WAGNERS WALKÜRE INTERVIEW MIT KAY METZGER (1) MITGLIEDERVERSAMMLUNG (3) DOPPELTER GEWINN SABINE HOGREFE (7) EINE SCHULE AUF DEM MASKENBALL (3) MUTTER COURAGE INTERVIEW MIT ROSMARIE VOGTENHUBER (6) THEATER WORKSHOP IMPROVISATION (2) ZIVILDIENST BEI MOZART (8)

KULTURFÖRDERUNG ERHÖHT LEBENSQUALITÄT – INTERVIEW MIT JÜRGEN WANNHOF (5) Ausgabe TERMINE UND PREMIEREN (8) 10 august 2006

ZEITUNG DES VEREINS ZUR FÖRDERUNG DES LANDESTHEATERS E.V.

Herr Metzger, Sie inszenieren gerade alterniert, sind alle Rollen mit Debütanten Richard Wagners „Die Walküre“. Große besetzt, mit denen zu arbeiten große Freu- Oper an verhältnismäßig kleiner Bühne: de macht. In „“ und ­„Tannhäuser“ „WIR HOLEN DIE HELDEN Ein Wagnis? war das ähnlich – und beide ­Aufführungen Wagner ist immer eine Herausforderung, haben dem Landestheater schöne Erfolge UND GÖTTER NAH ob in Düsseldorf oder Detmold. Aber bei beschert. Die Detmolder haben sich mit AN UNS HERAN” unserem Vorhaben mit Wagners „Walkü- diesen Aufführungen identifiziert. Und re“ in Detmold berufe ich mich auf eine „Walküre“, „Tristan“ und „“ wurden gute deutsche Stadttheatertradition. Bis in den Siebzigern und Achtzigern ebenfalls in die fünfziger Jahre des letzten Jahr- erfolgreich in Detmold gegeben. hunderts hinein war es üblich, große Werke Wie sieht das mit der Orchesterbeset­ auch fernab der Metropolen zu spielen. zung aus? Wir verstärken das Orchester um 2 Hörner RICHARD WAGNERS und 1 Harfe, ansonsten spielen wir in „DIE WALKÜRE“ schlankerer Besetzung, wie viele andere Bühnen auch. Wagner und Strauss hatten INTERVIEW MIT keine Probleme damit, ihre groß besetzten KAY METZGER Werke den Verhältnissen kleinerer Opern- häuser anzupassen, im Gegenteil. Kay Metzger D.h., in der Fläche wurde das große Re- Sie haben Ende der Achtziger ­August pertoire gepflegt, sicherlich auch, weil die Everding beim War­schauer „Ring“ assis­ Menschen noch nicht so mobil und daher tiert. Welche Bedeutung hat diese von ihrem Heimattheater abhängig wa- ­Erfahrung für Sie? ren. Und nicht jeder hatte Schallplatten Der Warschauer „Ring“ war in mehrfacher zuhause. Das Positive daran war, dass Hinsicht besonders für mich: Der erste sich viele Sängerinnen und Sänger im „Ring“ in Polen nach dem 2. Weltkrieg, Brigitte Bauma dramatischen Fach erproben konnten, und das vor dem Fall des Eisernen Vor- singt in dass sie in Ruhe reifen konnten. Heute hangs. Während der Proben bin ich nach „Die Walküre“ wird der Sängernachwuchs oftmals auf Auschwitz gefahren. Das alles war auf- die Sieglinde. großen Bühnen viel zu früh verheizt. wühlend, irritierend und bewegend für mich als jungen Deutschen. Von Everding Ist das auch ein Aspekt für Detmold? konnte ich handwerklich viel lernen, kon- Das Landestheater Detmold war schon zeptionell hatte ich schon damals andere immer ein gutes Sprungbrett, warum soll Intentionen. das bei der „Walküre“ nicht gelten. Bis auf Urs Markus, der mit Kai Günther als Wotan Fortsetzung auf Seite 7 THEATERPÄDAGOGIK ALLE TÜREN OFFEN

AUS: NATUR DER GEWALT

LIEBE THEATERFREUNDINNEN UND -FREUNDE die 10. Ausgabe der „Theaterfreunde“ liegt heute mit verändertem Erscheinungsbild vor Ihnen. Wir vom Redaktionsteam waren der Meinung, dass es an der Zeit wäre, un- serer Mitgliederzeitung ein neues, zeitge- mäßeres Gesicht zu geben. Ich bin sicher, Mit Beginn der neuen Spielzeit stehen bor 1– 3 (Improvisation, Bewegung, Stim- dass es Ihnen gefällt. An dieser Stelle sage euch wieder alle Türen offen, die Arbeit me-Sprache-Text), das Spielprojekt, die ich Dank an unsere Werbeagentur M & S, der Theaterpädagogik am Landestheater Lounge … und vieles mehr. die wie stets zum „Theaterfreundschafts- mitzugestalten. Geöffnet haben übrigens die Theater- preis“ eine tolle Idee produziert hat. Die Türen sind vor allem offen dafür, um freunde die Türen für eine Internet-Soap. eigene Ideen umzusetzen, um auf euch Durch die finanzielle Unterstützung ist es Besucher unserer Mitgliederversammlung und das Leben in eurer Stadt aufmerksam nun möglich, dass das Landestheater ge- wissen, dass der Förderverein zugesagt hat, zu machen, auf die guten wie die schlech- meinsam mit der Universität Bielefeld ein die Produktionen für den Ring von Richard ten Seiten. Einige Ideen und Projekte gibt Pilotprojekt starten kann, an dem ca. 250 Wagner über mehrere Jahre intensiv zu es schon. Weitere werden gesucht, also: Schülerinnen und Schüler aus ganz OWL unterstützen. schaut vorbei, kommt rein, macht mit und teilnehmen werden. Dafür an dieser Stelle Hier hat unser Schatzmeister Klaus Lenhart mischt euch ein! vielen Dank! auch eher vorsichtige Theaterfreunde über- Eine erste Gelegenheit dafür habt ihr Mit- Mehr dazu und zu allen weiteren Vorha- zeugen können, dass dies eine gute und te September zum Clubfrühstück. Obwohl ben erfahrt ihr beim Clubfrühstück oder abgesicherte Entscheidung bedeutet. die genauen Termine erst zu Beginn der telefonisch unter 0 52 31/974 624 oder Spielzeit (Ende August) vorliegen – ihr er- per E-Mail: theaterpaedagogik@landes- Dennoch sind wir in der Lage, daneben fahrt davon per E-Mail, aus der Tageszei- theater-detmold.de sowie auf der Inter- auch weiterhin interessante Angebote in tung oder auf unserer Internetseite – lohnt netseite: www.landestheater-detmold.de/ anderen Bereichen zu machen. Aktuell sich schon jetzt der Blick ins Spielzeitheft. service/paedagogik/. steht unsere nächste Reihe von Workshops Dort erfahrt ihr auf den Seiten der Thea- Bis dahin alles Gute! für unsere Junior-Mitglieder an. Diese wer- terpädagogik alles Wichtige über das La- Euer Marcel Kohl den von der bekannten Theaterpädagogin Mavi Frevert geleitet und sind für Mit- cken und Riechen wird ein Teil der Welt glieder weiterhin kostenlos. THEATER-WORKSHOP zu unserer Welt. Gefühl und Rhythmus Nähere Informationen auch hierzu finden ­mischen sich in unserer Improvisations- alle Interessierten wie immer auf unserer IMPROVISATION: woche. Jeder kann schauspielen. Jeder Homepage www.theaterfreunde-detmold. GEFÜHL UND kann improvisieren. Wir lernen durch de. RHYTHMUS ­Erfahrung und Erleben. Begabung oder Unbegabtheit haben damit wenig zu tun! Diese Zeitung erscheint zum Beginn der Der erste Schritt zum Spielen ist das Ge- neuen Spielzeit 2006/2007, für die ich fühl persönlicher Freiheit. In dieser Woche Termin: 28. Aug. bis 2. Sept. 2006. ­Ihnen unvergessliche Stunden in unserem geht es darum, diesen Funken zu entzün- Weitere Workshops mit der Theaterpäda- Landestheater wünsche. den. Das Ziel, auf das sich der Spieler dau- gogin Marvi Frevert werden folgen und ernd konzentrieren und auf das jede vom Förderverein finanziell unterstützt. Herzlichst Handlung ausgerichtet sein muss, fördert (die Termine werden rechtzeitig in der Ihr die Spontaneität. Bei dieser Spontaneität Presse und unter www.theaterfreunde- wird persönliche Freiheit freigesetzt und detmold.de veröffentlicht). die Gesamtpersönlichkeit wird physisch, intellektuell und intuitiv geweckt. Durch Teilnahme für Junior-Mitglieder kostenlos, Berühren, Sehen, Hören, Fühlen, Schme­­ andere Interessierte zahlen nur 15 Euro. Ulrich Heinemann Geschäftsführer Jahre Hermannsschlacht) den „Ring des Für jedes angeworbene Mitglied erhält MITGLIEDER- ­Nibelungen“ von aufzu- man einen Gutschein für 2 Karten nach VERSAMMLUNG führen. Der Verein erklärte sich bereit, Verfügbarkeit. dieses Projekt bis zum Jahr 2009 mit jähr- Erfreulich ist die Entwicklung der Anzahl THEATERFREUNDE lich 30.000 EUR zu unterstützen. an Juniormitgliedern: 26 konnten in 2005 Theater und Verein gaben in diesem Zu- gewonnen werden, eine Steigerung ist sammenhang ihrer Hoffnung Ausdruck, aber auch hier noch wünschenswert. Bericht über die Mitgliederversammlung dass die komplette Aufführung des „Rings“ Zum Abschluss einige Personalien: Herrn der Theaterfreunde, Vereins zur Förderung auch die Aufmerksamkeit aus Düsseldorf Otto Röhler, Ehrenmitglied des Landes- des Landestheaters Detmold e.V., am für das Theater und die Stadt Detmold theaters Detmold und langjähriger 2. 13. Juni 2006 ­erhöht. ­Vorsitzende des Fördervereins, wurde die Darüber hinaus stellte Dr. Wolfgang Her- Ehrenurkunde vom Vereinsvorsitzenden, Die Mitgliederversammlung der Theater- big, Vertreter der Bezirksregierung Det- Herrn Dr. Harald Hiltl, überreicht. Einem freunde fand am 13. Juni 2006 auf der mold, ein Projekt des Theaterpädagogen ebenfalls langjährigen Mitglied des Vor- Studiobühne des Landestheaters im Grab- Marcel Kohl vor. Dieser beabsichtigt, in standes, Herrn Gustav Middeke, der mit be-Haus statt. Trotz Hitze und Fußball- Zusammen­arbeit mit Schulen aus OWL 82 Jahren starb, wurde gedacht. Und noch WM hatten sich immerhin 51 Mitglieder eine Soap aus der Schule zu produzieren. ein Hinweis in eigener Sache: Nach fast eingefunden. Auch dieses Projekt wird vom Förderver- 30 Jahren möchte ich die Aufgabe des/der Zwei wichtige Abstimmungen standen ein unterstützt. Desgleichen sind auch Schriftführers/in abgeben. Es handelt sich auf der Tagesordnung: Zum einen die Förderbeträge für den ­Theateranbau und dabei um ein Ehrenamt im erweiterten ­Mitgliedschaft der Theaterfreunde in der den Orchestergraben genehmigt. Vorstand. Ein Computer ist für die Arbeit neu zu gründenden, gemeinnützigen Lan- Um all diese Fördergelder dem Theater zur hilfreich. Zur Einarbeitung meines/r Nach- destheater Detmold GmbH. Die Umwand- Verfügung stellen zu können, ist eine Er- folgers/in bin ich gern bereit. lung des Trägervereins des Landestheaters höhung der Mitgliederzahl wichtig. Der- Detmold in eine GmbH erfolgt zum zeit zählt der Verein 578 Mitglieder. Die Dr. Liselotte Ullrich 1. August 2006. Zum anderen wurde den beste Werbung erfolgt noch immer durch Mitgliedern der Plan des Landestheaters persönliche Kontakte. Das Theater stiftet vorgestellt, im Jubiläumsjahr 2009 (2000 als weiteren Anreiz eine Werbeprämie:

Brigitte Bauma und Margo Weiskam in „Un ballo in maschera“

EIN MASKENBALL FÜR DIE SÜDHOLZSCHULE

Ich bedanke mich im Namen meiner Klas- Am 01. 03.2006 besuchte eine 10. Klasse se für den Rabatt, den Sie uns gewährt der Südholzschule Detmold eine Opern­ haben. Die Aufführung hat mich sehr be- aufführung im Landestheater Detmold, Ich möchte mich für den schönen Abend geistert. Besonders positiv überrascht war Giuseppe Verdis „Un ballo in maschera im Theater bedanken und dafür, dass Sie ich von der Besetzung des Stückes, alle (Ein Maskenball)“. uns ermöglicht haben, einen Zuschuss für Darsteller haben ihre Aufgabe sehr gut Dies war allein aufgrund eines Zu­ die Karten zu erhalten. gemacht und mich sehr begeistert. Des- schusses der Theaterfreunde, Verein zur Philip wegen haben sie ein großes Lob verdient. Förderung des Landestheaters Detmold Es hat mir sehr viel Freude bereitet, die Dank des Theaters hat ein neues Kapitel in e.V., in Höhe von 125 Euro möglich. Oper „Ein Maskenball“ sehen zu dürfen. meinem Leben begonnen, ich will so oft Mehrere Dankesbriefe der Schüler haben Alle Sänger und Sängerinnen haben eine wie möglich das Theater besuchen. den Verein erreicht, hier einige Auszüge: fantastische Stimme. ... Vor allem hat mir (ohne Namen) die Stimme des Oskar sehr gut gefallen, es Hiermit möchte ich mich bedanken, dass Wenn Sie uns diesen Zuschuss nicht ge- war ein Genuss, ihr zuzuhören. Vielen Sie uns den Besuch der Aufführung „Ein geben hätten, hätten wir nicht so gute Dank für Ihre Hilfe, vielen Dank, dass wir Maskenball“ in unserem Landes­theater zu Plätze gehabt. Ich und meine Klasse be- alle zu einem sehr günstigen Preis solch einem ermäßigten Preis ermöglicht haben. danken uns bei Ihnen für den Zuschuss. eine wunderbare Oper erleben durften. Ich fand die Aufführung sehr gelungen, die Kristina Pascal Leistung der Sänger war wirklich heraus- Ich möchte mich bedanken, dass Sie dafür Mit diesem Schreiben möchte ich mich ragend. Oskar gefiel mir am besten. gesorgt haben, dass wir die Aufführung beim Verein der Theaterfreunde für den Andreas für geringere Kosten und mit besseren großzügigen Zuschuss bedanken. Durch Ich bedanke mich herzlich für den Zu- Plätzen besuchen durften. diesen Zuschuss wurde es uns ermöglicht, Eugen schuss für den Kauf der Theaterkarten. die volle Pracht des Landestheaters zu er- Die Vorstellung war hervorragend. leben. Christian (ohne Namen) Gut. Für Kunst und Kultur in der Region.

Sparkasse Detmold Wenn man sich Medien und Publikati- gemeinnützige Zwecke wie z. B. die onen zu Kulturveranstaltungen in der Kulturförderung zur Verfügung stellen Region Lippe ansieht,findet man darauf können. häufig das Logo der Sparkasse bzw. den Eine einfache Formel lautet also: Hinweis „präsentiert von der Sparkasse Geht es der Sparkasse gut, geht es auch Detmold“. der Region gut. Warum engagiert sich die Sparkasse Detmold für die Kunst und Kultur in der Was haben nun konkret die Theater- Region? freunde und das Landestheater Detmold Ganz plakativ würde ich sagen: Kunst- von diesem kulturellen Engagement? und Kulturförderung der Sparkasse Die Zusammenarbeit zwischen dem Detmold erhöht die Lebensqualität der Landestheater und der Sparkasse hat eine Menschen. lange Tradition. Aber lassen Sie mich die Sache näher Bereits zum 24. Mal präsentieren wir in erklären: Fragen wir uns: Worin besteht diesem Jahr die traditionelle Theater- die Lebensqualität, die Attraktivität und matinee in der Kundenhalle unserer der besondere Charakter einer Region? Sparkasse. Dahinter steckt die Idee, dass Sicherlich kommen da viele Faktoren sich die Künstlerinnen und Künstler des zusammen, aber – ein reichhaltiges Landestheaters Detmold zu Beginn einer kulturelles Leben spielt dabei immer eine jeden Spielzeit an einer außergewöhn- wesentliche Rolle. lichen und nicht alltäglichen Spielstätte Das kulturelle Angebot einer Region ist vorstellen. ein wichtiger Standortfaktor, der häufig All diese Veranstaltungen waren stets bis KULTURFÖRDERUNG über die Ansiedlung von Unternehmen auf den letzten Platz ausverkauft. mit entscheidet. Wenn ausreichende Die Eintrittsgelder sind immer dem ERHÖHT Kunst- und Kulturangebote in einer Sozialfonds des Landestheaters Detmold Region vorhanden sind, dann sind sie ein zugeflossen. Aber damit nicht genug. LEBENSQUALITÄT wichtiger Teil der Bildungs- und Freizeit- In den vergangenen Jahren sind wir dazu möglichkeiten. Die Sparkasse Detmold übergegangen, pro Spielzeit durch unser INTERVIEW MIT fördert Kunst und Kultur um den Sponsoring eine interessante Produktion JÜRGEN WANNHOF Zusammenhalt der Menschen sowie die auf die Bühne zu bringen. Identifikation mit der Region und dem Unser Engagement in dieser Richtung VORSTANDSVORSITZENDER Gemeinwesen nachhaltig zu fördern. begann mit dem Latinmusical DER SPARKASSE DETMOLD, „Ein Tango für Toulouse Lautrec“. SPONSOR VON „DIE WALKÜRE/ Was ist mit den anderen Sparkassen in Das war im Jahr 2000. Deutschland? Wird dort auch so intensiv Das mit Hilfe unseres Engagement RING DES NIBELUNGEN“ Kunst- und Kulturarbeit gefördert? realisierte Musical „Les misérables“ – Ein ganz klares „Ja“: Die kommunalen und zwar das Original von Alain Boublil und der Förderverein des Landestheaters verankerten Sparkassen leisten überall in und Claude-Michel Schönberg – – also die Theaterfreunde – zum Ziel Deutschland durch ihre Kunst- und hat gerade eine überaus erfolgreiche gesetzt, bis zum Jahre 2009 Richard Kulturförderung einen wesentlichen Wiederaufnahme gefeiert. Wagners „Ring des Nibelungen“ mit je Beitrag zur Attraktivitätssteigerung für Die erste Opernproduktion, die wir für einer Produktion pro Spielzeit zu die Region. Wussten Sie, dass alle Detmold und die Abstecherorte realisieren. Sparkassen in Deutschland zusammen mit realisiert haben, war „Aufstieg genommen der größte nicht staatliche und Fall der Stadt Mahagonny“ von Es beginnt im September 2006 mit der Kulturförderer in der Bundesrepublik Brecht/Weill. Premiere der Oper Deutschland sind? Beispielsweise im Es folgte dann das Musical „Cabaret“ und „Die Walküre“. In den Jahren 2007, 2008 Jahre 2004 hat unsere Organisation in der abgelaufenen Spielzeit die viel und 2009 werden dann „Rheingold“, Grund 122 Millionen Euro in die regionale beachtete Produktion einer Verdi-Oper in „Siegfried“ und die „Götterdämmerung“ Kulturförderung investiert. italienischer Sprache und zwar „Un ballo folgen. Durch das Engagement der in maschera“. Theaterfreunde und die Kunst – und Das sind beeindruckende Zahlen. Dieses Kulturförderung der Sparkasse Detmold Engagement hat doch sicher seinen Mit „Verdis Maskenball“ und „Les dürfte das Landestheater Detmold dann Ursprung im sogenannten „öffentlichen misérables“ haben Sie ja zwei ganz im Jahre 2009 Richard Wagners be- Auftrag“ den jede Sparkasse hat. außergewöhnliche Produktionen am rühmten Opernzyklus Ja! Genau dieser öffentliche Auftrag Detmolder Landestheater mit finanziert. „“ im Angebot unterscheidet uns von den privaten Was stellen Sie sich denn für die haben. Sicherlich eine ganz außerge- Banken. Die Sparkassen sind öffentlich- Zukunft vor: wöhnliche und hervorragende Sache für rechtliche Unternehmen, die ihre Ich sehe unser Engagement nicht unser Landestheater. Gewinne überwiegend gemeinnützig unbedingt darin, ein Highlight an das Wir können uns auf eine wirklich starke verwenden. Gerade diese öffentliche andere zu fügen. Wichtig ist zunächst, Leistung des Theaters freuen, Rechtsform der Sparkassen stellt sicher, dass es uns gemeinschaftlich gelingt, die mit größtem Respekt und Bewunde- dass wir unser Engagement für die Kultur interessante Produktionen in Detmold rung aufgenommen werden wird, auch zukünftig ohne Einschränkungen auf die Bühne zu bringen, die auch und das nicht nur von den Freunden fortführen können. Und gerade diese überregionale Aufmerksamkeit schaffen. der Musik Richard Wagners. Rechtsform ermöglicht es uns auch, als starke Wettbewerber am Markt aufzu­ Und wenn dabei wieder etwas ganz Sicherlich ist unseren Lesern durch dieses treten und uns zugleich als Gemeinwohl besonderes oder außergewöhnliches Interview deutlich geworden, was die orientierte Institute aller Bürgerinnen heraus kommt, dass das Ansehen und die Aussage bedeutet: und Bürger für wichtige gesellschaftliche Reputation des Landestheaters Detmold „Gut für die Kultur und die Menschen Aufgaben zu engagieren. Erst durch noch weiter steigert, dann ist das in der Region – Sparkasse Detmold“. betriebswirtschaftlichen Erfolg erwirt- natürlich überaus erfreulich. Herr Wannhoff, wir danken Ihnen für schaften wir jene Mittel, die wir für Darum haben sich die Sparkasse Detmold dieses Gespräch. Deine erste Inszenierung für das Lan­ Mittelpunkt, wie z. B. Habgier, Pragmatis- destheater Detmold war „Es“ von Karl mus, Unfähigkeit zur Empathie, die Un­ BRECHTS Schönherr, ein leises Stück für zwei Per­ fähigkeit, Gefühle zu zeigen, Formen der sonen, im Grabbe-Haus. Nun inszenierst Verdrängung, um nicht reflektieren zu du mit Bertolt Brechts „Mutter Courage müssen, sind nach wie vor Bestandteil un- SPERRIGKEIT und ihre Kinder“ ­einen Klassiker auf der serer Gesellschaft. Lediglich das Umfeld großen Bühne. Ist es dein erstes „großes“ hat sich verändert. Das kapitalistische Theaterstück? Prinzip, das in „Mutter Courage“ benannt IST SEINE In gewisser Hinsicht ja, da ich bisher eher wird, ist aktueller denn je. psychologische Stücke mit kleineren Be- Inwiefern ist die „Mutter Courage“ eine setzungen erarbeitet habe. Brecht zu in- „heutige“ Figur? szenieren ist somit in zweierlei Hinsicht Aufgrund ihrer Fähigkeit, Empathie und QUALITÄT eine Herausforderung: Zum einen der Gefühle wegzuschieben und ihre Über- Umgang mit einem großen Ensemble und zeugungen nie in Frage zu stellen. Sie zum ­anderen ist es äußerst reizvoll, sich sagt, sie tue all das für ihre Kinder, doch ROSMARIE VOGTENHUBER mit einem Stück und einer Theaterform sie bringt ihre Kinder damit letztlich um. auseinander zu setzen, die auf den ersten INSZENIERT „MUTTER COURAGE” Sie reflektiert ihr Handeln nicht. Und sie Blick nicht die eigene zu sein scheinte. ist ein komplexer Mensch. INTERVIEW „Mutter Courage“ ist ein hoch aktuelles, grandioses Stück und ich habe viel bei der Was sollten wir, was sollten die Zu­ Beschäftigung mit ihm gelernt und tue schauer des Stücks, reflektieren oder dies noch. hinterfragen? Uns selbst. Während deines Studiums am Max- Reinhardt-Seminar in Wien hat Brecht Wirst du die Kriege unserer Zeit, Afgha­ aber sicher eine Rolle gespielt, oder? nistan oder Irak, auf der Bühne darstel­ Nein, Wien hat sich im Gegensatz zu len? ­Berlin eher an der Unterrichtsmethodik Nein, ich habe eine nichtillusionistische von Konstantin Stanislawski orientiert, Spielfläche ­gewählt. Mir geht es darum, deshalb standen Stücke von Autoren wie auf die Figuren zu fokussieren, denn für ­Ibsen, Strindberg oder Tschechow im Mit- mich repräsentieren diese elf Menschen telpunkt. Ich habe mich zwar während des die Gesellschaft, sie zeigen, was in der Studiums „privat“ mit Brecht beschäftigt, Gesellschaft, in der Welt passiert. Es geht aber keinen wirklichen Zugang zu seinen mir um die Mechanismen, die zwischen Stücken gefunden. Ich fand sie, mit Aus- den Menschen ablaufen. nahme von „Baal“, das meines Erachtens Wer wird die Rolle der Mutter Courage ein großartiges Stück ist, spröde, konstru- in deiner Inszenierung spielen? iert und für meinen Geschmack zu dozie- Kerstin Klinder, die ab September neu ins rend. Aber gerade diese „Sperrigkeit“ er- Ensemble kommt, wird sich als „Mutter weist sich nun, nach der Beschäftigung Courage“ dem Detmolder Publikum vor- mit dem Stoff, als große Qualität. stellen. Wie bist du an „Mutter Courage und Was ist in der schauspielerischen Arbeit ihre Kinder“ herangegangen? für dich das Spannende an Brecht? Neben dem Textstudium habe ich frühzei- In erster Linie die knappe, sperrige Spra- tig begonnen, mich mit dem Thema Krieg che, hinter der sich in so wenigen Worten auseinander zu setzen. Ich habe keinen so viel verbirgt. Dieses „Dahinter“ zu ent- Krieg erleben müssen, beobachte aber, decken und begreifbar zu machen, ist so- wie wir mit den uns umgebenden Kriegen wohl für die Darsteller als auch für mich umgehen. Wir konsumieren sie zeitgleich als Regisseurin eine schwierige, aber sehr mit Werbung bei Sat1 und machen sie reizvolle und schöne Aufgabe. uns durch Zweidimensionalität ertragbar. Die mediale „Kriegsverarbeitung“ ist ein Wie sieht es mit der Musik von Paul weites und hoch­interessantes Feld und Dessau aus? viele Grundgedanken zu „Mutter Coura- Die Musik spielt bei Brecht eine wesent- ge“ resultieren aus der Beschäftigung mit liche Rolle. Sie ist eine von vielen Ebenen, diesem Thema. Ein weiterer wichtiger As- auf denen die Geschichte erzählt wird. pekt war die Frage, in welchem Krieg wir Wird es Musiker auf der Bühne geben? uns in Europa zurzeit befinden. Exempla- Ja einen, der aber nicht nur die Musik, risch sei da genannt der Krieg konkurrie- sondern auch ­Geräusche oder gespro- render Schichten in unserer Gesellschaft, chene Regieanweisungen Brechts vermit- der Kampf um Geld und Macht, die Stig- telt. Ich habe eine Lösung gefunden, die matisierung von Arbeitslosen und Hartz mit diesem einen Musiker verbunden ist, IV-Empfängern, die zunehmende Verglet- die sowohl der doch sehr schrägen Musik scherung unserer Gesellschaft. von Paul Dessau als auch meinem konzep- Bietet das Stück, das im Dreißigjährigen tionellen Ansatz zuträglich ist. Mehr sei Krieg spielt, denn explizit solche Deutungs­ hierzu aber nicht verraten. ansätze? Wir freuen uns auf die Inszenierung! Man muss sich mit der Gesellschaft, in der Vielen Dank für das Gespräch. man lebt, beschäftigen, um etwas über sie erzählen zu können. Um Deutung geht es Die Fragen stellte Peggy Pfaff da nicht. In „Mutter Courage“ stehen die Plakatentwurf zu „Mutter Courage und ihre Kinder“ Menschen und ihre Verhaltensweisen im Wenn am 24. September 2006 „Die Walküre“ in der Inszenierung von ­Intendant Kay Metzger Premiere feiert, EIN DOPPELTER stellt sich Sabine Hogrefe in der Rolle GEWINN der Brünnhilde erstmals dem Detmolder Publikum vor. HOGREFE SINGT Unbekannt ist der Opernsängerin die Stadt „DIE WALKÜRE“ indes nicht: Von 1985 bis 1991 absolvierte sie an der Musik­hochschule Detmold ein Gesangsstudium, das sie mit ­Diplom ab- schloss. Die sich anschließende Karriere verlief jedoch keineswegs gradlinig. „Ich bin relativ früh, noch vor Abschluss des Studi- ums, als Gast ans Aalto-Theater in Essen engagiert worden“, erinnert sich Sabine Hog- refe. „Danach folgte eine Reihe von Gastverträgen am Staatstheater Schwerin. Als ich aber nach drei Jahren das ­Angebot eines Festengagements in Schwerin ausschlug, fiel ich in ein Loch. Es war schwer, Fuß zu fassen, ich hatte das Gefühl, dass die Partien, die ich in Schwerin gesungen hatte, keine Rolle für künftige Engagements spielten.“ Doch Sabine Hogrefe, die nie etwas anderes wollte als Singen und dafür sogar den Klavierunterricht abbrach, schaffte kaum ein Jahr später, 1994, den Einstieg am Staats- theater am Gärtnerplatz in München. 1997 wechselte sie ans Stadttheater Freiburg, ein wichtiger Schritt in ihrer Karriere: „Von diesem Zeitpunkt an begann ich mir das italie- nische Fach zu erkämpfen.“ Dass Sabine Hogrefe darum ringen musste, führt sie u. a. auf ihre Herkunft zurück: „Als deutsche, blonde Sängerin wird man oft ins deutsche Fach gesteckt. Doch ich wollte auch die italienischen Partien singen, um die Stimme gesund zu halten und einen Ausgleich zum deutschen Fach zu schaffen.“ Eine Traumrolle, die sie in Freiburg verkörpern durfte, war die Lady Macebth: „Diese Sabine Hogrefe singt in der Detmolder Inszenierung Partie ist eine große Herausforderung für jede Sängerin, weil Lady Macbeth praktisch der Wagner-Oper „Die Walküre“ Brünnhilde und drei verschiedene Fächer mit ihren drei Arien bewältigen muss.“ Kritiker haben Sabine Sieglinde Hofgrefe genau diese Fähigkeit zur Wandlung bestätigt. So schrieb die „Badische Zei- tung“ zu ihrer Verkörperung der Leonore in „Fidelio“ im November 2002: „Ihr Sopran bricht selbst in den dramatischsten Passagen nicht aus und, wenn der Vergleich erlaubt ist, wie einst Gwyneth Jones besticht diese Künstlerin mit ihrer Fähigkeit vom über- gangslosen Wechsel ins lyrische Register.“ Heute achtet Sabine Hogrefe sehr genau darauf, ihre Partien abwechslungsreich zu WANDLUNGS- wählen und zu gestalten. Ihre frühere Traumrolle – die Aida – hat sie inzwischen singen dürfen, bei den Bad Hersfelder Festspielen in 2000, unter der Regie von Kay Metzger. Für diese Darstellung wurde sie mit dem Opernpreis ausgezeichnet. Nun freut sich FÄHIGE STIMME Sabine Hogrefe auf Rollen wie die Isolde oder die Leonore in „La Forza del destino“ am Bremer Theater oder – aktuell – die Brünnhilde in der „Walküre“. „Ich werde aber auch in ein ­einigen Vorstellungen die Sieglinde interpretieren“, kündigt sie an. Beide Rollen MIT OPERNPREIS gleichzeitig einzustudieren, ist für ­Sabine Hogrefe kein Problem: „Auch hier kann ich mich wieder im Spannungsfeld zwischen dramatischem und lyrischem Register bewe- gen und mich so künstlerisch weiterent­wickeln und verbessern.“ Spannend werde es lediglich in den Tagen der Endproben, wenn sie praktisch jeden Tag, einmal als Brünn- hilde, dann wieder als Sieglinde, auf der Bühne stehen muss. Doch Sabine Hogrefe sieht dem ­Arbeitspensum gelassen entgegen: „Ich bin für alles ­offen und gehe jede Heraus- forderung mit Neugier an.“ Peggy Pfaff

RICHARD WAGNERS Zur Inszenierung nur soviel: Wir holen die „DIE WALKÜRE“ Helden und Götter nah an uns heran, ohne den Mythos zu verleugnen. Petra Mollérus INTERVIEW MIT hat dafür ein wunderbar ästhetisches KAY METZGER Bühnenbild entworfen. Fortsetzung von Seite 1 Und dann die Frage, die kommen muss: Wird aus der „Walküre“ eine gesamte D. h., Sie haben sich schon zuvor mit der Tetralogie? Polemisch gefragt: Ein „Ring“ in Detmold, „Walküre“ und dem „Ring“ auseinander­ Vielleicht. Wir müssen finanziell noch ei- muss das sein? gesetzt? niges klären. Dank der Theaterfreunde e.V. Müssen muss gar nichts. Aber wir können Ja, eigentlich seit meinem ersten gibt es erste wichtige Voraussetzungen mit dem „Ring“ einen herausragenden Bayreuther „Ring“-Erlebnis 1978 mit dem für die Finanzierung dieses gewaltigen künstlerischen Beitrag zum Thema My- Jahrhundert-„Ring“, inszeniert von Patrice Unterfangens. Und ich bin dankbar, dass thos im Varus-Jahr 2009 für Detmold und Chéreau. Heute zehre ich davon, dass ich die Förderer des Theaters so geschlossen darüber hinaus leisten. Und wir können mich schon so lange mit diesen Werken hinter dieser ungewöhnlichen Idee ste- mit solch einem Projekt ein Signal nach befasse. Allerdings wird man nie endgül- hen. Das Landestheater hat nach wie vor Düsseldorf senden: Hallo, hier sind wir, tig fertig damit. eine angespannte Haushaltslage, umso das können wir! 2010 wird die ganze Auf- Was dürfen wir von der Detmolder „Wal­ wichtiger ist es, dass dieses Projekt das merksamkeit nach Essen und ins Ruhrge- küre“ erwarten? Haus und seinen Haushalt nicht zusätz- biet als Kulturhauptstadt gelenkt. Da müs- Tolle Sänger und ein großartiges Orche- lich belastet. Alle Mehrkosten müssen wir sen wir rechtzeitig zeigen, wo wir stehen. ster unter Leitung von GMD Erich Wäch- anderweitig decken. Aber wir sind auf ter. einem guten Weg. Die Fragen stellte Elisabeth Wirtz Mutter Courage und ihre Kinder, Landestheater Detmold, Freitag, 8. September 2006, 19.30 Uhr Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg von Bertolt Brecht Musik von Paul Dessau Musikalische Leitung: Klaus Christian Kaufmann Inszenierung: Rosmarie Vogtenhuber Einführungsmatinee: Sonntag, 3. September 2006, 11.30 Uhr, Lippisches Landesmuseum

Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt Die Phoniker mit ihrer Fassung des Musicals „Mozart!“ Detmolder Sommertheater Sonntag, 10. September 2006, 18.00 Uhr Revuette von Sarah Kohrs EIN ZIVILDIENSTLEISTENDER MIT Inszenierung: Sarah Kohrs VORLIEBE FÜR MOZART Frech, frivol und Brecht, Grabbe-Haus Donnerstag, 21. September 2006, 20.00 Uhr Tobias Richter ist bereits der Dritte, der als Zivildienstleistender sein Freiwilliges Sozi- Ein musikalisch-literarischer Abend im Brecht-Jahr ales Jahr in der Kultur am Landestheater in Detmold absolviert. Beschränkte sich sein mit Gaby Blum Einsatz in der ersten Spielzeithälfte auf Tätigkeiten hinter der Bühne und im Büro TERMINE UND PREMIEREN Musikalische Leitung: Ute Haußner (Homepaging, Einsatzplanung der Statisterie, Regieassistenz beim Ballettabend „Let Inszenierung: Marcus Everding me live!“, Führungen durch das Theater, Mitarbeit in der Öffentlichkeitsarbeit und der Die Walküre, Landestheater Detmold Theaterpädagogik), so galt sein Aufgabengebiet in der zweiten Hälfe der künstlerisch Sonntag, 24. September 2006, 17.00 Uhr ausübenden Tätigkeit. ­Tobias Richter war zunächst in kleineren Rollen in dem Musical Oper von Richard Wagner „Cabaret“ und dem Tanzabend „Let me live!“ zu sehen, spielte als Schlagzeuger bei Musikalische Leitung: Erich Wächter einem Familienkonzert und bei der auf DVD festgehaltenen Produktion „Die tödlichen Inszenierung: Kay Metzger Wünsche“ von im Orchester mit und steht zurzeit in der Neuinszenie- Einführungsmatinee: Sonntag, 17. September, 11.30 Uhr, rung von „Der Mann von La Mancha“ als Maultiertreiber José auf der Bühne. Als Ab- Brahms-Saal der Hochschule für Musik, Detmold schluss seines Freiwilligen Jahres brachte Tobias Richter mit Jugendlichen das Musical MOZART! von ­Michael Kunze und Sylvester Levay in gekürzter Fassung auf die Bühne. crush, Landestheater Detmold Sonntag, 8. Oktober 2006, 18.00 Uhr Wie kam es zu dem Projekt? Es war schwer, alle unter ein Dach zu Tanztheater von Richard Lowe und Marcel Kohl Ich hatte den Wunsch, Jugendlichen zu ­bekommen. Die Premiere war der erste Choreografie/Inszenierung: Richard Lowe ermöglichen, selbstständig und ohne das Termin, wo alle zusammen waren. Einführungsmatinee: Sonntag, 1. Oktober 2006, Einwirken von Erwachsenen ein Projekt Wie erklären Sie sich dann den Erfolg 11.30 Uhr, Grabbe-Haus auf die Beine zu stellen, das die Bereiche der Aufführungen – begeistertes Pub­ Irrungen, Wirrungen, Grabbe-Haus Schauspiel, Gesang, Orchester, Tanz, Back- likum, Standing Ovations? Freitag, 13. Oktober 2006, 20.00 Uhr stage und ­Planung umfasst. So entstand Der Begriff „professionelle Laien“ beant- TheaterJugendClub die Gruppe „Die Phoniker“ – eine Gruppe, wortet dieses Frage am ehesten. Die Ju- Inszenierung: Marcel Kohl in der ca. 50 musik- und schauspiel­be­ gendlichen schafften es mit Spielfreude, geisterte Jugendliche aus ganz Ostwest- Der Lebkuchenmann, Landestheater Detmold Disziplin und ihrem Können ein Ergebnis falen-Lippe zusammen Theater machen. Samstag, 21. Oktober 2006, 11.00 Uhr dem Publikum zu präsentieren, das für Kindermusical von David Wood Warum ein Musical? Laien einfach toll war. Von der ersten Inszenierung: Robert Klatt Weil ich glaube, dass dieses Genre Hauptprobe bis zur Premiere haben sich Der Kontrabass, Grabbe-Haus des Musiktheaters ­vielen Jugendlichen alle Akteure um 200 Prozent gesteigert. Samstag, 21. Oktober 2006, 20.00 Uhr zugänglich ist. Es war einfach eine riesige Freude, das Ensemble und das Orchester dirigieren zu Monolog von Patrick Süskind Dirigent, Regisseur, Bühnebildner, Orga­ dürfen. Inszenierung: Dirk Böhling nisator, Bau­leiter, Handwerker… die Frau Luna, Landestheater Detmold ­Tätigkeiten, die du bei diesem Projekt Dirigieren – könntest du dir das als be­ Sonntag: 5. November 2006, 18.00 Uhr ausgeübt hast, ließe sich noch ergänzen. rufliche Zukunft vorstellen? Operette von Paul Lincke Wie hast du das alles neben deiner Ja, das könnte ich. Seitdem ich am letzten Inszenierung: Ernst Buder ­Arbeit am Landestheater Detmold ge­ „Tag der ­offenen Tür“ im Landestheater Einführungsmatinee: Sonntag, 29. Oktober 2006, schafft? das Orchester dirigieren durfte, komme 11.30 Uhr, Haus der Immobilie, Detmold Ich weiß es selber nicht. Mein Tag hatte 18 ich von diesem Gedanken nicht mehr los. Stunden und mehr. Das Theater hat mich Zunächst werde ich aber das Schulmusik- Zeit im Dunkeln, Grabbe-Haus aber für dieses Projekt freigestellt. Außer- studium beginnen, um mein Basiswissen Freitag, 17. November 2006, 20.00 Uhr dem hat jeder einzelne von den „Phoni- zu erweitern. Schauspiel von Henning Mankell kern“ in seiner Freizeit tatkräftig mit Inszenierung: Tatjana Reese Mit welchen Gedanken und Gefühlen ­angepackt. Wenn nicht gerade Proben verlässt du nun das Landestheater? Bunbury, Landestheater Detmold stattfanden, wurde gesägt, geschraubt, Diese Zeit war für mich eine der lehr- Donnerstag, 23. November 2006, 19.30 Uhr geleimt, angestrichen oder zu Hause am reichsten in meinem Leben, für die ich Komödie von Oscar Wilde PC Plakat und Programmheft entworfen. sehr dankbar bin. Die Unterstützung, die Wie hast du die Jugendlichen zusam­ ich von allen Kollegen erhielt, war einzig- Impressum menbekommen? artig. Ich habe mich schon nach den ers- Herausgeber: Verein zur Förderung des Landestheaters Detmold e.V., Viele von ihnen sind Freunde aus meiner ten Tagen im Landestheater wohl gefühlt Postfach 2942 · 32719 Detmold, Tel. 05231/974614, Fax: 974701 Schulzeit. Andere habe ich in den vergan- und jeden Tag genossen. Danke für eine Konto-Nr. 42002 – Sparkasse Detmold (BLZ 47650130) genen Jahren in Orchestern der Region schöne Zeit! 1. Vorsitzender: Dr. Harald Hiltl, Schatzmeister: Klaus Lenhart sowie in Gesangsensembles kennen ge- Geschäftsführer: Ulrich Heinemann, E-Mail: [email protected] lernt. Die Fragen stellte Peggy Pfaff Redaktion: Peggy Pfaff, Ulrich Heinemann Fotos: Rainer Worms, privat, Bettina Scherzer, Grafiker: Michael Hahn Stammtisch Theaterfreunde: Mittwoch, 6. September 2006 Gestaltung: M&S Werbeagentur Druck: K2, Detmold Beginn jeweils um 19.00 Uhr in Mittwoch, 4. Oktober 2006 Redaktionsschluss: 24. August 2006 „Strate’s Brauhaus“ Mittwoch, 8. November 2006 www.theaterfreunde-detmold.de im Rittersaal, Lange Straße 35, Detmold Mittwoch, 6. Dezember 2006