.. Die tiefe Zasur durch Weltkrieg und INFORMATIONEN ZU DEN SPIELSTÄTTEN Weltwirtschaftskrise. Der Erste Weltkrieg und seine Folgen. Alliierte Besetzung von Rheinland und Ruhrgebiet. Aus Stadttheatern werden Städtische Theater. Die Goldenen Zwanzigerjahre 111

Oper unterm Hakenkreuz. 395 453

Rettung und Gleichschaltung der Theater. Oper von Goebbels’ Gnaden. theater aachen musiktheater im revier Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen 151 gelsenkirchen

403 Auferstanden aus Ruinen. 459 Das erste Nachkriegsjahrzehnt. theater bielefeld Oper zwischen Trümmern und an improvisierten Spielstätten. theater hagen Alte Seilschaften. Wiederaufbau und die Folgen der Währungsreform 193 411 469 theater bonn Oper im Zeichen des Wirtschaftswunders. .. oper koln Der dritte Bauboom. Gründung der Deutschen Oper am Rhein. Aufblühende Theaterlandschaften 231 419 477 landestheater Strukturwandel und Theaterkrise. .. Das Ende der Euphorie. Klamme Kommunalfinanzen theater krefeld monchengladbach bedrohen die „freiwilligen Leistungen“. 427 Die Theater reformieren sich. Der Rückzug des Landes 281 487 theater dortmund .. Einig Vaterland. theater munster Wandel der Theaterlandschaft nach der deutschen Vereinigung. Die Furcht vor einer Berliner Kulturhegemonie. 435 495 Weitere Verschärfung des finanziellen Notstands deutsche oper am rhein und drohender Theatertod 315 .. dusseldorf duisburg oper wuppertal Zwischen Bedeutungsverlust, .. Existenzangsten und lieto fine. 445 Ausblick auf die Opernszene Nordrhein-Westfalens im 21. Jahrhundert 371 aalto-musiktheater essen

Anmerkungen 375 Literatur- und Quellenverzeichnis 378 Personenverzeichnis 380 Zeittafel 390 Sogenanntes Bonner Ballstück von 1754: Blick in den prächtigen Zuschauerraum und auf die Bühne des Bonner Hoftheaters im Residenzschloss während ei- nes Hofballs, im Vordergrund links Kurfürst Clemens August mit einer maskierten Dame

in diesem Orchester engagiert. Gespielt wur- den die Opern von Hasse, Galuppi, Piccinni, Traetta und Salieri – der großen Modekom- ponisten der Zeit. Einen rasanten Aufschwung erlebte das Bonner Theater aber erst unter Maximilian Friedrich von Königsegg, dem Nachfolger von Clemens August. Auf Betreiben seines Premierministers Caspar Anton Graf von Belderbusch fusionierte er 1778 die Hofbüh- ne mit einer Laientruppe zum Deutschen Na- tionaltheater und folgte damit dem Vorbild des zwei Jahre zuvor in Wien unter Joseph II. gegründeten Deutschen Nationaltheaters. Erstmals verfügte die Bonner Bühne da- mit über ein eigenes Ensemble. Unter der Leitung von Gustav Friedrich Großmann konnte so hier nicht nur ein anspruchsvoller Spielplan mit den großen Werken Lessings sowie 1783 der Uraufführung von Schillers Verschwörung des Fiesco zu Genua realisiert werden, sondern unter Christian Gottlieb Neefe, dem musikalischen Leiter der Bühne und Lehrer Ludwig van Beethovens, wurden auch die neuesten deutschen Singspiele von Hiller, seine eigenen Kompositionen oder die erfolgreichen Stücke der französischen Opéra comique, aber auch Opern von Gluck und Mozart dargeboten. Wie in Düsseldorf öffnete dabei auch der Bonner Kurfürst sein Theater der Bürgerschaft. italienischen Theatertruppen bespielen ließ. links im Vordergrund, mit einer maskierten Großvater des berühmten Komponisten und Maximilian Friedrich war es auch, der Das prächtige Innere des Theaters ist uns auf Dame während eines Hofballs. Am rechten ab 1761 Hofkapellmeister. Auch sein Sohn 1775 in Münster ein Hoftheater errichten den beiden „Bonner Ballstücken“ überliefert. Bildrand ist die Kapelle zu sehen, den Kon- Johann und sein Enkel, der junge Ludwig, ließ. Landesherr dort war der Fürstbischof Auf dem einen sieht man Clemens August, trabass spielt Ludwig van Beethoven, der sind ausweislich der Hofdokumente später von Münster, ein Amt, das seit 1719 in Per-

18 І DIE ENTSTEHUNG DER OPER IM HEUTIGEN NORDRHEIN-WESTFALEN DIE ENTSTEHUNG DER OPER IM HEUTIGEN NORDRHEIN-WESTFALEN І 19 Kölner Opernhaus mit der neuesten Technik Wolf-Ferraris Schmuck der Madonna und ausgestattet hatte. Das neue Theater fasste Strauss’ Ariadne auf Naxos in den Jahren wie das alte 1200 Zuschauer und kostete et- 1911 und 1912 sowie zum Jahreswechsel den was über zwei Millionen Mark. Am 30. Sep- Ring. In seiner letzten Spielzeit 1913/14 en- tember 1905 war es so weit, und die „thea- gagierte Ockert einen jungen Kapellmeister, terlose, die schreckliche Zeit“68 konnte mit der später Weltkarriere machen sollte: Otto einer glanzvollen Aufführung des Tannhäuser Klemperer. Klemperer gab seinen Einstand beendet werden. Direktor Otto Ockert setzte am 14. September 1913 mit Tannhäuser. im Folgenden auf eine bewährte Mischung Die lokale Kritik war darüber voll des Lo- aus Werken der Opernklassiker Mozarts, We- bes: „Klemperer gehört ohne Frage zu den bers, Lortzings, Beethovens und Wagners – Meistern seines Fachs, zu jenen Erwählten, allein fünf Wagner-Opern standen bereits bei welchen sich natürliche Begabung und in der ersten Spielzeit auf dem Programm – eindringlicher Fleiß, hoher Wille und starke sowie einigen Stücken des italienischen und Empfindung zusammenfanden, um einen französischen Repertoires – insgesamt 23 ver- echten Künstler zu formen.“70 Tiefland, der schiedene Opern, von deren 91 Vorstellungen Troubadour, Tristan und Isolde, die Jüdin allein 25 bestückte. und der Ring folgten, und die Kritik resü- Der Konkurrenzkampf der Theater in mierte: „Man hat das Gefühl, so muss es sein, Barmen und Elberfeld trieb daneben mitun- so allein ist es richtig.“71 ter bemerkenswerte Blüten. So war Richard Der Wettstreit der Bühnen der beiden Strauss’ moralisch bedenkliche, dafür beim Nachbarstädte gipfelte in den Erstaufführun- Otto Müller: Bühnenbildentwurf zu Wagners Tannhäuser, Barmen 1913 Publikum umso beliebtere Oper Salome im gen von Richard Wagners letzter Oper Parsi- Dezember 1906 zunächst in Elberfeld he- fal, die laut der Verfügung ihres Schöpfers ei- kurzer Ergriffenheit brach am Ende der Vor- rausgekommen und hatte dort wegen ihrer Otto Klemperer gentlich ganz dem Bayreuther Festspielhaus stellung ein tosender Applaus los, Blumen „furchtbaren Schönheit und schrankenlosen vorbehalten bleiben sollte und daher einer und Kränze regneten auf die Sänger, den Kraftentfaltung“69 wahre Begeisterungsstür- 30-jährigen Schutzfrist unterlag. Mit dem Dirigenten, den Regisseur und den Direktor me ausgelöst. Da wollte Barmen nicht zu- Jahresende 1913 war diese Frist ausgelau- nieder. 23 Mal konnte der vor aus- rückstehen und brachte das Werk im Febru- fen. Nur vier Tage später, am 4. Januar 1914, verkauftem Haus gegeben werden. ar 1908 heraus. Der große Erfolg der Salome erklangen die magischen Töne des Vorspiels Eine Woche nach Barmen und zeitgleich ermunterte die Direktoren beider Theater im aus dem abgedeckten Orchestergraben des mit Köln brachte das Elberfelder Theater Jahr darauf, nur vier Wochen nach ihrer Ur- Barmer Hauses. Am Pult stand Otto Klem- den Parsifal heraus. Am Pult stand hier als aufführung in Dresden auch die Elektra, und perer, die Ausstattung hatte Hans Wilder- neuer Kapellmeister der junge Hans Knap- zwar gleichzeitig in Barmen und Elberfeld, mann entworfen, der bei dieser Arbeit seine pertsbusch, der später zu einem der berühm- auf die Bühnen zu bringen, ein Wettlauf, der Reformideen einer stark stilisierten Bühne testen Parsifal-Dirgenten avancierte. sich bei der Erstaufführung des Rosenkava- dank der Unterstützung Klemperers kom- Elberfeld und zeitweilig Barmen versorg- liers im Oktober 1911 noch einmal wiederho- promisslos verwirklichen konnte. Das glei- ten auch das 30 Kilometer entfernte, in der len sollte. che Bühnenbild lag im Übrigen auch der Preußischen Provinz Westfalen und am Ran- Robert Heger war von Ockert als neuer nur wenige Tage darauf erfolgten Kölner de des Sauerlands gelegene Hagen mit The- Kapellmeister verpflichtet worden. Er diri- Erstaufführung am 11. Januar zugrunde. Die ater. Die Situation in Hagen war lange Zeit gierte die Erstaufführungen von Ermanno Aufführung war überaus erfolgreich. Nach ähnlich der in den ebenfalls stark pietistisch

104 І DIE OPERNLANDSCHAFT VOR DEM ERSTEN WELTKRIEG DIE OPERNLANDSCHAFT VOR DEM ERSTEN WELTKRIEG І 105 sich an die Spitze eines Demonstrationszugs durch die Stadt. Spielhoff forderte er auf, zu- rückzutreten: seine Vorschläge seien schlicht indiskutabel und dem Renommee der Stadt Strukturwandel schädlich. 1974 wurde vom Rat der Stadt das Spiel- und Theaterkrisen hoff-Papier schließlich abgelehnt. Oper und Orchester blieben der Stadt erhalten. Schüchter aber war am 27. Mai 1974 über- raschend verstorben. Zuvor hatte er noch mit Paul Hager als Regisseur eine Walküre he- rausgebracht, die den Auftakt zu einem neu- Das Ende der Euphorie. en Ring bilden sollte. Hager wurde ein Jahr Klamme Kommunalfinanzen bedrohen später sein Nachfolger als Opernintendant, die „freiwilligen Leistungen“. an seiner Seite im Amt des Generalmusikdi- Die Theater reformieren sich. rektors Marek Janowski. Hager setzte die Ar- Der Rückzug des Landes beit am begonnenen Ring in den Jahren bis 1977 fort. „Hager dachte in weiten künstleri- schen Dimensionen, inszenierte mit großer Geste und leichter Hand. Janowski schöpfte den prächtigen Orchesterklang der Philhar- as Wirtschaftswunder hatte ausgedient. blierte Politik hoher Subventionen fortsetz- moniker aus, kontrastreich, differenziert, DIn seinem Zeichen hatten sich alle The- ten, freilich ohne deren ideologische Vor- überzeugend – ein moderner Dirigent mit ater in ihren wiederaufgebauten oder neu gaben zu übernehmen. Im Gegenteil: vor Fantasie und Präzisionswillen.“281 Strauss’ erbauten Häusern etablieren und dabei ein dem Hintergrund der Erfahrungen mit dem Frau ohne Schatten und Elektra, Wagners Programmangebot von einer enormen Brei- NS-Regime war dem Zentralstaat die Kul- Lore Haas: Figurine zu Lulu, Gräfin Geschwitz, Meistersinger und Parsifal, Verdis Falstaff, te und Vielfalt entwickeln können. Konser- turhoheit entzogen und den Ländern über- Dortmund 1976 Beethovens Fidelio, Bergs Lulu, Fortners vativ geführte Opernbühnen standen neben tragen, die Freiheit der Kunst in Artikel 5 Bluthochzeit, Gershwins Porgy und Bess, solchen, die sich dezidiert der musikalischen des Grundgesetzes festgeschrieben worden. kostspielige Bereiche wie die Theater alle Lortzings Undine, Tschaikowskys Eugen Avantgarde und szenischen Erneuerung ver- Beides zusammen ermöglichte es den Inten- anderen für eine Kommune lebensnotwendi- Onegin, Puccinis Gianni Schicchi und Ravels schrieben hatten. Und sie alle waren voll. danten, bei ihren Programmentscheidungen gen kulturellen Aktivitäten zu leiden hätten. Spanische Stunde begeisterten das Publikum Trotz der hohen Zahl an Vorstellungen, die nicht allein auf die Gunst des Publikums Sein Vorstoß, die Prioritäten der Kulturein- in der Zusammenarbeit der beiden Künst- die Theater in jenen Jahren boten, konnten schielen zu müssen, sondern das Kühne und richtungen neu zu bestimmen und dabei die ler. Dortmunds Oper hatte ihren Platz in sie alle auf stolze Auslastungsquoten verwei- Querständige wagen zu können. Und sie Opfer zu erbringen, die er für zwingend hielt, der Stadtgesellschaft behaupten können und sen. Das Publikum strömte in die Häuser, nutzten diese Chance weidlich. stieß auf heftigen Widerspruch. Demonstra- aufs Neue gefunden, aber die Euphorie und sei es, um die musikalische oder szenische Die Deutsche Oper am Rhein und die tionen, polemische Auseinandersetzungen der zum Teil unreflektierte Optimismus der Neudeutung eines Repertoirewerks, oder, Kölner Oper hatten es dabei geschafft, sich und Hearings bestimmten über Monate die Aufbaujahre waren angesichts neuer gesell- um das Ungewohnte und Neue zu erleben. aus der Masse der anderen Bühnen heraus- öffentliche Debatte. Schüchter ging mit sei- schaftlicher Herausforderungen verflogen. Die Theater profitierten dabei davon, dass zulösen und bis in die Spitzengruppe der nem Ensemble auf die Straße, verteilte Flug- die Städte schon bald nach dem Krieg wie großen westdeutschen Opernhäuser vorzu- blätter für den Erhalt des Theaters und setzte selbstverständlich die von den Nazis eta- stoßen, die auch international in der ersten

280 І OPER IM ZEICHEN DES WIRTSCHAFTSWUNDERS STRUKTURWANDEL UND THEATERKRISEN І 281 Willen der Stadtoberen vor der schleichen- hieß es, dass das Theater nur noch 0,8 Mil- den Auflösung steht.“371 lionen im Jahr einsparen sollte, und das erst Die schleichende Auflösung suchte Frie- ab 2014. Dem Intendanten war klar, dass er demanns Nachfolger Nobert Hilchenbach selbst diese Kürzung ohne Personalabbau in den zehn Jahren seiner Intendanz zum nicht mehr würde bewältigen können. Doch Teil mit Erfolg, aber ohne Nachhaltigkeit zu ehe er in konstruktive Überlegungen ein- verhindern. Er übernahm das Haus mit der steigen konnte, gab es im Juni 2009 schon Hypothek, eine Million in seinem Etat ein- wieder neue Hiobsbotschaften: „Jetzt sind sparen zu müssen. Er hoffte dieses Sparziel die 0,8 Millionen von der Bezirksregierung mit Eintrittspreiserhöhungen und der Um- schon wieder in Frage gestellt worden. […] wandlung des städtischen Regiebetriebs in Mittlerweile kursieren schon wieder Zahlen eine eigenständige GmbH erreichen zu kön- von zwei und mehr Millionen, auch nicht nen. Die positiven Effekte dieser Umwand- ab 2014, sondern ab 2011. Das ist alles sehr lung verpufften jedoch teilweise wieder, da vage. Eines ist klar: Wenn diese 0,8 Milli- sich die Betriebsumstellung über einen Zeit- onen keinen Bestand haben, dann ist das raum von mehr als fünf Jahren hinzog und Theater kaputt. […] Bisher war es ja so, dass durch parallel erfolgte, immer weitere Ein- man unverzüglich reagieren musste: heute sparforderungen konterkariert wurden. Ei- Ratsbeschluss – morgen umsetzen. Dann nen Höhepunkt erreichte diese Entwicklung, fängt man an umzusetzen, schon kommt der als 2009 die überschuldete Stadt in den No- nächste Ratsbeschluss.“373 Szene aus Heggies Dead Man Walking, Hagen 2007 thaushalt rutschte und die Bezirksregierung Anfang 2014 beschloss der Rat der Stadt in Arnsberg unter anderem forderte, beim Hagen, ab 2018 bei allen städtischen Kul- weiterhin einen interessanten und abwechs- Catáns Salsipuedes und Kurt Weills ameri- Etat des Hagener Theaters 5,8 Millionen bis tureinrichtungen die Zuschüsse um weitere lungsreichen Spielplan mit sieben bis acht kanische Oper Street Scene setzten die Reihe 2014 einzusparen. Dem Intendanten wur- 10 Prozent zu kürzen. Bei Zuschüssen von Musiktheaterpremieren in der Spielzeit an- ungewöhnlicher Begegnungen fort. Stephen de daraufhin von der Stadt untersagt, neue 15 Millionen bedeutete das für das Thea- zubieten. Wichtigster Partner in der Oper Sondheims Musicals Sweeney Todd, Into the Verträge abzuschließen und einen Spielplan ter einen erneuten Aderlass von 1,5 Milli- war hierbei für ihn Generalmusikdirektor woods, Die spinnen, die Römer, Samual Bar- für die nächste Spielzeit aufzustellen. Die onen. Hilchenbach erklärte dazu: „In den Florian Ludwig, der, allen Unbilden zum bers Oper Vanessa und das Musical Avenue Umsetzung der Sparvorgabe wäre auf die vergangenen zehn Jahren hat das Theater Trotz, das musikalische Niveau von Or- Q kamen in den späteren Spielzeiten heraus. Schließung ganzer Theatersparten und da- zwei Millionen Euro eingespart, weitere 1,2 chester und Bühne auf dem gewohnt hohen Das zeitgenössische deutsche Musiktheater mit letztendlich auf den Tod des Theaterbe- Millionen kommen durch die Umwandlung Standard hielt. Neben den gängigen Reper- fand mit Ludwig Vollmers Gegen die Wand, triebs hinausgelaufen. Es kam zu Protesten in die GmbH dazu. […] Da muss man kein toirestücken galt Hilchenbachs besonderes Lola rennt und der Uraufführung der Road- und öffentlichen Demonstrationen im Rat- Finanzfachmann sein, um festzustellen, dass Interesse den hierzulande wenig präsenten Tschick Berücksichtigung. Diese im haus und auf den Straßen. Hagens Bürger danach das Haus in seiner Struktur zerstört amerikanischen Opern und Musicals. Gleich März 2017 aufgeführte Oper war Teil eines trugen Transparente mit Aufschriften wie wird und das Musiktheater nicht mehr zu hal- zu Beginn seiner Intendanz setzte er am Projekts, das sich unter dem Motto „Jeder „Theater muss sein!“, „Hagen braucht Kul- ten ist. Und das Standbein des Theaters ist 8. September 2007 mit Jake Heggies Oper Schüler ins Theater Hagen“ besonders darum tur“, „Kultur ist kein Luxus“ und „Hagen das Musiktheater.“374 Im gleichen Gespräch Dead Man Walking, in der in drastischer bemühte, ein jugendliches Publikum anzu- ohne Kultur bleibt arm und wird dumm bekannte sich Hilchenbach aber auch dazu: Weise die Diskussion über die Todesstrafe sprechen und so die kommende Generation dazu. Wessen Interesse ist das?“372 Darauf- „Wir werden weitermachen bis zuletzt.“ auf die Bühne gebracht wird, ein wichtiges für das Theater zu begeistern – ein Anliegen, hin ruderten Bezirksregierung und Stadt Tapfer versuchte der Intendant dabei auf Signal. André Previns Endstation Sehnsucht, das Hilchenbach über die Jahre konsequent halbherzig und planlos zurück. Plötzlich dem sinkenden Schiff Kurs zu halten und die europäische Erstaufführung von Daniel und mit einem vielfältigen Angebot verfolgte.

368 І EINIG VATERLAND EINIG VATERLAND І 369 informationen

Intendant: Dr. Bernhard Helmich [email protected] Operndirektor: Andreas K. W. Meyer www.theater-bonn.de Generalmusikdirektor: Dirk Kaftan Bezahlung EC-Karte, Kreditkarte DETMOLD ca. 130 Opern/Musiktheatervorstellungen p.a. ERREICHBARKEIT ÖPNV-Verbindung 1.024 Plätze im Opernhaus Stadtbahnlinien 62,65, 66, 67 127 Plätze in der Werkstattbühne (Haltestelle Bertha-von-Suttner-Platz); Buslinien 551, 600, 601, 604, 605 KARTEN (Haltestelle Opernhaus); von 11 € bis 114,40 € (Opernhaus)/ Linien 529, 537, 550, 602, 603, 606, 607, 608, 15,40 € bis 17,60 € (Werkstattbühne) 609, 640 (Haltestelle Bertha-von-Suttner-Platz)

TICKETING/BOXOFFICE/ PARKMÖGLICHKEITEN SPIELPLANINFORMATION Tiefgarage an der Oper, Parkhaus Hilton Hotel 0228 – 778008 und 778022

saalplan

.. buhne

parkett links eingang a parkett rechts eingang e

parkett rechts eingang d parkett links eingang b parkett rechts eingang c hochparkett

1. rang eingang e

eingang a

eingang d LANDESTHEATER DETMOLD Theaterplatz 1

eingang b eingang c 32756 Detmold eingang b

2. rang nach Plänen der Berliner Architekten Otto Kuhlmann, Felix Genzmer und Bodo Ebhardt errichtet, am 28. September 1919 eröffnet eingang a

418 І BONN