INTEGRIERTES LÄNDLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT SCHWEINFURTER MAINBOGEN

GOCHSHEIM

GRAFENRHEINFELD

GRETTSTADT

RÖTHLEIN

SCHWEBHEIM

SENNFELD

Gochsheim - Weyer Grettstadt - Dürrfeld - Obereuerheim - Untereuerheim Röthlein - Heidenfeld - Hirschfeld HANDLUNGSPROGRAMM FÜR DIE REGION 2010 2 Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 3

IMPRESSUM

Auftraggeber Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens

Gochsheim Grafenrheinfeld Grettstadt Röthlein Schwebheim Sennfeld

Sitz der Geschäftsstelle Am Marktplatz 1 97506 Grafenrheinfeld www.schweinfurter-mainbogen.de Förderung und Begleitung Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken Zeller Stra0e 40 97082 Würzburg www.ale-unterfranken.bayern.de

Bearbeitung BÖHRINGER – iF GmbH Markgrafenstraße 9 95680 Bad Alexandersbad www.boehringer-if.de

Stand Dezember 2010 4

INHALTSVERZEICHNIS

1. Anlass und Abgrenzung des Untersuchungsraumes 2

2. Methodische Vorgehensweise und Bürgermitwirkung 7

2.1 Ausgangslage 8 2.2 Vorgehensweise 8 2.3 Dokumentation 10

3. Die Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens 17 3.1 Gochsheim 18 3.2 Grafenrheinfeld 19 3.3 Grettstadt 20 3.4 Röthlein 21 3.5 Schwebheim 22 3.6 Sennfeld 23

4. Regionale Strukturanalyse 25 4.1 Lage im Raum 26 4.2 Vorhandene Planungen und bestehende Strukturen 28 4.3 Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstruktur 31 4.4 Wirtschaft 35 4.5 Einzelhandel und Nahversorgung 36 4.6 Land- und Forstwirtschaft 37 4.7 Tourismus 42

5. SWOT-Analyse und Handlungsbedarf 57 5.1 Methodik 58 5.2 Handlungsfelder 58 5.3 Stärken und Schwächen im Mainbogen 59

6. Leitbild 65 Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 5

7. Ländliche Entwicklung im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens 69 7.1 Methodik 70 7.2 Räumlicher Einsatz der Instrumente der Ländlichen Entwicklung 70 7.2.1 Dorferneuerung 70 7.2.2 Einsatz planerischer Instrumente zur Ortssanierung (ohne Dorferneuerung) 71 7.2.3 Flurneuordnung 71 7.2.4 Bedarf an Infrastrukturmaßnahmen außerhalb von Verfahren des FlurbG 71 7.2.5 Waldbereinigung 72 7.2.6 Maßnahmen an Gewässern 72 7.3 Übersicht des Bedarfes zum Einsatz der Instrumente der ländlichen Entwicklung nach Gemeinden 83 7.3.1 Gemeinde Gochsheim 84 7.3.2 Gemeinde Grafenrheinfeld 90 7.3.3 Gemeinde Grettstadt 94 7.3.4 Gemeinde Röthlein 103 7.3.5 Gemeinde Schwebheim 110 7.3.6 Gemeinde Sennfeld 113

8. Regionale Gemeinschaftsprojekte 117 8.1 Methodik 118 8.2 Prioritäten 119 8.3 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 1: Mainbogen-Radweg 120 8.4 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 2: Wassererlebnis Schweinfurter Mainbogen 123 8.5 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 3: Vermarktung der besonderen Kulturlandschaft 126 8.6 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 4: Umsetzung der regionalen Gewässerentwicklung 129 8.7 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 5: Interkommunale Antwort auf den Mainausbau 131 8.8 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 6: Lebendige Ortskerne im Austausch 132 8.9 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 7: Raumpartnerschaft und Brückenschlag nach 134 8.10 Übersicht und Zuordnung Handlungsfelder 136

9. Fazit 137

ANHANG ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 1

ANLASS UND ABGRENZUNG DES UNTERSUCHUNGSRAUMES (1) 2

Der Schweinfurter Mainbogen entstand 2005 als Zusammenschluss der Gemeinden Gochsheim, Grafenrheinfeld, Grettstadt, Röthlein, Schwebheim und Sennfeld, mit dem Ziel einer zielgerichteteren touristischen Vermarktung. Insgesamt leben im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens derzeit etwa 26.640 Einwohner (Stand 31.12.2009). Das Gebiet umfasst eine Fläche von ca. 100 km². Daraus ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 263 Einwohner je km². Mit diesem Ergebnis liegt das Untersuchungsgebiet deutlich über dem bayerischen Durchschnitt von 177 Einwohner je km².

Quelle: Eigene Darstellung

In vielerlei Hinsicht bestimmend für den Schweinfurter Mainbogen ist das Oberzentrum Schweinfurt. Die Verflechtungen und Austauschbeziehungen bestehen z.B. im Bereich des Arbeitsplatzangebotes, der Pendler- und Verkehrsströme, der Versorgungsfunktion, Zulieferer- und Kaufkraftströme. Am stärksten mit Schweinfurt verflochten ist die Gemeinde Sennfeld. Das Industriegebiet Sennfeld West grenzt direkt an das Gebiet der Stadt Schweinfurt an. Augenfällig ist die Abnahme des Verflechtungsgrades in Richtung der südlich gelegeneren Gemeinden wie z.B. Grettstadt und Röthlein (s. topographische Grundkarte S. 4-5). Die Gemeinden des Mainbogens sind insofern als sehr heterogen zu bezeichnen. Vom Gesamtbild ergibt sich eine typische Stadt-Umland-Situation.

Demgegenüber gibt es identitätsstiftende und gemeinsame Merkmale des Mainbogens. Prägendes Merkmal ist der Main. Röthlein, Grafenrheinfeld, Sennfeld, Gochsheim und Grettstadt liegen mit zumindest einem Ortsteil an der Frequenzachse, Schwebheim liegt inmitten des Mainbogens. Die fruchtbaren Böden begünstigten seit jeher den Ackerbau, bzw. den Anbau von Sonderkulturen, die auch heute noch eine wichtige Rolle spielen. Als regionales Alleinstellungsmerkmal kann insofern in allen Gemeinden der Anbau von Gemüse, Kräutern und Heilpflanzen gelten. Auffallend sind auch die vor allem auf den Gemarkungen Schwebheim und Gochsheim im Rahmen von ökologischen Flurbereinigungen angelegten Biotopstrukturen zur Gliederung und Erhöhung der Lebensraumvielfalt.

Wie der Blick auf die topographische Grundkarte zeigt, bestimmt auch die Gewässerlandschaft den Mainbogen in besonderer Weise. Neben dem Main, dessen Ausbaupläne derzeit im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens diskutiert werden, finden sich im Bereich Grafenrheinfeld und Röthlein zahlreiche stehende Gewässer, die durch Kiesabbau in den Mainauen entstanden sind. In Sennfeld liegt der sogenannte „Sennfelder Seenkranz“, ein Altarm des Mains. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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Zu den Besonderheiten des Mainbogens gehört das KKW-Grafenrheinfeld, das nicht nur eine unterfränkische Landmarke, sondern auch ein bedeutender Arbeitgeber der Region ist. Auch die deutschlandweit bekannten Firmen Kräuterhaus Wild GmbH & Co KG, eine Tochtergesellschaft der Laurens Spethmann Holding AG (Meßmer Tee) in Grettstadt, die Karl Kühne AG (GmbH & Ko) in Sennfeld sowie die Mainfrucht GmbH in Gochsheim sind im Mainbogen ansässig. Darüber hinaus finden sich zahlreiche Betriebe aus den Bereichen des produzierenden Gewerbes und Logistikunternehmen, die von der verkehrsgünstigen Lage an der A 70 profitieren.

Die Regionalentwicklung im Landkreis Schweinfurt kann auf verschiedene vorhandene Entwicklungskonzeptionen und Organisationsstrukturen zurückgreifen. Neben dem Regionalen Entwicklungskonzept der LAG Schweinfurter Land haben sich insgesamt vier interkommunale Zusammenschlüsse herausgebildet, zu denen auch der Schweinfurter Mainbogen gehört. Zwei dieser Allianzen (Oberes Werntal und Schweinfurter Oberland) verfügen bereits über ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept. Die LAG Main-Steigerwald lässt aktuell ein ILEk erstellen. Mit dem vorliegenden Konzept für den Schweinfurter Mainbogen liegen insofern für das gesamte Kreisgebiet flächendeckende Entwicklungskonzeptionen vor.

Mit dem ILEK sollen darüber hinaus Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit aufgezeigt werden, die über die rein touristische Ausrichtung hinaus gehen. Trotz der angesprochenen strukturellen Unterschiede, sind die Gemeinden des Mainbogens funktional miteinander verflochten. Darüber hinaus ähneln sich die Handlungsbedarfe, wie z.B. im Umgang mit Funktionsverlusten in den Altorten. Nicht zuletzt arbeiten die sechs Mainbogen-Gemeinden bereits seit fünf Jahren zusammen und verfügen über eine gemeinsame Geschäftsstelle (0,75 Personalstelle). Das ILEK soll darüber dazu beitragen, den Mainbogen stärker in der Region und bei Akteuren und Bürgern zu verankern. Infor- mationsveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit haben dazu mit Sicherheit beigetragen. Der Erfolg wird jedoch nicht zuletzt von der Umsetzung konkreter gemeinsamer Projekte abhängen.

Übersicht Regionalentwicklungsinitiativen im Landkreis Schweinfurt

Quelle: Eigene Darstellung ! ),%+u3CHWEINFURTER-AINBOGENh 

5NTERSUCHUNGSRAUM),%+3CHWEINFURTER-AINBOGEN D ENNFEL 3 HEIMs B HWE 3C HLEINs ÚT s2 TTSTADT s'RE D FENRHEINFEL A HEIMs'R S

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"«(2).'%2nI&'MB( ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 7

METHODISCHE VORGEHENSWEISE UND BÜRGERMITWIRKUNG (2) 8

Das vorliegende ILEK stellt die regionalen Handlungsoptionen des Schweinfurter Mainbogens zusammengefasst dar. Entsprechend der Leitlinien zur Erarbeitung eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes spielt die Beteiligung der Akteure vor Ort eine wichtige Rolle. Ziel ist es, neben den fachlich-externen Einschätzungen und Empfehlungen, die endogenen Potenziale aufzuzeigen und die Ergebnisse in der Region zu verankern. Um dieses Ziel zu erreichen, ist für den Schweinfurter Mainbogen eine systematische und angepasste Vorgehensweise der Beteiligung erarbeitet und umgesetzt worden (s. Übersicht zur Methodik des ILEK S. 12).

AUSGANGSLAGE (2.1) Wie sich in ersten Interviews mit Akteuren der Region zeigte, verfügt ein Teil der Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens bereits über unterschiedliche örtliche Entwicklungskonzeptionen, die teilweise unter Beteiligung der Bürgerschaft erarbeitet wurden. Dazu zählen zum Beispiel:

• Dorferneurungsverfahren / ökologische Flurbereinigung - Schwebheim • Zukunftswerkstatt - Sennfeld • Agenda 21-Prozess - Gochsheim, Schwebheim

Andere Gemeinden hingegen hatten bisher keinerlei Erfahrungen mit einem bottom-up-Ansatz. Eine weitere wesentliche Einfl ussgröße für einen erfolgreichen Beteiligungsprozess auf regionaler Ebene bildet im Schweinfurter Mainbogen die Einbeziehung der Ortsteile. Grettstadt (4 OT) und Röthlein (3 OT) sind hier in besonderer Weise angeprochen. Die Integration dieser Ortsteile ist seit der Gebietsreform in den 1970er Jahren noch immer nicht umfänglich vollzogen und stellt für diese Gemeinden im Hinblick auf den regionalen Auftritt eine zu überwindende Hürde dar. Darüber hinaus zeigte sich in Grafenrheinfeld eine besondere Situation. Hier wurde trotz und gerade wegen der wirtschaftlichen Stärke (KKW) durchaus die Notwendigkeit der Festlegung künftiger örtlicher Leitziele gewünscht.

thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim Vor diesem Hintergrund der unterschiedlich weit voran geschrittenen gemeindlichen Entwicklungsprozesse legt ö die Methodik des vorliegenden ILEK den Schwerpunkt klar auf die regionale Ebene. Grafenrheinfeld, Röthlein und Grettstadt haben jeweils durch Zukunftswerkstätten und Seminare in der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim parallel zum ILEK zunächst den örtlichen Handlungsbedarf konkretisiert.

Zur gewählten Vorgehensweise gehört auch die Berücksichtigung der bereits vorhandenen Geschäftsstelle des Mainbogens, die im wesentlichen die gemeinsame touristische Vermarktung und Koordination von Leistungsanbietern, Veranstaltungen und Aktionen zur Aufgabe hat. Insofern war die Datenlage auch in Bezug auf Gastronomie, Direktvermarktung und Beherbergungsbetriebe bereits gut dokumentiert.

VORGEHENSWEISE (2.2) In einem zweistufi gen Verfahren wurden regionale Workshops durchgeführt. Um von vorneherein den Fokus auf die interkommunale Ausrichtung zu legen, wurden für die sechs Gemeinden jeweils zehn Vertreter aus dem „öffentlichen Leben“ eingeladen. Zunächst wurden querschnittsorientiert Mängel und Qualitäten als regionale Profi le abgeleitet, aus denen nach und nach Handlungsfelder gebildet wurden. Im zweiten Workshop ging

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld es darum, die Sammlung verschiedener Projektideen zu konkretisieren und bereits zu diesem Zeitpunkt zu

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regionalen Gemeinschaftsprojekten zu verdichten. Darüber hinaus wurde durch geeignete Visualisierungen eine Leitbild-Diskussion in Gang gesetzt. Es zeigte sich, dass es im Schweinfurter Mainbogen in erster Linie nicht mehr um ein „engagiertes Sammeln“ von vielen Möglichkeiten gehen konnte, sondern vielmehr um die allmähliche Annäherung an gemeinsame Zielstellungen. Zur Stärkung des „Wir-Gefühls“ und zu einem neuen Blick auf die eigene Heimat hat darüber hinaus eine Exkursion durch die Mainbogengemeinden beigetragen. Die Exkusionsroute fi ndet sich im Anhang.

Die Schaffung einer arbeitsfähigen regionalen Plattform als Ergänzung zur bereits vor Beginn des ILEK bestehenden „Bürgermeisterrunde“ wurde durch die Bildung des Mainbogenforums erreicht. Neben den Bürgermeistern sind darin jeweils ein Mitglied aus Gemeinderat und Bürgerschaft pro Gemeinde vertreten. Die aus den regionalen Workshops hervorgegangenen Vorschläge für Gemeinschaftsprojekte wurden auf dieser Ebene im Hinblick auf Möglichkeiten zur konkreten Umsetzung disktutiert. Das Mainbogenforum als erweiterte inhaltliche Vorbereitungs- und Diskussionsebene hat den Transfer regionaler Ideen auf die örtliche Entscheidungsebene positiv beeinfl usst.

Die Erfahrung zeigt, dass regionale Prozesse nur erfolgreich zu organisieren sind, wenn die jeweiligen kommunalen Gremien ausreichend informiert und in Entscheidungen einbezogen werden. Die Motivation für interkommunales Vorgehen und das Prinzip Kooperation ist noch wenig ausgeprägt und stellt eine wesentliche Herausforderung dar. Deswegen wurde von Anfang an mit den Beteiligten darauf hingewirkt, sich möglichst auf einige wenige machbare und für alle beteiligten Gemeinden nutzbringende Projekte zu konzentrieren. Entscheidend war die interkommunale Gemeinderatssitzung auf der die im Mainbogenforum erarbeiteten Vorschläge regionaler Gemeinschaftsprojekte vorgestellt und priorisiert wurden.

Der Aufstellungsprozess des ILEK mit der beschriebenen Methodik machte deutlich, dass konkrete Schritte zur Umsetzung für die „Zeit nach dem ILEK“ zu vereinbaren sind. Die kontinuierliche Fortsetzung des Mainbogenforums ist dabei allgemein als zweckmäßig unterstellt worden. Für die regionalen Gemeinschaftsprojekte jedoch gilt ganz besonders die Notwendigkeit der Begleitung und Betreuung mittel- und langfristig zu gewährleisten.

Dazu wurde das Instrument „Projektbezogene Umsetzungsbegleitung“ eingeführt und als realistisch für die Mainbogengemeinden eingestuft. In einem Fachgespräch mit dem ALE Unterfranken konnte diese Sichtweise bestätigt werden. Aus Erfahrungen vieler regionaler Entwicklungsprozesse kann festgestellt werden, dass eine Unterbrechung des begonnenen Prozesses mit hohen Motivationsverlusten verbunden ist. Deshalb wird geraten, die Umsetzungsbegleitung, die grundsätzlich förderfähig ist, baldmöglichst bereit zu stellen. Die zu begleitenden konkreten Projekte sind dazu noch festzulegen. Die Umsetzungsbegleitung kann vom personellen Einsatz her grundsätzlich örtlich bereit gestellt werden oder über externe Beratungsleistungen eingebracht werden.

Auf den nächsten Seiten ist der Beteiligungsprozess dokumentiert. Ausgenommen davon sind die internen Besprechungen mit den Bürgermeistern, zu denen das ALE Unterfranken eingeladen worden ist und teilnahm. 10

DOKUMENTATION (2.3)

12. November 2009 Bürgerversammlung Kultuhalle Grafenrheinfeld

Zur Bürgerversammlung waren alle Interessierten aus den Mainbogengemeinden eingeladen. Das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken nahm ebenfalls teil. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Information über die Erstellung des ILEK. Außerdem waren alle Teilnehmer aufgefordert, ihren „Lieblingsplatz“ im Mainbogen zu nennen. Einzige Bedingung: Lieblingsplätze in der eigenen Gemeinde durften nicht darunter sein (s. Kapitel 4.6).

21. November 2009 Erster Regionaler Workshop Fritz-Zeilein-Halle Gochsheim

Ein erster wichtiger Schritt zum ILEK Schweinfurter Mainbogen war ein gemeinsamer regionaler Workshop. Jede Gemeinde durfte 10 bzw. 12 Teilnehmer (für Gemeinden mit Ortsteilen) benennen. Neben dem Amt für ländliche Entwicklung war auch die Koordinationsstelle vertreten. Gastgeber war die Gemeinde Gochsheim. Nach einer Vorstellungsrunde und einer Aufwärmphase zum Thema „Kooperation“ erarbeiteten die Teilnehmer Qualitäten und Mängel des Mainbogens aus Ihrer Sicht. Nach einem gemeinsamen Mittagessen stand der Nachmittag im Zeichen einer Annäherung an das Leitbild (s. Kapitel 6, Protokoll im Anhang). thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim ö

19. Januar 2010 Scoping-Termin „Ländliche Entwicklung“ Rathaus Grafenrheinfeld

Um den Handlungsbedarf in der Feld- und Waldfl ur sowie gemeindliche Sanierungsbedarfe (Dorfnerneuerung) aufzuzeigen und mit den wichtigsten Behördenvertretern abzuklären, wurde ein gemeinsamer Scoping- Termin durchgeführt. Anwesend waren neben den Bürgermeistern das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken sowie Vertreter des Amtes für Landwirtschaft und Forsten, des Bauernverbandes, die jeweiligen Ortsobmänner bzw. Feldgeschworene und die Forstbetriebsgemeinschaft. (s. Kapitel 7, Protokoll im Anhang) Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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20. Feburar 2010 Zweiter Regionaler Workshop Bürgerhaus Schwebheim

Im Mittelpunkt des zweiten regionalen Workshops stand die Erarbeitung und Vertiefung gemeinsamer Projekte. In fünf Kleingruppen konkretisierten die Teilnehmer die zuvor aufbereiteten Gemeinschaftsprojekte. In einem zweiten Teil wurde die Leitbilddiskussion fortgesetzt. Im Anschluss an ein gemeinsames Mittagessen fand eine Exkursion zu den für die Regionalentwicklung besonders interessanten Orten im Mainbogen statt. (s. Kapitel 8 Protokoll im Anhang)

17. März 2010 Erste Sitzung Mainbogenforum Rathaus Grafenrheinfeld

Das Mainbogenforum stellt eine erweitere Vorbereitungs- und Diskussionsplattform im Hinblick auf die Umsetzung gemeinsamer Projekte dar. Neben den Bürgermeistern bringen sich pro Gemeinde jeweils ein Vertreter des Gemeinderates sowie ein Vertreter der Bürgerschaft in die Arbeit ein. Auch das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken sowie die Koordinationsstelle des Schweinfurter Mainbogens nahmen an den Treffen teil. Die Teilnehmer defi nierten beim ersten Treffen die Aufgaben des Forums. Dabei wurde deutlich, dass es vor allem bei der Einbindung und Information der Gemeinderäte als Entscheidungsebene unterstützend wirken kann. Die Teilnehmer legten darüber hinaus erste Prioritäten der Gemeinschaftsprojekte fest. (s. Kapitel 8, Protokoll im Anhang) Das M ainbogenforum Wozu eignet es sich? Selbstverständnis des Mainbogenforums: Wobei kann es unterstützen?

INFORMATIONSFLUSS VERBESSERN ! • Verbesserung des Austausches/Informationsfl usses zwischen den Gemeinden • Das Mainbogenforum kann den Austausch/Informationsfl uss zwischen Politik und Bürgerschaft verbessern.

FORUM FÜR PROJEKT- UND IDEENENTWICKLUNG / ZUM „REGIONALDENKER“ WERDEN ! • Mainbogenforum kann als Plattform zur Ideenfi ndung dienen. • Mainbogenforum als Bindeglied zwischen Projektentwicklung und Projektumsetzung • Mainbogenforum sollte als Filter dienen, um darüber zu diskutieren, welche Projekte für die Region interessant genug sind (regionales Meinungsbild) • Für regionale Projekte sollte gelten: Mehrere Gemeinden (im Idealfall alle) sollten dabei sein. • Notwendig für die Arbeit des Mainbogenforums ist eine effi ziente Größe.

AUßENDARSTELLUNG UND VERANKERUNG DES MAINBOGENS VERBESSERN ! • Mainbogenforum kann dazu beitragen, die Akzeptanz und Transparenz bei Gemeinderäten und Bürgern zu erhöhen. • Mitglieder des Mainbogenforums können die Bürgermeister unterstützen (Unterstützung beim Fassen örtlicher Beschlüsse) • Mitglieder des Mainbogenforums sind Vermittler und Multiplikatoren. • Aufgabe des Mainbogenforums sollte es sein, den Nutzen der regionalen Zusammenarbeit nach außen zu vermitteln. • Durch das Mainbogenforum kann die Öffentlichkeitsarbeit verbessert werden. 12

28.04.2010 Zweite Sitzung Mainbogenforum Rathaus Grafenrheinfeld

Das Gemeinschaftsprojekt „Vermarktung der besonderen Kulturlandschaft“ hatte bei den Mitgliedern des Mainbogenforums in der ersten Sitzung eine besonders hohe Prioriät erhalten. Eingeleitet durch ein Impulsreferat zum Thema „Erfolgreiche Vermarktung“ mit Hinweis auf bereits realisierte Beispiele wurden Möglichkeiten zur Umsetzung als Gemeinschaftsprojekt im Schweinfurter Mainbogen disktuiert. Im Rahmen dieser Sitzung wurde außerdem das Thema „Leitbild“ für den Schweinfurter Mainbogen genauer beleuchtet. Der Vorschlag, die Kulturlandschaft als ein für alle Gemeinden identitätsstiftendes Symbol zu verwenden, fand allgemeinen Zuspruch, der Slogan wurde hingegen diskutiert. (s. Kapitel 6, Protokoll im Anhang)

18. Mai 2010 Interkommunale Gemeinderatssitzung Kulturhalle Grafenrheinfeld

Die Interkommunale Gemeinderatssitzung fi ndet im Schweinfurter Mainbogen bereits seit drei Jahren statt. In diesem Jahr stand das ILEK im Mittelpunkt. Die Gemeinderäte wurden vor allem über den Bearbeitungsstand und die regionalen Gemeinschaftsprojekte informiert. In der kurzen sich anschließenden Diskussion konnten Fragen geklärt werden. Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Vorstellung des Mainbogenforums. Alle Mitglieder waren anwesend und präsentierten sich den Gemeinderäten. Damit wurde ein erster Schritt zum besseren Austausch zwischen der regionalen und der örtlichen Ebene gemacht. thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim ö

09. Juni 2010 Dritte Sitzung Mainbogenforum Rathaus Grafenrheinfeld Im Mittelpunkt der dritten Sitzung des Mainbogenforums stand das Thema „Radtourismus als Motor für die Regionalentwicklung?“. Die überdurchschnittlichen Potenziale der Region wurden den Teilnehmern in einem Impulsreferat verdeutlicht. Die Runde disktutierte im Anschluss Möglichkeiten zur Umsetzung und sprach sich grundsätzlich für eine Kombination der Themen Radtourismus und Kulturlandschaft aus. Deutlich wurde in der Diskussion allerdings auch, dass es nach dem ILEK wichtig ist, konkrete nächste Umsetzungsschritte einzuleiten, auch um das hohe bürgeschaftliche und ehrenamtliche Engagement der „ILEK-Teilnehmer“ zu würdigen. (s. Kapitel 8, Protokoll im Anhang) Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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A ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 15

Methodische Vorgehensweise ILEK Schweinfurter Mainbogen 6 Abgestimmtes Maßnahmen- und 5 Auf Wunsch 1 2 3 4 Handlungsprogramm Entwurf Zusatzbaustein: Akteursanalyse / SWOT-Analyse Projekte Prioritäten Handlungskonzept Aktivierungsphase

Interkommunale Gemeinderatssitzung Regionaler Workshop I Regionaler Workshop II zur Information und „Stärken & Schwächen“ „Projektideen“ Festlegen der Prioritäten zur Information und zur Konkretisierung Entwurf eines Identifi kation von des Handlungsbedarfes vorläufgen 2-tägige Kompetenzfeldern Handlungskonzeptes Exkursion Baustein A mit konkreten „Best-Practice“

Handlungskonzept: Handlungskonzept: Projektvorschlägen Projekte & Beteiligung Projekte Beteiligte: 6 x 10 Personen aus den Beteiligte: 6 x 10 Personen aus den Beteiligte: 6 Gemeinderatsgremien Teilnehmergemeinden Teilnehmergemeinden Mainbogenforum, Interessierte ILEK örtliche Einzelgespräche (Politik, Verwaltung, Vereine, Privatpersonen, etc.)

Einrichtung und Koordination „Mainbogenforum“ als regionale Plattform zur Steuerung des Prozesses „Schweinfurter Mainbogen“ • Beteiligte: Bürgermeister, 1 weiterer Vertreter des Gemeinderates, 1 Vertreter aus der Bürgerschaft • Durchführung von regelmäßigen moderierten Treffen Baustein B Aufbau einer Aufbau Umsetzungsplattform

Erhebung und Abstimmung Bedarf Flurneuordnung und Dorferneuerung

• Erhebung und Dokumention des örtlichen Bedarfes Dorferneuerung, Flurbereinigung, Waldfl urbereinigung, Maßnahmen an Gewässern • Scoping-Termin mit Trägern öffentlicher Belange Baustein C Dorferneuerung Flurbereinigung/

Erstellung einer kompakten regionalen Strukturanalyse

• Integration bestehender Analysen, Konzepte und Planungen Regionale Baustein D • bedarfsgerechte Erstellung der Strukturanalyse zur Bewertung der erarbeiteten Handlungsbedarfe des ILEK Strukturanalyse Strukturanalyse

Prozessbegleitende Öffentlichkeitsarbeit zur Verankerung des ILEK in der Region arbeit

Baustein E Öffentlichkeits- Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld Sennfeld • • Schwebheim • Röthlein • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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DIE GEMEINDEN DES SCHWEINFURTER MAINBOGEN (3) 18

GOCHSHEIM (3.1) Als ehemaliges Freies Reichsdorf ist die Gemeinde Gochsheim im Ortskern noch heute historisch besonders geprägt durch die Kirchenburg mit den Gadenanlagen und einem kleinteilig entwickelten historischen Ortskern. Die vergleichsweise gute Ausstattung mit Einzelhandel, Handwerk und Dienstleistern im Ort vermittelt einen dynamischen Eindruck, der zusammen mit den großfl ächigen Gewerbe- und Industriegebieten am Ortsrand zur A 70 als Bestandteil des „Standortes Schweinfurt“ nicht wegzudenken ist. Reges Vereinsleben und weithin bekannte traditionelle Feste und Veranstaltungen tragen sicher dazu bei, den Wohnstandort Gochsheim attraktiv zu repräsentieren.

Im Altort sind demnach ganz erhebliche Sanierungsbedarfe erkennbar, die in jüngster Zeit auch in den Siedlungserweiterungen im Bereich der Frankenstraße als neu auftretende Aufgabe der Gemeindenentwicklung verstanden werden müssen. Die ökologische Flurbereinigung in der intensiv genutzten Feldfl ur trägt dafür Sorge die Landschaft und Angebote der Naherholung attraktiv zu     machen. Bei den Gewerbebetrieben ist eine Ausrichtung auf Branchen der Lebensmittelindustrie einschließlich des Vertriebs festzustellen.

Name Gochsheim größte Stärke innerhalb des Einwohner Mainbogens: 6.219 Einwohner (Stand 31.12.2009) vielfältiger Einzelhandel und

Ortsteile m. EW Gochsheim 5.605 Einwohner gute Versorgungssituation, (Stand 31.12.2009) Weyer 614 Einwohner attraktives historisches

3 Kindergärten/Kindertageseinrichtungen Ambiente, zentrale Lage Grund - und Hauptschule     Volkshochschule und Musikschule Gemeinbedarfs- möglicher Nutzeffekt im Hallenbad einrichtungen Verbund: Evangelische Bücherei Katholische Bücherei höhere Besucherfrequenz, Katholische Bücherei Weyer bessere Ausnutzung Freies Reichsdorf bestehender Angebote Gochsheimer Kirchweih und Friedensfest Brauchtum & Kirchweihtradition seit 1649 Tradition Erntedankfest mit Umzug und Tanz Grenzsteinfest gemeinsam mit Sennfeld Industrie- und Gewerbegebiet „Nordwest“ und     „Nordwest II“ Mainfrankenkühlhaus GmbH Wirtschaft Mainfrucht GmbH Konserven und Obstverwertungsbetriebe Unternehmen aus den Bereichen Logistik und Maschinenbau Reichsdorfmuseum Besonderheiten Kirche St. Michael mit Kirchgaden & Baukultur Historisches Rathaus Schwebheimer Tor

Vorbereitende Untersuchung (VU) im Rahmen der Städtebauförderung    Vorliegende Interkommunaler Gewässerentwicklungsplan Entwicklungs- Seniorenkonzept (Landkreis Schweinfurt) konzepte o.ä. Gestaltungsfi bel Ökologische Flurbereinigung Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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GRAFENRHEINFELD (3.2) Das bekannte „Dorf des Rokoko“ Grafenrheinfeld besitzt hohe Bekanntheitswerte, was nicht zuletzt auch auf die Landmarke des Kernkraftwerkes Grafenrheinfeld zurückzuführen ist. Die wirtschaftlich günstige Ausgangslage der Gemeinde hat im Ortskern umfassende Sanierungen und anspruchsvolle Gestaltung öffentlicher Freiräume ermöglicht. An dieser Stelle sei auf das prägende Gebäude der Amtsvogtei, der überdurchschnittlich ausgestatteten Gemeindebibliothek und die Kulturhalle hingewiesen. Zahlreiche Sport- und Freizeitangebote mit einer Vielzahl von Vereinen gehen weit über den Durchschnitt einer Gemeinde dieser Größenordnung hinaus. Gewerbeansiedlungen sind mit namhaften Betrieben in jüngster Zeit gelungen. Die Brücke nach über den Main hat ein neues Merkzeichen entstehen lassen. Die Hinwendung zum Main mit den Chancen des Maintourismus wird derzeit im Gemeinderat diskutiert. größte Stärke innerhalb des Mainbogens: ansprechende Gestaltung des historischen

Ortskerns, kulturelle Angebote, Gastronomie,  Lage am Main möglicher Nutzeffekt im Verbund: Imagegewinn, Radtourismus

Name Grafenrheinfeld

Einwohner 3.421 Einwohner (Stand 31.12.2009)

Ortsteile m. EW -   

2 Kindertagesstätten Grund - und Hauptschule Volkshochschule und Musikschule Gemeinbedarfs- Gemeindebibliothek einrichtungen Kulturhalle Jugendhilfezentrum Senioren-Pfl egezentrum

Grafenrheinfelder Kulturtage Brauchtum & Grafenrheinfelder Tradition „Frühlingserwachen“     Gewerbegebiet Süd Wirtschaft AKW Grafenrheinfeld

Kirchenschatz Museum Besonderheiten & Katholische Pfarrkirche Baukultur Kirchplatz Historisches Rathaus

Vorliegende Leitfaden Baugestaltung Entwicklungs- Zukunftswerkstatt Grafenrheinfeld konzepte o.ä.    20

GRETTSTADT (3.3) Grettstadt mit seinen vier Ortsteilen deckt ein breites Spektrum der landschaftlichen Vielfalt des Mainbogens ab. Mit Untereuerheim ist ein direkter Anschluss an die „Mainachse“ gegeben. Die Wohnstandorte in allen Ortsteilen profi tieren vom reichen historischen Erbe und guten Sympathiewerten. Die Grund- und Nahversorgung ist nicht mehr überall gegeben. Baulicher Sanierungsbedarf besteht ganz erheblich in allen Ortsteilen. Der ortsansässige Betrieb Meßmer Tee (Kräuterhaus Wild GmbH & Co KG, Tochtergesellschaft der Laurens Spethmann Holding AG) bietet zusammen mit kleineren Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben eine Grundlage für Beschäftigung. Die Pendlerbeziehung nach Schweinfurt bedeutet eine besondere Abhängigkeit vor allem vom motorisierten Individualverkehr. Der ÖPNV ist gering ausgebildet. Als wichtiges `! O  Potenzial kann der Fußgängersteg über den Main bei Untereuerheim eingeschätzt werden. Auch das Angebot der Direktvermarkter kann Ausgangspunkt für weitere Entwicklungen im Mainbogenverbund sein.

größte Stärke innerhalb des Mainbogens: typische Ortskerne, denkmalpfl egerische Besonderheiten, Lage am Main möglicher Nutzeffekt im Verbund: Sicherung und Entwicklung des Wegenetzes einschließlich des Steges, Vermarktung und Erschließung neuer Besucher `%   

Name Grettstadt

Einwohner 4.171 Einwohner (Stand 01.07.2010) Grettstadt 2.050 Einwohner Ortsteile m. EW Dürrfeld 447 Einwohner (Stand 01.07.2010) Obereuerheim 919 Einwohner Untereuerheim 755 Einwohner

Gemeinbedarfs- Kindergarten einrichtungen Grundschule Gretttstadt $  %  Laurenzifest Obereuerheim Brauchtum & Tradition Kirchweihen Martini Kirm

Gewerbegebiet Grettstadt-Nord Wirtschaft Meßmer - Teeproduktion

Fränkisches Fachwerk Rathaus Gretttstadt Rathaus Dürrfeld Fachwerkbau 1594 Besonderheiten & Stufenlinden Baukultur Rathaus 1590 & '  !  Turm der Spätgotischen Pfarrkirche Schloß Obereuerheim

Vorliegende Interkommunaler Entwicklungs- Gewässerentwicklungsplan konzepte o.ä. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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RÖTHLEIN (3.4) Die Gemeinde Röthlein setzt sich zusammen aus drei eigenständig entwickelten Ortsteilen mit unterschiedlicher historischer Prägung. Baulich dominiert die Klosteranlage in Heidenfeld, der langestreckte Straßenraum der Hauptstraße in Röthlein ist das „Zentrum“ der Gemeinde, während der Ortsteil Hirschfeld durch die unmittelbare Lage am Main an die Geschichte ehemaliger Fischerdörfer erinnern kann. Die Pendlerzahlen, vorwiegend nach Schweinfurt, charakterisieren die Ortsteile heute als Wohnstandorte. Das gemeinsame Gewerbegebiet mit Schwebheim beherbergt Unternehmen aus den Bereichen Logistik und Baugewerbe. Die soziale Bindung in den Ortsteilen ist als Stärke zu bezeichnen, birgt aber auch die Schwierigkeit nicht genutzter Synergieeffekte auf Gemeindeebene. Potenzial wird in der Entwicklung der Wasserlandschaften der Mainaue und im & % ' Radtourismus gesehen. größte Stärke innerhalb des Mainbogens: Lage an der Mainroute Ost, Anknüpfung an die Weinregion „Volkacher Mainschleife“ , hochwertige Landschaftsbestandteile und Wassererlebnis möglicher Nutzeffekt im Verbund: Ausbau des Radtourismus, Vermarktung, verbesserter Auftritt im Verbund    & 

Name Röthlein

Einwohner 4.882 Einwohner (Stand 31.12.2009)

Röthlein 2.475 Einwohner Ortsteile m. EW Heidenfeld 1.640 Einwohner (Stand 31.12.2009) Hirschfeld 768 Einwohner

Kindergarten Röthlein Kindergarten Heidenfeld Kindergarten Hirschfeld  &  Grundschule Röthlein Gemeinbedarfs- Aussenstelle Volkshochschule einrichtungen Gemeindebibliothek Röthlein Katholische öffentliche Bücherei Heidenfeld Katholische öffentliche Bücherei Hirschfeld Mehrzweckhalle Heidenfeld

Brauchtum & Plankirchweih und Erntedankfest Tradition

Vielzahl an Unternehmen aus den Bereichen Wirtschaft Bau- und Ausbaugewerbe, Sonstiges   &  Kloster Maria Hilf Heidenfeld Besonderheiten & St.-Kilians-Pfarrkirche Baukultur St.-Jakobus Kirche

Vorliegende Entwicklungs- Zukunftswerkstatt Röthlein konzepte o.ä. 22

SCHWEBHEIM (3.5) Schwebheim zeichnet sich durch die besondere Prägung des Kräuteranbaus aus und präsentiert sich als gut funktionierende Dorfgemeinschaft mit beispielgebenden Sanierungserfolgen wie z.B. dem Bürgerhaus. Ebenfalls liegt der Ursprung der ökologischen Flurbereinigung und der Gewässerentwicklung in Schwebheim. Der historische Ortskern ist größtenteils saniert, jedoch tauchen neue Sanierungsaufgaben im Bereich der jüngeren Siedlungserweiterungen mit eher „städtisch geprägten Problemstellungen“ auf, die es zu meistern gilt. Das gemeindeübergreifende Gewerbegebiet mit Röthlein sichert die wirtschaftliche Grundlage der Gemeinde weitgehend.

*   größte Stärke innerhalb des Mainbogens: entwickeltes und getragenes Image, Alleinstellungsmerkmale, zentrale Lage, stadtnah und ländlich möglicher Nutzeffekt im Verbund: Weiterentwicklung der Vorteilswerte zur regionalen Wiedererkennung

Name Schwebheim Einwohner 3.885 Einwohner (Stand 31.12.2009) `*  ,*O Ortsteile m. EW -

2 Kindergärten Grundschule & Heidenschule Volkshochschule und Musikschule Gemeinbedarfs- Bibliothek einrichtungen Hallenbad Bürgerhaus Mehrzweckhalle

Brauchtum & Tradition „Schwarmer Kärm“ - Schwebheimer Kirchweih

Gewerbegebiet am „Klößberg“    Wirtschaft Gewerbegebiet West Gewerbegebiet Süd

Kräutermuseum Besonderheiten & Schwebheimer Schloss Baukultur Auferstehungskirche Schwebheimer Plan

Interkommunaler Gewässerentwicklungsplan Vorliegende Ökologische Flurbereinigung Entwicklungs- Leitbild-Dokumentation Seminar Schule der Dorf- konzepte o.ä. und Flurentwicklung Klosterlangheim  -   Zukunftswerkstatt „Schwebheim wohin?“ Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 23

SENNFELD (3.6) Sennfeld ist geprägt durch die beinahe nahtlose Verfl echtung mit der Stadt Schweinfurt und einem sehr hohen Siedlungsfl ächenanteil. Herausragende Merkmale sind das ehemalige SKF-Sport- und Freizeitgelände in der Mainaue mit Blickkontakt nach Schweinfurt, der Sennfelder Seenkranz, ein Altarm des Mains, und die Gemüse- und Blumenkulturen. Der Betrieb der Firma Kühne kann als typisches Zeichen regionaler Wirtschaft angeführt werden. Der Altort zeigt besonders in den Übergangszonen zur reinen Wohnbebauung ganz erhebliche Probleme der Innenentwicklung und Sanierungsbedarf auf. Mit neuen Wohnbaugebieten in anspruchsvoller Ausgestaltung entstehen Siedlungszuwächse in stadtnaher Lage zu Schweinfurt.     größte Stärke innerhalb des Mainbogens: Eingangstor in den Mainbogen aus Richtung Schweinfurt, herausragende landschaftliche Qualität: SKF-Gelände, Seenkranz, Bad Sennfeld; Kulturveranstaltungen (Internationales Varietéfestival, Kirchweih) möglicher Nutzeffekt im Verbund: Ausbau von Besucherfrequenz, Image, Radtourismus

Name Sennfeld   * Einwohner 4.041 Einwohner (Stand 31.12.2009)

Ortsteile m. EW -

Evangelischer Kindergarten Katholischer Kindergarten Grund - und Hauptschule Gemeinbedarfs- Familien- und Freizeitbad einrichtungen Volkshochschule/Musikschule Vereins- und Kulturhaus „Alte Schule“ Frankenhalle ,* Kirchweih und Erntedank mit Planfest Sennfelder Kulturtage Brauchtum & Tradition Grenzsteinfest gemeinsam mit Gochsheim Freies Reichsdorf Adventsmarkt Industriegebiet West Gewerbegebiet an der Gerolzhofer Straße Wirtschaft Konserven und Obstverwertungsbetriebe (Kühne) Regionale Energietage Gewerbegebiet „Bauteilwerk“ Sennfelder Seenkranz Gemüseanbau      $  Besonderheiten & „Bad Sennfeld“ Baukultur Dreieinigkeitskirche, St. Elisabeth-Kirche SKF-Gelände (Internationales Varietéfestival) Interkommunaler Gewässerentwicklungsplan Vorliegende Biotopverbund Sennfeld 2000 Entwicklungs- Zukunftswerkstatt konzepte o.ä. Verkehrskonzept ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 25

STRUKTURANALYSE (4) 26

LAGE IM RAUM (4.1)

Regionale Einordnung und überregionale Verkehrsanbindung

Das Gebiet des Schweinfurter Mainbogens liegt im südlichen Landkreis Schweinfurt im Regierungsbezirk Unterfranken. Der Landkreis Schweinfurt hat eine Fläche von ca. 840 km² und ca. 114.000 Einwohner (Stand 2008). Im Norden grenzt er an die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld. Im Osten an den Landkreis Haßberge und im Südosten an den Landkreis Bamberg (Regierungsbezirk Oberfranken). Im Süden schließen sich Kitzingen und Würzburg, im Westen der Landkreis Main-Spessart an. Den Dreh- und Angelpunkt der Region bildet die kreisfreie Stadt Schweinfurt mit rund 55.000 Einwohnern. Sie übernimmt als Oberzentrum für die umliegenden Gemeinden die zentralörtliche Funktion.

Der Landkreis Schweinfurt verfügt innerhalb Deutschlands über eine zentrale Lage. Die Region liegt verkehrsgünstig am Schnittpunkt von vier Bundesautobahnen. Im Westen verläuft die wichtige Nord-Süd -Verbindung A 7 Hamburg - Ulm. Die A 71 beginnt am Autobahndreieck Werntal und bildet den Anschluss in nördlicher Richtung bis zum Autobahnkreuz Erfurt. Zudem verbindet die A 70 Schweinfurt mit Bamberg und Bayreuth. Südlich des Landkreises verläuft die A 3 Frankfurt - Nürnberg. Von Nord nach Süd wird der Landkreis durch die Bundesstraßen 19 und 286 erschlossen. In Ost-West-Richtung verläuft die B 26. Weiterhin beginnt in Schweinfurt die B 303 in Richtung Firchtelgebirge/Tschechien. Über insgesamt fünf Abfahrten der A 70 sind die Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens überdurchschnittlich gut an das BAB-Netz angebunden. Durch die Nähe zum Oberzentrum Schweinfurt verfügt der Untersuchungsraum ebenfalls über eine Anbindung an das DB-Netz. Verbindungen nach Würzburg, Bamberg und Bayreuth sowie Erfurt und Nürnberg werden über Züge des Regionalexpress bedient. Ein Anschluss an das ICE-Netz ist nur durch Umsteigen an Knotenpunkten wie z.B. Würzburg möglich. Eine mittlerweile stillgelegte Bahnlinie führt durch den Schweinfurter Mainbogen und verband ehemals Schweinfurt mit Gerolzhofen und Kitzingen. Der Main als Teil der Main-Donau-Bundeswasserstraße ist ebenfalls eine wichtige Infrastrukturachse. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld Überregionale Verkehrsanbindung Quelle: Eigene Darstellung

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 27

Naturräumlich lässt sich der Landkreis Schweinfurt entsprechend der geomorphologischen Ausgangssituation in vier Reliefeinheiten gliedern. Prägendes Element ist der Main, der das Kreisgebiet von Osten nach Süden durchfließt. Im Westen und Südwesten des Landkreisees liegt die großflächige Verebnung der Gäuzone mit Höhenlagen von ca. 250 bis 300 Metern und fruchtbarem Ackerland. Im Norden schließt sich die Schweinfurter Rhön mit dem Hesselbacher Waldland mit Höhen von ca. 350 bis 400 Metern an. Im Nordosten liegt das Haßbergevorland, im Südosten das noch weitgehend landwirtschaftlich genutzte Steigerwaldvorland mit einem sanften Anstieg bis zum treppenförmigen Steilanstieg der Keuperschichtstufe der Haßberge bzw. des nördlichen Steigerwaldes. Diese Einheiten umrahmen das zentral gelegene Schweinfurter Becken, dessen Naturraum zu den trockensten Gebieten in Deutschland gehört. Die naturräumlichen Gegebenheiten des Schweinfurter Beckens begünstigen vor allem den Ackerbau, der somit das Landschaftsbild des Schweinfurter Mainbogens prägt.

Lage des Schweinfurter Mainbogens Quelle: Eigene Darstellung 28

VORHANDENE PLANUNGEN UND BESTEHENDE STRUKTUREN (4.2)

Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP) 2006

Der Untersuchungsraum des Schweinfurter Mainbogens wird im LEP als Verdichtungsraum zum Oberzentrum Schweinfurt bestimmt. Als solche werden großflächige Gebiete mit deutlicher Verdichtung von Wohn- und Arbeitsstätten sowie erheblicher innerer funktionaler Verflechtung bezeichnet. Die Gemeinden Gochsheim, Sennfeld, Schwebheim und Grafenrheinfeld liegen laut LEP Bayern im Stadt- und Umlandbereich des Verdichtungsraumes, Röthlein und Grettstadt in der Äußeren Verdichtungszone. Weiterhin bestimmt wird das Untersuchungsgebiet durch seine Lage an den Entwicklungsachsen „Würzburg - Schweinfurt - Coburg“ sowie „Bamberg - Schweinfurt“.

Im Sinne einer nachhaltigen Raumentwicklung sollen Verdichtungsräume aIs leistungsfähige Wirtschaftsstandorte sowie als Zentren des Kultur-, Bildungs- und Sozialwesenangebotes für alle Bevölkerungsschichten entwickelt werden. Weiterhin sollen Verdichtungsräume über ein dauerhaft tragfähiges System von Grün- und Freiflächen sowie Biotopen und natürlichen Ressourcen verfügen. Zugleich soll eine umweltverträgliche, flächensparende Mischung von Wohn- und Arbeitsstätten sowie Versorgungseinrichtungen gesichert und geschaffen werden.

Zur dauerhaften Entwicklung und Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen ist die Schaffung qualifizierter und saisonunabhängiger Arbeitsplätze nötig. Abwanderungstendenzen sollte mit dem Ausbau der Versorgungs- und Bildungsinfrastruktur und der Schaffung eines attraktiven Wohnumfeldes entgegengewirkt werden. Quelle: Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP) 2006

Regionalplan Planungsregion (3) Main-Rhön (i.d. Fassung vom 24.01.2008)

Das Gebiet des Schweinfurter Mainbogens gehört zur Planungsregion Main-Rhön (3). Diese setzt sich aus der kreisfreien Stadt Schweinfurt sowie den Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt zusammen. Der Regionalplan ist ein langfristiges Entwicklungskonzept, dessen Ziele für alle öffentlichen Planungsträger verbindlich sind. Der Untersuchungsraum befindet sich im Süden der Planungsregion und zählt zu den Gebieten, deren Struktur als Siedlungs- und Wirtschaftsschwerpunkt, auch im Hinblick auf die Entwicklung der gesamten Region, gesichert und gestärkt werden soll. Weiterhin wird die Zunahme der Arbeitsplätze und Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen angestrebt, ohne dabei die Entwicklung des ländlichen Raumes zu vernachlässigen. Der Regionalplan weist im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens Gochsheim (Beantragung Mittelzentrum laufend) und Schwebheim als Kleinzentren aus, wobei Schwebheim als „Bevorzugt zu entwickelndes Kleinzentrum“ gekennzeichnet ist. Die Gemeinde Sennfeld wird demnächst kleinzentraler „Siedlungsschwerpunkt“. Zur Verbesserung der zentralörtlichen Funktionsfähigkeit sollen folgende Punkte angestrebt werden:

Gochsheim:

• Erweiterung des Angebotes an Einrichtungen für die Tages- und Wochenenderholung • weitere Verbesserung der Anbindung an das überregionale Straßennetz • Erhaltung und weitere Sanierung des bauhistorisch und touristisch attraktiven Baubestandes

Schwebheim: Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld • Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten wünschenswert

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 29

Sennfeld:

Die Gemeinde Sennfeld hat im Zuge der Regionalplanung für Stadtumlandgemeinden die Zulassung von Großflächigem Einzelhandel beantragt.

Darüber hinaus kommt laut Regionalplan der Entwicklung des Maintals als Entwicklungsachse auch für Naturschutz und Landschaftspflege sowie dem Verdichtungsraum Schweinfurt in Fragen der naturbezogenen Naherholung, des Naturschutzes, des Landschaftsverbrauches durch Siedlung und Infrastruktur, der Siedlungsdurchgrünung und stadtklimatischer Aspekte eine wichtige Bedeutung zu.

In wirtschaftlicher Hinsicht soll auf eine Sicherung und Ausweitung des Arbeitsplatzangebotes hingewirkt werden. Durch den weiteren Ausbau der Verkehrsinfrastruktur soll insbesondere im ländlichen Raum der Region die Standortqualität verbessert werden. In der gesamten Region soll zudem auf Verbesserungen im Öffentlichen Personennahverkehr hingewirkt werden. Ebenfalls wird eine bedarfsgerechte Warenversorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft angestrebt. Um eine ortsnahe Versorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum zu gewährleisten, sollen in den größeren Ortsteilen stationäre Betriebe der Einzelhandelsgrundversorgung erhalten bleiben.

Im Bereich des Fremdenverkehrs spricht der Regionalplan für das Oberzentrum Schweinfurt den Geschäfts- und Durchreiseverkehr an. Vorhandene Fremdenverkehrsinfrastruktur soll qualitativ verbessert werden. Insbesondere soll auf eine Anpassung des gastgewerblichen Angebotes und der Ausstattung von Fremdenzimmern an moderne Anforderungen sowie auf die Schaffung von Einrichtungen des höheren Fremdenverkehrs- und Freizeitbedarfes hingewirkt werden. Der RP fordert darüber hinaus zu Gemeinschafts- und Imagewerbung und die Anwendung neuzeitlicher Marketingmethoden auf, so dass die Attraktivität der gesamten Region gesteigert wird.

Eine flächendeckende Versorgung der Region mit sozialpflegerischen Diensten der Jugend- und Familienhilfe, der offenen, stationären und teilstationären Altenhilfe, der Behindertenhilfe und der Hilfe für Zuwanderer aus dem Ausland soll erhalten werden. Ehrenamtliche Initiativen sollen einbezogen und die ambulante ärztliche Versorgung in allen der Teilen der Region gesichert werden. Dabei sollen engere ärztliche Kooperationen und/oder Zusammenschlüsse angestrebt werden.

Die Verkehrsbeziehungen zwischen dem Oberzentrum Schweinfurt und seinem Einzugsbereich sollen verbessert werden. Auch die Erschließung des Verdichtungsraumes durch den ÖPNV und die Verknüpfung der städtischen mit den regionalen Buslinien sowie dem SPNV sind zu entwickeln. Der RP fordert darüber hinaus zum Ausbau des Radwegenetzes auf, das in das überregionale Netz zu integrieren ist. Die Leistungsfähigkeit des Mains als Wasserstraße soll erhöht und den Anforderungen der modernen Binnenschiffahrt bedarfsgerecht und naturschonend angepasst werden. Dabei sollen die Belange des Naturschutzes, der Landschaftspflege und der Wasserwirtschaft berücksichtigt werden. Angesprochen wird auch die Fahrgastschiffahrt, deren Anlegestellen gesichert und ausgebaut werden sollen.

Im Teil „Natur und Landschaft“ wird darüber hinaus darauf hingewiesen, dass für die intensiv landwirtschaftlich genutzten Bereiche des Schweinfurter Beckens landschaftsgliedernde Elemente erhalten, gepflegt und vermehrt werden. Eine stärkere Einbindung der Fließgewässer in die Landschaft und verbesserte Zugänge zum Main und zu den größeren Baggerseen sollen angestrebt werden.

Durch agrarstrukturelle Maßnahmen sollen Voraussetzungen für eine auch künftig ökonomisch erfolgreiche Landwirtschaft gesichert werden. Der Anbau von Sonderkulturen auf den dafür geeigneten Flächen soll erhalten bleiben. Dies gilt im Schweinfurter Mainbogen vor allem für den Anbau von Gemüse- und Heilpflanzen. Quelle: Regionalplan Planungsregion (3) Main-Rhön i. d. Fassung vom 24.01.2008 30

Regionales Entwicklungskonzept Schweinfurter Land (REK)

Das REK Schweinfurter Land wurde 2007 für die gleichnamige Lokale Aktionsgruppe (LAG) erstellt. Neben den Kommunen des Landkreises gehört auch der Markt Eisenheim zur LAG. Das Regionalmanagement Schweinfurter Land hat bereits regionale Projekte auf den Weg gebracht. Dazu zählt zum Beispiel eine Initiative zum Management und zur nachhaltigen Vermarktung von Gewerbeflächen, ein interkommunales Konzept zur touristischen Nutzung der Mainaue sowie das Projekt „Innenentwicklung und Ortskernrevitalisierung“, das vor allem auf die Erhaltung der Funktionsfähigkeit von Altorten abzielt. Von besonderer Bedeutung für die Kommunen des Schweinfurter Mainbogens können die folgenden Projekte des REK werden:

• Rekultivierung der ehemaligen Badeanstalt „Bad Sennfeld“ (evtl. auch als interkommunale Initiative mit dem Projekt „Ludwigsbad - ehemaliges Heilbad “) • WasserART - Kunst am Main • Kooperation von Direktvermarktern mit der Gastronomie im Landkreis • Inwertsetzung des Kräuteranbaus Schweinfurter Mainbogen • Inwertsetzung des Gemüseanbaus

Generell sollten die Initiativen, die sich aus der Vertiefung der interkommunalen Zusammenarbeit im Rahmen des ILEK entwickeln, mit den Zielen und Vorhaben der LAG abgestimmt und Synergieeffekte genutzt werden. Das Regionalmanagement wurde am vorliegenden ILEK in geeigneter Weise beteiligt. Das ILEK hat zu einer Vertiefung einiger bereits auf Landkreisebene angestoßenen Initiativen beigetragen.

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG UND BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR (4.3)

Die Bevölkerung in Bayern wird zurückgehen, der Altersdurchschnitt wird steigen. Zu diesem Ergebnis kommt die Bevölkerungsvorausberechnung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung bis zum Jahr 2050. Seit 2001 ist die Zahl der Lebendgeborenen in Bayern nicht mehr groß genug, um ein „natürliches Wachstum“ zu ermöglichen. Diese Verluste sind durch Wanderungsgewinne aus Deutschland und aus dem Ausland auszugleichen. Die Entwicklungen verlaufen regional sehr unterschiedlich. Neben prosperierenden Regionen wird es solche geben, die stagnieren oder schrumpfen. Zusätzlich verschieben sich die Altersgruppen innerhalb der Bevölkerung. Mit einer immer weiter steigenden Lebenserwartung steigt auch der Anteil der über 60-Jährigen. Die Hauptlast der Versorgung der Bevölkerung wird dann auf das Rentenalter entfallen und nicht mehr auf die unter 20-Jährigen.

Die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2028 des Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung kommt für den Landkreis Schweinfurt zu dem Ergebnis, dass die Bevölkerung von 2008 bis 2028 um 10,4% abnehmen wird. Der Landkreis zählt damit zu den bayerischen Regionen, für die eine „stark abnehmende“ Bevölkerung prognostiziert wird. Das Durchschnittsalter im Landkreis Schweinfurt wird von 42,8 Jahren 2008 auf 47,8 Jahre 2028 ansteigen. Diese Entwicklungen sind für die Regionalpolitik von großer Bedeutung. Eine langfristig schrumpfende und anteilig ältere Gesellschaft stellt andere Anforderungen, z.B. in den Bereichen Infrastruktur, Verkehr oder Versorgung. Eine zukunftsfähige interkommunale Entwicklungsstrategie, wie sie der Schweinfurter Mainbogen anstrebt, muss hierauf reagieren.

Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2028 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung 32

+ 0,9 % (Bayern)

- 5,2 % (Deutschland) - 10,4 % (Lkr. Schweinfurt)

Die Entwicklung der Bevölkerung im Vergleich (2008 entspricht 100%) Quellen: Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2028, Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung; *Statistisches Bundesamt, 11. koordinierte Bevölkerungsvorausbe- rechnung (Variante „mittlere Bevölkerung, Untergrenze“ 2008 bis 2028)

Für das Untersuchungsgebiet ist in den vergangenen zehn Jahren eine negative Bevölkerungsentwicklung festzustellen. Die größte Kommune im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens ist die Gemeinde Gochsheim mit dem Ortsteil Weyer mit derzeit 6.219 Einwohnern. Die nächst größeren Gemeinden sind Röthlein mit den Ortsteilen Hirschfeld und Heidenfeld mit derzeit 4.882 Einwohnern sowie Grettstadt mit den Ortsteilen Ober- und Untereuerheim und Dürrfeld mit insgesamt 4.192 Einwohnern. Die Gemeinde Sennfeld zählt 4.041 Einwohner, Schwebheim 4.029 und Grafenrheinfeld 3.421 Einwohner (Stand jeweils 31.12.2009).

Die gemeindliche Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung von 1999 bis 2009 zeigt für den Schweinfurter Mainbogen eine Bevölkerungsabnahme um 1,5% von 27.049 Einwohnern im Jahr 1999 auf 26.640 Einwohner 2009. Diesen insgesamt negativen Trend können auch örtlich positive Entwicklungen in Grafenrheinfeld (+3,45 %) und Grettstadt (+1,87 %) für das Untersuchungsgebiet nicht ausgleichen.

1999 2001 2003 2005 2007 2009 Veränderung in % bezogen auf 1999 Gochsheim 6.532 6.644 6.537 6.369 6.214 6.219 -4,80% Grafenrheinfeld 3.307 3.336 3.356 3.339 3.380 3.421 3,45% Grettstadt 4.115 4.170 4.150 4.165 4.186 4.192 1,87% Röthlein 4.888 4.829 4.855 4.893 4.838 4.882 -0,12% Schwebheim 4.034 4.053 4.056 4.082 4.111 4.029 -3,70% Sennfeld 4.173 4.111 4.066 4.027 3.961 4.041 -3,16% Gesamt 27.049 27.143 27.020 26.875 26.690 26.784 -0,98% Veränderung der Bevölkerung nach Gemeinden 1999 - 2009 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

Eine Analyse der Einwohner auf Ortsteilebene zeigt, dass den oben dargestellten Bevölkerungsverlusten teilweise positive Entwicklungen auf der Ebene der Ortsteile entgegenstehen. Dies trifft für den Gochsheimer Ortsteil Weyer sowie für den Grettstädter Ortsteil Dürrfeld zu. Hier lässt die Zahl der Hauptwohnsitze für die Jahre 1999 bis 2009 Zuzüge erkennen (Weyer +10, Dürrfeld + 4). Auffällig sind die sinkenden Bevölkerungszahlen vor allem in den Röthleiner Ortsteilen Heidenfeld (-140) und Hirschfeld (-48), wobei Röthlein selbst eine positive Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 33

Bilanz (+139) aufweist. Es muss allerdings für Heidenfeld angeommen werden, dass die auffallend hohen Bevölkerungsverluste in Zusammenhang mit dem Senioren-/Pflegeheim „Maria Hilf“ stehen. Eine Abnahme der Bevölkerungszahlen lässt sich auch in den Grettstädter Ortsteilen Untereuerheim (-74) und Obereuerheim (-58) verzeichnen, wobei Grettstadt selbst eine zunehmende Entwicklung (+188) genommen hat.

Generell kann festgehalten werden, dass die negative Bevölkerungsentwicklung im Schweinfurter Mainbogen etwa zu gleichen Teilen aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung und dem Wanderungssaldo der sechs Gemeinden resultiert. Lediglich in den Gemeinden Schwebheim und Grafenrheinfeld lässt sich für den Zeitraum von 2000 bis 2007 eine positive Bevölkerungsentwicklung (Anzahl der Lebendgeborenen höher als die Anzahl der Sterbefälle; Anzahl der Zugezogenen höher als die Anzahl der Fortgezogenen) verzeichnen. Die Gemeinden Röthlein und Grettstadt können eine leicht positive, wenn auch weniger starke natürliche Bevölkerungsentwicklung verzeichnen. Ein deutlich negatives Wanderungssaldo ist in der Gemeinde Gochsheim festzustellen. Hier wurden im Zeitraum von 2000 bis 2007 rund 300 mehr Fortzüge als Zuzüge registriert. Gleichzeitig lag die Geburtenrate deutlich unter der Zahl der Sterberate. Ebenfalls negativ ist die Bevölkerungsentwicklung in Sennfeld.

Das Durchschnittsalter in den Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens liegt bei 41,9 Jahren (Stand 2008) und damit leicht über dem bayerischen Durchschnitt (41,5 Jahre) und dem des Regierungsbezirkes Unterfranken (41,8 Jahre). Einen Überblick über den Anteil der über 65-jährigen in den jeweiligen Kommunen und die Veränderung der Bevölkerung nach Altersgruppen zeigen die nachfolgenden Abbildungen.

Anteil der über 65-Jährigen im Schweinfurter Mainbogen im Vergleich 2007 und 1970 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, eigene Darstellung 34

Veränderung der Bevölkerung nach Altersgruupen 1970, 1987 und 2007 im Schweinfurter Mainbogen Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

Den höchsten Anteil an über 65-Jährigen weisen die Gemeinden Sennfeld und Gochsheim mit jeweils 20,7 % auf. Auch Schwebheim verzeichnet einen relativ hohen Anteil an über 65-Jährigen (20,3%). Im bayernweiten Vergleich liegen alle drei Gemeinden über dem Landesdurchschnitt. Den niedrigsten Anteil in dieser Bevölkerungsgruppe hält die Gemeinde Röthlein mit 17,4% (Stand 2008).

Bei der Betrachtung der unter 18-Jährigen gehören Schwebheim (15,3 %), Sennfeld (16,3 %) und Gochsheim (16,4 %) zu den Gemeinden mit einer relativ schwachen Gruppe „junger“ Menschen. Umgekehrt leben in der Gemeinde Grettstadt mit 20,1 % anteilsmäßig die meisten unter 18-Jährigen (Stand 2008).

Anteil der unter Anteil der 18- bis Anteil der über 18-Jährigen 2008 in % 65-Jährigen 2008 in % 65-Jährigen 2008 in % Mainbogen-Gemeinden 17,4 63,5 19,1 Landkreis Schweinfurt 18,5 61,6 19,9 Region Main-Rhön 18,0 61,2 20,8 Regierungsbezirk Unterfranken 17,5 62,7 19,8 Bayern 17,5 63,0 19,4

Bevölkerung nach Altersgruupen im Vergleich 2008 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

Schlussfolgerungen Die Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens haben in den letzten zehn Jahren 1,4% ihrer Einwohner verloren. Durch die Nähe zum Oberzentrum Schweinfurt haben die Gemeinden als Wohnstandort im Umland profitiert und teilweise erhebliche Flächen für Wohnnutzung entwickeln und vermarkten können. Wie die Prognosen des Bayerischen Landesamtes zeigen, muss für den Landkreis Schweinfurt jedoch zukünftig mit erheblichen Bevölkerungsverlusten (-10,4%) gerechnet werden. Wachstum und Schrumpfung finden derzeit gleichzeitig statt, langfristig wird der Funktionsverlust der Altorte zunehmen (Leerstände, Unternutzung), neue Anforderungen an die Infrastruktur durch den demographischen Wandel werden entstehen, eine geringere Auslastung öffentlicher Einrichtungen ist zu erwarten. Die Notwendigkeit gemeindeübergreifender Aufgabenteilung wird durch den Rückgang der Bevölkerung zunehmen. Vor diesem Hintergrund bedeutet der freiwillige Zusammenschluss der Mainbogengemeinden eine Chance zum frühzeitig abgestimmten Handeln. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 35

WIRTSCHAFT (4.4)

Im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens waren im Jahr 2007 insgesamt 7.064 Personen sozialversicherungs- pflichtig beschäftigt. Von 2002 bis 2007 ist die Zahl von 6.452 auf 7.064 Personen gestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von 9,5 %. Die Entwicklung der letzten Jahre (2002-2007) zeigt, dass die Beschäftigungszahlen im Bereich Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei (-25 %) und dem Bereich des produzierenden Gewerbes (-9,4 %) rückläufig sind. Dem gegenüber steht ein Zuwachs im tertiären Sektor (Handel, Gastgewerbe, Verkehr und sonstige Dienstleistungen) (+28,3 %).

Zum Teil deutliche Zuwächse bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 2002 bis 2007 konnten die Gemeinden Röthlein (+46%), Gochsheim (+20,3%) und Grafenrheinfeld (+14,3%) verzeichnen. In allen übrigen Gemeinden des Untersuchungsraumes entwickelten sich die Beschäftigtenzahlen negativ (Grettstadt -13,5%, Sennfeld -7,3%, Schwebheim -5,4%). Seit 2007 jedoch ist in der Gemeinde Sennfeld eine Steigerung von 6,9 % zu verzeichnen.

Die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 2008 des Landkreises Schweinfurt lag mit 3,6% unter der des Landes Bayern mit 4,8%. Im Jahresdurchschnitt 2008 waren im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens 546 Personen ohne feste Anstellung. Eine Auswertung der Statistik für den Untersuchungsraum hat ergeben, dass die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Jahr 2000 in allen Kommunen abgenommen hat. Vergleicht man die durchschnittliche Anzahl an Arbeitslosen der Jahre 2000 bis 2008 miteinander, zeigt sich insgesamt eine Abnahme von 958 gemeldeten Personen im Jahr 2000 auf lediglich 546 Personen im Jahresdurchschnitt 2008. Eine Abnahme zeigt sich auch bei erwerbsfähigen Personen unter 25 Jahren. Bei ihnen sank die Zahl von 16,3 (Durchschnitt des Jahres 2000) auf 11 im Jahr 2006. Quelle: www.arbeitsagentur.de

Das Gebiet des Schweinfurter Mainbogens verzeichnet einen deutlich negativen Pendlersaldo. Im Jahr 2007 lag dieser bei 3.216 Personen. Insbesondere die Gemeinden Grettstadt (-1.201), Röthlein (-1.174) und Schwebheim (-657) verzeichnen ein „hohen“ negativen Pendlersaldo. Gochsheim und Sennfeld hingegen verzeichnen einen positiven Pendlersaldo. Obwohl im Rahmen des ILEK nicht empirisch zu belegen, kann davon ausgegangen werden, dass die größten Austauschbeziehungen mit dem Oberzentrum Schweinfurt bestehen. Die überwiegende Mehrheit der Gemeinden sind insofern als klassische Wohnstandorte zu beschreiben. Umso auffälliger ist vor diesem Hintergrund der positive Pendlersaldo von Gochsheim und Sennfeld, der als ein Indikator einer soliden Wirtschaftskraft zu sehen ist. Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

Beschäftige am Arbeitsort Beschäftige am Pendlersaldo Wohnort Grafenrheinfeld 1149 1333 -184 Gochsheim 2693 2378 315 Grettstadt 422 1623 -1201 Röthlein 771 1945 -1174 Schwebheim 787 1444 -657 Sennfeld 1812 1472 340 Sozialversicherungspflichtig Beschäftige 2007 (Vergleich Arbeitsort und Wohnort) Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Hinweis: Der Pendlersaldo repräsentiert nicht die Pendlerströme, sondern den Saldo von Ein- und Aus- pendlern. Ein positiver Saldo bedeutet, es kommen mehr Menschen zum Arbeiten in eine Region als zum selben Zweck hinaus fahren. Zahlen zu den Pendlerströmen gibt es nur aus Volkszählungen. 36

Schlußfolgerungen Die Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens sind als Gewerbestandorte als attraktiv zu bezeichnen. Durch die überdurchschnittlich gute Verkehrsanbindung und die Nähe zum Oberzentrum Schweinfurt konnten zahlreiche Betriebe vor allem des produzierenden Gewerbes und Logistikunternehmen angesiedelt werden. Gochsheim und Sennfeld verfügen neben Gewerbegebieten auch über Industriegebiete, die unter anderem auch als Standorte des großflächigen Einzelhandels entwickelt wurden. In der Gemeinde Sennfeld ist die Ansiedlung von Großflächigem Einzelhandel derzeit jedoch noch nicht möglich. Die Gemeinden Schwebheim und Röthlein verfügen über ein interkommunales Gewerbegebiet beiderseits der Gemarkungsgrenzen.

Der Standort des Mainbogens wird durch die Konzentration von Gewerbe nahe der A 70 im Verbund mit dem Gewerbestandort Maintal (Stadt Schweinfurt) auffällig geprägt. Die Verflechtung von Sennfeld, Gochsheim und Grafenrheinfeld mit der Stadt Schweinfurt bildet die wirtschaftliche Dynamik ab. Gleichzeitig ist die Entwicklung in den weiter abgelegenen Gemeinden mit ihren Ortsteilen weitgehend abgekoppelt.

Das deutlich negative Pendlersaldo das auch der Wohnstandort Mainbogen ganz erhebliche Bedeutung hat und die Bindung der Erwerbstätigen an den Mainbogen eher schwach ausgeprägt ist. Daher lässt sich allgemein eine Überlagerung unterschiedlicher sozialer Milieus feststellen. Einerseits die traditionellen dörflich geprägten Ortsansässigen, andererseits die schon seit Jahrzehnten wohnenden Industriearbeiter.

EINZELHANDEL UND NAHVERSORGUNG (4.5)

Der Einzelhandelsbesatz in den Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens ist stark unterschiedlich ausgeprägt. Vor allem Gochsheim, Sennfeld, Schwebheim und auch Grafenrheinfeld verfügen über ein breites Angebot zur Deckung des täglichen Bedarfes. In Grettstadt und Röthlein mit ihren kleineren Ortsteilen hingegen ist der Besatz deutlich geringer. In allen Gemeinden des Mainbogens finden sich noch inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte und Handwersbetriebe in den Altorten. Vollsortimenter außerhalb des Ortskerns gibt es in Gochsheim, Sennfeld und Schwebheim, teilweise mit zusätzlichen Getränkemärkten und Discountern bzw. Fachdiscountern. In den Ortsteilen Dürrfeld, Obereuer- und Untereuerheim, Grettstadt und Hirschfeld bestehen teilweise keine oder nur sehr begrenzte Angebote. Heidenfeld verfügt noch über einen funktionierenden Lebensmittelladen im Altort.

Die Anzahl der gastronomischen Betriebe ist vergleichbar räumlich konzentiert wie der Einzelhandel. In den kleineren Ortsteilen bestehen entweder keine oder z.B. als Vereinsgaststätten geführte Betriebe wie z.B. in Hirschfeld. Die Gastronomie bietet fast alle gängigen internationalen Gerichte in unterschiedlichen Preiskategorien an. Regionaltypische Spezialitäten finden sich hingegen eher selten.

In allen Ortsteilen gibt es ehemals gewerblich genutzte und heute leerstehende Bausubstanz. Teilweise ist der Einzelhandel in den Altorten als zurückweichend zu bezeichnen. Auf den nachfolgenden Seiten sind die Ergebnisse der Erhebungen zur Quantität, Art und räumlichen Verteilung des Einzelhandels- und Dienstleistungs- angebotes, der Gastronomie und der Leerstände (mit Schwerpunkt Altort) dargestellt. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT (4.6)

Im Untersuchungsraum werden 56 % der Flächen landwirtschaftlich genutzt. Der Anteil liegt deutlich höher als der bayerische Durchschnitt von 49,6 %. Das entgegengesetzte Bild zeigt sich bei der Betrachtung der Waldflächen. Rund 40 % der Fläche im Regierungsbezirk Unterfranken und rund 35 % der Gesamtfläche Bayerns sind bewaldet. Im Untersuchungsraum beträgt der Waldanteil jedoch ledigleich 21 %.

Die Differenzierung der landwirtschaftlich genutzten Fläche nach verschiedenen Arten der Bodennutzung zeigt, dass der überwiegende Teil als Ackerland genutzt wird (89 %). Nur rund 9% der Fläche werden als Dauergrünland. bewirtschaftet. Der intensive Ackerbau im Schweinfurter Mainbogen ist unter anderem geprägt durch den Anbau von Sonderkulturen. In Sennfeld dominiert der Gemüseanbau in den Mainauen und Schwebheim ist bekannt für den Anbau und die Verarbeitung von Heil- und Gewürzpflanzen. Der Anteil der Ackerbaufläche im Schweinfurter Mainbogen liegt rund 28,2 % über dem Bayerischen Gesamtdurchschnitt.

Trotz dieser besonderen Ausrichtung reduziert sich die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe stetig. Die Grafik zeigt, dass ihr Rückgang zwischen 1979 und 2007 rund 70% betrug. Am stärksten von dieser Entwicklung betroffen sind Grettstadt und Röthlein. (Zum Vergleich: In Bayern gingen die landwirtschaftlichen Betriebe von 1980 bis 2007 um rund 48 % zurück) Quelle: Land- und Forstwirtschaft in Bayern; Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Veränderung der Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe mit einer Fläche von 2 oder mehr Hektar Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

Die weiterführende Betrachtung der Betriebsgrößenstruktur zeigt, dass die landwirtschaftlichen Betriebe im Jahr 2007 im Durchschnitt über eine Fläche von 33,2 Hektar verfügten. Die Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens lagen damit knapp über dem Durchschnitt des Landkreises Schweinfurt (33,0 ha) und dem Bayerns (26,5 ha). Eine räumliche Differenzierung zeigt, dass die Größe der landwirtschaftlichen Betriebe stark variiert. Die Betriebsgrößen in den Gemeinden Gochsheim, Grettstadt und Röthlein liegen im Schnitt bei rund 45 Hektar. Die Betriebsgrößen in Grafenrheinfeld und Schwebheim bei 33,4 bzw. bei 24,2 Hektar. Die kleinsten Betriebe mit durchschnittlich 8,8 Hektar Anbaufläche verzeichnet die Gemeinde Sennfeld. 38

Insgesamt sind im Schweinfurter Mainbogen 115 Landwirtschaftliche Betriebe gemeldet, davon 52 % im landwirtschaftlichen Haupterwerb und 48 % im Nebenerwerb. Die nachfolgende Grafik verdeutlicht die räumliche Verteilung der Betriebsformen sowie die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Gebiet des Schweinfurter Mainbogen.

Anteil der Haupterwerbslandwirtschaften an der Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe 2007 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung

Kräuter- und Gemüseanbau Auf Grund der guten Böden herrscht im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens der Ackerbau vor. Dieser prägt das Untersuchungsgebiet in besonderem Maße. Neben den Sonderkulturen wie dem Gemüse- und Kräuteranbau werden Getreide, Zuckerrüben und Sonnenblumen angebaut. Aufgrund der Spätfrost anfälligen Muldenlage im Schweinfurter Becken fehlen Obst- und Weinanbau. Die größten Anbauflächen von Handelsgewächsen (hierzu zählen beispielsweise Raps, Rüben, Ölfrüchte, Gräser sowie der Anbau von Heil- & und Gewürzpflanzen) finden sich 2007 in der Gemarkung Grettstadt (249 ha) gefolgt von Röthlein (103 ha), Gochsheim (97 ha) und Schwebheim (91 ha). Wegen des Alleinstellungsmerkmals „Heil- und Gewürzpflanzen“ wird die Gemeinde Schwebheim auch als das „Apothekergärtlein Frankens“ bezeichnet. Hier werden auf rund 100 ha Anbaufläche Heil- und Gewürzkräuter im Haupt- und Nebenerwerb produziert, rund die Hälfte der Anbaufläche für Kräuter wird biologisch bewirtschaftet.

Beim Anbau von Gartengewächsen (hierzu zählen Anbauflächen z.B. für Gemüse, Obst, Zierpflanzen und Gartenbausämereien) liegen die größten Flächen in Röthlein (75 ha) deutlich vor Gochsheim (38 ha) und Schwebheim (21 ha). In der Gemeinde Sennfeld, als traditionsreiches fränkisches Feldgemüsedorf bekannt, mit rund 22 ha Anbaufläche findet sich gleichzeitig der Sitz der Firma Kühne KG, in der Gemüse verarbeitet und weiter vermarktet wird. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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Direktvermarktung Neben dem hauptsächlich auf Vertragsanbau für Industriegemüse basierenden Kräuter- und Gemüseanbau, gibt es im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens rund 29 Betriebe die Direktvermarktung anbieten. Einen Schwerpunkt bildet das Angebot an Obst und Gemüse, wie beispielsweise Erdbeeren, Spargel, Kartoffeln, Kohl, Gurken und Salat. Der Großteil der Vermarktung, in Form von Information und Werbung, erfolgt über das Internetportal und das Faltblatt„Direktvermarkter“ des Schweinfurter Mainbogens.

Nachfolgende Grafik zeigt einen räumlichen Überblick über die vielfältigen Angebote innerhalb des Schweinfurter Mainbogens.

Direktvermarkter und Anbaugebiete Sonderkulturen im Schweinfurter Mainbogen Quelle: Direktvermarkter Schweinfurter Mainbogen; eigene Darstellung BÖHRINGER - iF GmbH

Das Sortiment bietet insgesamt eine große Vielfalt. Schwerpunkte sind neben Kräutern und Gemüse vor allem der Anbau und Vertrieb von Beet- und Balkonpflanzen sowie von Tees, Likören und Bränden. Ein gutes Angebot an Naturkost bietet die Schlossmühle in Untereuerheim mit einer breiten Auswahl an Mehl aus eigener Herstellung und Produkten aus überwiegend ökologischem Anbau. Im Ortsteil Dürrfeld werden Frankenweine angeboten. Neben dem Verkauf bietet sich hier die Möglichkeit zur Teilnahme an Veranstaltungen und einer Weinverkostung in der „Winzerstube“.

Nur wenige Anbieter verfügen über einen Internetauftritt und tägliche Öffnungszeiten. Der Grad der Professionalisierung wird entweder durch wenige angebotene Sortimente und/oder durch eingeschränkte Öffnungszeiten reglementiert. Ein Hauptgrund dürfte vor allem in den Lieferbeziehungen zu weiterverarbeitenden Betrieben zu sehen sein. Auf der anderen Seite kommen zahlreiche Marktbeschicker des Wochenmarktes in Schweinfurt aus dem Mainbogen (z.B. aus Sennfeld).

Die unmittelbare Nähe zu Schweinfurt und damit zu potenziellen Käufern sowie die symphatische Alleinstellung der Region auf Grund der Sonderkulturen sorgt für ein großes bisher ungenutztes Potenzial im Bereich Direktvermarktung, Gastronomie und Image. 40

Ökologische Flurbereinigung Zur Erhaltung der reichen Kulturlandschaft ließ die Gemeinde Schwebheim zwischen 1986 und 1987 als Grundlage für eine ökologische Gestaltung der Landschaft eine Gesamtaufnahme der Flur erstellen. Mit der ökologischen Flurbereinigung von 1988-2005 als freiwillige Zusammenlegung entstand durch Flächenzusammenlegungen, Pflanzung von Heckensäumen, der Wiedervernässung von Feuchtflächen und der naturnahen Gestaltung von Gräben, Bächen und Teichen innerhalb der Schwebheimer Flur ein Ver bundsystem zur Erhaltung und Stärkung der Artenvielfalt. Dieses Verfahren galt als Pilotmaßnahme für ganz Bayern, um das Zusammenwirken von Ökologie und Ökonomie exemplarisch darzustellen. Mit den Verfahren Schwebheim 4 und 5 wurden ergänzende Maßnahmen durchgeführt. Auch in den Gemeinden Gochsheim und Sennfeld wurden in den letzten Jahren Maßnahmen zur Schaffung eines Biotopverbundes und zur Erhaltung der traditionellen Kulturlandschaft durchgeführt. Quelle: Gemeinde Schwebheim, Herr Bgm. Fischer; BUND Naturschutz, Kreisgruppe Schweinfurt

Energiewirtschaft Die Nutzung regenerativer Energien spielt im Schweinfurter Mainbogen auf Grund der zentralen Versorgungslage durch das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld derzeit eher eine untergeordnete Rolle. Dennoch gibt es vereinzelte Ansätze zur Nut zung regenerativer Energien in Form von Photovoltaikanlagen. Die Potenziale für Holz als Energieträger sind ange sichts der vorherrschenden Ackerlandnutzung eher gering einzuschätzen. Auch die Nutzung von Windkraft wird derzeit nicht verfolgt. Insgesamt bestehen im Bereich der Nutzung regenerativer Energien innerhalb des Schweinfurter Mainbogens durchaus noch weitere Potenziale.

Kulturlandschaft Die Kulturlandschaft, die im Schweinfurter Mainbogen eine so große Rolle spielt, bietet auch Bürgerinnen und Bürgern hohe Aufenthalts- und Verweilqualitäten. In einer Befragung im Rahmen der Bürgerversammlung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihren „Lieblingsplatz“ im Mainbogen zu markieren. Das Ergebnis zeigt nebenstehende Karte. Neben den historischen Altorten, wie z.B. Schwebheim, Grafenrheinfeld und Gochsheim, schätzen die Befragten den Blick ins Maintal, die vielfältigen Ackerkulturen, die naturnahen Gewässerlandschaften um das Vogelschutzgebiet bei Heidenfeld, die Wander- und Radfahrmöglichkeiten im Mainbogen sowie die Sport- und Bademöglichkeiten in den Mainbogengemeinden. Nachfolgende Karte spiegelt die Ergebnisse der Befragung wieder. Die Größe der Punkte ist dabei Indikator für die Beliebtheit der Orte.

Die ausführliche Dokumentation zu der Befragung der „Lieblingsorte“ innerhalb des Schweinfurter Mainbogens findet sich in Anhang 3. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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Die „Lieblingsorte“ im Schweinfurter Mainbogen

Schlussfolgerungen Der Strukturwandel in der Landwirtschaft kann als weitgehend vollzogen betrachtet werden. Die Zahl der Betriebe hat sich dramatisch verringert und mittlerweile wohl einen stabilen Stand erreicht. Die Landnutzung in Form von unterschiedlichen Sonderkulturen erscheint auch in Zukunft als zielführende Erwerbsstruktur. Ein Ausbau der Vermarktung regionaler Produkte und die Nutzung bzw. Wertschöpfung über eine langfristige touristische Strategie erscheint insbesondere mit den Freizeit- und Erholungstrends erreichbar. Die ökologische Flurbereinigung in Schwebheim und Gochsheim hat eindeutig zur Qualitätssteigerung der Kulturlandschaft beigetragen. Die Gemeinde Sennfeld hat außerhalb der ökologischen Flurbereinigung die Qualitätssteigerung der Kulturlandschaft durch eigenständige Projekte erreicht.

Als Grundlage für eine verbesserte Erlebbarkeit der Landschaft im Sinne touristischer Entwicklung kann dieser Weg als erfolgversprechend bezeichnet werden. 42

TOURISMUS (4.7)

Der Schweinfurter Mainbogen wurde ursprünglich als Zusammenschluss zur Stärkung der touristischen Vermarktung und des regionalen Marketings gegründet. Der Tourismus selbst spielt derzeit objektiv und auch aus der internen Sicht der Gemeinden eine untergeordnete Rolle. Das ILEK hat in diesem Zusammenhang dazu beigetragen, die Zusammenarbeit der Gemeinden zum einen thematisch breiter aufzustellen, zum anderen wurden auch bisher unentdeckte Potenziale im Tourismus identifiziert. Nachfolgend werden zunächst die bereits bestehenden touristischen Strukturen vorgestellt.

Der Schweinfurter Mainbogen Unmittelbar vor Ort tätig ist die kommunale Arbeitsgemeinschaft „Schweinfurter Mainbogen“, als touristischer Zusammenschluss der sechs Ortschaften im Untersuchungsgebiet des ILEKs. Unter dem Motto „SCHWEINFURTER MAINBOGEN - HIER BIN ICH GERN“ präsentieren die sechs Mainbogengemeinden sich und ihre Region. Die Koordinationsstelle mit Sitz in Grafenrheinfeld mit einer halben Personalstelle ist neben der Betreuung und Aktualisierung der Homepage auch für die Koordination und Organisation touristischer Aktionen zwischen den Gemeinden sowie die öffentliche Präsentation des Schweinfurter Mainbogens zuständig. Weiterhin existieren verschiedene Faltblätter, die z.B. über Gästeführungen, Veranstaltungen, Wanderwege, Direktvermarkter und Sehenswürdigkeiten im Gebiet informieren.

Tourismus Schweinfurter Land Auf Landkreisebene werden die touristischen Aktivitäten über das Dachmarketing des Landkreises koordiniert und vermarktet. Als „Schweinfurter Land“ mit dem Image „Lust auf Vielfalt ... im Schweinfurter Land“ positioniert sich der Landkreis mit den Schwerpunkten AKTIV ERHOLEN - KULTUR ENTDECKEN - NATUR ERLEBEN - KULINARISCH GENIEßEN im Wettbewerb. Wie Untersuchungen zeigen, besuchen vor allem Aktiv-Urlauber und Weintouristen die Region. Um diesen Zielgruppen gerecht zu werden, ist in den letzten Jahren in den Ausbau der Rad- und Wanderwege investiert worden. Neben den überregionalen Main- und Wernradweg, die durch das Schweinfurter Land verlaufen, bietet der Landkreis auch zahlreiche Rad- und Wanderkarten mit regionalen Themenrouten an.

Fränkisches Weinland Die Tourismusregion Franken als deutschlandweit bekannte überregionale Destinationsebene vermarktet ihre Angebote über das Portal „Fränkisches Weinland“. Grundlage für diese professionelle Vermarktung bildet das Wein- tourismuskonzept„Wein.Schöner.Land“, das explizit auf den Wein als das Alleinstellungsmerkmal der Region setzt. Ziel ist es durch eine integrierte Vermarktung die Stärkung der Region nicht nur für die direkt mit dem Tourismus verbundenen Bereiche (wie z.B. Hotels und Gastronomie) zu erreichen, sondern auch Impulse für den Weinbau selbst innerhalb Frankens zu setzen. Angestrebt wird letztlich die Steigerung der regionalen Wertschöpfung. Die Umsetzung des Konzeptes findet daher in Zusammenarbeit z.B. mit der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau statt. Der Weinbau ist jedoch im Mainbogen nur randlich in Dürrfeld anzusprechen.

Tourismusverband Franken Auf der Internetseite „www.frankentourismus.de“ werden vom Torurismusverband Franken alle Angebote der 15 Reiselandschaften innerhalb Frankens präsentiert und der Besucher kompakt über Veranstaltungen in den Regionen informiert. Eine Weiterleitung zu den Seiten der einzelnen Tourismusgebiete ist eingerichtet. Der Schweinfurter Mainbogen zählt dabei zum Gebietsausschuss „Fränkisches Weinland“, wobei der Weinbau im Mainbogen faktisch keine Rolle spielt. So gilt es, eigene Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten und diese in

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld das Dachmarketing Franken einzubinden.

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Stadt Schweinfurt und der Main Durch seine geographische Lage ist der Schweinfurter Mainbogen, wie der Name klar macht, verbunden mit den überregional bekannten Destinationen „SCHWEINFURT - INDUSTRIE UND KUNST“ und dem „Main“. Ein großes bisher noch wenig genutztes Potenzial für den Schweinfurter Mainbogen ist in diesem Zusammenhang vor allem der Maintourismus und die Nähe zur Stadt Schweinfurt, vor allem in Bezug auf Tages-, Geschäfts- und Tagungsbesucher. Hiervon sind die Gemeinden Grettstadt, Ortsteil Untereuerheim, als „Eingangstor“ zum Schweinfurter Mainbogen, Sennfeld und Grafenrheinfeld unmittelbar berührt. Im Naherholungsbereich der Stadt Schweinfurt liegend, sollte der Mainbogen diese überregionalen Vermarktungsplattformen nutzen und eigene Alleinstellung entwickeln.

Tourismus in Zahlen Für das Gebiet des Schweinfurter Mainbogens liegen keine nach Gemeinden differenzierten Daten vor. Um eine Aussage zum Tourismus in der Region treffen zu können wurde mit Unterstützung der Geschäftsstelle des Mainbogens eine Befragung der Beherbergungsbetriebe im Schweinfurter Mainbogen durchgeführt. (Der vollständige Fragebogen findet sich in Anhang 2).

Von den insgesamt 27 befragten Betrieben konnten 13 Fragebögen ausgewertet werden. Nachfolgend sind die wichtigsten Ergebnisse dargestellt.

Angebotene Angebotene Art des Anzahl Gästebetten Stellplätze Beherbergungsbetriebes Gesamt Gesamt Hotel 2 31 -

Pension 2 27 -

Ferienhaus/Ferienwohnung 3 25 -

Campingplatz 1- 15 /Wohnmobilstellplatz

Private Gästezimmer 5 37 -

Art des Beherbergungsbetriebes, Anzahl der Gästebetten bzw. Stellplätze Quelle: eigene Erhebung

Vergleicht man die Zahl der Gästeankünfte in den letzten beiden Jahren so konnte in fast allen Betrieben eine Steigerung der Gästeankünfte verzeichnet werden. Bei den von 7 Betrieben angegebenen Daten zu der Anzahl der Gästeübernachtungen stieg die Zahl von 943 im Jahr 2007 auf 1.035 Übernachtungen im Jahr 2008. (4 Betriebe machten keine Angaben zu Gästeankünften bzw. Gästeübernachtungen.)

Als die „stärksten“ Monate mit den meisten Gästeankünften und Übernachtungen wurden die Monate April, Mai und Juni genannt. Als Anlass der Übernachtung überwiegen mit 77 % deutlich berufsbedingte Gründe, bei lediglich 8 % der Gäste steht der touristische Aspekt im Vordergrund. 44

Motive der Übernachtung Quelle: eigene Erhebung 7000 5.358 6000 15% 8% 5000 4.197

4000

3000 2.088 2000

943 1035 77% 1000 703 0 Touristen 2006 2007 2008 Geschäftsleute keine Nennung Anzahl der Gästeübernachtungen Anzahl der Gästeankünfte

Anzahl der Gästeankünfte und -übernachtungen 2006 bis 2008 Quelle: eigene Erhebung

Rund 8 % der Beherbergungsbetriebe geben an, dass „Mainradler“ in den Sommermonaten einen Großteil ihrer Übernachtungsgäste ausmachen. Für die überwiegende Mehrheit, 69 % der Betriebe, spielt der Radtourismus bezüglich der Gästezahlen bisher eine untergeordnete Rolle. 38 % der befragten Betriebe sind jedoch der Meinung, dass diese Zielgruppe mit gezielten Angeboten verstärkt angesprochen werden sollte. Lediglich 15 % halten die Zielgruppe für eher uninteressant.

Die Auswertung der Ergebnisse zum bestehenden Angebot im Schweinfurter Mainbogen zeigt folgendes Bild: • 92 % der befragten Betriebe sind die Angebote des Schweinfurter Mainbogens bekannt. • 84 % der befragten Betriebe fühlen sich ausreichend über Angebote und Aktionen des Schweinfurter Mainbogens informiert. • 30 % der befragten Betriebe zeigen/haben Interesse an Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich Tourismus. • 23 % der befragten Betriebe verzeichnen Übernachtungen von Gästen, die eigens für Kulturveranstaltungen in der Region anreisen (z.B. Museum Georg Schäfer Schweinfurt, Varietéfestival Sennfeld)

Aus Sicht der Beherbergungsbetriebe ist es wünschenswert zukünftig eine verbesserte Angebotsstruktur für den Radtourismus zu schaffen. Weiterhin wurde in der Befragung die Schaffung von Pauschalen in den Bereichen „Wander- und Ortsführungen“ sowie eine verbesserte Gastronomie und die Durchführung von regional übergreifenden Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit Bergrheinfeld, Garstadt und Wipfeld angeregt. Weiterhin gehörte die Präsentation des Mainbogens auf Tourismusmessen sowie die bessere Bekanntmachung der Angebote im Mainbogen, insbesondere der Übernachtungsmöglichkeiten, zu den Wünschen der Beherbergungsbetriebe.

Schlussfolgerungen Das touristische Potenzial des Schweinfurter Mainbogens ist bislang unzureichend erschlossen. Die Einrichtung und die Arbeit der Koordinationsstelle ist ein erster wichtiger und erfolgreicher Schritt, wie die Steigerung der Übernachtungszahlen und der hohe Bekanntheitsgrad der Angebote zeigen. Die größten Chancen liegen in der Erschließung neuer Zielgruppen, wobei insbesondere die Tagungsgäste und Naherholungsgäste aus Schweinfurt und Radtouristen angesprochen werden sollten. Modernisierung und Qualifizierung der Gastronomie und Beherbungsbetriebe sind dabei nur ein wichtiger Schritt. Seitens der Region sollte vor allem

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld ein touristisches Profil und regionale Alleinstellungsmerkmale herausgearbeitet werden. Die Ergebnisse des ILEK können hierzu einen Beitrag leisten.

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ÜBERSICHT NAHVERSORGUNG IM SCHWEINFURTER MAINBOGEN A ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 47

ÜBERSICHT ANGEBOT NAHVERSORGUNG IM ORTSKERN UND GROßFLÄCHIGER EINZELHANDEL Gemeinde Einzelhandel Gastronomie Dienstleistungen Leerstand Gewerbe-/Industriegebietg„ „Nord Gochsheim HHW LMD NUG NUG SUP LMD DVM DVM NUG NUG NUG APO DRG TXD FLO GES APO HHW NUG ELT HHW GST IMB GST GST EIS GST IMB FRI FO OPT VRB SPK FBA PO VER FRI REI

Weyer

FLO GST VRB Grafenrheinfeld NUG HHW HHW NUG NUG SUP LMD DRG NUG FLO APO HHW HHW GST GST GST GST EIS VRB SPK GK GK FRI VSH Grettstadt NUG APO HHW NUG/HHW GE GST EIS SPK

Obereuerheim

NUG LML SPK

Untereuerheim

DVM NUG GST

Dürrfeld

DVM VGST Röthlein NUG DVM SUP DVM DVM ELT APO SFG DRG FLO VGST VRB VER GK SPK

Heidenfeld

NUG DVM ELT ELT GST FRI VRB

Hirschfeld

HHW GST GST VSH Schwebheim NUG NUG NUG DVM DVM HW ELT/SFG FLO APO LMD DRG GFM SUP GFM GST GST GST IMB IMB EIS GST VSH FRI VER SPK VRB GK FRI FRI GK T Einkaufsspassage Sennfeld West

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld Röthlein • Schwebheim • Grettstadt • Gochsheim • Grafenrheinfeld Sennfeld LMD LW LMD GFM NUG LW TXD TXD DRG NUGN NUG SUP GFM HHW NUG HHW NUG NUG FLO NUG APO GST GST GST GST GST GST GST VRB SPK VER FRI VSH

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Nahversorgung im Altort und großfl ächiger Einzelhandel in den einzelnen Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens

EINZELHANDEL

GASTRONOMIE

DIENSTLEISTUNGEN

LEERSTAND

GOCHSHEIM GOCHSHEIM - OT WEYER GRAFENRHEINFELD Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld Sennfeld • • Schwebheim • Röthlein • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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Nahversorgung im Altort und großfl ächiger Einzelhandel in den einzelnen Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens

EINZELHANDEL

GASTRONOMIE

DIENSTLEISTUNGEN

LEERSTAND

GRETTSTADT GRETTSTADT - OT DÜRRFELD GRETTSTADT - OT OBEREUERHEIM Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld Sennfeld • • Schwebheim • Röthlein • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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Nahversorgung im Altort und großfl ächiger Einzelhandel in den einzelnen Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens

EINZELHANDEL

GASTRONOMIE

DIENSTLEISTUNGEN

LEERSTAND

GRETTSTADT - OT UNTEREUERHEIM RÖTHLEIN RÖTHLEIN - OT HEIDENFELD Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld Sennfeld • • Schwebheim • Röthlein • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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Nahversorgung im Altort und großfl ächiger Einzelhandel in den einzelnen Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens

EINZELHANDEL

GASTRONOMIE

DIENSTLEISTUNGEN

LEERSTAND

RÖTHLEIN - OT HIRSCHFELD SCHWEBHEIM SENNFELD Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld Sennfeld • • Schwebheim • Röthlein • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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SWOT-ANALYSE UND HANDLUNGSBEDARF (5) 58

5.1 METHODIK DER SWOT-ANALYSE Grundlage einer zielführenden regionalen Entwicklungsstrategie ist die Identifi zierung und Analyse der Stärken und Schwächen, auf deren Grundlage der spezifi sche Handlungsbedarf dargestellt werden kann. Das vorliegende Kapitel zeigt die Potenziale und Restriktionen des Mainbogens aus Sicht der Akteure vor Ort und interpretiert sie in einem sich anschließenden kurzen Fazit zusammen mit den Schlussfolgerungen aus der Strukturanalyse (Kapitel 4).

Um möglichst zielorientierte Aussagen zu den Stärken und Schwächen zu erhalten, wurden die Teilnehmer des ersten regionalen Workshops gebeten, folgende Fragen aus Ihrer Sicht zu beantworten:

Stärken: Was müssen wir unbedingt sichern und weiterentwickeln? Schwächen: Was müssen wir unbedingt ändern im Schweinfurter Mainbogen?

Ein Vorteil dieser Fragestellung ist, dass eindimensionale Antworten und durch die Region selbst kaum zu beeinfl ussende Rahmenbedingungen bewusst „außen vor“ bleiben, und es den Teilnehmern leichter fällt, zielgerichtet, das heißt mit Bezug zur Umsetzung, zu antworten. Insofern spiegeln die Aussagen gleichzeitig auch stets die wünschenswerten Ziele einer gemeinsamen Regionalentwicklung wider. Durch die Fragestellung ergaben sich aber auch Fälle, in denen bereits konkrete Projektideen genannt wurden. Diese wurden für das ILEK dem Sinn nach als Stärke oder Schwäche formuliert und die Ideen dann in das entsprechende Kapitel eingeordnet. Hinweis: Die „Orginalaussagen“ der Teilnehmer wurden für diese Aufstellung teilweise zusammengefasst, können aber im entsprechenden Protokoll nachgelesen werden.

5.2 HANDLUNGSFELDER Die Stärken und Schwächen wurden gemeinsam mit den Teilnehmern in einem weiteren Schritt zu folgenden Handlungsfeldern gruppiert:

Handlungsfeld 1: LEBENDIGE ORTSKERNE - KURZE WEGE Dies umfasst folgende Aspekte der Regionalentwicklung: Stärkung der Ortskerne. Nahversorgung. Neues Leben in alten Gebäuden. Gastronomie.

Handlungsfeld 2: LEBENSQUALITÄT FÜR ALLE GENERATIONEN Dies umfasst folgende Aspekte der Regionalentwicklung: Demographischer Wandel. Bindung an die Region statt Abwanderung. Lebenslanges Lernen. Soziale Einrichtungen. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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Handlungsfeld 3: DEN MAINBOGEN PRÄSENTIEREN Dies umfasst folgende Aspekte der Regionalentwicklung: Regionales Marketing. „Wir-Gefühl“. Alleinstellungsmerkmale. Maintourismus. Kultur.

Handlungsfeld 4: NEUE LANDSCHAFTSBILDER IM MAINBOGEN Dies umfasst folgende Aspekte der Regionalentwicklung: Kulturlandschaft. Sonderkulturen. Gewässerentwicklung. Neue Energien.

Handlungsfeld 5: MOBILITÄT FÜR DEN STANDORT MAINBOGEN Dies umfasst folgende Aspekte der Regionalentwicklung: Mobilität. Anbindung des Mainbogens. ÖPNV. Rad- und Fußgängerverkehr. Klimaschutz. Standortfaktoren. Gewerbefl ächen.

5.3 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN IM MAINBOGEN

Handlunsgfeld 1: Lebendige Ortskerne - Kurze Wege Was müssen wir sichern/weiterentwickeln? (Stärken) Was müssen wir ändern? (Schwächen) noch bestehende soziale / nachbarschaftliche Belebung der dörfl ichen Kultur und Traditionen Strukturen medizinsche Versorgung Funktionsverluste und Leerstände in den Altorten Erhaltung bestehender Angebote der Schaffen von Einkaufsmöglichkeiten vor Ort / Grundversorgung und langfristige Sicherung bzw. Grundversorgung (bes. in den Altorten) Verbesserung gute Gasthäuser insgesamt / Unterstützung „Fehlende“ Gastronomie bestehender Gastronomie und Sicherung mangelnde gastronomische Angebote Schaffen von Wohnmöglichkeiten vor Ort („bezahlbares“ Wohnen, auch im Alter)

Im Schweinfurter Mainbogen bestehen zahlreiche Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Senioren (s. Kapitel 3). Verschiedene Konzeptionen zeigen die z.B. auf Landkreisebene angestrebte regionale Vorgehensweise (z.B. Seniorenpolitisches Gesamtkonzept). Aus Sicht der Bevölkerung besteht jedoch weiterhin Handlungsbedarf. Dies zeigt die hohe gesamtgesellschaftliche Relevanz und die bisher fehlenden geeigneten Instrumente. Insgesamt wird der Wunsch deutlich, dem demographischen Wandel, den geänderten gesellschaftlichen Strukturen und neuen Anforderungen an Kommunen „gemeinsam“ zu begegnen. Lebendige Ortskerne zu erhalten und zu entwickeln bedeutet immer auch Investitionen. Die private Initiative und die Instrumente zur Förderung öffentlicher Belange müssen aufeinander abgestimmt werden. 60

Die Kombination der privaten und öffentlichen Interessenslagen ist dabei der schwierigste Punkt und mit hohem Betreuungs- und Beratungsaufwand verbunden. Auffällig ist der in den Altorten insgesamt hohe Sanierungsbedarf einerseits und das „noch-Funktionieren“ des traditionellen Zusammenhalts auf der anderen Seite. Spürbar ist jedoch deutlich, das Aufklärung, Beratung und Unterstützung durch die öffentliche Hand absolut notwendig sind. Eine gemeindeübergreifende Herangehensweise kann dazu beitragen, den enormen Sanierungsbedarf als gemeinsames Problem zu identifi zieren und auch Aufgabenteilungen herbeizuführen. Zusammengefasst fällt auf, dass trotz der vergleichsweise guten wirtschaftlichen Lage der Kommunen die Altorte erkennbar große Probleme aufweisen. Darüber hinaus zeichnen sich weitere Sanierungsbedarfe auch in den Siedlungserweiterungen der 1970er und 1980er Jahre auch mit sozialen Problemstellungen ab.

Handlunsfeld 2: Lebensqualität für alle Generationen Was müssen wir sichern/weiterentwickeln?(Stärken) Was müssen wir ändern? (Schwächen) Sicherung der Schulstandorte, Kindergärten und ausbaufähige Angebote im Bereich Jugendarbeit; Bildungsangebote vor Ort interkommunale Zusammenarbeit wünschenswert breites Angebot an Vereinen / Vereinsvielfalt Ausbau Kinderbetreuungsangebote, Qualität der Angebote Erhalt der sozialen Strukturen, z.B. überörtliche fehlende Ganztagsbetreuung in Schulen Zusammenarbeit der Feuerwehren Betreuungsangebote für Kinder, Jugendliche, fehlende Angebote im Bereich Seniorenbetreuung; Senioren interkommunale Zusammenarbeit ausbaufähig Angebot an überörtlichem Seniorensport kaum Angebote für ein „Miteinander der Generationen“

Anreize für ehrenamtliches Engagement fehlen

Die Vereine sind vielfach der Garant sozialen Miteinanders im Mainbogen. Allerdings sind auch hier ungünstige Entwicklungen ablesbar, wie z.B. fehlender Nachwuchs, nachlassendes Engagement und der oftmals empfundene Eindruck „immer die Gleichen, machen immer mehr“. Für Jugendliche außerhalb von Vereinen gibt es sehr wenige oder unzureichende Angebote. Langfristig befördert dies wiederum die Tendenz, dass sich Jugendliche nicht mehr mit dem eigenen Ort identifi zieren. Eine zunehmende „Interessenlosigkeit“ ist die Folge. Der Wunsch nach einem größeren Miteinander der Generationen bringt vor allem die gesellschaftlich unbeantwortete Frage zum Ausdruck, wie mit dem demographischen Wandel umgegangen werden kann. Objektiv muss man feststellen, dass die Versorgung mit Einrichtungen für Senioren (medizinische Versorgung, Kurzzeit- und Langzeitpfl ege) im Vergleich als gut bezeichnet werden kann (Grafenrheinfeld, Heidenfeld). Handlungsbedarf ergibt sich dennoch, Tendenz steigend. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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Die Frage, die wie überall auch im Mainbogen interkommunal und übergreifend diskutiert werden sollte, ist vielmehr, wie Senioren in das bestehende soziale Gefüge und „ins Leben“ integriert werden können. Beispiele kleiner betreuter Wohngemeinschaften in Altorten, die z.B. im Rahmen des Stadtumbau entstanden sind, zeigen hierzu neue Wege.

Handlungsfeld 3: Den Mainbogen präsentieren Was müssen wir sichern/weiterentwickeln? (Stärken) Was müssen wir ändern? (Schwächen) Verbesserung des touristischen Profi ls der Gemeinden Gemeinsame Öffentlichkeits-, Informations- und (z.B. Schwebheim: Kräuter, Sennfeld: Gemüse, etc.) Pressearbeit - Interesse für den Mainbogen wecken Gemeinsames Erscheinungsbild: Einheitliche Werbung, Zusammenarbeit der Gemeindeblätter Bilder, Broschüren etc. Optimierung gemeinsamer Kultur- und VHS- Terminüberschneidungen bei Veranstaltungen Veranstaltungen innerhalb des Mainbogens Kulturtage im Schweinfurter Mainbogen Transparenz innerhalb des Mainbogens Infoblatt (Orientierung) für junge Familien Zusammenarbeit in den Gemeinden Zusammenarbeit der Bürgermeister und Informationsfl uss und Bürgerbeteiligung Kooperation der Rathäuser innerhalb des Mainbogens untereinander (Agenda 21) Gemeinsame Sicherung und Inanspruchnahme von Anbindung an den Mainradweg Fördermitteln Verknüpfung von Aktionen und zielgruppenorientierte Zusammenarbeit „Wir“-Gefühl innerhalb des Schweinfurter Mainbogens Herausarbeiten und Nutzen der Strukturvorteile Gemeinsamer Ferienspaß (Jugend und Senioren) / Ferienspaß Angebote Ausbau der Freizeiteinrichtungen / Campingkultur Übernachtungsmöglichkeiten- Unterbringung von Gästen und Firmenkunden

Das gemeinsame Auftreten des Mainbogens hat noch viele Schwachstellen und Defi zite. Hinweise für gemeinschaftliches Handeln, für Aktionen, Maßnahmen und Projekte sind zahlreich. Hier zeigt sich, dass der zeitliche Vorlauf seit Bestehen der Organsiation des „Mainbogens“ 2005 dazu geführt hat, Themen und Probleme greifbarer zu machen. Es kann jedoch aus den Beiträgen abgeleitet werden, dass die gemeinsame Zielrichtung und das „Überspringen“ der Gemeindehorizonte immer noch eine große Barriere darstellt. Das Handlungsfeld „Mainbogen präsentieren“ bietet andererseits viele Möglichkeiten, auch kleine Erfolge mit vergleichbar niedrigem fi nanziellen Aufwand erzielen zu können. 62

Handlungsfeld 4: Neue Landschaftsbilder im Mainbogen Was müssen wir sichern/weiterentwickeln? (Stärken) Was müssen wir ändern? (Schwächen) örtliche Naturschutzgebiete, Gewässerentwicklung und Schaffung von alternativen Energiequellen ökologische Flurbereinigung sichern Stärkung der Landwirtschaft CO²-Optimierung / Klimaschutz zum Thema machen attraktive Natur- und Kulturlandschaft bewahren Erhalt der Streuobstwiesen Entwicklung einer Strategie für die zukünftige Energieversorgung Zusammenlegung der Energieversorgung (eigenverantwortlich)

Die Landschaftsentwicklung und die Kulturlandschaftspfl ege haben im Mainbogen einen hohen Stellenwert und eine gute Akzeptanz. Deshalb wird von den Mitwirkenden durchweg die Weiterentwicklung und Stabilisierung des Erreichten als wichtig eingestuft. Neben der besonderen Bedeutung der Gewässerentwicklung kommen neue Landschaftsbilder und „Landnutzungsformen“ ins Blickfeld: Erneuerbare Energien in der Fläche. Hier wiederum zeigt sich durch die besondere Situation des KKW-Grafenrheinfeld eine eher zurückhaltende Einstellung. Handlungsbedarf zur Koordinierung der Flächennutzung wird grundsätzlich erkannt. Das Handlunsgfeld 4 erreicht in der Skala der Dringlichkeit insgesamt - nicht zuletzt auch wegen der bereits erreichten Erfolge - eine „Nachrangigkeit“. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 63

Handlungsfeld 5: Mobilität für den Standort Mainbogen Was müssen wir sichern/weiterentwickeln? (Stärken) Was müssen wir ändern? (Schwächen) Nahverkehr zu wenig alternative Arbeitsplätze Standortsicherung der ansässigen Firmen vor Ort hohe Verkehrsbelastungen, hoher Durchgangsverkehr ÖPNV-Angebot innerhalb des Mainbogens Abbau der Bahn - Belebung der Verbindung Gerolzhofen - Schweinfurt Stadtbusanbindung (Schwebheim, Röthlein) Anbindung an den Mainradweg

Je weiter die Gemeinden mit ihren Ortsteilen vom Zentrum Schweinfurt entfernt sind, desto dringender erscheint die Verbesserung der Anbindung und des ÖPNV als notwendig. Auffällig ist eine ehemals wichtige Verkehrsachse, die Bahnlinie Schweinfurt - Gerolzhofen - Kitzingen, die insbesondere für Grettstadt eine wichtige Anbindungsfunktion hatte bzw. wieder übernehmen könnte. Die Verbesserung der Stadtbusverbindungen wird darüber hinaus angeführt. Die Mobilität ist im Mainbogen vor allem auch wegen der demographischen Entwicklung von besonderer Bedeutung. Hoher Durchgangsverkehr bedeutet für die Altorte eine spürbare Belastung und Entwertung der Wohnqualität. Deshalb ist Verlagerung von Verkehr, ÖPNV und Verkehrsvermeidung motorisierter Verkehre das Gebot der Stunde. Es lässt sich aber auch erkennen, dass die Verlagerung des Wohnens aus den Altorten und des Einzelhandels in die Fläche in der Vergangenheit dazu geführt hat, zusätzlichen Verkehr zu produzieren. Die Organisation und Entwicklung neuer Mobilitätsstrategien muss deshalb übergreifend und auch im Hinblick auf die Revitalisierung der Altorte erneut diskutiert werden. ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 65

LEITBILD (6) 66

Leitbilder als eine langfristige Zielvorgabe haben für Regionen Orientierungs-, Integrations-, Entscheidungs- und Koordinierungsfunktion. Ein verankertes und von den Akteuren getragenes Leitbild fasst die Zukunftsziele einer Region zusammen, zeigt gewissermaßen die Richtung an.

Ein Leitbildprozess hat bisher im Schweinfurter Mainbogen nicht stattgefunden. Wie die Stärken- Schwächenanalyse gezeigt hat, besteht noch erheblicher Handlungsbedarf zur breiteren Verankerung des „Mainbogengedankens“. Bewohner und Akteure identifi zieren sich noch nicht genügend mit dem regionalen Bündnis. Auch in der Außendarstellung werden die Sympathiewerte des Mainbogens nicht ausreichend eingesetzt. Es kann festgestellt werden, dass dem Mainbogen eine eindeutige, gemeinsame Botschaft fehlt.

Der bisherige Slogan „Hier bin ich gern!“ bringt vor allem die Zufriedenheit der Bewohner des Mainbogens zum Ausdruck und spiegelt damit die „Innensicht“ wider. Ein erfolgreiches regionales Marketing ist jedoch ebenso auf eine interessante und vielleicht auch ungewöhnliche „Außen-Botschaft“ angewiesen. Nur so können Vorteilswerte entstehen, wie z.B. die Ansprache neuer Zielgruppen (Unternehmen, Einwohner, FrequenzBRINGER Investoren, Touristen, etc.). Zu beantworten wäre also die Frage. „Warum bin ich hier gern?“ Wichtig dabei: Die Botschaft, die nach außen vermarktet wird, sollte spezifi sch und unverwechselbar sein.

Im Rahmen des ILEK wurde dazu eine ImageTRÄGER Leitbilddiskussion vorbereitet und in Gang gesetzt, die zukünftig weiter fortgeführt werden muss. Als zentrale Botschaft steht dabei die einmalige Kulturlandschaft mit vielen Sonderkulturen und regionalen Produkten im Mittelpunkt. Dieses mit hohen Sympathiewerten versehene Schritt 1: Innenwirkung

Alleinstellungsmerkmal hat in den sehr IDENTITÄT: Was verbindet uns? unterschiedlichen Gemeinden des Ziel: Entstehung eines „Wir-Gefühls“

Mainbogens das Potenzial identitätsstiftend Schritt 2: Außenwirkung nach Innen zu wirken und Gemeinsamkeit IMAGE: Das sind wir ! zu erzeugen. Bedeutende Freuquenzbringer Ziel: Neue Frequenz - Einwohner, Unternehmen, Besucher und Adressaten der Leitbildbotschaft des Mainbogens bilden die Stadt Schweinfurt

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld und der Main bzw. der Mainradweg.

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GUTEN MORGEN SCHWEINFURT !? Die Kulturlandschaft wirkt identitätsstiftend nach innen und imagegebend nach außen.

Leitbildvorschlag „Guten Morgen Schweinfurt“ © BÖHRINGER – iF GmbH: Neue Frequenz und ein symphatisches Image durch Präsentieren der einmaligen Kulturlandschaft

Aspekte des Leitbildes Der Mainbogen wird vom Standort maßgeblich durch das Image der Stadt Schweinfurt geprägt, die mit dem Slogan „Industrie und Kunst“ überregional auftritt. Die Gemeinden Sennfeld und Schwebheim haben ihre historischen Wurzeln in „freien Reichsdörfern“ mit einer traditionell intensiven Landbewirtschaftung. Die restlichen Gemeinden innerhalb des Schweinfurter Mainbogens wurden von der fränkischen Landordnung und den unterschiedlichen Herrschaften, deren Untertanen sie waren, geprägt. Die Mainbogengemeinden sind in besonderer Weise durch die Verfl echtung und Orientierung zum rechtsmainischen Schweinfurt defi niert. Die eigenständige Rolle und das unverwechselbare regionale Profi l muss hingegen noch gefunden werden. Selbstbewusst als Raumpartner des Oberzentrums aufzutreten wäre dabei eine klare Zielmarke.

Der allgemeine Eindruck der Stadtumlandgemeinden des Mainbogens mit hohem Gewerbe- und Wohnbaufl ächenanteil bringt derzeit die spezifi sche Situation nicht zum Ausdruck. Mit den in der Tradition verwurzelten Alleinstellungsmerkmalen des Kräuteranbaus, der Mühlen und der Blumen- und Gemüseproduktion lässt sich aus der Fläche heraus sehr schön ein regionales Bild zusammenfügen, das als selbstbewusstes Angebot der Mainbogengemeinden und Einladung an die Stadt Schweinfurt mit dem Slogan „Guten Morgen Schweinfurt“ ausgesprochen werden kann. 68

Das „Guten Morgen“ als Einladung an die Schweinfurter spielt dabei bewusst mit der „Umkehrung“ der klassischen Rollenverteilung des Umlandes als „Lieferant“ der Großstadt. Der Mainbogen hat das Zeug dazu, dem heute auch wieder entstehenden Bedürfnis der „Städter“ und Geschäftsreisenden „raus auf´s Land“ und „zurück zur Natur“ zu entsprechen. Genauso im Trend liegen gesunde Ernährung, Fitness und Sport. Der Main, vielfältige Wassererlebnisse (Heidenfeld, Sennfeld, Grafenrheinfeld, Untereuerheim), ein gut ausgebautes Radwegenetz und die Tradition des Radsports in Schweinfurt sind geradezu prädestiniert als naheliegendes Angebot ausgebaut zu werden. Die Frequenzachsen „Main“ und „A 70“ liefern zusätzliches Besucherpotenzial.

Als Ansatz eines regionalen Marketings könnte diese Botschaft im Bild des „gedeckten Frühstückstisches“ gut positioniert werden, auch als passende Ergänzung zum eher auf „das abends Ankommen“ im Weinlandkreis Kitzingen. Damit hätte der Mainbogen ein eigenes und unverwechselbares Profi l im Tourismusverband Franken (s. Kapitel 4).

Schritte zum Leitbild Die Verankerung einer gemeinsamen Richtung verlangt einen stetigen Leitbildprozess, der nicht von allein entsteht. Dazu gehört professionelles Aufbereiten und die Vereinbarung von konkreten Schritten hin zu einem schlüssigen Gesamtbild sowohl nach innen als auch nach außen.

In den Protokollen im Anhang, insbesondere „2. Regionaler Workshop“ und „2. Mainbogenforum“, sind die Schritte der Beteiligung nachzuvollziehen. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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LÄNDLICHE ENTWICKLUNG IM GEBIET DES SCHWEINFURTER MAINBOGENS (7) 70

METHODIK (7.1)

Ein Schwerpunkt des ILEK ist das Aufzeigen des Bedarfes des Instrumenteneinsatzes der Ländlichen Entwicklung. Hier können durch die enge Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken während des gesamten Prozesses Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung effektiv in die regionale Entwicklungsstrategie integriert werden.

Dabei sollen zwei Planungsansätze zusammengeführt werden: • Umsetzung der regionalen Projekte und Maßnahmen des ILEKs • bekannte und während der Erstellung des ILEKs formulierte Anforderungen an die Ländliche Entwicklung, die im Prozess relativ zueinander gewichtet werden.

Darüber hinaus muss betont werden, dass es von entscheidender Bedeutung ist, die Entwicklungsansätze konsequent mit den Aktivitäten des Landkreises und der LAG (Leader in ELER) zu verknüpfen und zielkongruent zu formulieren.

RÄUMLICHER EINSATZ DER INSTRUMENTE DER LÄNDLICHEN ENTWICKLUNG (7.2)

Im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens sind Entwicklungsdefi zite zu beobachten, die vor allem im Verbund sinnvoll zu beheben sind. In allen Gemeinden sind, mit unterschiedlichen Schwerpunkten, in einer Reihe von Flur- und Ortslagen Vorhaben der Ländlichen Entwicklung zielführend in der Dorf- und Gemeindeentwicklung einzusetzen. Im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung „Schweinfurter Mainbogen“ werden die erforderlichen Bedarfe zeitaktuell hinterfragt und priorisiert. Eine Übersicht der laufenden und abgeschlossenen Verfahren der Ländlichen Entwicklung zeigt Tabelle auf Seite 75.

7.2.1. Dorferneuerung (s. Karte 1)

Die Erwartungshaltung an das Instrument der Dorferneuerung im Untersuchungsraum ist für einzelne Kommunen als thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim

ö hoch einzuschätzen. Eine ortsweise Analyse zeigt, dass räumliche und thematische Schwerpunkte bei der Beurteilung des Bedarfes zu setzen sind. Dem Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken liegen derzeit keine Anträge zur Durchführung von Dorferneuerungen vor.

Das Instrument der Dorferneuerung kann in Bezug auf die raumstrukturell bedeutsamen Merkmale Impulse für die Sicherung der Versorgung, der Infrastruktur und der regionalen Baukultur setzen und damit auch zur Stärkung der örtlichen Identität beitragen. Die örtlichen Bedarfe wurden nach folgenden Kriterien unterschieden und den oben dargestellten Prioritäten zugeordnet:

Genereller Bedarf Ortssanierung (Dorferneuerung): Im Vergleich der Ortschaften zeigt sich auf Grund vieler Merkmale jeweils ein Gesamteindruck des Sanierungsbedarfes bzw. der Sanierungswürdigkeit. Zu den Merkmalen gehören der augenscheinliche Zustand ortsprägender Bausubstanz, die Belastungssituation durch Verkehr, die offensichtlichen funktionalen und gestalterischen Mängel und die ortsräumliche Bedeutung einzelner Quartiere und Plätze. Im regionalen Maßstab der Betrachtung muss an dieser Stelle auf systematische und vertiefende Untersuchungen verwiesen werden. Die Entscheidung, ob punktuelle Impulsprojekte die richtige Antwort darstellen oder umfassende Ortssanierungen anzuraten ist, muss in jedem Einzelfall geprüft werden. Nicht zuletzt ist dies auch

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld eine Frage einer gewünschten oder erforderlichen Beteiligung.

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 71

7.2.2 Einsatz planerischer Instrumente zur Ortssanierung (ohne Dorferneuerung) (s. Karte 1) Auf Grundlage des 1 LMS Nr. E 1-7512-548 vom 25.09.2009 über die Zusammenarbeit mit den Regierungen bei Vorhaben mit Bezug zum Städtebau wird im ILEK ebenso eine Abgrenzung zwischen der Integrierten Ländlichen Entwicklung und städtebaulichen Entwicklungsplanungen durchgeführt. Eine Analyse zeigt, dass in einigen Kommunen städtebaulicher Handlungsbedarf gegeben ist. Dieser ist in Kapitel 7.3 dargestellt. Nach den Richtlinien zum Vollzug des Bayerischen Dorferneuerungsprogramms sollen Gemeinden oder Gemeindeteile, um für eine Dorferneuerung geeignet zu sein, zudem ländlich strukturiert sein und eine Einwohnerzahl von 2.000 in der Regel nicht überschreiten. Die Gesamtschau der Bedarfe ist ebenfalls der Karte „Aktueller Bedarf zum Einsatz der Instrumente der Ländlichen Entwicklung“ zu entnehmen. Darin enthalten ist nach fachlicher Einschätzung die Zuordnung zu den jeweiligen Programmen der Ortssanierung vorgenommen. Die Initiative liegt hierbei in erster Linie bei den Gemeinden. Die Beurteilung der Förderwürdigkeit über die Programme der Stadtsanierung muss einzeln angestrebt werden.

7.2.3 Flurneuordnung (s. Karte 3)

Die Neuordnung der Feldfl ur dient insbesondere dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des Untersuchungsraumes in Bezug auf die Landbewirtschaftung zu bewahren und zu stärken. Eine Verbesserung der Feldfl ächenstruktur kann die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft durch eine effi zientere und kostengünstigere Bewirtschaftungsweise positiv beeinfl ussen. Die Verbesserung der Agrarstruktur kann im Untersuchungsraum über folgende Instrumente erreicht werden:

• Maßnahmen nach dem Flurbereinigungsgesetz - Regelfl urbereinigung nach §§ 1 und 37 FlurbG - Vereinfachtes Flurbereinigungsverfahren nach § 86 FlurbG - Unternehmensfl urbereinigung im Zusammenhang mit öffentlichen Bauvorhaben nach §§ 87 ff FlurbG - Waldbereinigung - Freiwilliger Landtausch nach den §§ 103a ff FlurbG - Freiwilliger Nutzungstausch Im Untersuchungsgebiet wurden in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl an Flurbereinigungsver- fahren durchgeführt. Aktuell laufen die Verfahren Gochsheim 2 (seit 1997 - ökologische Flurbereinigung) und Schwebheim 5 ( seit 2008 - ökologische Flurbereinigung). Eine Übersicht über die laufenden und abgeschlossenen Flurbereinigungsverfahren zeigt Tabelle 1.

7.2.4 Bedarf an Infrastrukturmaßnahmen außerhalb von Verfahren des FlurbG (s. Karte 2)

Bedarfe für Maßnahmen außerhalb des FlurbG ergeben sich im Untersuchungsraum insbesondere im Hinblick auf den Ausbau des Radwegenetzes und damit zur touristischen Wertschöpfung. Das bestehende, bereits als dicht zu bezeichnende Wegenetz, soll durch Lückenschlüsse und den Ausbau von Teilstücken vervollständigt werden. Aktuell liegt dem Amt für Ländliche Entwicklung Unterfanken dazu ein Antrag der Gemeinde Röthlein zum Lückenschluss von Wander- und Radwegen vor (Lückenschluss Hirschfeld Lindach). Darüber hinaus ist der Ausbau eines „Mainbogenradweges“ bereits in Planung, der als südlich zum Main verlaufende Tangente eine Alternativ-Route zum hoch frequentierten Mainradweg als Kooperationsprojekt der Gemeinden Grettstadt, Gochsheim und Sennfeld entwickelt werden soll. Auch hier liegt dem ALE ein entsprechender Antrag der Gemeinde Gochsheim vor (Ausbau von Wirtschaftswegen Untereuerheim - Sennfeld). Infrastrukturmaßnahmen außerhalb von Verfahren des FlurbG ergeben sich darüber hinaus im Zuge des Mainausbaus und sind im Kapitel „Maßnahmen an Gewässern“ genauer dargestellt. 72

7.2.5 Waldbereinigung (s. Karte 3)

Der Bedarf an Waldbereinigungen ist im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens nur vereinzelt gegeben. Auf Grund der Eigentumsverhältnisse wird für die Waldbestände generell keine Notwendigkeit einer umfassenden Neuordnung gesehen. Einzelne Wünsche zur Waldbereinigung fi nden sich im Bereich „Spießheimer Holz“ (Flächentausch, bzw. Ankauf von Privatwald innerhalb der Gemarkung Grettstadt) sowie im Bereich der B 286 bei Schwebheim. Zur Stärkung der touristischen Entwicklung und zur Inwertsetzung der Landschaft ist eine Bestandserhebung und Vermessung bestehender Waldwege sowie die Anlage von Lehrpfaden, in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt sinnvoll.

7.2.6 Maßnahmen an Gewässern (s. Karte 2)

Der Handlungsbedarf zur Gewässerentwicklung ist im Untersuchungsraum als hoch einzustufen. Die meisten Gewässersysteme im Schweinfurter Mainbogen wurden im Laufe der letzten Jahrhunderte zugunsten von Landwirtschaft, Verkehr und Siedlungen verändert. Um den Wasserrückhalt in der Fläche im Rahmen des vorbeugenden Hochwasserschutzes zu verbessern, sollte die Rückführung der Gewässer zweiter und dritter Ordnung in einen naturnahen Zustand angestrebt werden. Innerhalb des Schweinfurter Mainbogens fi nden sich neben der Bundeswasserstraße Main, der als Gewässer erster Ordnung den Hauptvorfl uter des Gebietes darstellt, vorrangig Gewässer dritter Ordnung, deren Unterhaltungspfl icht in Bayern bei den Kommunen liegt. Im Rahmen eines interkommunalen Gewässerentwicklungsplanes der Gemeinden Sennfeld, Gochsheim, Schwebheim und Grettstadt wurden bereits Teile des Gewässernetzes innerhalb des Schweinfurter Mainbogens erfasst und bewertet. Da sich die Gewässerverläufe und Einzugsgebiete meist über die Verwaltungsgrenzen hinaus erstrecken, ist es sinnvoll, den Gewässerentwicklungsplan mit Blick auf die Durchgängigkeit der Maßnahmen um die beiden im westlichen Untersuchungsgebiet gelegenen Gemeinden Grafenrheinfeld und Röthlein zu ergänzen. Eine solche Maßnahme ist grundsätzlich förderfähig (WWA Bad Kissingen).

Insbesondere in der Gemarkung Schwebheims wurden zahlreiche Maßnahmen zur Gewässerentwicklung, wie beispielsweise kleine Anstauungen im Bereich des Unkenbaches und des Riedgrabens, zur Verbesserung des Wasserhaushaltes für das NSG Riedholz und zur Stärkung des Wasserrückhaltes durchgeführt. In Gochsheim

thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim erfolgte zum Zweck der Wasserrückhaltung die Anlage von Kleingewässern, die Anstauung und Renaturierung ö von Gräben sowie die Freilegung einer Quelle.

Prioritär sollten nach Aussage des interkommunalen Gewässerentwicklungsplanes folgende Maßnahmen durchgeführt werden:

• Wiederherstellung der Durchgängigkeit und Entwicklung einer Gehölzstruktur am Löhleinsgraben zur Verbesserung der Gewässergüte • Entfernung von Sohlverbauen und Extensivierung der Grünlandnutzung im Umfeld des Hirtenbaches • Strukturverbesserungen im Bereich des Grenz- und Gerlachgrabens • Herstellung der biologischen Durchgängigkeit Kührasen/Pointgraben, bzw. am Pfi tschengraben • Gewährung der biologischen Durchgängigkeit am Unkenbach • Strukturverbesserungen durch Anlage von Feuchtmulden und Aufweitungen im Bereich Ried- und Blößgraben • Erhöhung der biologischen Durchgängigkeit an Diebach und Erleinsgraben • Schaffung von Auwaldbeständen und Bereitstellung von Sukzessionsfl ächen entlang des Rumesbächleins Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 73

Da sich ein Großteil der Gewässer über die Gemarkungsgrenzen der einzelnen Gemeinden hinaus, bzw. entlang von Gemarkungsgrenzen erstrecken, sind die Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität immer im Verbund zu sehen.

Neben den Fließgewässern fi nden sich im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens zahlreiche, meist künstlich durch Kiesabbau entstandene Seen und natürliche Stillgewässer wie z.B. der Grafenrheinfelder Badesee sowie natürlich verbliebene Altarme des Mains. Diesen Stillgewässern kommen, neben der touristischen Bedeutung für das Gebiet, auch hohe naturschutzfachliche Bedeutungen zu. Zu den bekanntesten Seen zählen hierbei vor allem der „Sennfelder Seenkranz“ und die „Garstädter Seen“ bei Hirschfeld als bedeutsames Vogelschutzgebiet.

Mainausbau

Im Zuge des Mainausbaus und der damit verbundenen Fahrrinnenverbreiterung ergeben sich für die Anrainer- Kommunen Veränderungen der Uferlinie und des Mainvorlandes.

Derzeit ergeben sich für den Schweinfurter Mainbogen folgende Maßnahmen:

• Erneuerung des Fußgängersteges in Untereuerheim, Gemeinde Grettstadt • Veränderungen des Mainvorlandes im Bereich des Orteiles Hirschfeld • einzelne Maßnahmen als Erschließungsvorhaben (z.B. Bau einer Zufahrt im Bereich Weyer, Gmd. Gochsheim)

Nachfolgende Grafi k zeigt schematisch die wichtigsten Gewässerverläufe und Schutzgebiete innerhalb des Schweinfurter Mainbogens.

Karte 4: Übersicht Gewässerlandschaft Schweinfurter Mainbogen (Fließgewässer, stehende Gewässer)

Quelle: Eigene Darstellung A ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 75

Tabelle 1: Übersicht laufende und abgeschlossene Verfahren der Ländlichen Entwicklung

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Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein • Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld Quelle: Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken

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Karte 1: Aktueller baulicher Sanierungsbedarf (ggf. Dorferneuerung, Städtebauförderung)

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein • Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld Eigene Darstellung: Ergebnisse Scoping Termin, 19.01.2010 und fachliche Ergänzungen

BÖHRINGER – iF GmbH A ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 79

Karte 2: Aktueller Bedarf „Maßnahmen an Gewässern“ und „Infrastrukturmaßnahmen außerhalb des FlurbG / Erschließungsvorhaben“

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein • Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld Eigene Darstellung: Ergebnisse Scoping Termin, 19.01.2010 und fachliche Ergänzungen

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Karte 3: Aktueller Bedarf Flurberenigung und Waldfl urbereinigung

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein • Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld Eigene Darstellung: Ergebnisse Scoping Termin, 19.01.2010 und fachliche Ergänzungen

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ÜBERSICHT DES BEDARFES ZUM EINSATZ DER INSTRUMENTE DER LÄNDLICHEN ENTWICKLUNG NACH GEMEINDEN (7.3) 84

Übersicht des Bedarfes zum Einsatz der Instrumente der ländlichen Entwicklung nach Gemeinden (inkl. Abgrenzung zur Städtebauförderung) (7.3)

7.3.1 Gemeinde Gochsheim (2 OT; Gochsheim, Weyer)

Flurbereinigung - Waldbereinigung - Infrastrukturmaßnahmen - Maßnahmen an Gewässern

1. Flurneuordnung (Flurbereinigung, FLT, FNT) • Verfahren der ökologischen Flurbereinigung Gochsheim 2 laufend bis 2012 • derzeit keine zusätzlichen Bedarfe außerhalb des laufenden Flurbereinigungsverfahrens • Antrag zum Anschlussverfahren Gochsheim 3 soll 2014 gestellt werden. 2. Waldbereinigung, Walderschließung • „Spießheimer Holz”: Flächentausch mit der Gemeinde Grettstadt

thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim • Gemeinde Gochsheim möchte Privatwald aufkaufen, um eine sinnvolle Bewirtschaftung zu gewährleisten. ö • Zur Stärkung der touristischen Entwicklung: Bestandserhebung und Vermessung bestehender Waldwege sinnvoll 3. Infrastruktur-/Erschließungsvorhaben, Wegebau • Bestehende Schotterwege (Denzer, Verlängerung des Schwebheimer Weges, Flennenried) asphaltieren • Ausbau Spießheimer-Weg • Neubau Radweg Weyer – Untereuerheim, wenn möglich in Kombination mit den im Rahmen des Mainausbaus geplanten Erschließungsarbeiten („Mainbogen-Radweg“), Antrag zur Förderung dieses Vorhabens im Rahmen des Ausbaus von Wirtschaftswegen liegt derzeit beim ALE Unterfranken vor • Handlungsbedarf „Gelachsee”, Abstimmung mit der Gemeinde Schwebheim 4. Maßnahmen an Gewässern • Die Gemeinde Gochsheim hat zusammen mit den Gemeinden Sennfeld, Grettstadt und Schwebheim einen interkommunalen Gewässerentwicklungsplan erstellt. Die darin aufgeführten Maßnahmen sollen mittel- bis langfristig umgesetzt werden. Eine Fortführung bzw. Verbindung der Maßnahmen des interkommunalen Gewässerentwicklungsplanes nach Grafenrheinfeld sollte langfrisitg angestrebt werden.

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld • Zur Sicherstellung der für den Gemüseanbau notwendigen Bewässerung gab Herr Kraus vom BBV Kreis Schweinfurt den Hinweis, über eine Tröpfchenbewässerung nachzudenken.

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Ortssanierung und -entwicklung in der Gemeinde Gochsheim

Ansatzpunkte • Einzelmaßnahmen zur Altort- und Stadtsanierung abgeschlossen: z.B. Kirchenburg mit Reichsdorfmuseum, Gestaltung Kreuzungsbereich Schonunger Straße / Schweinfurter Straße , Sanierung / Neubau Rathaus • derzeit Sanierung und Gestaltung des „Plans“ im Rahmen einer Einzelmaßnahme durch die Städtebauförderung • guter Besatz mit Einzelhandel und Gastronomie (Verfahren zur Ausweisung als Mittelzentrum laufend)

Handlungsbedarf • Leerstände und Unternutzung in Altortquartieren, Funktionsverlust • Leerstände, Unternutzung und Funktionsverlust der Bausubstanz auch entlang der Schweinfurter- bzw. Grettstadter Straße • anzunehmender besonderer sozialer Erneuerungsbedarf in Quartieren mit Geschoßwohnungsbau aus den 1960er und 1970er Jahren in den nördlichen Ortserweiterungen (Frankenstraße)

Empfehlung • Laufende und geplante Einzelmaßnahmen durch die Städtebauförderung fortführen und abschließen (z.B. Gestaltung „Kleiner Plan“) • gegebenenfalls Erstellen eines Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (SEK) als Grundlage einer langfristigen gemeindlichen Handlungsstrategie • gegebenenfalls Beantragung zur Aufnahme in Programme der Städtebauförderung (Grundlage SEK) (5.605 Einwohner, Stand 31.12.2009) 86

BESTANDSDOKUMENTATION - GOCHSHEIM

Besatz Einzelhandel und Gastronomie im Ortskern Gestaltete Ortsmitte Gochsheim thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim

ö zurückweichende Gastronomie am Bahnhof Bahnhofsbrache in Gochsheim

Leerstand an der Grettstädter Straße Erheblicher Sanierungsbedarf in Quartieren des Altortes Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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BESTANDSDOKUMENTATION - GOCHSHEIM

gestaltete innerörtliche Freifl äche Geschosswohnungsbau Frankenstraße

Ortsbildprägende giebelständige Bebauung Unternutzung, Leerstand an der Schweinfurter Straße

Historische Bausubstanz an der Grettstädter Straße Sanierungsbedarf 88

Ortssanierung und -entwicklung im OT Weyer

Ansatzpunkte • in Teilen ist die Struktur des ursprünglichen Altortes ablesbar, jedoch aus heutiger Sicht unangepasste Neubauten aus den 1970er Jahren (Erweiterung Katholische Kirche) • vorhandene Gastronomie, Einzelhandel (Gartenbaubetrieb)

thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim • Marienstatuen in zahlreichen Fassaden ö • Verfahren der Flurbereinigung und Dorferneuerung (schlussfestgestellt 1998)

Handlungsbedarf Schwerpunkte einer möglichen Dorferneuerung: • Leerstände und Unternutzung • Straßenraumgestaltung • Umfeldgestaltung Gastronomie und Kirche • Revitalisierung des Ortsmittelpunktes / Schaffung von Aufenthalts- und Begegnungsräumen • Farb- und Fassadenkonzept Erweiterung Kirche

Empfehlung • Konkretisieren der Schwerpunktbereiche des Handlungsbedarfe in Zusammenarbeit mit den BürgerInnen • Umfassende Dorferneuerung (614 Einwohner, Stand 31.12.2009) • Neben der Bearbeitung der Funktionsverluste sollte vor allem eine Revitalisierung, z.B. durch die Gestaltung von Aufenthalts- und Begegnungsräumen, angestrebt werden. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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BESTANDSDOKUMENTATION - WEYER

Ehemaliges Schulhaus , Pozential als Gemeinschaftshaus? Dorfplatz mit Gestaltungsbedarf

Blick von der Ortsmitte auf die Hauptstraße Farb- und Fassadenkonzept ?

Teilsaniertes Gehöft im Altort Leerstand im Ortskern mit Marienfi gur 90

7.3.2 Gemeinde Grafenrheinfeld (1 OT)

Flurbereinigung - Waldbereinigung - Infrastrukturmaßnahmen - Maßnahmen an Gewässern

1. Flurneuordnung (Flurbereinigung, FLT, FNT) keine Nennungen thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim ö 2. Waldbereinigung, Walderschließung • zur touristischen Inwertsetzung der Landschaft: „Auwaldlehrpfad” im Naturschutzgebiet Elmuß, Klärungsbedarf mit UNB und AELF – Bereich Forst

3. Infrastruktur-/Erschließungsvorhaben, Wegebau keine Nennungen • Idee: Kombination von 3 thematischen Lehrpfaden: Gemüselehrpfad Sennfeld, Auwaldlehrpfad Grafenrheinfeld, Kräuterlehrpfad Schwebheim

4. Maßnahmen an Gewässern • Mainausbau betrifft Bergrheinfelder Gemarkung • Empfehlung zur Erstellung eines interkommunalen Gewässerentwicklungsplans mit der Gemeinde Röthlein (z.B. zur Renaturierung des Unkenbachs in Abstimmung mit der Gemeinde Röthlein) Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 91

Ortssanierung und -entwicklung in der Gemeinde Grafenrheinfeld

Ansatzpunkte • prinzipiell abgeschlossene Altortsanierung mit zahlreichen sozialen Einrichtungen aus den Bereichen Bildung und Kultur (z.B. Grundschule, Kulturhalle) • Einstiegspunkt in die bestehende Mainroute-Ost, Bergrheinfelder Brücke als „Tor zum Mainbogen“, vielfältiges Sport- und Freizeitangebot (z.B. Badesee) • gestalteter Kirchplatz mit Gastronomie, Bibliothek

Handlungsbedarf • Maßnahmen zur Stärkung der Profi l- und Imagebildung • Durchführung von Maßnahmen zur Verknüpfung der Potenziale des Mains und des Mainradweges und der Ortsgestaltung (z.B. Erlebniszone am Mainufer, Deichpromenade) auch im Hinblick auf die Stärkung des touristischen Profi ls des Schweinfurter Mainbogens (z.B. Wassererlebnis, Akzentuierung der Mainbrücke als Einstiegspunkt in die Mainroute Ost) • Schaffung von Begegnungsräumen (z.B. Potenzial Herrngasse)

Empfehlung • Die Gemeinde Grafenrheinfeld hat 2010 eine Zukunftswerkstatt durchgeführt, deren Ergebnis 7 Zukunftsprojekte sind, die teilweise durchaus geeignet sind regionale Bedeutung zu erlangen. In den Projektblättern (Kapitel 8) sind die wesentlichen Bausteine dazu aufgeführt. • Konsequente Fortführung des auf gemeindlicher Ebene begonnenen Prozesses der Zukunftswerkstatt im Hinblick auf die Umsetzung erster Maßnahmen und der weitergehenden Beteiligung der Bürger • Auf Grund der unmittelbaren Nähe zur Nachbargemeinde Bergrheinfeld wird empfohlen in Bezug auf die Nutzung des Potenzials des Main-Tourismus ebenfalls gemeindeübergreifend zusammenzusarbeiten. 92

BESTANDSDOKUMENTATION - GRAFENRHEINFELD

„Landmarke“ für Unterfranken - KKW Grafenrheinfeld Überdurchschnittliches Bildungsangebot - z.B. „international mainfranken school“ thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim

ö Besondere Infrastruktur für Kultur - z.B. Kulturhalle Herrngasse - Potenzial zum Begegnungsraum

Ungenutztes Potenzial „Deichpromenade“ Ungenutztes Potenzial „Mainvorland“ Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 93

BESTANDSDOKUMENTATION - GRAFENRHEINFELD

Gasthof und Pension „Alte Amtsvogtei“ Katholische Pfarrkirche mit Kirchenschatzmuseum

Grafenrheinfeld - Einstieg in die Mainroute Ost Mainbrücke - „Tor zum Mainbogen“?

Leerstand und angrenzende Brachfl äche in der Ortsmitte Badesee - Teil der abwechslungsreichen Freizeitlandschaft 94

7.3.3 Gemeinde Grettstadt (4 OT; Grettstadt, Obereuerheim, Untereuerheim, Dürrfeld)

Flurbereinigung - Waldbereinigung - Infrastrukturmaßnahmen - Maßnahmen an Gewässern

1. Flurneuordnung (Flurbereinigung, FLT, FNT) keine Nennungen

2. Waldbereinigung, Walderschließung thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim ö keine Nennungen

3. Infrastruktur-/Erschließungsvorhaben, Wegebau • Radweg und Anschluss „Mainbogenradweg” “ als interkommunales Projekt mit den Gemeinden Sennfeld und Gochsheim

4. Maßnahmen an Gewässern • Im Rahmen des Mainausbaus wird der Fußgängersteg in Untereuerheim erneuert und verbreitert. Für die Verbindung beider Mainseiten und für den „touristischen Anschluss” des Mainbogens an den Premium-Fernradwanderweg übernimmt der Steg eine wichtige Funktion. Eine gemeindeübergreifende Darstellung der wichtigen Funktionen der Brücke, insbesondere gegenüber dem Wasserstraßenneubauamt, wird angeregt. • Die Gemeinde Grettstadt hat zusammen mit den Gemeinden Gochsheim, Sennfeld und Schwebheim einen interkommunalen Gewässerentwicklungsplan erstellt. Die darin aufgeführten Maßnahmen sollen mittel- bis langfristig umgesetzt werden. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld • Handlungsbedarf ergibt sich evtl. im Rahmen von Dorferneuerungen in den Ortsteilen mit Fließgewässern.

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 95

Ortssanierung und -entwicklung in der Gemeinde Grettstadt

Ansatzpunkte • urprüngliches Straßendorf mit stark landwirtschaftlichem Charakter, heutiger Altort noch gut ablesbar, Siedlungserweiterungen vor allem im nördlichen Bereich • sanierter Ortsmittelpunkt mit Kirche, historischem Rathaus und Stufenlinde • derzeit erfolgt der Abschluss der Straßenraumgestaltung „Bahnhofstraße“ • ehemalige Bahnlinie Schweinfurt - Gerolzhofen, Bahnbrachen • Imagegebender Betrieb „Meßmer-Tee“

Handlungsbedarf • nachlassende Nutzung, z.T. Unternutzung in zahlreichen Gebäuden des Altortes • Stärkung und Erhalt gastronomischer Einrichtungen • Revitalisierung oder Nachnutzung der Bahnfl ächen, ggf. Einbeziehung in ÖPNV einschließlich touristischer Nachnutzungen • Verbesserung der Freifl ächenqualität im Bereich Schule und angrenzender Teilräume

Empfehlung • umfassende Dorferneuerung (2.050 Einwohner, Stand 01.07.2010) • Beteiligung an einem möglichen regionalen Gemeinschaftsprojekt „Lebendige Ortskerne im Austausch“ • Fortführung und Vertiefung der Bürgerbeteiligung, die im Rahmen eines Seminars an der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim durch das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken begonnen wurde. Es wird dazu auf die Dokumentation des Seminars vom 05. und 06. März 2010 verwiesen. • Verkehrsanbindung an Oberzentrum Schweinfurt (ÖPNV) für Wohnstandort entscheidend 96

BESTANDSDOKUMENTATION - GRETTSTADT

Historisches „Dreigestirn“ im Ortsmittelpunkt Aktuelle Maßnahme: Straßenraumgestaltung in der Bahnhofstraße thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim

ö ehemalige Bahnhofsgaststätte Soziale Infrastruktur (Schule, Kindergarten)

Bestehende Gastronomie im historischen Ortskern Leerstand am Ortseingang aus Richtung Dürrfeld Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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Ortssanierung und -entwicklung im OT Obereuerheim

Ansatzpunkte • historische Prägung durch das Schloss, ehemaliges Rathaus, Stufenlinde und Kirche / Vorplatz • Integration des zweigliedrigen Ortsgrundrisses • Orientierung und Hinführung zur Ortsmitte

Handlungsbedarf • Qualitätssteigerung möglich für Aufenhalt entlang des Erleinsbaches • Straßenraumgestaltung, Einbeziehung der Vorplätze und Anschlussbereiche • Beseitigung von baulichen Mängeln und Leerständen an zahlreichen Objekten

Empfehlung • Durchführung umfassende Dorferneuerung (919 Einwohner, Stand 01.07.2010) • Entwicklung eines zukunftsfähigen „Dorfthemas“ • Fortführung und Vertiefung der Bürgerbeteiligung, die im Rahmen eines Seminars an der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim durch das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken begonnen wurde. Es wird dazu auf die Dokumentation des Seminars vom 05. und 06. März 2010 verwiesen. • Soziale Integration „Neubürger“ / „Altbürger“ • Mitwirkung an einem möglichen regionalen Gemeinschaftsprojekt „Lebendige Ortskerne im Austausch“ 98

BESTANDSDOKUMENTATION - OBEREUERHEIM

Ortsmitte mit Stufenlinde Obereuerheim Ortsansicht mit Kirche und Schloß thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim

ö Schloß Obereuerheim Leerstehendes Gasthaus „Schwarzer Adler“ mit angrenzen- dem Tanzsaal

Gefasster Erleinsbach im Ortskern Straßenraumgestaltung Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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Ortssanierung und -entwicklung im OT Untereuerheim

Ansatzpunkte • unmittelbare Lage am Main mit Mainsteg • Einzelmaßnahme „Kirchplatz“ im Rahmen der Dorferneuerung wurde durchgeführt. • Schloßmühle (Potenzial Imageträger für die Region) • kompakter Altort mit kurzen Wegen • vorhandene Gastronomie

Handlungsbedarf • Gebäudesanierungen • Wegeführung und Ausstattung zum Main • „Einstiegspunkt“ Mainroute-Ost mit ansprechender Gestaltung des Mainvorlandes als Frequenzbringer nutzen • überörtliche / regionale Vereinbarung und abgestimmte Vorgehensweise / Position zum Mainausbau

Empfehlung • Ergänzung der bereits abgeschlossenen Einzelmaßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung (755 Einwohner, Stand 01.07.2010) • Fortführung und Vertiefung der Bürgerbeteiligung, die im Rahmen eines Seminars an der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim durch das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken begonnen wurde. Es wird dazu auf die Dokumentation des Seminars vom 05. und 06. März 2010 verwiesen. • Schwerpunkt Mainvorland / „Mitnahmeeffekte“ über Einstiegspunkt Mainsteg • Verknüpfung des „Mainbogenradweges“ mit entsprechenden Aufenthaltsqualitäten im Ort • Mitwirkung an einem möglichen regionalen Gemeinschaftsprojekt „Lebendige Ortskerne im Austausch“ 100

BESTANDDOKUMENTATION - UNTEREUERHEIM

Schloßmühle mit Mühlenladen in Untereuerheim Straßenraumgestaltung als Einzelmaßnahme DE thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim

ö Abriss und Sanierungsbedarf im Altort Unternutzung im Ortskern (Gastronomie)

Potenzial Mainvorland Mainsteg Untereuerheim - Gädheim Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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Ortssanierung und -entwicklung im OT Dürrfeld

Ansatzpunkte • vorbildlich saniertes historisches Rathaus • bestehende hochwertige Direktvermarktung (Wein & Friends) • kompakter Altort mit großzügigem Straßenraum • Fließgewässer Wiesengraben

Handlungsbedarf • leerstende, unternutzte Bausubstanz • Funktionsverluste (u.a. Gastronomie) • Straßenraum durch entsprechende Maßnahmen funktional und gestalterisch aufwerten • Begegnungsräume schaffen („Lebendiger Ort“) • Einbindung/Aufweitung des Wiesengrabens, Aufenthaltsqualität, Anziehungspunkt für alle Generationen

Empfehlung • umfassende Dorferneuerung mit den oben genannten Schwerpunkten (447 Einwohner, Stand 01.07.2010) • Fortführung und Vertiefung der Bürgerbeteiligung, die im Rahmen eines Seminars an der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim durch das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken begonnen wurde. Es wird dazu auf die Dokumentation des Seminars vom 05. und 06. März 2010 verwiesen. • Mitwirkung an einem möglichen regionalen Gemeinschaftsprojekt „Lebendige Ortskerne im Austausch“ 102

BESTANDDOKUMENTATION - DÜRRFELD

Sanierter Kirchplatz in der Ortsmitte Direktvermarkter „Wein & Friends“ thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim

ö Saniertes Historisches Rathaus Leerstand und Unternutzung im Ortskern (ehemalige Gastronomie)

typisches fränksiches Fachwerk - Leerstand Wiesengraben im Betongerinne Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 103

7.3.4 Gemeinde Röthlein (3 OT; Röthlein, Hirschfeld, Heidenfeld)

Flurbereinigung - Waldbereinigung - Infrastrukturmaßnahmen - Maßnahmen an Gewässern

1. Flurneuordnung (Flurbereinigung, FLT, FNT) • s. Maßnahmen an Gewässern

2. Waldbereinigung, Walderschließung keine Nennungen

3. Infrastruktur-/Erschließungsvorhaben, Wegebau • Lückenschluss Radweg Richtung Lindach (Ortsteil Hirschfeld, Antrag zur Förderung dieses Vorhabens im Rahmen des Ausbaus von Wirtschaftswegen liegt derzeit beim ALE Unterfranken vor

4. Maßnahmen an Gewässern • Handlungsbedarf „Unkenbach” und „Hirtenbach” • Aufstellung eines GEP bis 2015 , sinnvoll in Kooperation mit Grafenrheinfeld und in Anlehnung an den bestehenden interkommunalen GEP der anderen 4 Gemeinden • Zur Sicherstellung der für den Gemüseanbau notwendigen Bewässerung kann eine Tröpfchenbewässerung sinnvoll sein. Im Rahmen des Mainausbaus sind im Ortsteil Hirschfeld auf der rechten Mainseite erhebliche Eingriffe und Veränderungen vorgesehen, die mittelfristig eine Abstimmung mit den Interessen der Landwirtschaft und des Naturschutzes erfordern. Hier sind bodenordnerische Maßnahmen abzusehen. 104

Ortssanierung und -entwicklung in der Gemeinde Röthlein

Ansatzpunkte • arrondierter Ortsgrundriss mit überproportionaler Längsentwicklung ohne Gliederung • noch guter - wenn auch in Teilen zurückweichender - Einzelhandelsbesatz • Sitz der Gemeindeverwaltung, Infrastruktureinrichtungen (z.B. Gemeindebibliothek, Schule, Kindergarten) • Lage an der „Mainroute Ost“ • interkommunales Gewerbegebiet mit Schwebheim

Handlungsbedarf • Straßenraumgestaltung, Hauptstraße (u.a. Einbringung der bisher in Kübeln gepfl anzten Bäume), thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim

ö evtl. Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung • Begegnungsräume und Verweilqualität schaffen auch zur Stärkung des Einzelhandels schaffen • Einbeziehung des Unkenbachs in die Gestaltung des Ortsbildes • Funktionsverluste, Leerstände vor allem im Altort (z.B. Alte Schule) • Integration der Ortsteile

Empfehlung • Durchführung von Sanierungsmaßnahmen vorrangig im Bereich Hauptstraße (2.475 Einwohner, Stand 31.12.2009); es wird empfohlen die Aufgabe planerisch aufzuarbeiten und in einem zweiten Schritt mit den zuständigen öffentlichen Stellen (ALE und Regierung von Unterfranken) über Fördermöglichkeiten zu verhandeln • Entwicklung eines „gemeinsamen Treffpunktes“ (innen und außen) • Weiterführung des im Rahmen der Zukunftswerkstatt begonnenen Beteiligungsansatzes • Die Gemeinde Röthlein hat 2010 eine Zukunftswerkstatt durchgeführt mit thematischen „Wunschlisten“ für eine Reihe von Projekten, die durchaus geeignet sind regionale Bedeutung zu erlangen. In den Projektblättern (Kapitel 8) sind die wesentlichen Bausteine dazu aufgeführt.

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld • Dazu zählt z.B. die Umsetzung einer sichtbaren Startmaßnahme im Zusammenspiel mit Startmaßnahmen in den Ortsteilen Hirschfeld und Heidenfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 105

BESTANDSDOKUMENTATION - RÖTHLEIN

Gestalteter Dorfplatz Bestehende Nahversorgung im Ortskern

Gemeindebibliothek Straßenraumgestaltung - Containerbäume?

Ehemaliges Forsthaus der Gemeinde - Leerstand mit Schule und Sportplatzgelände mit angrenzendem Unkenbach dahinterliegendem Schulhaus 106

Ortssanierung und -entwicklung im OT Heidenfeld

Ansatzpunkte • prägende Klosteranlage als Kern der Gemeindeentstehung mit Seniorenwohn- und pfl egeheim und prägnanter Klostermauer • Wallfahrtskirche St. Laurentius • Lage an der „Mainroute Ost“ thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim ö • abwechslungsreicher Altort mit großfl ächigen Siedlungserweiterungen im Nord-Osten • Besonderheit: zahlreiche Aufweitungen im Straßenraum des Altortes • Sanierung des Altortes / Straßenraumes teilweise begonnen • noch bestehender Dorfl aden

Handlungsbedarf • Gestaltung der zahlreichen Dorfplätze als „interessante“ Nischen für verschiedene Zielgruppen • Einbindung der Klostermauern in das Ortsbild (z.B. durch entsprechende Beleuchtung) • Leerstand, Unternutzung historischer Bausubstanz • Intergration von „Neubürgern“ und „Altbürgern“, Integration der Ortsteile

Empfehlung • umfassende Dorferneuerung mit Schwerpunkt Straßenraum/Plätze (1.640 Einwohner, Stand 31.12.2009) • Weiterführung des im Rahmen der Zukunftswerkstatt begonnenen Beteiligungsansatzes • Umsetzung einer sichtbaren Startmaßnahme im Zusammenspiel mit Startmaßnahmen in den Ortsteilen

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld Röthlein und Hirschfeld

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BESTANDSDOKUMENTATION - HEIDENFELD

Treffpunkt im Ortskern ? Bestehende Nahversorgung im Ortskern / Bäckerei

Ansicht Gasthaus und Metzgerei Rehberger Kloster Maria Hilf

Aufwertung / Verlegung des Radlerrastplatzes - Gestaltung weiterer Dorfplatz vor dem Pfarrheim Mauer, Umfeld, Beleuchtung 108

Ortssanierung und -entwicklung im OT Hirschfeld

Ansatzpunkte • Lage am Main und an der Mainroute Ost (Mainvorland und Hirschfelder Weiher) • typischer Altort (Fischerdorf), z.B. Obere Straße thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim

ö • soziale Infrastruktureinrichtungen (Kindergarten, Bibliothek, etc.) • bestehende Gastronomie

Handlungsbedarf • zunächst unklare Ortseingangssituation aus Richtung Röthlein • überdimensionierte Verkehrsfunktion entlang des Mainufers, Gliederung und Gestaltung • fehlende Nahversorgung • vorteilhafte Verknüpfung der im Zuge des Mainausbaus geplanten Maßnahmen in die Dorfentwicklung • Integration der Siedlungserweiterungen

Empfehlung • umfassende Dorferneuerung mit Schwerpunkt am Main, Kirchplatz (768 Einwohner, Stand 31.12.2009) • Verweil- und Aufenthaltsplätze für alle Generationen, u.a. zur Stärkung der Gastronomie • Weiterführung des im Rahmen der Zukunftswerkstatt begonnenen Beteiligungsansatzes • Umsetzung einer sichtbaren Startmaßnahme im Zusammenspiel mit Startmaßnahmen in den Ortsteilen Röthlein und Heidenfeld Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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BESTANDSDOKUMENTATION - HIRSCHFELD

Ortseingang aus Richtung Heidenfeld kommend Freizeit- und Erlebnisfl äche - Mainvorland

Obere Straße - Historischer Ortseingang Der Treffpunkt im Dorf für alle Generationen

Vereinsgaststätte - direkt am Mainradweg Gestaltung Begegnungsraum Kirchplatz 110

7.3.5 Gemeinde Schwebheim (1 OT)

Flurbereinigung - Waldbereinigung - Infrastrukturmaßnahmen - Maßnahmen an Gewässern

1. Flurneuordnung (Flurbereinigung, FLT, FNT) • aktuelle Maßnahme Kneippanlage am Unkenbach im Rahmen des laufenden Verfahrens der ökologischen Flurbereinigung Schwebheim 5 thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim ö 2. Waldbereinigung, Walderschließung • Lärmschutz

3. Infrastruktur-/Erschließungsvorhaben, Wegebau • Idee: Kombination von 3 thematischen Lehrpfaden: Gemüselehrpfad Sennfeld, Auwaldlehrpfad Grafenrheinfeld, Kräuterlehrpfad Schwebheim

4. Maßnahmen an Gewässern • Fortführung Renaturierung des Unkenbachs • Im Rahmen des Ausbaus der Kläranlage Ausgleichsfl ächenmanagement eventuell mit Nachbargemeinden abstimmen • Die Gemeinde Schwebheim hat zusammen mit den Gemeinden Gochsheim, Grettstadt und Sennfeld einen interkommunalen Gewässerentwicklungsplan erstellt. Die darin aufgeführten Maßnahmen sollen mittel- bis langfristig umgesetzt werden. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 111

Ortssanierung und -entwicklung in der Gemeinde Schwebheim

Ansatzpunkte • zweigliedrige Ortslage (Altort südlich, Siedlungserweiterung im Norden) • typisches Straßendorf mit gestalteter Ortsmitte (Kirchplatz) • ausgeprägte Alleinstellung mit Sonderkulturen (Kräuteranbau) als Apothekergärtlein Frankens • vollständige Ortsumfahrung • interkommunales Gewerbegebiet mit Röthlein • zentrale Lage im Mainbogen • hohe Durchgrünung des Siedlungsraumes • saniertes „Bürgerhaus“ als zentraler Veranstaltungsort • in Teilen besonderer Einzelhandel (z.B. Bäckerei, Kräuterbetriebe)

Handlungsbedarf • durchgehende Aufwertung und Rhythmisierung des Straßenraumes • Anpassung / Sanierungsbedarf im Geschosswohnungsbau

Empfehlung • Ausbau des „touristischen“ Profi ls im Verbund mit den übrigen Mainbogengemeinden (s. Regionale Gemeinschaftsprojekte) • gegebenenfalls langfristig: Einsatz der Instrumente der Stadtsanierung z.B. Aktive Stadt- ud Ortsteilzentren (Norden) (3.885 Einwohner, Stand 31.12.2009) 112

BESTANDDOKUMENTATION - SCHWEBHEIM

saniertes Bürgerhaus Kirchplatz thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim

ö Schwebheim - Rhythmisierung des Straßenraums ? Radlerrastplatz

Leerstand, Schwebheimer Amtshaus erbaut 1678 Geschosswohnungsbau Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 113

7.3.6 Gemeinde Sennfeld (1 OT)

Flurbereinigung - Waldbereinigung - Infrastrukturmaßnahmen - Maßnahmen an Gewässern

1. Flurneuordnung (Flurbereinigung, FLT, FNT) • gegebenenfalls Ortsentlastungsstraße St 2271 zur St 2272, Maßnahmen im Zuge einer möglichen Planfeststellung, ggf. Unternehmensfl urbereinigung

2. Waldbereinigung, Walderschließung keine Nennungen

3. Infrastruktur-/Erschließungsvorhaben, Wegebau • Radweg und Anschluss „Mainbogenradweg” “ • Idee: Kombination von 3 thematischen Lehrpfaden: Gemüselehrpfad Sennfeld, Auwaldlehrpfad Grafenrheinfeld, Kräuterlehrpfad Schwebheim

4. Maßnahmen an Gewässern Die Gemeinde Sennfeld hat zusammen mit den Gemeinden Gochsheim, Grettstadt und Schwebheim einen interkommunalen Gewässerentwicklungsplan erstellt. Die darin aufgeführten Maßnahmen sollen mittel- bis langfristig umgesetzt werden. 114

Ortssanierung und -entwicklung in der Gemeinde Sennfeld

Ansatzpunkte • unmittelbare Nähe zum Oberzentrum Schweinfurt, stadträumliche Verfl echtung • hochwertiger Ferizeit- und Landschaftsraum zwischen Sennfelder Seenkranz und Main • hohes Freizeitfl ächenpotenzial, ehemaliges SKF-Sport-Gelände • abgeschirmte Lage des Ortskerns gegenüber der Hauptverkehrsachse Schweinfurter Straße/Gochsheimer Straße mit langer Hinführung zum Ortsmittelpunkt • schwieriger Ortsgrundriss auf Grund von Flächenknappheit thlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld thlein • Schwebheim

ö • prägende Gewerbebauten (Firma Kühne) • Lage an der ehemaligen Bahnlinie Schweinfurt - Gerolzhofen

Handlungsbedarf • erhebliche bauliche Mängel in zahlreichen Quartieren • Entfl echtung und Nachnutzung unklarer Gemengelagen (Mischgebiete / Wohngebiete) • Konzentration der gemeindlichen Aktivitäten auf die Hauptstraße sowie das Quartier „Schweizer Straße“ • Nutzungskonzept ehemalige Brauerei / Bahnbrache (zentrale Lage) • Herausarbeiten der Sonderstellung des Bereiches „Bad Sennfeld“

Empfehlung • Erstellung eines Stadtentwicklungskonzeptes als Grundlage einer langfristig abgestimmten Gemeindeentwicklung (4.041 Einwohner, Stand 31.12.2009) • SEK als Grundlage einer Aufnahme z.B. Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ • Die Gemeinde Sennfeld hat 2008 eine Zukunftswerkstatt durchgeführt mit thematischen „Wunschlisten“ für eine Reihe von Projekten, die durchaus geeignet sind regionale Bedeutung zu erlangen. In den Projektblättern Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • R • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld (Kapitel 8) sind die wesentlichen Bausteine dazu aufgeführt.

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BESTANDSDOKUMENTATION

„Arbeitersiedlungen“ aus den 1950er / 1960er Jahren Eingang „Bad Sennfeld“

Hinführung zum Ort ? Hauptstraße - Blick in Richtung Ortsmitte

Ortsansicht - im Hintergrund Schweinfurt Sanierungsbedarf im Altort ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 117

REGIONALE GEMEINSCHAFTSPROJEKTE (8) 118

METHODIK (8.1) Das ILEK als regionales Handlungsprogramm hat als einen wichtigen Baustein zur Aufgabe, Projektideen zu sammeln und gemeinsam mit den Akteuren der Region zu priorisieren. Wie bereits mehrfach dargestellt wurde, sind in den Gemeinden des Mainbogens bereits verschiedene bottom-up-Ansätze durchgeführt worden (Gochsheim: Städtebauförderung; Grafenrheinfeld: Zukunftswerkstatt; Grettstadt: Seminar an der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim; Röthlein: Zukunftswerkstatt; Schwebheim: Dorferneuerung, ökologische Flurbereinigung; Sennfeld: Zukunftswerkstatt). Auf Landkreisebene ist das Regionale Entwicklungskonzept erarbeitet worden. Insofern liegen bereits viele Projektideen in unterschiedlichsten Konkretisierungen vor.

In den Bürgermeistersitzungen und in den regionalen Workshops wurde mit den Akteuren vereinbart, dass das ILEK im Mainbogen zu einer Bündelung dieser Ideen und Konzentration auf eine überschaubare Anzahl sogenannter regionaler Gemeinschaftsprojekte genutzt werden sollte. Der Schwerpunkt des ILEK liegt demnach nicht „im Sammeln“ weiterer Ideen, sondern in einer „Konzentration auf Regionale Ansätze“.

Im Rahmen des Erstellungsprozesses wurden dazu 7 Regionale Gemeinschaftsprojekte erarbeitet, die als übergeordnetes Ziel die Stärkung der gesamten Region haben. Sie bilden den Handlungsrahmen und das Programm für den Mainbogen. Innerhalb dieser Bandbreite sind alle „kleinen“ und „großen“ Projektvorschläge aufgenommen worden. Das Prinzip der regionalen Gemeinschaftsprojekte lässt auch zukünftig Spielraum für Ergänzungen und Fortschreibungen.

Übersicht der regionalen Gemeinschaftsprojekte Folgende Gemeinschaftsprojekte werden auf den nachfolgenden Seiten mit ihren jeweiligen Teilprojekten vorgestellt. Dabei werden die Ziele, die Schritte zur Umsetzung, Kosten, Empfehlungen zur Trägerschaft und Hinweise zu bestehenden Fördermöglichkeiten und eine Abschätzung der Projektdauer gegeben.

1. Mainbogen-Radweg

2. Wassererlebnis Schweinfurter Mainbogen

3. Vermarktung der besonderen Kulturlandschaft

4. Umsetzung der reigonalen Gewässerentwicklung

5. Interkommunale Antwort auf den Mainausbau

6. Lebendige Ortskerne im Austausch

7. Raumpartnerschaft und Brückenschlag nach Schweinfurt Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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Regionale Gemeinschaftsprojekte bedeuten „Prioritäten setzen!“ • Konzentration auf Regionales • neue Impulse auslösen • neue Qualitäten entstehen • sind Handlungsfeldübergreifend • bedeuten mehrfache Vorteilswerte • bedeuten aber auch einen höheren Koordinationsaufwand gegenüber Einzelprojekten

„Im Entwicklungskonzept werden exermplarisch bestimmte Leitprojekte beschrieben. (...) Projekte sollen nur dann in ein Entwicklungskonzept aufgenommen werden, wenn Ihre Verwirklichung der Region insgesamt weiterhilft. Es reicht nicht aus, dass die Projekte als Einzelprojekte tragfähig sind (...). (...) sollte insgesamt eine Kombination innerhalb der Leitprojekte angestrebt werden, die aus Projekten mit frühen Erfolgen und anderen mit mittel- und langfristig sichtbaren Erfolgen besteht.“

Quelle: Ländliche Entwicklung aktiv gestalten - Leitfaden zur integrierten ländlichen Entwicklung

PRIORITÄTEN (8.2) Die nachfolgend dargestellten Prioritäten der regionalen Gemeinschaftsprojekte wurden in einer Sitzung des Mainbogenforums mit den Akteuren erarbeitet. Das Ergebnis zeigt deutlich die hohe Priorisierung der Projekte „Mainbogen-Radweg“, „Wassererlebnis Schweinfurter Mainbogen“ und „Vermarktung der besonderen Kulturlandschaft“. Außerdem wurden die hohen Synergieeffekte zwischen diesen Projekten durch die Teilnehmer hervorgehoben. Aus Sicht einer erfolgreichen Umsetzung des ILEK in Schritten sollte darüber nachgedacht werden, ob diese drei Projekte nicht besser parallel in Angriff zu nehmen sind. Der hohe Zustimmungsgrad unter den Teilnehmern des Mainbogenforums resultiert zum einen aus der relativen Konfl iktfreiheit dieser touristischen Projekte, zum anderen ist jede Gemeinde beteiligt und kann auf unterschiedliche Art und Weise profi tieren.

Die Priorisierung zeigt darüber hinaus aber auch die sehr realistische Einschätzung der Teilnehmer in Bezug auf die interkommunale Zusammenarbeit im Mainbogen. Das Projekt „Lebendige Ortskerne“, das zweifelsohne geeignet wäre, im Austausch und übergemeindlich durchgeführt zu werden, wird von den Teilnehmern als „eher schwierig“ und konfl iktbehaftet in der Umsetzung bewertet. Langfristig verfügt dieses Projekt jedoch über eine hohe Relevanz.

Das regionale Gemeinschaftsprojekt ... fi nde ich gut* ... halte ich eher für schwierig * 1. Mainbogen-Radweg 11 1 2. Wassererlebnis Schweinfurter Mainbogen 8 1 3. Vermarktung der besonderen Kulturlandschaft 11 1 4. Umsetzung regionale Gewässerentwicklung 1 0 5. Interkommunale Antwort auf den Mainausbau 0 1 6. Lebendige Ortskern im Austausch 6 4 7. Raumpartnerschaft und Brückenschlag nach Schweinfurt 6 3 Priorisierung der regionalen Gemeinschaftsprojekte durch die Mitglieder des Mainbogenforums * Anzahl der Nennungen 120

REGIONALES GEMEINSCHAFTSPROJEKT NR. 1: MAINBOGEN-RADWEG (8.3)

Projektidee und Ziel: Der hoch frequentierte Mainradweg, der zweit beliebteste Fernradwanderweg Deutschlands, führt rechtsmainisch durch die Stadt Schweinfurt und damit an den Gemeinden des Mainbogens “vorbei”. Durch ein entsprechendes Projekt soll die Besucherfrequenz für den Mainbogen nutzbar gemacht werden. Eine eigenständige Route auf der linken Mainseite soll Radfernwanderer durch die Mainbogengemeinden lenken. Dies bedeutet eine stärkere regionale Wertschöpfung für Gastronomie, Einzelhandel, Hotellerie sowie Kultur- und Freizeitangebote.

In Grafenhreinfeld ist bereits eine sogenannte “Alternativroute Ost” über Röthlein, Heidenfeld und Hirschfeld bis Wipfeld offi ziell ausgeschildert und wird nach Aussagen der Gemeinde Grafenrheinfeld auch gut angenommen. Der Anschluss an die übrigen Mainbogengemeinden fehlt bisher allerdings. Die Gemeinden Gochsheim, Grettstadt und Sennfeld haben aus diesem Grund bereits einen Antrag beim ALE Unterfranken (Wegebau) eingereicht, um den Lückenschluss von Grafenrheinfeld bis zur Mainquerung bei Untereuerheim herzustellen.

Die nachfolgende Darstellung zeigt schematisch den Verlauf der “Mainbogentangente” zum Mainradweg und die einzelnen Bausteine des Gemeinschaftsprojektes.

Systematik des Gemeinschaftsprojektes „Mainbogen-Radweg“ Quelle: Eigene Darstellung Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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Interkommunale Teilprojekte Art und Umfang der nachfolgenden Teilprojekte müssen in der konkreten Bearbeitungsphase ermittelt werden. Daraus resultieren die entsprechenden Kostenansätze.

1.1: Lückenschluss der Mainbogen-Route-Ost • Trägerschaft: Gochsheim, Grettstadt, Sennfeld • Fortführung der Planung und anschließende Umsetzung pro Gemeinde • Förderung über das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken

1.2: Information und Orientierung • Trägerschaft: Gochsheim, Grafenrheinfeld, Grettstadt, Röthlein, Sennfeld • Eine durchgängige, einheitliche und nachvollziehbare Orientierung ist Grundlage einer erfolgreichen radtouristischen Konzeption. Die Beschilderung des neuen Mainbogenradweges sollte in jedem Fall an die bestehende “Alternativ-Route-Ost” angebunden werden und sich an den bestehenden Beschilderungssystemen des Mainradweges orientieren. • Förderung ggf. möglich über den Naturpark Steigerwald oder die LAG Schweinfurter Land

1.3: Erlebniswert der Strecke • Trägerschaft: Gochsheim, Grafenrheinfeld, Grettstadt, Röthlein, Sennfeld • Die erfolgreiche Positionierung des alternativ zum bestehenden und etablierten Mainradweg neu entstehenden Mainbogen-Radweges wird dann gelingen, wenn den Besuchern ein Erlebniswert geboten wird, der als Alternative zur Stadt Schweinfurt wahrgenommen wird. Die besonderen Vorteilswerte des Mainbogens liegen hier vor allem in der besonderen Kulturlandschaft, die als Symphatieträger vermarktet werden kann (s. Regionales Gemeinschaftsprojekt 3). • Entwicklung eines gemeinsamen und durchgängigen Themas entlang des Radweges. Als Vehikel, um Besucher zum Abbiegen in Untereuerheim bzw. in Wipfeld zu bewegen, kann sich Kunst besonders eignen. (Förderung z.B. möglich über das Leader-Projekt “WasserART - Kunst am Main” (Lfd. Nr. IIb - 1a)) • Die geplante Trasse des Mainbogenradweges liegt z.T. auf der Strecke eines geplanten Ökumenischen Wanderwanges (Elisabethweg), für den bereits eine grundsätzliche Konzeption vorliegt. Dieser “Themengeber” kann mit dem Mainbogenradweg kombiniert werden. Eingebunden wären die Gemeinden Grettstadt, Sennfeld, Schweinbheim, Röthlein, Gochsheim. Sollte eine übergemeindliche Anstrengung zum Mainbogenradweg unternommen werden, kann der Ökomunische Wanderweg eine interessante Ergänzung darstellen.

1.4: Vermarktung • Trägerschaft: alle Mainbogengemeinden • Eine Vermarktung und Posititionierung des Mainbogenradweges in etablierten Medien ist für die Annahme der Route durch den Besucher unerlässlich. • Erstellung graphischer, textlicher und fotographischer Grundlagen zur Einbindung in bestehende Radtourismusportale im Print- und Internetbereich • Durchführung eines Auftaktevents mit entsprechend begleitender PR-Arbeit

Zielführend ist die zusammengefasste Bearbeitung der Teilprojekte 1.2 bis 1.4 in einem Gesamtkonzept. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem die möglichst parallele Entwicklung und die Zusammenführung der örtlichen Einzelinteressen. 122

Örtliche Teilprojekte

1.5: Rastplätze Rast- und Verweilplätze sind ein wichtiger Baustein für erfolgreiche Radtourismus-Regionen. Sie können mit ohnehin vorhandenen örtlichen Bedarfen kombiniert werden (Nutzen für Radtouristen und Bürger). Es sollte bei allen Einzelbausteinen auf eine gestalterisch hohe Qualität geachtet werden. Gestaltungsbeispiel

1.5.1: Untereuerheim: Entwicklung eines Verweilplatzes am Mainufer, der als symphatische und auffallende Einladung an die aus Richtung Hassfurt kommenden Radfahrer hochwertig gestaltet werden sollte (Tor-Funktion), ggf. Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gädheim

Mainufer in Untereuerheim - Gestaltung 1.5.2: Sennfeld: Schaffung eines Rastplatzes im ehemaligen Bad Sennfeld, Anknüpfung an bestehende Gastronomie und Gemüselehrpfad.

1.5.3: Grafenrheinfeld: Entwicklung des Mainufers als ortsnahe Aufenthaltszone (Tor-Funktion durch Sennfeld: Rastplatz entwickeln, Bergrheinfelder Brücke). Grundlagen hierfür sind in der Zukunftswerkstatt Anbindung an Gastronomie erarbeitet worden.

1.5.4: Röthlein: Entwicklung jeweils eines spezifi schen Aufenthaltsbereiches für alle drei Ortsteile. Grundlagen hierfür sind in der Zukunftswerkstatt erarbeitet worden. Mainauen in Garfenrheinfeld, Eingangstor Brücke

• Trägerschaft jeweils örtlich über die Gemeinden • Förderungen sind z.B. über das Amt für Ländliche Entwicklung im Rahmen einer Dorferneuerung oder über Einzelmaßnahmen anzustreben (Untereuerheim,

Röthlein) oder über das Leader-Programm (Sennfeld, Grafenrheinfeld). Röthlein: Voraussetzung für alle Arten von Förderungen ist die planerische Leben in der Hauptstraße Aufbereitung der Vorhaben in Studien oder konkreter Entwurfsplanung mit Kostenermittlung.

Mögliche Beteiligte des Gemeinschaftsprojektes: Heidenfeld: • Gemeinden, Landratsamt, Stadt Schweinfurt „Platz nehmen“ • Tourismusverbände • Radfahr- und Schifffahrtsverbände • Hotel- und Gaststättenverbände Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

Hirschfeld: zurück an den Main BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 123

REGIONALES GEMEINSCHAFTSPROJEKT NR. 2 - WASSERERLEBNIS SCHWEINFURTER MAINBOGEN (8.4)

Projektidee und Ziel: Der Main und die zahlreichen Seenlandschaften rund um den Schweinfurter Mainbogen verfügen über ein hohes Potential in den Bereichen Tourismus, Naturgenuss und Erholung. Mit dem Projekt “Wassererlebnis Schweinfurter Mainbogen” sollen Angebote durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, Information und eine verbesserte Angebotsstruktur verknüpft werden. Drei Schwerpunkte sind dabei zu erkennen: Der Badesee in Grafenrheinfeld wird von einer Vielzahl weiterer Sport- und Freizeitmöglichkeiten umrahmt und ist im Sommer ein beliebtes Ausfl usgziel in der Region. Der Sennfelder Seenkranz, ein Altarm des Mains, vermittelt auch heute noch den Eindruck einer ursprünglichen Auenlandschaft. Die Gemeinde Sennfeld hat dort ein Naturfreibad angelegt, das ebenfalls gut frequentiert wird. In Heidenfeld, dem dritten Schwerpunkt, fi nden sich Seen, die durch den Abbau von Kies in den Mainauen entstanden sind. Hier steht das Thema “Naturbeobachtung” im Vordergrund.

Die nahe nebeneinander liegenden Wasserlandschaften werden bisher nicht als ein zusammenhängendes Stärkenprofi l vermittelt. Der Mainbogen hat gute Chancen diese spezifi schen Vorteilswerte zu bewerben und in gewissem Umfang regionale Wertschöpfung zu betreiben. Als komplementäres Projekt zur Entwicklung des Radtourismus eignet sich das saisonale Wassererlebnisangebot bestens.

Systematik des Gemeinschaftsprojektes „Wassererlebnis Schweinfurter Mainbogen“ Quelle: Eigene Darstellung 124

Interkommunale Teilprojekte

2.1: Erstellung eines touristischen Entwicklungskonzeptes “Wassererlebnis” • Trägerschaft: Sennfeld, Grafenrheinfeld, Röthlein • Die Inwertsetzung der Wasserlandschaft hat neben örtlichen Aspekten der Infrastruktur und Ausstattung vor allem dann Erfolg, wenn eine gemeinsame Linie mit interessanten Schwerpunkten gefunden wird. Diese können z.B. sein: Grafenrheinfeld “Fit & Aktiv”; Sennfeld “Auwalderlebnis”; Röthlein “Naturgenuss am Main” • Bausteine des Konzeptes: Entwicklung einer aufeinander abgestimmten Angebotsstruktur, räumlich konkretes Freiraumkonzept für die drei Schwerpunkte, Grundlagen der Vermarktung (gemeinsames CI), Festlegen der Produktlinien, Ableitung örtlich konkreter Maßnahmen (z.B. Infrastruktur, Ausstattung, Wegebau) • ausgehend von den laufenden Bestrebungen der LAG Schweinfurter Land zum Ausbau des muskelbetriebenen Wassertourismus bzw. Wassersports kann überlegt werden, diese Facette des Maintourismus in das Konzept einzubinden. • Förderung ggf. über Leader in ELER, Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken, Wirtschaftsförderung • Kostenansatz für Konzeption, Planung und Entwicklung oben genannter Produkte für die drei Gemeinden ca. 45.000 Euro • Zeitplan: Konzeptphase ca. 6 Monate

Projektvorschläge - vorhandene Ansätze • Gemeinsame Angelmöglichkeiten • Tauchen, Wassersport, Wasserrutsche, Brunnen, Spiel- und Matschplätze • Biwackplätze • Kneippanlage Schwebheim • Mainstrombad und Strand • Naturführungen; Unkenbachwanderung/Elmuß/Auwald/Vogelschutzgebiet • Beschilderung vom Wasser aus • Kombination Wasser- und Fahrradwandern • Kanu- und Schiffsanlegestellen, Floß- und Schlauchbootfahrten, Wassertaxi

Mögliche Beteiligte des Gemeinschaftsprojektes: • Naturschutzbehörden • Wasserwacht/DLRG • Gästeführer und Vereine Kindergärten und Schulen • Umweltbildungsstation Reichelshof • Vereine und Naturfreunde • Wassergewinnung RMG Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 125

Örtliche Teilprojekte

2.2: “Sennfelder Seenkranz” Thema: Auwald-Erlebnis • Schrittweise Umsetzung der im touristischen Entwicklungskonzept abgeleiteten örtlichen Einzelmaßnahmen

Hinweis: Die Einbeziehung des Sennfelder Seenkranzes in die maintouristische Angebotsstruktur ist das Anliegen des Sennfelder Teilprojektes. Es geht hierbei vor allem darum, vorhandene Wege, neue Wege, Rastplätze in einer anspruchsvollen Gestaltung und Ausstattung weiter aufzuwerten. Die Verknüpfung mit dem SKF-Gelände soll mit gezielten Maßnahmen auch für den auswärtigen Besucher durchgeführt werden. Eine Abstimmung Naturfreibad Sennfeld mit der Stadt Schweinfurt ggf. durch ein überörtliches Gemeinschaftsprojekt erscheint zielführend.

2.3: “Grafenrheinfelder Freizeitlandschaft” Thema: Fit & Aktiv • Schrittweise Umsetzung der im touristischen Entwicklungskonzept abgeleiteten örtlichen Einzelmaßnahmen • Ziel des Projektes ist die Inwertsetzung der Lage am Main und die bessere Vernetzung der Freizeitangebot Seenlandschaft mit Schweinfurter Entwicklungen und der besseren regionalen Darstellung. am Grafenrheinfelder Badesee

2.4: “Heidenfelder Seenlandschaft” Thema: Naturgenuss am Main • Schrittweise Umsetzung der im touristischen Entwicklungskonzept abgeleiteten örtlichen Einzelmaßnahmen • Schwerpunkte der Einzelmaßnahmen sollten in einer Abstimmung der Naturbelange im Sinne einer Lenkung der Besucher und in einem evtl. Vermitteln von Umweltbildung bestehen Seenlandschaft Heidenfeld

• Eine Förderung der Einzelmaßnahmen kann ggf. über Leader im regionalen Gesamtzusammenhang erreicht werden. Denkbar ist auch eine Förderung als Einzelmaßnahme über das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken. 126

REGIONALES GEMEINSCHAFTSPROJEKT NR. 3 VERMARKTUNG DER BESONDEREN KULTURLANDSCHAFT (8.5)

Projektidee und Ziele: Die vielfältige Kulturlandschaft des Schweinfurter Mainbogens stellt ein bisher ungenutztes Potenzial für regionale Entwicklung dar und ist tatsächlich ein weit tragendes Alleinstellungsmerkmal. Systematisch und schrittweise muss dieses Potenzial über Konzeptarbeit erschlossen werden. Die Verankerung in der Bevölkerung und als Anreiz für regionale Akteure ist ganz wesentlich.

Angedacht sind z.B. als Umsetzung Streifzüge durch die Ortsgeschichte, Ortserkundungen, die Anlage von Lehrpfaden, Tag der offenen Türen in den Betrieben des Schweinfurter Mainbogens, die Organisation und Durchführung von Künstlertagen, Aktionstagen für Kinder, Kochkursen, Sportwettbewerben und mehr. Ziel ist es, durch das Projekt den Zusammenhalt innerhalb des Mainbogens zu stärken, Angebote bekannter zu machen und insgesamt eine positive Außenwirkung zu erzielen.

Zielgruppen dieser “Kulturlandschaftskampagne” können auch die Mainradler sein (s. Gemeinschaftsprojekt 1 und 2). Langfristig und unabhängig davon ebenfalls attraktiv ist das Oberzentrum Schweinfurt. Das Interesse dieser städtischen Zielgruppe kann vor allem durch die Themen “Gesunde Ernährung”, “Ursprung der Lebensmittel” usw. geweckt werden.

Kombiniert werden sollte dieser Aspekt ebenfalls mit dem Gedanken “Wege in die Kulturlandschaft”. In Anlehnung an die lange Radsporttradition der Stadt Schweinfurt und dem heute vielfachen Wunsch nach “Fitness und Bewegung” kann der Mainbogen durch seine angenehme Topographie z.B. Berufstätigen oder Tagungsgästen bzw. Geschäftsreisenden ein reizvolles “Frühsport- oder Feierabenderlebnis” bieten.

Diese Einzelmaßnahmen und Aktionen müssen jedoch um Wirkung zu entfalten professionell beworben werden.

Potenzial des Gemeinschaftsprojektes „Vermarktung der Kulturlanschaft“ - Einbindung zahlreicher Betriebe

Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld Quelle: Eigene Darstellung

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 127

Interkommunale Teilprojekte

3.1 Entwicklung einer Vermarktungskampagne „Kulturlandschaft im Schweinfurter Mainbogen“ • Trägerschaft: Gemeinden des Mainbogens • Um die Kulturlandschaft des Mainbogens über die bisher bestehende Landnutzung hinaus touristisch „in Wert zu setzen“, bedarf es einer grundsätzlichen Strategie, die erreichbare Ziele gemeinsam mit den Akteuren vor Ort defi niert und daraus Maßnahmen, Zeithorizonte und die notwendigen Ressourcen systematisch zusammenstellt. Die Vermarktungskampagne sollte folgende Bausteine beinhalten: - Grundlagenanalyse (Bestand, Zielgruppen) - Einbindung der Akteure vor Ort zum Aufbau von Direktvermarktungsangeboten - Einbeziehung des bestehenden, gut ausgebauten Rad- und Wanderwegenetzes (thematische Angebote erarbeiten, besondere Events wie. z.B. die „Mainfrankentour“ eingliedern) - Erarbeitung eines überörtlichen Angebots-/Veranstaltungsprogramms - systematische Erfassung aller möglichen örtlichen Bausteine - Entwicklung / Weiterentwicklung des Slogans - Entwicklung einer einheitlichen und modernen Gestaltungslinie (Farben, Layout, Bildsprache, Grafi k, Text) - Entwicklung und Platzierung von Printmedien und einem Internetbaustein (Eingliederung in Bestehendes)

Projektvorschläge - vorhandene Ansätze • „Guten Morgen Schweinfurt alles frisch aus dem Mainbogen auf den Tisch!“ • Markt- und Wandertage • Streifzug durch Ortsgeschichte, Ortserkundung, Lehrpfade • Tag der offenen Tür in den Betrieben / Mainbogenralley • Kleinkunst / Künstlertage (Malerei, Töpferei, etc.) • Aktionstage für Kinder, Jugendliche und Senioren, Sportwettbewerbe • Kochkurse (Fränkische, alte Rezepte) • Bürgerstammtische (Besondere Örtlichkeiten)

Mögliche Beteiligte und Träger des Gemeinschaftsprojektes: • ortsansässige Firmen • Gastronomie, Hotel- und Gaststättenverbände • Landwirte / BBV • Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens • Kindergärten und Schulen • Kirchen • Bürger und Vereine

• Eine Förderung der Kampagne kann ggf. über das Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken bzw. über das Leader-Programm des Landkreises gelingen. Bereits im REK vorliegende Projektansätze können sein: „Inwertsetzung de Kräuteranbaus“ (Lfd. Nr. Ib - 3), „Kooperation von Direktvermarktern mit der Gastronomie im Landkreis (Lfd. Nr. Ib - 4)

• Mindestlaufzeit der Anschubphase 12 bis 18 Monate 128

Örtliche Teilprojekte

3.2 Entwicklung örtlich thematischer Bausteine

3.2.1: Gemüse- und Blumenlandschaft Bad Sennfeld Entwicklung eines Markenzeichens für Sennfeld, Aufbereitung für gemeinsame Vermarktung mit der Stadt Schweinfurt Studie zur baulichen und gestalterischen Entwicklung (Aufwertung und Ausstattung) des ehemaligen Heilbades “Bad Sennfeld” , abschnittsweise Umsetzung

3.2.2 Schwebheimer Kräutersafari Entwicklung professioneller Werbeeinsätze Entwicklung von zusätzlichen Angeboten

3.2.3 Grafenrheinfelder “Frühstück am Main” “Erlebnismeile Altarm Main” zwischen Kulturhalle und Mainbrücke Ausbau gastronomischer Ausstattung

3.2.4 Grettstädter Bäcker- und Müllerhandwerk Aufbereitung des Themas “Mühlen und Müllerhandwerk” Infotage, Wochenendveranstaltungen

3.2.5 “Röthleiner Produkte” Präsentation “Schaumühle” Infotage gärtnerische Berufe

3.2.6 “Gochsheimer Zwiebeltreter “ Kirchenburg - Gaden - Gärtnertradition

Anmerkung: Die Vermarktung der Kulturlandschaft kann einen echten Imagegewinn für den Schweinfurter Mainbogen bedeuten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass ein Gemeinschaftsprojekt entsteht und eine originelle Befassung mit dem Thema die Grundlagen liefert. Jeder örtliche Baustein für sich ist nicht so spannend wie “der ganze Frühstückstisch”. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 129

REGIONALES GEMEINSCHAFTSPROJEKT NR. 4 UMSETZUNG REGIONALE GEWÄSSERENTWICKLUNG (8.6)

Systematik des Gemeinschaftsprojektes „Umsetzung reginonale Gewässerentwicklung“ Quelle: Eigene Darstellung

Projektidee: Im Rahmen eines interkommunalen Gewässerentwicklungsplanes der Gemeinden Sennfeld, Gochsheim, Schwebheim und Grettstadt wurden bereits Teile des Gewässernetzes (Gewässer 2. und 3. Ordnung) innerhalb des Schweinfurter Mainbogens erfasst und bewertet. Entscheidend ist die schrittweise Umsetzung in allen Mainbogengemeinden, um, wie oben systemgrafi sch dargestellt, den übergemeindlichen Gewässerverbund im Sinne einer Stärkung der Biodiversität und der Verbesserung des Gewässerhaushaltes (auch für die landwirtschaftliche Produktion) herstellen zu können. Auch die innerörtlichen Situationen sind Thema von Gewässerentwicklung und bringen heute im Bereich der Wohnumfeldverbesserung erhebliche Vorteile mit sich.

130

Interkommunale Teilprojekte

4.1 Ergänzung des bestehenden interkommunalen Gewässerentwicklungsplanes für die Gemeinden Röthlein und Grafenrheinfeld Um die Durchgängigkeit der Maßnahmen im Hinblick auf die Gewässerentwicklung zu gewährleisten, soll mit diesem Projekt der bestehende Interkommunale Gewässerentwicklungsplan um die beiden im westlichen Teil des Untersuchungsgebietes liegenden Gemeinden Röthlein und Grafenrheinfeld ergänzt werden. Durch die Erfassung der Gewässerstruktur und die Ergänzung um die beiden noch fehlenden Kommunen Röthlein und Grafenrheinfeld wird eine Grundlage für weitere Maßnahmen zur lokalen und regionalen Gewässerentwicklung und Pfl ege geschaffen.

4.2 Umsetzungsprojekt gemeindeübergreifender Maßnahmen (z.B. Unkenbach) Durch gemeindeübergreifende Vereinbarungen und gemeinsame bauliche Umsetzung können erhebliche Kostenvorteile entstehen. Akzeptanz und Mitwirkung in der Bürgerschaft wird verbessert.

Träger des Projektes: • Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens, insbesondere Röthlein und Grafenrheinfeld • Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen (Projektbeteiligter)

Kosten/Kooperationspartner: • Kosten Gewässerentwicklungsplan Röthlein und Grafenrheinfeld gemäß den Richtlinien des Landesamtes für Wasserwirtschaft grob überschlägig geschätzt GSK/GEK ca. 30.000 Euro mit sehr hoher Bezuschussung • Umsetzung der Maßnahmen über die Gemeinden in Abstimmung mit der Wasserwirtschaftsverwaltung

Zeitplan • Strukturkartierung: Erhebungszeitraum ca. 6 Monate • GEK ca. 6 Monate Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

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REGIONALES GEMEINSCHAFTSPROJEKT NR. 5 INTERKOMMUNALE ANTWORT AUF DEN MAINAUSBAU (8.7)

Ausschnitt Planfestellungsverfahren zum Mainausbau Quelle: Wasserstraßenneubauamt Aschaffenburg

Projektidee: Das Wasserstraßenneubauamt (WSV) bereitet zur Zeit die Planfeststellung des Gewässers 1. Ordnung des Mains vor. Hierbei kommt es zu einer Fülle von Uferregulierungen und Ausbaumaßnahmen, einschließlich begleitender landschaftspfl egerischer Maßnahmen zur Erneuerung fl ussbegleitender Infrastruktur. Der Neubau bzw. die Baumaßnahmen zur Verbesserung der Schifffahrt zeigen, z.B. in Untereuerheim beim Steg über den Main (Fußgängersteg), ganz deutlich die Notwendigkeit einer gemeindeübergreifenden Abstimmung. Touristische Anforderungen und infrastrukturelle Erfordernisse gehen hierbei ineinander über. Dies gilt auch für landschaftsgestalterische Maßnahmen und Renaturierungen, die gemeindeweise jeweils für Aufwertungen durchaus genutzt werden können (z.B. Hirschfeld).

Projektinhalt des interkommunalen Projektes: • gemeinschaftliches, gutachterliches Aufstellen von Wünschen und Anforderungen jeweils aus gemeindlicher Sicht

Träger des Projektes: • Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens

Kooperationspartner: • Wasserwirtschaftsverwaltung

Zeitplan • Beginn: ab sofort möglich

Kosten • Beratungsleitstungen nach Zeitaufwand 132

REGIONALES GEMEINSCHAFTSPROJEKT NR. 6 LEBENDIGE ORTSKERNE IM AUSTAUSCH (8.8)

Systematik des Gemeinschaftsprojektes „Lebendige Ortskerne im Austausch“ Quelle: Eigene Darstellung

Projektidee: Die Entleerung und der Funktionsverlust der Altorte ist ein unterschiedlich ausgeprägtes aber in allen Mainbogengemeinden feststellbares Phänomen. Die Einrichtung einer “Werkstatt” zum Erfahrungsautausch und zum Annähern an ein sehr schwieriges Problem könnte insgesamt den interkommunalen Austausch fördern und allmählich die Grundlagen für eine systematische Vorgehensweise liefern. Auf Grund unterschiedlichster Voraussetzungen für den Einsatz von staatlichen Programmen und Instrumenten erscheint es besonders dringlich eine gemeinsame Linie zu fi nden. Das landkreisweit aufgestellte Projekt “FLIZ” kann dabei wertvolle Grundlagen bereit stellen. Notwendig ist eine intensive Betreuung und Moderation eines solchen Projektes und die fachlich fundierte Beratung. Gegebenenfalls kann ein Pilotprojekt mit besonderen Förderbedingungen enstehen. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 133

Aufbau des Gemeinschaftsprojektes Auf Ebene des Landkreises Schweinfurt wurden bereits Initiativen zu den Infrastrukturaspekten „Leerstand und Flächenmanagement - Innenentwicklung“ sowie „Pfl ege- und Betreuungseinrichtungen“ (Seniorenpolitisches Gesamtkonzept) auf den Weg gebracht. Die Ebene des Schweinfurter Mainbogens bietet sich darüber hinaus an, den wichtigen Beteiligungsaspekt und das bürgerschaftliche Engagement verstärkt ins Spiel zu bringen. Dies spiegeln auch die Ergebnisse des Workshops wider. Es handelt sich bei diesem Projekt vor allem um ein moderiertes „Mitmach-Projekt“ mit längerfristiger Entwicklungsperspektive. Dieses regionale Bündnis zur „Bewusstseinsbildung und durchaus auch persönlichen Befassung mit diesem Thema“ (Wohnen im Alter) kann als Ergänzung örtlicher Gemeindenentwicklungsvorhaben verstanden werden.

• Verbesserung der Lebensqualität in den Altorten (Attraktivität des Ortsbildes steigern) • Nachbarschaftshilfe / Bürgerdienste im Sinne einer zentralen Anlaufstelle • Aufbau neuer Formen sozialen Miteinanders • sinnvolle, zweckgebundene Nutzung der Häuser mit neuen Zuschnitten (Umbau, Zusammenlegung, Entkernung, neue Gemeinschaftsnutzungen) • Erhalt der Nahversorgung als Grundlage für attraktives Wohnen z.B. auf Basis bürgerschaftlich getragener Organisationsformen • interkommunale Gestaltungsfi bel für die Altorte, Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens als Basis für den Aufbau einer durchgängigen Förderpraxis

Mögliche Beteiligte und Träger des Gemeinschaftsprojektes • Bürger, Vereine, regionale Akteure • Verbände, soziale und kirchliche Einrichtungen • Amt für ländliche Entwicklung, Städtebauförderung bei der Regierung von Unterfranken • Gemeinderäte, Verwaltungen • Architekten, Stadtplaner, Sozialpädagogen

Zeitplan • Laufzeit für das Projekt 3 bis 5 Jahre mit stufenweisem Aufbau

Kosten • jährlich ca. 50.000 Euro (ohne Bau- oder Sanierungsmaßnahmen)

Förderung • Bei der Entwicklung eines Projektes bestehen durchaus Chancen einer besonderen Förderung im Rahmen eines Pilotprojektes. (1. Schritt: Erstellung einer Projektskizze, Willensbildung innerhalb der Mainbogengemeinden, Kostenplan) • grundsätzliche Anfragen beim ALE Unterfranken, Leader in ELER, Städtebauförderung 134

REGIONALES GEMEINSCHAFTSPROJEKT NR. 7 RAUMPARTNERSCHAFT UND BRÜCKENSCHLAG NACH SCHWEINFURT (8.9)

Schweinfurt

Kunst. Industrie. Kulturlandschaft.

Mainbogen Systematik des Gemeinschaftsprojektes „Raumpartnerschaft und Brückenschlag nach Schweinfurt“ Quelle: Eigene Darstellung

Projektidee: Die Orientierung der Mainbogengemeinden nach Schweinfurt ist so ausgeprägt, dass eine Kooperation absolut notwendig erscheint. Eine Reihe von Projekten ist geradezu darauf angewiesen, einen Austausch und eine Herbeiführung von gegenseitigem Nutzen herzustellen. Deshalb wurde diskutiert, den Slogan “Kunst und Indutrie” der Stadt Schweinfurt aufzugreifen, um mit dem zusätzlichen Attribut “Kulturlandschaft” der Mainbogengemeinden gemeinsam um Besucher, Bewohner und Unternehmen zu werben. Die gemeinsamen Frequenzachsen Main und A 70 legen diesen Schritt nahe. Dazu bedarf es einer professionellen und abgestimmten Vorgehensweise und der Aufbereitung des Themas in den zuständigen Gremien einschließlich der sehr wichtigen Öffentlichkeitsarbeit. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 135

Aufbau des Gemeinschaftsprojektes • schrittweises Erarbeiten von “Win-Win-Situationen” und die Aufbereitung einer Raumpartnerschaft • Zielführend ist es dazu, das regionale Gemeinschaftsprojekt Nr. 3 “Vermarktung der besonderen Kulturlandschaft”, das einen substanziellen Alleinstellungswert in diese Raumpartnerschaft einbringen kann, einzubinden. • Wesentlicher Inhalt ist die mediale Aufbereitung und die Verankerung in der Bevölkerung durch geeignete Öffentlichkeitsarbeit und das Einbringen von konkreten Projektschritten in die zuständigen Projektgremien • Darüber hinaus ist eine Zusammenarbeit im Bereich Tourismus (z.B. gemeinsame Tourist-Info, Fahrradverleihsysteme, Wanderführer) sinnvoll • Die vierfache Brücken- und Torfunktion 1. Grafenrheinfeld / Bergrheinfeld, 2. Grafenrheinfeld / Schweinfurt (Europa-Allee/Maintal) 3. SKF-Gelände Sennfeld / St 2272 4. Fußgängersteg Untereuerheim / Gädheim ist dabei die räumlich wirksame und erlebbare Komponente, die gestalterisch öffentlichkeitswirksam inszeniert werden kann (z.B. Lichtkunst, Merkzeichen, Farbe, Großgrün)

Mögliche Beteiligte und Träger des Gemeinschaftsprojektes • Gemeindegremien • Stadt Schweinfurt • Landkreis Schweinfurt

Zeitplan • Entwicklung eines gemeinsamen Arbeitsprogramms: 2 Jahre Anlaufzeit • im Anschluss Festlegen konkreter Einzelschritte

Kosten • Zeiteinsätze, fachliche Beratungsleistungen nach Art und Umfang zu ermitteln 136

ÜBERSICHT UND ZUORDNUNG HANDLUNGSFELDER (8.10)

Regionales Geimeinschaftsprojekt Handlungsfeld 1: Handlungsfeld 2: Handlungsfeld 3: Handlungsfeld 4: Handlungsfeld 5: Lebendige Ortskerne Lebensqualität für Den Mainbogen Neue Mobilität für - Kurze Wege alle Generationen präsentieren Landschaftsbilder den Standort im Mainbogen Mainbogen 1. Mainbogen-Radweg xxx 1.1 Lückenschluss der Mainbogen-Route-Ost Interkommunales Teilprojekt (Gochsheim, Grettstadt, Sennfeld) 1.2 Information und Orientierung Interkommunales Teilprojekt (Gochsheim, Grafenrheinfeld, Grettstadt, Röthlein, Sennfeld) 1.3 Erlebniswert der Strecke Interkommunales Teilprojekt (Gochsheim, Grafenrheinfeld, Grettstadt, Röthlein, Sennfeld) 1.4 Vermarktung Interkommunales Teilprojekt (alle Mainbogengemeinden) 1.5 Rastplätze Örtliches Teilprojekt (Grettstadt, Sennfeld, Grafenrheinfeld, Röthlein) 2. Wassererlebnis Schweinfurter Mainbogen xxx 2.1 Erstellung eines touristischen Entwicklungskonzeptes Interkommunales Teilprojekt (Sennfeld, Grafenrheinfeld, Röthlein) „Wassererlebnis“ 2.2 „Sennfelder Seenkranz“ Örtliches Teilprojekt (Sennfeld) 2.3 „Grafenrheinfelder Freizeitlandschaft“ Örtliches Teilprojekt (Grafenrheinfeld) 2.4 „Heidenfelder Seenlandschaft“ Örtliches Teilprojekt (Röthlein) 3. Vermarktung der besonderen xxxx Kulturlandschaft 3.1 Vermarktungskampagne „Kulturlandschaft“ Interkommunales Teilprojekt (alle Mainbogengemeinden) 3.2.1 Gemüse- und Blumenlandschaft Bad Sennfeld Örtliches Teilprojekt (Sennfeld)

3.2.2 Schwebheimer Kräutersafari Örtliches Teilprojekt (Schwebheim) 3.2.3 Grafenrheinfelder Örtliches Teilprojekt (Grafenrheinfeld) „Frühstück am Main“ 3.2.4 Grettstädter Bäcker- und Müllerhandwerk Örtliches Teilprojekt (Grettstadt) 3.2.5 „Röthleiner Produkte“ Örtliches Teilprojekt (Röthlein) 3.2.6 Gochsheimer Zwiebeltreter Örtliches Teilprojekt (Gochsheim) 4. Umsetzung der reigonalen xx Gewässerentwicklung 4.1 Ergänzung des bestehenden GEP Interkommunales Teilprojekt (Röthlein, Grafenrheinfeld) für Röthlein und Grafenrheinfeld 4.2 Umsetzungsprojekt gemeindeübergreifender Interkommunales Teilprojekt (alle Mainbogengemeinden) Maßnahmen 5. Interkommunale Antwort auf den x Mainausbau (alle Mainbogengemeinden) 6. Lebendige Ortskerne im Austausch xx x (alle Mainbogengemeinden) 7. Raumpartnerschaft und Brückenschlag nach xxx Schweinfurt (alle Mainbogengemeinden) Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 137

FAZIT (9) 138

Die Mainbogengemeinden weisen insgesamt ein hohes Entwicklungspotenzial auf. Die besondere Lage am Main und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Oberzentrum Schweinfurt eröffnen besondere Chancen, die einerseits in der Verknüpfung mit dem städtisch geprägten Wirtschaftsstandort liegen und andererseits in der möglichen Entfaltung eines eigenständigen Profi ls mit der ganz besonderen Ausprägung der Kulturlandschaft.

Die Beteiligung hat eine Mitwirkungsbereitschaft in der Bürgerschaft erkennen lassen. Die Überwindung kommunaler Sichtweisen und der schrittweise Aufbau eines regionalen Selbstverständnisses sind die Hauptaufgaben der nächsten Jahre im Mainbogen.

Bevölkerungsrückgang und eine Umkehr vom Wachstum in die Fläche mit einer nicht mehr vollständig ausgelasteten Infrastruktur in Folge ablesbarer Schrumpfungstendenzen, die mit dem demographischen Wandel einhergehen, weisen mit besonderer Dringlichkeit auf den Handlungsbedarf hin. Interkommunale Aufgabenteilung in allen Handlungsfeldern ist der Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit der Region.

Die besonderen Charakteristika und Alleinstellungsmerkmale lassen den Schluss zu, dass touristische Wertschöpfung in gewissem Umfang möglich sein wird. Als Basis für weitergehende Kooperation eignet sich der radtouristische Ansatz ganz besonders gegenseitigen Nutzen zu erzeugen. Die Kooperation auf vielen anderen Feldern erfordert eine enorme Anstrengung und eine professionelle Umsetzungsbegleitung des gerade begonnenen Prozesses.

Empfohlen wird entsprechend der Meinungsbildung im Mainbogenforum die drei regionalen Gemeinschaftsprojekte „Mainbogen-Radweg“, „Wassererlebnis Schweinfurter Mainbogen“ und „Vermarktung der besonderen Kulturlandschaft“ vorrangig zu betreiben und mit dem Instrument der Umsetzungsbegleitung fachlich abzusichern und zum Erfolg zu führen. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ANHANG

GOCHSHEIM

GRAFENRHEINFELD

GRETTSTADT

RÖTHLEIN

SCHWEBHEIM

SENNFELD

1. Exkursionsroute 2. Fragebogen Beherbergungsbetriebe 3. „Lieblingsorte“ im Schweinfurter Mainbogen 4. Pressespiegel 5. Protokolle A ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 16

Exkursionsroute Zweiter Regionaler Workshop 20.02.2010 Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld Sennfeld • • Schwebheim • Röthlein • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ A

ANHANG 2 - FRAGEBOGEN BEHERBERGUNGS- BETRIEBE A Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ A

A Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ A

ANHANG 3 - „LIEBLINGSORTE“ IM SCHWEINFURTER MAINBOGEN A Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ A

„LIEBLINGSORTE“ NACH AUSSCHNITTEN GEGLIEDERT - je größer der Punkt umso öfter die Nennung ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ A

ANHANG 4 - PRESSESPIEGEL A

Mainpost 21.08.2009 Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ A

Mainpost 01.10.2009 A

Mainpost 19.10.2009 Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ A

GRAFENRHEINFELD Weitblick am Mainbogen? Zukunfts-Werkstatt: Grafenrheinfeld will sich in der Allianz besser präsentieren

„Der Starke ist am mächtigsten allein“: Entgegen dem geflügelten Wort von Meisterschütze Wilhelm Tell möchte Grafenrheinfeld künftig gemeinsame Projekte mit dem „Schweinfurter Mainbogen“ anvisieren – als wohl stärkster Pfeil im Köcher der Allianz. Um diese Ziele überhaupt erst einmal zu finden, wurde im Gemeinderat nun, mit 13 zu zwei Stimmen, die Einrichtung einer „Örtlichen Zukunftswerkstatt“ beschlossen.

Planer Raimund Böhringer hatte zuvor für ein „abgestimmte Maßnahmen- und Handlungsprogramm“ in der interkommunalen „Fußballmannschaft“ geworben – als lokales Zusatzmodul zum ILEK, dem amtlichen Konzept zur ländlichen Entwicklung der Region. Der Wert einer Beratung durch sein Büro liege darin, bei Projekten Irrtümer zu vermeiden und Fördermittel zu erhalten, so der Landschaftsarchitekt aus Bad Alexanderbad im Fichtelgebirge. Im Oberen Werntal hätten sich die Gemeinden so etwa auf ihre Gewerbestandorte geeinigt.

Der Schwerpunkt werde auf dem Zweckbündnis der sechs Gemeinden mit 27 000 Einwohnern liegen, solche Struktur-Zusammenschlüsse wären in Bayern wie Europa längst „kommunale Wirklichkeit“, sagte Böhringer. Auch wenn Grafenrheinfeld sicher ein Sonderfall sei: „Wir waren fasziniert, was sie im Freizeit- und Erholungsbereich haben.“

Mitarbeiterin Katrin Reuscher stellte einige mögliche Themengebiete im „suburbanen Übergangsraum“ südlich Schweinfurts vor: die Innenentwicklung der Dörfer, die Meisterung des demografischen Wandels, den Maintourismus, Verkehr und Mobilität, die Nutzung als Kulturlandschaft.

„Das, was Sie als Zukunftswerkstatt anbieten wollen, ist längst vorhanden“, zeigte sich Ludwig Weth skeptisch. Die Infrastruktur sei in Grafenrheinfeld bereits weit entwickelt, „Zahlen“ zur zukünftigen Entwicklung erhalte man auch durch das Landratsamt. Er könne sich eher engere Beziehungen mit Bergrheinfeld vorstellen: „Ich sehe nicht, was Sie uns an neuen Ideen für die Zukunft geben wollen.“ Es würden nun aber wieder Tatsachen geschaffen, durch bereits angekündigte Veranstaltungen zum Thema, kritisierte Weth.

Niemand wolle die kommunale Planungshoheit aushebeln, meinte Böhringer, es werde keinen „automatischen Vollzug“ geben. Es wäre sinnvoll, sich zunächst im Ort über zukünftige Projekte zu verständigen und dann das gemeinsame regionale ILEK zu starten, antwortete der Planer auf Nachfrage von Guido Oster zum zeitlichen Ablauf.

Für Bürgermeisterin Sabine Lutz ist das Ziel des ILEK-Zusatzmoduls „eine bessere Präsentation innerhalb des Mainbogens“. In Röthlein sei eine solche Werkstatt bereits beschlossen worden, nun käme es auf die Bürgerbeteiligung an. Die Termine für Bürgerinfos und Workshop habe das ILEK festgelegt.

„Wir sitzen jetzt im Mainbogen-Boot mit drin“, zeigte Martina Gießübel seitens der SU Verständnis, man solle die Resonanz aus der Bevölkerung abwarten. Walter Wegner (SPD) möchte Verknüpfungsmöglichkeiten mit den Nachbargemeinden herauskitzeln: „Man schaut zu wenig über den Tellerrand“. Angesichts der Altortverödung gelte es, 20 Jahre vorauszublicken.

Knapp 4700 Euro kostet die Werkstatt, mit Ortsanalyse, Workshops, fachlicher Beurteilung durch das Planungsbüro und abschließender Präsentation. Am Samstag, 7. November, gibt es ab 9 Uhr in der Kulturhalle eine Bürgerinfo zur Zukunftswerkstatt, am Donnerstag, 12. November, dort ab 19 Uhr eine Info zum ILEK. Am 21. November folgt in Gochsheim der Regionale Workshop „Stärken und Schwächen der Region“.

Mainpost 21.10.2009 A

GRETTSTADT Grettstadt geht eigenen Weg ILEK-Zukunftswerkstatt: Gemeinderat will Bürger mehr einbinden

Gemeinsam mit der Allianz Schweinfurter Mainbogen geht Grettstadt die Zukunft an – allerdings auf eigenen Wegen.

Wie kann man Leben in die Ortskerne holen? Was braucht ein Ort, um lebenswert zu sein? Wo soll die Entwicklung hinführen? Fragen, die die Gemeinden Gochsheim, Grafenrheinfeld, Grettstadt, Röthlein, Schwebheim und Sennfeld gemeinsam mit ihren Bürgern beantworten wollen. Sie haben sich zur „Interkommunalen Allianz Schweinfurter Mainbogen zusammengeschlossen, wollen ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) erstellen.

Naherholung und Tourismus aber auch die Verbesserung der Agrarstrukturen und Stärkung der Wirtschaftskraft sind mögliche Themen des ILEK. Mit der Durchführung beauftragten die Mainbogengemeinden das Architekturbüro Raimund Böhringer aus Bad Alexandersbad. Am Donnerstag, 12. November gibt es um 19 Uhr in der Kulturhalle Grafenrheinfeld ein erstes Treffen, zu dem alle Bürger der beteiligten Gemeinden eingeladen sind.

Das Planungsbüro hatte für Grafenrheinfeld, Röthlein und Grettstadt vorgeschlagen, in den Orten eigene Zukunftswerkstätten zu installieren. Geplant sind dabei in jedem Ortsteil eine Ortsanalyse, Workshops, eine fachliche Beurteilung und eine abschließende Präsentation je Gemeinde. In den Gemeinden Röthlein und Grafenrheinfeld sind die Zukunftswerkstätten bereits beschlossenen Sache, wurden vom Gemeinderat befürwortet.

Im Gemeinderat Grettstadts stand die Beteiligung an den vom Planungsbüro vorgeschlagenen Zukunftswerkstätten an und Grettstadt lehnte, sehr zum Unmut von Bürgermeisterin Traudl Epp, ab. Zuerst wurde eine Entscheidung mit der Gegenstimme der Bürgermeisterin auf Vorschlag von Thomas Dellermann in den nicht öffentlichen Teil der Sitzung vertagt. Bei der Abstimmung dort sprachen sich mit der Bürgermeisterin nur zwei Gemeinderäte für Zukunftswerkstätten aus, 14 dagegen. Stattdessen präsentierten die Gemeinderäte eine andere Lösung – eine eigene Zukunftswerkstatt– erklärte Bürgermeisterin Traudl Epp. Bis zur nächsten Sitzung will man diese ausarbeiten und verschiedene Einzelheiten klären.

Als Mainbogengemeinde mit den meisten Ortsteilen (Grettstadt, Dürrfeld, Obereuerheim, Untereuerheim) würden die Zukunftswerkstätten mit Kosten von fast 11 000 Euro zu Buche schlagen. Der Kostenrahmen erschien den meisten Gemeinderäten zu hoch, das wurde in den Wortmeldungen zum Thema deutlich, zumal die ILEK-Beteiligung nur ein Drittel der Summe nämlich 3800 Euro für Grettstadt kostet. Kritisiert wurde der enge Zeitrahmen des Planungsbüros, da ja schon am 12. November die gemeinsame Auftaktveranstaltung in Grafenrheinfeld und für den 21. November die ersten regionalen Workshops geplant seien. „Wenn drei Gemeinden auf dem gleichen Weg (über das gleiche Planungsbüro) zum gewünschten Meinungsbild kommen wollen, könnte die zur Verfügung stehende Zeit von zwei Monaten sehr knapp werden“, meinte Gemeinderat Peter Volz. Es sei aber nicht sinnvoll, erst eine gemeinsame Planung aufzustellen und danach zu ermitteln, was die Bürger sich für die Zukunft vorstellen. Wenn Konzepte erstellt werden, so sollte zumindest ein Teil der Vorschläge in absehbarer Zeit umsetzbar sein und nicht als Utopie im Raum stehen bleiben. Die Gemeinde Grettstadt mit ihren Ortsteilen geht nun einen alternativen Weg, um die Meinungen zu ermitteln, die für die gemeinsame ILEK-Aktion der Mainbogen-Allianz unerlässlich sind, damit daraus Konzepte für die Zukunft entstehen können.

Mainpost 27.10.2009 Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ A

GRAFENRHEINFELD Liebenswert und doch verwöhnt Workshopteilnehmer befassten sich mit der Zukunft der Gemeinde

So ganz hatte eigentlich keiner der Workshopteilnehmer der sogenannten „Zukunftswerkstatt Grafenrheinfeld“ gewusst, was da Samstagmorgen in der Kulturhalle auf ihn zukommen würde.

Vom Verantwortungsbewusstsein, aber auch der Neugierde getrieben waren 26 Grafenrheinfelder der gemeindlichen Einladung gefolgt und wurden, obgleich „ohne große Erwartungen gekommen“, positiv überrascht. Im Laufe des Vormittags entpuppte sich nämlich die Zukunftswerkstatt als wahre Ideenschmiede.

Gefordert wurden die eigene Kreativität und der Mut zum offenen kritischen Dialog. Gearbeitet wurde in Klein- und Kleinstgruppen. Sympathisch, modern, lebendig, reich und liebenswert – so charakterisierten die Teilnehmer ihr Dorf, ausgestattet mit einem prallen Vereinsleben, einer sehr guten Infrastruktur, ausreichender ärztlicher Versorgung, einem lebendigen Dorfmittelpunkt und einem abwechslungsreichen gastronomischen und kulturellen Angebot mit hohem Freizeitgestaltungswert.

Lebensqualität

Keine Frage – ist sich auch das Moderatorenteam Katrin Reuscher und Raimund Böhringer vom oberfränkischen Städteplanungsbüro Böhringer einig: Grafenrheinfeld ist eine Gemeinde mit einer überdurchschnittlich hohen Lebensqualität. Alle notwendigen Einrichtungen sind vor Ort, darüber hinaus kann der Grafenrheinfelder Bürger außergewöhnliche Angebote wie Kulturhalle, Seniorenpflegezentrum und betreutes Wohnen nutzen.

Und doch, sind sich die politisch Verantwortlichen sicher, müssen im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen neue Ideen und Wege beschritten werden. Gefragt ist Ideenreichtum und Mut zur Innovation, gepaart mit Weitblick und Verantwortungsbewusstsein. Grafenrheinfeld braucht neue zukunftstaugliche Lösungen, auch wenn an diese bisher noch nicht unbedingt gedacht wurde. Denn es fallen auch Begriffe wie „verwöhnt“ und „fehlendes soziales und vor allen Dingen generationsübergreifendes Miteinander“.

Vermisst wird in mancher Hinsicht auch das energietechnische Umdenken, obwohl man mit den gemeindlichen Fördermaßnahmen für die Nutzung regenerativer Energien schon auf dem richtigen Weg ist. Die Mängel sind, verglichen mit anderen Gemeinden, auf den ersten Blick sicherlich als gering einzustufen, schnell ist der Begriff des „Jammerns auf hohem Niveau“ im Raum. Ungerechtfertigt meint Landschaftsarchitekt Raimund Böhringer, denn natürlich ist immer noch ein Qualitätsstufenausbau möglich, gerade auch im Zusammenhang mit der Rolle der Gemeinde im Schweinfurter Mainbogen und dem „Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept“ (ILEK), das momentan für die Allianz ausgearbeitet wird.

Erhöhten Handlungsbedarf fordert in den nächsten Jahren auch der demografische Wandel. Junge Familien werden gebraucht, doch statt Natur zu zersiedeln, sollen Baulücken im Ort geschlossen und der Einsatz regenerativer Energien noch mehr gefördert und vor allen Dingen standardisiert werden.

Bus für Senioren und Radverleih

Gute vier Stunden später standen eine ganze Reihe von Vorschlägen auf der bürgerlichen Workshopwunschliste wie interne Shuttlebusse für Senioren, Fahrradverleih und ein Discobus, ein medizinisches Versorgungszentrum, ein Mehrgenerationentreff, ein Nordic-Walking-Parcours, die Erstellung einer hochwertigen Imagebroschüre Grafenrheinfelds, die Bürger, Gewerbetreibende und Touristen gleichermaßen anspricht, sowie die Überarbeitung des gemeindlichen Internetauftritts.

Eine durchaus vielversprechende Bilanz, die, verspricht eine zufriedene Bürgermeisterin Sabine Lutz, 2010 bei einer weiteren Veranstaltung noch weiter ausgearbeitet werden soll. Schade nur, dass scheinbar gerade jungen Leuten die Zukunft ihres Heimatortes nicht besonders am Herzen liegt. Und auch von den Gemeinderäten fanden nur fünf den Weg in die Kulturhalle.

Schweinfurter Tagblatt 11.11.2009 A

GRAFENRHEINFELD Mainbogen: Versammlung für die Bürger Bürgerversammlung zum Entwicklungskonzept im Schweinfurter Mainbogen

Der Mehrwert ist die Differenz zwischen dem Wert geleisteter Arbeit – dem Erlös aus ihrem Produkt – soll es im übertragenen Sinn auch in der Zusammenarbeit der Mainbogen-Gemeinden gehen.

Karl Marx („Das Kapital“) hätte sich leicht getan, eine der Publikumsfragen auf der gemeinsamen Bürgerversammlung zum ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) in der Allianz „Schweinfurter Mainbogen“ zu beantworten: „Was ist eigentlich Mehrwert?“ Zuvor hatte Katrin Reuscher als Mitarbeiterin des Planungsbüros Böhringer darum geworben, einen solchen in den Mitgliedsgemeinden Gochsheim, Grettstadt, Grafenrheinfeld, Röthlein, Schwebheim und Sennfeld herzustellen – im Sinne des überlokal zu schaffenden „Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts“ (ILEK).

12 Interessenten

Um Wertschöpfung im marxistischen Sinne ging es allerdings nicht, als Koordinatorin Ursula Weidinger vom Landratsamt sowie die Allianz-Bürgermeister Wolfgang Widmaier, Traudl Epp, Sabine Lutz, Albrecht Hofmann, Hans Fischer und Emil Heinemann in die Rafelder Kulturhalle einluden: Die Info-Veranstaltung war mit rund 120 Besuchern aus allen Gemeinden sicher zufriedenstellend besucht. „Spinnen Sie mit uns“, forderte Gastgeberin Lutz die Anwesenden auf: „im positiven Sinn.“

Ebenso, wie es heute eine „globale Aufstellung“ gebe, gelte es, sich nach „innen“ weiterzuentwickeln, betonte Moderator Raimund Böhringer – auch durch interkommunale Verbünde, die gemeinsam ein „Kochbuch“ aus Projekt-Ideen schreiben könnten. Der landkreiserfahrene Planer aus dem Fichtelgebirge bringt das Beispiel AOVE: Darin hätten sich neun Oberpfälzer Gemeinden zur Allianz „Obere Vils-Ehenbach“ zusammengeschlossen, kooperierten jetzt touristisch mit der US-Armee, hätten einen gemeinsamen Waldhochseilgarten gebaut oder widmeten sich der „Kunst im (Kaolin-)Tagebau“.

Man suche auch für den Mainbogen einen langfristigen und dynamischen, „partnerschaftlichen“ Ansatz, jenseits allen Kirchturmdenkens, assistiert Reuscher, die zusammen mit Böhringer die ganze Themenvielfalt herauskitzeln will – über die bestehende Zusammenarbeit im Tourismus hinaus: etwa im Umgang mit dem demografischen Wandel oder im Bereich Verkehr und Mobilität. Eher als Ideensammlung gedacht war die Powerpoint-Auflistung von Eigenheiten der 27 000 Einwohner-Region: vom Gemüse-, Blumen- und Heilkräuteranbau über die Kirchenburgen und die beiden Freien Reichsdörfer bis hin zur „Grettstädter Stufenlinde“, den vielen Mühlen oder dem Freizeitgelände Sennfeld sowie dem sonstigen, auch wassersportlichen Naherholungsangebot nahe am Oberzentrum Schweinfurt.

Wohlfühlen im Dreierpack

Das alles klinge im Anfangsstadium sehr abstrakt, gestehen die Planer ein – um so freudiger beteiligt sich das Publikum an einem interaktiven „Spiel“: Mittels roten Klebepunkten sollen die Mainbögler ihre Lieblingsorte (außerhalb der Heimatgemeinde) auf der Karte markieren und die Wahl begründen. Punkt für Punkt kommt da Gemeinschaftsgefühl auf, es schlägt die Stunde der Regional-, nicht Lokalpatrioten: „Dahoam is dahoam“, raunt ein Besucher, in Anspielung auf eine Heimat-Daily-Soap des Bayerischen Fernsehens.

„Die weißen Birken im Wiesengrund am Riedholz“ findet der eine romantisch, der andere begeistert sich für die Rafelder Barockkirche nebst Vorplatz. Ausgelassene Stimmung, als die Bürgermeister im Sextett ihre Punktvergabe verkünden sollen: Traudl Epp etwa schafft es, schnell noch das historische Dürrfelder Rathaus und andere Grettstädter Sehenswürdigkeiten zu loben, bevor sie sich vor den Gochsumer Nachbarn verbeugt. Sabine Lutz fühlt sich auf der Schwebheimer Plan-Kirchweih besonders wohl, der Sennfelder Kollege Emil Heinemann im „Dreiländereck“ Gochsheim–Schwebheim–Sennfeld. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ A

Dann wird es noch einmal ernst: „Die Arbeitskreise zum ILEK sollen keine Ersatz- Gemeinderäte sein“, stellt Rathauschef Hans Fischer aus Schwebheim auf Nachfrage klar. Das Konzept soll zwanglos „von unten her“ in Zusammenarbeit mit den Bürgern entstehen. Daher auch die Infoveranstaltung zu einer lokalen Grafenrheinfelder „Zukunftswerkstatt“ einige Tage zuvor in der Kulturhalle.

Peter Kraus vom zuständigen Amt für ländliche Entwicklung Würzburg erläutert dessen Arbeit zwischen Dorferneuerung und Regionalentwicklung. Zum Abschluss der knapp zweistündigen Veranstaltung herrscht reger Andrang an den Namenslisten, wo sich zur Mitarbeit bereite Bürger eintragen können: „Wir werden erst in einem halben Jahr wissen, was herausgekommen ist“, dämpft Raimund Böhringer vorsorglich die Erwartungen.

Mainpost 17.11.2009 A

Mainpost 29.12.2009 Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld

BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ A

Volkszeitung - Zeitung für Schweinfurt 22.05.2010 ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ A

ANHANG 5 - PROTOKOLLE BÖHRINGER – iF GmbH

DOKUMENTATION M ENSCH •STADT •LANDSCHAFT

Markgrafenstraße 9 95680 Bad Alexandersbad

Tel.: 0 92 32 – 7 05 44 Fax.: 0 92 32 – 7 06 48 E-Mail: [email protected] Home: www.boehringer-if.de

Projekt Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) Schweinfurter Mainbogen Protokollnr. 1

Ort, Datum Gochsheim, Fritz-Zeilein-Halle, 21. November 2009

Thema Erster Regionaler Workshop

ERSTER REGIONALER WORKSHOP „SCHWEINFURTER MAINBOGEN“

     Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft Regionaler Workshop Mainbogen – 21.11.2009

1. BEGRÜßUNG durch Bürgermeister Widmaier und Bürgermeisterin Lutz

Bürgermeister Wolfgang Widmaier und Bürgermeisterin Sabine Lutz begrüßten alle anwesenden TeilnehmerInnen. Durch die im Vorfeld durchgeführte Bürgerversammlung und Information der Gemeinderäte in Grafenrheinfeld, Sennfeld, Grettstadt, Röthlein und Gochsheim waren die meisten der Anwesenden bereits über die grundlegenden Zielsetzungen des ILEK informiert worden.

TEIL 1: CHANCEN DER ZUSAMMENARBEIT

1. VORSTELLUNGSRUNDE

Die anwesenden Teilnehmer aus den sechs Gemeinden stellten sich kurz mit Namen und Funktion vor. Außerdem wurden sie gebeten zu erläutern, was sie von dem Tagesworkshop erwarten. Die einzelnen Äußerungen machten deutlich, dass die meisten der Teilnehmer zwar gespannt sind, viele aber auch durchaus skeptisch bezüglich konkreter Ergebnisse waren (s. Ergebnis der Feedback-Runde Punk 8 der Dokumentation).

2. EINFÜHRUNG ZUM ILEK

Das Büro BÖHRINGER gab zu Beginn eine kurze Einführung zum ILEK, so dass ein in etwa einheitlicher Informationsstand der Teilnehmer hergestellt werden konnte. Der erste Regionale Workshop sollte dabei folgende Ergebnisse liefern: 1. klären, worin der Handlungsbedarf besteht 2. klären, in welche Richtung die Zusammenarbeit gehen soll (erste Leitbildbausteine) Die Planer stellten außerdem mit der Allianz AOVE (Obere Vils – Ehenbach) und dem Auerbergland zwei bereits seit vielen Jahren bestehende erfolgreiche regionale Initiativen vor.

HINWEIS: Wer sich über diese regionalen Initiativen näher informieren möchte, findet die Internetangebote unter folgenden Links: http://www.aove.de http://www.auerbergland.de

3. TEILNEHMERSPIEL:„PREISKAMPF – ODER –ZUSAMMENARBEIT UNTER NEUEN VORZEICHEN“

Das Teilnehmerspiel „Preiskampf“ sollte aufzeigen, unter welchen Bedingungen eine Zusammenarbeit zwischen eigenständigen und unabhängigen Gemeinden erfolgreich gestaltet werden kann. (Der Verlauf des Spiels und die Spielregeln werden an dieser Stelle nicht ausführlich dargestellt. Sollten Sie nähere Informationen wünschen, können Sie sich gern an das Büro BÖHRINGER wenden, Kontaktdaten am Ende der Dokumentation.) Das Ergebnis des Spiels zeigt folgende Gesamtschau:

      Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft Regionaler Workshop Mainbogen – 21.11.2009

Gesamtergebnis „Preiskampf“ Gruppe Gesamtergebnis Team A Gesamtergebnis Team B 1 145.000 € 195.000 € 2 175.000 € 125.000 € 3 180.000 € 180.000 € 4 135.000 € 155.000 € 5 140.000 € 140.000 € 6 190.000 € 190.000 € 7 130.000 € 170.000 € 8 135.000 € 155.000 € 9 185.000 € 165.000 € 10 170.000 € 170.000 € 11 185.000 € 125.000 € 12 185.000 € 165.000 € Hinweis: Das durch einfache Zusammenarbeit zu erreichende Ergebnis hätte bei 200.000 € gelegen.

Das Spiel sollte folgende Voraussetzungen und Gründe für eine „gute Zusammenarbeit“ deutlicher machen: Auch eigenständige Gemeinden, die nicht zusammenarbeiten, beeinflussen sich gegenseitig und sind in gewisser Hinsicht voneinander abhängig. (Zusammenarbeit lohnt sich den allermeisten Fällen!) Zusammenarbeit kann nur langfristig erfolgreich funktionieren. Zusammenarbeit erfordert Absprachen und Vertrauen. Es muss Gewinner geben – aber keine Sieger. Zusammenarbeit kann Kosten sparen und neue Spielräume eröffnen. Zusammenarbeit sichert kleinere Einheiten.

TEIL 2: QUALITÄTEN UND MÄNGEL

3. REGIONALE STRUKTURANALYSE Das Büro BÖHRINGER stellte folgende wichtige Strukturdaten für die Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens dar: Aussagen aus dem Landesentwicklungsprogramm Bayern Aussagen aus dem Regionalplan Main-Rhön (Region 3) Regionale Einordnung Überregionale Verkehrsanbindung Bevölkerungsentwicklung (auch nach Altersgruppen) Veränderung der Flächennutzungen (insb. Siedlungs- und Verkehrsfläche) Veränderung landwirtschaftlicher Betriebe Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer (Die regionale Strukturanalyse wird kompakt im ILEK dargestellt werden.)

      Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft Regionaler Workshop Mainbogen – 21.11.2009

4. QUALITÄTEN UND MÄNGEL IM SCHWEINFURTER MAINBOGEN Zur Herausarbeitung des Handlungsbedarfes wurden die Teilnehmer aufgefordert, in Kleingruppen spezifische Qualitäten und Mängel des Schweinfurter Mainbogens durch „Beantwortung“ folgender zwei Fragen darzustellen:

Mängel: Was müssen wir unbedingt ändern im Schweinfurter Mainbogen? Qualitäten: Was müssen wir unbedingt sichern und weiterentwickeln?

Die Ergebnisse der Kleingruppen wurden im Anschluss an die Gruppenarbeitsphase auf Stellwänden zusammengetragen (z.B. ähnliche oder gleiche Aussagen zusammengefasst) und Oberbegriffen zugeordnet. Das Ergebnis zeigt folgenden regionalen Handlungsbedarf:

Mängel:

Zum Oberbegriff „Innenentwicklung und Nahversorgung“  Belebung des Eigenlebens und der dörflichen Kultur in den Landgemeinden  „Verfall“ der Altorte  Bauruinen und Schrottplätze beseitigen  Grundversorgung: Ortsteile nicht vergessen!  Vor-Ort-Einkaufen (Röthlein)  „bezahlbares“ Wohnen Zum Oberbegriff „Generationen“  Jugendarbeit / Gemeinsame Jugendarbeit / Jugend: Betreuung und Vorbild schaffen  Kindergarten und Kinderbetreuung  Identität der Kinder fördern und schaffen  Schule / Ganztagsbetreuung  Senioren: Betreuung und Wohnlage  Seniorenarbeit  Seniorenwohnstätten ohne übergreifende Absprache  Zusammenführung von Alt + Jung (2x)  Ehrenamt kommunal stärken Zum Oberbegriff „Gewerbestandorte“  Alternative Arbeitsplätze  Konkurrenz bei Werbeflächen  Gewerbestruktur untersuchen Zum Oberbegriff „Zusammenarbeit und Austausch“  Transparenz des Mainbogens fehlt  Besserer Informationsfluss für Bürger  Bessere Bürgerbeteiligung (Agenda 21)  Verbesserung der Zusammenarbeit in den Gemeinden Zum Oberbegriff „Marketing & Außenwirkung“  Gemeinsame Öffentlichkeits-, Informations- und Pressearbeit  Mainpostgebiet: Öffentlichkeitsarbeit (bisher schlecht)  Zusammenarbeit der Gemeindeblätter  Veranstaltungen im Mainbogen – Interesse wecken  Terminüberschneidungen (z.B. bei Festen) vermeiden      Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft Regionaler Workshop Mainbogen – 21.11.2009

Fortsetzung Mängel:

Zum Oberbegriff „Neue Energie“  Alternative Energien  CO²-Optimierung Zum Oberbegriff „Gastronomie“  „Fehlende“ Gastronomie  Gastronomische Angebote / Gastronomie Zum Oberbegriff „Verkehr / ÖPNV“  Örtliche Verkehrsbelastung / Zunahme des Ortsdurchgangsverkehrs  Fahrradverleih?  Querverbindungen im Mainbogen  Anbindung an den Mainradweg  Öffentlicher Nahverkehr innerhalb der Mainbogen-Gemeinden verbessern  Preise des ÖPNV senken  Stadtbusanbindung (Schwebheim, Röthlein)  Abbau der Bahn  Eisenbahnstrecke

Qualitäten:

Zum Oberbegriff „Versorgung“  Versorgung der Einwohner  Regionalmarkt (wechselnd)  Bürgerhilfe (2x) / Nachbarschaftsdienste (zentrale Anlaufstelle)  Ärzte  Kinderbetreuung ohne Grenzen (Kindergarten) / Kindergärten sichern  Schulstandorte sichern  Jugendarbeit sichern  Eigenständigkeit der Senioren verbessern / seniorengerechte Angebot (mehr als Wohnstätten)  Zusammenarbeit der Feuerwehren  Vereinsvielfalt erhalten / Vereine Zum Oberbegriff „Zusammenarbeit / Wir-Gefühl“  Zusammenarbeit der Bürgermeister  Kooperation der Rathäuser  Gemeinsam die Fördermittel sichern  Aktionen im Mainbogen verknüpfen  Zielgruppenorientierte Zusammenarbeit  Unsere Strukturvorteile verkaufen  Wir-Gefühl Zum Oberbegriff „Gewerbe“  Firmen im Ort halten Zum Oberbegriff „Energie“  Zusammenlegung der Energieversorgung (eigenverantwortlich)  Strategie für Energieversorgung     Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft Regionaler Workshop Mainbogen – 21.11.2009

Fortsetzung Qualitäten:

Zum Oberbegriff „Bahn / ÖPNV“  Nahverkehr  Beleben der Bahn  Zugverbindung Gerolzhofen – Schweinfurt ? Zum Oberbegriff „Kultur / Marketing“  Brauchtum und Tradition erhalten / Traditionen (Kirchweih, etc.)  Kulturdenkmäler / Schätze  Werbung für Kulturveranstaltungen  Kulturtage im Mainbogen bekannt machen  Gemeinsame Kultur-/VHS-Veranstaltungen verbessern  Gemeinsames Erscheinungsbild: Werbung, Bilder, Broschüren einheitlich  Touristisches Profil der Gemeinden verbessern (z.B. Schwebheim: Kräuter, Sennfeld: Gemüse, etc.)  Infoblatt für junge Familien (2x) Zum Oberbegriff „Angebot Tourismus / Freizeit“  Mainbogen-Rundfahrt  Wanderführer  Gute Gasthäuser insgesamt  Übernachtungsmöglichkeiten verbessern / Unterbringung Gäste, Firmenkunden  Freizeiteinrichtungen  Campingkultur  Gemeinsamer Ferienspaß (Jugend und Senioren) / Ferienspaß  Tourismus-Info 24Stunden  Seniorensport, überörtlich Zum Oberbegriff „Radwege- und Wandernetz“  Radwegenetz (2x)  Querverbindungen der Wanderwege anlegen  Mainüberbrückungswege  Gemeinsamer Fahrradverleih / Fahrradwege Zum Oberbegriff „Kulturlandschaft“  Attraktive Landschaften schützen  Erhaltung der Natur- und Kulturlandschaft  Landwirtschaft stärken (zur Erhaltung der Landschaft)  Streuobstwiesen  Örtliche Naturschutzgebiete  Ökologische Flurbereinigung (2x)  Dorferneuerung  Gewässerentwicklung

5. DISKUSSIONSRUNDE

In der sich bis zur Mittagspause anschließenden Diskussionsrunde wurde die Frage erörtert, welche der Handlungsbedarfe sich im Verbund der Mainbogengemeinden gemeinsam „besser“ bearbeiten lassen und wo die Teilnehmer Prioritäten sehen.      Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft Regionaler Workshop Mainbogen – 21.11.2009

Die angesprochenen wichtigen Themen und einzelne Aussagen werden nachfolgend stichpunktartig aufgeführt (kein Anspruch auf Vollständigkeit): Zu Hause alt werden Zusammenarbeit der Bauhöfe Zusammenarbeit im Bereich Marketing Gemeinsame Vermarktung und Abstimmung (Kirchweihfeste, Weinfeste, etc.) „Hinterm“ Main kennt keiner mehr den Mainbogen Den Namen Mainbogen bekannter machen Gemeinsame Strategie für den Umgang mit Erneuerbaren Energien finden Mainbogen-Standortpolitik Akquisition europäischer Fördergelder nur gemeinsam Mainbogen als Wohnstandort für junge Menschen besser ins Spiel bringen Schulangebot durch Zusammenarbeit im Mainbogen stärken (als Gegengewicht zu Schweinfurt und Gerolzhofen) Keinen ruinösen Wettbewerb mit anderen Gemeinden aufbauen / Integration der Mainbogen-Ziele, in die des Landkreises Zum Thema: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Informationen auch südlich über Grettstadt hinaus im Landkreis verbreiten Einrichtung von Rubrik „aus dem Mainbogen“ Optimierung Busverbindungen, nicht immer über Schweinfurt fahren (Verknüpfungen und Querverbindungen einrichten) Einrichtung von Mitfahrbörsen

TEIL 3: LEITBILD UND REGIONALE IDENTITÄT

6. VORSCHLÄGE FÜR REGIONALE LEITIDEEN IM SCHWEINFURTER MAINBOGEN

In einer etwa halbstündigen Präsentation zeigte das Büro BÖHRINGER im Anschluss unterschiedlich weit qualifizierte Vorschläge für Leitideen und Beispiele von Projekten aus anderen Regionen zu folgenden Themen:  Natur und Landschaft  Wassererlebnis – Freizeitlandschaften  Neue Anschlüsse an die Mainachse  Wiedererkennung im Schweinfurter Mainbogen  Kulturlandschaft und Regionale Produkte  Revitalisierung der Ortskerne  Demographischer Wandel  Mobilität im Ländlichen Raum  Kunst. Industrie. Kulturlandschaft

     Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft Regionaler Workshop Mainbogen – 21.11.2009

7. LEITBILD FÜR DEN SCHWEINFURTER MAINBOGEN

Im Workshop sollten erste Anhaltspunkte und wichtige Begriffe für ein Leitbild des Schweinfurter Mainbogens entwickelt werden. Nach der Präsentation von Leitbildern anderer Regionen, suchten die Teilnehmer in Kleingruppen nach interessanten, wichtigen, zukunftsweisenden Begriffen, die die „Richtung der Zusammenarbeit“ anzeigen sollten. Das Ergebnis zeigt folgende Gesamtschau:

Gruppe 1: Sonnenseite leben naturnah Brauchtum Musik würzig (und) belebend reizvoll und wohltuend – einfach fränkisch interessant fränkisch – würzig – traditionell alles am Fluss fränkisch freundlich gastfreundlich

Gruppe 2: Landschaft und Kultur - Vielfalt erleben Lebensart

Gruppe 3: bezahlbar und schön Da kann man Ferien machen! versteckte Perlen

Gruppe 5: erfahren Kultur / Natur – Landschaft Wasserwelten Fränkische Kultur erleben

Gruppe 6: Mainbogen Zukunft – spannen Natur      Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft Regionaler Workshop Mainbogen – 21.11.2009

erleben Gruppe 4: Wasser, Wald und Wiesen entdecken (erfahren, erleben) Kultur und Natur genießen N A K U L T O U R O U R genießen (erleben, entdecken)

N A K U L T O U R O P U R R

Die unterstrichenen Begriffe kennzeichnen die Ergebnisse, die in einer kurzen Abstimmung per Handzeichen als „interessant“ eingestuft wurden.

8. FEEDBACK-RUNDE Jeder Teilnehmer konnte man Ende der Veranstaltung ein persönliches Fazit ziehen. Die überwiegende Mehrheit der Anwesenden zog ein positives Fazit und war überrascht, wie viele Ergebnisse der Workshop liefern konnte. Einige Äußerungen waren (nicht vollständig und dem Sinn nach wiedergegeben): „interessant, dass viele Handlungsbedarfe sich in den Gemeinden durchaus ähneln“ „interessant, Teilnehmer aus anderen Gemeinden kennen zu lernen“ „gespannt, wie es weiter geht“ „viele neue Ideen entstanden“ „Jugend hätte stärker beteiligt werden sollen“ „Veranstaltung insgesamt gut, aber zu lang“ u.v.m.

9. DIE NÄCHSTEN SCHRITTE

Die Dokumentation des Workshops finden Sie auf der Homepage des Schweinfurter Mainbogens (www.schweinfurter-mainbogen.de).

Das Büro BÖHRINGER – iF wird die Ergebnisse des Regionalen Workshops auswerten, ergänzen und zusammenfassen. Aufbereitet dienen sie dann als Arbeitsgrundlage für den zweiten Regionalen Workshop.

     Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft Regionaler Workshop Mainbogen – 21.11.2009

Dieser zweite Workshop findet am 20. Februar 2010 statt. Der Vormittag von 9:00 bis 13:00 Uhr ist zur Vertiefung der bisherigen Ergebnisse vorgesehen. Insbesondere die Erarbeitung von gemeinsamen Leitprojekten steht im Mittelpunkt. Am Nachmittag ist eine Exkursion zu verschiedenen Orten im Schweinfurter Mainbogen geplant. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich auch an diesem Tag Zeit nehmen und einbringen würden.

KONTAKT

Sollten Sie weitere Ideen, Fragen oder Anregungen haben, können Sie sich jederzeit gern an uns wenden: Böhringer iF GmbH – Mensch • Stadt • Landschaft, [email protected], 09232 / 705 44.

VIELEN DANK für Ihr Engagement und Ihre Ideen. Wir würden uns freuen, wenn Sie auch beim zweiten Workshop am 20.02.2010 wieder dabei wären.

aufgestellt:

Bad Alexandersbad, den 03.12.2009 BÖHRINGER – iF GmbH Dipl.-Ing. Katrin Reuscher

      BÖHRINGER – iF GmbH

PROTOKOLL M ENSCH •STADT •LANDSCHAFT

Markgrafenstraße 9 95680 Bad Alexandersbad

Tel.: 0 92 32 – 7 05 44 Fax.: 0 92 32 – 7 06 48 E-Mail: [email protected] Home: www.boehringer-if.de

Projekt Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) Schweinfurter Mainbogen Protokollnr. 1

Ort, Datum Grafenrheinfeld, 19.01.2010

Thema Bedarf „Instrumente der Ländlichen Entwicklung“

Teilnehmer Bgm. Widmaier, Gmd. Gochsheim Fr. Nastvogel, Gmd. Gochsheim BgmIn Lutz, Gmd. Grafenrheinfeld BgmIn Epp, Gmd. Grettstadt Bgm. Hofmann, Gmd. Röthlein Bgm. Fischer, Gmd. Schwebheim Hr. Habersack, Gmd. Sennfeld (i.V. für Bgm. Heinemann) Hr. Kraus, BBV Kreisverband Schweinfurt Hr. Thierfelder, AELF Schweinfurt – Bereich Forst Hr. Prell, AELF Schweinfurt – Bereich Landwirtschaft Hr. Doneis, ALE Unterfranken Hr. Pfister, Obmann Feldgeschworene Gochsheim Hr. Knaup, BBV Röthlein Hr. Hetterich, BBV Heidenfeld Hr. Müller, BBV Hirschfeld Hr. Hoffmann, BBV Gochsheim

Ländliche Entwicklung im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens

1. Flurneuordnung (Flurbereinigung, FLT, FNT) 2. Waldbereinigung, Walderschließung 3. Infrastruktur-/Erschließungsvorhaben, Wegebau 4. Maßnahmen an Gewässern 5. Dorferneuerung

     Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft Bedarf „Ländliche Entwicklung“ 19.01.2010

Gemeinde Gochsheim

1. Flurneuordnung (Flurbereinigung, FLT, FNT) • Verfahren Gochsheim 2 laufend bis 2012 • derzeit keine zusätzlichen Bedarfe außerhalb des laufenden Flurbereinigungsverfahrens • Antrag zum Anschlussverfahren Gochsheim 3 soll 2014 gestellt werden

2. Waldbereinigung, Walderschließung • „Spießheimer Holz“: Flächentausch mit der Gemeinde Grettstadt • Gemeinde Gochsheim möchte Privatwald aufkaufen, um eine sinnvolle Bewirtschaftung zu gewährleisten • Zur Stärkung der touristischen Entwicklung: Bestandserhebung und Vermessung bestehender Waldwege sinnvoll

3. Infrastruktur-/Erschließungsvorhaben, Wegebau • Bestehende Schotterwege (Denzer, Verlängerung des Schwebheimer Weges, Flennenried) asphaltieren • Ausbau Spießheimer-Weg • Neubau Radweg Weyer – Untereuerheim, wenn möglich in Kombination mit den im Rahmen des Mainausbaus geplanten Erschließungsarbeiten („Mainbogen-Radweg“)

4. Maßnahmen an Gewässern • Handlungsbedarf „Gelachsee“, Abstimmung mit der Gemeinde Schwebheim • Fortführung, Verbindung der Maßnahmen des interkommunalen Gewässerentwicklungsplanes nach Grafenrheinfeld • Zur Sicherstellung der für den Gemüseanbau notwendigen Bewässerung gab Herr Kraus vom BBV Kreis Schweinfurt den Hinweis, über eine Tröpfchenbewässerung nachzudenken.

5. Dorferneuerung • Gochsheim: Gestaltung „Kleiner Plan“ • Weyer: Gestaltung „Kirchplatz“

Gemeinde Grafenrheinfeld

1. Flurneuordnung (Flurbereinigung, FLT, FNT) b keine Nennungen

2. Waldbereinigung, Walderschließung • zur touristischen Inwertsetzung der Landschaft: „Auwaldlehrpfad“ im Naturschutzgebiet Elmuß, Klärungsbedarf mit UNB und AELF – Bereich Forst

3. Infrastruktur-/Erschließungsvorhaben, Wegebau b keine Nennungen • Idee: Kombination von 3 thematischen Lehrpfaden: Gemüselehrpfad Sennfeld, Auwaldlehrpfad Grafenrheinfeld, Kräuterlehrpfad Schwebheim

4. Maßnahmen an Gewässern • Mainausbau betrifft Bergrheinfelder Gemarkung, Schiffsanlegstelle ist auf Grafenrheinfelder Mainseite geplant • Renaturierung des Unkenbachs in Abstimmung mit der Gemeinde Röthlein

5. Dorferneuerung b keine Nennungen

      Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft Bedarf „Ländliche Entwicklung“ 19.01.2010

Gemeinde Grettstadt

1. Flurneuordnung (Flurbereinigung, FLT, FNT) b keine Nennungen

2. Waldbereinigung, Walderschließung b keine Nennungen

3. Infrastruktur-/Erschließungsvorhaben, Wegebau b keine Nennungen • Radweg und Anschluss „Mainbogenradweg“ “

4. Maßnahmen an Gewässern • Im Rahmen des Mainausbaus wird der Fußgängersteg in Untereuerheim erneuert und verbreitert. Für die Verbindung beider Mainseiten und für den „touristischen Anschluss“ des Mainbogens übernimmt der Steg eine wichtige Funktion. Eine gemeindeübergreifende Darstellung der wichtigen Funktionen der Brücke insbesondere gegenüber dem Wasserstraßenneubauamt wird angeregt. • Handlungsbedarf ergibt sich eventuell im Rahmen von Dorferneuerungen in den Ortsteilen mit Fließgewässern

5. Dorferneuerung • Obereuerheim • Untereuerheim • Dürrfeld • Grettstadt ggf. ergänzende Maßnahmen

Gemeinde Röthlein

4. Flurneuordnung (Flurbereinigung, FLT, FNT) • Aktuell kein Handlungsbedarf • s. Maßnahmen an Gewässern

2. Waldbereinigung, Walderschließung b keine Nennungen

3. Infrastruktur-/Erschließungsvorhaben, Wegebau • Lückenschluss Radweg Richtung Lindach (Ortsteil Hirschfeld)

4. Maßnahmen an Gewässern • Handlungsbedarf „Unkenbach“ und „Hirtenbach“ • Aufstellung eines GEP bis 2015 , sinnvoll in Kooperation mit Grafenrheinfeld und in Anlehnung an den bestehenden Interkommunalen GEP der anderen 4 Gemeinden • Zur Sicherstellung der für den Gemüseanbau notwendigen Bewässerung gab Herr Kraus vom BBV Kreis Schweinfurt den Hinweis, über eine Tröpfchenbewässerung nachzudenken. • Im Rahmen des Mainausbaus sind im Ortsteil Hirschfeld auf der rechten Mainseite erhebliche Eingriffe und Veränderungen vorgesehen, die mittelfristig eine Abstimmung mit den Interessen der Landwirtschaft und des Naturschutzes erfordern. Hier sind bodenordnerische Maßnahmen abzusehen.

5. Dorferneuerung • Röthlein: Gestaltung Straßenraum Hauptstraße (Anpflanzung Bäume), Festplatz • Heidenfeld: Dorfplätze

Gemeinde Schwebheim

1. Flurneuordnung (Flurbereinigung, FLT, FNT) b keine Nennungen • Derzeit Maßnahme im laufenden Verfahren, Kneippanlage am Unkenbach

2. Waldbereinigung, Walderschließung • Lärmschutz       Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft Bedarf „Ländliche Entwicklung“ 19.01.2010

3. Infrastruktur-/Erschließungsvorhaben, Wegebau b keine Nennungen • Idee: Kombination von 3 thematischen Lehrpfaden: Gemüselehrpfad Sennfeld, Auwaldlehrpfad Grafenrheinfeld, Kräuterlehrpfad Schwebheim

4. Maßnahmen an Gewässern • Weitere Renaturierung des Unkenbachs • Im Rahmen des Ausbaus der Kläranlage Ausgleichsflächenmanagement eventuell mit Nachbargemeinden abstimmen

5. Dorferneuerung b keine Nennungen

Gemeinde Sennfeld

1. Flurneuordnung (Flurbereinigung, FLT, FNT) b keine Nennungen

2. Waldbereinigung, Walderschließung b keine Nennungen

3. Infrastruktur-/Erschließungsvorhaben, Wegebau • Radweg und Anschluss „Mainbogenradweg“ “ • Idee: Kombination von 3 thematischen Lehrpfaden: Gemüselehrpfad Sennfeld, Auwaldlehrpfad Grafenrheinfeld, Kräuterlehrpfad Schwebheim

4. Maßnahmen an Gewässern b keine Nennungen

5. Dorferneuerung • Bad Sennfeld und Neubrunnstraße (Einzelmaßnahme)

Zusammenfassung

Für die Erschließung und Neuordnung der Feldflur werden keine spezifischen Entwicklungsschwerpunkte genannt. Es ist von einer allgemein guten Erschließungssituation auszugehen.

Für die Waldbestände wird auf Grund der Eigentumsverhältnisse generell keine Notwendigkeit zur umfassenden Neuordnung gesehen.

Gewässer: Bodenordnerische Maßnahmen zur Erreichung verbesserter Schutzwirkung entlang von Ufern werden im Rahmen der Gewässerentwicklungspläne abgehandelt. Die Aufstellung eines GEK (Gewässerentwicklungskonzept) für Röthlein und Grafenrheinfeld erscheint sinnvoll.

Main: Der Ausbau des Mains erfordert Flächeninanspruchnahmen, die im Rahmen der Planfeststellung mit den privaten und öffentlichen Eigentümer einvernehmlich zu regeln sind.

Infrastrukturmaßnahmen und Erschließungsvorhaben: Der „Mainbogenradweg“ berührt punktuell landwirtschaftliche Flächen. Hier ist im Zuge der Plangenehmigung der fachliche Aspekt für die angrenzende Landnutzung entsprechend zu würdigen.

     Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft Bedarf „Ländliche Entwicklung“ 19.01.2010

Dorferneuerung: Erkennbarer Handlungsbedarf besteht auf Grund der Ortsgröße für folgende Ortsteile bzw. Ortslagen

• Gemeinde Gochsheim (Abstimmung mit Städtebauförderung) • Gemeinde Gochsheim, OT Weyer • Gemeinde Röthlein • Gemeinde Röthlein, OT Heidenfeld • Gemeinde Röthlein, OT Hirschfeld • Gemeinde Grettstadt (ggf. ergänzende Maßnahmen) • Gemeinde Grettstadt, OT Untereuerheim • Gemeinde Grettstadt, OT Dürrfeld • Gemeinde Grettstadt, OT Obereuerheim

KONTAKT UND RÜCKMELDUNG

Sollten Sie Ergänzungen oder Anmerkungen zum „Bedarf Ländliche Entwicklung“ haben, möchten wir Sie bitten uns diese mitzuteilen. Böhringer iF GmbH – Mensch • Stadt • Landschaft, [email protected], 09232 / 705 44.

aufgestellt:

Bad Alexandersbad, den 03.03.2010 BÖHRINGER – iF GmbH Dipl.-Ing. Katrin Reuscher

      BÖHRINGER – iF GmbH

DOKUMENTATION M ENSCH •STADT •LANDSCHAFT

Markgrafenstraße 9 95680 Bad Alexandersbad

Tel.: 0 92 32 – 7 05 44 Fax.: 0 92 32 – 7 06 48 E-Mail: [email protected] Home: www.boehringer-if.de

Projekt Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK)

Schweinfurter Mainbogen

Protokollnr. 2

Ort, Datum Schwebheim, Bürgerhaus. 20.Februar 2010

Thema Zweiter Regionaler Workshop

Seite 1 von 12 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

1. BEGRÜßUNG durch Bürgermeister Fischer und Bürgermeisterin Lutz

Bürgermeister Hans Fischer und Bürgermeisterin Sabine Lutz begrüßten alle anwesenden TeilnehmerInnen.

TEIL 1: ZUKUNFTSIDEEN FÜR DEN SCHWEINFURTER MAINBOGEN

1. VORSTELLUNG DER ERGEBNISSE DES ERSTEN WORKSHOPS

Das Büro BÖHRINGER gab zu Beginn einen kurzen Rückblick über die im letzten Workshop erarbeiteten Mängel und Qualitäten im Schweinfurter Mainbogen und stellte anschließend die daraus entwickelten Handlungsfelder vor.

2. FEEDBACK UND ERGEBNISSICHERUNG

Die anschließende Diskussion ergab, dass alle von den Teilnehmern erarbeiteten Inhalte grundsätzlich von den Handlungsfeldern abgebildet wurden.

3. PRÄSENTATION REGIONALER LEITPROJEKTE Seite 2 von 12 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

Das Büro BÖHRINGER stellte im Anschluss folgende, mit den Bürgermeistern vorbesprochenen, regionale Gemeinschaftsprojekte vor. Diese haben Vorschlagscharakter.

1. MAINBOGEN-RADWEG 2. WASSERERLEBNIS SCHWEINFURTER MAINBOGEN 3. VERMARKTUNG DER BESONDEREN KULTURLANDSCHAFT 6. LEBENDIGE ORTSKERNE IM AUSTAUSCH 8. RAUMPARTNERSCHAFT UND BRÜCKENSCHLAG NACH SCHWEINFURT

4. TEILNEHMER AKTION

Anschließend waren die Teilnehmer dazu aufgefordert innerhalb von Kleingruppen eigene Ideen und Chancen des jeweiligen Gemeinschaftsprojektes zu diskutieren und auszuarbeiten. Hierbei stellten die Planer zur Bearbeitung folgende Fragen:

1. AUFBAU DES GEMEINSCHAFTSPROJEKTES Wie könnte das Gemeinschaftsprojekt aussehen? Welche „kleinen Teilprojekte“ könnten durchgeführt werden? 2. ZIEL DES GEMEINSCHAFTSPROJEKTES Was soll oder kann durch das Projekt verbessert werden? 3. BETEILIGTE DES GEMEINSCHAFTSPROJEKTES Welche Personen, Gruppen, Organisationen sollten / könnten eingebunden werden?

Für die einzelnen Gemeinschaftsprojekte wurden von den Kleingruppen folgende Ergebnisse erarbeitet:

Seite 3 von 12 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

Aufbau des Gemeinschaftsprojektes:  Übersicht zur Streckenführung  Hinweise auf Zwischenziele  Verbindungen zu den Gemeinden  Erkennungslogo

Ziel des Gemeinschaftsprojektes:  Erhöhung Freizeitwert  Tourismus Vernetzung  Lückenschluss Auch für unsere Bürger

Beteiligte des Gemeinschaftsprojektes:  Gemeinden, Landratsamt, Stadt Schweinfurt  Tourismusverbände  Radfahr- und Schifffahrtsverbände  Hotel- und Gaststättenverbände

Aufbau des Gemeinschaftsprojektes:  Badeseen; Sennfeld, SKF, Grafenrheinfeld, Schweinfurt  Gemeinsames Marketing (Internet, Printmedien)  Bewusstseinsbildung für Natur, Kinder und Jugendliche  Für Besucher/Touristen; Naherholung  Wasser erleben

Seite 4 von 12 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

Ziel des Gemeinschaftsprojektes:  Kanu- und Schiffsanlegestellen, Floß und Schlauchbootfahrten, Wassertaxi  Kombination Wasser- und Fahrradwandern  Gemeinsame Angelmöglichkeiten  Naturführungen; Unkenbachwanderung/Elmuß/Auwald/Vogelschutzgebiet  Tauchen, Wassersport, Wasserrutsche, Brunnen, Spiel- und Matschplätze  Biwackplätze  Kneippanlage Schwebheim  Mainstrombad und Strand  Beschilderung vom Wasser aus

Beteiligte des Gemeinschaftsprojektes:  Naturschutzbehörden  Wasserwacht/DLRG  Gästeführer und Vereine  Kindergärten und Schulen  Umweltbildungsstation Reichelshof  Vereine und Naturfreunde  Wassergewinnung RMG

Aufbau des Gemeinschaftsprojektes:  Guten Morgen Schweinfurt alles frisch aus dem Mainbogen auf den Tisch!  Markt- und Wandertage  Streifzug durch Ortsgeschichte, Ortserkundung, Lehrpfade  Tag der offenen Tür in den Betrieben Seite 5 von 12 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

 Kleinkunst  Künstlertage (Malerei, Töpferei, etc.)  Aktionstage für Kinder, Jugendliche und Senioren, Sportwettbewerbe  Kochkurse (Fränkische, alte Rezepte)  Bürgerstammtische (Besondere Örtlichkeiten)  Mainbogenralley

Ziel des Gemeinschaftsprojektes:  Außenwirkung Mainbogen  Zusammenhalt im Mainbogen  Vereine bekannter machen  Motivation der Bevölkerung  Information der eigenen Bevölkerung  Durchreise-Tourismus ansprechen

Beteiligte des Gemeinschaftsprojektes:  Ortsansässige Firmen  Gastronomie  Gemeinden  Kindergärten und Schulen  Kirchen  Bürger und Vereine

Seite 6 von 12 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

Aufbau des Gemeinschaftsprojektes:  Bestandserfassung sanierungsfähiger, leer stehender und bewohnter Häuser  Bestandserfassung REK durch den Landkreis Schweinfurt  Sichten von Bebauungsplänen

Ziel des Gemeinschaftsprojektes:  Verbesserung der Lebensqualität  Attraktivität des Ortsbildes steigern  Sinnvolle, Zweckgebundene Nutzung der Häuser  Neues Leben in den Leerstand bringen  Erhalt der Nahversorgung als Grundlage für attraktives Wohnen

Beteiligte des Gemeinschaftsprojektes:  Natur- und Denkmalschutz  Dorferneuerung – Amt für ländliche Entwicklung  Gemeinderat  Gewerbeverein  Architekten und Ingenieure  Gestaltungsfibel für die Altorte

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Aufbau des Gemeinschaftsprojektes:  Kontaktaufnahme zu OB ab Mitte März  Gemeinsames Tourismusbüro (Landkreis/Stadt) nutzen  Fahrradverleih Mainbogen- Stadt Schweinfurt (Teilprojekt)

Ziel des Gemeinschaftsprojektes:  Zusammenarbeit Mainbogen – Stadt Schweinfurt  Mainbogen bringt durch gemeinsame Projekte auch der Stadt Schweinfurt Gewinn – Keine Konkurrenz!  Haltestelle Rossmarkt für OVF – Busse  Ansprechpartner suchen  Gemeinsame Plattform

Beteiligte des Gemeinschaftsprojektes:  AFZ – Jugendhaus am Main  Referatsleiter

TEIL 2: LEITBILD – WAS HABEN WIR GEMEINSAM ZU BIETEN?

Unter den Stichworten „Identität: Was verbindet uns?“ - „Image: Das sind wir!“ stellte sich die Frage nach dem gemeinsamen Leitbild der Schweinfurter Mainbogen Gemeinden.

Anschließend zeigte das Büro BÖHRINGER beispielhaft die Charakteristik und Leitbilder der touristischen Nachbarn des Schweinfurter Mainbogens. Unter der Fragestellung

WAS KÖNNEN WIR PRÄSENTIEREN?

Wurden die Besonderheiten des Schweinfurter Mainbogens dargestellt. Aus diesen entwickelte sich das denkbare Leitbild

„GUTEN MORGEN SCHWEINFURT“ NEUE FREQUENZ UND EIN SYMPATHISCHES IMAGE DURCH PRÄSENTIEREN DER EINMALIGEN KULTURLANDSCHAFT!!!

Hintergrund: Die einmalige Kulturlandschaft des Schweinfurter Mainbogens bietet „alles“, was es zu einem guten gesunden Frühstück braucht:

Seite 8 von 12 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010 z.B. Müsli & Kaffee Grettstadt z.B. Kräuter Schwebheim z.B. Blumen Sennfeld z.B. Knackiges Gemüse Röthlein z.B. Zwiebeln Gochsheim z.B. „Frühstückslektüre“ Grafenrheinfeld

Der Slogan „Guten Morgen Schweinfurt“ macht deutlich, dass die potentielle Zielgruppe von Frühsportlern, „Frühstücksgästen“, Besuchern und Tagungsgästen vor allem im Oberzentrum angesprochen werden sollte.

Kombiniert werden kann das Thema mit dem hoch frequentierten Mainradweg. Insgesamt bieten sich als Alleinstellungsmerkmale „Sport und Frühstück“ bzw. „gesunde Ernährung“ für den Schweinfurter Mainbogen an.

TEIL 3: EXKURSION – UNTERWEGS IM SCHWEINFURTER MAINBOGEN

In einer gemeinsamen Exkursion am Nachmittag erhielten alle Teilnehmer des Workshops einen Einblick in die Besonderheiten des Mainbogens. Besichtigt wurden u.a. die Schloßmühle in Untereuerheim und das SKF-Gelände in Sennfeld (s. Exkursionsroute)

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9. DIE NÄCHSTEN SCHRITTE

Die Dokumentation des Workshops finden Sie auch auf der Homepage des Schweinfurter Mainbogens (www.schweinfurter-mainbogen.de).

KONTAKT

Sollten Sie weitere Ideen, Fragen oder Anregungen haben, können Sie sich jederzeit gern an uns wenden: Böhringer iF GmbH – Mensch • Stadt • Landschaft, [email protected], 09232 / 705 44.

VIELEN DANK für Ihr Engagement und Ihre Ideen. aufgestellt:

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Projekt ILEK Schweinfurter Mainbogen Erste Sitzung Mainbogenforum Protokollnr. 01

Ort, Datum Grafenrheinfeld, 17.03.2010

Thema Struktur des Mainbogenforums und Regionale Gemeinschaftsprojekte

1. BEGRÜßUNG durch Bürgermeisterin Sabine Lutz

2. MAINBOGENFORUM –FESTLEGEN DER STRUKTUR, DER AUFGABEN,ZEIT- UND THEMENPLAN Anhand nachfolgender Grafik erläuterte das Büro Böhringer einleitend die Struktur und Zusammensetzung des Mainbogenforums.

Seite 1 von 11 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

Anschließend wurden die Teilnehmer aufgefordert folgende Fragestellung für das Schweinfurter Mainbogenforum zu beantworten.

Das Mainbogenforum Wozu eignet es sich? Wobei kann es unterstützen?

Das Ergebnis zeigt folgende Gesamtschau:

INFORMATIONSFLUSS VERBESERN ! Verbesserung des Austausches/Informationsflusses zwischen den Gemeinden Das Mainbogenforum kann den Austausch/Informationsfluss zwischen Politik und Bürgerschaft verbessern.

FORUM FÜR PROJEKT- UND IDEENENTWICKLUNG ! Mainbogenforum kann als Plattform zur Ideenfindung dienen. Mainbogenforum als Bindeglied zwischen Projektentwicklung und Projektumsetzung Mainbogenforum sollte als Filter dienen, um darüber zu diskutieren, welche Projekte für die Region interessant genug sind. Für regionale Projekte sollte gelten: Mehrere Gemeinden (im Idealfall alle) sollten dabei sein. Notwendig für die Arbeit des Mainbogenforums ist eine effiziente Größe.

AUßENDARSTELLUNG UND VERANKERUNG DES MAINBOGENS VERBESSERN ! Mainbogenforum kann dazu beitragen, die Akzeptanz und Transparenz bei Gemeinderäten und Bürgern zu erhöhen. Mitglieder des Mainbogenforums können die Bürgermeister unterstützen. Mitglieder des Mainbogenforums sind Vermittler und Multiplikatoren. Aufgabe des Mainbogenforums sollte es sein, den Nutzen der regionalen Zusammenarbeit nach außen zu vermitteln. Durch das Mainbogenforum kann die Öffentlichkeitsarbeit verbessert werden.

Folgende Punkte wurden durch das Büro Böhringer ergänzt:

Unterstützung beim Fassen örtlicher Beschlüsse Abbilden eines „regionalen Meinungsbildes“ Zum „Regionaldenker“ werden sich selbst informieren, Spaß an den Projekten haben

Seite 2 von 11 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

3. REGIONALE GEMEINSCHAFTSPROJEKTE

Im Anschluss gab das Büro Böhringer einen kurzen Überblick über die bereits erarbeiteten Bausteine des ILEK und stellte noch einmal kursorisch die vorgeschlagenen regionalen Gemeinschaftsprojekte vor.

Im Anschluss wurden die Teilnehmer nach ihrer Meinung im Hinblick auf eine Priorisierung einzelner Projekte befragt. Die Fragestellungen hierzu lauteten:

Ich finde das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ gut, weil …..

Ich halte das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ eher für schwierig, weil …..

Ich halte generell wenig von Gemeinschaftsprojekten.

Seite 3 von 11 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

Für die einzelnen regionalen Gemeinschaftsprojekte wurden folgende Antworten gegeben:

Ich finde das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ gut, weil …..

…es alle sechs Mainbogen-Gemeinden ein- und verbindet. …alle Gemeinden davon profitieren. …der Radweg einen gemeinsamen Erholungs- und einen hohen Freizeitwert darstellt. …der Mainbogenradweg den Fremdenverkehr fördert; dadurch evtl. zusätzliche Einnahmequellen und ein steigender Bekanntheitsgrad der Gemeinden über die Region hinweg. …es der Wertschöpfung und Vermarktung des Mainbogens dient. …es Gemeinden im Mainbogen und darüber hinaus verbindet und attraktiviert. Menschen in der ganzen Region kommen zu uns. Bislang Verborgenes kommt dadurch zu Tage und erfährt eine Aufwertung. …das Projekt in absehbarer Zeit zu verwirklichen ist und das Potential für Naherholungsuchende und Touristen erkennbar ist. …mit diesem Projekt ein ziemlich großer Nutzen (Naherholung für Bürger, Tourismus) erzielt werden kann Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. …das Projekt die Eintrittskarte für weitere Projekte wie „Wassererlebnis“, „Vermarktung der Kulturlandschaft“ darstellt; Hauptträger für Tourismusentwicklung und Steigerung des Bekanntheitsgrades …das Projekt sehr schnell in allen Gemeinden umsetzbar ist. …das Projekt am schnellsten für alle Gemeinden zu realisieren ist, da schon sehr viele Radwege vorhanden und noch ausbaufähig sind.

Ich halte das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ eher für schwierig, weil …..

… Kosten

Ich halte generell wenig von Gemeinschaftsprojekten.

Keine Angaben

Seite 4 von 11 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

Ich finde das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ gut, weil …..

…das Projekt einen Mehrwert in Bezug auf Freizeit und Tourismus bietet. …das Projekt Erholung und Freizeitwert kombiniert. …die Naherholung davon profitiert; sprich jeder Bürger. …hier besonders ein Beitrag für die Naherholung der Bürger geleistet wird. …das Projekt einen Gewinn für die ansässige Bevölkerung und deren Gemeinden darstellt. …das Projekt für Alt und Jung attraktiv ist. …Wassererlebnis „Landschaft pur“ bedeutet. …es sich gut mit dem Projekt „Mainbogen-Radweg“ verknüpfen lässt.

Ich halte das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ eher für schwierig, weil …..

… Teilnahme aller Gemeinden mit Ortsteilen?

Ich halte generell wenig von Gemeinschaftsprojekten.

Keine Angaben

Ich finde das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ gut, weil …..

…alle Orte auch mit „Kleinigkeiten“ einbezogen werden. …alle Gemeinden auf Ihre Weise davon profitieren können. …das Projekt von gemeindeübergreifendem Interesse ist. …Einzelprojekte relativ leicht umsetzbar sind. …dadurch die regionale Wirtschaft erhalten und gefördert wird. …es ein großes Potential für alle Gemeinden und die Wirtschaft bietet. …dadurch gemeinsame Kulturereignisse gefördert werden. …es das „Pfund“ ist mit dem wir „wuchern“ können. …dadurch „Qualitätserzeugnisse von hier“ vermarktet werden. …das Projekt gut mit dem Projekt 1 „Mainbogen-Radweg“ kombinierbar ist und ein gutes Seite 5 von 11 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

Alleinstellungsmerkmal mit sich bringt. …eine Stärkung auf diesem Gebiet eine gute Ergänzung zu Projekt 1 „Mainbogen-Radweg“ und dem Projekt 2 „Wassererlebnis Schweinfurter Mainbogen“ und längerfristig dem Projekt 6 „Lebendige Ortskerne im Austausch“ bietet.

Ich halte das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ eher für schwierig, weil …..

…das Projekt zu produktspezifisch ist und zum Teil überbewertet wird.

Ich halte generell wenig von Gemeinschaftsprojekten.

Keine Angaben

Ich finde das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ gut, weil …..

…“lebendige Ortskerne“ das Wichtigste für alle Bürger sind. …in nahezu allen Gemeinden die gleiche Problematik herrscht - deshalb für alle wichtig …die Problematik uns schneller einholen wird als wir reagieren können. …über kurz oder lang alle Gemeinden betroffen sind. …das Projekt gute Lebens- und Wohnqualität für alle Gemeinden bietet. …das Projekt eine Steigerung der Lebensqualität, die Ansiedlung neuer Betriebe und Geschäfte, Beschäftigung für heimische Handwerksbetriebe bringt.

Ich halte das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ eher für schwierig, weil …..

…Schwierigkeiten den Bürgern den gemeinsamen Charakter des Projektes zu vermitteln zu abstrakt …das Projekt Aufgabe der Gemeinden ist, gemeinsamer Nenner im Mainbogen = Öffentlichkeitsarbeit und Information …die sechs Gemeinden teilweise völlig unterschiedliche Ausgangslagen und Entwicklungsperspektiven haben. …in den einzelnen Gemeinden sehr große Unterschiede herrschen.

Ich halte generell wenig von Gemeinschaftsprojekten.

Keine Angaben

Seite 6 von 11 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

Ich finde das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ gut, weil …..

…wir vom Oberzentrum profitieren müssen. Schweinfurt hilft uns nach außen zur Auffindbarkeit. …nur gemeinsam sind wir stark – Schweinfurt und der Schweinfurter Mainbogen. …wir durch das Projekt unsere Stärken gut verkaufen können. …dadurch eine überregionale Bekanntmachung und Zusammenarbeit entsteht. …Schweinfurt eine Perspektive für den ländlichen Raum bietet (Studium, Bertelsmann, etc.). …dadurch ein gemeinsamer Nutzen entsteht – Abgrenzung und Zusammenarbeit.

Ich halte das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ eher für schwierig, weil …..

…fehlende gleichwertige Anerkennung des Schweinfurter Mainbogens bei der Stadt Schweinfurt …das Projekt nicht für alle Mainbogen Gemeinden möglich ist. …das Projekt „zu abstrakt“ wirkt.

Ich halte generell wenig von Gemeinschaftsprojekten.

Keine Angaben

Zu dem PROJEKT 4–„UMSETZUNG REGIONALE GEWÄSSERENTWICKLUNG“ wurde folgende Aussage getroffen:

Ich finde das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ gut, weil …..

…es für unsere Kulturlandschaft langfristig existenznotwendig ist (Klimawandel).

Zu dem PROJEKT 7 mit dem Thema „STÄDTEBAUFÖRDERUNG/DORFERNEUERUNG“ gab es folgende Aussage:

Ich finde das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ gut, weil …..

…es eine realistische Chance zur Verwirklichung hat.

Seite 7 von 11 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

Zu dem PROJEKT 5–„INTERKOMMUNALE ANTWORT AUF DEN MAINAUSBAU“ wurde folgende Aussage getroffen:

Ich halte das Gemeinschaftsprojekt „ …….“ eher für schwierig, weil …..

…es schwierig ist, auf den Entscheidungsprozess Einfluss zu nehmen.

EIN TEILNEHMER MERKTE ÜBERGEORDNET FÜR ALLE GEMEINSCHAFTSPROJEKTE BEZOGEN FOLGENDES AN: Als positiven Aspekt der Gemeinschaftsprojekte wurde die gegenseitige Unterstützung und die Kostenteilung der Gemeinden sowie der Aspekt „Zusammen mehr erreichen“ bewertet. Als eher schwierig wurde das Abwägen der eigenen Interessen der einzelnen Gemeinden gesehen.

REGIONALES GEMEINSCHAFTSPROJEKT FINDE ICH HALTE ICH GUT EHER FÜR SCHWIERIG

1. MAINBOGEN-RADWEG 11 1

2. WASSERERLEBNIS SCHWEINFURTER MAINBOGEN 8 1 3. VERMARKTUNG DER BESONDEREN KULTURLANDSCHAFT 11 1

4. UMSETZUNG REGIONALE GEWÄSSERENTWICKLUNG 1 0

5. INTERKOMMUNALE ANTWORT AUF DEN MAINAUSBAU 0 1

6. LEBENDIGE ORTSKERNE IM AUSTAUSCH 6 4

7. STÄDTEBAUFÖRDERUNG /DORFERNEUERUNG 1 0

8. RAUMPARTNERSCHAFT UND BRÜCKENSCHLAG NACH SCHWEINFURT 6 3

Die höchste „Zustimmung“ finden die Projekte 1„MAINBOGEN–RADWEG“ und 3„VERMARKTUNG DER BESONDEREN KULTURLANDSCHAFT“.

Seite 8 von 11 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

3. THEMENPLAN MAINBOGENFORUM

Abschließend stellte das Büro Böhringer Themen für Impulsreferate vor. Die Teilnehmer konnten sich dabei für jeweils 2 Themen aussprechen, die auf den nächsten Sitzungen des Mainbogenforums im Fokus stehen werden. Folgende Themen standen zur Auswahl:

Die Teilnehmer entschieden sich per Handzeichen für folgende Themen: Wahlthema 1: Höherer Bekanntheitsgrad – Erfolgreiche Vermarktung (28.04.2010) Wahlthema 2: Höhere Frequenz – Radtourismus als Motor der Regionalentwicklung (09.06.2010)

4. DIE NÄCHSTEN SCHRITTE

Die Dokumentation der ersten Sitzung des Mainbogenforums finden Sie auch auf der Homepage des Schweinfurter Mainbogens (www.schweinfurter-mainbogen.de).

Die 2. Sitzung des Mainbogenforums mit dem Impuls-Referat zum Thema: ERFOLGREICHE VERMARKTUNG findet am 28. APRIL 2010 um 16.30 UHR im Rathaus der Gemeinde GRAFENRHEINFELD statt.

Am 18. MAI 2010 um 19.00 UHR sind alle Gemeinderatsmitglieder zu einer Interkommunalen Gemeinderatssitzung in der KULTURHALLE GRAFENRHEINFELD eingeladen. Eine entsprechende offizielle Einladung wird noch verschickt. Seite 9 von 11 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

Die 3. Sitzung des Mainbogenforums mit einem Impulsreferat zum Thema RADTOURISMUS findet am 09. JUNI 2010 um 16.30 UHR ebenfalls im Rathaus in Grafenrheinfeld statt.

KONTAKT

Sollten Sie weitere Ideen, Fragen oder Anregungen haben, können Sie sich jederzeit gern an uns wenden: Böhringer iF GmbH – Mensch • Stadt • Landschaft, [email protected], 09232 / 705 44.

VIELEN DANK für Ihr Engagement und Ihre Ideen. aufgestellt:

Bad Alexandersbad, den 23.03.2010 BÖHRINGER – iF GmbH Dipl.-Ing. Sabine Benker / Dipl.-Ing. Katrin Reuscher

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ANHANG

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Projekt ILEK Schweinfurter Mainbogen Zweite Sitzung Mainbogenforum Protokollnr. 02

Ort, Datum Grafenrheinfeld, 28.04.2010

Thema Vortrag „Erfolgreiche Vermarktung“, Regionale Gemeinschaftsprojekte „Vermarktung der Kulturlandschaft“, „Raumpartnerschaft Schweinfurt“, Leitbild

1. BEGRÜßUNG durch Bürgermeisterin Sabine Lutz

2. BESTEHENDE MARKETINGSTRUKTUREN IM SCHWEINFURTER MAINBOGEN

2.1 Vorstellung der Arbeit der Koordinationsstelle durch Frau Ursula Weidinger Durch die Vorstellung der Organisation und der bereits vielfältigen Aktionen, Veranstaltungen und Initiativen des Mainbogens durch Frau Weidinger sollten die Mitglieder des neu eingerichteten Mainbogenforums zum einen auf einen einheitlichen Informationsstand gebracht werden. Zum anderen wurde auch deutlich, welche Entwicklung der Mainbogen als Zusammenschluss der sechs Gemeinden seit seiner Gründung 2005 bereits genommen hat.

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Quelle: Koordinationsstelle Schweinfurter Mainbogen, Frau Weidinger

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2.2 Vorstellung der Ergebnisse einer Befragung von Gastronomie- und Hotellerie im Mainbogen durch das Büro Böhringer Im Rahmen des ILEK wurde eine Befragung aller 27 Leistungsanbieter (Stand 2009) im Mainbogen durchgeführt, um aktuelle quantitative und qualitative Daten und Einschätzungen zu erhalten. 13 Fragebögen wurden zurückgesendet. (In den offiziellen Statistiken des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung liegen keine entsprechenden Daten vor.) Hinweis: Die Ergebnisse müssen vor dem Hintergrund einer freiwilligen und anonymen Befragung relativierend interpretiert werden. Es lassen sich jedoch „Trends“ erkennen.

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3. IMPULS-REFERAT „HÖHERER BEKANNTHEITSGRAD –ERFOLGREICHE VERMARKTUNG“ Das Büro Böhringer stellte, wie in der ersten Sitzung des Mainbogenforums von den Mitgliedern entschieden, ein Impulsreferat zum oben genannten Thema. Diese inhaltliche Einführung bildete gewissermaßen die Grundlage der sich später anschließenden Diskussion zur Frage, inwieweit das Regionale Gemeinschaftsprojekt „Vermarktung der Kulturlandschaft“ für den Mainbogen weiterverfolgt werden könnte. Als „best-practice-Beispiel“ wurde die Tourismusinitiative des Münsterlandes unter dem Titel „Münsterländer Parklandschaft“ vorgestellt. Informationen zu diesem Angebot finden Sie unter: www.gaerten-muensterland.de

Als Fazit stellte das Büro Böhringer die These „Dem Mainbogen fehlt eine eindeutige gemeinsame Botschaft“ auf, die eine Diskussion in Gang setzen sollte. Der bisherige Slogan „Hier bin ich gern“ bringt vor allem die hohe Zufriedenheit der Bewohner des Mainbogens zum Ausdruck und spiegelt damit die „Innensicht“ wider. Ein erfolgreiches regionales Marketing ist aber ebenso auf eine interessante und vielleicht auch ungewöhnliche „Außen-Botschaft“ angewiesen. Nur so können neue Zielgruppen (Unternehmen, Einwohner, Investoren, Touristen, etc.) angesprochen werden. Zu beantworten wäre also die Frage. „Warum bin ich hier gern?“ Wichtig dabei: Die Botschaft, die nach außen vermarktet wird, sollte spezifisch sein.

Im Anschluss wurde die Frage diskutiert, ob und wenn ja inwiefern sich die besondere Kulturlandschaft des Mainbogens eignet, als Alleinstellungsmerkmal vermarktet zu werden.

Die Diskussion war lebhaft, brachte aber zu diesem Zeitpunkt kein eindeutiges Ergebnis. Die Teilnehmer waren sich allerdings weitgehend einig, dass ein nächster gemeinsamer Schritt im Mainbogen möglichst noch vor Abschluss des ILEK vereinbart werden sollte, um das jetzt entstandene Engagement und den Schwung zu nutzen. Seite 6 von 7 Böhringer –iF Mensch • Stadt • Landschaft 2. Regionaler Workshop Mainbogen – 20.02.2010

Die Teilnehmer waren sich darüber hinaus einig, dass es wichtig ist, die Gemeinderäte über den bisherigen Arbeitsstand zu informieren. Dies wird in einem nächsten Schritt im Rahmen der Interkommunalen Gemeinderatssitzung am 18.05.2010 geschehen. Dabei wird es natürlich auch um die weiteren Vorschläge für Regionale Gemeinschaftsprojekte gehen.

4. DIE NÄCHSTEN SCHRITTE UND TERMINE

Interkommunale Gemeinderatssitzung 18.05.2010 um 19:00 Uhr Kulturhalle Grafenrheinfeld Es ist vorgesehen, dass sich das neue Mainbogenforum den Gemeinderäten vorstellt. Weiterhin wird den Gemeinderäten der bisherige Stand des ILEK vorgestellt. Insofern wird es für Sie eher eine Art Wiederholung sein, als Singal für den Mainbogen wäre es aber trotzdem schön, wenn Sie sich Zeit nehmen und teilnehmen würden.

Nächste Sitzung Mainbogenforum 09.06.2010 um 16:30 Uhr Rathaus Grafenrheinfeld Thema: Neue Frequenz – Radtourismus als Motor der Regionalentwicklung

KONTAKT

Sollten Sie weitere Ideen, Fragen oder Anregungen haben, können Sie sich jederzeit gern an uns wenden: Böhringer iF GmbH – Mensch • Stadt • Landschaft, [email protected], 09232 / 705 44.

VIELEN DANK für Ihr Engagement und Ihre Ideen. aufgestellt: Bad Alexandersbad, den 10.05.2010 BÖHRINGER – iF GmbH Dipl.-Ing. Katrin Reuscher Seite 7 von 7 BÖHRINGER – iF GmbH

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Projekt ILEK Schweinfurter Mainbogen Interkommunale Gemeinderatssitzung Ort, Datum Grafenrheinfeld, 18.05.2010

Thema Tätigkeitsbericht der Koordinationsstelle Informationen zum ILEK

1. BEGRÜßUNG durch Bürgermeisterin Sabine Lutz

2. TÄTIGKEITSBERICHT DER KOORDINATIONSSTELLE SCHWEINFURTER MAINBOGEN Ursula Weidinger s. Präsentation im Anhang

3. INFORMATION ZUM ILEK SCHWEINFURTER MAINBOGEN Das Büro Böhringer informierte die Gemeinderäte der Mainbogengemeinden Gochsheim, Grafenrheinfeld, Grettstadt, Röthlein, Schwebheim und Sennfeld über das ILEK. Die Vertreter des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken, Herr Kraus und Herr Doneis, ließen sich entschuldigen. Das Büro Böhringer wird das ALE in einem Gespräch Anfang Juni ebenfalls über den Stand des ILEK informieren.

Herr Böhringer wies zu Beginn seines Vortrages darauf hin, dass insbesondere die regionalen Gemeinschaftsprojekte Vorschlagscharakter haben.

Hinweis: Diesem Protokoll liegt im Anhang die Präsentation mit allen relevanten Informationen zum ILEK bei. Insofern werden lediglich die wichtigsten Aussagen kurz zusammengefasst.

Bearbeitungsstand des ILEK – folgende Bausteine liegen bereits vor bzw. werden aktuell zusammengefasst: Mängel und Qualitäten (s. Präsentation im Anhang)

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Strukturanalyse Handlungsfelder (s. Präsentation im Anhang) Darstellung des gemeindlichen Handlungsbedarfes (Flurneuordnung, Dorferneuerung, städtebaulicher Handlungsbedarf) (liegt den Gemeinden bereits als Entwurf vor) Aufbau einer Organisations- und Diskussionsplattform (Mainbogenforum) Vorschläge für regionale Gemeinschaftsprojekte

Regionale Gemeinschaftsprojekte Als Ergebnis aus den beiden regionalen Workshops sowie den beiden Sitzungen des neu eingerichteten Mainbogenforums (s. nächster Punkt im Protokoll) werden für den Schweinfurter Mainbogen folgende regional bedeutsame Gemeinschaftsprojekte vorgeschlagen.

1. MainbogenRadweg Ziel: Die Mainbogengemeinden an den Frequenzbringer „Mainradweg“ anbinden. 2. Wassererlebnis Schweinfurter Mainbogen Ziel: Die zahlreichen Stillgewässer (Heidenfelder Seenlandschaft – Natur; Grafenrheinfelder Freizeitlandschaft; Sennfelder Seenkranz/SKF) als Beitrag zum regionalen Marketing und Naherholung entwickeln. 3. Vermarktung der besonderen Kulturlandschaft Ziel: Die einmalige Kulturlandschaft eignet sich als identitätsstiftendes Alleinstellungsmerkmal und kann in Bezug auf regionales Marketing interkommunal stärker ins Spielt gebracht werden. 4. Lebendige Ortskerne im Austausch Ziel: Interkommunale Strategie zur Revitalisierung der Altorte entwickeln und umsetzen. 5. Raumpartnerschaft und Brückenschlag nach Schweinfurt Ziel: Selbstbewusste Partnerschaft des Mainbogens mit der Stadt Schweinfurt aufbauen, um stärker vom Oberzentrum zu profitieren (Stadt- Umland-Partnerschaft)

Die nachfolgende Abbildung zeigt die Priorisierung der Gemeinschaftsprojekte durch das Mainbogenforum.

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Mainbogenforum Im Rahmen des ILEK wurde eine breitere Diskussions- und Vorbreitungsplattforum zur Umsetzung gemeinsamer Projekte aufgebaut: das Mainbogenforum. Neben dem Bürgermeister ist jeweils ein Vertreter aus Gemeinderat und Bürgerschaft pro Kommune Mitglied. Außerdem ist die Koordinationsstelle und das ALE vertreten. Auf der interkommunalen Gemeinderatssitzung stellten sich die insgesamt 18 Mitglieder vor. Zukünftig wollen sie als „Vermittler“ zwischen dem Mainbogen auf der regionalen Ebene und den Gemeinderäten auf der kommunalen Ebene (Informationsaustausch und Verankerung) fungieren und insofern die Bürgermeister unterstützen.

Leitbild Als ein Ergebnis des ILEK stellte das Büro Böhringer die These „Dem Mainbogen fehlt eine eindeutige gemeinsame Botschaft“ auf. Der bisherige Slogan „Hier bin ich gern“ bringt vor allem die hohe Zufriedenheit der Bewohner des Mainbogens zum Ausdruck und spiegelt damit die „Innensicht“ wider. Ein erfolgreiches regionales Marketing ist aber ebenso auf eine interessante und vielleicht auch ungewöhnliche „Außen-Botschaft“ angewiesen. Nur so können neue Zielgruppen (Unternehmen, Einwohner, Investoren, Touristen, etc.) angesprochen werden. Zu beantworten wäre also die Frage. „Warum bin ich hier gern?“ Wichtig dabei: Die Botschaft, die nach außen vermarktet wird, sollte spezifisch sein. Als ein geeignetes Alleinstellungsmerkmal sehen die Planer und Mitglieder des Mainbogensforums die Kulturlandschaft (s. Gemeinschaftsprojekte).

VIELEN DANK für Ihr Engagement und Ihre Ideen. aufgestellt: Bad Alexandersbad, den 10.05.2010 BÖHRINGER – iF GmbH Dipl.-Ing. Katrin Reuscher

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