Schrader Frank Eduard Trautwein Fassung Schiltach
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Eduard Trautwein (1893-1978). Ein kritischer Blick auf Leben und Werk eines Schwarzwälder Kunstmalers von Frank Schrader Inhalt 1. JUGEND UND AUSBILDUNG ZUM KUNSTMALER .......................................................... 3 2. EDUARD TRAUTWEIN UND SIEGFRIED ARAM ............................................................. 8 3. TRAUTWEINS LEBEN UND WIRKEN ALS NSDAP-MITGLIED AB 1930 ......................... 9 3.1. POLITISCHE KARRIERE IN DER NSDAP ..................................................................................... 9 3.1.1. Trautweins Mitgliedschaft in den NS-Parteiorganisationen ........................................... 9 3.1.2. NSDAP-Monatsversammlungen und Schulungsreden in Wolfach .................................15 3.1.3. Die Aktivitäten des Wolfacher SS-Trupps während Trautweins Mitgliedschaft ..............17 3.1.4. Trautwein und die „kulturellen Kampfwochen“ der HJ im Juni/Juli 1933 ......................23 3.1.5. Trautwein als Stützpunkleiter des „Kampfbundes für deutsche Kultur“ ........................31 3.1.6. Trautweins Arbeit als NS-Kreiskulturwart ..................................................................36 3.1.7. Trautwein als Politischer Leiter der NSDAP ................................................................38 3.2. KÜNSTLERISCHES SCHAFFEN IM ZEICHEN DES NATIONALSOZIALISMUS .............................................42 3.3. EINWEIHUNG DES WOLFACHER KRIEGEREHRENMALS 1935 ...........................................................61 4. TRAUTWEINS LEBEN UND WIRKEN NACH 1945 ....................................................... 64 5. KÜNSTLERISCHES SCHAFFEN .................................................................................... 67 6. BILDERANHANG ......................................................................................................... 68 6.1. BILDER ZUM ABSCHNITT 1 JUGEND UND AUSBILDUNG ZUM KUNSTMALER .........................................68 6.2. BILDER ZUM ABSCHNITT 2 EDUARD TRAUTWEIN UND SIEGFRIED ARAM ...........................................69 6.3. BILDER ZUM ABSCHNITT 3 TRAUTWEINS LEBEN UND WIRKEN ALS NSDAP-MITGLIED AB 1930 .............69 6.4. BILDER ZUM ABSCHNITT 4 TRAUTWEINS LEBEN UND WIRKEN NACH 1945 ........................................71 7. WERKE UND AUSSTELLUNGEN .................................................................................. 72 7.1. WERKE ...........................................................................................................................72 7.1.1. Wandmalereien .......................................................................................................72 7.1.2. Gemälde, Aquarelle, Ölkreidezeichnungen, Urkunden ................................................72 7.1.3. Zeichnungen, Entwürfe ............................................................................................75 7.1.4. Grafiken, Drucke, Plakate .........................................................................................77 7.1.5. Weitere Werke ........................................................................................................80 7.2. AUSSTELLUNGEN ...............................................................................................................81 8. ABKÜRZUNGEN UND ÜBERSICHTEN .......................................................................... 83 8.1. ABKÜRZUNGEN ..................................................................................................................83 8.2. WAHLERGEBNISSE DER REICHSTAGSWAHLEN 1930-1933 IN WOLFACH ...........................................84 8.3. BÜRGERMEISTER DER STADT WOLFACH ZWISCHEN 1918 UND 1945 ...............................................84 8.4. BESETZUNG DER NSDAP-DIENSTSTELLEN IN WOLFACH ..............................................................84 Seite 2 8.4.1. NSDAP-Kreisleiter Wolfach .......................................................................................84 8.4.2. Straßennamen im 3. Reich .......................................................................................85 8.5. VERANSTALTUNGEN DES KFDK UND DER NS-KULTURGEMEINDE ....................................................85 9. LITERATUR UND QUELLEN ......................................................................................... 86 9.1. ARCHIVALISCHE QUELLEN ....................................................................................................86 9.2. ABGEKÜRZTE LITERATUR .....................................................................................................86 9.3. LITERATUR ......................................................................................................................87 Seite 3 Man muß sich eben entscheiden: Gutes Geschäft – oder gutes Gewis- sen? Ich bin für das zweite – auf jede Gefahr hin, selbst auf die einer Emigration, falls der braune Zauber auch bei uns einmal Fuß fassen sollte! Franz Theodor Csokor (1885-1969) Und wenn das Echo der Geschehnisse in KZ-Lagern und Gefängnis- sen bei euch anschlug, dann habt ihr den Kopf abgewandt und die Ohren zugestopft. Gewiß, eure Täler liegen weit ab von den Brenn- punkten des politischen Geschehens, aber habt ihr nicht bemerkt, daß es selbst in jedem eurer Dörfer die heftigsten und skrupellosesten Elemente waren, die euch ihr Handeln aufzwingen und euer Gewissen leiten wollten? 1 Pierre de Luc französischer Kreiskommandant in Wolfach, 1946 1. Jugend und Ausbildung zum Kunstmaler Eduard Trautwein 2, geboren am 25. Mai 1893 in Schiltach, war ein Sohn des Kronenwirts Karl Heinrich Traut- wein (1862-1948) und dessen Frau Anna geborene Kissel (1868-1943; aus Wattenheim in Hessen) 3. Er hatte vier Geschwister. Nach dem Besuch der Volkschule von 1899 bis 1907 und der anschließenden Konfirmation wechselte er 1908 auf die gewerbliche Fortbildungsschule. Schon in seiner Jugendzeit zeigte sich sein künstlerisches Talent, als er für seinen Vater Speisekarten für besondere Anlässe wie beispielsweise Hochzeiten zeichnete 4. Im Mai 1908 ging er in die Lehre bei Kirchenmaler Franz Rieger in Karlsruhe 5, der ihm eine Einführung in die sakrale Kunst und Freskenmalerei gab, während er weiterhin die Gewerbeschule besuchte. Aufgrund einer Empfehlung des Akademieprofessors Caspar Ritter (1861-1923), der bei einem Aufenthalt im Gasthaus Krone in Schiltach durch von Trautwein bemalte Lampenschirme auf ihn aufmerksam geworden war 6, studierte er von 1909 bis 1913 an der Akademie für bildende Künste in Karlsruhe und legte dort im April 1913 die Prüfung für das Künst- ler-Einjährige ab. Zu seinen einflussreichsten Lehrern zählte Wilhelm Trübner (1851-1917) 7, von 1903 bis 1917 Professor an der Kunstakademie Karlsruhe, der im Oktober 1914 zu den Mitunterzeichnern des Aufrufs „An die Kulturwelt!“ („Manifest der 93“) gehörte 8, dessen Text zu Beginn des 1. Weltkrieges den deutschen Militaris- mus zu verteidigen versuchte und bestritt, dass Kriegsgräuel in Belgien stattgefunden hatten. Weitere Lehrer Trautweins in Karlsruhe waren der ebenfalls aus Schiltach stammende Maler Karl Eyth (1856-1929; Professor für dekorative Malerei an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe), Hans Thoma (1839-1924) 9, der auch den Aufruf „An die Kulturwelt!“ unterzeichnet hatte, Ernst Schurth (1848-1910) und Walter Georgi (1871-1924; von 1908 bis 1919 Professor an der Kunstakademie Karlsruhe). Vor allem der Malstil Georgis, der ein heroisiertes Men- schenbild verkörpert und sich beispielsweise in der Darstellung von Soldaten und Matrosen im 1. Weltkrieg zeigt 10 , beeinflusste die künstlerische Entwicklung Trautweins 11 . 1 Horn, Helmut: Eure Schuld ist es, 2f. – Archivquellen werden im Abschnitt 9.1 aufgelistet, gedruckte Literatur in den Abschnitten 9.2 und 9.3. Wird eine Quellenangabe in einem der drei Verzeichnisse nicht gefunden, ist sie in einem der anderen zu suchen. 2 Quellen zu seiner Biografie und künstlerischen Entwicklung: Personalakte Eduard Trautwein [NSDAP-Kreisgericht]; Lebenslauf Eduard Trautwein [Schiltach-Wiki]; Lebenslauf Eduard Trautwein [Antik-Bayreuth]; Lebenslauf Eduard Trautwein [Museum Schloss Wolfach]; Maler des Kinzigtals; Dieterle: 900 Jahre Wolfach, 58-61. – Dem Stadtarchiv Wolfach und dem Stadtarchiv Gengenbach sei gedankt für die Benutzung der dort verwahrten Zeitungen „Der Kinzigtäler“ und „Der Kinzigbote. Gengenbacher Wochenblatt“. 3 Harter / Rombach: Schiltach, 50, Fußnote 53. – Zur Familiengeschichte Trautwein vgl. Hauth / Trautwein / Rombach: Sippenbuch der Trautwein aus Schiltach. 4 Trautwein zeichnete beispielsweise eine Speisekarte zur Hochzeit von Fritz Karlin (1885-1941) und Clara Fröhlich (1885-1973) am 2. Oktober 1909 im Gasthaus Krone in Schiltach. Brand: Die Karlins, 2, 9 (Abbildung 11). 5 Beispiele für Riegers Kirchenmalerei: Deckengemälde in der katholischen Pfarrkirche „Unsrer Lieben Frau“ in Achern (1904); Fresken des Heiligen Bonifatius in den 1944 bei einem Bombenangriff zerstörten Kuppeln und Heilige Dreifaltigkeit im Tympanon des Hochaltars in der Apsis der katholischen Pfarrkirche St. Bonifatius in Karlsruhe (Sophienstraße 127); zwei Deckengemälde in der evangelischen Frie- denskirche in Kehl (1898-1899); Renovierung der katholischen Leutkirche (Martinskirche) in Gengenbach (1916); Renovierung der Wandgemälde in der Wallfahrtskirche Maria Linden bei Ottersweier (1916-1918). 6 Hermann: Feinheiten trotz monumentaler Linien. 7 Lebenslauf Eduard Trautwein [Antik-Bayreuth]. 8 von Ungern-Sternberg: Der Aufruf „An die Kulturwelt!“, passim. 9 Hans Thoma kam ab 1868 auf Einladung von Gustav Wucherer (1819-1891), dem