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SAMTGEMEINDE , Flächennutzungsplan 2002 - Gemeinde Marschacht -- 4. Änderung Seite 1

Samtgemeinde Elbmarsch Flächennutzungsplan 2002 Gemeinde Marschacht -- 4. Änderung STAND: August 2013 (SGElb-F-Ma-4Ä-s)

Inhalt Seite

TEIL A

PRÄAMBEL 2

PLANZEICHNUNGEN 3

PLANZEICHENERKLÄRUNG 7

BEGRÜNDUNG 8 I. ALLGEMEINES 1. Allgemeine Hinweise 8 2. Ziele und Zwecke der Planänderung 8 3. Abgrenzung des Geltungsbereiches / Bisherige Darstellung 9 4. Künftige Darstellung 9 5. Flächenübersicht 9

II. RAHMENBEDINGUNGEN 1. Lage im Gemeindegebiet 10 2. Geländeverhältnisse / Bodenbeschaffenheit / 10 Zustand von Natur und Landschaft 3. Nutzung 10 4. Eigentumsstruktur 10 5. Verkehr 10 6. Immissionsbelastung 11

III. WESENTLICHER INHALT UND ZU ERWARTENDE AUSWIRKUNGEN DER PLANÄNDERUNG 1. Art der künftigen Nutzung 11 2. Anpassung an die Ziele der Raumordnung und 11 Landesplanung 3. Berücksichtigung allgemeiner Grundsätze der 13 Bauleitplanung 4. Konkrete Planungsleitlinien 14 - allgemeine Anforderungen an gesunde Wohn- und 14 Arbeitsverhältnisse - Gestaltung des Ort- und Landschaftsbilds 14 - Belange des Denkmalschutzes 15 - Belange des Umweltschutzes einschließlich 15 des Naturschutzes und der Landschaftspflege - Belange der Wirtschaft, der Land- und Forstwirtschaft, 16 der Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, der Versorgung insbesondere mit Energie und Wasser 5. Planungsentscheidung unter Abwägung der öffentlichen 17 und privaten Belange gegeneinander und untereinander

VERFAHRENSVERMERKE 18

TEIL B Umweltbericht (mit eigenständigem Inhaltsverzeichnis)

SAMTGEMEINDE ELBMARSCH, Flächennutzungsplan 2002 - Gemeinde Marschacht -- 4. Änderung Seite 2

PRÄAMBEL UND AUSFERTIGUNG

Auf Grund des § 1 Abs. 3 des Baugesetzbuches (BauGB) in Verbindung mit § 98 Abs. 1 Nr. 1 des Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetzes (NkomVG) hat der Rat der Samtgemeinde Elbmarsch den Flächennutzungsplan 2002, Gemeinde Marschacht – 4. Änderung, bestehend aus den PLANZEICH- NUNGEN, beschlossen.

Marschacht, den

Samtgemeindebürgermeister

SAMTGEMEINDE ELBMARSCH, Flächennutzungsplan 2002 - Gemeinde Marschacht -- 4. Änderung Seite 8

BEGRÜNDUNG

I. ALLGEMEINES

1. Allgemeine Hinweise

Der am 23.12.2004 vom Rat der Samtgemeinde Elbmarsch beschlossene Flächen- nutzungsplan 2002 der Samtgemeinde Elbmarsch für den Bereich der Gemeinde Mar- schacht wurde am 12.04.2005 vom Landkreis genehmigt und ist durch Be- kanntmachung im Amtsblatt für den Landkreis Harburg seit dem 06.05.2005 rechts- wirksam. Mit der vorliegenden Änderung erfolgt die vierte Anpassung des Flächennutzungs- planes auf dem Gebiet der Gemeinde Marschacht.

Mit Wirksamwerden der vorliegenden 4. Änderung des Flächennutzungsplanes 2002 für den Bereich der Gemeinde Marschacht werden in den Änderungsbereichen die Darstellungen des bisher wirksamen Flächennutzungsplanes außer Kraft gesetzt.

2. Ziele und Zwecke der Planänderung

Die vorliegende Änderung besteht insgesamt aus 2 Teiländerungen (A und B).

Teiländerung A – Gewerbegebietserweiterung:

Die bisher im „Gewerbepark Eichholz“ zur Verfügung gestellten Gewerbeflächen sind fast vollständig vergeben, die von den Betrieben geplanten baulichen Anlagen sind weitgehend hergestellt und die vorgesehenen Nutzungen entsprechend umgesetzt. Um auch zukünftig ein wirtschaftsgerechtes Angebot bieten zu können, bedarf das Ge- werbegebiet dringend einer Erweiterung, zumal schon Voranfragen aus der Wirtschaft für große Teile der hierfür vorgesehenen Flächen vorliegen.

Die in der vorliegenden Planung erfassten Flächen bieten sich aufgrund der an das be- stehende Gewerbegebiet unmittelbar angrenzenden Lage einschließlich der bereits vorgesehenen Verkehrsanbindung und der bestehenden Verfügbarkeit für die Erweite- rung des Gewerbegebietes an. Demgegenüber besteht auf die sonst ähnlich geeigne- ten, nach Westen und Süden an das bestehende Gebiet angrenzenden Flächen der- zeit kein Zugriff.

Ziel des Flächenutzungsplanes 2002, Gemeinde Marschacht -- 4. Änderung, Teil- änderung A ist die Schaffung von zusätzlichen Gewerbegebietsflächen, um der beste- henden Nachfrage mit einem angemessenem Angebot begegnen zu können.

Die Änderung hat den Zweck, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die ver- bindliche Planung zu schaffen. Ohne diese Grundlage ist eine Umsetzung des Pla- nungszieles nicht realisierbar.

Teiländerung B – Gemischte Bauflächen:

Für das zukünftig als Gemischte Bauflächen erfasste Grundstück liegt bereits eine Baugenehmigung für ein Einzelhaus vor. Die Fläche ist von mehreren Seiten mit Ge- mischten Bauflächen und von Gebäuden umgeben und somit den im Zusammenhang bebauten Ortsteilen zuzurechnen.

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Ziel des Flächenutzungsplanes 2002, Gemeinde Marschacht -- 4. Änderung, Teil- änderung B ist die Anpassung der Flächennutzungsplandarstellungen an die örtlichen Gegebenheiten.

Die Änderung hat den Zweck einer Abgrenzung der Bauflächendarstellung im Flä- chennutzungsplan, die hier dem Übergang zwischen den im Zusammenhang bebauten Ortsteilen und dem Außenbereich entspricht.

3. Abgrenzung des Geltungsbereiches / Bisherige Darstellung

Teiländerung A – Gewerbegebietserweiterung:

Die Abgrenzung des Geltungsbereichs des Flächennutzungsplanes 2002, Gemein- de Marschacht -- 4. Änderung, Teiländerung A ergibt sich aus den für die Gewerbe- gebietserweiterung unmittelbar nördlich des bestehenden Gewerbegebiets bis zum Hauptkanal Ilau-Schneegraben zur Verfügung stehenden Flächen. Nach Osten wer- den die Flächen durch die Kreisstraße 81, nach Westen durch einen Entwässerungs- graben im Übergang zu weiteren Flächen für die Landwirtschaft begrenzt.

Die Flächen der Teiländerung A sind bisher als Flächen für die Landwirtschaft darge- stellt. Darüber hinaus wird der das bisherige Gewerbegebiet nach Norden abschirmen- de Maßnahmenflächenstreifen erfasst.

Teiländerung B – Gemischte Bauflächen:

Die Abgrenzung des Geltungsbereichs des Flächennutzungsplanes 2002, Gemein- de Marschacht -- 4. Änderung, Teiländerung B ergibt sich ausschließlich aus dem betroffenen Einzelhausbaugrundstück, das sich in den baulichen Zusammenhang ein- fügt.

Die Flächen der Teiländerung B sind bisher als Flächen für die Landwirtschaft darge- stellt.

4. Künftige Darstellung

Teiländerung A – Gewerbegebietserweiterung:

Mit Ausnahme der den Nord- und Westrand der Änderungsflächen abschirmenden Maßnahmenflächen erfolgt in Anlehnung an die bestehenden Gewerbegebietsflächen eine Darstellung als Gewerbegebiete.

Teiländerung B – Gemischte Bauflächen:

Es erfolgt eine Darstellung als Gemischte Bauflächen.

5. Flächenübersicht

Größe der Änderungsbereiche insgesamt: 6,46 ha

Durch die Änderung ergeben sich folgende Flächenverschiebungen:

Abgang Zugang

Flächen für die 5,88 ha Gewerbegebiete 5,43 ha Landwirtschaft Gemischte Bauflächen 0,23 ha

Maßnahmenflächen 0,58 ha Maßnahmenflächen 0,80 ha

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II. RAHMENBEDINGUNGEN

1. Lage im Gemeindegebiet

Während die Flächen der Teiländerung A zwischen den Ortslagen Oldershausen im Süden und Eichholz zentral im Gemeindegebiet unmittelbar an der B 404 liegen, be- findet sich die von der Teiländerung B betroffene Fläche am südlichen Rand der Orts- lage Rönne und damit im Nordwesten des Gemeindegebiets.

Die Gemeinde Marschacht bildet, von Westen nach Osten betrachtet den mittleren Teil des Samtgemeindegebiets, das außerdem die Gemeinde Drage im Westen und die Gemeinde im Osten erfasst. Die Samtgemeinde liegt am Nordostrand des Landkreises Harburg und grenzt damit im Osten an den Kreis Lüneburg und im Nor- den, getrennt durch die Elbe, an das Bundesland Schleswig-Holstein.

2. Geländeverhältnisse / Bodenbeschaffenheit / Zustand von Natur und Landschaft

(Die zugehörigen Aussagen sind dem Umweltbericht zu entnehmen)

Die Teiländerungsfläche B befindet sich im Bereich der ehemaligen Flakstellung Rönne aus dem 2. Weltkrieg. Im Zuge der Aufstellung und Umsetzung des Bebau- ungsplanes Nr. 9 „Am Redder“ der Gemeinde Marschacht wurde das zugehörige Plan- gebiet und die angrenzenden Flächen auf Kampfmittel untersucht. Dabei wurde auch die Fläche der Teiländerung B erfasst. Insoweit kann nach heutigen Untersuchungs- standards davon ausgegangen werden, dass der Standort frei von eventuellen Blind- gängern aus dem zweiten Weltkrieg ist.

3. Nutzung

Mit Ausnahme des südlichen Randes der Flächen der Teiländerung A, die als Maß- nahmenflächen das bestehende Gewerbegebiet gegenüber der Landschaft abgrenzt, werden diese Teiländerungsflächen bisher als Landwirtschaftsflächen genutzt.

Die Flächen der Teiländerung B werden bisher als Gartenflächen genutzt.

4. Eigentumsstruktur

Die Flächen der Teiländerung A befinden sich in vollem Umfang im Eigentum der Samtgemeinde Elbmarsch, die Flächen der Teiländerung B sind einheitlich im Privat- eigentum.

5. Verkehr

Die Flächen der Teiländerung A sind unmittelbar durch eine nördliche Verlängerung der Erschließung des bestehenden Gewerbegebiets, das über den im Zuge der Ge- werbegebietsumsetzung entstandenen Kreisverkehrsplatz unmittelbar an die K 81 und die B 404 angebunden ist, erreichbar. Die Fläche der Teiländerung B ist über eine private Zuwegung an die Gemeindestra- ße Am Redder erschlossen und damit kurzwegig an die Elbuferstraße L 217 angebun- den. Unmittelbar östllich von der Einmündung in die L 217 befinden sich Zu- und Ab- fahrtsrampen zur B 404.

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6. Immissionsbelastung

Auf die Flächen der Teiländerung A wirken die Immissionen aus dem bestehenden Gewerbegebiet sowie die Verkehrsimmissionen von der B 404 ein. Trotzdem ist das Immissionsniveau relativ gering. Auf die Flächen der Teiländerung B wirken vorrangig die Verkehrsimmissionen von der B 404, die in einem Abstand von ca. 200 m östlich verläuft, ein.

III. WESENTLICHER INHALT UND ZU ERWARTENDE AUSWIRKUNGEN DER PLANÄNDERUNG

1. Art der künftigen Nutzung

Teiländerung A – Gewerbegebietserweiterung:

Mit der gewählten Darstellung als Gewerbegebiete wird verdeutlicht, dass ausschließ- lich eine Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes angestrebt wird. Gleichwertig zum Bestand werden die zusätzlichen Gewerbegebietsflächen durch Maßnahmenflächen zur offenen Landschaft nach Westen und zum Hauptkanal Ilau- Schneegraben nach Norden abgeschirmt.

Teiländerung B – Gemischte Bauflächen:

Mit der gewählten Darstellung als Gemischte Bauflächen wird dem Umfeld und der genehmigten Nutzung Rechnung getragen.

2. Anpassung an die Ziele der Raumordnung und Landesplanung

Gemäß §1 Abs. 4 BauGB sind Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung anzupassen. Die für die Bauleitplanung maßgebenden Ziele und Grundsätze sind im Landes-Raum- ordnungsprogramm Niedersachsen (LROP 2008) in der Fassung vom 21.01.2008 so- wie im Regionalen Raumordnungsprogramm für den Landkreis Harburg 2000 (RROP 2000) vom 16.11.2000 erfasst.

Im Zuge der Ziele und Grundsätze zur gesamträumlichen Entwicklung des Lan- des und seiner Teilräume wird bezüglich der Entwicklung der räumlichen Struktur des Landes (LROP 2008, Ziffer 1.1) ausgeführt, dass in allen Teilräumen eine Steige- rung des wirtschaftlichen Wachstums und der Beschäftigung erreicht werden soll. Bei allen Planungen und Maßnahmen sollen daher die Möglichkeiten der Innovationsförde- rung, der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, der Erschließung von Standortpotenzia- len und von Kompetenzfeldern ausgeschöpft werden und insgesamt zu einer nachhal- tigen Regionalentwicklung beitragen.

Nach den Aussagen des Regionalen Raumordnungsprogramms für den Landkreis Harburg 2000 (RROP 2000) ist einem weiteren Anwachsen des Pendlerdefizits ge- genüber Hamburg durch die Sicherung der bestehenden und Schaffung neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze entgegenzuwirken, und es sind die besonderen Standortvortei- le des Landkreises Harburg durch ... die Querung durch überregionale Verkehrswege ... für die wirtschaftliche Entwicklung zu nutzen. Wenn diese Aussagen auch vorrangig für die Mittelzentren und gesondert genannte Grundzentren gelten, soll auch in den weiteren Zentralen Orte sowie in Gemeinden und Ortsteilen ohne zentralörtliche Funk- tion eine gewerbliche Entwicklung nicht ausgeschlossen sein, soweit eine herausge- hobene Standortgunst vorhanden ist und/oder Bedarf durch ortsansässige Betriebe besteht. Dabei widerspricht die Darstellung gewerblicher Flächen außerhalb des zen- tralen Ortes ausdrücklich nicht den Zielen des RROP 2000.

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Aufgrund der mittlerweile realisierten Anbindung der B 404 an die A 250 im Süden und der zwischen Hamburg und Lauenburg einzigen straßenverkehrsmäßigen Elbquerung mit der unmittelbaren Anbindung an die A 25 im Norden erfüllt die Lage an dieser Ver- kehrsader die Anforderung der herausgehobenen Standortgunst in vollem Umfang.

In die Zeichnerische Darstellung zum RROP 2000 ist die Empfehlung aus dem zwi- schenzeitlich überholten LROP 1994 bezüglich des Vorsorgegebietes Landwirtschaft gleichwertig übernommen worden. Allerdings wurde die gesamte landwirtschaftliche Fläche im Landkreis Harburg in dieser Form erfasst. Die Landwirtschaftskammer Nie- dersachsen – Bezirksstelle Uelzen hat im aktuellen Bericht 3/2013 die hohe Bedeu- tung des Raumes Eichholz für die Landwirtschaft hervorgehoben. Darüber hinaus sind die Flächen in der Teiländerung A im RROP als Vorsorgegebiete für Natur und Landschaft aufgenommen. Trotz der Lage innerhalb der letztgenannten Vorsorgegebiete, die den zugehörigen Flächen einen hohen Stellenwert für Natur und Landschaft beimisst und in denen alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen so abzustimmen sind, dass die Gebie- te in ihrer Eignung und besonderen Bedeutung möglichst nicht beeinträchtigt werden, besteht zu der vorliegenden Planung als Erweiterung der bestehenden Gewerbegebie- te keine gleichwertige Alternative. Schon für den ursprünglichen Gewerbegebiets- standort war eine Standortvergleichsprüfung innerhalb der Gemeinde durchgeführt worden, die die seinerzeit betroffenen Flächenbereiche als vorrangig geeigneten Standort ergeben hatten. Wesentliche Anforderungen an die Eignung der Flächen waren eine günstige Ver- kehrsanbindung an das überörtliche Verkehrsnetz ohne erhebliche zusätzliche Ver- kehrsbelastungen der heutigen Ortslagen sowie eine von Ortslagen immissionsbezo- gen ausreichend abgerückte Lage. Gerade diesen Anforderungen genügen die in der Samtgemeinde sonst bestehenden Gewerbegebietsstandorte nicht.

Die vorliegende Planung ist vorrangig auf die aufgeführten Zielsetzungen der überge- ordneten Raumordnungsprogramme ausgerichtet.

Das Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP 2008) sieht für die im Nahbereich der Flächen der Teiländerung A verlaufende Bundesstraße 404 langfristig den Ausbau zur Bundesautobahn (BAB 21) vor, was mit einer Verbreiterung der beste- henden Trasse einhergehen würde. Dieses raumordnerische Ziel wird auch im kom- menden Raumordnungsprogramm für den Landkreis Harburg (RROP 2025) zu berück- sichtigen sein. Der Geltungsbereich der Teiländerungsfläche A ragt im Bereich der Ü- berführung der B 404 über den Ilau-Schneegraben nah an die Trasse der Bundesstra- ße 404 heran. Mit der leicht abgerückten Abgrenzung der Gewerbegebietsdarstellung parallel zur B 404 und Erfassung der angrenzenden Bereiche als Maßnahmenflächen wird deutlich, dass die raumordnerische Zielsetzung in der verbindlichen Bauleitpla- nung durch die Einhaltung ausreichender Abstände zu berücksichtigen ist. Dabei gibt es zum geplanten Ausbau der B 404 zur A 21 bisher keine konkrete Pla- nung. Dementsprechend wurde der voraussichtlich erforderliche Flächenbedarf mit dem Straßenbauamt Lüneburg abgestimmt. Die als Maßnahmenflächen dargestellten Bereiche liegen nicht unmittelbar im möglichen Trassenbereich der künftigen Auto- bahn, sondern lediglich teilweise in der Anbauverbotszone jenseits der K 81, die unmit- telbar nördlich angrenzend unter der Bundesstraße hindurchführt. Beide Widerlager des Brückenbauwerks der B 404 bestehen abgerückt von den künftigen Maßnahmen- flächen, das nördliche jenseits des Ilau-Schneegrabens, das südliche jenseits der K 81. Dementsprechend liegen die betrachteten Teile der Maßnahmenflächen nicht in den an die Widerlager angrenzenden künftigen Böschungsbereiche der A 21.

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Eine unmittelbare Inanspruchnahme der betrachteten Flächen durch die Erweiterung der B 404 zur A 21 ist nicht zu erwarten. Sollte im Zuge der eigentlichen Baumaßnah- men eine temporäre Inanspruchnahme aufgrund der Lage in unmittelbarer Nähe zum Brückenbauwerk erforderlich werden, könnten die zwischenzeitlich entstandenen Qua- litäten aufgrund der relativ geringen Anforderungen an die Herrichtung und pflanzliche Gestaltung der Maßnahmenflächen (vgl. hierzu Bebauungsplanung) kurzfristig wieder- hergestellt werden. Im Übrigen wird maximal ein sehr geringer Anteil der insgesamt als Maßnahmenflächen vorgesehenen Bereiche von eventuellen Baumaßnahmen betrof- fen sein. Auch die Fläche der Teiländerung B liegt im Nahbereich der B 404 und zusätzlich in ei- nem Suchraum für eine mögliche Autobahnabfahrt bzw. eine Trassenverschwenkung der künftigen A 21. Da für die betroffene Änderungsfläche bereits vor der Flächennut- zungsplanänderung eine Baugenehmigung für ein Wohngebäude ausgestellt wurde, erzeugt die Aufnahme in die Bauflächendarstellung kein zusätzliches Potential für eine bauliche Entwicklung, die den raumordnerischen Zielsetzungen entgegen stehen könnte.

Hinweis zur Teiländerung B: aufgrund der geringen Flächenausdehnung und des Mangels an erheblichen Entwicklungspotentialen werden hierzu ansonsten keine gesonderten Aussagen getroffen.

3. Berücksichtigung allgemeiner Grundsätze der Bauleitplanung

Die Gemeinde hat Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauli- che Entwicklung und Ordnung erforderlich ist.

Die vorliegende Planung der Teiländerung A ist notwendig geworden, um bestehen- den Gewerbebetrieben erforderliche Entwicklungsspielräume einzuräumen, die am ge- genwärtigen Standort nicht bestehen. Die Planung ist insbesondere auf Betriebe aus- gerichtet, die auf einen besonders günstigen Anschluss an die überregionalen Ver- kehrsachsen Wert legen. Demzufolge schafft eine Erweiterung des bestehenden Ge- werbegebietes Voraussetzungen, die an anderer Stelle im Samtgemeindegebiet nicht gleichwertig hergestellt werden können.

Die bisherigen Darstellungen des Flächennutzungsplanes im Änderungsgebiet – Flä- chen für die Landwirtschaft – steht der Umsetzung der mit der Planung verbundenen Zielsetzungen entgegen. Insoweit ist eine räumlich abgegrenzte Überarbeitung der Flächennutzungsplanung erforderlich und unumgänglich.

Die Planung ist auf eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung ausgerichtet. Die beanspruchten Flächen weisen für die gestellte Zielsetzung eine besondere Eignung insbesondere durch die den örtlich günstigen Standort auf.

Mit der Teiländerung B erfolgt lediglich eine Anpassung an die örtlichen Gegebenhei- ten.

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4. Konkrete Planungsleitlinien

- allgemeine Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse

Aufgrund der Lage des Gewerbegebietes und des Erweiterungsbereiches abgerückt von Ortslagen werden Wohnnutzungen durch die Planung, Teiländerung A nicht un- mittelbar belastet. Insoweit werden die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- verhältnisse nicht wesentlich betroffen. Mittelbar kann die Auslagerung von Gewerbe- betrieben aus Gemengelagen jedoch zu einer erheblichen Verbesserung für benach- barte Wohnbedingungen führen, wenn die Folgenutzung besser in die Umgebung ein- gepasst wird bzw. selbst wesentlich durch das Wohnen geprägt wird. Demgegenüber sind bei Betrachtung der Anforderungen an die Arbeitsverhältnisse die Bedingungen innerhalb der künftigen und bestehenden Gewerbegebiete zu beach- ten. Soweit eine Rücksichtnahme der künftigen Betriebe untereinander hierauf Einfluss hat, obliegt es der verbindlichen Bauleitplanung ein angemessenes Umfeld sicherzu- stellen. Der Flächennutzungsplan schafft durch die Beschränkung auf Gewerbegebiete hierfür günstige Voraussetzungen. Äußere Einwirkungen auf das Plangebiet resultie- ren vorrangig von den benachbarten Verkehrsanlagen, da die Immissionen ausgehend von den benachbarten Landwirtschaftsflächen für die gewerblichen Nutzungen relativ unbedeutend sein werden. Aufgrund der relativ geringen Verkehrsdichte auf der Kreis- straße 81 sowie des überwiegend erheblichen Abstandes von der Bundesstraße 404 kann auch hier von hinnehmbaren Belastungen für die künftigen Gewerbenutzungen ausgegangen werden.

Bezüglich der Teiländerung B wird darauf hingewiesen, dass die erfasste Fläche sich im Nahbereich der ehemaligen Flakstellung Rönne befindet. Im Zuge der Aufstellung und Umsetzung des Bebauungsplanes Nr. 9 „Am Redder“ der Gemeinde Marschacht wurde das zugehörige Plangebiet und die angrenzenden Flächen auf Kampfmittel un- tersucht. Diese Untersuchung umfasste auch die Fläche der Teiländerung B.

- Gestaltung des Orts- und Landschaftsbilds

Durch die Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets wird die Schaffung eines neuen Siedlungsansatzes vermieden. Trotzdem ist der Eingriff als negativ für das Landschaftsbild zu bewerten, zumal hier ein Landschaftsraum betroffen ist, der auf- grund der ebenen Geländesituation und der überwiegend das Gelände wenig überra- genden Vegetation weit einsehbar ist. Relativiert wird diese Einschätzung durch die schon bestehenden Beeinträchtigungen. Insbesondere ist der Landschaftsraum bereits durch die Trasse der Bundesstraße 404 überformt, die aufgrund der Überbrückung des Hauptkanals Ilau-Schneegraben und der Kreisstraße 81 unmittelbar nördlich des Änderungsgebietes in Dammlage die Landschaft zerschneidet und als Barriere wirkt. Weitere negativ wirkende Faktoren sind durch die großflächige intensive landwirtschaftliche Nutzung als Folge der Flurbe- reinigung vorhanden, wodurch die großen, uniform genutzten Flächen zum Teil eintö- nig wirken. Insoweit handelt es sich um einen Raum, dessen naturraumtypische Viel- falt, Eigenart und Schönheit schon vermindert ist. Andererseits tragen als Relikte nach der Flurbereinigung verbliebene Gehölzflächen zur Gliederung und Belebung des Landschaftsbildes bei und gewinnen so an Bedeu- tung, auch für die Erholungsqualität des Landschaftsraumes. Die offene Lage im Land- schaftsraum nach Westen lässt Störungen weithin sichtbar erscheinen, so dass die Entwicklung von Gehölzflächen zur Abschirmung der Gewerbegebietserweiterungsflä- chen erhebliche Bedeutung hat.

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Durch die Gewerbeerweiterung ist eine zusätzliche Störung der noch wahrnehmbaren Strukturen zu erwarten. Die offene Lage im Landschaftsraum macht weitere bauliche Entwicklungen weithin sichtbar und eine Zunahme von Lärm- und Schadstoffimmissio- nen aus dem zusätzlichen Verkehr in den Gewerbeflächen werden zu einer Beein- trächtigung des Landschaftserlebens führen. Obwohl die Entwicklung von Gehölzflä- chen zur Abschirmung des Gewerbegebietes von besonderer Bedeutung sind, können die erheblichen Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes allein dadurch nicht ausge- glichen werden. Durch geeignete Ausgestaltung und Bepflanzung der die künftigen Erweiterungsflächen im Norden und Westen einfassenden Maßnahmenflächen sowie durch Höhenbegrenzung der baulichen Anlagen können die Eingriffe jedoch erheblich vermindert werden. Die detaillierte Ausgestaltung der Maßnahmen obliegt der verbind- lichen Bauleitplanung. Weitere Kompensationsmaßnahmen sind erforderlich.

- Belange des Denkmalschutzes

Archäologische Baudenkmäler oder ur- und frühgeschichtliche Fundplätze sind im Gel- tungsbereich der Änderung nicht bekannt. Trotzdem sollte in die konkrete Bebauungs- planung ein Hinweis auf das Verhalten nach Bodenfunden aufgenommen werden. Es bestehen in den Änderungsbereichen keine erhaltenswerten Ortsteile, Strassen oder Plätze von geschichtlicher, künstlerischer oder städtebaulicher Bedeutung.

- Belange des Umweltschutzes einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbesondere des Naturhaushalts, des Wassers, der Luft und des Bodens, sowie Klima

Gemäß § 1a (1) BauGB soll mit Grund und Boden sparsam und schonend umgegan- gen werden, dabei sind Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen. Im Zuge der konzeptionellen Planung des ursprünglichen Gewerbegebiets wurden die- se Ansprüche zunächst dadurch berücksichtigt, dass die Darstellung von Gewerbege- bietsflächen nur in einem bedarfsgerechten Umfang vorgenommen wurde. Da diese Flächen aufgebraucht sind, wird mit der vorliegenden Planung eine Erweite- rung vorgesehen, die den genannten Anforderungen ebenfalls genügt. Auch jetzt soll eine Entwicklung der Flächen nur sukzessive, den Erfordernissen entsprechend erfol- gen. Bezogen auf die jeweiligen Grundstücksflächen der künftigen Gewerbebetriebe kann davon ausgegangen werden, dass schon aus wirtschaftlichen Erwägungen keine für die Betriebsabläufe unnötigen Versiegelungen vorgenommen werden. Zugehörige Bindungen müssen in der konkreten Bebauungsplanung getroffen werden. Dabei muss ein sinnvoller Kompromiss zwischen einer Entwicklung der baulichen Nutzungen in der Breite und in der Höhe gefunden werden, der sowohl die privatwirtschaftlichen Belange der Betriebe als auch die Belange des Einfügens in den Landschaftsraum hin- reichend berücksichtigt.

Im Zuge der 4. Änderung des Flächennutzungsplanes 2002 – Gemeinde Marschacht wird eine Umweltprüfung durchgeführt. In diesem Rahmen werden Aussagen über die Minderung und den Ausgleich der zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft getroffen werden. Hierzu wird der Zu- stand von Natur und Landschaft analysiert und bezüglich der beabsichtigten Eingriffe bewertet werden. Dabei müssen auch die Beeinträchtigungen berücksichtigt werden, die auf den von den Eingriffen nicht unmittelbar betroffenen Nachbarflächen entstehen. Insgesamt soll im Zuge der konkreten Bebauungsplanung durch Bereitstellung und Aufwertung von geeigneten Flächen eine Kompensation der beabsichtigten Eingriffe erreicht werden.

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Damit sollen die Funktionen und Werte des Naturhaushaltes und Landschaftsbildes, soweit sie entzogen werden, in ähnlicher Art und Weise wiederhergestellt werden.

- Belange der Wirtschaft, der Land- und Forstwirtschaft, der Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, der Versorgung, insbesondere mit Energie und Wasser

Für die Belange der Wirtschaft ist die vorliegende Änderung von herausragender Be- deutung. Dabei dient die Maßnahme nicht nur unmittelbar den Betrieben, die sich im Änderungsgebiet ansiedeln, sondern auch mittelbar weiteren Betrieben, soweit bishe- rige Standorte z.B. in Gemengelagen für andere Nutzungen verfügbar werden. Für die erforderliche wirtschaftliche Entwicklung in der Samtgemeinde Elbmarsch ist die Schaffung von zusätzlichen Gewerbeflächen unabdingbar und auch im Sinne der Ziel- setzungen der Raumordnung und Landesplanung positiv zu bewerten.

Für die Belange der Landwirtschaft entsteht ein nicht unerheblicher Verlust an intensiv nutzbaren Flächen der nicht ersetzt werden kann. *Die Fläche besitzt eine regional au- ßergewöhnlich hohe natürliche Ertragskraft durch die vorherrschenden Braunauenbö- den. (*Ergänzung gemäß Auflage 1 der Genehmigungsverfügung vom 22.05.2014)

Die Belange des Verkehrs werden durch die Planung nicht unerheblich betroffen, da mit der Gewerbegebietserweiterung auch eine Verkehrszunahme auf der Kreisstraße 81 und auf der Bundesstraße 404 verbunden sein wird. Allerdings kann davon ausge- gangen werden, dass die Zunahme weder auf der Kreisstraße noch auf der Bundes- straße – einschl. der Knotenpunkte – zu Grenzbelastungen führt. Diese Aussage be- zieht sich neben den verkehrlichen Belangen auch auf die Belastung der Umgebung mit Lärm, Staub und Abgasen und schließt die Ortslagen von Eichholz und Olders- hausen ein. Sie begründet sich darin, dass der im Wesentlichen betroffene Knoten- punkt bereits im Zuge der Schaffung des Gewerbegebietes zu einem Kreisverkehrs- platz ausgebaut wurde und der weitaus größte Verkehrsanteil unmittelbar der Bundes- straße zugeführt wird. Im Zuge der verbindlichen Bauleitplanung sind westlich entlang der K 81 Flächen für einen die Straße begleitenden Radweg frei zu halten. Außerdem ist dort eine Einhal- tung der Bauverbotszonen gemäß der Straßengesetze sicherzustellen.

Die Belange des Post- und Fernmeldewesens können ohne besonderen wirtschaftli- chen Aufwand Berücksichtigung finden. Im bestehenden Gewerbegebiet sind bereits die Voraussetzungen geschaffen worden. Soweit oberhalb der Flächen der Teiländerungen Richtfunkstrecken verlaufen, ist eine Beeinträchtigung dieser Funkverbindungen nicht zu erwarten. Die künftigen Gebäude- höhen liegen mit rund 12 m über Gelände (ca. 15 m ü NN) deutlich unter der üblichen Relevanzschwelle von 20 m.

Auch für die Belange der Versorgung, der Abfallentsorgung sowie der Abwasserbesei- tigung besteht kein besonderer Aufwendungsbedarf, da alle erforderlichen Ver- und Entsorgungseinrichtungen mit ausreichend dimensionierten Leitungsquerschnitten im Gewerbegebiet bestehen und in die Erweiterungflächen verlängert werden können. Gegebenenfalls ist für die Versorgung mit elektrischer Energie die Schaffung einer weiteren Trafostation erforderlich. Die Standortfrage bleibt den verbindlichen Planun- gen überlassen. Für die Abfallentsorgung ist der Landkreis Harburg zuständig. Auch hier entsteht kein besonderer Aufwand, da das bestehende Gewerbegebiet bereits zur Entsorgung an- gefahren wird. Die verbindliche Bebauungsplanung hat für geeignete Bedingungen in- nerhalb der künftigen Gewerbeflächen zu sorgen.

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Das Oberflächenwasser einschl. Dachflächenwasser aus dem bestehenden Gewerbe- gebiet wird in einem Kanalsystem gesammelt und unter der Kreisstrasse 81 hindurch dem vorhandenen Leichtstoffabscheider mit Sandfang, sowie im weiteren Verlauf über einen offenen Graben dem Hauptkanal Ilau-Schneegraben zugeführt. *Eine zusätz- liche Zwischenspeicherung erfolgt nicht innerhalb des Entwässerungssystems in den gewerblichen Bauflächen. Damit übernimmt dieser Hauptvorfluter, der am Ilmenauka- nal mit einem Schöpfwerk versehen ist, die Rückhaltefunktion. Im Zuge der ver- bindlichen Bebauungsplanung wird zu klären sein, ob das Erweiterungsgebiet an das bestehende System unmittelbar angeschlossen wird (eine zugehörige Fachplanung liegt bereits vor) oder eine zusätzliche Rückhaltung erfolgen soll. (*Änderung gemäß Auflage 2 der Genehmigungsverfügung vom 22.05.2014)

Für die Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen ist die Planung von be- sonderer Bedeutung. Die Standortverbesserung sowie die Verbesserung der Entwick- lungsmöglichkeiten von Gewerbebetrieben in der Samtgemeinde kann sich nur för- dernd auf die Arbeitsplatzsituation und damit positiv auf die Reduzierung der Pendler- zahlen auswirken.

5. Planungsentscheidung unter Abwägung der öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander

Mit der Umsetzung der Teiländerung A werden der landwirtschaftlichen Nutzung Flä- chen entzogen und dabei gleichzeitig die Belange von Natur und Landschaft erheblich beeinträchtigt. Insbesondere werden bisherige Funktionen des Naturhaushalts durch die Eingriffe gestört, eingeschränkt und teilweise sogar unterbunden. Darüber hinaus entstehen Störungen des Landschaftsbilds, die unmittelbar vor Ort durch Maßnahmen nur bedingt kompensiert werden können. Dabei haben die Eingriffsflächen nicht allein aufgrund der Lage in einem Gebiet mit landesweiter Bedeutung als Rast- und Brutvo- gellebensraum aus Sicht der Belange von Natur und Landschaft ein sehr erhebliches Gewicht im Zuge der Abwägung.

Demgegenüber stehen die positiven Auswirkungen auf die Belange der Wirtschaft so- wie die Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Insbesondere muss auch aus Sicht der Raumordnung und Landesplanung einem weiteren Anstieg der Pendlerzahlen entgegengewirkt werden. Für die Abwägungsentscheidung wird im Zuge der Gewichtung der öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander insbesondere auch die Qualität der Kompensation und deren Umfang von herausragender Bedeutung sein. Dabei wird die Zurückstellung der Belange von Natur und Landschaft zugunsten anderer Belange leichter hinnehmbar sein, wenn die Eingriffe im Sinne der verfügbaren Beurteilungskri- terien vollständig ausgeglichen werden können.

Grundsätzlich werden im Sinne des § 1 (5), letzter Satz BauGB Landwirtschaftsflächen nicht mehr als notwendig für andere Nutzungen, hier die Verbesserung der Wirt- schaftsstruktur, in Anspruch genommen. Zugunsten einer positiven Planungsentscheidung wäre es zu werten, wenn die Eingrif- fe in Natur und Landschaft vollständig und nachhaltig kompensiert werden können. E- benso sollten die Beeinträchtigungen des Landschaftsbilds im Eingriffsbereich langfris- tig auf ein Minimum reduziert werden. Die Inanspruchnahme von Flächen, die im RROP 2000 als Vorsorgegebiete für Natur und Landschaft erfasst sind, wird vor dem Hintergrund hinnehmbar sein, dass die Aus- wirkungen auf Natur und Landschaft an möglichen Alternativstandorten nicht geringer ausfallen würden. Hinzu kommt, dass am gewählten Standort schon ein Gewerbege- biet besteht, also kein neuer Siedlungsansatz erforderlich wird.

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Abschließend wird die Feststellung angestrebt, dass die im wesentlichen verbleibende Zurückstellung der Belange der Landwirtschaft, soweit es die nachhaltig wirkende Reduzierung der Nutzflächen betrifft, gegenüber den Zielsetzungen der Planung, ins- besondere den Belangen der Wirtschaft und der Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, gerechtfertigt ist.

Im Rahmen der Flächennutzungsplanung als konzeptionelle Grundlage für die verbind- liche Planung ist bisher nicht erkennbar, dass weitere Belange in erheblichem Umfang nachteilig betroffen werden. Soweit im Zuge der verbindlichen Bauleitplanung aufgrund detaillierter Untersuchun- gen eine andere Einschätzung erforderlich wird, müssen die zugehörigen Ergebnisse in geeignete Anforderungen zur Minimierung der Beeinträchtigungen umgesetzt wer- den.

VERFAHRENSVERMERKE

Planunterlage Kartengrundlage: Digitaler Auszug aus der Automatisierten Liegenschaftskarte (©ALK), zur Verfügung gestellt durch den Landkreis Harburg, Stabstelle REGIS vom 06.06.2003 Die öffentliche Wiedergabe von Angaben des amtlichen Vermessungswesens durch kommunale Körperschaften ist gestattet (§ 5 Abs. 3, Satz 2 Nr. 2 des Niedersächsi- schen Gesetzes über das amtliche Vermessungswesen (NvermG) vom 12. Dezember 2002, Nds. GVBl. 2003, S. 5).

Planverfasser Der Entwurf des Bebauungsplans wurde ausgearbeitet von

DIPL.-ING. RALF PETERSEN Mitglied der Ingenieurkammer Niedersachsen STADTPLANER BERATENDER INGENIEUR Mitglied der Architektenkammer Niedersachsen

BÜRO FÜR STÄDTEBAULICHE PLANUNGEN

Seevetal-Wittenberg, den 06.12.2013

Planverfasser

SAMTGEMEINDE ELBMARSCH, Flächennutzungsplan 2002 - Gemeinde Marschacht -- 4. Änderung Seite 19

Aufstellungsbeschluss Der Rat der Samtgemeinde hat in seiner Sitzung am 20.03.2012 die Aufstellung des Flächennutzungsplanes 2002, Gemeinde Marschacht – 4. Änderung beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss ist gemäß § 2 Abs. 1 BauGB am 07.03.2013 ortsüblich bekannt gemacht.

Öffentliche Auslegung Der Samtgemeindeausschuss hat in seiner Sitzung am 05.06.2013 dem Entwurf des Flächennutzungsplanes 2002, Gemeinde Marschacht – 4. Änderung und der zugehöri- gen Begründung zugestimmt und seine öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB beschlossen. Ort und Dauer der öffentlichen Auslegung wurden am 06.06.2013 ortsüblich bekannt gemacht. Der Entwurf des Flächennutzungsplanes 2002, Gemeinde Marschacht – 4. Änderung und der zugehörigen Begründung haben vom 14.06.2013 bis 15.07.2013 gemäß § 3 Abs. 2 BBauG öffentlich ausgelegen.

Feststellungsbeschluss Der Rat der Samtgemeinde hat nach Prüfung der Anregungen gemäß § 3 Abs. 2 BauGB den Flächennutzungsplanes 2002, Gemeinde Marschacht – 4. Änderung nebst Begründung in seiner Sitzung am 05.12.2013 beschlossen.

Marschacht, den Samtgemeindebürgermeister

Genehmigung Der Flächennutzungsplan 2002, Gemeinde Marschacht – 4. Änderung ist mit Ver- fügung ( ) vom heutigen Tage unter Auflagen / mit Maßgaben / mit Ausnahme der durch kenntlich gemachten Teile gemäß § 6 BauGB genehmigt.

, den

Inkrafttreten Die Erteilung der Genehmigung des Flächennutzungsplanes 2002, Gemeinde Mar- schacht – 4. Änderung ist gemäß § 6 Abs. 5 BauGB am im Amtsblatt des Landkreis Harburg bekannt gemacht worden. Der Flächennutzungsplanes 2002, Gemeinde Marschacht – 4. Änderung ist damit am wirksam geworden.

Marschacht, den Samtgemeindebürgermeister

Verletzung von Vorschriften Innerhalb eines Jahres nach Wirksamwerden des Flächennutzungsplanes 2002, Gemeinde Marschacht – 4. Änderung sind die Verletzung von Verfahrens- oder Form- vorschriften sowie Mängel der Abwägung beim Zustandekommen des Flächennut- zungsplanes 2002, Gemeinde Marschacht – 4. Änderung nicht geltend gemacht wor- den.

Marschacht, den Samtgemeindebürgermeister