Antwort Der Landesregierung Auf Eine Kleine Anfrage Zur Schrift- Lichen Beantwortung
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Landtag von Sachsen-Anhalt Drucksache 6/2997 07.04.2014 Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schrift- lichen Beantwortung Abgeordneter Dietmar Weihrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Veröffentlichung des Gewässerüberwachungsprogrammes (GÜSA) 2012 Kleine Anfrage - KA 6/8214 Antwort der Landesregierung erstellt vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt 1. Wird von Seiten der Landesregierung ein transparenter, wissenschaftlich belastbarer und zusammenfassender Ergebnisbericht zum GÜSA 2012 er- stellt werden? Wenn ja, wann genau wird dieser der Öffentlichkeit vorlie- gen? Wenn nein, wie werden die beträchtlichen, bei der Durchführung für eine landesweite Messkampagne auftretenden Kosten begründet, wenn der Öffentlichkeit keine nach EU-Wasserrahmenrichtlinie - konforme Da- tenauswertung zur Verfügung steht? Die Ergebnisse des Gewässerüberwachungsprogrammes Sachsen-Anhalt (GÜSA) aus dem Jahr 2012 sind im Internet auf den Seiten des Landesbetrie- bes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) veröffentlicht (http://www.lhw.sachsen-anhalt.de/gewaesserkundlicher-landesdienst/monito- ringergebnisse). Eine separate Auswertung der Ergebnisse einzelner Jahre in Berichtsform ist nach den Regelungen des Gesetzes zur Ordnung des Wasser- haushalts (Wasserhaushaltsgesetzes - WHG) vom 31. Juli 2009 nicht erforder- lich. Gemäß § 84 WHG sind Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungsplä- ne, die nach Maßgaben des Landesrechts vor dem 1. März 2010 aufzustellen waren, erstmals zum 22. Dezember 2015 sowie anschließend alle sechs Jahre und soweit erforderlich zu aktualisieren. Die zur Umsetzung des gemäß § 83 Abs. 4, Satz 3 WHG beginnenden Anhörungsverfahrens zu den Entwürfen der Bewirtschaftungspläne sind fristgerecht im Dezember 2014 zu veröffentlichen. Hinweis: Die Drucksache steht vollständig digital im Internet/Intranet zur Verfügung. Die Anlage ist in Word als Objekt beigefügt und öffnet durch Doppelklick den Acrobat Reader. Bei Bedarf kann Einsichtnahme in der Bibliothek des Landtages von Sachsen-Anhalt er- folgen oder die gedruckte Form abgefordert werden. (Ausgegeben am 07.04.2014) 2 2. Wann genau werden die einzelnen Messdaten zur Überwachung des öko- logischen Zustands, des ökologischen Potenzials und des chemischen Zustands des GÜSA 2012 aller in der Studie beprobten Fließgewässer, Seen und Grundwasserkörper rechtskonform, also in der nach § 10 OGewV Anlage 10 geforderten kartographischen Darstellungsform, veröf- fentlicht? Siehe Antwort zu Frage 1. 3. Laut LHW werden die zu untersuchenden Gewässer und der erforderliche Untersuchungsumfang jährlich im „Gewässerüberwachungsprogramm Sachsen-Anhalt“ (GÜSA) neu festgelegt. Auf welcher wissenschaftlichen Grundlage und durch welche beratenden Personen erfolgte die methodi- sche Aktualisierung der Überwachung der Gewässergüte in den letzten 5 Jahren? Die Festlegung der zu untersuchenden Gewässer sowie der erforderliche Un- tersuchungsumfang ergeben sich aus den gesetzlichen Vorgaben des WHG in Verbindung mit der Verordnung zum Schutz der Oberflächengewässer (Oberflächengewässerverordnung - OGewV) vom 20. Juli 2011 und der Ver- ordnung zum Schutz des Grundwassers (Grundwasserverordnung - GrwV) vom 9. November 2010 sowie deren Umsetzung in der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE), den Flussgebietsgemeinschaften (FGG) Elbe und Weser. Sie wird durch das Fachpersonal des LHW (Gewässerkundlicher Landesdienst - GLD) vorgenom- men. 4. Welche Ergebnisse haben die Untersuchungen im Rahmen des GÜSA 2010, 2011 und 2012 konkret gehabt? Bitte für die Feststoffparameter: BTEX, Isotope, LHKW, Organozinn, PAK, PBSM-GC, PBSM-LC, PCB und Schwermetalle, sowie für die Wasserparameter: Arzneistoffe, BTEX, Chlo- ralkane, Chlorbenzene, Chlorpestizide, Chlorphenole, Komplexbildner, Di- oxine, Ionen, LHKW, PAK, Isotope, Perfluorierte Tenside, PBSM-GC und PBSM-LC mit Ausführungen zu Einzelheiten der Probenahme (Zeitpunkt, Gewässer, Messstelle) und Datenlage der Analyse (Verfahren, Bestim- mungsgrenze des gewählten Verfahren, Messergebnis, Grenzwert) als Be- richt und in Tabellenform angeben. Bitte auch die Messstellen, aufge- schlüsselt nach Analyseumfang, kartographisch beifügen. Die untersuchten Einzelparameter der genannten Stoffgruppen einschließlich der Angaben zum Datum der Probenahme, dem Gewässer, der Messstelle sind in den Zahlentafeln zum GÜSA 2010, 2011 und 2012 auf der Homepage des LHW eingestellt (http://www.lhw.sachsen-anhalt.de/gewaesserkundlicher- landesdienst/mo-nitoringergebnisse). Entsprechend den Anforderungen der OGewV werden nicht alle genannten Stoffgruppen und ihre Einzelparameter untersucht. Anlage 1 enthält eine Übersicht über die Verfahren, Bestimmungsgrenzen und Qualitätsnormen bzw. Schwellenwerte. 3 Kartographische Übersichten der Messstellen für die Jahre 2010, 2011 und 2012 enthält Anlage 2 für Fließgewässer, Anlage 3 für Seen und Anlage 4 für Grundwasserkörper (GWK). Der Analysenumfang ist kartographisch nicht dar- stellbar. Zusammenfassende Berichte zu Sonderuntersuchungen sind auf der LHW- Homepage verfügbar (http://www.lhw.sachsen-anhalt.de/gewaesserkundlicher- landesdienst/berichte-veroeffentlichungen). 5. In welchen Gewässerabschnitten und durch welche chemischen Substan- zen oder Verbindungen werden laut GÜSA 2012 Grenzwerte überschrit- ten? Bitte tabellarisch und kartographisch darstellen. Anlage 5 enthält eine Karte mit Darstellung der Oberflächenwasserkörper (OWK) und der Messstellen, an denen 2012 Umweltqualitätsnormen (UQN) überschritten worden sind. Nicht aufgeführt sind die Überschreitungen von Quecksilber in Biota, die flächendeckend auftreten. Anlage 6 enthält eine Tabelle mit Angaben zu OWK, in denen in den Jahren 2010 bis 2012 Überschreitungen von UQN aufgetreten sind. 6. Welche qualitativen und quantitativen Rückschlüsse lassen sich zu diffu- sen landwirtschaftlichen Einträgen aus den vorliegenden Datenmateria- lien ziehen? Für diffuse Einträge aus der Landwirtschaft sind vor allem die Stoffe Stickstoff (N) und Phosphor (P) von Belang. Im Rahmen des GÜSA werden Daten zu Stickstoff und Phosphor erhoben. Um Schlussfolgerungen zu diffusen Nähr- stoffeinträgen aus der Landwirtschaft in die Gewässer zu ziehen, werden zu- dem Modellbetrachtungen durchgeführt. In Sachsen-Anhalt kam dabei ein ein- tragspfadspezifisches Modell zur Quantifizierung der N- und P- Einträge in das Grundwasser und die Oberflächengewässer unter Anwendung der Modellkom- bination „GROWA-DENUZ-WEKU/ MEPhos“ zum Einsatz. Im Ergebnis der Modelluntersuchungen ist festzustellen, dass der Schwerpunkt der N-Einträge auf den diffusen Eintragspfaden liegt. So gelangen mehr als 80 % der in die Oberflächengewässer eingetragenen N-Gesamtmenge von rund 18.000 t N/a über die drei diffusen Eintragspfade „Grundwasser“, „natürlicher Zwischenabfluss“ und „künstliche Entwässerungssysteme“ in die Vorfluter. Er- kennbar sind hierbei regionale Schwerpunkte. Während der natürliche Zwi- schenabfluss und der grundwasserbürtige Abfluss in den südlichen Landestei- len maßgeblich sind, spielen N-Einträge über künstliche Entwässerungssyste- me vor allem im Nordteil eine große Rolle. Für die gesamten P-Einträge in die Oberflächengewässer Sachsen-Anhalts ist das Verhältnis von punktuellen zu diffusen Einträgen von 55 % zu 45 % relativ ausgeglichen. Etwa 67 % der in die Oberflächengewässer eingetragenen P-Gesamtmenge von rund ca. 352 t P/a gelangen dabei über die vier Eintrags- pfade „Kommunale Kläranlagen“, „Erosion“, „Trennkanalisation“ und „Grund- wasser“ in die Vorfluter. 4 7. Die biologischen Daten des Monitorings wurden bisher nicht veröffent- licht. Welche Ergebnisse weisen die biologischen Untersuchungen im Rahmen des GÜSA 2010, 2011 und 2012 konkret für die Fließgewässer in Sachsen-Anhalt auf? Die Ergebnisse des biologischen Monitorings enthält Anlage 7. 8. Gab es in den letzten Jahren Datenerhebungen zu den seit dem 1. Oktober 2013 verbotenen Neonikotinoiden Wirkstoffen Imidacloprid, Clothianidin, Thiamethoxam oder plant das LHW in Zukunft ein Überwachungspro- gramm für diese Substanzen in Gewässern Sachsen-Anhalts? Wenn nicht, warum werden diese Analysen nicht als Einhaltungskontrolle für das o. g. Anwendungsverbot genutzt? Nein. In den letzten Jahren wurden diese Stoffe nicht untersucht und es ist auch nicht beabsichtigt diese Stoffe zu untersuchen, da die OGewV und GrwV dies nicht vorsehen. 9. Die letzte veröffentlichte Gewässerstrukturkarte für Sachsen-Anhalt stammt aus dem Jahr 2004. Wann ist mit einer Aktualisierung dieser zu rechnen? Die aktuelle Gewässerstrukturkarte wurde in den Jahren 2007 bis 2009 auf der Basis des LAWA-Verfahrens „Gewässerstrukturgütekartierung in der Bundesre- publik Deutschland“ erstellt. 10. Hinsichtlich der Gewässergüte kann der Öffentlichkeit durch webbasierte und interaktive GIS-Karten eine praxisnahe und rechtskonforme Informa- tionsplattform zur Verfügung gestellt werden. Dies wurde z. B. in Sachsen und Nordrhein-Westfalen schon von den Umweltbehörden realisiert. Wird von Seiten der Landesregierung eine Darstellung zukünftiger Gewässer- überwachungsprogramme mittels GIS-Karten geplant? Wenn nein, was sind die Gründe dafür? Interaktive Darstellungen werden im Rahmen der technischen Spielräume des Landesportals genutzt. Beispiele dafür sind - die Darstellung der Ergebnisse des Monitorings (http://www.lhw.sachsen- anhalt.de/gewaesserkundlicher-landesdienst/monitoringergebnisse), - der Maßnahmenplanung (http://www.wrrl.sachsen- anhalt.de/bewirtschaftungsplan-und-massnahmenprogramm/sachsen- anhalt/) und - des