Nr. 11 Januar 2011

Liebe Freunde und Förderer unserer Mönchsgemeinschaft auf der Huysburg -

Am Sonntag nach Epiphanie endet die Weihnachtszeit mit dem Fest der Taufe des Herrn. Nach dem Bild des Neuge- borenen ist die Taufe Jesu ein weiteres eindringliches Symbol dafür, dass sich Gott in seinem Sohn ganz hineingestellt hat in unser Leben: Jesus ist hineinge- stiegen in die Fluten des Jordan. Diese Fluten stehen für all das, was unser Le- ben bedroht und gefährdet, was uns den Boden unter den Füßen wegziehen, ja, was uns letztlich unterge- Kapitell von Willi Hahn (im Kreuzgang der Abtei St. Matthias in ) hen lassen kann. Sie stehen aber auch für alle Schwä- che und alles, was misslungen ist. Jesus war sich nicht zu scha- de, in diese Wasser hineinzusteigen; darum ist er uns nahe in allem, was unser Leben ausmacht. Dass es dabei nicht nur der Mann aus Nazareth ist, der uns Menschen so nahe kommt, zeigt diese Darstellung besonders deutlich: Sie rückt das Symbol für Gott, den Heiligen Geist, unübersehbar in den Blickpunkt: die Taube, wie sie ansetzt, um sich niederzulassen auf Jesus, der von Johannes im Jordan ge- tauft wird. In Jesus kommt Gott selber an, nicht nur in dieser konkreten Biographie, sondern in unserer Welt, in unserem Le- ben, bei jeder und jedem von uns. Dass diese Wirklichkeit Ihnen den Rücken stärkt in allem, was Sie tun und was Ihnen geschieht, das ist unser Wunsch für die- ses Jahr 2011. Bruder Antonius

Das Gebet des Herrn

Bei der Ordnung des Gottesdienstes legt Benedikt Wert darauf, dass das Vaterunser den Abschluss des Morgen- und des Abendgottesdienstes bildet: Die Feier von Laudes und Vesper gehe niemals zu Ende, ohne dass am Schluss der Obere das Gebet des Herrn von Anfang an so spricht, dass alle es hören können (RB 13,12). Damit steht Benedikt in der Tradition der Alten Kirche, die die- sem Gebet einen herausragenden Platz in der Frömmigkeit des Christen zugewiesen hat. Das hat einen tiefen Grund. Nach dem Zeugnis des Lukas hat Jesus in diese Worte den Kern seiner Botschaft hineingelegt, wie es andere Lehrer seiner Zeit auch taten. „Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat“ (Lk 11,1). Diese Worte Jesu sind also Gebet, Bekenntnis und Botschaft zugleich. Dass das Gebet bei Matthäus (Mt 6,9-13) und Lukas (Lk 11,2- 4) in verschiedenen Fassungen überliefert ist, braucht uns nicht zu beunruhigen. Jesus hat es gewiss mehr als einmal gespro- chen. So gab es von Anfang an Varianten. Es kommt auf die Struktur und die tragenden Worte an. Es lohnt sich vielleicht, sich diese einmal bewusst zu machen; denn obwohl das Vaterunser den Christen so vertraut ist, wird manches nicht wahrgenommen. Das Gebet hat zwei Teile; der erste ist auf Gott ausgerichtet, der zweite bezeichnet unser Leben.

Vater unser. Bei Lukas heißt es ganz einfach nur Abba, zu deutsch „lieber Vater“. Damit übergibt Jesus die von ihm verwendete vertraute Anrede Gottes den Jüngern. Er bezieht sie dadurch in seine Be- ziehung zu Gott ein. Das bedeutet Gemeinschaft mit Jesus vor Gott. Bei Matthäus ist mit dem „unser“ die Gemeinschaft der Jünger untereinander mit aufgenommen.

Dein Name werde geheiligt. Hier haben wir es mit zwei Wörtern zu tun, die in der Sprache Jesu etwas anderes bedeuten als in unserer Alltagssprache. Schem , zu deutsch „Name“, ist nicht nur die Bezeichnung einer Person, sondern bedeutet auch ihr Wirken. Kadosch , zu deutsch „heilig“, bezeichnet die Erhaben- heit Gottes über die Welt und kann auch einfach mit „göttlich“ übersetzt werden. Das Wort „heiligen“ be- deutet in der Bibel „auf Gott ausrichten“, „in Bezie- hung zu Gott bringen“. In unserem Zusammenhang hat es den Sinn „als göttlich anerkennen“. Die Jünger werden also angeleitet, zuerst und vor allem die Sehn- sucht zum Ausdruck zu bringen, dass der Gott Abra- hams sich bei allen Völkern offenbare und anerkannt werde.

Dein Reich komme. Benediktus- Dieser Satz ist das Zentrum des ersten Teiles des Ge- regel 2 betes. Das Wort „Reich“ steht für Malkhut in der

Sprache Jesu, zu deutsch „Königsherrschaft“. Die Kö- Oblaten 5 nigsherrschaft Gottes war in der Verkündigung Jesu der Begriff, der die Vollendung der Schöpfung durch Gott und das endgültige Heil des Menschen und die Pfarrei 6 neue Welt des Friedens, der Liebe und der Gerechtig- keit als großartiges Symbolwort zusammenfasste. Zur Botschaft Jesu gehörte auch, dass dies alles jetzt schon Ekkehard-Haus 10 in seinem Wirken einsetzte und nicht mehr unterbro- chen würde.

Wer also diese Worte ausspricht, stellt sich ganz un- Förderverein 10 mittelbar an die Seite Jesu. Er nimmt selbst die Bot- schaft Jesu an und trägt sie weiter. Dieser Satz ist ein Dank 11 Bekenntnis und zugleich ein Ausdruck des Glaubens.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Termine 12 Diese Worte bringen keinen neuen Gedanken, sondern sind nur eine Bestärkung des Vorausgehenden. Natür- lich wird der Wille Gottes sich durchsetzen, was auch in unserer Welt geschehen mag. Jesus hat es aber als seine Sendung verstanden, den Willen Gottes zu erfül- len, wie dies in der Taufe durch Johannes zum Aus- druck kam. Wer nun diese Worte ausspricht, erklärt seine Bereitschaft, sich daran zu beteiligen.

3 Nachdem der Jünger Gott anerkannt und tung, die die Gefahr in sich birgt, den sein Königtum herbeigewünscht hat, Sinn unseres Lebens zu verfehlen. Dies kann er nun im zweiten Teil des Gebetes wird durch die Schlusszeile unterstri- seine Bitten vortragen. Jesus ermutigt chen. ausdrücklich dazu, Gott zu bitten, und Sondern erlöse uns von dem Bösen. zwar um drei Dinge, die für Leben und Der Mensch ist vom Bösen bedroht. Heil des Menschen notwendig sind. Nicht alles in unserem Leben ist gute Unser tägliches Brot gib uns heute. Natur. Solches anzunehmen wäre kind- In diesem Satz ist symbolhaft all das liche Naivität. Die wirklich wichtigen erfasst, was wir zum Leben brauchen, Lebensentscheidungen sind mit Tragik nicht nur das Brot. Es gibt noch man- durchsetzt. Darum sollen wir Gott um ches andere, das für unser Leben not- Bewahrung vor dem Bösen bitten. wendig ist, z. B. die Zuwendung und Die drei Bitten des zweiten Teiles des Wertschätzung, ohne die unser innerer Gebetes stehen zeichenhaft für unsere Mensch verkümmert. Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Und vergib uns unsere Schuld. Jesus hält uns also an, mit diesen Wor- Die Heilung unserer Vergangenheit ist ten unser ganzes Leben Gott anzuvert- ein Anliegen, das in die Tiefe unserer rauen. Existenz zielt. Für Menschen, denen die Denn dein ist das Reich und die Kraft Wahrnehmung der eigenen Schuld in und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. der Gestaltung ihres Lebens abgeht, sind In einigen Überlieferungen der Evange- diese Worte nicht verständlich. Wer sich lien ist dieser Lobpreis dem Vaterunser aber um Wahrhaftigkeit im Umgang mit angefügt. Er bringt die Anerkennung sich und den andern bemüht, weiß um Gottes nochmals zum Ausdruck und die Bedeutung dieser Worte. weist auf das Wirken des Heiligen Gei- Wie auch wir vergeben stes hin, ohne ihn ausdrücklich zu nen- unsern Schuldigern. nen. Der Vers stammt aus der Gebets- Es war ein zentrales Anliegen Jesu, dass praxis der frühen Kirche und gibt dem alle, die seine Botschaft von der Barm- Vaterunser eine besondere Würde. herzigkeit Gottes annahmen, selbst Überblickt man das Vaterunser als Gan- barmherzig und versöhnungsbereit sei- zes, ist man beeindruckt von der Fülle en. Darum hat Jesus dies an dieser be- bedeutender Worte, die für Wirken und deutenden Stelle eingefügt. Die Worte Botschaft Jesu von höchster Bedeutung strahlen auf die anderen Bitten aus: Was sind. Man kann immer wieder von uns geschenkt wird, sollte uns dazu be- neuem darüber nachdenken und den wegen, anderen Anteil zu geben. Sinn der Worte doch nicht bis ins Letzte Und führe uns nicht in Versuchung. erschließen. Damit sind nicht die Versuchungen des Sehr früh wurde es in der Kirche Alltags gemeint, die sich auf unsere Brauch, das Vaterunser dreimal am Tag Schwächen und ungeläuterten Gewohn- zu sprechen (so in der Didache 8,3). heiten beziehen. Es geht um die Anfech- Wegen des Reichtums an Gehalt emp-

4 fand man es nicht als unehrerbietig, die- für die Auslegung der Heiligen Schrift sen Text auch noch häufiger zu spre- und das Verständnis der Sakramente von chen. großer Bedeutung. In der Alten Kirche war man, beeinflusst von der jüdischen Frömmigkeit, über- Wenn wir das Vaterunser sprechen und zeugt, dass mit dem Sprechen der Worte die Worte Jesu zu unseren eigenen ma- Jesu eine besondere Nähe zu ihm ent- chen, tritt er gewissermaßen neben uns. steht. Das Wort Sakhar in der Sprache Seine Sendung von damals und sein Jesu, zu deutsch „erinnern“, bezeichnet Wirken heute werden in unseren Le- nämlich häufig ein „bewirkendes Erin- bensweg eingeschmolzen. So ist das Va- nern“. Mit der Erinnerung wird eine, terunser Bekenntnis und Bestärkung, über den Alltag hinausgehende persona- dazu angetan, zu allen Zeiten des Jahres le Gegenwart bewirkt. Diese Vorstel- uns auf das auszurichten, was wesentlich lung erscheint uns ungewohnt, ist aber und eigentlich notwendig ist. Bruder Athanasius

Oblaten Wer ein Benediktinerkloster näher kennt, kann sich unter dem Begriff „Benediktiner- oblate“ etwas vorstellen, für andere klingt er eher merkwürdig. Als im 19. Jh. Männer und Frauen in eine persönliche Beziehung zur Gemeinschaft eines Benediktinerklo- sters traten und die benediktinische Tradition für ihre eigene Lebensgestaltung aufgrei- fen wollten, wählten sie „Oblate“ bzw. „Oblatin“ als Bezeichnung. Dieses Wort kommt von dem lateinischen oblatus , zu deutsch „der Gewidmete“. So nannte man im Mittelalter Personen, die in eine enge Beziehung zu einem Kloster getreten waren, oh- ne Mitglied zu werden.

Oblatinnen und Oblaten sind Frauen und Männer, die in ausdrücklicher Annahme ihrer Taufe eine besondere Widmung an Jesus Christus vornehmen möchten und dies in der Beziehung zu einem Benediktinerkloster verwirklichen. Etwa 30 Personen bilden den Kreis der Oblaten unseres Klosters. Wenn Sie Näheres dazu erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an Antonius Pfeil.

Das nächste Treffen der Oblatinnen und Oblaten ist am Samstag, 19. März, um 15.30 Uhr. Es ist das Fest des hl. Josef. Die Eucharistiefeier ist um 12.00 Uhr. Dazu sind alle die herzlich eingeladen, die in der Nähe der Huysburg wohnen. Zur Teilnahme am Mittagessen erbitten wir eine Anmeldung. Auch am 2. Februar, dem Fest der Darstellung des Herrn, und am 25. März, dem Fest der Verkündigung des Herrn, ist die Eucharistiefeier um 12. 00 Uhr. An diesen Tagen ist gleichfalls Gelegenheit zum Mittagessen.

5 Pfarrei St. Benedikt

Im Jahr 1080 wurde das Kloster auf der Bei der Wiedergründung des Klosters 1972 Huysburg gegründet, und von Anfang an durch P. Alfred Göbel und die Abtei war mit dem Leben der Gemeinschaft die Tyniec/Krakau zusammen mit Bischof Jo- Seelsorge in den Dörfern der Umgebung hannes Braun (1970-1990 Weihbischof und verbunden. Das kann man schon daran er- Administrator in ) gehörte die kennen, dass Ekkehard mit den ersten Pfarrseelorge zu den Aufgaben der Mön- Mönchen den hl. Papst Gregor als Patron che. Sie ist in der Gründungsurkunde als wählte. Dieser war selbst Mönch und Seel- eine der Grundtätigkeiten festgeschrieben. sorger gewesen. Vor allem galt die Seelsor- Zunächst bezog sich dies auf die Pfarrei St. ge den Menschen in den Dörfern, in denen Marien Huysburg mit den umliegenden das Kloster damals Grundbesitz hatte, z. B. Ortschaften, von denen die größte Dingel- Sargstedt, Dingelstedt, Eilenstedt, Baders- stedt ist. P. Paulus Hauke wurde daher 1979 leben, Mahndorf, Aderstedt und nach dem Tod von Pfarrer Johannes Anderbeck. Schirpenbach zum Pfarrer ernannt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Als es 1993 zur Verbindung mit der Abtei Huysburg zu einem Stützpunkt für die Ka- St. Matthias in Trier kam, zeichnete sich tholiken. Die Pfarrei war dem Kloster in- bereits eine Neuordnung der Pfarreien in korporiert, d. h. die Abtei musste in allem der 1994 wiederbegründeten Diözese Mag- für die Pfarrei sorgen. Man betreute auch deburg ab. In diesem Zusammenhang er- die katholischen Christen weiter nördlich in klärte sich die Gemeinschaft bereit, die der Altmark. So war es naheliegend, dass Seelsorge im Umkreis von ca. 20 km nörd- nach der Aufhebung des Klosters 1804 der lich des Huy zu übernehmen (die alte Ge- Prior Carl van Eß päpstlicher Kommissar meinde Sargstedt war wegen der Verkehrs- für die Katholiken in der preußischen Pro- verhältnisse schon anvertraut vinz Sachsen wurde. worden).

Familiengottesdienst auf der Huysburg

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Bischof Leo Nowak übertrug 1997 die Badersleben Pfarrei „St. Peter und Paul“ in Badersleben Die Pfarrei ist entstanden aus der Kloster- und 2003 die Pfarrei „Heiligstes Altarsak- pfarrei des 1479 gegründeten Augustiner- rament“ in Schwanebeck dem Konvent. In innenklosters Marienbeck, das bis 1810 der Folgezeit suchten die Seelsorger in Zu- bestand. 1769 erhielt es die Pfarrechte für sammenarbeit mit den Pfarrgemeinderäten die Katholiken der Umgebung; denn im und Kirchenvorständen nach Wegen, die Zuge der war 1574 die Dorf- Menschen in diesen Gemeinden auch über kirche St. Sixtus evangelisch geworden. Ein den Gottesdienst hinaus zusammenzuführen Mönch der Huysburg sorgte für die Gottes- und ihnen in den verschiedenen Gruppen dienste im Nonnenkloster; er wirkte auch (Bibelkreise, Frauenkreis, Jugendgruppen, als Pfarrer. Pfadfinder, Seniorenkreis) eine Beheima- tung in der Kirche zu geben. Für die Schul- Die Kirche aus dem Jahr 1480 wurde 1728 kinder wurde ein Regionalschülertag ins erneuert. In den Jahren 1988-90 hatte man Leben gerufen, der Kinder aus verschiede- zwar schon verschiedene Arbeiten an der nen Pfarreien der Region zusammenkom- Kirche vorgenommen, aber 2000-2003 men lässt. wurde sie von Grund auf saniert. Es wurden nämlich schwere bauliche Schäden festge- stellt, die auch die Statik beeinträchtigten. Die drei Pfarreien wurden 2009 zur einer Dabei konnte auch der Innenraum neu ge- neuen Pfarrei vereinigt. Sie erhielt als Pat- staltet werden. Die Mitglieder der Pfarrge- ron „St. Benedikt“. Die hinzugekommenen meinde haben sich durch Schacht- und Er- Pfarreien sind auch weiterhin Orte des Got- darbeiten und verschiedene Maßnahmen tesdienstes und des Gemeindelebens. mit Eifer an der Restaurierung beteiligt.

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Kirche in Schwanebeck: „Weltgebetstag – Frauen laden ein“

Die Pfarrgemeinde in Badersleben hatte im Unterschied zu den anderen Pfarreien eine kompakte Gestalt, weil die meisten Gläubi- gen in der Ortschaft wohnen, und nach dem Krieg die Vertriebenen sich meist in Fami- lienverbänden angesiedelt haben. Viele von ihnen prägten auch die Erscheinungsform von Vereinen im Dorf. Durch diese Ge- meinsamkeit war ein guter Kontakt zwi- schen Pfarrgemeinde und Ortschaft gege- ben. Nach der Wende ist die Pfarrgemeinde Trägerin der Kindertagesstätte geworden (5 Erzieherinnen, 68 Kinder). Diese Einrich- tung ist eine wichtige Kontaktfläche zwi- schen Kirche und Gesellschaft vor Ort.

Kirche in Badersleben

8 Schwanebeck Gregor, die allerdings auch Aufgaben in der Die Kirche in Schwanebeck ist eigentlich Gemeinschaft wahrnehmen; ferner Frau eine Wallfahrtskirche aus dem 14. Jh. Sie Heidi Klimmasch als Gemeindereferentin gehörte zum Franziskanerkloster in Halber- und Frau Christl Splitthoff als pastorale stadt und war mit der Wallfahrt auf die Mitarbeiterin. Verehrung der Eucharistie ausgerichtet. Dass es auf der Huysburg Mönche gibt, die Nach dem Krieg wuchs die Zahl der Katho- Priester sind, darf nicht zu der Meinung liken durch den Zuzug der Vertriebenen so verleiten, in dieser Pfarrei könne alles so stark an, dass es zur Bildung einer eigenen bleiben, wie es ist. Wie in anderen Teilen Pfarrei kam. unserer Diözese, müssen die Laien in den Orten dieser Land-Pfarrei Verantwortung Im benachbarten Eilenstedt gibt es ein Ka- übernehmen. Das ist auch bei uns unge- pelle, die sehr passend in ein Wohnhaus wohnt, aber die Gestaltung des Gemeinde- von 1903 eingebaut ist, wie es damals in lebens, die diesen Auftrag annimmt, kommt der Diaspora üblich war. Eine Kapelle in mehr und mehr in Gang. Unsere Gemein- Dingelstedt, die nach dem Krieg eingerich- schaft möchte dazu beitragen, dass aus gu- tet wurde, ist 2009 aufgegeben worden. So ten Erfahrungen, die in anderen Gemeinden hat die jetzige Pfarrei St. Benedikt ein sehr in Deutschland und Frankreich gemacht überschaubares Profil. wurden, sich Anregungen für uns ergeben. Es ist zu hoffen, dass das Volk Gottes in In der Seelsorge sind gegenwärtig tätig dieser Weise in unserem Land wachsen Bruder Petrus, Bruder Antonius und Bruder wird.

Fronleichnam auf der Huysburg

9 Ekkehard-Haus

Das Jahr 2010 stand unter dem Zeichen es in unserem Leitbild zum Ausdruck der Konsolidierung der Arbeit im Ekke- gebracht haben. Andererseits haben wir hard-Haus. Bei Frau Anke Peineman Arbeitsplätze geschaffen, die es durch und Bruder Jakobus Wilhelm liegt die die Wirtschaftsführung zu erhalten gilt. Leitung des Hauses. Unser Angebot an Letzteres ist für uns eine Aufgabe, die Exerzitien und Tagungen musste geplant wir auch sehr ernstnehmen. Es gibt eine und den entsprechenden Personen nahe- Anzahl von Problemen, die dabei zu lö- gebracht werden. Damit in Einklang zu sen sind. Frau Peinemann hat z.B. große bringen war die Belegung durch auswär- Schwierigkeiten, Auszubildende im Ho- tige Veranstalter oder durch Gäste, die telfach und für die Küche zu finden. hier festliche Anlässe begehen oder er- holsame Tage verbringen möchten. Das Programm für 2011 fügen wir Ihnen bei. So können Sie sich einen Eindruck Die Nutzung des Ekkehard-Hauses steht verschaffen. Wenn Sie Anregungen ha- unter einer doppelten Zielsetzung. ben, schreiben Sie bitte an Bruder Jako- Einerseits dient es unserem Auftrag, den bus Wilhelm oder Prior Antonius Pfeil. Menschen, die zur Huysburg kommen, Wir sind unseren Freunden für solches das Evangelium nahezubringen, wie wir Mitdenken dankbar.

Förderverein

Der Förderverein ist nach wie vor für straße 229 (Tel. 039422-60039). uns eine wertvolle Einrichtung. Ohne Zum stellvertretenden Vorsitzenden die Hilfe von Freunden, die unsere Auf- wurde Herr Karl-Heinz Zeitler gewählt. gaben an dieser Stätte für wichtig und Er wohnt in 38836 Huy-Neinstedt, unterstützenswert halten, könnten wir Kirschberg 19. unseren Dienst nicht erfüllen. Frau Maria Sukopp wurde als Kassenwartin wiedergewählt und Frau Am 26. Juni 2010 fand die Jahresver- Christiane Janek als Schriftführerin. sammlung statt. Den Vortrag an diesem Wir danken den Mitgliedern des Vor- Tag hielt Prof. Dr. Arnold Angenendt zu standes für ihre Bereitschaft, unserer dem Thema „Liudger, Hildegrim und Gemeinschaft durch die Tätigkeit des die Sachsenmission“. Vereins beizustehen. Dem bisherigen Vorsitzenden, Herrn Dr. Im Zusammenhang der vereinsrechtli- Michael Paetz, danken wir für seinen chen Regularien wurde der Vorstand Einsatz in den letzten Jahren. Im We- neu gewählt. sentlichen durch seine Bemühungen Vorsitzender ist Herr Heino Steinfeld, konnte die Mitgliedschaft erweitert und Rechtsanwalt und Notar i.R. Er wohnt in der finanzielle Beitrag gesteigert wer- 38836 Dardesheim, Gutshaus, Süren- den.

10 Im Laufe des Jahres 2010 ist die Mit- Diese Liste sei hier zur Erinnerung gliederzahl allerdings nicht mehr gestie- nochmal vorgestellt: gen. Darum möchten wir alle, die uns Die Fertigstellung der Klosterpforte; nahestehen, nochmal auf den Verein die Ausstellung im Romanischen Saal; hinweisen. Jede Anmeldung bereitet uns der Teil des Innenhofes vom Tor bis Freude im Alltag unseres Dienstes. zum Eingang der Kirche; Wenn Sie selbst eine Mitgliedschaft der Garten am Ekkehard-Haus; nicht eingehen möchten, haben Sie viel- die Gestaltung der Wallfahrtswiese und leicht die Möglichkeit, einen Bekannten des Freigeländes einschließlich der Um- auf uns aufmerksam zu machen. Es liegt gebung der Huysburg. uns fern, mit unserer Bitte um Unter- Ein Bereich, der eine besondere Lösung stützung in Konkurrenz zu treten zu de- erfordert, ist der Gutshof in Röderhof, nen, die um Hilfe bitten, um die Not in genannt Roter Igel Röderhof. Ein Fern- der Welt zu lindern. Wir haben aber die ziel ist auch die Bibliothek. Zuversicht, dass es Menschen gibt, die auch unsere Tätigkeit auf der Huysburg Bibliothek für sinnvoll halten. Darum legen wir diesem Brief erneut ein Faltblatt bei. Weil wir über keinen richtigen Biblio- Zu den anstehenden Projekten: Die Vor- theksraum verfügen, sind die Bücher des haben, von denen wir Ihnen vor einem Klosters nur zu 50% aufgestellt, der Jahr berichteten, wurden zwar vorberei- Rest ist eingelagert. Die Buchbestände, tet, aber nicht realisiert, ausgenommen die zugänglich sind, wurden im vergan- die Einrichtung des Klosterladens. Zu genen Jahr geordnet. Die Gastzimmer stark war die Beanspruchung durch an- wurden mit Büchern zur Lektüre der dere Aufgaben und Vorgänge. Doch Gäste versorgt. Das Unbrauchbare wur- bleiben diese Projekte weiterhin auf der de aussortiert. Dies leistete in einem Ar- Liste dessen, was je nach Möglichkeit beitseinsatz von sieben Monaten Frau verwirklicht werden sollte, weil es in Dr. Maria Lyczywek, und zwar als ein unmittelbarem Zusammenhang mit un- Geschenk für unsere Gemeinschaft. Wir seren Diensten steht. sind ihr dafür sehr dankbar.

Dank

Ihnen, die Sie die Huysburg und unsere Gemeinschaft kennen, danken wir für vielfa- che Zeichen der Aufmerksamkeit, der Hilfe und der Ermutigung. Manche von Ihnen begleiten uns schon seit Jahren in liebenswürdiger Beständigkeit. Der Herr gewähre Ihnen im begonnenen Jahr seinen Schutz und stärke Sie, wenn Be- drängnis aufkommt. Denen von Ihnen, die mit dem Glauben nicht vertraut sind, erbit- ten wir, dass sie sich gütig geleitet erfahren.

11 Einladung – ausgewählte Termine 4. – 8. März 2011 25. -27. März 2011 Ruhige Tage im Kloster Dem Leben gerecht werden. vor Aschermittwoch Die Botschaft des Matthäus-Evangeliums Mit Anregungen aus der Heiligen Schrift im Spiegel unserer Zeit und der Geschichte der Benediktiner. Einkehrwochenende für alle, Begleitung: Bruder Athanasius die gern suchen. Kosten: 220,-- € Begleitung: Bruder Hubert Kosten: 115,-- € 4. – 8. März 2011 Mönchtum kennenlernen 6. – 7. Mai 2011 „Unter der Führung des Evangeliums- Benediktus-Pilgerweg mit weitem Herzen“ Mönchtum als Lebensweg Fußwallfahrt für Männer Für Männer zwischen 25 und 40 Jahren, die von Großammensleben zur Huysburg sich für ein Leben als Mönch interessieren. Organisation: Rüdiger Hunger Begleitung: Bruder Antonius Geistliche Leitung: Bruder Antonius Kostenbeteiligung: nach Absprache Kosten: 50,-

Auskunft zu Einzelheiten der Tage: Br. Jakobus Wilhelm OSB Tel. 039425-961360 Email: [email protected]

Der Oblatenkreis hatte im vergangenen Jahr Oblaten und Freunde des Klosters zu einer Fußwall- fahrt von Subiaco nach Montecassino eingeladen. Sie fand vom 14. bis 21. April mit 14 Teilneh- mern statt. Zwischen den beiden Klöstern Benedikts waren es Tage des Wanderns, des Betens, des Schweigens und des Gesprächs – mit Anregungen aus dem Leben des hl. Benedikt und seiner Regel. Eine solche Fußwallfahrt soll im nächsten Jahr mit einem größeren Kreis wieder unternommen wer- den, und zwar vom 18. – 26. Mai 2012 . Ausführliche Einladungen werden noch ergehen; doch sei der Termin schon mal mitgeteilt.

Benediktinerpriorat Huysburg D- 38838 Huy – Dingelstedt

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