Mit neuem Postauto-Fahrplan

012 Gemeindeblatt Nr. 5, November 2012 Editorial 3 Sehen Sie «Glaube Liebe Hoffnung» 4 Quellbereiche – Kleinode im Wald 6 Jugendtreff in Hinterkappelen 9 Erneuerbare Energien – Photovoltaik 10 Berner Energiepreis an Gfeller Elektro 12 Einbruch – nicht bei mir 13 Peacly-Cup in Murzelen 14 Pferdesporttage Reitverein Uettligen 14 Natur- und Vogelschutz Wohlen: Der Biber 15 Die Erdachse wird in Oberdettigen geschmiert 16 Die Welt ist wieder in Ordnung 18 Tauschnetz Wohlen 19 Halt bevor’s knallt 20 Pausenludothek in der Schule Wohlen 22 Weihnachtsfreude in schwierigen Zeiten 23 Rückblick auf die Türkeireise der Kirch- gemeinde Wohlen 24 Der Prisma Männertreff 25 Wohlener Chronik 29 Auf den farbigen Einlageblättern zum Herausnehmen: – Kurse und Veranstaltungen – Postauto-Fahrplan

Impressum: Das «Gemeindeblatt» der Gemeinde Wohlen erscheint (zusätzlich zu den ca. vier Botschaften) maximal sechsmal pro Jahr. Redaktionsteam: Annette Racine, Eduard Knecht Chronik: Barbara Bircher Veranstaltungen und Kurse: Annette Racine Recherchiert: Christiane Schittny

Layout/Druck: Geiger AG, Redaktionsschluss für die nächste Nummer (erscheint am 19.12.2012): 19.11.2012, 12.00 Uhr Wer sich nichts vormacht, Adresse für Anregungen, Leserbriefe, Meldungen für den Veranstaltungskalender: hat oft auch gar nichts mehr vor sich. Gemeindeverwaltung, «Gemeindeblatt», 3033 Wohlen, Tel. 031 828 81 18, Fax 031 828 81 39 E-Mail: [email protected] Peter Sloterdijk 2 Balsam für die Seele Editorial

Ich übe mich kurz in Bescheidenheit und möch- te Sie bitten, sich auf dem Bild rechts vor allem die Pflanze anzuschauen. Ich stehe nämlich hier in Vouves, einem kleinen Dörfchen in Westkreta, vor dem ältesten Olivenbaum der Welt. Er ist erwiesenermassen über 2000 Jahre alt, einige Wissenschaftler schätzen sein Alter mittlerweile sogar auf etwa 4000 Jahre. Wie auch immer, er ist sehr, sehr alt und offenbar gut verwurzelt, denn er hat viele Irrungen, Wir- rungen und Scharmützel überstanden, war By- zantiner, Sarazener, Venezianer, Osmane, über- lebte die deutsch-italienische Eroberung im zweiten Weltkrieg und blieb im Wesen sowieso immer Kreter.

Der Baum trägt übrigens immer noch regelmä- ßig Oliven und seine Zweige werden gerne für besondere Siegerkränze bei wichtigen Ereig- nissen verwendet. Gerne hätte ich auch ein kleines Kränzchen mitgenommen und es der IG «jugend und musik» überbracht, denn kurz ein bzw. übt (sich) an einem Instrument heute vorher erreichte mich die Nachricht, dass das nicht schneller als vor 2000 Jahren. Schweizer Stimmvolk in der Volksabstimmung vom 23. September 2012 dem Verfassungsarti- Musikschulen müssen sich – wenn sie denn kel «Musikalische Bildung» mit 73 Prozent Ja- bestehen wollen – weg vom bedürfnisorien- Stimmen zugestimmt hat. Die Gemeinde Woh- tierten Aktivismus der allgegenwärtigen Frei- len übertrifft mit fast 74 Prozent dieses hervor- zeitindustrie bewegen und ihren bedarfsori- ragende Resultat sogar noch leicht. entierten Bildungsauftrag ins Zentrum stel- len, als Anbieter von ernsthaftem und Trotz sehr beschränkten Mitteln ist es dem Ab- sorgfältigem Instrumental- und Gesangsun- stimmungskomitee auf geschickte und gewin- terricht. Nur so lassen sich übrigens auch die nende Art offenbar gelungen, die Stimmbürge- Subventionen durch Gemeinde und Kanton rinnen und Stimmbürger davon zu überzeu- legitimieren. gen, dass es Sinn macht, Musik als unverzichtbaren Teil der Bildung und Kultur Der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther hat unseres Landes ähnlich wie den Sport zu för- Recht, wenn er sagt, dass Musizieren «Kraft- dern und somit in der Bundesverfassung zu futter für Kindergehirne ist. Und Balsam für verankern. ihre Seele.» Die Annahme des Verfassungsar- tikels «musikalische Bildung» ist deshalb ein Einer der schönsten Aspekte meiner Arbeit – Schritt in die richtige Richtung, auf dass unse- und das bringt uns zurück zum Ölbaum – ist die re Kinder und Jugendlichen die Irrungen und asynchrone Musse des Musikunterrichtes: Das Wirrungen ihrer Zeit genauso gut überstehen Weitergeben eines Kunsthandwerks vom Leh- wie der Olivenbaum von Vouves. rer zu seinen Schülern ist erfrischend modeun- abhängig. Es gibt keine Abkürzungen, es ist Lorenz Solcà, weder «easy» noch (nur) «fun» – man erlernt Leiter Musikschule Region Wohlen

3 Recherchiert Ein kleiner Totentanz in fünf Bildern von Ödön von Horváth in den Vidmarhallen Sehen Sie «Glaube Liebe Hoffnung»

In unregelmässigen Abständen bietet die Wohlener Kulturkommission stark vergünstigte Thea- terbillette für die Bevölkerung an. Einerseits sollen «Schauspielmuffel» zu einem Theaterbesuch animiert werden, andererseits möchte man auf das reichhaltige Kulturprogramm in Bern auf- merksam machen, das via regionale Kulturfördergelder finanziell auch von der Gemeinde Woh- len unterstützt wird. Nun werden 50 Tickets à Fr. 10.– für «Glaube Liebe Hoffnung» von «Konzert Theater Bern» in den Vidmarhallen abgegeben (Details dazu siehe Kasten).

Die Proben für Horváths Stück «Glaube Liebe seur, bis man sich schliesslich auf eine für alle Hoffnung» in den Vidmarhallen sind in vollem befriedigende Lösung einigen kann. Gange: Elisabeth, Alfons und Maria, drei der Fi- guren aus dem Theaterstück, befinden sich auf Die Handlung der noch provisorischen Bühne. Immer wieder Die mittellose Inspektorentochter Elisabeth repetieren sie einzelne Passagen unter den auf- versucht sich durch einen Vertreterjob über merksamen Blicken des Regisseurs Matthias Wasser zu halten. Sie gerät schon bald in die Kaschig, der bei «Konzert Theater Bern» auch Fänge der Justiz, weil sie ohne Arbeitserlaub- schon bei «Woyzeck» oder «Der Richter und nis von Tür zu Tür geht. Um das Bussgeld be- sein Henker» erfolgreich Regie führte. Erstaun- zahlen zu können, möchte sie ihren Körper lich, wie kleinste Veränderungen des Tonfalls, dem anatomischen Institut verkaufen: «Damit der Mimik oder der Gestik die Gesamtwirkung die Herren mit meiner Leiche im Dienste der des Stücks beeinflussen! Da ist es nicht immer Wissenschaft machen können, was sie nur einfach, die treffendste Version ausfindig zu wollen». Doch wer kauft schon eine Leiche, die machen. Manchmal entstehen spannende Dis- noch lebt? Schuldlos rutscht Elisabeth immer kussionen zwischen Schauspielern und Regis- weiter ins Verderben ab. Sie verliert ihre An-

4 stellung, und wegen Vortäuschung falscher Tatsachen muss sie für zwei Wochen ins Ge- fängnis. In Zeiten des ökonomischen Nieder- gangs dominieren Argwohn und Sicherheits- denken. Die Angst vor dem sozialen Abstieg stumpft die Menschen ab und zunehmend wol- len sie nichts mehr mit Elisabeth zu tun haben. Ohne die Hoffnung zu verlieren, kämpft die Hauptfigur gegen die Willkür des Systems und die «kleinen Paragraphen» weiter: «Das seh ich schon ein, dass es ungerecht zugehen muss, weil halt die Menschen keine Menschen sind – aber es könnt doch auch ein bisschen weniger ungerecht zugehen». Als Elisabeth den Polizis- ten Alfons kennen lernt, scheint die Liebe sie endlich aus ihrer Not zu befreien. Doch das Glück hält nur für einen kurzen Augenblick…

Immer noch aktuell Das Theaterstück «Glaube Liebe Hoffnung» des österreichisch-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth erschien 1932 während der Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre. Es ist ein Plädoyer gegen die«bürokratisch-verantwor- be Hoffnung» auch Vieles zwischen den Zeilen tungslose Anwendung kleiner Paragraphen». ab: Nicht selten werden die Texte durch sehr Eine junge Frau geht darin zugrunde und sie ist aussagekräftige Pausen unterbrochen und Ge- nur eine von vielen, die aus dem sozialen Netz danken nicht vollständig ausformuliert. Der fällt. Der Schriftsteller untertitelte sein Stück Zuschauer darf und muss dann seine eigenen mit «ein kleiner Totentanz», denn alle Ret- Schlüsse ziehen. «Es macht Spass, das Stück tungsversuche der jungen Frau werden darin gemeinsam mit den Schauspielern zu entde- zu Indizien, die gegen sie sprechen. Der Sog in cken und aufzuspüren, was alles auch indirekt den Abgrund ist kaum mehr aufzuhalten. erzählt wird», sagt Kaschig, und schmunzelnd «Auch heute noch ist der Inhalt des Stücks sehr fügt er hinzu: «Besonders schön ist, dass trotz aktuell», meint Matthias Kaschig. «Die grösste des ernsten Hintergrundes immer mal wieder Herausforderung ist das Verstehen, denn viele herzhaft gelacht werden darf!» Aussagen sind verknappt oder werden verbal weggelassen, dafür aber nonverbal darge- Text: Christiane Schittny stellt». Und in der Tat spielt sich in «Glaube Lie- Fotos: Konzert Theater Bern Tickets für nur Fr. 10.– holen! 50 Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Wohlen können das vorgestellte Schauspiel «Glaube Liebe Hoff- nung» in den Vidmarhallen am Mittwoch, 12. Dezember 2012, 19.30 Uhr, für nur Fr. 10.– besuchen. Ausschliesslich folgendermassen können Sie die stark verbilligten Theaterkarten beziehen: Holen Sie gegen Barzahlung die Eintrittskarten (maximal 2 pro Person) am Dienstag und Mittwoch, 27./28. Novem- ber 2012, zu den normalen Öffnungszeiten – ab 8.30 Uhr – im Büro Bildung und Kultur im 1. Stock des Gemeinde- hauses in Wohlen. Reservationen und Billettversand sind nicht möglich, und «es het so lang’s het!». Falls Sie kein Glück bei der Billettaktion haben oder Ihnen das Vorstellungsdatum nicht passt, gibt es 6 weitere Vor- stellungen von «Glaube Liebe Hoffnung» ohne Vergünstigungen am 22./28.12.2012, 12.01.2013, 24.05.2013 und 02.06.2013. Mehr zu diesem Ticketbezug unter www.bernbillett.ch.

Für Musik- und Filmfans: 04. Mai 2013 Eine nächste Wohlener Billettaktion, diesmal für Musik- und Filmfans, wird übrigens im kommenden Frühling statt- finden. Dann betrifft es die Stummfilm-Vorführung von «Panzerkreuzer Potemkin» mit Live-Musik im Stadttheater Bern am Samstag, 4. Mai 2013, 19.30 Uhr. Details zu diesem Kartenverkauf erfahren Sie rechtzeitig aus dem Anzei- ger Region Bern, Rubrik Gemeinde Wohlen. (ra)

5 Landschaftskommission Wohlen Quellbereiche – Kleinode im Wald

In den sauberen und kühlen Quellbereichen der kleinen Bäche entwickeln sich unbemerkt die Larven der grössten Libellen der Schweiz – der Quelljungfern. Sie wachsen während vier bis sechs Jahren im Sand oder Schlamm eingegraben vom Ei bis zur schlupfbereiten Larve heran. Sie teilen sich ihren Lebensraum mit den Feuersalamanderlarven. Für das Überleben dieser eid- genössisch geschützten Libellen und Amphibien müssen die Bachläufe sichtbar und offen blei- ben und dürfen nicht mit Holz oder Tannästen verfüllt werden.

Vor fünf Jahren zeigte mir Hans Kurmann aus ser von oberhalb liegenden Wiesen oder Wei- Hinterkappelen in der Chatzenmatt die Larven den aus einem Drainagerohr fliesst. Manchmal der Quelljungfern. Die erste Libelle sah ich im tritt das Wasser flächig an einem Hang im Wald August 2009 am Schlossmattbach sitzen. Weil aus und bildet an flachen Stellen einen Quell- ich dort jedes folgende Jahr Männchen der sumpf (Chatzenmatt im Mühletal bei Wohlen, Zweigestreiften Quelljungfer beobachtete, Seitenbach des Lättibachs in Hinterkappelen). suchte ich dieses Jahr im Quellbereich nach An steilen Stellen entstehen bizarre Kalktuffge- Larven. Welche Überraschung: Da waren auch bilde, oft mit kleinen Wasserbecken, wenn das wenige Larven der Gestreiften Quelljungfer! kalkhaltige Wasser über das Quellmoos fliesst So begann die lange Suche an weiteren Quell- (Mülibach bei Wohlen, Bodenmattbach oder bächen in unserer Gemeinde. Lättibach in Hinterkappelen). Schon 2 bis 4 Liter Wasser pro Minute genügen, dass sich diese Wo entspringen die Wohlener Bäche? Biotope bilden. Schmittemattbach Sie beginnen oft an einem Waldrand oder ei- im Buechwald ober- nem Ufergehölz (Schlossmattbach), wo Was- Wie schaffen es Eier und Larven, mit dem halb Hinterkappelen Wasser nicht abgeschwemmt zu werden? Die Libellenweibchen lesen im Juni bis August die Eiablageplätze sorgfältig aus. Es sind Bach- abschnitte mit regelmässiger und geringer Wasserführung (Becken von 10 x 10 cm genü- gen). Mit dem Legestachel sticht das Weib- chen, in aufrechter Haltung schwirrend, die Eier an Stellen von höchstens 5 cm Wassertie- fe in den weichen Grund ein. An der klebrigen Oberfläche der Eier bleiben Bodenteilchen hängen, was das Gewicht der Eier vergrössert und ebenfalls vor Verdriftung schützt. Die Lar- ven leben eingegraben im Sediment oder im Schutz von Wurzeln oder Steinen. Sie haben einen gedrungenen und flachen Körper mit kurzen kräftigen Beinen und langen Krallen. Die Feuersalamanderlarven schwimmen mit ihren langen Schwänzen sehr schnell gegen die Strömung und gehen tagsüber unter Blät- tern oder in einer kleinen Höhle in Deckung.

Entwicklung und Leben der Quelljungfern Während vier bis sechs Jahren – abhängig von Temperatur und Nahrungsangebot – wachsen die Larven in 14 Entwicklungsstadien auf etwa 4,5 cm heran. Sie haben kleine Augen. Als nachtaktive Lauerjäger warten sie bis die Beu- te in die Nähe schwimmt, um sie mit der Fang- maske und den Vorderbeinen zu packen. Mit ihrem Tastsinn spüren sie die Wasserbewe- gung und greifen blitzschnell zu. Sie fressen hauptsächlich die Laub abbauenden Bachfloh- krebse, Würmer und die Larven von Stein- und chen, frühmorgens oder abends, die befruch- Zweigestreifte Köcherfliegen oder gelegentlich kleine Feuer- teten Eier in den Bachgrund oder eine moorige Quelljungfer salamanderlarven. Im Hochsommer überdau- Stelle einzustechen. ern sie tief im Schlamm eingegraben auch ei- Die Zweigestreifte Quelljungfer schlüpft im Ju- nen Monat Trockenheit, aber im Winter darf li und anfangs August, also deutlich später als der Bach nicht zufrieren. die Schwesterart. Wenn die Weibchen Eier ab- Die Larven der Gestreiften Quelljungfer krie- legen wollen, haben die Gestreiften Quelljung- chen nach beendeter Metamorphose, Ende fern ihre Saison schon beendet. Somit können Mai bis Mitte Juni, an einem sonnigen Vormit- an denselben Orten die Eier eingestochen wer- tag an Land, um an einem geeigneten Platz zu den. Tatsächlich findet man in den meisten schlüpfen. Nach etwa einer Stunde, wenn die Quellbächen Larven beider Arten. Im selben Flügel erhärtet sind, fliegen sie ins Laub von Becken können sogar nur etwa 10 cm vonei- Gehölzen. Sie sind etwa 8 cm lang, haben gros- nander entfernt beide Arten sowie Larven un- se blaugrüne Augen und einen schwarzen Kör- terschiedlicher Grösse oder eine grosse Libel- per mit gelben Streifen. Bis sie geschlechtsreif lenlarve mit einer grossen Feuersalamander- sind jagen sie in sonnigen Waldlichtungen in larve leben. der Nähe und kehren nach drei Wochen an die Die Männchen der Zweigestreiften Quelljung- eher schattigen Quellbäche zurück. Die Männ- fer können am besten an heissen Tagen im Au- chen fliegen auf Brautschau über Mittag und in gust zwischen 12 und 16 Uhr am Schmittematt- den frühen Nachmittagsstunden langsam über bach in Hinterkappelen beobachtet werden. Im den Bächen. Das Männchen packt das Weib- Herbst sterben alle flugfähigen Quelljungfern. chen mit den Hinterleibszangen hinter dem Kopf und als Paarungsrad suchen sie Schutz Entwicklung und Lebensweise im Gehölz und trennen sich nach einer Stunde. des Gebänderten Feuersalamanders Die Weibchen versuchen anschliessend über Die Feuersalamanderweibchen suchen eben- mehrere Tage, möglichst ungestört von Männ- falls die Wasserbecken in den Quellbächen auf 7 Larve der zweige- streiften Quelljungfer

und setzen im April/Mai kleine schwarze Lar- Quellfluren geschützt werden. Sie dürfen nicht ven ab, die sich aus befruchteten Eiern im überschüttet werden und bei Wegbauten oder Bauch des Weibchens gebildet haben. Im Ge- Rodungen sind entsprechende Schutzmass- gensatz zu den Quelljungfern kann der Grund nahmen vorzusehen. aber steinig oder hart sein. Sie sind die einzi- Ihre Wasserläufe sollen nicht verändert und die gen Amphibien, die auf saubere, sauerstoffrei- Quellen nicht gefasst werden. Nicht benutzte che Fliessgewässer angewiesen sind. Sie sind Quellfassungen könnte man im Gegenteil auf- nachtaktiv und fressen gerne Bachflohkrebse, heben, um neue Quellbäche entstehen zu las- bei hoher Larvendichte auch kleinere Artge- sen. Wichtig ist auch, dass bei der Waldbewirt- nossen und gelegentlich kleine Larven der schaftung die Rinnsale geschont und nicht mit Quelljungfern. Die Larven mit äusseren Kie- Ästen überdeckt werden. Tannennadeln sind men entwickeln sich in drei bis fünf Monaten besonders schädlich. Das Begehen des wei- zu etwa 6 cm grossen Jungtieren mit Lungen chen Bachbetts ist zu vermeiden, da sonst die und wechseln vom Wasser aufs Land. Sie le- Larven zerquetscht werden. ben bis 20 Jahre in angrenzenden feuchten Eschen- und Buchenwäldern und werden mit 2 Inventar der Quelljungfern bis 4 Jahren geschlechtsreif. Im November su- Über die Verbreitung dieser beiden Libellenar- chen sie zum Überwintern frostgeschützte ten ist in unserer Gemeinde noch wenig be- Höhlen (z.B. Mausgänge) oder Keller im Sied- kannt. Die Voraussetzungen in den vielen Kalk- lungsbereich auf. tuffbächlein unserer Wälder sind offenbar günstig. Weitere Feldarbeit soll über die Mobi- Schutz und Erhalt der Lebensräume lität und Verbreitung Aufschluss geben. Wer Die Quelllebensräume sind selten geworden. Lust und Zeit hat, nächstes Jahr im Juli und Im kommunalen Baureglement von 2011 hat August mitzuhelfen, soll sich melden die Landschaftskommission eingebracht, dass ([email protected]). im Artikel 37 nicht nur der Wert der natürlichen Ufervegetation an Gewässern erwähnt, son- Elisabeth Koene, dern neu auch die nicht gefassten Quellen und Vizepräsidentin Landschaftskommission 8 Jugendtreff in Hinterkappelen Vorsicht, frisch gestrichen! «Uff..., endlich geschafft!» Nach drei erlebnisreichen Wochen und dank eifrigen Mithelfern er- strahlt der Jugendtreff Hinterkappelen in neuen Glanz. Zusammen mit freiwilligen Jugendlichen haben wir, Dilarya Ottiger (Standortleiterin) und Maria Kipfer (Praktikantin), die Herbstferien ge- nutzt, um die Räumlichkeiten im Treff nicht nur ein wenig «aufzuhübschen» – sondern so richtig auf den Kopf zu stellen.

Woche 1: Abdecken Am ersten Tag machten wir einen Ausflug zum Bauhaus, um Material für die bevorstehende Malerarbeit zu besorgen. So starteten wir also mit dem Abdecken sämtlicher Fenster, Türfal- len, Türrahmen, Leisten, Öfen, Steckdosen, Notausgangsschilder, Kabel, Feuerlöscher, dem Billard- und Töggelitisch, dem Boden... Ja, wir waren alle erstaunt, was da alles zusammen- kommt. Ständig gingen uns das Klebeband und die Abdeckfolie aus.

Woche 2: Malen In der zweiten Woche war es dann endlich so weit: Ran an die Wände! Unsere eifrigen Mit- Vorher helfer fanden diese Arbeit um einiges aufregen- der. Wenn auch die Farbauswahl vorerst nicht jedermanns Gusto traf. Doch das war unser kleinstes Problem; denn auch die Farbe wurde immer knapper und knapper. Nun mussten wir uns ins Zeug legen, um noch rechtzeitig fertig zu werden. «Da geht doch was nicht mit rechten Dingen zu!», müssen sich die beiden Security- Männer gedacht haben, als abends um 23.00 Uhr im Jugendtreff immer noch Licht brannte. Bei ihrem kurzen Kontroll-Besuch wurden sie aber in zweifacher Hinsicht überrascht: Da wird gearbeitet! Und: Oops..., wir hatten soeben die Eingangstür frisch gestrichen!

Wochen 3: Einrichten Nachher Zu neuen Farben gehört auch eine neue Ein- richtung. Diese Woche nutzten wir, um den lässt sich wirklich sehen! Zwar mussten wir ei- Treff mit neuen Möbeln aufzufrischen, um das nige Male am Thema Verbindlichkeit «rumkau- alte Graffiti zu erneuern und um ein Konzept en», doch haben sich die meisten Jugendli- für ein Jugendbistro zu entwickeln. Damit wir chen in Durchhaltevermögen, Eigeninitiative unsere Pläne umsetzen konnten, begaben wir und sogar Bereitschaft für Abend- und Wo- uns zusammen mit Jugendlichen auf Sponso- chenendeinsätze bewiesen. An dieser Stelle rensuche. Wir hatten Erfolg, was selbst unsere möchten wir ganz besonders ihnen, aber auch Jugendlichen mächtig beeindruckt hat! Aber den engagierten Eltern, unseren Sponsoren unsere Ideen sind noch längst nicht ausge- Media Marti, Fast Tech und der Reformierten schöpft. Als Nächstes haben wir uns vorge- Kirchgemeinde Wohlen herzlich danken für die nommen, am Dorfmärit Süssgebäck zu verkau- grosszügige Unterstützung. fen, damit wir das Jugendbistro mit dem Erlös noch besser ausstatten können. Maria Kipfer, Jugendarbeit Wohlen Fazit Nach getaner Arbeit sind wir mit dem Ergebnis überglücklich: Der Jugendtreff Hinterkappelen 99 Interview mit Christian Cappis, Hinterkappelen Erneuerbare Energien – Photovoltaik Christian Cappis lebt seit gut 15 Jahren in der Aumatt Hinterkappelen. Neben seiner Tätigkeit als Jurist in der Justizverwaltung des Kantons Bern setzt er sich auch mit dem Thema erneuerbare Energien auseinander. Aus diesem Grund hat er an seiner Liegenschaft eine Photovoltaik-Anla- ge realisiert und weitere Privatpersonen dazu animiert mitzumachen.

Was hat Sie dazu bewogen eine Photovoltaik- Wie haben Sie weitere Private dazu motiviert Anlage zu realisieren? mitzumachen? Erneuerbare Ener- Indem ich in unserer Quartierzeitung einen Ar- gien sind die Per- tikel geschrieben habe mit dem Titel «Die Au- spektive für die matt ein kleines Solarkraftwerk» und mehrere Energieversorung. Nachbarn direkt darauf angesprochen habe, Bis vor kurzem ob sie auf ihrem Dach auch eine Solaranlage war die Energie- installieren wollen. diskussion aller- Es ist mir auch wichtig die Bevölkerung und die dings noch in ei- Behörden in unserer Gemeinde noch vermehrt nem Weltbild ge- für Investitionen in alternative Energien zu sen- fangen, das von sibilisieren und zu mobilisieren. Zusammen Erdöl und Atom- mit einer Gruppe von interessierten Bürgerin- energie geprägt nen und Bürgern habe ich deshalb die Petition war. Das Erdöl, «Wohlen erneuerbar» lanciert, welche die Ver- das wir zum Hei- sorgung der Gemeinde Wohlen mit 100% er- zen brauchen, im- neuerbarer Energie zum Ziel hat. Christian Cappis portieren wir aus dem Nahen Osten oder aus Afrika; Erdgas vor- Welche Einwände/Ängste gab es von Seiten wiegend aus Russland und Uran für die Erzeu- der Nachbarn? gung von Atomstrom wahlweise aus Austra- Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) lien, Kanada oder dem Niger. Die Versorgung für Solarstrom ist in der Schweiz leider immer mit diesen nicht erneuerbaren Energien liegt da- noch begrenzt und es bestehen Wartelisten. bei in den Händen von wenigen Grosskonzer- Die Investition in eine Solaranlage war bis vor nen – die lokale Wirtschaft geht meist leer aus. kurzem ein Risiko, da es nicht sichergestellt Nachwachsendes Brennholz hingegen stammt war, ab wann der selber produzierte Solar- meist aus nahen Wäldern. Sonnenenergie strom zu einem kostendeckenden Preis abge- lässt sich auf dem eigenen Dach ernten und nommen wird. Dank dem Umstand, dass die wer Heizenergie sparen will, beauftragt Bau- BKW seit gut einem Jahr sofort 80% der kos- oder Installationsfirmen aus der Region. De- tendeckenden Einspeisung übernimmt, bis sie zentrale Strukturen sind das Markenzeichen vom Bund ausgerichtet wird, ist dieses Risiko von erneuerbarer Energie und Energieeffi- nun allerdings gebannt. Eine grobe Abschät- zienz. Viele Gemeinden haben sich bereits auf- zung ergibt, dass eine Anlage nach rund 18 gemacht, um die Selbstversorgung mit erneu- Jahren amortisiert sein wird. Für den Rest der erbarer Energie auf ihrem Gebiet zu verwirkli- Lebensdauer (die KEV geht von 25 Jahren aus, chen. Das «Energietal Toggenburg» beispiels- die technische Lebensdauer kann allerdings weise setzt sich das Ziel, bis 2034 gleich viel er- gut 30 Jahre betragen) wirft die Solaranlage al- neuerbare Energie regional zu produzieren, so einen Nettoertrag ab. Zudem kann die In- wie Haushalte und Wirtschaft verbrauchen. vestition durch die Eigentümer zu 100% vom Dazu bietet ein Förderverein in Zusammenar- steuerbaren Einkommen abgezogen werden. beit mit dem lokalen Gewerbe Energiebera- Eine Solaranlage ist also nun auch bei uns – tung an, um den Energieverbrauch erstens zu wie bereits seit einigen Jahren in Deutschland senken und zweitens vermehrt mit erneuerba- – eine zukunftsgerichtete, lohnende und sinn- ren Ressourcen wie Holz, Wind, Bio- und Son- volle Investition. nenenergie zu decken. Das dient nicht nur dem Klimaschutz, sondern schafft auch regionale Wie lange dauerte es von der Planung bis zur Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Ähnliches Realisierung? sollten wir auch in der Gemeinde Wohlen und Vom Entschluss eine Anlage zu montieren bis in unseren Nachbargemeinden rund um den zur Abnahme dauerte es bei mir ca. 2 Mo- Frienisberg realisieren. nate. 10 Welche Schwierigkeiten gab es zu überwin- Aufgrund des tages- und jahreszeitlich den? schwankenden Angebots wird die Solarener- Die grösste Schwierigkeit war das Wetter, weil gie den Energiebedarf in der Schweiz nicht al- es am vorgesehenen Montagetermin stark reg- lein decken können. Welche Kombinationen nete, was die Montage etwas verzögerte. Ab- sind anzustreben? gesehen von diesen Wetterkapriolen gab es Am saubersten ist jene Energie, die wir nicht keine Probleme; die Montage der Anlage lief brauchen. Bei der Energieeffizienz liegt noch völlig reibungslos ab. ein grosses Potenzial, das auch dem lokalen Gewerbe eine hohe Wertschöpfung bringt. Die Gibt es an einem bewölkten Wintertag Eng- kürzlich lancierte Stromeffizienz-Initiative zielt pässe? Mit welcher Heizform kombinieren in diese Richtung. Sie? Das Potenzial von Sonne, Wind, Erdwärme, Die soeben fertig gestellte neue Heizanlage in Wasserkraft und Biomasse reicht längstens um der Siedlung Aumatt 2 nutzt eine weitere erneu- den menschlichen Energiebedarf zu decken. erbare Energiequelle, nämlich das Aarewasser Der Vorteil der erneuerbaren Energien kommt zum Heizen der Siedlung. Die Anlage besteht allerdings nur dann voll zum Tragen, wenn die aus 2 elektrisch betriebenen Wärmepumpen Umweltverträglichkeit im Einzelfall nachge- mit dem Kältemittel Ammoniak und zwei mit wiesen ist. Bei Solaranlagen auf Hausdächern Gas betriebenen Heizkesseln (falls die Wärme ist sie fast immer gegeben; auch für die Wind- des Aarewassers zum Heizen nicht ausreicht). kraft und für Wasserkraftanlagen gibt es viele geeignete Standorte. Schon problematischer Wie wartungsintensiv ist eine Photovoltaik- ist die Nutzung von Biomasse, hier steht wohl Anlage? vor allem die Energieerzeugung aus Abfällen Eine Solaranlage braucht sehr wenig Wartung. im Vordergrund. Was es braucht, ist ein regelmässiger Blick auf Wärme-Kraft-Kopplungen (WKK) und Block- den Stromzähler zur Ertragskontrolle. Wem heizkraftwerke sind Anlagen, die gleichzeitig das zu aufwendig ist, der hat die Möglichkeit Strom und Wärme produzieren. Statt des Be- ein standardisiertes Überwachungsmodell in- zugs von Strom aus dem Netz und Wärme vom stallieren zu lassen. heizölbefeuerten Heizkessel produziert eine 11 WKK-Anlage beide Energieformen selber. Weil gen für Solarstrom im Keller nochmals deut- im Winter mehr Wärme gebraucht wird, steigt lich billiger werden. Diese Entwicklung hin zur auch die Stromproduktion, was dem Bedarf Selbstversorgung ist auch in der Schweiz er- entspricht. Der Einbau von Wärme-Kraft Kopp- kennbar. Die Stromlandschaft wird sich also lungen ist vor allem in grossen Heizkesseln ra- auch bei uns in den nächsten Jahren funda- tionell und kostengünstig. mental ändern. Neben dem Solarstrom wer- den auch andere regionale Träger von erneuer- Wie sehen Sie die Zukunft betreffend Solar- barerer Energie (beispielsweise Wasser und energie? Wind) eine wichtige Rolle spielen. Die Solar- Dank der Förderung hat in Deutschland der So- energie hat allerdings das grösste Potenzial. larstrom über Mittag bei guten Wetterbedin- Wir Gemeindebürgerinnen und Gemeindebür- gungen, so beispielsweise am 14. September ger haben es in der Hand hier entscheidend 2012, bereits die Leistung von mehr als 30 mitzubestimmen. Wir sollten mehr in erneuer- Atomkraftwerken erreicht! Auch in der bare Energien und in Energieeffizienz investie- Schweiz hat sich die installierte Photovoltaik- ren und so einen Beitrag zu Gunsten des loka- Leistung im letzten Jahr verdoppelt. Allerdings len Gewerbes leisten. An der Gemeinde ist es, bleibt gegenüber Deutschland immer noch ein optimale Rahmenbedingungen zu schaffen Nachholbedarf. Häufig wird unterschätzt, dass und eine Vorbildfunktion zu übernehmen. Ich die Sonne genau dann grosse Leistungen er- bin überzeugt, dass wir es auch in Wohlen ge- bringt, wenn sie am meisten gebraucht wird, meinsam schaffen werden, uns in Zukunft zu nämlich in den Spitzenzeiten über Mittag. 100% mit erneuerbaren Energien zu versorgen. In Deutschland ist der Preis für Solarstrom in- zwischen so tief, dass es für den Inhaber einer Besten Dank für das interessante Gespräch. Solaranlage lukrativer ist, den Strom selber zu verbrauchen, statt ihn ins Netz einzuspeisen. Manuela Schneeberger, Diese Tendenz wird sich noch verstärken. In Gemeindebetriebe Wohlen den nächsten Jahren werden Speicherlösun-

Hinterkappeler Firma ausgezeichnet Berner Energiepreis an Gfeller Elektro bers in den Bereichen Energieeffizienz und er- neuerbare Energien.

Das ausgezeichnete Projekt «Energiebot- schafter» ist besonders innovativ, da Lernen- de ein Effizienzprogramm betreuen und so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leis- ten. Gleichzeitig werden sie für die Thematik sensibilisiert. Im Projekt werden Haushalte der Gemeinde Wohlen auf ihr Energiesparpo- tenzial überprüft. Im ersten Jahr konnte – dank der jungen Energiebotschafter – über 100‘000 Kilowattstunden Strom eingespart werden, was dem durchschnittlichen Jah- resverbrauch von rund 20 Haushalten ent- spricht.

Auch die eigene Energiebilanz steht bei Gfel- ler Elektro im Fokus. Sukzessive wird die Fir- menflotte auf Erdgas- und Hybridfahrzeuge Andreas Jost nimmt Der Berner Energiepreis 2012 ging dieses Jahr umgestellt und auf dem Firmendach ist eine den Preis für die Gfeller Elektro AG in der Kategorie Unternehmen an die Gfeller Photovoltaikanlage installiert worden. Mit der entgegen. (zvg) Elektro AG in Hinterkappelen. Mit dem Preis Erweiterung des Kerngeschäfts hat die Gfeller belohnt die Jury das Engagement des Bewer- Elektro AG Vorbildcharakter. 12 Kampagne und Broschüre der Kantonspolizei Einbruch – nicht bei mir! «Achtung Einbrecher unterwegs!» Unter diesem Thema startete die Kantonspolizei Bern diesen Herbst in der Region Bern eine gezielte Aktion gegen Einbruch- und Einschleichdiebstähle.

Im Jahr 2011 verzeichnete die Kantonspolizei Helfen Sie mit, Einbrüche und Einschleichdieb- in der Region Bern insgesamt 2697 Einbruch- stähle zu verhindern und Einschleichdiebstähle. • Schliessen Sie Fenster und Türen ab, bevor Einbrüche führen bei den Opfern häufig zu Sie Ihr Haus/Ihre Wohnung verlassen. starken psychischen Belastungen und Furcht, • Nehmen Sie Haus- und Wohnungsschlüssel dass sich das Geschehene wiederholen könn- immer mit, denn auch Diebe kennen die ver- te. Der Polizei gelingt es immer wieder, Tatver- meintlichen Schlüsselverstecke. dächtige anzuhalten, nicht zuletzt dank auf- • Verraten Sie Ihre Abwesenheit nicht durch merksamen Bürgerinnen und Bürgern. Hinweise an der Haustür, am Briefkasten, Anschlagbrett oder Mitteilung über Telefon- Einbrecher und Einschleichdiebe interessieren beantworter. sich vor allem für leicht zugängliche und rasch • Vergewissern Sie sich zuerst, wer vor dem erreichbare Objekte. Unverschlossene Türen Haus oder vor der Wohnung steht, bevor Sie und offene Fenster erleichtern ihnen das Fort- Haus- oder Wohnungstür öffnen oder freige- kommen. Einbrecher knacken zum Beispiel un- ben. genügend gesicherte Fenster und Türen. Sie • Melden Sie verdächtige Beobachtungen so- klettern auf leicht erreichbare Balkone, Terras- fort der Polizei: Notruf 117 / 112. sen und Dächer und verschaffen sich Zugang über ungesicherte Kellerfenster und Licht- Weitere Informationen finden Sie übrigens in schächte sowie ungenügend gesicherte Gara- der Broschüre «Einbruch – nicht bei mir!». Die- gen und Nebenräume. se erhalten Sie kostenlos auf jeder Polizeiwa- che, der Gemeindeverwaltung Wohlen (Stän- Einbrecher haben kein Interesse daran, ent- der Eingangsbereich) oder sie kann auf deckt zu werden. Ein Einbruch muss deshalb www.police.be.ch heruntergeladen werden. schnell und lautlos «über die Bühne gehen». Auf dieser Seite finden Sie auch einen Wettbe- Kommen sie nicht innert Kürze ans Ziel, gehen werb zu diesem Thema. sie in der Regel weiter und suchen sich das nächste Objekt aus. Haben Sie noch Fragen? Kontaktieren Sie uns unter der Nummer 031 634 82 81. Die Sicher- Wer baut oder saniert sollte dem Aspekt Si- heitsberatung der Kantonspolizei Bern hilft cherheit bereits bei der Planung die nötige Auf- Ihnen gerne weiter. merksamkeit schenken. Sicherheitssysteme lassen sich auch nachträglich einbauen. Fra- Kantonspolizei Bern gen Sie die Fachleute Ihrer Polizei.

13 Peacely-Cup in Murzelen auch 2013 wieder Wenn Kleine gross herauskommen rennen, wie frau es macht … Heute trägt sie die Nummer 10 bei den erfolgreichen Frauen des SC Kriens in der Nationalliga A.

Und am Peacely-Cup 2012 war die sympathi- sche Spitzenfussballerin Ehrengast. Fast alle wichtigen Preise, die Bettina Thomet überge- ben konnte, blieben in der Gemeinde, die Ein- heimischen schnitten heuer besonders gut ab. «Muttekicker», «Die Wilde Söi» und «You Fail» hiessen die Sigerteams – einzig mit den «Rice Crispies United» gabs einen auswärtigen Sie- ger – allerdings gehört das Team seit 1981 zum Inventar des Peacely-Cups …

Zur besten Spielerin wurde Joni Bandi aus Uettligen gewählt, zum besten Spieler Philipp Ehrengast Bettina Trachsel vom Team «Null mit Sauce», zum bes- Thomet zeichnet die ten Goalie Jorel Aeberhard von den «Wühl- beste Spielerin und mäusen». die besten Spieler aus. (zvg) Dem verjüngten und erneuerten OK gelang ein reibungsloser Cup bei schönstem Wetter. Auch Am Peacely-Cup beginnen Karrieren! Als Mäd- bei seiner 32. Austragung bleibt das Turnier chen wurde Bettina Thomet gleich zweimal zur aus der Gemeinde Wohlen nicht wegzuden- besten Spielerin des legendären Murzeler ken. Bereits fiebern Gross und Klein der Neu- Fussballturniers gekürt, 1999 und 2003 – keine auflage entgegen: Der 33. Peacely-Cup findet andere Spielerin schaffte dies. Später, im Jahr am 10. und 11. August 2013 in Murzelen statt. 2011, führte sie die YB-Frauen als Captain zum Mehr unter www.peacely-cup.ch Schweizer Meistertitel und zeigte den YB-Män- nern, die einem Pokal seit Jahrzehnten nach- OK-Peacely-Cup

Pferdesporttage Reitverein Uettligen

Die traditionellen Pferdesporttage des Reitver- Tamara Horisberger aus Pontenet mit Cigale eins Uettligen fanden bei prächtigem Wetter du Filou für sich entscheiden. auf dem schönen, grosszügigen Springplatz in Das grosse Berner CH-Campionat am Sonn- Ortschwaben statt. Die Parcoursbauer Christi- tagnachmittag zog viele Zuschauer an. Elf Paa- an Willener und Fritz Wanner verstanden es, re qualifizierten sich für die Siegerrunde. Simo- den grossen Grasplatz zu nutzen, um den zahl- ne Saskia Wallerbosch aus Grenchen rollte das reich erschienenen Zuschauern spannenden Feld mit Wango V von hinten auf und holte sich Springsport zu bieten. Auch Niklaus Schurten- den Titel. Damit ging der Concours 2012 erfolg- berger beehrte uns und war aus dem nahen reich zu Ende. Lyss mit vier Pferden angereist. Am Samstag- Weiteres unter www.rvuettligen.ch nachmittag kam es zum 1. Höhepunkt mit dem kleinen Berner CH-Championat. Dieses konnte RV Uettligen

14 Natur- und Vogelschutz Wohlen (NVW): Vortrag Der Biber – wie er sich in unsere Natur- und Kulturlandschaft einfügt

Vortrag von Peter Lakerveld am Freitag, 23. November 2012, 20 Uhr, im Kipferhaus in Hinterkap- pelen. Der Eintriff ist frei, Kollekte.

Der Referent Peter Lakerveld bringt uns mit ein- drücklichen Bildern die Lebensweise, Ökologie und Geschichte der Biber näher. Nicht zu kurz kommen die möglichen Konflikte, die mit der Rückkehr dieser aktiven Tierart entstehen kön- nen sowie die Lösungen für ein erfreuliches Ne- beneinander von Biber und Mensch – beson- ders auch am Wohlensee. Peter Lakerveld ist Biologe und Forstingenieur und arbeitet als Projektleiter der Aktion «Hallo Biber!» von Pro Natura.

Das Thema Biber lässt uns Einwohner von Wohlen nicht kalt, denn seine Spuren sind an den Seeufern in unserer Gemeinde heute leicht und überall zu finden: Angenagte oder gefällte Bäume, am Boden liegende Maisstangen, aus- Auch die wissenschaftliche Forschung befasst Da war der Biber am Werk. getretene Biberwechsel vom Ufer zu Feldern sich mit der Rückkehr des ökologisch wertvol- (Foto: Willi Joss) und Hausgärten, Asthaufen im Uferbereich. len Wildtieres an die zivilisierten See- und Um die scheuen und interessanten Tiere bei ih- Flussufer. Ob die Idee von Regula Baumgartner ren Aktivitäten zu beobachten, braucht es je- vom Gut Hofenmühle am Wohlensee wohl rea- doch mehr. lisierbar ist? Sie sagt nämlich: «Die Forschung Biber geniessen viel Sympathie. Das gilt, solan- sollte herausfinden, wie man die fleissigen Bi- ge sie keine grösseren Probleme verursachen. ber zum gezielten Holzfällen (im Sinne der Men- Mit dem Projekt «Hallo Biber!» will Pro Natura schen!) bringen könnte.» mit Informationen und Massnahmen Konflik- ten vorbeugen und Situationen entschärfen. Peter Fluri, NVW

Melden Sie Schätze am Frienisberg frien sberg tour smusca

Sich für Frienisberg Tourismus zu engagieren bringt zwangsläufig mit, sich eingehend auch mit Land und Leuten zu beschäftigen. Bedeutete Frienisberg bis anhin in erster Linie Wohnqualität und Naherholung, so ist das Spektrum heute kaum mehr einzugrenzen. Das immer tiefere Eintauchen in unsere Region – zu der auch die Gemeinde Woh- len zählt –, deren Kultur und Geschichte/n fördert eine weitere Gewissheit zutage: Ungezählte Schätze führen (auch) hier ein Schattendasein und gehen vergessen. Schätze, die ans Licht gebracht, von denen erzählt und geschrieben werden müsste. Deshalb dieser Aufruf an alle: Wir von Frienisberg Tourismus suchen nach Raritäten! Gesellschaftliches, Geschicht- liches, Landwirtschaft, Handwerk und weiteres, das verloren zu gehen droht, interessiert uns sehr. Konkret heisst das: Verfügen Sie selber über verborgene Schätze dieser Art oder sind Ihnen aus Ihrer Umgebung solche bekannt? Wir freuen uns über Hinweise und Tipps; denn die Frienisberg-Geschichte darf nicht verloren gehen! Schön, wenn auch Sie mithelfen, dies zu verhindern.

Ihre Kontaktmöglichkeiten: [email protected], Frienisberg-Tourismus, Postfach 31, 3045 oder Telefon 031 822 15 15, Heidi , Verantwortliche PR und Kommunikation

15 Wenn Realsatiriker Thomas Bornhauser in der Gemeinde walken geht... Die Erdachse wird in Oberdettigen geschmiert

Am Wohlensee steht ein geheimnisumwitterter Bunker. Als ein Redaktor des «Bund» darüber berichten wollte, wurde er vom VBS seinerzeit subito und unmissverständlich zurückgepfiffen. Dieses Erlebnis hat er in einem Bericht beschrieben, ohne aber das Geheimnis des Bunkers zu lüften. Das regt natürlich die Fantasie eines jeden Realsatirikers an…

Wer meine Ferienbüechli in den letzten Jah- desräte. Gelächter. Einige Minuten später ren gelesen hat, weiss, dass ich eine Serie mit durchlaufen wir Oberdettigen, ganz in der Nä- ungefähr 40 Kurzgeschichten zu diesem omi- he von Wohlen gelegen. «Hier war ich über- nösen Betonbau geschrieben habe. Für mich haupt noch nie», meinte Reto mit einer gewis- war klar, was sich dort abspielt: Am Wohlen- sen Ehrfurcht. «Das kann ich verstehen», er- see treffen sich unsere alt Bundesräte mehr- geht an ihn retour, «schliesslich ist diese kleine mals im Jahr zum geselligen Zusammensein. Ortschaft auf keiner Schweizerkarte eingetra- Herr Delamuraz – Spitzname «Delamuraille» gen, weil es sie offziell gar nicht gibt.» Ungläu- – wurde zu diesem Zweck ins Leben zurück- biges Staunen in der Runde. «Wirklich nicht?», beordert, damit er «avec un bon coup de will eine der beiden Läuferinnen wissen. blanc» mit den Kollegen Aubert und Felber «Nein, wirklich nicht, weil die scheinbaren Bau- anstossen kann; Elisabeth Kopp wird von der ernhäuser nur Kulissen sind, die Einwohner Truppe liebevoll «Miss Ellie» genannt, in An- sind auch keine Bauern, sie sehen nur so aus.» lehnung an die immer besorgte Gluggere von – «Und was sonst als Bauernhäuser und Bau- J.R. und Bobby Ewing aus «Dallas». Ruth ern sind das hier?» – «Dort, im Innern des Ge- Metzler wiederum war «Sexy Metzi». Undso- bäudes», ich zeige mit der Hand auf das gröss- weiterundsofort. te Haus rechts, «wird zweimal in der Woche die Erdachse geschmiert, Millimeter genau gerich- *** tet und in Schräglage gebracht, damit die Erde einigermassen im Gleichgewicht und stabil Kürzlich ergab es sich, dass ich mit Marianne, bleibt.» Die Kolleginnen und Kollegen begin- Karin, Andreas und Reto unterwegs beim Wal- nen zu schmunzeln. «Die Bewohnerinnen und ken war. Auf unserer Runde erzählte ich dem Bewohner sind übrigens alles hochqualifizierte Quartett von den Erlebnissen unserer alt Bun- Angestellte des CERN in Genf.» Und anschlies- send wird der Meute erzählt, weshalb sie sich hier als Landwirte tarnen, obwohl viele davon weltbekannte Kernphysiker sind.

***

In den Minuten danach würden wir glatt als di- rekte Nachkommen des Herrn Newton (Isaac, nicht Helmut, das ist der Fotograf, der blutte Frauen ablichtet) durchgehen, wir parlieren vom Teilchenbeschleuniger, von Elementar- teilchen, von elektromagnetischen Feldern und Molekülen. «Lieber Thomas, und wie muss man sich denn das Richten der Erdachse vorstellen?», will Marianne wissen. «Nun, ich versuche, es euch so zu erklären, damit ihr es auch verstehen könnt: Tief unter der Erdober- fläche hat es im besagten Bauernhaus einen riesigen Raum, fast wie in den James Bond-Fil- men* die Kommandozentrale von Blofeld & Co. Mitten im Raum gibt ein ebenso riesiges Holzrad, das wie ein gigantisches Schiffssteu- errad aussieht. Ungefähr 25 hochqualifizierte 1616 Wissenschafter drehen es von Hand gleichzei- *** tig in die richtige Position, wie wenn sie ihr in Panne gefallenes Auto zu schieben hätten, der- Es kommen uns zwei Walker entgegen, schau- weil die Erdachse mit Spezialöl geschmiert en uns an, wie wir da schmunzelnd unterwegs wird, jeweils am Sonntag und Mittwoch, etwa sind. «Die überlegen sich bestimmt, woher sie um diese Zeit.» Zu dumm, ist heute Donners- uns kennen», lacht Reto. «Genau, und dann tag. wird sich der eine bestimmt daran erinnern, dass wir gestern in der Tagesschau von SF1 in *** einem Bericht zu sehen waren, als wir im CERN neben fünf NASA-Astronauten standen, denen Danach gibt es für uns alle kein Halten mehr, wir die Hand geschüttelt haben. Respektive die Fantasie geht mit allen durch und zwar so umgekehrt.» Sie zweifeln doch nicht etwa sehr, dass sich jene vier Leute, die vor jenem dran, nicht wahr, liebe Lesende? Bauernhaus hocken, wo man sich «Bure-Pint- li»-selfservieren kann, wundern, wie man es so Text: Thomas Bornhauser lustig haben kann, in ihrem Weiler. Mir ist, ich Cartoon: Beat Sigel würde Saul Perlmutter und Rolf Zinkernagel erkennen, was aber unwahrscheinlich er- scheint, weil zwar Ersterer Träger des Nobel- preises für Physik ist, der Schweizer aber defi- nitiv in der Kategorie Medizin die gleiche Aus- zeichnung erhalten hat. Aber wer weiss, *Das hier ist allerdings keine Fantasie: Oberhalb des Wohlensees gibt vielleicht ist in einem der Laboratorien ja etwas es eine völlig unscheinbare Garagentüre, hinter der sich 007-mässig passiert, das die Anwesenheit des Rolf Zinker- eine grosse Hightech-Garage mit unzähligen Luxussportautos befin- nagel erfordert. Who knows? det. Selber gesehen. Atemberaubend.

Element «Feuer»

Peter Schudel, Shelagh Brawand, Regula Klopfstein, Pascale Glauser, Nadia Métraux, Ursula Neuenschwander, Loni Ackermann, Stephan Schmitt, Monika Spahni, Simone Schenk, Hanni Studer, Renate Kästli, Herbert Jutzi, Theres Studer, Susanne Wälchli, Konrad Steiner, Monique Schenk, Ruth Fluri, Thania Ramseier, Carlos Barros, Caroline Giuri, Christine Frey stellen aus Freitag, 30. November bis Sonntag, 9. Dezember 2012

im Kultur-Estrich, Schulhaus Wohlen

Vernissage, Freitag 30. November 19.00–21.00 Uhr Samstage (1./8. Dez.) und Sonntag (2. Dez.) 15.00–18.00 Uhr (Montag, 3. Dez. geschlossen) Dienstag–Freitag (4.–7. Dez.) 18.00–20.00 Uhr Finissage, Sonntag, 9. Dezember 15.00–17.00 Uhr

Wir freuen uns auf Ihren Besuch

Departementskommission Bildung und Kultur

17 Hilfe annehmen mit der Spitex und dem Spezialbereich Comfort Die Welt ist wieder in Ordnung Der Wohnraum von Anna Spreng in der Gemeinde Wohlen ist geschmackvoll eingerichtet und mit kleinen Souvenirs liebevoll dekoriert. Er erzählt von einem aufregenden, selbstbestimmten Le- ben. Vor zwei Jahren aber hat sie einen schwierigen Prozess durchgemacht: Hilfe anzunehmen.

te sie immer genug Arbeit. Das erlaubte eine bescheidene, finanzielle Sicherheit.

Heute lebt Anna Spreng ausserhalb der Stadt auf dem Land in der Gemeinde Wohlen. Vor zwei Jahren musste sie sich einer Rückenope- ration unterziehen. Noch im Spital wurde klar, dass es ohne fremde Hilfe nicht mehr gehen würde; im ersten Moment eine schwierige Er- fahrung. Es bedurfte eines längeren Prozesses um die neue Situation anzunehmen. «Anfangs war mir alles egal, aber dann habe ich mich auf- gerafft; schaue ich heute zum Fenster raus, ist die Welt wieder in Ordnung.» Mit dazu beige- tragen haben auch ihre Familie, die im gleichen Haus wohnt und die Unterstützung der Spitex. «Die Spitex ist wunderbar», schwärmt sie, «ich habe damit einen Teil meiner Selbstständigkeit und Selbstbestimmung zurückerlangt und muss nicht ins Heim.» Täglich morgens und Anna Spreng (zvg) Aufgewachsen in der Berner Elfenau, zog es abends wird Frau Spreng durch eine Spitex- Anna Spreng nach dem Tod des von ihr ge- Mitarbeiterin betreut, für die täglichen Verrich- pflegten Vaters in die Ferne. «Ich brauchte Wei- tungen, die schwierig geworden sind. Und te», gesteht sie, «und meine Mutter hat das ver- mehrmals wöchentlich erhält sie über Mittag standen.» In der Folge reiste die gelernte Tape- Besuch einer Mitarbeiterin der Spitex Comfort, ziernäherin viel, denn durch die internationale einen auf Betreuungsangebote spezialiserten Kundschaft ihres Arbeitgebers in Genf und ih- Bereich der Spitex Region Bern Nord. Dieser ren als Aupair erworbenen Englischkenntnis- bietet Dienstleistungen an, welche den Rah- sen, lernte sie interessante Menschen aus der men der Grund- und Behandlungspflege spren- ganzen Welt kennen. Diese schätzten die talen- gen. Zum Beispiel achtet die Mitarbeiterin der tierte Näherin, die virtuos mit feinsten Stoffen Spitex Comfort darauf, dass Frau Spreng rich- und dekorativen Elementen die wunderbarsten tig isst, einen Spaziergang machen kann oder Vorhänge oder Hussen zauberte. Und auch die chauffiert sie zum Coiffeur. «So wird es mir nie Geburt ihres Sohnes hinderte sie nicht daran, langweilig, ich bin immer von netten Menschen weiter kreativ zu sein. Zurück in Bern machte umgeben», erzählt die 80-jährige Rentnerin. sich die unabhängige, junge Mutter selbststän- Aber auch die Menschen von früher vergisst sie dig und dank dem Auftrag eines prominenten nicht; die langjährigen Kontakte in die ganze Berner Ehepaars, deren Haus einzurichten, hat- Welt pflegt sie mit Hingabe: «Reisen liegt zwar nicht mehr drin, aber ich habe einen Computer- kurs gemacht und jetzt halte ich Verbindung per Film und Podiumsdiskussion E-Mail!»

Die Spitex Region Bern Nord zeigt im Rahmen einer Sensibilisie- Anna Spreng ist sich bewusst, dass sie in einer rungskampagne den 40-minütigen Film «Zwischen Wunsch und priviliegierten Situation ist: «Ich habe meine Fa- Verpflichtung. Angehörige begleiten und pflegen» mit anschlies- milie Tür an Tür und ich kann es mir finanziell sender Podiumsdiskussion. Es besteht die Möglichkeit, sich vor leisten, zu Hause Unterstützung zu bekommen. Ort zusätzlich detailliert bei Fachpersonen zum Thema zu infor- Dafür bin ich sehr dankbar, denn die Spitex gibt mieren. Der Eintritt ist frei. mir ein gutes und sicheres Gefühl, in meinen ei- Donnerstag, 22.11.2012, 19.30 Uhr in der Aula Sek. I in Zollikofen genen vier Wänden. Und das ist gut so.» Mehr Informationen unter www.spitexrebeno.ch Spitex Region Bern Nord 18 Seniorenrat Tauschnetz Wohlen

Das Tauschnetz Wohlen ist eine Kontakt- und • Hilfe beim Einkaufen (mit und ohne Auto) Vermittlungsstelle für unentgeltliche Dienst- • Hilfe beim Kochen leistungen. Sie bietet vor allem Senioren und • Gemeinsam Fenster putzen oder andere Seniorinnen unserer Gemeinde die Möglich- Hausarbeiten keit, ihre Fähigkeiten und Neigungen anderen • Kleine Handwerkerarbeiten in Haushalt zur Verfügung zu stellen. Die freiwilligen Tätig- • Gartenzwerge restaurieren keiten sind gleichwertig, egal ob Kopf- oder • Wäsche flicken Handarbeit und werden wenn möglich durch • Fahrt ins Blaue Gegenleistungen abgegolten. Die Hilfe muss • Ferienplatz für ein Haustier nicht 1:1 erfolgen, sondern kann auch einer an- • Hund spazieren führen deren Person zukommen. Durch die Kontakte • Vorlesen in deutsch oder französisch und Begegnungen wird zugleich das soziale • Nordic Walking oder Wandern Netz verfestigt. • Unterstützung bei administrativen Arbeiten (Korrespondenz, Steuererklärung) Angebote und Nachfragen können jederzeit der Informationsstelle für Altersfragen der Ge- Nachfrage meindeverwaltung gemeldet werden. Die Be- Leider haben wir im Moment keine offenen treuerinnen des Tauschnetzes setzen sich mit Nachfragen. Haben Sie bitte keine Hemmun- den Interessierten in Verbindung, gehen auf gen bei untenstehender Adresse anzufragen, ihre Anliegen ein und vermitteln ein möglichst falls Sie für irgendeine Hilfe froh wären. Das geeignetes Angebot. Tauschnetz kann nur funktionieren, wenn bei- de Seiten mitmachen! Das Tauschnetz Wohlen setzt auf gegenseiti- gen Respekt, Vertrauen und Ehrlichkeit aller Anmeldung mit untenstehendem Talon an Beteiligten. Informationsstelle für Altersfragen, Gemeinde- verwaltung, 3033 Wohlen (Tel. 031 828 81 66) Folgende Angebote stehen zur Verfügung oder per Mail: [email protected] • Hilfe bei Computerproblemen (Hardware, oder über die Homepage www.wohlen-be.ch Software, Internet)

£

Anmeldetalon für Nachfragen oder Angebote

Name:

Adresse:

Telefon/ E-Mail:

Nachfrage / Angebot:

einmalig K mehrmals K

19 Massnahmen zur Verkehrssicherheit zum Schulbeginn 2012 Halt bevor’s knallt Dem diesjährigen Schulbeginn wurde aufgrund der Schulschliessung in Säriswil eine spezielle Beachtung hinsichtlich der Verkehrssicherheit gewidmet. Verschiedene Massnahmen konnten umgesetzt werden; das Hauptziel war die Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmer in unserer Gemeinde.

Im Rahmen der Schulwegsicherheit wurde be- letzten Aktionstag durfte sogar eine Schul- reits zu Beginn des Jahres eine Arbeitsgruppe, klasse verkleidet als Piraten die Polizei beim zusammengesetzt aus verschiedenen Interes- Verteilen unterstützen. Um die offene Diskus- senvertretern der gesamten Gemeinde (Depar- sion zum Thema zu lancieren, wurde erstmals tement Gemeindebetriebe, Eltern von Schul- ein Blog im Internet aufgeschaltet. Verschie- kindern, Vertreter der Schulkommission, Ge- denste Rückmeldungen sind in der Folge ein- meindebürger und Polizei), ins Leben gerufen, gegangen und wurden entsprechend analy- welche sich den verschiedenen Bedürfnissen siert und fliessen nun in die weiteren Mass- rund um die Schulwegsicherheit annahm. Ver- nahmen mit ein. stärkt wurde die Brisanz dieses Themas durch den im April gefällten Entscheid, die Schule Sä- Ausblick und weiterführende Massnahmen riswil zu schliessen, was eine grosse Zunahme Um die Sensibilisierung der Verkehrsteilneh- der Schüler auf dem Schulweg von Säriswil menden nachhaltig zu gewährleisten, wurde nach Uettligen zur Folge hatte. So beschloss die das Kampagnenmaterial nach den Herbstfe- Arbeitsgruppe Schulschliessung Säriswil unter rien erneut platziert – diesmal mit Schwerge- der Leitung von Markus Richle, in Zusammen- wicht in anderen Gemeindegebeieten. Auch arbeit mit der Arbeitsgruppe Verkehrssicher- die Kantonspolizei war wieder auf dem Schul- heit, einen Infoflyer zur Sensibilisierung der Be- weg präsent, und hat zusätzlich zur Kampagne völkerung und aller Verkehrsteilnehmer zu ge- «Halt bevor’s knallt» die Kampagne «Sichtbar- stalten und diesen zu Schulbeginn an sämtliche keit bei Nacht» promotet Haushalte in der Gemeinde zu verteilen. (siehe www.bfu.ch/PDFLib/983_42.pdf).

Start der Kampagne: Freitag, 10.8.2012 Dank dem grossen Engagement von vielen Dank der sehr guten Zusammenarbeit mit dem verschiedenen Personen in der Gemeinde Touring Club Schweiz (TCS) war es möglich, konnte die breit abgestützte Kampagne erfolg- die ebenfalls zu Schulbeginn neu lancierte reich durchgeführt werden. Deren positive und Kampagne «Halt bevor’s knallt» in den Infofly- nachhaltige Wirkung wird sich hoffentlich in er zu integrieren. Zudem stellte der TCS der den folgenden Jahren fortsetzen. Gemeinde Banner, Plakate sowie 2‘000 Kampa- Besten Dank allen Mitwirkenden! gnen-Notizblöcke zur Verfügung. Wie geplant, konnte der Flyer am Freitag, 10.8.2012, in 4‘300 Franziska Gautschi, Haushalte der Gemeinde Wohlen verteilt wer- Arbeitsgruppe Verkehrssicherheit den. Banner wurden an den Dorfeingängen aufgestellt, und an den Postautohaltestellen der ganzen Gemeinde wurden Plakate aufge- hängt. Durch die diversen Massnahmen zeigte die Presse (Berner Zeitung) Interesse und pu- blizierte in der Samstagsausgabe einen grös- Machen Sie mit! seren Bericht über die Aktion Schulwegsicher- heit in der Gemeinde Wohlen. Zur Vervollständigung der Arbeitsgruppe Verkehrssicherheit wird eine Person aus Schulbeginn: Montag, 13.8.2012 Hinterkappelen gesucht. Interessenten So war es gelungen, den Tag des Schulbe- melden sich bitte bei: ginns bezüglich Verkehrssicherheit durch den vielseitigen Einsatz der Kampagne positiv zu Peter Känzig, Gemeindebetriebe, unterstützen. Ergänzt wurde die Aktion von Hauptstrasse 26, 3033 Wohlen der Kantonspolizei, welche während drei Ta- Tel. 031 828 81 64 gen auf der Strasse 1‘500 Kampagnen-Notiz- E-Mail: gemeindebetriebe @wohlen-be.ch blöcke an die Automobilisten verteilte. Am

20 «gggfon» – gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus Eine Ungerechtigkeit, eine Diskriminierung, ein verbaler oder körperlicher Angriff oder respektloses Verhalten auf der Strasse, im Bus oder auf dem Pausenplatz. Was nun?

Mit solchen Fragen beschäftigt sich das Projekt «gggfon – gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus», an welchem sich auch Wohlen gemeinsam mit 48 weiteren Gemeinden aus den Regionen Bern-Mittelland und Burgdorf beteiligt. Mit der Teilnahme setzt die Gemein- de Wohlen ein Zeichen gegen Gewalt und Rassismus. Die regionale Informations- und Beratungsstelle «gggfon» berät Einzelpersonen wie auch Gruppen, Schulen, Institutionen und Gemeinden im Umgang mit Gewalt und Rassismus im öffentlichen Raum. Sie sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Thematik und ermutigt die Be- völkerung zu Zivilcourage. «Hinschauen und Benennen – statt Wegschauen und Verstum- men» lautet die Devise. Zum Angebot zählen Beratungsgespräche, lösungsorientierte Interventionen, Workshops und Weiterbildungskurse, fachliche Unterstützung in Projektarbeiten sowie die Vernetzung mit weiteren Fachstellen. In seiner 10-jährigen Tätigkeit wurde das Angebot des «gggfon» im Austausch mit den Gemeinden weiterentwickelt und an aktuelle Fragestellungen ange- passt. Nehmen Sie Kontakt auf unter www.gggfon.ch oder Telefon 031 333 33 40.

Alltägleche Läärlouf

E tschou, wi geit’s scho lang nümm gseh

‘s geit ömel geng was wott me meh

Bisch o so müed dä cheibe Föhn Bis du doch froh drum hei mer schön

Was nützt mir das ha glych nie Zyt

Jaja der Stress dä nimmt eim mit

Bi grad im Schuss lüt doch mal aa

Ligt’s zytlech drinn de dänk’i dra

Mues leider gah e Schöne, tschou

Es anders Mal u Gruess a d Frou

Marianne Chopard 21 Ludothek Wohlensee Pausenludothek in der Schule Wohlen

Die diesjährige Pausenludothek führten wir in Fazit der Schüler und Schülerinnen: «Es hat der Schule Wohlen durch. Alle Schülerinnen uns gluschtig auf die Ludothek gemacht.» und Schüler fanden grossen Gefallen an der Durchführung. Die 5. Klasse hat uns dazu ihre Ludo-Team Eindrücke geschildert:

– Vanessa gefielen die Karts am besten. – Robin fand das Monstertuch sehr gut. Öffnungszeiten der Ludothek – Miro und Michelle hat alles gefallen. Dienstag, 15.00–17.00 Uhr – Elia und Leo fanden das Liege-Velo cool. Mittwoch, 15.00–17.00 Uhr – Lukas und Fabio fanden alles cool. Freitag, 17.00–19.00 Uhr – Jonas, Emanuel und Jason fanden die Tisch- 1. Samstag im Monat, 10.00–12.00 Uhr spiele super. Ludothek Wohlensee, Dorfstrasse 2, – Chiara fand die Auswahl toll. 3032 Hinterkappelen – Ilona und Michelle möchten, dass dieser Tel. 031 901 33 13, [email protected], Anlass öfter durchgeführt wird. www.ludo-wohlensee.ch – Noel findet es toll, dass die Ludothek Woh- lensee gekommen ist.

22 Wohlener Verein Viitor sammelt für Rumänien Weihnachtsfreude in schwierigen Zeiten Die Hoffnung auf bessere Zeiten verlangt von Rumäniens Bevölkerung ein weiteres Mal viel Ge- duld und Durchhaltewillen. Wegen der grossen Dürre dieses Sommers hat sich die Ernte der meisten Nutzpflanzen drastisch verringert. In dieser Zeit der Rückschläge werden Geschenke be- sonders viel Freude bereiten und etwas Glanz in trübe Tage bringen!

Die Dürre hat zur Folge, dass die Situation tagstisch. In den Schulen freuen sich die Kin- beim Mais katastrophal ist. Rumänien läuft Ge- der auf die Weihnachtsfeier mit Liedern und fahr, 80 Prozent der gesamten Ernte zu verlie- Gedichten. Die Schulzimmer sind weihnacht- ren. Bei den Sonnenblumen könnten es 50 Pro- lich dekoriert, im Eingang steht in vielen Schul- zent sein. Die Verluste beim Weizen haben häusern ein dekorierter Weihnachtsbaum. Ge- schon zu einer Verdoppelung der Preise ge- spannt warten die Schüler auf die Päckli aus führt. Die Situation ist besorgniserregend. der Schweiz. Für viele wird es das einzige Ge- Auch die Stromversorgung Rumäniens leidet schenk zu Weihnachten sein. Sie freuen sich unter dem Wassermangel. Die Wasserreser- natürlich vor allem auf die Schokolade. ven in den Stauseen und Flüssen sind alarmie- rend niedrig. Dadurch wird auch der Strom- Sammlung in Wohlen preis wesentlich steigen. Die zu erwartenden Für Schulen und Kindergarten: Kugelschrei- Preissteigerungen werden in den kommenden ber, Bleistifte, Farbstifte, Gummi und Spitzer, Monaten viele Familien in arge Bedrängnis Lineal, Geodreieck, Zirkel (auch gebrauchte), bringen. Es wird also der Bevölkerung noch saubere kleine Plüschtiere und Spielzeug- schlechter gehen als in den Jahren zuvor: Ein autöli, individuell für Kinder suchen wir Müt- weiterer Grund, die Hilfe für die Ärmsten und zen, Halstücher, Handschuhe, Schal, Socken. Kinder zu intensivieren. Der Staat wird für sei- Individuell für Erwachsene benötigen wir So- ne Aufgaben immer weniger zur Verfügung ha- cken, Damenstrumpfhosen, Schals. ben. Individuell für Familien suchen wir Zahnbürs- Bereits zum vierten Mal werden 2012 die Weih- ten (in der Packung), Zahnpasta, Seife (keine nachtsgeschenke in Caransebes eingepackt. Duschmittel), Zündhölzer, Schnellverband, Während des ganzen Jahres stricken und nä- elastische Binden, Watte. hen die Frauen vom Orthodoxen Frauenverein, Für alle: Schokolade (100g-Tafeln, ev. weih- aber trotz aller Bemühungen reicht es niemals nachtlich verpackt, Ablaufdatum frühestens für benötigte 3000–4000 Päckli. Den Frauen, April 2013), neue Stricksachen und Textilien; welche die Armut der Bevölkerung hautnah fahrtüchtige Fahrräder, Veloanhänger. kennen, ist es ein Anliegen, dass in dieser Für die Päckliwerkstatt sammeln wir Ge- schwierigen Zeit Kinder, Rentner, Kranke und schenkpapier und Bändeli. bedürftige Familien eine Weihnachtsfreude er- Geldspenden willkommen: Bankkonto CS, leben dürfen. Geldspenden ermöglichen Le- IBAN CH76 0483 5096 9621 7100 0 bensmittelpakete für Familien in Notsituatio- Bitte geben Sie uns alle Geschenke unverpackt nen. ab. So helfen Sie Transportkosten sparen. Sammeltage in Wohlen: Freitag/Samstag Beim Verteilen der Geschenke haben wir im- 30.11./1.12.2012, 10.00 Uhr–17.00 Uhr oder mer wieder erlebt, wie freudig überrascht und nach Vereinbarung bis spätestens 1. Dezem- erstaunt die Leute waren, dass sie Geschenke ber. aus der Schweiz erhalten. «Es ist wunderbar, Susi und Daniel Vuillemin, Gassackerstrasse dass noch jemand an uns denkt – Menschen 3033 Wohlen, Tel. 031 829 29 86 oder die uns gar nicht kennen!» Letztes Jahr konn- [email protected] ten wir dank einer Spezialspende einer Familie, die wegen der schweren Krankheit des Vaters Nebst der Weihnachtsaktion unterstützt Viitor in grosse Not geraten war, zu Weihnachten ei- in Caransebes seit 15 Jahren verschiedene nen grossen Lebensmittelkorb und einen Zu- Projekte in Zusammenarbeit mit dem Frauen- stupf an die medizinische Behandlung schen- verein, der Orthodoxen Kirche, der Stadtregie- ken. Die Freude der Familie war rührend, es rung, der Schulleitung des Berufslyceums und war für sie fast wie ein Wunder. Die Familie war dessen Schulinspektorat. uns von der Pfarrfamilie gemeldet worden. Seither kommen die Kinder zu unserem Mit- Susi Vuillemin

23 Rückblick auf die Türkeireise der Kirchgemeinde Wohlen Land der Hethiter, Höhlen und Derwische

Die Gemeindereise der Reformierten Kirche Wohlen führte dieses Jahr nach Zentralanatolien, ins reformierte Herz der Türkei. Während der letzten Septemberwoche erkundeten 22 Reiselustige unter der Lei- tung von Rebekka Grogg und Kenan Canak eine der faszinierendsten Landschaften der Erde und kirchgemeinde bestaunten Baudenkmäler aus einem Zeitraum von über 3000 Jahren. Ihren Anfang nahm die Reise in Istanbul, dem die einen herrlichen Panoramablick auf die früheren Konstantinopel. Auf einem histori- Umgebung bot. schen Rundgang durch die Stadt besichtigten Die folgenden drei Tage waren wir in Ortahisar wir Sehenswürdigkeiten wie die Hagia Sophia, untergebracht, einem Städtchen auf 1200 Me- den Serail und die Blaue Moschee. Daneben tern inmitten der kappadokischen Vulkanland- flanierten wir durch die geschäftige Pera-Stras- schaft. Von hier aus erkundeten wir Erosionstä- se, liessen uns von den orientalischen Düften ler mit einzigartigen Höhlenkirchen und Fel- des Gewürzbasars verführen und genossen senwohnungen. Den mutigen Frühaufstehern den Sonnenuntergang über dem Goldenen bot sich die Gelegenheit, die Region bei Son- Horn. Die Eindrücke der beiden ersten Tage nenaufgang in einem Heissluftballon zu über- rundete ein Besuch bei der österreichischen St. fliegen. Im 7. Jahrhundert hatten die Höhlen Georgs-Gemeinde ab, wo uns zwei Theologin- den Christen als Fluchtstätten vor den Arabern nen Einblick in das St. Georgs-Kolleg und ein gedient. Zu diesem Zweck waren ganze unter- christlich-muslimisches Forum gewährten. irdische Städte ausgehöhlt worden, die mehre- Die nächsten zwei Tage standen im Zeichen der re tausend Menschen beherbergen konnten. hethitischen Kultur, einer spätbronzezeitlichen Wer keine Platzangst hatte, konnte sich wie ein Zivilisation, die erst vor hundert Jahren ent- Maulwurf durch die Höhlen von Kaymakli tas- deckt worden war. Nach achtstündiger Bus- ten und 35 Meter unter der Erde eine Infrastruk- fahrt (mit Panne) trafen wir in Ankara ein, wo tur mit Vorratskammern, Wohnräumen und ei- wir das Hethitermuseum besuchten und die ner Kirche bestaunen. Die meisten kappadoki- Zeugnisse einer untergegangenen Hochkultur schen Höhlenkirchen stammen aus der Zeit bewunderten. In der östlich gelegenen Ruinen- zwischen dem 8. und dem 13. Jahrhundert. Ih- stadt Hattuscha besichtigten wir Monumente re Fresken sind oft beschädigt und werden Zelve in Kappadokien aus dem 2. Jahrtausend v.Chr. und bestiegen heute zum Glück restauriert. Besonders gefal- (Foto: Christian Münch) eine pyramidenähnliche Festungsböschung, len hat die Dunkle Kirche von Göreme – ein Ju- wel byzantinischer Kunst, entstanden unter der Herrschaft der seldschukischen Türken. Das Abschlussthema der Reise bildete die isla- mische Sufi-Mystik, die Grundlage der Der- wischorden. In der Karawanserei Sarihan durf- ten wir einem Tanzgottesdienst der Mevlevi- Derwische beiwohnen: Sich zur Musik in Trance zu drehen, braucht Übung; mir jeden- falls wurde schon beim Zuschauen schwindlig. Auf der Fahrt in die Sufi-Stadt Konya machten wir in einer Teppichmanufaktur Halt: Wer kei- nen Teppich kaufen wollte, bekam hier immer- hin den besten Kaffee serviert oder konnte sich die Schuhe putzen lassen. Bei der Akunft in Ko- nya besuchten wir das Mausoleum von Dsche- laladdin Rumi, dem persischen Sufpoeten aus dem 13. Jahrhundert, auf den sich die Mevlevi- Derwische berufen. Von Konya aus führte un- sere Reise schliesslich über das Taurusgebirge in die Küstenstadt Antalya, wo wir müde, aber erfüllt mit einem kühlen Bad unsere Reise be- endeten.

24 Der Prisma Männertreff Im August 2011 wurde der Prisma Männertreff im Kipferhaus in Hinterkappelen ins Leben geru- fen. Er richtet sich in erster Linie an ältere Schweizer und Männer mit Migrationshintergrund, die Interesse an gemeinsamen Aktivitäten, Gesprächen und interkulturellem Austausch haben.

Der Prisma Männertreff trifft sich einmal pro gemeinsamen Essen leichter. Warum meint ei- Woche für zwei bis drei Stunden zu wechseln- ne Frau Nein, wenn sie Nein sagt, und nicht den Themen. Die Einwohnergemeinde Woh- doch vielleicht ein bisschen Ja? Warum ist es len, die Gesundheits- und Fürsorgedirektion wichtig, dass auch Männer kochen können? des Kantons Bern sowie die Reformierte Kirch- Wie und worauf hin erziehen wir unsere Kin- gemeinde Wohlen finanzieren das Projekt ge- der? Was ist dabei die Rolle des Vaters? Wir meinsam. diskutieren über den einen oder anderen Zei- Wir fingen mit kleinen Fahrradreparaturen und tungsartikel zu einem politischen oder gesell- ein paar schönen Velotouren der Aare entlang schaftlichen Thema. Oder wir reden auch ein- an. Auf Wunsch der Teilnehmer folgte darauf mal über etwas ganz Persönliches. ein Kochkurs und auf den Sommer 2012 hin Wir treffen uns bis auf weiteres jeweils am lernten wir im Hallenbad des Oberstufenzen- Mittwoch um 17.30 Uhr wieder zum Kochen im trums Hinterkappelen schwimmen oder ver- Parterre des Kipferhauses. Ich freue mich auf besserten den bereits erlernten Schwimmstil. neue Besucher. Es war schön zu sehen, wie besonders unsere Anfragen und Anmeldungen über älteren Teilnehmer plötzlich zu Schwimmleh- Laurence Gygi, rern für die Jungen wurden. Migrationsarbeit Kirchgemeinde Wohlen, Beim Schwimmen war es jedoch etwas Tel. 031 901 16 75 oder per schwierig, miteinander ins Gespräch zu kom- E-Mail: [email protected] men. Deshalb fangen wir nun wieder mit Ko- chen an. Über das Leben als Mann zu sprechen Markus Forster, fällt beim Kochen oder beim anschliessenden Leiter Prisma Männertreff

Adventsfenster 2012 in allen Dörfern Seit Jahren schon sind die geschmückten Adventsfenster in Hinterkappelen, im Innerberg, in Möriswil/Säriswil, Murzelen, Uettligen und Wohlen Tradition. Auch 2012 sollen sie zu Besinnung, Gemütlichkeit und Stimmung im Advent beitragen. Sie sind von 17 bis 22 Uhr vom jeweiligen Abend an bis Silvester beleuchtet und laden zu nächtlichen Spaziergängen ein. Wer Lust hat, kann an seinem Abend ein Sternchen zur Türklingel kleben, das bedeu- tet «offene Haustür, bitte eintreten!». In Uettligen, Murzelen und im Innerberg können Sie Ihre Türe zu einer beliebigen Tageszeit öffnen. Sie geben die Zeit einfach bei der Anmel- dung an.

Detaillierte Informationen und Datum-Reservationen nehmen gerne entgegen: Hinterkappelen: Claudia und Patrick Felder, 031 901 26 85, [email protected] Innerberg: Beatrice C. Wittwer, 031 829 20 15, 079 429 70 77, [email protected] Möriswil/Säriswil: Pascale Gerstmayer, 031 822 04 86, [email protected] Murzelen: Familie Appenzeller Schmassmann, 031 822 09 31 Uettligen: Annegret Berger, 031 829 29 57 (Anrufbeantworter) Wohlen: Marlise Sahli, 031 829 22 34, 079 379 17 50, [email protected]

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25 Chronik Wohlener Chronik

Besonderes aus dem Gemeindeleben vom 13. August bis 15. Oktober 2012

13.8. Für 24 Säriswiler Schulkinder beginnt tung stellt für diese kein Problem dar, sagt nach den Sommerferien der Unterricht in der Jacques Ganguin vom kantonalen Amt für Unterstufenschule in Uettligen. Sie haben heu- Wasser und Abfall AWA. In einer nächsten te den vier Kilometer langen Schulweg mit Etappe soll dann der Illiswilbach saniert wer- dem Postauto zurück gelegt. Sie werden in der den. Die Gesamtsanierung kostet rund 10 Mil- Schule mit einem Willkommensritual empfan- lionen Franken. gen. Das Lehrerkollegium tue alles für die Inte- gration der Säriswiler Kinder, sagt Schulleite- 16.9. Vreni und Jürg Spahr laden die Kappe- rin Anne-Catherine Weber. So organisierte die lenring-Bewohner zum 31. Gratis-Matinée- Lehrerschaft vor Schulbeginn eine Infoveran- Konzert mit dem Adelaide-Quartett in der Are- staltung in Säriswil und einen Besuchstag in na im Kappelenring ein. Gegen hundert Perso- der Schule in Uettligen. nen sind anwesend, zunehmend kommen die Konzertbesucher und -besucherinnen auch 16.8. Der Schutzverband Wohlensee, prä- von ausserhalb des «Rings». Erstmals spielt sidiert von Elisabeth Wieland, feiert mit 120 das durch zwei weitere Streicher verstärkte Gästen das 60-jährige Jubiläum. Regie- Quartett an der Matinée auch ein Werk von Pe- rungsrätin Beatrice Simon blickt auf die ter J. Tschaikowsky, nämlich das anspruchs- wichtigsten Etappen seit der Gründung im volle Sextett für Streicher. Jahr 1952 zurück. Es folgt ein medizinhistori- scher Vortrag von Professor Urs Boschung 18.9. Der Regierungsrat des Kantons Bern über Albrecht von Haller, der eine Weile im lehnt die 28 Einsprachen gegen das Uferweg- Hasligut oberhalb des Wohlensees beim teilstück im Inselrain in Hinterkappelen ab und Bremgartenwald lebte, anschliessend begibt erteilt damit die Baubewilligung für das rund sich die Schar auf eine Flossfahrt. Der Aus- 1,3 Kilometer lange Wegstück, welches ge- klang im Seegarten des Schutzverbandes er- mäss den kantonalen Planungsbehörden rund folgt bei Kerzenlicht mit wilden Sagen aus 2,2 Millionen Franken kosten soll. Zu den Ein- dem Oberwallis, gesprochen von Andreas sprechenden zählt auch die Gemeinde Woh- Weissen, dem Geschäftsführer des Netzwer- len, welche im Jahr 2006 die Planung des um- kes der Schweizer Pärke. Die Bäckerei Zingg strittenen Wegstückes an den Kanton abgetre- lanciert aus Anlass des Jubiläums einen ten hat. Wohlenseekuchen, den es seither auch zu kaufen gibt. 20.9. Die FDP Wohlen kritisiert den Ent- scheid des Regierungsrates zum Uferweg- 28.8. An einem Infoabend im Reberhaus projekt am Inselrain. Unter anderem bedauert Uettligen orientieren Gemeinde- und Kantons- die Partei in einer Medienmitteilung, dass vertreter über das neuste Bauvorhaben zur die Regierung sämtliche Einsprachen abweist Verbesserung der Schulwegsicherheit: So soll und das öffentliche Interesse höher gewichtet der Staatsstrassenabschnitt zwischen Uettli- als den Schutz des Eigentums und der Pri- gen und Ortschwaben mit zwei Radstreifen vatsphäre. Zulasten der Steuerzahler würden und Fussweg ausgestattet werden. Die Bevöl- unnötige Kosten für die Planung und fragwür- kerung kann zum Projekt Eingaben machen, dige Rechtsdurchsetzung in Kauf genom- wie Departementsvorsteher Bau und Plan- men. nung, Michael Haenzi, und die Departement- schefin Gemeindebetriebe, Anita Hermann, er- 25.9. Die SPplus zeigt sich gemäss Medien- klären. Gemäss Kreisoberingenieur Ueli We- mitteilung aufgebracht über die kritischen ber möchte der Kanton möglichst bald mit den Äusserungen von Gemeindepräsident Eduard Bauarbeiten beginnen. Knecht zum regierungsrätlichen Entscheid zum Uferweg im Inselrain. Er hatte in den Me- 14.9. Der Regierungsrat genehmigt den Kre- dien Bedenken zur Finanzierung des Projekts dit von 1,65 Millionen Franken für die erste angemeldet. Die Partei verlangt, dass der Ge- Etappe zur Sanierung der Deponie in Illiswil. meindepräsident den Willen der Bevölkerung Damit soll das belastete Sickerwasser nicht vertrete, welche sich vor Jahren an der Ge- mehr in den Illiswilbach fliessen, sondern in meindeversammlung für einen direkten Weg die ARA Wohlen geleitet werden. Die Belas- geäussert habe. 26 26.9. Der Gemeinderat beschliesst, der De- Fischerboote und Ruderskiffs ungehindert zember-Gemeindeversammlung den Voran- durchs Wasser gleiten können. Im Rekordjahr Chronik schlag 2013 mit gleich bleibendem Steuersatz 2011 mähte die Spezialmaschine rund 1700 von 1,54 Einheiten und einem Defizit von rund Kubikmeter Seegras ab. Dieses wird von Bau- 1,9 Millionen Franken vorzulegen. Dieses Defi- ern als Dünger verwendet. zit resultiert bei einem Gesamtaufwand von 45,8 Millionen Franken. Hauptgründe für den 5.10. Die Grünen Wohlen zeigen sich erfreut Fehlbetrag sind das neue Finanz- und Lasten- über den Entscheid des bernischen Regie- ausgleichsgesetz FILAG, die Steuergesetzrevi- rungsrats, wonach der Uferweg im Inselrain sion und die Schaffung der neuen Schulsozial- direkt dem Ufer entlang geführt werden soll. In arbeit. Das Defizit wird vom Eigenkapital ge- einem offenen Brief fordern sie den Gemeinde- deckt, dieses beträgt danach noch rund 5 rat auf, das Bauvorhaben aktiv zu unterstützen Millionen Franken. und den Volkswillen, vor 20 Jahren geäussert an der Gemeindeversammlung, zu respektie- 26.9. Der Gemeinderat beauftragt die Schul- ren. kommission mit der Bearbeitung des Projekts «Schulstrategie Wohlen 2013–2018». Ein 5.10. Gemäss dem «Bund» wird Gemeinde- wichtiges Ziel ist die Erhöhung der durch- präsident Eduard Knecht dem Gemeinderat schnittlichen Klassengrösse auf 19 Schülerin- beantragen, die Beschwerde gegen die ersatz- nen und Schüler. Bearbeitet werden sollen weise Uferwegplanung des Kantons nicht ans aber auch Schulbereiche wie Schülertranspor- Verwaltungsgericht weiterzuziehen. Die Kos- te, Tagesschule, Schulraumplanung und ten stünden in keinem Verhältnis zum Resul- Schulwegsicherung. In die Schulkommission tat, sagt Gemeindepräsident Eduard Knecht in wählt der Gemeinderat neu Franziska Gautschi der Zeitung. Die Gemeindeversammlung vor Scherrer aus Säriswil. Sie ersetzt die demissio- 20 Jahren habe einer direkten Wegführung für nierende Carin Jahn aus Säriswil. 700 000 Franken zugestimmt.

26.9. Der Gemeinderat beauftragt die Ver- 6.10. Die Uettligenstrasse oberhalb des waltung, zusammen mit dem Seniorenrat Schaufelackers ist Testobjekt für ein nationa- Wohlen ein Wohn- und Dienstleistungskon- les Forschungsprojekt zur Prüfung umwelt- zept für die Generation im Alter ab 60 Jahren freundlicher Strassenbeläge: Auf einer Strecke zu erarbeiten. Damit reagiert die Exekutive auf von 650 Metern werden fünf verschiedene Be- den Antrag des Seniorenrats, die Wohnbedürf- lagstypen eingebracht. Die neuartigen soge- nisse der älteren Einwohnerinnen und Einwoh- nannten Ökobeläge müssen weniger stark er- ner in der Gemeinde zu berücksichtigen. Wie hitzt werden und vermindern so den Ver- sich zeigt, ist der Bedarf an geeignetem Wohn- brauch von Heizöl. Umgerechnet auf das raum für Seniorinnen und Senioren in der Ge- schweizerische Strassennetz könnten dereinst meinde hoch. rund 5000 Tonnen Heizöl und 4000 Tonnen CO2 eingespart werden. Da der Belag auf der Uett- 27.9. Was Badelustige beim Schwimmen ligenstrasse ohnehin erneuert werden muss, im Wohlensee ekelt, das frisst die «Seekuh» beteiligt sich der Kanton an den Mehrkosten der BKW ungerührt: Doch heuer jedoch will für den Test mit 30’000 Franken. das krautige Seegras für einmal nicht wach- sen. So hält der «Bund» in einem Bericht fest. Damit bleibt das von der BKW angeschaffte Aus Zeitungsmeldungen, Pressemitteilungen und an- neue Seegrasmähboot vorerst auf dem Tro- deren Quellen zusammengestellt und ausgewählt von ckenen. Die alte 2011 ausrangierte «Seekuh» Barbara Bircher, Hinterkappelen (in Zusammenarbeit war 39 Jahre lang jährlich im Einsatz, damit mit dem Redaktionsteam)

Korrigendum Im letzten Gemeindeblatt vom September hat sich leider auf Seite 9 ein Fehler einge- schlichen. Im Artikel «60 Jahre Schutzverband Wohlensee» wurde eine Zahl falsch übernom- men. Korrekt muss es in der 2. Spalte, Ende 1. Absatz, heissen: «... der Raumbedarf entlang der Ufer zur Sicherung der Biodiversität und des Hochwasserschutzes beträgt 7–15 Meter.» Die Redaktion entschuldigt sich für den Fehler bei der Bearbeitung.

27 Einwohnergemeinde Wohlen 3033 Wohlen Hauptstrasse 26 Telefon 031 828 81 11 Fax 031 822 10 45 www.wohlen-be.ch [email protected] 20