Mmm 8-9 2007

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Mmm 8-9 2007 inhalt titelthema dpa studientrends kolumne / 8„Irgendetwas mit Medien“ 7Die üblichen Verdächtigen Von Susanne Stracke-Neumann Immer wieder verfassungs- Mettelsiefen 10 Überfüllte Säle widrige Ermittlungen Marcel to: Berliner FU-Studenten gegen Journalisten Fo organisieren selbst Praxisseminare aktuell rundfunk recht 11 Leipzig ohne Grundstudium Auch renommierte Studien- 5Gut zu wissen 17 Rücksichtsloses Profitkalkül 24 Das Ärgste konnte gänge kommen an Bologna Veranstaltungen Entlassungen bei Sat.1 auf dem verhindert werden nicht vorbei und Personalien Weg zum „Unterhaltungsdampfer“ Urheberrechtsreform: 12 Wetter-Volontär gesucht 21 NRW künftig 18 Fernsehen Zweiter Korb gepackt, Ob Journalistenschulen oder ohne taz-Ausgabe wann und wo man will den dritten beauftragt Volontariate: Stürmische Zeiten 21 Neues Jahrbuch des Streit um Digitaloffensive für Bewerber Deutschen Presserates von ARD /ZDF auf dem Medien- film 12 Ein Stück Handwerk 21 Bundesverband forum und zur IFA Ausbildung in der Bürgermedien geplant 20 Medienpolitik hinter 25 Stark belastet, journalistischen Königdisziplin verschlossenen Türen wenig abgesichert Reportage journalismus Flickwerk beim 10. Rundfunk- Arbeitsbedingungen von 13 Faire Praktika änderungsstaatsvertrag Filmschaffenden in den Medien 14 Journalistische Nachlese unter die Lupe genommen Journalistenverbände Der G8 Gipfel und die print 25 Tarifergebnis für die formulieren Richtlinien Verantwortung der Medien Kinobranche 15 Medien-Blackout 22 Gegen den Strom 26 Tatort Halberg porträt Bundstagsdebatte IHK Bremerhaven boykottierte Gefälschte Bilanzen – über Kolonialverbrechen Freie,die „selektiv“ berichten das unrühmliche Ende 6Gewissenhafter verschwiegen 22 Schon entdeckt? Wir Frauen der Telefilm Saar Tausendsassa 16 Buchrezension: 23 Warnstreiks 27 50 Jahre Dokfilm Gábor Paál engagiert sich Die Verschwörung in Baden-Württemberg Studie belegt Akzeptanz des als Freienvertreter der Journaille zu Berlin 23 Tarifabschlüsse Leipziger Festivals im Südwestrundfunk Bouvier 2007 für Verlagsangestellte 27 Filmrezension: Prater Politikverkauf kommentiert & Von Karin Wenk | Es scheint nicht gut bestellt um die Politik Beeinflussung der Öffentlichkeit zu unterlassen … und die Un- in Deutschland, wenn sie ihre Botschaften oft nur noch mit abhängigkeit der Presse zu respektieren.“ Dieser Respekt fehlte Geld in die Öffentlichkeit bringen kann. Wohlgemerkt mit dem wohl auch im Fall des Bundesfamilienministeriums, das über der Steuerzahler! Offenbar fehlen Politikern Argumente – nicht Agenturen fertige Artikel und Hörfunk-Beiträge feilbot. Doch nur, um die Bürger von der Sinnhaftigkeit ihres Handels zu auch die „Medaille“ Kommunikation hat mit PR und Journa- überzeugen, sondern auch die Journalisten als Mittler. Nichts lismus zwei Seiten. PR-Agenturen bieten den Medien immer gegen PR generell, aber welche Unverfrorenheit, welches Demo- mehr handwerklich gut gemachte und damit scheinbar journa- kratieverständnis steckt hinter Kopplungsgeschäften, wie jüngst listische Beiträge an. Natürlich steht es Redaktionen und Sen- beim Bundeswirtschaftsministerium, wo eine Anzeigenkam- dern frei, geliefertes PR-Material zu verwenden – ganz gleich, pagne mit Wirtschaftsberichten z.B. zur Förderung des Mittel- wer der Absender ist. Qualitätsansprüche und das Trennungs- standes verquickt wurden. Wie viele Zeitungen angeschrieben gebot des Pressekodexes erfordern jedoch das kritische Hinter- und blind mitgemacht haben, darf weiter ein Geheimnis bleiben! fragen und verbieten eine ungeprüfte Ein-zu-Eins-Übernahme. Fakt ist: Der Kölner Stadtanzeiger widerstand der Versuchung, Hier ist die Selbstkritik der Medien gefragt, will sie ihre (rest- ohne Aufwand und mit Gewinn, seine Seiten zu füllen und liche) Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel setzen. machte die Sache öffentlich. „Ein solch unverhohlener Versuch, Noch ein Beispiel des Politikverkaufes passt in das Muster der- Inhalte und Themen zu lancieren. Lässt keinen Spielraum für zeitiger Regierungskampagnen, obwohl hier eindeutig als Wer- unabhängige und kritische Berichterstattung in der Redaktion bung gekennzeichnet. Das Bundessozialministerium wollte in und zerstört das Vertrauen der Leserinnen und Leser“, so dju- Publikationen von ver.di und der Gewerkschaft Metall eine Bundesgeschäftsführerin Ulrike Maercks-Franzen. ganzseitige Anzeige über die Rente mit 67 schalten. Beide haben Kritik muss sich jedoch auch an die PR-Agentur Flaskamp die Veröffentlichung abgelehnt. Sie waren nicht bereit eine richten. Ihre Arbeit unterliegt den Grundsätzen der Deutschen Politik, die von der Mehrheit ihrer Mitglieder nicht mitgetragen Gesellschaft für PR, die die Branche auffordert „eine unlautere wird, in ihren Blättern zu vertreten! Nicht einmal für viel Geld! 2 M 08 – 09.2007 editorial Nicht die Menge machts? Auf die Frage: Was willst Du künftig gang auch wieder.Dazu kommt die ein roter Faden durch die Beiträge. tun? antworten nicht wenige junge derzeitige Umstellung auf das Ba- Mit einer Nachlese über die Berich- Leute sehr schnell: „Irgendetwas mit chelor- und Mastersystem im gesam- terstattung zum G8 Gipfel (S.14) Medien!“ Genaueres Nachfragen ten deutschen Hochschulsystem, werden neben der fragwürdigen internationales offenbart nicht selten falsche Vorstel- deren Auswirkungen auf die Ausbil- Informationspolitik der Behörden lungen beispielsweise vom Beruf dungsqualität noch offen sind. auch die Fehlleistungen von Journa- 28 Olympia in Geiselhaft eines Journalisten. Ein Stück weit ist Junge Studienanwärter im Bann der listen unter die Lupe genommen. 28 Grenzen der Pressefreiheit das verständlich, weil Jungsein diese Medienbranche stehen derzeit vor Kritik ist ebenso angebracht, wenn Costa Rica: Keine Medien- Unerfahrenheit immanent ist und Hunderten Angeboten. Toll! Oder gilt Themen ausgeblendet, den Bürgern präsenz für Andersdenkende weil die Medien selbst dieses Bild auch hier: Nicht die Menge machts? vorenthalten werden! (S.15–16) 29 Vogelfreie Chronisten der Leichtigkeit eines öffentlich Was ist mit den Inhalten und der Und die Behinderung freier Bericht- Im früheren Jugoslawien interessanten Jobs vermitteln, was Qualität? Könnte mit mehr Über- erstattung (S.22) ist leider auch mehren sich Übergriffe gegen ebenso in der Natur der Sache liegt. sichtlich- und Nachhaltigkeit viel- hierzulande immer wieder ein Thema, Journalisten Die Faszination der Branche ist also leicht Studienabbrüchen vorgebeugt auch wenn deren Ausmaß in keinem Haubrich 30 Zweifel an Aufklärung ungebrochen und damit auch der werden? (Titelthema S. 8 – 13) J. Verhältnis zu den Einschränkungen im Mordfall Politkowskaja Run auf Ausbildungs- und Studien- Die Mühen der Ebene,den Druck der der Pressefreiheit zum Beispiel im 30 Britisches Urteil stärkt plätze.Die Hochschulen surfen auf öffentlichen Aufgabe,erleben die Hermann früheren Jugoslawien steht (S.29). Informationsrechte dieser Welle mit der Einrichtung Eleven in guten Praktika (S.13), in ation: Karin Wenk, 30 Berlusconis Fernsehkette neuer oder veränderter Studiengänge. Volontariaten, spätestens mit dem Illustr verantwortliche Redakteurin künftig mit Betriebsrat Sie übertreffen sich dabei häufig in Berufseinstieg. Kritische Spiegelung 30 Aktion für Abdul Karim der Kreativität bei Namensgebungen der eigenen Arbeit ist gefragt, um al-Khaiwani, Jemen und Kombivarianten kommunikativer neben dem Handwerk auch die Bereiche,mitunter auch solcher die Inhalte in hoher Qualität, das heißt rubriken nicht ohne weiteres vermixt gehören wahrhaftig und umfassend zu ver- wie PR und Journalismus.Die Be- mitteln. Immer wieder ist der Recher- 4Briefe an M zeichnung vieler Studiengänge lässt che-Prüfstein anzulegen. Dieser 32 Service /Termine den Studieninhalt nur erahnen. Rei- Qualitätsdebatte hat sich die Medien- 36 Impressum chen Kapazitäten oder Kompetenzen fachgruppe in ver.di verschrieben, 36 Leute /Preise nicht aus,verschwindet ein Studien- sie zieht sich auch in dieser M wie aufgespießt Fair Radio Udo Seiwert-Fauti | Bald ist es wieder soweit. Dann ist die cherchiert ins Programm gehievt werden. Keine PR in redaktio- all-herbstliche „Gewinnspiel Saison“ in den Privatsendern voll nellen Beiträgen! Auch müsse die „Schauspielerei“ abgeschafft eröffnet. Das liegt nicht etwa daran, dass deutsche Privat- bzw. werden. Da werden Beiträge angeblich von „vor Ort“ gesendet, Kommerzsender zuviel Geld hätten, das sie gerne an die Hörer bei denen aber niemand vor Ort war. Korrespondenten, die für weitergeben möchten. Nein, es liegt an der alljährlich auch im alle arbeiten, werden urplötzlich zu eigenen Korrespondenten. Herbst stattfindenden Umfrage zur Medienanalyse. Wer jetzt All das kann doch nicht im Sinne des Radiojournalismus sein. nicht bei den Hörerquoten zulegt, verliert zukünftig viel Werbe- Vor diesem Hintergrund fordert der „Tutzinger Appell“ ein offe- geld. Also werden Hörer mit hohen Gewinnversprechen gelockt, nes, transparentes und vor allem ehrlicheres Radio. Sechs Leit- vom Auto bis zu 100.000 Euro. Viele Gewinnspiele sehen oft gar linien wurden formuliert. Ziel ist es die Glaubwürdigkeit des keine Gewinner vor! Hauptsache die Hörer rufen an und die Mediums Radio wieder zu stärken. „Nur Radio, das seine Hörer Quote steigt. Eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen aus dem nicht belügt, wird als Medium im digitalen Zeitalter bestehen“, Privatradiobereich haben diese Spielchen satt, haben genug so die Überzeugung. vom Hörerbetrug. Der Frust ist groß. Auch die „Öffentlich- Das ist anscheinend auf offene Ohren gestoßen, wie die Reak- rechtlichen“ machen in ihren Radioprogrammen Kritikpunkte
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