12: Verbraucherschutz Es ist nicht nachvollziehbar, warum das Befahren der Aller Der Anregung wird gefolgt und das Verbot gestrichen. und Lebensmittel- mit Arbeitsbooten zur Durchführung von Befischungen anzu- sicherheit – Dez. zeigen ist, wenn es im Rahmen dienstlicher oder hoheitlicher Binnenfischerei Aufgaben erfolgt. Die Aller als Bundeswasserstraße darf un-

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eingeschränkt von jedermann mit Booten befahren werden. Auch ein Erwerbsfischer darf ohne Auflagen die Aller befah- ren. Die Anzeigepflicht für Arbeitsboote sollte daher entfallen. NLWKN zu § 4 Abs. 1 Nr. 15: Es empfiehlt sich, für die Badenutzung eine zeitliche Die Anregung wird nicht berücksichtigt. Das Baden in der Beschränkung während der „Kernbrutzeit“ der Vogelarten, Aller erfolgt nach eigenen Beobachtungen nur sehr punktuell z.B. entsprechend der Regelung für die Feucht-/Nasswiesen und in den Hochsommermonaten. aufzunehmen. NLWKN (als TÖB für zu § 4 Abs. 1 Nr. 16: die landeseigenen Nach Ausweisung des NSG bedarf es einer konsequenten Von freilaufenden Hunden werden, wie Beobachtungen vor Flächen) Überwachung der Leinenpflicht und Ahndung bei entspre- Ort zu unterschiedlichen Jahreszeiten gezeigt haben, z.T. chenden Verstößen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die erhebliche Störungen des Brut- und Rastverhaltens mehrheitlich vorhandene Akzeptanz für die Anleinpflicht wäh- verursacht. Die Anleinpflicht soll daher überwacht und rend der Brut- und Setzzeit weiter schwindet und die Miss- durchgesetzt werden. Es wird davon ausgegangen, dass wie achtung von Regeln und damit verbundenen Störungen in anderen Schutzgebieten (Fischerhuder Wümmeniederung, weiter zunehmen werden. Sandtrockenrasen Achim) die Akzeptanz dafür allmählich zunimmt und Kontrollen auf Dauer nur noch gelegentlich vorgenommen werden müssen. BUND Kreisgruppe Um den Schutzzweck im Bereich Maulohe überhaupt zu Siehe Vorbemerkung. Verden erreichen, wird vorgeschlagen, Aufgrund der Lage in einem Hochwasserschutzgebiet ist ein  die zu schützenden Flächen entlang der geplanten Wege zur Strömungsrichtung quer stehender Zaun nicht möglich / durch einen Wildschutzzaun mit einer max. Höhe von keine geeignete Maßnahme. 1,20 m abzuschirmen,  so dass eine ganzjährige Anleinpflicht für Hunde entfallen kann, wodurch die Akzeptanz von dortigen Spaziergän- gern gegenüber dem Naturschutz gefördert wird, und  das Wegerecht auf ein Mindestmaß einzuschränken. Die z.T. mit wertvollen, seltenen Pflanzenarten bestandenen Flächen sind Vogelschutzgebiet, in besonderem Maße für Gastvögel. In der Praxis lässt sich die Einhaltung einer auf dem Papier geregelten, ganzjährigen Anleinpflicht für Hunde nicht dauerhaft überwachen und durchsetzen. Hier sind be- gleitende Maßnahmen erforderlich. Durch den Schutzzaun könnte sich entlang der Wege eine natürliche Vegetations- grenze mit Büschen und Gehölzen entwickeln, die verhindert,

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dass nicht angeleinte Hunde auf den schützenswerten Flä- chen herumtollen. Die Anleinpflicht könnte so auf die Brut- und Setzzeit beschränkt werden. Auf Dauer kann Naturschutz für die Flächen nur im Einklang mit dem menschlichen Han- deln funktionieren, indem Schutzregelungen von Spaziergän- gern auch eingehalten werden. Bei Hochwasser dürften sich keine Probleme ergeben, da die Begrenzung durch Zaun und Sträucher in Fließrichtung der Aller verlaufen würde.

Stadt Verden Die Beschränkung der Hundeauslaufflächen auf den in der Große Teile des Allerufers wurden im Sinne der Anregung als Karte gekennzeichneten Bereich ist nicht ausreichend. Die Erholungszone festgesetzt und können zur Erholungsnutzung von der Stadt Verden im Wegekonzept vorgeschlagene wei- nahezu uneingeschränkt genutzt werden. Dies beinhaltet tere Fläche im Bereich westlich der Eisenbahnbrücke wird als auch das Freilaufenlassen von Hunden. Darüber hinaus kann weitere geeignete Fläche im Sinne einer Minimallösung für auf gesamter Strecke die Aller zum Baden genutzt werden, zwingend erforderlich gehalten. Für alternative oder ergän- sofern die Zuwegung den „Badewilligen“ vom Eigentümer zende Vorschläge ist die Stadt offen. erlaubt wird. Es wird angeregt, zwei weitere Hundeauslaufflächen zuzu- lassen, und zwar in Höhe des Wendeplatzes am Ende der Fährstraße und im dritten Bauabschnitt des Allerparks. Neben der Zulässigkeit des Badens für Mensch und Tier in den sog. „Erholungszonen“ sowie entlang der städtischen Eigentumsflächen am Allerufer fordert die Stadt Verden weitere Hundebadeabschnitte entlang der Aller auch in den Gemeinden Dörverden und Kirchlinteln. NABU Kreisverband zu § 4 Abs. 2: Verden und Aktion Begrüßenswert wäre es, wenn der Landkreis sich grundsätz- Der sog. „Gülle-Tourismus“ kann mit Hilfe einer NSG- oder Fischotterschutz lich für eine Düngung innerhalb der Allerniederung mit vor Ort LSG Verordnung nicht geregelt werden. erzeugten Nährstoffen aussprechen würde. Der sog. „Gülle- tourismus“ darf keinen Eingang in Schutzgebiete finden.

Die Ausbringung von Gärresten sollte im gesamten Schutz- Der grundsätzliche Ausschluss von Gärresten ist nicht gebiet ohne Ausnahme verboten sein, weil sie eine hohe erforderlich. Gärreste aus Nawaro-Anlagen sind nicht anders Stickstoff-Verfügbarkeit aufweisen sowie Samen von Pro- als normale organische Wirtschaftsdünger zu behandeln. Die blemunkräutern und Sporen von Clostridium botulinum ent- Verwendung von Resten aus Anlagen, die Gülle oder Abfälle halten können. Noch nicht abschließend geklärt ist der Zu- aufbereiten, ist dagegen aufgrund der nicht ausreichend sammenhang zwischen der Ausbringung von Gärresten und geklärten Hygieneproblematik nur auf Ackerflächen gestattet.

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erkrankten bzw. verendeten Tieren durch Eiweißschock. Es sollte daher ein Verbot von Gärresten aller Art ausgespro- chen werden (vgl. akt. Verordnungen der Stadt Bremen).

In den europäischen Schutzgebieten sollte jegliche Verwen- Der Pestizideinsatz kann durch die VO nicht ausgeschlossen dung von Pestiziden ausgeschlossen werden bzw. unter die werden. Zustimmungspflicht der UNB fallen. Pestizide wirken nicht nur auf die Zielorganismen, sondern direkt oder indirekt auch auf gefährdete Arten.

Die Lagerung von Festmist, Gärresten, Ernteresten, Silage-, Dies ist durch das Beeinträchtigungsverbort derartiger Stroh- und Heuballen sollte nicht auf Wege- und Gewässer- Landschaftselemente verboten. randstreifen, an Hecken, Waldrändern, an und in Feldgehöl- zen und an Einzelgehölzen erfolgen.

Es sollte auch im NSG ein Art. 2 § 3 Abs. 1 Nr. 3 entspre- chendes Verbot für landwirtschaftlich nicht genutzte Flächen aufgenommen werden.

Analog zu den Regelungen bei der Forstwirtschaft sollte auch bei der Grünlandbewirtschaftung der Hinweis auf die Mög- lichkeit des Erschwernisausgleichs erfolgen.

Landwirtschafts- Es wird davon ausgegangen, dass die für die Grünland- Das Gebot des Grünlanderhaltes bzw. das Umbruchverbot ist kammer bewirtschaftung vorgesehenen Einschränkungen sämtlich nicht ausgleichspflichtig. Darüber hinaus gehende ausgleichsfähig im Sinne der Nds. Erschwernisausgleichs- Bewirtschaftungsbedingungen sind in der Regel verordnung bzw. entschädigungsfähig gemäß § 68 ausgleichspflichtig oder betreffen öffentliche Flächen. BNatSchG sind. NABU Kreisverband zu § 4 Abs. 2 Nr. 1 a): Verden und Aktion Uferrandstreifen (von mind. 2 m Breite) sind an allen Gewäs- Uferrandstreifen, auch von mehr als 2 m Breite, sind unbe- Fischotterschutz sern – auch Gewässern zweiter und dritter Ordnung sowie stritten naturschutzfachlich sinnvoll. Die Einrichtung soll über Gräben – erforderlich, u.a. als Lebensraum für Feuchte ein ggf. anschließendes Projekt gezielt gefördert werden. Hochstaudenfluren und als Puffer gegen die schädliche Wei- tergabe von z.B. Pflanzenschutzmitteln, Nährstoffen oder Die Aufbringung von organischen Düngern wie Jauche oder Sedimenten in die Gewässer und über die Nahrungskette an Gülle ist in einem 5 m Streifen entlang von Teichen und Alt-

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Fische, Amphibien sowie sich davon ernährenden Vögeln gewässern verboten. Da es im NSG keine Ackerflächen gibt, und Säugern. Darüber hinaus stellen sie verbindende Wan- ist der Einsatz von Pestiziden insgesamt unbedeutend. Auf- derkorridore z.B. für Fischotter dar. grund der festgesetzten Bewirtschaftungsbedingungen findet darüber hinaus im Schutzgebiet ein im Vergleich zu anderen Die Abmessung des Gewässerrandstreifens sollte ab Bö- Schutzgebieten nur geringer Einsatz von Düngemittel statt, schungsoberkante (mindestens ab mittlerem Hochwasser- so dass ein weiterer Regelungsbedarf nicht gegeben ist. stand, nicht aber Mittelwasserlinie) bemessen werden. Die Aller und ihre Nebengewässer weisen großräumig scharf An der bisherigen Regelung bzgl. der Abmessung des definierte Böschungskanten auf, die entsprechend § 38 Abs. Gewässerrandstreifens wird festgehalten. Sie ist ausrei- 2 WHG eine Festlegung ab Böschungsoberkante zulässt und chend. Größere Randstreifen können im Rahmen eines eine praxisnahe Orientierung vor Ort erlaubt. Auf die entspre- anschließenden Projektes an geeigneten Stellen entwickelt chende Regelung im angrenzenden NSG „Allerschleifen werden. zwischen Wohlendorf und Hülsen“ wird verwiesen (Stichwort Harmonisierung der Verordnungen). Landvolk zu § 4 Abs. 2 Nr. 1 b): Das Verbot der Anlage von Weihnachtsbaumkulturen, Kurz- An dem Verbot wird festgehalten. Bei dem Schutzgebiet han- umtriebsplantagen und anderen Sonderkulturen sollte in delt es sich um ein FFH-, VSG – und Überschwemmungs- einen Erlaubnisvorbehalt umgewandelt werden. Damit würde gebiet. Weihnachtsbaumkulturen und Kurzumtriebsplantagen man den Bewirtschaftern die Möglichkeit einer alternativen sind nicht landschaftstypisch und mit den jeweiligen Schutz- Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen in aus natur- zielen nicht in Einklang zu bringen. Das Verbot soll beibehal- schutzfachlicher Sicht nicht sensiblen Bereichen der Schutz- ten werden. gebiete eröffnen. NABU Kreisverband zu § 4 Abs. 2 Nr. 3+4: Verden und Aktion Es werden Regelungen zu Beweidungsdichte und Mahd ver- Der genannte Mahdtermin ist als frühester Mahdtermin Fischotterschutz misst. Auf artenreichen Flächen, die nicht als Flachland- zeitlich ausreichend, da sich in der Praxis zeigt, dass die mähwiese geschützt sind, sollte eine extensive Nutzung mit Flächen in der Regel später und zu unterschiedlichen Zeiten einer Beschränkung vom 01. März bis zum 15. Juni mit max. gemäht werden. Das dadurch entstehende Nutzungsmosaik 2-3 Tieren/ha festgelegt werden. Eine max. zweischürige ist für Flora und Fauna von Vorteil. Da die LRT–Flächen Mahd sollte nicht vor dem 01.Juni erfolgen. Auf Flächen mit § 30 – Biotope darstellen, können in Einzelfällen, wenn es der hohem Vorkommen von Wiesenbrütern ist eine Mahd von Schutzzweck erfordert, weitergehende Vorgaben gegen innen nach außen angeraten. Ein zu früher Zeitpunkt reicht Zahlung eines Erschwernisausgleiches vorgenommen bei vielen Pflanzen nicht für das Erreichen der Samenreife werden. aus, so dass eine Aussamung kaum stattfinden kann und die Pflanzen sich nur vegetativ vermehren können. Insbesondere für die wertgebende Art Wachtelkönig sind die Sollten Wachtelkönigvorkommen bekannt werden, sind

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getroffenen Vorgaben für den Bewirtschaftungsbeginn unge- Regelungen mit dem Bewirtschafter im Einzelfall zu treffen. eignet, da sich die Brut bis weit in den Juli hineinzieht und potentielle Gelege durch eine frühere Bewirtschaftung zer- stört werden (Höltenwerder, Gr. Lüthe bis Barnstedt). Landvolk zu § 4 Abs. 2 Nr. 3 a): Für intensiv bewirtschaftete Flächen sollte auch eine nicht nur Die Freistellung wird auf andere Schadbilder wie z.B. Tipula horstweise Bekämpfung von Problemunkräutern mit einem oder Wühlmausbefall erweitert. Darüber hinaus besteht die Totalherbizid zugelassen werden. Möglichkeit, im Einzelfall durch Befreiung den ggf. auch Außerdem sollte die Möglichkeit eröffnet werden, zur Erhal- großflächigen Einsatz von chemischen Pflanzenbehand- tung der Leistungsfähigkeit der Intensivgrünlandflächen 10 % lungsmitteln zu ermöglichen. dieser Flächen auf diese Art zu erneuern. Eine pauschale Regelung erscheint naturschutzfachlich zu undifferenziert und nicht sinnvoll NABU Kreisverband Es wird angeregt, generell den Begriff „Pflanzenschutzmittel“ Es wird der Begriff „Pflanzenbehandlungsmittel“ verwendet. Verden und Aktion gegen „Pflanzenbehandlungsmittel jeglicher Art“ auszutau- Fischotterschutz schen.

Stellv. Naturschutz- Der Begriff „Problemunkräuter“ sollte durch den Begriff Die bisherige Formulierung verbleibt. Sie ist üblich und beauftragter „Problem-Wildkräuter“ ersetzt werden, da fast alle Wildkräuter allgemein verständlich. Hans-Jürgen Maaß auch für Schmetterlinge und Käfer nützlich sein können. NLWKN zu § 4 Abs. 2 Nr. 3 c): Es wird angeregt, zur Vermeidung von zusätzlichen Stick- Eine weitere Einschränkung ist nicht möglich, insbesondere stoffgaben (im Hinblick auf eine gute Ausprägung der nicht für bislang intensiv genutzt Acker- und Grünlandflächen. Grünland- und Gewässerbiotope) die Düngung (u.a. Gülle- Auf den anderen Flächen, die z.B. eine zeitliche Nutzungsre- und Jaucheausbringung, mineralische Düngung) im Über- gelung enthalten, ergibt sich zwangsläufig durch den späten schwemmungsgebiet der Aller weiter einzuschränken oder zu Mähtermin eine Reduzierung der Düngermenge. Für die verbieten. § 30-Biotope werden zusätzlich Einzelregelungen getroffen.

NABU Kreisverband Nicht nur an die Aller, sondern auch an deren Nebengewäs- Uferrandstreifen, auch von mehr als 2 m Breite, sind natur- Verden und Aktion ser und Gräben angrenzende Gewässerrandstreifen sollten schutzfachlich sinnvoll. Die Einrichtung soll über ein ggf. Fischotterschutz nicht genutzt werden. Ergänzt werden sollte: „…und auf anschließendes Projekt gezielt gefördert werden. einem 2 m breiten Streifen entlang von Gräben und Neben- gewässern“. NLWKN zu § 4 Abs. 2 Nr. 3 d): Zur Vermeidung hoher Nährstoffgaben mit negativen Auswir- Der grundsätzliche Ausschluss von Gärresten ist nicht

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kungen auf die Grünland- und Gewässerzönose im NSG wird erforderlich. Gärreste aus Nawaro-Anlagen sind nicht anders empfohlen, im Überschwemmungsgebiet der Aller die Aus- als normale organische Wirtschaftsdünger zu behandeln. bringung von Gärresten grundsätzlich auszuschließen. Einzelfallregelungen sind im Rahmen des Biotopschutzes Infolge regelmäßig auftretender Überschwemmungen der gemäß § 30 BNatSchG möglich. Aller ist das Angebot an (N-) Nährstoffen bereits hinreichend hoch.

NABU Kreisverband In häufig überschwemmten Gebieten sollte keine Stickstoff- Eine weitere Einschränkung ist nicht möglich, insbesondere Verden und Aktion Düngung erfolgen, da bereits ein Überangebot an diesem nicht für bislang intensiv genutzt Acker- und Grünlandflächen. Fischotterschutz Nährstoff besteht. Die in der Alleraue vorkommenden gefähr- Auf den anderen Flächen, die z.B. eine zeitliche deten Pflanzenarten und LRT sind häufig Nährstoffmangel- Nutzungsregelung enthalten, ergibt sich zwangsläufig durch anzeiger, die durch zu hohe Düngergaben geschädigt werden den späten Mähtermin eine Reduzierung der Düngermenge. und deren Erhaltungszustand sich dadurch erheblich ver- Für die § 30-Biotope werden zusätzlich Einzelregelungen schlechtert. getroffen

Landwirtschafts- Es wird darauf hingewiesen, dass das Verbot der Ausbrin- Soll zur Klarstellung verbleiben. kammer gung von Klärschlamm auf Dauergrünland bereits in § 4 Abs. 4 der Klärschlammverordnung geregelt ist und es daher keiner gleichlautenden Regelung bedarf. Nach der geplanten Regelung ist die Düngung mit Gärresten Die Verwendung von Resten aus Anlagen, die Gülle oder aus nachwachsenden Rohstoffen erlaubt, die Anwendung Abfälle aufbereiten, ist dagegen aufgrund der nicht von Gärresten mit dem Ausgangsstoff Gülle hingegen nicht. ausreichend geklärten Hygieneproblematik nur auf Diesbezüglich wird die fachliche Begründung der Regelung in Ackerflächen und daher nur im LSG gestattet. Frage gestellt. NABU Kreisverband zu § 4 Abs. 2 Nr. 3 f): Verden und Aktion Entsprechend der Musterverordnung des NLWKN sollten die Die Anregung wird nicht übernommen. In der Regel sind nur Fischotterschutz folgenden Textbausteine übernommen werden: „Neueinsaat kleine Flächen betroffen. Anschwemmungen (und die nur mit regionalem (autochthonem) Saatgut, ebenso bei mitgeführten Samen) Material aus Hochwässern überlagern Wiederherstellung des Grünlandes nach Umbruch, Über- und derartige Maßnahmen ohnehin und machen sie in der Regel Nachsaaten nur nach vorheriger Zustimmung der UNB“. wirkungslos. Stadt Verden zu § 4 Abs. 2 Nr. 3 h): Es wird angeregt, eine Karte oder eine konkrete Beschrei- Hierzu werden in der Begründung nähere Ausführungen ge- bung der betroffenen Bereiche zu erstellen. Zur Bewahrung macht. Ziel bleibt, dass sich außerhalb des Allerinselberei- der historischen Kulturlandschaft wird der Wegfall der Zaun- ches die Allerufer zu artenreichen Hochstaudenfluren oder pflicht entlang der Alten Aller und Aller im Bereich der denk- Röhrichten entwickeln können. Im Bereich der Insel wird der

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malgeschützten Stadtansicht gefordert. Vorgeschlagen wird historischen ortstypischen Situation durch die vorgenommene der Bereich ab Einmündung Alte Aller bis zur Gohbachmün- Regelung Rechnung getragen. Von der Abzäunverpflichtung dung. kann ggf. im Einzelfall abgesehen werden, wenn durch an- dere Maßnahmen der Schutz von Hochstaudenfluren, Röh- richten usw. gegeben ist. NABU Kreisverband Eine Einfriedung von Weideflächen sollte mit landschafts- Ein Regelungsbedarf wird nicht gesehen. Die Einzäunung Verden und Aktion bzw. ortstypischen Zäunen erfolgen. Zaunlitzen sollten nach erfolgt in der Regel mit ortsüblichen Zäunen. Fischotterschutz Ende der Weideperiode beseitigt werden. Sollte sich angren- zend ein LRT 6430 befinden oder entwickeln, ist der Zaun zum Schutz der Pflanzen auf gesamter Länge der Weide zu ziehen. NABU Kreisverband zu § 4 Abs. 2 Nr. 4: Verden und Aktion Die hier genannten Nutzungsbeschränkungen sollten auf alle Die VO regelt bereits entsprechendes. Fischotterschutz LRT, artenreiches Grünland und § 30-Biotope angewandt werden, da die entsprechenden Vollzugshinweise des Zusätzlich werden Einzelregelungen für die § 30-Biotope (und NLWKN dies vorsehen. Hiernach dürfen auf artenreichem damit auch für die LRT 6510) getroffen. Grünland mäßig feuchter Standorte keine zusätzlichen Stand- ortentwässerungen durchgeführt werden. Ebenso sollte auf mesophilem Grünland nur Entzugsdüngung, insbesondere Phosphor und Kalium / Stallmist, jedoch keine Stickstoff- Düngung erlaubt sein. Auch die mäßig nährstoffreichen, ar- tenreichen Grünlandflächen mäßig feuchter Standorte sollten wie LRT bewirtschaftet werden, um einen Erhalt und eine Entwicklung zum LRT 6510 zu initiieren.

Für Biotope sollte es ein generelles Verbot einer Düngung und des Einsatzes von Pflanzenbehandlungsmitteln geben.

Zudem fehlt ein konkreter Hinweis auf den LRT 6430. Die Der Schutz und die Entwicklung von Hochstaudenfluren Hochstaudenfluren sollten ungenutzt oder einmal jährlich spät werden durch die VO (§ 4 Abs. 2 Nr. 1 a und Nr. 3 c und h) gemäht werden, nicht gedüngt und nicht mit jeglichen Pesti- sowie über das Eigentum ausreichend sichergestellt. ziden behandelt werden dürfen (Nennung ggf. auch in Zu- sammenhang mit den Gewässerrandstreifen). Landwirtschafts- zu § 4 Abs. 2 Nr. 4 a) und b): kammer Es wird darauf hingewiesen, dass Schadbilder im Dauer- Die Anregung wird aufgenommen.

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grünland nicht nur durch Wildschäden verursacht werden. Weitere Ereignisse können ebenfalls zu Totalschäden führen, wie z.B. Auswinterung, Tipula, Hochwasser, Feldmaus- und Wühlmausschäden, Trockenheit oder die Ausbreitung nicht nutzbarer Vegetation (Giftpflanzen, Sumpfschachtelhalm, Ackerkratzdistel, Großer Ampfer). Um eine nachhaltige Grün- landnutzung zu gewährleisten, ist die Schadensminimierung/- regulierung bei Erreichen entsprechender Schadbilder unum- gänglich. Daher ist es erforderlich, die Regelung neben der Behebung von Wildschäden ebenso für Maßnahmen zur Behebung der genannten Schäden zu öffnen.

Landvolk Eine Grünlanderneuerung bzw. eine Nachsaat sollte nicht nur Die Anregung wird aufgenommen. zur Behebung von Wildschäden zugelassen werden. Gründe für eine Nachsaat können ebenso u.a. Schäden durch Hoch- wasser, Schädlingsbefall und Trockenheit sein. Dieses sollte in der Verordnung ergänzt werden. NABU Kreisverband zu § 4 Abs. 2 Nr. 4 d): Verden und Aktion Die den Eigentümern mitgeteilten Bewirtschaftungsauflagen Das ist nicht möglich und auch nicht erforderlich. Fischotterschutz sollten pauschaliert in die Verordnung aufgenommen werden. Landwirtschafts- zu § 4 Abs. 2 Nr. 5 a): kammer Es wird angeregt, die Erhaltungsdüngung auch mit Gülle zu Das Verbot für 6510 LRT – Flächen bleibt grundsätzlich Landvolk gestatten, da die Düngung des Grünlandes vor Ort i.d.R. über bestehen, da die Pflanzen dieses Lebensraumtyps auf Gülle erfolgt. Begüllung grundsätzlich empfindlich reagieren. Einzelfallregelungen sind aber grundsätzlich möglich (§ 4 Abs. 2 vorletzter Satz). Stadt Verden zu § 4 Abs. 2 Nr. 5 c): Die Einschränkung der Beweidung mit Pferden unter den Die Einschränkung ist an dieser Stelle richtig, da sie sich auf Punkt Freistellungen anzuordnen ist aus Sicht der Stadt den LRT 6510 bezieht. Verden unsystematisch. Ein Verbot der Beweidung mit Pferden auf den Allerwiesen Die Allerwiesen bzw. das Allergrünland kann wie bisher auf vor der Reiterstadt Verden wird abgelehnt. Die Pferdehaltung den überwiegenden Flächenanteilen mit Pferden beweidet auf den Grünlandflächen von Eitze bis zur Allermündung ist werden, so dass das typische Nutzungs- und Landschaftsbild Teil der historischen Kulturlandschaft als Reiterstadt und vor und entlang der Stadt grundsätzlich auch zukünftig Zentrum der Pferdezucht. Mehrere der gekennzeichneten erhalten wird. Bestimmte, von den Flächenanteilen eher

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mageren Flachlandmähwiesen werden seit Jahrzehnten mit kleinere Bereiche, die sog. Flachlandmähwiesen, können Pferden beweidet. Daher ist ein Verbot unverhältnismäßig. aber beispielsweise auf eine ganzjährig oder zu intensive Stattdessen sollte zum Schutz der Flachlandmähwiesen in Pferdebeweidung empfindlich reagieren und absterben bzw. der Verordnung die Möglichkeit von notwendigen Auflagen den Vegetationstypus verlieren. gegen eine Intensivierung der Pferdebeweidung geschaffen Für diese Bereiche sind Bewirtschaftungskonzepte zu werden. erarbeiten, die die Beweidung bzw. die Nutzung allgemein, z.B. zeitlich oder bezüglich der Intensität, regeln. NABU Kreisverband Flachlandmähwiesen beherbergen Pflanzenarten, die sich Eine Beweidung kann im Einzelfall möglich sein, wenn keine Verden und Aktion vorrangig durch eine extensive Mahdnutzung entwickeln. Schäden an der typischen Mähwiesen Vegetation zu Fischotterschutz Eine Beweidung dieses LRT ist i.d.R. nicht zielführend für die befürchten sind (Befreiungsregelung). Siehe dazu auch Erhaltung und den guten Zustand der Mähwiesen und sollte Vorbemerkung zur Stellungnahme der Stadt Verden. daher nur in Ausnahmefällen – als Nachweide mit Nachmahd am Ende der Vegetationsperiode und mit Beschränkung der Viehdichte auf 2-3 Tiere/ha - möglich sein (grds. Abstimmung mit der UNB, nicht nur auf Pferde beschränken). Nds. Landesforsten zu § 4 Abs. 3 Nr. 1 d): Damit Waldbesitzer beispielsweise eine Frühjahrskultur anle- Die Anregung wird übernommen. gen können, die im Normalfall je nach Frostlage zwischen März und April stattfindet, wird folgende Fassung empfohlen: „…den Boden und Bestand schonende Holzentnahme in der Zeit vom 01.08. – 28.02. eines jeden Jahres, in der übrigen Zeit nur mit Zustimmung der zuständigen Naturschutzbe- hörde zulässig“ Nds. Landesforsten zu § 4 Abs. 3 Nr. 2 c): Der Entwurf geht hier zu weit. Ein Großteil der betroffenen Muss verbleiben. Übernahme aus dem Walderlass. Waldflächen wurde zumindest in den letzten Jahren sehr extensiv bewirtschaftet, sie wurden überwiegend sich selbst überlassen. Wird das Eigentümerverhalten in den nächsten Jahren so fortgesetzt und es kommt – warum auch immer – zu einer Verjüngung der o.g. Arten, kann es nicht die Aufgabe des Eigentümers sein, das jährlich zu kontrollieren und dann auch noch auf seine Kosten zu beseitigen. Es wird empfoh- len, diese Formulierung entsprechend zu ändern oder zu streichen.

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NLWKN In den Erläuterungen zur Verordnung sollten sowohl die wird noch geprüft standortfremden als auch die lebensraumtypischen Arten aufgelistet werden. NABU Kreisverband zu § 4 Abs. 3 Nr. 2 g): Verden und Aktion Je nach Erhaltungszustand des LRT sollten bis zu 6 Altholz- Die bestehende Regelung reicht aufgrund der geringen Fischotterschutz bäume je vollem Hektar markiert und belassen werden. Flächengrößen der Wälder aus. NLWKN zu § 4 Abs. 4: Die fischereiliche Nutzung sollte zeitlich und räumlich einge- Aufgrund der bisherigen Ausübung der Fischerei/ Angelei schränkt werden, um Beeinträchtigungen störungsempfindli- erscheint ein weitergehendes Verbot nicht erforderlich. Im cher Tierarten sowohl auf den Zuwegungsflächen als auch im Einzelfall, bei Vorkommen störungsanfälliger Arten, werden Uferbereich auszuschließen. Es ist z.B. zu befürchten, dass Vereinbarungen mit den Fischereiberechtigten angestrebt. Elternvögel von ihrem Nest vertrieben werden und dadurch Eier auskühlen oder Junge über längere Zeit nicht gefüttert werden. Zudem könnten Fortpflanzungsstätten entfernt wer- den, wenn Angler die Zuwegung zum Gewässer durch Zurückschneiden von Röhricht freistellen. Daher sollten Angelzonen ausgewiesen werden oder alterna- tiv Uferbereiche festgelegt werden, an denen keine Angelnut- zung stattfinden soll. Aus Gründen der Gleichbehandlung Die zeitliche Einschränkung bei Hochwasser wird in § 4 wird empfohlen, die zeitliche Regelung der Jagd auch für die Abs. 4 Nr. 4 übernommen. Fischerei zu übernehmen.

Amt für Regionale Der Begriff „natur- und landschaftsverträgliche fischereiliche Die Formulierung wird angepasst. Landesentwicklung Nutzung“ (in Satz 1) ist zu unbestimmt. Es wird um Ersatz Leine-Weser durch den Terminus „ordnungsgemäße Fischerei“ gebeten, da dieser eindeutig durch Gesetze und Rechtsprechung definiert ist. Des Weiteren wird z.B. in § 4 Abs. 5 auch die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd freigestellt. Es wird folgende Formulierung vorgeschlagen: „Freigestellt ist die ordnungsgemäße Ausübung der Fischerei im Haupt- oder Nebenerwerb und sonstige fischereiliche Nutzung unter größtmöglicher Schonung…“ Nds. Landesamt für zu § 4 Abs. 4 Nr. 1: Verbraucherschutz Die Einschränkung sollte ersatzlos gestrichen werden, da Der Anregung wird gefolgt und die Einschränkung gestrichen. und Lebensmittel- keinerlei Regelungsbedarf und –befugnis hierfür besteht. Das allgemeine Einbringen von Tier- und Pflanzenarten in

48 sicherheit – Dez. Insbes. greift sie massiv in die Bewirtschaftung von Fisch- das Schutzgebiet, die nicht dem Fischereirecht unterliegen, Binnenfischerei teichen ein, ohne dass ein Grund dafür genannt wird. ist bereits durch das Verbot in § 3 Abs. 3 Nr. 9 geregelt. Das Fischereirecht bleibt unberührt. Der Fischbesatz ist in § 40 Nds. Fischereigesetz (NFischG) i.V.m. § 12 Binnenfischereiordnung (BiFischO) fachlich aus- reichend und abschließend geregelt. Die Beurteilung von möglichen Verstößen gegen die gesetzliche Hegepflicht liegt im Zuständigkeitsbereich des Fischereikundlichen Dienstes des Landes Niedersachsen, der gem. § 60 NFischG zur Be- ratung u.a. der Naturschutzbehörden eingerichtet wurde. Insofern ist eine Regelung fischereifachlicher Belange nicht durch eine UNB vorzunehmen. Dies geht auch aus § 37 BNatSchG hervor. Danach bleiben die Vorschriften des Fischereirechts von den Rechtvorschriften des Kap. 5 BNatSchG unberührt, wenn diese Bestimmungen zum Schutz und zur Pflege der Fische enthalten. Da entsprechende fi- schereiliche Vorschriften existieren, entfällt eine Regelung über das BNatSchG und damit durch die UNB. Darüber hin- aus ist auch nach § 40 Abs. 4 Nr. 3 BNatSchG keine Geneh- migung für das Ausbringen oder Ansiedeln von nicht gebiets- fremden Arten durch eine UNB zu erteilen, wenn diese dem Fischereirecht unterliegen. Dies obliegt dem Fischereikund- lichen Dienst. Es ist also weder die rechtlich Grundlage noch die fachliche Zuständigkeit der UNB gegeben.

Es wird bemängelt, dass keine Begründung vorliegt, in der die Beweggründe für die Einschränkung nachvollziehbar dargelegt werden. Sollte es keine stichhaltigen Belege dafür geben, dass Besatzaktivitäten maßgeblich für eine Beein- trächtigung oder Verschlechterung verantwortlich zu machen sind, fehlen objektive Kriterien, die eine Regelung des Fisch- besatzes erforderlich machen.

Besonders für die im NSG liegenden Teichanlagen hat die Es wird darauf hingewiesen, dass erwerbsmäßig genutzte Bestimmung schwerwiegende Folgen. Diese Fischzuchtanla- Teiche im Gebiet nicht vorhanden sind. gen sind von der Hegepflicht ausgenommen. Es dürfen auch

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Fischarten gehalten und aufgezogen werden, für deren Aus- setzen in Oberflächengewässer eine Genehmigung des Fischereikundlichen Dienstes erforderlich wäre. Mit der vor- gesehenen Regelung wäre es einem Teichanlagenbetreiber nicht einmal möglich, z.B. Regenbogenforellen zu Speise- zwecken aufzuziehen. Dies ist absolut inakzeptabel und kann einem Berufsverbot gleichkommen.

Es wird auf europarechtliche Regelungen hingewiesen (Art. 2 Abs. 2e der VO (EU) Nr. 1143/2014 i.V.m. Anhang IV der VO (EG) Nr. 708/2007), wonach bestimmte nicht heimische und gebietsfremde Arten in der Aquakultur zugelassen sind.

Aus den genannten Gründen wird eine ersatzlose Streichung der Regelung gefordert und anderenfalls um Benennung der Ermächtigungsgrundlage gebeten. zu § 4 Abs. 4 Nr. 2 (jetzt Nr. 1): Der gesamte Passus sollte ersatzlos gestrichen werden. Das maßvolle punktuelle Anfüttern wird in nährstoffreichen Kein Fischereiberechtigter bringt Futter oder Dünger in ein so Alt- und Stillgewässern (also in heute vorhandenen großes natürliches Fließgewässer wie die Aller ein, um dort natürlichen Gewässern) toleriert. Die Einbringung von die Trophie und so die Fischproduktion zu steigern, da es Nähstoffen in kleine, nährstoffarme, ausschließlich zu diesem objektiv sinnlos ist. Zweck angelegte Gewässer, soll vermieden werden. Hierzu erfolgen Ausführungen in der Begründung. Demgegenüber ist das Anfüttern gem. § 35 NWG zulässig und sinnvoll, da i.d.R. keine signifikanten nachteiligen Aus- wirkungen auf den Gewässerzustand entstehen. Selbst im Fall eutropher Stillgewässer – hierzu zählen auch im NSG gelegene angelfischereilich genutzte Altarme – ist davon auszugehen, dass maßvolles Anfüttern keine Nachteile auf den Nährstoffhaushalt hat, zumal dem Gewässer durch den Fang der angelockten Fische in Bezug auf die entnommene Biomasse mehr Nährstoffe entzogen als durch das Anfüttern eingebracht werden. Daher sollte maßvolles Anfüttern zur Steigerung des Fangerfolges insbes. in der Aller, den Altar- men und auch in fischereilich genutzten Teichen erlaubt

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Für die erwerbsmäßig betriebenen Fischteichanlagen ist das Erwerbsmäßig genutzte Fischteichanlagen sind im Gebiet Fütterungsverbot unhaltbar. Es verhindert die kosten- nicht vorhanden. Insofern ist das Verbot unschädlich. deckende Bewirtschaftung einer Teichanlage und kommt einem Produktionsverbot gleich. Wenn Fischteiche mit Fischen zur Aufzucht besetzt wurden, müssen die Fische auch gefüttert werden. Gemäß § 2 TierSchG hat jeder, der ein Tier hält, dieses seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen zu ernähren, zu pflegen und verhaltensgerecht unterzubringen. Da die in einem Fischteich aufkommende Naturnahrung i.d.R. nicht genügt, um die Fische ausreichend zu ernähren und darüber hinaus einen nennenswerten Zuwachs zu erzielen, ist eine Fütterung zwingend notwendig.

Durch die Beschränkung würde es den Nutzungsberechtigten unmöglich gemacht, ihre Teiche weiterhin wirtschaftlich zu betreiben. Insofern bedeutet das Verbot einen massiven Ein- griff in die Eigentumsrechte der Fischteichbesitzer und wäre nach Auffassung es Fischereikundlichen Dienstes entschädi- gungspflichtig.

Aus den genannten Gründen wird eine ersatzlose Streichung der Regelung gefordert und anderenfalls um Benennung der Ermächtigungsgrundlage gebeten. zu § 4 Abs. 4 Nr. 3 (jetzt Nr. 2): Es ist unklar, was mit „befestigten Angelplätzen“ gemeint ist. Die Regelung verbleibt, da mit befestigten Angelplätzen Wenn darunter der Bau von mit Steinen, Gehwegplatten, solche Angelplätze gemeint sind, die mit nicht vor Ort Bohlen oder Beton befestigten Angelplattformen verstanden vorhandenem Festmaterial wie Bauholz, Beton, Formsteine wird, bestehen gegen die Regelung keine Bedenken. Aller- o. ä. hergestellt werden. dings sollte insbes. in stadtnahen Bereichen weiterhin die Über die Errichtung von Angelplätzen für Angler mit Handicap Möglichkeit bestehen, für Angler mit Handicap (Gehbehinde- kann im Einzelfall entschieden werden. rung, Rollstuhlfahrer) entsprechende Plattformen einzurich- ten.

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Sollten dagegen gerne und häufig aufgesuchte Angelstellen mit reduzierter Vegetation gemeint sein, so wäre eine solche Bestimmung nicht hilfreich, da sie dazu führen würde, dass die Angler sich ständig neue Plätze am Ufer suchen müssten, wodurch zwangsläufig neue Pfade geschaffen würden. Damit wären größere Beeinträchtigungen der Natur verbunden, als wenn die Angler immer dieselben festen Plätze aufsuchen würden.

Auf die Bestimmung sollte verzichtet werden, zumindest wäre sie zum besseren Verständnis zu präzisieren. zu § 4 Abs. 4 Nr. 5: Da derzeit noch keine allgemein anerkannten Reusen mit Der Tod. bzw. das Ertrinken von Fischottern und Bibern in Fluchtmöglichkeiten existieren, bringt diese Bestimmung für Reusen ist zu verhindern. Es wird daher folgende Regelung Erwerbsfischer in der Aller erhebliche Fanglimitierungen mit in die Verordnung aufgenommen: sich, da größere marktfähige Fische mit diesen Fanggeräten Fanggeräte und Fangmittel sind so einzusetzen oder auszu- nicht mehr fangbar sind. Das kann zu erheblichen Umsatz- statten, dass Fischotter, Biber oder tauchende Vogelarten einbußen und Entschädigungsforderungen führen, da die nicht gefährdet werden. In Alt- und Nebengewässern der Aller Wirtschaftlichkeit eines Erwerbsfischereibetriebes in Frage sowie in Stillgewässern, Gräben und Bächen dürfen Reusen gestellt sein kann. grundsätzlich nur mit Otterschutzgittern verwendet werden, die eine lichte Weite von 8,5 cm nicht überschreiten oder den Als für die Erwerbsfischerei praktikabel und für den Fischotter Fischottern Möglichkeiten zur Flucht bieten. ausreichend sicher hat sich die im Biosphärenreservat „Elb- Im Allerhauptlauf gilt dies für die Sportfischerei gleicherma- talaue“ getroffene Regelung erwiesen. Dort ist die Reusen- ßen. Davon abweichend kann für die Berufsfischerei mit Er- fischerei in der Elbe und den Nebengewässern ohne Otter- laubnis der zuständigen Naturschutzbehörde oder auf der gitter freigestellt, nur an Engstellen unter Brücken, wo Fisch- Grundlage einer Vereinbarung auf die Verwendung von otter gehäuft wandern, sind Ottergitter vorgeschrieben. Im Otterschutzgittern verzichtet werden, wenn Fanggeräte und gesamten Gebiet sind seit der Ausweisung trotz Ausbreitung Fangmittel so eingesetzt oder ausgestattet werden, dass eine der Otterpopulation und umfangreich betriebener Erwerbs- Gefährdung der genannten Tierarten nicht wahrscheinlich ist. fischerei keine Tiere in Reusen ertrunken. Es wird darum Die Erlaubnis oder Vereinbarung kann an den Stand der Wis- gebeten, für die untere Aller eine vergleichbare Regelung zu senschaft oder die Entwicklung der Population angepasst treffen. werden.

Vor dem Hintergrund, dass mehr als 90 % der getöteten Gleichzeitig ist mit der Berufsfischerei eine Vereinbarung in Fischotter im Straßenverkehr umkommen, erscheint es Vorbereitung, wonach oberhalb Aller–km 96,14 (Allerinsel bei

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zweifelhaft, warum die Erwerbsfischerei in der geplanten Otersen) die Reusen nur tiefer als 1,5 m Wassertiefe gesetzt Form über Gebühr belastet wird, während maßgebliche und einen max. 0,45 m Einlaufdurchschnitt ohne Leitgarn Bestandsgefährdungen nicht einmal ansatzweise geregelt haben dürfen. Eine Evaluierung dieser Vereinbarung soll werden können. durchgeführt werden. Sollte sich diese Regelung als unwirk- sam erweisen, sind andere, noch zu vereinbarende Maß- nahmen durchzuführen. Unterhalb von km 96,14 bis zur Einmündung ist mit der Fi- schereigenossenschaft eine Vereinbarung in Vorbereitung, dass bis zum Ablaufen des übernächsten Pachtvertrages im Jahr 2030 ein Einsatz von Fischreusen nicht vorgenommen wird (außer in abgestimmten Einzelfällen zu Hege und Pflege). Damit ist ein sehr großer Bereich der Aller sogar vollständig reusenfrei. Anglerverband Zu § 4 Abs. 4 Nr. 2 (jetzt Nr. 1): Niedersachsen e.V. Das Verbot des Einbringens von Futtermitteln sollte (ggf. er- Siehe oben gänzt mit einer maximal auszubringenden Futtermenge pro Angler und Tag) ersatzlos gestrichen werden. Angler entziehen den Gewässern mehr als doppelt so viele Nährstoffe, wie sie einbringen. Der deutsche Durchschnitts- angler verwendet 7,32 kg Futtermittel pro Jahr und entnimmt gleichzeitig 13 kg Fisch - und damit auch Phosphor. Damit ist das Angeln die einzige flächendeckende Freizeitbeschäfti- gung, die dem künstlichen Nährstoffeintrag entgegenwirkt. Anfüttern in Maßen ist daher kein Nachteil für die Nährstoff- bilanz. Da die Anzahl gefangener und entnommener Fische mit dem Eintrag der Futtermittel bis zu einem Sättigungspunkt ansteigt, ist moderates Anfüttern prinzipiell nicht nachteilig für den Nährstoffhaushalt eines Gewässers. Landwirtschafts- zu § 4 Abs. 4 Nr. 5: kammer Hinsichtlich der Beschränkung der Reusenfischerei bestehen siehe oben. schwerwiegende fachliche und rechtliche Bedenken. Die Installationspflicht von Ottergittern wird fachlich als nicht notwendig sowie betriebswirtschaftlich für betroffene Fische- reien wegen sehr hoher Fangausfälle als unzumutbare Härte

53 beurteilt. Eine derartige Beschränkung der im Gebiet traditio- nellen Fischereiform der Reusenfischerei würde wohl zur völligen Aufgabe der Reusenfischerei im großflächigen Schutzgebiet führen. Für betroffene Fischereibetriebe käme sie sogar einem Berufsverbot gleich. Es ist zu erwarten, dass dadurch auch Entschädigungsansprüche entstehen können.

So behindert der Einbau von Ottergittern (neben dem tech- nischen Aufwand der Installation) vollständig den Fang hoch- rückiger und großer Fische (Barsche, Brassen, Zander, Wels, Karpfen, Hechte, etc.). Weiter verstopfen mit Ottergitter ver- sehene Reusenkehlen besonders in Fließgewässern wie der Aller sehr stark mit Treibgut (Plastikmüll, Laub, Äste, Kraut, etc.), so dass auch der Aalfang sehr stark behindert bzw. kaum mehr möglich wäre.

Otterausstiege in Reusen in Fließgewässern stehen unter ständiger erheblicher mechanischer Belastung im Fangkorb und sind bisher technisch bzw. praxistauglich nicht vorhan- den.

Es wird darauf hingewiesen, dass die ordnungsgemäße Fischereiausübung im Weser-Allersystem nicht im Wider- spruch zu der sehr positiven Entwicklung von Fischotter- beständen steht. Diese ist deutlich auch anhand der beste- henden Fischerei ohne Ottergitterregelung (z.B. Elbtalaue, Gewässer in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, 4 Seen-Gebiet im LK Cuxhaven, Dümmer See) sowie zahlrei- chen gutachterlichen Äußerungen zu belegen. Die Fischerei stellt im Verhältnis zum Straßenverkehr eine nahezu unbe- deutende Risikoquelle dar.

Das Gebot der Verwendung von Ottergittern beeinträchtigt die Funktion der Reuse als Hegegerät (z.B. „Allienentnahme“, Befischung der Schwarzmundgrundel und Wollhandkrabbe, Reduzierung der Welsbestände) und steht damit im Wider-

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spruch zum Hegegebot des Nds. Fischereigesetzes und der Nds. Binnenfischereiordnung.

Deshalb wird folgende Änderung vorgeschlagen: Der erste Satzteil sollte wie folgt ergänzt werden: „… dass eine Gefährdung der Bestände des Fischotters, des Bibers oder tauchender Vogelarten ausgeschlossen ist“. Der zweite Satzteil sollte ersatzlos gestrichen werden.

Es wird angeregt, in dieser Sache ein Gespräch mit den Fischereigenossenschaften, den Erwerbsfischern, dem LAVES Dez. Binnenfischerei und der Fischereiberatung der LWK zu führen.

Weser- und Aller- Die Fischereigenossenschaft schließt sich der Stellungnahme siehe oben Fischereigenossen- der LWK vollinhaltlich an. Ergänzend wird ein Aufsatz aus schaft Verden einer Fachzeitschrift beigefügt. Es wird darauf hingewiesen, dass die in der Aller verwende- ten Reusen i.d.R. einen Durchmesser von insgesamt 50 cm haben und in Strängen von 3 bis 5 Reusen hintereinander gestellt werden. In Bezug zur jeweiligen Gewässerbreite und –tiefe ist es dabei hochgradig unwahrscheinlich, dass ein Otter tatsächlich in eine Reuse gerät und ertrinkt.

Nach Rücksprache mit dem einzigen Berufsfischer im zu- künftigen Schutzgebiet wird eine einigermaßen wirtschaftliche Fischerei mit Reusen in der Aller nicht mehr möglich sein, wenn Ottergitter verwendet werden müssen.

Die Fischereigenossenschaft hat gegenüber ihren Mitgliedern die Pflicht, den Wert der Fischereirechte zu erhalten. Zurzeit beträgt der Gesamtwert der Fischerei im Genossenschafts- gebiet lt. Kataster 117.367 €. Davon entfallen für die Weser und die Aller wegen des Wertes der Großfischerei (mit Reu- sen, Netzen und Hamen) alleine 45.065 € auf das Land Nie- dersachsen. Die Ausschüttung der Ertragsanteile auf den

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Katasterwert i.H.v. 28 % jährlich teilen sich die Länder Nie- dersachsen und Bremen. Sollte das Gebot der Verwendung von Ottergittern umgesetzt werden, ist die Reusenfischerei nicht mehr wirtschaftlich möglich. Dies würde zu einem Ver- lust bzw. einer erheblichen Wertminderung des Fischerei- rechts des Landes Niedersachsen sowie evtl. weiterer Fi- schereiberechtigter führen und müsste vom Verordnungs- geber abgelöst oder entschädigt werden. Lt. Aussage des Amtes für regionale Landentwicklung (zuständig für die Ver- waltung und Wahrnehmung der Fischereirechte) soll die Ablösung / Entschädigung eines Fischereirechts das 25fache des durchschnittlichen Jahresertrages betragen.

Es wird ausdrücklich der Wunsch nach einem Fachgespräch in dieser Sache geäußert.

Amt für regionale Es wird um Streichung der Installationspflicht von Ottergittern siehe oben Landesentwicklung gebeten und hinsichtlich der fischereilichen Auswirkungen Leine-Weser einer Ottergitterpflicht auf die Stellungnahmen der LWK und der Weser- und Aller-Fischereigenossenschaft verwiesen. Sollte durch Erlass der Verordnung eine Ausübung insbeson- dere der Berufsfischerei nicht mehr möglich sein, würde dies zu erheblichen Pachteinbußen des Landes Niedersachsen führen. Als zuständige Fiskalbehörde des Landes würde sich das ArL für diesen Fall die Prüfung bzw. Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen gegen den Verordnungsge- ber vorbehalten. Ferner wird darauf hingewiesen, dass hinsichtlich der starken Ausbreitung von Neozoen wie z.B. der Schwarzmundgrundel eine Einschränkung der Reusenfischerei nicht mit dem Hege- gebot des NFischG vereinbar ist. Eine solche Einschränkung steht ferner im Widerspruch zu den Erhaltungszielen nach Art. 1 § 2 Abs. 3 Nr. 3. Deshalb wird folgende Formulierung vorgeschlagen: „Fanggeräte und Fangmittel sind so einzusetzen, dass eine Gefährdung des Fischotters, des Bibers oder tauchender

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Vogelarten minimiert wird.“ Der Rest sollte ersatzlos gestri- chen werden.

Fischereigenossen- Ein Otterschutzgitter reduziert die Fängigkeit einer Reuse um siehe oben schaft Aller II ein Vielfaches und schließt gewisse Fischarten aus. In dieser Beschränkung des Fischereirechtes wird eine Entwertung und Enteignung der Fischereirechtsinhaber gesehen. Deshalb wird folgende Änderung vorgeschlagen: Der erste Satzteil sollte wie folgt ergänzt werden: „… dass eine Gefährdung der Bestände des Fischotters, des Bibers oder tauchender Vogelarten ausgeschlossen ist“. Der zweite Satzteil sollte ersatzlos gestrichen werden. NLWKN (als TÖB für zu § 4 Abs. 4 Nr. 6 (und § 4 Abs. 1 Nr. 15 + 16): die landeseigenen Das Uferbetretungsrecht wird nicht eingeschränkt. Entlang Im Bereich der Maulhohe ist zum Schutz von Flora und Flächen) des Ufers der Maulohe befindet sich eine Vielzahl an Tram- Fauna lediglich ein Wegegebot (d.h. kein grundsätzliches pelpfaden zu ausgetretenen Uferplätzen an der Aller. Ob Betretensverbot) vorgesehen. Als Ausgleich sind dafür an diese durch Angeln oder (Hunde-)Baden entstanden sind, anderer Stelle Erholungszonen vorgesehen, die nahezu lässt sich zwar nicht erkennen, gleichwohl führen alle drei uneingeschränkt genutzt werden können. Nutzungen zu Störungen der heimischen Tierwelt. Wenn Insofern ergibt sich insgesamt keine Ungleichbehandlung. einerseits das Betreten des Gebietes außerhalb der Wege für Besucher mit/ohne Hunde verboten wird, sollten andererseits im Zuge der Gleichbehandlung auch andere mit Störungen verbundene Nutzungsformen eingeschränkt werden. NABU Kreisverband zu § 4 Abs. 5 Nr. 1: Verden und Aktion In einem Korridor von 100 m beiderseits der Aller sollte eine Ein solches Verbot ist nicht erforderlich, wenn nur unversehrt Fischotterschutz Fallenjagd gänzlich untersagt werden. fangende Fallen verwendet werden.

Nds. Landesforsten Nimmt man diese Vorgabe wörtlich, kann beispielsweise Die Formulierung wird geändert. Rehwild, das mit der Kugel erlegt wird, nicht bejagt werden, da die Jagd mit der Büchse danach ja nicht erlaubt ist. Es wird daher folgende Formulierung vorgeschlagen: „Die ordnungsgemäße Jagd bleibt unberührt. Freigestellt ist die Fallenjagd unter Verwendung unversehrt fangender Fallen.“ Nds. Landesforsten zu § 4 Abs. 5 Nr. 2: Hiernach dürfte auf der gesamten Fläche des NSG nichts Zum Schutz der Rastvögel vor Beunruhigung und Störung

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mehr bejagt werden, wenn das Wasser zu hoch steigt. Das soll die Jagd in den in der VO genannten Zeiten bei ist mit der Aussage natürlich nicht beabsichtigt. Es fehlt hier Hochwasser gebietsbezogen untersagt werden. der Hinweis auf die bestimmten Gebiete und Wildarten.

Fachdienst 32 Im Hinblick auf Nr. 1.4 des Gem. RdErl. d. ML u.d. MU vom Eine Erhöhung wird vorgenommen; für die Gemarkung 07.08.2012 sollte geprüft werden, ob im Hinblick auf den Hülsen ab Pegelstand Rethem 3,30 und für alle anderen Schutz des Jagdausübungsrechts eine Erhöhung des Pegel- Gemarkungen ab Pegelstand Rethem 3,65. Es sind wertes (3,30 m) vorgenommen werden kann. In der Begrün- unterschiedliche Höhen festzulegen, da großflächige dung zur Verordnung sollten Ausführungen zur Notwendigkeit Überschwemmungen, die die Einstellung der Jagd zur Folge einer generellen Untersagung der Jagd gemacht werden. haben sollen, gemarkungstypisch und nicht einheitlich Ferner sollten Überlegungen angestellt werden, ob in Hoch- auftreten. wasserlagen nicht Situationen eintreten können, die gerade eine Jagdausübung notwendig machen (Tierschutz). Fachdienst 32 zu § 4 Abs. 5 Nr. 3: Bewegliche Ansitzeinrichtungen sollten hier nicht aufgeführt Die Anregung wird aufgenommen. werden, denn gerade diese Einrichtungen ermöglichen dem Jäger eine flexible Jagdausübung. Die Einholung einer Zustimmung verursacht eine gewisse zeitliche Verzögerung und würde die praxisgerechte Jagdausübung erschweren. Ferner wird hinterfragt, ob der Katalog der zustimmungs- pflichtigen Einrichtungen nicht auf ein Mindestmaß be- schränkt werden sollte (nur fest mit dem Boden verbundene Hochsitze).

NABU Kreisverband Der Einsatz von beweglichen, nicht fest mit dem Boden ver- Die Anregung wird aufgenommen. Verden und Aktion bundenen Ansitzeinrichtungen, die optisch und baulich dem Fischotterschutz Landschaftscharakter nicht zuwider laufen, sollten für eine flexible Bejagung des Schalenwildes und von Beutegreifern zum Schutz von Bodenbrütern grundsätzlich freigestellt sein. Die Jagd sollte insgesamt dem Schutzzweck dienen. Fachdienst 32 zu § 4 Abs. 5 Nr. 4: Die Hubertusjagd stellt keine Jagdausübung im Sinne des Die Anregung wird umgesetzt und die Regelung unter § 4 BJagdG dar und sollte deshalb an anderer Stelle geregelt Abs. 1 Nr. 17 aufgenommen. werden. Stadt Verden Es wird auf die in Eitze bis Hohenaverbergen jährlich statt- Die Anregung wird übernommen.

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findende Schleppjagd hingewiesen, die durch das künftige Landschaftsschutzgebiet führen wird und wie die Hubertus- jagd freigestellt werden sollte. Sonderflächen Stadt Verden Zur Verbesserung der Erlebbarkeit der Allerniederung, zum Die Anregungen werden aufgenommen. Erleben und Beobachten der Natur und zur Steigerung der Die genannten Feste können ohne weitere Zustimmung Akzeptanz für den Naturschutz wird gefordert, das besiedelte durchgeführt werden. Artenschutzrechtliche Aspekte sind Allerufer mit dem Alleruferweg zwischen dem LSG östlich der unabhängig davon zu beachten (Beispiel: Problemfeld Eisenbahnbrücke und der Hundefreilaufzone Höltenwerder Weißstorchbrut-Feuerwerk). als „Erholungszone“ auszuweisen. Die Wasserfläche der Aller sollte bis zu 3/4 der Flussbreite einbezogen werden. In den „Erholungszonen“ sollten die Verbote des § 3 nur ein- geschränkt gelten. Insbesondere sollte das Baden von Mensch und Tier zugelassen sein. Ferner sollten lokale oder kulturelle Veranstaltungen (z.B Bootsregatta, Seifenkistenre- gatta, Allersymphonie, Hafenkonzert und Domweihbeerdi- gung inkl. Feuerwerk) ohne weitere Zustimmung durchgeführt werden können. Gemeinde Zur Verbesserung der Erlebbarkeit der Allerniederung, zum Die Anregungen werden aufgenommen. Dörverden Erleben und Beobachten der Natur und zur Steigerung der Die genannten Feste können ohne weitere Zustimmung Akzeptanz für den Naturschutz wird gefordert, das besiedelte durchgeführt werden. Artenschutzrechtliche Aspekte sind Allerufer in den Ortschaften Ahnebergen, Barnstedt, Westen unabhängig davon zu beachten (Beispiel: Problemfeld und Hülsen als „Erholungszone“ auszuweisen. Die Wasser- Weißstorchbrut-Feuerwerk). fläche der Aller sollte bis zur Hälfte der Flussbreite einbezo- gen werden. In den „Erholungszonen“ sollten die Verbote des § 3 nur ein- geschränkt gelten. Insbesondere sollte das Freilaufenlassen von Hunden sowie das Baden von Mensch und Tier zugelas- sen sein. Ferner sollten lokale oder kulturelle Veranstaltun- gen (z.B. Aller-Hochwasser-Rallye, Drachenfest, Dorffeste) ohne weitere Zustimmung durchgeführt werden können.

Die Regelungen für die Sonderflächen sind zu ergänzen und Die Anregungen werden übernommen. wie folgt zu erweitern (Karten dazu liegen vor):  Hafen Westen

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um die westlich außendeichs gelegene Gemeindewiese, die Freiflächen um die Zufahrt zur Allerfähre und den Nutzungsbereich einschließlich Zufahrt auf der nördlichen Uferseite  Alleruferweg Hülsen für den gesamten Bereich des Wochenendhausgebiets (B-Plan Nr. 56) bis südlich des Feuerwehrgerätehauses an der Aller in Hülsen In allen Sonderflächen muss auch der Gemeingebrauch wie das Baden von Menschen und das Freilaufen- und Schwim- menlassen von Tieren zugelassen sein. Stabsstelle Planung zu § 6 Abs. 3 (Hafen Westen/Anlegestelle Otersen): Die in der Karte dargestellte Fläche umfasst nicht den ge- Die Anregungen werden übernommen. Es wird eine samten zur Erholung und für den Tourismus genutzten Erholungszone ausgewiesen. Bereich am Amtshaus Westen. Aus den folgenden Gründen sollte sie von der Westener Wätern bis zum Hauptvorfluter (einschließlich der Aller selbst) erweitert werden:  die Fähranlegestelle auf Westener Seite liegt außerhalb der dargestellten Sonderfläche  der westlich gelegene Teich wird im Winter zum Schlitt- schuhlaufen genutzt  die östlich gelegenen Wiesen werden zum Drachen- steigen genutzt  Hunde dürfen nach derzeitiger Regelung im Hafen unangeleint herumlaufen, aber nicht in der sich direkt anschließenden Aller baden

Fachdienst 80 Angrenzend an den Hafenbereich in Westen befinden sich Die Anregungen werden übernommen. Es wird eine Wiesen, die zum Drachensteigenlassen genutzt werden. Der Erholungszone ausgewiesen. westlich gelegene Teich wird zum Schlittschuhlaufen genutzt. Diese gegenwärtige Nutzung sollte durch räumliche Erweiterung der Sonderfläche weiterhin möglich sein. Anordnungs- befugnis NABU Kreisverband Ein zusätzlicher Abschnitt mit Hinweis zur Anordnungsbefug- Nicht erforderlich. Die Anordnungsbefugnis ist gesetzlich

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Verden und Aktion nis ist unerlässlich, um die Möglichkeit der Wiederherstellung geregelt. Fischotterschutz zerstörter Lebensräume zu wahren. Hier sollte der Wortlaut aus § 6 der Musterverordnung des NLWKN übernommen werden. Pflege und Entwicklung NABU Kreisverband Die Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaßnah- Eine Konkretisierung ist an dieser Stelle nicht erforderlich. Verden und Aktion men sind zu allgemein gehalten und sollten konkretisiert wer- Diese Darstellung erfolgt im Bewirtschaftungs- Fischotterschutz den (z.B. Extensivierungsmaßnahmen, Wiedervernässung, /Managementplan. Umwandlung von Acker in Grünland). Zu ergänzen sind § 7 Abs. 2 und 3 der Musterverordnung des NLWKN.

In einem weiteren Punkt sollte ein Hinweis auf die Umsetzung von Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen ent- sprechend § 8 der Musterverordnung aufgenommen werden.

LRT 6510 und 6430 sind im Süden des Schutzgebietes sowie Die Durchführung von Entwicklungsmaßnahmen entspricht der Auwald im gesamten Gebiet deutlich unterrepräsentiert. dem Entwicklungsgebot für FFH- und VS–Gebiete. Die Dar- Insbesondere hier müssten dringend Entwicklungsmaßnah- stellung dieser Maßnahmen erfolgt in den Bewirtschaftungs- men durchgeführt und Trittsteinbiotope geschaffen werden plänen. zur Vernetzung. Insgesamt ist ein starker Rückgang der wertgebenden Vogelarten im Gebiet festzustellen. Auch hier sind Entwicklungsmaßnahmen dringend erforderlich.

Für den Wachtelkönig ist eine aktuelle Erfassung des Be- Das Monitoring ist Aufgabe des Landes Niedersachsen. standes durchzuführen, um im Pflege- und Entwicklungsplan Zum Schutz aktueller Brutplätze, soweit sie denn bekannt konkrete Bewirtschaftungsmaßnahmen für den Gelegeschutz werden, sollen Vereinbarungen mit den Bewirtschaftern formulieren und umsetzen zu können. angestrebt werden.

Wünschenswert zur optimalen Umsetzung und Unterstützung der Verordnung wäre ein spezielles Förderprogramm für ei- nen Vertragsnaturschutz, soweit andere Förderprogramme nicht greifen.

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Art. 2 – Landschaftsschutzgebiet (LSG)

Stelle Stellungnahme Abwägung Allgemeines sh. NSG

Abgrenzung / sh. NSG Kartendarstellung Stadt Verden In der bisherigen Ausdehnung des LSG auf dem Flurstück Das Regenwasserrückhaltebecken liegt innerhalb des FFH- 1/1 in der Flur 1 (Försterwiese) ist das Regenwasserrückhal- Gebietes und verbleibt daher im LSG. tebecken Eitzer Straße einbezogen. Hierbei handelt es sich Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden um eine wasserwirtschaftliche Anlage, der zwar weitestge- rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. hend eine naturnahe Unterhaltung anheim gegeben wird. Da Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende der Betrieb als Regenrückhaltebecken jedoch nicht zwingend Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften den Anforderungen nach der LSG-Verordnung entsprechen erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. dürfte, ist das Becken bzw. das ganze Flurstück aus dem LSG auszunehmen. Auch die Fläche außerhalb des Beckens selbst ist auszunehmen, da die Zugänglichkeit zum Becken nur über diese Fläche möglich ist. Schutzzweck NABU Kreisverband zu § 2 Abs. 1: vgl. NSG Verden und Aktion In Nr. 1 wird empfohlen, den Begriff „Abflussdynamik“ durch Fischotterschutz „Gewässerdynamik“ zu ersetzen.

Stadt Verden Der Schutzzweck sollte um folgende Punkte ergänzt werden: vgl. NSG „8. Natur erleben und Natur beobachten in der Erholungs- zone und entlang dem Alleruferweg in der Stadt Verden“ „9. Bewahrung der Eigenart und Schönheit der historischen Kulturlandschaft, insbesondere die Weite der Allerniederung mit offenen Blickbeziehungen auf und über den Flusslauf sowie die Pferdebeweidung vor der Reiterstadt Verden“ Mit der Ergänzung dieses Schutzziels soll die UNB bei der Satzungsanwendung auf die Bewahrung der historischen Kulturlandschaft allgemein verpflichtet werden.

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Gemeinde Der Schutzzweck sollte wie folgt ergänzt werden: „8. Natur vgl. NSG Dörverden erleben und Natur beobachten in der Erholungszone“ NABU Kreisverband zu § 2 Abs. 3: vgl. NSG Verden und Aktion Im Verordnungstext sind die Gesamtflächenanteile aller Fischotterschutz beschriebenen und im Gebiet vorkommenden LRT zum Zeitpunkt der Basiserfassung und Sicherung sowie deren Erhaltungszustand aufzuführen.

Es wird gefordert, dass die LRT nicht nur zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung, sondern bereits ab Meldung an die EU (Ergebnis der Basiserfassung) und ebenso weitere sich zu- künftig entwickelnde LRT geschützt werden (analog zu § 5 Abs. 3 Nr. 2).

Es sollten sämtliche im Gebiet vorkommenden Arten des An- hangs II und IV und der roten Liste Nds. und Bremen sowie ihre Habitate und Erhaltungsziele (gemäß der Nds. Strategie zum Arten- und Biotopschutz) als Schutzgüter aufgenommen werden (z.B. gestreifter Klee, Wildapfel). NLWKN zu § 2 Abs. 3 Nr. 1: zu a) Der Bitterling sollte ergänzt werden. ist ergänzt

zu d) Die Signifikanz alter bodensaurer Eichenwälder auf wird noch geprüft Sand mit Stieleiche erscheint fraglich. NLWKN zu § 2 Abs. 3 Nr. 2: vgl. NSG Da das geplante LSG den Gewässerlauf der Aller nicht mit einschließt, sollten nur die Fischarten genannt werden, die in Groppe und Neunaugen sind in zulaufenden Gewässern den angebundenen Altwässern, Altarmen und den nährstoff- anzutreffen. reichen Stillgewässern der Allerniederung vorkommen. Dies Der Kammmolch wird aus dem Verordnungstext entfernt. trifft für die Arten Steinbeißer, Schlammpeitzger und Bitterling zu. Die Neunaugen und die Groppe kommen in diesen Berei- chen nicht vor und sollten daher nicht als Erhaltungsziel ge- nannt werden. Wenn Nachweise der Teichfledermaus, des Großen Maus- ohrs oder des Kammmolchs in dem Teilgebiet bekannt sind,

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ist die Auflistung in Ordnung.

zu e) Es sollte folgende Ergänzung aufgenommen werden: wird umgesetzt „vorwiegend in wasserpflanzenreichen Verlandungsgewäs- sern bzw. Stillgewässern…“.

zu k) Statt „in naturnahen Auensystemen in den Niederungen wird umgesetzt größerer Fließgewässer“ sollte es heißen: „im naturnahen Auensystem der Allerniederung“. NABU Kreisverband zu § 2 Abs. 4 Nr. 3: vgl. NSG Verden und Aktion Zusätzlich zu den aufgeführten Arten sollten hier auch die Fischotterschutz weiteren im Gebiet festgestellten Arten des Anhangs I der VS-RL namentlich genannt werden: Rohrweihe (B), Seeadler (NG), Flussseeschwalbe (NG), Eisvogel (B), Schwarzspecht (B), Neuntöter (B) und Kornweihe (G). Zu den sonstigen cha- rakteristischen (maßgeblichen) Arten gehören auch die drei Gänsearten Grau-, Saat- und Blässgans, die im Winter als Gastvögel in der Allerniederung rasten und Nahrung suchen, und ebenso wie die Silber-, Lach- und Sturmmöwe in teil- weise erheblichen Abundanzen vorkommen, so dass eine Nennung dieser Arten ebenfalls sinnvoll erscheint. Die in der Alleraue auftretenden Arten der Roten Liste Nds. und Bre- mens, insbesondere Flussuferläufer (NG,B?), Rebhuhn (B), Rauchschwalbe (NG), Feldschwirl (B), Bluthänfling (B), Wachtel (B) und Wasserralle (B), sollten ebenfalls genannt werden, da auch der Landkreis Verden für den Erhalt und die Entwicklung dieser Arten Verantwortung trägt. Verbote NABU Kreisverband zu § 3 Abs. 1: vgl. NSG Verden und Aktion In den europäischen Schutzgebieten sollte jegliche Verwen- Fischotterschutz dung von Pestiziden ausgeschlossen werden bzw. unter die Zustimmungspflicht der UNB fallen. Pestizide wirken nicht nur auf die Zielorganismen, sondern direkt oder indirekt auch auf gefährdete Arten.

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Wie auch im NSG sind Uferrandstreifen (von mind. 2 m Breite) an allen Gewässern – auch Gewässern zweiter und dritter Ordnung sowie Gräben – erforderlich.

Insbesondere für artenreiches Grünland, § 30-Biotope und alle LRT sollten die auch für das NSG geforderten Nutzungs- auflagen gelten. Landwirtschafts- zu § 3 Abs. 1 Nr. 1, § 4 Abs. 1 Nr. 1 und § 5 Abs. 1 Nr. 2: kammer In § 3 Abs.1 Nr. 1 ist u.a. die Grünlanderneuerung sowie die Die Anregung, die Verständlichkeit zu verbessern, wird Behandlung von Dauergrünland mit Totalherbiziden unter- übernommen und der Verordnungstext umgearbeitet und sagt. Durch diese Regelung wird Betrieben, die den Auf- gestrafft. Inhaltlich erfolgen Anpassungen. wuchs zur Fütterung verwerten, eine Narbeninstandhaltung mit verwertbarem Aufwuchs teilweise erheblich erschwert. Diesbezüglich ist in § 4 Abs. 1 Nr. 1 ein Erlaubnisvorbehalt für die Erneuerung von Intensivgrünland eingeräumt. Diese Erneuerungsmöglichkeit für Intensivgrünland ist gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 2 insofern eingeschränkt, dass diese durch klein- flächige Über- und Nachsaaten, auch im Scheiben- oder Schlitzdrillverfahren erfolgen darf. Daneben wird die horst- weise Bekämpfung von sog. Problemunkräutern unter bestimmten Voraussetzungen freigestellt. Zunächst wird festgestellt, dass sich die Regelungen zur Grünlanderneuerung aus den Vorgaben dreier Paragrafen zusammensetzen. Damit ist die Verständlichkeit der Rege- lung nicht ohne Weiteres gegeben. Im Hinblick auf die Rechtssicherheit in der Bewirtschaftung wird angeregt, diese Regelung bezüglich der Verständlichkeit zu verbessern bzw. zusammenzufassen. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass sich auch in exten- siver genutztem Grünland Erfordernisse für Erneuerungs- maßnahmen der Grünlandnarben ergeben können. Gründe können neben Wildschäden ebenso Auswinterung, Tipula, Hochwasser, Feldmaus- und Wühlmausschäden, Trockenheit oder die Ausbreitung nicht nutzbarer Vegetation sein. Es wird daher vorgeschlagen, die Möglichkeit zur Schadensbehe- bung/-regulierung mit einem Erlaubnisvorbehalt für Dauer-

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grünland im Allgemeinen zu öffnen. Je nach Schadbild kann eine Erneuerungsmaßnahme über einen kleinflächigen Be- reich hinausgehen. Dementsprechend sollte der Begriff „kleinflächig“ herausgenommen und eine Regulierung der zu erneuernden Fläche dem Erlaubnisvorbehalt überlassen werden.

Es wird angenommen, dass unter die freigestellte Möglichkeit einer horstweisen Bekämpfung von sog. Problemunkräutern ebenso die Nutzung entsprechender Herbizide fällt.

Es wird davon ausgegangen, dass die für die Grünland- bewirtschaftung vorgesehenen Einschränkungen im Falle unzumutbarer Belastungen entschädigungsfähig gemäß § 68 BNatSchG sind.

Landvolk Das Thema Grünlanderneuerung wird als größtes Problem Die Erneuerung von Intensivgrünland ist unter den in der VO für die in diesem Gebiet wirtschaftenden Betriebe angesehen. genannten Bedingungen freigestellt. Für intensiv bewirtschaftete Flächen sollte auch eine nicht nur Erneuerungsmaßnahmen im extensiv genutzten Grünland horstweise Bekämpfung von Problemunkräutern mit einem werden im Einzelfall durch Befreiung geregelt. Totalherbizid zugelassen werden. Außerdem sollte die Mög- lichkeit eröffnet werden, zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Intensivgrünlandflächen jährlich 10 % dieser Flächen auf diese Art zu erneuern. Darüber hinaus sollte eine Grünlanderneuerung bzw. eine Nachsaat nicht nur zur Behebung von Wildschäden zugelas- sen werden. Gründe für eine Nachsaat können ebenso u.a. Schäden durch Hochwasser, Schädlingsbefall und Trocken- heit sein. Dieses sollte in der Verordnung ergänzt werden.

NABU Kreisverband Entsprechend der Musterverordnung des NLWKN sollten die vgl. NSG Verden und Aktion folgenden Textbausteine übernommen werden: „Neueinsaat Fischotterschutz nur mit regionalem (autochthonem) Saatgut, ebenso bei Wie- derherstellung des Grünlandes nach Umbruch, Über- und Nachsaaten nur nach vorheriger Zustimmung der UNB“.

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Landwirtschafts- zu § 3 Abs. 1 Nr. 2: vgl. NSG kammer Es wird angeregt, die Erhaltungsdüngung auch mit Gülle zu Landvolk gestatten, da die Düngung des Grünlandes vor Ort i.d.R. über Gülle erfolgt.

Stadt Verden Ein Verbot der Beweidung mit Pferden auf den Allerwiesen vgl. NSG vor der Reiterstadt Verden wird abgelehnt. Die Pferdehaltung auf den Grünlandflächen von Eitze bis zur Allermündung ist Teil der historischen Kulturlandschaft als Reiterstadt und Zentrum der Pferdezucht. Mehrere der gekennzeichneten mageren Flachlandmähwiesen werden seit Jahrzehnten mit Pferden beweidet. Daher ist ein Verbot unverhältnismäßig. Stattdessen sollte zum Schutz der Flachlandmähwiesen in der Verordnung die Möglichkeit von notwendigen Auflagen gegen eine Intensivierung der Pferdebeweidung geschaffen werden.

NABU Kreisverband Flachlandmähwiesen beherbergen Pflanzenarten, die sich vgl. NSG Verden und Aktion vorrangig durch eine extensive Mahdnutzung entwickeln. Fischotterschutz Eine Beweidung dieses LRT ist i.d.R. nicht zielführend für die Erhaltung und den guten Zustand der Mähwiesen und sollte daher nur in Ausnahmefällen – als Nachweide mit Nachmahd am Ende der Vegetationsperiode und mit Beschränkung der Viehdichte auf 2-3 Tiere/ha - möglich sein (grds. Abstimmung mit der UNB, nicht nur auf Pferde beschränken). NABU Kreisverband zu § 3 Abs. 1 Nr. 3: Verden und Aktion Das Verbot wird ausdrücklich begrüßt. Es sollte auch für die Fischotterschutz Feldraine gelten, jedoch hier in der flurstückskorrekten Ab- grenzung. Die Eingrenzung der Wirksamkeit auf den Zeit- punkt der Sicherung geht zu Lasten der Gewässerrandstrei- fen, Wald- und Heckensäume und Feldraine, an die in der Vergangenheit zu dicht heran gewirtschaftet wurde. Ggf. sollte hier ein Hinweis auf die für Gewässerrandstreifen ge- troffenen Einschränkungen erfolgen und konkrete Mindestab- stände für Waldsäume.

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Es wird wie für das NSG angeregt, generell den Begriff „Pflanzenbehandlungsmittel jeglicher Art“ auszutauschen. Landwirtschafts- zu § 3 Abs. 1 Nr. 4: vgl. NSG kammer Es wird darauf hingewiesen, dass das Verbot der Ausbrin- gung von Klärschlamm auf Dauergrünland bereits in § 4 Abs. 4 der Klärschlammverordnung geregelt ist und es daher keiner gleichlautenden Regelung bedarf. Nach der geplanten Regelung ist die Düngung mit Gärresten aus nachwachsenden Rohstoffen erlaubt, die Anwendung von Gärresten mit dem Ausgangsstoff Gülle hingegen nicht. Diesbezüglich wird die fachliche Begründung der Regelung in Frage gestellt.

NABU Kreisverband Die Ausbringung von Gärresten sollte im gesamten Schutz- vgl. NSG Verden und Aktion gebiet ohne Ausnahme verboten sein, weil sie eine hohe Fischotterschutz Stickstoff-Verfügbarkeit aufweisen sowie Samen von Pro- blemunkräutern und Sporen von Clostridium botulinum ent- halten können. Noch nicht abschließend geklärt ist der Zu- sammenhang zwischen der Ausbringung von Gärresten und erkrankten bzw. verendeten Tieren durch Eiweißschock. Es sollte daher ein Verbot von Gärresten aller Art ausgespro- chen werden (vgl. akt. Verordnungen der Stadt Bremen)

In häufig überschwemmten Gebieten sollte keine Stickstoff- Düngung erfolgen, da bereits ein Überangebot an diesem Nährstoff besteht. Die in der Alleraue vorkommenden gefähr- deten Pflanzenarten und LRT sind häufig Nährstoffmangel- anzeiger, die durch zu hohe Düngergaben geschädigt werden und deren Erhaltungszustand sich dadurch erheblich ver- schlechtert.

Begrüßenswert wäre es, wenn der Landkreis sich grundsätz- lich für eine Düngung innerhalb der Allerniederung mit vor Ort erzeugten Nährstoffen aussprechen würde. Der sog. „Gülle- tourismus“ darf keinen Eingang in Schutzgebiete finden.

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Landvolk zu § 3 Abs. 1 Nr. 7: Es sollte ein Zusatz aufgenommen werden, der das Planieren Es wird ein Zusatz in die Begründung aufgenommen. von Fahrspuren unter Aufbringung von Boden für eine bes- sere Bearbeitbarkeit der Flächen ermöglicht. Nds. Landesamt für zu § 3 Abs. 1 Nr. 9 (und Nr. 30): vgl. NSG Verbraucherschutz Es wird um Streichung dieser Regelung gebeten. Zur Ab- und Lebensmittel- wendung erheblicher fischereiwirtschaftlicher Schäden und Die Regelungen der Nr. 9 und 30 werden unter Nr. 9 leicht sicherheit – Dez. zum Schutz der Fischbestände ist es erforderlich, dass auf umformuliert zusammengefasst. Binnenfischerei Grundlage der Nds. Kormoranverordnung auch zukünftig die Vergrämung bzw. der Abschuss von Kormoranen möglich bleibt. Dass solche Maßnahmen in einem NSG möglich sind, zeigt sich z.B. im NSG „Dümmerwiesen“. Dort wird der Abschuss von Raubwild als erforderlich zum Schutz der Limikolen er- achtet und trotz der möglichen Störungen in einem Vogel- schutzgebiet als zielführende Schutzmaßnahme betrieben. Eine vergleichbare Intention steht auch hinter der Zulassung der Kormoranvergrämung.

Landwirtschafts- Die Regelung sollte ersatzlos gestrichen werden. kammer Artenschutzrechtlich ist der Schutz wildlebender Tiere auch in Schutzgebieten bereits eindeutig und umfangreich geregelt. (EU- und Bundesartenschutzrecht, EU- und Bundesnatur- schutzrecht, Tierschutzrecht, Jagd- und Fischereirecht). Weiter greift das rechtlich für eine Schutzgebietsverordnung ohne jegliche fachliche Begründung zu weitgehende Pau- schalverbot direkt in die Regelungsgrundlage der Nds. Kormoranverordnung ein und steht im direkten Widerspruch hierzu. Auch würde mit dem Verbot ein rechtlicher Wider- spruch zur EU-Aalschutzverordnung sowie ggf. weiteren aquatischen Artenschutzvorgaben entstehen.

Außerdem wird darauf hingewiesen, dass dieses Regelungs- vorhaben das Gleichheitsprinzip der erlaubten jagdlichen Schutz- und Hegeaspekte sowie der ggf. gebotenen fische- reilichen Schutz- und Hegeaspekte im Planungsgebiet

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verletzt.

Weser- und Aller- Die Fischereigenossenschaft schließt sich der Stellungnahme Fischereigenossen- der LWK vollinhaltlich an. Ergänzend wird der Flyer „Kormo- schaft Verden rane vs. Fischbestände - Wie sich Kormorane auf Fischbe- stände und Gewässer auswirken“ des Verbandes der Fische- reigenossenschaften NRW e.V. beigefügt.

Die Verordnung führt in § 2 Fischarten und Rundmäuler auf, die (z. T. stark) im Bestand gefährdet sind und eines Schut- zes bedürfen. Der Kormoran ist einer der größten und gefähr- lichsten von außen kommenden Feinde dieser Arten. Sollte diese Vogelart auch unter den Schutz der Verordnung fallen, können die vorgenannten Fischarten und Rundmäuler getrost aus der Verordnung gestrichen werden. Die Aufzählung hätte sonst nur eine Alibifunktion und führt den Artenschutz ad ab- surdum. Man suggeriert eine heile Schutzwelt, die ohne Streichung des § 3 Abs. 1 Nr. 9 überhaupt nicht existieren wird. Der Schutzzweck geht also weitgehend ins Leere, denn von anderen Lebewesen über Wasser gibt es keine nen- nenswerten Gefahren für diese Tierarten.

Zum Schutz des Aals, der in der Verordnung nicht benannt ist, werden im Rahmen des von der EU-Kommission geneh- migten Aalbewirtschaftungsplanes Weser jährlich erhebliche Geldmittel für Besatzmaßnahmen aufgewandt. So wurden z.B. 2015 für den Besatz mit Glas- und Farmaal in Weser, Aller und Eyter 58.636 € und 2016 ein Betrag von 64.940 € ausgegeben. Die Aufwendungen werden aus Mitteln des Europäischen Meeres- und Fischereifonds gefördert, weil der Aal in seinem Bestand europaweit gefährdet ist. Da der Kormoran sehr gern und viel kleinere und mittlere Aale frisst, wäre auch aus dieser Sicht sein ganzjähriger Schutz im Ver- ordnungsgebiet äußerst kontraproduktiv.

Sollte der entsprechende Passus nicht gestrichen werden,

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wird vorgeschlagen, folgenden Satz anzufügen. „Die Bestim- mungen der Nds. Kormoranverordnung bleiben davon unbe- rührt.“

Es wird ausdrücklich der Wunsch nach einem Fachgespräch in dieser Sache geäußert.

Amt für regionale Es wird darum gebeten, einen Ausnahmetatbestand zur Landesentwicklung Vergrämung und Abwehr von Kormoranen im Rahmen der Leine-Weser bestehenden gesetzlichen Regelungen zu überdenken. Landvolk zu § 3 Abs. 1 Nr. 11, § 4 Abs. 1 Nr. 3 und § 5 Abs. 1 Nr. 4: vgl. NSG Da eine Neuanlage von Drainagen und Gräben zukünftig nur noch eingeschränkt zulässig sein wird, sollte zeitnah eine Bestandsaufnahme der funktionsfähigen Drainagen und Gräben vorgenommen werden. Landvolk zu § 3 Abs. 1 Nr. 12: vgl. NSG Das Verbot der Anlage von Weihnachtsbaumkulturen, Kurz- umtriebsplantagen und anderen Sonderkulturen sollte in einen Erlaubnisvorbehalt umgewandelt werden. Damit würde man den Bewirtschaftern die Möglichkeit einer alternativen Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen in aus natur- schutzfachlicher Sicht nicht sensiblen Bereichen der Schutz- gebiete eröffnen. Landvolk zu § 3 Abs. 1 Nr. 16: vgl. NSG Das Verbot sollte in einen Erlaubnisvorbehalt umgewandelt werden. Auch wenn heute der Anbau gentechnisch verän- derter Pflanzen von den Landwirten abgelehnt wird, kann sich dieses in den kommenden Jahren aufgrund sich ändernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen bzw. aus phytosanitä- ren Gründen grundlegend ändern. In diesem Fall wären die in diesem Gebiet wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe durch ein Verbot benachteiligt. Landvolk zu § 3 Abs. 1 Nr. 17: Um Fehlinterpretationen zu vermeiden, sollte darauf hinge- Nicht erforderlich, der Verordnungstext ist eindeutig. Die Zwi- wiesen werden, dass die ordnungsgemäße Zwischenlage- schenlagerung von Mist in einem Überschwemmungsgebiet

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rung von Mist hiervon nicht betroffen ist. ist ohnehin nur sehr eingeschränkt möglich.

NABU Kreisverband Die Lagerung von Festmist, Gärresten, Ernteresten, Silage-, siehe Vorbemerkung Verden und Aktion Stroh- und Heuballen sollte nicht auf Wege- und Gewässer- Fischotterschutz randstreifen, an Hecken, Waldrändern, an und in Feldgehöl- zen und an Einzelgehölzen erfolgen. Nds. Landesbehörde zu § 3 Abs. 1 Nr. 18+19: für Straßenbau und Hierzu regelt aus Sicht der Straßenbauverwaltung nicht eine Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden Verkehr LSG-Verordnung, die aufgrund der Festlegungen durch die rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. zuständige Behörde erlassen wird, straßenbaurechtliche Be- Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende lange, die in den entsprechenden Fachgesetzen / Straßen- Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften gesetzen geregelt sind. erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. NABU Kreisverband zu § 3 Abs. 1 Nr. 20: Verden und Aktion Die Regelung sollte um den Zusatz „… und Freileitungen zu Die Anregung wird übernommen. Fischotterschutz ertüchtigen“ ergänzt werden. NABU Kreisverband zu § 3 Abs. 1 Nr. 25+26: vgl. NSG Verden und Aktion Entsprechend der Musterverordnung des NLWKN sollte Fischotterschutz (analog zu Art. 1 § 3 Abs. 3 Nr. 4) ein Umgebungsschutz von 500 m festgesetzt werden. Landvolk zu § 3 Abs. 1 Nr. 26: vgl. NSG Es wird eine Ausnahme für den Fall angeregt, dass im Rahmen der Grasernte Drohnen zur Vergrämung von jungem Rehwild zum Einsatz kommen sollen. NLWKN zu § 3 Abs. 1 Nr. 29: vgl. NSG Das Verbot, Feldraine nicht zu bewirtschaften, wird ausdrück- lich begrüßt. Allerdings sollte geprüft werden, ob die Anlage von Blühstreifen zugelassen werden sollte. Naturschutzfach- lich ist es sinnvoller, der eigendynamischen Entwicklung (ggf. mit Unterstützung einer Pflegemahd) Vorrang zu geben, da sich dadurch naturnähere Biotoptypen einstellen werden.

NABU Kreisverband Die Regelung sollte wie folgt ergänzt werden: „Es ist verbo- vgl. NSG Verden und Aktion ten, Pflanzenbehandlungsmittel jeglicher Art und Düngemittel Fischotterschutz auf Wegeseitenräume aufzubringen. Die Pflegemahd sollte

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nach der Brut- und Setzzeit erfolgen.“ Insekten sind stark von dem Einsatz von Pflanzenbehand- lungsmitteln betroffen, was sich deutlich auf die Populations- stärke auswirkt und wiederum auf die insektenfressenden Vogelarten ausstrahlt. Die entsprechenden Wegeparzellen sind dauerhaft zu sichern. Vorrangig sollten auf diesen Rand- streifen gebiets- und standorttypische gefährdete Ackerwild- kräuter und deren Gesellschaften entwickelt werden. Das schließt im Einzelfall die Anlage von Blühstreifen aus ge- bietseigenem Wildpflanzensaatgut nicht aus. Eine fachge- rechte Pflege ist sicherzustellen.

Landwirtschafts- Die Problemstellung als Anlass dieser Regelung ist nachvoll- vgl. NSG kammer ziehbar. Es ist diesbezüglich in Frage zu stellen, ob eine landwirtschaftliche Nutzung der Wegeseitenräume im kom- munalen Eigentum im Geltungsbereich dieser Verordnung tatsächlich eine Rolle spielt bzw. hier ein Regelungsbedarf besteht. Weiterhin ist die Möglichkeit zu berücksichtigen, dass ein öffentlicher Eigentümer der Nutzung im Einzelfall zugestimmt haben kann. Im Hinblick auf die rechtliche Wirk- samkeit bzw. Rechtmäßigkeit dieser Regelung müsste sichergestellt sein, dass dieser eigentumsrechtliche Gegen- stand zwischen Kommune und Eigentümern über eine NSG/LSG-Verordnung regelbar ist.

Landvolk Diese pauschale Regelung ist kritisch zu sehen, da auf mög- vgl. NSG licherweise bestehende Vertragsverhältnisse zwischen den Flächenbewirtschaftern und Eigentümern keine Rücksicht genommen wird. Daher sollte dieser Punkt entweder präzi- siert oder – was als sinnvoller erachtet wird – ersatzlos gestrichen werden. Landwirtschafts- zu § 3 Abs. 1 Nr. 30: kammer Es wird davon ausgegangen, dass die ordnungsgemäße ja landwirtschaftliche Bodennutzung von dieser Regelung aus- genommen ist.

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NABU Kreisverband zu § 3 Abs. 1: Verden und Aktion Es fehlt eine Regelung zu Windenergie-Anlagen. Diese soll- Bauliche Anlagen, also auch Windenergie-Anlagen sind im Fischotterschutz ten einen Abstand von 1.200 m sowohl zu den Grenzen des LSG verboten. Ob außerhalb des LSG geplante Anlagen NSG als auch des LSG einhalten, da hier ebenfalls zusätzlich beeinträchtigend für das Schutzgebiet wirken, wird ergebnis- avifaunistische Belange berührt werden (vgl. Art. 1 § 3 offen in einer FFH-Verträglichkeitsprüfung entschieden. Abs. 4). Erlaubnisvorbehalt NABU Kreisverband zu § 4 Abs. 1 Nr. 3 (jetzt Nr. 1): Verden und Aktion Neuanlagen von Drainagen sollten grundsätzlich nicht erlaubt Die Neuanlagen stehen unter Erlaubnisvorbehalt. Durch Fischotterschutz werden, da der Wasserhaushalt zusätzlich negativ verändert Einzelfallentscheidung können beeinträchtigende Dränagen würde und dies dem Zweck der Regelung des § 3 Abs. 1 Nr. verboten werden. 11 widerspräche. NABU Kreisverband zu § 4 Abs. 1 Nr. 4 (jetzt Nr. 2): Verden und Aktion Es sollte kein Bauschutt zur Wegebefestigung verwendet Sauberer Bauschutz kann für bestehende Wege verwendet Fischotterschutz werden. werden. Nds. Landesbehörde zu § 4 Abs. 1 Nr. 4+8 (jetzt Nr. 2+6): für Straßenbau und Hierzu regelt aus Sicht der Straßenbauverwaltung nicht eine Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden Verkehr LSG-Verordnung, die aufgrund der Festlegungen durch die rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. zuständige Behörde erlassen wird, straßenbaurechtliche Be- Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende lange, die in den entsprechenden Fachgesetzen / Straßen- Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften gesetzen geregelt sind. erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. Stellv. Naturschutz- zu § 4 Abs. 1 Nr. 5 (jetzt Nr. 3): beauftragter Der Erlaubnisvorbehalt sollte sich nicht auf die Wiederher- Veränderungen, d.h. auch Entschlammungen stehen unter Hans-Jürgen Maaß stellung von Gewässern beziehen. Entschlammungen von Erlaubnisvorbehalt. Auch ein Gewässer im fortgeschrittenen Gewässern und deren Erhalt muss weiterhin ohne Erlaubnis Verlandungsstadium kann artenreich und damit schutzwürdig der Naturschutzbehörde möglich sein. und schutzbedürftig sein. NABU Kreisverband zu § 4 Abs. 2: Verden und Aktion Vorrangig ist der Schutz, Erhalt und die Entwicklung der nach Die bestehende Formulierung ist ausreichend. Die Entwick- Fischotterschutz europäischem Recht geschützten Arten und Lebensräume zu lung des Gebietes soll, wie dargestellt, über Förderprogram- beachten. Eine Nutzung im LSG ist dem Schutzzweck anzu- me oder ein Projekt (z.B. blaues Band) vorgenommen wer- passen. Mögliche Bewirtschaftungseinschränkungen sollten den. vorzugsweise durch Förderprogramme aufgefangen werden. Freistellungen Stellv. Naturschutz- zu § 5 Abs. 1 Nr. 2: vgl. NSG

74 beauftragter Der Begriff „Problemunkräuter“ sollte durch den Begriff Hans-Jürgen Maaß „Problem-Wildkräuter“ ersetzt werden, da fast alle Wildkräuter auch für Schmetterlinge und Käfer nützlich sein können. NABU Kreisverband zu § 5 Abs. 2 Nr. 1: vgl. NSG Verden und Aktion Ein Verjüngungsschnitt der Hecken sollte abschnittsweise Fischotterschutz erfolgen. Darüber hinaus sollten Angaben zur Mindestbreite der Säume gemacht werden.

Stellv. Naturschutz- Die Formulierung „… muss die bisherige Stockhöhe einge- beauftragter halten werden“ ist zu unbestimmt. Es sollte wie im Raum Hans-Jürgen Maaß Thedinghausen / Riede eine Stockhöhe von 80-100 m vorge- geben werden. Nds. Landesbehörde zu § 5 Abs. 2 Nr. 1-3: vgl. NSG für Straßenbau und Hierzu ist aus Sicht der Straßenbauverwaltung folgendes zu Verkehr ergänzen: Bei Gehölzen, die auch als Nebenanlagen vorhandener Straßen bestehen, sowie hergestellten Kompensationsmaß- nahmen (hierunter auch Heckenanlagen, Einzelbäume u.ä.), die sich im Zuständigkeitsbereich der Straßenbauverwaltung befinden, sind sowohl Gehölzentnahmen als auch Gehölz- schnitte zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit - soweit behördlich angeordnet – zuzulassen (§ 39 Abs. 5 S. 2 Nr. 2 a-c BNatSchG). Zudem sind noch die weiteren zulässigen schonenden Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen aufzunehmen (§ 39 Abs. 5 S. 2 Nr. 1 BNatSchG). Weiterhin sind diesbezüglich für die Straßenbauverwaltung das Merkblatt für den Straßenbetriebsdienst Teil: Grünpflege, 2006 als auch die ZTV Baum-StB 04 und damit die hierin enthaltenen Regelungen zu Gehölzschnitt bzw. Baumpflege- arbeiten bindend. Hierbei wird auch die Pflege straßenbe- gleitender Gehölzstreifen durch selektives Auf-den-Stock- setzen fachlich behandelt. Diese Pflegemaßnahmen haben i.d.R. alle 5-7 bzw. 10 Jahre zu erfolgen; bei Beeinträchtigung der Entwässerung alle 3-5 Jahre. Bei älteren, bereits ver-

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kahlenden Beständen erfolgt abschnittsweises Auf-den- Stock-setzen zur Bestandsverjüngung. Die Abschnittslängen sind in Abhängigkeit von Funktion, Zustand, Lage und Größe des Bestandes festzulegen, ggf schachbrettartig und mit max. 50 m Abschnittslänge. Ferner sind der fachgerechte Gehölzschnitt zur Erhaltung des Lichtraumprofils an Straßen, Wegen und genutzten Grund- stücken sowie fachgerechte Pflegemaßnahmen an Hecken jeweils in den Monaten Okt.-Feb. eines Jahres sowie das Fällen von Bäumen oder das Entfernen von Ästen, soweit dies zur Erfüllung der Verkehrssicherungspflicht erforderlich ist, freizustellen. Landvolk zu § 5 Abs. 2 Nr. 4: vgl. NSG Generell muss sichergestellt sein, dass durch regelmäßige Räumungen der Gewässer zweiter und dritter Ordnung die Funktionen der Vorfluter erhalten bleiben. Dies hat neben der Nutzbarkeit der landwirtschaftlichen Nutzflächen auch eine große Bedeutung für den Hochwasserschutz.

NABU Kreisverband Die Verbände sprechen sich für eine ökologische Graben- vgl. NSG Verden und Aktion räumung (einseitig) - wie auch im NSG geregelt – aus. Der Fischotterschutz Einsatz einer Grabenfräse sollte auch hier untersagt werden. Das Räumgut aus der Gewässerunterhaltung sollte nach ei- ner Abtrocknungsphase abgefahren werden. Ein Gewässer- unterhaltungsplan, abgestimmt auf die besonderen ökologi- schen Belange für die Gewässer in den Schutzgebieten, wäre wünschenswert. Nds. Landesamt für zu § 5 Abs. 2 Nr. 5: vgl. NSG Verbraucherschutz Da derzeit noch keine allgemein anerkannten Reusen mit und Lebensmittel- Fluchtmöglichkeiten existieren, bringt diese Bestimmung für sicherheit – Dez. Erwerbsfischer in der Aller erhebliche Fanglimitierungen mit Binnenfischerei sich, da größere marktfähige Fische mit diesen Fanggeräten nicht mehr fangbar sind. Das kann zu erheblichen Umsatz- einbußen und Entschädigungsforderungen führen, da die Wirtschaftlichkeit eines Erwerbsfischereibetriebes in Frage

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gestellt sein kann.

Als für die Erwerbsfischerei praktikabel und für den Fischotter ausreichend sicher hat sich die im Biosphärenreservat „Elb- talaue“ getroffene Regelung erwiesen. Dort ist die Reusen- fischerei in der Elbe und den Nebengewässern ohne Otter- gitter freigestellt, nur an Engstellen unter Brücken, wo Fisch- otter gehäuft wandern, sind Ottergitter vorgeschrieben. Im gesamten Gebiet sind seit der Ausweisung trotz Ausbreitung der Otterpopulation und umfangreich betriebener Erwerbs- fischerei keine Tiere in Reusen ertrunken. Es wird darum gebeten, für die untere Aller eine vergleichbare Regelung zu treffen.

Vor dem Hintergrund, dass mehr als 90 % der getöteten Fischotter im Straßenverkehr umkommen, erscheint es zweifelhaft, warum die Erwerbsfischerei in der geplanten Form über Gebühr belastet wird, während maßgebliche Bestandsgefährdungen nicht einmal ansatzweise geregelt werden können.

Landwirtschafts- Hinsichtlich der Beschränkung der Reusenfischerei bestehen vgl. NSG kammer schwerwiegende fachliche und rechtliche Bedenken. Die Installationspflicht von Ottergittern wird fachlich als nicht notwendig sowie betriebswirtschaftlich für betroffene Fische- reien wegen sehr hoher Fangausfälle als unzumutbare Härte beurteilt. Eine derartige Beschränkung der im Gebiet traditio- nellen Fischereiform der Reusenfischerei würde wohl zur völligen Aufgabe der Reusenfischerei im großflächigen Schutzgebiet führen. Für betroffene Fischereibetriebe käme sie sogar einem Berufsverbot gleich. Es ist zu erwarten, dass dadurch auch Entschädigungsansprüche entstehen können.

So behindert der Einbau von Ottergittern (neben dem tech- nischen Aufwand der Installation) vollständig den Fang hoch- rückiger und großer Fische (Barsche, Brassen, Zander, Wels,

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Karpfen, Hechte, etc.). Weiter verstopfen mit Ottergitter ver- sehene Reusenkehlen besonders in Fließgewässern wie der Aller sehr stark mit Treibgut (Plastikmüll, Laub, Äste, Kraut, etc.), so dass auch der Aalfang sehr stark behindert bzw. kaum mehr möglich wäre.

Otterausstiege in Reusen in Fließgewässern stehen unter ständiger erheblicher mechanischer Belastung im Fangkorb und sind bisher technisch bzw. praxistauglich nicht vorhan- den.

Es wird darauf hingewiesen, dass die ordnungsgemäße Fischereiausübung im Weser-Allersystem nicht im Wider- spruch zu der sehr positiven Entwicklung von Fischotter- beständen steht. Diese ist deutlich auch anhand der beste- henden Fischerei ohne Ottergitterregelung (z.B. Elbtalaue, Gewässer in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, 4 Seen-Gebiet im LK Cuxhaven, Dümmer See) sowie zahlrei- chen gutachterlichen Äußerungen zu belegen. Die Fischerei stellt im Verhältnis zum Straßenverkehr eine nahezu unbe- deutende Risikoquelle dar.

Das Gebot der Verwendung von Ottergittern beeinträchtigt die Funktion der Reuse als Hegegerät (z.B. „Allienentnahme“, Befischung der Schwarzmundgrundel und Wollhandkrabbe, Reduzierung der Welsbestände) und steht damit im Wider- spruch zum Hegegebot des Nds. Fischereigesetzes und der Nds. Binnenfischereiordnung.

Deshalb sollte der Zusatz „soweit eine Gefährdung…“ ersatzlos gestrichen werden.

Es wird angeregt, in dieser Sache ein Gespräch mit den Fischereigenossenschaften, den Erwerbsfischern, dem LAVES Dez. Binnenfischerei und der Fischereiberatung der LWK zu führen.

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Weser- und Aller- Die Fischereigenossenschaft schließt sich der Stellungnahme vgl. NSG Fischereigenossen- der LWK vollinhaltlich an. Ergänzend wird ein Aufsatz aus schaft Verden einer Fachzeitschrift beigefügt.. Es wird darauf hingewiesen, dass die in der Aller verwende- ten Reusen i.d.R. einen Durchmesser von insgesamt 50 cm haben und in Strängen von 3 bis 5 Reusen hintereinander gestellt werden. In Bezug zur jeweiligen Gewässerbreite und –tiefe ist es dabei hochgradig unwahrscheinlich, dass ein Otter tatsächlich in eine Reuse gerät und ertrinkt.

Nach Rücksprache mit dem einzigen Berufsfischer im zu- künftigen Schutzgebiet wird eine einigermaßen wirtschaftliche Fischerei mit Reusen in der Aller nicht mehr möglich sein, wenn Ottergitter verwendet werden müssen.

Die Fischereigenossenschaft hat gegenüber ihren Mitgliedern die Pflicht, den Wert der Fischereirechte zu erhalten. Zurzeit beträgt der Gesamtwert der Fischerei im Genossenschafts- gebiet lt. Kataster 117.367 €. Davon entfallen für die Weser und die Aller wegen des Wertes der Großfischerei (mit Reu- sen, Netzen und Hamen) alleine 45.065 € auf das Land Nie- dersachsen. Die Ausschüttung der Ertragsanteile auf den Katasterwert i.H.v. 28 % jährlich teilen sich die Länder Nie- dersachsen und Bremen. Sollte das Gebot der Verwendung von Ottergittern umgesetzt werden, ist die Reusenfischerei nicht mehr wirtschaftlich möglich. Dies würde zu einem Ver- lust bzw. einer erheblichen Wertminderung des Fischerei- rechts des Landes Niedersachsen sowie evtl. weiterer Fi- schereiberechtigter führen und müsste vom Verordnungs- geber abgelöst oder entschädigt werden. Lt. Aussage des Amtes für regionale Landentwicklung (zuständig für die Ver- waltung und Wahrnehmung der Fischereirechte) soll die Ablösung / Entschädigung eines Fischereirechts das 25fache des durchschnittlichen Jahresertrages betragen.

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Es wird ausdrücklich der Wunsch nach einem Fachgespräch in dieser Sache geäußert.

Amt für regionale Es wird um Streichung der Installationspflicht von Ottergittern vgl. NSG Landesentwicklung gebeten und hinsichtlich der fischereilichen Auswirkungen Leine-Weser einer Ottergitterpflicht auf die Stellungnahmen der LWK und der Weser- und Aller-Fischereigenossenschaft verwiesen. Sollte durch Erlass der Verordnung eine Ausübung insbeson- dere der Berufsfischerei nicht mehr möglich sein, würde dies zu erheblichen Pachteinbußen des Landes Niedersachsen führen. Als zuständige Fiskalbehörde des Landes würde sich das ArL für diesen Fall die Prüfung bzw. Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen gegen den Verordnungsge- ber vorbehalten. Ferner wird darauf hingewiesen, dass hinsichtlich der starken Ausbreitung von Neozoen wie z.B. der Schwarzmundgrundel eine Einschränkung der Reusenfischerei nicht mit dem Hege- gebot des NFischG vereinbar ist. Eine solche Einschränkung steht ferner im Widerspruch zu den Erhaltungszielen nach Art. 1 § 2 Abs. 3 Nr. 3. Deshalb sollte der zweite Satzteil „soweit eine Gefährdung…“ ersatzlos gestrichen werden.

Fischereigenossen- Ein Otterschutzgitter reduziert die Fängigkeit einer Reuse um vgl. NSG schaft Aller II ein Vielfaches und schließt gewisse Fischarten aus. In dieser Beschränkung des Fischereirechtes wird eine Entwertung und Enteignung der Fischereirechtsinhaber gesehen. Deshalb sollte der Zusatz „soweit eine Gefährdung…“ ersatzlos gestrichen werden. NABU Kreisverband zu § 5 Abs. 2 Nr. 6: vgl. NSG Verden und Aktion In einem Korridor von 100 m beiderseits der Aller sollte eine Fischotterschutz Fallenjagd gänzlich untersagt werden. Nds. Landesforsten zu § 5 Abs. 3 Nr. 1 d): vgl. NSG Damit Waldbesitzer beispielsweise eine Frühjahrskultur anle- gen können, die im Normalfall je nach Frostlage zwischen

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März und April stattfindet, wird folgende Fassung empfohlen: „…den Boden und Bestand schonende Holzentnahme in der Zeit vom 01.08. – 28.02. eines jeden Jahres, in der übrigen Zeit nur mit Zustimmung der zuständigen Naturschutzbe- hörde zulässig“ Nds. Landesforsten zu § 5 Abs. 3 Nr. 2 b): vgl. NSG Der Entwurf geht hier zu weit. Ein Großteil der betroffenen Waldflächen wurde zumindest in den letzten Jahren sehr extensiv bewirtschaftet, sie wurden überwiegend sich selbst überlassen. Wird das Eigentümerverhalten in den nächsten Jahren so fortgesetzt und es kommt – warum auch immer – zu einer Verjüngung der o.g. Arten, kann es nicht die Aufgabe des Eigentümers sein, das jährlich zu kontrollieren und dann auch noch auf seine Kosten zu beseitigen. Es wird empfoh- len, diese Formulierung entsprechend zu ändern oder zu streichen.

NLWKN In den Erläuterungen zur Verordnung sollten sowohl die vgl. NSG standortfremden als auch die lebensraumtypischen Arten aufgelistet werden. Nds. Landesbehörde Die Straßenanlagen der B 215 sowie die L 160 liegen an- vgl. NSG für Straßenbau und grenzend bzw. inmitten der Schutzgebiete. Verkehr Die Straßenbauverwaltung ist generell von den dargelegten Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden Auflagen des Verordnungsentwurfs innerhalb ihrer Zustän- rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. digkeit und bezogen auf ihren öffentlich-rechtlichen als auch Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende hoheitlichen Auftrag zur Aufrechterhaltung des Betriebes, zur Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften Überwachung, Erhaltung, Unterhaltung und Nutzung der öf- erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. fentlichen Verkehrswege einschließlich Brücken freizustellen. Im Hinblick auf eine ordnungsgemäße Unterhaltung und In- standsetzung (UI) der Straßen sind insbesondere folgende Freistellungen erforderlich:  Abgrabungen und Aufschüttungen o.ä. Veränderungen durch die Straßenbauverwaltung i.R.v. genehmigten Maßnahmen sind zu dulden (§ 3 Abs. 1 Nr. 7)

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 die Wiederverwertung von Abfällen (Recyclingmaterialien) im Rahmen der geltenden Gesetze und Richtlinien ist im Zuge einer baulichen Maßnahme zu dulden (§ 3 Abs. 1 Nr. 17)  uneingeschränkter Einsatz von Drohnen bei z.B. erforder- lichen Verkehrszählungen, Bestandsvermessungen u.ä. (§ 3 Abs. 1 Nr. 26)  Zulassung von erforderlicher Vergrämung bei UI-Maßnah- men, z.B. im Zuge von Brückensanierungen u.ä. (§ 3 Abs. 1 Nr. 30)  Die rechtmäßig bestehenden (Neben-)Anlagen der vor- handenen Straßen inkl. ihrer Strukturen und Nutzungen genießen Bestandsschutz. UI-Maßnahmen an diesen Straßen gehen i.d.R. mit Bauemissionen einher, die auch Erschütterungen, Lichtimmissionen u.ä. hervorrufen können. Diese Maßnahmen sind freizustellen (§ 3 Abs. 1 Nr. 31).  Die Durchführung geologischer Untersuchungen etc. sind für den Straßenbaulastträger regelmäßig Voraussetzung für größere Bauvorhaben und müssen ohne Erlaubnis- vorbehalt möglich sein (§ 4 Abs. 1 Nr. 9).  weitergehende Befugnisse bzgl. Gehölzschnitt und Baum- pflege (sh. Ausführungen zu § 5 Abs. 2 Nr. 1-3)

Im gleichen Zuge sind vorab genehmigte, durchzuführende Herstellungs-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen auf Kompensationsflächen der nds. Straßenbauverwaltung im Zuständigkeitsbereich des Geschäftsbereichs Verden freizustellen. Stadt Verden Es wird angeregt, die Unterhaltung und Erneuerung beste- vgl. NSG hender Entwässerungseinrichtungen der Abwasserentsor- gung von den Verboten freizustellen (Ableitung der Kläran- Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden lage Verden, Ableitungen aus Niederschlagswasserkanal- rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. netz, Einleitstellen aus dem Kanalnetz in die Aller, Leitungen Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften

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der Druckentwässerung, Abwasserdruckrohrleitungen, Ka- erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. näle des Kanalnetzes der Stadt Verden). Stedorfer Deich- Auf aktuelle und zukünftige Baumaßnahmen zur Verbesse- vgl. NSG verband rung des Hochwasserschutzes wird ausdrücklich hingewie- Westener Deich- sen. Diese sollten zugelassen werden, auch wenn Teile des Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden verband NSG dabei in Anspruch genommen werden. Bei Verbreite- rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt. rung der Deiche zur binnen liegenden Seite wird beispiels- Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende weise auch außendeichs ein Arbeitsstreifen von bis zu 10 m Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften beansprucht. Die Neuausweisung der Schutzgebiete darf erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. bereits (unter Berücksichtigung naturschutzfachlicher Belange) geplante notwendige Deichbaumaßnahmen nicht zusätzlich erschweren.

Es sollte auf Regeln im bestehenden Überschwemmungs- gebiet (ÜSG) eingegangen werden. Im Verordnungsentwurf fehlt ein Hinweis darauf. dass die zukünftigen Schutzgebiete bereits gesetzlich verordnetes ÜSG sind, in denen Regeln zur Sicherung des schadlosen Hochwasserabflusses gelten. Zu Konflikten zwischen Naturschutz und Hochwasserschutz kann es kommen, wenn Bewuchs entfernt werden muss, um den abflusswirksamen Talbereich für den schadlosen Hoch- wasserabfluss frei zu halten. Aus Hochwasserschutzgründen notwenige Rodungen oder Rückschnitte müssen zulässig sein. Die Hürde für die Begründung solcher Eingriffe darf nicht zu hoch sein, denn der objektive Nachweis höherer Wasserstände durch abflusshindernden Bewuchs ist nur mit computergestützten Modellberechnungen möglich. Diese sind aufwändig und teuer. Der Deichverband hat keine Zuständig- keiten im ÜSG. Deshalb darf es nicht soweit kommen, dass der Verband aufwändige Nachberechnungen in Auftrag geben muss, wenn zu befürchten ist, zunehmende Verbu- schung im ÜSG könnte höhere Hochwasserstände bewirken, für die die Deiche nicht ausreichen. Deichverband Es wird darauf hingewiesen, dass im Zusammenhang mit der Nutzung, Unterhaltung und Instandsetzung der bestehenden Hülsen Verstärkung des Hochwasserdeiches in Hülsen noch in die- rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen sind freigestellt.

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sem Jahr die Bauarbeiten des letzten Abschnittes vom Für weitergehende bzw. darüber hinaus gehende Schöpfwerk bis zur Kreisstraße vorläufig abgeschlossen wer- Maßnahmen sind ggf. nach anderen Rechtsvorschriften den. Der Deichverteidigungsweg für diesen Abschnitt wird auf erforderliche behördliche Genehmigungen einzuholen. der Deichkrone errichtet. Außerdem steht die Planung für die Errichtung eines neuen erstmaligen Deiches zur Sicherung der Kreisstraße kurz vor dem Abschluss. Der Deichverband bittet, dies bei der Ausweisung des LSG zu berücksichtigen, damit später für den Bau keine Ausnahmegenehmigung ein- geholt werden muss. Die Errichtung einer Mauer lehnt der Deichverband ausdrücklich ab. Dachverband Aller Die hoheitliche Aufgabe, u.a. den Wasserabfluss an den vgl. NSG Böhme Gewässern zu sichern, darf nicht eingeschränkt werden. Die (für UHV Gohbach Gewässer sind vor Eintragungen jeglicher Art zu schützen und UVH Lehrde) und der Wasserabfluss ist jederzeit zu gewährleisten.

Ein Randstreifen von 5 m am Gewässer II. Ordnung ist zur Unterhaltung freizuhalten. Dies ist auch bei Kompensationen (Bäume pflanzen etc.) zu beachten, die am, im oder in der Nähe des Gewässers stattfinden sollen. WaBo Staustufe Eine ordnungsgemäße Gewässer- und Wegeunterhaltung vgl. NSG Langwedel muss weiterhin gewährleistet sein. Hierzu zählt auch der jähr- UHV Rechter liche Heckenschnitt an den Verbandswegen und die Unter- Weserverband haltung der Wegeseitenräume. Deutsche Telekom Es muss sichergestellt sein, dass Unterhaltungs- und vgl. NSG Technik GmbH Erweiterungsmaßnahmen der Telekom an ihrem Telekommunikationsnetz jederzeit ohne besondere Ausnahmegenehmigung oder Befreiung möglich sind. Die Telekom ist berechtigt, die Verkehrswege für ihre Tele- kommunikationslinien uneingeschränkt zu benutzen. Avacon AG Der räumliche Geltungsbereich des LSG wird von drei Ver- vgl. NSG sorgungsanlagen berührt (Karten liegen vor). Die Breite der Freileitungsschutzbereiche beträgt bis zu 50 m. Um notwendige Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten ausführen zu können, muss jederzeit der ungehinderte Zu- gang, auch mit schwerem Gerät wie z.B. LKW, Bagger oder

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Kran, zu den Anlagen möglich sein. Dazu gehören das Be- fahren der Zuwegungen und das Betreten des Gebietes. Zweige und Äste, die den Leiterseilen entgegen wachsen, werden nach vorheriger Ankündigung in der Hiebsperiode zurückgeschnitten, um die Sicherheitsabstände zu gewähr- leisten und somit Personen- und Sachschäden ausschließen zu können. Deshalb wird darum gebeten, innerhalb der Lei- tungsschutzbereiche keine hochwüchsigen Bäume anzu- pflanzen und bei Anpflanzungen an den Schutzbereichsgren- zen darauf zu achten, dass die Baumkrone nicht in den Schutzbereich der Leitung hineinwachsen wird. TenneT Durch den räumlichen Geltungsbereich der Schutzgebiete vgl. NSG verlaufen eine bestehende Versorgungsanlage des Unter- nehmens sowie eine Variante der geplanten Leitung Stade- Landesbergen, deren räumliche und technische Ausführung noch Gegenstand des bevorstehenden Raumordnungsver- fahrens sein wird. Es wird davon ausgegangen, dass neu zu errichtende Anlagen nach Abstimmung und Durchführung einer Umweltverträglichkeitsstudie zu genehmigen sind. Die Breite der Freileitungsschutzbereiche beträgt max. 80 m. Um notwendige Wartungsarbeiten ausführen zu können, muss jederzeit der ungehinderte Zugang zu den Anlagen möglich sein. Dazu gehören das Befahren der Zuwegungen und das Betreten der Gebiete zur Ausführung von Wartungs- arbeiten oder in Störfällen. Um die Sicherheitsabstände zu gewährleisten, werden Zweige und Äste, die den Leiterseilen entgegen wachsen, nach vorheriger Ankündigung in der Hiebsperiode zurückge- schnitten. Deshalb wird darum gebeten, innerhalb der Lei- tungsschutzbereiche keine hochwüchsigen Bäume anzu- pflanzen. Aufschüttungen, Dämme, Erdwälle oder Zwischen- lagerungen (Mutterboden) dürfen nur bis zu der zugelasse- nen Niveauhöhe vorgenommen werden, da anderenfalls Lebensgefahr besteht. Gasunie Innerhalb der künftigen Schutzgebiete verlaufen drei Erdgas- vgl. NSG

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transportleitungen mit Begleitkabel (Karten liegen vor). Die Schutzstreifen betragen 8-12 m. Im Schutzstreifenbereich bestehen ein grundsätzliches Bau- verbot und ein Verbot sonstiger leitungsgefährdender Maß- nahmen. Bereits bei Arbeiten im Näherungsbereich der Leitungen ist der zuständige Leitungsbetrieb zu informieren. Es muss gewährleistet sein, dass der Schutzstreifen der Gasleitungen und die Stationen zur Vornahme von Über- wachungs- und Unterhaltungsmaßnahmen sowie Instand- setzungsarbeiten jederzeit uneingeschränkt zugänglich sind, z.B. mit Baufahrzeugen. Außerdem sind die Schutzstreifen von Bäumen, Sträuchern und anderen tiefwurzelnden Pflan- zen freizuhalten. Solche im Schutzsteifen wildwachsende Pflanzen müssen entfernt werden dürfen. Es wird daher vor- geschlagen, die mit der ordnungsgemäßen Überwachung, Unterhaltung und Gewährleistung der technischen Sicherheit der Erdgastransportleitung zusammenhängenden Maßnah- men gemäß der Verordnung von den Verboten auszuneh- men. Um weitere Beteiligung im Verfahren wird gebeten. Erdgas Münster Im Bereich der künftigen Schutzgebiete verläuft eine Gas- vgl. NSG hochdruckleitung. Der Bau neuer Anlagen ist derzeit nicht geplant. Die Gashochdruckleitung ist durch beschränkte persönliche Dienstbarkeiten rechtlich gesichert und in einem 10 m breiten Schutzstreifen verlegt. Innerhalb des Schutzstreifens sind die Errichtung von Gebäuden sowie leitungsgefährdende Einwir- kungen untersagt. Die Möglichkeit der Durchführung von Wartungs- und Unter- haltungsmaßnahmen muss gewährleistet sein. Hierzu gehört insbesondere das Freihalten der Leitungstrasse von Bäumen und tiefwurzelnden Sträuchern. Es wird angeregt, Betrieb, Überwachung und Instandhaltung von bestehenden Anlagen und Leitungen nach Energie- und Bergrecht in die allgemeine Freistellungsregelung gemäß § 5 aufzunehmen. In Bezug auf etwaige naturschutzfachliche Arbeiten oder

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Maßnahmen im Leitungsbereich wird darauf hingewiesen, dass der Betriebsführer mindestens eine Woche vor Beginn der Arbeiten zu benachrichtigen ist. Um weitere Beteiligung im Verfahren wird gebeten. Deutsche Bahn AG Die 110-kV-Bahnstromleitung Nr. 527 Wunstorf – Rotenburg vgl. NSG verläuft durch das Schutzgebiet. Hierfür müssen Überwachungsaufgaben wahrgenommen und Unterhaltungsarbeiten durchgeführt werden. Da nicht alle Anlagen der Bahnstromleitung über öffentliche Wege und Straßen zu erreichen sind, ist es u. U. notwendig, Gelände- flächen auch außerhalb von Wegen usw. mit Kraftfahrzeugen zu befahren. Diese Fahrten müssen generell zugelassen sein, und zwar ohne dass Erlaubnisvorbehalte oder Befreiun- gen erforderlich werden. Der Schutzstreifenbereich (in der Regel ca. 19 m rechts und links der Trassenachse, in Waldgebieten 30m) der Bahnstromleitung unterliegt aus Sicherheitsgründen u.a. einer Aufwuchsbeschränkung. Dies bedeutet, dass auch künftig Bäume und Sträucher gestutzt bzw. gefällt werden müssen um jederzeit einen sicheren Energietransport zu gewährleisten. Bei einer Neuanpflanzung sowie bei der Ausweisung der Schutzgebiete ist dies zu berücksichtigen.

Um weitere Beteiligung im Verfahren wird ausdrücklich gebeten. Sonderflächen Gemeinde Zur Verbesserung der Erlebbarkeit der Allerniederung, zum vgl. NSG Dörverden Erleben und Beobachten der Natur und zur Steigerung der Akzeptanz für den Naturschutz wird gefordert, das besiedelte Allerufer in den Ortschaften Ahnebergen, Barnstedt, Westen und Hülsen als „Erholungszone“ auszuweisen. Die Wasser- fläche der Aller sollte bis zur Hälfte der Flussbreite einbezo- gen werden. In den „Erholungszonen“ sollten die Verbote des § 3 nur ein- geschränkt gelten. Insbesondere sollte das Freilaufenlassen

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von Hunden sowie das Baden von Mensch und Tier zugelas- sen sein. Ferner sollten lokale oder kulturelle Veranstaltun- gen (z.B. Aller-Hochwasser-Rallye, Drachenfest, Dorffeste) ohne weitere Zustimmung durchgeführt werden können.

Die Regelungen für die Sonderflächen sind zu ergänzen und wie folgt zu erweitern (Karten dazu liegen vor):  Hafen Westen um die westlich außendeichs gelegene Gemeindewiese, die Freiflächen um die Zufahrt zur Allerfähre und den Nutzungsbereich einschließlich Zufahrt auf der nördlichen Uferseite  Alleruferweg Hülsen für den gesamten Bereich des Wochenendhausgebiets (B-Plan Nr. 56) bis südlich des Feuerwehrgerätehauses an der Aller in Hülsen  Reitplatz Hülsen um die sog. Flutmulde vor Alt-Hülsen einschließlich der Zufahrt und der im Jahr 1987 durch Baugenehmigung zugelassenen Nebenanlagen einschließlich dazu pas- sender Nutzungen In allen Sonderflächen muss auch der Gemeingebrauch wie das Baden von Menschen und das Freilaufen- und Schwim- menlassen von Tieren zugelassen sein. Stabsstelle Planung zu § 6 Abs. 3 (Hafen Westen/Anlegestelle Otersen): vgl. NSG Die in der Karte dargestellte Fläche umfasst nicht den ge- samten zur Erholung und für den Tourismus genutzten Bereich am Amtshaus Westen. Aus den folgenden Gründen sollte sie von der Westener Wätern bis zum Hauptvorfluter (einschließlich der Aller selbst) erweitert werden:  die Fähranlegestelle auf Westener Seite liegt außerhalb der dargestellten Sonderfläche  der westlich gelegene Teich wird im Winter zum Schlitt- schuhlaufen genutzt  die östlich gelegenen Wiesen werden zum Drachen-

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steigen genutzt  Hunde dürfen nach derzeitiger Regelung im Hafen unangeleint herumlaufen, aber nicht in der sich direkt anschließenden Aller baden

Fachdienst 80 Angrenzend an den Hafenbereich in Westen befinden sich vgl. NSG Wiesen, die zum Drachensteigenlassen genutzt werden. Der westlich gelegene Teich wird zum Schlittschuhlaufen genutzt. Diese gegenwärtige Nutzung sollte durch räumliche Erweiterung der Sonderfläche weiterhin möglich sein. Anordnungs- befugnis NABU Kreisverband Ein zusätzlicher Abschnitt mit Hinweis zur Anordnungsbefug- vgl. NSG Verden und Aktion nis ist unerlässlich, um die Möglichkeit der Wiederherstellung Fischotterschutz zerstörter Lebensräume zu wahren. Hier sollte der Wortlaut aus § 6 der Musterverordnung des NLWKN übernommen werden. Pflege und Entwicklung NABU Kreisverband Die Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaßnah- vgl. NSG Verden und Aktion men sind zu allgemein gehalten und sollten konkretisiert wer- Fischotterschutz den (z.B. Extensivierungsmaßnahmen, Wiedervernässung, Umwandlung von Acker in Grünland). Zu ergänzen sind § 7 Abs. 2 und 3 der Musterverordnung des NLWKN.

In einem weiteren Punkt sollte ein Hinweis auf die Umsetzung von Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen ent- sprechend § 8 der Musterverordnung aufgenommen werden.

LRT 6510 und 6430 sind im Süden des Schutzgebietes sowie der Auwald im gesamten Gebiet deutlich unterrepräsentiert. Insbesondere hier müssten dringend Entwicklungsmaßnah- men durchgeführt und Trittsteinbiotope geschaffen werden zur Vernetzung. Insgesamt ist ein starker Rückgang der wertgebenden Vogelarten im Gebiet festzustellen. Auch hier

89 sind Entwicklungsmaßnahmen dringend erforderlich.

Für den Wachtelkönig ist eine aktuelle Erfassung des Be- standes durchzuführen, um im Pflege- und Entwicklungsplan konkrete Bewirtschaftungsmaßnahmen für den Gelegeschutz formulieren und umsetzen zu können.

Wünschenswert zur optimalen Umsetzung und Unterstützung der Verordnung wäre ein spezielles Förderprogramm für ei- nen Vertragsnaturschutz, soweit andere Förderprogramme nicht greifen.