Geschichte Im Fernsehen
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RZ_LfM-Bd_54 18.04.2007 7:59 Uhr Seite 1 Geschichte im Fernsehen : Geschichtssendungen haben eine lange Tradition im deutschen Fernsehen, die sich in den letzten Jahren durch Digitalisierung des Mediums weiterentwickelt hat. Das hat zunehmend zu Diskussionen in der Öffentlichkeit geführt. Dabei spielt die Sorge mit, Geschichtssendungen könnten die „Gefälligkeit“ der medialen Inszenierung höher bewerten als die „Richtigkeit“ historischer Darstellungen. Vor diesem Spannungsfeld, Geschichte im Fernsehen Geschichte das sich zwischen Ansprüchen der Historiographie und Ansprüchen eines unterhalten- 2000 v.Chr. den Massenmediums aufbaut, gibt die vorliegende Studie einen Überblick über die quantitative Breite und ästhetische Vielfalt von historischen Beiträgen im Fernsehen. Die oft einseitig als Auflösung oder Aufweichung bewertete Entwicklung des Genres 900 n.Chr. 1 400 n.Chr. wird durch die Ergebnisse der Studie nicht bestätigt. 1 54 Edgar Lersch, Reinhold Viehoff Geschichte im Fernsehen Prof. Dr. Edgar Lersch Eine Untersuchung zur Entwicklung des Genres Historisches Archiv des Südwestrundfunks, Stuttgart Lersch/Viehoff und der Gattungsästhetik geschichtlicher Darstellungen im Fernsehen 1995 bis 2003 Prof. Dr. Reinhold Viehoff Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Schriftenreihe Medienforschung der LfM ISSN 1862-1090 Band 54 ISBN 978-3-89158-454-5 Euro 21,- (D) Edgar Lersch, Reinhold Viehoff Geschichte im Fernsehen Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen Band 54 Edgar Lersch, Reinhold Viehoff Geschichte im Fernsehen Eine Untersuchung zur Entwicklung des Genres und der Gattungsästhetik geschichtlicher Darstellungen im Fernsehen 1995 bis 2003 unter Mitarbeit von Ulrike Kregel, Sabine Pabst, Hans-Jörg Stiehler, Markus Schubert und Anne Uebe Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Herausgeber: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) Zollhof 2 40221 Düsseldorf Tel.: 0211 / 770 07 – 0 Fax: 0211 / 72 71 70 E-Mail: [email protected] Internet: www.lfm-nrw.de Copyright © 2007 by Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), Düsseldorf Verlag: VISTAS Verlag GmbH Goltzstraße 11 10781 Berlin Tel.: 030 / 32 70 74 46 Fax: 030 / 32 70 74 55 E-Mail: [email protected] Internet: www.vistas.de Alle Rechte vorbehalten ISSN 1862-1090 ISBN 978-3-89158-454-5 Umschlaggestaltung: disegno visuelle kommunikation, Wuppertal Satz: Schriftsetzerei – Karsten Lange, Berlin Druck: Bosch-Druck, Landshut Vorwort des Herausgebers Seit in den siebziger Jahren das Geschichtsinteresse in Deutschland zugenom- men hat, wurde auch im Fernsehen der Umfang an Beiträgen zu historischen Themen ausgeweitet. Insbesondere die emotionalen Komponenten der Ver- mittelung von Geschichte haben dazu beigetragen, dass sich das Fernsehen für breite Bevölkerungsschichten als das favorisierte Medium für Geschichtsaneig- nung entwickelt hat. Zugleich ist zu beobachten: Die audiovisuelle Darstellung von Geschichte wird von Geschichtswissenschaftlern nicht selten als eine Qua- litätsminderung der inhaltlichen Aussage gesehen. Mit der vorliegenden Studie „Geschichte im Fernsehen“ hat die LfM das Ziel verfolgt, Anhaltspunkte darüber zu erhalten, inwieweit eher an den breiten Zuschauerinteressen orientierte Präsentationsformen zu Lasten der inhaltlichen Präzision und der Fakten gehen. Im Rahmen der Studie wurden in einer umfang- reichen Programmanalyse mit einem Stichprobenzeitraum von 10 Jahren Inhalte und Formen der Darstellung historischer Ereignisse im Fernsehen untersucht. Dabei wurden in der qualitativen Detailanalyse die Formvarianten und Stilmittel der gewählten Präsentationen betrachtet und das gängige sowie experimentelle Formenrepertoire aufgeschlüsselt. Bezogen auf die Kernfrage kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass eine zuschauer- respektive unterhaltungsorientierte Aufbereitung der Inhalte nicht der „Richtigkeit“ der historischen Ereignisse entgegen steht. Ausgehend von der Erwägung/Einsicht, dass es die historische Wahrheit ohnehin nicht gibt, sondern vielmehr unterschiedliche Perspektiven auf ein historisches Ereignis, wird jedoch die Offenlegung der Dokumentengeschichte als unerlässlich ange- sehen. Wird also dem Zuschauer verdeutlicht, vor welchem Hintergrund und mit welcher Intention das gezeigte Material aufgenommen und verwendet wurde?m Die Studie verdeutlicht das inhaltliche und stilistische Spektrum in der Darstellung von Geschichte im Fernsehen, bietet eine Basis für die Debatte über programmstrukturelle Entwicklungen und formuliert die Relevanz eines transparenten Umgangs mit historischen Quellen und Dokumenten. Prof. Dr. Norbert Schneider Frauke Gerlach Direktor der LfM Vorsitzende der Medienkommission der LfM Inhalt 1 Die Ziele des Projektes: Der historiographische Kontext . 11 2 Der diskursive Kontext: Geschichte, Erinnerungskultur, Medien .29 3 Der mediale Kontext: Veränderungen des Fernsehens . 43 3.1 Der ästhetische und der historische Kontext: Gattungsgeschichte der Geschichtssendungen im Fernsehen . 49 3.2 Der historiographische und erkenntnistheoretische Kontext: Der epistemologische Anspruch und die mediale Pragmatik . 59 4 Methodische Orientierungen und methodisches Vorgehen . 77 4.1 Operationalisierung . 77 4.2 Methodischer Ansatz . 78 4.2.1 Untersuchungsdesign . 78 4.2.1.1 Bestimmung des Untersuchungsgegenstands . 79 4.2.2 Arbeitsmittel . 81 4.2.3 Probleme der Quellen und der Datenrekonstruktion . 82 4.3 Systematik der Programmbeobachtung – Bestimmung der Untersuchungskorpora . 83 4.3.1 Bestimmung der Stichprobe . 83 4.3.2 Systematik der zeitlichen Auswahl . 84 4.3.2.1 Untersuchungsgegenstand: Das Jahr 2003 gesamt . 85 4.3.2.2 Untersuchungsgegenstand: Vergleich aller drei Jahre . 89 4.4 Datenaufbereitung und Datenanalyse . 92 7 5 Darstellung der Ergebnisse . 95 5.1 Quantitativ orientierte Auswertungen und Ergebnisse . 96 5.1.1 Auswertungen 2003 gesamt – Historische Ereignisse in einem weiten Sinne . 96 5.1.1.1 Programmstrukturelle Sendungsmerkmale . 96 5.1.1.2 Produktionscharakteristik . 111 5.1.1.3 Zeitliche und thematische Einordnung der einzelnen Sendungen . 112 5.1.1.4 Darstellung und Vermittlung . 117 5.1.2 Der Vergleich aller drei Jahre . 118 5.1.2.1 Programmstrukturelle Sendungsmerkmale . 119 5.1.2.2 Produktionscharakteristik . 149 5.1.2.3 Zeitliche und regionale Einordnung der einzelnen Sendungen . 152 5.1.2.4 Thematische Einordnung . 159 5.1.2.5 Darstellung und Vermittlung . 161 5.1.3 Ost-West-Vergleich . 163 5.1.4 Genderaspekt . 167 5.2 Qualitative Auswertung und Ergebnisse . 169 5.2.1 Auswertung der ästhetischen Feinanalyse . 170 5.2.1.1 Stilistische Mittel . 173 5.2.1.2 Dramaturgische Mittel . 177 5.2.1.3 Die Personalisierungsebene . 180 5.2.1.4 Die Bildebene . 196 5.2.1.5 Die Tonebene . 206 5.2.2 Zusammenfassung . 210 5.2.3 Infotainment-Tendenzen . 220 5.2.3.1 Inferenzstatistische Auswertung . 220 5.2.3.2 Tendenzen des Infotainment bei Inhalt (Themen und Epochen) und Form (Genres und Beitragslängen) . 232 5.3 Interpretationen der Ergebnisse und Diskussionen . 241 5.3.1 Profilierungen zwischen öffentlich-rechtlichen Sendern und privatwirtschaftlichen Fernsehanbietern . 241 5.3.2 Profilierungen zwischen Ost und West . 244 5.3.3 Profilierungen zwischen Männer- und Frauengeschichte . 245 5.3.4 Authentifizierungs- und Glaubwürdigkeitsstrategien . 247 5.4 Die Rolle der Akteure . 253 5.4.1 Workshop-Dokumentation . 253 5.4.2 Redaktioneller Alltag in Geschichtsredaktionen – Aus eigener Sicht . 265 8 5.4.3 Zur näheren Betrachtung der Geschichtsredaktionen . 268 5.4.4 Verortung der Geschichtsredaktionen in den Organisations- strukturen der Sender . 270 5.4.5 Zusammenfassung und Fazit . 271 5.5 Was ist eine gute Darstellung historischer Ereignisse im Fernsehen – für wen, wann, in welcher historischen Situation und für welches Leitmotiv? . 272 6 Anhang: Beschreibung der Analysekategorien . 281 6.1 Quantitative Kategorien – Untersuchungsebene 1 . 281 6.1.1 Programmstrukturelle Sendungsmerkmale – Ihre methodische Konstruktion und Erfassung . 283 6.1.2 Kategorien zur Produktionscharakteristik . 286 6.1.3 Kategorien zur zeitlichen und thematischen Einordnung der einzelnen Sendungen . 287 6.1.4 Kategorien zur Erfassung von Darstellungs- und Vermittlungsaspekten . 289 6.2 Qualitative Kategorien – Untersuchungsebene 2 . 290 6.2.1 Begründung und Vorstrukturierung der Kategorienbildung zur ästhetischen Analyse . 290 6.2.2 Die ästhetischen Kategorien . 294 Literatur . 301 Codeplan „Historische Ereignisse im Fernsehen“ . 315 Ebene 1 – Quantitative Erhebung . 315 I Sendungstechnische/-beschreibende Daten . 315 II Produktionscharakteristik . 316 III Zeitliche und thematische Einordnung der einzelnen Sendungen . 318 1. Epoche/Zeitraum . 318 2. Thema . 320 3. Ebene . 321 4. Region . 321 IV Formale Darstellung . 322 1. Akteur . 322 2. Programmästhetik: Formale Gestaltungselemente . 324 3. Programmtypologie/Formcharakteristik/Sendungsformat . 324 9 Ebene 2 – Ästhetische Analyse . 325 I Stilistische Mittel . 325 II Dramaturgische Mittel . 325 III Personalisierungsebene . 326 IV Bildebene . 327 V Tonebene . 328 VI Bild-Ton-Verhältnis . 329 Ebene 3 – Strategien des Infotainment . 329 I Ästhetisierung . 329 II Dramatisierung . 329 III Personalisierung . 330 IV Emotionalisierung . 330 V Anzahl der Akteure . 330 Liste 1 – Programmkategorie