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Anzeigen von Veränderungen von Beteiligungsverhältnissen bei der VIVA Fernsehen GmbH und der VIVA Plus Fernsehen GmbH

Aktenzeichen: KEK 199/215/219/230

Beschluss

In der Rundfunkangelegenheit

der VIVA Fernsehen GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Dieter Gorny, und der VIVA Plus Fernsehen GmbH, vertreten durch die Geschäftsführer Christian Gisy und Dominik Kaiser, Schanzenstraße 22, 51063 Köln,

- Veranstalterinnen -

Bevollmächtigte: xxx ... w e g e n

Veränderungen von Beteiligungsverhältnissen hat die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) auf Vorlagen der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) vom 05.01.2004,15.03.2004, 23.04.2004, 01.07.2004 und 03.08.2004 in der Sitzung am 18.08.2004 unter Mitwirkung ihrer Mitglieder Prof. Dr. Mailänder (Vorsitzender), Prof. Dr. Dörr, Prof. Dr. Huber, Dr. Lübbert, Dr. Rath-Glawatz und Prof. Dr. Sjurts entschieden:

Die von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) mit Schreiben vom 23.04.2004, 01.07.2004 und 03.08.2004 zur Beurteilung nach dem Rundfunk- staatsvertrag (RStV) vorgelegten Veränderungen von Beteiligungsverhältnissen bei der VIVA Fernsehen GmbH und der VIVA Plus Fernsehen GmbH werden nach den Vorschriften des RStV über die Sicherung der Meinungsvielfalt im Fernse- hen als unbedenklich bestätigt. Die mit Schreiben vom 05.01.2004 und vom 15.03.2004 vorgelegten Beteiligungsveränderungen haben sich erledigt. 2

Begründung

I Sachverhalt

1 Gegenstand der Anmeldungen

1.1 Übertragung des Anteils der Warner Music Beteiligungs GmbH an VIVA Plus (Prüfverfahren Az.: KEK 199)

Die Veranstalterin VIVA Plus Fernsehen GmbH („VIVA Plus“) hat mit Schreiben vom 18.12.2003 an die LfM angezeigt, dass die Warner Music Germany Beteiligungs GmbH ihren 49%igen Geschäftsanteil an VIVA Plus mit Wirkung zum 01.10.2003 auf die CNN/Time Warner Beteiligungs oHG („CNN/Time Warner“), , über- tragen hat. Die LfM hat die Anzeige der KEK mit Schreiben vom 05.01.2004 zur medienkonzentrationsrechtlichen Prüfung vorgelegt.

Die Beteiligten teilten ferner mit, dass die Time Warner Entertainment Germany & Co. Medienvertrieb oHG ihren Anteil (48,74 %) an CNN/Time Warner auf die Turner Broadcasting System International („Turner Broadcasting“), Inc., Atlanta/Georgia, USA, übertragen hat, und Turner Broadcasting sämtliche Anteile an der Warner Mu- sic Germany Beteiligungs GmbH von der Warner Music Group Germany Holding GmbH (vormals: Warner Music Group Germany GmbH & Co. Holding oHG) über- nommen hat. Alle genannten Unternehmen befinden sich über mehrere Stufen voll- ständig im Anteilsbesitz von Time Warner, Inc., USA (so die Auskunft der n-tv Nach- richtenfernsehen GmbH & Co. KG mit Schreiben vom 25.06.2004 im Rahmen des Prüfverfahrens n-tv, Az.: KEK 225).

Veränderungen der Einflussmöglichkeiten der an VIVA Plus beteiligten Unterneh- men der Time-Warner-Gruppe waren nach Angaben der Beteiligten mit der Trans- aktion nicht verbunden. Als rein konzernintern war die Transaktion demnach zwar anzeigepflichtig, bedurfte aber nicht der Unbedenklichkeitsbestätigung. Sie ist nun- mehr nicht mehr von Bedeutung, da , Inc. („Viacom“), New York/USA, den Erwerb der von CNN/Time Warner gehaltenen Anteile an VIVA Plus durch die Via- com Holdings Germany LL.C. („Viacom Holdings Germany“), Wilmington/USA, an- gezeigt hat (dazu unten I 1.4.2). 3

1.2 Übertragung des Anteils der Warner Music Group Germany Holding GmbH an VIVA Media (Prüfverfahren Az.: KEK 215)

Die VIVA Media AG („VIVA Media“), Köln, hat mit Schreiben vom 01.03.2004 ange- zeigt, dass die Warner Music Group Germany Holding GmbH ihre Anteile von 30,6 % an VIVA Media durch Aktienkaufvertrag vom 17./22.12.2003 nebst Ände- rungsvereinbarung vom 08./09.01.2004 auf Turner Broadcasting übertragen hat. Die LfM hat der KEK die Anzeige mit Schreiben vom 15.03.2004 vorgelegt.

Sowohl die Warner Music Group Germany Holding GmbH als auch Turner Broad- casting befinden sich mittelbar vollständig im Anteilsbesitz von Time Warner, Inc., USA (s. o. I 1.1). Veränderungen der Einflussmöglichkeiten bei VIVA Media waren nach Angaben der Beteiligten mit der Transaktion nicht verbunden; sie bedurfte so- mit als rein konzernintern ebenfalls nicht der Unbedenklichkeitsbestätigung. Sie ist auch deshalb medienkonzentrationsrechtlich nicht länger von Bedeutung, weil nun- mehr Viacom die Übernahme dieser Beteiligung an VIVA Media durch Viacom Hol- dings Germany angezeigt hat (dazu unten I 1.4.1 und I 1.4.3.1).

1.3 Beteiligungserwerb der Talpa Beheer BV an VIVA Media (Prüfverfahren Az.: KEK 219)

Die VIVA Fernsehen GmbH („VIVA Fernsehen“) und VIVA Media haben mit Schrei- ben vom 14.04.2004 bei der LfM angezeigt, dass die Talpa Beheer BV („Talpa Be- heer“), Al Amstelveen, Niederlande, mit Wirkung zum 25.03.2004 einen Anteil von 5,004 % an VIVA Media erworben hat. Dieser Anteil sei auch dem Direktor von Tal- pa Beheer, Herrn J. H. H. de Mol, zuzurechnen. Die LfM hat der KEK die Anzeige mit Schreiben vom 23.04.2004 vorgelegt.

Mit Schreiben vom 10.08.2004 teilte Viacom Holdings Germany mit, dass sich nach Angaben von Talpa Beheer ihr Anteil an VIVA Media durch Aktienzukäufe auf ca. 8 % erhöht habe (Stand: 09.08.2004).

1.4 Erwerb von Beteiligungen durch Viacom Holdings Germany an VIVA Media und VIVA Plus (Prüfverfahren Az.: KEK 230)

1.4.1 Viacom, VIVA Media, VIVA Fernsehen und VIVA Plus haben mit Schreiben vom 24.06.2004 an die LfM, der KEK mit Schreiben vom 01.07.2004 vorgelegt, ange- 4

zeigt, dass Viacom über ihre 100%ige Tochtergesellschaft Viacom Holdings Germa- ny die Übernahme von „mehr als 75 %“ der Anteile an VIVA Media beabsichtigt.

1.4.2 Zugleich zeigten sie die geplante Übernahme des bislang von CNN/Time Warner gehaltenen Anteils an VIVA Plus von 49 % durch Viacom Holdings Germany an (näher dazu unten I 1.5.2).

1.4.3 Mit Schreiben vom 03.08.2004 haben die Beteiligten ihre Anzeige des Erwerbs der VIVA-Media-Anteile wie folgt konkretisiert:

1.4.3.1 Viacom Holdings Germany übernimmt zunächst auf Grundlage eines am 22./23.06.2004 mit vierzehn VIVA-Aktionären geschlossenen Aktienkaufvertrags insgesamt 75,74 % der VIVA-Media-Anteile, und zwar im Einzelnen folgende Betei- ligungen jeweils vollständig:

Turner Broadcasting System International, Inc. 30,6 % Universal International Music B.V. 15,3 % Die Initiatoren Drei Kapitalbeteiligungs KG 9,8 % Jörg Grabosch 3,7 % Die Initiatoren Vier Kapitalbeteiligungs KG 3,3 % Die Initiatoren Eins Kapitalbeteiligungs KG 3,2 % Martin Keß 3,1 % Ralf Günther 2,8 % Die Initiatoren Zwei Kapitalbeteiligungs KG 2,5 % Dieter Gorny 0,6 % Bettina Tronich-Grabosch 0,4 % Andreas Scheuermann 0,4 % Christian Gisy 0,02 % Helge Sasse 0,02 %

Viacom Holdings Germany erwirbt auch alle damit verbundenen Stimmrechte; ins- besondere ist vereinbart, dass anlässlich der Veräußerung der Anteile der Die Initia- toren Eins Kapitalbeteiligungs KG, Die Initiatoren Zwei Kapitalbeteiligungs KG und Die Initiatoren Drei Kapitalbeteiligungs KG die Stimmrechtsvereinbarung zwischen ihnen und der Warner Music Germany Beteiligungs GmbH aufgelöst wird.

Die Anteilsübertragungen stehen unter der aufschiebenden Bedingung der medien- 5

konzentrationsrechtlichen Unbedenklichkeitsbestätigung (näher dazu s. u. I 1.5.1).

1.4.3.2 Im Anschluss daran wird Viacom den übrigen VIVA-Aktionären ein öffentliches Übernahmeangebot gemäß § 29 Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG) machen. Das Angebot gilt für sämtliche noch nicht erworbenen Anteile (insgesamt 24,26 %); Viacom geht jedoch davon aus, dass erfahrungsgemäß nicht alle Aktionäre das Angebot annehmen werden, und hat deshalb beantragt, die Übernahme von insgesamt 99 % der Anteile als unbedenklich zu bestätigen.

1.4.4 Das Bundeskartellamt hat nach Abschluss des Vorprüfungsverfahrens mit Be- schluss vom 06.08.2004 (Az.: B 6 – 64/04) den Erwerb der Kontrolle über VIVA Me- dia durch Viacom freigegeben. Zur Begründung führt das Bundeskartellamt aus, dass auf dem vorrangig durch den Zusammenschluss betroffenen Markt für Fern- sehwerbung MTV und VIVA nur über geringe Marktanteile verfügten, so dass die Entstehung einer marktbeherrschenden Stellung nicht in Betracht komme. Auch speziell im Segment der Werbung für die Zielgruppe der 14- bis 29-jährigen musikin- teressierten Zuschauer komme die Entstehung von Marktbeherrschung nicht in Be- tracht, da Werbetreibende, die in erster Linie diese Altersgruppe ansprechen woll- , Werbung auch bei großen Sendern schalteten, die deutlich höhere Zuschauer- zahlen aus der genannten Zielgruppe als die Musiksender erreichten und zudem je- derzeit in der Lage seien, ihr Angebot an Musiksendungen auszubauen (vgl. Pres- semitteilung des Bundeskartellamts vom 06.08.2004, abrufbar unter www.bundeskartellamt.de). Auch das Österreichische Kartellgericht hat den Kon- trollerwerb am 03.08.2004 freigegeben (Beschluss Az.: 26 Kt 326/06-6).

1.5 Den Anteilsübernahmen durch Viacom Holdings Germany liegen folgende Vereinba- rungen zugrunde:

1.5.1 Aktienkaufvertrag vom 22./23.06.2004 über Anteile an VIVA Media

Der Erwerb der Anteile von 14 VIVA-Aktionären (im Einzelnen aufgeführt unter I 1.4.3.1) erfolgt in Vollzug eines am 22./23.06.2004 unterzeichneten Aktienkaufver- trags xxx ... zwischen diesen Aktionären als Verkäufer und Viacom Holdings Ger- many als Käufer.

xxx ...

6

1.5.2 Kaufvertrag vom 23.06.2004 über Anteile an VIVA Plus

Viacom Holdings Germany erwirbt ferner den 49%igen Anteil von CNN/Time Warner an VIVA Plus aufgrund eines notariell beurkundeten Kauf- und Übertragungsver- trags vom 23.06.2004 zwischen diesen beiden Parteien und Turner Broadcasting System xxx ...

1.5.3 Öffentliches Übernahmeangebot

Viacom hat am 24.06.2004 gemäß § 10 WpÜG ihre Entscheidung bekannt gege- ben, den Aktionären von VIVA Media im Wege eines freiwilligen öffentlichen Über- nahmeangebots anzubieten, alle Aktien von VIVA Media für eine Gegenleistung von 12,65 € in bar zu erwerben (vgl. Pressemitteilung vom 24.06.2004 unter www.- viva.com).

Die Angebotsunterlage ist bis spätestens zum 19.08.2004 bei der BaFin einzurei- chen. Danach hat die BaFin bis zu 15 Werktage Zeit, um sie zu prüfen und zu billi- gen. Viacom beabsichtigt, die Angebotsunterlage am Tag nach der Genehmigung durch die BaFin (u. a. im Internet unter www.mtv-viva.com) zu veröffentlichen. So- dann beginnt die Annahmefrist; nach dem der KEK vorgelegten aktuellen Entwurf der Angebotsunterlage voraussichtlich am 24.08.2004, und endet dann voraussicht- lich am 21.09.2004, 24:00 Uhr (falls sie nicht verlängert xxx ...; im Fall einer weite- ren Annahmefrist: Fristablauf am 11.10.2004, 24:00 Uhr, xxx).

Der Vorstand von VIVA Media hat öffentlich erklärt, das geplante Übernahmeange- bot zu unterstützen (Pressemitteilung vom 24.06.2004 unter www.mtv-viva.com). Die Abgabe des Angebots steht unter der Bedingung des Vollzugs des Erwerbs der mehr als 75 % der Kapitalanteile und Stimmrechte an VIVA Media aufgrund des Ak- tienkaufvertrags vom 22./23.06.2004 (Anzeigeschreiben, S. 3). Dagegen steht der Vollzug der Übernahme nicht unter dem Vorbehalt der medienkonzentrationsrechtli- chen Unbedenklichkeitsbestätigung, nach Angaben von Viacom deshalb, weil sie davon ausgeht, dass die Unbedenklichkeitsbestätigung bis dahin erteilt worden ist.

1.6 Künftige Beteiligungsverhältnisse

Nach Vollzug der beabsichtigten Beteiligungsveränderungen werden bei den Ver- anstalterinnen voraussichtlich die folgenden Beteiligungsverhältnisse bestehen: 7

1. Beteiligungsstufe (bzgl. VIVA Plus Fernsehen)

VIVA Fernsehen GmbH 51 % Viacom Holdings Germany LL.C. 49 %

2. Beteiligungsstufe

VIVA Fernsehen GmbH: VIVA Media AG 100 %

Viacom Holdings Germany LL.C.: siehe 4. Beteiligungsstufe

3. Beteiligungsstufe

VIVA Media AG: Viacom Holdings Germany LL.C. ca. 99 % (nach erfolgreichem Übernahmeangebot) Sonstige Aktionäre ca. 1 %

4. Beteiligungsstufe

Viacom Holdings Germany LL.C.: Viacom International, Inc. 100 %

5. Beteiligungsstufe

Viacom, Inc. 100 %

6. Beteiligungsstufe Kapitalanteile Stimmrechte , Inc., 77,3 % 70,8 % (beherrscht von Sumner M. Redstone) Mario J. Gabelli 6,3 % 6,3 % Streubesitz 16,4 % 22,9 % (Stand: 31.01.2004) 8

1.7 Vorbehalt hinsichtlich der künftigen Beteiligungsverhältnisse von VIVA Media

Viacom beabsichtigt, hinsichtlich der nicht durch Aktienkaufvertrag übernommenen Anteile an VIVA Media (24,26 %) ein öffentliches Übernahmeangebot abzugeben. Da für sämtliche davon betroffenen Aktionäre bis zum Ablauf der Annahmefrist noch nicht feststeht, ob sie dieses Angebot auch tatsächlich annehmen, können die ge- nauen künftigen Beteiligungsverhältnisse bei VIVA Media (über den Anteilserwerb durch Viacom von 75,74 % hinaus) erst nach Abschluss der öffentlichen Übernahme mit dem Ablauf der Annahmefrist angegeben werden (dazu s. u. III 1.2).

2 Veranstalterinnen und beteiligte Unternehmen

2.1 Veranstalterinnen

2.1.1 VIVA Fernsehen

VIVA Fernsehen veranstaltet das bundesweite musikorientierte Jugendspartenpro- gramm VIVA auf Grundlage einer Zulassung der LfM, die mit Bescheid vom 15.12.2003 um weitere fünf Jahre verlängert wurde (vgl. Beschluss vom 14.10.2003, Az.: KEK 192). Daneben veranstaltet VIVA Fernsehen aufgrund einer Zulassung der LfM von Köln aus das polnischsprachige Fernsehspartenprogramm VIVA Polska, das insbesondere für das Publikum in Polen ausgerichtet, aber auch im Bundesge- biet empfangbar ist (vgl. Beschluss vom 04.01.2004, Az.: KEK 188). VIVA Fernse- hen ist ferner zu 51 % an VIVA Plus beteiligt.

VIVA Fernsehen veranstaltet auch in anderen europäischen Ländern Fernsehpro- gramme: In der Schweiz hält sie 96 % der Anteile an der S Media Vision AG, die das schweizerdeutsche Musikprogramm „VIVAswizz“ veranstaltet, in Ungarn (zu- sammen mit VIVA Media) sämtliche Anteile an der Z+ Broadcasting Company Ltd. („VIVA+“) sowie in den Niederlanden alle Anteile an dem Musiksender „The Box“ Holland B.V. Außerdem lizenziert sie Programmteile an ausländische Fernsehsen- der, u. a. zur Verbreitung in Polen, Litauen und China. Das Werbefenster des deut- schen VIVA-Programms in Österreich wurde Ende 2003 eingestellt (vgl. Geschäftsbericht von VIVA Media 2003, S. 14) .

9

2.1.2 VIVA Plus

VIVA Plus ist Veranstalterin des gleichnamigen bundesweiten Musikspartenpro- gramms, das seit Januar 2002 anstelle des vormals von VIVA Fernsehen veranstal- teten Programms VIVA ZWEI auf Sendung ist. VIVA Plus ist auch für die Internetak- tivitäten der VIVA-Gruppe zuständig, insbesondere den Betrieb der Internetplattform www.vivaplus.tv.

Unternehmensgegenstand ist das Betreiben eines Musikfernsehsenders sowie die Mitwirkung bei Medien- oder Internetaktivitäten aller Art xxx ...

Gesellschafter von VIVA Plus sind künftig VIVA Fernsehen mit 51 % der Anteile und Viacom Holdings Germany (49 %).

2.2 VIVA Media AG

Alleingesellschafterin von VIVA Fernsehen und damit mittelbar mehrheitlich auch an VIVA Plus beteiligt ist VIVA Media, ein an der Deutschen Börse im Segment Prime Standard (SDAX) notiertes Fernseh- und Kommunikationsunternehmen. Zwischen VIVA Fernsehen und VIVA Media besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabfüh- rungsvertrag.

Das Grundkapital von VIVA Media beträgt 24.413.107,00 €, eingeteilt in ebenso vie- le nennwertlose Namensaktien. Der Aufsichtsrat besteht aus neun Mitgliedern, die künftig sämtlich von Viacom benannt werden sollen (xxx ...).

Kerngeschäftsfeld der VIVA-Gruppe ist neben dem werbefinanzierten privaten Mu- sikfernsehen die Fernsehproduktion, insbesondere durch die 100%ige Tochterge- sellschaft von VIVA Media Brainpool TV GmbH (vormals: Brainpool TV AG) in den Bereichen Comedy und Light Entertainment. Die Brainpool TV GmbH verfolgt ein Li- zenzmodell, wonach sie TV-Formate für eine begrenzte Anzahl von Ausstrahlungen an Veranstalter lizenziert und sich in der Regel die Zweitverwertung (u. a. internatio- nale Vermarktung, Merchandising, Pay-TV-Verwertung) vorbehält. 90 % ihrer Um- sätze hat sie im Geschäftsjahr 2003 mit den Sendern der ProSiebenSAT.1 Media AG und der RTL Group erwirtschaftet. Die Lizenzeinnahmen aus der TV-Produktion machten 2003 51,8 % des Gesamtumsatzes von VIVA Media aus, die Werbeein- nahmen 37,5 %. Mit Zusatzdiensten über Telefon, SMS und Internet wurden 2,4 % 10

des Umsatzes erwirtschaftet. Dieser Geschäftsbereich soll weiter ausgebaut werden (vgl. Geschäftsbericht 2003, S. 11 f.). Im Juli 2003 hat VIVA Media von Dieter Gorny 70 % der Anteile an der VIVA Media Enterprises übernommen, die die Aktivitäten in den Bereichen Veranstaltungen, Merchandising und die umfassende Vermarktung von TV-Aktivitäten bündelt. Bis auf das Merchandising wurden diese Tätigkeitsbe- reiche in VIVA Fernsehen eingegliedert. Die VIVA Media Enterprises ist Partner ei- nes Gemeinschaftsunternehmens mit der Messe GmbH, das künftig die Mu- sikmesse Popkomm veranstalten und vermarkten wird (Geschäftsbericht 2003, S. 14).

2.3 Viacom, Inc.

Viacom Holdings Germany steht, mittelbar über die Viacom International, Inc., voll- ständig im Anteilsbesitz von Viacom mit Sitz in New York/USA. Der Viacom-Konzern zählt zu den weltweit größten Medienunternehmen und ist u. a. in den Bereichen Fernsehen, Hörfunk, Filmtheater, Freizeitparks und Video/DVD aktiv. Kernge- schäftsfeld sind die Produktion und der Vertrieb von Kinofilmen und Fernsehpro- grammen. In den USA betreibt Viacom u. a. das CBS Television Network, das Uni- ted (UPN) und die zum Network Black Entertainment Television (BET) gehörigen Kabelsender. Unter den Markennamen MTV, VH-1 und Nickelode- on veranstalten Unternehmen der Viacom-Gruppe weltweit Fernsehkanäle. Die MTV-Sender erreichen nach Unternehmensangaben über 394 Mio. Abonnenten in 166 Ländern und Regionen; Sender, Programmblöcke und einzelne Programme der Marke werden demnach von mehr als 171 Mio. Abonnenten weltweit bezogen. Zum Konzern gehört , eines der Hollywood Major Stu- dios mit einem Filmrechtestock von 2.500 Spielfilmen. Paramount Television zählt zu den größten TV-Produzenten und Rechtehändlern mit einer Rechtebibliothek von mehr als 55.000 Programmstunden (alle Angaben unter www.viacom.com). Der in- ternationale Vertrieb wurde jüngst im neu gegründeten Unternehmensbereich CBS Paramount International Television gebündelt, der die Programmressourcen von CBS Broadcast International und Paramount International Television vereint (vgl. Pressemitteilung von Viacom vom 10.08.2004). Viacom ist darüber hinaus nach ei- genen Angaben über die Blockbuster-Kette weltweit führend als Betreiber und Li- zenzgeber von Video-, DVD- und Videospiel-Verleihunternehmen. Die Mehrheitsge- sellschafterin von Viacom, National Amusements, Inc., ist hauptsächlich im Bereich des Kinobetriebs tätig. Daneben unterhält sie Einkaufs- und Unterhaltungszentren.

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Über die MTV Networks Europe L.P., Delaware, USA, betreibt Viacom auch das nach Unternehmensangaben am weitesten verbreitete Kabel- und Satellitennetz- werk in Europa, das u. a. 43 einzelne Musik- und Kinderkanäle umfasst (xxx ...). In Deutschland hält Viacom mittelbar sämtliche Anteile an der MTV Networks GmbH & Co. oHG, nunmehr Berlin. Diese veranstaltet seit 1997 das analoge frei empfangba- re Musikspartenprogramm MTV, seit dem 20.04.2000 auf Grundlage einer Zulas- sung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Sie hat eine neue Zulassung für dieses Programm bei der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) beantragt (Prüfverfahren Az.: KEK 234). MTV wendet sich insbesondere an die Al- tersgruppe der 14- bis 25-Jährigen. Seit 1995 veranstaltet sie ein zweites, nunmehr unter dem Namen „MTV2 Pop“ gesendetes Musikprogramm aufgrund einer Zulas- sung der Hamburgischen Anstalt für neue Medien (HAM) vom 20.03.1995 (in der Fassung des Bescheids vom 21.06.2001), das insbesondere auf die Zielgruppe der 10- bis 19-Jährigen ausgerichtet ist. Ferner hält sie seit 2002 Zulassungen der LfM für „MTV Extra“ und „MTV Base“ sowie seit 2001 eine Zulassung der HAM für „VH-1 Classic“; diese digitalen Musikprogramme werden aber in der deutschsprachigen Version noch nicht veranstaltet. Am 23.03.2004 hat die HAM ihr die Zulassung für das digitale Kinderspartenprogramm „Nickelodeon“ erteilt. Auch dieses Programm ist noch nicht auf Sendung.

Nach der Übernahme der Anteile an VIVA Media und VIVA Plus plant Viacom, die Geschäftstätigkeit von MTV Networks Europe in Deutschland und von VIVA länger- fristig als einzigen Geschäftsbereich unter Leitung eines einheitlichen Managements zu führen (vgl. Pressemitteilung vom 24.06.2004 xxx ...). Zwischen Viacom Holdings Germany und VIVA Media soll ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geschlossen werden (xxx ...).

2.4 Talpa Beheer

Talpa Beheer mit Sitz in Al Amstelveen, Niederlande, ist im Bereich Finanzinvest- ment tätig. Auf die Nachfrage nach den Beteiligungsverhältnissen und sonstigen Medienaktivitäten des Unternehmens teilten VIVA Media und Viacom mit, 75 % der Anteile befänden sich im Besitz von John H. H. de Mol; über weitere Anteilsinhaber erteile Talpa Beheer keine Auskunft. Aus öffentlichen Quellen sei bekannt, dass Talpa Beheer auch in andere Medienunternehmen investiere und u. a. Beteiligun- gen an Fox Kids Europe (Fernsehen), „Nordzee FM“ (Radio), KPN (Telekommunika- tion), VNU (Verlagswesen) und Lycos Europe (Internet) halte. 12

II Verfahren

Die Vollständigkeitserklärung von VIVA Media liegt vor. Der LfM wurde Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben.

III Medienkonzentrationsrechtliche Beurteilung

1 Bestätigungsvorbehalt der KEK

1.1 Nach § 29 Satz 1 RStV ist jede geplante Veränderung von Beteiligungsverhältnis- sen oder sonstigen Einflüssen bei der zuständigen Landesmedienanstalt vor ihrem Vollzug schriftlich anzumelden. Die angezeigten Anteilsübernahmen durch Viacom stehen unter der aufschiebenden Bedingung der medienkonzentrationsrechtlichen Genehmigung bzw. sollen erst nach Erhalt der erforderlichen behördlichen Geneh- migungen vollzogen werden. Damit ist der Vorschrift des § 29 Satz 1 und 4 RStV genügt.

Der Beteiligungserwerb von Talpa Beheer erfolgte über den Börsenhandel, so dass der insofern anzeigepflichtigen VIVA Media eine Anzeige vor seinem Vollzug nicht möglich war; VIVA Media hat diese Beteiligungsveränderung zeitnah angezeigt, nachdem sie von ihr Kenntnis erlangt hatte.

1.2 Entscheidungsgegenstand

§ 29 RStV verlangt die Anmeldung konkret geplanter Veränderungen von Beteili- gungsverhältnissen. Eine „Vorratsbestätigung“ von Veränderungen, deren Durchfüh- rung noch ungewiss ist oder die noch nicht näher konkretisierbar sind, ist nicht vorgesehen.

Die genauen künftigen Beteiligungsverhältnisse hinsichtlich der 24,26 % der VIVA- Media-Anteile, die Gegenstand des Übernahmeangebots von Viacom sind, können erst nach Abschluss der öffentlichen Übernahme, d. h. dem Ablauf der Annahme- frist, angegeben werden (s. o. I 1.7). Viacom hat beantragt, gleichwohl bereits vor diesem Zeitpunkt die Unbedenklichkeit der durch die öffentliche Übernahme bewirk- 13 ten Erhöhung ihrer Beteiligung zu bestätigen. Nur auf diese Weise kann auch ver- mieden werden, dass unter Verstoß gegen § 29 Satz 1 und 4 RStV die Durchfüh- rung des Übernahmeangebots vor Erteilung der medienkonzentrationsrechtlichen Unbedenklichkeitsbestätigung erfolgt. Viacom hat angegeben, ihr Anteil nach Ab- schluss der öffentlichen Übernahme werde erfahrungsgemäß voraussichtlich insge- samt ca. 99 % betragen. Völlig auszuschließen ist aber auch nicht der Erwerb sämt- licher Anteile durch Viacom. Da sie im Übrigen die konkreten Modalitäten des ge- planten Übernahmeangebots im Einzelnen dargelegt hat, genügt vorliegend ihre er- klärte Absicht, sämtliche Anteile im Wege dieses konkret angezeigten Übernahme- angebots zu erwerben. Gegenstand der vorliegenden Entscheidung ist demnach die Übernahme sämtlicher Aktien durch Viacom Holdings Germany im Wege dieses Angebots.

Sofern Viacom Holdings Germany durch die angezeigte Transaktion weniger als 100 % der Anteile erwirbt, so ist die Abweichung in jedem Fall medienkonzentra- tionsrechtlich unbedenklich: Anteile von 5 % oder mehr an VIVA Media könnten nur noch bei den Aktionären Schroder Investment Management Ltd. und Talpa Beheer B.V. verbleiben. Die Beteiligung von Schroder Investment an VIVA Media ist me- dienkonzentrationsrechtlich unbedenklich (vgl. Beschluss Az.: KEK 187). Die Betei- ligung von Talpa Beheer an VIVA Media ist bereits Gegenstand der vorliegenden Entscheidung. Neue anzeigepflichtige Tatbestände können sich durch die Durchfüh- rung der öffentlichen Übernahme nicht ergeben. Die Beteiligungsverhältnisse wer- den also keinesfalls vom medienkonzentrationsrechtlich genehmigten Stand abwei- chen.

Die Beteiligten sind aber gehalten, der KEK nach der Durchführung des Übernah- meangebots die tatsächlichen Beteiligungsverhältnisse unverzüglich mitzuteilen.

Sofern allerdings darüber hinaus künftige Beteiligungsveränderungen durch weitere Transaktionen beabsichtigt sind, z. B. Viacom im Wege des sog. „Squeeze-Out“ gemäß §§ 327 ff. AktG die Übertragung der Anteile der verbleibenden Aktionäre ver- langt, nachdem sie 95 % oder mehr des Grundkapitals erworben hat (xxx ...), so sind die Beteiligten verpflichtet, diesen neuen Sachverhalt mitzuteilen und ggf. ge- sondert anzuzeigen (die Anzeigepflicht gilt dabei u. U. auch für Beteiligungserhö- hungen von weniger als 5 %, vgl. Richtlinie der KEK zu § 29 Satz 5, Nr. 2.2.2).

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2 Zurechnung von Programmen und Zuschaueranteile

2.1 Zurechnung von Programmen

2.1.1 Den Veranstalterinnen VIVA Fernsehen und VIVA Plus sowie der VIVA Media wer- den die Programme VIVA, VIVA Plus und VIVA Polska gemäß § 28 Abs. 1 Satz 1 bis 3 RStV zugerechnet. Ferner werden ihnen künftig auch die weiteren der Viacom Holdings Germany zuzurechnenden Programme zugerechnet, arg. e §§ 28 Abs. 1 Satz 3 und 29 Satz 1 RStV.

2.1.2 Viacom Holdings Germany und Viacom sind die Programme VIVA, VIVA Plus und VIVA Polska gemäß § 28 Abs. 1 Satz 2 RStV i. V. m. § 16 Abs. 1 AktG zuzurech- nen. Ihnen werden darüber hinaus die Programme MTV und MTV2 Pop sowie die bereits lizenzierten, aber noch nicht veranstalteten deutschsprachigen Programme MTV Base, MTV Hits, VH-1 Classic und Nickelodeon zugerechnet. Auch die in Deutschland empfangbaren, von der MTV Networks Europe veranstalteten eng- lischsprachigen Programme VH-1 Classic, VH-1 Europe, MTV2 Pop, MTV Dance, MTV Base und MTV Hits sind ihnen nach diesen Vorschriften zuzurechnen.

2.2 Zuschaueranteile

Zur Ermittlung der Zuschaueranteile machten VIVA Media und die Veranstalterinnen folgende Angaben: Im Verfahren Az.: KEK 219 übermittelte VIVA Media lediglich für einen Teilabschnitt der maßgeblichen Referenzperiode (April 2003 bis März 2004), und zwar für September 2003 bis März 2004, die monatlichen Zuschaueranteile. Sie betrugen bei VIVA 0,4 % und bei VIVA Plus 0,3 %.

Für den Referenzzeitraum i. S. KEK 230 (Juni 2003 bis Mai 2004) wurden folgende Zuschaueranteile vorgelegt:

Zuschaueranteile Juni 2003 bis Mai 2004 (KEK 230) Juni 2004 VIVA 0,45 0,4 VIVA Plus 0,32 0,3 VIVA Polska k. A. k. A. MTV 0,47 0,4 MTV2 Pop 0,31 0,3 ∑ Viacom und VIVA 1,54 1,4 15

Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung, erstellt von: VIVA Medienforschung, Fernsehpanel D+EU, Deutschland gesamt, 3:00 bis 3:00 Uhr, Zuschauer ab 3 Jahren

Für VIVA Polska wurden ausschließlich Daten für Polen vorgelegt.

Die MTV Networks Europe verbreitet in Deutschland auch ein digitales Pay-TV- Angebot aus den Sendern MTV Hits, MTV2 Pop, MTV Base, VH-1 Europe, VH-1 Classic und MTV Dance. Nach Angaben der Veranstalterinnen handelt es sich nur um englischsprachige Musikprogramme, für deren Empfang ein Abonnement erfor- derlich sei. Diese Digitalprogramme können zur Zeit über die Kabelnetze von Ish, PrimaCom, Kabel Baden-Württemberg und von Kabel Deutschland (DigiKabel) empfangen werden. Die Veranstalterin MTV Networks Europe verfügt für ihre Ver- anstaltung über eine britische Lizenz des Office for Communications (OFCOM). In Deutschland schwankte die Anzahl der Abonnenten des Digitalpaketes in der Refe- renzperiode Juni 2003 bis Mai 2004 zwischen ca. x und ca. x. Diese Zahlen lassen keinen Schluss auf Zuschaueranteile oder Reichweiten zu, die eine medienkonzent- rationsrechtlich erhebliche Höhe erreichen.

3 Vorherrschende Meinungsmacht

Gemäß § 26 RStV darf ein Unternehmen selbst oder durch ihm zurechenbare Un- ternehmen bundesweit eine unbegrenzte Zahl von Fernsehprogrammen veranstal- ten, solange es keine vorherrschende Meinungsmacht erlangt.

3.1 Vermutungstatbestände nach § 26 Abs. 2 RStV

Die Schwellenwerte der Vermutungstatbestände für vorherrschende Meinungs- macht gemäß § 26 Abs. 2 RStV werden von den Veranstalterinnen und den beteilig- ten Unternehmen bei weitem nicht erreicht.

3.2 Prüfung nach § 26 Abs. 1 RStV

Unabhängig von den Vermutungsregelungen nach § 26 Abs. 2 RStV, die den Nachweis vorherrschender Meinungsmacht erleichtern sollen, kann der materielle Eingriffstatbestand des § 26 Abs. 1 RStV verwirklicht sein (ständige Spruchpraxis der KEK, vgl. Beschlüsse i. S. Premiere, Az.: KEK 026, II 3.2.2, i. S. RTL, Az.: KEK 040, II 2, und i. S. SAT.1, Az.: KEK 173-1, III 3.2).

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3.2.1 Gegen die angezeigte Beteiligung von Talpa Beheer an VIVA Media, die nach den vorliegenden Erkenntnissen in Deutschland nicht anderweitig im Medienbereich ak- tiv ist, bestehen keine medienkonzentrationsrechtlichen Bedenken.

3.2.2 Nach dem Erwerb sämtlicher Anteile an VIVA Media und 49 % der Anteile an VIVA Plus durch Viacom Holdings Germany werden den Beteiligten zwar künftig sowohl die Zuschaueranteile von VIVA und VIVA Plus als auch diejenigen der MTV- Programme zugerechnet; diese Zuschaueranteile liegen aber weit unterhalb der Vermutungsschwelle des § 26 Abs. 2 Satz 1 RStV.

3.2.3 Anderweitige Anhaltspunkte für die Entstehung vorherrschender Meinungsmacht im bundesweiten Fernsehen aufgrund der Veränderungen der Beteiligungsverhältnisse bei VIVA Media und VIVA Plus sind nicht ersichtlich: Die Stellung der Viacom- Gruppe im bundesweiten Fernsehen ist bislang, gemessen an den Zuschauerantei- len, medienkonzentrationsrechtlich unbedenklich. Durch die Übernahme der An- teilsmehrheit bei VIVA Media erhält der Konzern zwar den bestimmenden Einfluss bei seinem bisherigen Hauptkonkurrenten bei der Veranstaltung von Musikpro- grammen für die Altersgruppe von 14 bis 29 Jahren und verfügt künftig in diesem speziellen Segment über den mit Abstand größten Einfluss. Dabei ist jedoch zu be- rücksichtigen, dass neben den reinen Musikprogrammen auch andere Veranstalter, darunter solche mit weitaus größeren Zuschaueranteilen, Musiksendungen und an- dere Formate für diese Zielgruppe zeigen. Erst recht ergeben sich keine Anhalts- punkte für die Entstehung vorherrschenden Einflusses auf die öffentliche Meinungs- bildung insgesamt. Den angezeigten Beteiligungsveränderungen stehen daher kei- ne medienkonzentrationsrechtlichen Bedenken entgegen.

(gez.) Mailänder Dörr Huber Lübbert Rath-Glawatz Sjurts