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8„Irgendetwas mit Medien“ 7Die üblichen Verdächtigen Von Susanne Stracke-Neumann Immer wieder verfassungs- Mettelsiefen

10 Überfüllte Säle widrige Ermittlungen Marcel to:

Berliner FU-Studenten gegen Journalisten Fo organisieren selbst Praxisseminare aktuell rundfunk recht 11 Leipzig ohne Grundstudium Auch renommierte Studien- 5Gut zu wissen 17 Rücksichtsloses Profitkalkül 24 Das Ärgste konnte gänge kommen an Bologna Veranstaltungen Entlassungen bei Sat.1 auf dem verhindert werden nicht vorbei und Personalien Weg zum „Unterhaltungsdampfer“ Urheberrechtsreform: 12 Wetter-Volontär gesucht 21 NRW künftig 18 Fernsehen Zweiter Korb gepackt, Ob Journalistenschulen oder ohne taz-Ausgabe wann und wo man will den dritten beauftragt Volontariate: Stürmische Zeiten 21 Neues Jahrbuch des Streit um Digitaloffensive für Bewerber Deutschen Presserates von ARD /ZDF auf dem Medien- film 12 Ein Stück Handwerk 21 Bundesverband forum und zur IFA Ausbildung in der Bürgermedien geplant 20 Medienpolitik hinter 25 Stark belastet, journalistischen Königdisziplin verschlossenen Türen wenig abgesichert Reportage journalismus Flickwerk beim 10. Rundfunk- Arbeitsbedingungen von 13 Faire Praktika änderungsstaatsvertrag Filmschaffenden in den Medien 14 Journalistische Nachlese unter die Lupe genommen Journalistenverbände Der G8 Gipfel und die print 25 Tarifergebnis für die formulieren Richtlinien Verantwortung der Medien Kinobranche 15 Medien-Blackout 22 Gegen den Strom 26 Tatort Halberg porträt Bundstagsdebatte IHK Bremerhaven boykottierte Gefälschte Bilanzen – über Kolonialverbrechen Freie,die „selektiv“ berichten das unrühmliche Ende 6Gewissenhafter verschwiegen 22 Schon entdeckt? Wir Frauen der Telefilm Saar Tausendsassa 16 Buchrezension: 23 Warnstreiks 27 50 Jahre Dokfilm Gábor Paál engagiert sich Die Verschwörung in Baden-Württemberg Studie belegt Akzeptanz des als Freienvertreter der Journaille zu Berlin 23 Tarifabschlüsse Leipziger Festivals im Südwestrundfunk Bouvier 2007 für Verlagsangestellte 27 Filmrezension: Prater

Politikverkauf kommentiert &

Von Karin Wenk | Es scheint nicht gut bestellt um die Politik Beeinflussung der Öffentlichkeit zu unterlassen … und die Un- in Deutschland, wenn sie ihre Botschaften oft nur noch mit abhängigkeit der Presse zu respektieren.“ Dieser Respekt fehlte Geld in die Öffentlichkeit bringen kann. Wohlgemerkt mit dem wohl auch im Fall des Bundesfamilienministeriums, das über der Steuerzahler! Offenbar fehlen Politikern Argumente – nicht Agenturen fertige Artikel und Hörfunk-Beiträge feilbot. Doch nur, um die Bürger von der Sinnhaftigkeit ihres Handels zu auch die „Medaille“ Kommunikation hat mit PR und Journa- überzeugen, sondern auch die Journalisten als Mittler. Nichts lismus zwei Seiten. PR-Agenturen bieten den Medien immer gegen PR generell, aber welche Unverfrorenheit, welches Demo- mehr handwerklich gut gemachte und damit scheinbar journa- kratieverständnis steckt hinter Kopplungsgeschäften, wie jüngst listische Beiträge an. Natürlich steht es Redaktionen und Sen- beim Bundeswirtschaftsministerium, wo eine Anzeigenkam- dern frei, geliefertes PR-Material zu verwenden – ganz gleich, pagne mit Wirtschaftsberichten z.B. zur Förderung des Mittel- wer der Absender ist. Qualitätsansprüche und das Trennungs- standes verquickt wurden. Wie viele Zeitungen angeschrieben gebot des Pressekodexes erfordern jedoch das kritische Hinter- und blind mitgemacht haben, darf weiter ein Geheimnis bleiben! fragen und verbieten eine ungeprüfte Ein-zu-Eins-Übernahme. Fakt ist: Der Kölner Stadtanzeiger widerstand der Versuchung, Hier ist die Selbstkritik der Medien gefragt, will sie ihre (rest- ohne Aufwand und mit Gewinn, seine Seiten zu füllen und liche) Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel setzen. machte die Sache öffentlich. „Ein solch unverhohlener Versuch, Noch ein Beispiel des Politikverkaufes passt in das Muster der- Inhalte und Themen zu lancieren. Lässt keinen Spielraum für zeitiger Regierungskampagnen, obwohl hier eindeutig als Wer- unabhängige und kritische Berichterstattung in der Redaktion bung gekennzeichnet. Das Bundessozialministerium wollte in und zerstört das Vertrauen der Leserinnen und Leser“, so dju- Publikationen von ver.di und der Gewerkschaft Metall eine Bundesgeschäftsführerin Ulrike Maercks-Franzen. ganzseitige Anzeige über die Rente mit 67 schalten. Beide haben Kritik muss sich jedoch auch an die PR-Agentur Flaskamp die Veröffentlichung abgelehnt. Sie waren nicht bereit eine richten. Ihre Arbeit unterliegt den Grundsätzen der Deutschen Politik, die von der Mehrheit ihrer Mitglieder nicht mitgetragen Gesellschaft für PR, die die Branche auffordert „eine unlautere wird, in ihren Blättern zu vertreten! Nicht einmal für viel Geld!

2 M 08 – 09.2007 editorial Nicht die Menge machts?

Auf die Frage: Was willst Du künftig gang auch wieder.Dazu kommt die ein roter Faden durch die Beiträge. tun? antworten nicht wenige junge derzeitige Umstellung auf das Ba- Mit einer Nachlese über die Berich- Leute sehr schnell: „Irgendetwas mit chelor- und Mastersystem im gesam- terstattung zum G8 Gipfel (S.14) Medien!“ Genaueres Nachfragen ten deutschen Hochschulsystem, werden neben der fragwürdigen internationales offenbart nicht selten falsche Vorstel- deren Auswirkungen auf die Ausbil- Informationspolitik der Behörden lungen beispielsweise vom Beruf dungsqualität noch offen sind. auch die Fehlleistungen von Journa- 28 Olympia in Geiselhaft eines Journalisten. Ein Stück weit ist Junge Studienanwärter im Bann der listen unter die Lupe genommen. 28 Grenzen der Pressefreiheit das verständlich, weil Jungsein diese Medienbranche stehen derzeit vor Kritik ist ebenso angebracht, wenn Costa Rica: Keine Medien- Unerfahrenheit immanent ist und Hunderten Angeboten. Toll! Oder gilt Themen ausgeblendet, den Bürgern präsenz für Andersdenkende weil die Medien selbst dieses Bild auch hier: Nicht die Menge machts? vorenthalten werden! (S.15–16) 29 Vogelfreie Chronisten der Leichtigkeit eines öffentlich Was ist mit den Inhalten und der Und die Behinderung freier Bericht- Im früheren Jugoslawien interessanten Jobs vermitteln, was Qualität? Könnte mit mehr Über- erstattung (S.22) ist leider auch mehren sich Übergriffe gegen ebenso in der Natur der Sache liegt. sichtlich- und Nachhaltigkeit viel- hierzulande immer wieder ein Thema, Journalisten Die Faszination der Branche ist also leicht Studienabbrüchen vorgebeugt auch wenn deren Ausmaß in keinem Haubrich 30 Zweifel an Aufklärung ungebrochen und damit auch der werden? (Titelthema S. 8 – 13) J. Verhältnis zu den Einschränkungen im Mordfall Politkowskaja Run auf Ausbildungs- und Studien- Die Mühen der Ebene,den Druck der der Pressefreiheit zum Beispiel im 30 Britisches Urteil stärkt plätze.Die Hochschulen surfen auf öffentlichen Aufgabe,erleben die Hermann früheren Jugoslawien steht (S.29).

Informationsrechte dieser Welle mit der Einrichtung Eleven in guten Praktika (S.13), in ation: Karin Wenk,

30 Berlusconis Fernsehkette neuer oder veränderter Studiengänge. Volontariaten, spätestens mit dem Illustr verantwortliche Redakteurin künftig mit Betriebsrat Sie übertreffen sich dabei häufig in Berufseinstieg. Kritische Spiegelung 30 Aktion für Abdul Karim der Kreativität bei Namensgebungen der eigenen Arbeit ist gefragt, um al-Khaiwani, Jemen und Kombivarianten kommunikativer neben dem Handwerk auch die Bereiche,mitunter auch solcher die Inhalte in hoher Qualität, das heißt rubriken nicht ohne weiteres vermixt gehören wahrhaftig und umfassend zu ver- wie PR und Journalismus.Die Be- mitteln. Immer wieder ist der Recher- 4Briefe an M zeichnung vieler Studiengänge lässt che-Prüfstein anzulegen. Dieser 32 Service /Termine den Studieninhalt nur erahnen. Rei- Qualitätsdebatte hat sich die Medien- 36 Impressum chen Kapazitäten oder Kompetenzen fachgruppe in ver.di verschrieben, 36 Leute /Preise nicht aus,verschwindet ein Studien- sie zieht sich auch in dieser M wie aufgespießt Fair Radio

Udo Seiwert-Fauti | Bald ist es wieder soweit. Dann ist die cherchiert ins Programm gehievt werden. Keine PR in redaktio- all-herbstliche „Gewinnspiel Saison“ in den Privatsendern voll nellen Beiträgen! Auch müsse die „Schauspielerei“ abgeschafft eröffnet. Das liegt nicht etwa daran, dass deutsche Privat- bzw. werden. Da werden Beiträge angeblich von „vor Ort“ gesendet, Kommerzsender zuviel Geld hätten, das sie gerne an die Hörer bei denen aber niemand vor Ort war. Korrespondenten, die für weitergeben möchten. Nein, es liegt an der alljährlich auch im alle arbeiten, werden urplötzlich zu eigenen Korrespondenten. Herbst stattfindenden Umfrage zur Medienanalyse. Wer jetzt All das kann doch nicht im Sinne des Radiojournalismus sein. nicht bei den Hörerquoten zulegt, verliert zukünftig viel Werbe- Vor diesem Hintergrund fordert der „Tutzinger Appell“ ein offe- geld. Also werden Hörer mit hohen Gewinnversprechen gelockt, nes, transparentes und vor allem ehrlicheres Radio. Sechs Leit- vom Auto bis zu 100.000 Euro. Viele Gewinnspiele sehen oft gar linien wurden formuliert. Ziel ist es die Glaubwürdigkeit des keine Gewinner vor! Hauptsache die Hörer rufen an und die Mediums Radio wieder zu stärken. „Nur Radio, das seine Hörer Quote steigt. Eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen aus dem nicht belügt, wird als Medium im digitalen Zeitalter bestehen“, Privatradiobereich haben diese Spielchen satt, haben genug so die Überzeugung. vom Hörerbetrug. Der Frust ist groß. Auch die „Öffentlich- Das ist anscheinend auf offene Ohren gestoßen, wie die Reak- rechtlichen“ machen in ihren Radioprogrammen Kritikpunkte tionen beweisen. Interviews im Radio, großes Interesse im aus. Und so waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Internet, die Sache „Fair Radio“ ist ins Laufen gekommen. der Tagung „Radio Zukunft 2010“ der Bundeszentrale für politi- Die Bundeszentrale setzt sich ebenfalls mit der Plattform Hör- sche Bildung in der Akademie für politische Bildung am Starn- funker.de für mehr Qualität im Radio ein. Jetzt träumen alle berger See einig, dass nun etwas geschehen müsse. Sie formu- einen Traum: Dass eines nicht zu fernen Tages viele Sender sich lierten den „Tutzinger Appell“ und gründeten die Initiative zum „Fair Radio Label“ bekennen und wieder stolz darauf sind, „Fair Radio“. Endlich soll in vielen Redaktionen mal wieder die das ihr Programm verlässlich, ehrlich und transparent ist und Recherche einziehen. Beiträge sollten nicht mehr nur wegen der das Tricks aller Art nicht mehr nötig hat. Das nämlich sind wir Schnelligkeit oder der vermeintlichen Aktualität teilweise unre- den Hörern schuldig! www.fair-radio.de

M 08 – 09.2007 3 briefe an «m»

Gewalt verharmlost Der Hinweis auf „Jungma- chos“ sowie auf eine angeblich „Mediale Gipfelstürmer“ in M gebrochene Verabredung pro- 06 – 07 /2007 voziert allerdings auch Fragen zur Professionalität journalisti- Der Autor schreibt: „Weil sich scher Darstellung. Woher weiß Plakat: www.freiheitstattangst.de ein paar Dutzend Jungmachos der Autor, dass hinter den Mas- nicht an die Verabredungen hiel- ken der Täter ausschließlich ten, wurden Wolfgang Schäu- „Jungmachos“ steckten? Kann er ble die Bilder geliefert, die er ausschließen, dass unter den sich offenbar wünschte: steine- Steinewerfern vermummte werfende Chaoten. Tagelang agents provocateurs waren, de- flimmerte das gleiche Bild über ren Auftrag und Ziel es war, die Mattscheibe: vor dem Stein- eine friedliche Demonstration hagel wegrennende Polizisten ihrer Wirkung zu berauben? …“ Diese Darstellung empfinde Gegebenenfalls auch unter ich als unerträgliche Verharm- Missbrauch unreifer junger losung und Legitimierung von Leute? (Bekanntermaßen kann personengerichteter Gewalt als man heute sogar Demonstran- Mittel politischer Auseinander- ten als Dienstleister für die je- setzung. Wer sich mit Wurfge- weils eigenen Ziele mieten.) schossen gerüstet auf den Weg Versteckte Provokateure gab macht, will gegebenenfalls auch es zu allen Zeiten. Und: Wer Gebrauch von den Waffen ma- hat da angeblich Verabredun- chen. Er nimmt damit in Kauf, gen mit wem getroffen? Was dass andere schwer verletzt war Gegenstand dieser Verab- werden. Körperverletzung – im redungen? Wenn der Autor schlimmsten Fall mit Todesfol- Kenntnisse dazu hat – und dass ge – ist aber weder gewerk- behauptet er immanent – dann schaftlich noch insgesamt zi- sollte er die auch an seine Leser vilgesellschaftlich als politi- weitergeben. Manfred Protze, sches Argument legitimiert. Mitglied des Der Hinweis auf „Jung- dju-Bundesvorstandes ■ machos“ legt nahe, die Bewaff- nung als entwicklungsbeding- Freiheit statt „Angst“ tes und damit entschuldbares Drucker mitgezählt Unter dem Motto „Freiheit statt Angst – Stoppt den Überwachungswahn“ Fehlverhalten Jugendlicher zu ruft ein breites Bündnis zu einer Großdemo am 22. September in Berlin auf. charakterisieren. Es kommt tat- „Ein unterschätzter Medien- Start ist 14.30 Uhr am Brandenburger Tor. Auch ver.di unterstützt die Kam- sächlich vor, dass junge wie zweig“ in M 06 – 07 /2007 pagne (www.freiheitstattangst.de). auch alte Machos die politi- Die Initiative wendet sich unter anderem gegen die Vorratsspeicherung des schen Folgen ihres Handelns Zum Titelbeitrag über die Fach- Telekommunikationsverhaltens der Bevölkerung, die im Herbst vom Bundes- nicht einschätzen können; dass presse in Deutschland in der tag behandelt wird, gegen verdeckte Online-Durchsuchungen von Compu- sie ohne Absicht eine fried- letzten M ist anzumerken, dass tern sowie die Personenkennzeichnung durch die einheitliche Steuer-Identi- liche Oppositionsbewegung in bei der angegebenen Mitar- fikationsnummer.Am 17. September findet im Berliner ver.di-Haus eine Misskredit bringen und Men- beiterzahl von etwa 800 der Fachtagung zur Einführung der Vorratsdatenspeicherung „Das Ende des In- schen mit gleicher Überzeu- Konradin Mediengruppe die formanten- und Datenschutzes“ statt. (www.humanistische-union.de/vor- gung abhalten, sich offen zu Beschäftigten der beiden Dru- ratstagung) engagieren. So debil oder welt- ckereien (Konradin /Heckel in fremd sind aber auch Jugend- Leinfelden und Nürnberg) offen- liche nicht, dass sie das Verlet- sichtlich mitgezählt wurden. zungspotential von Gleisschot- Waldemar Grytz ■ Wir freuen uns über Briefe. Berichtigung tersteinen nicht erkennen. Vor allem über kurze. Wir wollen möglichst viele „Balance halten im Arbeitsalltag“ zu möglichst vielen Themen in M 06 – 07 /2007 ➧ Journalistentag am 24. November 2007 erhalten und abdrucken. Manchmal müssen wir Im Buchtipp zum Beitrag „Ba- Journalistentag der Fachgruppe Medien am 24. November 2007 Leserbriefe kürzen. lance halten im Arbeitsalltag“ im Haus der ver.di-Bundesverwaltung in Berlin Wir bitten um Verständnis. in der letzten M wurde der Zeitpunkt der Herausgabe des Thema ver.di Bundesverwaltung Buches „Die neuen Väter …“ „Der Beruf des Journalisten im Spannungsfeld Karin Wenk, «M»-Redaktion von Thomas Gesterkamp falsch zwischen Produktivität und Qualität“ 10112 Berlin angegeben. Das Buch ist natür- Telefon: (030) 69 56 23 26 lich aktuell. Es kam im Mai Informationen zum Programm und zur Anmeldung: Fax: (030) 69 56 36 76 2007 heraus. www.dju.verdi.de/Journalistentag und in M 10 /2007 E-Mail: [email protected] Die Redaktion ■

4 M 08 – 09.2007 aktuell

Gut zu wissen Anzeige Veranstaltungen und Personalien ( ,(%!(% " dju-Fotografentag | „Technik punkt: Verdis Treff. Jeden 1. und Recht – Tendenzen rund Montag (alternativ: Dienstag) um die Fotografie“ lautet das im Monat in der Kneipe „Ram- Motto des dju-Fotografentages penlicht“ am Appellhofplatz in am 20. Oktober in der Fach- Köln ab 17 Uhr mit Live-Musik hochschule Hannover. von KollegInnen dargeboten. Programm: Umschlagseite 4 in Kontakt: [email protected] diesem Heft. http://dju.verdi.de/ Medienfrauentreff | In Leipzig '$'( ,(%)&!( Wahlen VG Bild Kunst | Für den gibt es jeden letzten Donners- Verwaltungsrat der Verwer- tag im Monat einen Medien- tungsgesellschaft Bild Kunst frauentreff. Informationen über wurden auf ver.di-Ticket als [email protected] stellvertretende Mitglieder für die Berufsgruppe II (Fotogra- Charta „Qualität im Journalis- fen) Angelika Osthues und mus“ | Die Charta der dju zur Udo Milbret gewählt. In der Sicherung von Qualität im Berufsgruppe III (Film) ist Journalismus ist in einer er- ver.di durch C. Cay Wesnigk gänzten Fassung neu aufgelegt (Sprecher der Berufsgruppe) und worden. Das Faltblatt ist beim Wolfgang Schimmel, Rechts- Landesbezirk und bei den Be- sekretär (stellv.) vertreten. Im zirksbüros des Fachbereichs Kulturwerk werden Prof. Rolf Medien erhältlich. Nobel und im Sozialwerk Udo Milbret mitarbeiten. Außer- Internationaler Presseausweis | dem sind weitere ver.di-Vertre- Aufgrund einer Preiserhöhung ter aus dem Kunst-Bereich auf seitens des Internationalen Jour- der Jahresversammlung An- nalistenverbandes (IJF) kostet der fang Juli gewählt worden. Internationale Presseausweis ab 1. September 40 statt 30 Euro. .52)//)1()2/72%*!%.+) Gehaltserhöhungen Tageszeitun- Er wird nur an Mitglieder aus- gen | Die Tarifgehälter der Re- gegeben. dakteurinnen und Redakteure &&& an Tageszeitungen stiegen ab Finanzinvestoren | Der Kauf 1. August 2007 um 1,5 Prozent. der Sendergruppe ProSieben- Die Erhöhung war bereits vor Sat.1 durch die Investoren- einem Jahr vereinbart worden. gruppe KKR /Permira und die Der Gehaltstarifvertrag läuft danach vollzogene Übernahme noch bis Ende Juli 2008. Der der Sendergruppe SBS durch aktuelle Tarifvertrag im Netz: ProSiebenSat.1 (Seite 17) hat http://dju.verdi.de/tarif/tarif- die Debatte über Finanzinves- vertraege/#tageszeitungen toren im Medienbereich ange- heizt. Dabei werden Sachver- Solibasar|Der Solidaritätsba- halte, medienwirtschaftliche sar der Berliner Journalistin- und medienpolitische Proble- nen und Journalisten auf dem me, Regelungsbedarf und Lö- Alexanderplatz brachte einen sungswege unsachgemäß mit- Erlös von 8.000 Euro. Die Spen- einander vermischt. Martin den werden für Lehrmateria- Dieckmann, zuständig für lien in Schulen in Sansibar Medienpolitik beim ver.di (Tansania) verwendet. Bundesvorstand entwirrt in ei- nem Aufsatz diese besondere Verdis Treff vom WDR | Für den Problematik und zieht Schluss- Gedankenaustausch unterein- folgerungen, wie dem begeg- ander, für Freie und Feste, für net werden kann. das solidarische Beisammen- Der Beitrag zum Download: sein in kulturellem Rahmen http://dju.verdi.de/schwerpunk- gibt es seit dem 4. September te/medienpolitik/data/verdi_ den monatlichen WDR-Treff- medienpolitik_investoren.pdf porträt

Wissenschaft und Medien (www.wissen- schaft-medien.com) dienen. Seit „ein, zwei Jahren“ versucht der Vielseitige nun auch Gewissenhafter „ästhetische Momente der Wissenschaft in lyrische Form zu bringen“. Noch ruhen die Ergebnisse auf dem eigenen Laptop, aber wer weiß? Seine aus dem Studium in Frankfurt /Main und Edinburgh überkom- Tausendsassa menen Überlegungen zur Frage „Was ist schön?“ sind nach mehr als zehn Jahren Gábor Paál engagiert sich als Freienvertreter im Südwestrundfunk 2003 auch als Buch erschienen. Und die Autobiografie seines Vaters, des ungarischen Von Helma Nehrlich | Wie nennt man ei- verliehen, der die digitale Kluft unter- Arztes und Psychoanalytikers János Paál, nen, der Geographie studiert hat, dann aber schiedlicher Zugangschancen zu Informa- der 1956 aus seiner Heimat floh, hat er eben- als Freier in den Journalismus wechselte tionen in der westlichen Zivilisation und falls herausgegeben, nachdem Manuskripte und neben seiner Hauptbeschäftigung beim den Ländern der dritten Welt beleuchtete. jahrelang in der Schublade gelegen hatten: Rundfunk Abstecher zum Bücherschreiben, zu Eine lobende Anerkennung der Jury für „Von Kobolden gejagt“ erschien 2006. Vorträgen und Trainingsprogrammen unter- den Robert-Mayer-Preis des VDI folgte in In einem seiner Gedichte – es geht um nimmt, neuerdings auch noch ein Talent für diesem Jahr. Das Rundfunkfeature befasste das Verhältnis von Oben und Unten – Lyrik entwickelt. Tausendsassa? Hans-Dampf- sich mit der Zukunft der Kohleenergie. spricht er von zwei Arbeitern, die „gewis- in-allen-Gassen? senhaft rudern die ganze schwere Tour Netzwerk Wissenschaft gegründet über die sieben Meere“. Ein solcher gewis- Den Eindruck des dynamischen Überflie- senhafter Arbeiter ist Gábor Paál selbst. gers macht Gábor Paál nicht. Er wirkt Gábor Paáls Beschäftigung mit schwie- Und einer, der seine unangefochtene fach- schmal, sein Händedruck ist weich, die riger Materie und die Frage, wie man liche Position und seine lange Zugehörig- Stimme eher leise, allenthalben sein La- Hintergrundberichte im Hörfunk profes- keit zum Sender nutzt, auch die Interessen chen ungewöhnlich. Und doch handelt es sionell gestaltet, haben ihn schon vor anderer mit zu vertreten. Inzwischen sich um einen, der – zwar immer auf der Jahren auf die Idee gebracht, im SWR Se- wurde er schon zum dritten Mal als Frei- Suche nach neuen Erfahrungen – ziel- minare dazu anzubieten. Sein beruflicher envertreter im Sender wiedergewählt. Im gerichtet seinen Weg und Dingen auf den Kontakt zu Experten führte ihn schließ- letzten halben Jahr habe ihn besonders die Grund geht. Als Journalist sowieso. Da lich dazu, an der Uni Stuttgart und aktuell Umstellung des Honorarsystems beschäf- widmet er sich schwierigen Themen in Po- tigt, weil das dann zwar „bei den Festan- litik und Wissenschaft, will Ursachen und gestellten gut, bei den Freien aber gar Zusammenhängen auf die Spur kommen nicht funktioniert hat“. Als erste Abrech- und sie für die Hörer nachvollziehbar nungen kamen, waren sie oft fehlerhaft. machen. Als Moderator der SWR-1-Sen- „Es gab eine ganze Menge berechtigten dungen „Thema heute“ und „Weitwinkel“ Unmut zu kanalisieren“, meint er, sieht hat er sich politischen Hintergründen und die Sache aber jetzt auf den Weg gebracht. dem genaueren Blick auf bestimmte Re- In Tarifverhandlungen ist er als Freien- gionen der Welt verschrieben, auch im vertreter gefragt, weiß aber auch um die Dialog mit Korrespondentenkollegen oder komfortable Situation, in der sich seine Experten. Neuerdings arbeitet er in Baden- knapp 2000 freien Kolleginnen und Kolle- Baden auch als Moderator und redaktio- gen gegenüber manch anderer Sendean- neller Mitarbeiter beim SWR-2-Magazin stalt befinden: „Verordnete Auszeiten gibt „Impuls“, das sich an „Neugierige und es nicht, langjährige Freie sind beim SWR Wissensdurstige“ wendet. Seit zehn Jahren relativ gut abgesichert.“ Allerdings habe ist er mit seinem Kollegen Detlef Clas zu- die „auf Verlässlichkeit und Stabilität aus- sätzlich für die SWR2 Radio Akademie zu- gerichtete Ordnung auch ihren Preis“: Es ständig, das allsommerliche Schwerpunkt- sei für Neulinge ziemlich schwer, beim thema. Die 12teilige Reihe – dieses Jahr ging SWR „einen Fuß in die Tür zu bekommen“.

es um die weltweite Migration – erscheint ansit Ansonsten kümmert er sich als gewählter tr inzwischen regelmäßig auch als Buch. / Senderverbandsvorstandssprecher um die lentz

Zum Glück, so Gábor Paál, sei nach der Po alltäglichen Konflikte zwischen Unten

„Entwortung“ der Radioprogramme und von und Oben, wobei die weniger mit der dem Hang zu Seichtheit inzwischen eine Geschäftsleitung auszufechten seien als

Gegenbewegung erkennbar. Es sei eher Christian bei Alleingängen auf unteren Hierarchie- to: wieder möglich, Substanz und anspruchs- Fo ebenen. Derartiges sei zum Glück meist volle Inhalte „so rüberzubringen, dass es „relativ schnell wieder einzufangen“. keine Zumutung für die Hörer“ bedeute. an der Uni Karlsruhe Trainingsprogramme Was macht ein gewissenhafter Tau- Das kann der 40jährige erwiesenermaßen. für Wissenschaftler zu gestalten, die ler- sendsassa, wenn er nicht arbeitet? Man Für eine Dokumentation darüber, wie Hu- nen wollen, komplizierte Sachverhalte könne ihm mit seinen Inline-Skates auf mangenetiker das Genom entschlüsselten, verständlicher auszudrücken, ihre Scheu den glatten Radwegen an der französi- erhielt er 2001 den „Heurekapreis“ für Wis- gegenüber den Medien abzulegen und schen Grenze begegnen oder zu Hause am senschaftsjournalisten. 2005 wurde ihm bewusst den Kontakt zur Öffentlichkeit Klavier. Da spielt er am liebsten „eigene ein Medienpreis Entwicklungspolitik für herzustellen. Dem soll auch das von Paál Sachen“, wohl eine tönende Melange aus den Rundfunkbeitrag „Bits für die Welt“ vor zwei Jahren gegründete Netzwerk Weltmusik, Jazz und Folklore … ■

6 M 08 – 09.2007 kolumne Die üblichen Verdächtigen Immer wieder verfassungswidrige Ermittlungen gegen Journalisten

„löchrig wie ein Schweizer Käse“ sei, so anwältin den eigentlichen Skandal: „Es der Ausschuss-Vorsitzende und Ermitt- drängt sich der Verdacht auf, dass die ak- lungs-Initiator Siegfried Kauder (CDU). Da tuellen Ermittlungen eher ein willkomme- die Informanten aber nicht ohne weiteres ner Anlass sind, um die eigenen politi- zu benennen waren, konzentrierten sich schen Ziele durchzusetzen, nämlich die die Staatsanwaltschaften auf die üblichen Straffreiheit für Journalisten zu erreichen, Verdächtigen, die Journalisten. die Geheimnisträger zum Geheimnisver- Nun ist die Wiedergabe geheimer Ak- rat anstiften bzw. ihnen Hilfe leisten.“ ten in der Presse erlaubt und fällt nicht ansit unter den Straftatbestand des Geheimnis- Gesetzesänderungen notwendig tr / verrates oder lässt sich schon gar nicht, lentz

Po wie zur Zeit der Spiegel-Affäre, als ein Eine abstruse Argumentationskette,

von „Abgrund von Landesverrat“ (Konrad Ade- Ursache und Wirkung werden verdreht. nauer, 1962) anprangern. „Geheimnisver- Nicht die Abgeordneten sind die „Schuldi-

Christian räter“ sind also lediglich Politiker oder gen“. Nein, sie wurden von den Medien- to:

Fo Amtspersonen, die das „Vertrauliche“ leuten angestiftet und konnten offenbar weitergeben, nicht aber die Medien, die nicht widerstehen! Und willkommen Wulf Beleites, freier Journalist in Hamburg die Öffentlichkeit in ihrer Wächterfunk- kann man diesen Anlass wohl kaum nen- und Mitglied im dju-Bundesvorstand tion aufklären. Journalisten können aller- nen. Denn Journalisten würden lieber un- höchstens nach (noch) geltendem Recht behelligt von der Staatsmacht ihr im belangt werden, wenn sie Anstiftung oder Grundgesetz garantiertes Recht der Presse- Von Wulf Beleites | Im Februar gab es Beihilfe leisten. Und hier nun wurde ein freiheit wahrnehmen und ihrer öffent- klare und deutliche Worte der Bundes- erneutes Mal, diesmal juristisch, „über lichen Berichterstatter-Aufgabe nachgehen. verfassungsrichter in Karlruhe. Im Cicero- Bande gespielt“. Über das fragwürdige, Jedoch liefert das Vorgehen der eifrigen Urteil hieß es: Durchsuchungen von Re- durch nichts belegte Vehikel „Anstiftung Ermittler erneuten Anlass, nachdrücklich daktionen und Beschlagnahmungen seien oder Beihilfe“ wurde versucht, den eigent- auf notwendige Veränderungen einiger unzulässig, wenn sie ausschließlich oder lichen „Verrätern“ auf die Schliche zu Gesetze in Deutschland hinzuweisen. Seit vorwiegend dem Zweck dienten, den In- kommen. Eine Missachtung der Rechts- Langem fordern Journalisten- und Verle- formanten zu ermitteln. Dies sei eine sprechung des Bundesverfassungsgerichts! gerverbände eine Ausweitung des Zeugnis- „schwerwiegende Beeinträchtigung der Die Deutsche Journalistinnen- und Jour- verweigerungsrechts und eine Änderung Pressefreiheit“ und damit nicht verfas- nalisten Union (dju) spricht von einem des § 353 b StGB (Verrat von Dienstge- sungskonform. Nur zwei Monate nach „groben Rechtsbruch“! Aber Staatsanwälte heimnissen) zum Schutz der Journalisten dem höchstrichterlichen Urteil wurden dürfen das offenbar? Dennoch eines gilt: und zur Sicherung der Pressefreiheit. bei den Staatsanwaltschaften Berlin, Ham- Journalisten können sich auf ihr, wenn Und gerade nach der gescheiterten burg, Frankfurt und München Ermitt- auch verbesserungsbedürftiges, Zeugnis- Gesetzesnovellierung vom Mai diesen Jah- lungsverfahren gegen 17 Journalisten von verweigerungsrecht berufen. res ist jetzt erneut Handlungsbedarf ge- Stern bis Spiegel, von Süddeutsche bis taz Daher nimmt es nicht Wunder, dass fragt. Die Grünen wollten mit einem „Ge- wegen des Verdachts der Beihilfe zum Ge- der Hamburger Oberstaatsanwalt Rüdiger setz zum Schutz von Journalisten und der heimnisverrat eingeleitet. Bagger nach dem Bekanntwerden der Pressefreiheit im Straf- und Strafprozess- Ermittlungsverfahren es schlicht und ein- recht“ einen Passus festschreiben, dass Über Bande gespielt deutig formuliert: „Nach dem Cicero- Journalisten nicht für eine Anstiftung zum Urteil ist ein solches Verfahren Quatsch.“ „Verrat von Dienstgeheimnissen oder für Im Zusammenhang mit dem BND- Ganz anders hingegen seine Berliner Kol- Beihilfe“ bestraft werden können. Diesen Untersuchungsausschuss zitierten Journa- legin Vera Junker, die Vorsitzende der Ver- Entwurf lehnte die Große Koalition ab. listen aus den vom Bundeskanzleramt als einigung Berliner Staatsanwälte, die sofort Und auch den ähnlichen, noch zu behan- „geheim“ deklarierten Akten. Woher die einen „Presse-Aufreger in der diesjährigen delnden Entwürfen der FDP und der Lin- Informationen kamen, war und ist nicht Sommerpause“ ausmacht und von einer ken wird möglicherweise das gleiche bekannt. Politiker aller Parteien, so wird „groß angelegten Empörungskampagne“ Schicksal widerfahren. Dennoch: Die spekuliert, ließen aus jeweils unterschied- spricht, bei der „eilfertige Abgeordnete … Oppositionsparteien wollen nicht locker lichen, parteibezogenen Gründen, den den von staatlicher Willkür bedrohten lassen und auch die Grünen werden nach Medien „geeignete“ Unterlagen zukom- Journalisten“ beispringen und „pflicht- den jüngsten Ereignissen erneut einen men. So wurde politisch über Bande ge- schuldig Abscheu und Empörung gegen parlamentarischen Versuch starten. Die spielt. Prompt begann die Suche nach die Einleitung der Ermittlungen“ äußern. Unterstützung der dju ist ihnen dabei dem Leck im BND-Ausschuss, der so Und hier sieht die Berliner „Ober“-Staats- gewiss. ■

M 08 – 09.2007 7 titelthemastudientrends „Irgendetwas mit Medien“ Medien sind in Mode,als Berufswunsch und als Studiengang. Die Anbieter reichen von staatlichen Hochschulen über Einrichtun- gen in Public Private Partnership bis hin zu privaten Akademien. Die Namensgebung mancher Studiengänge sorgt für mehr Verwir- rung als Klarheit. Studiengebühren können beträchtliche Höhen erreichen und die Umstellung eingeführter Studiengänge auf das Bachelor-Master-System bringt zusätzliche Unruhe.Mit der wunder- samen Vermehrung der Medienstudiengänge hat sich jetzt auch der Wissenschaftsrat befasst und fordert eine bessere Strukturierung und intensivere Betreuung.

Von Susanne Stracke-Neumann

Mehr als zwei Millionen Treffer bietet die raum sorgen soll. Frühere Diplom- oder dass Studienangebote zumindest vorüber- Suchmaschine Google bei der Eingabe der Magisterstudiengänge, meist acht bis zehn gehend verschwinden, so der Master in Begriffe „Medien“ und „Studium“. Die Semester lang, müssen umgeformt werden Wissenschaftsjournalismus an der Freien Kombination „Journalismus /Journalistik“ für den üblicherweise sechs Semester Universität Berlin, der Master Kulturjour- und „Studium“ schafft es immerhin noch dauernden Bachelor-Abschluss und das nalismus an der Berliner Universität der auf fast 1,4 Millionen Einträge. anschließende zweijährige Master-Studium. Künste oder die Journalistik an der Katho- Der Wunsch „irgendetwas mit Medien“ Doch viele Angebote sind in den vergan- lischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. machen zu wollen, ist bei jungen Men- genen Jahren neu entstanden. „Ange- Dabei reichen die Namen der Studien- schen nach wie vor ungebremst. In den sichts boomender Märkte stehen immer gänge oft nicht, um sich eine Vorstellung vergangenen zehn Jahren hat sich die mehr Schulabgänger mit unklaren Moti- vom Studieninhalt zu machen. Die Uni Zahl der Absolventen der diversen Medien- vationslagen an, ‚irgendetwas mit Medien‘ Marburg etwa bietet einen Bachelor studiengänge in Deutschland auf knapp zu studieren, und die Hochschulen rea- Kunst, Musik und Medien an, der eine 55.000 pro Jahr verdoppelt. Der Medien- gieren darauf mit einem zunehmend un- Berufsperspektive vom Kulturamt über studienführer, ein Internet-Portal, das übersichtlicher werdenden Angebot von entsprechende Abteilungen in großen 1999 von Medienstudenten gegründet neuen Studiengängen“, hat der Wissen- Unternehmen bis hin zum Regie-Assis- wurde, verzeichnete zu Beginn 62 Studien- schaftsrat, der Bund und Ländern in Hoch- tenten oder Journalisten geben soll. Die gänge, die sich mit Medien befassten. schulfragen zur Seite steht, in seiner Ende Medienfakultät der Bauhaus-Universität Heute sind über 500 solcher Studiengän- Mai veröffentlichten Studie festgestellt. in Weimar hat einen Bachelor und Mas- ge im deutschsprachigen Raum dort zu ter in Medienkultur im Angebot und die finden. Allein im ersten Halbjahr 2007 Ein Berg an Informationen Uni Halle-Wittenberg verzeichnet neben sind 32 neue Angebote aus Journalismus, dem Bachelor in Medien- und Kommuni- Medienwissenschaft, Medienwirtschaft Auf Abiturientinnen und Abiturien- kationswissenschaft noch einen Master- und -technologie, Mediendesign, Multi- ten, die sich einen Überblick verschaffen Studiengang MultiMedia & Autorschaft. media, Medieninformatik, PR- und Öf- wollen, wartet ein Berg an Informationen Bei der Orientierung hilft auch die fentlichkeitsarbeit, Medienkultur und und eine Menge an „Kleingedrucktem“ in Einteilung der Hochschulen nicht unbe- Medienpädagogik dazugekommen, den Studiengangsbeschreibungen, wie etwa dingt. So ist die Angewandte Medienwis- berichtet Geschäftsführer Axel Bartsch. Studiengebühren in fünfstelliger Höhe senschaft der Technischen Universität Einige neue Angebote resultieren oder ein Studium an mehreren Stand- Ilmenau auch journalistisch ausgerichtet aus der geforderten Umstellung auf das orten. Auch die Aktualität muss immer und die Fachhochschule Darmstadt- Bachelor- und Master-System, das nach wieder überprüft werden, denn personelle Dieburg bietet zusätzlich zum Online- Maßgabe des Bologna-Prozesses für einen Unterbesetzung, interner Streit oder Um- Journalismus künftig einen Studiengang einheitlichen europäischen Hochschul- strukturierung kann schnell dafür sorgen, Wissenschafts-Journalismus an, der die

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Geisteswissenschaften, sei es in der Infor- aufzubauen. Dazu zählen die Hamburger matik.“ Professor Gerd Kopper von der Media School, das Master-Programm Me- Journalistik der Universität Dortmund dien Leipzig oder die Fernseh-Akademie erklärt dies in den Geisteswissenschaften Mitteldeutschland, die ein Duales Studium rückblickend mit der Angst vor Stellen- Fernseh-Journalismus inklusive Modera- verlusten bei den philologischen Fächern. torenausbildung bewirbt. Als die Lehrerbildung in den Hintergrund Der Trend zu den Medien zeigt sich trat: „Da haben sich viele in die Medien- ebenfalls an mancher Hochschule, die wissenschaft geflüchtet.“ eigentlich aus einer ganz anderen Ecke kommt, wie die private Europa-Fach- Seltene Kombination hochschule Fresenius (EFF) in Idstein, benannt nach dem berühmten Chemiker Medien ist auch dann ein beliebtes und ursprünglich in diesem Gebiet als Thema, wenn eine solche Ausbildung nur Lehrinstitut tätig. Ab dem Wintersemes- durch Kooperation mehrerer Hochschu- ter bietet die Fresenius-Hochschule einen len angeboten werden kann wie bei der Bachelor in Medienwirtschaft nicht nur Fachhochschule Lippe und Höxter, die an ihrem Standort in Köln an, sondern mit der Hochschule für Musik in Detmold nimmt ihn auch in das Programm ihres und der Uni Valencia in Spanien einen Gründungsortes auf. „Die rasante Ent- Master Media Productions anbietet. Auch wicklung der Informations- und Kommu- das Studium an einer Institution kann nikationstechnologien wird besonders eine Menge Fahrerei bedeuten: Die Fach- von den Berufsanfängern, unabhängig hochschule Oldenburg-Ostfriesland-Wil- vom Studienabschluss, mehr Medien- helmshaven hat seit 2001 einen Studien- kompetenz verlangen. Daher kommt die gang Medienwirtschaft und Journalismus, EFF mit der Einführung des neuen Studien- der 2005 zum Bachelor umgestaltet wur- gangs einem wichtigen bildungspoliti- de. Die journalistische Ausbildung hat ih- schen Ziel nach“, erklärt die Dekanin Gu- ren Standort in Wilhelmshaven, doch die drun Neises vom Fachbereich Wirtschaft dpa

/ Einrichtungen für die medientechnische und Medien. Seite des Studiums sind 80 Kilometer ent- Die private Macromedia Fachhoch- Deck

Uli fernt in Emden angesiedelt. Professorin schule der Medien in München, Ham- to:

Fo Andrea Czepek, die Studiengangsleiterin, burg und Köln hat sich jetzt ebenfalls räumt ein, dass diese Distanz „in der Lehr- dem Journalismus verschrieben, speziell praxis fast nicht möglich“ ist und deshalb dem Wissenschafts-, Finanz-, Kultur- und vorhandenen Potenziale aus dem Online- die Technik in Wilhelmshaven ausgebaut Sportjournalismus. Unter den Stichwor- Journalismus und der Biotechnologie ver- werden soll. Zur Entscheidung für den ten „Publizistik“ und „Journalistik“ findet knüpfen soll. Studiengang an der Küste habe sicher der sich auch in der privaten Zeppelin-Uni- „Technische Redakteure“ bildet die Boom der Medienstudiengänge ebenso versität, der „Hochschule zwischen Wirt- Fachhochschule Hannover als Bachelor beigetragen wie Überlegungen, den Stand- schaft, Kultur und Politik“ in Friedrichs- aus, damit sie künftig Laien und Spezia- ort zu stärken. Allerdings, so die Profes- hafen, ein Bachelor in Kommunikations- listen Produkte bestmöglich erklären und sorin, kommen ihre Studenten wegen der und Kulturwissenschaften. Die Fachhoch- Bedienungsanleitungen lesbar machen. seltenen Kombination Medienwirtschaft schule des Mittelstands Bielefeld wirbt für Im Studienplan sind „professionelles und Journalismus aus ganz Deutschland seine neuen Studiengänge Medienkom- Deutsch“, Recherche, Psychologie, Infor- und bleiben nach dem Abschluss über- munikation und Journalismus sowie matik, Gestaltung und Qualitätsmanage- wiegend nicht in Ostfriesland. Rund 600 Medienwirtschaft sogar mit einer Online- ment zu finden. Die Hochschule für Bewerbungen zählt sie jährlich für die 40 Studienberatung in „Second Life“. Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig Studienplätze, weshalb der Studiengang hat gerade einen ganzen neuen Fachbe- ab nächstem Jahr im Sommersemester Bedenkliche Verquickung reich Medien gegründet und die Hoch- ebenfalls beginnen soll. „Unser Ziel ist es, schule für Medien in Stuttgart baut die nicht primär Journalisten auszubilden, „Die Medienakademie“ nennt sich Zahl ihrer Studienplätze kontinuierlich sondern Projektmanager, auch als Freibe- eine Einrichtung, die unter dem Slogan weiter aus. rufler und Selbstständige.“ Viele der Ab- „Studieren, wo die Profis arbeiten“ ein Der Wissenschaftsrat ist bei manchen solventen arbeiten bei Film- und Fernseh- Studium nach staatlicher Studienordnung neuen Medienpflänzchen an den Hoch- produktionen, manche sind durch ein auf Rügen und in Zusammenarbeit mit schulen skeptisch: „Dabei ist allein bei Volontariat doch ganz beim Journalismus der Akademie für multimediale Ausbildung genauerer Durchsicht der Studieninhalte gelandet, berichtet Czepek. und Kommunikation AG AMAK an der zu entscheiden, ob es sich um einen me- Neben den staatlichen Hochschulen Hochschule Mittweida anbietet. Praxis- dienwissenschaftlichen Studiengang oder bieten private Hochschulen immer mehr partner sind beispielsweise Studio Ham- lediglich um eine Umakzentuierung oder in Sachen Medien an. Zwischen den bei- burg und die Bavaria-Film. Im Studien- gar eine bloße Umetikettierung etablierter den Bereichen tummeln sich zudem et- gang „Angewandte Medienwirtschaft“ Studienangebote handelt, sei es in den liche Institutionen in Public Private Part- kann zwischen den Richtungen „TV-Pro- nership, in denen sich Dozenten staat- ducer“ und „Sportjournalistik /Sport- licher Hochschulen, öffentliche Körper- manager“ gewählt werden. Letztere ist in www.medienstudienfuehrer.de schaften wie Städte oder Bundesländer jedem Fall bedenklich, bringt sie doch www.wissenschaftsrat.de und Unternehmen zusammenschließen, verschiedene Seiten zusammen, mit deren um Medienaus- oder Weiterbildungen Vermengung die ARD beim Radsport ge-

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rade erst böse Erfahrungen gemacht hat. ‚Journalismus’ angeboten werden, han- Nach den Beobachtungen des Wissen- Als Gesamtpreis für das Studium nennt delt es sich oftmals um Etikettenschwin- schaftsrats, der im Rahmen seiner Studie die Medienakademie 20.450 Euro und del: Es ist nicht drin, was draufsteht. eine Anhörung zu den Arbeitsmarktchan- auch gleich die Banken, die Studienkredi- Mehrere zu ‚Universities of Applied Scien- cen organisierte, müssen sich erfolgreiche te geben. ces’ hochgetaktete Fachhochschulen be- Bewerber nicht bange machen lassen: Wer also nicht „irgendetwas mit Me- treiben dieses Geschäft, aber auch die Medienwissenschaftler fänden überdurch- dien“ machen, sondern wirklich Journa- eine oder andere Universität macht sich schnittlich häufig eine Beschäftigung in listin oder Journalist werden will, sollte nicht hinreichend klar, dass ihr medien- „adäquaten Berufen“, mehr als andere genau hinschauen bei den Hunderten wissenschaftlicher Studiengang praktisch Geisteswissenschaftler. Ein weiteres Wachs- von Studiengängen, sowohl bei den nichts mit einer Journalismusausbildung tum und eine zunehmende Akademisie- Inhalten wie bei den Konditionen. Ein gemein hat. Längerfristig wird sich aber rung sei in der Kommunikationsbranche Hochschulstandort entfernt von den die Spreu vom Weizen trennen lassen – zu erwarten. Allerdings ist die Zahl der wichtigen Medienschauplätzen muss wie früher auch schon.“ Freiberufler unter den Absolventen von nach Ansicht des Dortmunder Journalis- Medien- und Kommunikationswissen- tikprofessors Kopper nicht unbedingt ein Ungebremste Nachfrage schaften auch deutlich höher als im Nachteil sein, auch wenn der Wissen- Durchschnitt der Bevölkerung. schaftsrat die Konzentration der Studien- Die Nachfrage nach Medienstudien- Ein beliebtes Schlupfloch um dem gänge in diesem Umkreis empfiehlt. Ein gängen ist einstweilen ungebremst. Für hohen Numerus Clausus für Journalismus größeres Angebot bedeute einen größeren die Europäische Medienwissenschaft an und Medienwissenschaften in Deutsch- Wettbewerb, der das Entstehen eines der Uni Potsdam haben sich 39 Kandi- land zu entgehen waren bisher die Pub- Zwei-Klassen-Systems verhindern werde. daten pro Studienplatz beworben, an der lizistik-Studiengänge in Österreich. Doch Härter ist die Kritik seines Leipziger Hochschule der Medien gibt es über 1800 vor kurzem hat Österreich bis einschließ- Kollegen Michael Haller: „Die Hochschu- Bewerber für rund 300 Plätze, in Trier lich dieses Wintersemesters eine Zulas- len folgen modischen Trends, keine Fra- sind es 642 Studienwünsche für 35 Stu- sungsbeschränkung in den bei Deutschen ge, und verwässern früher klar getrennt dienplätze im Hauptfach Medienwissen- beliebten Fächern von der Medizin bis zur begriffene Ausbildungswege, etwa den in schaft. Dort ist die Medienwissenschaft Publizistik verfügt: 75 Prozent der Studien- Richtung PR und den in Richtung Journa- ebenso das begehrteste Fach wie an der plätze sollen für Österreicher reserviert lismus. Und soweit neue ‚Medien-Mix- Uni Hamburg, wo es in diesem Herbst für werden, 20 Prozent für andere EU-Bürger Studiengänge’ auch unter der Marke 29 Plätze fast 2500 Kandidaten gab. und fünf Prozent für den Rest der Welt. ■

Schultheis von Bildblog.de, der täglich Fehler und Halbwahrheiten der Bildzei- Überfüllte Säle tung aufspürt. Die Gegenseite war durch Edda Fels, Pressesprecherin des Springer- Berliner FU-Studenten organisieren selbst Praxisseminare Verlags vertreten. Kuno Haberbusch vom NDR plauderte über juristische Auseinan- dersetzungen, die regelmäßig der Ausstrah- Seit Jahren kann das Institut für Publizistik- Wo Geld eingespart wird, da bleibt lung des Medienmagazins Zapp folgen. und Kommunikationswissenschaft der nicht nur die Ausbildung des Nachwuch- Schließlich berichtete die Kommunika- Freien Universität Berlin nur mit Ach und ses auf der Strecke, sondern auch die Be- tionswissenschaftlerin Susanne Fengler Krach seinen Betrieb aufrechterhalten. geisterung für das Thema. Deshalb ergrif- über den Stand der Forschung zum Thema Gegenwärtig sind lediglich drei der acht fen Publizistikstudenten wie Alexander Medienjournalismus. Lehrstühle des Instituts besetzt. Man behilft Koenitz bereits zum zweiten Mal selbst Am Institut für Publizistik- und Kom- sich mit Lehrbeauftragten, Gastdozenten die Initiative und organisierten im Som- munikationswissenschaft hofft man nun, und Vertretungsprofessoren. mersemester 2006 ein Praxisseminar zum dass sich die Lage bald entspannt. „Wir Thema Medienjournalismus, die ver.di- befinden uns zwischen Abbruch und Auf- Für die rund 2.000 Studierenden des po- Bundesverwaltung stellte dafür Räumlich- bruch, die Zeichen stehen aber eindeutig pulären Faches bedeutet das nicht bloß, keiten bereit. Praktiker, die alle auf auf Aufbruch“, sagt Hans-Jürgen Weiß, in überfüllten Seminaren zu sitzen. Viele Honorar und Reisekosten verzichteten, Professor für angewandte Kommunika- müssen monatelang auf ihre Abschluss- berichteten in dem Seminar aus dem tionsforschung. Definitiv kommt im Ok- prüfungen warten. So verzögert sich der Berufsalltag, die Studierenden hatten die tober der Kommunikationswissenschaftler Einstieg ins Berufsleben. Gelegenheit zu journalistischen Übungen. Thorsten Quandt als Juniorprofessor mit Einen nicht geringen Anteil an der dem Schwerpunkt Online-Journalismus Misere hat offenbar das Präsidium der FU Zwischen Abbruch und Aufbruch ans Institut. Auch bei der Professur für unter Präsident Dieter Lenzen. Dieser Kommunikationspolitik und Medienöko- baut zurzeit seine Hochschule zur „inter- Dabei waren die Medienjournalisten nomie besteht die Chance auf baldige Neu- nationalen Netzwerkuniversität“ um. Ralph Kotsch (damals Berliner Zeitung), besetzung. Angestrebt wird eine stärkere Hier wird offensichtlich nach dem Prin- Steffen Grimberg (taz) und Michael Ange- Profilierung des Fachs: „Das Institut wird zip verfahren, je länger ein Lehrstuhl le (Netzeitung.de), Jan von Frenckell von sich in Zukunft auf Politische Kommuni- nicht besetzt ist, um so mehr kann ge- der Fernsehzeitschrift Funkuhr, sowie, von kation konzentrieren. Wir unterscheiden spart werden. Auf jeden Fall werden die der Fachpresse, Karin Wenk (Menschen uns damit von allen anderen Medienstu- ohnehin schon umständlichen Beru- Machen Medien) und Sebastian Esser diengängen in Berlin“, so Weiß. fungsverfahren immer wieder verzögert. (V.i.S.d.P.). Zwei Sitzungen leitete Christoph Benjamin Leven, Frieder Bechtel ■

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Studentinnen auf Sendung im Leipziger Uni-Radio „Mephisto“

tionswissenschaften an der Uni und Lehr- ausbildung an der DJS machen möchte, kann sich schon seit einigen Semestern erst mit einem Bachelor-Abschluss ein- schreiben. Geblieben war zunächst ein Ost Aufbaustudiengang, der zu dem schönen Titel „Diplom Praktischer Journalismus (postgrad.)“ führte. Trotzdem gab es im ZB-Funkregio / Sommer schon 600 Bewerbungen für die

Endig zwei Klassen mit je 15 Schülern. Doch ter

Pe auch der jetzige Name des Studienganges to:

Fo ist schon wieder Schall und Rauch: Er wird zum kommenden Wintersemester zu einem Master-Studiengang aufgewertet. In Leipzig, dessen Diplomstudien- gang bei der Umfrage die besten Noten erhielt, wird es keine Abiturientinnen Leipzig ohne und Abiturienten auf dem direkten Weg zum Journalismus mehr geben. Ab diesem Wintersemester gibt es zwei Master-Stu- diengänge. Mit der Verkürzung der Aus- bildungszeit fällt das Studium des zweiten Grundstudium Fachs weg. Professor Michael Haller er- Auch renommierte Studiengänge kommen an Bologna nicht vorbei klärt deshalb, dass für den Master Journa- listik ein Bachelor-Fach aus dem früheren Kanon des Zweitfachs gewählt werden Sie sind die bekanntesten Studiengänge solle, eher nicht die Kommunikations- für Journalismus in Deutschland, die drei www.uni-leipzig.de/journalistik wissenschaft. Für den neuen zweiten Diplomstudiengänge in Dortmund, Leipzig www.djs-online.de Master „Hörfunk“ macht Studiengangs- und Eichstätt sowie die Kombination aus www.ku-eichstaett.de/Fakultaeten/SLF/jour leiter Professor Rüdiger Steinmetz diese Studium und Unterricht an der Deutschen www.journalistik-dortmund.de/ Einschränkung nicht, Bachelor in Kom- Journalistenschule DJS und der Ludwig- munikationswissenschaft sind durchaus Maximilians-Universität in München. Das willkommen. Allerdings erklärt Steinmetz, hat eine Umfrage unter deutschen Chef- der Katholischen Universität Eichstätt- dass auf Grund der Erfahrung mit den redakteuren ergeben, die Michael Harnisch- Ingolstadt hieß es 2006 noch „Eichstätt ersten Absolventen durchaus noch eine macher von der Uni Eichstätt im vergange- 2007: Studieren nach bewährtem Muster“. „Nachsynchronisierung“ kommen könnte. nen Sommer für seine Doktorarbeit über Doch wer nicht bis zum Beginn des Som- Auf die Idee zu diesem Master „Hörfunk“ die Journalistenausbildung an Hochschulen mersemesters das geforderte Praktikum kamen die Leipziger durch ihr gut eta- gemacht hat. Doch das Ergebnis gehört in in einer Redaktion abgeleistet hatte, dem bliertes Uniradio „Mephisto“. Dieses die Vergangenheit: Keine der vier Ausbildun- winkte kein Diplom mehr. Auf Druck des Potenzial sollte nicht brachliegen und gen gibt es heute noch in der abgefragten bayerischen Wissenschaftsministeriums nur mit den Studierenden eines Master- Form. Der Bologna-Prozess hat zugeschlagen. mussten die Eichstätter umstellen. „Und studiengangs wäre das Programm in der machen nun erst mal Pause“, wie Dozen- bisherigen Qualität kaum zu schaffen ge- Die genannten Studiengänge hatten bis- tin Renate Hackel-de Latour erläutert. Erst wesen, so Steinmetz. her eine Regelstudienzeit von acht bis im Wintersemester 2008 /09 wird es neue Bei beiden neuen Mastern ist die neun Semestern, dazu Praktikums- be- Journalistik-Studierende in Eichstätt geben. übliche Bewerberschwemme dieses Jahr ziehungsweise Volontariatsphasen. Stellte Statt der einjährigen Diplomphase sind ausgefallen. „Unter 20“, antwortete Stein- sich also die Frage, wie die Lehrinhalte in dann nur zehn Wochen für die Abschluss- metz auf die Frage nach der Zahl der das Zeitschema sechs Semester Bachelor prüfungen vorgesehen. Die geisteswissen- Bewerber. Genommen wurden neun aus und vier Master gepresst werden können. schaftlichen Fächer werden eine geringe- den Kommunikationswissenschaften. Für Am leichtesten wiederzuerkennen re Rolle spielen. „Die Praxissäule bleibt“, den Master Journalistik kamen 60 Kandi- ist der Studiengang in Dortmund: Hier unterstreicht die Dozentin. Ein paar Semes- daten zur Eignungsprüfung, 36 haben sie braucht der Bachelor in Journalistik auch ter später soll auch ein Master-Studien- geschafft. „Ich gehe davon aus, dass die künftig die dafür ungewöhnlich lange gang angeboten werden. Bewerberzahl mit der Verbreitung der Zeit von acht Semestern. Das integrierte Bachelor-Studiengänge Jahr für Jahr zu- Volontariat ist erhalten geblieben. Außer- Nur noch Masterstudium nehmen und vermutlich in rund fünf dem wird ein Bachelor Wissenschaftsjour- Jahren etwa dieselbe Höhe erreichen wird nalismus angeboten und für das Winter- Am stärksten betroffen von den Ver- wie früher beim Diplomstudiengang, näm- semester ein Master in Wissenschaftsjour- änderungen sind die Studiengänge in lich rund 250 bis 300 in den Eignungs- nalismus geplant, der auch Naturwissen- München und Leipzig. Hier gibt es keine prüfungen“, schätzt Haller. Dann aller- schaftlern offen stehen soll. grundständige Ausbildung mehr. Wer in dings nur noch für 45 statt bisher 65 Stu- Auf der Homepage des Studiengangs München die Kombination Kommunika- dienplätze. Susanne Stracke-Neumann ■

M 08 – 09.2007 11 titelthema Wetter-Volontär gesucht Ob Journalistenschulen oder Volontariate: Stürmische Zeiten für Bewerber

Noch vor einigen Jahren hieß es,die Absol- Zeitungsverleger (BDZV) als „die nach wie beitsplatz mit Blick auf die Elbe“ für sich venten der Deutschen Journalisten-Schule vor beste und wichtigste Voraussetzung wirbt, eine Event-Agentur Volontäre für oder der Henri-Nannen-Schule könnten für einen erfolgreichen Einstieg in den 52 Wochenenden sucht oder ein Ausstel- unter den schönsten Redaktionsangeboten Beruf“. Rund 1100 Volontariatsplätze gibt ler auf der CeBIT ein Volontariat für sie- auswählen. Das sieht seit einigen Jahren es in Deutschland bei Tageszeitungen, ben Tage der Messe ausschreibt, aber eine anders aus.Auch für Volontärinnen und etwa 700 bei Zeitschriften, 200 bei den bereits abgeschlossene Rundfunkausbil- Volontäre sind die Zeiten härter geworden: großen Rundfunkanstalten und zirka 400 dung voraussetzt. Hier scheint die Ausbil- Die Übernahme als Redakteure ist selten bei lokalen Sendern, dazu einige Plätze dung nicht im Mittelpunkt zu stehen. geworden. Auf viele wartet eine Existenz bei den Nachrichtenagenturen. Für viele ist es ein Wunschtraum, die als freier Journalist und /oder und in der Aufnahmeprüfung für eine der bekannten PR-Öffentlichkeitsarbeit. Anerkannte Vorgaben verlagseigenen oder konfessionell orien- tierten Journalistenschulen zu bestehen. Auch die studienbegleitenden Ausbildun- Doch Interessierte sollten die Aus- Bewerben kann man sich nach dem gen sind keine Garantie auf einen Redak- schreibungen genau lesen, denn Volonta- Abitur, während des Studiums oder nach teursjob. Ein abgeschlossenes Hochschul- riat ist nicht gleich Redaktionsvolontariat dem Studium. Allerdings sind bei den studium ist heute schon fast zur unabding- nach dem Ausbildungstarifvertrag für Journalistenschulen ebenso wie beim öf- baren Voraussetzung für ein Volontariat Printmedien und Privatfunk. Im Museums- fentlich-rechtlichen Rundfunk die Alters- geworden. In den öffentlich-rechtlichen bereich entspricht ein Volontär einem grenzen zu beachten. Sendern ist es Voraussetzung. Bei den Praktikanten, im PR-Bereich sind Volonta- Printmedien hat es sich ebenfalls in den riate oft nur einjährig. Damit ein Medien- Studienbegleitend gefördert meisten Fällen durchgesetzt, auch wenn Volontariat wirklich anerkannt wird, gibt es laut Ausbildungstarifvertrag keine Be- es feste Vorgaben wie die Dauer und die Einen dritten Weg neben dem Jour- dingung ist. Und die nach Tarifvertrag Vielseitigkeit der inner- und außerbetrieb- nalismus-Studium bieten studienbeglei- mögliche Aussicht auf Verkürzung des lichen Ausbildung. Deshalb ist Vorsicht tende Ausbildungen wie zum Beispiel im Volontariats für Akademiker hat sich mit geboten, wenn ein großer süddeutscher katholischen Institut zur Förderung des dem wachsenden Andrang in diese Aus- Privatfunker immer mal wieder einen journalistischen Nachwuchses, in der bildung und den sinkenden Chancen auf „Wetter-Volontär mit Live-Präsentation“ Journalisten-Akademie der Konrad-Ade- Übernahme ebenfalls verringert. sucht, eine Agentur für Kommunikations- nauer-Stiftung oder dem Institut für Jour- Noch immer gilt das Redaktionsvolon- design eine bereits vorhandene fundierte nalistenausbildung an der Universität tariat laut Bundesverband Deutscher Ausbildung verlangt und mit einem „Ar- Passau. Susanne Stracke-Neumann ■ Ein Stück Handwerk Ausbildung in der journalistischen Königsdisziplin Reportage

Reportagen schreiben kann man eben – Uli Reinhardt im Unterricht betonte. als freie Journalisten vorbereitet, nicht oder nicht, eine vielfach verbreitete Mei- Ein Format, das spannende Geschichten wie andere Schulen auf einen Redakteurs- nung.Bei der Reportage,so die Vermutung, möglichst nah am Menschen erzählt. Ein Job“, sagt Ulf Schubert, einer der Absol- kommt es an auf angeborenes Sprachge- Genre, das dem Bedürfnis der Vertiefung venten. Verständlich, dass die Dozenten fühl, individuelle Eindrücke, einen persön- entspricht, ungeachtet von journalisti- aus dem Beruf, nicht aus dem Hörsaal lichen Stil. Regeln gibt es kaum. Eine gute scher Schnelllebigkeit. Und letztlich: Eine kommen: Neben dem Zeitenspiegel-Team Reportage ist ein Stück Literatur,ein Kunst- Form, die man erlernen kann – wie ein unterrichten Autoren von Spiegel, Stern werk, das man nur aus sich heraus begrei- Handwerk eben. und Zeit wie Alexander Smoltzcyk, Barba- fen kann! ra Supp, Arno Luik oder Harald Marten- Spannende Geschichten vor der Tür stein. Sie erklären den Aufbau einer Wo- Der Genie-Kult um die journalistische chenendbeilage oder die Gestaltung des Königsdisziplin beeindruckte die schwä- Das Programm der Reportageschule Rechercheplans, dozieren über Themen- bische Reportageagentur Zeitenspiegel auf eine Formel gebracht lautet: Viel Pra- findung und elegantes Schreiben. Die nicht, als sie vor drei Jahren in Reutlin- xis, wenig Theorie. Denn die spannend- Schüler dürfen nicht ausruhen, sie müs- gen die erste Reportageschule Deutsch- sten Geschichten spielen draußen vor der sen mitmachen: Übungstexte werden lands gründete. Nach ihrem Verständnis Tür, nicht hinter mit Papierkram überla- zwischen Reutlingen, Stuttgart und der ist die Reportage ein „Stück Handwerk“, denen Redaktionstischen. „Deshalb haben Schwäbischen Alb recherchiert, geschrie- wie der Fotograf und Agentur-Gründer uns die Dozenten vor allem auf das Leben ben und redigiert. Damit die Absolventen

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ebenfalls wissen, wie man einen Dreispal- das müssen freie Journalisten können, ter, eine Meldung oder einen Gerichts- das habe ich bei Zeitenspiegel gelernt.“ bericht schreibt, besuchen auch erfahrene Natürlich: Nach zwölf Monaten Journalismus-Didaktiker wie Ingrid Kolb Unterricht, diversen Praktika und der die schwäbische Provinz: Die ehemalige Konzeption einer Abschlussarbeit, dem Leiterin der Hamburger Henri-Nannen- Reportagemagazin GO, bleiben Fragen Schule engagiert sich seit zwei Jahren als der Ungewissheit. Was hat es wirklich Dozentin und Kuratorin an der Schule. gebracht? Wie werde ich in Zukunft ar- beiten? Konnten die Dozenten genügend Planen, schreiben, verkaufen Erfahrungen und Branchen-Kontakte ver- mitteln, um ihre Schüler auf ein Leben Die Schulleitung erwartet, dass ihre im Haifischbecken des freien Journalis- Reportageschüler während des Lehrgangs mus vorzubereiten? Fakt ist: Nahezu alle mindestens eine Auslands-Reportage zehn Absolventen des letzten Jahrgangs schreiben. Das gelingt am besten gemein- haben den Einstieg geschafft, arbeiten sam: Jedes Jahr gehen die Schüler eine (wie der Autor) als Journalisten und Woche lang auf Europa-Reise. Für viele Reporter, unter anderem für Brand Eins, Reporter gehören solche Auslands-Recher- Mare, Stern, Tagesspiegel, Taz und die chen zum Tagesgeschäft: Die Nachwuchs- Stuttgarter Zeitung. Carsten Stormer, Journalisten sollen sich daran gewöhnen, Absolvent des ersten Jahrgangs, rückte im

lentz / transit in fremder Umgebung und fremder Spra- August sogar in die Stammbesatzung von Po che zu arbeiten. „Dabei ist es im Grunde Zeitenspiegel auf. Heller kann der Licht- unwichtig, ob eine Geschichte in Islama- streif in einer dunklen Medien-Krise bad, Bali oder Heiligendamm spielt“, sagt kaum sein. Philipp Eins ■ to:Christian von

Fo Schubert. „Planen, schreiben, verkaufen – www.zeitenspiegel.de

Faire Praktika ➧ Informationen Wortlaut der Praktikarichtlinie auf der Home- page der dju: http://dju.verdi.de.

Weitere Informationen: www.dgb-jugend.de in den Medien und www.students-at-work.de. Gedrucktes Infomaterial zu Praktikum und Journalistenverbände formulieren Richtlinien Volontariat kann bei der dju unter [email protected] bestellt werden: Ohne Praktikum läuft beim Berufseinstieg inzwischen, können unbezahlte Praktika Flyer-Serie „Journalismus konkret“:Heft 4 in den Journalismus fast nichts,denn eine sogar zu einem Negativpunkt im Lebens- „Praktikum“ und Heft 11 „Junge Journali- Bewerbung ohne Arbeitsproben ist sinnlos. lauf für eine Bewerbung werden. Deshalb sten“,auch als PDF unter Auch die freie Mitarbeit beginnt häufig mit haben junge Mitglieder der Deutschen http://dju.verdi.de/service/publikationen; einem Praktikum. Gerade die Medienbran- Journalistinnen- und Journalisten-Union Broschüren „Journalistische Praktika und Pro- che hat sich zu einem Tummelplatz für die dju die Initiative ergriffen und die betrof- gramme im Ausland“ und „Der Volo-Ratgeber, „Generation Praktikum“ entwickelt, und fenen Journalisten- und Verlegerverbände Handbuch „Fuß fassen – Wege in den Journa- zwar vor allem für deren unbezahlten Teil. an einen Tisch gebracht, um über Regeln lismus“. ■ für faire Praktika in den Medien zu reden. In den Unternehmen anderer Branchen Eine gemeinsame Lösung mit den Verle- sind unbezahlte Praktika eher selten, bei gern hat die Praktikums-Offensive bisher eine leistungsgerechte Vergütung verein- Medien und in (öffentlichen) Kulturein- nicht gebracht, doch rechtzeitig zu den bart werden. Eine Betreuungsperson, eine richtungen sind sie auch für Hochschul- Semesterferien haben die dju, die Jugend- fundierte Einführung und das Kennen- absolventinnen und -absolventen immer presse Deutschland und der Deutsche lernen verschiedener redaktioneller Tätig- häufiger geworden, wie die Studie Journalistenverband DJV ihre gemeinsame keiten stehen ebenso im Forderungskata- „Generation Praktikum?“ von DGB-Ju- Forderung veröffentlicht. log wie ein qualifiziertes Zeugnis über das gend, Hans-Böckler-Stiftung und der Praktikum. Die Beschäftigung von Prakti- Absolventenforschung der FU Berlin ge- Rechte und Pflichten kanten darf nicht der Stelleneinsparung zeigt hat. dienen, die Praktikanten sollen nicht mit Ob vor, während oder nach dem Sie verlangen, dass grundlegende Be- einer vagen Versprechung einer feste Stel- Studium, viele Praktika dienen nicht der dingungen des Praktikums von der Dauer le zur Verlängerung überredet werden. Ausbildung der jungen Menschen, son- (längstens sechs Monate) über die Lern- Ein weiteres Ziel der dju in dieser Prakti- dern der Ausbeutung, von einfachen ziele bis hin zu Haftung und Krankheits- kums-Offensive ist es, die Aufmerksam- Büroarbeiten bis hin zu verantwortungs- fall vertraglich geregelt werden sollen. keit der Betriebsräte verstärkt auf diese vollen Jobs in Fernsehproduktionen. Rechte und Pflichten des Praktikanten oft ungeklärte Ausbildungs-/Ausbeutungs- Nach dem Studium, so warnen Experten sollen zu Beginn klar besprochen und situation zu lenken. sus ■

M 08 – 09.2007 13 branchenund berufe geherrscht habe, ließen sich Aussagen zu- nächst nur kolportieren, nachrecherchie- ren, eventuell korrigieren. Der Anspruch an die Agenturen, „ein umfassendes Bild zu geben, was dann auch noch einem Journalistische politisch korrekten Meinungsbild zu ent- sprechen habe“ sei schlechterdings nicht einlösbar. In erster Linie gehe es um die schnelle, korrekte Wiedergabe der Fakten. Was bei dpa auch einmal schief ging. Die Nachlese angesehene Deutsche Presse-Agentur brach- te es fertig, ein Zitat des alternativen Nobel- Der G8 Gipfel und die Verantwortung der Medien preisträgers Walden Bello falsch zu über- setzen. Die Meldung, der Globalisierungs- kritiker habe dazu aufgefordert, den Krieg in die Demonstration zu tragen, lief dann durch die Medien. Eine Korrektur des Feh- lers erfolgte erst nach drei Tagen. Es gab auch anders lautende Stimmen. Ein Ver- treter von attac berichtete, die politischen Inhalte der Globalisierungskritiker seien bei diesem Gipfel wesentlich ausführlicher und fairer als bei früheren Gelegenheiten

A in den Medien abgebildet worden. EP / Der Berliner taz-Redakteur Felix Lee, ov einer von 20 Journalisten, die sich die Ak- Chirik kreditierung für Heiligendamm juristisch

Sergei erkämpfen mussten, sah sich vor Ort bei to:

Fo der Berichterstattung vor ganz spezielle Pressekonferenz in Heiligendamm:Ein Putin-Kritiker wirft Flugblätter Hürden gestellt. Als er trotz anders lauten- der Agenturmeldungen keine gewalttäti- gen Auseinandersetzungen sah und mel- Beim G8-Gipfel in Heiligendamm herrschte gern tappen, sind sie doch „darauf trai- dete, wähnte seine Berliner Zentrale ihn im vergangenen Juni Ausnahmezustand, niert, Nachrichten entsprechend hoch zu „am falschen Ort“. Die Heimatredaktion auch für die Medien. Prophylaktische Poli- featuren und hoch zu jazzen“. schenkte offenbar den von Polizeipresse- zeikontrollen, Behinderungen für Journalis- Wobei die Recherche gelegentlich auf stellen kolportierten und von Agenturen ten durch eine fragwürdige Informations- der Strecke bleibt, wie Michael Backlund, teilweise nicht hinterfragten Meldungen politik der Behörden, aber auch journalisti- Vorstandsmitglied der dju in München, über angebliche Randale mehr Vertrauen sche Fehlleistungen. Vertreter von Medien, eindrucksvoll belegte. Er ist Mitarbeiter ei- als ihrem eigenen Reporter vor Ort. Lee Wissenschaftler und Globalisierungskritiker nes medienpolitischen Arbeitskreises, der führt dies auf eine Art „Konformitätsdruck“ zogen Ende August in Berlin auf Einladung die Medienberichterstattung während des zurück, dem viele Redaktionen unter- der Deutschen Journalistinnen- und Journalis- G8-Gipfels untersucht und die Ergebnisse liegen würden. Nach dem Motto: Was dpa ten Union (dju) eine Zwischenbilanz. dokumentieren wird. Gemäß seiner Dar- oder Spiegel Online bringen, könne doch stellung übernahmen beispielsweise viele nicht falsch sein. Michael Haller, Journalistikprofessor an Medien eine Polizeimeldung, in der nach Eine fatale Tendenz, findet auch dju- der Uni Leipzig, beobachtet bei so ge- einer Demonstration von 433 verletzten Mann Michael Backlund. Die Fehlleistun- nannten „Katastrophen“-Einsätzen neuer- Polizisten, darunter 32 Schwerverletzten, gen vieler Medien hängen für ihn nicht dings ein konzertiertes Vorgehen staat- die Rede war. Tatsächlich waren 158 zuletzt mit „beträchtlich verschlechterten licher Behörden. Von langer Hand sei Beamte behandelt worden, zwei davon Arbeitsbedingungen“ zusammen. Auf- durch eine zielgerichtete PR-Strategie des stationär – die meisten offenbar verletzt grund des „massiven Stellenabbaus“ wür- Staates darauf hin gearbeitet worden, den durch ihr eigenes CS-Gas. Backlunds Vor- den in vielen Redaktionen diese „Sekun- G8-Gipfel in Heiligendamm „ruhig zu wurf richtete sich an zwei Adressen: An därquellen immer wichtiger“. Ausgedünn- stellen“. Der zivilbürgerliche Ungehorsam die Polizeisondereinheit Kavala, die mit te Redaktionen könnten vielfach nicht habe „eingedämmt“ werden sollen. Haller „gezielten Falschmeldungen“ zur „Desin- mehr selbst recherchieren. „Auf diese erinnerte an Wohnungsdurchsuchungen formation einer weltweiten Öffentlich- Weise multiplizieren sich die Fehler“. und andere Eingriffe in die Privatsphäre keit“ beigetragen habe. Und auch an die Mit der Münchener Dokumentation, „potentieller Störer“ schon vor dem Gip- Medien selbst, die solche unbestätigten die im nächsten Jahr veröffentlicht wer- fel. Immer unter dem vagen Vorwand, es Faktenmeldungen häufig ohne Quellen- den soll, will die Mediengewerkschaft gebe Hinweise auf geplante Gewaltakte. angaben weiter gegeben haben. die Diskussion über die Qualität journa- Das Thema Gewalt sei von Politik und Po- listischer Berichterstattung und die Not- lizei gezielt in die Debatte gegeben und Konformitätsdruck wendigkeit einer professionellen Aus- von den Medien – allen voran Boulevard- bildung und Ausstattung der Redaktionen presse und Fernsehen – begierig aufgegrif- Joachim Widmann, Chefredakteur des weiter vorantreiben. Wo der Rotstift re- fen worden. „Die Normabweichung de- ddp, nahm die speziell kritisierten Nach- giert, so das Zwischenfazit, bleibt seriöser finiert den Nachrichtenwert“, konstatierte richtenagenturen in Schutz. Unter so ho- Journalismus auf der Strecke. Haller. Eine Falle, in die Journalisten zu hem Aktualitätsdruck, wie er in Rostock Günter Herkel ■

14 M 08 – 09.2007 journalismus Medien-Blackout to: Wiebke Gebert / dpa

Fo Bundestagsdebatte über Kolonialverbrechen verschwiegen Hereros gedenken 2004 in Namibia mit einer Performance an Kolonialverbrechen Blättern wie FAZ, Süddeutsche Zeitung, mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne kaiserlich-deutscher Truppen. Frankfurter Rundschau und Welt, die ei- Vieh erschossen. Ich nehme keine Weiber nen etwas höheren Anspruch für sich re- und Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem klamieren, war über die Debatte zu lesen. Volke zurück oder lasse auf sie schießen.“ Deutsche Medien scheinen die Aufarbeitung Auch in der gelegentlich gegen den Strich Von Trotha war der Überzeugung, dass die der Kolonialgeschichte,insbesondere des bürstenden taz fand sich nichts. Im Herero-Nation „als solche vernichtet wer- deutschen Völkermords an den Herero und Gegensatz zu anderen war die taz-Chef- den muss“. Mit Unterstützung des Gene- Nama im damaligen Deutsch-Südwestafrika, redakteurin nicht einmal bereit, auf Fra- ralstabs und der kaiserlichen Regierung nicht für relevant zu halten. Dieser Eindruck gen dazu zu antworten. Die einzige „gelang“ ihm das weitgehend: Fast 80 Pro- drängt sich auf,angesichts der ausgebliebe- Zeitung, die überhaupt über die Debatte zent der Herero und über 50 Prozent der nen Berichterstattung über eine Bundestags- berichtete, war die „junge Welt“. Nama überlebten den Vernichtungskrieg debatte am 13. Juni 2007 zu diesem Thema. Im Oktober 1904 hatte General Lo- der deutschen Schutztruppen nicht. thar von Trotha, der Oberkommandeur im Eine freie Presse soll kontroverse Ar- Dieses Ausblenden ist umso erstaunlicher, damaligen Deutsch-Südwestafrika, nach gumente darstellen und damit den Bür- als der Bundestag zum ersten Mal seit sei- einem Aufstand der Herero seinen berüch- gern die Möglichkeit geben, sich selbst ner Gründung über die Forderung beriet, tigten „Schießbefehl“ erlassen. Darin eine Meinung zu bilden. Das jedenfalls für den – 2004 erstmals von einem deut- heißt es: „Das Volk der Herero muss das war die Absicht der Väter und Mütter des schen Regierungsmitglied eingeräumten – Land verlassen. Wenn das Volk dies nicht Grundgesetzes. Im Fall der Völkermord- Völkermord materielle Wiedergutma- tut, werde ich es mit dem groot Rohr (Ge- debatte vom Juni blieb davon kaum etwas chung zu leisten. In keiner einzigen grö- schütz, R.H.H.) dazu zwingen. Innerhalb übrig. Mit den fatalen Auswirkungen min-

ßeren Zeitung, selbst in überregionalen der deutschen Grenze wird jeder Herero, derwertiger Presseberichterstattung auf ▼

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M 08 – 09.2007 15 journalismus

die demokratische Substanz einer Gesell- sache gewesen sein, dass dpa, die größte hen. Auf die Frage an die Chefredaktion, schaft hat sich unlängst der Frankfurter deutsche Presseagentur, und auch keine welche Gründe für das Ausbleiben eines Philosoph Jürgen Habermas (Feuilleton der konkurrierende Agentur einen Bericht lie- dpa-Berichts maßgebend waren, antwor- Süddeutschen Zeitung vom 16. Mai 2007) ferten. Mittlere und kleinere Zeitungen er- tete der Leiter des Berliner Bundesbüros, beschäftigt. Angesichts bedrohlicher Ent- fuhren so überhaupt nicht davon. SZ-Re- Martin Bialecki, in dessen Büro 15 dpa-Kor- wicklungen auf dem deutschen Presse- dakteur Krach betont die Bedeutung der respondenten und dazu gelegentlich freie markt, deren Auswirkungen laut Habermas Agenturen: „Hätte dpa an jenem Abend Mitarbeiter tätig sind, kurz und trocken: die politische Öffentlichkeit „im Mark“ noch eine Meldung geschickt, hätten wir „Auch die größte deutsche Nachrichten- treffen könnten, müsse neu über eine öf- sie möglicherweise für die Spätausgabe agentur muss ihre Ressourcen planen. Die fentliche Förderung der „Qualitätspresse“ eingewechselt“. Einordnung‚ ‚fehlende Berichterstattung’ nachgedacht werden. Steuergelder also für teile ich nicht.“ Und er merkt gegenüber die Süddeutsche und die FAZ, damit sie Versäumnis der Agenturen dem Fragesteller dann noch süffisant an: ihre Qualität bewahren? „Trauen Sie den größeren Tageszeitungen Geht man den Gründen für die ausge- Noch klarer fällt die Wertung von Jür- in Deutschland denn nicht zu, ein Thema bliebene Berichterstattung nach, so ist von gen Reents, Chefredakteur des Neuen grundsätzlich auch ohne dpa covern zu Belang, dass die Diskussion erst abends Deutschland aus: „Dass dpa keine Mel- können? Was wäre das für ein Verständnis um 19.30 Uhr begann. Wolfgang Krach, dung angeboten hat, ist aus meiner Sicht von der Freiheit unserer Kunden?“ stellvertretender Chefredakteur der Süd- ein Versäumnis. Viele Zeitungen – wie un- Erheblich anders sieht das Professorin deutschen Zeitung, meint, solche späten sere – können nicht alle Termine mit eige- Barbara Thomaß, die das Medienwissen- Debatten hätten es „grundsätzlich schwer, nen Berichterstattern besetzen und sind schaftliche Institut der Universität Bochum tags darauf den Weg in die Zeitungen zu auf Zulieferungen von Agenturen ange- leitet. Ihrer Ansicht nach ist es „ein proble- schaffen – egal um welches Thema es wiesen.“ Zumindest seiner zweiten Fest- matisches Versäumnis, dass dpa als wich- geht“. Da beginnt die Fragwürdigkeit stellung dürften die meisten deutschen tigste deutsche Nachrichtenagentur nicht schon: Darf der Informationsanspruch der Chefredakteure, unabhängig ihrer poli- über die Debatte zur möglichen Wieder- Öffentlichkeit daran scheitern, dass ein tischen Couleur, zustimmen. Fairerweise gutmachung im Hinblick auf den Völker- Bundestagsgremium ein Thema – mög- muss erwähnt werden, dass das ND am mord an den Herero und Nama berichtet licherweise sogar bewusst – zu einem Zeit- Morgen des 13.6. immerhin einen sechs- hat.“ Die Arbeitsbedingungen in Tageszei- punkt behandelt, der für Zeitungen un- spaltigen Artikel auf der Seite 3 zum Völ- tungen erlaubten es vielfach nicht, Bundes- günstig liegt? kermord placierte. Als weitere Zeitung ver- tagsdebatten durch eigene Journalisten zu Wenn Redaktionen eine Nachricht je- öffentlichte die Süddeutsche am gleichen begleiten, deshalb sei die Bedeutung der doch als wirklich relevant bewerten, dann Tag einen zweispaltigen Hintergrund- Nachrichtenagentur „nicht zu unterschät- findet diese auch trotz ungünstiger Zeit bericht, die Debatte selbst und den sie zen“. Die Wissenschaftlerin weist zudem ihren Weg ins Blatt, dafür gibt es zahllose auslösenden Antrag überging sie ebenfalls. darauf hin, dass die deutschen Medien im Belege. Entweder wird die Nachricht noch Die Deutsche Presseagentur (Werbung Falle anderer Nationen über die Frage der in einen Teil der Auflage nachgeschoben, auf der Homepage: „dpa steht für unab- Wiedergutmachung für das Begehen eines oder sie erscheint in der darauffolgenden hängige, zuverlässige, aktuelle und umfas- Völkermordes „zu Recht lebhaft berichtet“ Ausgabe. sende Nachrichten – und das 24 Stunden hätten. „Dies sollte im Hinblick auf die ei- Wesentlich im Falle des „Blackout“ am Tag, 365 Tage im Jahr“) kann indes in gene Geschichte nicht anders gehandhabt bei der Völkermorddebatte dürfte die Tat- ihrer Auslassung keinerlei Versäumnis se- werden.“ Rolf-Henning Hintze ■

➧ Buchrezension: Die Verschwörung der Journaille zu Berlin Weg- und hochgeschrieben Ein politisches Tagebuch, so definiert Gerd Hofmann seine akri- nis beeinflusst haben. Und keine Frage,selbst wer nicht jeden Zei- bische Zusammenstellung der Ereignisse um die Neuwahlen im tungsausschnitt gesammelt hat, konnte beim täglichen Nach- Jahr 2005. Der Berliner Fernsehkorrespondent verfolgte zwischen richtenkonsum feststellen, dass die Zahl der Rot-Grün-Kritiker dem 22. Mai (der Ankündigung der vorgezogenen Bundestags- nach dem 22. Mai erheblich zunahm. wahl durch die SPD) bis zum Wahltag im September,wie die Der Chefkorrespondent von RTL und N-TV zieht nach 460-Seiten Medien den Noch-Kanzler Gerhard Schröder ab- und die heutige ein klares Fazit: „Möglicherweise wäre bei einem weniger angreif- Kanzlerin Angela Merkel hoch schrieben. baren Agieren des deutschen politi- Gerhard Hofmann Höchst detailliert, aber bei weitem nicht vollständig, wie der Au- schen Journalismus gar ein gewisser Weiterer Buchtipp: tor selbst einräumt, und schon gar nicht frei von eigener Meinung Gerhard Schröder noch Bundeskanz- Die Verschwörung arbeitet Hofmann: „Die subjektive Sicht ist dabei Prinzip.“ ler.Es fehlte nur ein Prozentpunkt. Lutz Hachmeister der Journaille Auch die Kollegenschelte für die Journalisten, die sich in zahlrei- Insofern haben die publizistischen zu Berlin chen Talkshows nicht selten als die besseren Politiker profilieren Macher einen Teilerfolg erzielt: „Sie Nervöse Zone. wollten. Allen voran der Stern-Mann Hans-Ulrich Jörges,den Hof- haben ihn weggeschrieben.“ Leidtra- Politik und Jour- Bouvier 2007 mann besonders gerne als Beispiel für die Wendehals-Mentalität gende,folgert Hofmann, sind nicht nalismus in der 470 Seiten kart., einiger politischer Journalisten ins Feld führt: „Multi-Meinungs- nur die Politiker: „Mein Berufsstand Berliner Republik, 29,00 € Talent“,„Berufs-Zwischenrufer“. hat sich selbst beschädigt und fährt Ob gesendet oder gedruckt: Hofmann findet überall Belege,die munter damit fort.“ DVA 2007, 282 S. seine Theorie trefflich stützen – dass die Medien das Wahlergeb- Birgit Böhret ■ broschiert, 16,95 €

16 M 08 – 09.2007 rundfunk

dass die Entlassungen nur der erste Schritt einer Politik ist, an deren Ende die Sender- familie „Stück für Stück in mehr oder weniger profitable Teile zerlegt wird“. Tatsächlich wies die gesamte Sender- gruppe im zweiten Quartal dieses Jahres wider Erwarten eine Umsatzverbesserung

ansit um 3,6 Prozent und eine Steigerung des tr / Konzernüberschusses um fast sieben Pro-

lentz zent aus. Beim „Problemsender“ Sat.1 da- Po

von gegen brachen Umsatz und Ergebnis dras- tisch ein. ProSiebenSat.1.Chef Guillaume de Posch sprach daraufhin von der Not- to:Christian

Fo wendigkeit „harter Eingriffe“, bekundete aber gleichzeitig die Absicht, „durch Inves- titionen in die Programmqualität wieder mehr Zuschauernähe zu gewinnen“. Durch Massenentlassungen zu mehr Qua- lität und Zuschauernähe? Allein durch das Rücksichtsloses Zusammenlegen der Redaktionen von Frühstücks-TV und „Blitz“ verlieren im Oktober 24 Beschäftigte ihren Job. Nicht wenige wittern in diesem neuen Profitkalkül Kurs eine gezielte Ausblutungsstrategie der neuen Eigner. Die erst kürzlich vollzogene Entlassungen bei Sat.1 auf dem Weg zum „Unterhaltungsdampfer“ Fusion der ProSiebenSat.1 Media AG mit der niederländischen SBS Broadcasting wurde bekanntlich über Schulden finan- Gerade mal drei Jahre ist es her,dass beim Sat.1 betroffen, eine direkte Folge der Ein- ziert, die nun die Sender der ProSieben- Berliner Privatsender Sat.1 eine so genannte stellung verschiedener Info-Programme Sat.1-Familie wieder einspielen müssen. Informations-Offensive ausgerufen wurde. und der Umstrukturierung im Boulevard- Die Finanzinvestoren KKR und Permira Nachrichten, so argumentierte seinerzeit der bereich. Beim Dienstleister PSP sind be- geben sich alle Mühe, das ihnen anhaf- damalige Geschäftsführer Roger Schawinski, reits 40 Arbeitsplätze gestrichen worden. tende Heuschrecken-Image zu bestätigen. seien unter Produktionsgesichtspunkten „Und ein Ende der Sparmaßnahmen ist Das belegt die Massenentlassungsanzeige, zwar teuer.Zugleich aber könnten sie das längst nicht in Sicht, fürchten die Arbeit- die das Unternehmen laut Betriebsrats- Image eines Senders nachhaltig verbessern. nehmervertretungen der ProSiebenSat.1 informationen an die Berliner Agentur für Wohl wahr: Unter Achorman Thomas Kausch Group (P7S1) und von PSP. „Weitere Ar- Arbeit geschickt hat. Darin ist allerdings gelang es in der Folge tatsächlich, den wenig beitsplätze in der Redaktion, in der Tech- von Qualität und Zuschauernähe keine profilierten Familiensender Sat.1 in Sachen nik, in Studios und in der Dokumentation Rede. Vielmehr wird der anvisierte Stellen- Informationskompetenz ein bisschen nach sind allein durch die Einführung neuer abbau von annähernd 20 Prozent der Ber- vorn zu bringen. Damit ist es nun vorbei. Redaktionssysteme und technischer Ar- liner Belegschaft offen mit ehrgeizigen beitsabläufe gefährdet“, sagt PSP-Betriebs- Renditeerwartungen begründet. Zwar sei Dabei dürfte der Kreis derer, die den un- ratsvorsitzender Ryszard Podcalicki. das Unternehmen, so heißt es da sinnge- längst eingestellten stark boulevardesken Außerdem treibt P7S1 den Verkauf von mäß, profitabler als Wettbewerber RTL, Formaten „Sat.1 am Mittag“ und „Sat.1 PSP voran. Es soll inzwischen drei Ange- aber längst noch nicht so gewinnträchtig am Abend“ nachtrauern, überschaubar bote geben, möglicherweise fällt schon im wie vergleichbare Medienunternehmen in bleiben. Auch das Ende August erfolgte Oktober eine Entscheidung. Betroffen sind Europa. Aus für die Sat.1-Nacht-News bedeutet – rund tausend Mitarbeiter. „Was aus ihren Solcherlei rücksichtsloses Profitkalkül rein informationspolitisch gesehen – keine Arbeitsplätzen wird, ist zum jetzigen Zeit- könnte jedoch ins Auge gehen. Der weit- Katastrophe. Es nagt aber wie andere frag- punkt völlig offen“, so Podcalicki. gehende Verzicht auf Nachrichten- und würdige Programmentscheidungen der Info-Sendungen degradiert Sat.1 dem- letzten Zeit weiter am Ansehen des Sen- Stück für Stück zerlegt nächst zu einem reinen Unterhaltungs- ders. Erinnert sei nur an den jämmerlich dampfer, gespickt mit Filmen, Serien und gescheiterten Versuch, vom Ausstieg der Verhandlungen über einen gemeinsa- Reality-Shows. Ein einziges tägliches News- ARD und des ZDF aus der Berichterstat- men Sozialplan von PSP und P7S1 hatten Viertelstündchen kann da wohl nur noch tung über die dopingverseuchte Tour de die Geschäftsleitungen kategorisch abge- als Alibi durchgehen. Wo der neue SAT.1- France zu profitieren. lehnt. Was die Betriebsräte jedoch nicht Chef Matthias Alberti den 23prozentigen Leidtragende dieser verfehlten Pro- daran hinderte, ihre Verhandlungsstrate- Informationsanteil im Programm verortet, grammpolitik sind die Beschäftigten des gien miteinander abzustimmen. Ein Er- bleibt einstweilen sein Geheimnis. Die Senders. Anfang August kündigte das gebnis war bei Redaktionsschluss noch Medienaufsicht dürfte aber ein Interesse Management den Rausschmiss von min- nicht abzusehen. Für Katja Karger, Projekt- daran haben, dieses Geheimnis zu lüften. destens 180 Mitarbeiterinnen und Mitar- managerin bei connexx-ver.di, ist „schwer Ein einziges News-Format, das zumindest beitern der Sendergruppe an. Allein am nachvollziehbar, wieso in einem Unter- haben die Medienwächter schon durch- Standort Berlin müssen rund 100 Kolle- nehmen, das eigentlich gute Zahlen auf- blicken lassen, reiche nicht aus, um weiter ginnen und Kollegen gehen, weitere 80 in weist und Profite macht, trotzdem Leute mit dem Anspruch eines Vollprogramms München. In der Hauptstadt ist vor allem rausgeschmissen werden“. Sie argwöhnt, aufzutreten. Günter Herkel ■

M 08 – 09.2007 17 rundfunk Fernsehen wann und wo man will Streit um Digitaloffensive von ARD / ZDF auf dem Medienforum und zur IFA

Als die öffentlich-rechtlichen Anstalten im Abseits geraten, was über kurz oder lang Frühsommer ihre Digitalstrategie präsentier- Fragen nach der Legitimation einer all- ten, hagelte es heftige Reaktionen von Seite gemeinen Rundfunkgebühr aufgeworfen der Privatsender und der Verleger: „Enteig- hätte. Das ZDF hatte beim internen Wett- nung der Verlage“,„rechtswidriges Vorgehen“ streit der Öffentlich-Rechtlichen die Nase sind nur einige der Vorwürfe,mit denen die vorn. Die zur IFA gestartete „Mediathek“ Kritiker die Pläne von ARD und ZDF überzo- ermöglicht den Zuschauern, fern zu sehen, gen und nach wie vor überziehen. Auf dem wann und wo er will. Künftig sind sie Medienforum im Rahmen der Internationa- nicht mehr abhängig von „unflexiblen“ die „illegale Digitaloffensive“ von ARD len Medienwoche Berlin-Brandenburg prall- Sendezeiten, die nach Meinung vieler Pro- und ZDF“ verbirgt sich die Furcht, ihre ten die Kontrahenten in unversöhnlicher pagandisten der digitalen Revolution eigenen – in der Regel auf Entgeltpflicht Weise aufeinander.Kein Wunder,schließlich nicht mehr ins mobile Zeitalter passen. basierenden – Geschäftsmodelle nicht rea- wird jetzt in Umrissen erkennbar,wie die Internetnutzer können in der „Media- lisieren zu können. Öffentlich-Rechtlichen sich in der digitalen thek“, bei der es sich im Grunde um eine VPRT-Präsident Jürge Doetz bringt es Welt positionieren wollen. Und mit den umfangreiche Video-Datenbank handelt, auf den Punkt: „Was sich als Problem punktgenau zur Internationalen Funkaus- durch das ZDF-Programm der abgelaufe- nicht zuletzt für alle Pay-TV-Anbieter ab- stellung vorgestellten „Mediatheken“ von nen Woche klicken und gezielt bestimmte zeichnet, sind die vermeintlich kosten- ZDF und ARD gibt es Prototypen der geplan- Sendungen ansteuern, die sie möglicher- losen Downloads. Wie will man da als ten „Digitaloffensive“. weise verpasst haben oder nochmal sehen privates Unternehmen gegenhalten?“ Für wollen. Die Verantwortlichen begeistern Doetz ist das Verhalten von ARD und ZDF sich für die Vision vom unabhängigen ein klarer Fall von unlauterem Wett- zeitsouveränen Zuschauer, der seine Me- bewerb. Kostenlose Online-Portale und diennutzung den persönlichen Bedürfnis- Mobilfunk-Services gehören für ihn nicht sen anpasst, „nach eigenem Rhythmus, zu zum Grundversorgungsauftrag des öffent- Hause oder mobil“, wie beispielsweise ZDF- lich-rechtlichen Rundfunks. Gegen „ech- Schulz Intendant Markus Schächter schwärmt. ten“ Wettbewerb hätte er nach eigenem Bekunden nichts einzuwenden. „Würden Mediatheken präsentiert solche neuen Angebote gegen Entgelt Anna-Katharina / verbreitet, bestünde auch die Möglichkeit,

rbb Die ARD, diesmal ausnahmsweise in bei der nächsten Gebührenrunde auf zu- tos:

Fo der zweiten Reihe, präsentierte auf der IFA sätzliche Einnahmen zu verweisen und gleichfalls ihr neu gestaltetes Video- und damit vielleicht auch mal die Gebühren 60 Prozent aller Deutschen ab 14 Jahren Audioportal, aus ZDF-Sicht unschönerweise zu senken“. sind heute bereits online – Tendenz: weiter unter dem identischen Titel „Mediathek“. Diese Vorstellung wiederum passt steigend. Das Mediennutzungsverhalten Künftig sollen über die Internetseiten Das- begreiflicherweise den Öffentlich-Recht- der Bevölkerung, zumal der jugendlichen Erste.de und ARD.de Fernseh- und Radio- lichen kaum ins Konzept. Die „Tagesschau Nutzer, verändert sich dramatisch. Die inhalte einer Programmwoche abrufbar in 100 Sekunden“ ein „neues Angebot“? klassischen Leitmedien Print und Fernse- sein. Die Verzögerung verdankt sich den Für den ARD-Vorsitzenden Fritz Raff hen verlieren an Boden. Zugleich deutet immer noch umständlichen Koordinie- schlägt allein diese Sichtweise „dem Fass sich für die Zukunft eine Vernetzung von rungserfordernissen im Senderverbund den Boden aus“. Bei diesem Service hand- Hörfunk, Fernsehen und Online zu einem der neun Landesrundfunkanstalten. Gleich- le es sich um einen „Mehrwert für unser digitalen Medienverbund an. Die Bedeu- zeitig forciert die Verbreitung Publikum praktisch ohne Mehraufwand“. tung des Internet als On-Demand und von Kerninhalten auch über Mobilfunk: Diese belege schon der dafür veranschlag- Download-Plattform für Hörfunk- und TV- Die „100-Sekunden-Tagesschau“ entwickelt te vergleichsweise geringe Etat von 4,6 Programme steigt. Die Jungen stillen ihr sich dem Vernehmen nach zum echten Millionen Euro jährlich. Informations- und Unterhaltungsbedürf- Vertriebsrenner. nis zunehmend im Internet, vorzugsweise Lobbyisten wie den Verband Privater Gang nach Brüssel angedroht über Portale wie YouTube, MySpace oder Rundfunk und Telemedien (VPRT) sowie StudiVZ. Zeitungen- und Zeitschriftenverleger ist Die Definition dessen, was als „neues Auch ARD und ZDF mussten auf diese diese Entwicklung ein Dorn im Auge. Sie Angebot“ zu gelten habe, könnte dem- Entwicklung reagieren, wollten sie nicht sehen ihre eigenen geschäftlichen Interes- nächst auch wieder die EU-Kommission bei der nachwachsenden Generation ins sen bedroht. Hinter der Kampfansage an beschäftigen. VPRT-Chef Doetz droht un-

18 M 08 – 09.2007 Anzeige

Unter dem Motto „Orientierung in der digitalen Welt“ präsentiert sich die ARD zur IFA 2007 mit innovativen Themen rund um den Bereich digitaler Rundfunk – von Internetfernsehen (IPTV) und Mobile TV über hoch auflösendes Fernsehen (HDTV) bis hin zu inter- aktiven Diensten der digitalen Programmfamilie. verhohlen mit einem weiteren der Rundfunkgebühr schon Gang nach Brüssel, falls die bezahlt hätten. Öffentlich-Rechtlichen ihre „ge- setzwidrige Expansion“ fort- Vermittlungsversuch setzten. Die Vorgaben der EU, festgehalten in einem Kompro- Spätestens bei den Bera- misspapier vom vergangenen tungen der Ministerpräsiden- April, sind freilich interpre- ten über den 11. Rundfunk- tationsfähig. Tatsächlich billigt änderungsstaatsvertrag könn- die EU-Kommission ARD und ten die Auseinandersetzungen ZDF jeweils drei digitale TV-Ka- zwischen den beteiligten Par- näle für Kultur, Bildung und teien weiter an Schärfe gewin- Information zu. Dabei dürfe es nen. In einem Vermittlungs- sich allerdings nicht um Spar- versuch hat die Rundfunk- tenkanäle handeln. kommission der Länder den Alle neuen Dienste müssen öffentlich-rechtlichen Anstalten demnach einen dreistufigen empfohlen, die EU-Vorgaben Public-Value-Test durchlaufen, schon vor Verabschiedung des an dessen Ende eine Prüfung neuen Staatsvertrags (im Früh- durch die Rechtsaufsicht der jahr 2009) im Sinne einer frei- Länder steht. „Wirklich neue willigen Selbstverpflichtung zu Angebote müssten selbstver- befolgen. Dabei, so die Erwar- ständlich einem Public-Value- tung, könnten erste Erfahrun- Test unterzogen werden“, ver- gen etwa mit dem Zulassungs- sichert ARD-Chef Raff. Für die verfahren für neue digitale aktuellen Online-Projekte sieht Projekte gesammelt werden. er diese Notwendigkeit nicht. Die Reaktion von ARD und Ebenso wenig hält er von der ZDF auf diesen Vorschlag fiel Idee eines „ökonomischen bislang eher zögerlich aus. Na- Wettbewerbs“ zwischen öffent- türlich werde man sich an den lich-rechtlichen und privaten Brüsseler Vorgaben orientieren, Veranstaltern. Von daher versicherte ARD-Chef Raff. kommt vorerst auch ein ent- Und, an die Kritiker von VPRT geltpflichtiges Online-Angebot bis BDZV gerichtet: „Sie wer- der ARD für ihn nicht in den uns nicht dabei ertappen, Frage. Schon gar nicht für dass wir Rechtbruch begeg- Inhalte, für die die Bürger mit nen.“ Günter Herkel ■

M 08 – 09.2007 19 rundfunk Medienpolitik hinter verschlossenen Türen Flickwerk beim 10. Rundfunkänderungsstaatsvertrag

Die Chefs der Staatskanzleien der Bundes- eine Kommission für Zulassung und Auf- Generell fehlt die Definition, was ein länder arbeiten seit Monaten intensiv an sicht (ZAK) bilden. Außerdem gibt es eine Sendenetzbetreiber ist, welche Rechte und Dreßler a einer Reform des Rundfunkrechts und der Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK), die Pflichten er hat, etwa wenn er selbst Pro- etr :P Medienregulierung.Bereits bei der Minister- aber nur bei Auswahlentscheidungen zwi- grammbouquets bzw. Plattformen anbie- ation präsidentenkonferenz im Oktober könnten schen mehreren Bewerbern für bundes- tet. Dringend angeraten erscheint auch tr weit reichende Entscheidungen fallen – wie weite Übertragungskapazitäten entscheidet. ein Trennungsgebot von Programmveran- Illus immer hinter verschlossenen Türen. Die bisher nur aus unabhängigen Sachver- staltung und Sendenetzbetrieb. Erfolgt das ständigen bestehende Kommission zur Er- nicht, besteht durch die Digitalisierung Konkret geht es um den 10. Rundfunk- mittlung der Konzentration im Medienbe- die Gefahr, dass neben Gebühren und änderungsstaatsvertrag, der dann 2008 in reich (KEK) wird um sechs Direktoren von Werbung /Sponsoring eine dritte Einnah- Kraft treten soll, wenn alle 16 Landespar- Landesmedienanstalten erweitert, wobei mequelle (Transportgelder) entsteht oder lamente zustimmen. Oder besser: Die von der Vorsitz aber von einem Experten aus- der programmveranstaltende Sendenetz- den Landesfürsten ausgekungelte Geset- geübt wird. Unscharf ist auch das Verhält- betreiber andere Angebote blockiert bzw. zesnovelle abnicken. Denn auf nichts an- nis von ZAK und KEK. Unlogisch ist, dass diskriminiert! deres läuft das derzeitige Verfahren hin- zwar eine Doppelmitgliedschaft von KEK Aktuell wird das Problem der Sende- aus. So ist zwar ein Entwurf auf den Seiten und der Kommission für Jugendmedien- netzbetreiber dann, wenn die Telekom der federführenden Rheinland-Pfälzer ver- schutz (KJM) ausgeschlossen ist, aber T-Systems oder Teile davon – wie ange- öffentlicht, doch zur Anhörung in Berlin nicht von ZAK, GVK und KEK. Anstatt das kündigt – verkauft! Geradezu skandalös ist am 26. Juni waren nicht einmal Medien- KEK-Expertengremium aufzuwerten, etwa der „Anhang“ zum Entwurf des 10. Rund- politiker aus den Landtagen zugelassen. mit dem Wegfall bzw. der Absenkung von funkänderungsstaatsvertrages, besonders Geschweige denn Gewerkschaften und Eingreifschwellen (25 Prozent Zuschauer- die geplante Änderung im Rundfunkge- Verbände wie ver.di, die außer den Inter- marktanteil), der Ausweitung des Prüfan- bührenstaatsvertrag. Dort soll im §8Abs. 4 essen der Medienschaffenden auch zuneh- lasses auch jenseits von bundesweitem den Landesrundfunkanstalten und der Ge- mend die der Gebührenzahler und Me- Fernsehen und handfesten Ermittlungsbe- bühreneinzugszentrale (GEZ) das Recht dienkonsumenten vertreten. Den „ge- fugnissen, wird es mit Standort-Direktoren eingeräumt werden, „personenbezogene planten Umbau der Medienregulierung geschwächt. Daten bei nichtöffentlichen Stellen ohne als Veranstaltung hinter verschlossenen Zweites Beispiel für zu kurz greifende Kenntnis des Betroffenen“ zu erheben – Türen“ kritisiert denn auch der stellvertre- Veränderungen sind die neuen Bestim- zusätzlich zum bisherigen automatischen tende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. mungen in §20a (2) für die Zulassung von Meldedatenabgleich. Im Klartext: Das Vor- Er forderte eine „demokratische und öf- Aktiengesellschaften als Programmveran- gehen der GEZ, Daten am „grauen Markt“ fentliche Beratungskultur“ sowie „mehr stalter. Der Witz ist nur wie sich im Fall (z. B. von ahnungslosen Gewinnspiel- Transparenz und demokratische Teilhabe von ProSiebenSat.1 zeigt: Die jeweiligen teilnehmern) aufzukaufen und mit den in der Medienregulierung“. Sender unter dem AG-Dach sind GmbHs eigenen Datenbeständen abzugleichen, und beantragen die Lizenzen, nicht die soll legalisiert werden! Medienaufsicht unorganisiert AG! Auch fehlen konkrete Bestimmungen gegen „feindliche“ Übernahmen von Fehlende Architektur des Ganzen Zumal wenn es um „weitgreifende Än- Rundfunkveranstalter und Telemedien- derungen in der Medienkonzentrations- betreibern etwa durch branchenfremde Unverständlich ist, warum der Kom- kontrolle“ geht, wie sie der derzeitige Investoren mit Werbemacht oder – wie die promiss im Gebühren-Beihilfe-Verfahren Staatsvertragsentwurf vorsieht. Den wollen SPD fordert – aus Nicht-EU-Staaten. Zu mit der EU nicht schon im 10. Rundfunk- die Staatskanzleichefs noch im September den Halbheiten im Entwurf zählen die änderungsstaatsvertrag umgesetzt wird verabschieden, so dass er den Ministerprä- neuen Definitionsversuche und Bestim- und auch die neuen Regeln der neuen EU- sidenten bei ihrer Konferenz Mitte Okt- mungen für Plattformbetreiber und Pro- Richtlinie audiovisuelle Medien erst mit ober unterschriftsreif vorliegt. Dabei be- grammbouquets bzw. ihre Abgrenzung in dem 11. Rundfunkänderungsstaatsvertrag inhaltet er noch eine Reihe von Halbheiten den Paragraphen 2 (Nr. 9, 10, 11) und in bis Frühjahr 2009 greifen sollen. Kein und Unklarheiten. So soll beispielsweise in §52 ff. Bei ersteren wird zum Beispiel Wunder, dass Martin Dieckmann, medien- den Paragraphen 35 und folgende die Me- nicht unterschieden zwischen denen, die politischer Referent bei ver.di, eine „feh- dienaufsicht dergestalt umorganisiert wer- eigene Programme veranstalten und sol- lende Architektur des Ganzen“ bemängelt. den, dass die 14 Landesmedienanstalten chen, die nur andere Programme bündeln. Holger Wenk ■

20 M 08 – 09.2007 aktuell

NRW künftig Neues Jahrbuch des Das Jahrbuch enthält außerdem einen Be- richt zum Redaktionsdatenschutz, den ohne taz-Ausgabe Deutschen Presserats Pressekodex, Angaben über die Mitglieder, Statistiken und eine Chronik. Bestellun- DÜSSELDORF. „Eine bittere Pille für alle BONN. Im neuen Jahrbuch 2007 des Deut- gen bei UVK Verlagsgesellschaft mbH, kritischen Zeitungsleser in NRW“, nannte schen Presserats beschäftigen sich der Postfach 10 20 51, 78420 Konstanz, Frank Biermann von der dju die Einstel- Presserechtler Professor Walter Seitz, der [email protected] Red. ■ lung der taz nrw-Ausgabe im Juli. Das sei Medienwissenschaftler Professor Siegfried ein weiterer bedauerlicher Verlust an Pres- Weischenberg und der Chefredakteur der sevielfalt in der Region. Die 20 Beschäftig- Bild-Zeitung Kai Diekmann mit dem The- Bundesverband ten der aufgelösten Redaktion erhielten ma Boulevard und Persönlichkeitsrechte. Bürgermedien geplant zum 31. August ihre Kündigung. Eine Kol- Sie fragen danach, wie weit die Neugierde legin konnte inzwischen zur überregiona- gehen darf, oder erläutern, dass die Presse BREMEN. Nichtkommerziell, lokal und len taz nach Berlin wechseln. Nach harten nicht auf ihre „Watch-Dog-Funktion“ mi- immer für die Bürger da – so definieren Verhandlungen wurde noch im August nimiert werden darf. Auch der Begriff des sich Bürgersender aller Art in Deutsch- ein Sozialplan mit einem Volumen von Persönlichkeitsschutzes im internationa- land. Offene Kanäle, nichtkommerzielle über 200.000 Euro abgeschlossen. Danach len Kontext wird in den Beiträgen disku- Lokalradios, Campusfunker und Ausbil- bekommen auch die Pauschalisten ein tiert. Bereits zum dritten Mal wird das dungssender wollen sich nun zusammen- Sonderhonorar. Jahrbuch des Deutschen Presserats zudem schließen zum Bundesverband Bürger- Das erste Verhandlungsangebot der eine CD-ROM mit der gesamten Spruch- und Ausbildungsmedien (BV BAM). Georg Berliner Zentrale war völlig unakzeptabel. praxis enthalten, hier für die Jahre 1985 May, Sprecher der BV BAM-Gründungsini- Nun wurde auch die langjährige Aufbau- bis 2006. Alle Beschwerden sind über eine tiative: „Wir wollen erreichen, dass alle arbeit für die zunächst wöchentlich und Volltext-Suchmaske recherchierbar. Bürgersender an einem Strang ziehen.“ seit knapp vier Jahren täglich erscheinen- In der gedruckten Fassung dokumen- Mit einem Dachverband bekomme die de NRW-Ausgabe berücksichtigt. Ein Teil tiert das Jahrbuch 35 Fälle als repräsentati- Stimme der Bürgermedien gegenüber Po- der noch bis über den Jahreswechsel hin- ve Auswahl der interessantesten Entschei- litik, Netzbetreibern und technischen aus gemieteten Redaktionsräume in Düs- dungen. 2006 wurden 371 Beschwerden Dienstleistern ein stärkeres Gewicht. Am seldorf soll als Korrespondentenbüro er- in den Ausschüssen behandelt (2005: 290) 2. November soll in Bremen die Grün- halten bleiben. wen ■ und 42 Rügen ausgesprochen (2005: 29). dungsversammlung stattfinden. ■

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M 08 – 09.2007 21 print

DGB-Vorsitzende Helga Ziegert: „Detlef Kolze, der sich durch fundierte und kriti- Gegen den Strom sche Berichterstattung auszeichnet, soll offenbar auf diese Weise gemaßregelt wer- IHK Bremerhaven boykottierte Freie,die „selektiv“ berichten den.“ Gerade eine öffentlich-rechtliche Einrichtung wie die Kammer solle sich nicht dem Vorwurf aussetzen, „undemo- Und bist du nicht willig, dann werf‘ ich ob und welche Informationen aufbereitet kratische Verhaltensweisen anzuwenden“. dich raus – nach diesem Motto scheint die bzw. weitergegeben werden oder eben Nach Ansicht der IHK war allerdings Industrie- und Handelskammer Bremer- nicht – auf deren selektive /seltene Einzel- alles nur „ein großes Missverständnis“. haven ihre Pressearbeit zu gestalten: Bei beiträge möchten wir lieber ganz verzich- Dass die IHK kritische Journalisten wie einer Überarbeitung ihres Presseverteilers ten. Denn auch Pressearbeit hat etwas mit Kolze abstrafen wolle, weist Hauptge- strich sie auch einzelne freie – offenbar Beständigkeit und Verlässlichkeit zu tun, schäftsführer Stark als „völligen Unsinn“ nicht genehme – Korrespondenten von und nur so lässt sich nach unserer Über- zurück. Die Kammer habe lediglich darauf der Liste. Einer der Getilgten ist Detlef zeugung die Aufgabe wirkungsvoller Inter- reagiert, dass ihre Informationen oft nicht Kolze, der aus Bremerhaven vor allem für essenvertretung für die regionale Wirt- veröffentlicht wurden, weil sie an einzelne den Bremer Weser-Kurier (WK) berichtet. schaft nachhaltig erfüllen.“ Journalisten adressiert waren, die wo- Der 60-Jährige erfuhr von seinem Raus- Kolze fand diese Argumentation „völ- möglich unzuständig oder gerade nicht wurf nur dadurch, dass die WK-Redaktion lig unhaltbar, weil sie eine unabhängige erreichbar waren. Deshalb sollten „alle ihn auf eine Mitteilung der Kammer hin- und kritische Berichterstattung in unzu- Medien nur noch direkt und allgemein“ wies, die er selber nicht erhalten hatte. lässiger Weise zu behindern droht“. Dass angeschrieben werden. Aber die Proteste Kolze dachte zunächst an ein Versehen, ausgerechnet Kolze aus dem Verteiler flog, taten dann doch ihre Wirkung: Inzwi- bekam es dann aber von IHK-Hauptge- hält er nicht für Zufall: „Ich bin nicht auf schen hat Stark auch die „zwei bis drei“ schäftsführer Michael Stark schriftlich: Stromlinie, sondern versuche immer wie- betroffenen Freien wieder in den Verteiler Auf jene freien Journalisten, „die, nach wel- der, ein bisschen wider den Stachel zu lök- aufgenommen. Eckhard Stengel ■ chen Kriterien auch immer, entscheiden, ken.“ Ähnlich sah es auch die Bremer Schon entdeckt? Engagierte Medien abseits des Mainstreams sind hochinteressant, aber wenig bekannt. Deshalb stellt M mit dieser Rubrik in jedem Heft eines davon vor. Seit 25 Jahren: Wir Frauen

Nein, ihren 25. Zeitungs-Geburtstag im August Seiten. Einen online-„Newsletta“ gibt es seit kur- haben die Macherinnen von Wir Frauen nicht groß zem. Die Autorinnen – 15 gehören zum Stamm der gefeiert. „Nur im kleinen Kreis,die letzten andert- „Redaktionsfrauen“ im Alter zwischen 25 und 63 halb Jahre waren zu aufreibend“,sagt Gabriele Bi- Jahren – kommen aus der Friedensbewegung, aus schoff,eine der beiden verantwortlichen ehren- antifaschistischer,wissenschaftlicher und journa- amtlichen Redakteurinnen des viermal im Jahr in listischer Arbeit. Renommierte Autorinnen wie Düsseldorf erscheinenden Blattes.„Wir haben uns Florence Hervé, Mechthilde Vahsen, Mithu Sanyal to: www.wirfrauen.de

um grafische Neugestaltung und um mehr Abon- oder Uschi Siemens gehören dazu. Germanistin Ga- Fo nentinnen gekümmert und mussten eine Finanz- briele Bischoff (45) ist hauptberuflich Geschäfts- Januar-Ausgabe 1982 krise überwinden. Das hat viel Energie gekostet. führerin der Landesarbeitsgemeinschaft Lesben in Doch es hat sich gelohnt, wir blicken optimistisch NRW,etwa 60 unbezahlte Stunden steckt sie in und „Gelesen“ mit Kurzrezensionen von Büchern in die Zukunft. Wir haben wieder 1.000 Abos, jede Ausgabe von Wir Frauen. Ebenso ihre redak- vor allem aus kleineren Frauenverlagen. In „Daten konnten jüngere Leserinnen gewinnen, bekamen tionelle Partnerin Melanie Stitz (35), die in der Ba- und Taten“ werden Frauen mit Vorbildfunktion Spenden und viel positives Feedback.“ bypause Schreibwerkstätten für Nachwuchsjour- vorgestellt. Verstärkt wird im Blatt wieder kom- Seit einem Vierteljahrhundert bietet die „unab- nalisten anbietet. Männer publizieren selten – und mentiert, was bei vier Ausgaben in puncto Aktua- hängige,radikale und solidarische“,auf „linken nur wenn es sich anbietet – im feministischen lität nicht so einfach ist. Die sanfte gestalterische Feminismus“ ausgerichtete Publikation ein Forum Blatt, so zum Thema „Vater sein anders erleben“. Überarbeitung hat dem Heft gut getan, es kommt für außerparlamentarische Frauenpositionen mit „Wir suchen Themen, die woanders nicht zu finden im Schriftbild modern daher,mehr Fotos sorgen für Debatten zu Kultur,Politik und Feminismus,schafft sind, konzentrieren uns stark auf Frauen- und Authentizität. Das Blatt zum Einzelpreis von 3 Euro Öffentlichkeit für Fraueninitiativen aus aller Welt. Friedensarbeit vor Ort.“ So ging es im Sommerheft gibt es nur im Straßenverkauf und in einigen Buch- Ihre Wurzeln liegen im Aufbruch der Frauen in den um die Frauenbewegung im Libanon, anlässlich handlungen. „Interessentinnen sollten deshalb 70er Jahren und im „UNO Jahr der Frau“ 1975. Die des G-8-Gipfels um Gegenentwürfe zum neolibe- zum Jahrespreis von 15 Euro abonnieren“,emp- daraus hervorgehende Demokratische Frauenini- ralen Alptraum und um Gender Budgeting in fiehlt Bischoff,die sich vor allem über mehr Nach- tiative DFI machte ihren Rundbrief 1982 zu einer Theorie und Praxis.Regelmäßige Rubriken sind der frage aus den neuen Ländern freut. gedruckten Zeitzschrift mit zunächst 20, heute 36 „HexenFunk“ mit internationalen Nachrichten www.wirfrauen.de Bettina Erdmann ■

22 M 008 – 09.2007 print

Warnstreiks in Baden-Württemberg

Über 350 Beschäftigte von Stuttgarter und Die Verhandlungen über einen neuen Ent- Heidelberger Zeitschriften- und Buchver- gelt- und Manteltarifvertrag für die baden- lagen beteiligten sich im Juli an ein- bis württembergischen Buchverlage waren zweistündigen Warnstreiks, zu denen ver.di nach der dritten Runde am 9. Juli 2007 ab- aufgerufen hatte. Die Angestellten der Ver- gebrochen worden. ffiti

ra lagsgruppen Klett und Thieme in Stuttgart „Der Unmut unter den Beschäftigten

/G sowie der Verlage Springer und Hüthig in wächst. Sie wollen an den wirtschaftlichen Heidelberg protestierten gegen die Forde- Erfolgen der Verlage teilhaben“, sagte rung des Börsenvereins des Deutschen ver.di-Verhandlungsführer Rudi Munz. Buchhandels, die wöchentliche Arbeitszeit Inzwischen wurde für den 24. September auf 38 Stunden zu verlängern und gegen 2007 ein neuer Verhandlungstermin ver- to: Joachim E. Roettgers ■ Fo die Weigerung, die Gehälter zu erhöhen. einbart.

Tarifabschlüsse für Zeitungsverlage in Nordrhein-Westfalen Zeitschriftenverlage Nord (Hamburg, Schles- (28. August) wig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Verlagsangestellte •Gehälter und Ausbildungsvergütungen werden 29. August) nach zwei „Nullmonaten“ ab 1.9.2007 um •4,6 % mehr Gehalt für 2 Jahre! Zeitungsverlage Hamburg (3. Juli) und 2,8 % und ab 1.7.2008 um 1,8 % erhöht! •Ab 1.10.2007 werden die Gehälter Zeitungsverlage Nord (Schleswig-Holstein, •Laufzeit 24 Monate. um 2,8 % erhöht. Mecklenburg-Vorpommern, 8.Juni) Der Tarifvertrag zur Altersteilzeit wird ohne •Ab 1.10.2008 erfolgt eine weitere Erhöhung •3,0 % mehr Lohn und Gehalt ab 1.7.2007 Änderung bis zum 31.12.2009 verlängert. um 1,8 %. •2,1 % mehr Lohn und Gehalt ab dem 1.7.2008 •Es wurde eine Maßregelungsklausel vereinbart! •Die Ausbildungsvergütungen ab 1.2.2008 •Laufzeit 24 Monate. Die Tarifverhandlung wurde begleitet von Warn- betragen 730 Euro,810 Euro und 880 Euro. •Der Tarifvertrag über Alterteilzeit wird bis streiks bei M. DuMont Schauberg in Köln und der •Der Tarifvertrag über Alterteilzeit wird bis zum 31.12.2009 verlängert. Neuen Westfälischen in Bielefeld. zum 31.12.2009 verlängert.

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M 08 – 09.2007 23 recht

lich waren – wie vor 1995 das Internet. Künftig sind solche Verträge möglich. Zwar Das Ärgste konnte muss ein Verwerter dem Urheber die neu- artige Werknutzung mitteilen und der Ur- heber hat ein dreimonatiges Widerrufs- recht, doch ob er wirklich die ihm zu- verhindert werden stehende „angemessene Vergütung“ dafür erreichen kann, ist fraglich. Filmurhebern hat man in der Gesetzesnovelle selbst das Urheberrechtsreform: Zweiter Korb gepackt, den dritten beauftragt Widerrufsrecht vorenthalten. Durch eine Übergangsvorschrift Der Zweite Korb ist gepackt, ein dritter in 2008 in Kraft treten soll, wurden ihre zwei (§ 137l UrhG) werden die Rechte an unbe- Auftrag gegeben. Wer sich auf einem zentralen Punkte wieder gestrichen: die kannten Nutzungsarten sogar rückwir- Markt wähnt, liegt nicht völlig daneben. Deckelung der Vergütung auf fünf Prozent kend ab 1966 an die Inhaber der wesent- Zumindest der IT-Industrieverband Bit- des Gerätepreises und eine Freistellung für lichen ausschließlichen Nutzungsrechte kom versuchte sich im Basarhandel und Geräte, auf denen nicht mindestens zu übertragen. Urheber können den zwi- bot zur diesjährigen CeBIT 50 Millionen zehn Prozent urheberrechtlich Relevantes schenzeitlich bekannten Nutzungen nur Euro, wenn der Regierungsentwurf für ein vervielfältigt wird. innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten „Zweites Gesetz zur Regelung des Urheber- des Gesetzes, also wohl bis zum 31. De- rechts in der Informationsgesellschaft“ Wichtiger Erfolg der Kreativen zember 2008, widersprechen. unverändert vom Parlament durch ge- Der Vergütungsanspruch hierfür kann wunken würde. Dies ist ein wichtiger Erfolg der Krea- nur durch eine Verwertungsgesellschaft Vergeblich. Selbst bei Bundesjustizmi- tiven, die sich für ihre Rechte eingesetzt geltend gemacht werden. Diese werden für nisterin Zypries löste die Koofmich-Offer- haben, von ver.di, anderen Urheberver- Urheber künftig also noch wichtiger. Krea- te – ob der geringen Höhe – leises Kopf- bänden und den Verwertungsgesellschaf- tive sollten spätestens jetzt einen Wahr- schütteln aus, bei den maßgeblichen Be- ten nach vier Jahren heftigen Ringens um nehmungsvertrag abschließen – und Sorge richterstattern des Bundestagsrechtsaus- die Urheberrechtsreform. dafür tragen, dass ihre Anschrift bei ihrer schusses, Günter Krings (CDU) und Dirk Allerdings beinhaltet der Gesetzesbe- VG auf dem aktuellen Stand ist. Manzewski (SPD), offen geäußerte Empö- schluss einen „Paradigmenwechsel“. Bis- rung. her wurden die Pauschalvergütungen vom Weiteres Engagement notwendig Dabei hatte die Lobbyarbeit der IT- Gesetzgeber festgelegt, künftig sollen sie Konzerne so erfolgreich begonnen. Auf allein zwischen Geräteherstellern und Ver- Zudem wird weiteres Engagement für der Cebit 2005 versprach der damalige wertungsgesellschaften verhandelt und ihr Urheberrecht auch künftig nötig sein. Bundeskanzler Schröder der Bitkom, die vereinbart werden. Ein größeres Handicap Ein Dritter Korb der Urheberrechtsreform Geräteabgaben auf fünf Prozent des Ver- angesichts ständig sinkender Gerätepreise wurde vom Bundestag per Entschließung kaufspreises zu begrenzen. Seine Justiz- ist die gesetzliche Festlegung, dass die Ur- in Auftrag gegeben. Hier soll es insbeson- ministerin wollte sein Versprechen auch hebervergütung „in einem wirtschaftlich dere um die Kabelweitersendung und das nach der Neuwahl noch einlösen. angemessenen Verhältnis zum Preisniveau Urheberrecht im Bereich von Wissen- Folglich sah der Regierungsentwurf des Geräts oder des Speichermediums ste- schaft und Bildung gehen. Rüdiger Lühr ■ zum Zweiten Korb vom März 2006 vor, die hen“ muss. Drucker Vergütungen, die Urheber als Ausgleich kosten heute oft für private Kopien ihrer Werke beim Ver- schon weniger als kauf neuer Kopiergeräte und Speicher- eine Tonerpatrone, medien erhalten, drastisch abzusenken – an der kräftig ver- nach Schätzungen um bis zu 80 Prozent. dient wird. In der zweiten Entscheidungen des zentralen Frage der Bundesgerichtshofes erwartet Urheberrechtsreform trifft es die Kreativen Bei der Auseinandersetzung geht es allerdings weit ärger. um eine Menge Geld. So nahm die Ver- § 31 Abs. 4 UrhG, der wertungsgesellschaft Wort 2006 rund 28,6 Vereinbarungen über Millionen Euro aus der Kopiergeräteab- unbekannte Nut- gabe ein. Davon profitierten 110.528 Au- zungsarten unmög- toren und 3.488 Verlage. Dabei unberück- lich macht, wurde sichtigt sind Abgaben für die heute ge- gestrichen. Diese bräuchlichsten Kopiergeräte: PC, Drucker Schutzvorschrift hat und Multifunktionsgeräte. Hier stehen bisher verhindert, dass höchstrichterliche Entscheidungen des Urheber zu einem Bundesgerichtshofs an. Allein für die Ver- Buyout auch für sol- gangenheit geht es um eine dreistellige che Nutzungen ihrer Millionensumme – was die Lobbyarbeit Werke gezwungen ntana der Geräteindustrie erklärt. werden konnten, die Fo

Doch blieb diese letztlich nahezu er- bei Vertragsabschluss Reto folglos. Aus dem am 5. Juli vom Bundestag noch gar nicht be-

beschlossenen Gesetz, das zum 1. Januar kannt oder gebräuch- Karikatur:

24 M 08 – 09.2007 film

Tarifergebnis für Stark belastet, die Kinobranche

Die Beschäftigten tarifgebundener Film- wenig abgesichert theater im Arbeitgeberverband HDF- Kino e.V. erhalten mehr Lohn. Ab Juli 2007 und dann in einer zweiten Stufe Arbeitsbedingungen von Filmschaffenden unter die Lupe genommen ab April 2008 steigen die Löhne um je- weils 11 Cent pro Stunde, dazu wird je Nahezu 1.000 Filmschaffende hatten auf eine troffen, die Zahl hat sich seit Verkürzung eine Einmalzahlung von 60 € gezahlt. umfangreiche Befragung zu ihren Arbeits- der Rahmenfrist auf knapp 30 % erhöht. Zudem wird ab 2007 die Jahressonder- bedingungen geantwortet, die von Januar Durch die Arbeitslosengeld-II-Falle erlitten leistung um 20 auf 650 € angehoben. bis März dieses Jahres vom BundesFilmVer- 25,1 % finanzielle Einbußen, 5,4 % wurden Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt band und connexx.av durchgeführt und von in branchenfremde Arbeit, 2,4 % wurden 18 Monate bis Ende 2008. Neben den der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wurde. in 1-Euro-Jobs vermittelt. Viele verzichten materiellen Verbesserungen wurden mit darauf Alg II zu beantragen und schmel- dem Tarifabschluss am 20. Juli verschie- Der Sozialforscher Rolf Satzer von BiB (Be- zen ihr Vermögen ab (54,6 %), ein erheb- dene Basisregelungen aus dem Mantel- fragung im Betrieb) stellte im Rahmen des licher Teil (44,5 %) verbraucht bereits Ver- tarifvertrag (MTV) reformiert. Die vom diesjährigen Münchner Filmfestes erste Er- mögen aus der Altersvorsorge. HDF geforderten massiven Verschlech- gebnisse vor. Im Oktober soll die Studie Die Ansprüche an die Gewerkschaft terungen bei den Arbeitszeitregelungen „Ausgeleuchtet. Vom Arbeiten und Leben liegen vor allem in ihren Kernaufgaben, konnten abgewehrt werden. Dafür in der Filmindustrie“ dann vollständig zur auch wenn über die Hälfte der Befragten musste ver.di die Forderung zur Aus- Verfügung stehen. nicht organisiert ist: 64,9 % erwarten Tarif- dehnung des Geltungsbereichs auf die arbeit, 72,7 % wollen arbeitsvertraglich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in oder fachlich beraten werden, 54,3 % ver- den Kinoverwaltungen aufgeben. ➧ Unterschriftenaktion binden connexx.av /ver.di mit filmpoliti- „Das Verhandlungsergebnis ist für scher Lobbyarbeit. Als besonders markant die Branchensituation angemessen, dürf- Initiative ‘5statt12’ – hob Satzer hervor, dass zahlreiche Befragte te aber die Erwartungen der Kolleginnen Qualität braucht Sicherheit! die Gelegenheiten zu freien Antwortmög- und Kollegen nicht ganz erfüllen. Den- Unterschriftenaktion für kurzzeitig beschäf- lichkeiten ausführlich nutzten. Ohne die- noch, bei nicht tarifgebundenen Kino- tigte Kultur-, Medien- und Filmschaffende: se Antworten qualitativ bewerten zu kön- unternehmen wie Cinestar oder Cine- nen, ließe sich daraus schließen, dass die maxX liegen die letzten Lohnerhöhungen http://www.connexx-av.de/5statt12 Befragung sehr wichtig genommen würde. fast 5 Jahre zurück und Neueingestellte In der Diskussion zwischen Claudia müssen weit unter dem Tarifniveau ar- Jüterbock, Vorstandsmitglied des Bundes- beiten. In dieser Zeit hat ver.di mit dem Das Gros der Filmschaffenden zeich- FilmVerbandes in ver.di, Schauspieler HDF kontinuierliche Lohnsteigerungen net sich durch einen hohen Bildungsstand Heinrich Schafmeister, Vorstandsmitglied vereinbart. Die Tarifpartnerschaft schützt aus: 81,4 % der Befragten haben Abitur, ca. vom Bundesverband der Film- und Fern- vor Lohndumping und gibt den Kino- die Hälfte hat ein Studium absolviert. Län- sehschauspieler und dem Publikum wurde beschäftigten Sicherheit“, erklärte ver.di- ger als 10 Jahre arbeiten 55 % im Filmge- vor allem deutlich, dass die Branche unter Tarifsekretär Matthias von Fintel. schäft. Über 40 % sind alleinstehend, da- der Zersplitterung der Interessen leidet Bei Cinemaxx in Bremen, Göttingen von 3,7 % alleinerziehend. Die Beschäfti- und Probleme wie die soziale Absicherung und Hamburg dauern die Tarifausein- gungsarten: 60,5 % sind auf Produktions- in den verschiedenen Berufsgruppen sehr andersetzungen immer noch an. Nach dauer, 25,9 % selbstständig und 11,6 % im differenziert sind. Weitgehend einig war einer intensiven Warnstreikphase über ständigen Wechsel beschäftigt. sich das Plenum jedoch, dass mit Geduld 11 volle Schichten hat die Belegschaft Einen Schwerpunkt legt die Befragung hartnäckig und vereint an einer Lösung des Bremer CinemaxX Anfang August auf die Belastungsfaktoren: 60,9 % fühlen für alle Filmschaffenden gearbeitet werden ein Streik-Moratorium beschlossen. Für sich stark bis sehr stark gesundheitlich an- müsse. In diesem Zusammenhang wies einen befristeten Zeitraum soll nicht gegriffen. Alarmierend: 87,6 % fühlen sich Jüterbock auf die Notwendigkeit der gestreikt werden, um dem Arbeitgeber durch die Arbeitszeiten stark bis sehr stark Unterschrifteninitiative 5 statt 12 hin, mit die Möglichkeit zu geben, an den Ver- belastet, bei über 92 % steht Mehrarbeit der gefordert wird, die Anspruchsvoraus- handlungstisch zurückzukehren. In auf der Tagesordnung. 68,1 % können setzungen für das Arbeitslosengeld I er- Hamburg demonstrierten am 21. Au- Beruf und Privatleben schwer bis sehr heblich zu vereinfachen und die Tarifbin- gust ca. 50 KollegInnen vor dem Kino- schwer vereinbaren. Mit ihrer sozialen Ab- dung zur Bedingung für die Filmförderung eingang für faire Tarifregelungen. An sicherung sind 78,2 % unzufrieden, 57,6 % zu machen. ■ die Kinobesucher in der Kassenschlan- schätzen die Zukunft der Branche instabil ge wurden Flugblätter verteilt, die u.a. ein, 26,2 % wollen die Branche wechseln. darüber informierten, dass seit 2003 Lediglich 14 % halten ihre Entwicklungs- ➧ Bezug der Studie keine Erhöhung der Löhne stattgefun- chancen für gut. Das Durchschnittsjahres- den hat. Servicekräfte werden seit 2003 einkommen entspricht in etwa dem eines Die Studie kann unter [email protected] für 6,50 € eingestellt, nur die „Altbe- Facharbeiters in der Metallindustrie. vorbestellt und voraussichtlich ab Oktober be- schäftigten“ erhalten noch den gekün- Bereits vor der Verkürzung der Rah- zogen werden. Kathlen Eggerling, connexx.av digten Tariflohn von 7,41 €. wen ■ menfrist von 3 auf 2 Jahre waren knapp München [email protected] http://kinonetzwerk.verdi.de/tarif/aktu- ein Viertel der Befragten von Hartz IV be- elle_tarifrunden/tarifinformationen_hdf

M 08 – 09.2007 25 film

film Mitglied in der Zusatzversorgungskas- se des Saarlandes (ZVK) ist. Über die ZVK wickelt der öffentliche Dienst im Umlage- Tatort Halberg verfahren die Betriebsrente für seine Ange- stellten ab. Rund 4 Millionen Euro müsste Gefälschte Bilanzen – das unrühmliche Ende der Telefilm Saar die Telefilm oder der SR zahlen, wenn die TFS-Mitarbeiter nicht beim SR oder bei ei- ner SR-Tochter weiterbeschäftigt werden. Der Zeitpunkt hätte aus Sicht des Saarlän- keiner gerechnet. Schließlich ist die Tele- So ist es denn auch kein Wunder, dass dischen Rundfunks nicht schlechter sein kön- film, die Fernsehfilme und Serien entwi- die TFS-Mitarbeiter zunächst einmal befris- nen – nur wenige Monate zuvor hatte der ckelt und realisiert und die Programm- tet bis zum 31. Dezember 2008 übernom- kleine SR den ARD-Vorsitz übernommen, da Trailer für die ARD produziert, eine 100- men werden sollen. Der Haken dabei: Ob- erschüttert am 1. Mai 2007 ein ausgewach- prozentige Tochter der Werbefunk Saar wohl die TFS-Mitarbeiter künftig beim SR sener Skandal den beschaulichen Sender auf GmbH, die wiederum zu 100 Prozent dem oder seiner Tocher, der Werbefunk Saar be- dem Halberg in Saarbrücken. Die SR-Enkelin SR gehört. Zumal Joachim Schöneberger schäftigt werden, sollen sie nicht nach de- Telefilm Saar GmbH (TFS) steht mit über 20 gleichzeitig Geschäftsführer der Werbe- ren Haustarifverträgen bezahlt werden, Millionen Euro bei den Banken in der Kreide, funk Saar und der Telefilm war, und er sondern weiterhin nach dem niedrigeren die Bilanzen der letzten Jahre sind gefälscht, auch noch von der Telefilm-Tocher, Globe- VTFF-Tarif. Damit hat die SR-Geschäfts- der Geschäftsführer Joachim Schöneberger ist TV, monatlich Geld einstrich, wie es heißt. leitung wohl im Sinn, an den 20 Mitarbei- fristlos gekündigt und unauffindbar. Von den berühmten „drei G“ für Auf- tern zu sparen und sich auch alle Optio- sichtsräte, gepennt, gelogen oder gedul- nen für die Zukunft der Hörfunk- und det, will beim SR niemand etwas wissen. Fernsehproduktion offen zu halten. Denn Schließlich habe der Telefilm-Aufsichtsrat in bester -Manier wird auch den Stein erst ins Rollen gebracht. Denn in Saarbrücken schon seit Jahren darüber die Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen nachgedacht, die komplette Hörfunk- und seien bis zum Jahresabschluss 2004 selbst Fernsehproduktion außerhalb des Senders den zuständigen Wirtschaftsprüfern nicht privatwirtschaftlich zu organisieren. Dazu aufgefallen. Und Schöneberger habe, so könnte die Bavaria, mit ins Boot geholt SR-Intendant Fritz Raff, „mit einem hohen werden.

Dreßler Maß an krimineller Energie“ potemkin- a tr sche Dörfer aufgebaut. Schmerzhafte Einschnitte Pe Und doch müssen sich die SR-Oberen die Frage gefallen lassen, warum erst im Der Vorsitzende des ver.di-Senderver- Retusche: Herbst 2006 die Bilanz 2005 so konkret bands SR, Michael Steinmetz, sieht die WDR, angegangen wird, dass erste Zweifel an der Lage deshalb zwiespältig. Einerseits be-

Logo: Seriosität des Schönebergerschen Zahlen- grüßt er die Tatsache, dass den TFS-Mit- ild

,B werks aufkommen. Warum dauert es dann arbeitern kurzfristig eine neue Perspektive .de noch bis Ende März 2007, bis feststeht, im SR eröffnet wird, andererseits gilt es, Pixelio

/ dass TFS-Programme, die mit einem Wert gegen die Outsourcingüberlegungen so von rund 15 Millionen Euro in der Bilanz früh als möglich vorzugehen. Vor allem stehen, eigentlich nur 250.000 Euro wert mit Blick auf die EU-Transparenzrichtlinie Hofschläger

S. sind? Erst als der Platzhirsch in Sachen und deren Folgen fordert Steinmetz, ein to:

Fo Insolvenzangelegenheiten im Saarland, „Produktions-Insourcing beim SR“. Denn Rechtsanwalt Udo Gröner, sich im Auftrag durch die Umsetzung der EU-Vorgaben des SR der TFS annimmt, geht es plötzlich werden künftig Auftragsproduktionen teu- ganz schnell. Innerhalb von zwei, drei erer sein, als die Eigenproduktionen der Wochen ist klar: Die Telefilm ist pleite, Anstalten. Eigentlich wäre der Stoff sehr gut für einen und wenn nicht bald eine Lösung gefun- Doch zunächst muss noch der Liqui- ARD-Tatort geeignet. Schließlich produziert den wird, muss Insolvenzantrag gestellt dationsvergleich, dem der SR-Rundfunkrat die Telefilm Saar seit Jahrzehnten die Saar- werden. Fast täglich kommen neue Hiobs- im Juli zugestimmt hat, durchgeführt wer- brücker Tatorte. So schaffte es die Telefilm- botschaften. Schöneberger habe Unter- den. Knapp 22 Millionen Euro lässt sich Geschichte auch schnell in die bundes- schriften des SR-Intendanten für Bank- der SR die Liquidation der TFS kosten. Dies deutschen Schlagzeilen. Denn so mancher bürgschaften gefälscht, er habe Luftbu- sei zwar ein schmerzhafter Einschnitt“, so sieht darin wieder einmal einen Beleg da- chungen getätigt, Forderungen fingiert, SR-Intendant Fritz Raff, werde aber aus für, dass die öffentlich-rechtlichen Rund- sich persönlich bereichert … Der SR stellt den Rücklagen des Senders finanziert und funkanstalten in Deutschland das Geld Strafanzeige, Haftbefehl wird erlassen. führe so „nicht zu Abstrichen bei den Pro- der Gebührenzahler verschleudern. Schließlich taucht Schöneberger wieder grammmitteln“. Bleibt zu hoffen, dass die- auf und stellt sich der Polizei. Parallel dazu se Zusage steht. Ansonsten werden vor al- Potemkinsche Dörfer laufen die Verhandlungen mit den Banken lem die Freien mit gestrichenen oder ge- auf Hochtouren – ein Insolvenzverfahren kappten Sendeplätzen und damit weniger Dass es dabei auch um die Arbeitsplät- soll verhindert werden. Honorar die Zeche für die Telefilm-Pleite ze von 20 festen, 10 festen Freien und von Auch bei den Verhandlungen mit bezahlen. Die festen Freien spüren das be- Dutzenden freien Mitarbeitern geht, wird dem Betriebsrat der Telefilm und dem Per- reits deutlich, seit Mai haben sich Arbeits- nur allzu oft vergessen. Dass die Telefilm sonalrat des SR über die Zukunft der TFS- pensum und damit auch Honorar schon schon seit Jahren finanziell klamm ist, war Mitarbeiter drängt die Zeit. Dabei ist das beträchtlich verringert. bekannt. Mit ihrer Liquidation hat jedoch pikante an der Geschichte, dass die Tele- Hans Reinhard Barth ■

26 M 08 – 09.2007 film

gebot. (www.dok-leipzig.de). Das Budgetkorsett bleibt 50 Jahre Dokfilm auch bei der DOK-Jubiläums- ausgabe eng geschnürt. Doch Studie belegt Akzeptanz des Leipziger Festivals Danielsen bleibt optimi- stisch, bescheinigt die Studie doch auch die große Bedeu- Das Internationale Leipziger Festival für die belegt, erreicht das wohl tung des Festivals für das Dokumentar- und Animationsfilm DOK älteste Dokfilmfestival der Image der Stadt Leipzig. Das geht mit kräftigem Rückenwind in seine Welt ein kulturell interessier- Programm soll schlanker, 50. Ausgabe: Durchweg gut bis sehr gut tes, überdurchschnittlich ge- aber hochkarätig werden: bewerten einheimische wie internationale bildetes Publikum, das im „Neben den Wettbewerben Kino- und Fachbesucher das Festival. Das Durchschnitt 33 Jahre alt ist, zeigen wir eine Filmretro- ergab eine umfangreiche mehrstufige Be- und das Festival insgesamt spektive über die offizielle sucher- und Imagestudie, die Medienwis- „gut“ und besser findet. Die Innovationen und inoffizielle Geschichte des Festivals“, senschaftler und empirische Medienfor- der letzten drei Jahre (z.B. „DOK Summit“- kündigte Danielsen an. Auch der mit scher der Universität Leipzig mit ihren Podiumsdiskussionen, DOK Markt Digital) 1.500 Euro dotierte ver.di-Preis, den eine Studenten im Sommer und Herbst 2006 werden gut angenommen, und auch das ehrenamtliche Jury von Gewerkschaftern durchführten. Das Team um die Professo- teils umstrittene neue Logo findet über- vergibt, hat mittlerweile Tradition: Er wird ren Hans-Jörg Stiehler und Rüdiger Stein- wiegend Akzeptanz. Erkennbar zugenom- zum 16. Mal verliehen. Gundula Lasch ■ metz hatte zehn Jahre nach der ersten Stu- men hat das Interesse am Animationsteil die u.a. nach dem Bekanntheitsgrad, der des Festivals, aber der Interessenschwer- * Die Untersuchung bestand aus einer in- Besucherstruktur sowie der Integration des punkt aller Besucher liegt weiter auf dem ternationalen Vorab-online-Befragung von Fachpublikums gefragt*. Dokumentarfilm. Als verbesserungswürdig potentiellen Fachbesuchern (478), einer Vor- „Wir sind überrascht und hoch erfreut wurde von den Befragten die Internetprä- ab-Telefonbefragung von Leipzigern (332), über die hohe Akzeptanz und Beliebtheit senz der DOK befunden und die Macher sowie aus Befragungen von Besuchern unseres Festivals“, so Festivaldirektor reagierten schnell: Noch im Juli ging der Leipziger Programmkinos (532) und von Claas Danielsen. Dies zeige, dass der ein- Relaunch der Website online und bietet Kino- (736) und Fachbesuchern (125) des geschlagene Weg richtig sei. Wie die Stu- jetzt ein informatives, überschaubares An- 49. Festivals.

➧ Filmrezension: Prater Ein sehr suggestiver,sinnlicher Film

Das berühmte Riesenrad ist noch heute ein Wahr- Monster-Tunnelwelten. Solche hautnahen Erlebnis- am sogenannten „Watschenmann“ können ge- zeichen der Stadt. Ansonsten unterscheidet sich Sequenzen kontrastieren abwechslungsreich mit sel- waltbereite Jugendgangs Aggressionen ablassen. der Wiener Prater mit seinen vielen technischen tenen Archivaufnahmen aus Zeiten der Jahrhundert- Was sich psychologisch hinter all diesen Dingen Attraktionen kaum noch von anderen Großstadt- wende und poetischen Bildkompositionen von inein- verbirgt, analysiert Elfriede Jelinek, die eigens Rummelplätzen. Um 1900 war alles noch beschau- ander verschwimmenden bunten Lichterspots.Im- Texte für diesen Film schrieb und dann und wann licher.Man kam zum Tanztee oder staunte über pressionen, die Ulrike Ottinger mit ausgewählten auch als Gast ins Bild tritt: „Diese Erlustigungs- Kuriositäten wie den „Mann ohne Unterleib“, Zitaten von Elias Canetti, Josef von Sternberg, Erich maschinen, Spiegelkabinette,Geisterbahnen, Hoch- Hypnotiseure,die die Schwerkraft aufheben Kästner,Elfriede Jelinek und anderen Literaten schaubahnen, immer das Neueste vom Neuen – konnten oder Elvira, „unstreitig das schwerste würzt, dank der trefflichen Rezitation des Schau- diese Maschinen sind ja eine Maschine,in die Mädchen, das je gelebt hat“.In Ulrike Ottingers spielers Peter Fitz zudem ein Hörvergnügen. man sich begibt, und wenn man dabei klein ist, Dokumentation springt man lustvoll durch Raum Bilder und Zitate sprechen dabei für sich. Mehr indi- kann man sich vorübergehend groß vorkommen“. und Zeit, gelingt der Regisseurin doch ein histo- rekt und subtil vermitteln sich Wehmut und Kritik an Vor allem aber ist „Prater“ ein sehr suggestiver, risch fundierter,visuell faszinierender und leben- einem bereits fortgeschrittenen kulturellen Verfall. sinnlicher Film, reisen wir doch zusammen mit diger Streifzug durch die Kulturgeschichte des äl- Vorbei ist’s mit leicht beschwingter Vergnüglichkeit den Besuchern von einst und heute,ohne uns von testen Vergnügungsparks der Welt vom Kaiser- und so fantasievoller Unterhaltung wie sie einst Ka- der Stelle zu bewegen. Schließlich ist auch das reich bis heute. sperltheater,Schwertschlucker,Clowns,Jongleure Kino ein Ort der Illusionen. So wandelt sich Wien Mit rasanten Fahrten nimmt uns die Kamera in und Akrobaten boten. Der heutige Markt ist schnell- vor unseren Augen bisweilen scheinbar in Klein- Achterbahnen, Kettenkarussells und Autoscoo- lebig und bestimmt von Superlativen,für Kunst und Venedig mit Kanälen, Rialtobrücke und Dogenpa- ters mit, schleudert uns auf Ejection Seats in die Originalität bleibt wenig Raum.Vor allem haben sich last. Und über all dies trägt uns das Riesenrad mit Höhe,wirbelt uns in wilden Loopings durch die auch die Menschen verändert. Statt Wiener Walzern einem atemberaubenden Blick über die Dächer Luft und katapultiert uns in Grottenbahnen durch bevorzugen sie nunmehr dröhnende Discomusic, und von Wien. Kirsten Liese ■

.com A/D 2007, Regie: eottinger Ulrike

.ulrik Ottinger. www 104 Min. to: Fo

M 08 – 09.2007 27 internationales Grenzen der Pressefreiheit Costa Rica: Keine Medienpräsenz für Andersdenkende

Am 7. Oktober ist das costaricanische Wahl- volk aufgefordert, im ersten Volksent- ➧ Links scheid des Landes abzustimmen über die Ratifizierung des Freihandelsabkommens http://www.concostarica.com Central America Free Trade Agreement Website der CAFTA-Gegner (CAFTA) zwischen den USA, Mittelamerika http://www.concostarica.com Olympia und der Dominikanischen Republik. Die Website der CAFTA-Befürworter politische Elite des Landes und ihre Ge- in Geiselhaft schäftsfreunde in den Chefetagen der Me- dienkonzerne wollen CAFTA unbedingt; „Medienmacht wird missbraucht zur Mit einer Protestaktion vor dem Haupt- das Abkommen werde Arbeitsplätze und Meinungsmache“. Ein Schatten von Wut quartier der Olympia-Organisatoren in Direktinvestitionen bringen, lautet das huscht über das Gesicht von Alejandro Peking startete „Reporter ohne Gren- Versprechen. Eine breite soziale Bewegung Vargas Johannson. Der Mittdreißiger ist zen“ (rog) Ende Juni eine Kampagne für dagegen sieht das anders: Das Bündnis aus Journalist und Dozent für Kommunika- Pressefreiheit in China. Ein Jahr vor Gewerkschaften, Unweltschutzverbänden, tionswissenschaft an der öffentlichen Uni- den Olympischen Spielen in Peking Studierenden- und Schülervertretungen, versität von Costa Rica (UCR). „Die costa- forderten sie die Freilassung von rund Kleinbauern, religiösen Gruppen, Linken ricanische Demokratie und die Medien 100 inhaftierten Journalisten, Internet- und vielen anderen befürchtet durch CAF- gelten als Muster für Lateinamerika und es Autoren oder Bürgerrechtlern, die sich TA den Ausverkauf des Sozialstaates und funktioniert hier auch besser als sonst in für freie Meinungsäußerung in China eine Verschlechterung der Standards bei Mittelamerika. Aber die Diskussion um eingesetzt hätten. Die Demonstranten Umwelt- und Arbeitsrecht wie in Mexiko CAFTA zeigt die Grenzen der Pressefrei- trugen T-Shirts mit zu Handschellen ge- seit dem NAFTA-Beitritt 1994. heit“. Wenn es um die wirtschaftlichen formten olympischen Ringen. Interessen der Medienbarone des Landes „Überall in der Welt wächst die Gegen die Schere im Kopf geht, dann spiegelt sich das in eisenharten Besorgnis über die Austragung dieser Vorgaben für die Berichterstattung wieder. Olympischen Spiele, die in Geiselhaft Nach dem Prinzip David-gegen-Goli- Das Meinungsmonopol aufzubrechen genommen werden von einer Regie- ath mobilisiert diese Bewegung seit zwei angeschickt haben sich indes alternative rung, die sich weigert, Meinungsfrei- Jahren gegen das von der Regierung Bush Medienmacher im ganzen Land, welche heit zu garantieren und die humanis- forcierte Abkommen und dessen politi- das Internet nutzen, um ihre Radiopro- tischen Werte der Olympischen Spiele sche Begleitagenda, welche die Privatisie- gramme, Videos und Blogs unter die Leute zu respektieren“, heißt es in einem rung der staatlichen Telekom, des Energie- zu bringen. Journalist Alejandro Vargas Offenen Brief an den IOC-Präsidenten sektors und der Sozialversicherung vor- hat sich mit kritischen Kollegen zusam- Jacques Rogge. Rog erwarte vom IOC- sieht. Der Druck der Straße wurde so groß, men getan und die Initiative „Journalisten Präsidenten, dass er gegenüber der Re- dass Präsident, Friedensnobelpreisträger sagen Nein zu CAFTA“ ins Leben gerufen. gierung entschieden auftrete und sich und CAFTA-Befürworter Oscar Arias von „Wir zeigen unser Gesicht, damit zwei- für die Freiheit in China einsetze. der rechts-sozialdemokratischen „Partei felnde Kollegen in den Redaktionen sich Auch die Menschenrechtsgruppe der nationalen Befreiung“ (PLN) die endlich der Schere im Kopf entledigen“, Human Rights Watch hat anhaltende Flucht nach vorne antrat und das Referen- sagt er. Beschränkungen für die Arbeit auslän- dum anberaumte. Einen offenen Dialog Negative berufliche Konsequenzen discher Medien in China angeprangert. zwischen Befürwortern und Gegnern, also könnte das Engagement für Vargas bedeu- Die Organisation warf Peking vor, aus- den Parteigängern des „Si“ und „No“, ten, schließlich arbeitet er auch für Maga- ländische Journalisten weiterhin einzu- sucht man indes vergebens in den Mas- zine der „Nación“-Gruppe. In den letzten schüchtern, zu belästigen und festzu- senmedien. Im Gegenteil: Leitmedien wie Wochen vor dem Referendum wurde der halten. Damit verletze China seine Ver- die Tageszeitung „La Nación“ und die Umgangston sehr rauh. Eugenio Trejos, pflichtungen gegenüber dem Interna- reichweitenstärksten TV- und Radiosender Sprecher des „NO“ und Direktor des Tech- tionalen Olympischen Komitee (IOC), ergreifen offen Partei für CAFTA; die Geg- nischen Instituts, entschuldigte sich für die Freiheit der Berichterstattung zu ge- ner kommen kaum und wenn dann oft seine Äußerung, CAFTA käme nur „über währleisten, hieß es in einem Bericht der verzerrt zu Wort. Einige der wenigen kri- meine Leiche“ zu Stande. CAFTA-Befür- in New York ansässigen Organisation. tischen Programmplätze in Privat- und worter schalten indes Anzeigen, in denen Reporter ohne Grenzen hat auf ih- Staatsfunk wurden geschlossen. Besorgt sie vermuten, dass hinter den CAFTA-Geg- rer internationalen Website www.rsf.org äußerte sich auch das kürzlich gegründete nern ein Destabilisierungsversuch von Fi- neun Empfehlungen für die Olympi- „Observatorium der Meinungsfreiheit“ del Castro & Co stecke und Präsident Ari- schen Spiele in Peking sowie Bildmate- und das daran beteiligte Journalistenkol- as warnt vor den „Lügen“ der Gegner. rial zum Downloaden veröffentlicht. ■ leg COLPER. Torge Löding, San José, Costa Rica ■

28 M 08 – 09.2007 Vogelfreie Chronisten Im früheren Jugoslawien mehren sich Übergriffe gegen Journalisten

Die Aufarbeitung der im früheren Jugosla- wien begangenen Kriegsmassaker bleibt für heimische Journalisten ein riskanter Job. Als vermeintliche Nestbeschmutzer geraten die Reporter Dejan Anastasijevic Chronisten des Verbrechens immer häufiger sieht seinen Berufsalltag als in das Visier nationalistischer Gewalttäter. „Guerilla Krieg“

Feinde hat sich Dejan Anastasijevic wäh- leuten begangenen Verbrechen ist für die tiert“ werden könne, sagt der kroatische ning rend seiner 16jährigen Karriere als Journa- Journalisten in den Nachfolge-Staaten Journalistik-Professor Stjepan Malovic an Ko list viele gemacht. Aus Kroatien, Bosnien noch stets ein riskanter Job. Allein im ver- der Universität Zagreb: „Viele der Perso- de und Kosovo berichtete der Reporter des gangenen Jahr registrierte Serbiens Journa- nen, die direkt oder indirekt daran betei- Marloes serbischen Wochenblatts „Vreme“ in den listenverband 50 Fälle von Todesdrohun- ligt waren, sind noch immer an der Macht to: Fo 90er Jahren über den tatsächlichen Ver- gen und Angriffe gegen Journalisten. – und werden nervös, wenn jemand die lauf der Jugoslawien-Kriege. Seit deren Noch immer sind drei mysteriöse Morde Frage thematisiert.“ Doch auch das Publi- Ende schreibt der 45jährige Serbe über die an serbischen Journalisten in den letzten kum will von den Untaten der eigenen damals begangenen Kriegsverbrechen – 13 Jahren nicht aufgeklärt. Doch auch in Landsleute oft nichts wissen. Es falle ih- und die Machenschaften der Geheimdien- Bosnien, Kosovo oder Kroatien sehen sich nen schwer, mit Enthüllungen über ste und des organisierten Verbrechens. „Es Reporter, die über Kriegsverbrechen be- Kriegsverbrechen konfrontiert zu werden, gibt viele Leute, die mich nicht mögen,“ richten, als vermeintliche „Nestbeschmut- so Anastasijevic. Sie könnten nicht glau- sagt der Mann mit dem ergrauten Kurz- zer“ Bedrohungen und Attacken ausgesetzt. ben, dass „die eigenen Jungs“ derartige haarschnitt – und zieht mit tiefen Zügen Wegen Todesdrohungen gegen einen Re- Verbrechen begangen haben sollten: „Den an seiner Zigarette. In der Ära des verstor- dakteur des kroatischen Wochenblatts Journalisten, die darüber berichten, haftet benen Ex-Präsidenten Slobodan Milosevic „Feral Tribuna“ wurde im April zwar erst- schnell das Image von Verrätern an.“ sah sich der zum Staatsfeind deklarierte mals ein Lokalpolitiker in Osijek zu sechs Die Täter der Anschläge auf Journa- Kriegs-Chronist zeitweise gar zur Emigra- Monaten Haft verurteilt. Doch in der Re- listen kommen in der Regel aus dem tion nach Wien gezwungen. Damals seien gel bleiben Übergriffe gegen Journalisten Dunstkreis früherer paramilitärischer Ein- aber zumindest „die Fronten klar“ gewe- ungesühnt. heiten, die nach Ende der Jugoslawien- sen: „Der staatlichen Propaganda-Maschi- Kriege zu Keimzellen der Mafia wurden. nerie standen die unabhängigen Medien Keine echte Reform Alle aus dem zerfallenen Jugoslawien gegenüber.“ Nun sei sein Berufsalltag ein hervorgegangenen Länder seien „relativ „Guerilla-Krieg“: „Man weiß nie, von wo Journalisten seien für nationalistische schwache Staaten“, in denen organisierte der Angriff kommt.“ Gewalttäter ein „leichtes Ziel“, sagt Anas- Kriminalität manchmal mehr Macht habe Die Attacke kam in der Dunkelheit. tasijevic. Eine echte Reform des Sicher- als die offiziellen Institutionen, erklärt Kurz vor drei Uhr riss in der Nacht zum heits- und Justizapparats sei ausgeblieben Anastasijevic den nach wie vor großen 14. April eine ohrenbetäubende Explosion – und viele Funktionäre aus der Milosevic- Einfluss von zu Drogenhändlern mutier- den Reporter und seine Frau aus dem Ära auf ihrem Posten geblieben, erläutert ten Ex-Milizionären. „Wenn man organi- Schlaf. „Das Zimmer war mit Glasscher- er die auffällig nachlässige Verfolgung der siertes Verbrechen duldet, hat es die Ten- ben übersät. Als ich den Pulverdampf Straftaten. Zwar sicherten Präsident Boris denz sich auszubreiten,“ warnt der Repor- roch, wusste ich sofort, dass es sich um ei- Tadic und Premier Vojislav Kostunica ter. Als Beispiel nennt er die Ermordung nen Anschlag handelte.“ Zum Glück hatte nach dem Anschlag ihm persönlich des- von Premier Zoran Djindjic im März 2003, jedoch nur eine der beiden auf der Fens- sen rasche Aufklärung zu. Doch bis jetzt der einen solchen Drogenhändlerring terbank seiner Erdgeschoss-Wohnung de- sind die Täter noch nicht gefasst. Auch die stoppen wollte. ponierten Handgranaten gezündet: „Wäre wachsenden Spannungen im Kosovo-Kon- Seit dem Anschlag auf ihn gibt der die andere auch explodiert, säße ich nun flikt macht der „Vreme“-Reporter für die Mann mit der schwarzen Lederjacke mehr nicht mehr hier.“ Über die Motivation der zunehmende Zahl von Drohungen gegen- Interviews als er führt. Doch dass er der- flüchtigen Täter könne er nur spekulieren, über serbischen Journalisten verantwort- zeit weniger Zeit für seine eigentliche Ar- sagt Anstasijevic: „Ich nehme mal an, dass lich: „Es wächst eine Art nationaler Frustra- beit hat, nimmt er in Kauf. „Die Öffent- sie überzeugt sind, dass sie den Anschlag tion, die leicht zu Aggression führen kann lichkeit ist mein einziger Schutz,“ weiß zum Wohle Serbiens begingen. Und dass – vor allem gegenüber denjenigen, die Anastesijevic. An ein Abtauchen verliert sie davon ausgehen, dass es keine ernsthaf- nicht als Patrioten angesehen werden.“ der Reporter genauso wenig Gedanken wie ten Versuche geben wird, sie zu fassen.“ Besonders die von der eigenen Nation über einen Jobwechsel: „Ich stand schon Acht Jahre liegt das Ende der Kriege begangenen Kriegsverbrechen seien in früher unter Druck. Aufgeben oder Ruhe im zerfallenen Jugoslawien zurück. Doch den Staaten des früheren Jugoslawien geben werde ich nicht.“ die Aufarbeitung der von eigenen Lands- noch stets „kein Thema, das offen disku- Thomas Roser, Belgrad ■

M 08 – 09.2007 29 internationales

Zweifelhafte Aufklärrung über die Beteiligung des Geheimdienst- in solchen Angelegenheiten faktisch als im Mordfall Politkowskaja Oberstleutnants Pawel Rjagusow an der erste arbeitsrechtliche Instanz agiert. Da- Tat falsch sein. Dieser sei wegen anderer her verurteilte das Londoner Gericht den MOSKAU. Angeblich sollte der Mord an Vergehen festgenommen worden. Von Verlag zur Zahlung einer Strafe von 55.000 £ der kremlkritischen Journalistin Anna Po- den vier Tschetschenen, die die Tat un- (81.400 €), Höchtstrafe wären 75.000 £ litkowskaja aufgeklärt sein. Nach monate- mittelbar ausgeführt haben sollen, be- gewesen. www.euro-betriebsrat.de ■ langem Schweigen präsentierte General- hauptet einer, zum Zeitpunkt des Mordes staatsanwalt Juri Tschaika Ende August in schwerkrank im Krankenhaus gelegen zu Moskau vermeintliche Täter. Zehn Verdäch- haben. Die anderen sind eigenen Aus- Berlusconis Fernsehkette tige wurden verhaftet. Unter den Festge- sagen zufolge in Tschetschenien gewesen. künftig mit Betriebsrat nommenen seien auch Mitarbeiter des epd /wen ■ Inlandsgeheimdienstes FSB und des Innen- ROM. In der italienischen Mediengruppe ministeriums – Informanten der Auftrags- Mediaset, an der die Finanzholding Finin- mörder. Drahtzieher und Hintermänner Britisches Urteil vest des ehemaligen Ministerpräsidenten des Mordes, säßen im Ausland, was unter stärkt Informationsrechte Berlusconi maßgeblich beteiligt ist, wurde anderem auf den im Londoner Exil leben- am 14. Dezember 2006 eine Vereinbarung den Oligarchen Boris Beresowski abzielt. LONDON. Am 24. Juli 2007 ist in Groß- für einen Europäischen Betriebsrat (EBR) Sie hätten es auf eine Destabilisierung britannien erstmals ein Urteil auf der nach italienischem Recht unterzeichnet. Russlands mit dem Ziel eines Umsturzes Grundlage der EU-Richtlinie zur Infor- Dem EBR gehören sechs Mitglieder aus Ita- abgesehen, hieß es. mation und Konsultation ergangen. Ein lien und zwei aus Spanien an, die sich ein- Lautgewordene Zweifel an diesen of- Arbeitsgericht in London („Employment mal jährlich treffen. Je ein Delegierter pro fiziellen Verlautbarungen fanden bald Be- Appeal Tribunal“) entschied auf Antrag Land koordiniert die Zusammenarbeit stätigungen. Nur nach wenigen Tagen der Gewerkschaft Amicus gegen den Zei- zwischen den Sitzungen, sie bilden eine musste der erste Verdächtige wieder freige- tungsverlag Macmillan, eine Tochter- Art „Mini-Präsidium“. Deutschland ist lassen werden. Dem Mitarbeiter einer pri- gesellschaft der deutschen Holtzbrinck- von dieser Vereinbarung nicht betroffen, vaten Überwachungsfirma habe die Betei- Gruppe. Das britische Management wei- weil die Übernahme der Senderkette Pro- ligung an dem Mord nicht nachgewiesen gert sich seit Jahren beharrlich, eine Ar- SiebenSat.1 Media durch Mediaset im No- werden können, berichtete die Internet- beitnehmervertretung anzuerkennen und vember 2006 gescheitert war. Im Mai 2007 zeitung „Lenta.ru“ am 30. August. Außer- betriebswirtschaftliche Informationen of- kaufte Mediaset einen Anteil am nieder- dem habe der von der Staatsanwaltschaft fen zu legen. Da es zu keinem Abschluss ländischen Fernsehproduzenten Endemol als Informant bezeichnete Ex-Polizeimajor einer betriebsindividuellen Regelung kam, („Big Brother“), was möglicherweise zu ei- Sergej Chadschikurbanow zur Tatzeit leitete Amicus im März 2006 rechtliche ner Erweiterung des Geltungsbereichs der wegen Amtsmissbrauchs bereits seit zwei Schritte ein. EBR-Vereinbarung führen könnte. End- Jahren im Gefängnis gesessen. Seine Betei- Macmillan ignorierte jedoch den emol ist in fünf europäischen Ländern ligung an dem Mord erscheint unwahr- Spruch des Central Arbitration Committee, vertreten, darunter in Deutschland. scheinlich. Zudem sollen Informationen einer unabhängigen Schlichtungsstelle, die www.euro-betriebsrat.de ■

➧ Aktion für Abdul Karim al-Khaiwani, Jemen Online-Journalist bei Festnahme geschlagen

Die Polizisten trugen Zivilkleidung, als sie am 20. Juni die Woh- hörden geraten ist. Schon vor drei Jahren war er aus demselben nung des Journalisten Abdul Karim al-Khaiwani stürmten. Sie Grund verhaftet worden. Er musste fast ein Jahr im Gefängnis zerrten ihn aus dem Bett und griffen ihn tätlich an. Khaiwani bleiben. Es ist damit zu rechnen, dass Khaiwani vor einem Son- erlitt mehrere Blutergüsse.Ohne ihm zu sagen, was ihm vorge- derstrafgericht angeklagt wird. Die dortigen Prozesse entspre- amnesty worfen wird, nahmen sie den Journalisten mit. Seitdem befindet chen nicht den internationalen Standards für ein faires Verfahren. international sich Abdul Karim al-Khaiwani ohne richterliche Überprüfung in Was können Sie tun? Postfach der Hauptstadt Sana’a in Untersuchungshaft. Er darf seine Fami- Schreiben Sie an den jemenitischen Präsidenten und fordern Sie 53108 Bonn lie weder sehen noch anrufen undAbdulauch seinen Rechtsanwalt genaue InformationenKarimüber die Vorwürfe,die gegen den Journa- Tel.: 0228 /983730 nicht kontaktieren. Obwohl er an einer Herzkrankheit leidet, er- listen Abdul Karim al-Khaiwani erhoben werden. Dringen Sie da- www.amnesty.de hält er keine medizinische Versorgung. rauf,dass er medizinisch versorgt wird und Kontakt zu Ange- Früher war Abdul Karim al-Khaiwani Chefredakteur der jemeniti- hörigen und einem Anwalt aufnehmen kann. Schreiben Sie auf ver.di schen Wochenzeitung „al-Shura“.Das Blatt ist inzwischen ge- Arabisch, Englisch, Französisch oder Deutsch an: Bundesverwaltung schlossen worden, aber Khaiwani arbeiteteal-Khaiwanibis zu seiner Festnah- His Excellency General ‘Ali Abdullah Saleh Paula-Thiede- me für die weiterhin existierende Online-Ausgabe.Angeblich wird President of the Republic of Yemen Ufer 10 ihm zur Last gelegt, einen Geistlichen der zaiditischen Richtung Sana’a – JEMEN – Telefax: 00 967 – 1 – 274 147 10179 Berlin des Islam zu unterstützen, der anti-amerikanische Demonstratio- Senden Sie eine Kopie Ihres Schreibens an: www.verdi.de nen angeführt hatte.Konkrete Anschuldigungen für eine von Botschaft der Republik Jemen Khaiwani begangene Straftat sind bisher aber nicht bekannt ge- S. E. Herrn Yahya Ali Mohamed Al-Abiad M-Redaktion worden. In seinen Artikeln hat er allerdings schon mehrfach Fest- Budapester Straße 37 – 10787 Berlin karin.wenk@ nahmen von Zaiditen durch jemenitische Sicherheitskräfte kriti- Telefax. (030) 89 73 05 62 verdi.de siert. Sein Anwalt vermutet, dass er nur deshalb ins Visier der Be- E-Mail: [email protected]

30 M 08 – 09.2007 nah.vertraut.engagiert.

Überall in Deutschland – Ansprechpartner für die Medien

Regionale Münster: Jörg Brokkötter, Westfälische Berlin: Asta Wegner, Feuersozietät Berlin München: Claudia Scheerer, Provinzial Versicherung / Provinzial Brandenburg AG / Öffentliche Lebens- Versicherungskammer Bayern, Kiel: Günther Jesumann, NordWest Holding, Tel. 0251. 219-3005, versicherung Berlin Brandenburg AG, Tel. 089. 2160-3050, Provinzial Nord Versicherungsgruppe / [email protected] Tel. 030. 2633-270, [email protected] Provinzial NordWest Lebensversicherung AG, [email protected] Tel. 0431. 603-2805, Detmold: Norbert Helmhold, Lippische Überregionale [email protected] Landes-Brandversicherungsanstalt, Düsseldorf: Wolfgang A. Eck, Krankenversicherung/ Tel. 05231. 61661-10, Provinzial Rheinland Versicherung, Aurich: Signe Foetzki, Reiseversicherung: Union [email protected] Tel. 0211. 978-2922, Ostfriesische Landschaftliche Krankenversicherung – Union [email protected] Brandkasse Aurich, Hannover: Karl-Heinz Vach, VGH Reiseversicherung, Claudia Scheerer, Tel. 04941. 177-208, Versicherungen, Tel. 0511. 362-2123, Dresden: Jürgen Hofmann, Tel. 089. 2160-3050, [email protected] [email protected] Sparkassen-Versicherung Sachsen, [email protected] Tel. 0351. 4235-393, Oldenburg: PeterZigan, Braunschweig: Gabriela Schimmel, Rechtsschutzversicherung: [email protected] Öffentliche Versicherungen Oldenburg, Öffentliche Versicherungen Braunschweig, ÖRAG Rechtsschutzversicherung, Tel. 0441. 222-8447, Tel. 0531. 202-1497, Saarbrücken: Rainer Otto, Saarland Andreas Meinhardt, [email protected] [email protected] Versicherungen, Tel. 0681. 601-204, Tel. 0211. 5363-150, [email protected] Bremen: Rolf Speulda, Magdeburg: Dr. Wolfgang Kirkamm, [email protected] ÖVB – Öffentliche Versicherung Bremen, ÖSA – Öffentliche Versicherungen Stuttgart: Sylvia Knittel, SV Sparkassen- Verband öffentlicher Versicherer: Tel. 0421. 3043-4722, Sachsen-Anhalt, Tel. 0391. 7367-107, Versicherung, Tel. 0711. 898-1221, Andreas Meinhardt, Tel. 0211. 4554-123, [email protected] [email protected] [email protected] [email protected]

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Oktober: listen – Deutschland nach 1945. MH, Hamburg. 7. November: Was zu Theater-, Film- und Fernsehkritik. Überschriften kreativ texten. 25. bis JSR, Essen. 14. /15. November: Kom- einer Reportage gehört. 12. Novem- ABZV,Bonn. 13. /14. November in 27. Oktober: Grundkurs Moderation. munaler Haushalt. ber (+ 2 weitere Termine): Feature. Würzburg: Presserecht aktuell für 14. bis 17. November: Der lange Text KLARA, Berlin. 23. /24. Oktober: Lokalredaktionen. – Die Arbeit vor dem Schreiben. Der Gerichtsbericht. 25. /26. Oktober: Journalismus online ADB,München. 15. Oktober: Bild- FES,Bonn. 15. bis 19. Oktober: Themen aus dem Rathaus. und Urheberrechte im Corporate Orientierungsseminar Politischer Jour- MAZ, Luzern. 12. bis 14. November: AFP,Hamburg. 29. bis 31. Oktober: Publishing. 17. Oktober: Verständ- nalismus – Interview und Recherche. Tatort Gericht – Schauplatz Medien. Online-Recherche II. liches Schreiben für Fachzeitschriften. 5. bis 9. November in Würzburg: Poli- MEZ, Berlin. 9. und 16. November: AKAD,Berlin. 16. Oktober: Beginn 18. Oktober: Urheberrecht – Grund- tiker-Portraits schreiben. Wissenschaftsjournalismus (zweiteili- Online-Kurs „Recherche im Internet“. lagen. 19. Oktober: Urheberrecht – IFP,München. 29. bis 31. Oktober in ges Abendseminar). JHB,Hagen. 29. bis 31. Oktober: Das Jahres-Update.19. Oktober: Ludwigshafen: Auf den Punkt gebracht MH, Hamburg. 1. bis 3. November: Bewegtbilder fürs Internet. Bildrechte.12. November: Persönlich- – Moderieren für Printjournalisten. Wissenschaftsjournalismus.10. /11. JSR, Essen. 25. /26. Oktober: Schrei- keitsrechte in den Medien. 13. /14. KLARA, Berlin. 24. Oktober: Das Nov.: Kunstkritik. 16. bis 18. Nov.: ben fürs Web. November: Der Geschäftsbericht. Textkonzept. Filmkritik. 16. bis 18. Nov.: Sachbuch. MH, Hamburg. 26. bis 28. Oktober: AFP,Hamburg. 19. /20. Oktober: MAZ, Luzern. 5. bis 9. November: Internetjournalismus. Blattmachen I – Magazin. Schreibwerkstatt – Wider das Grau Journalistische Formen 12. /13. November: Humor und Ironie des Alltags. Layout /Infografik in Printmedien. MEZ, Berlin. 6. November: Abend- ABP,München. 15. /16. Oktober: AM, Düsseldorf. 29. /30. Oktober: seminar Journalistisches Schreiben. Titel, Vorspann, BU – Zeitung. ADB,München. 12. /13. November: Auf den Punkt gebracht – Lesens- MH, Hamburg. 5. bis 9. November: 29. /30. Oktober: Titel, Lead, BU – Herstellung für Lektoren. werte Texte für verschiedene Anlässe. Wochenkurs Journalistisches Schrei- Zeitschrift. AKAD,Berlin. 18. Oktober: Beginn AR, Remscheid. 15. bis 19. Oktober: ben. 18. bis 20. Oktober: Jetzt wird´s ABZV,Bonn. 22. /23. Oktober in von Online-Kursen zu „Joomla!“. Web 2.0 – Kommunikation, Netz- spannend – Kreativitätstraining. Stuttgart: Überschrift, Bildunterschrift, JA,München. 26. bis 28. Oktober: werke und Social Software.22. bis NA, Hamburg. 19. Oktober in Mün- Vorspann. 6. /7.November: Lokale Layout mit InDesign (dju-Mitglieder 25. Oktober: Qualifizierung zum chen: Geschäftsbericht und Kenn- Sportberichterstattung. 15. /16. erhalten 50 % Rabatt). Medienberater. zahlen. 9. November in Köln: Korrek- November: Kommentar und Glosse. JHB,Hagen. 5. bis 8. November: BKB,Wolfenbüttel. 8. bis 10. No- turlesen und neue deutsche Recht- JA,München. 9. /10. Oktober: Das Programmtraining Photoshop und vember: Professionelle Gesprächs- schreibung. Interview – Planung, Fragetechnik, Digitale Fotografie. KEP,Wetzlar. 19. Oktober: Gestal- tung von Flyern und Broschüren I. ➧ Kontakt zu den Seminaranbietern 2. November: Gestaltung von Flyern Die Adressen zu unten stehenden Kontakten sind im Internet abrufbar unter: http://mmm.verdi.de und Broschüren II. 16. November: Gestaltung von Flyern und Broschü- ABP Fon 089 /49 99 92 – 0, EMA Fon 030 /310 01 – 417, KEP Fon 064 41 /91 51 66, ren III. www.a-b-p.de www.evangelische- www.cma-medienakademie.de MAC, München. 10. /11. Oktober ABZV Fon 02 28 /259 00 – 0, medienakademie.de KFH Fon 02 21 /222 710 – 0, in Stuttgart, 12. /13. Oktober in Mün- www.abzv.de FAZ Fon 069 /75 91 – 20 76, www.koelner-filmhaus.de chen, 22. /23. Oktober in Köln: Acro- ADB Fon 089 /29 19 53 84, www.seminare-faz-institut.de KLARA Fon 030 /690 415 85, bat Print Professional. www.buchakademie.de FES Fon 02 28 /883 – 0, www.klaraberlin.de 5. bis 15. November in München und AFP Fon 040 /41 47 96 – 0, www.fes.de MAC Fon 089 /544 151 – 74, in Stuttgart: DTP. www.akademie-fuer-publizistik.de FHB Fon 040 /399 099 31, www.macromedia.de 5. bis 8. November in Stuttgart und AKAD Fon 030 /61655 – 0, www.filmschule-hamburg-berlin.de MAZ Fon 00 41 /41/226 33 33, in München: Photoshop Grundkurs. www.akademie.de FHF Fon 069 /13 37 99 94, www.maz.ch 9. /10. November in Stuttgart und in AM Fon 02 11 /43 69 01 50, www.filmhaus-frankfurt.de MEZ Fon 030 /68 30 20 90, München: Photoshop Aufbaukurs. www.medienverband.de FM Fon: 02 51 /230 36 21, www.medienkonkret.de 12. bis 14. November in Stuttgart und AR Fon: 0 21 91 /794 – 0, www.filmwerkstatt.muenster.de MH Fon 040 /306 201 140, in München: Photoshop Spezialkurs II www.akademieremscheid.de IFP Fon 089 /54 91 03 – 0, www.medienbuero-hamburg.de – Virtuelle Schönheitsfarm. 15. /16. BET Fon 040 /410 84 – 0, www.ifp-kma.de MR Fon 02 21 /16 42 – 36 38, November in München: Photoshop / http://bet.de IP Fon: 07 11 /997 86 91, www.erzbistum- Image Ready. BKB Fon 053 31 /808 – 418, www.interspherial.com koeln.de/medien/rundfunk 5. /6.Oktober in München, 9. /10. www.bundesakademie.de ISFF Fon 030 /20 09 27 442, NA Fon 040 /41 13 – 28 42, November in München und in Stutt- COP Fon 02 21 /739 32 62, www.isff-berlin.eu www.newsaktuell.de gart: Freehand. www.cop-morrien.de JA Fon 089 /16 751 – 06, PFA Fon 069 /92 10 72 22, 9. /10. November in München und DHA Fon 02 08 /62 13 50, www.journalistenakademie.de www.ev-medienhaus.de in Stuttgart: Adobe Illustrator. www.hoerfunkakademie.de JHB Fon 023 31 /365 – 6 00, RTL Fon 02 21 /82 02 – 0, 12. bis 20. Oktober in München, DWH Fon 040 /39 03 722, www.hausbusch.de www.rtl-journalistenschule.de 12. bis 15. November in München www.drehbuchwerkstatt-ham- JSR Fon 02 01 /80 41 961, VSM Fon 089 /83 51 91, und in Stuttgart: QuarkXPress. burg.de www.journalistenschule-ruhr.de www.videoschule.de MEZ, Berlin. 9. November: Abend- seminar Planung und Layout.

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PFA, Frankfurt. 5. bis 7. November: Kamera Teil IV – Praxis Kamera Dreamweaver – Einführung in Design ➧ Seminar für Betriebsräte 16mm. 16. bis 18. November: Licht II und Programmierung von Internet- in Tendenzbetrieben – Dramaturgie.15. bis 21. Oktober: Seiten (für Fortgeschrittene). Masterschool Dokumentarfilm – Mo- Vom 8. bis 12. Oktober: ver.di-Bildungsstätte IMK, Lage-Hörste. dul I. 10. bis 16. November: Master- Volontäre Im Mittelpunkt stehen der Tendenzschutz und seine Hintergründe. school Dokumentarfilm – Modul II. Wie funktionieren Mitwirkung und Mitbestimmung des Betriebsrats im IP,Stuttgart. 14. Oktober: Genre- ABP,München. 15. bis 26. Oktober: Tendenzbetrieb,wie sieht es mit Informations- und Beteiligungsrechten Konventionen. 15. Oktober: Schreiben Grundkurs II – Zeitschrift. 5. bis 16. aus? Welche Rechtsgrundlagen und Handlungsmöglichkeiten existieren für Kino und TV.16. Oktober: Sozial- November: Grundkurs II – Zeitung. bei personellen Maßnahmen, vor allem bei prekärer Beschäftigung? drama, Drama. 17. Oktober: Romantic 5. bis 16. November in Kulmbach: Wie laufen Personalplanung, Beschäftigungssicherung und Beschäftigungs- Comedy,Melodram. 18. Oktober: Grundkurs II – Zeitschrift. 12. bis 23. förderung insbesondere bei der Beschäftigung von LeiharbeitnehmerIn- Expose & Treatment. 16. November: November: Grundkurs Unternehmens- nen, freien MitarbeiterInnen, PauschalistInnen, arbeitnehmerähnlichen Family Entertainment. 16. November: kommunikation. Beschäftigten sowie PraktikantenInnen? Wie verhält sich der Betriebsrat Jugendschutz in Videospielen. ABZV,Bonn. 15. bis 19. Oktober in bei Einstellungen, Versetzungen oder Kündigungen, was ist in sozialen ISFF,Berlin. 15. bis 19. Oktober: Dia- Stuttgart: Aufbauseminar III. 5. bis Angelegenheiten wie Arbeitszeit, Mehrarbeit, Urlaub oder bei Betriebs- logschreiben für Film und TV.15. Okt- 16. November in Stuttgart: Grundla- änderungen zu tun? ober bis 20. Dezember: Lehrgang Pro- genseminar III. 12. bis 23. November Referenten: Ulrich Janßen (Oldenburg), Bernd Kirchhoff (Hannover). duzentIn und ProduktionsleiterIn bei in Bonn: Grundlagen journalistischer Film und Fernsehen. 22. bis 26. Okto- Anmeldung: Katja Weber,ver.di b+b,Fon: 030 /2639 989 – 16, Arbeit D II. ber: Gestaltung dokumentarischer http://dju.verdi.de/aktuell/termine/br-seminar_07. AFP,Hamburg. 22. Oktober bis 16. Fernsehbeiträge.29. Oktober bis 13. November: Kompaktkurs für Print-Vo- Februar 2008: Lehrgang Regieassis- lontäre.29. Oktober bis 9. November: DHA, Oberhausen. 1. /2.Oktober: Radio-Schnupperabend. 26. /27. Ok- tenz und Aufnahmeleitung bei Film Kompaktkurs für Radiovolontäre. Sprech-Training (Advanced). 8. bis tober im Rhein-Erft-Kreis: Selbstfahrer- und TV. DHA, Oberhausen. 5. bis 16. No- 10. Oktober: Moderationstraining für training – Heranführung an den Um- KFH, Köln. 20. /21. Oktober: Drama- vember: Grundkurs für Radiovolon- Frauen. 16. bis 18. Oktober: Grund- gang mit der Studiotechnik. 4. No- turgisch denken! Die Dokumentar- täre – Modul II. kurs Radio Teil III – Beitragsproduk- vember und 18. Dezember in Köln: film-Montage.24. bis 26. Oktober: EMA, Berlin. 5. bis 30. November: tion. 20. /21. Oktober: Stimmcoaching Grundkurs Sprecherziehung. 9. /10. Studiokamera-Workshop.3./4.No- Volontärskurs IV. für Anfänger – Wege ins professionel- November im Rhein-Erft-Kreis: Die vember: Grundlagen der Kamerafüh- IFP,München. 14. bis 26. Oktober in le Sprechen. 26. /27. Oktober: Work- Moderation – Der rote Faden. 10. No- rung. 9. bis 18. November: Filmreali- Augsburg: Grundkurs I Zeitung. shop Nachrichten – News to use. vember in Bergisch-Gladbach: Radio- sation Kurzfilm – einen Film drehen 4. bis 16. November in Ludwigshafen: JSR, Essen. 10. /11. November: Schnuppertag. 13., 17. /18., 27. /28. von A-Z. 6. /7.Oktober: Drehbuch II – Grundkurs II Zeitung. Podcast – Wie Print hörbar wird. November und 1. /2.Dezember in Treatmententwicklung. 19. bis 21. KLARA, Berlin. 22. Oktober bis KLARA, Berlin. 15. bis 17. Oktober: Köln: Grundkurs Radiowerkstatt. Oktober: Drehbuch III – Three Genres. 30. November: Grundlehrgang für Der gebaute Beitrag. PFA, Frankfurt. 27. Oktober: 5. bis 7. Oktober: Regie I – Grund- Einsteiger – Nicht nur graue Theorie. MAZ, Luzern. 29. bis 31. Oktober: Sprechen und präsentieren vor dem lagen. 1. bis 4. November: Dokumen- Moderieren am Mikrofon – Ansprüche Mikrofon. 2. /3.November: Grund- tarfilm. 15. bis 18. November: Film- Fotografie ohne Ende.5.November: Teasing und kurs Radio II. 10. November: Die Col- geschäftsführung. 16. bis 18. Novem- Backselling – Hinhören garantiert! lage – Der gute Ton im Radio. ber: Regie II – Schauspielführung. ABP,München. 22. bis 26. Oktober: MEZ, Berlin. 9., 16., 23., 30. Oktober, MAZ, Luzern. 5. bis 7. November: Fotoreportage. 6. November: Praxisseminar Hörfunk Film & TV Anchorman, Anchorwoman – Die AFP,Hamburg. 26. Oktober: Presse- (Abendseminar). 22., 29. Oktober,5., Kunst des Moderierens am TV I. fotografie IV – Bildrechte. 12., 19. November: Feature (Abend- ABP,München. 5. bis 7. November: 14. bis 17. November: Videos fürs AKAD,Berlin. 13. November: Beginn seminar). 5. November: Abendseminar Fernsehmoderation – Aufbauseminar. Web produzieren – eine Einführung. Online-Kurs „Mehr Erfolg mit der Interview.7.November: Abendsemi- AFP,Hamburg. 22. bis 25. Oktober: RTL, Köln. 8. bis 10. Oktober: Doku- richtigen Bildsprache“. nar Schreiben fürs Hören. 8. Novem- Der Fernsehbeitrag. mentarisch erzählen und produzieren. MAZ, Luzern. 15. bis 19. Oktober: ber: Abendseminar Kurzbeitrag – Auf- AM, Düsseldorf. 9. /10. November: 11. /12. Oktober: Texten für TV. Bildkonzepte entwickeln – Welche sager.12., 16. November: Abend- TV-Moderation – Rundfunkjournalis- 22. /23. Oktober: Der Reporterbericht. Sprache für welches Medium? 1. bis seminar Schnitt. 13. November: mus Kurs VIII. 22. /23. Oktober: Journalistische 4. November: Fotografie – Aus der Abendseminar Kurzbeitrag – BMO. DWH, Hamburg. 12. bis 14. Oktober: Kreativität I – Themen finden und Geschichte heraus II. 14. November: Abendseminar Audio- Aufbaukurs Drehbuch I – Dialoge. verkaufen. 13. /14. November: Inten- NA, Hamburg. 12. /13. November technik. 15. November: Abendsemi- 27. bis 29. Oktober: Adaptionen und sivtraining Reporterschalte. in Köln: Digitalfotografie für Fortge- nar Musikredaktion. Variationen. schrittene. MH, Hamburg. 19. bis 21. Oktober: FHB,Hamburg/Berlin. 19. bis 21. Film- & TV-Technik Sportreportage im Radio.3./4.No- Oktober: Dramaturgie der Stoffe. Hörfunk vember: Radionachrichten. 22. bis 26. Oktober: Workshop Regie BET,Hamburg. 22. bis 24. Oktober: MR, Köln. 1. bis 5. Oktober in Köln: – Grundlagen der Inszenierung. TV-Produktionsmethoden HD.1.bis AFP,Hamburg. 16. /17. November: Ferien-Radio für Jugendliche.6.Okto- 3. /4.November: Dramaturgie – The 3. November: Broadcast Kamera- Interview für Radio und Fernsehen. ber im Rhein-Erft-Kreis: Radio-Schnup- human factor.10. /11. November: recorder HD.9.bis 11. November: AM, Düsseldorf. 19. Oktober: The- pertag. 6. /7., 13. /14. und 27. /28. Shakespeare? Für Drehbuchautoren! Available Light. men crossmedial umsetzen – Spezial- Oktober in Bonn: Grundkurs Radio- FHF,Frankfurt. 12. Oktober: Regie- ISSF,Berlin. 8. bis 12. Oktober: kurs.16. November: Präsentation von werkstatt. 12. /13. Oktober in Lever- assistenz. Drehplan-Software Movie Magic. Hörfunk-Nachrichten – Spezialkurs. kusen: Radio-Einsteigerkurs.20. Okto- FM, Münster. 26. bis 28. Oktober: KFH, Köln. 9. bis 11. November: Avid AR, Remscheid. 1. bis 5. Oktober: ber in Leverkusen: Technikfortbildung Basisqualifikation Kamera Teil III – Media Composer – Basic. Stay tuned! Podcast und Internet- II – Der optimale Weg durch den Stu- Theorie Kamera 16mm. 31. Oktober VSM, München. 6. Oktober: Perfekte radio in der Jugendarbeit. diodschungel. 24. Oktober in Köln: bis 4. November: Basisqualifikation Aufnahmen mit dem Bildstabilisie-

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rungssystem STEADY STICK – Kame- ra-Workshop für wackelfreie Einstel- ➧ Presse- und Öffentlichkeitsarbeit lungen in jeder Situation. 12. Okto- termine ber: Flughafen München-Erding – Berufsbegleitend alles über Presse- und Öffentlichkeitsarbeit klassisch Tages-Workshop mit außergewöhn- und online lernen und ein Zertifikat der Journalistenakademie erwerben? Journalismus lichen Kamerapositionen. 13. Okto- dju-Mitglieder können das zu einem erschwinglichen Preis: ber: Casablanca für Fortgeschrittene Am 12. Oktober startet in München zum vierten Mal der neunmonatige Wem gehört das Internet? – von CLARO bis LIBERTY.20. Okto- Lehrgang. In Präsenzkursen an neun Wochenenden und mit zusätzlichen MÜNCHEN.Die Friedrich-Ebert-Stiftung, ber: Hochzeits-Workshop – was man E-Learning-Aufgaben vertiefen Journalistinnen und Journalisten ihr Pra- die Deutsche Journalisten-Union, das für die Produktion eines Hochzeits- xiswissen zur Pressearbeit. Bayerische Seminar für Politik e.V., films wissen muss.27. Oktober: DVD Der Lehrgang kostet 3.500 Euro,dju-Mitglieder erhalten 50 Prozent Rabatt. Kommunikation und Neue Medien e. V., ARABESK 3 und 4 in Casablanca-Sys- Link-M und die Journalistenakademie Informationen: Dr.Gabriele Hooffacker,Journalistenakademie, temen – Perfekt gestaltete DVDs laden am 16. und 17. November zu Fon: 089 /167 51 06, E-Mail: www.journalistenakademie.de. selbst programmieren und produzie- „20 Jahre Vernetzung“ ins DGB-Haus ren. 2. /3.November: Lichtstimmun- in München ein. Der Kongress „Wem gen gekonnt erzeugen – Zweitägiger 12. Oktober: Freie Journalisten halten 50 % Rabatt). gehört das Internet?“ beschäftigt sich Licht-Workshop für gekonnte Privat-, – Besser verhandeln und verdienen. JHB,Hagen. 15. /16. Oktober: Er- mit den Entstehungsbedingungen u. Unternehmens- u. Werbefilme sowie 16. /17. November: Redaktionelles folgskontrolle PR. 17. bis 19. Oktober: Entwicklungen sozialer Software und Dokumentationen. 10. November: Marketing. Kleine Textformen in der PR. 5. bis politischer Vernetzung online.Teilnah- A+B Kombiseminar – richtig gut AKAD,Berlin. 25. Oktober: Beginn 7. November: Kampagne.8./9.No- mebeitrag: 25 Euro.Für die Übernach- Videofilmen, Bearbeiten u. Vertonen. Online-Kurs „Erfolgreiche Pressemit- vember: Kleine Textformen in der PR. tung sind Hotel-Kontingente reserviert, teilungen schreiben“.30. Oktober: 12. /13. November: Sponsoring. die bis zum 30. September selbst ge- Selbst- und Beginn Online-Kurs „Mehr Gewinn JSR, Essen. 15. /16. November: bucht werden müssen. Anmeldung: Medienmanagement für Selbständige – Preis kalkulieren Cross-Mediales Management-Training. Dr.Gabriele Hooffacker,Fon: 089 /167 und verhandeln“. KEP,Wetzlar. 12. bis 14. Oktober: 51 06, www.journalistenakademie.de, ABP,München. 17. bis 19. Oktober: AM, Düsseldorf. 16. November: Er- Mit der Stimme zum Erfolg. 19. /20. www.wem-gehoert-das-internet.de. Rhetorik. 22. bis 26. Oktober: Public folgreiche Pressearbeit – Themen und Oktober: Sicher auftreten vor Kamera Relations.29. bis 31. Oktober: Presse- Termine in den Medien platzieren. und Mikrofon. 9. /10. Moderation Politik auf dem Boulevard? mitteilung. 31. Oktober: Freie Journa- COP,Köln. 22. /23. Oktober: Durch und Veranstaltungsleitung. BERLIN.Vom 27. bis 29. September listen – Aufbauseminar Steuern. 5. bis gefördertes Einzel-Coaching zu Best- KLARA, Berlin. 10. /11. Oktober: findet an der FU in Berlin-Dahlem die 7. November: Kreatives Schreiben – leistungen! 3. /4.November in Ham- Richtig verstanden werden – Ziel ge- Tagung „Politik auf dem Boulevard? PR. 8. /9.November: Public Relations burg: Führungs-Coaching – Mit men- richtete Kommunikation im Unterneh- Die Rolle von Männern und Frauen – Aufbauseminar Strategien. 8. No- taler Navigation erfolgreich zum Ziel. men. 18. /19. Oktober: Die Kunden- bei der Popularisierung von Politik vember: Freie Journalisten – Aufbau- 8. /9.November in Bremen: Souverän zeitschrift. 31. Oktober: Wie man durch die Medien“ statt. Infos: seminar Selbstmotivation und -ver- führen – Coaching für neue Füh- Kontakte zu Redaktionen knüpft. Margreth Lünenborg, Inst. f. Publizistik- marktung. 9. /10. November: MiR – rungskräfte.Weitere Coaching- und 14. November: Pressemitteilungen und Kommunikationswissenschaft der Crossmedia-Publishing und techni- Karriereseminare unter: www.cop- verfassen. FU,Fon: 030 /838 704 49, www. sche Entwicklungen. morrien.de MEZ, Berlin. 9. bis 11. Oktober: kommwiss.fu-berlin.de/politik.html. ABZV,Bonn. 29. /30. Oktober: DHA, Oberhausen. 15. /16. Novem- Website selbst gemacht. 13. Oktober: Moderationstraining. 29. bis 31. Ok- ber: Personalentwicklung II – Airch- Pressearbeit. 16. November: Verhal- Wilder Rabe tober: Zeitmanagement. eck und Feedback. ten im Interview. HAMBURG.Die Zeitschrift GEO und ADB,München. 22. /23. Oktober: EMA, Berlin. 18. /19. Oktober: On- MH, Hamburg. 12. bis 14. Oktober: die Deutsche Wildtier Stiftung loben Selbst- und Zeitmanagement für Füh- line-PR. 1. bis 3. November: Selbst- Marketing für freie Journalisten. 15. / einen Journalistenpreis aus.Er richtet rungskräfte.29. /30. Oktober: Work- organisation für Stressgewohnte. 16. Oktober: Keine Angst vor Kamera sich an Journalisten, die das Wissen shop für LektorInnen (für Teilnehme- FAZ, Frankfurt. 23. /24. Oktober: und Mikro.15. bis 19. Oktober: Wo- über einheimische Wildtiere und Ar- rInnen der ADB-Seminare „Freies Lek- Crashkurs Rhetorik. 25. bis 27. Okt- chenkurs Sprechtraining. 27. /28. Ok- tenvielfalt in Deutschland sowie den torat III“ und „Manuskriptarbeit für ober: Redenschreiben. 6. bis 8. No- tober: Präsentation. 3. /4.November: deutschsprachigen Nachbarländern Belletristik Lektoren“ sowie für Lek- vember: Texte für Folder und Broschü- Sprechtraining. verbreiten. Eingereicht werden kön- torInnen mit mind. einem Jahr Berufs- ren. 8. /9.November: Selbstorganisa- NA, Hamburg. 8. Oktober: Aufbau nen Texte aus Printmedien sowie de- erfahrung). 7. bis 9. November: Füh- tion und Zeitmanagement. erfolgreicher Präsentationen. 9. Okt- ren Online-Publikationen, die zwi- rungskräfte-Intensiv-Training (F.I.T.) 15. /16. November: Verhandlungstrai- ober: Präsentationstraining für Ein- schen dem 1. November 2006 und III. 9. November: Texten in eigener ning. 15. bis 17. November: Feature steiger.11. /12. Oktober: Medientrai- dem 30. September 2007 veröffent- Sache – Akquisitionsmaterial entwik- und Reportage. ning und Coaching. 15. /16. Oktober licht wurden. Der Preis ist mit keln. 12. /13. November: Business FES,Bonn. 12. bis 14. Oktober in in Stuttgart: Führungskompetenz. 17. 5.000 Euro dotiert. Einsendeschluss: Plan – Strategien planbar machen. Würzburg: Komplexe Verhandlungen /18. Oktober in Stuttgart: Kreativität 30. September.Informationen: 14. bis 16. November: Presse- und erfolgreich gestalten – Intensivtrai- und Präsentationsstärke in Projekten. Claudia Bombis,Fon: 040 /73 339 – Öffentlichkeitsarbeit kompakt. 15. / ning. 29. bis 31. Oktober in Bad 5. /6.November in Köln: PR-Konzep- 18 74, E-Mail: [email protected], 16. November: Zusatzangebote und Münstereifel:Präsentationstraining. tion für Fortgeschrittene.7.Novem- www.geo.de/wilderrabe. neue Geschäftsfelder rund um die 9. bis 11. November in Würzburg: ber in Köln: Die gute Pressemittei- Fachzeitschriften – Fachinhalte cross- Visuelle Kommunikation. lung. 12. /13. November in Hamburg: Jubiläumstagung medial vermarkten. 15. /16. Novem- JA,München. 13. /14. Oktober: Projektmanagement. 14. /15. Novem- Journalistinnenbund ber: Logischer Aufbau, klare Struktur Pressearbeit – so bekommen Sie eine ber in Köln: Pressearbeit für Fortge- HAMBURG.Der Journalistinnenbund – Fachmanuskripte prüfen und über- gute Presse.2.bis 4. November: Kon- schrittene. wird 20 Jahre alt. Auf der Jubiläums- arbeiten. zepte für die Presse- und Öffentlich- PFA, Frankfurt. 12. /13. November: tagung in Hamburg vom 5. bis 7. AFP,Hamburg. 11. Oktober: Freie keitsarbeit. 10. November: Krisen & Interview-Training – Wie sage ich es Oktober geht es um die Zukunft der Journalisten – Stammkunde gesucht. Skandale meistern (dju-Mitglieder er- vor der Kamera? Arbeit in den Medien. In Workshops

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und Vorträgen wird sich alles um die kel müssen zwischen dem 1. Mai und bergischen Drehbuchpreises wird geben. Anmeldeschluss: 15. Novem- Frage: „Mehr Alltag, mehr Demokratie. 31. Oktober veröffentlicht sein. Die dieser zu Ehren des in St. Georgen ber.Informationen: Dynamo Kurzfilm, Weniger Professionalität?“ drehen. Gewinner erhalten je 5.000 Euro. geborenen Drehbuchautors in „Tho- Michael Orth, Fon: 089 /62 30 34 16, Wie verändert die „Online-Kommuni- Einsendeschluss: 31. Oktober.Infos: mas Strittmatter Drehbuchpreis“ um- [email protected], kation“ die Gesellschaft? Wie realis- Sarah Bouchetob,IFJ,Fon: 00 32 /2/ benannt. Eingereicht werden können www.landshuter-kurzfilmfestival.de. tisch ist der „Traum von globaler Ver- 235 22 05, www.euromedalex.org. deutschsprachige Drehbücher aller ständigung“? Themen sind etwa Genres für einen abendfüllenden Filmnachwuchstalente gesucht „Blogs,Wikis und Podcasts“ oder puk-Journalistenpreis Spielfilm, die zum Zeitpunkt der Be- BERLIN.Platura e.V. ist ein neu ge- „Medienkooperationen“ zwischen BERLIN.Mit dem politik und kultur- werbung noch nicht verfilmt sein dür- gründeter gemeinnütziger Verein, der PR und Journalismus.Handfeste Tipps Journalistenpreis (puk) wird die allge- fen. Voraussetzung ist entweder der als Kulturträger im Bereich Film- und erhalten Kolleginnen zu Vertrags- meinverständliche Vermittlung kultur- Wohnsitz des Autors oder die Lokali- digitale Bearbeitung Nachwuchsta- oder Honorarverhandlungen. Außer- politischer Inhalte in Print-Medien, sierung der Handlung in Baden-Würt- lenten einen Rahmen bietet, kreative dem werden Ergebnisse des interna- Hörfunk, Fernsehen und Internet aus- temberg. Die Nominierten werden zur Ideen vom Drehbuch bis zum Schnitt tionalen Rechercheprojektes „Blicke gezeichnet. politik und kultur ist die Berlinale eingeladen. Das mit der zu verwirklichen. Info: Silvia Rietdorff, über die Oder“ vorgestellt. Infos: Zeitung des Deutschen Kulturrates. Nominierung verbundene Preisgeld Platura e.V.,Fon: 030/89 72 47 59, Fon: 02 28 /31 27 47, www.journalis- Der puk-Journalistenpreis wird an beträgt 2.500 Euro,der Drehbuch- www.platuraev.eu. tinnen.de/verein/jahrestagung.html. Journalisten oder Redaktionen für preis ist mit 25.000 Euro dotiert. Ein- einzelne Beiträge oder auch Themen- reichschluss: 4. Oktober.Information: Wissenschafts- und schwerpunkte in deutscher Sprache Uwe Rosentreter,MFG Filmförderung Fotografie Medizinjournalismus vergeben. Erscheinungsdatum bzw. Baden-Württemberg, Fon: 07 11 /90 Für Deutschland, Österreich und die Sendetermin müssen zwischen dem 715 407, www.mfg.de/film. Photoshop Convention deutschsprachige Schweiz vergibt die 1. November 2006 und dem 30. Okt- MÜNCHEN.Vom 11. bis 13. Oktober „Stiftung experimentelle Biomedizin“ ober 2007 liegen. Der Preis ist nicht Internationales Filmfestival findet in München eine Fachveran- einen speziellen Recherchepreis für dotiert. Einsendeschluss: 3. Novem- MANNHEIM/HEIDELBERG.Vom 10. bis staltung der Macromedia Akademie Wissenschafts- und Medizinjournalis- ber.Information und Unterlagen: 21. Oktober findet das Internationale zur fortgeschrittenen Photoshop- mus.Er ist mit 20.000 Schweizer Deutscher Kulturrat, Fon: 030 /24 72 Filmfestival Mannheim-Heidelberg Nutzung statt. Infos: Thorsten Blach, Franken dotiert. Eingereicht werden 80 14, www.kulturrat.de/detail.php? statt. Es setzt ausschließlich auf Auto- Macromedia, Fon: 089 /544 151 – 78, können Arbeiten, die im Jahr 2006 detail=704&rubrik=63. renfilme von Newcomern, junge erste E-Mail: [email protected]. oder 2007 in einem deutschsprachi- Werke also.Erstmals wird der „Film- www.photoshop-convention.de. gen Medium in den drei Ländern Medienforum Mittweida kunstpreis für Fernsehen in Deutsch- veröffentlich wurden. Der Preis wird MITTWEIDA. Vom 5. bis 7. November land“ vergeben. Infos: Daniela Kötz, Deutscher Fotobuchpreis als Recherchestipendium vergeben. findet in Mittweida unter dem Motto Fon: 06 21 /10 29 43, E-Mail: danie- STUTTGART. Der Börsenverein des Einreichschluss: 30. Oktober.Infos: „Mediamorphose – Kommunikation [email protected], Deutschen Buchhandels,Landesver- Fon: 00 41/43/443 8800, www.recher- im Wandel“ das 11. Medienforum www.mannheim-filmfestival.com. band Baden-Württemberg, lädt Foto- chepreis-wissenschaftsjournalismus.ch. statt. Experten, Medieninteressierte grafen, Verfasser und Herausgeber und Studenten diskutieren über die Videokunst Förderpreis Bremen von Fotobüchern zum Wettbewerb Freiheit und Zukunft der Medien Veränderungen der Mediennutzung BREMEN.Beim Videokunst Förder- um den Deutschen Fotobuchpreis LEIPZIG.Die Medienstiftung der Spar- und neue Wege der Kommunikation. preis des Bremer Filmbüros können 2008 ein. Vergeben wird die undotier- kasse Leipzig vergibt einen „Preis für Information: Fon: 037 27 /58 11 23, MedienkünstlerInnen Projektkonzepte te Auszeichnung in den Kategorien die Freiheit und Zukunft der Medien“. www.medienforum-mittweida.de. aus dem gesamten deutschsprachi- Fotobildbände,Fotogeschichte /Foto- Dieser Preis ist vor allem für Journa- gen Raum und aus den Bremer /Bre- theorie sowie Fotolehrbücher.Anmel- listInnen und VerlegerInnen, aber auch Forschungsstipendien merhavener Partnerstädten einrei- deschluss: 17. Oktober.Informationen: für Medieninstitutionen gedacht, die für Journalisten chen. Die Realisierung soll durch das Börsenverein des Deutschen Buch- sich mit Risikobereitschaft, hohem Das Programm „Journalisten in der Preisgeld finanziert werden. Zwei handels,Landesverband Baden-Würt- persönlichen Engagement, Beharrlich- Forschung“ der Robert Bosch Stiftung Preise in Höhe von 4.000 und 1.000 temberg e. V.,Fon: 0711 /619 41 – 0, keit, Mut und demokratischer Über- steht nun auch freien Wissenschafts- Euro werden vergeben. Die Arbeiten www.deutscher-fotobuchpreis.de. zeugung für die Pressefreiheit einset- journalisten offen, die zu den Stamm- der Preisträger werden im Herbst zen. Die Preise sind mit insgesamt autoren einer Redaktion zählen. 2008 in Bremen ausgestellt.Eingereicht Imaging Expo Singapore 30.000 Euro dotiert. Bewerbungs- Ermöglicht wird ein selbst gestalteter werden können ausschließlich Kon- KÖLN.Vom 2. bis 4. November zeigt schluss: 31. Oktober.Informationen: und flexibler Forschungs- und Stu- zepte,keine realisierten Arbeiten. die Kölnmesse die erste Fachmesse Fon: 03 41 /56 29 661, www.leipzi- dienaufenthalt bis zu drei Monaten. Einsendeschluss: 15. Oktober.Infor- für Photographie und Imaging in ger-medienstiftung.de. Die Stiftung übernimmt bei Festange- mationen: Fon: 04 21 /387 67 40, Südostasien und der Region Pazifik. stellten die Kosten für einen Ersatz- www.filmbuero-bremen.de/vkp2007. Die Imaging Expo fungiert als Han- Euro-Med Journalist Prize redakteur,freie Journalisten erhalten dels- und Fortbildungsplattform, die ALEXANDRIA. Die „Anna Lindh Euro- ein Stipendium. Außerdem gibt es Zu- Landshuter Kurzfilmfestival die künstlerischen Aspekte der Photo- Mediterranean Foundation for the schüsse für Reise- und Aufenthaltsko- LANDSHUT.Vom 6. bis 9. März 2008 graphie mit der Präsentation innova- Dialogue between Cultures“ (ALF) sten. Infos: Rainer Höll, Bosch-Stif- steigt das mit dem E.ON Kulturpreis tiver Imaging-Technologien verbindet. und die „International Federation of tung, Fon: 07 11 /460 84 – 81, ausgezeichnete Landshuter Kurzfilm- Informationen: Michael Steiner,Köln- Journalists“ (IFJ) schreiben den Euro- E-Mail: [email protected], festival. Gezeigt werden die besten messe,Fon: 02 21 /821 – 30 94, Med Journalistenpreis für kulturelle www.bosch-stiftung.de/jif/. Kurzfilme aus Deutschland, Österreich E-Mail: www.koelnmesse.de. Verständigung aus.Der Preis will en- und der Schweiz. Angemeldet werden gagierten Journalismus auszeichnen, Film können Filmbeiträge aller Formate gute aussichten der für offenen Dialog zwischen ver- und Genres mit einer Spielzeit bis zu Der Ausstellungszyklus von „gute schiedenen Kulturen und Völkern ein- Thomas Strittmatter Drehbuchpreis 30 Minuten. In unterschiedlichen aussichten 2006 /2007“ zur jungen tritt und das Bewusstsein für Unter- STUTTGART. Aus Anlass der zehnten Wettbewerbskategorien werden deutschen Fotografie in Köln, Ham- schiede und Toleranz schärft. Die Arti- Ausschreibung des Baden-Württem- Preisgelder von rund 7.000 Euro ver- burg, Stuttgart, London, Nicosia und

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Washington geht zu Ende.Aber be- gogik oder des Jugendmedienschut- Initiative des Sprecherrates Darstel- Stefanie Burgmaier,bisher Büro- reits im Oktober beginnt die Ost-Eu- zes auseinandersetzen. Entsprechen- lende Kunst und des Ausschusses leiterin Unternehmen der Wirtschafts- ropa-Tournee,die „gute aussichten“ de Arbeiten von Fachhochschulen und für Kulturpolitik ver.di NRW. woche in Frankfurt, folgte als Chef- bis zum Juni 2008 durch neun rumä- Hochschulen können durch die be- Informationen: Gregor Leschig, redakteurin des Anlegermagazins nische und ukrainische Städte führen treuenden DozentInnen eingereicht Fon: 09 11/ 26 96 68, Börse Online (München, G+J Wirt- wird. Die Auftaktausstellung startet werden. Die Arbeiten sollen 2006 Internet: www.bin-ich-arbeit.de. schaftspresse) auf Johannes Scherer, in Köln am 26. Oktober im Forum für oder 2007 angefertigt worden sein. der das Unternehmen verließ. Fotografie.Mit Sony Deutschland Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Google-Generation wurde ein neuer Kooperationspartner Einsendeschluss: 30. September. Wie kann man Einfluss nehmen auf Personalien beim Deutschlandfunk für die junge deutsche Fotografie ge- Infos: GMK, Fon: 05 21 /677 88, die eigene Rankingposition in einer (DF,Köln) /Deutschlandradio Kultur wonnen. Informationen: Fon: 069 /57 www.gmk-net.de. Suchmaschine? Wie müssen Online- (DLR, Berlin): Sabine Adler,bisher 20 55, www.guteaussichten.org. Texte beschaffen sein, die Google & Redakteurin im Hauptstadtstudio Arbeitsmarkt künstlerisch Co schnell finden und die die Leser des DLR, löste als dessen Leiterin KÖLN.Der Arbeitsmarkt – www.bin- gern und ausdauernd lesen? Karl-Heinz Gehm ab,der in den Varia ich-arbeit.de – ist ein Forum für alle, Diese Fragen will ein Tagesworkshop Ruhestand trat. Klaus Remme, die eine Veränderung der aktuellen in der MML Academy in Leipzig be- derzeit Redakteur und Moderator Ak- Medius-Preis Arbeitsmarkt-Situation wünschen. antworten. Der von Peter Schink, tuelles des DF,folgt zum 1. November Die Gesellschaft für Medienpädago- Sie können ihre Situation schildern, WELT.de,geleitete Workshop am als Korrespondent des Nationalen gik und Kommunikationskultur (GMK), Vorstellungen für andere Arbeitswel- 9. Oktober richtet sich an Redakteure, Hörfunks (DF und DLR Kultur) in das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. ten entwickeln und sich austauschen. die für Webauftritte in (Medien-) Washington auf Siegfried Busch- und die Freiwillige Selbstkontrolle Aus den eingehenden Beiträgen wer- Unternehmen verantwortlich sind. schlüter,der ebenfalls in den Ruhe- Fernsehen (FSF) vergeben den Medius, den Szenen und Theaterstücke ent- Ort: Mediencampus Villa Ida in Leip- stand geht. Susanne Arlt,zuletzt einen neuen Preis für innovative,wis- wickelt, die erst in NRW,später bun- zig. Informationen: Masterprogramm für das DLR tätig, löste als Landes- senschaftliche und praxisorientierte desweit gezeigt werden. Menschen Medien Leipzig (MML), Fon: 03 41 / korrespondentin für den Nationalen Abschlussarbeiten. Der Preis löst den mit und ohne Arbeit erhalten eine 56 29 67 01, www.mml-leipzig.de. Hörfunk in Sachsen-Anhalt Verena seit zehn Jahren vergebenen Medien- Stimme.Ausdrücklich sind auch Kemna ab,die wieder als freie Jour- Wal ab.Ausgezeichnet werden Ab- Geschichten und Vorstellungen von nalistin wirkt. Christina Selzer,bis- schlussarbeiten aus dem deutsch- Medienschaffenden zum Arbeitsmarkt lang freie Mitarbeiterin Aktuelles / sprachigen Raum, die sich mit inno- erwünscht. Der „Arbeitsmarkt – Pro- Ortszeit bei DLR Kultur und Autorin vativen Aspekten der Medien, Päda- jekt zur neuen Arbeitswelt“ ist eine leute für den DF,folgte als Landeskorres- pondentin für den Nationalen Rund- Michael Angele und Matthias Eh- funk in Bremen auf Folkert Lenz,der ➧ Impressum lert,erst seit Dezember 2006 Chef- weiter als freier Journalist tätig ist. redakteure der Netzeitung mit Sitz in Marco Bertolaso,bisher Redakteur «M – Menschen Machen Medien» Layout: Petra Dreßler,Berlin Berlin, schieden aus,werden dem bei Zentrale Nachrichten des DF,löste Medienpolitische ver.di-Zeitschrift, Tel. 030 /322 18 57 Internet-Medium aber beratend zur als Leiter dieser Abteilung Volkher erscheint neun Mal im Jahr Titelbild: Hermann J. Haubrich, Verfügung stehen. Neue Chefredak- Just ab,der in den Ruhestand geht. Berlin, Tel. 0171 /343 88 10 teurin ist Domenika Ahlrichs,bisher Herausgeber: Fachbereich 8 (Medien, stellvertretende Redaktionsleiterin. Werner Eggert,international erfah- Kunst, Industrie), Bundesvorstand: Frank Druck und Vertrieb: rener Journalist, Medienberater und Bsirske/Frank Werneke alpha print medien AG (apm) Christian Angeli,bisher stellvertre- Trainer,löste als Chefredakteur und Redaktion: Karin Wenk (verantwort- Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt tender Chefredakteur bei dem TV- Geschäftsführer des Hamburger lich), Telefon 030 /69 56 23 26 Produzenten AZ Media TV,löste als Bürger- und Ausbildungskanals TIDE Anschrift: ver.di Bundesverwaltung / Jahresabonnement: Chefredakteur Andre Zalbertus ab, Carsten Meincke ab.Alleiniger Ge- Karin Wenk, Redaktion M, 36,– € einschließlich Versandkosten. den Gründer des Unternehmens,der sellschafter des Radio- und TV-Sen- Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, Abonnementsverwaltung: AZ Media TV und AZ Media Technolo- ders ist die Hamburg Media School. Fax: 030 /69 56 36 76 Verlagsgesellschaft W.E. Weinmann gy an die Verlagsgruppe Madsack E-Mail: [email protected] mbH, Postfach 1207, 70773 Filderstadt, veräußert hat. Markus Föderl,derzeit Chefredak- Für unverlangt eingesandte Artikel und Telefon 0711 /700 15 30. Für Mitglieder teur bei n-tv,verlässt den Nachrich- Bilder übernimmt die Redaktion keine der Medien-Fachgruppen ist die Bezugs- Jochen Arntz,bei der Berliner Zeitung tensender zum 1. Oktober.Die redak- Verantwortung. Gezeichnete Beiträge gebühr im Mitgliedsbeitrag enthalten. Ressortleiter der Seite 3, wechselt zur tionelle Gesamtverantwortung liegt stimmen nicht immer mit der Meinung ver.di-Mitglieder aus anderen Fachgrup- SZ, wo er für das „Thema des Tages“ dann bei Co-Chefredakteur Volker der Redaktion überein. pen zahlen 18 € – eine gesonderte Be- auf Seite 2 zuständig sein wird. Wasmuth.Dr. Dirk Emmerich, stellung ist notwendig. langjähriger Chef vom Dienst und Anzeigen: Stefan Aust,Spiegel Chefredakteur, Auslandskorrespondent des Senders, Berliner vorwärts Verlagsgesellschaft mbH Weitere Publikationen: gab sein zusätzliches Amt als Ge- übernimmt die Koordination der poli- Stresemannstraße 30, 10969 Berlin „Kunst & Kultur“ schäftsführer der Spiegel TV GmbH tischen Tagesarbeit in Berlin. Ansprechpartner: Michael Blum (Leiter) verantwortlich: Burkhard Baltzer ab und wurde Herausgeber von Spie- Tel: 030 /255 94 – 150 „Druck + Papier“ verantwortlich: gel TV. Rainer M. Gefeller,zuletzt Medien- Fax: 030 /255 94 – 190 Henrik Müller 030 /69 56 – 10 76 berater,zuvor als Journalist schon in E-Mail: [email protected] Katrin Bauerfeind,zuvor Moderato- diversen Chefredaktionen (u.a. Berliner Gültige Anzeigenpreisliste: Redaktionsschluss: rin beim Internet-Fernsehen Ehren- Morgenpost, Kölner Express) tätig, Nr.12 gültig ab 1.1.2007 M 08 – 09.2007: 22.8.2007 senf,übernimmt bei „Polylux“ folgt zum 1. Oktober als Chefredak- M im Internet M 10.2007: 1.10.2007 (RBB /ARD) ab Mitte September die teur der Frankfurter Neuen Presse auf http://mmm.verdi.de ISSN-Nr.: 09 46 – 11 32 Schwangerschaftsvertretung von Tita Gerhard Mumme,der in den Ruhe- von Hardenberg. stand tritt.

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Petra Gessulat,Chefredakteurin von Mo Hübener,früher freie Fotojour- Petra Mikutta,bislang freie Journa- Viktor von Oertzen,bislang beim Cosmopolitan,übernahm zusätzlich nalistin in Berlin, ist nach Studium, listin, folgt als stellvertretende Chef- SWR Leiter der Hauptabteilung Perso- die Chefredaktion von Celebrity Erziehungszeit und Agenturpraxis redakteurin und Textchefin bei der nal, Honorare und Unternehmensent- (beide Marquard Media); Vorgänger wieder selbständig als Medien- und Zeitschrift Healthy Living (G+J) auf wicklung sowie stellvertretender Ver- Klaus Dahm verließ das Unternehmen. PR-Designerin sowie Dozentin tätig. Claudia Rammin,die das Unterneh- waltungsdirektor,rückte in der Nach- men verlässt. folge von Peter Boudgoust zum Ver- Thomas Goebel,bisher Redakteur Jugendpresse Deutschland /Bundes- waltungsdirektor auf. für Politik, Gesellschaft und Medien verband Junger Medienmacher: Vor- Thomas Mosebach,bisher bei bei der Stadtrevue /Kölnmagazin, standssprecher bleibt Sebastian Olé- Context TV (Berlin) Redaktionsleiter Stephan Offierowski,früher Pro- verließ das Blatt und ist als freier nyi;zweite Vorstandssprecherin wurde für die Doku-Reihe „S.O.S.Tierbabys“ grammdirektor von Antenne Bayern, Radio- und Printjournalist in Freiburg Elisa Gärtner.Neu im Vorstand sind: (ZDF), wird Redaktionsleiter für die folgte als Programmdirektor von Hit- i. B. und Köln tätig. Michael Metzger (Berlin), Michael Produktion der zweiten Staffel von Radio Antenne (Hannover) auf Tobias Hallermayer (Augsburg), Julia Bal- „Eisbär,Affe & Co.“ (SWR /ARD). Michatsch,der den Sender verließ. Gerald Goetsch,bisher leitender anowski (Fürth), Susann Tiffany Redakteur der Lübecker Nachrichten, Leuchtmann (Berlin) und Stefan Margret Müller,früher schon bei Falko Ossmann stieg bei computer- wurde stellvertretender Chefredak- Rippler (Augsburg). Im Amt bestätigt Amica (Burda) tätig, wurde bei der bild.de vom Redaktionsleiter zum teur bei der Ostsee-Zeitung (Rostock). wurden Marlena Köpke (Berlin) und Frauenzeitschrift Fashion Director und Chefredakteur auf. Laura Sophia Reitz als Finanzrefe- löste als stellvertretende Chefredak- Dirk Graalmann löste als landespo- rentin. Maximilian Kall,Projektleiter teurin Claudia Delorme ab,die das Patricia Riekel,Chefredakteurin von litischer SZ-Korrespondent aus Nord- der European Youth Media Days im Unternehmen verließ. Bunte,InStyle und Amica, wurde zur rhein-Westfalen in der Düsseldorfer Europäischen Parlament in Brüssel, Redaktionsdirektorin ernannt. Redaktion Hans-Jörg Heims ab,der schied aus dem Bundesvorstand aus. Mario Müller,Diplom-Volkswirt, Redaktionsleiter von SZ Primetime früher u. a. als Korrespondent für Maike Rohlfing,bisher freie Mode- wurde,der börsentäglichen Zeitung Julia Kemp,bisher stellvertretende Die Zeit und die Wirtschaftswoche Redakteurin (u. a. Cosmopolitan, Gla- für die Lufthansa Business Class. Leiterin des Unterhaltungsressorts tätig, zuletzt Wirtschaftsredakteur mour), wurde Redakteurin im Ressort von Bild, folgt als Textchefin von In- bei der FR, arbeitet jetzt als freier Mode bei Neon. Uwe Haring,bislang stellvertreten- Touch (Bauer-Verlagsgruppe) auf Journalist. der Redaktionsleiter der Oldenburgi- Martin Fraas. Tobias Schlegl folgte als Moderator schen Volkszeitung, folgte als Leiter NDR-Personalien: Elke Haferburg, der NDR-Satiresendung „extra 3“ der Redaktion auf Andreas Schoener. Tom Kerschke,zuletzt Chefredakteur Leiterin des Programmbereichs Hör- auf Thomas Pommer,der Unterhal- von Bunte.T-Online.de,wechselt funk und stellv.Direktorin im Landes- tungschef bei der Produktionsfirma Manuel J. Hartung,zuletzt stellver- zu Bild.T-Online.de,wo er die neu funkhaus Schleswig-Holstein, löst im probono (Köln) von Friedrich Küppers- tretender Chefredakteur von Zeit geschaffene Position eines Head of Dezember als Chefin des Landesfunk- busch wurde. Campus,löste als Chefredakteur Community übernimmt. hauses Mecklenburg-Vorpommern Thomas Kerstan ab,der Heraus- Gerd Schneider ab,der in den Ruhe- Michael Schmid-Ospach,Geschäfts- geber des Studentenmagazins wurde. Meike Kirsch,bisher Redakteurin stand tritt. Volker Thormählen, führer der Filmstiftung NRW,löste als in der Textredaktion von GEO Special, derzeit Leiter der Intendanz, wird Lei- Vorsitzender des Aufsichtsrats des Barbara Hemkes wurde als Leiterin löste als geschäftsführende Redak- ter der NDR 1 Welle Nord und stellv. Adolf-Grimme-Instituts Norbert der Abteilung Grundsatz /Presse so- teurin Florian Hanig ab,der neue Direktor des Landesfunkhauses Schles- Schneider ab,Direktor der Landes- wie Öffentlichkeitsarbeit /Medienpoli- Aufgaben in der GEO-Redaktion wig-Holstein. Norbert Lorentzen, anstalt für Medien NRW,der die LfM tik Pressesprecherin des DGB NRW. übernahm. bisher Leiter der Redaktion „Nord- weiterhin in der Gesellschafterver- magazin“ in Schwerin und stellv.Pro- sammlung des Instituts vertritt. Robert von Heusinger,bislang Kor- Monica Lierhaus,bei der ARD TV- grammbereichsleiter Fernsehen, folgt respondent der Zeit in Frankfurt, löste Moderatorin in den Bereichen Sport, im Oktober als Fernsehchef in Kiel Caroline Schmidt-Gross,bisher mit als Ressortleiter Wirtschaft bei der FR Unterhaltung und Zeitgeschehen, auf Peter Dresewski,der ebenfalls der Agentur für Journalismus „Text Werner Balsen ab,der als Korrespon- wird verstärkt beim NDR in Erschei- in den Ruhestand geht. Michael und Training“ selbständig, ging im dent des Blatts nach Brüssel wechselte. nung treten und regelmäßig den Rombach,zuvor beim SWR Leiter Auftrag des DAAD als Co-Director am „Sportclub“ im NDR Fernsehen mo- der Hauptabteilung Zentrale Aufga- Department for Media and Communi- Frank Hofmann,Chefredakteur von derieren. ben sowie stellv.Leiter Technik und cation Studies der Royal University of Best Life,übernimmt zum 1. Okt. zu- Produktion, wurde neuer Produk- Phnom Penh nach Kambodscha. sätzlich die Chefredaktion des Magazins Iris Mayer,bisher bei Focus Online tionsdirektor des NDR; sein Vorgänger Runner’s World (ebenfalls Motor Pres- stellvertretende Leiterin der Nachrich- Joachim Lampe verabschiedete sich Thomas Schreiber,bisher beim NDR se Stuttgart) von Thomas Steffens. tenredaktion wurde zur Nachrichten- in den Ruhestand. Leiter des Programmbereichs Fiktion chefin. Stellvertreter wurde Harry Luck, Im ARD-Studio Washington ging die & Unterhaltung, folgte als Leiter der Personalien beim HR: Gabriele Holz- bislang Chef vom Dienst der Nach- Leitung turnusgemäß nach fünf Jah- ARD-Unterhaltungskoordination auf ner,bislang Leiterin der Sendung richtenredaktion. Julia Kleine,bisher ren vom WDR auf den NDR über und Verena Kulenkampff,die Fernseh- „hessen aktuell“,folgt als Leiterin schon bei Focus Online,übernahm die wurde von Thomas Berbner über- direktorin des WDR wurde. der Abteilung Aktuelles auf Michael Leitung des neu geschaffenen Ressorts nommen; Christiane Meier wechselt Best,der zur Börsenberichterstattung Jobs mit den Themen Karriere und in das ARD-Hauptstadtstudio. Stern-Personalien: Andreas Hoidn- wechselte.Neue Leiterin von „hessen Arbeitsmarkt. Christine Steinlein Klaus Scherer löst als Fernsehkorre- Borchers,von 1997 bis 2001 Leiter aktuell“ wird Michaela Bergholz. wurde Redakteurin im Ressort Wissen. spondent Christine Adelhardt ab, des Stern-Hauptstadtbüros,zuletzt als Jörg Rheinländer,zuletzt Fernseh- die in den NDR-Programmbereich Autor in Berlin für das Magazin tätig, chef im Studio Kassel, löst als Leiter Iris Mayerhofer,zuletzt Unterhal- Zeitgeschehen nach Hamburg zurük- übernahm die Leitung des Berliner der „Hessenschau“ Frank Freiber- tungschefin bei kabel eins,wechselt kkehrt. Die Hörfunkkorrespondentin Büros von Hans-Ulrich Jörges,der ger ab,der künftig im Programm- als Executive Producerin zu Endemol Anna Engelke ist Nachfolgerin von zum Chefredakteur für Sonderauf- Management des Senders tätig ist. Deutschland. Georg Schwarte. gaben bei Gruner + Jahr Deutschland

M 08 – 09.2007 37 preise

berufen wurde. Arne Daniels,bisher Meike Winnemuth,zuletzt als freie und Politik der Stadt Oldenburg 2008 DEFA-Stiftung (4.000 €) und Cinestar: Reporter im Ressort Politik und Wirt- Autorin tätig (u. a. SZ-Magazin, Cos- zuerkannt. „Jagdhunde“ von Ann-Kristin Rey- schaft, folgte als Textchef auf mopolitan), löst als stellvertretende els (Deutschland); Publikumspreis der Andreas Wolfers,der die Leitung Chefredakteurin von Park Avenue Mi- Deutsch-polnischer Journalistenpreis Schweriner Volkszeitung (2.500 €): der Henri Nannen Schule übernommen chael Stoessinger ab,der vereinba- – Presse: Tina Veihelmann für eine „Du bist nicht allein“ von Bernd hat. Giuseppe Di Grazia,bislang rungsgemäß zum Stern zurückkehrt. Reportage über zwei Dörfer an der Böhlich (Deutschland). Kurzfilmwett- Chef des Stern-Sportressorts,löst zum Oder (Freitag); Hörfunk: Tomasz bewerb – Hauptpreis (4.000 €): 1. Oktober als Korrespondent in New Rüdiger Wittner,bisher Chefredak- Sikora für den Beitrag „Vom Kinder- „Fair Trade“ von Michael Dreher York Michael Streck ab,der in die teur der Frauentitel Freizeit Revue, brei bis zum Untergrundradio“ (Pols- (Deutschland /Marokko); Preis des Redaktion zurückkehrt. Zum neuen Frau im Trend, Freizeit Spaß und ehe- kie Radio Wroclaw); Fernsehen: Landesverbandes Filmkommunika- Ressortleiter Sport rückt der bisherige mals Lisa, schied aus,wird aber für Andrzej Kisiel für die Sendung „Paul tion: „Wie ich ein freier Reisebeglei- Sport-Reporter Rüdiger Barth auf. die Medien Park Verlage (Burda) als Robin – Vater der Grünen“ (TVP 3 ter wurde“ von Jan Peters (Deutsch- Dr. Florian Güßgen,bisher Berlin- Berater wirken. Chefredakteur von Szczecin, Redaktion Koszalin). land). Ehrenpreis: Hannelore Elsner. Korrespondent für stern.de,wurde Freizeit Revue und Freizeit Spaß wird Teamleiter Politik und Wirtschaft bei Robert Pölzer,dessen bisherige Der Eine-Welt-Filmpreis NRW wurde Filmpreise: Die Trilogie „Göring – Eine dem Internet-Angebot. Tobias Schü- Position als Chefredakteur von Neue vom Landesministerium für Genera- Karriere“ (ZDF,Autor: Jörg Müllner) lert,zuvor Redakteur beim Satire- Woche Tessy Pavelková übernimmt, tionen, Familie,Frauen und Integra- wurde beim New York Festival 2007 Magazin Titanic, wechselte als Re- zuletzt stellvertretende Chefredak- tion gestiftet. 1. Preis (3.000 €): „Ei- und beim 13. Shanghai TV Festival in dakteur in das Ressort Unterhaltung teurin von Freizeit Revue und Freizeit senfresser“ von Shaheen Dill-Riaz der Kategorie „History & Biography“ von stern.de. Ralf Klassen,zuvor Spaß. Thomas Otto,bisher stellver- (Deutschland /Bangladesh); 2. Preis ausgezeichnet. „Frei nach Plan“ (RBB journalistisch tätig und bei pilot 1/0 tretender Chefredakteur von Frau im (2.000 €): „Das kurze Leben des José /MDR) von Franziska Meletzky mit dem digitalen Fernsehen befasst, Trend, rückt zum Chefredakteur des Antonio Gutierrez“ von Heidi Spe- gewann beim Shanghai International wurde Leiter des Bereichs Digital-TV Magazins auf. cogna (Deutschland /Schweiz); Film Festival in der Kategorie Bester bei stern.de. 3. Preis (1.000 €): „Roaming Around“ Film; die Hauptdarstellerinnen Corin- Anja Würzberg,zuletzt persönliche von Brigitte Bertele (Deutschland) na Harfouch, Dagmar Manzel, Michael Strempel,zuletzt ARD-Kor- Referentin des NDR-Intendanten, wur- und „Nima“ von Annelies Kruk Kirsten Block und Christine Schorn respondent in Brüssel, löste als Leiter de Leiterin des Studiengangs Journa- (Holland). wurden als beste Schauspielerinnen des Fernsehstudios Paris Marion lismus an der Hamburg Media School. ausgezeichnet. von Haaren ab,die umgekehrt für Europäische Kurzfilmbiennale Lud- drei Jahre stellvertretende Leiterin wigsburg – Europäischer Kurzfilm- Die Filmregisseurin Sabine Gisiger des ARD-Fernsehstudios Brüssel wird. Förderpreis: 1. Preis (15.000 €): „To (Schweiz) erhielt für „Gambit“ den the Moon“ von Katja Eyde Jacob- mit 20.000 € dotierten Baden-Würt- Christian Thiele,zuletzt u. a. Repor- preise sen (Norwegen); 2. Preis (7.500 €): tembergischen Dokumentarfilmpreis, ter für Brandeins,Die Welt und Die „The Tube with a Hat“ von Radu der vom SWR, der MFG Filmförde- Zeit in Berlin und Buenos Aires,folgte Den Dokumentarfilmerinnen und Jude (Rumänien). Deutscher Kurz- rung Baden-Württemberg und dem als Textchef des Magazins Playboy auf -filmern Jürgen Brügger und Jörg film-Förderpreis: 1. Preis (15.000 €): Stuttgarter Haus des Dokumentar- Michael Hannwacker,der ausschied. Haaßengier,Carolin Schmitz (alle „Fair Trade“ von Michael Dreher films vergeben wird. Der mit 3.000 € drei Absolventen der Kunsthochschule (Deutschland /Marokko); 2. Preis dotierte Förderpreis des Hauses des Ulrike Trampus,bisher Chefredak- für Medien Köln) und Jutta von (7.500 €): „Die gute Lage“ von Nan- Dokumentarfilms ging an Bettina teurin beim Wiesbadener Kurier (Ver- Stieglitz-Yousufy (Berlin) wurde ein cy Brandt (Deutschland). Förderpreis Blümner für „Prinzessinnenbad“ lagsgruppe Rhein-Main), wurde über- Gerd Ruge Projekt-Stipendium der Drehbuch (2.500 €): Simon Ellis für (RBB /ARTE). Mit einer besonderen raschend entlassen. Co-Chefredakteur Filmstiftung NRW zugesprochen. Die „Soft“ (Großbritannien); Förderpreis Erwähnung wurde „Von einem der Matthias Friedrich führt das Blatt Stipendien sind insgesamt mit rund Kamera (2.500 €): Jakub Kijowski auszog – Wim Wenders’ frühe Jahre“ jetzt allein. 100.000 € dotiert. Zwei Incentive Sti- für „The Journey“ von Dariusz Glaser von Marcel Wehn bedacht. pendien in Höhe von je 10.000 € gin- (Polen); Förderpreis Filmmusik / Dr. Ludger Vielemeier,bislang Wort- gen an Bettina Borgfeld und Chris- Sounddesign (2.500 €): David Rit für Grimme Online Award 2007 – Kate- chef des Nordwestradios von NDR tin Stoltz (Berlin) sowie an Rasmus „La leçon de guitare“ von Martin Rit gorie Information: „Fudder – Neuig- und Radio Bremen, folgte als Korre- Gerlach (Hamburg). (Frankreich). keiten aus Freiburg“ /fudder.de (On- spondent in Berlin für die NDR 1- line Verlag GmbH Freiburg) für Kon- Landesprogramme auf Malte Zeeck, Der Deutsche Preis für Denkmal- 3. Festival des deutschen Films in zept (Markus Hofmann) und Redak- der in den Ruhestand trat. schutz wird vom Deutschen National- Ludwigshafen – Filmkunstpreis tion (David Weigend, Carolin komitee für Denkmalschutz vergeben. (50.000 €): „Jagdhunde“ (ZDF) von Buchheim, Marc Schätzle); Stefan Johannes Weiß,bisher beim SWR Er geht 2007 an die Redaktion Ann-Kristin Reyels (Regie) und Cre- Niggemeier-Blog für Autorenschaft Leiter der Hörfunk- und Fernsehabtei- „Brandenburg aktuell“ (RBB) für die dofilm (Produktion); Besondere Aus- und Gesamtverantwortung (Stefan lung Religion, Kirche und Gesellschaft Sendereihe „Historischer Adventska- zeichnung der Jury: „Hotel Very Wel- Niggemeier); Tagesschau-Blog (ARD) in Baden-Baden, folgte als Programm- lender“ und an die Journalistin come“ (ZDF) von Sonja Heiss;Publi- für redaktionelle Verantwortung (Jörg chef des Kulturradios SWR2 auf Sigrid Hoff (Berlin) für ihren Beitrag kumspreis: „Für den unbekannten Sadrozinski) und Autorenschaft Micaela Lämmle,die in den Vor- im RBB-Kulturradio über die Rückkehr Hund“ von Dominik und Benjamin (Redaktion: Dr. Kai Gniffke, Thomas ruhestand ging. und Restaurierung der Bibelfenster Reding sowie „Hotel Very Welcome“. Hinrichs,Christian Thiels,Ute der Marienkirche in Frankfurt /Oder Welty). Kategorie Kultur und Unter- Stefan Willeke,bisher freier Autor sowie für ihre kontinuierliche Bericht- 17. Filmkunstfest Mecklenburg-Vor- haltung: „Nach 100 Jahren“ / für die FAZ, das Hamburger Abend- erstattung über Denkmalerhaltung. pommern – Hauptpreis (7.500 €): nach100jahren.de für Idee,Konzept blatt und das Magazin Chip,über- „Fallen“ von Barbara Albert (Öster- und kreative Gesamtleistung (Moni- nahm die Leitung der Online-Redak- Der Journalistin und Schriftstellerin reich); NDR-Regiepreis (5.000 €): ka Porrmann); Polylog.tv („Polylux“- tion des Südkurier-Medienhauses Inge Deutschkron wurde der Carl- „Schwarze Schafe“ von Oliver Rihs Redaktion des RBB) für Konzept (Tita (Konstanz). von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte (Schweiz); Nachwuchsförderpreis der von Hardenberg, Stefan Mathieu)

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und Gestaltung (Dieter Rappold, Reportage „Der nette Nazi von Sportbeitrag: Sven Kaulbars (Radio Heinz Ungureit,ehemaliger Leiter Knallgrau). Kategorie Wissen und nebenan“ (Deutschlandradio Kultur). Bremen); Wissenschaft: Jochen Grae- der ZDF-Hauptredaktion Fernsehspiel, Bildung: „Elektrischer Reporter“ (Ver- Print: Manuela Pfohl für den Beitrag bert (NDR, ARD-Studio Peking); Le- und Gunther Witte,früher Drehbuch- lagsgruppe Handelsblatt) für Konzept, „Uns macht keiner mehr was vor“ benswerk: Sven Kuntze,langjähriger autor und Produzent sowie Erfinder Realisierung und Moderation (Ge- (Die Welt). Das Preisgeld betrug je WDR-Korrespondent und ehemaliger des „Tatort“, wurden Ehrenmitglieder samtverantwortung: Mario Sixtus, 1.000 € bzw.500 €. Moderator des „Morgenmagazins“. der Deutschen Filmakademie. Mitarbeit: Siggi Becker,Torsten Kleinz).Publikumspreis: hausgemacht. 24. Robert Geisendörfer Preis für Hör- tv (SevenOne Intermedia GmbH, Kon- funk- und Fernsehproduktionen /Me- zeption: Daniel Wattenberg, André dienpreis der Evangelischen Kirche – Stuecker,Gesamtverantwortung: Hörfunk: Udo Zindel (Autor) und Ruslan Krohn,Redaktion: Sönke Nikolai von Koslowski (Regie) für Kranz). das Feature „Der konkrete Schrecken des Krieges – Die Bundeswehr und Stefan Krempl wurde für eine Arti- der Tod“ (MDR); Andres Veiel, Ge- kelserie über die Urheberrechtsnovel- sine Schmidt (Autoren) und Martin le (heise.de) mit dem Helmut-Sontag- Zylka (Regie) für das Hörspiel „Der Preis /Publizistenpreis des Deutschen Kick“ (RBB /SWR). Fernsehen: Celia Bibliotheksverbands ausgezeichnet. Rothmund (Buch und Regie) für „Zeit ohne Eltern“ (ZDF /3sat); RTL- Der Fernsehjournalist und Buchautor Chefkorrespondentin Antonia Rados Dieter Kronzucker,bis vor kurzem für die Dokumentation „Feuertod“; Leiter des Bereichs Fernsehjournalis- lobende Erwähnung: Katarina Pe- mus an der HFF München, erhält den ters (Buch und Regie) für den Fern- mit 10.000 € dotierten Publizistikpreis sehfilm „Am seidenen Faden“ (ZDF). 2007 der Landeshauptstadt München. Kinderfernsehpreis: Christa Streiber (Redaktion) und Ingelore König Joachim Lang wurde für seinen Film (Produktion) für „Unsere Zehn Gebo- „Brecht – Die Kunst zu leben“ (SWR) te – 5. Gebot: Du sollst nicht töten“ der mit 5000 € dotierte Fernsehpreis (MDR /SWR /BR); Lobende Erwäh- „LiteraVision“ der Stadt München in nung: stellvertretend für das Team der Kategorie Autorenporträts ver- die Autorin und Moderatorin Gesa liehen. In der Kategorie Kurzbeiträge Dankwerth für das Kindernachrich- ging der ebenfalls mit 5.000 € dotier- ten-Magazin „Neuneinhalb: Nahost- te Preis an „Traumreise ins All. Die konflikt“ (WDR). Sonderpreis der Jury unglaublichen Alltagsnotizen des (undotiert): Heike Hempel,Redak- Peter Ginz“ („ttt – titel thesen tem- tionsleiterin Fernsehspiel II und „Das peramente“, hr) von Gabriele Her- kleine Fernsehspiel“ beim ZDF.Die mer und Carsten Hueck. Preise sind mit insgesamt 25.000 € dotiert. Giovanni di Lorenzo,Chefredakteur der Zeit, erhält den mit 5.000 € Harald Schumann,Redakteur für dotierten Hildegard-von-Bingen-Preis besondere Aufgaben beim Tagesspie- für Publizistik 2007 der rheinland- gel (Berlin), und Jens Voigt,Autor pfälzischen Zahnärztekammer. für die Tageszeitung Freies Wort (Suhl), erhielten die mit insgesamt 10.000 € Dem SZ-Redakteur Ijoma Mangold dotierten Förderpreise Umweltjourna- wurde der mit 10.000 € dotierte lismus (je einen 2. Preis) der Gregor Berliner Preis für Literaturkritik des Louisoder Umweltstiftung (München). Literarischen Colloquiums verliehen. „“-Awards der Redak- Der Medienpreis Mecklenburg-Vor- tion ARD-aktuell für die besten pommern wird von der Landeszentra- Korrespondentenleistungen in den le für Politische Bildung Mecklen- „Tagesthemen“ im abgelaufenen burg-Vorpommern, der Heinrich-Böll- Jahr: Kulturstück (Publikumspreis): Stiftung und dem DGB für Reportagen Thomas Stephan (WDR); Reporter- aus diesem Bundesland vergeben. TV: Schaltgespräch: Marcus Bornheim; Wolfram Bortfeldt und Friederike Reportage: Richard Schneider (BR, Pohlmann für „Hotel der Spione“ ARD-Studio Tel Aviv); Recherche: Ju- (NDR); Lobende Erwähnung: Jens-Pe- lia Fensterer (NDR); Wirtschaftsbei- ter Schöne für „Leben in der roten trag: Natalia Bachmeyer (hr); Zone“ („Nordmagazin“, NDR). Hör- Politikbeitrag: Michael Strempel funk: Eva Storrer für die Dokumen- (WDR, ARD-Studio Brüssel); Filmbei- tation „Narben auf der Seele – Fami- trag mit extrem kurzer Vorlaufzeit: lientrennung in der DDR“ (NDR 1 Danko Handrick (MDR); Schluss- Radio MV) und Tilo Schmidt für die stück: Tina von Löhneysen (RBB);

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