RHEINSTEG Projektwettbewerb mit Präqualifikation – Bericht des Preisgerichts Rheinfelden Lebenswert. Liebenswert. Impressum Bildnachweis

Stadt Rheinfelden () Petra Böttcher, Efringen-Kirchen: Titel, Fotos der Rathaus, Marktgasse 16 Wettbewerbsmodelle, S. 12, 15 CH-4310 Rheinfelden Bundesamt für Landestopografie swisstopo: S. 9 www.rheinfelden.ch Christine Deppermann, Rheinfelden (Aargau): S. 11 Telefon: +41 (0)61 835 51 11 Horatio Gollin, Stadt Rheinfelden (Baden): S. 17, 18, 21, 23, 25 Stadt Rheinfelden (Baden) Ulrike Kammerer, Ingenieurbüro für Vermessung, Kirchplatz 2 Rheinfelden (Baden): S. 13 D-79618 Rheinfelden (Baden) Erich Meyer, Luftbilder: S. 10 www.rheinfelden.de Render-Manufaktur GbR, Berlin, Visualisierung: S. 27 Telefon: +49 (0)7623 / 95-0 Rheinfelden (Aargau): S. 9 Wladislav Sojka, www.sojka.photo: Rheinfelden Redaktion (Aargau): S. 10 Isolde Britz, Stadtbau Lörrach Frank Uhlich: S. 16 WST Rheinfelden (Baden) GmbH / Tourismus / Gestaltung Peter Löwe, Rheinuferrundweg: S. 11 Petra Böttcher, Telefon: +49 (0)7628-8787 Bildrechte der Pläne bei den Büros INHALT

GRUSSWORTE 4 - 8

EINLEITUNG 9

VORGESCHICHTE 10

PLANUNGSAUFGABE 11 - 13

VERFAHREN 14

PRÄQUALIFIKATION 15

TEILNEHMER 16

BERICHT DER JURY 17 - 25

WÜRDIGUNG DER ARBEITEN 26 - 41

PROJEKTE 1001 42 - 45 1002 46 - 49 1003 50 - 53 1004 54 - 57 1005 58 - 61 1006 62 - 65 1007 66 - 69 1008 70 - 73 GRUSSWORT

Liebe Bürgerinnen und Bürger, geschätzte len Bauausstellung 2020 leisten kann. Nachbarn und Freunde der Hochrheinregion, Es stand dabei außer Frage, dass dies nur im Zuge eines Wettbewerbes zu einem be- „Brücken verbinden“ – diese Aussage gilt seit sonderen Ergebnis führen kann. Mit größter je her in unserer Grenzregion und selbstver- Sorgfalt wurden zunächst aus über 50 Be- ständlich auch für die beiden Städte Rhein- werbern aus ganz Europa acht qualifizierte felden, die seit vielen Jahren gut kooperieren Büros ausgewählt, die technisch durchdachte und gemeinsame Projekte entwickeln. Auch und besondere Steglösungen für den beson- ein neuer Rheinsteg wird wieder dazu bei- deren Ort, den genius loci, aufzeigten. Die tragen, dass die Verbindungen zwischen den acht Entwürfe wurden in zwei Jurysitzungen Klaus Eberhardt beiden Städten noch intensiver werden und auf Herz und Nieren geprüft. Alle acht Ar- Oberbürgermeister der Stadt Rheinfelden auch weitere Interessenten für das Kennen- beiten zeigten interessante, umsetzbare Lö- (Baden) lernen der anderen Rheinseite und damit der sungen für das Bauprojekt auf. Nach ausführ- anderen Stadt fördern werden: licher Diskussion fiel die Wahl auf das Büro IB Miebach. ln der weiteren Umsetzung wird Ob dies zu Fuß als kleine Wanderung oder es darauf ankommen, diese Pläne nun in ein Spaziergang oder mit dem Velo zum Arbeits- Projekt umzusetzen und hierbei die bereits platz oder zum Einkaufsort sein wird, mit ei- in Aussicht gestellten vielfältigen Förderpro- nem neuen Steg werden beiden Städten wei- gramme zu nutzen. tere Möglichkeiten eröffnet und die Vision einer grün-blauen Mitte weiter mit Inhalten Im Namen der Stadt Rheinfelden (Baden) gefüllt. bedanke ich mich bei allen Beteiligten im Wettbewerbsprozess für die geleistete gute Nach einem „in zweiter Instanz“ gefällten Arbeit und freue mich nun auf die Umset- positiven Beschluss zur Weiterverfolgung des zung unseres gemeinsamen Steges! Rheinstegprojektes steht für die Stadt Rhein- felden (Baden) diskussionslos fest, dass dieses Ihr Projekt eine besondere Qualität erfordert, ein Zeichen in einer landschaftlich interessanten Rheinlandschaft markieren und einen inter- Klaus Eberhardt essanten Beitrag im Zuge der internationa-

4 GRUSSWORT

Liebe Rheinfelderinnen, liebe Rheinfelder von grosses Arbeitsgebiet mit Tausenden von Ar- aus ganz Europa ihre Hilfe angeboten und beiden Seiten des Rheines, liebe Gäste, beitsplätzen, welches von einer Bahnlinie mit Projektideen eingereicht. Diese Vielzahl von grossem Entwicklungspotential durchquert Projekten mit den nötigen Fachleuten aus der Verein Haus Salmegg e.V. in Rheinfelden/ wird. Auf der Schweizer Seite befinden sich allen erforderlichen Fachdisziplinen zu sich- Baden hat im November 1990 ein Begleit- grosse Wohngebiete, durchsetzt mit bedeu- ten und zu beurteilen, das war eine intensive heft zu einer Ausstellung herausgegeben tenden Gesundheits-, Wellness- und Reha- und spannende Arbeit, die alle Beteiligten mit mit dem Titel „Die Rheinfelder Brücken im bilitationsbetrieben mit ebenfalls mehr als neuen Erkenntnissen und zusätzlichem Wis- Wandel der Zeit“. Das Heft zeigt auf mehr 1‘000 Arbeitsplätzen, die zu einem wichtigen sen bereicherte. als 90 Seiten auf, wie wichtig der Bau der vie- Teil auch die Arbeitsstätten von Menschen len Vorgänger-Brücken am heutigen Standort aus dem badischen Rheinfelden sind. Ich danke allen Involvierten dafür ganz herz- Franco Mazzi der alten Rheinbrücke für die Stadt am Fluss lich und hoffe, dass das ausgewählte Projekt Stadtammann Rheinfelden (Aargau) und inmitten von bedeutenden Verkehrswe- Hinzu kommt die Tatsache, dass beide Städte auch im Sinne der Bevölkerung unserer bei- gen immer war und heute noch ist. Rheinfelden sich in den letzten Jahren stark den Rheinfelden sein wird. in der Entwicklung von Grünräumen enga- Ein zweiter Brückenstandort entstand mit gierten und diese zu einem gemeinsamen dem Bau des Flusskraftwerkes auf deut- Rheinuferweg konzipierten, der als ein vor- schem Hoheitsgebiet 1898. Er wurde im bildliches Projekt nun Eingang in die Liste der selben Jahr als „Kraftwerk-Dienststeg“ von Projektsammlung der Internationalen Bau- Mit herzlichen Grüssen Conradin Zschokke fertiggestellt, verband ausstellung Basel (IBA) fand. Franco Mazzi das Kraftwerk und die deshalb entstehenden Industriebetriebe mit dem schweizerischen Schon seit einigen Jahren ist der Trend zum Rheinfelden und wurde zum bevorzugten zunehmenden Velofahren erkennbar; einer- und praktischen Arbeitsweg für Hunderte seits als beliebte Freizeittätigkeit, anderer- von Schweizerinnen und Schweizern, die da- seits aufgrund der stetig zunehmenden Au- mals ihren Lebensunterhalt in diesen Unter- todichte mit notorischen Verkehrsengpässen nehmen fanden. Der Abriss dieses Stegs im aber auch wieder vermehrt als Alternative Rahmen des Neubaus des Flusskraftwerkes zum Auto. hinterliess eine Lücke in den Verbindungswe- gen der beiden Städte. Und in diesem Umfeld hatten nun die beiden Rheinfelden die ausserordentliche Gelegen- Heute befindet sich auf der deutschen Ufer- heit, einen neuen Flussübergang zu planen. seite nach wie vor ein mehr als 750‘000 m2 Und dazu haben uns mehr als 50 Spezialisten 5 GRUSSWORT

Das Verfahren verdient Beachtung, Hoch- Und vor allem soll es auch und gerade: ein sind sorgfältig ausgearbeitete Lösungsversu- achtung: Ein Brückenprojekt durch eine in- gutes, ein besonderes und auch schönes „In- che der gestellten Aufgabe. Und mit jedem terdisziplinär zusammengesetzte deutsch- genieurwerk“ sein. Was das bedeutet, erläu- von der Jury gedanklich durchdrungenen schweizerische Jury zu küren, mit einem tert Stephan Engelsmann in seinem Gruss- Projekt wuchs die Erkenntnis darüber, was Architekten und Stadtplaner als Vorsitzenden, wort. Er und der zweite Ingenieur in der geht und was – doch – nicht. Ausnahmslos das vertraut auf die notwendige Fähigkeit zur Jury, Peter Marti, sowie der als technischer alle eingereichten Projekte haben der Jury Zusammenarbeit. Eine gute Basis war dafür, Vorprüfer involvierte Frank Breinlinger führ- eine differenzierte Meinungsbildung ermög- dass beide Rheinfelden mit der gemeinsamen ten das konkret in den Beurteilungsrunden licht, die zur schrittweisen Eingrenzung der Ausschreibung dieses Wettbewerbes schon anhand jeden Projektes dem gesamten Be- Projekte bis hin zur engeren Wahl und zum zum Ausdruck brachten, dass mit diesem urteilungsgremium vor Augen. Auf eine sehr 1. Preis geführt hat. Prof. Dr. Michael Koch Projekt nicht nur politisch sondern auch pla- anschauliche und gut verständliche Art und Architekt, Stadtplaner, HafenCity Universität, nungs- und baukulturell Grenzen überschrit- Weise. Schlussendlich muss das neue Bauwerk auch ten werden sollen. bezahlbar sein. Auch die Klärung dieser Frage Diese fachlichen Würdigungen waren die fand in den intensiven Beratungen den not- Ein neuer Rheinsteg soll eine weitere Brücke notwendige Basis für die Diskussion der wendigen Raum. Bauen ohne auf das Geld zwischen den beiden Rheinfelden schlagen weiteren Fragen nach Einbindung, Angemes- achten zu müssen, kann jeder. Was nicht not- und zwei getrennte Landschaftsräume ver- senheit und Funktionalität des geplanten wendigerweise zu Qualität führt. Die drei binden. Zwei unterschiedliche Ufer schnel- Rheinsteges, zu deren Klärung die anderen Projekte der engeren Wahl wurden einer ler erreichbar machen und gleichzeitig ein Fachjuroren und natürlich auch die Sach- vergleichenden Kostenkontrolle unterzogen. „Zeichen“ setzen. Sich einfügen, aber nicht preisrichter entscheidend und unverzichtbar Deren Auswertung ergab: sie wären alle im verstecken. Sich aber auch nicht in den Vor- beitrugen. Ausserdem lebten die Diskussio- vorgegebenen Kostenrahmen zu realisieren. dergrund spielen. nen wesentlich auch von den Beiträgen der beigezogenen Experten aber auch der Gäste. Das Siegerprojekt konnte nach intensiven Eine Brücke, ein Steg ist aber nicht nur zum Diskussionen und Abwägungen von Qualitä- Anschauen da: Das neue Bauwerk soll be- Derartige Meinungsbildungs- und Entschei- ten und Herausforderungen schlussendlich quem verbinden, angenehm passierbar sein. dungsprozesse über öffentliche Bauwerke am meisten überzeugen. Landschaft und all- Dazu sind Steigungsverhältnisse zu berück- sind ein hohes Gut. Sie profitieren davon, dass tägliche Lebensqualität beider Rheinfelden sichtigen, gute Wegebreiten und -anschlüsse alle Beteiligten dazu zu lernen bereit sind: werden von der Realisierung dieses neuen zu gewährleisten sowie sichere Beläge und Durch die neugierige Auseinandersetzung „Rheinstegs“ sehr profitieren. ansprechende Materialien zu wählen. mit den eingereichten Projekten ist man hin- terher tatsächlich „schlauer“. Sämtliche für diesen Wettbewerb eingereichten Projekte 6 GRUSSWORT

Unter Ingenieurbaukultur subsummieren wir Ingenieurbauwerke werden von Ingenieuren ein hervorragendes Beispiel für diese neue sehr vielfältige Bauaufgaben, beispielsweise gestaltet! Ingenieurwettbewerbe sind ein Art von Wettbewerben, der wir eine grosse Infrastruktur und Verkehrswege. Straßen, hervorragendes Mittel, um zu einer optima- Verbreitung wünschen. Schienenwege und Wasserwege verbinden len Planungslösung zu gelangen, in geeigne- Menschen und Kulturen. Eine funktionieren- ten Fällen mit Beteiligung von Stadtplanern Für Fragen zu den Themen Ingenieurwett- de Infrastruktur ist die Voraussetzung für und Landschaftsarchitekten, unter der Fe- bewerbe und interdisziplinäre Wettbewerbe Mobilität und Lebensqualität. Teil der Ver- derführung von Bauingenieuren. Ingenieur- steht Ihnen der Wettbewerbsausschuss der kehrswege sind die Infrastrukturbauwerke: wettbewerbe führen zu einer ganzheitlichen Ingenieurkammer Baden-Württemberg zur insbesondere Brücken und Tunnel, aber auch Qualität und reduzieren das Risiko von Verfügung. Auftraggeber erhalten dort eine die Knotenpunkte der Verkehrswege wie Fehlplanungen. Sie gewährleisten innovative, kostenlose Beratung. Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann Bahnhöfe, Häfen und Flughäfen. Ingenieur- hochwertige und dauerhafte Lösungen in Präsident der Ingenieurkammer Baden-Würt- baukultur ist aber auch die Energie-Archi- gestalterischer, technischer, funktionaler und temberg tektur, also alle Bauwerke, die der Erzeugung wirtschaftlicher Hinsicht. Für Auftraggeber beziehungsweise dem Transport von Ener- haben Ingenieurwettbewerbe aber noch wei- gie dienen, beispielsweise Wasserkraftwer- tere Vorteile, beispielsweise die Möglichkeit, ke, Windkraftanlagen und Solarkraftwerke, aus einer Vielzahl von Lösungsvorschlägen Hochspannungsmasten, aber auch Talsperren auszuwählen. Bei interdisziplinären Wett- und Offshore-Plattformen, sowie die Versor- bewerben entfallen nachgeschaltete VOF- gung des Menschen mit Wasser und die da- Verfahren für ergänzende Fachplanungen, zugehörigen Ingenieurbauwerke. weil das beim Wettbewerb erfolgreiche Pla- nungsteam in der Regel komplett beauftragt Ingenieurbauten sind aber nicht nur funk- wird. Auftraggeber können sich in diesem tional, sondern auch gestalterisch hochan- Punkt viel Arbeit und Geld sparen. spruchsvolle Bauwerke, landschaftsprägend und raumbildend, und aus diesem Grund wie Die Wettbewerbskultur für Ingenieurbau- Gebäude Teil der gebauten Umwelt. Ingeni- werke ist aber noch zu wenig entwickelt. Der eurbauwerke geringschätzig als Zweckbau- Ingenieurwettbewerb sollte vergleichbar ten zu bezeichnen, wird ihrer funktionalen dem Architektenwettbewerb oder interdiszi- und ästhetischen Bedeutung in einer moder- plinärem Wettbewerb im Hochbau der Re- nen Gesellschaft nicht gerecht. gelfall der Auslobung von Planungsleistungen für Ingenieurbauwerke werden. Der Wettbe- werb für den Fussgängersteg Rheinfelden ist 7 GRUSSWORT

Die Region möchte zusammenwachsen und die Zugänglichkeit zum Fluss zu erleichtern gleichzeitig zusammen wachsen. Eine beson- und die Lebensqualität der Bevölkerung dere Region. Eine, die gleich über mehrere nachhaltig zu steigern. Ländergrenzen hinweg reicht und damit unterschiedliche Bedürfnisse, Wünsche und Durch die gebündelten, aufeinander abge- Identitäten vereint. stimmten und sich ergänzenden Aktionen der Akteure soll die Rheinliebe bei den Men- Die Internationale Bauausstellung IBA Basel schen in der Region neu entfacht werden. 2020 ist ein Motor für diese wichtige politi- Städtebauliche und freiräumliche Qualitä- sche Intention und Wunsch, gemeinsam über ten müssen bei anhaltendem Wachstum im Monica Linder-Guarnaccia Grenzen zu wachsen. Sie dynamisiert Planung Dialog stehen und es ist vorbildlich wie die Geschäftsführerin IBA Basel 2020 und Umsetzung und lässt Projekte „über sich beiden Rheinfelden diese räumliche Planung hinaus wachsen“. gemeinsam koordinieren und umsetzen. Die Entwicklung einer neuen gemeinsamen Pla- Dem Rhein als verbindendes Element kommt nungs- und Kommunikationskultur rund um im Rahmen der IBA Basel eine besondere den Rhein ist ein zukunftsweisendes Projekt Rolle zu. Zum einen ist der Fluss eine starke der IBA Basel 2020, das auch für andere län- Identifikationsfigur, zum anderen zwingt die derübergreifende Entwicklungsräume von gemeinsame Verantwortung und Nutzung der Bedeutung werden kann. ökologischen und wirtschaftlichen Ressour- cen des Flusses förmlich zu einem kooperati- ven Handeln in diesem Landschaftsraum.

Gemeinsam mit fünf weiteren Rheinufer- projekten leisten der neue Steg sowie die Weiterentwicklung des Rheinfelder Rheinu- ferrundweges einen sichtbaren Beitrag zur Entwicklung dieses gemeinsamen Lebens- und Erholungsraumes. Es gilt die Besonder- heiten und Unterschiede der Rheinlandschaft in Wert zu setzen und durch den Ausbau der Uferwege und durch neue Überquerungen 8 EINLEITUNG

Anlass des Verfahrens

Die Konzessionen für das alte, 1898 in Be- aus auch aus regionalpolitischen Erwägungen trieb genommene Kraftwerk Rheinfelden innerhalb des Eurodistrikts Basel erwünscht. waren 1988 abgelaufen. Die neuen, in lan- Nicht zuletzt deshalb ist dieser Steg als Pro- gen politischen Verhandlungen erarbeiteten jekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Konzessionen von 1989 schrieben vor, ein Basel 2020 vornominiert. neues, leistungsfähigeres Kraftwerk ober- halb des alten Kraftwerks zu bauen und das Aufgabe dieses Projektwettbewerbs war der alte Kraftwerk zugunsten eines naturnahen Entwurf eines neuen 4,50 m breiten Stegs für Umgehungsgewässers im ehemaligen Zu- Fussgänger und Radfahrer zwischen Rheinfel- laufkanal rückzubauen. Die Bauarbeiten für den (Aargau) und Rheinfelden (Baden) das neue Kraftwerk samt Rückbau des alten • mit dem gestalterischen Potential, zu Kraftwerks dauerten von 2003 bis 2012. Be- einem neuen Identitätsmerkmal der standteil des rückgebauten Kraftwerks, wel- Schwesterstädte Rheinfelden zu werden, ches von etlichen Seiten als Kulturdenkmal • mit einer für die landschaftlichen und von hohem Rang eingeschätzt wurde, war ein ökologischen Besonderheiten sensiblen Eisensteg, der das Betriebsgelände am deut- Konstruktion, schen Ufer mit dem Schweizer Ufer verbun- • mit einer optimalen Linienführung, die den hat. bereits auf die geplante S-Bahn-Halte- stelle Oberrheinfelden (Baden) ausge- In jüngerer Zeit hatte diese für Fussgänger richtet und geeignet ist, insbesondere und Radfahrer offene Verbindung eine wich- Arbeitspendler zum Umstieg vom PKW tige Funktion für die beidseitig erwünschte auf den ÖPNV und das Fahrrad zu mo- enge Vernetzung aller Lebensbereiche – Woh- tivieren. nen, Arbeiten, Kultur, Freizeit, Tourismus – der beiden Städte Rheinfelden übernommen. Die Wiederherstellung dieses Rheinübergangs an ungefähr gleicher Stelle ist deshalb für Rhein- felden (Aargau) und Rheinfelden (Baden) ein vorrangiges Ziel der gemeinsamen Stadtent- wicklungspolitik. Der Neubau des Stegs als weiteres Bindeglied über naturräumliche und politische Grenzen hinweg ist darüber hin- 9 VORGESCHICHTE

Stadtgeschichte Rheinfelden (Aargau) Das alte Kraftwerk Rheinfelden (Aargau) ist die älteste Zährin- „Das alte Kraftwerk Rheinfelden von 1898 Zugvögel dieses Gebiet zum Übernachten. gerstadt auf Schweizer Boden und die älteste verkörperte den Beginn der gross-techni- Um diesen Eingriff zu kompensieren wurden Stadt des Aargaus überhaupt. Ihre Geschich- schen Stromerzeugung aus Wasserkraft in 65 Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen erar- te ist eng mit dem Rhein verbunden. Eine Europa. Es war das Erste und Grösste seiner beitet. Zentrale Massnahme ist das Aufstiegs- erste Brücke sicherte schon seit dem Mit- Art in Europa, übertroffen damals lediglich und Laichgewässer im ehemaligen Ober- telalter die Verbindung zu der landwirtschaft- vom Kraftwerk an den Niagarafällen. Die wasserkanal des alten Kraftwerks. Um das lich genutzten Ebene auf der deutschen Sei- schlossartige Architektur der Anlage sym- benötigte Gefälle dafür herzustellen, musste Rheinfelden (Aargau) mit Blick auf den histori- te. Mit der Salzgewinnung seit 1844 entstand bolisierte die Herrschaft über die bis dahin das alte Maschinenhaus weichen. Die alte An- schen Brückenkopf auf Badischer Seite. in der Folge ein Natursolebad. Dieses legte ungezähmte Kraft des Wassers. Es galt als lage wurde 2011 vollständig rückgebaut“. 2 den Grundstein für den heute bedeutenden hochrangiges Zeugnis der Industriegeschich- Kur- und Bäderbetrieb. Die Brauereien Car- te. Noch kurz vor seinem Abriss wurde die 1Auszug aus dem Aufsatz von „Für immer ver- dinal und Feldschlösschen (heute Carlsberg Nominierung als technisches Weltkulturerbe loren“ von Dr. Michael Hascher und Gitta Rein- Group) machten Rheinfelden (Aargau) dar- geprüft. Eine Eisenbrücke für Radfahrer und hardt-Fehrenbach in Denkmalpflege Baden-Würt- über hinaus zum grössten Brauereistandort Fussgänger verband das deutsche Ufer mit temberg, 4/2011 der Schweiz. Die Stadt zählt heute rund der Schweizer Stadt Rheinfelden.“1 12‘600 Einwohner. Von den rund 6‘000 Ar- 2Auszug aus dem Aufsatz „Potential besser nut- beitsplätzen sind knapp 10% mit Pendlern Mit dem Verfahren zur Neukonzessionierung zen“ von Daniela Dietsche in TEC21 13/2011 aus Rheinfelden (Baden) belegt. beschloss der Eigentümer Energiedienst AG den Bau einer neuen Anlage, um die Nut- Altes Kraftwerk Stadtgeschichte Rheinfelden (Baden) zung der regenerativen Energien zu intensi- Die Geschichte von Rheinfelden (Baden) be- vieren und die Energieproduktion von 185 ginnt dagegen erst Mitte des 19. Jahrhunderts Mio. kWh auf 600 Mio. kWh zu erhöhen. mit dem Bau der Eisenbahnlinie von Basel Dafür wurde die Vergrösserung des nutzba- nach . Doch erst der Bau des alten ren Gefälles durch eine grössere Stauhöhe Wasserkraftwerks 1898 leitete eine sprung- im Oberwasser und eine Eintiefung im Un- hafte Entwicklung ein. Aus dem kleinen Sied- terwasser genehmigt. Dies bedeutete einen lungskern am deutschen Ufer entstand in erheblichen Eingriff in Natur und Landschaft. kürzester Zeit eine prosperierende Stadt, Unter anderem wurde dafür fast die Hälfte die heute zusammen mit den eingemeinde- des sogenannten Gwilds (= charakteristische Neues Biotop ten Orten auf eine Grösse von 32‘400 Ein- Stromschnellen des Hochrheins) zerstört. wohnern angewachsen ist. Bei Niedrigwasser nutzen unter anderem 10 PLANUNGSAUFGABE

Der historische Steg Anlass für den Neubau Der neue Standort Bestandteil der historischen Kraftwerkanlage Die Verflechtungen (Einkaufen, Arbeiten, kul- In erster Priorität wurden mehrere Varianten war auch eine Eisenbrücke für Radfahrer und tureller Austausch) zwischen beiden Rhein- am historischen Standort des alten Kraft- Fussgänger. Der Steg verband das deutsche, felden sind heute weitaus vielschichtiger und werkstegs geprüft. Sie querten allerdings alle damals kaum besiedelte Ufer mit der Schwei- intensiver als damals. Die Abbrucharbeiten mehr oder minder das im Zuge des Kraft- zer Stadt Rheinfelden. Sie war ursprünglich an der alten Brücke hatten noch nicht be- werkneubaus als Ausgleichsmassnahme an- ausschliesslich als „Arbeitsweg“ für Grenz- gonnen, als erste Stimmen auf beiden Ufern gelegte Umgehungsgewässer – aus Sicht des gänger aus dem aargauischen Rheinfelden deshalb bereits Ersatz für diese historische Natur- und Umweltschutzes ein nicht ver- gedacht, die damals in grosser Zahl in den Verbindung anmahnten: handelbares Ausschlusskriterium. Rheinsteg beim alten Kraftwerk Industriebetrieben auf der badischen Sei- • Die durch die Firma Maillart & Cie. er- te arbeiteten. Sie bestand aus Thomas-Stahl stellte Rheinbrücke von 1913 verbindet die Beide Rheinfelden haben gemeinsam einen und war engmaschig in Fachwerkart genietet. Innenstadtlagen beider Rheinfelden. Sie ist, neuen Standort ca. 250 m rheinabwärts fest- Das ausführende Unternehmen Albert Buss abgesehen von Minibus und Taxen, Fussgän- gelegt. Der neue Steg bindet am Schweizer & Cie. aus Basel verwendete dabei dieselbe gern und Radfahrern vorbehalten. Für letz- Ufer an den Flossländeweg an. Am deutschen Niettechnik, die zuvor schon Gustave Eiffel tere ist sie aufgrund des Grosspflasters nur Ufer kommt dafür der Bereich unterhalb der für seinen Turm in Paris eingesetzt hatte. Das bedingt geeignet. Kühlwasserentnahmestelle der Firma Evonik Aussehen der Brücke wurde über die Jahre • Die neue, 2,5 km stromaufwärts gele- in Frage. Die Anbindung des Stegs an die Un- hinweg beibehalten. Sie hatte eine Länge von gene Kraftwerksanlage kann zwar von Fuss- tere Kanalstraße war Bestandteil der Wett- 210 Metern. Die Fachwerkträger verliefen gängern und Radfahrern überquert werden. bewerbsaufgabe. parallelgurtig über drei Felder, waren im Fluss Dieser Weg liegt aber deutlich abseits des also auf zwei Betonpfeilern gelagert. Etwa in innerstädtischen Verkehrsnetzes. Für die Be- ihrer Mitte befand sich an der Staatsgrenze rufspendler bedeutet das einen erheblichen Deutschland-Schweiz ein abschliessbares Umweg und begründet die geringe Akzep- Grenztor, das in der jüngeren Vergangenheit tanz dieser Wegeverbindung; auch für Spa- aber rund um die Uhr offen war. ziergänger ist dieser Uferrundweg mit ca. 6 km Länge vielfach zu weit und für Behinderte stellenweise nicht begehbar. • Die ca. 2,5 km stromabwärts gelegene Autobahnbrücke steht dem Langsamverkehr zwar ebenfalls offen, liegt aber abseits der Wohngebiete und Zieleinrichtungen.

11 PLANUNGSAUFGABE

Anforderungen an den Entwurf

Gegenstand des Wettbewerbs Hochwasserschutz Abstützung im Fluss Projektierung eines 4,50 m breiten und ca. Für die Festlegung des Lichtraumprofils Es ist maximal eine Abstützung im Flussbett 200 m langen Stegs für Fussgänger und Rad- wird ein maximaler Abfluss des Rheins von zulässig. Sie soll möglichst schlank gehalten fahrer. Es ist von einer durchschnittlichen Be- 5.400 m³/s angenommen. Das entspricht ei- werden. Der Standort darf nur im Randbe- lastung von ca. 500-600 Fahrradfahrern und nem 10‘000-jährigen Hochwasser. Um einen reich der Unterwassereintiefung / „Badische 150-200 Fussgängern werktags / 600-700 ausreichend grossen Durchlass für Treibgut Seite“ gewählt werden, um Fallhöhenverlust Fussgängern an Wochenenden auszugehen. zu gewährleisten, muss die Unterkante des und Minderung der Stromproduktion auszu- Stegs mindestens ein Meter über der Hoch- schliessen. Städtebauliche Bedeutung wasserlinie liegen. Gwild – Stromschnellen im Rhein Das Bauwerk ersetzt eine Vorgängerbrücke Ökologische Erfordernisse als Bestandteil eines hochrangigen Kultur- Abmessungen und Lichtraumprofil Der Hochrhein ist eine Leitstruktur, an der denkmals. Ferner steht der neue Steg bereits Für Fussgänger, Radfahrer und Wartungsfahr- sich Zugvögel orientieren. Die Reste des im Fokus der Internationalen Bauausstellung zeuge sind eine lichte Breite von 4,50 m und Gwild, die für den Hochrhein typischen Basel 2020. Vor diesem Hintergrund erwar- eine lichte Höhe von mindestens 2,50 m ein- Stromschnellen unterhalb des neuen Kraft- ten die Auftraggeber ein überdurchschnitt- zuhalten. Das Mass für die lichte Höhe gilt werks, und die als Ausgleichsmassnahme neu lich gut gestaltetes Ingenieurbauwerk mit auch bei einer Überbauung des Uferwegs. angelegte Landschaftsformation dienen ihnen entsprechend sensibler landschaftlicher Ein- bei Niedrigwasser zudem als bevorzugter bettung. Beleuchtung Rast- und Schlafplatz. Ferner wird erwartet, Die Brücke soll für Nutzer in den Nachtstun- dass sich in den Strukturen des Aufstiegsge- Linienführung den im Sinne der Verkehrssicherheit ausrei- wässers Brutpaare geschützter Vogelarten Die Linienführung der Brücke und ihre An- chend beleuchtet und gut nutzbar sein. In der ansiedeln werden. Die Ausweisung als Flä- bindung an das weiterführende Wegenetz Fernwirkung wird eine eher zurückhaltende chenhaftes Naturdenkmal wird bereits ge- sollen für Fahrrad-Pendler attraktiv sein. Lichtinszenierung erwartet. Eine durchge- prüft. Auch Menschen mit Behinderung sollen die hende Lichtspiegelung auf der Wasserober- • Der neue Steg soll von Vögeln als Hin- Brücke bequem nutzen können. Die Steigung fläche und himmelwärts gerichtete Leuchten dernis wahrgenommen und sowohl un- darf deshalb höchstens 6% betragen. sollen mit Rücksicht auf Fische und Vögel ter- als auch überflogen werden können. vermieden werden. • Glasflächen und andere transparente Materialen (z. B. für Geländer) sind für den Steg eher nicht geeignet. • Seilkonstruktionen müssen so ausgebil- det werden, dass sie kein „netzartiges“ Hindernis darstellen. 12 PLANUNGSAUFGABE

Technische Hinweise Kosten • Die geplante Nutzungsdauer des Stegs Für den Bau des Stegs steht ein Betrag von beträgt 100 Jahre. 4,8 Mio. Euro netto zur Verfügung. Die Ein- • Auf eine wartungsfreundliche Konst- haltung dieses Kostenziels ist für die Auftrag- ruktion wird Wert gelegt (einfaches und geber Voraussetzung für die Realisierung des kostengünstiges Auswechseln von Ver- Bauwerks. schleiss- und sonstigen Bauteilen, einfa- Dieser Betrag bezieht sich auf die Erstel- che Reinigung). lungskosten des Stegs. In diesem Betrag sind • Der Boden des Stegs muss auch bei nicht enthalten: Baunebenkosten (Honorare, Nässe rutschfest sein. allfällige Gutachten, Kosten der Genehmi- • Als Nutzlast sind 4 kN/m² anzusetzen. gungsverfahren etc.) sowie die Anschlüsse Katasterplan mit Höhenlinien an das bestehende Strassen und Wegenetz. Vermessungstechnische Hinweise Dazu gehört insbesondere die Anbindung an Die Höhenangaben beziehen sich in Deutsch- die Untere Kanalstraße am deutschen Ufer. land und der Schweiz jeweils auf einen un- Die Auftraggeber legen grössten Wert da- terschiedlichen Horizont. Ferner werden in rauf, dass die von den Wettbewerbsteilneh- Deutschland und der Schweiz unterschiedli- mern vorgeschlagenen Lösungen im Rahmen che, voneinander abweichende Koordinaten- des oben genannten Budgets realisiert wer- systeme benutzt. Die Angaben in der zur Ver- den können. Nach einer ersten Beurteilung fügung gestellten Kartengrundlage wurden der Entwürfe durch das Preisgericht und vor wie folgt vereinheitlicht: der endgültigen Rangierung wird deshalb die • Höhenangaben: einheitlich neuer Schwei- Kostenschätzung der Projekte der engeren zer Horizont Wahl durch ein noch zu benennendes Fach- • Lageplan: einheitlich Gauß-Krüger-Koor- büro auf Plausibilität überprüft. dinaten

13 VERFAHREN

Auftraggeber Zulassungsbereich Preisgeld Zugelassen waren Teilnehmer, die zum Zeit- Jedes teilnehmende Team erhält eine Auf- Stadt Rheinfelden (Aargau) punkt der Bekanntmachung ihren Sitz oder wandsentschädigung in Höhe von jeweils Rheinfelden Rathaus, Marktgasse 16 Wohnsitz in der Schweiz oder in einem Ver- 5‘000 CHF je Team. Darüber hinaus standen Lebenswert. Liebenswert. 4310 Rheinfelden tragsstaat des GATT/WTO-Übereinkom- dem Preisgericht für die Prämierung der ein- mens über das öffentliche Beschaffungswe- gereichten Arbeiten 110‘000 CHF (jeweils gemeinsam mit der sen hatten. Der Stichtag für den Nachweis exkl. MwSt.) zur Verfügung. Es wurden drei des Sitzes oder Wohnsitzes war der Publika- Preise und ein Sonderpreis für eine ingeni- Stadt Rheinfelden (Baden) tionstermin im Amtsblatt des Kantons Aar- eurtechnisch herausragende Leistung verge- Kirchplatz 2 gau am 25. Juli 2014. ben. 79618 Rheinfelden (Baden) Teambildung Art des Verfahrens Für die Zulassung zum Wettbewerb war die Öffentlich ausgeschriebenes einstufiges se- Bildung von Projektteams der Fachdisziplinen lektives Verfahren • Bauingenieurwesen / Tragwerksplanung • Präqualifikation anhand von Referenz- (federführend) und projekten. • Landschaftsarchitektur • Anonymer Projektwettbewerb. zwingend verlangt. Darüber hinaus war eine Projekte aus der engeren Wahl werden im Arbeitsgemeinschaft mit der Fachdisziplin Hinblick auf das Kostenziel einer Baukosten- Architektur zulässig. Die Beiziehung weite- abschätzung unterzogen. Die Rangierung fin- rer Spezialisten war empfohlen. det erst auf dieser Grundlage statt. Termine Öffentliches Beschaffungswesen Publikation 25. Juli 2014 Es galten die einschlägigen Bestimmungen Selektion 09. September 2014 über das öffentliche Beschaffungswesen. 1. Sitzung der Jury 29. Januar 2015 Darüber hinaus fand die Ordnung SIA 142, 2. Sitzung der Jury 19. Februar 2015 Ausgabe 2009, subsidiär zu den Bestimmun- (nach Prüfung der Baukosten) gen über das öffentliche Beschaffungswesen Bekanntgabe Ergebnis 14. März 2015 Anwendung.

14 PRÄQUALIFIKATION

Präqualifikation 9. September 2014

Die Jury tritt um 15.00 Uhr im Bürgersaal Die Fachpreisrichter Prof. Dr. Koch, Prof. Dr. In zwei Wertungsrundgängen und einem des Rathauses Rheinfelden (Baden) zusam- Engelsmann und Prof. Zweibrücken sind ent- Kontrollrundgang werden acht Bewerber men. Für den Auslober begrüsst Oberbür- schuldigt. Damit erhalten die stellvertreten- für die Teilnahme am Projektwettbewerb germeister Klaus Eberhardt die Anwesenden. den Fachpreisrichter Urs Affolter und Tobias ausgewählt. Nachdem die Stellungnahmen Es sind erschienen als Obert Stimmrecht. aller Träger öffentlicher Belange und sonsti- ger von dem Bauvorhaben berührten Stel- Fachpreisrichter Um das vorgeschriebene Stimmenverhältnis len vorliegen und ausgewertet sind, wird Prof. Dr. Peter Marti, Winkel ZH, (ungerade, Fachpreisgericht mit einer Stim- folgende Änderungen und Ergänzungen des Rainer Zulauf, Landschaftsarchitekt BSLA, me Mehrheit) zu wahren, verzichtet Gemein- Wettbewerbsprogramms einstimmig verab- Zürich derat Hans Gloor dankenswerterweise auf schiedet: sein Stimmrecht. Somit sind 7 Mitglieder des • Für die Planung wird vorgegeben, dass Ersatz Fachpreisrichter Preisgerichtes stimmberechtigt. maximal eine Abstützung im Fluss- Urs Affolter, Stadtbaumeister, Rheinfelden bett zulässig ist. Diese sollte möglichst (CH), Tobias Obert, Stadtbauamt, Rheinfel- Das stimmberechtigte Preisgericht wählt aus schlank gehalten werden. Der Standort den (Baden) seiner Mitte Prof. Dr. Peter Marti als Vorsit- sollte möglichst im Randbereich der Un- zenden. Die Sitzung ist nicht öffentlich. Ver- terwassereintiefung / „Badische Seite“ Sachpreisrichter traulichkeit wird vereinbart. gewählt werden. Franco Mazzi, Stadtammann, Rheinfelden (CH), Hans Gloor, Stadtrat, Rheinfelden 56 Bewerbungen sind fristgerecht beim Auf- Oberbürgermeister Eberhardt und Stadtam- (CH), Klaus Eberhardt, Oberbürgermeister, traggeber eingegangen. Davon wurden 53 mann Mazzi stellen fest, dass die Auswahl der Rheinfelden (Baden), Rolf Karrer, Bürger- zum Auswahlverfahren zugelassen. Die Fach- Teams spannende und unterschiedliche Lö- meister, Rheinfelden (Baden) kompetenz der Bewerber wurde anhand von sungsansätze garantiere und ein sehr gutes Referenzprojekten nach folgenden Eignungs- Ergebnis des Wettbewerbs erwarten lasse. Experten kriterien beurteilt: Die Sitzung endet um 17.55 Uhr. Ursula Philipps, Stadtbauamt, Rheinfelden • Technisches know how für die Bewälti- (Baden), Wolfgang Lauer, Stadtbauamt Rhein- gung grosser Spannweiten, Für das Protokoll: Stadtbau Lörrach felden (Baden) • Dauerhaftigkeit und Sinnhaftigkeit der i. A. Isolde Britz, Dipl.-Ing. eingesetzten Konstruktion und Materia- Technische Verfahrensbegleitung und lien in Bezug auf die vielschichtigen Pro- Genehmigt von allen stimmberechtigten Ju- Vorprüfung blemlagen am Standort des neuen Stegs, rymitgliedern am 09, September 2014 Isolde Britz, Stadtbau Lörrach • Kostenbewusstsein im Hinblick auf Bau und Unterhalt. 15 TEILNEHMER

Ausgewählte Teams

1. Leonhardt, Andrä und Partner Beraten- 6. lngegneri Pedrazzini Guidotti Sagl, CH- de Ingenieure VBI AG, D-Stuttgart, mit Lugano mit Giorgio Aeberli Landschafts- Plan T Planungsgruppe Landschaft und architekt HSR FSAP, CH-Gordola, und Umwelt, D-Radebeul, und ATELIER Baserga Mozzetti architetti, CH-Muralto. ZÜNDEL CRISTEA, F-Paris 7. ARGE Conzett Bronzini Gartmann AG 2. IPPW- Ingenieurbaukunst Pirlet Polónyi + Bänziger Partner AG, CH-Chur, mit Wörzberger, D-Köln mit club L94 Land- antón & ghiggi landschaft architektur schaftsarchitekten GmbH, D-Köln und GmbH, CH-Zürich, und Nissen Wentzlaff Marco Hemmerling - Studio for Spatial Architekten BSA SIA AG, CH -Basel. Design, D-Köln 8. schlaich bergermann und partner - sbp 3. Fürst Laffranchi Bauingenieure GmbH gmbh, D-Stuttgart, mit VOGT Land- CH-Aarwangen, mit exträ Landschafts- schaftsarchitekten AG, CH-Zürich. architekten AG (vormals 4d), CH-Bern, und Miller & Maranta AG, dipl. Architek- ten ETH BSA SIA, CH-Basel

4. IB-Miebach, D-Lohmar mit Hahn Hert- ling von Hantelmann Landschaftsarchi- tekten Gmbh, D-Berlin, und Swillus Ar- chitekten, D-(Havel)

5. Mayr / Ludescher / Partner Beratende Ingenieure, D-München mit lohrer.hoch- rein landschaftsarchitekten und stadtpla- ner gmbh, D-München und Christoph Mayr Architekten, D-München.

16 BERICHT DER JURY

1. Jury-Sitzung 29. Januar 2015

Ablauf der Beurteilung Ersatz Fachpreisrichter Paul Renz, Gemeinderat, Rheinfelden (Baden) Die Jury tritt um 10.00 Uhr zusammen. Stadt- Urs Affolter, Stadtbaumeister, Rheinfelden (CH) Alfred Winkler, Gemeinderat, Rheinfelden ammann Franco Mazzi heisst alle Anwesen- Tobias Obert, Stadtbauamt, Rheinfelden (Baden) den willkommen. Er weist auf die ungewöhn- (Baden) Karin Reichert-Moser, Gemeinderätin, lich grosse Zahl der Anwesenden hin. Der Rheinfelden (Baden) Umstand sei der Tatsache geschuldet, dass Sachpreisrichter Heinrich Lohmann, Gemeinderat, Rheinfel- der Wettbewerb von zwei verschiedenen • Franco Mazzi, Stadtammann, Rheinfelden (CH) den (Baden) Städten aus zwei unterschiedlichen Ländern • Hans Gloor, Stadtrat, Rheinfelden (CH) Helmut Reif, vormals Energiedienst, Rhein- in Auftrag gegeben wurde. Er gibt das Wort • Klaus Eberhardt, Oberbürgermeister, felden (Baden) an Oberbürgermeister Klaus Eberhardt Rheinfelden (Baden) Dr. Armin Fust, vormals Energiedienst, Ge- weiter. Auch er begrüsst die Anwesenden. Rolf Karrer, Bürgermeister, Rheinfelden benstorf (CH) Er schlägt vor, den Vorsitz der Jury Prof. Dr. (Baden) ist entschuldigt. Für ihn rückt Guirec Gicquel, Projektleiter IBA Basel 2020 Michael Koch zu übertragen. Der Vorschlag • Wilfried Markus, Stellvertreter des in Vertretung von Monica Linder-Guarnaccia, wird mit einer Enthaltung angenommen. Prof. Oberbürgermeisters, Rheinfelden Geschäftsführerin IBA Basel 2020, Basel Dr. Koch nimmt die Wahl an und stellt die (Baden) als stimmberechtigtes Mitglied Anwesenheit fest. Es sind erschienen, als der Jury nach. Technische Verfahrensbegleitung und Vorprüfung Fachpreisrichter Ersatz Sachpreisrichter Dipl.-Ing. Isolde Britz, Stadtbau Lörrach • Prof. Dr. Michael Koch, Architekt, Stadt- Brigitte Rüedin, Vizeammann, Rheinfelden (CH) Dr.-Ing. Frank Breinlinger, Tuttlingen planer, HafenCity Universität, Hamburg Prof. M. Arch. Harvard Peter Fierz • Prof. Dr. Peter Marti, Winkel ZH Damit sind 9 Mitglieder des Preisgerichtes • Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann, stimmberechtigt. Weitere Anwesende Vizepräsident INGBW, Prof. Akademie Horatio Gollin, Pressesprecher, Stadt Rhein- der Bildenden Künste, Stuttgart Experten felden (Baden); Florian Hofmann, Auszubil- • Rainer Zulauf, Landschaftsarchitekt Ursula Philipps, Stadtbauamt, Rheinfelden dender, Wohnbau Lörrach; Robin Carrard, BSLA, Zürich (Baden) Auszubildender Stadt Rheinfelden (Schweiz) • Prof. Dipl.-Ing. Klaus Zweibrücken, Hoch- Danilo Vidoni, Stadtbauamt, Rheinfelden (CH) schule für Technik, Rapperswil Gäste beider Auftraggeber Béa Bieber, Stadträtin, Rheinfelden (CH) Roger Erdin, Stadtschreiber, Rheinfelden (CH) Peter Scholer, IG Pro Steg, Rheinfelden (CH) 17 BERICHT DER JURY

Verfahren

1. Wertungsrundgang Es wird festgestellt, dass alle Arbeiten auf ihre Weise einen Beitrag zur Klärung leisten und damit zur Lösung der Aufgabenstellung beitra- gen. Die stimmberechtigten Mitglieder der Jury beschliessen deshalb, alle Arbeiten im weiteren Verfahren zu belassen.

2. Wertungsrundgang Daraufhin erfolgte der zweite wertende Beur- Prof. Dr. Koch weist darauf hin, dass die Sit- Informationsrundgang teilungsrundgang, in dem über das Ausscheiden zung der Jury nicht öffentlich ist. Alle zu der Das Preisgericht beginnt seine Beratung mit einer Arbeit bzw. die weitere Mitnahme in die Sitzung des Preisgerichts zugelassenen Per- dem Bericht der Vorprüfung. Das detaillierte dritte Runde abgestimmt wurde. Ziel war es, sonen geben die Versicherung zur vertrau- Ergebnis der Vorprüfung wird jedem Teilneh- den Auftraggebern drei Arbeiten zu empfehlen, lichen Behandlung der Beratungen ab. Sie mer des Preisgerichts zur Verfügung gestellt. die einer Überprüfung bezüglich der zu erwar- erklären weiter, dass sie bis zum Tage des Das Preisgericht stellt auf der Grundlage des tenden Baukosten unterzogen werden sollen. Preisgerichts weder mit Wettbewerbsteil- Vorprüfberichtes fest, dass alle Arbeiten zum nehmern einen Meinungsaustausch über die Preisgerichtsverfahren zugelassen werden. Die technische Konzeption des Brückenbau- Aufgabe geführt, noch Kenntnis von einzel- werks, die städtebauliche Haltung des Stegs, nen Wettbewerbsarbeiten erhalten haben, so Die zugelassenen Arbeiten werden in einem seine Einbindung in die Landschaft sowie dass die Anonymität aus ihrer Sicht gegeben Informationsrundgang ausführlich und wert- verkehrliche und ökologische Aspekte wur- ist. Der Vorsitzende fordert die Anwesenden frei durch die Vorprüfung, Dr. Frank Breinlin- den eingehend besprochen und beurteilt. Die auf, bis zur Entscheidung des Preisgerichtes ger und Isolde Britz vorgestellt. Die Entwürfe Tragfähigkeit des Konzepts im Hinblick auf die alle Äusserungen über mutmassliche Verfas- werden gesamthaft rekapituliert und vertieft gestellte Aufgabe wurde abgewogen. Die nach- ser zu unterlassen. betrachtet. Dabei werden Eigenarten und die folgend aufgeführten Stichworte widerspiegeln unterschiedlichen Beiträge der Projekte zur den Grundtenor der Diskussion, sind aber Lösung der gestellten Aufgabe intensiv disku- nicht als deren abschliessende Wiedergabe zu tiert. verstehen. Für die gesamthafte Beurteilung der Projekte wird auf die ausführliche Würdigung der Arbeiten verwiesen.

18 BERICHT DER JURY

Diskussion in Stichworten

Projekt 1001 Projekt 1002 Projekt 1003 • Hängebrücke – klassisches Konzept für • Einfacher Balken – kompromisslos • Zwei Brückenteile mit Abstützung im die Spannweite • Konstruktion hat viele Nachteile – tech- Fluss • Mit viel Liebe ausgearbeitet – beim Ge- nischer Kraftakt • Aussergewöhnliche Konstruktion länder etwas übertrieben • Konstruktionshöhe in der Mitte mit rund • Zeichenhaft und stimmig, elegant • Holz braucht Pflege, Granitplatten als 7 m am höchsten • Sehr spannender, interessanter Beitrag Belag problematisch • wirkt aus der Nähe schwer und wenig • Treppe im Brückenbogen ist vollkommen • Knick in den Pylonen und Querschnitt elegant verkehrt aus Holz als Alleinstellungsmerkmale • Zeichen zur Einfachheit – keine Konkur- • Zeichen, das höherwertiger sein will als • Passt sich gut in die Landschaft ein – de- renz zur Komplexität der Landschaft die alte Rheinbrücke zent aber mit Prägnanz • Bezug zu Fontana: Gleiche Radikalität • Geste für Grossstadt, keine Brücke für • Konstruktion reagiert mit Symmetrie hier in der Zufügung eines Zeichens in Rheinfelden auf die unterschiedliche Topographie der die Landschaft • Die in den Brückenbogen integrierte beiden Ufer D / CH; sehr zurückhalten- • Übergang an den Brückenköpfen und Treppe zum Hochplateau wird kontro- de Zeichensetzung Wegeführung zu wenig bearbeitet vers diskutiert • Übergänge an den Brückenköpfen wur- • Kleinstmöglicher Eingriff und bewusster • Wegesystem ist ein komfortables Ange- den bearbeitet – Aufenthaltsqualität Ausdruck des „radikalen“ Ansatzes bot, nicht ganz überzeugend • Verknüpfung mit dem Wegenetz funkti- • Steigung mit 6% und Knick in der Mitte oniert gut ist verkehrstechnisch problematisch Nach intensiver Diskussion wird die Arbeit • Insgesamt ein gelungener Beitrag in die nächste Runde mitgenommen. Nach kontroverser Diskussion wird die Ar- Die Arbeit wird in die nächste Runde mitge- beit ausgeschieden. nommen.

19 BERICHT DER JURY

Projekt 1004 Projekt 1005 Projekt 1006 • Echte“ Bogenbrücke – speziell sind die • Hängebrücke aus ultrahochfestem Be- • Bogenbrücke mit abgehängter Fahrbahn sich kreuzenden Bögen ton • Der asymmetrische Bogen ist unge- • Spannung liegt in der Drehung • Spannendes, innovatives Projekt, konse- wöhnlich, wird technisch aber teuer er- • Einiges ist technisch noch nicht so ganz quent und seriös mit Liebe zu den kons- kauft gelöst truktiven Details ausgearbeitet • Es wird bezweifelt, dass die Asymmetrie • Wichtige Details sind nicht in der Tiefe • Ingenieurtechnische Leistung verdient in der Landschaft wahrgenommen wird ausgeführt, wie man sich das in einem unbedingt Anerkennung • Es gefällt, dass sich die Fahrbahn spaltet Wettbewerb wünscht • Experimentell, in der Realisierung wenig und in der Mitte die zwei Bogenträger • Sehr formale und technisch unnötig kom- Erfahrung mit dem neuen Werkstoff zusammenlaufen plizierte Konstruktion • Angemessenheit ist gewahrt, fügt sich • Der Bogen erhält ein gestalterisches • Dominant und etwas beliebig, wird dem harmonisch in die Landschaft ein Übergewicht, passt besser in ein urban Landschaftsbild nicht gerecht • Das richtige Zeichen am richtigen Ort geprägtes Umfeld als an eine Stelle, die • Die gekreuzten Hänger sind konstruktiv von der Landschaft geprägt wird Die Arbeit wird nach eingehender Diskussi- zwingend, aus ökologischen Gründen an • Verwandtschaft mit einer wenige Kilo- on ausgeschieden. der Stelle aber nicht erwünscht meter flussabwärts gelegenen Brücke • Die Erfordernis einer guten Radweg- Die Arbeit wird nach ausführlicher Diskussi- verbindung wird erkannt; die Teilung des on in die nächste Runde mitgenommen. Wegs in zwei schmalere Äste ist prob- lematisch: der Verkehr spaltet sich nicht auf

Die Arbeit wird nach intensiver Diskussion ausgeschieden.

20 BERICHT DER JURY

Projekt 1007 Projekt 1008 • Hängebrücke – der Pylon hätte norma- • Fachwerkträger lerweise eine Höhe von etwa 40 bis 50 m • Konstruktive Unklarheit, es fehlt am • Es wird erkannt, dass die reduzierte, Durcharbeitungsgrad, wichtige Masse technisch nicht unproblematische Höhe fehlen, wichtige Details ebenso von 30 m bewusst gewählt wurde, um • Die Konstruktion ist „im Prinzip“ baubar den Waldhorizont nicht zu überragen • Die gewählte Formensprache ist dem • Ungelöste Fragen bezüglich des Schwin- Ort und der Aufgabenstellung nicht an- gungsverhaltens gemessen • Offene Fragen bezüglich der Rückveran- • Durch den „Rücken“ wird der Blick der Juryvorsitzender Prof. Dr. Michael Koch und kerung Passanten in eine Richtung flussabwärts Franco Mazzi, Stadtammann Rheinfelden • Interessanter Beitrag, angemessene Lö- gelenkt – subjektive Wahl (Aargau) sung • Auf eine komplexe Aufgabe wird bruch- • Klassische Anmutung, gute Durcharbei- stückhaft reagiert, additiv, ohne Schwer- tung des Entwurfs punkt • Phantastisch, wie Stadt und Fluss ihre Ei- • Angebot für den Radverkehr ist sehr genständigkeit behalten grosszügig • Bemerkenswert, dass sich auch Ingenieu- re der Landschaft unterordnen können Die Arbeit wird mit nach eingehender Beur- • Anmutung diskret, unprätentiös teilung ausgeschieden. • Die Brücke dürfte etwas selbstbewusster sein; kein Zeichen Es verbleiben die vier Arbeiten mit den Pro- • Kontroverse Diskussion, die Übergänge jektnummern 1001, 1003, 1005 und 1007 im am Ufer und die Wegeführung betreffend weiteren Verfahren.

Die Arbeit wird nach vertiefender Diskussi- on in die nächste Runde mitgenommen.

21 BERICHT DER JURY

Kontrollrundgang 3. Wertungsrundgang Engere Wahl Im Kontrollrundgang wird der Antrag ge- Der dritte Rundgang hat das Ziel, die Arbei- Es verbleiben die Arbeiten 1001, 1003 und stellt, die Arbeit mit der Projektnummer ten zu benennen, die einer Kostenprüfung 1007 in der engeren Wahl und werden bis 1002 wieder ins Verfahren zurückzuholen. unterzogen werden sollen: zur Sitzung am 19.2.2015 einer Kostenkon- Zusammenfassung der erneuten, intensi- • Die Arbeit 1001 wird einstimmig für die trolle unterzogen, die eine kostenrelevante ven Diskussion: Die Jury verkennt nicht die Kostenkontrolle empfohlen. Vergleichbarkeit der Projekte herbeiführen skulpturale Eleganz des Brückenbauwerks, • Die Arbeit 1003 wird mehrheitlich für soll, indem unterschiedliche Annahmen der eine Reihe technischer und gestalterischer die Kostenkontrolle empfohlen. Projekte egalisiert und die durch die Verfas- Bedenken überwiegen. • Die Arbeit 1005 wird mehrheitlich mit ser vorgelegten Berechnungen der Kosten Der Antrag auf Rückholung der Arbeit in die folgender Begründung ausgeschieden: überprüft werden. Bewertung wird mehrheitlich zurückgewiesen. Der innovative Beitrag wird gewürdigt, Weitere Anträge werden im Kontrollrund- die netzartig gespannten Hänger sind aus Das Preisgericht entlastet die Vorprüfer. Der gang nicht gestellt. ökologischen Gründen nicht umsetzbar. Vorsitzende bedankt sich bei allen Anwesen- Diese Tatsache muss schlussendlich als den für die gute und kollegiale Zusammenar- Verstoss gegen eine Wettbewerbsvorga- beit und produktive Diskussion und schliesst be gewertet werden. die Sitzung um 15.30 Uhr. • Die Arbeit 1007 wird mehrheitlich für die Kostenkontrolle empfohlen.

22 BERICHT DER JURY

2. Jury-Sitzung 19. Februar 2015

Die Jury tritt um 10.10 Uhr unter Vorsitz von Ersatz Sachpreisrichter Technische Verfahrensbegleitung und Prof. Dr. Michael Koch erneut zusammen. Es Brigitte Rüedin, Vizeammann, Rheinfelden (CH) Vorprüfung sind anwesend als Dipl.-Ing. Isolde Britz, Stadtbau Lörrach Damit sind 9 Mitglieder des Preisgerichtes Dr.-Ing. Frank Breinlinger, Tuttlingen Fachpreisrichter stimmberechtigt. Dipl.-Ing. Martin Rudolf, Ingenieurgruppe • Prof. Dr. Michael Koch, Architekt, Stadt- Bauen, Karlsruhe planer, HafenCity Universität, Hamburg Experten • Prof. Dr. Peter Marti, Winkel ZH Dr. Ursula Baus, IBA Kuratorium, Stuttgart Weitere Anwesende Wolfgang Lauer, Amtsleiter der Bauverwaltung • Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann, Vize- Wolfgang Lauer, Stadtbauamt, Rheinfelden Horatio Gollin, Pressesprecher, Stadt Rhein- Rheinfelden (Baden) und Klaus Eberhardt, präsident INGBW, Prof. Akademie der (Baden) felden (Baden); Dipl.-Ing. Gudrun Döscher, Oberbürgermeister der Stadt Rheinfelden Bildenden Künste, Stuttgart Ursula Philipps, Stadtbauamt, Rheinfelden Wohnbau Lörrach; Marlon Kaltenbach, Aus- (Baden) • Rainer Zulauf, Landschaftsarchitekt (Baden) zubildender, Wohnbau Lörrach BSLA, Zürich Danilo Vidoni, Stadtbauamt, Rheinfelden (CH) • Prof. Dipl.-Ing. Klaus Zweibrücken, Das Protokoll der Jurysitzung vom 29.1. 2015 Hochschule für Technik, Rapperswil Gäste beider Auftraggeber wird einstimmig genehmigt. Die Beurteilung Béa Bieber, Stadträtin, Rheinfelden (CH); der einzelnen Projekte durch die Fachju- Ersatz Fachpreisrichter Walter Jucker, Stadtrat Rheinfelden (CH); ry wird vorgelesen, nochmals in einzelnen Urs Affolter, Stadtbaumeister, Rheinfelden (CH) Roger Erdin, Stadtschreiber, Rheinfelden (CH); Punkten rekapituliert und diskutiert und mit Tobias Obert, Stadtbauamt, Rheinfelden (Baden) Peter Scholer, IG Pro Steg, Rheinfelden (CH); geringen Änderungen ebenfalls einstimmig Paul Renz, Gemeinderat, Rheinfelden (Baden); verabschiedet. Die drei Arbeiten der engeren Sachpreisrichter Alfred Winkler, Gemeinderat, Rheinfelden Wahl wurden von der Ingenieurgruppe Bau- • Franco Mazzi, Stadtammann, Rheinfelden (Baden); Karin Reichert-Moser, Gemeinderä- en, Karlsruhe, einer vergleichenden Kosten- (CH) tin, Rheinfelden (Baden); Heinrich Lohmann, prüfung unterzogen. Dipl.-Ing. Martin Rudolf • Hans Gloor, Stadtrat, Rheinfelden (CH) Gemeinderat, Rheinfelden (Baden); Helmut stellt das Ergebnis im Einzelnen vor. Nach ei- • Klaus Eberhardt, Oberbürgermeister, Reif, vormals Energiedienst, Rheinfelden (Ba- nigen Rückfragen zum Verständnis wird fest- Rheinfelden (Baden) den); Dr. Armin Fust, vormals Energiedienst, gehalten: Alle Projekte können nach jetzigem • Wilfried Markus, Stellvertreter des Gebenstorf (CH); Monica Linder-Guarnaccia, Erkenntnis- und Planungsstand – allerdings Oberbürgermeisters, Rheinfelden (Baden) Geschäftsführerin IBA Basel 2020, Basel nur mit geringem Spielraum – innerhalb des vorgegebenen Kostenrahmens realisiert wer- den. Eine den Budgetvorgaben entsprechende passgenauere Kalkulation kann erst und muss dann in der nächsten Planungsstufe erfolgen. 23 BERICHT DER JURY

Alle Arbeiten der engeren Wahl verbleiben Projekt 1007 Projekt 1001 somit im Verfahren. Der Standort und die Höhe des Pylonen sind Das Konzept „Baum am Ufer“ ist ein sehr eine sehr bewusst getroffene Entscheidung poetischer Ansatz. Durch die gewählte Kons- Nach einer kurzen Unterbrechung werden der Verfasser, die allerdings eine Reihe tech- truktion erhält der Steg eine Leichtigkeit und die Vorzüge und Schwachpunkte der Projek- nischer Konsequenzen nach sich zieht. Das Eleganz, die sich in der massiven Verankerung te 1001, 1003 und 1007 noch einmal intensiv Projekt bietet eine Reihe von interessanten der „Pylonfüsse“ im Steilufer leider nicht in diskutiert. Implikationen, auf Grund der gewählten Kon- letzter Konsequenz fortsetzt. Das Projekt ist struktion „versteckt sich aber viel Brücke im dennoch ein Zeichen, das sich angemessen Kriterien waren dabei Boden des Schweizer Ufers“. Die Realisier- aber bescheiden in die Landschaft einfügt, • Typologie und Komplexität des Trag- barkeit der erforderlichen, sehr aufwändigen das gelebte Gleichgewicht der Schwester- werks Verankerung unter dem Flossländeweg und städte Rheinfelden versinnbildlicht und den • Klarheit und Ablesbarkeit der Konstruk- / oder den seitlichen Privatgrundstücken er- unverstellten Blick auf die Kulisse der his- tion scheint in Frage gestellt. torischen Altstadt von Rheinfelden Schweiz • Technischer Anspruch und Konsequen- Rang 3 respektiert. zen daraus Rang 1 • Zeichenhaftigkeit versus Angemessen- Projekt 1003 heit des Bauwerks am Standort Das Brückenbauwerk fusst auf einer expe- • Gestaltqualität und Einbindung in den rimentellen in sich stimmigen und ausserge- Landschaftsraum wöhnlichen Konstruktion, deren technische • Klarheit und Verständlichkeit der Wege- Erfordernisse mit einem städtebaulichen / führung verkehrstechnischen Mehrwert versehen • Qualität der Anbindungen an das Fuss- wurden. Insgesamt ein starkes Zeichen. Auch und Radverkehrsnetz wenn dieses Zeichen über die Region hinaus zur Sichtbarkeit beider Rheinfelden beitra- Auf dieser Grundlage kommt die Jury zu fol- gen könnte, bleibt strittig, ob es in diesem gender Rangierung der Projekte: landschaftlich geprägten Flussraum und vor der historischen Kulisse von Rheinfelden Schweiz mit seiner skulpturalen Dominanz die angemessene bauliche Reaktion auf das Thema „Rheinsteg“ ist. Rang 2

24 BERICHT DER JURY

Verteilung des Preisgeldes Abschluss des Verfahrens Über das Bearbeitungshonorar von jeweils Die Vorprüfung (hier Kostenprüfung) wird 5‘000 CHF hinaus stehen der Jury 110‘000 einstimmig entlastet. Oberbürgermeister CHF zur Verteilung zur Verfügung. Die Preis- Klaus Eberhardt und Stadtamman Franco summe wird wie folgt aufgeteilt: Mazzi würdigen die mit „Herz und Verstand“ geführte Diskussion und bedanken sich bei Projekt 1001 1. Preis 40‘000 CHF allen Anwesenden für die unkomplizierte, Projekt 1003 2. Preis 30‘000 CHF angenehme Zusammenarbeit. Der Juryvor- Projekt 1007 3. Preis 20‘000 CHF sitzende Prof. Dr. Michael Koch schliesst die Sitzung um 13.25 Uhr. Empfehlungen der Jury Projekt 1005 Ankauf 20‘000 CHF Die Jury empfiehlt, das Projekt des 1. Preis- in Würdigung des herausragenden Unterschriften trägers den weiteren Planungen zu Grunde ingenieurtechnischen Ansatzes zu legen. Das bedeutet gleichermassen, dass die Verfasser dieses Projektes mit den not- Nach Abschluss der Beurteilung sowie der wendigen weiteren Arbeiten beauftragt wer- Festlegung der Rangierung und der Vertei- den. lung des Preisgeldes wurde die Anonymität aufgelöst und die Identität der Verfasser fest- Dazu sollen folgende Punkte überprüft und gestellt. überarbeitet werden: • Die kritisierte Ufergestaltung ist auf bei- den Seiten der zurückhaltenden Sprache des „Rheinsteges“ anzupassen. • Die Unterhaltskosten der gewählten Konstruktion müssen im Lichte eines sparsamen Mitteleinsatzes überprüft werden. • Der Belag der Brücke weist funktionale und gestalterische Mängel auf. • Die artifizielle Gestaltung des Geländers sollte noch einmal überdacht werden.

25 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1001

26 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1001

Das Konzept Hängebrücke mit zwei symme- den zwei gleichwertige konstruktive Mass- bestehende Pumpwerk auf der deutschen trisch angeordneten Pylonen stellt eine an- nahmen an beiden Ufern vorgeschlagen. Die Seite und der Bootsanleger auf Schweizer gemessene und sinnvolle Reaktion auf Bau- Verfasser postulieren also, dass die Ungleich- Seite sind in die Gesamtgestaltung integriert. aufgabe und Spannweite dar. Die Verhältnisse heit der Ufer nicht zwingend eine asymme- Die Verknüpfung mit dem Wegenetz ist funk- von Hauptspannweite zu Randfeld sowie von trische Ausgestaltung der Brücke zur Folge tional gut gelöst; zur geplanten S-Bahnstation Pylonhöhe zu Hauptspannweite und somit haben muss. auf deutscher Seite wird eine neue Fuss- und die Bauwerksproportionen sind situations- Radwegverbindung vorgeschlagen; sie könn- bedingt nicht optimal. Der Einsatz von zugbe- Diese entwerferische Entscheidung bedingt te allerdings etwas breiter sein. Der für den anspruchten Bauteilen führt unmittelbar zu aber Veränderungen im Uferbereich durch Steg vorgeschlagene Belag ist auch hinsicht- einem dezenten, filigranen Erscheinungsbild. harte Fundationen im Rheinprofil. Diese lich der Begehbarkeit und Befahrbarkeit für Die Ausbildung des Überbaus in Holzbau- nicht zu unterschätzenden Eingriffe werden Velos zu überprüfen. weise ist auf den ersten Blick ungewöhnlich, „geschickt“ camoufliert, aber auch erwei- greift aber zurück auf Holzbrückentraditi- tert: Sie sind in bis zu 30 m lange begeh- Es handelt sich zusammenfassend um einen onen und wird als nachhaltig und innovativ bare, harte Plattformen integriert. Dass die prägnanten und eleganten, sich aber gleichzei- eingestuft. Robustheit und Dauerhaftigkeit Verfasser – analog zu ihrem zurückhaltenden tig gut in die Landschaft einpassenden Beitrag. der Holzbauteile müssen durch eine sorg- Entwurf – die Füsse der Pylone nicht sensib- fältige konstruktive Ausbildung gewährleistet ler ins gewachsene Ufer gesetzt haben, ist werden. Die Sinnhaftigkeit eines Naturstein- bedauerlich und in einem gewissen Sinne wi- belags auf dem Holzüberbau ist zu prüfen. dersprüchlich. Die gestalterische Einbindung Einen erheblichen Beitrag zur Prägnanz des der Brückenköpfe in die Ufer ist sinnfällig. Brückenbauwerks leistet die Pylongestaltung Ob die grossen Plattformen unter und gera- mit abgeknickten Mastfüssen. Statisch-kons- de neben der Brücke eine neue Aufenthalts- truktiv ist die Umlenkung der Pylondruck- qualität darstellen, bleibe dahingestellt. kräfte durch eine zusätzliche Abspannung sinnvoll gelöst. Dieses Projekt berücksichtigt den im Kraft- werksbau relevanten Wasserpegelstand ei- Dieser Beitrag setzt ein filigranes Zeichen nes 10 000-jährigen Hochwassers. in den Flussraum mit der Referenz an „den Baum, der übers Wasser hängt.“ Im Gegen- Die Anknüpfungspunkte an den beiden Brü- satz zu anderen Projekten stehen entspre- ckenköpfen sind gut gelöst; es sind auf beiden chend die vier Pylone im Raum und spreizen Seiten grosszügige Aufenthaltsbereiche mit die Füsse zur Uferlinie. Nachvollziehbar wer- platzartigen Aufweitungen vorgesehen. Das 27 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1002

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Projekt 1002

Statisch-konstruktiv handelt es sich bei dem on der Situation, die ebenfalls postuliert, dass Brückenbauwerk in Stahlbauweise um einen der Brückenschlag auch ohne asymmetrische einfachen Einfeldträger mit maximaler Kons- Reaktion seine sehr berechtigte Bedeutung truktionshöhe in Brückenmitte. Die von den haben kann. Spannend sicher der Dialog zwi- Entwurfsverfassern als kompromisslos be- schen diesem Artefakt und der „naturnahen“ zeichnete Konstruktion wirkt insbesondere Flusslandschaft, diesem scharfgeschnittenen aus der Nähe – dies noch verstärkt durch die Körper vor der Kulisse von Rheinfelden wie dunkle Farbgebung – schwer und wenig ele- aber auch die Verwandtschaft mit nahen In- gant; sie nutzt nicht das Potential anspruchs- dustrie- und Flussbauten. Leider entspricht vollerer Tragsysteme. Die kaum noch dem auch die Darstellung der landschaftlichen menschlichen Massstab entsprechende, in- Einbindung dem minimalistischen Ansatz. folge des gewählten statischen Systems aber Ohne Interpretationen ist Vieles nicht be- erforderliche grosse Überbauhöhe in Brü- greifbar. Dieser Beitrag wird in der Jury kon- ckenmitte, die grossen und langen Steigungen trovers diskutiert sowie der Knick in Brückenmitte werden kri- tisch gesehen. Der Durcharbeitungsgrad ist Die Brückenmitte liegt 6,6 m höher als die insgesamt verbesserungsfähig. beiden Brückenköpfe. Dies ergibt zu beiden Seiten eine Neigung von 6%, was hinsicht- Insgesamt liegt ein radikaler Entwurfsbeitrag lich der Begehbarkeit und Befahrbarkeit vor, gründend auf einer Kette von radikalen sehr unkomfortabel ist. Die Geschwindig- Entscheidungen. Die Verfasser vergleichen keit der abwärts fahrenden Räder stellt an ihren Ansatz mit dem bekannten „Raumkon- den Querungen mit dem Fusswegenetz an zept“ von Fontana: Ein wegen seiner Zei- den Brückenköpfen ein Problem dar. Auf der chenhaftigkeit ansprechender Vergleich. Das deutschen Seite wird zwar ein neuer Fuss- Projekt geht in verblüffender Einfachheit von weg vorgesehen, dieser ist aber nicht an einem über den Rhein gelegten Träger aus, die Brücke angebunden. Auf Schweizer Sei- der sich manifestiert über eine respektable te sind die Übergänge zum Wegenetz nicht Verdickung über der Flussmitte, und schluss- bearbeitet. Die Radwegführung zur Unteren endlich aufs Letzte ausgereizt in fast „zer- Kanalstraße wird auf dem heutigen Stand be- brechlich“ wirkende Auflager an den beiden lassen, so dass sich Umwege für den Radver- Ufern mündet. Konzeptionell der kleinst- kehr ergeben. mögliche Eingriff. Eine poetische Interpretati- 29 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1003

30 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1003

Eine aussergewöhnliche und sehr elegante insgesamt nicht überzeugt. Als zusätzliche Stahlkonstruktion, die die grosse Spannweite Verbindungen werden zwei aufwändige Trep- unter Ausnutzung eines Flusspfeilers mühelos penkonstruktionen vorgeschlagen, mit denen und schwungvoll bewältigen kann. Tragwerks- der Geländesprung von der Brücke aus über- typologisch sinnvoll interpretiert als eine wunden wird. Der Bereich am Brückenkopf Addition von einem Bogen beziehungsweise auf deutscher Seite ist für die konfliktfreie Sprengwerk mit abgehängter Fahrbahn und Verknüpfung von Fuss- und Radverkehr zu einem ergänzenden halben Bogen/Spreng- knapp bemessen. werk, die sich über dem Flusspfeiler treffen. Die Kräfte werden in sinnvoller Weise kurz- geschlossen. Die Brücke reagiert angemessen auf die unterschiedlichen Ufersituationen und bietet mit einem Treppenabgang auf der Kon- struktion einen zusätzlichen Mehrwert. Der Durcharbeitungsgrad versucht dem hohen konstruktiven Anspruch gerecht zu werden, wirft bei genauerer Betrachtung jedoch eini- ge Fragen auf. Ein insgesamt starker zeichen- hafter, in sich stimmiger Entwurf, der einen effektvollen Brückenschlag über den Rhein vorschlägt, dessen Angemessenheit an dieser Stelle allerdings kontrovers diskutiert wird - bei aller Würdigung des Versuchs, durch ein durchdachtes und innovatives Ingenieurbau- werk auch den Niveauunterschied auf der deutschen Rheinseite gestalterisch zu prägen.

Auf deutscher Seite wird eine neue Fuss- und Radwegverbindung (6% Neigung) zur Unte- ren Kanalstraße angeboten. Das Wegangebot ist hier vielfältig; es sind allerdings keine Hie- rarchien erkennbar, so dass das Wegesystem 31 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1004

32 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1004

Das Brückentragwerk in Stahlbauweise be- Die Radwegführung zur Unteren Kanalstra- steht aus sich kreuzenden, aber konstruktiv ße wird auf dem heutigen Stand belassen, so miteinander verbundenen Bögen, von denen dass sich Umwege für den Radverkehr erge- der Überbau abgehängt ist. Das Konzept des ben. Durcharbeitungsgrad und Detailausbil- sich zeichenhaft kreuzenden Bogenpaars ist dung lassen insgesamt zu wünschen übrig. der Kern des Entwurfskonzeptes. Der forma- listische Ansatz wirkt jedoch technisch unnö- tig kompliziert, ohne dass ein gestalterischer, funktionaler oder konstruktiver Mehrwert erkennbar wird. Die Konstruktion wirkt ins- gesamt beliebig.

Der am Bogenpaar aufgehängte „Weg“ scheint einen Nebenschauplatz zu bilden. Der gewählte Titel ist mit dem Projekt kon- gruent. Die Jury ist eher der Ansicht, dass - in der Umkehrung - der Weg / die Brücke im Vordergrund stehen sollte, angemessen ent- worfen und sich daraus ein Zeichen für die Verbundenheit ergeben könnte. Die Ziele des Programms sind missverstanden.

An den beiden Brückenköpfen sind Ausrun- dungen vorgesehen, um die Konflikte zwi- schen Rad- und Fussverkehr abzumindern. Die Wegführung für den Radverkehr verläuft auf Schweizer Seite allerdings nicht über den rheinparallelen Wanderweg, wie in den Un- terlagen dargestellt, sondern über den Floss- ländeweg. Die Anschlusspunkte an den bei- den Brückenköpfen und die Anbindungen an das Wegenetz sind nicht weiter bearbeitet. 33 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1005

34 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1005

Die asymmetrische Hängebrücke mit einem An den Brückenköpfen werden bewusst kei- im Fluss stehenden Pylon reagiert im Prin- ne Ausrundungen vorgesehen, um die Ge- zip sinnvoll und angemessen auf die Situati- schwindigkeit des Radverkehrs zu drosseln. on. Das Bauwerk ist von ausserordentlicher An beiden Brückenköpfen werden aber klei- Filigranität und fügt sich harmonisch in die ne Vorplätze angelegt; ansonsten gibt es kei- Landschaft. Haupttragglieder und Überbau ne Anpassungen oder Änderungen im Wege- bestehen aus ultrahochfestem Beton und netz. Der Uferweg auf deutscher Seite wird werden in Segmentbauweise gefertigt. Ent- flussaufwärts auf 4,5 m verbreitert. Die Rad- wurf und Konstruktion sind sehr innovativ wegführung zur Unteren Kanalstraße wird und experimentell, aber seriös und konst- auf dem heutigen Stand belassen, so dass sich ruktiv überzeugend ausgearbeitet. Die netz- Umwege für den Radverkehr ergeben. artige Ausbildung der Hänger ist konstruktiv sinnvoll, wird aber aus Naturschutzgründen Zusammenfassend ein hochspannendes und ausgeschlossen. sehr innovatives Konzept, dessen herausra- gender ingenieurtechnischer Anspruch in Das Brückenbauwerk reagiert präzise auf die ein Projekt von aussergewöhnlicher Qualität leichte Asymmetrie des Rheinquerschnitts umgesetzt ist. im Planungsbereich. Die Geste dieser Brücke entbehrt jeglicher aufgesetzten Zeichenhaf- tigkeit, trotzdem vermag sie den Ort - über die reine Funktionalität hinaus - stimmig zu prägen. Der aufgespreizte Pylon ist ausgewo- gen in den Fluss gesetzt und lehnt sich sehr subtil zum deutschen Ufer. Die Brückenköp- fe sind sehr selbstverständlich in die beiden Ufer eingebunden. Einzig die Unterbringung der notwendigen Abspannungen auf/unter Privatgrund auf der Schweizer Seite wirft Fragen auf. Insgesamt zweifellos ein ange- messener und zurückhaltender Beitrag mit einem spektakulären Kern!

35 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1006

36 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1006

Der Brückenschlag geschieht mit einem Die Teilung des Brückensteges auf deut- grossen Bogen: Grundsätzlich wird der ge- scher Seite ist hinsichtlich der Grundidee wählte Ansatz als mögliche Lösung für die interessant. Die beabsichtigte Aufteilung in neue Fuss- und Radwegbrücke angesehen. einen Fuss- und Radwegteil ist allerdings Das Tragwerkskonzept der Bogenbrücke nicht zielführend und auch nicht praktika- mit abgehängter Fahrbahn ist klassisch und bel. Durch die Aufsplittung ergeben sich mit der Situation im Prinzip angemessen, je- 2,75 m zu schmal bemessene Wegteile. Die doch wird die Sinnhaftigkeit des einseitigen Trennung in Fuss- und Radverkehr ist nicht Durchstossens von Bogen und Überbau in erwünscht und wird sich in dieser Form auch Frage gestellt. Die damit verbundene Teilung nicht durchsetzen lassen. Konflikte zwischen des Überbaus wird verkehrsplanerisch kri- Fuss- und Radverkehr sind infolge der gerin- tisch gesehen. Die Verschmelzung der beiden gen Breite in diesem Abschnitt vorherseh- Einzelbögen im Durchstossbereich ist gestal- bar. Dies trifft auch auf den vorgesehenen terisch gut gelöst. Der Detaillierungsgrad ist Aufenthaltsbereich an der Weggabelung zu. professionell, dies gilt auch für die Darstel- Die Aufweitung des Brückenquerschnitts am lung des Montagekonzepts. Die konstruk- Brückenkopf auf Schweizer Seite ist sinnvoll. tive Verwandtschaft mit einer flussabwärts Auf deutscher Seite wird eine neue, direkte gelegenen Brücke wird jedoch mehrheitlich Wegeverbindung zur Unteren Kanalstraße kritisiert. angeboten. Diese weist wechselnde Quer- schnittsbreiten auf, welche in weiten Teilen Bemerkenswert ist die leichte, auf die land- für eine gemeinsame Nutzung durch Fuss- schaftliche Situation reagierende Asymmet- und Radverkehr nicht ausreichen. rie des Beitrags. Eher skeptisch wird aber die Setzung eines so starken Zeichens als Ant- wort auf Ort und Funktion diskutiert. Zumal dieses Zeichen als auswechselbar empfunden wird und zu wenig die Einmaligkeit des Ortes thematisiert. Bei diesem Projekt steht insge- samt zu sehr die Skulpturalität des Bauwerks im Vordergrund, womit schlussendlich ande- re Aspekte der Einfügung und landschafts- räumlichen Platzierung zu kurz kommen. 37 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1007

38 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1007

Eine einseitige Hängebrücke mit zwei Seil- Bäumen auf deutscher Seite ragt ein vertika- ebenen und einem ungewöhnlich niedrigen les Etwas, das sich zu seiner Eigenschaft, Py- Pylon in Stahlbauweise. Der funktionale Ent- lon zu sein, nicht so recht bekennen möchte. wurf lässt, von einer möglichen, im Vorfeld Pylon und Band werden dann über die feinen noch zu klärenden Schwingungsempfindlich- Seile zu einer Brücke gefügt. Das Rheinquer- keit abgesehen, keine grösseren konstrukti- profil bleibt weitgehend unangetastet. ven Probleme erwarten. Die Pylonrückver- ankerung ist nachvollziehbar ausgebildet. Die Anschlusspunkte an das bestehende Die sich im Querschnitt nach aussen aus- Wegenetz werden nicht speziell ausgestaltet. formende Überbauausbildung wirkt unnötig Die Radwegführung zur Unteren Kanalstraße schwer, ebenso bedarf das Geländer einer wird offenbar auf dem heutigen Stand belas- gestalterischen Überarbeitung. Umfang und sen, so dass sich Umwege für den Radverkehr Länge der Ausbildung der Rückverankerung ergeben. Ergänzend ist auf deutscher Seite werfen bezüglich der Berücksichtigung der eine Treppe zum Höhenweg vorgesehen, die Grundeigentumsverhältnisse Fragen auf: konstruktiv als Rückverankerung des Pylonen Die Verankerung der Abspannungen auf der dient. Ausgerechnet an den Brückenköpfen Schweizer Seite ist technisch zwar möglich, wird die Brückenbreite konstruktiv bedingt erfordert jedoch einen erheblichen Aufwand auf 4,3 m verringert, was hinsichtlich der Be- und bedingt die Inanspruchnahme privaten wegungserfordernisse ungünstig ist. Bei der Baugrunds. Das konstruktive Potential einer Treppe sind die Auftritte und die Podeste prägnanteren (höheren) Pylonausbildung zu kurz bemessen. Am Kreuzungspunkt von wird nicht genutzt. Treppe und dem untergeordneten Radweg längs entsteht ein potentieller Konfliktpunkt Der bescheidene, fast unscheinbare Lösungs- zwischen Rad- und Fussverkehr. vorschlag setzt kein Zeichen, er fügt sich aber zurückhaltend in die Landschaft ein.

Zurückhaltender geht ’s kaum. Diesen Ansatz haben die Verfasser sehr dezidiert gewählt. Über den Rhein spannt sich in der Ansicht ein bescheidenes Band, das fast banal in den Uferbestockungen verschwindet. Aus den 39 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1008

40 WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

Projekt 1008

Das aus der Überlagerung von mehreren Auf Schweizer Seite sind am Brückenkopf Fachwerksystemen bestehende Haupttrag- keine speziellen Massnahmen zur Anpassung werk ist im Prinzip nachvollziehbar, aber ans Wegenetz erkennbar. von geringer konstruktiver Klarheit. Die aufgeregte Formensprache der Konstruk- Dieser Entwurf heischt nach Aufmerksam- tion wirkt unangemessen. Die dargestellte keit. Er will als Skulptur diskutiert und ver- Einspannung am westlichen Rheinufer ist standen werden. Das ist aber nicht das, was nicht plausibel. Der baukonstruktive Durch- die Auftraggeber suchen. Sie haben nicht arbeitungsgrad lässt zu wünschen übrig, so nach einem Ausrufezeichen oder nach einer fehlt beispielsweise die Darstellung von De- Setzung gefragt, die den Landschaftsraum tailpunkten. Die teilweise Verkleidung des dominiert, nicht nach einem Aufenthaltsort Tragwerks soll den Blick des Nutzers in eine über dem Fluss. Sondern primär nach einer Richtung lenken, wird dem Landschaftsbild Fuss- und Radwegbrücke. aber nicht gerecht.

Die Brücke weist wechselnde Querschnitts- breiten auf, die relativ grosszügig wirken. In Richtung Deutschland gabelt sich die Brücke im zweiten Drittel in zwei Teile. Der südliche Teil führt zum Uferweg und der nördliche Teil führt zur 6 m höher gelegenen Hoch- promenade. Die neue Wegführung bindet an die Untere Kanalstraße und an die geplante S-Bahnstation an und ist für den Fuss- und Radverkehr nutzbar. Die an sich interessante Idee der Aufspaltung der Wege führt in die- sem zweiten Drittel zu einer Minderbreite gegenüber den Anforderungen. Es lassen sich dort statt der geforderten 4,5 m aus dem Plan nur ca. 3 m Breite ausmessen (Planver- massungen fehlen).

41 PROJEKTE

Projekt 1001 - 1. Preis

Tragwerksplaner IB-Miebach Haus Sülz 7, D-53797 Lohmar Projektverantwortlicher Dipl.-Ing. Frank Miebach Mitarbeiter B.Eng. Lukas Osterloff B.Eng Fabian Wolf

Landschaftsarchitekt Hahn Hertling von Hantelmann Landschaftsarch. GmbH Charlottenstraße 95, D-10969 Berlin Projektverantwortliche Dipl.-Ing. Inga Hahn Mitarbeiter Dipl.-Ing. Katja Schneider

Architekt Swillus Architekten Starenweg 17, D-14542 Werder (Havel) Projektverantwortlicher Dipl.-Ing. Joachim Swillus

42 43 44 Render-Manufaktur GbR, Berlin GbR, Render-Manufaktur Berlin GbR, Render-Manufaktur

45 PROJEKTE

Projekt 1002

Tragwerksplaner lngegneri Pedrazzini Guidotti Sagl via Pico 29, CH-6900 Lugano Projektverantwortlicher Andrea Pedrazzini Mitarbeiter Roberto Guidotti Eugenio Pedrazzini Ladislao Ricci

Landschaftsarchitekt Giorgio Aeberli Landschaftsarchitekt HSR FSAP Projektverantwortlicher CH-6596 Gordola, Giorgio Aeberli

Architekt Baserga Mozzetti architetti via San Carlo 3, CH-6600 Muralto Projektverantwortlicher Nicola Baserga Mitarbeiter Christian Mozzetti

46 47 48 49 PROJEKTE

Projekt 1003 - 2. Preis

Tragwerksplaner Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG Heilbronner Straße 362, D-70469 Stuttgart Projektverantwortlicher Volkhard Angelmaier Mitarbeiter Carolin Bader Janna Krummenacker Alexandru Anistoroaiei Landschaftsarchitekt Plan T Planungsgruppe Landschaft und Umwelt Wichernstraße 1 b, D-01445 Radebeul Projektverantwortliche Gabriele Hintemann Mitarbeiterin Christiane Scholl

Architekt ATELIER ZÜNDEL CRISTEA 18 avenue Parmentier, F-75011 Paris Projektverantwortliche Grégoire Zündel Irina Christea

50 51 52 53 PROJEKTE

Projekt 1004

Tragwerksplaner IPPW - Ingenieurbaukunst Pirlet Polónyi Wörzberger Goltsteinstraße 187, D-50968 Köln Projektverantwortlicher Prof. Dr.-Ing. E. h. Stefan Polónyi Mitarbeiter Prof. Dr.-Ing. Ralf Wörzberger Dr.-Ing. Henric Bierwirth Dipl.-Ing. Thomas Knabben

Landschaftsarchitekt club L94 Landschaftsarchitekten GmbH Zechenstraße 11, D-51103 Köln Projektverantwortlicher Dipl.-Ing. Burkhard Wegener Mitarbeiterin Dipl.-Ing. Heike Plagmann

Architekt Marco Hemmerling Studio for Spatial Design Wormser Straße 37, Gartenhaus D-50677 Köln Projektverantwortlicher Prof. Dipl.-Ing. Marco Hemmerling MA

Lichtplaner Dinnebier Licht GmbH Schloss Lüntenbeck, D-42327 Wuppertal

54 55 56 57 PROJEKTE

Projekt 1005 - Ankauf

Tragwerksplaner Fürst Laffranchi Bauingenieure GmbH Eyhalde 2, CH-4912 Aarwangen Projektverantwortliche Dr. Armand Fürst Dr. Massimo Laffranchi Mitarbeiter Beat Petri Dr. Diego Somaini Zdenek Matous Daniel Wyrsch

Landschaftsarchitekt extra Landschaftsarchitekten AG (vormals 4d) Schönburgstrasse 52, CH-3013 Bern Projektverantwortlicher Simon Schöni Mitarbeiter Vasiliki Stavrotheodorou

Architekt Miller & Maranta AG, dipl. Architekten ETH BSA SIA Schützenmattstrasse 31, CH-4051 Basel Projektverantwortliche Quintus Miller Paola Maranta Jean-Luc von Aarburg Nils-Holger Haury Mitarbeiter Kai Zipse Steven Schenk

58 59 60 61 PROJEKTE

Projekt 1006

Tragwerksplaner schlaich bergermann und partner - sbp gmbh Schwabstraße 43, D-70197 Stuttgart Projektverantwortliche Andreas Keil Christiane Sander Mitarbeiter Sandra Hagenmayer Jörg Mühlberger Martin Frank Berd Ruhnke Chi-Bin Tseng

Landschaftsarchitekt VOGT Landschaftsarchitekten AG Stampfenbachstrasse 57, CH-8006 Zürich Projektverantwortlicher Günther Vogt Mitarbeiter Berte Daan Rachel Hess Lukas Loosli

62 63 64 65 PROJEKTE

Projekt 1007 - 3. Preis

Tragwerksplaner ARGE Conzett Bronzini Gartmann AG + Bänziger Partner AG c/o Conzett Bronzini Gartmann AG Bahnhofstrasse 3, CH-7000 Chur Projektverantwortlicher Jürg Concett Mitarbeiter Gianfranco Bronzini Nutal Peer Thomas Jäger Harry Fehlmann Stefan Sander

Landschaftsarchitekt antón & ghiggi landschaft architektur GmbH Limmatstrasse 204, CH-8005 Zürich Projektverantwortliche Dominique Ghiggi Mitarbeiterinnen Carola Antón Maria Gutierrez

Architekt Nissen Wentzlaff Architekten BSA SIA AG St. Alban-Vorstadt 80, CH-4052 Basel Daniel Wentzlaff Projektverantwortlicher Ana Krstulovic Mitarbeiter Enrique Carrilho Cedric Bühler

Lichtplanung moser sidler AG für Lichtplanung Austrasse 38, CH-8045 Zürich

66 67 68 69 PROJEKTE

Projekt 1008

Tragwerksplaner Mayr / Ludescher / Partner Beratende Ingenieure Hohenzollernstraße 89, D-80796 München Projektverantwortlicher Hubert Busler Mitarbeiter Burkhard Bös Martin König

Landschaftsarchitekt lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh Bauerstraße 8, D-80796 München Projektverantwortlicher Axel Lohrer

Architekt Christoph Mayr J2M Architekten Parkstraße 13, D-80339 München Projektverantwortlicher Christoph Mayr Mitarbeiter Andreas Alexander Jeckel Lucia Salas Cobos Anna Jacob Piere Gisquet

70 71 72 73

AGGLO BASEL

BS BL AG SO D F