Abschlussbericht - ENDFASSUNG - Stand 20.06.2014

Fließgewässerkonzept Teile der Einzugsgebiete des Gräfenhainicher Mühlgrabens, des Schrotemühlenbaches, des Kapengrabens sowie des Fließgrabens

Auftraggeber: Stadt Gräfenhainichen (federführend) Stadt Oranienbaum-Wörlitz Stadt

Grontmij GmbH

An der Waisenhausmauer 5 06108 (Saale)

T +49 345 20560-41 F +49 345 20560-55 E [email protected] W www.grontmij.de

Impressum Auftraggeber: Stadt Gräfenhainichen (federführend) Markt 1 06773 Gräfenhainichen Stadt Oranienbaum-Wörlitz Franzstraße 1 06785 Oranienbaum-Wörlitz Stadt Kemberg Burgstraße 5 06901 Kemberg

Auftragnehmer: Grontmij GmbH

Postfach 11 03 65 06017 Halle (Saale)

An der Waisenhausmauer 5 06108 Halle (Saale) Bearbeitung: Dipl.-Ing. Gudrun Grünig Dipl.- Ing. (FH) Eva Hartmann Dipl.-Ing. Bernd Brückner B. Eng. Michael Uhde Dipl.-Ing. agr. Torsten Ruppert unter Mitarbeit von PLATIWA Tiefbauplanung Alexander Hanka Mühlweg 17, 06846 Dessau-Roßlau Bearbeitungszeitraum: Dezember 2012 bis Juni 2014

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Inhaltsverzeichnis

Seite

Ordnerübersicht

1 - Erläuterungsbericht - Zeichnungen und Pläne - Maßnahmeblätter, Teil 1

2 - Maßnahmeblätter, Teil 2

3 - Anhang 1: Hydrologische Modellierung - Anhang 2: Hydraulische Berechnungen

4 - Anhang 3: Ergebnisse Vermessung - Anhang 4: Ergebnisse Durchflussmessungen

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1 Veranlassung und Ziele 1

2 Untersuchungsgebiet 4 2.1 Einzugsgebiet des Gräfenhainicher Mühlgrabens (einschließlich Furthmühlenbach) 5 2.2 Einzugsgebiet des Schrotemühlenbaches - Schwerpunkt: Neuer Schleesener Mühlgraben 7 2.3 Teil-Einzugsgebiete des Kapengrabens 8 2.4 Bereich Möhlau 9 2.5 Teil-Einzugsgebiete des Fließgrabens 10

3 Beschreibung und Dokumentation des Vernässungsproblems 12 3.1 Vernässungen im Bereich der Elbtalwanne 13 3.1.1 Oberflächenwasser 13 3.1.2 Grundwasser 14 3.1.3 Landwirtschaftliche Melioration 15 3.2 Vernässungen im bergbaubeeinflussten Gebiet 16 3.3 Stadt Gräfenhainichen 17 3.3.1 Gräfenhainichen (mit Mescheide und Strohwalde) 18 3.3.2 Jüdenberg (mit Zschiesewitz) 18 3.3.3 Zschornewitz 19 3.3.4 Möhlau 19 3.4 Stadt Kemberg 20 3.4.1 Radis, Uthausen, Schleesen / Naderkau 21 3.4.2 Kemberg, Gniest, Rotta, , Lubast 22

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0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite I www.grontmij.de

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3.4.3 , , Klitzschena 22 3.4.4 , Pannigkau 22 3.4.5 Lammsdorf, Rackith, Bietegast 22 3.4.6 Globig-Bleddin, , , Melzwig, Dabrun, Rötzsch 23 3.5 Stadt Oranienbaum-Wörlitz 23 3.5.1 Oranienbaum, Goltewitz, Kakau, Brandhorst 24 3.5.2 Horstdorf 26 3.5.3 Riesigk, Gohrau, Rehsen 26 3.5.4 Wörlitz, Griesen, Münsterberg 26 3.5.5 Vockerode 26

4 Bestandserfassung 27 4.1 Stadt Gräfenhainichen 27 4.2 Stadt Kemberg 27 4.3 Stadt Oranienbaum-Wörlitz 27 4.4 Schutzgebiete 28 4.5 Vermessungsleistungen 28 4.6 Durchflussmessungen 28

5 Defizitanalyse 29 5.1 Überprüfung der erfassten Problembereiche und Schadensmeldungen 29 5.1.1 Maßnahmeblätter 30 5.2 Überprüfung des gegenwärtigen Unterhaltungsregimes im Fließgraben 31 5.2.1 Schöpfwerksbetrieb 31 5.2.2 Unterhaltung des Fließgrabens 32 5.3 Notwendigkeit der Wiederinstandsetzung historischer Gräben 33 5.4 Ergänzende hydrologische und hydraulische Berechnungen 33 5.4.1 Ermittlung der Retentionskennwerte 33 5.4.2 Hydrologische Berechnung (N - A - Modellierung) 34 5.4.3 Wasserspiegellagenberechnung 36 5.5 Überprüfung der Stauanlagen 37 5.6 Verbliebene Kenntnisdefizite 38

6 Ermittlung des Handlungsbedarfes 40 6.1 Definition von Maßnahmen bzw. (Teil-)Aufgaben 40 6.1.1 Kurzfristig umsetzbare Maßnahmen 40 6.1.2 Mittelfristig umsetzbare Maßnahmen 41 6.1.3 Langfristig umsetzbare Maßnahmen 42 6.1.4 Allgemeine Empfehlungen 42 6.1.5 Grobkostenschätzung 43 6.2 Nachweis der Wirksamkeit für ausgewählte Maßnahmevorschläge 43

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0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite II

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6.2.1 HW-Abschlag Gräfenhainicher Mühlgraben in den Gremminer See (Retention) 43 6.2.2 Einbindung des Radiser Quellgrabens in den Gremminer See (Retention) 44 6.2.3 HW-Abschlag aus dem Kemberger Flieth in den Bergwitzsee (Retention) 44 6.2.4 Wiederinbetriebnahme des Schöpfwerkes bei Wachsdorf 45 6.2.5 Änderung des Betriebsregimes am Schöpfwerk Boos 46 6.2.6 Betriebsregime am Schöpfwerk Selbitz (Fließgraben) 46 6.3 Zuordnung Projektträger / Finanzierungsmöglichkeiten 47 6.3.1 Maßnahmen in Zuständigkeiten der jeweiligen Kommune bzw. Gebietskörperschaft 48 6.3.2 Maßnahmen in Zuständigkeit privater Eigentümer / Bevorteilte 50 6.3.3 Maßnahmen in Zuständigkeit oder Projektträgerschaft der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft LMBV mbH 50 6.3.4 Maßnahmen in Zuständigkeit von Baulastträgern für Verkehrswege 52 6.3.5 Maßnahmen an Gewässern 1. Ordnung 53 6.3.6 Maßnahmen an Gewässern 2. Ordnung 53 6.3.7 Maßnahmen an Stauanlagen 54 6.3.8 Maßnahmen im Bereich von Bodenordnungs- bzw. Flurbereinigungsverfahren 54 6.4 Herleitung der Prioritäten 54 6.4.1 Zeit-Aspekt 54 6.4.2 Aspekt der Dringlichkeit 55

7 Vorschläge für Betriebsorganisation / Strukturen zur Übernahme der Aufgaben 56 7.1 Gründung eines Wasser- und Bodenverbandes 56 7.2 Staukommission 58

8 Zusammenfassung 59

Tabellenverzeichnis

Tab. 1 Im Gewässerkonzept näher betrachtete Vorfluter im Einzugsgebiet des Gräfenhainicher Mühlgrabens 7 Tab. 2 Im Gewässerkonzept näher betrachtete Vorfluter im Einzugsgebiet des Neuen Schleesener Mühlgrabens 8 Tab. 3 Im Gewässerkonzept näher betrachtete Vorfluter im Einzugsgebiet des Kapengrabens 9 Tab. 4 Im Gewässerkonzept näher betrachtete Vorfluter im Bereich Möhlau (Einzugsgebiet (Mühlbach / Sollnitzbach) 9 Tab. 5 Im Gewässerkonzept näher betrachtete Vorfluter im Einzugsgebiet des Fließgrabens (einschl. Flutgraben, Landwehr, Kemberger Flieth) 10 Tab. 6 Private Schadensmeldungen (Erfassungsbögen) 2010 bis 2012 an die Stadt Gräfenhainichen 17 Tab. 7 Nässebetroffene kommunale Einrichtungen in Gräfenhainichen 18 Tab. 8 Nässebetroffene kommunale Einrichtungen in Jüdenberg / Zschiesewitz 19

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0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite III

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Tab. 9 Nässebetroffene kommunale Einrichtungen in Zschornewitz 19 Tab. 10 Nässebetroffene kommunale Einrichtungen in Möhlau 20 Tab. 11 Private Schadensmeldungen (Erfassungsbögen) 2010 bis 2011 an die Stadt Kemberg 20 Tab. 12 Nässebetroffene kommunale Einrichtungen in Radis, Uthausen, Schleesen / Naderkau 22 Tab. 13 Nässebetroffene kommunale Einrichtungen in Bergwitz, Selbitz, Klitzschena 22 Tab. 14 Nässebetroffene kommunale Einrichtungen in Eutzsch, Pannigkau 22 Tab. 15 Nässebetroffene kommunale Einrichtungen in Lammsdorf 22 Tab. 16 Nässebetroffene kommunale Einrichtungen in Globig-Bleddin, Dorna, Wartenburg, Melzwig, Dabrun, Rötzsch 23 Tab. 17 Private Schadensmeldungen an die Stadt Oranienbaum Wörlitz 24 Tab. 18 Übersicht der Kürzel für die Problembereiche 29 Tab. 19 Ergebnisse der Hydrologischen Langzeitsimulation, Bemessungsdurchflüsse an den 27 Aussagequerschnitten, IST-Zustand 35 Tab. 20 Gewässerabschnitte mit berechneten Ausuferungen 36 Tab. 21 Kurzfristig umsetzbare Maßnahmen gegen Vernässungen 40 Tab. 22 Mittelfristig umsetzbare Maßnahmen gegen Vernässungen 41 Tab. 23 Langfristig umsetzbare Maßnahmen gegen Vernässungen 42 Tab. 24 Kostenansätze für ausgewählte Maßnahmearten 43

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Lage der Territorien der drei Städte im Landkreis , Land Sachsen Anhalt, unmaßstäblich (Quelle: www.wikipedia.de, Grafik ergänzt) 4 Abb. 2: Abgrenzung des Untersuchungsraumes 5 Abb. 3 Schematische Übersicht des Vorflutsystems im Untersuchungsraum 13 Abb. 4 Herleitung der Kürzel für die Problembereiche 29

Zeichnungen und Pläne

Plan 1 Übersichtskarte Verwaltungsgrenzen, Untersuchungsgebiet und Gewässer- Teileinzugsgebiete M 1 : 50.000

Plan 2 Übersichtskarte Problemstellen und Modellierung M 1 : 25.000

Plan 3 Übersichtskarte Ergebnisse der Wasserspiegellagenberechnung M 1 : 50.000

Plan 4 Schutzgebiete M 1 : 100.000

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0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite IV

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Maßnahmeblätter

Die Maßnahmeblätter sind mit den Kürzeln der Problembereiche gekennzeichnet (vgl. Pkt. 5.1.1).

Das Verzeichnis der Maßnahmeblätter ist diesem Teil der Gesamtdokumentation vorangestellt.

Der Mehrzahl der Maßnahmeblätter sind je eine Fotodokumentation und ein oder mehrere Anlagen beigefügt, die auf dem jeweiligen Maßnahmeblatt aufgelistet wurden.

Anhänge

Anhang 1 Ergebnisbericht der Hydrologischen Berechnungen (Büro für Angewandte Hydrologie BAH, )

Anhang 2 Hydraulische Berechnungen (Ing.-Büro PLATIWA, Dessau)

Anhang 3 Bestandsvermessung von Gewässerabschnitten (Vermessungsbüro Scholz, )

Anhang 4 Mobile Durchflussmessungen in zwei Messkampagnen (IfUA GmbH, Bitterfeld)

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0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite V

Quellen und Unterlagen

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Quellen und Unterlagen

[1] Antrag der Städte Gräfenhainichen (federführend), Oranienbaum-Wörlitz und Kemberg an das Land Sachsen-Anhalt auf Gewährung einer Zuwendung für Maßnahmen zur Be- seitigung oder Minderung sowie Vorbeugung gegen Vernässung oder Erosion gemäß der Fördermittelrichtlinie vom 20.01.2012, Gräfenhainichen 2012

[2] Digitale Topografische Karten DTK50 © GeoBasis-DE / LVermGeoLSA, 2013, A7-7003177-2013

[3] Digitale Topografische Karten DTK25, DTK10, digitale Liegenschaftskarten, jeweils im Lagestatus 110 und 150 bereitgestellt durch die Stadt Oranienbaum-Wörlitz © GeoBasis-DE / LVermGeoLSA, 2012, A4-7004960-12

[4] Arbeitsgruppe Wasser der Stadt Gräfenhainichen Protokolle, Fotos, Lageskizzen und Notizen zu Vernässungsbereichen Gräfenhainichen 2012

[5] Datenbereitstellung des Gewässerkundlichen Landesdienstes (Landesbetrieb für Hoch- wasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt): - 36 Grundwassermessstellen, Ganglinien und Messwerte - Quellschüttung Gniest - Pegel Klitzschena (Fließgraben), Messwerte

[6] Datenbereitstellung der LMBV mbH - Planfeststellungsbeschlüsse des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt zur Her- stellung der Tagebauseen Golpa-Nord und Gröbern - Umring der maximalen Reichweite der Grundwasserabsenkung der ehem. Tagebaue Golpa-Nord und Gröbern zum Zeitpunkt der Einstellung der Kohleförderung - Technische Vermessung von Fließgewässern im Rahmen der Gefahrenabwehr von Folgen des Grundwasserwiederanstieges - Hydrologische Jahresberichte 2011 und 2012 zur Flutung der Tagebaurestlöcher Gol- pa-Nord und Gröbern

[7] Schreiben der Unteren Wasserbehörde, Lkr. Wittenberg, vom 01.09.2011 an die Bürgerinitiative Grundwasser Oranienbaum-Wörlitz betr. Grundwasserprobleme Oranienbaum-Wörlitz vom 31.05.2012 an das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt betr. Stauanlagen im Bereich Oranienbaum-Wörlitz vom 12.06.2012 an die Grontmij GmbH betr. die Leistungsbeschreibung zum Fließgewässerkonzept vom 14.01.2014 an Herrn Neugebauer betr. Grundwassersituation Oranienbaum

[8] Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zur Beseitigung oder Minderung von sowie Vorbeugung gegen Vernässungen oder Erosion. RdErl. des MLU vom 20.1. 2012 - 21.11-62145/3. MBI. LSA Nr. 912012 vom 12.3.2012

Ergänzende Verfahrensregelungen zum RdErl. des MLU vom 20.01.2012 betreffend Richtlinien über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zur Beseitigung o-

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Quellen und Unterlagen

der Minderung von sowie Vorbeugung gegen Vernässungen oder Erosionen im Land Sachsen-Anhalt. Schreiben des Ministeriums für Inneres und Sport Sachsen-Anhalt vom 08.03.2012.

[9] Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zur Beseitigung oder Minderung von sowie Vorbeugung gegen Vernässungen oder Erosion Hier: Erstellung eines Fließgewässerkonzeptes für die Städte Gräfenhainichen, Oranienbaum-Wörlitz und Kemberg Schreiben der Landesanstalt für Altlastenfreistellung vom 02.07.2012 an die Stadt Grä- fenhainichen

[10] Ausbau von Gewässern zweiter Ordnung. Schreiben des Ministeriums für Landwirt- schaft und Umwelt Sachsen-Anhalt vom 22.08.2011.

[11] Merkblatt Finanzierung der Beseitigung von Vernässungsschäden aus dem Förderpro- gramms Sachsen-Anhalt MODERN. Investitionsbank Sachsen-Anhalt, Stand 11.06.2012

[12] Datenbereitstellung des Landesamtes für Umweltschutz LAU Sachsen-Anhalt - Kartierung der Biotoptypen und Nutzungstypen (*.shp) - Schutzgebiete (*.shp)

[13] Gewässerkataster des Unterhaltungsverbandes „Mulde“, Gräfenhainichen - Karten, Tabellen und Daten im *.shp-Format -

[14] Gewässerkataster des Unterhaltungsverbandes „Fläming-Elbaue“, Wittenberg - Karten, Tabellen und Daten im *.shp-Format -

[15] Ausführungsplanung zur Erneuerung des Auslaufbauwerkes Bergwitzsee. Ingenieurbü- ro für Tiefbauplanung (Elster) i. A. d. Stadt Kemberg, Stand 05 / 2013

[16] Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - WHG)

[17] Wassergesetz für das Land Sachsen-Anhalt WG LSA

[18] Gesetz über Wasser- und Bodenverbände (Wasserverbandsgesetz - WVG)

[19] Gewässerunterhaltung in Sachsen-Anhalt. Teil A: Rechtlich-fachlicher Rahmen. Was- serverbandstag e. V. Bremen | Niedersachsen | Sachsen-Anhalt, Hannover 2012

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0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite VII

1 Veranlassung und Ziele

1 Veranlassung und Ziele

In den Gewässereinzugsgebieten des Gräfenhainicher Mühlgrabens, des Neuen Schleesener Mühlgra- bens, des Kapengrabens und des Fließgrabens einschließlich ihrer Zuflüsse sowie im Ortsteil Möhlau der Stadt Gräfenhainichen wurden in den vergangenen Monaten und Jahren, insbesondere seit Ende 2010, verstärkt Probleme durch oberflächliche Vernässungen und ansteigende Grundwasserstände registriert.

Die Ursachen dieser Probleme werden vordringlich in Defiziten bei der Ableitung von Niederschlägen sowie des oberflächennahen Boden- und Grundwassers in den Fließgewässern gesehen. Nicht ausrei- chend funktionierende oder fehlende Gebietsvorfluter mit einhergehenden Vernässungen können zu Schäden an Sachwerten und zu Einschränkungen des bestimmungsgemäßen Gebrauchs von Flächen, Gebäuden, Einrichtungen und Anlagen führen. Die Erfahrungen zeigten andererseits auch, dass in tro- ckenen Sommerperioden Wassermangel eintreten kann.

Von Bedeutung für die zu geringe Entwässerungswirksamkeit in den Einzugsgebieten ist die Tatsache, dass die ursprünglich einmal hohe Dichte an kleineren Entwässerungsgräben in den letzten Jahrzehn- ten erheblich vermindert wurde. So verschwand bspw. im Raum Gräfenhainichen die Mehrzahl der ur- sprünglich dort existierenden kleineren Binnengräben (abflusslose Rudimente sind teilweise noch vor- handen), aber auch im Bereich Oranienbaum wurde ein Teil dieser Gräben, bereits in den 1960-er Jah- ren beginnend, dem Interesse der Großflächenbewirtschaftung der Landwirtschaft geopfert.

Von großer Bedeutung für das Abflussgeschehen und die Steuerung erforderlicher Oberflächenwasser- stände ist die Vielzahl von Stauanlagen, vor allem im Raum Oranienbaum-Wörlitz (allein hier mehr als 30 Stück). Viele entstanden im Zuge von Meliorationsmaßnahmen in der Landwirtschaft der DDR oder im Zusammenhang mit dem Bergbau, ein Großteil geht auch auf ältere Meliorationsmaßnahmen zurück. Baulicher Zustand und Funktionsfähigkeit sind derzeit in vielen Fällen nicht optimal. In einigen Fällen kann auch eine Anpassung von Stauhöhe oder Betriebsweise zwischenzeitlich notwendig geworden sein. Nicht für alle Stauanlagen liegen wasserrechtliche Erlaubnisse (Staurechte) mit entsprechenden Festsetzungen zu Höchst- und Mindestwasserständen vor. Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Fließgewässern (Abschlagsbauwerke) wie zu Standgewässern müssen beachtet werden.

Bei der Bewertung der hydrologischen Verhältnisse ist insbesondere zu berücksichtigen, dass der ge- samte südliche Teil des Einzugsgebietes des Gräfenhainicher Mühlgrabens in den vergangenen Jahr- zehnten und bis heute durch die ehemaligen Braunkohlentagebaue Golpa-Nord und Gröbern erheblich beeinflusst wurde und ist. Einerseits erfolgten direkte bauliche Eingriffe in die Fließgewässer im Zuge der Vorfeldentwässerung (Umverlegung, Abdichtung etc.) und durch Devastierung / Abgrabung, andererseits wurde das Grund- wasser durch Brunnen großräumig abgesenkt und unter anderem über den Gräfenhainicher Mühlgraben abgeleitet. Die sich im Stadtgebiet Gräfenhainichen in ihrer maximalen Ausdehnung überschneidenden Grundwasserabsenkungstrichter der beiden Tagebaue umfassen auch einen großen Flächenanteil des zu betrachtenden Fließgewässereinzugsgebietes. Die jahrzehntelange bergbaubedingte Grundwasserabsenkung ist eine weitere Ursache für den Rück- gang der Gewässerdichte infolge mangelnder Unterhaltung bei nicht gegebener Wasserführung. Mit dem sich derzeit vollziehenden Grundwasserwiederanstieg zeigt sich vielfach das Erfordernis zur Wie- derherstellung der Funktionsfähigkeit der Fließgewässer.

Auch in Bereichen außerhalb der bergbaubedingten Grundwasserbeeinflussung wurden seit dem IV. Quartal 2010 infolge extremer hydrologischer Verhältnisse verstärkt Vernässungen beobachtet. Eine extrem hohe Grundwasserneubildung wurde durch die Aufprägung von außergewöhnlich hohen monatlichen Niederschlagsmengen auf einen nicht durch Zehrung in den Sommermonaten beeinfluss-

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1 Veranlassung und Ziele

ten Grundwasserkörper und eine Überlagerung von einzelnen extremen Regenereignissen und starken Schneefällen mit einer langen Frostperiode mit anschließendem Frühjahrshochwasser hervorgerufen.

Ein Schwerpunkt von Kellervernässungen lag in den Ortsteilen der Städte Oranienbaum-Wörlitz und Kemberg. Diese Ortslagen befinden sich zum großen Teil im unmittelbaren Einzugsgebiet der Elbtal- wanne, welches maßgeblich durch die sowie ein umfangreiches System kleiner Wasserfließe be- einflusst wird. Sehr wesentlich ist auch der Einfluss mehrerer Schöpfwerke, die Oberflächenwasser in Richtung zur Elbe (über die Deiche) überheben. Die Grundwasserstände fallen vom Gremminer See (Sept. 2013: + 77,7 m NHN) in die Elbtalwanne auf ein Niveau um + 65 m NHN ab. Die Grundwasserstände in der Elbtalwanne werden in ihrem Höhenni- veau durch den Fluss Elbe vor allem auch bei Hochwasserereignissen direkt beeinflusst, während die hydrologischen Messwerte eine Beeinflussung des maßgeblichen oberflächennahen Grundwasserlei- ters 1.6 durch den bergbaubedingten Grundwasserwiederanstieg in diesem Raum nicht erkennen las- sen.Die Vorfluter und Standgewässer in einem Gebiet bilden ein komplexes System von Ableitungswe- gen und Zwischenspeichern, welches mit dem Grundwasser und dem Bodenwasserhaushalt in Wech- selwirkung steht. Viele Faktoren beeinflussen den Gebietswasserhaushalt. Vernässungsprobleme lassen sich daher oftmals nicht auf eine einfache Ursache reduzieren, vielmehr ist die Betrachtung des Gesamtsystems - über Verwaltungsgrenzen hinweg - unabdingbar, um ausge- wogene und nachhaltige Lösungen zu bestimmen.

Das Ziel der Konzeptbearbeitung ist die

Ermittlung von Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung von Folgen von Hochwasserereignissen und Perioden hoher Grundwasserstände auf zu schützende Objekte:  bebaute Bereiche,  land- oder forstwirtschaftlich genutzte Flächen (Acker, Grünland, Wald),  Vorfluter und Wasserbauwerke unter Beachtung von  Dimensionierungsgrundsätzen,  Schutzwürdigkeit / Schadpotenzial,  Naturraumausstattung,  Wechselwirkungen von Schutzgütern und zu schützenden Objekten,  Genehmigungsfähigkeit.

Für einen effektiven Einsatz der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel sind Prioritäten zu setzen. Dies erfolgte in entsprechenden Arbeitsberatungen mit den drei Stadtverwaltungen sowie in Abstim- mung mit den beiden berührten Gewässer-Unterhaltungsverbänden.

Die betroffenen Kommunen in den Einzugsgebieten, die Städte Oranienbaum-Wörlitz, Gräfenhainichen und Kemberg, führen seit einigen Monaten Gespräche mit dem Ziel einer verbesserten Zusammenarbeit und kamen zu dem Ergebnis, dass die Problematik nur durch ein möglichst zusammenhängende Teile der Einzugsgebiete umfassendes, ingenieurtechnisch untersetztes Fließgewässerkonzept zur „Be- und Entwässerung“ beizukommen ist. Dabei müssen auch die Möglichkeiten zur Schaffung organisatori- scher Strukturen zur Lösung der anstehenden Aufgaben untersucht werden. Für die Erstellung dieses Konzeptes wurde ein Antrag an das Land Sachsen-Anhalt auf Förderung im Rahmen des Programms "zur Beseitigung oder Minderung von sowie Vorbeugung gegen Vernässungen oder Erosion" gestellt.

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1 Veranlassung und Ziele

Zu der Problematik der Stauanlagen im Raum Oranienbaum-Wörlitz liegt eine umfassende Stellung- nahme des Landkreises Wittenberg, Umweltamt – Untere Wasserbehörde an das Landesverwaltungs- amt Ref. Wasser vom 31.05.2012 vor [7]. Die Untersuchung der Problematik unter Beachtung der um- fassenden Stellungnahme des Landkreises Wittenberg soll – nach Aufforderung durch das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt – Bestandteil des geplanten Gewässerkonzeptes wer- den.

Für die umfassenden Untersuchungen wurde das im Plan 1 umgrenzte Bearbeitungsgebiet anhand der Einzugsgebiete bzw. Teileinzugsgebiete der Vorfluter sowie der äußeren Verwaltungsgrenzen der drei Antragsteller festgelegt.

Für sämtliche Maßnahmen, welche in dem Konzept als Ergebnis ausgewiesen werden, erfolgt eine Be- wertung, ob ggf. die Zuständigkeit der LMBV (Beeinflussung Bergbau, Folgen Grundwasserwiederan- stieg) oder weiterer Dritter gegeben sein könnte.

0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite 3 www.grontmij.de

2 Untersuchungsgebiet

2 Untersuchungsgebiet

Das Untersuchungsgebiet liegt im Land Sachsen-Anhalt im Landkreis Wittenberg, rund 10 km östlich der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau. Es umfasst aneinander grenzende Teile der Territorien der drei Antragsteller, der Städte Gräfenhainichen, Oranienbaum-Wörlitz und Kemberg.

Abb. 1: Lage der Territorien der drei Städte im Landkreis Wittenberg, Land Sachsen Anhalt, unmaßstäblich (Quelle: www.wikipedia.de, Grafik ergänzt)

Für die nachfolgenden Gewässer:  Einzugsgebiet des Gräfenhainicher Mühlgrabens (Schwerpunkte: Gräfenhainichen bis Oranienbaum, Furthmühlenbach),  Einzugsgebiet des Schrotemühlenbaches, Schwerpunkt: Neuer Schleesener Mühlgraben,  Einzugsgebiet des Kapengrabens1, Schwerpunkt: Oranienbaum / Münsterberg / Horstdorf,  Einzugsgebiet des Fließgrabens1 (Schwerpunkte: Landwehr, Kemberger Flieth, Oberlauf Fließgraben u. a.)  Einzugsgebiet des Sollnitzbaches, Schwerpunkt: Möhlau

1 Es handelt sich in wesentlichen Teilabschnitten um Gewässer 1. Ordnung, welche der Zuständigkeit des LHW Sachsen-Anhalt unterliegen. Hier erfolgen entsprechende Abstimmungen mit dem Flussbereich. Maßnahmen werden im vorliegenden Konzept nur an Gewässern 2. Ordnung ausgewiesen. Es erfolgt eine Einschätzung der Betriebsweise der Pumpwerke.

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2 Untersuchungsgebiet

sind jeweils Maßnahmen zu erarbeiten, welche aufeinander abgestimmt in ein „verzahntes“ Gesamtkon- zept münden. Wegen der räumlichen Nachbarschaft und gegenseitigen Beeinflussung der Gebiete ist eine getrennte Betrachtung nicht praktikabel, insbesondere im Hinblick auf die Ortsteile der Stadt Orani- enbaum-Wörlitz, wo die Hauptvorfluter aus Gräfenhainichen wie Kemberg münden und sich vereinigen.

Alle zu betrachtenden Hauptvorfluter sind Zuflüsse der Elbe und der Mulde, welche nördlich Dessau in die Elbe mündet (beide Gewässer 1. Ordnung).

Coswig (Anhalt) ELBE Wittenberg Zahna-Elster

Oranienbaum- Wörlitz

Kemberg ELBE Dessau- Roßlau

Gräfenhainichen

Bad Schmiedeberg

Raguhn- Jeßnitz Muldestausee DÜBENER HEIDE

DTK50 (c) GeoBasis-DE / LVermGeoLSA, 2013, A7-7003177-2013 Abb. 2: Abgrenzung des Untersuchungsraumes

Eine detaillierte Darstellung des beauftragten Untersuchungsraumes, der Gewässereinzugsgebiet und der Verwaltungsgrenzen ist dem Plan 1 im Maßstab 1 : 50.000 zu entnehmen. Die Abgrenzung erfolgte in gemeinsamer Abstimmung der drei Städte sowie unter Berücksichtigung der Hinweise der beiden berührten Unterhaltungsverbände „Mulde“ und „Fläming / Elbaue“.

2.1 Einzugsgebiet des Gräfenhainicher Mühlgrabens (einschließlich Furthmühlenbach)

Nordwestlich des Ortsteils Brandhorst der Stadt Oranienbaum-Wörlitz münden der Gräfenhainicher Mühlgraben und der Schrotemühlenbach in den Kapengraben (Gewässer 1. Ordnung lt. WG LSA).

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2 Untersuchungsgebiet

Der Mündungsbereich ist durch eine Vielzahl teils netzartig verbundener kleiner Nebengräben mit nur geringem Sohlgefälle gekennzeichnet. Die Pegel und Durchflüsse sind weitgehend durch wasserbauli- che Anlagen gesteuert. Weiterhin besteht eine Verbindung zu den Kakauer Fischteichen.

Der Gräfenhainicher Mühlgraben hat sein Quellgebiet am Westrand der Dübener Heide in einem süd- östlich der Ortslage Gräfenhainichen ausstreichenden Binnendünen- und diesem vorgelagerten Ge- schiebemergelgebiet. Quellbäche sind u. a. der Fahringsgraben, der Buchholzbach, der Furthmühlen- bach. Der Graben durchfließt den Stadtkern Gräfenhainichen und gelangt über Jüdenberg nach Orani- enbaum / Goltewitz und Brandhorst. Mehrere historische Mühlteiche sind noch vorhanden.

Das Quellgebiet ist territorial den Ortsteilen Mescheide, Zschornewitz, Jüdenberg, Zschiesewitz, Stroh- walde, Gräfenhainichen der Stadt Gräfenhainichen sowie teilweise dem Ortsteil Radis der Stadt Kem- berg zuzuordnen.

Im Abschnitt westlich Strohwalde bis südlich Jüdenberg ist der Gräfenhainicher Mühlgraben um den ehemaligen Tagebau Golpa-Nord herum umverlegt und teilweise gedichtet.

Die durch den Tagebau devastierte Ortslage Gremmin (nördlich Gräfenhainichen) durchfloss der Radis- Gremminer Graben und mündete bei Zschiesewitz in den Gräfenhainicher Mühlgraben. Er wurde im Vorfeld des Tagebaus östlich des Urwinkels umverlegt und an den Grenzgraben bei Strohwalde ange- bunden, der Unterlauf ist überbaggert.

Das Teileinzugsgebebiet des Furthmühlenbaches wurde wegen seiner besonderen Bedeutung im Plan 1 mit einer eigenen Farbfläche veranschaulicht. Dazu gehören der Jösigk- und Breitewitzer Bach östlich des Tagebaurestloches Gröbern mit weiteren kleineren Zuflüssen. Gemäß dem gültigen Plan- feststellungsbeschluss zur Flutung des TRL Gröbern erfolgt durch die LMBV mbH derzeit die Realisie- rung der Anbindung der Resteinzugsgebiete der beiden Gräben an das Tagebaurestloch. Bis Mitte der 1990-er Jahre wurde das Wasser des Jösigk- und Breitewitzer Baches mit einem Pump- werk (Niebecke, Tagebau-Vorfeldentwässerung) gehoben und über den ca. 1938 gebauten Zementgra- ben zum Fahringsgraben südlich Mescheide übergeleitet. Mit dem Ableitergraben des Gröberner Sees (z. Zt. in der Ausführungsplanung) wird künftig, in Anleh- nung an die vorbergbaulichen Verhältnisse, eine hydraulische Verbindung zum Restloch Barbara und schließlich zum Furthmühlenbach bestehen, welcher in Jüdenberg in den Gräfenhainicher Mühlgraben mündet.

Bei der Bearbeitung des Fließgewässerkonzeptes wurde ein Hauptaugenmerk auf die für die erfassten Problembereiche bedeutenden Gewässer oder Gewässerabschnitte gelegt;im Einzelnen werden die in der nachstehenden Tabelle aufgezählten Vorfluter im Rahmen der Konzeptbearbeitung näher betrach- tet:

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2 Untersuchungsgebiet

Tab. 1 Im Gewässerkonzept näher betrachtete Vorfluter im Einzugsgebiet des Gräfenhaini- cher Mühlgrabens

Kürzel UHV … Kurzbezeichnung lt. Gewässerkataster des Unterhaltungsverbandes

Kataster Name Stadt Ortsteil(e) UHV "Mulde" G001/1 Graben GHC (Entlastungs- Gräfenhainichen graben am Alten Anger) G001 Gräfenhainicher Mühlgra- Gräfenhainichen, Mescheide, Jüdenberg, ben Oranienbaum-Wörlitz Kakau G003 Alter Mühlbach und Oranienbaum-Wörlitz Kakau Kakauer Teiche G004 Graben Kakauer Teich Oranienbaum-Wörlitz Kakau G008 Dorfgraben Zschiesewitz Gräfenhainichen Jüdenberg G009 Dorfgraben Zschiesewitz Gräfenhainichen Jüdenberg G011 Dorfgraben Zschiesewitz Gräfenhainichen Jüdenberg G012 Buchholzgraben / Grenz- Gräfenhainichen Strohwalde graben G015 Radiser Quellgraben Kemberg Radis G017 Verbinder Radiser Quell- Kemberg Radis bach - Schleesener Mühl- bach G018 Radiser Quellgraben Kemberg Radis G021 Graben bei Witwer Gräfenhainichen Buchholz G022/100 Überleiter Bad - Sauborn- Gräfenhainichen Buchholz graben G024/100 Badgraben I Gräfenhainichen Buchholz G024 Buchholzbach Gräfenhainichen Buchholz G025 Wiesengraben Gräfenhainichen Buchholz Vehsenmühle G026 Birnbaummühlgraben Gräfenhainichen Buchholz G028 Freigraben - Buchholzmüh- Gräfenhainichen Buchholz le G029 Wiesengraben Hainmühle Gräfenhainichen Buchholz G031 Fahringsmühlgraben Gräfenhainichen Mescheide G033 Breitewitzer Bach Gräfenhainichen G045 Graben Eiserbergwiesen Gräfenhainichen G047 Angergraben Gräfenhainichen G048 Grametzgraben Gräfenhainichen G052 Furthmühlenbach Gräfenhainichen Zschornewitz G066 Schmelzegraben Gräfenhainichen Zschornewitz G072 Grenzgraben Oranienb.-Wörlitz Oranienbaum

2.2 Einzugsgebiet des Schrotemühlenbaches - Schwerpunkt: Neuer Schleesener Mühlgraben

Der Neue Schleesener Mühlgraben mündet nördlich Schleesen als wichtiger Zufluss in den Hauptvorflu- ter Schrotemühlenbach. Zu untersuchen sind der aus Richtung Radis über Schleesen, Goltewitz und

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2 Untersuchungsgebiet

Als Besonderheit ist zu erwähnen, dass dem Kapengraben / Schrotemühlenbach ab der Ortslage Brandhorst und stromab nördlich und südlich die Zuflüsse über größere Strecken unmittelbar benach- bart parallel geführt sind, wobei die Wasserstände mittels Stauanlagen getrennt geregelt sind.

Das Teil-Untersuchungsgebiet des vorliegenden Gewässerkonzeptes wird i. W. entlang der Teilein- zugsgebietsgrenzen des Kovensteiggrabens und seiner seitlichen Zuflüsse abgegrenzt, welche die Orts- lagen Horstdorf und Münsterberg berühren. Der Kovensteiggraben mündet ca. 4 km westlich / unterhalb Brandhorst von Norden in den Kapengraben.

Tab. 3 Im Gewässerkonzept näher betrachtete Vorfluter im Einzugsgebiet des Kapengra- bens

Kataster* Name Stadt Ortsteil(e) UHV „Mulde" F049 Gohrauer Graben Oranienbaum-Wörlitz Gohrau, Riesigk F065 Mietsbreite Horstdorf Oranienbaum-Wörlitz Horstdorf F074 Münsterberger Graben Oranienbaum-Wörlitz Griesen F075 Hirschberggraben Oranienbaum-Wörlitz Wörlitz F080 Griesener Dorfgraben Oranienbaum-Wörlitz Griesen und 2 Teiche F090/100 Verlängerung nördl. Oranienbaum-Wörlitz Vockerode Dreberggraben F110 Graben B / Freigraben Oranienbaum-Wörlitz Kakau

* Kataster UHV … Kurzbezeichnung lt. Gewässerkataster des Unterhaltungsverbandes

2.4 Bereich Möhlau

Der Ortsteil Möhlau der Stadt Gräfenhainichen ist im Einzugsgebiet des Mühlbaches / Sollnitzbaches gelegen. Der Sollnitzbach wird im Rahmen des Gewässerkonzeptes der Städte Oranienbaum-Wörlitz, Gräfenhainichen und Kemberg als Berechnungselement komplett einbezogen, die größere Anteile sei- nes Laufes liegen allerdings in benachbarten Verwaltungseinheiten. Gegenstand der Untersuchung sind insbesondere einige dem Sollnitzbach untergeordnete Gräben im Umfeld des Ortsteiles Möhlau.

Tab. 4 Im Gewässerkonzept näher betrachtete Vorfluter im Bereich Möhlau (Einzugsgebiet (Mühlbach / Sollnitzbach)

Kataster* Name Stadt Ortsteil UHV „Mulde" So001 Mühlbach / Sollnitzbach Gräfenhainichen Möhlau So011 Neuer Bach Gräfenhainichen Möhlau So013 Graben westlich Möhlau Gräfenhainichen Möhlau So013 Graben westlich Möhlau Gräfenhainichen Möhlau So061 Seebruch Gräfenhainichen Möhlau

* Kataster UHV … Kurzbezeichnung lt. Gewässerkataster des Unterhaltungsverbandes

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3 Beschreibung und Dokumentation des Vernässungsproblems

herstellung muss durch nachholende Unterhaltungsmaßnahmen initiiert und anschließend durch regel- mäßige Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung von Gewässern fortgesetzt werden.

Die Gräben 2. Ordnung befindet sich nach WG LSA in der kommunalen Unterhaltungslast der Städte übertragen an die Unterhaltungsverbände als zuständige Körperschaften öffentlichen Rechts. Im Be- reich der ehemaligen Tagebaue Golpa-Nord und Gröbern betrifft das den Unterhaltungsverband „Mul- de“.

Gegenwärtig sind folgende Schwerpunkte relevant, die den Wasserabfluss im Gewässer einschränken:

. Es ist kein stetiges Längsprofil (einheitliches Sohlgefälle) vorhanden; teilweise sind Verschüt- tungen des Grabenlaufs, Sohlablagerungen, Baumjungwuchs, zerstörte Wasserbauwerke und versandete Durchlässe im Grabenverlauf zu finden, die den Wasserabfluss behindern.

. Neben den Sohlablagerungen (Geschiebeauflagen, Schlamm) sind auch abschnittsweise Sohl- vertiefungen (Auskolkungen) vorzufinden, in denen sich Sedimente und Wasser sammeln und einen ordnungsgemäßen Abfluss behindert.

. Verkrautung

. Deformation von Uferbereichen

Die Abflussbehinderungen machen sich besonders nach Starkniederschlägen negativ bemerkbar.

Es besteht das Erfordernis einer nachholenden Unterhaltung von Gewässern nach § 52ff WG LSA zur nachhaltigen Wiederherstellung der natürlichen Vorflut, so dass die Einbindung in das bestehende hyd- raulische System gegeben ist und eine möglichst dauerhafte Funktionsfähigkeit gewährleistet wird. Die- se nachholende Unterhaltung bezieht sich nicht nur auf die Gewässersohle, sondern teilweise auch auf den Uferbereich (Böschungen) und das Gewässerumfeld (Zugänglichkeit für Regelunterhaltung).

Mit der Durchführung der Unterhaltungsmaßnahmen soll eine verbesserte Oberflächenwasserableitung insbesondere in niederschlagsreichen Zeiten erreicht werden, welche gleichzeitig erhöhte Grundwas- serstände und deren negative Auswirkungen auf die Bausubstanz vermindert.

Weitere ehemalige Tagebaue, deren Stilllegung und Sanierung länger zurückliegt, befinden sich west- lich Gräfenhainichen und südwestlich Bergwitz (Stadt Kemberg).

3.3 Stadt Gräfenhainichen

Die von Vernässungsschäden betroffenen Ortsteile Gräfenhainichen (mit Mescheide und Strohwalde), Jüdenberg (mit Zschiesewitz), Zschornewitz und Möhlau werden untersucht.

Tab. 6 Private Schadensmeldungen (Erfassungsbögen) 2010 bis 2012 an die Stadt Gräfen- hainichen Ortsteil Anzahl Gräfenhainichen 91 Zschornewitz 27 Möhlau 36 Jüdenberg 11 Summe 165

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3 Beschreibung und Dokumentation des Vernässungsproblems

Für die vier genannten Ortsteile der Stadt Gräfenhainichen ist der Einfluss des ehemaligen Braunkoh- lenbergbaus und der Einfluss des Grundwasserwiederanstiegs nach Einstellung der bergbaulichen Grundwasserabsenkung zu beachten.

Weiterhin gehören diese Ortsteile zum Verbandsgebiet des UHV „Mulde“.

3.3.1 Gräfenhainichen (mit Mescheide und Strohwalde)

Problembereiche hinsichtlich Wasserableitung und Vernässung wurden durch die AG „Wasser“ beim Bauausschuss des Stadtrates dokumentiert:  Bereich Schlossruine und Schlossteich,  Stadtmühle Abschlagbauwerk Mühlgraben  Entlastungsgraben Gartensparte Am Hain / Mühlenweg  Sauborngraben zw. Bahndurchlass und Mündung  Wiesen nördlich und südlich Mescheider Straße, südl. Bahndamm der ICE-Strecke  Acker- und Waldflächen südöstlich Fahringsmühle  Fahringsgraben / Zementgraben / Gräfenhainicher Mühlgraben in der OL Mescheide  Tal des Buchholzgrabens Buchholzmühle, Birnbaummühle, Vehsenmühle, Hainmühle  Resteinzugsgebiet Jösigkbach und Breitewitzer Bach  Misch- und Trennkanalisationsnetz des AZV Mühlgraben

In Gräfenhainichen sind zahlreiche kommunale Einrichtungen durch Vernässung geschädigt, mehrere Beispiele in Tab. 2:

Tab. 7 Nässebetroffene kommunale Einrichtungen in Gräfenhainichen

Einrichtung Problem Rathaus, Markt Vernässung im Keller Paul-Gerhardt-Gymnasium, Hain- Vernässung / Wasserstand im Keller mühlenweg Sparkasse Hauptgebäude, Karl- Vernässung / Wasserstand im Keller Liebknecht-Straße Ärztehaus, Karl-Liebknecht-Straße Vernässung im Keller Kindertagesstätte Zwergenland, Vernässung im Keller Eisenbahnstraße ehemaliger Jugendklub, Eisen- Vernässung im Keller bahnstraße Haus der Jugend und Vereine, Vernässung im Keller Hainmühlenweg

3.3.2 Jüdenberg (mit Zschiesewitz)

Vernässungen traten im OT Jüdenberg u. a. zwischen B 107 und Hochkippe südl. OL Jüdenberg (Mühl- bachaue) und weiter bis Ortslage Zschiesewitz auf.

Durch Vernässungen ist - neben weiteren Wohngebäuden - das neue Wohngebiet in der Goltewitzer Straße massiv betroffen Zu nennen sind auch die funktionsgeminderten Grabenzuflüsse von Zschiese- witz nach Westen in Richtung zum Mühlgraben.

0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite 18 www.grontmij.de

3 Beschreibung und Dokumentation des Vernässungsproblems

Das Gelände des Motor-Sport-Clubs Oranienbaum nördlich Zschiesewitz war zeitweise wegen Überflu- tung nach Niederschlägen / Grundwasseraustritte nicht nutzbar (überregionale Wettkämpfe gefährdet).

Auch hier sind kommunale Einrichtungen durch Vernässungen gefährdet, wie öffentliche Gebäude, Ge- meindestraßen, neu angelegte Rad- und Wanderwege.

Tab. 8 Nässebetroffene kommunale Einrichtungen in Jüdenberg / Zschiesewitz

Einrichtung Problem Dorfgemeinschaftshaus hoher Grundwasserstand Gebäude der Freiwilligen Feuer- hoher Grundwasserstand wehr

3.3.3 Zschornewitz

In Zschornewitz traten Vernässungen bei baulichen Anlagen, sowohl privater Wohnhäuser als auch kommunaler Einrichtungen.

Tab. 9 Nässebetroffene kommunale Einrichtungen in Zschornewitz

Einrichtung Problem Kindertagesstätte Zwergenkolonie, Wasser / Vernässung im Keller Golpaer Straße Anlagen und Gebäude des Sport- Vernässung im Keller vereins „Turbine“ Zschornewitz Museum im ehem. Kraftwerk Wasser / Vernässung in den (begehba- Zschornewitz (priv. Trägerschaft) ren) Versorgungskanälen

In vielen Gebäuden wurden freie Wasserstände über dem Kellerfußboden beobachtet.

Durch den noch ausstehenden Bau des Ableitergrabens für den Gröberner See mit Anbindung an den Furthmühlenbach und Gräfenhainicher Mühlgraben werden sich noch Änderungen in der mittleren Be- lastung des Hauptvorfluters ergeben. Der optimale Wasserstand im TRL Druschplatz („Friedhofsteich“) ist mit seinem Ablaufgraben zum Furthmühlenbach dauerhaft zu gewährleisten.

3.3.4 Möhlau

In Möhlau sind u. a. bebaute Gebiete östlich des Baches Möhlau durch zu hohe Grundwasserstände geschädigt. Dieser verläuft im Nebenschluss zum Mühlbach / Sollnitzbach und weist mehrere derzeit funktionsuntüchtige Stauanlagen sowie funktionsgeminderte Durchlässe auf. Eine Verrohrung von 80 m Länge quert die Hauptstraße. Vernässt sind auch Waldflächen westlich der Ortslage.

Es besteht Handlungsbedarf am Rohrableiter des Badesees zum Neuen Bach, da die Ableitung von Überschusswasser nicht mehr ausreichend funktioniert (Wasserspiegelanstieg).

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3 Beschreibung und Dokumentation des Vernässungsproblems

Tab. 10 Nässebetroffene kommunale Einrichtungen in Möhlau

Einrichtung Problem Anglerheim, Bad und Wege am häufige hohe Grund- und Seewasser- Badesee Neu-Möhlau stände

3.4 Stadt Kemberg

Die von erheblichen Vernässungen betroffenen Ortsteile bzw. Siedlungen Kemberg, Bergwitz, Biete- gast, Dabrun, Eutzsch, Globig, Gniest, Klitzschena, Lammsdorf, Melzwig, Pannigkau, Rackith, Radis, Reuden, Rotta, Rötzsch, Schleesen, Selbitz und Wartenburg wurden in Abstimmung mit dem UHV „Fläming-Elbaue“ untersucht.

Tab. 11 Private Schadensmeldungen (Erfassungsbögen) 2010 bis 2011 an die Stadt Kemberg

Ortsteil Anzahl Kemberg 10 Bergwitz 17 Bietegast 7 Dabrun 2 Eutzsch 79 Globig 6 Gniest 1 Klitzschena 7 Lammsdorf 12 Melzwig 2 Pannigkau 9 Rackith 15 Radis 34 Reuden 1 Rotta 1 Rötzsch 1 Schleesen 20 Selbitz 30 Wartenburg 8 Summe 262

Die OT Radis und Schleesen / Naderkau unterlagen bzw. unterliegen dem Einfluss des ehemaligen Braunkohlenbergbaus und des Grundwasserwiederanstiegs nach Einstellung der bergbaulichen Grund- wasserabsenkung der ehem. Tagebaue Golpa-Nord und Gröbern.

Radis, Uthausen sowie Schleesen / Naderkau gehören zum Einzugsgebiet des Neuen Schleesener Mühlgrabens im Verbandsgebiet des UHV „Mulde“, alle übrigen Kemberger Ortsteile zum UHV „Flä- ming-Elbaue“.

In dem zuletzt genannten Gebiet ist der Hauptvorfluter der Fließgraben, zwischen Wachsdorf und Mün- dung Gewässer 1. Ordnung, welcher mit betrachtet wird (dazu Abstimmung mit LHW; im Detail werden jedoch nur die mündenden Gewässer 2. Ordnung untersucht, bspw. Landwehr, Flutgraben, Kemberger Flieth).

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5 Defizitanalyse

5 Defizitanalyse

Die Defizitanalyse soll bestehende Schwachpunkte des untersuchten Fließgewässersystems in Bezug auf die ermittelten Anforderungen und deren Ursachen systematisch ermitteln.

5.1 Überprüfung der erfassten Problembereiche und Schadensmeldungen

Ausgangspunkt der Defizitanalyse sind die tabellarisch und im GIS erfassten Problemstellen, die in der Regel vor Ort aufgesucht wurden. Weiterhin wurden vorhandene Unterlagen der Stadtverwaltungen, UHV und Agrarbetriebe gesichtet.

Bedingung ist gemäß Leistungsbeschreibung zum Ingenieurvertrag, die hydrologischen, hydraulischen und wasserbaulichen Zusammenhänge in den Vordergrund zu stellen. Die administrativen und verwal- tungstechnischen Aspekte folgen erst in zweiter Instanz. Dementsprechend wurden alle Problemberei- che jeweils einem Gewässer oder Gewässerabschnitt zugeordnet. Die Abgrenzung des Untersuchungs- raumes und die Gliederung der Dokumentation folgen deshalb der Struktur der Einzugsgebiete der Ge- wässer, wie in Plan 1 mit Farbflächen veranschaulicht.

Jeder ausgewiesene Problembereich wurde durch ein Kürzel eindeutig gekennzeichnet:

E-F079-2-1 (Beispiel)

E UHV "Fläming-Elbaue" der zuständige Unterhaltungsverband

F System Flutgraben zugehörig zum Hauptvorfluter

F079 Neuer Rackither Graben lt. Kataster der Gewässer 2. Ordnung (2. Ordnung) im Gebiet des Unterhaltungsverbandes

2 2. Abschnitt Abschnittsbildung lt. Fließgewässerkonzept

1 Index 1 fortlaufende Nummer zur Unterscheidung evtl. mehrerer Problembereiche im selben Abschnitt

Abb. 4 Herleitung der Kürzel für die Problembereiche

Die Kürzel wurden zur Auszeichnung in allen weiteren Dokumenten, Tabellen, Datenbanken und auf den Karten verwendet. Digitale Unterlagen sind dementsprechend benannt.

Tab. 18 Übersicht der Kürzel für die Problembereiche

Zuständige Unterhaltungsverband E Unterhaltungsverband „Fläming-Elbaue“ M Unterhaltungsverband „Mulde“

0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite 29 www.grontmij.de

5 Defizitanalyse

In das Konzept einbezogene Hauptvorfluter im Bereich des UHV „Fläming-Elbaue“ F Flutgraben Fl Fließgraben K Kemberger Flieth L Landwehr In das Konzept einbezogene Hauptvorfluter im Bereich des UHV „Mulde“ F Fließgraben / Kapengraben G Gräfenhainicher Mühlgraben S Schrotemühlenbach So Mühlbach / Sollnitzbach

Die Katasternummern und Namen der den Problembereichen zugeordneten Einzelgewässer sind in Pkt 2 aufgelistet. Vollständige Katasterlisten sind beim jeweiligen UHV vorhanden.

5.1.1 Maßnahmeblätter

Die methodische Herangehensweise der weiteren systematischen Bearbeitung fußt auf der Erstellung der Maßnahmeblätter. Hier sind zunächst einige „Stammdaten“ erfasst:

. Kürzel: Zuordnung zum Gewässer-Einzugsgebiet (Hauptvorfluter, zuständiger Unterhaltungsverband),

. Fließgewässer 1. / 2. Ordnung nach WG LSA,

. ggf. Bauwerke, soweit zutreffend,

. Angaben zur Lage (Gauß-Krüger-Koordinaten im LS110) und zur Geländehöhe (HS160 / DHHN92 / m NHN),

. Administrative Zuordnung (Stadt, Ortsteil, Ortschaft etc.),

. Grundwasserverhältnisse, soweit bekannt [5], [6],

. Problemstellung / Art des Schadens,

. festgestellte Ursachen,

. Zuordnung zu den Aussagequerschnitten des Hydrologischen Modells, Ergebnisse hydraulischer Berechnungen, soweit zutreffend.

In der weiteren Bearbeitung (vgl. Pkt. 6.1) wurden

. Lösungsvarianten entwickelt, begründet und die Genehmigungserfordernisse ausgewiesen,

. die jeweils in Frage kommenden Projektträger zugeordnet,

. der Zeitfaktor benannt und Prioritäten eingeschätzt

. und Kosten geschätzt.

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5 Defizitanalyse

Die Veranschaulichung der Problemstellung / Lösungsansätze erfolgte meist in einer Fotodokumentati- on und weiteren Anlagen, wie Karten oder Luftbildern, auf welche auf dem jeweiligen Maßnahmeblatt verwiesen wird und die diesem in der Dokumentation direkt beiliegen.

5.2 Überprüfung des gegenwärtigen Unterhaltungsregimes im Fließgraben

Die Überprüfung des gegenwärtigen Unterhaltungsregimes im Fließgraben einschl. Betrieb der Schöpf- werke bezüglich evtl. Abflussbehinderungen in den Gewässern 2. Ordnung (z. B. Kemberger Flieth, Landwehr, vor allem aber in den die Ortslagen und Fluren Eutzsch, Pannigkau, Klitzschena, Selbitz und Rehsen entwässernden Binnengräben) erfolgt im vorliegenden Konzept gemäß der Stellungnahme der Unteren Wasserbehörde vom 12.06.2012 und der Abstimmung mit dem LHW Sachsen-Anhalt:

Am Fließgraben und seinen Zuflüssen sind mehrere Schöpfwerke (überwiegend 1. Ordnung) installiert, welche dem Hochwasserschutz dienen. Sie können bedarfsweise Wasser aus dem Einzugsgebiet he- ben und nach Norden in Richtung Elbe abschlagen.

5.2.1 Schöpfwerksbetrieb

Die Schöpfwerke Boos und Selbitz sind als Hochwasserschöpfwerke konzipiert. Die darin installierten Pumpen benötigen für einen wirtschaftlichen Betrieb einen Gegendruck von der Elbe (unterstrom) her und sind deshalb für eine Minderung der Wasserstände in den darein mündenden Gräben bei zu gerin- gen Wasserständen in der Elbe nur bedingt geeignet.

Das Schöpfwerk Selbitz im Fließgraben wird dann in Betrieb genommen, wenn das in dem hier vom Fließgraben durchquerten Elbdeich befindliche Hochwassertor geschlossen wird (Elbpegel ≥ 5,20 m, bei HW-Warnstufe 1). Damit wird die Vorflut des Fließgrabens weiter gewährleistet.

Das Schöpfwerk liegt im Hauptschluss zum Fließgraben. Wollte man versuchen, bei Hochwasser im Fließgraben dessen Abfluss mit Hilfe des Schöpfwerkes zu beschleunigen, so müsste man das Hoch- wassertor ebenfalls schließen, um das Wasser am Rückfluss zu hindern („Kurzschluss“). Die zu heben- de Wassermenge müsste dann den unbeeinflussten Hochwasserabfluss des Fließgrabens wesentlich übertreffen, um einen spürbaren Effekt zu erlangen. Im Ergebnis könnte man den Wasserstand im Un- terwasser des Hochwassertor anheben, der Abfluss Richtung Elbe wäre beschleunigt. Fraglich ist je- doch, ob diese größere Durchflussmenge im Fließgraben dem Schöpfwerk aus dem Einzugsgebiet zu- strömen würde und wie weit in das Oberwasser ein spürbarer Effekt reichen würde. Es wird eingeschätzt, dass die Nutzung dieses Schöpfwerkes bei Hochwasser allein aus dem Einzugs- gebiet des Fließgrabens (und nicht aus der Elbe) nicht sinnvoll zur Entlastung beitragen kann.

Das Schöpfwerk Boos wurde bereits 1911 gebaut und zuletzt 1993 komplett erneuert / saniert. Dabei wurden auch neue Pumpen den vg. im Schöpfwerk Selbitz ähnlicher Bauart eingebaut.

Der ursprünglich vorhandene freie Durchlass zur Elbe wurde 1993 verschlossen, da er konstruktionsbe- dingt (fehlendes Gefälle) nie wirksam funktioniert hat. Stattdessen wird auch hier ab Erreichen des El- bepegels entsprechend HW-Warnstufe 1 das Wasser aus dem Flutgraben übergehoben. Dazu wird nördlich Wachsdorf am Verteilerwehr das Schütz zum Eutzscher Kanal hin verschlossen (verhindert Rückfluss) und das zum Pumpwerk hin (Flutgraben, ab hier 1. Ordnung) geöffnet. Damit wird der Fließ- graben / Eutzscher Kanal entlastet und gleichzeitig der Abfluss im Flutgraben beschleunigt. Das Schöpfwerk wirkt hier ähnlich einem Abschlag, da es in Bezug auf das System Fließgraben im Neben- schluss liegt.

0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite 31 www.grontmij.de

7 Vorschläge für Betriebsorganisation / Strukturen zur Übernahme der Aufgaben

7 Vorschläge für Betriebsorganisation / Strukturen zur Übernahme der Aufgaben

Für die Umsetzung der im vorliegenden Konzept herausgearbeiteten Einzelmaßnahmen besteht die Notwendigkeit, diese konkret zu planen, ggf. Genehmigungen einzuholen und Baumaßnahmen zu reali- sieren. Die Finanzierung einschließlich der Beteiligung Dritter ist zu sichern.

Durch die Autoren wird grundsätzlich empfohlen, die weiteren Schritte durch ein Ingenieurbüro als Pro- jektsteuerer (förderfähig nach Richtlinie Vernässung) begleiten zu lassen.

Im vorstehenden Kapitel 6.3 wurde bereits auf die Zuordnung möglicher Projektträger und Finanzie- rungsmöglichkeiten eingegangen. Es erscheint aber sinnvoll, die den Kommunen und den Unterhal- tungsverbänden zuzuordnenden Vorhaben sowie die Beteiligung bevorteilter Dritter mittels einer ge- meinsamen Organisationseinheit anzugehen:

7.1 Gründung eines Wasser- und Bodenverbandes

Die rechtliche Grundlage dafür bildet das Gesetz über Wasser- und Bodenverbände (Wasserverbands- gesetz - WVG) [19]. Zur Erfüllung u. a. folgender Aufgaben kann ein Wasser- und Bodenverband (Ver- band) als Körperschaft des öffentlichen Rechts errichtet werden (§ 2 WVG): 1. Ausbau einschließlich naturnahem Rückbau und Unterhaltung von Gewässern, 2. Bau und Unterhaltung von Anlagen in und an Gewässern, 6. Verbesserung landwirtschaftlicher sowie sonstiger Flächen einschließlich der Regelung des Boden- wasser- und Bodenlufthaushalts, 7. Herstellung, Beschaffung, Betrieb, Unterhaltung und Beseitigung von Beregnungsanlagen sowie von Anlagen zur Be- und Entwässerung, 8. technische Maßnahmen zur Bewirtschaftung des Grundwassers und der oberirdischen Gewässer, 9. Abwasserbeseitigung5, 11. Beschaffung und Bereitstellung von Wasser, 12. Herrichtung, Erhaltung und Pflege von Flächen, Anlagen und Gewässern zum Schutz des Natur- haushalts, des Bodens und für die Landschaftspflege, 13. Förderung der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft und Fortentwicklung von Gewässer-, Boden- und Naturschutz, 14. Förderung und Überwachung der vorstehenden Aufgaben.

5 Dazu zählt auch das Niederschlagswasser, sobald es gefasst und gezielt abgeleitet wird.

0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite 56 www.grontmij.de

7 Vorschläge für Betriebsorganisation / Strukturen zur Übernahme der Aufgaben

Ein Wasser- und Bodenverband kann nach den Maßgaben des WVG errichtet werden . durch einstimmigen Beschluss der Beteiligten oder . durch Mehrheitsbeschluss der Beteiligten unter Heranziehung nicht einverstandener oder anderer Beteiligter oder aber . von Amts wegen.

Voraussetzung ist also der entsprechende politische Wille. Der Verband gibt sich eine Satzung. Die Errichtung gemäß den ersten beiden Anstrichen bedarf der aufsichtsbehördlichen Genehmigung. Ver- bandsmitglieder können werden: 1. jeweilige Eigentümer von Grundstücken und Anlagen, jeweilige Erbbauberechtigte sowie Inhaber von Bergwerkseigentum (dingliche Verbandsmitglieder), 2. Personen, denen der Verband im Rahmen seiner Aufgaben Pflichten abnimmt oder erleichtert, 3. Körperschaften des öffentlichen Rechts, 4. andere Personen, wenn die nach Landesrecht zuständige Behörde (Aufsichtsbehörde) sie zulässt, 5. der Träger der Baulast einer Verkehrsanlage, der nicht unter Nummer 1 fällt.

Regelmäßig sind alle Beteiligten als Verbandsmitglieder heran zu ziehen, nämlich die Personen, 1. die aus der Durchführung der Verbandsaufgabe einen Vorteil haben oder zu erwarten haben, 2. von deren Anlagen oder Grundstücken nachteilige Einwirkungen auf das Verbandsunternehmen ausgehen oder zu erwarten sind oder 3. die voraussichtlich Maßnahmen des Verbands zu dulden haben, wenn sie von der Aufsichtsbehörde nach § 13 Abs. 1 Satz 1 als Beteiligte festgestellt worden sind.

Damit vereinfacht die Verbandssatzung auch die angemessen Beteiligung der bevorteilten Dritten an den zuwendungsfähigen Ausgaben im Rahmen der Beantragung von Fördermitteln, da man nicht auf das WG LSA oder das KAG (vgl. Kap. 6.3.1) zurückgreifen muss. Mit dem Geschäftsführer oder weite- ren Angestellten steht eine Person zur Verfügung, die die Ziele des Verbandes gegenüber Behörden und der Öffentlichkeit aktiv vertritt und die notwendigen organisatorischen Aufgaben wahrnimmt.

Verbandsbeiträge werden von den Mitgliedern in Form von Geld (Geldbeiträge) oder von Sachen, Wer- ken, Diensten oder anderen Leistungen (Sachbeiträge) erhoben.

Wer, ohne Verbandsmitglied zu sein, als Eigentümer eines Grundstücks oder einer Anlage, als Inhaber von Bergwerkseigentum oder als Unterhaltungspflichtiger von Gewässern von dem Unternehmen des Verbands einen Vorteil hat (Nutznießer), kann mit Zustimmung der Aufsichtsbehörde wie ein Mitglied zu Geldbeiträgen herangezogen werden.

Der Beitrag der Verbandsmitglieder und der Nutznießer bemisst sich allgemein nach dem Vorteil, den sie von der Aufgabe des Verbands haben, sowie den Kosten, die der Verband auf sich nimmt, um ihnen obliegende Leistungen zu erbringen oder den von ihnen ausgehenden nachteiligen Einwirkungen zu begegnen. Für die Festlegung des Beitragsmaßstabs reicht eine annähernde Ermittlung der Vorteile und Kosten aus.

0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite 57 www.grontmij.de

7 Vorschläge für Betriebsorganisation / Strukturen zur Übernahme der Aufgaben

Die Satzung kann für bestimmte Maßnahmen die Verbandsbeiträge entsprechend den für die einzelnen Grundstücke tatsächlich entstehenden Kosten festsetzen.

7.2 Staukommission

Generell sind Vorgaben zur Steuerung von Stauanlagen in den jeweiligen wasserrechtlichen Erlaubnis- sen festgelegt, welche durch die Untere Wasserbehörde zu erteilen sind. Eine zentrale Steuerung wurde dabei nicht vorgesehen. Entsprechende Ausführungen der UWB sind im Bericht zitiert (vgl. Kap. 5.6).

Gleichwohl ist eine Abstimmung zum Betrieb der verschiedenen Stauanlagen innerhalb eines Gewäs- sereinzugsgebietes als sehr sinnvoll anzusehen. In den projektbegleitenden Arbeitsgesprächen mit den drei beauftragenden Städten wurde daher als Organisationsvorschlag herausgearbeitet, die bis 1989 existierende Staukommission in einer für heutige Verhältnisse angepasster Form wieder zu „begrün- den“. Mitglieder sollten sein: . alle Inhaber von Staurechten, . die Untere Wasserbehörde, . der zuständige Unterhaltungsverband, . die Bauämter der Städte (in Abstimmung mit den Ortsbürgermeistern), . Vertreter berührter landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Betriebe.

Die Staukommission sollte mindestens ein Mal jährlich zusammen kommen, um für den folgenden Zeit- raum Festlegungen zu treffen. Empfohlen wird, für kurzfristige, operativ notwendige Entscheidungen mindestens einen Vertreter zu benennen, der auch für Bürger und Behörden als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Dieser müsste, je nach Fragestellung, die Abstimmung mit dem / den Staurechteinha- bern moderieren und / oder behördliche Entscheidungen herbeiführen.

Weiterhin sollte mindestens ein Vertreter an den Gewässerschauen zur Gewässerunterhaltung teilneh- men.

0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite 58 www.grontmij.de

8 Zusammenfassung

8 Zusammenfassung

In den Gewässereinzugsgebieten des Gräfenhainicher Mühlgrabens, des Neuen Schleesener Mühlgra- bens, des Kapengrabens und des Fließgrabens einschließlich ihrer Zuflüsse sowie im Ortsteil Möhlau der Stadt Gräfenhainichen wurden in den vergangenen Monaten und Jahren, insbesondere seit Ende 2010, verstärkt Probleme durch oberflächliche Vernässungen und ansteigende Grundwasserstände registriert.

Vernässungsprobleme lassen sich oftmals nicht auf eine einfache Ursache reduzieren, vielmehr ist die Betrachtung des Gesamtsystems - über Verwaltungsgrenzen hinweg - unabdingbar, um ausgewogene und nachhaltige Lösungen zu bestimmen. Die betroffenen Kommunen in den Einzugsgebieten, die Städte Oranienbaum-Wörlitz, Gräfenhainichen und Kemberg beauftragten die Grontmij GmbH, Halle (Saale), ein möglichst zusammenhängende Teile der Einzugsgebiete umfassendes, ingenieurtechnisch untersetztes Fließgewässerkonzept zu erarbeiten. Für die Erstellung dieses Konzeptes wurden durch das Land Sachsen-Anhalt Fördermittel aus dem Programms „zur Beseitigung oder Minderung von sowie Vorbeugung gegen Vernässungen oder Erosion“ bereitgestellt.

Das Ziel der Konzeptbearbeitung war die Ermittlung von Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung von Folgen von Hochwasserereignissen und Perioden hoher Grundwasserstände. Für einen effektiven Einsatz der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel waren Prioritäten zu setzen. Den Lösungsan- sätzen wurden mögliche Projektträger zugeordnet.

Die Ergebnisse des Konzeptes bilden die Grundlage für die sich anschließenden Aktivitäten der drei Städte zur Verminderung der Vernässungsprobleme.

Ausgangspunkt war die Auswertung vorliegender Unterlagen und die Bestandserfassung der Problem- bereiche im Untersuchungsraum. Örtliche Vermessungsleistungen und Durchflussmessungen erfolgten zur Ergänzung des Datenbestandes.

Die weitere systematische Bearbeitung führt zur Darstellung von ca. 125 Teilmaßnahmen in Maßnah- menblättern für jeden erfassten Problembereich.

Jeweils wurden . Lösungsvarianten entwickelt, begründet und die Genehmigungserfordernisse ausgewiesen, . die jeweils in Frage kommenden Projektträger zugeordnet, . der Zeitfaktor (kurz-, mittel- und langfristig umsetzbar) sowie Prioritäten benannt . und Kosten geschätzt.

Im Ergebnis der Diskussion mit den Verantwortlichen in den Kommunen und den Unterhaltungsverbän- den sowie Bürgern und Betroffenen wird eine Gesamtprioritätenliste zusammengestellt, welche als Grundlage der nächsten Aktivitäten dienen soll. Im Anschluss an die konzeptionelle Aufarbeitung sind nun für konkrete Einzelmaßnahmen in Vorbereitung der baulichen Umsetzung die notwendigen Objekt- planungen durchzuführen, die Finanzierung sicherzustellen und die erforderlichen Genehmigungen einzuholen. Die Realisierung kann in Abhängigkeit von Finanzierungsgrundlagen erfolgen.

0511-12-007  140620_Gewaesserkonzept_Abschlussbericht_ENDF.doc Seite 59 www.grontmij.de