488 Segnas-Vorabgruppe Sardonahütte

Grossi Schiben

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Sardonapass a

«Hintere Schiben» n

Piz Sardona g

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Piz Segnas ttel

Ual Draus «Ober Schibenjoch» sa Crap Ner

Fessis risch

Mörder G Ofen Segnaspass

Alp Ramin

iner Bach iner Tschingelhoren Ram P. 2667 P. Crap Sogn Gion

Tschinglenbach Bergbahnen Laaxer Stöckli / Luftseilbahn Zündli – Nideren Martins- da madhütte (P. 2611) (P. Sagogn Fuorcla Crap Masegn Pign Vorab «Bündnerbergjoch» Vorab-Firn Val da Siat Val Mittetaghorn Bündner Vorab Zwölfihorn P. 2805 P.

«Gletscherhorn» Sernf Bergbahnen Elm Crap Ner Fuorcla da Siat «Vorabsattel»

Glarner Vorab

P. 2833 P. Jetz Bach Jetz Crena Martin Fuorcla da Ranasca Wichlen 1 km Alp Jetz Sether-Unterkunft Rotstock / Crap Tgietschen Panixer Pass / Pass dil Veptga

8. Segnas-Vorabgruppe

Begrenzung Elm - Panixerpass - Waltensburg/Vuorz - Vorderrhein - Flims - Plaun Segnas Sut - Plaun Segnas Sura - Sardonapass - Sardona- alp- Älplijoch - Foo - Foopass - Elm

Karten 1:25 000 1174 Elm, 1194 Flims 1:25 000 Wanderkarte Sernftal (deckt die Chärpf-, Spitzmeilen- und Segnas-Vorab-Gruppe grösstenteils ab) 1:50 000 247 (T) Sardona

Übersicht Die Segnas-Vorabgruppe bildet die südostliche Ecke dieses Füh- rers. Der Charakter des Geländes könnte zwischen der Glarner und der Bündner Seite nicht unterschiedlicher sein: gegen Nordwesten nasse, schieferige Steilwände, gegen Süden ein weitläufi ges Ski- gebiet mit vorwiegend sanften Formen. Die Gruppe besteht aus einem zentralen Grat, der beim Foopass beginnt und über - Laaxer Stöckli - Vorab zum Panixer- pass verläuft. Der Grat vom Mittaghorn über die «Zwölfi hörner» zum Vorab ist als einzige Gratverzweigung ebenfalls hier aufge- führt. Die Berge östlich des Hauptkammes sind im SAC-Führer «Bündner Alpen Band 1, Tamina- und Plessurgebirge» zu fi nden. Eine ganze Reihe von Gipfeln innerhalb der Gruppe übersteigen die Höhe von 3000 m. Sowohl am Sardona- wie auch am Vorab- massiv sind die Gipfelzonen vergletschert. Diese Gletscher sind vorwiegend fl ach und harmlos und erleichtern in der Regel die Besteigungen, am Vorab werden darauf sogar Skilifte betrieben. Wie in den nördlich angrenzenden Gruppen bestimmt auch hier die Glarner Hauptüberschiebung den Aufbau der Berge. Sie steigt bogenförmig aus der Surselva (Vorderrheintal) an, erreicht im Bereich dieser Gruppe ihre höchste Höhe und verschwindet beim Walensee. Die Gipfelzonen bestehen im nördlichen Teil aus 490 Segnas-Vorabgruppe

Verrucano, der hier jedoch nicht mehr kompakt, sondern bröckelig ist. Die darunter liegende Kalkschicht ist wenig mächtig. Umso gewaltiger ist die Flyschzone, welche die bis zu 2000 m hohen Talfl anken bildet. Die Grenzlinie zwischen Verrucano und Kalk ist an den Tschingelhoren sehr gut zu beobachten. Bröckelnder Verrucano, schieferiger Flysch: Diese Gruppe ist bis auf wenige Ausnahmen kein Eldorado für Kletterer.

Unterkünfte In Elm und im ganzen Gebiet Flims - Laax und Umgebung gibt es ein unendliches Angebot an Unterkunfts- und Verpfl egungs- möglichkeiten. Wo sich die Wege über den Pass dil Segnas und zur Martinsmad- hütte trennen, liegt die private Niderenalphütte. Auf der Passhöhe des Panixerpasses unterhält der Kanton eine Schutzhütte. Auf gut 2000 m liegt die Martinsmadhütte der Sektion Randen SAC (Info über alle Unterkünfte in und um Elm: «www.elm.ch/ unterkuenfte/index.htm»). Oberhalb der Alp Sardona am Ende das Calfeisentales liegt die Sardonahütte der SAC-Sektion St. Gallen. Bei der Setherfurggel/Crena Martin ist die Hütte der JO der Sek- tion Tödi SAC.

Ausgangspunkte Elm ist von Schwanden SBB, die Ortschaften zwischen Flims und Waltensburg/Vuorz sind von Chur aus per Bus erreichbar. Ilanz, Schnaus, Rueun und Waltensburg/Vuorz sind von Chur aus mit der RhB erreichbar. Von Flims und Laax her erleichtern Bergbahnen die Touren. Eine Strecke führt über Foppa - Naraus zum Fil de Cassons (2634 m); eine führt über Startgels zum Grauberg (2233 m), von wo sich in kurzem Abstieg die (private) Camona da Segnas (2102 m) erreichen lässt. Von Laax aus ist der Vorabgletscher erreich- bar. Im Sommer eingeschränkter Betrieb, Betriebszeiten unter «www.alpenarena.ch».

Der Schatten von Martinsloch und Tschingelhoren fällt auf den Nordgrat des Vorabs Segnas-Vorabgruppe 491

Ab Elm besteht eine Transportmöglichkeit mit der Seilbahn Zündli - Niederen (1480 m), am Weg zur Martinsmadhütte SAC und dem Pass dil Segnas. Betriebszeiten unter «www.elm.ch/tourismus/ bergbahnen/niederen/index.htm». Die Ostseite des Foopasses sowie die Nordfl anke der Schiben erreicht man von Walabütz Untersäss (1361 m), wohin von Weiss- tannen eine Fahrstrasse führt.

Ski Detaillierte Beschreibung der Routen: – gegen Süden: «Alpine Skitouren 2, Graubünden» – gegen Norden und Osten: «Alpine Skitouren 5, Glarus - St. Gallen - Appenzell»

Die einzige regelmässig begangene Skitour in Richtung Norden ist die Abfahrt vom Vorab über die Setherfurggel oder den Panixerpass nach Elm.

Zwölfihorn

Hausstock

Mättlenstöck Mittagshorn

Martinsmad 492 Segnas-Vorabgruppe

8.1 Die Berge zwischen dem Foopass und dem «Bündnerbergjoch»

Der Grat beginnt südlich vom Foopass mit einem Vorgeschmack dessen, was den Überschreiter im weiteren erwartet: mit einer schieferigen, aber begehbaren Steilstufe. Man kann sie umgehen, wenn man statt dessen über die Weralp aufsteigt und den dort grasbewachsenen Grat auf diese Weise erreicht. Von da an gibts kein Ausweichen mehr. Steil, rutschig und ausgesetzt geht es über Chli Schiben und Grossi Schiben zum «Under Schibenjoch». Es ist fast nicht zu glauben, dass Geröll so steil sein kann. Die an- schliessende «Hinderi Schiben» ist nur mit grösstem Aufwand zu besteigen und die darauf folgende Nordwand des Piz Sardonas ist wenig besser. Die nächsten zwei Kilometer sind einfach, das Pla- teau zwischen und Piz Segnas ist ein hoch gelegenes Wandergebiet. Hier zweigt der Grat zum Atlas ab, der Hauptgrat senkt sich zum Pass dil Segnas. Gleich nach diesem steigt der Grat wieder steil an und geht in die wilden Verrucanozacken der Tschingelhoren über. Nach diesen folgen weite Schuttfl ächen, unterbrochen von wenig markanten Gipfeln wie Ofen, Laaxer Stöckli oder dem Crap Ner. Das «Bündnerbergjoch» (P. 2611) ist der tiefste Punkt des Sattels. Beim Begehen ist nicht festzustellen, wo hier der Schutt in Gletschereis übergeht. Die Hänge am Ende des Calfeisentales im Osten sind nicht über- mässig steil, der Zugang zum Sardona-Massiv ist von hier deutlich einfacher, aber auch weiter als von der Elmer Seite. Im Westen des Massivs liegt die Alp Falzüber, eine Alp, die schon im Säckinger Urbar erwähnt wird, in welchem um 1310 die Gülten und Rechte des Klosters festgehalten wurden. Das ist erstaunlich, wenn man sieht, wie klein, stotzig und abgelegen Falzüber ist. Man sagt, Vieh, das dort sömmert, könne gar nicht anders als fein säuber- lich hintereinander zu gehen. So eng sind Weg und Steg dort oben. Falzüber und das angrenzende Tschinglen zeigen übrigens die ausgeprägtesten Stufenkare der Glarner Alpen. Jeweils eine Gletscherperiode hat einen fast ebenen Kessel gebildet, die Stufen dazwischen sind steil und weglos. In Falzüber sind es zwei, in den Tschinglen sogar vier Stufen. Unter den Tschingelhoren liegt Bifl en, ein Seitental von Tsching- len. Die Sonnenseite unter dem Mörder ist schönes Grasland. Foopass 493

Die Schattenseite unter dem Ofen ist ein schauerlicher Kessel, wo ständig Wasser und Schutt herab rieselt.

Foopass 2223 m Pass zwischen Foostöckli und Chli Schiben. Der Passweg verbindet Elm mit dem Weisstannental. Der Weg ist durchgehend signalisiert und markiert.

801 Von Elm über Ramin T2 3 ½ Std. ab Elm Vom ehemaligen Bahnhof der Kleintalbahn (960 m) ein- gangs des Dorfes auf dem Strässchen in das Untertal und auf dem Alpweg in nordöstlicher Richtung durch den Raminer Wald zu den offenen Weiden der Alp Ramin. Von der Raminer Matt (1897 m) führt ein streckenweise undeutlicher Weg den Hang hinauf zur Passhöhe.

802 Von Weisstannen über Foo T2 4 ¼ Std. ab Weisstannen, 2 ½ Std. ab Untersäss Von der Bus-Endstation in Weisstannen (ca. 1000 m) führt die ausgebaute und mit Autos befahrbare Talstrasse nach Walabütz Untersäss (1361 m). Auf mehreren Streckenab- schnitten besteht ein Wanderweg parallel zur Strasse. In Untersäss beginnt der gut ausgebaute Weg, der zunächst am Nordrand des Trümmerkegels des bedeutenden Fels- sturzes vom März 1975 ansteigt, später wird im Zickzack zu P. 1697 aufgestiegen. Den Hang querend, nähert sich der Weg dem Westufer der Seez, dem er durch die Enggi folgt. Zu den Hütten von Foo (bei P. 1875) steigt er über eine Stufe an. Man kann zu den Hütten gehen oder im Talgrund bleiben und, sich allmählich gegen Westen wendend, dem Heitelbach zum Pass folgen. Von den Hütten von Foo aus überquert man den Foobach gegen Süden, um ebenfalls Heitel zu erreichen. 494 Segnas-Vorabgruppe

Chli Schiben 2654 m Wenig auffällige Erhebung im Nordgrat des Sardonamassivs. Der Weralper Grat steigt in mehreren Stufen von Norden her steil zu Kulminationen an. Nach jeder Kulmination sinkt er gegen Süden zum Fuss des nächsten Aufschwungs leicht ab. P. 2446 ist die erste derartige Kulmination, P. 2557, das « Weralphorn», ein markanter Schuttkegel, die nächste. Anschliessend an das « Wer- alpjoch», ca. 2504 m (ohne Name und Kote LK), verbreitert sich der Grat zu einer Wand, deren Ersteigung den schwierigsten Teil der Route bildet.

803 Vom Foopass über den Nordgrat ZS 2 Std. ab Passhöhe des Foopasses. Abb. S. 501. Man folgt dem Grat, dessen Felsen teilweise lose sind. Den Aufschwung südlich des «Weralpjochs» (ca. 2504 m) ersteigt man in der unteren Hälfte westlich, in der oberen Hälfte östlich der knapp angedeuteten Kante.

«Under» und «Ober» Schibenjoch von Westen

Grossi Gspaltengrot Piz Sardona Schiben Hinderi Älplichopf Schiben

818 812 Grossi Schiben 495

803a Von Ramin über die Weralp ZS ¼ Std. kürzer als R. 803. Abb. S. 501. Von Elm (960 m) her kommend, kann man von Ramin Mitt- ler Stafel (1760 m) über steilen Rasen der Weralp direkt zu P. 2412 des Weralper Grates aufsteigen.

804 Von der Grossi Schiben über den Verbindungsgrat ZS 1 Std. ab Grossi Schiben R. 807 im umgekehrten Sinn. Man steigt im oberen Teil auf der Ostseite des Grates über rutschige Schieferhalden ab und vermeidet damit, über die Verrucano-Zacken hinab klettern zu müssen.

Grossi Schiben 2937 m Die Grossi Schiben fällt in drei ganz unterschiedlich gestalteten Flanken ab: die verhältnismässig niedrige felsige Südostfl anke zum Chli Gletscher; die zerrissene Westfl anke, durch welche die Leidrus verläuft; und die breite Nordostfl anke, eine etwa 45 Grad steile Schieferhalde. Der Gipfel selbst ist ein ost-westlich verlaufender Schuttfi rst mit kleinen metallenem Kreuz und einem Steinmann mit Gipfelbuch. Die Deutung des Namens Schiben ist unklar. Traditionell gehört der Name bei einem Berg in das Umfeld des «Schybefl eugens», eines Brauchs, der in grossen Teilen des Alpenraumes bekannt war und in Matt im Sernftal bis heute praktiziert wird. Allerdings passt das bei diesen abgelegenen Bergen überhaupt nicht. Eher gehören diese Schiben zum häufi gen Bergnamen Schijen, was Latte oder Zaunpfahl bedeutet. Bemerkenswert ist, wie fl exibel der Name des Berges ist. Innert 30 Jahren wechselte er von «Gross Schibe» über «Gross Schiben» zur heutigen Schreibweise.

805 Von der Sardonahütte über den Ostgrat WS 2 ½ Std. ab Sardonahütte Von der Sardonahütte (2158 m) steigt man auf dem Wan- derweg zum Heubützlipass gegen Norden etwa 70 m ab 496 Segnas-Vorabgruppe

und quert zum Rasenrücken, der von P. 2370 herabkommt. Über den Rücken und über Moränen unterhalb des Chli Gletschers erreicht man, je nach Schneeverhältnissen, den Ostgrat beim Vorgipfel (P. 2634) oder höher. Man folgt dem Grat, da und dort mit etwas Kletterei.

806 Vom «Under Schibenjoch» durch die Südfl anke S. Simon mit Tischhauser, 8. August 1884, im Abstieg. ZS ¼ Std. ab «Under Schibenjoch» Vom «Under Schibenjoch» (ca. 2850), erreicht man den Gipfel über Schutthalden und einige kleine Felsabsätze.

807 Von der Chli Schiben über den Nordgrat Mitglieder der Alpina turicensis, 26. Mai 1907. Im oberen Teil ist der Grat mit einigen Verrucanozacken besetzt. Etwa 130 m nördlich des Gipfels liegt der Vorgip- fel, ca. 2885 m (ohne Kote in der LK), dessen Nordwand den Grat dominiert. Die Felsen oberhalb von P. 2412 im Weralper Grat sind zwar gut gestuft, aber lose und brüchig. Die Route setzt die Beherrschung der entsprechenden Klettertechnik voraus. ZS 1 ¼ Std. ab Chli Schiben. Abb. S. 501. Man folgt dem Grat, wobei es angenehmer ist, im Verru- cano am Ostfuss der Zacken hinaufzuklettern, als in den darunterliegenden Schieferhalden aufzusteigen. Den Vor- gipfel kann man in solidem Fels überklettern oder östlich umgehen.

808 Von Foo durch die Nordwand S. Simon mit Tischhauser, 8. August 1884. ZS 3 Std. ab Foo Von Foo (1875 m) erreicht man über Weiden, dann über Schutt und Schneehalden den Wandfuss. Man steigt un- Blick von Süden auf die Schiben-Gipfel

Grossi Schiben

Hinderi Schiben

Under Schibenjoch 498 Segnas-Vorabgruppe

gefähr durch die Mitte der Wand über Schieferhalden und Felsschrofen zum Ostgrat, den man nahe den untersten Verrucanozacken erreicht. Den Gipfel ersteigt man über den Grat.

«Under Schibenjoch» ca. 2850 m Ohne Name und Höhenangebe in LK. Scharte zwischen Grossi Schiben und «Hinderi Schiben» (P. 2938). Von beiden Seiten ziehen sich enge Rinnen zum Joch. Bei Ausaperung erschweren Schründe und plattige Felsen die Besteigung erheblich; bei beiden Varianten gilt die Schwierig- keitsangabe nur bei sehr günstigen Verhältnissen.

811 Von der Sardonahütte über den Chli Gletscher WS 2 ½ Std. ab Sardonahütte Von der Sardonahütte (2158 m) steigt man auf dem Wan- derweg zum Heubützlipass gegen Norden etwa 70 m ab und quert zum Rasenrücken, der von P. 2370 herabkommt. Über den Rücken und über Moränen erreicht man den Chli Gletscher, der einige Spalten aufweist. Man folgt seinem Nordrand zum Fuss der «Hinderi Schiben» (P. 2938) und durchsteigt die Kehle, die sich in nordwestlicher Richtung zur Lücke emporzieht.

812 Von Ramin durch die Leidrus Die Leidrus ist die steile, bis weit in den Sommer hinein mit Lawinenschnee gefüllte Rinne, welche von der Grossi Schiben zur Chalberweid herabfällt. Sie gabelt sich auf ca. 2550 m in einen nördlichen Ast, der zwischen der Grossi Schiben und dem nördlichen Vorgipfel, ca. 2885 m (ohne Kote in der LK), entspringt, sowie in einen südlichen Ast, der vom «Under Schibenjoch» ausgeht. Die Route ist nur bei günstigen Schneeverhältnissen ratsam. T6 3 Std. ab Ramin, 5 Std. ab Elm. Abb. S. 494, 501. Von Ramin Mittler Stafel (1760 m) geht man zur Chalber- weid und steigt die Rinne hinauf. «Hinderi Schiben» 499

«Hinderi Schiben» 2938 m Ohne Name in LK. Von allen Seiten schroff aufragender Fels mit schmalem Gipfel- grätchen zwischen Grossi Schiben und Piz Sardona. Alle Routen sind ausgesetzt, der Fels ist äusserst unzuverlässig und brüchig, und die Zustiege sind steinschlägig. Wird kaum je bestiegen.

813 Von der Sardonahütte durch die Ostwand F. Wilhelm Sprecher, 17. September 1898. S 3 Std. ab Sardonahütte Man steigt auf R. 817 bis zur untersten Stufe in der Kehle zum «Ober Schibenjoch» und über ein ca. 40 Grad geneig- tes, breites Band auf plattigen, soliden Felsen durch die Wand in nördlicher Richtung nicht besonders schwierig auf einen Absatz hinauf, von wo ein abschüssiges Schuttband horizontal zum Nordgrat hinüberleitet. Diesen begeht man leicht bis an den Fuss des ca. 10 m hohen, senkrecht aufstei- genden Gipfelwändchens, das aus feinschichtigen, verwit- terten Schiefern besteht. Das vorgelagerte Türmchen er- klettert man durch den östlichen Spaltriss oder schwieriger direkt über die Kante. Von hier erreicht man über ein ex- poniertes Wändchen auf der Glarner Seite den Gipfelgrat.

813a Über das obere Band der Ostwand S gleiche Zeit wie R. 813 Man steigt durch die Kehle zum «Ober Schibenjoch» über die erste Steilstufe hinauf bis an den Fuss des zweiten Bandes, das in ähnlicher Weise wie das erste durch die Ostwand zum Nordgrat leitet.

814 Vom «Ober Schibenjoch» über den Südgrat S ¼ Std. ab «Ober Schibenjoch» Vom engen Einschnitt des «Ober Schibenjochs» steigt man auf einen kleinen Felsabsatz und von hier gerade 500 Segnas-Vorabgruppe

hinauf über eine etwa 5 m hohe Wandstufe aus wenig zuverlässigem Fels, worauf man über Felsbänke den Gipfel erreicht.

815 Vom «Under Schibenjoch» über den Nordgrat S ½ Std. ab «Under Schibenjoch». Abb. S. 501. Den ersten kleinen Kopf über dem «Under Schibenjoch» umgeht man leicht auf der Glarner Seite. Der folgende Grataufschwung wird, ebenfalls auf der Westseite, auf einer ansteigenden Felsleiste erstiegen. Man folgt dann leicht dem Nordgrat bis zum Gipfelwändchen, das man auf R. 813 erklettert.

«Ober Schibenjoch» ca. 2880 m Ohne Name und Höhenangabe in LK. Schmale, scharfe Gratscharte zwischen «Hinderi Schiben» (P. 2938) und Piz Sardona. Bei Ausaperung erschweren Schrund und plattige Felsen die Be- steigung erheblich. Alle Routen sind steinschlägig.

817 Von der Sardonahütte über den Chli Gletscher F. Wilhelm Sprecher, 9. August 1915. Vom «Ober Schibenjoch» fällt eine etwa 55 Grad steile Kehle 100 m zum Chli Gletscher ab. ZS 3 Std. ab Sardonahütte Von der Sardonahütte (2158 m) steigt man auf dem Wan- derweg zum Heubützlipass gegen Norden etwa 70 m ab und quert zum Rasenrücken, der von P. 2370 herabkommt. Über den Rücken und über Moränen erreicht man den Chli Gletscher, der einige Spalten aufweist. Man folgt seinem Nordrand zum Fuss der «Hinderi Schiben» (P. 2938) und steigt, je nach Schneeverhältnissen, in der Kehle oder mühsam an ihrer Südseite zur Scharte.

Schiben - Piz Sardona - Piz Segnas von Westen

834

833

ber

ü

827

Falz

823

821/832

823

818 824

812 Hinteri815 Surenjoch

Gross

Chil 807 Schiben Piz Sardona Piz Segnas

803a 502 Segnas-Vorabgruppe

818 Von Ramin durch die Leidrus ZS 3 ½ Std. ab Ramin. Abb. S. 494, 501. Von Ramin Mittler Stafel (1760 m) geht man zur Chalber- weid und steigt die Leidrus hinauf. Am Fusse der Felsen der «Hinderi Schiben» und der Sardona-Nordwestwand geht man auf einem hellen Kalkband horizontal gegen Westen auf eine kleine Rippe. Dort beginnt ein steiles Band, das in nordöstlicher Richtung durch die Wand führt, und über das man die zur Scharte hinaufsteigende Rinne erreicht.

819 Vom «Under Schibenjoch» durch die Kehlen ZS 1 Std. ab «Under Schibenjoch» Statt die «Hinderi Schiben» (P. 2938) zu überklettern, kann man sie vom «Under Schibenjoch» in einer der beiden Flanken umgehen, indem man auf der Ostseite durch die Kehle bis zum Chli Gletscher oder auf der Westseite bis zum horizontalen hellen Kalkband absteigt und so R. 817 und R. 818 erreicht.

Surenstock / Piz Sardona 3055.8 m Der Piz Sardona bildet eine weite Kuppe, die von allen Seiten von steilen Verrucanowänden getragen wird. Der höchste Punkt befi n- det sich am Nordostende der Kuppe, oberhalb der Nordostwand, die steil zum Chli Gletscher abstürzt. Er trägt ein grosses Kreuz mit Gipfelbuch. Die Gipfelkuppe ist teils vergletschert (einzelne Spal- ten), teils, vor allem am westlichen Rand, mit Schutt bedeckt. Etwa 700 m südlich vom Gipfel liegt P. 3011, die Kulmination einer weiteren Kuppe, an deren südlichem Ende die Kantonsgrenzen von Glarus, St. Gallen und Graubünden zusammentreffen. Der Piz Sardona wird oft bestiegen, vielfach zusammen mit dem Piz Segnas. Die Aufstiege von Osten und Süden (Sardonahütte, Flims) sind erheblich kürzer als jene von Elm aus. Der eingedeutschte Name, Surenstock, kommt vom rätoromani- schen «Munt sura», der «obere Berg». Sardona ist der Name der

Aufstieg zum Surenjoch von Südosten Piz Sardona 503

Alp im Osten und kommt von «Surdona» oder auch «Surdauna». «Surd-» oder «suord-» bedeutet Quelle und ist verwandt mit dem lateinischen «surgere», hervorquellen.

821 Vom Surenjoch über den südlichen Vorgipfel G. Sand-Frank mit Heinrich Elmer, 23. Juli 1861, im Abstieg. T2 ½ Std. ab Surenjoch. Abb. S. 501. Man überschreitet den Hügel bei P. 3011 oder geht west- lich an ihm vorbei.

822 Vom Sardonapass durch die Couloirs F. Wilhelm Sprecher, September 1892, im Abstieg. T5 1 Std. ab Sardonapass. Abb. S. 503. In der Nähe der Kantonsgrenze ziehen sich zwei Kehlen durch den Verrucanoabsturz. Man steigt durch jene auf, welche die günstigeren Schnee- und Eisverhältnisse auf- weist. Bei völliger Ausaperung ist die rechte (nördliche) einfacher zu begehen. Anschliessend über einen steilen Firnhang zum Dreiländereck oder diesen auf einer Terrasse links haltend umgehen und über Schutthalden zum Gipfel.

823 Von Elm via Geissegg Die fast senkrechte westliche Gipfelwand des Piz Sardona wird von zwei Couloirs zerschnitten, die beide begehbar sind und vom Kamm der Geissegg aus erreicht werden

Surenjoch

822

826 Sardonapass 504 Segnas-Vorabgruppe

können. Ein weiteres Couloir geht zum Surenjoch (P. 2943) und bietet ebenfalls Aufstiegsmöglichkeiten zur Gipfel- kuppe (siehe R. 827). WS 6 Std. ab Elm. Abb. S. 501. Von Elm (960 m) steigt man auf dem markierten Weg über Geren, Unter Falzüber (1295 m) und Matt (1943 m) zu den Hütten von Horn (1944 m). Die Pfade von P. 1266 direkt nach Chalberweid (1565 m) und von Stäfeli (1660 m) nach Horn sind eher mühsam zu begehen. Von Horn erreicht man, vorerst auf Viehwegen, die Geissegg und über sie den Fuss der Sardonawand. Man traversiert auf schmalen Schieferbändern entweder gegen Süden in das Couloir (leichter) oder gegen Norden, um einen Vorsprung he- rum, in das meist schneegefüllte Kamin (kürzer), durch welches man steil auf das Firnplateau des Gipfels gelangt. Für den Abstieg im Frühsommer ist das südliche Couloir vorzuziehen (Altschnee).

824 Vom «Ober Schibenjoch» durch die Nordfl anke F. Wilhelm Sprecher, 9. August 1915. Der Nordhang ist mit staub- und schlammartigem Ver- witterungsschutt bedeckt, aus welchem Felsstücke und grössere Steine lose heraus ragen. In dieser Route hat man kaum je festen Grund unter den Füssen. ZS ¾ Std. ab «Ober Schibenjoch» ZS 3 ½ Std. ab Sardonahütte, 6 ¼ Std. ab Elm ZS 5 ½ Std. ab Foopass, über den Nordgrat, bei Umgehung der «Hinderi Schiben» S 6 ½ Std. ab Foopass, über den Nordgrat, bei Überkletterung der «Hinderi Schiben». Abb. S. 501. Man steigt auf dem im Joch endenden Felsgrätchen oder östlich davon die Halde gerade hinauf zum nordwestlichen Gipfelgrat und über diesen leicht zum Gipfel.

Blick vom Piz Segnas zum Piz Sardona Surenjoch 505

825 Von der Sardonahütte über den Ostgrat WS 3 Std. ab Sardonahütte Von der Sardonahütte (2158 m) führt ein Weg in südwest- licher Richtung über Rasen zu P. 2328 (Abzweigung zur Trinser Furgga) und weiter steil über den Moränenkamm auf das Schuttplateau oberhalb von P. 2563. Man quert den Sardonagletscher zum fl achen Teil des Ostgrates, dem man folgt. Die Verrucanostufe erklettert man eher auf der Nordseite. Über Firn erreicht man die Senke zwischen P. 3011 und dem Gipfel.

825a Durch die Gletschercouloirs Südlich des Ostgrates verbinden Schneecouloirs den Gip- felfi rn mit dem Sardonagletscher. Diese Couloirs wurden früher zum Aufstieg benutzt. Ausaperung und starke Verschrundung erschweren diese Routen. ZS gleiche Zeit wie R. 825

Surenjoch 2943 m Sattel zwischen Piz Sardona und Piz Segnas, als Passübergang ohne Bedeutung. Von Osten führt ein steiler und oft verschrundeter Gletscherhang zum Joch, von Westen ein enges, faules Couloir. Von den benachbarten Gipfelkalotten ist das Surenjoch über Schutthänge leicht zugänglich.

826 Durch die Ostfl anke T4 ½ Std. ab Sardonapass T4 2 ¼ Std. ab Sardonahütte T4 2 ¼ Std. ab Fil de Cassons T4 3 Std. ab Camona da Segnas

Piz Sardona

Surenjoch P. 3039 506 Segnas-Vorabgruppe

Von der Flimser Seite auf R. 829, R. 830 oder R. 831 zum Sardonapass. Oder auf R. 828 von der Sardonahütte (2158 m) auf den Sardonagletscher. Wer von der Sardo- nahütte kommt, kann bereits vor dem Sardonapass in südwestlicher Richtung aufsteigen. Vorerst über den sanften Firnrücken zum Fuss des Steil- hangs, den man je nach Schneeverhältnissen überwindet. In der fortgeschrittenen Jahreszeit muss mit blankem Eis, Spalten und Schründen gerechnet werden; meist ist dann R. 822 vorzuziehen (T4 nur bei Trittschnee).

827 Von Elm via Scheitelgrat S. Winkworth mit J.B. Croz und Heinrich Elmer, August 1863, im Abstieg. Die Routen über das Geissegg zum Piz Sardona (R. 823) bilden eine Alternative zu den hier beschriebenen Rou- ten, denn man kann auf den westlichen Schuttfeldern des Sardona-Gipfels leicht von einer zur anderen Route wechseln. WS 5 ½ Std. ab Elm. Abb. S. 501. Von Elm (960 m) steigt man auf dem markierten Weg über Geren, Unter Falzüber (1295 m) nach Matt (1943 m). Der Pfad von P. 1266 direkt zur Chalberweid (1565 m) ist überwachsen und daher mühsam. Von Matt steigt man weglos zur Mulde des Alpelis und wendet sich dann zum Scheitelgrat (P. 2391), dem man bis zum oberen Ende, der Gipfelwand des Piz Segnas, folgt. Gegen Norden quert man in das nördlich von einem markanten Felsbollwerk begrenzte Couloir, das zum Surenjoch führt.

827a Von Elm über Horn Andrej und Fred Morshead, A. und W. F. Schort mit M. Andenmatten und P. Perren, 29. Juni 1863. WS gleiche Zeit wie R. 827 Statt von der Matt (1943 m) zum Alpeli aufzusteigen, kann man zu den Hütten von Horn (1944 m) hinübergehen und Sardonapass 507

dann im Kessel zwischen Geissegg und Scheitelgrat über steile Schutt- und Schneehalden aufsteigen und so das Couloir zum Surenjoch erreichen.

Sardonapass 2770 m Gletschersattel im Plateau zwischen Piz Sardona und Trinserhorn. Verbindet den Glatschiu dil Segnas mit dem Sardonagletscher. Von allen Seiten einfach erreichbar, T4 weist nur darauf hin, dass man sich zumindest zeitweise auf einem Gletscher befi ndet.

828 Von der Sardonahütte über den Sardonagletscher T4 1 ¾ Std. ab Sardonahütte Von der Sardonahütte (2158 m) führt ein Weg in südwest- licher Richtung über Rasen zu P. 2328 (Abzweigung des Wegs zur Trinser Furgga) und weiter steil über den Mo- ränenkamm auf das Schuttplateau oberhalb von P. 2563. Man betritt den wenig steilen Sardonagletscher, auf dem man gegen Westen ausholt, um so einzelne Spalten zu um- gehen. Auf dem Sattelplateau die Schuttinsel überschrei- ten und gegen Süden leicht zum Sattelpunkt absteigen.

828a Abstieg über den südlichen Gletscherarm T4 ¾ Std. im Abstieg Bei günstigen Schneeverhältnissen kann man von P. 2770 auf Schneefeldern längs des Nordfusses des Trinserhorns zum Weg von der Trinser Furgga absteigen, falls der Berg- schrund den Übergang erlaubt.

829 Von der Fuorcla Raschaglius durch den Westhang des Trinserhorns T4 1 ½ Std. ab Fuorcla Raschaglius, 1 ¾ Std. ab Fil de Cassons Von der Fuorcla Raschaglius (P. 2551) auf einem leicht abfallenden Weg durch den Westhang des Trinserhorns erreicht man den Glatschiu dil Segnas. Um Spalten in der Gletschermitte zu vermeiden, steigt man dem östlichen 508 Segnas-Vorabgruppe

Gletscherrand entlang zum Plateau beim Pass. Bis auf ca. 2500 m Höhe markierter Weg.

830 Von der Camona da Segnas T4 2 ½ Std. ab Camona da Segnas Von der Camona da Segnas (2102 m) geht man rund 600 m über die Plaun Segnas Sut und steigt dann, vorbei an ei- nem hohen, alleinstehenden Felsblock, später westlich ei- ner Plattenzone, zu der Plaun Segnas Sura (2366 m). Über den Kiesboden und über Moränenschotter erreicht man den Glatschiu dil Segnas, dessen östlichem Rand entlang man aufsteigt, um Spalten in der Gletschermitte zu ver- meiden. Bis auf ca. 2500 m Höhe markierter Weg.

831 Vom Pass dil Segnas südlich um den Atlas T4 2 Std. ab Pass dil Segnas Vom Pass dil Segnas (P. 2627) steigt man ab in die Mulde von Las Palas. Auf einem Weg umgeht man den Atlas auf seiner Südseite und erreicht auf dem Weg über La Siala den Glat- schiu dil Segnas. Um Spalten in der Gletschermitte zu ver- meiden, steigt man längs des östlichen Gletscherrandes zum Sardonapass auf. Bis auf ca. 2500 m Höhe markierter Weg.

Scheitelgrat 2391 m Mittlere, unbedeutendste der drei Gratrippen (Geissegg, Schei- telgrat, Täligrat), welche vom Sardonamassiv gegen die Glarner Seite abfallen. P. 2391 bezeichnet einen Gratkopf oberhalb eines felsigen Auf- schwungs. R. 827 des Surenjochs benutzt den Scheitelgrat für den Aufstieg.

Piz Segnas 3098.6 m G. Sand-Frank mit Heinrich Elmer am 23. Juli 1861. Der Piz Segnas ist der höchste Gipfel der Gruppe, bietet eine ausgezeichnete Fernsicht und wird entsprechend häufi g, vielfach Piz Segnas 509 zusammen mit dem Piz Sardona, bestiegen. Am Gipfel stossen drei Grate zusammen: Der mässig steile und wenig ausgeprägte Nordgrat vom Piz Sardona her, der teils schuttbedeckte, teils felsige Südgrat vom Atlas her und der ähnlich aufgebaute West- grat, der zum Pass dil Segnas absinkt. Nordwest- und Ostfl anke werden von wenig einladenden Felswänden gebildet, während die Südwestfl anke vorwiegend aus Geröllhalden besteht, die erst in Gipfelnähe in Felsen übergehen. Der Name soll in Zusammenhang mit «signum» (lat. ‚Wegweiser‘, ‚Zeichen‘) stehen.

832 Vom Surenjoch über den Nordrücken T3 ½ Std. ab Surenjoch. Abb. S. 501. Vom Surenjoch (P. 2943) gelangt man auf Wegspuren über eine Schutthalde auf den schön gewölbten Vorgip- fel (P. 3039). Über eine weitere Schutthalde und den nur schwach ansteigenden Grat erreicht man den Gipfel.

833 Vom Pass dil Segnas durch die Südwestfl anke T5 1 ¼ Std. ab Pass dil Segnas. Abb. S. 501, 511. Vom Pass dil Segnas (P. 2627) quert man die Schutthänge unterhalb des Westgrates. Von Flims her kommend, braucht man nicht zum Pass aufzusteigen. Aus der Mulde steigt man, je nach den Schneeverhältnissen, über den vor- stehenden Schuttrücken oder durch die fl ache Schneerinne im Zickzack zum Sattel zwischen Piz Segnas und seinem südlichen Vorgipfel (P. 3012). Über das anschliessende Schiefergrätchen leicht zum Gipfel.

834 Vom Pass dil Segnas über den Westgrat ZS 1 ½ Std. ab Pass dil Segnas. Abb. S. 501. Vom Pass dil Segnas (P. 2627) quert man die Schutthänge südlich des Grates, den man in der Lücke oberhalb der Gruppe der Verrucanozacken (P. 2842) erreicht. Der Grat ist ab der Passhöhe nicht durchgehend begehbar. Man folgt einem steilen Band auf der Südseite des Grates und steigt dann zum Grat zurück, dem man folgt. Etwa 30 m 510 Segnas-Vorabgruppe

unterhalb der oberen Felsbastion steigt man in eine steile Schnee- oder Schuttkehle der Nordwestfl anke hinein und quert sie zur jenseitigen Rippe fauler Verrucanoschiefer. Über diese Rippe erreicht man die westliche Ecke des Gipfel-Schuttfeldes. Bei ungünstigen Verhältnissen in der Kehle kann man in die Südwestwand traversieren und die Felsstufe an passender Stelle durchklettern oder gar bis zum leichten Südgrat queren.

835 Durch die Ostwand Vom mittleren Teil des Glatschiu dil Segnas ziehen sich mehrere steile, im Spätsommer oft lückenhafte Lawinen- kegel gegen die Ostwand hinauf. Ferner fallen vom Sattel zwischen dem südlichen Vorgipfel (P. 3012) und dem Gip- fel zwei felsige Runsen zum Gletscherende ab. ZS 2 Std. ab Fuorcla Raschaglius Sowohl der nördlichste der Lawinenkegel als auch die felsigen Runsen können zum Aufstieg auf die Grathöhe (Nord- oder Südgrat) benutzt werden.

Grossi Piz Sardona Schiben Hinderi Schiben Chli Schiben

Weralp P. 2202

Geissegg Ramin Horn Täligrat 511

836 Von der Fuorcla dil Segnas Sura über den Südgrat WS 1 Std. ab Fuorcla dil Segnas Sura. Abb. S. 513. Von der Fuorcla dil Segnas Sura (P. 2827) zuerst fast horizontal über ein Band nach rechts (Osten), wo man über einfach gestufte Felsen das Felsband überklettert. Über wenig steile Schuttfl ächen hinauf zum brüchigen Vorgipfel (P. 3012), den man ausgesetzt überklettert oder mühsam durch steilen Schutt in der Westfl anke umgeht. Anschliessend auf dem Schiefergrätchen leicht zum Gip- fel (entspricht oben R. 833, die kurz nach dem Vorgipfel P. 3012 den Südgrat erreicht).

Täligrat / P. 2571 Bedeutendster Grat, der vom Sardonamassiv gegen das Sernftal abfällt. P. 2571 ist eine Schuttpyramide, die vom Pass dil Segnas her gesehen durchaus als selbständiger Gipfel erscheint.

Schiben - Piz Sardona - Piz Segnas von Westen (Routennummern: siehe Skizze S. 501)

Piz Segnas P. 3039 Piz Segnas- P. 3011 Surenjoch Südgrat Furcla 833 dil Segnas Sura

P. 2667 Pass Täligrat dil Segnas Scheitelgrat

Morder

Chämmler Biflenhorn

Alp Falzüber 512 Segnas-Vorabgruppe

837 Vom Pass dil Segnas-Weg T4 ½ Std. ab Pass dil Segnas Man verlässt den Pass dil Segnas-Weg (R. 846) auf ca. 2350 m Richtung Norden. Über Geröllhalden zum höchsten Punkt.

Mörder 2396 m Wenig markante Kulmination im Täligrat; von Elm her gesehen ist der Rasenkegel westlich von P. 2260 weitaus bedeutender.

838 Vom Pass dil Segnas-Weg T4 20 Min. ab Pass dil Segnas Der Mörder ist von P. 2239 des Pass dil Segnas-Wegs (R. 846) über Schafweiden leicht zu erreichen.

838a Vom Pass dil Segnas-Weg T6 ¾ Std. ab Pass dil Segnas Der Täligrat ist ab Herberig bis auf ca. 2600 m hinauf über Schrofen und Felsköpfe begehbar.

Bifl enhorn 2165 m Die Südwestfl anke des Mörders wird aus einer Zone dunkler Felsen gebildet und ist durchsetzt mit Rasenbändern und Rinnen. Von Bifl en aus erscheint ein dunkler Felsvorsprung, das Bifl enhorn, besonders markant. Es ist aber nicht der eigentliche Gipfel, denn von ihm zieht sich ein von unten nicht sichtbarer Rasenkamm hinauf zur Grathöhe.

839 Vom Pass dil Segnas-Weg T5 ¾ Std. ab Bifl en Das Bifl enhorn wird entweder über R. 838a (T6) abstei- gend oder von Bifl en über die Südfl anke erreicht (T5). Fuorcla dil Segnas Sura von Süden Chämmler 513

Chämmler 2122 m Kanzel auf der Nordseite unterhalb des Täligrates, gegen Nord- westen in Felswänden abbrechend, gegen Süden durch einen fl achen Grat mit dem Nordabhang des Mörders verbunden.

840 Vom Pass dil Segnas durch das Westcouloir T4 ½ Std. ab Hütte von Matt (1943 m; R. 823 oder R. 827) Der Chämmler ist von Osten über bewachsene Hänge erreichbar.

Fuorcla dil Segnas Sura 2827 m A.W. Moore, 1862. Übergang zwischen Piz Segnas und Atlas, vom Pass dil Segnas zum Glatschiu dil Segnas. Als Pass ohne praktische Bedeutung: Vom Pass dil Segnas erreicht man den Glatschiu dil Segnas bequemer und schneller, indem man den Atlas auf dem markierten Weg über La Siala (südseits) umgeht. Sinnvoll als Zugang zum Atlas und zum Südgrat des Piz Segnas vom Pass dil Segnas aus.

Piz Segnas Südgrat

836 Segnas Sura

Las Palas Fuorcla dil Segnas Sura 841 842

844 Atlas 514 Segnas-Vorabgruppe

841 Von der Fuorcla Raschaglius über Segnas Sura WS 1 ½ Std. ab Fuorcla Raschaglius WS 1 ¾ Std. ab Fil de Cassons. Abb. S. 513. Von der Fuorcla Raschaglius (P. 2551) steigt man gegen Nordwesten ab in den Boden von Segnas Sura und geht zum Fuss des Schutt- oder schneegefüllten Couloirs, das von der Fuorcla dil Segnas Sura herabkommt. Man steigt durch das Couloir auf, im oberen Teil durch die nördlichen Randfelsen.

842 Vom Pass dil Segnas durch das Westcouloir WS ¾ Std. ab Pass dil Segnas. Abb. S. 513. Vom Pass dil Segnas (P. 2627) zuerst ab-, dann wieder aufsteigend hinüber zum Couloir, wo man rechts haltend eher über Schutt, links haltend eher über Felsstufen, recht einfach zum Sattel aufsteigen kann.

Atlas 2927 m Gipfel im Südgrat des Piz Segnas. Seine praktisch senkrechten Verrucanowände steigen aus den Schutthalden des Gletschervor- landes von Las Palas im Westen und Segnas Sura im Osten auf. Der Scheitelfi rst ist von mässig steilen Schieferhalden umgeben. Die Gesamtüberschreitung ist eine lohnende und objektiv sichere Route zum Aufstieg auf den Piz Segnas über den Südgrat. Der Name stammt aus der griechischen Mythologie: Der Titan Atlas wurde dazu verknurrt, den Himmel zu tragen.

843 Von der Camona da Segnas über den Südgrat WS 2 ½ Std. ab Camona da Segnas 2 ¼ Std. ab Fil de Cassons Von der Camona da Segnas (2102 m) folgt man dem mar- kierten Weg zur Plaun Segnas Sura, den man in der Nähe von La Siala verlässt und über Rasen- und Schutthalden zum Fuss des Kamins aufsteigt, welches den südlichen Vorbau vom eigentlichen Gipfel trennt. Pass dil Segnas 515

Vom Fil de Cassons steigt man auf dem ebenfalls markier- ten Weg zur Fuorcla Raschaglius und zur Plaun Segnas Sura ab und folgt diesem, bis man direkt zur Wandstufe aufsteigen kann. Etwa 20 m südlich des Kamins steigt man über eine Fels- stufe ein (Schlüsselstelle) und klettert zum Kamin hinauf, durch welchen man an das nördliche Ende der ebenen Ra- senfl äche auf dem Vorbau gelangt. Über schuttbedeckte Felsstufen steigt man zum gewellten Grat empor, der zum Gipfel führt.

844 Von der Fuorcla dil Segnas Sura über den Nordgrat T4 ¼ Std. ab Fuorcla dil Segnas Sura. Abb. S. 513. Von der Fuorcla dil Segnas Sura (P. 2827) steigt man eher links haltend über die steile Schieferhalde zum Gipfelfi rst hinauf oder man hält sich an das brüchige Grätchen zur Rechten.

Pass dil Segnas ( Segnespass) 2627 m Breite Gratlücke zwischen Piz Segnas und den Tschingelhoren. Der Übergang befi ndet sich unmittelbar am Fuss der Tschingelhoren. Beliebter und viel begangener Übergang von Flims nach Elm mit entsprechend gut markierten Wegen. Bei der Passhöhe auf Flimser Seite mit Trittbügeln gesichert.

845 Von der Camona da Segnas über Segnas Sut T4 1 ¾ Std. ab Camona da Segnas. Abb. S. 518. Von der Camona da Segnas (2102 m) führt der Weg an das Nordende des Plaun Segnas Sut und steigt dann zu Las Palas, dem Kessel zwischen Atlas und Tschingelhoren, an. Am Ende recht steil zur Passhöhe hinauf (gesichert).

846 Von Elm über Nideren T3 4 Std. ab Elm, 2 ½ Std. ab Nideren Von Elm (960 m) führt ein abwechslungsreicher Weg durch die Ostfl anke der Schlucht des Tschinglenbaches nach Ni- 516 Segnas-Vorabgruppe

deren (1480 m). Nideren kann auch mit der Luftseilbahn erreicht werden. Von Nideren steigt der Weg nördlich des Bifl enbaches steil an, quert mehrere Bachrunsen und führt über Rasen und eine abschüssige Schutthalde zur Passhöhe.

847 Von der Fuorcla Raschaglius längs des Atlas-Fusses T4 1 ¾ Std. ab Fuorcla Raschaglius; 2 Std. ab Fil de Cassons Von der Fuorcla Raschaglius (P. 2551) beschreibt der nur wenig abfallende Weg einen weiten Bogen nach Norden und quert anschliessend die Ostfl anke des Atlas bis zum Südgrat, durch dessen westliche Felswand er nach Las Pa- las, den Kessel zwischen Atlas und Tschingelhoren, führt. Am Schluss auf R. 845 zur Passhöhe hinauf. Durchgehend markiert.

Tschingelhoren Die Tschingelhoren fallen durch ihren wildgezackten Gratverlauf auf. Ausser dem «Grossen Tschingelhorn» werden sie fast nie be- stiegen, weil der Verrucano der Grathörner brüchig ist. Die Berührungszone zwischen den senkrechten Kalkwänden und dem Verrucano bildet ein markantes Band, das früher meistens als Zugang zum «Grossen Tschingelhorn» (P. 2849) benutzt wurde (Bänderroute). Die dünne weisse Trennschicht zwischen Kalk und Verrucano be- steht aus Lochsitenkalk und zeigt den Verlauf der Glarner Haupt- überschiebung an, die nirgends deutlicher als hier beo bachtet werden kann. Heute folgt man, um dem Steinschlag auszuwei- chen, meistens der Gratschneide (Überschreitung). Der häufi ge Bergname «Tschingel» kommt von «cingulum» (lat. ‚Band‘, ‚Gürtel‘). Mit dem Band, das die Glarner Hauptüber- schiebung trennt, sind die Tschingelhoren würdige Träger dieses Namens.

Südlicher Teil der Tschingelhoren von Südosten «Grosses Tschingelhorn» 517

«Grosses Tschingelhorn» 2849 m Ohne Name in LK. Schläpfer mit den Führern H. und P. Elmer, um 1858. Erstbegeher der Überschreitung: Müller und Wyss, 29. August 1915. Alpen 1938, S. 181. Höchster Zacken der Kette, nur vom Sattel über dem Martinsloch leicht zu erreichen.

851 Von Süden (Bänderroute) S 5 Std. ab Einstieg. Abb. S. 517, 523. Am Ostfuss der Tschingelhoren in südlicher Richtung zur Mulde zwischen P. 2737 im Ostgrat des Ofens (P. 2873) und P. 2846 zum Einstieg. Nun begeht man zuerst den Lawinen- und Schuttkegel gerade aufwärts gegen den Ofen, biegt dann aber nach rechts ab in die Felsen. Eine faule Runse führt hier auf die Grathöhe am Südende der Hörnerreihe. Nun steigt man in ein breites Terrassenband ungefähr in der Mitte der Ostwand ein, das sich unter dem Gipfel des «Kleinen Tschingelhorns» auf eine kurze Strecke verschmä- lert. Man gelangt so in eine breite Schuttmulde. Nun hält man sich schräg rechts aufwärts gegen das dritte Horn (von Nordosten gezählt), das man nur wenig unter der Spitze auf schmalen Gesimsen auf der Glarner Seite umklettert. Man kommt so in den Einschnitt zwischen dem dritten und zweiten Horn («Nadel»). Von da führt auf der Bündner Seite ein steiler, aber gut begehbarer Kamin etwas schräg auf das Band über der markanten Wand hinunter. Nach

Glärnisch Chärpf P. 2846 Ofen

851 518 Segnas-Vorabgruppe

einer kleinen Traverse nach links erfolgt der Einstieg in einen zweiten grösseren Kamin, der in die tiefe Scharte zwischen «Nadel» und «Grossem Tschingelhorn» hinaufl ei- tet. Dieser Kamin ist in seinem unteren Teil sehr steil und exponiert, weiter oben harmloser. Aus der Scharte klettert man über eine nicht besonders hohe Wandstufe hinüber in die Südostwand des Gipfels, die man schräg rechts auf- wärts, zuoberst nochmals ein Wändchen passierend, ohne grosse Mühe überwindet.

852 Von der Segnas-Passhöhe Starke Erosion verändert die günstigsten Aufstiege schnell. S 3 Std. ab Pass dil Segnas. Abb. S. 518, 519. Von der Segnas-Passhöhe (P. 2627) steigt man über den griffi gen Grat gegen einen ca. 6 m hohen Gendarm. Ein gut sichtbarer Haken hilft dem Vorauskletternden bei der heiklen Traverse auf der Glarner Seite. Hinter dem Gendarm erreicht man wieder den Grat. Das nächste Wändchen bietet wegen spärlicher Griffe im Aufstieg auf den Grat grössere Schwierigkeiten. Von hier bleibt man auf der Gratschneide bis an den Fuss des ersten Gratturms. Dieser und die vier folgenden werden rechts oder links umgangen oder überklettert. Der folgende höchste Turm

P. 2849 Glärnisch Gandstöck Charen- Pass stock dil Segnas 852

845 Martinsloch

856

Nördlicher Teil der Tschingelhoren von Osten (oben) Einstieg in die Route über den Nordgrat (rechts)

Bohrhaken

852 520 Segnas-Vorabgruppe

wird an seinem Fuss auf der Bündner Seite umgangen. Von hier steigt man 3 m hinab an den Beginn eines schwach ausgeprägten Bandes, das um den Turm herum auf den Grat zurückführt. Den letzten Turm überkletternd, gelangt man auf die Abdachung, die leicht zur tiefsten Einsatte- lung des Grates über dem Martinsloch hinunterführt. Von hier steigt man über den breiten, rasendurchsetzten Grat auf den Gipfel.

853 Aus dem Martinsloch L. und E. Meyer, 17. August 1913. S 6 Std. ab Elm Von der Pass dil Segnas-Route abzweigend zum Martins- loch (R. 857). Hier steigt man auf der Nordwestseite etwa 3 m ab auf ein Band und folgt ihm ungefähr 40 m in nördlicher Richtung, bis es von einer Rippe unterbrochen wird. Auf deren Nordseite über gutgriffi gen Fels hinauf. Anschliessend durch eine Verschneidung nach rechts, dann überwindet man, ebenfalls rechts haltend, eine Wandstufe mit schlechterem Stein. So erreicht man einen kleinen Plattenbalkon. Hier werden zwei Felsköpfe sicht- bar, auf welche man unter den Platten durchquerend und eine ausgesetzte Ecke umkletternd zuhält. Einen kleinen Absatz überwindend, gelangt man auf eine Schuttterrasse und leicht in die Scharte über dem Martinsloch. Von hier ohne Schwierigkeiten direkt über den Nordostgrat auf den Gipfel des «Grossen Tschingelhorns».

854 Abstieg zum Martinsloch S 1 Std. ab «Grossem Tschingelhorn» ins Martinsloch Vom Gipfel des «Grossen Tschingelhorns» über den Nordostgrat in die Scharte über dem Martinsloch. Einige Meter absteigend fi ndet man eine Abseilstelle. Hier seilt man dreimal ca. 15 m (oder einmal 15 m bis zum zweiten Haken, dann direkt 40 m) über die leicht überhängende Wand bis auf das schräge Schuttband ab, das ins Martins- loch leitet. Martinsloch 521

855 Überschreitung von Süden nach Norden S 6 Std. ab Ofen zum Pass dil Segnas Vom Ofen klettert man, meistens dem Grat entlang und einige Absätze in der Ostseite umgehend, hinunter in die Scharte vor dem «Kleinen Tschingelhorn» (P. 2846). Die- ses lässt sich direkt und exponiert über den Südwestgrat erklettern. Anschliessend über den Nordostgrat hinunter in die erste Scharte vor der mittleren Hörnerreihe. Man hält sich für die Überkletterung der vier Türme möglichst an den Gratverlauf, wobei man die Spitze der ersten zwei südöstlich umklettern kann, den dritten auf der Nordwestseite umgeht und die «Nadel», den vierten und schwierigsten, direkt überklettert. In die Scharte zwischen «Nadel» und dem «Grossen Tschingelhorn» kann auch ab- geseilt werden. Von dieser Scharte klettert man über eine nicht besonders hohe Wandstufe, dann hinüber auf die Südostseite und mit Vorteil über die südlichste Rippe zum Gipfel. Der Abstieg erfolgt über den Nordostgrat bis zum Pass dil Segnas, wobei man dort über den senkrechten Absturz im Grat abseilt.

855a Umgehung der «Nadel» S gleiche Zeit wie R. 855 Von der Scharte vor der Nadel begibt man sich auf einem Band in die Südostfl anke, wo man einen kleinen Sattel im Verlauf einer Felsrippe erreicht. Von hier klettert man 10 m gerade hinauf, dann quert man nach rechts auf ein grasbe- setztes Felsband, das um die Ostkante der Nadel und ab- wärts in die Scharte vor dem «Grossen Tschingelhorn» führt.

Martinsloch ca. 2650 m Felsfenster unter dem Sattel nördlich des «Grossen Tschingel- horns», durch welches zwei Mal pro Jahr (13. oder 14. März, 30. September) die Sonne auf die Kirche von Elm scheint. Das Loch ist mit 18 m Höhe und 15 m Breite von eindrücklicher Grösse. Ohne Höhenangabe in LK. 522 Segnas-Vorabgruppe

Die «Durchschreitung» des Martinslochs ist eine attraktive Alter- native zum Pass dil Segnas. Der Sage nach soll der heilige Martin in der Gegend Schafe ge- hütet haben. Ein Riese wollte ihm diese stehlen. Da habe ihm der Heilige einen eisenbeschlagenen Stock nachgeworfen und damit das Loch in die Felswand geschlagen. Schafe werden da oben auch heute noch gesömmert. Heilige hingegen sind selten geworden. Auf der Glarner Seite erreicht man vom Martinsloch aus über ein Band, zuerst etwas nach links absteigend und dann den an- schliessenden Kopf umgehend, die Plattform, bei welcher R. 853 beginnt, beziehungsweise die Abseilstrecke von R. 854 endet.

856 Von Flims T4 2 Std. ab Camona da Segnas. Abb. S. 518. Auf dem Pass dil Segnas-Weg (R. 845) bis etwas vor das Martinsloch. In der Schutthalde südlich des Martinslochs auf schwachen Wegspuren bis auf das Grätchen und ent- lang einem Band in das Loch.

857 Von Elm T5 3 Std. ab Nideren Auf dem Pass dil Segnas-Weg (R. 846) zu P. 2399. Zuerst in südlicher Richtung, nach dem Felskopf eher in östlicher, die Schutthalden hinauf bis zu den plattigen Felsen unter dem Loch. Sofern der Schiefer nicht allzu nass oder vereist ist, ohne grössere Schwierigkeiten hinauf zum Loch.

Tritth öreli 2017 m Kanzel im Grat, der vom Ofen in nordwestlicher Richtung ge- gen Nideren abfällt. Von «Huuffen» über bewachsene Hänge erreichbar. Die Westfl anke und der ganze Grat kann über steile Flyschhänge bestiegen werden. Die Gegend wird ausser von Jägern und Strah- lern kaum besucht. Blick über den Grischsattel nach Westen Ofen 523

858 Vom Pass dil Segnas-Weg T5 1 ½ Std. ab Nideren

Ofen 2873 m Im Süden Schutthang, gegen Norden äusserst steil abfallende Hänge aus Fels zweifelhaftester Qualität. Beim Ofen geht der zerrissene Verrucano der Tschingelhoren in die Schuttlandschaft des Vorab-Plateaus über. Der Name verleitet dazu, an Erzabbau zu denken, doch Erze sind im Flysch kaum zu fi nden. Vermutlich wurde ein romanisches «Ova», ,Wasser’, ,Bach’, eingedeutscht.

861 Von der Martinsmadhütte oder von der Station Grauberg Die Wege zum Grischsattel und von dort zum Laaxer Stöckli und zum Ofen sind blau-weiss markiert. T3 2 ½ Std. ab Martinsmadhütte T3 1 ¾ Std. ab Station Grauberg. Abb. S. 523, 525. Von der Martinsmadhütte (2002 m) auf R. 864 oder von der Station Grauberg (2233 m) auf R. 865 zum Grischsat- tel (P. 2760) und von hier aus in nördlicher Richtung zum Gipfel.

Vorab Hausstock Tödi Bündner Glarner Station ÇGletscherhornÈ P. 2806 Laaxer P. 2818 Stöckli Ofen 861

865

851 524 Segnas-Vorabgruppe

861a Direktere Variante von Westen T4 2 ½ Std. ab Martinsmadhütte R. 864 kann auch unterhalb des Grischsattels in nordöst- licher Richtung verlassen werden, so dass man den Gipfel des Ofens direkt erreicht.

862 Von Osten WS 1 ½ Std. ab Pass dil Segnas, 2 ½ Std. ab Fil de Cassons Aus dem Kessel zwischen Tschingelhoren und Ofen steigt man in Kaminen und über Felsabsätze in Schutt und Geröll zum Gipfel.

863 Vom Laaxer Stöckli T4 ½ Std. ab Laaxer Stöckli Über den Verbindungsgrat via Grischsattel zum Gipfel.

Grischsattel 2760 m Übergang von der Martinsmadhütte zur Station Grauberg und damit zum Wandergebiet von Flims - Laax. Dient auch als Zugang zum Ofen und zum Laaxer Stöckli.

864 Von der Martinsmadhütte T3 2 ½ Std. ab Martinsmadhütte. Abb. S. 525. Von der Martinsmadhütte (2002 m) steigt man auf dem blau-weiss markierten Weg, zuerst eine Felsstufe traver- sierend (Seilsicherung), durch den Kessel von Martinsmad, dann durch die Ofenrus hinauf. Oberhalb 2400 m wird eine felsige Stufe überwunden (Seilsicherung). Nach dem Steinmann in der Nähe von P. 2455 wendet sich die Weg- spur wieder nach Osten und erreicht über Geröll, oben etwas enger durch ein Couloir, die Krete.

Blick über den Grischsattel nach Süden Laaxer Stöckli 525

865 Von der Station Grauberg T3 1 ¾ Std. ab Station Grauberg. Abb. S. 523. Von der Station Grauberg (2233 m) auf der blau-weiss markierten Wegspur in nordöstlicher Richtung zum Grischsattel.

Laaxer Stöckli / Piz Grisch 2898.4 m Beliebte Wanderung ab den Flimser und Laaxer Bergbahnen, schöne Aussicht.

866 Von der Martinsmadhütte oder von der Station Grauberg via Grischsattel Die Wege zum Grischsattel und von dort zum Laaxer Stöckli und zum Ofen sind blau-weiss markiert. T4 3 Std. ab Martinsmadhütte, 2 Std. ab Station Grauberg. Abb. S. 525. Von der Martinsmadhütte (2002 m) auf R. 864 oder von der Station Grauberg (2233 m) auf R. 865 zum Grischsattel (P. 2760) und in südlicher Richtung zum Gipfel.

867 Von der Station Vorab Gletscher T2 1 Std. ab Station Vorab Gletscher Von der Station Vorab Gletscher (2566 m) quert man die Nordwestfl anke von P. 2719, dann auf dem Grat über P. 2740 zum Gipfel. Durchgehend markierter Weg.

Laaxer Crap Ner Stöckli

Ofen 861

Grischsattel 864 866 526 Segnas-Vorabgruppe

Crap Ner 2781 m Wenig dominanter Vorgipfel des Laaxer Stöcklis, leicht erreichbar, schöne Aussicht.

868 Von R. 867 (Station Vorab Gletscher - Laaxer Stöckli) T3 ½ Std. ab P. 2772 Von P. 2772 auf dem Weg von der Station Vorab Gletscher zum Laaxer Stöckli/Piz Grisch (R. 867) an der Bergbahnsta- tion bei P. 2806 vorbei über Schutt zuerst etwas ab- und dann zum höchsten Punkt aufsteigen.

Kletterrouten unterhalb von P. 2611 («Bündnerbergjoch») Im Felsband zwischen dem südlich der Martinsmadhütte gelege- nen Kessel um P. 2202 und dem Vorabfi rn gibt es interessante Klettermöglichkeiten. Die Einstiege sind von der Hütte aus am einfachsten über R. 883 erreichbar.

869.1 Von Norden Der Einstieg liegt westlich vom markanten Wandtrichter bei 733 200 / 193 950. Wandhöhe ca. 300 m, guter Fels. ZS 2 Std. ab Wandfuss Man klettert vorerst in der Falllinie, dann leicht links haltend unter die grosse, glatte Wandstufe. Diese wird ostwärts (nach links) ausweichend erstiegen, wobei man sich anschliessend an den westlichen Trichterrand hält und auf diesem das Gletscherplateau erreicht.

869.2 Von Norden H. Rhyner und Th. Zentner im August 1978. Einstieg bei 733 675 / 194 150 am Fuss einer gut erkennba- ren Rampe, die sich von Westen nach Osten zieht. Wandhöhe ca. 300 m, guter Fels. Grischweg: Linienführung Crap Ner 527

S 3 Std. ab Wandfuss Zuerst steigt man über die Rampe leicht zu einem Rasen- platz, wo die Wand beginnt. Nun leicht links haltend ein paar Meter aufwärts und dann über griffi ge Platten nach rechts zu einem Stand. Weiterhin rechts haltend erreicht man das markante Band, das den ersten Drittel der Wand abschliesst. Nun hält man weiterhin rechts bis in die auffäl- lige Verschneidung, die sich nach links emporzieht. Durch diese hinauf und an ihrem Ende nach rechts zu einem Stand. Der folgende Felskopf wird rechts umgangen. Dann links hinauf zum Anfang der grossen Platte. Auf ihr hält man zuerst links, dann senkrecht empor bis auf das horizontale Band. Auf diesem geht es nun nach rechts über das Bächlein und anschliessend in schöner Kletterei aufwärts. Zum Abschluss leicht nach rechts über den Pfeiler auf den Grat und zum Firnplateau.

869.3 Grischweg Ueli Frei und Hansueli Rhyner, August 2002. Die Route zieht sich durch den nordorientierten Felsabbruch auf der Elmer Seite oberhalb der Martinsmad. Moderne,

869.3 528 Segnas-Vorabgruppe

abwechslungsreiche Route mit al- pinem Charakter (auf den Bän- dern liegt teilweise Geröll, kurze Stellen leicht splittrig). VII/6b 3 Std. ab Wandfuss Von der Martinsmadhütte (2002 m) auf R. 883 aufs «Schwarzwändli». Von P. 2202 in südöstlicher Rich- tung zum Wandfuss. Der Einstieg befi ndet sich in der rundplattigen, wasserzerfresse- nen Verschneidung, die sich nach links schräg auf einen Vorbau zieht (733 675 / 194 150). Je nach Grösse des Schneefeldes am Ein- stieg sind die untersten Haken vielleicht nicht sichtbar. Die 5. SL folgt R. 869.2. Länge total: 10 SL. Die Route ist komplett ausgerüs- tet (nach Standard Plaisir gut+). Material: 2 x 50 m Seil; 12 Express. Abstieg: Abseilen über die Route.

Topo Grischweg «Bündnerbergjoch» 529

«Bündnerbergjoch» 2611 m Ohne Name in LK. Tiefster Punkt des schuttbedeckten Plateaus zwischen Laaxer Stöckli und den Vorab-Gipfeln. Das ganze Gebiet kann frei be- gangen werden. Es dürfte gar nicht einfach sein, festzustellen, wo dieser tiefste Punkt jeweils ist. Der heutige Vorabfi rn hiess bis vor kurzem Bündnerbergfi rn, daher «Bündnerbergjoch». Das Plateau dient sowohl als Übergang zwischen Tschinglental und Martinsmadhütte und dem Ski- und Wandergebiet Flims – Laax, als auch als Zugang zu den Gipfeln östlich und westlich des Pla- teaus.

870 Von der Martinsmadhütte oder von der Station Vorabgletscher T3 2 Std. ab Martinsmadhütte, ¼ Std. ab Station Vorabgletscher Von der Martinsmadhütte (2002 m) auf R. 861 (blau-weiss markiert) oder auf R. 883 einfach zu erreichen. Von der Station Vorabgletscher (2566 m) ebenfalls mar- kierter Weg Richtung Laaxer Stöckli. 530 Segnas-Vorabgruppe

8.2 Die Berge zwischen dem «Bündnerberg- joch» und dem Panixerpass

Südlich von Elm-Untertal beginnt der Grat, der über das Mit- taghorn und die «Zwölfi hörner» zum «Gletscherhorn» (P. 2805) ansteigt und dann im Vorab-Plateau ausläuft. Am - oder genauer gesagt unter dem - Beginn dieses Grates, im ehemaligen Elmer Plattenberg, wurde der hochwertige, weiche Schiefer abgebaut, der in Elm zu Schreibtafeln verarbeitet wurde. Armut, Geldgier und mangelndes bergmännisches Wissen führten 1881 zum Berg- sturz von Elm, bei dem 114 Menschen verschüttet wurden. Heute fi ndet man erstaunlich wenig Spuren dieses Ereignisses. Nur dem aufmerksamen Betrachter fallen die Ablagerungen zwischen El- mer Untertal und Äschenseeli auf. Der hier noch breite Rücken steigt über den Firstboden, wo sich die Wanderwege von Elm und Nideren kreuzen, hinauf zum Gandstock und - zunehmend steiler - zum Mittaghorn. Dieses ist an sich nur ein Ausläufer des Madgrates, der sich in mehreren Steilstufen zu den «Zwölfi hörnern» aufschwingt. Hier wechselt das Gestein unübersehbar. Statt bröckeligem Schiefer stehen hier vertikale Kalkzinnen. Nach einem Kessel hinter dem «Südlichen Zwölfi horn» folgt die letzte Stufe, die auf das Vorab-Plateau hin- auf führt. Im P. 2805, dem höchsten Punkt des «Gletscherhorn»- Grates, endet dieser Nebengrat. Tschinglen, das Tal zwischen Mittaghorn und Tritthöreli, sollte aufmerksam durchwandert werden. Schon der Anfang, der Durch- bruch des Tschinglenbaches durch die weichen Schieferschichten, ist imposant. Ob mit der Luftseilbahn oder zu Fuss, eindrückliche Tiefblicke gibt es hier zuhauf. In der ersten Talstufe, auf Nideren, teilen sich die Wege zum Pass dil Segnas und zur Martinsmadhütte SAC. Der Hüttenweg folgt dem Bach bis zur Stufe, die zur Matt, dem zweiten Kar, dann zum Rindermättli und schliesslich zum Kar von Martinsmad führt. Und bei jedem dieser Übergänge hat sich der Bach rückwärts in den Flysch hinein gefressen. Das oberste Kar, oberhalb des «Schwarz- wändlis», hat noch nicht einmal einen Namen. Dieses Kar hat der Gletscher auch vor noch gar nicht so langer Zeit erst frei gegeben.

Grat Gandstock - Mittagshorn - Zwölfi horn Firstboden 531

Der vom Ofen her kommende Hauptgrat steigt vom «Bündner- bergjoch» (P. 2611), dem tiefsten Punkt des Vorabplateaus, zu den drei Vorab-Gipfeln auf und verläuft von da vorwiegend als Schuttrücken über den Rotstock bis zum Panixerpass. Nur beidseits der Sether Furggel verengt sich der Gratrücken zu Felsriegeln mit ein paar Steilstufen. Die ganze Nordwestfl anke fällt in gewaltigen Wänden ins Tal ab. Eindrücklich sind die Tiefblicke von den «Zwölfi - hörnern» und vom Glarner Vorab. Ganz anders das Gebiet im Süden. Mit Ausnahme des Gipfelauf- baus des Bündner Vorabs und einigen Köpfen ist das ganze, rie- sige Gebiet frei begehbar und kreuz und quer von Wander- und Bergwegen durchzogen. Auch hier hat ein Bergsturz das Gelände geprägt, allerdings vor rund 17 000 Jahren, bei einer Rückzugs- phase der letzten Eiszeit. Mit einem Volumen von 13 km3 (vier Mal der Inhalt des Zürichsees!) war es mit Abstand der grösste Bergsturz Europas, der zweitgrösste weltweit. Die Anrisskanten sind beim Flimserstein und beim Crap Grisch östlich des Laaxer Stöcklis noch gut zu erkennen. Wie der Bergsturz von Fidaz zeigt, bei dem 1939 18 Menschen verschüttet wurden, lebt das Gelände auch heute noch.

Firstboden 1743.9 m Gandstock 2098 m Aussichtspunkte auf dem Nordgrat des Mittaghorns. Der Firstboden wird auf dem markierten Wanderweg von Elm über Buecheggli oder durch die Tschingelschlucht und über Nideren erreicht. Der Gandstock wird auf R. 873 erreicht (T4, 1 Std. ab Firstboden).

Mittagshorn

Vorderes Zwölfihorn (Turm I) 871 532 Segnas-Vorabgruppe

Mittaghorn 2415 m

Aussichtspunkt, von der Martinsmadhütte leicht zu erreichen. Gipfelbuch. Mittags- und Zwölfi hörner stehen im Süden des namengebenden Dorfes, in diesem Fall von Elm. Berge, die im Winter die Sonne verdecken, sind lästig, ein Name wie Zwölfi horn oder Piz Mezdi ist häufi g fast ein Schimpfwort. Gerade in einem Dorf wie Elm, das im Winter wochenlang im Schatten liegt. Bis zur Nachführung der LK heisst der Berg in den Karten Mitte- taghorn. Dieser Name war in Elm nie gebräuchlich, Mittetag sagen die übrigen Kleintaler. Heute steht die Sonne erst um 13 Uhr über dem Mittaghorn und um 13.30 Uhr über dem Zwölfi horn. Vor der Einführung der MEZ und der Sommerzeit war das anders, da stand sie um 11 Uhr 30 Ortszeit über dem Mittaghorn und zeigte so den Beginn der Mittagspause an. Und um exakt 12 Uhr war sie über dem Zwöl- fi horn.

871 Von der Martinsmadhütte Ab der Hütte blau–weiss markiert, durchgehende Weg- spuren. T3 1 ½ Std. ab Martinsmadhütte. Abb. S. 531. Von der Martinsmadhütte (2002 m) wendet man sich in westlicher Richtung, überquert den Bach und erreicht, zu- oberst einige Felspartien überwindend, über Geröllhalden von der Südostseite her den Gipfel.

872 Über die Nordwestfl anke Anstrengend. Nur bei trockenem Boden zu empfehlen. T5 4 ½ Std. ab Elm Von P. 999 in Elm steigt man über Böden - Lauben und Schürpfen hinauf zu den steilen Gras- und Schieferhalden von Schafplanggen und erreicht zuletzt über Schutt und Fels den Gipfel. Chli Mittaghorn 533

873 Über den Nordgrat Landschaftlich lohnend. Nur bei trockenem Boden zu empfehlen. T5 4 ½ Std. ab Elm Von der Brücke bei P. 975 in Elm über Buecheggli oder durch die Tschinglenschlucht und über Nideren (R. 846) auf den Firstboden (markierter Wanderweg). Den Gipfel erreicht man über den Gandstock auf dem Grat, wobei einige grasbewachsene Absätze überklettert oder umgangen werden müssen.

Chli Mittaghorn 2369 m Nordwestlicher Gratausläufer der «Zwölfi hörner». Der Grat kann über steile Planggen, weiter oben über schieferige Schutthalden, über Fulen - Boggsmad von Süden erreicht werden. Wird allenfalls von Jägern und Strahlern besucht.

Spienggenstöckli 2324 m Nordwestlicher Gratausläufer des Glarner Vorabs. Der Grat kann über ausserordentlich steile Hänge über Jetztros - Ob. Spienggen erreicht werden. Dürfte kaum je gemacht werden.

«Zwölfi hörner» Die «Zwölfi hörner» umfassen eine Gruppe wild zerrissener Fels- türme im Süden Elms. Eindrückliche, einsame Gegend, die - im Gegensatz zu früher - kaum noch besucht wird. Guter Kletterfels, einige ausgerüstete Routen. In der LK ist das «Grosse Zwölfi horn» mit Zwölfi horn bezeichnet. Die «Zwölfi hörner» können gut mit der Übersteigung des Ostgrats zum «Gletscherhorn» (R. 881) kombiniert werden, weil sie unmit- telbar an der direkten, wenn auch etwas heikleren Abstiegsroute zur Martinsmadhütte (R. 875) erreicht werden können. 534 Segnas-Vorabgruppe

«Vordere Zwölfi hörner» ca. 2710 m Ohne Name in LK. Die drei «Vorderen Zwölfi hörner» wurden von E. Attinger mit Führer N. Kohler auf verschiedenen Routen in durchwegs schwie- riger Kletterei bestiegen. Den einzigen vergleichsweise einfachen Anstieg bietet die nörd- lichste Zacke, die von Süden recht leicht erreicht werden kann (T5, 10 Minuten ab «Zwölfi hornscharte»).

874 Überschreitung von Norden Landschaftlich lohnend. S 5 Std. ab Martinsmadhütte Auf R. 875 in die «Zwölfi hornscharte». Von hier ersteigt man in der Südfl anke einen Absatz in halber Höhe, dann klettert man senkrecht hinauf auf den ersten Turm und darauf über dessen westlichen Absturz durch einen senk- rechten, gutgriffi gen Riss hinab. Man quert auf dem Grat in die nächste Scharte. Nun geht es exponiert direkt über die steile, scharfe Kante oder, nach kurzem Abstieg durch die Südwand, auf den zweiten, dann hinüber auf den drit- ten Turm. Von hier kann in die Scharte vor dem «Grossen Zwölfi horn» abgeseilt werden, und über dessen Ostkante gelangt man auf R. 877 zum Gipfel.

874a Vom Mittaghorn T6 2 Std. ab Mittaghorn Die «Zwölfi hornscharte» kann vom Mittaghorn aus über den Nordgrat (Madgrat) erreicht werden. Man hält sich möglichst immer auf dem Grat (Fortsetzung von R. 873, brüchiges Gestein).

«Grosses Zwölfi horn» 2744 m Höchstes der «Zwölfi hörner», guter Fels. Wie alle Zacken dieses exponierten Grates bietet es eindrückliche Tiefblicke.

«Bänderweg» am Zwölfi horn von Süden «Grosses Zwölfi horn» 535

875 Durch die Südwand K. Frey und P. Wirz, 1898. ZS 2 ½ Std. ab Martinsmadhütte. Abb. S. 535, 537. Von der Martinsmadhütte (2002 m) wendet man sich in westlicher Richtung zur grossen Schutthalde, die sich gegen die «Zwölfi hörner» hinaufzieht und von einer nied- rigen Felswand abgeschlossen wird. Hier hält man rechts (nördlich) zu einer steilen, teilweise mit Gras bewachse- nen Rippe und übersteigt eine Felsstufe (Eisenstifte) zu einer muldenförmigen Schutthalde. Diese quert man, in südwestlicher Richtung aufsteigend, bis unter die nächste Felskopfreihe, die diesen Kessel abschliesst. Nun hält man nach rechts steil hinauf zur Scharte zwischen den «Zwöl- fi hörnern» und ihrem östlichen Vorgipfel («Zwölfi horn- scharte»). Jetzt traversiert man in südwestlicher Richtung über schuttbesetzte Felsbänder zum Verbindungsgrat von P. 2805 und Zwölfi horn. Daraufhin klettert man durch den Riss mitten in der Südwand des Horns zum Gipfelgrätchen und vom Vorgipfel sehr exponiert hinüber zum höchsten Punkt.

876 Durch die Nordwand E. Attinger mit N. Kohler. Alpen 1943 S.297. Kein Nachweis von Begehungen in den letzten Jahren. S 3 ½ Std. ab Martinsmadhütte Auf R. 875 an den Wandfuss. Die Nordwand wird etwa 12 m nordwestlich des Fusses der Ostkante angegangen. Sie ist zuerst gutgriffi g und mittelschwer. Dann ist eine

Grosses Zwölfihorn 875 Hinteres

878

878a

878/878a 536 Segnas-Vorabgruppe

glatte Rampe längs eines schmalen Risses sehr steil zu überwinden. Nach etwa 15 m bieten sich wieder mehr Griffe. Man erreicht ein Band, das ohne weitere Schwie- rigkeiten auf den Gipfel führt.

877 Über den Nordostgrat E. Attinger mit N. Kohler, 1940. Alpen 1941 S. 425. Kein Nachweis von Begehungen in den letzten Jahren. Lohnender als R. 875. S 3 ½ Std. ab Martinsmadhütte Auf R. 875 an den Wandfuss. Man folgt der scharfen Kante bis zu einem senkrechten Aufschwung, den man in der Südfl anke umklettert, um dann für den weiteren Aufstieg sofort wieder auf den Grat zurück zu kehren.

«Hinteres Zwölfi horn» 2741 m Ohne Name in LK. Westlichster Turm der «Zwölfi hörner», der, ausser zum «Grossen Zwölfi horn», nach allen Seiten in gewaltigen, praktisch vertikalen Wänden abfällt.

878 Über das Band in der Nordwand S ½ Std. ab Einstieg, 3 ½ Std. ab Martinsmadhütte. Abb. S. 535, 537. Man steigt vom Einstieg auf das «Grosse Zwölfi horn» zu- erst über einen eingeklemmten Felsblock, dann durch ein rutschiges Couloir etwa 50 m ab und quert dann auf dem unteren von zwei benachbarten Felsbändern waagrecht in die Scharte zwischen den beiden «Zwölfi hörnern». Auf der Nordseite des «Hinteren Zwölfi horns» begeht man ein äusserst exponiertes Schuttband bis zum wenig stabilen Westgrat. Über diesen ausgesetzt zum Gipfel.

«Gletscherhorn» und Zwölfi horn von Osten «Hinteres Zwölfi horn» 537

878a Über den Ostgrat S ½ Std. ab Einstieg, 3 ½ Std. ab Martinsmadhütte. Abb. S. 535. Von der Scharte der R. 878 begibt man sich in der Süd- fl anke hinauf bis an die Gipfelwand und klettert über diese senkrecht und schwierig zum Gipfelgrat, den man bei einem kleinen Zacken erreicht. Technisch schwieriger, aber weniger exponiert.

879 Durch die Westwand Math. Baumgartner und H. Rhyner, 28. Juni 1959. Alpen 1959 S. 185. S 6 Std. ab Martinsmadhütte Vom Südwestfuss des «Grossen Zwölfi horns» steigt man ca. 200 m durch das Couloir hinab (R. 878), das sich nach Boggsmad hinunterzieht. Von da traversiert man auf einem schmalen Bändchen zur Südwestkante. Nach 15 m leichter Kletterei erreicht man einen Felsabsatz und anschliessend links der Kante durch einen Riss einen weiteren Absatz mit guter Sicherungsmöglichkeit. Nach kurzem Quergang nach rechts traversiert man zur Kante und klettert auf ihrer linken Seite senkrecht hinauf, um dann leicht rechts haltend über die Kante einen kleinen Absatz zu erreichen. Der weitere Aufstieg über die mehr oder weniger senkrechte Wand bis zum Gipfel des «Hin- teren Zwölfi horns» ist schwierig und exponiert.

Gletscherhorn

Zwölfihorn Grosses Hinteres 878 Übergang Scharte Vordere Gletscherhorn- Zwölfihorn 875 538 Segnas-Vorabgruppe

880 Überschreitung von Norden K. Frey, M. Zentner und J. Kubli, 7. August 1904. Alpen 1908 S. 335. Kein Nachweis von Begehungen in den letzten Jahren. S ca. 8 Std. ab Elm Von Elm über Böden - Lauben - Schürpfen - Schafplang- gen - Vord. Schooss zur Nordwand. In der linken Hälfte derselben in schwieriger Kletterei zum Gipfel. Der Abstieg vollzieht sich auf R. 878a, wobei die oberste Wandstufe durch Abseilen überwunden wird.

880a Durch die Nordfl anke Der Aufstieg durch die Nordfl anke kann teilweise durch einen Kamin zwischen «Grossem» und «Hinterem Zwölfi - horn» erfolgen.

«Gletscherhorn» 2805 m Ohne Name in LK. Angenehme und genussreiche Kletterei in griffi gem, teilweise feinsplittrigem Kalk. Der höchste Punkt, P. 2805, ist der vorwiegend schuttbedeckte Hügel, der den Vorab-Nordgrat abschliesst. Kletterer steigen am Ende des Grates meist entweder Richtung Zwölfi horn zu R. 875 oder auf R. 883 Richtung Martinsmadhütte ab.

881 Über den Ostgrat Alpen 1941 S. 424. ZS 4 bis 5 Std. ab Martinsmadhütte Von der Martinsmadhütte (2002 m) auf R. 883 über die grosse Wandstufe («Schwarzwändli») zur Mulde unter dem Vorabfi rn. Von hier hält man in westlicher Richtung über Schutt und Moränen hinauf zum Ostgrat. Der Einstieg

«Bündnerbergfi rn» und Vorab-Gipfel von Norden Vorabsattel 539

befi ndet sich dort, wo sich heller Kalk über dem dunklen Untergrundgestein auftürmt. Zwei Felszacken überwin- dend, gelangt man zu P. 2458. Nun folgt man der schar- fen Schneide, vorerst etwas abwärts, dann über mehrere Gratzacken hinwegkletternd, und erreicht so den Fuss des sich steiler auftürmenden Gipfelaufbaus. Hier etwas rechts des Grates durch eine Kaminreihe oder, exponierter, über den Grat. Zuletzt über einige Wandstufen in brüchigem Gestein an den Fuss des obersten Felskopfs. Diesen kann man über ein Band und einen steilen Schuttkamin in süd- licher Richtung umgehen. Bei Schnee wählt man besser die Nordseite, wo man durch einen kurzen Kamin die hinter dem Felskopf liegende Scharte erreicht. Den letzten Auf- schwung im Grat bezwingt man, indem man über eine senkrechte Stufe in eine Spalte klettert, um anschliessend steil aufwärts durch eine offene Verschneidung die Grat- höhe zu erreichen. Von hier leicht zum Gipfel.

«Vorabsattel» 2930 m Ohne Name in LK. Sattel zwischen Glarner und Bündner Vorab. Im Sommer seit eini- gen Jahren eisfrei, was die Begehung im teilweise groben Schutt nicht angenehmer macht. Dient als Zugang zu Glarner und Bündner Vorab. Wer aus dem Vorabgebiet Richtung Westen zum Panixerpass oder in eines der Dörfer im Süden absteigen will, besteigt besser zuerst den Bünd- ner Vorab und folgt dort der Wegspur auf dem Grat. Die direkte Traverse des «Vorabsattels» bietet keine Vorteile.

P. 2805 Gletscherhorn Glarner Bündner Vorab Vorab 540 Segnas-Vorabgruppe

Bündner Vorab 3028.0 m Glarner Vorab 3018 m Vorab Pign 2897 m Glarner und Bündner Vorab, die durch den fl achen «Vorabsattel» verbunden sind, wurden erstmals 1842 von A. Escher von der Linth bestiegen. Bündner Vorab mit gemauertem Triangulationspunkt und Gipfel- buch. Vom Bündner Vorab grossartige Sicht in die Bündner Berge, vom Glarner Vorab ebenso grossartige Tiefblicke ins Kleintal. Loh- nende Tourenziele, die einzig durch die wenig sensible mechani- sche Erschliessung der Region etwas vergällt werden. Der Vorab Pign kann auf dem markierten Weg von der Fuorcla da Sagogn oder auf dem Weg von P. 2827 über den Westgrat leicht erreicht werden und bietet eine dem Bündner Vorab vergleichbare Aussicht, ohne dass der Gletscher betreten werden muss. Neben den aufgeführten Routen sind in der Nordwestfl anke wei- tere Varianten im Auf- oder Abstieg ausgeführt worden. Der Name kommt von «vorä abi» (vorn herab). Dieser Name muss also auf der viel steileren Glarner Seite entstanden sein.

882 Von Süden und Osten T4 3 Std. ab Stn. Crap Sogn Gion Von der Station Crap Sogn Gion auf dem markierten Weg über den Crap Masegn zum Vorab Pign und weiter zu P. 2827. Über den Gletscher zum «Vorabsattel» und auf die Gipfel.

883 Durch das «Schwarzwändli» P. Marti, 17. Juli 1911. T4 4 Std. ab Martinsmadhütte Von der Martinsmadhütte (2002 m) in südlicher Richtung über eine kleine Felsstufe und weiter an den Fuss der gros- sen schwarzen Wand («Schwarzwändli»). Man überwindet diese auf markiertem und mit Drahtseilen gut gesichertem Pfad. Daraufhin steigt man in einem nach Süden ausholen- den Bogen aufwärts und gelangt über Platten, oder links Vorab 541

derselben über Firn und Geröll, südöstlich am markanten Felsturm (P. 2605) vorbei hinauf zum Vorabfi rn. Nun in westlicher Richtung zu den beiden Gipfeln.

884 Via «Zwölfi hörner» T5 4 ½ Std. ab Martinsmadhütte Auf R. 875 zu den «Zwölfi hörnern» und über das Felsband westlich von P. 2805 vorbei auf den Vorabfi rn und zu den Gipfeln.

885 Überschreitung ab Panixerpass Einfache Gratüberschreitung in grossartiger Umgebung. Immer wieder wechselnde Aussicht. In beiden Richtungen lohnende Tour. Lässt sich mit R. 883 zu einer grosszügigen Rundwanderung kombinieren. T4 2 Std. ab Sether Unterkunft, 3 Std. ab Panixerpass Vom Panixerpass (P. 2407, R. 891 + 892) und damit auch von der Sether Unterkunft kann der Vorab ohne Schwie- rigkeiten über den Südwestgrat erreicht werden.

886 Durch die Westwand ZS 6 Std. ab Walenbrugg Auf dem Panixerpassweg (R. 891) bis Jetz Ober Stafel. Nun begibt man sich in südöstlicher Richtung in den Eingang der markanten Schlucht am südlichen Ende von Ober Saumen. Auf einem Band und nachher über abschüssige Grashalden sucht man Ober Saumen auf. Hier überschrei- tet man den Bach, der an dieser Stelle zum Teil aus einer Höhle der Bergfl anke entspringt. Die Richtung beibehal- tend begibt man sich ins folgende, breite Tal und in diesem aufwärts bis zum Schneefeld südlich unter P. 2406. Nun klettert man, scharf nach links haltend, durch eine auffäl- lige, von unter nicht erkennbare Verschneidung auf den Grat von P. 2406. Auf dem Grat oder in seiner Nordfl anke gelangt man über Platten in östlicher Richtung direkt in die Senke zwischen den beiden Vorabgipfeln. 542 Segnas-Vorabgruppe

Glarner Vorab 887 Durch die Westwand F. Hauser und H. Rhyner, 25. August 1978. Anspruchsvolle Tour, teil- weise mit Bohrhaken ab- 887 gesichert. SS, V- 8 bis 9 Std. ab Walenbrugg zum Glarner Vorab, die Hälfte davon Kletterei in meist gutem Fels. Auf dem Panixerpassweg (891) bis unterhalb P. 1616, dann durch die «Leidrus» zum Wandfuss (1 ½ Std.). Der Einstieg befi ndet sich ca. 50 m links der tiefs- ten Stelle, wo man einen ca. 20 m hohen Sockel von links her ersteigt. Jetzt vorerst gerade aufwärts, dann in den sich nach links ziehenden Rissen auf einen Absatz. Nun über kompakte Platten gerade hinauf zum nächsten Band und weiter bis zum hier ansetzenden Kamin. Darin ca. 5 m aufwärts, dann links haltend auf ein Bändchen. Der hier ansetzen- den Verschneidung folgt man bis auf ein breites, brüchiges Band, auf diesem traversiert man ca. 100 m nach rechts bis zum markanten Diagonalriss. Man folgt diesem ca. 100 m bis zum markanten Pfeilerkopf in der Wandmitte. Über ein abgeschrägtes Band ca. 15 m nach rechts bis zu einem 2 m hohen Dülferriss. Bis zum Beginn der am weitesten rechts liegenden, leicht überhängenden Rissverschneidung auf- steigen. Darin hinauf, bis man nach links zu einem Pfeiler-

Beim Vorab Pign, im Hintergrund die Stationen Crap Sogn Gion und Crap Masegn Vorab 543

kopf abgedrängt wird. Die Felsstufe wird links umgangen, dann rechts hinauf bis unter überhängende Felsen. Nach rechts in den rechten der beiden auffallenden Kamine. Durch diesen in schöner Kletterei zu P. 2663. Dann durch die markante Rinne in rund einer Stunde zum Gipfel des Glarner Vorabs. Von P. 2663 kann man auch über Schuttbänder und Felsstu- fen durch die Nordwand zum Einstieg absteigen.

888 Durch die Nordwestwand Frey mit H. Rhyner durchs «Weisse Band» am 1. August 1897, mit Math. Zentner durch die «Schooss» am 28. Juni 1903. S 8 Std. ab Elm Von Jetzberg (1188 m) steigt man durch Jetzwald und über den anschliessenden Gratrücken hinauf zu P. 1648. Dann, Wegspuren folgend, bis zur Höhe von Boggsmad, das man über steile Runsenzüge erreicht. Dann in südlicher Richtung zum Wandfuss, wo man kletternd oder bei güns- tigen Firnverhältnissen via das zentrale schmale Couloir «Schooss», das grosse, dreieckige Firnfeld, erreicht. Am oberen Ende von «Schooss» kommt man links zu einem Ka- min, den man durchklettert, um anschliessend etwas links haltend den Rest der Wand zu durchsteigen. Der Ausstieg erfolgt am Nordende des Vorabfi rns auf ca. 2850 m. Auf diesem zu den Gipfeln.

Crest la Siala Crap Masegn

Fuorcla da Sagogn 544 Segnas-Vorabgruppe

Crap Sogn Gion 2264 m Crap Masegn 2516 m Crest da Tiarms 2411.7 m Crest la Siala 2313 m, 2353 m und 2360 m Fuorcla da Sagogn 2383 m Gratrücken, die von (Crest da Tiarms), beziehungsweise Laax (Crest la Siala) zum Vorab ansteigen; grosszügiges Wan- dergebiet mit einem umfassenden Netz an markierten Wegen. Alle erwähnten Punkte liegen direkt an markierten Wegen oder können von diesen in wenigen Schritten erreicht werden. Viele Punkte mit schöner Aussicht. Die Fuorcla da Sagogn dient als Ausgangspunkt für Wanderungen über Fil di Ranasca zum Panixerpass, über den Südgrat zum Vorab Pign und zur Station Vorabgletscher, von wo aus wiederum die Gipfel im Umfeld des Vorab-Plateaus bestiegen werden können. Die Kabinenbahn auf den Crap Sogn Gion ist das ganze Jahr in Betrieb, die meisten andern Bahnen nur in der Wintersaison. Hingegen sind viele Restaurationsbetriebe ganzjährig geöffnet, sodass sich hier niemand mit schweren Rucksäcken plagen muss.

Fil da Rueun 2321 m, 2351 m und 2345 m Fil da Ranasca 2254 m, 2243 m, 2374 m und 2454 m Crap Ner 2614 m Fuorcla Ranasca 2199 m «Obere Fuorcla Ranasca» 2231 m Fuorcla da Siat 2588 m Gratrücken zwischen den Tälern von Siat und (Panix). Kann von Rueun am Crap Gries (P. 1910.5) vorbei durchwegs auf der Rotstock 545

Grathöhe auf einem markierten Weg bis zur «Oberen Fuorcla Ra- nasca» (P. 2231) begangen werden. Diese kann, ebenso wie P. 2199, die richtige Fuorcla Ranasca gemäss Karte, auch von den beidseits gelegenen Alpen leicht erreicht werden. Die Wege zur «Oberen Fuorcla Ranasca» sind etwas besser und durchgehend markiert. Über die «Obere Fuorcla Ranasca» (P. 2231; ohne Name in LK) führt der Weg von der Fuorcla da Sagogn über den Rotstock/Crap Tgietschen zum Panixerpass. Die Fuorcla da Siat, ein unbedeutender Einschnitt südlich des Crap Ner, kann als direkter Zugang von der Fuorcla da Sagogn zur Sether Furggel/Crena Martin benutzt werden. Von der Fuorcla da Siat lässt sich auch der Grat und damit der Weg zum Vorab (R. 885) über eine Schutthalde ohne Probleme erreichen. Wer Richtung Vorab eine Gegensteigung vermeiden will, folgt anfänglich nicht dem Grat, sondern holt, in etwa die Höhe haltend, etwas gegen Norden aus. Der Crap Ner (einer der vielen «Schwarzen Felsen») gilt als Haus- berg von Siat und kann auf dem Südgrat von P. 2231, der bis un- mittelbar unter dem Gipfelstein schön zu begehen ist, oder - etwas schwieriger - von der Fuorcla da Siat erreicht werden.

Rotstock / Crap Tgietschen 2624.2 m Westlichster Gipfel im Vorab-Südwestgrat. Schöne Aussicht. Plateau mit idyllischem Tümpel an seinem Nordhang. Sein frei begehbarer Südgrat läuft über P. 2423 («Cuolm Magher») in der Alp Ranasca aus. Der Rotstock kann vom Panixerpass, vom Vorab (R. 885), von der Alp Ranasca und von der «Oberen Fuorcla Ranasca» (P. 2231) leicht erreicht werden.

889 Vom Panixerpass T2 ½ Std. ab Panixerpass Vom Panixerpass (P. 2407) auf einem markierten Weg über Rasen und Geröll zum idyllischen See an seinem Fuss und auf den Gipfel des Rotstocks. 546 Segnas-Vorabgruppe

Panixerpass / Pass dil Vepga 2407 m

Pass zwischen Vorab- und Hausstockmassiv. Der Passweg verbindet Elm mit Pigniu (Panix) und der Surselva (Vorderrheintal). Der Weg ist durchgehend signalisiert und markiert. In den Hängen des Gross Chalchhorns oder unter dem Rotstock stehen fast immer Steinböcke. Der Panixerpass war der einzige Pass von wirtschaftlicher Bedeu- tung im Gebiet dieses Führers. Er war bis in das 20. Jahrhundert hinein ein wichtiger Handelsweg zwischen Nord und Süd. Wie am Walensee erinnern Namen wie Walenbrugg und Walenboden daran, dass es hier zu den «Welschen», den romanisch oder italie- nisch Sprechenden, ging. Die Elmer waren die Viehhändler des Kantons. Sie waren von diesem Wirtschaftszweig so sehr abhän- gig, dass sie zu Zeiten der Helvetischen Republik das Ausfuhrver- bot der Franzosen missachteten und Rinder ins feindliche Italien lieferten. Wenn man sich in Erinnerung ruft, wie wenig beliebt diese Helvetische Republik im Glarnerland war, kann ihnen das nicht allzu schwer gefallen sein. Die Grösse der Alpen erlaubte, viel mehr Vieh zu sömmern, als die Wildheu-Planggen und der knappe Talboden - Sernf und Linth fl os- sen noch ungebändigt - an Heu hergaben. So musste das Vieh je- weils schnell abgesetzt werden. Dafür fuhr man auf die Viehmärkte im Tessin und in Oberitalien. Im 18. Jahrhundert passierten jährlich 2000 bis 3000 Tiere nach der Alpabfahrt den Panixerpass und an- schliessend den Lukmanier, um ins Tessin zu gelangen. 120 bis 180 Treiber waren dafür vonnöten, die auf diese Weise einmal im Jahr aus der Enge ihrer Heimat herauskamen. Der Welschlandhandel brachte Geld ins Tal, Elm war eine reiche Gemeinde. Ausdruck da- für sind die beeindruckenden Holzhäuser, die als grösste Europas gelten. Einige von diesen wurden vorbildlich instand gestellt, was dazu beigetragen hat, dass Elm 1981 für sein gepfl egtes Dorfbild mit dem Wakker-Preis ausgezeichnet wurde. Zwischen Jetzloch und der Passhöhe sind noch die aufwändigen Pfl ästerungen aus früheren Zeiten zu erkennen. Bei der Brücke bei P. 2049 auf der Südseite des Passes hat ein eis- zeitlicher Bach eine Schlucht mit Gletschermühlen hinterlassen. Die unnatürliche Richtung des Baches, nämlich nicht in der Falllinie Panixerpass 547 des Geländes, zeigt, dass diese Schlucht aus der Eiszeit stammen muss, als das Gletschereis die Fliessrichtung bestimmte.

891 Von Elm T2 3 Std. ab Walenbrugg Von Elm-Sportbahnen, Elm-Steinibach oder - falls der Bus bis Ober Erbs fährt - von Büelhütte / Unter Erbs über Wa- lenbrugg in das enge Tal des Jetzbaches. Wer von Elm oder Steinibach aus wandert, benutzt vor- teilhaft den Wanderweg östlich des Sernfs. Vom Jetzloch auf dem markierten Weg zum Häxenseeli und hinauf zur Passhöhe.

892 Von Pigniu (Panix) Wer mit dem Bus von Rueun/Ruis kommt, darf bei der Hal- testelle nicht geradeaus Richtung Stausee weitergehen, sondern muss die weiter oben verlaufende Hauptstrasse benutzen. Vom Stausee aus führen nur schwer begehbare Kuhpfade zur Alp Mer. Der Weg ab P. 1334 zwischen dem Dorf und dem Stausee ist nach Unwettern teilweise abgerutscht und unvorteil- haft. T2 3 ¼ Std. ab Pigniu (Panix) Beim Parkplatz kurz nach dem Dorf Pigniu (Panix, 1301 m) Richtung Alp Ranasca abzweigen. Auf dem markierten Weg, mit zum Teil beachtlichen Gegensteigungen, über die Alp Mer zur Passhöhe.