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Bundesfachplanung

A100-ARGESL-AD-1070 A100

ANTRAG NACH § 6 NABEG V3: STECKBRIEF FÜR DAS TRASSENKORRIDORSEGMENT NR. 70

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INHALTSVERZEICHNIS

1 ALLGEMEINE ANGABEN 4 1.1 Administrative Informationen 4 1.2 Kurzbeschreibung/Charakteristik 5

1.2.1 Verlauf 5 1.2.2 Naturraum, Landschafts- und Siedlungsstruktur 6

2 HERLEITUNG UND BEGRÜNDUNG DER TRASSENKORRIDORE 6

2.1 Fachplanerische Trassenkorridorabgrenzung 6

3 ERGEBNIS DER TRASSENKORRIDORANALYSE 9 3.1 Konfliktpunkte 9

3.1.1 Riegel sehr hohen Raumwiderstands 9 3.1.2 Planerische Engstellen 16 3.1.3 Technische Engstellen 16

3.1.3.1 Typische Querungssituationen 16 3.1.3.2 Einzelfallbetrachtung von Querungs- und Engstellensituationen 18 3.2 Flächenanteile unterschiedlicher Raumwiderstandsklassen 18

3.2.1 Anteil an Flächen sehr hohen Raumwiderstands 18 3.2.2 Anteil an Flächen hohen Raumwiderstands 18 3.2.3 Anteil an Flächen mittleren Raumwiderstands 19

Anteil an Flächen mit sehr hohem bautechnischem Widerstand 19 3.2.4 Anteil an Flächen mit hohem bautechnischem Widerstand 19 3.2.5 Anteil an Flächen mit mittlerem bautechnischem Widerstand 19

3.3 Qualitative Merkmale des Trassenkorridorsegments 20 3.3.1 Qualitative Merkmale des TKS, Aspekt: Umwelt und Raumnutzung 20 3.3.2 Qualitative Merkmale des TKS, Aspekt: Bautechnik 23

3.4 Bündelung 24

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Lage des Trassenkorridorsegments im strukturierten Untersuchungsraum 4

Abbildung 2: Verlauf des Trassenkorridorsegments 5

Abbildung 3: Riegel mit sehr hohem Raumwiderstand Nr. 70-1 9

Abbildung 4: Riegel mit sehr hohem Raumwiderstand Nr. 70-2 12

AUFGABE/ZIELSTELLUNG DER STECKBRIEFE

Die Steckbriefe dienen der Dokumentation der planerischen Entscheidungen, die im Rahmen der Findung und Abgrenzung der Trassenkorridor(segment)e getroffen werden. Darüber hinaus enthalten sie die Grundlagen sowie die Ergebnisse der Trassenkorridor- analyse, die dem Vergleich der Trassenkorridor(segment)e zugrunde liegen.

Steckbriefe werden sowohl für einzelne Trassenkorridorsegmente erstellt, als auch für Trassenkorridore zwischen den Netzverknüpfungspunkten, die als Ergebnis der Seg- mentvergleiche abgeleitet werden.

Der vorliegende Steckbrief dient der Dokumentation der planerischen Entscheidungen und der Ergebnisse der Analyse für das Trassenkorridorsegment 70. Die kartografische Darstellung erfolgt in der Streifenkarte 2070.

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1 ALLGEMEINE ANGABEN

Laufende Nummer des Trassenkorridor(segment)s: 70

Länge des Trassenkorridor(segment)s: 41 km

Technologie: Erdkabelabschnitte: gesamte Länge mögliche Freileitungsabschnitte: keine

Stammstreckenabschnitt: ja

1.1 Administrative Informationen

Abbildung 1: Lage des Trassenkorridorsegments im strukturierten Untersuchungsraum

Bundesland: Niedersachsen

Landkreise: , Goslar, Göttingen

Kommunen: Northeim: Stadt , , Katlenburg-Lindau

Goslar: Stadt

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Göttingen: Eisdorf, Stadt am , , Bils- hausen, Bodensee, Flecken , , ,

1.2 Kurzbeschreibung/Charakteristik

1.2.1 Verlauf

- zwischen Harriehausen und Ildehausen in südliche Richtung östlich vorbei an Dü- derode sowie westlich an Willershausen bis Westerhof - auf der Höhe Westerhof nach Osten schwenkend bis Nienstedt am Harz - weiter in südliche Richtung östlich vorbei an Katlenburg-Lindau, westlich an Dorste vorbei bis westlich - nördlich von Bodensee Verschwenkung nach Südosten vorbei an Gieboldehausen bis auf Höhe Rollshausen

Abbildung 2: Verlauf des Trassenkorridorsegments

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1.2.2 Naturraum, Landschafts- und Siedlungsstruktur

Angaben zu naturräumlichen Haupteinheiten und Naturraum-Einheiten1, Landschaftsräu- men und markanten Landschaftsbestandteilen sowie Siedlungsstrukturen im Trassenkor- ridor(segment)verlauf:

- Südwestliches Harzvorland und Eichsfelder Becken (Goldene Mark) als Bestandteile des Unteren Weserberglandes und Oberen -Leineberglandes

- überwiegend offene Landschaft mit den Niederungen der , und Söse so- wie dem Dutberg bei Kaltenburg

- Siedlungsbereiche, vereinzelt kleinteilige Siedlungsstruktur (Einzelgehöfte),

2 HERLEITUNG UND BEGRÜNDUNG DER TRASSENKORRIDORE

2.1 Fachplanerische Trassenkorridorabgrenzung

Lage im TK-Netz

Das Trassenkorridorsegment (TKS) 70 bildet die Fortführung der TKS 53 bzw. 67 in südli- che Richtung und läuft bei Rollshausen auf die TKS 78 und 80 zu.

Großräumig ist das TKS 70 Bestandteil einer im östlichen Teil des strukturierten Untersu- chungsraums (sUR) liegenden Verbindung zwischen den Netzverknüpfungspunkten. Die- se bildet eine Alternative zu der westlich im sUR verlaufenden Verbindung (TKS 69).

Maßgebliche Widerstände für die TK-Abgrenzung

Maßgebliche Raumwiderstände für die TK-Abgrenzung bilden die Siedlungsstrukturen (RWK I*) von Düderode, Oldershausen, , Willershausen, Westerhof und mehrere Wasserschutzgebiete der Zonen I und II (RWK I* und I). Im Westen erstrecken sich groß- flächige, zusammenhängende Waldbereiche (RWK II) auf den Höhenzügen des Weser- berglandes.

Im Bereich des Harzes / Harzvorlandes östlich des TKS 70 ist eine zusammenhängende Schutzgebietskulisse (Natura 2000-Gebiete, Naturschutzgebiete – RWK I) ausgewiesen. Zudem sind mehrere kleinflächige Vorranggebiete für den Abbau oberflächennaher Roh- stoffe vorhanden. Die bewaldeten Flächen des Harzvorlandes sind als großflächige Was- serschutzgebiete ausgewiesen.

 1 nach: BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (2008) nach SSYMANK (1994); MEYNEN & SCHMITHÜSEN (1953-1962)

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Begründung der TKS-Abgrenzung

Generell ist ein Verlauf des TKS 70 in der angestrebten Nord-Süd-Richtung möglich.

Siedlungs- und Industrieflächen, sensible Einrichtungen sowie Vorranggebiete für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe (RWK I*) befinden sich zwar geringfügig im gesamten TKS, aufgrund ihrer Anordnung und geringen räumlichen Ausdehnung verbleibt jedoch ein ausreichend großer Passageraum für eine potenzielle Trassenkorridorführung.

Durch die Führung des Trassenkorridorsegmentes parallel zur Bundesautobahn A 7 und der Bundesstraße B 248 werden zusätzliche Waldquerungen (RWK II) nördlich Düderode vermieden (vgl. Kapitel 5.1.3.1.4). Im weiteren Verlauf reichen mehrere Siedlungsbereiche (z. B. von Düderode, Echte, Northeim) bis an die Autobahn. Um diese zu umgehen, schwenkt das TKS leicht nach Osten ab und passiert dabei die kleinteiligen Siedlungs- strukturen zwischen Düderode, Oldershausen, Willershausen und Westerhof. Auf einem kurzen Stück muss zudem ein Waldgebiet (RWK II) östlich von Nienstedt am Harz ge- quert werden. Die Querung der zusammenhängenden Waldfläche wird entlang einer vor- handenen Landstraße angestrebt, um eine Neuzerschneidung des Waldes zu minimieren.

Östlich von Lindau sind mehrere schmale und langgestreckte Schutzgebiete an der Oder und der Rhume (FFH-Gebiet DE 4228-331 „, Oder, Rhume“ und die Naturschutz- gebiete „Rhumeaue/ Ellerniederung/ Gillersheimer Bachtal“ und „Oderaue“) ausgewiesen. Die genannten Schutzgebiete bilden zwei Querriegel, die aufgrund ihrer Lage und Ab- grenzung nicht umgangen werden können (vgl. Abb. 3 und 4). Durch den gewählten Ver- lauf des TKS 70 östlich von Lindau besteht jedoch die Möglichkeit, eine schmale Stelle zur Querung der Schutzgebiete zu nutzen.

Im südlichen Abschnitt zwischen Bodensee und Gieboldehausen erfolgt eine erneute Ver- schwenkung des TKS nach Osten. So kann ein planerisch anspruchsvoller Bereich inner- halb des großflächigen EU-Vogelschutzgebietes DE4426-401 „Unteres “ (RWK I) im weiteren Verlauf umgangen werden. Bis zum Gelenkpunkt östlich von Rollshausen kann das TKS ggf. in Bündelung mit der Bundesstraße B 247 geführt werden.

Zur Minimierung der Flächenanteile, vor allem der RWK I* und RWK I, werden Querungen von Flächen der RWK III (z. B. Landschaftsschutzgebiete, Überschwemmungsgebiete sowie erosionsgefährdete und feuchte, verdichtungsempfindliche Böden) realisiert. Diese Flächen können aufgrund ihrer großflächigen bzw. langgestreckten Ausprägung nicht um- gangen werden. Im TKS treten vereinzelt Erdfallsenkungsgebiete auf. Ein ausreichender Passageraum zur Umgehung dieser Bereiche steht zur Verfügung.

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Verfolgte spezifizierte vorhabenbezogene Planungsprämissen (SVP) für die Findung und Abgrenzung von Trassenkorridoren:

zu Beschreibung SVP

2 Das TKS ist für die Aufnahme eines Stammstreckenabschnitts geeignet.

3 Aufgrund der Siedlungsstruktur ist eine komplette Umgehung von RWK I*- Flächen mit dem Trassenkorridorsegment nicht möglich. Durch Optimierung des TKS-Verlaufs können die Anteile jedoch verringert werden.

4 RWK I-Flächen werden umgangen, soweit dies möglich ist. Das betrifft mehrere Wasserschutzgebiete Zone II, ein Vorranggebiet oberflächennahe Rohstoffe und das EU-Vogelschutzgebiet DE4426-401 „Unteres Eichsfeld“. Das FFH-Gebiet DE 4228-331 „Sieber, Oder, Rhume“ und die Naturschutzgebiete „Rhumeaue/ Ellerniederung/ Gillers- heimer Bachtal“ und „Oderaue“ bilden Querriegel, die nicht umgangen werden können. Durch den gewählten Verlauf des TKS besteht die Möglichkeit, die RWK I-Flächen an schmalen Stellen zu queren.

5 Gebiete, die bautechnisch sehr hoch anspruchsvoll sind, befinden sich nicht im TKS.

6 RWK II-Flächen werden umgangen, soweit dies möglich ist. Dies betrifft haupt- sächlich Waldflächen und avifaunistisch bedeutsame Brutgebiete sowie ein IBA (Important Bird Area). Eine Waldquerung bei Nienstedt am Harz lässt sich auf- grund der langgestreckten Ausdehnung des Gebietes nicht vermeiden.

7 Gebiete, die bautechnisch hoch anspruchsvoll sind, befinden sich nicht im TKS.

8 Das TKS quert zu einem großen Teil Flächen der RWK III. Dabei handelt es sich vor allem um erosionsgefährdete und z. T. feuchte, verdichtungsempfindliche Böden aber auch Vorranggebiete Natur und Landschaft sowie Tourismus / Erho- lung, Landschaftsschutzgebiete, Überschwemmungsgebiete und Wasser- schutzgebiete Zone III sowie Erdfallsenkungsgebiete bei Nienstedt am Harz.

9 Gebiete, die bautechnisch anspruchsvoll sind, werden umgangen, soweit dies möglich ist.

10 Das TKS verläuft teilweise parallel zur Bundesautobahn A 7 und den Bundes- straßen B 247 und 248.

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3 ERGEBNIS DER TRASSENKORRIDORANALYSE

3.1 Konfliktpunkte

3.1.1 Riegel sehr hohen Raumwiderstands

Riegel Nr. 70-1 Gesamtbewertung: Ampelfarbe gelb

Abbildung 3: Riegel mit sehr hohem Raumwiderstand Nr. 70-1

Legende siehe Streifenkarte

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Nummer 70-1

Beschreibung des Riegels

Ortsangabe Lindau

Ausdehnung im Trassenkorridor 100-320 m

RWK I* -

RWK I FFH-Gebiet DE 4228-331 „Sieber, Oder, Rhume“

Fluß- und Bachauen mit vielfältigem Biotopmosaik; Vorkommen von Flüssen der planaren bis montanen Stufe, natürlichem und naturnahem Grasland (Flach- landmähwiesen, Hochstaudenfluren) und Wäldern (FFH-Lebensraumtypen) können nicht ausgeschlos- sen werden.

Naturschutzgebiet „Oderaue“

Schmalste mögliche Querungs- ca. 150 m stelle (bei einer Mindestbreite von 100/150 m)

Bewertung des Riegels

Berücksichtigung von Möglichkeiten der Konfliktvermeidung

Bauweise (im Weiteren disku- HDD < 400 m tierte technische Ausfüh- rungsoption)

Sonstige mögliche Maßnahmen z. B.: zur Vermeidung und Verminde-  Errichtung temporärer Schutzzäune/Absperranlagen rung  ggf. fachgerechte Baustellensicherung zur Vermei- dung von Tierkollisionen

 Reduzierung von Schall- und Lichtemissionen zur Vermeidung/Verminderung der Beeinträchtigung der Aufenthaltsorte von Menschen

 Bauzeitenbeschränkungen in für Brutvögel bzw. für Rastvögel bedeutsamen Gebieten

 Reduzierung von Schall- und Lichtemissionen zur Vermeidung/Verminderung der Störung von Brut- und Rastvögeln

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Vorbelastung -

Bewertung des Realisierungshemmnisses

FFH-Gebiet DE 4228-331 „Sie- Ampelfarbe gelb ber, Oder, Rhume“ Aufgrund seiner geringen Breitenausdehnung besteht die Möglichkeit, das Schutzgebiet mittels einer Stan- dard-HDD-Bauweise (<400 m) zu queren. Eine Beein- trächtigung von für die Erhaltungsziele maßgeblichen Arten und Lebensraumtypen könnte hierdurch sowie durch weitere gängige Maßnahmen vorbehaltlich einer weiteren Prüfung voraussichtlich ausgeschlossen werden.

Naturschutzgebiet „Oderaue“ Ampelfarbe gelb

Aufgrund seiner geringen Breitenausdehnung besteht die Möglichkeit, das Schutzgebiet mittels einer Stan- dard-HDD-Bauweise (<400 m) zu queren. Auswirkun- gen auf den Schutzzweck können hierdurch sowie durch weitere gängige Maßnahmen vorbehaltlich einer weiteren Prüfung voraussichtlich ausgeschlossen werden.

Gesamtbewertung Ampelfarbe gelb

Die Niederung der Oder ist im westlichen und östli- chen Teil des TKS als avifaunistisch bedeutsames Brutgebiet ausgewiesen. Es verbleibt jedoch außer- halb dieser empfindlichen Bereiche ein ausreichender Passageraum. Störungen der Avifauna in relevantem Ausmaß können durch gängige Maßnahmen (z. B. Bauzeitenbeschränkung für Brutvögel) voraussichtlich vermieden werden.

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Riegel Nr. 70-2 Gesamtbewertung: Ampelfarbe gelb

Abbildung 4: Riegel mit sehr hohem Raumwiderstand Nr. 70-2

Legende siehe Streifenkarte

Nummer 70-2

Beschreibung des Riegels

Ortsangabe Lindau

Ausdehnung im Trassenkorridor 200 - 340 m

RWK I* -

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RWK I FFH-Gebiet DE 4228-331 „Sieber, Oder, Rhume“

Fluß- und Bachauen mit vielfältigem Biotop- mosaik; Vorkommen von Flüssen der plana- ren bis montanen Stufe, natürlichen Seen (Altarme), natürlichem und naturnahem Grasland (Flachlandmähwiesen, Hochstau- denfluren) und Wäldern (FFH- Lebensraumtypen) können nicht ausge- schlossen werden.

Naturschutzgebiet „Rhumeaue / Ellerniederung/ Gillersheimer Bachtal“

Schmalste mögliche Querungsstelle (bei ca. 200 m einer Mindestbreite von 100/150 m)

Bewertung des Riegels

Berücksichtigung von Möglichkeiten der Konfliktvermeidung

Bauweise (im Weiteren diskutierte techni- HDD < 400 m sche Ausführungsoption)

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Sonstige mögliche Maßnahmen zur Ver- z. B.: meidung und Verminderung  Errichtung temporärer Schutzzäu- ne/Absperranlagen

 ggf. fachgerechte Baustellensicherung zur Vermeidung von Tierkollisionen

 Bauzeitenbeschränkungen in für Brutvögel bzw. für Rastvögel bedeutsamen Gebieten; alternativ: Verhinderung von Nistmöglich- keiten im Arbeitsstreifen (z. B. Vergrä- mung, permanente Mahd / Beweidung)

 Reduzierung von Schall- und Lichtemissio- nen zur Vermeidung/Verminderung der Störung von Brut- und Rastvögeln

 Brutvogelkontrolle

 Ausweisung von Tabuflächen/Reduzierung des Arbeitsstreifens

 zeitnahe Rekultivierung von Grünlandflä- chen

 Reduzierung von Schall- und Lichtemissio- nen zur Vermeidung/Verminderung der Beeinträchtigung der Aufenthaltsorte von Menschen

Vorbelastung -

Bewertung des Realisierungshemmnisses

FFH-Gebiet DE 4228-331 „Sieber, Oder, Ampelfarbe gelb Rhume“ Aufgrund seiner geringen Breitenausdeh- nung besteht die Möglichkeit, das Schutzge- biet mittels einer Standard-HDD-Bauweise (<400 m) zu queren. Eine Beeinträchtigung von für die Erhaltungsziele maßgeblichen Arten und Lebensraumtypen kann hierdurch sowie durch weitere gängige Maßnahmen vorbehaltlich einer weiteren Prüfung voraus- sichtlich ausgeschlossen werden.

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Naturschutzgebiet Ampelfarbe gelb „Rhumeaue / Ellerniederung/ Gillersheimer Aufgrund seiner geringen Breitenausdeh- Bachtal“ nung besteht die Möglichkeit, das Schutzge- biet mittels einer Standard-HDD-Bauweise (<400 m) zu queren. Auswirkungen auf den Schutzzweck können hierdurch sowie durch weitere gängige Maßnahmen vorbehaltlich einer weiteren Prüfung voraussichtlich aus- geschlossen werden.

Gesamtbewertung Ampelfarbe gelb

Die Niederung der Rhume ist in weiten Tei- len als avifaunistisch bedeutsames Brutge- biet (RWK II) ausgewiesen, wobei die Gren- zen deutlich über die des FFH-Gebietes und des Naturschutzgebietes hinausgehen. Teile des avifaunistisch bedeutsamen Brutgebie- tes sind bewaldet (RWK II).

Eine Umgehung dieser sensiblen Bereiche ist nicht möglich, da sich angrenzend Sied- lungsflächen (z.B. Lindau, Wulften am Harz, Bilshausen) befinden.

Hinsichtlich der Waldflächen besteht die Möglichkeit, diese in offener Regelbauweise oder aber durch Verlängerung der HDD- Bauweise um ca. 100 m zu queren. Negative Auswirkungen auf die Avifauna in relevan- tem Ausmaß können voraussichtlich durch gängige Maßnahmen (z. B. Bauzeitenbe- schränkung für Brutvögel, Brutvogelkontrolle, Verhinderung von Nistmöglichkeiten im Ar- beitsstreifen, Ausweisung von Tabuflächen, Rekultivierung) vermieden werden.

Gesamtübersicht über die Riegel im Trassenkorridorsegment

Ampelfarbe grün Ampelfarbe gelb Ampelfarbe orange Ampelfarbe rot

0 2 0 0

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3.1.2 Planerische Engstellen

Es befinden sich keine planerischen Engstellen im TKS 70.

3.1.3 Technische Engstellen

3.1.3.1 Typische Querungssituationen

Die in diesem TKS auftretenden typischen Querungssituationen werden hier in der Rei- henfolge des Auftretens entlang des TKS-Verlaufs vom nördlichen zum südlichen NVP aufgelistet.

Kat. Beschreibung Länge ge- Bewertung schlossene Querung ca. S3 Ortsstraße, westlich Ildenhausen 25 m G3 Gewässer ohne Namen, westlich Ildenhausen 25 m B2 zweigleisig, westlich Ildenhausen 25 m S2 B 3, südwestlich Ildenhausen 25 m S1 A 7, südwestlich Ildenhausen 50 m G3 Gewässer ohne Namen, nördlich Oldenrode 25 m G3 2 x Gewässer ohne Namen, südöstlich Düdero- 25 m de S3 Ortsstraße, südlich Düderode 25 m S2 L 525, nordwestlich Willershausen 25 m G2 , nordwestlich Willershausen 25 m S3 Ortsstraße, westlich Willershausen 0 m G3 Gewässer ohne Namen, südwestlich Willershau- 25 m sen S3 Ortsstraße, westlich Westerhof 0 m G2 Aue, südwestlich Westerhof 25 m G3 Gewässer ohne Namen, südöstlich Westerhof 25 m S2 2 x L 525, westlich Nienstadt am Harz 25 m

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Kat. Beschreibung Länge ge- Bewertung schlossene Querung ca. G3 Gewässer ohne Namen, südwestlich Nienstadt 25 m am Harz S3 2 x Ortsstraße, südwestlich Nienstadt am Harz 0 m G3 Gewässer ohne Namen, südwestlich Nienstadt 25 m am Harz G3 Gewässer ohne Namen, nordwestlich Dorste 25 m G2 Söse, südwestlich Dorste 25 m S2 B 241, südwestlich Dorste 25 m G3 Landwehrbach, östlich Kaltenburg 25 m S3 Ortsstraße, nördlich Lindau 0 m B2 zweigleisig, nördlich Lindau 25 m S3 Ortsstraße, nordöstlich Lindau 0 m S2 B 247, südöstlich Lindau 25 m G2 Oder, nordöstlich Lindau 25 m G2 Rhume, südöstlich Lindau 25 m S2 L 523, südwestlich Bilshausen 25 m G3 Oehrse-Beeke, südwestlich Bilshausen 25 m G3 2 x Gewässer ohne Namen, südlich Bilshausen 25 m S2 B 27, südöstlich Gieboldehausen 25 m G3 Ellerbach, südlich Gieboldehausen 25 m G3 , nordöstlich Rollshausen 25 m G3 , nordöstlich Rollshausen 25 m G3 Gewässer ohne Namen, östlich Rollshausen 25 m

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Gesamtübersicht über die typischen technischen Engstellen (Querungssituationen) im TKS:

Ampelfarbe grün Ampelfarbe gelb Ampelfarbe orange Ampelfarbe rot

6 35 0 0

3.1.3.2 Einzelfallbetrachtung von Querungs- und Engstellensituationen

Es befinden sich keine technischen Engstellen im TKS 70, die einer Einzelfallbetrachtung bedürfen.

3.2 Flächenanteile unterschiedlicher Raumwiderstandsklassen

Angegeben werden ganzzahlig gerundet (**) der prozentuale Anteil des Kriteriums am Trassenkorridor(segment) sowie die absolute Fläche im TK(S).

3.2.1 Anteil an Flächen sehr hohen Raumwiderstands

Anteil an Flächen sehr hohen Raumwiderstands 3 % / 111 ha**

die sich aus den nachfolgenden Kriterien (bzw. -gruppen) zusammensetzen (ggf. einander über- lagernd):

Mensch / Siedlung und Erholung 1 % / 47 ha

Naturschutzfachlich bedeutsame Bereiche 1 % / 51 ha

EU-Vogelschutzgebiete <1 % / 4 ha

FFH-Gebiete 1 % / 52 ha

Wasser <1 % / 2 ha

Ziele der Raumordnung <1 % / 3 ha

3.2.2 Anteil an Flächen hohen Raumwiderstands

Anteil an Flächen hohen Raumwiderstands 17 % / 707 ha**

die sich aus den nachfolgenden Kriterien (bzw: -gruppen) zusammensetzen (ggf. einander über- lagernd):

Mensch / Siedlung und Erholung <1 % / 14 ha

Naturschutzfachlich bedeutsame Bereiche 17 % / 693 ha

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Wasser <1 % / 2 ha

3.2.3 Anteil an Flächen mittleren Raumwiderstands

Anteil an Flächen mittleren Raumwiderstands 92 % / 3.767 ha**

die sich aus den nachfolgenden Kriterien (bzw. -gruppen) zusammensetzen (ggf. einander über- lagernd):

Naturschutzfachlich bedeutsame Bereiche 33 % / 1.331 ha

Wasser 7 % / 301 ha

Boden 84 % / 3.427 ha

Ziele der Raumordnung 7 % / 296 ha

Anteil an Flächen mit sehr hohem bautechnischem Widerstand

Anteil an Flächen mit sehr hohem bautechnischem 0 % / 0 ha** Widerstand

3.2.4 Anteil an Flächen mit hohem bautechnischem Widerstand

Anteil an Flächen mit hohem bautechnischem <1 % / 1 ha** Widerstand

die sich aus den nachfolgenden Kriterien zusammensetzen (ggf. einander überlagernd):

Hangneigung 15-30° in Kombination mit Fels <1 % / 1 ha

3.2.5 Anteil an Flächen mit mittlerem bautechnischem Widerstand

Anteil an Flächen mit mittlerem bautechnischem 2 % / 66 ha** Widerstand

die sich aus den nachfolgenden Kriterien zu- sammensetzen (ggf. einander überlagernd):

Hangneigung 15-30° 1 % / 48 ha

Fels <1 % / 19 ha

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3.3 Qualitative Merkmale des Trassenkorridorsegments

3.3.1 Qualitative Merkmale des TKS, Aspekt: Umwelt und Raumnutzung

Qualitatives Merkmal Beschreibung

Verteilung und Lage des RWK I/I*: Die TKS-Führung orientiert sich maßgeblich an vorhande- Raumwiderstands im nen Siedlungsflächen, Wasserschutzgebieten Zone II und Schutzge- Trassenkorridorsegment bieten. Flächen der RWK I* und I befinden sich somit fast ausschließ- lich randlich oder kleinflächig im TKS und weisen daher ein geringes Konfliktpotenzial auf. Es verbleiben innerhalb des Trassenkorridor- segmentes ausreichend große Passageräume.

Ausnahme bildet das FFH-Gebiet DE 4228-331 „Sieber, Oder, Rhu- me“ und die das FFH-Gebiet überlagernden Naturschutzgebiete „Oderaue“ und „Rhumeaue / Ellerniederung / Gillersheimer Bachtal“. Aufgrund ihrer langgestreckten Ausdehnung quer zum TKS können sie nicht umgangen werden und bilden zwei Riegel sehr hohen Raumwiderstands (siehe Kap. 3.1.1).

RWK II: Bei den im TKS befindlichen Flächen der RWK II handelt es sich vor allem um Waldflächen. Sie bilden nördlich von Nienstedt im Harz (Längsausdehnung ca. 1.100 – 2.600 m) sowie zusammen mit der Oder bei Lindau (Längsausdehnung ca. 100 m) und entlang der Oehrse Beeke bei Bilshausen (Längsausdehnung ca. 100 m) Berei- che, die die gesamte Breite des TKS ausfüllen. In den übrigen Berei- chen liegen Waldflächen kleinflächig oder randlich im TKS, der freie Passageraum ist hier eingeengt.

Zudem werden vom TKS mehrere Fließgewässer gequert.

Avifaunistisch bedeutsame Brutgebiete ragen bei Lindau entlang der Oder und der Rhume sowie bei Bilshausen am Großen Berg und entlang der Oehrse Beeke in das TKS.

Nördlich von Oldenrode sowie südlich von Bilshausen befinden sich Windkraftanlagen im TKS.

Kleinflächig befinden sich siedlungsnahe Freiräume verteilt im ge- samten TKS.

RWK III: Das TKS quert in seinem Verlauf Flächen der RWK III, die aufgrund ihrer großflächigen Ausprägung nicht umgangen werden können. Dabei handelt es sich um die Landschaftsschutzgebiete “Westerhöfer Bergland – Langfest” sowie “Untereichsfeld” und feuch- te, verdichtungsempfindliche bzw. erosionsgefährdete sowie schutz- würdige Böden (Schwarzerden), Vorranggebiete Natur und Land-

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Qualitatives Merkmal Beschreibung

schaft, die Überschwemmungsgebiete von Oder, Rhume und Hahle, Wasserschutzgebiete der Zone III, Vorranggebiete Grundwasser- schutz und Vorranggebiete Tourismus / Erholung.

Überlagerung von Flä- Im TKS überlagern sich Flächen gleicher Raumwiderstandsklasse chen einer Raumwider- und desselben schutzwürdigen Belangs. Bei Lindau überlagert sich standsklasse das FFH-Gebiet DE 4228-331 „Sieber, Oder, Rhume“ (RWK I) mit den Naturschutzgebieten „Rhumeaue / Ellerniederung/ Gillersheimer Bachtal“ und „Oderaue“ (RWK I). Bei Lindau und bei Bilshausen überlagern sich Waldflächen (RWK II) mit avifaunistisch bedeutsa- men Brutgebieten (RWK II). Bei Gieboldehausen überlagern sich erosionsgefährdete Böden (RWK III) mit schutzwürdigen Böden (Schwarzerden, RWK III). Entlang der Söse, Oder, Rhume und der Hahle kommt es zur Überlagerung der Überschwemmungsgebiete der Gewässer (RWK III) mit feuchten, verdichtungsempfindlichen Böden (RWK III). Bei Düdenrode sowie entlang der Oehrse Beeke überlagern sich Landschaftsschutzgebiete (RWK III) mit Vorrangge- bieten Natur und Landschaft (RWK III). Zudem liegen Vorranggebiete Tourismus / Erholung (RWK III) innerhalb von Landschaftsschutzge- bieten (RWK III).

Weiterhin überlagern sich im TKS Flächen gleicher Raumwider- standsklasse mit verschiedenen Aspekten oder Funktionsbereichen (Mehrfachbelegung von Flächen mit einer multisektoralen Bedeu- tung). Landschaftsschutzgebiete (RWK III) überlagern sich mit Vor- ranggebieten Grundwasserschutz (RWK III), Wasserschutzgebieten Zone III (RWK IIII), erosionsgefährdeten bzw. feuchten, verdich- tungsempfindlichen Böden oder schutzwürdigen Böden (RWK III). Die Überschwemmungsgebiete von Oder, Rhume und Hahle sind gleichzeitig als Vorranggebiet Natur und Landschaft (RWK III) und / oder Landschaftsschutzgebiet (RWK III) ausgewiesen.

Besondere Ausprägun- Die Gewässer Sieber, Rhume und Oder und ihre Nebenbäche bilden gen einzelner Kriterien den wichtigsten Fließgewässerkomplex des Harzes und des Weser- und Leineberglandes mit Vorkommen von Fischarten des Anhang II der FFH-Richtlinie sowie den größten Vorkommen von Auenwäldern und Uferstaudenfluren im niedersächsischen Bergland.

Das TKS ist nördlich von Nienstedt im Harz durch große geschlosse- ne Waldflächen gekennzeichnet.

Für die genannten Bereiche besteht eine hohe Empfindlichkeit ge- genüber den Projektwirkungen.

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Qualitatives Merkmal Beschreibung

Punktuell auftretende Bei Westerhof und im Raum zwischen Nienstedt im Harz und Dorste Kriterien finden sich Erdfallsenkungen. Nördlich von Oldenrode befinden sich zwei, südlich von Bilshausen eine Windkraftanlage im TKS. Großflä- chig bei Ildehausen, bei Oldershausen, Nienstedt am Harz, nördlich und südlich von Katlenburg sowie bei Lindau sind Bodendenkmäler ausgewiesen.

Weitere punktuelle Kriterien lassen sich anhand der vorliegenden Daten nicht feststellen.

Regionale, örtliche Anhand der vorliegenden Daten lassen sich keine regionalen, örtli- Besonderheiten chen Besonderheiten feststellen.

Textliche Ziele der RROP Landkreis Northeim, D 3.3, Z 06: „Waldverlust und eine weitere Zerschneidung der Wälder durch Ver- Raumordnung kehrs- und Versorgungstrassen müssen vermieden werden. Wertvol- le naturnahe Biotope und die unzerschnittenen Räume im Solling und im Langfast sind dabei besonders zu berücksichtigen.“

RROP Landkreis Göttingen, Z 3.1.1 01 (2): „Das Grüne Band ist als durchgängiges Freiraumelement dauerhaft zu erhalten und gezielt weiterzuentwickeln.“ (das Grüne Band wird jedoch durch den TKS nicht gequert)

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3.3.2 Qualitative Merkmale des TKS, Aspekt: Bautechnik

Qualitatives Merkmal Beschreibung

Verteilung und Lage der Bautechnische Kriterien, wie Fließböden, Georisiken, Karstgebiete Kriterien im Trassenkorri- und großflächige Senkungsgebiete, sind innerhalb des TKS nicht dor(segment) vorhanden. Jedoch treten im Gebiet südlich von Nienstedt am Harz Erdfallsenkungen auf. . Dieser Problematik kann mit einfachen Maß- nahmen wie z.B. Magerbetonbettung o.ä. hinreichend gegen Sen- kungen und Erdfall gesichert werden. Gegebenenfalls ist eine mess- technische Überwachung im Betrieb erforderlich.

Das TKS befindet sich teilweise in Bereichen erosionsgefährdeter Böden. Abschnitte mit Geländeneigung von > 15° sind punktuell vor- handen. In diesen Bereichen sind während der Bauphase voraus- sichtlich Erosionsschutzmaßnahmen zu installieren. Erfolgen Bau- maßnahmen und Rekultivierung nach den anerkannten Regeln der (Umwelt-)Technik sind i.d.R. keine erhöhten technischen Schwierig- keiten oder erhebliche Beeinträchtigungen der Bodenstruktur zu er- warten.

Im Bereich der Flusskreuzungen (Aue, Söse, Oder und Rhume) sind feuchte, verdichtungsempfindliche Böden vorhanden. Diese Böden können im Zuge der Bauphase durch Wasserhaltung (Drainageeffek- te, Mineralisierung) und Verdichtung ggf. nachhaltig (dauerhaft) ge- stört werden. Erfolgen Baumaßnahmen und Rekultivierung nach den anerkannten Regeln der (Umwelt-)Technik, sind nach momentanem Kenntnisstand keine erhöhten technischen Schwierigkeiten oder erhebliche Beeinträchtigungen der Bodenstruktur zu erwarten.

Überlagerung von Im gesamten TKS finden sich keine Überlagerungen bautechnischer Flächen verschiedener Kriterien. Kriterien

Besondere technische Anhand der vorliegenden Daten lassen sich keine technischen Be- Anforderungen sonderheiten feststellen.

Regionale, örtliche Anhand der vorliegenden Daten lassen sich keine regionalen, örtli- Besonderheiten chen Besonderheiten feststellen.

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3.4 Bündelung

 Anteil des ungebündelten Verlaufs: 37,1 km (rd. 91 %)

 Anteil des gebündelten Verlaufs: 3,9 km (rd. 9 %) mit Bundesstraßen und der Bundesautobahn A 7

Bündelungsoption Zu prüfende positive Effekte der Bündelung

Verkehrsinfrastruktur Die Verlegung der Kabelanlage kann zwischen Ildehausen und (Straße) Oldenrode (nördlicher Gelenkpunkt) sowie zwischen Giebolde- hausen und Rollshausen (südlicher Gelenkpunkt) auf einer Län- ge von ca. 3,9 km voraussichtlich parallel zur Bundesautobahn A 7 bzw. den Bundesstraßen B 248 und B 247 erfolgen. Durch die Nutzung eines vorbelasteten Bereiches (Schall- und Schad- stoffimmissionen) könnten Eingriffe verringert werden.

Die Bauausführung könnte durch Parallelführung zu Bundes- straßen vereinfacht werden, da sie zeitweise als Baustraße ge- nutzt werden können.

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