Neijischketen ous dem Duaref fir Jung un Aalt

Jahrgang 2013 Ausgabe 3 25.09.2013 Nr. 52 Ialenzer Bleadchen Die Ehlenzer Dorfzeitung

Pfarrfest am 29. September 2013 Themen dieser Ausgabe u.a.:

Pfarrfest für die Kirche (Seite 2)

Ialenzer Leckt un Theater (Seite 3)

Glückwünsche u. Dorfge- schichte (Seite 4)

Jugendaktivitäten (Seite 5)

Zeitzeugen (Seite 6)

Nei an Ialenz (Seite 7)

Sommerunwetter (Seite 8)

Herausgeber:

Gemeinde Ehlenz

Redaktionsteam O’zapft is! – Oktoberfest in dieser Ausgabe: Ehlenz

Nober, Alfred (AlNo) Nober, Michaela Am Samstag 12. Oktober 2013 findet (MiNo) das alljährliche Oktoberfest der Frei- Nosbüsch, Rosemarie

willigen Feuerwehr Ehlenz statt. Los

Jeder Autor ist für den geht es um 19:00 Uhr im Gemeinde- Inhalt seines Artikels haus. Für Musik sorgt das Diskoteam selbst verantwortlich.

New Energy und auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.

Im Internet: Auf euer Kommen freut sich:

www.ehlenz-live.de der Verein der Freunde und Förderer

der Freiwilligen Feuerwehr Ehlenz. Seite 2 Ialenzer Bleadchen 2013 Ausgabe 3

Aus der Geschichte unserer Pfarrkirche St. Pankratius Für unser vielleicht schon 988, sicher aber 1233 erstmals genanntes Dorf wird eine Kirche im Jahre 1300 erst- mals erwähnt. Der heutige Kirchbau besteht aus drei Teilen: Ältester Bau- teil ist der spätromanische, viergeschos- sige Turm im Nordosten. Sein oberes Geschoß besitzt Zwillingsluken mit Sonntag, 29. September 2013 eingestellten Säulen als Klangarkaden. im Gemeindehaus An seiner Nordseite besitzt er im Erd- geschoss ein gotisches Fensterchen mit 10:00 Uhr Festgottesdienst, mitgestaltet vom Kirchenchor Ehlenz Kleeblattfugenblende auf dem Sturz. ab 11:00 Uhr Frühschoppenkonzert Die drei westlichen Joche des Kirchen- ab 12:00 Uhr Mittagessen („Kirmes“-Essen/Pommes u. Bratwurst) schiffes gehören zu einem Bau des Bit- ab 13:30 Uhr Kaffee u. Kuchen burger Kommunalbaumeisters Peter- ab 15:30 Uhr Pizza aus dem Holzofen Josef Julius Wolff von 1885 / 86. Die- ses neuromanische Schiff wird durch Bunter Ehlenzer Nachmittag: abgetreppte Strebepfeiler und die ho- 13.30 Uhr und 17.30 Uhr: hen Rundbogenfenster gegliedert, sei- Aufführung des Theaterstücks „Die Sommergrippe“ ne Westfassade (Haupteingang) besitzt ein Rundbogenportal mit eingestellten dazwischen: Fenstern. Darüber sitzen ein Rund- - Tanzdarbietungen der Jugendgarde, der Großen Garde, fenster mir stehendem Vierpaß und sowie der Senioren-Gymnastikgruppe ein kleineres Rundbogenfenster. Das - Auftritte Gitarrengruppe und Kirchenchor Ehlenz frühere Ostjoch und der Chor wurden - Angebote für Kinder bei der Kirchenerweiterung von 1960, - Angebot von Bastelarbeiten der Frauengemeinschaft die Hans Geimer aus plante, - Verkaufsstand des Jugendtreffs abgebrochen. Der neue Bauteil von 1960 wirkt wie ein tiefes Querhaus; er ist dem älteren Schiff durch gleiche Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Dachneigung und Firsthöhe angegli- Über Kuchenspenden freuen wir unsuns.... chen. Seine Seitenwände werden von je vier großen, hochrechteckigen Fens- teröffnungen fast ganz durchbrochen. Der Erlös ist für die Außenrenovi erung der Pfarrkirche bestimmt! Das ältere Schiff besitzt Kreuzrippenge- wölbe und Quergurte auf breiten, ab- getreppten Wandvorlagen, der neue Ostteil zeigt eine flach geneigte, holz- verkleidete Decke. Ihn schmücken die Fensterwände mit Betonverglasungen nach Entwürfen des Künstlers W. Bet- tendorf von 1960. Die qualitätvollen, stark farbigen Arbeiten stellen auf der linken Seite die Schöpfungsgeschichte Wie dringend der Außenanstrich und auf der rechten Seite die sieben unserer Kirche wirklich ist, zei- Sakramente dar. An älterer Ausstat- gen diese Bilder: tung haben sich Teile des Gestühls, Oben: die Portalseite mit dem der Beichtstuhl und die Kreuzwegbil- Rundfenster mit Vierpass und der erhalten. Besondere Beachtung dem kleinen Rundbogenfenster verdient die Pietà aus dem 18. Jahr- hundert. Rechts: Die Nordseite des Turms (Quelle: Datenbank der Kulturgüter in der mit dem kleinen gotischen Fenster- Region Trier) chen unten im Erdgeschoss Seite 3

Leckt ous dem Duaref beides. Ganz besonders engagiert sich in diesem Rah- men Sascha Alsfasser, der zweite Vorsitzende des Heute: Rainer Lichter Pfarrgemeinderates- Er übernimmt die hauptamtli- che Organisation unseres Pfarrfestes .“ Nach der gelungenen Innenrenovierung unserer Pfarrkir- „Mir ist zu Ohren gekommen, dass ein Theaterstück che St. Pankratius freuen wir uns schon alle darauf, dass es gespielt wird.“ nun auch außen weiter gehen soll. Dass das bitter nötig ist, „Das ist mir auch zu Ohren gekommen, das scheint kann jeder sehen, der nach Ehlenz kommt. Den finanziel- wohl zu stimmen. Wir sollten also gespannt sein, was len Grundstock für dieses Großprojekt soll unser bevorste- am Pfarrfest geboten wird.“ hendes Pfarrfest legen. Klar, dass es da sehr viel zu organi- "Was findest du, war, insgesamt gesehen, ein herausra- sieren gibt. Doch, wer genau tut dies denn eigentlich? Wie gendes Ereignis in Ehlenz?" wir alle wissen, gibt es einen Pfarrgemeinde- und einen „Die drei, vier Jahre, als das Gemeindehaus renoviert Pfarrverwaltungsrat. Während der Pfarrgemeinderat unse- wurde, die Straßen erneuert und die Kirche reno- rem Pastor Herrn G. Kerber eher beratend und unterstüt- viert wurde, also die ganze Phase der Dorferneue- zend im Bezug auf seelsorgerische Angelegenheiten zur Sei- rung.“ te steht, ist der Pfarrverwaltungsrat für ganz andere Aufga- "Was gefällt dir besonders gut in Ehlenz?" ben zuständig. Rainer Lichter ist bereits jahrelang im Ver- „Mein Freundeskreis und auch der Zusammenhalt waltungsrat, kennt sich also bestens aus und vor dem Pfarr- der Leute. Ich fühle mich hier zuhause, das ist meine fest ist er selbstverständlich auch gerne bereit für uns einige Heimat.“ Fragen zu beantworten. „Durch deine informativen Antworten haben wir ei- nen recht guten Überblick zum Thema PVR erhalten "Seit wann bist du schon im und du hast schon jetzt unsere Vorfreude auf das an- Pfarrverwaltungsrat (PVR)?" stehende Pfarrfest geweckt. Vielen Dank im Namen „Seit 2000.“ aller unserer LeserInnen." (MiNo) "Wie werdet ihr gewählt?" „Wir werden vom Pfarrge- meinderat auf acht Jahre gewählt und können vier Jahre verlängern. Insgesamt sind wir vier Mitglieder.“ Theater für unsere Kirche "Welche Aufgaben hat der PVR?" Wie man dem Programm des Pfarrfestes entneh- „Der PVR hat die Aufgabe men kann, wird an diesem Tag zweimal das Thea- sich um die finanziellen und terstück „Die Sommergrippe“ aufgeführt. Seit Wo- personellen Belange der Kirche zu kümmern.“ chen wird jetzt schon unter der Regie des Nach- "Was habt ihr schon alles organisiert?“ wuchsregisseurs Alfred Nober fleißig geprobt, um „ Den Verkauf des Pfarrhauses, die Innenrenovierung diesen Einakter auf die Bühne zu bringen. Es han- der Filialkirche , die Innenrenovierung und delt sich dabei um ein turbulentes Stück, in dem es Trockenlegung der Pfarrkirche Ehlenz, im Moment steht um einen Streit oder besser gesagt, um Meinungs- an der Außenanstrich der Kapelle in Oberweiler und in verschiedenheiten in Ehlenz geht. Mit dabei: Pastor Ehlenz ist geplant für 2014 die Außenrenovierung, spe- Robert Sperber, seine Haushälterin Agnes Bleib- ziell der Außenanstrich.“ treu, Bürgermeister Alfons Nebel, Küsterin Rosema- "Welche Aufgabe hat dir persönlich die meiste Freude be- rie Alsbüsch und das junge Pärchen Leni und Flori- reitet?" an. „Ganz klar die Innenrenovierung der Pfarrkirche. Dieses Wer letztendlich die Oberhand behält und was Projekt lief über drei Jahre.“ sonst noch alles passiert, davon sollte man sich „Wie kamt ihr auf die Idee, ein Pfarrfest zu organisieren?" beim Pfarrfest selbst ein Bild machen. Nur eines sei „Wie schon eben gesagt, wir möchten die Pfarrkirche verraten: Es wird bestimmt lustig. anstreichen und dafür brauchen wir Geld. Da bietet sich Mitwirkende des ca. 40 Minuten dauerndes Stückes natürlich ein Pfarrfest für die Pfarrkirche an.“ sind: Martina Alsfasser, Peter Kolhey, Rainer Lich- "Wie hoch schätzt ihr die entstehenden Kosten für den ter, Karin Nober, Michaela Nober und Daniel Kirchenanstrich?“ Traut. „Wir schätzen über 30.000,-€.“ Der Eintritt ist frei, eine kleine Spende für die Kir- „Wie gewinnt ihr HelferInnen?" chenrenovierung wäre willkommen. „Wir haben im Moment alle Vereine im Dorf angeschrie- ben und bitten um Mitarbeit oder um eine Spende, oder Seite 4 Ialenzer Bleadchen 2013 Ausgabe 3

Glückwünsche Johann (Mattes) Knauf wurde 85 Am 3. August 2013 konnte Johann Knauf oder Mattes, wie er immer genannt wird, die Vollendung seines 85. Lebens- jahres feiern. Und wie fit der Jubilar noch ist, zeigt sich schon daran, dass er nach wie vor für das Füttern und die Auf- zucht des Rindernachwuchses im land- wirtschaftlichen Betrieb zuständig ist. An seinem Ehrentag gratulierten neben der Familie auch Ortsbürgermeister Alfred Nober und der erste Beigeordnete Her- bert Wolff mit einem Geschenk. Alle Gratulanten wünschten Mattes noch eini- ge schöne Jahre bei guter Gesundheit. Das Ialenzer Bleadchen schließt sich den guten Wünschen gerne an! (AlNo)

Dorfgeschichte

Auch früher wurde bereits Theater für die Kirche ge- spielt: Nach dem zweiten Weltkrieg waren die Kirchen- fenster kaputt. Vorher hatten wir so schöne, bunte Fenster mit Heiligen darin; diese waren durch den Krieg zerstört. Natürlich waren auch viele Granatsplit- tereinschläge usw., am Kirchengebäude, aber an sich war unsere Pfarrkirche noch relativ unversehrt, nur die besagten Kirchenfenster zerstört. Deshalb wurde da- mals eigens für die Erneuerung der Kirchenfenster hier in Ehlenz Theater gespielt. Die Aufführung war im damaligen Pfarrsaal unter dem Dach des alten Ökono- miegebäudes das direkt vor dem Kirchenportal stand (also dort, wo heute die Plattform vor dem Hauptein- Wenn man genau hinschaut, kann man auf diesem alten gang ist). Nicht nur die Zuschauer, auch die Akteure Foto die ehemalige Scheune mit dem alten Pfarrsaal zwi- hatten alle sehr viel Spaß. Ich weiß nicht mehr genau, schen Pfarrhaus und Kirche entdecken. Wann das Bild wann das war, aber es ist zu meiner Kind- und Jugend- gemacht wurde, ist leider nicht bekannt. zeit gewesen. Sissi Maier und ich durften als Standbild mitwirken: Sissi war Maria, die Mutter Gottes und ich Magdalena unter dem Kreuz. Am Kreuz wurde Jesus Seniorentag findet am dargestellt von Werner Weber. Bei diesen Passionsspie- Sonntag, 20. Oktober 2013 statt len war Gerhard Knauf (Decken Giarend) der Judas, Johann Knauf (De Schmatt) spielte den Teufel in ei- Herzlich eingeladen zum Seniorentag am nem Kostüm mit einem ganz langen Schwanz und sah 20.10.2013 sind alle Bürgerinnen und Bür- sehr furchterregend aus. An verschiedene andere The- ger unseres Dorfes ab dem 65. Lebensjahre aterspieler kann ich mich auch noch sehr gut erinnern: mit ihren Partnerinnen und Partnern, auch Johann Lichter, Matthias Schleider, Johann Weber (Opa von Daniel Traut), Bernhard Lichter, Barbara wenn diese noch jünger sein sollten. Im Gast- Weber und andere. Ich habe mein ganzes Leben immer haus Heinen ist die Kaffeetafel um 15.00 wieder gerne und mit viel Leidenschaft Theater ge- Uhr gedeckt. Weitere Infos folgen noch im spielt. (Rosemarie Nosbüsch) Landboten. Seite 5

In Ehlenz ist einer selten blöd, Jugendfreizeit in sein Cholesterinwert ist erhöht. Das Schlimmste ist, wenn das Jugendlager zu Ende ist.“ „16. Ialenzer Jugendtreff Ferienlager vom 6. Da kann man nur staunen, wie lustig und einfalls- bis 9. Juli im Waldjugendheim in Dasburg“ reich unsere Jugendlichen immer wieder sind. Be- sonders „begeistert“ sind alle immer von Der strahlende Sonnen- der Jury und der sehr „objektiven“ Punk- schein passte genau zur tevergabe, aber alle Unstimmigkeiten Stimmung mit der unsere werden immer rigoros und ohne Rück- Jugendlichen und wir Bet- sicht auf Verluste aus dem Weg geräumt. reuerInnen eine wunderba- Geschichten ließen die Jugendlichen re Zeit im Waldjugendheim sich auch gerne erzählen, sie suchten in Dasburg verbrachten. Mörder, erlebten die ein oder andere Sieben der insgesamt elf Taufe, gestalteten Kerzen zum Verkauf TeilnehmerInnen waren für das Pfarrfest im September, spielten das erste Mal dabei und Fußball, kochten lecker und stellten mussten gleich am Samstag Spaghetti- Creme her mit unserer Diplo- nach dem Mittagessen viele Eigenschaften, Macken oder mökotrophologin Gisela und hatten ganz viel Spaß auch Träume von sich preis geben. Aber auch die „alten am See in Weißwambach. Alles in Allem: Eine ge- Hasen“ legten vieles offen, so dass wir alle uns gegenseitig lungene Freizeit. Herzlichen Dank allen Helferin- viel besser kennen lernten. Tanzen, Fußball, Sport, Musik, nen und Helfern. (MiNo) PC und bestimmte Schmucksorten sind für einige wichtig, wir haben Klavierspielerinnen, Leute mit Angst vor Spin- nen, Naturliebhaberinnen, sind schnell vergesslich, un- sportlich, manchmal zu perfekt, Lautlacher oder haben einen Schuhtick. Die Berufswünsche sind recht vielfältig: Zahnarzhelferin, Fachinfomatikter, Harz IV, Rentner, BWL - Studentin, Fußballerin, Tagesmutter, Lehrerin, Orchester- dirigentin, KFZ- Mechatroniker, Verkäuferin oder Büro- kauffrau vielleicht aber auch Polizistin. Eingeprägt hat sich bei mir eine jugendliche Auskunft: like: Jugendlager, disli- Jugendtreff bietet beim Pfarrfest ke: Facebook! Da war ich überrascht. Nach so vielen Infor- mationen war es an der Zeit, in Teams etliche Aufgaben zu Kerzen und Cocktails an bewältigen. Diese haben unsere Jugendlichen sehr kreativ, schnell und sogar oft ausgesprochen originell gelöst. Zum Auch der Jugendtreff beteiligt sich beim Pfarrfest. Beispiel musste aus den Wörtern „ Nashorn, Nudeln, Ma- Während des Ferienlagers in Dasburg wurde flei- ma, Ehlenz, Jugendtreff“ gedichtet werden. Hier nur zwei ßig gebastelt. Dabei sind sehr schöne Kerzen mit Ergebnisse: dem Bild unseres Kirchenpatrons St. Pankratius „Ehlenz ist so wunderbar, entstanden. Diese Kerzen werden beim Pfarrfest der Jugendtreff ist auch schon da. verkauft. Damit soll das Vorhaben der Außenreno- Heute gibt es Nudeln, vierung unserer Kirche unterstützt werden. Die Mama sagt, wir dürfen nicht sudeln. großen Kerzen werden zum Preis von 5,- Euro an- Ehlenz ist so wunderbar, geboten, die kleineren kosten 3,- Euro. Man darf der Jugendtreff ist auch schon da. natürlich auch etwas mehr geben. Außerdem bie- Gesehen wird dort viel vor Ort, ten die Jugendlichen leckere, alkoholfreie Cock- ein Nashorn das war auch schon dort. tails an. Ehlenz ist so wunderbar, der Jugendtreff ist auch schon da.“ …und sofort das nächste: „Du verpasst deinen Bus Mama macht im Jugendtreff Schluss. Erdbeben in Türkei, ein Nashorn kommt vorbei. Nudeln gibt`s in New York, In deinem Rotwein schwimmt Kork. Seite 6 Ialenzer Bleadchen 2013 Ausgabe 3

Zeitzeugen erinnern sich bis südlich von Stalingrad. Gegen Kriegsschluss war ich bei Fürstenfeld in Österreich. Ich habe mich gewun- dert, als ich einmal in Heimaturlaub war, über die vie- Fragen an „EhlenzerInnen mit viel len Flugzeuge, die über Ehlenz geflogen sind, es waren Geschichte“ derer sehr, sehr viele. Bei Kriegsende wurde unser Die Zeit vergeht so schnell: Viele Zeitzeugen, die noch den „Verein“ von den Amis „kassiert“: Wir wurden drei zweiten Weltkrieg und die Zeit danach erlebt haben, kön- Wochen in Bad Aibling festgehalten, danach wurde ich nen sich bestimmt noch gut erinnern. Angeregt durch die entlassen und von den Amis dann bis Ingelheim gefah- Ausgabe des GAK : „Kartoschka führt nach ren. Dann „per Anhalter“ bis Koblenz (auf einem Koh- “ möchte ich versuchen, von möglichst vielen Eh- lewagen der Lok) von Koblenz nach Moselwies mit dem lenzerInnen noch etwas über die Menschen und die Um- Zug nach Eller und von dort zu Fuß immer weiter. An stände hier in unserem Dorf zu erfahren. Wer möchte, einem Sonntag wurde ich dann von Pickließem nach kann auch selber in den nächsten Ausgaben diese Fragen Ließem auf einem Pferdewagen mitgenommen. Da hat- beantworten, oder besser: Noch eigene Gedanken hinzufü- ten sie sich gefreut und sie waren überrascht, denn sie gen und uns schicken. Ich selber habe ja Gott sei Dank hatten die letzten zwei Jahre keine Nachricht von mir diesen schrecklichen Krieg und auch nicht die entbeh- erhalten können. So habe ich mit viel Glück Gott sei rungsvolle Zeit danach erleben müssen . So weiß ich auch Dank den Krieg überstanden. nicht, ob die nachfolgenden Fragen überhaupt ausreichen. Mein Vater hatte ja den Werkstattbetrieb und ich habe Heute erklärt sich unser ältester Einwohner dazu bereit: weiter als Schreiner gearbeitet. 1946 habe ich in Trier vor der Handwerkskammer die Meisterprüfung im Nikolaus Nober, Jahrgang 1920 Schreinerhandwerk abgelegt. Für den Kurs bin ich im- mer mit dem Fahrrad nach Trier gefahren“ „Nikla, kannst du dich noch an die Zeit vor dem Krieg, „Wie hast du die Nachkriegszeit erlebt? den Krieg und die Zeit danach erin- „In Ehlenz waren verschiedene Häuser zerstört. Wir nern?“ hatten Glück- Unser Dach war nur verrutscht. In fast „Hier in Ehlenz waren leider auch eini- jedem Haus hatte der Krieg Wunden hinterlassen: Eini- ge Nazis, das machte sich auch hier im ge sind im Krieg gefallen, einige vermisst. Ort breit. Das ganze System war eigent- Handwerksmäßig wurde es jetzt besser. Durch den lich unterwandert. Direkt nach dem 1. Krieg war einiges liegengeblieben. Ehlenz hatte ja sogar Weltkrieg herrschte ja hohe Arbeitslo- zwei Schreiner und genug Arbeit. sigkeit, das heißt, besonders in den Kurz nach Kriegsende wurde viel Vieh beschlagnahmt 1930er Jahren. Als Hitler an die Macht kam, gab es einige von den „Kriegsherren“, den Franzosen; zudem auch Programme und damit wirtschaftlichen Aufschwung. Z.B.: Lebensmittel. Für junge Eheleute: Ehestandsdarlehen, es gab auch Zu- Für mich persönlich kam jetzt eine viel bessere Zeit: Ich schuss um Wohnungen instand zu setzen. Dadurch hatte lernte meine Frau kennen und gründete eine Familie. unsere Schreinerei auch zu tun. Damals wurde Arbeitsma- Unser ältester Sohn ist uns ja leider gestorben. Die me- terial, Werkzeug, einfach alles auf dem Fahrrad transpor- dizinische Versorgung war ja damals noch in den Kin- tiert. Die Bauern hatten eigenes Holz zur Verarbeitung. derschuhen im Vergleich zu heute. Wir waren mit acht Geschwistern vor dem Krieg, meine Zuerst wurde in der Schreinerei alles von Hand gefer- Eltern und ein Geselle sowie ein bis zwei Lehrjungen im tigt. Dann kam in den 60 / 70er Jahren die Industrie Haus. Mein Bruder Peter ging 1933 zu den Jesuiten, mei- mit Fertigmöbeln wie Schlafzimmern, Küchen usw. auf. ne Schwester Helen zu den Nonnen, Marie war vor dem Dadurch wurde unsere Arbeit zeitweise schon recht Krieg schon in Ließem und Anna in Matzen verheiratet. knapp…dieser Aufschwung war für die Handwerksbe- Die Schreinerei wurde betrieben und auch ein wenig triebe sicher nicht so förderlich. Heute kann man ja Landwirtschaft. Mein Vater verstarb erst nach dem Krieg sogar ein Haus ohne Schreiner aufbauen. 1952: Das war die Folge einer Gasvergiftung während sei- Aber insgesamt ging es den Leuten allen besser. Es ka- ner Arbeit in der Munitionsfabrik in Hallschlag men Autos auf. Heute gibt es Familien, die haben sogar Ich selber wurde am 1. Oktober 1940 eingezogen mit 20 zwei.“ Jahren. Zuerst in Trier bei den Luftnachrichten: Drei Mo- „Möchtest du noch etwas hinzufügen? nate Grundausbildung. Danach kam ich nach Königsgrätz „Wenn ich bedenke, was wir schon alles erlebt haben auf die Luftnachrichtenschule. Anschließend musste ich und jetzt haben wir sogar auf unsere alten Tage hier im als Funker zur Wehrmacht zum Heer 4. Panzerarmee, da- Hause immer eine nette, liebe Polin, die uns gut ist und nach Almstein in Ostpreußen, Rußlandfeldzug bei Tilsitz hilft.“ (Ostpreußen) mitgemacht, bis kurz vor Leningrad (durch „Herzlichen Dank für die ehrlichen, interessanten Ant- Litauen, Estland…) über den Winter 1940/41. Danach worten: Du weißt ja noch so viel. Ich wünsche dir und kam ich in den Mittelabschnitt bei Smolenzk, Richtung deiner Familie noch eine gesunde, sorgenfreie und gute bis kurz vor Moskau. Nach diesem Winter: Südabschnitt Zeit.“ (MiNo) Seite 7

Nei an Ialenz „Seit wann lebt ihr in Ehlenz und wo habt ihr vorher gewohnt?“ „Seit Oktober 2010 wohnen wir hier in Ehlenz, vorher Sechs Fragen an „neue EhlenzerInnen“ lebten wir in Bitburg.“

„Was hat euch dazu bewogen, ausgerechnet nach Eh- Heute: Familie Weber, Großenberg Nr. 8 lenz zu ziehen?“ Oft ziehen Menschen in unser Dorf und viele Ehlenzer „Wir haben durch puren Zufall dieses Haus gefunden. kennen sie nicht. Wenn dann mal ein kleines Festchen Hier können die Kinder unbeschwert aufwachsen. Wir oder auch ein Brauchtum gepflegt wird, bei dem viele finden, dass es in der Stadt unpersönlicher ist, als auf Ortsansässige dabei sind, stellt man oft fest, dass diese/r dem Dorf. Als Kind ist Bernd öfters „Fremde/r“ ja auch ein/e EhlenzerIn ist. Damit diese bei Ewald Lehnertz oder Guido „Neuen“ uns nicht fremd bleiben und wir ihnen auch Schwarz in der Heidestraße zu Be- nicht, ist unser Ialenzer Bleadchen ein geeignetes Medi- such gewesen- Ehlenz war also nicht um, diesen Missstand zu beheben. In Zukunft möchte ganz unbekannt. “ ich versuchen, die ein oder anderen Zugezogenen vorzu- „Habt ihr schon Bekanntschaften gemacht, seid ihr stellen. Falls Personen sich gerne selbst vorstellen möch- bereits in einem Verein/ Treff, oder beabsichtigt ihr ten, oder ich sie vielleicht vergessen haben sollte: Das ist in eine Gruppe zu gehen?“ keine Absicht und hier jederzeit möglich zu korrigie- „Wir haben schnell alle Nachbarn kennengelernt. ren….neue Redakteure sind sowieso immer sehr gerne Durch unsere Kinder im Kindertreff sind wir bereits gut gesehen! integriert. Beim Zeltlager sind wir mit Begeisterung da- Heute stelle ich eine Familie vor, die bereits einiger Zeit bei und besonders die Planung, Organisation und Um- hier im Großenberg 8 (ehemals „Zääpen Maarie, bzw. setzung des Krippenspiels an Heilig Abend 2012 hat Jupp un Mariechen Weber“) wohnt. mir ( Bernd ) sehr viel Spaß bereitet. Laura : Michelle, Diese Familie heißt auch Weber , hat aber nichts mit Marisa, Lea und Kim sind schnell meine Freundinnen den ehemaligen Bewohnern zu tun und stellt sich gerne geworden. Als ich beim Ehlenzer Weihnachtsmarkt als den Fragen. Bitburger Christkind „In der Weihnachtsbäckerei“ sin-

gen durfte, war ich besonders stolz.“ „Was gefällt euch hier im Dorf und was erwartet ihr von der Zukunft?“ „Die Gemeinschaft im Ort und , dass hier JedeR JedeN kennt. Der Zusammenhalt im Dorf, wenn etwas organi- siert wird ist gut. Jeder hilft dem Anderen, und selbst wenn unsere Kinder einmal in Not wären, sind die Dorfbewohner hilfsbereit. Privat möchten wir dem- nächst noch den Hof machen, den Anbau verputzen und den Rasen neu machen. Laura: Fußball mit mei- nen Kameradinnen spielen gefällt mir hier in Ehlenz.“ „Möchtet ihr noch etwas hinzufügen?“ „Manche Leute sind hier im Großenberg (und auch „Wie heißt ihr, wer gehört alles zur Familie, wie alt sonst) oft sehr schnell mit ihren Fahrzeugen unterwegs. seid ihr und verratet ihr uns auch noch euren Beruf Wenn da mal was passiert mit Kindern, alten Menschen und eventuell ein Hobby ?“ oder auch Tieren, das wäre ganz schlimm, dann wären „Wir sind Bernd , Manuela , Laura , Maik und Yannik alle erschrocken, aber dann wäre es auch zu spät. Daher Weber und 39, 26, 11 und 10 Jahre alt und unser Jüngs- unser Apell: Bitte fahrt langsamer, vor- und umsichtiger ter ist jetzt bereits 11 Monate geworden. Unsere Berufe: mit Zwei- oder Vierrädern manche sogar mit riesigen Bernd hat Industriemechaniker gelernt, eine Umschu- Anhängern! Dann wären wir sehr froh und sicherlich so lung zum Kälte- Anlagenbauer absolviert und arbeitet mancher andere Mitmensch auch. Hinzufügen möchten jetzt als Service Supervisor bei Dometic Medical Systems wir auch noch, auch, wenn es nicht direkt Ehlenz be- und Manuela ist Gesundheits- und Krankenpflegerin bei trifft, dass unser Maik Deutsche Cartmeisterschaften im der Caritas. Hobbys haben wir auch: Bernd : Meine Jugendcartslalom fährt- dafür ist er im EMSC- Bitburg, Ideenschmiede, ich liebe meine Hobbywerkstatt, da ist das ist der Eifelmotorsportclub. Für unsere Zukunft es egal, ob es Metall, Elektro oder sonst etwas ist, Manu- hoffen wir weiterhin auf eine schöne Zeit und gute Jah- ela: Familie und lesen, Laura : Fußball und singen, re hier in Ehlenz.“ Maik : Cart fahren und Computer. Übrigens: Unser Da bleibt mir nur übrig, mich ganz herzlich zu bedan- Hund Cooper und unser Kater Felix leben auch hier im ken und euch Ehlenzern eine schöne Zeit hier in unse- Großenberg, sie turnen immer gerne in unserer Woh- rem Dorf zu wünschen. (MiNo) nung herum. “ Seite 8 Ialenzer Bleadchen 2013 Ausgabe 3

Sommerunwetter Markus Haubrich, der Juniorchef der Fa. Haubrich, Bedachungen aus Bitburg bereit, nach Feierabend Trauriger Tag für die „Lann“ mit seinem Fahrzeug nach Ehlenz zu kommen und die Sache zu unterstützen. Nachdem die Straßen von un- Das Jahr 2013 hat unserem Naturdenkmal „Doppellinde“ serer freiwilligen Feuerwehr gesperrt wor- an der Ecke Hauptstraße den waren, konnten gegen 17.00 Uhr zur Kirchstraße leider kein die Arbeiten hoch oben im sicheren Korb Glück gebracht. Der heftige beginnen. Forstarbeiter Fuchs schnitt mit Sturm beim Unwetter am der Motorsäge die einzelnen Äste Stück 20. Juni leistete sozusagen für Stück nach unten. Nach ca. zwei die endgültige Sterbehilfe: Stunden stand nur noch ein größerer Unsere Linde hatte schwere Teil des Stammes, der dann zu guter Letzt Schäden und war nicht an einem Stück abgesägt wurde. Und mehr zu retten. Auch die jetzt sah man auch erst, wie schlecht es untere Naturschutzbehörde um die Linde wirklich bestellt war. Fast sah dies so und verfügte der komplette Stamm war bereits ver- am 28.Juni 2013 die Fäl- fault, richtiges Holz war nur noch ganz lung. Es bestehe Gefahr wenig vorhanden. Wie alt unsere Linde für Leib und Leben, da der letztendlich war, steht nicht genau fest. Baum einen weiteren Offensichtlich hatte sie aber ihr biologi- Sturm sehr wahrscheinlich sches Alter nicht mehr überstehen wür- mit einem de. Menschen könnten Stamm- dann verletzt, Häuser und durchmesser Stromleitungen beschädigt von 1,30 m werden. So musste noch erreicht. an diesem Freitag die Fällung der Linde organisiert wer- Trotz der Tatsache, dass den. Die Forstarbeiter vom Forstrevier „Geweberwald“ im kommenden Herbst erklärten sich auf Grund der Dringlichkeit bereit, ihre ein neuer Lindenbaum Arbeitszeit an diesem Tag zu verlängern. Wegen der Höhe an gleicher Stelle ge- des Baumes von mindesten 25 m und des in der Nähe pflanzt wird, vermissen befindlichen Hauses und der über das Grundstück führen- viele Ehlenzerinnen und den Stromleitungen hielten sie aber eine einfache Fällung Ehlenzer ihre „Lann“. für zu gefährlich. Es musste daher noch ein sogenannter (AlNo) „Steiger“ herbei geholt werden. Zum Glück erklärte sich

Die Fotos zeigen den sehr morschen Stamm unserer Linde. Auch das Zelt, das bereits für den Wandertag auf- 130 cm konnten als Stammdurchmesser abgelesen werden. gestellt war, erwischte der heftige Sturm am 20.6.

Das nächste Ialenzer Bleadchen ist die Weihnachtsausga- be 2013 und erscheint am 18. Dezember. Beiträge sollten daher bis am 07.12.2013 vorliegen.

„EHLENZ , … doh se mir daheem!“