GEMEINDE GRETTSTADT, ORTSTEIL OBEREUERHEIM | „SANDWEG II“

Bebauungsplan mit integriertem Grünordnungsplan

Landkreis

Begründung zum Entwurf vom 12.02.2020 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

AUFTRAGGEBER Gemeinde Grettstadt Hauptstraße 1 97508 Grettstadt

Entwurf: 12.02.2020

ENTWURFSVERFASSER

Steigweg 24 D- 97318 Kitzingen Tel. 09321-26800-50 www.arc-gruen.de [email protected]

BEARBEITUNG Gudrun Rentsch Landschaftsarchitektin bdla, Stadtplanerin

Kerstin Martin Dipl. Ing. (FH) Landespflege

Anja Hein M.Sc. Angewandte Humangeographie

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INHALT

1 Anlass und Ziel für die Aufstellung des Bebau- ungsplans 5 2 Planungsrechtliche Voraussetzungen 13 2.1 Rechtliche Grundlagen 13 2.2 Übergeordnete Planungsvorgaben 15 2.3 Flächennutzungsplan 19 3 Lage, Größe und Beschaffenheit des Plangebiets und angrenzende Nutzungen 20 4 Inhalte der Planung und planungsrechtliche Festsetzungen 22 4.1 Städtebauliches Konzept 22 4.2 Art der baulichen Nutzung 24 4.3 Maß der baulichen Nutzung 24 4.4 Bauweise und überbaubare Grundstücksflächen 25 4.5 Zahl der Wohnungen 27 4.6 Erschließung, Verkehrsflächen 28 4.7 Ver- und Entsorgung, Umgang mit Nieder- schlagswasser 30 4.8 Technischer Umweltschutz, Immissionsschutz 32 4.9 Grünordnerische Festsetzungen und Maßnahmen 34 4.10 Artenschutzrechtliche Belange 35 4.11 Gestaltungsfestsetzungen nach Art. 81 Abs. 1 Nr. 1 BayBO 36 5 Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und der Landschafts-pflege 40 5.1 Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt, Natura 2000 40 5.2 Fläche, Boden, Wasser, Luft und Klima 43 5.3 Landschafts- und Ortsbild 46 5.4 Mensch, Gesundheit, Bevölkerung 47 5.5 Schutzgut Kultur- und Sachgüter 48

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5.6 Wechselwirkungen 49 5.7 Auswirkungen aufgrund der Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen 49 6 Flächenbilanz 50 7 Hinweise zum Aufstellungsverfahren 51 8 Daten- und Rechtsgrundlagen 53 Abbildungsverzeichnis 56 Tabellenverzeichnis 56 Anhang 57

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1 ANLASS UND ZIEL FÜR DIE AUFSTELLUNG DES BEBAUUNGSPLANS

Anlass der Aufstellung des Bebauungsplans „Sandweg II“ im Ortsteil Obereuerheim ist die Absicht der Gemeinde Grett- stadt, die Grundstücke innerhalb des Geltungsbereichs einer Wohnbebauung zuzuführen. Der Geltungsbereich des Bebau- ungsplans mit einer Fläche von ca. 2,94 ha umfasst jeweils Teilflächen der Grundstücke mit den Fl.Nrn. 286, 287, 167, 468, 477, 478, 479 und 480. Mit zwei Bauzeilen aus ca. 13 Bauplätzen werden die bereits vollständig bebauten Wohnge- biete „Sandweg“ und „Hinterm Schloss“ am östlichen Ortsrand nördlich und südlich des Sandweges auf im wirksamen Flä- chennutzungsplan größtenteils bereits dargestellten Wohn- bauflächen maßvoll erweitert und der Siedlungsbereich nach Osten abgerundet. Die Erschließung soll vom Sandweg erfol- gen. Mit der beabsichtigen Begrenzung der geplanten Wohnbau- flächen im Norden können immissionsschutzrechtliche Pla- nungshindernisse aufgrund der von der nördlich der Ortslage verlaufenden Bundesautobahn A 71 ausgehenden Lärmemis- sionen weitgehend ausgeräumt und Erschwernisse aufgrund druck- und mengenmäßig nicht ausreichender Wasserver- sorgung in diesem Bebauungsplanverfahren vermieden wer- den; sie wären in den nördlichen Teilflächen der Fl.Nr. 287 planungsrelevant. Ferner können alte Obstbaumbestände, die als Habitate für Brutvögel und Fledermäuse dienen teilweise erhalten werden. Mit dem Bebauungsplan werden folgende Zielsetzungen der Gemeinde Grettstadt umgesetzt: • organische Ortsentwicklung • Schaffung neuer Angebote an Wohnbauland insbesondere für Familien im Ortsteil Obereuerheim • Ausbildung eines definierten Ortsrandes mit einer ange- messenen Eingrünung Mit der Aufstellung des Bebauungsplans werden die planungs- rechtlichen Voraussetzungen für die Schaffung von neuem Bauland in integrierter Lage geschaffen, wodurch insbeson- dere der Nachfrage der örtlichen Bevölkerung nach Baugrund- stücken Rechnung getragen werden kann. Die Bebauung soll sich dabei weitestgehend am umliegenden Bestand orientieren und sich harmonisch in das Ortsbild ein- fügen.

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Bedarfsbegründung

Zur Bedarfsbegründung Strukturdaten wurden folgende Quellen herangezogen: Die vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlichte • Landesentwicklungs- Bevölkerungsprognose für den Landkreis Schweinfurt erwar- programm Bayern 2018 tet bis zum Jahr 2037 gegenüber dem Jahr 2017 mit einer • Regionalplan der Regi- Bevölkerungsabnahme von max. ca. 2 % eine stabile Bevöl- on Main-Rhön kerungsentwicklung („stabil“ entspricht einer Veränderung • Bayernatlas plus • Flächennutzungsplan zwischen -2,5 % und +2,5 %). Dementsprechend soll laut der Gemeinde Grett- Prognose auch die Bevölkerungszahl in der Gemeinde Grett- stadt stadt zukünftig abnehmen (um max. ca. 3 % bis zum Jahr • BayLfSt 2018 a-d 2031 gegenüber 2017). Entgegen dieser Prognose stellt sich • BayLfSt 2019 a-d die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung in Grettstadt in den • Ministerium für Wirt- schaft, Arbeit und Woh- vergangenen Jahren jedoch relativ stabil dar. Ausgehend vom nungsbau Baden-Würt- Jahr 2008 erhöhte sich die Bevölkerungszahl bis Ende 2017 temberg (2017) um ca. 100 Einwohner auf 4.282 Einwohner (entspricht ca. • Einwohnermeldedaten +2,3%). Es ist somit eine stabile Bevölkerungsentwicklung zu Gemeinde Grettstadt verzeichnen, was auch durch die Einwohnermeldedaten der 2008-2019 • FolgekostenSchätzer Gemeinde bestätigt wird. des StMUV Die durchschnittliche Größe der Privathaushalte hat sich in der Gemeinde Grettstadt wie auch auf Ebene des Landkreises, des Regierungsbezirks und des Bundeslands in den vergange- nen Jahrzehnten verringert, ist aufgrund der Lage im ländli- Entwicklung der durchschnittlichen Per- chen Raum jedoch noch vergleichsweise hoch. Die Anzahl der sonenanzahl/Privathaushalt im Vergleich Einpersonenhaushalte hat sich dabei in Grettstadt in diesem (Basis: Zensus 1987, 2011): Zeitraum nahezu verdoppelt (+93 %) (Bayern: +42 %, Unter- 1987 2011 franken: +50 %, Landkreis Schweinfurt: +88 %). Aus diesen Grettstadt 2,79 2,46 Entwicklungen ergibt sich ein deutlich zunehmender Bedarf an Wohnraum. Landkreis 2,82 2,37 Schweinfurt Hinsichtlich der Altersstruktur der Bevölkerung ist die Gemeinde Unterfranken 2,56 2,24 Grettstadt - entsprechend der allgemeinen demographischen Bayern 2,41 2,18 Entwicklung - von einem zunehmenden Durchschnittsalter der Bevölkerung, abnehmenden Anteilen der jüngeren Bevölke- rungs- und demgegenüber einer Zunahme der älteren Bevöl- Vergleich der Entwicklung des Durch- kerungsgruppen betroffen. Jedoch ist die Bevölkerung in der schnittsalters in Jahren: Gemeinde im Vergleich zu übergeordneten Ebenen nicht so stark von einer Überalterung betroffen (was bspw. auch durch 2008 2017 2037* die Indikatoren des Jugend- und des Altenquotienten wider- Grettstadt 41,4 43,1 (44,5) gespiegelt wird). In Grettstadt wohnen somit vergleichsweise Landkreis 42,8 44,8 47,4 Schweinfurt mehr jüngere Einwohner und Familien. Unterfranken 42,8 44,7 47,5 Die Gemeinde Grettstadt besitzt keine zentralörtliche Funk- tion und befindet sich gemäß Landesentwicklungsprogramm Bayern 42,4 43,7 46 Bayern innerhalb der Gebietskategorie des allgemeinen länd- * für die Gemeinde Grettstadt liegt nur die lichen Raums mit besonderem Handlungsbedarf (Kreisregion). Prognose für 2031 vor

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Erreichbarkeit des nächstgelegenen Die nächstgelegenen Grund-, Mittel- und Oberzentren befin- Grund- (GZ), Mittel- (MZ) und Oberzent- den sich alle in unmittelbarer Umgehung zu Grettstadt bzw. rums (OZ): dem Ortsteil Obereuerheim. Ort zentral- Entfernung Neben der sehr guten Verkehrsanbindung von Obereuerheim örtliche zu Grettstadt Funktion / Obereuer- mit dem PKW über die St 2277 und die A 70 besteht außer- heim dem mehrmals täglich eine Anbindung über den öffentlichen GZ 5 km / 8 km Personennahverkehr nach , Grettstadt und nach MZ 12 km / Schweinfurt. In Schweinfurt besteht zudem Anbindung an das 14 km Schienennetz der Deutschen Bahn. Der Anschluss an den Fern- Schweinfurt OZ 12 km / verkehr besteht von hier u. a. über die Bahnhöfe Würzburg 15 km und Bamberg. Die Versorgungseinrichtungen des Ortsteils Obereuerheim (Kindergarten, Kirche, ...) sind von dem geplanten Baugebiet aus fußläufig erreichbar. Vorhandene bzw. geplante Einrich- tungen zur Kinderbetreuung (Neubau Kindergarten für Ober- und Untereuerheim) sind auch hinsichtlich der geplanten Neuausweisung von Wohnbauflächen ausreichend aufnah- mefähig. Insbesondere für Familien mit Kindern stellt die ver- kehrsberuhigte, ortsnahe Lage einen besonderen Wohnwert dar. Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf sind in der Gemeinde im Ortsteil Grettstadt vorhanden. Entwicklung der sozialversicherungspflich- tig beschäftigten Arbeitnehmer: Die wirtschaftliche Entwicklungsdynamik der Gemeinde, des Landkreises und der Region wird u. a. anhand der Entwicklung 2012-2017 der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer Grettstadt +8,3 % dargestellt. Die positive Entwicklung in Grettstadt in den ver- Landkreis Schweinfurt + 10,3 % gangenen Jahren beruht dabei insbesondere auf der Zunahme Unterfranken +7,0 % der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer Bayern + 12,0 % am Wohnort; Grettstadt profitiert somit zuletzt immer mehr von der Nähe zum Wirtschaftsstandort Schweinfurt. Daneben gibt es in Obereuerheim selbst auch einige Gewerbebetriebe, die sich z. T. erst in den letzten Jahren dort angesiedelt haben (Gewerbegebiet „Am Gänswasen). Zahlreiche weitere Gewer- bebetriebe mit einem entsprechenden Bedarf an Arbeitskräf- ten finden sich außerdem in Grettstadt selbst, wo auch weitere Ansiedlungen von Unternehmen zu erwarten sind.

Die Gemeinde verfolgt die Zielvorstellung, neben der Stärkung des Hauptorts auch die Siedlungsentwicklung in den Ortstei- len, in denen soziale Infrastruktureinrichtungen und Arbeits- plätze vorhanden sind, zu fördern.

Bestehende Flächenpotenziale Die Gemeinde Grettstadt hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Thema Innenentwicklung auseinandergesetzt und verfolgt das Ziel vorrangig innerörtliche Potenziale zu nut-

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zen. Im Flächennutzungsplan der Gemeinde Grettstadt sind aktu- ell noch folgende unbebaute Wohnbauflächen dargestellt (vgl. Abb. 1): • Grettstadt: Wohnbauflächen am östlichen Ortsrand (ca. 9,2 ha) (kein Bebauungsplan vorhanden) • Obereuerheim: Wohnbauflächen am östlichen Ortsrand (u. a. aufgrund Immissionen Autobahn nördlicher Teilbe- reich nicht bebaubar) (ca. 4,7 ha) (Plangebiet, noch kein Be- bauungsplan vorhanden) Darüber hinaus sind in der Gemeinde lediglich gemischte und gewerbliche Bauflächenpotenziale im Flächennutzungsplan vorhanden. Neben den Potenzialen im Flächennutzungsplan gibt es in der Gemeinde Grettstadt noch weitere unbebaute Flächen (Baulü- cken, ...) im Geltungsbereich von Bebauungsplänen bzw. im

Abb. 1: Ausschnitt der Erstfassung des Flächennutzungsplans der Ge- meinde Grettstadt mit Umgrenzung vorhandener unbebauter Wohn- bauflächen, unmaßstäblich Quelle: Gemeinde Grettstadt 1991

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unbeplanten Innenbereich. Hier konnten u. a. im Ortsteil Obereuerheim seit dem Jahr 2014 bereits acht Baulücken geschlossen werden - zusätzlich zur vollständigen Bebauung des Plangebiets des seit dem Jahr 2015 rechtskräftigen Bebau- ungsplans „Sandweg“ (7 Bauplätze). Im Ortsteil Obereuerheim können derzeit jedoch keine Bau- plätze für Wohngebäude mehr erworben werden. Wie bei einer Bestandsaufnahme durch die Gemeindeverwaltung vor Ort festgestellt wurde, sind im Ortsbereich zwar noch einige unbebaute Wohnbaugrundstücke vorhanden, sie stehen dem freien Markt aber trotz Bemühungen durch die Gemeinde nicht zur Verfügung. Die Bemühungen der Gemeinde, die Eigentü- mer zum Verkauf zu bewegen, blieben bisher, bis auf wenige Ausnahmen, erfolglos. Für diese Grundstücke wurden alle Anliegerleistungen erbracht. Die Eigentümer sind trotz die- ser verauslagten Aufwendungen nicht bereit, ihre Bauplätze zu verkaufen. Die Gemeinde konnte selbst beobachten, dass immer wieder Kaufwillige mit den Eigentümern ergebnislos verhandelten. Die Möglichkeit einer Mobilisierung aller Bau- flächenpotentialen im Bestand ist somit derzeit nicht gegeben. So sind in der Gebäude- und Immobilienbörse des Landkrei- ses Schweinfurt aktuell für die Gemeinde Grettstadt mit den vier Ortsteilen lediglich zwei freie Bauplätze gelistet, davon ein freier Bauplatz in einem Mischgebiet und ein freier Bauplatz in einem Gewerbegebiet (entspricht den Potenzialen im FNP; Stand 06.02.2020). Baugrundstücke in Wohngebieten stehen somit nicht zur Verfügung. In gemeindlichem Eigentum sind im Ortsteil Obereuerheim aktuell keine Bauplätze. Neben der Förderung der Innenentwicklung durch Maßnah- men auf Ebene des Landkreises Schweinfurt (Regionalma- nagement), wie dem Flächen- und Leerstandsmanagement, verfolgt die Gemeinde Grettstadt als Strategie zur Aktivierung vorhandener Potenziale auch die Förderung der Innenentwick- lung im Rahmen der kommunalen Allianz Schweinfurter Main- bogen. Unabhängig von der nun geplanten Ausweisung eines allgemeinen Wohngebietes arbeitet die Gemeinde Grettstadt daher nach wie vor daran, die Innenentwicklung zu fördern und dem Grundsatz „Innenentwicklung vor Außenentwick- lung“ gerecht zu werden. Einer Verödung der Altortbereiche wirkt die Gemeinde schon seit Jahren entgegen: Die Gemeinde beobachtet genau, welche Anwesen in den Ortsbereichen zur Verfügung stehen und versucht, Kaufinteressenten aufmerk- sam zu machen und zu vermitteln. In Obereuerheim konnten daher Leerstände im Altortbereich fast vollständig vermieden werden. Gerade hier hat die Gemeinde in der Vergangenheit die Innenentwicklung durch Maßnahmen zum Ausbau der

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sozialen und technischen Infrastruktur und zur Aufwertung des öffentlichen Raumes gefördert und die Attraktivität als Wohnort damit insgesamt gesteigert und beabsichtigt dies auch zukünf- tig weiter zu verfolgen (z. B. durch den geplanten Neubau des Kindergartens für Unter- und Obereuerheim).

Wohnbauflächenbedarf Die überschlägige Ermitt- Angesichts sinkender durchschnittlicher Haushaltsgrößen lung des Wohnbauflächen- (Zunahme Einpersonenhaushalte, weniger Einwohner/Wohn- bedarfs wurde auf Grundla- einheit), der gleichzeitig steigenden Anzahl an Haushalten und ge der Plausibilitätsprüfung der Bauflächenbedarfs- den zunehmenden Raumansprüchen der Wohnbevölkerung nachweise des Ministeriums (mehr Wohnfläche/Einwohner) lässt sich ein grundsätzlicher für Wirtschaft, Arbeit und zusätzlicher Bedarf an Wohnfläche ableiten: In der Gemeinde Wohnungsbau Baden-Würt- Grettstadt wird sich aufgrund des Rückgangs der Belegungs- temberg (vom 15.02.2017) dichte in den kommenden 15 Jahren ein fiktiver Einwohner- durchgeführt. zuwachs von ca. 193 Einwohnern ergeben (ausgehend von 4.282 Einwohnern im Jahr 2017, einer Zunahme der Rauman- sprüche um 0,3 % / Jahr, bezogen auf 15 Jahre). Gleichzeitig wird für die Gemeinde eine negative Bevölkerungsentwicklung prognostiziert (4.140 Einwohner im Jahr 2031, d. h. 142 Ein- wohner weniger als im Jahr 2017 mit 4.282 Einwohnern). Der ermittelte Einwohnerzuwachs für die Gemeinde beträgt somit ca. 51 Einwohner für den Zeitraum bis zum Jahr 2031. Die aktuelle Bevölkerungsdichte (bezogen auf Wohnbauflä- chen) beträgt für Grettstadt 39 EW/ha (im Vergleich hierzu: Landkreis Schweinfurt: 50 EW/ha; Unterfranken 56 EW/ha, Bayern: 60 EW/ha). Zukünftig sollte jedoch grundsätzlich eine höhere Dichte Planungsziel sein, entsprechend anzustreben- der fortschrittlicher, flächensparender Bauweisen, Erschlie- ßungs- und Wohnformen, wie u. a. auch Mehrgenerationen- oder Seniorenwohnen. Da im Regionalplan keine Aussagen zu anzustrebenden Einwohnerdichten enthalten sind, könnte gemäß Plausibilitätsprüfung für die Gemeinde Grettstadt (keine zentralörtliche Funktion) eine anzustrebende Einwohnerdichte von 50 Einwohnern/ha (Bruttomindestwohndichtewert) ange- nommen werden. Um jedoch eine realistische, zukunftsori- entierte Annahme für die Gemeinde Grettstadt zugrunde zu legen, soll der Durchschnittswert aus 39 EW/ha und 50 EW/ ha als Planungsziel herangezogen werden (= 45 EW/ha). Der relative zusätzliche Flächenbedarf ergibt sich dann aus dem Verhältnis des ermittelten Einwohnerzuwachses der Gemeinde (51 EW) zum Bruttomindestwohndichtewert (45 EW/ha) und beträgt somit ca. 1,13 ha für den Zeitraum bis zum Jahr 2031 (entspricht ca. 19 Baugrundstücken bei einer angenommenen durchschnittlichen Größe von 600 m²).

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Diesem Bedarf sind die bestehenden Flächenpotenziale (Baulücken, Leerstände, untergenutzte Grundstücke, Poten- ziale im FNP) der Gemeinde gegenüber zu stellen, um den absoluten zusätzlichen Flächenbedarf zu ermitteln. Da keine konkreten Zahlen zu vorhandenen Innenentwicklungspotenzi- alen vorliegen, jedoch, wie die Entwicklung der letzten Jahre zeigte, ein gewisser Bedarf durchaus im Innenbereich gedeckt werden kann (s.u.), ist der tatsächliche Flächenbedarf entspre- chend etwas niedriger. Gleichzeitig werden durch die Planung vorhandene Potenziale im Flächennutzungsplan umgesetzt. Zudem erscheint, wie oben beschrieben, eine Aktivierung der bestehenden Innenentwicklungspotenziale trotz der Bemühun- gen der Gemeinde und des Landkreises, nicht vollumfänglich realisierbar, weshalb diese dem Bedarf ebenfalls nur begrenzt gegenüber gestellt werden können. Gleichzeitig zeigt sich die Nachfrage nach Bauflächen im Orts- teil Obereuerheim auch daran, dass die acht Bauplätze im jüngsten Baugebiet (Bebauungsplan „Sandweg“, rechtskräf- tig seit 08.05.2015) innerhalb eines halben Jahres verkauft waren und zwischenzeitlich auch bereits bis auf ein Grund- stück bebaut sind (Bauantrag liegt jedoch bereits vor). Seit dem Jahr 2015 wurden so insgesamt im Ortsteil Obereuerheim etwa 15 Baugesuche eingereicht, nicht nur im jüngsten Neu- baugebiet, sondern auch auf bisherigen Baulücken, und sind größtenteils bereits auch verwirklicht. Darüber hinaus wurden gegenüber der Gemeindeverwaltung heute bereits an ca. 15 Gemäß vorliegendem Be- der potentiellen Grundstücke im Planungsgebiet ein Interesse bauungsplan-Entwurf sind von Bauwerbern geäußert. Auch in den anderen Ortsteilen der aktuell geplant/möglich Gemeinde Grettstadt wird die hohe vorhandene Nachfrage ca. 23 Baugrundstücke mit nach Wohngrundstücken anhand des zügigen Verkaufs und max. je 2 Wohneinheiten (WA 1 und WA 2), d. h. ins- der ebenso zügigen Bebauung neu erschlossener Baugrund- gesamt max. 46 Wohnein- stücke deutlich. Dies gilt beispielsweise auch für das Baugebiet heiten, und vier Baugrund- „Innerer Wiesenflecken“ in Grettstadt (39 Bauplätze), welches stücke (WA 3 und 4) ohne in weniger als zwei Jahren nahezu vollständig bebaut wurde Beschränkung der Zahl bzw. wird. der Wohneinheiten, bspw. könnten 12 Wohneinheiten entstehen; insgesamt könn- Abschätzung Folgekosten ten im Gebiet somit ca. 58 Wohneinheiten entstehen. Die überplanten Flächen befinden sich bereits in Gemeinde- Bei einer Haushaltsgröße besitz, sodass keine Kosten für den Grunderwerb anfallen. von durchschnittlich ca. Weiterhin fallen keine Kosten für externe Ausgleichsflächen 2,46 Einwohnern (2011) an (Bebauungsplan nach § 13b BauGB, vgl. Kap. 2.1). Die kann somit Wohnraum für Gemeinde ist sich bewusst, dass die Siedlungsflächenplanung ca. 143 Einwohnern ge- langfristig mit Folgekosten verbunden ist. Aufgrund der unmit- schaffen werden (min. 66 Einwohner, sollten nur 27 telbaren Anbindung an vorhandene Siedlungsflächen und die Einfamilienhäuser entste- dortige Ver- und Entsorgungsinfrastruktur (Straße, Kanal, Was- hen) . ser, Strom) verfügt das Plangebiet jedoch über günstige Vor-

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aussetzungen zur baulichen Entwicklung (Gefälle i.d.R. < 5 %, daher kein erhöhter Erschließungsaufwand). Die Entwässerung des Plangebiets wird im Trennsystem erfolgen, die vorhandene Infrastruktur ist hierzu ausreichend aufnahmefähig bzw. sind nur kleinräumige Erweiterungen erforderlich. Gleichzeitig ist im Plangebiet eine erhöhte bauliche Dichte gewünscht (nicht nur Einfamilien-/Doppelhäuser, auch Reihen- und Mehrfamili- enhäuser), sodass sich die Kosten auf eine größere Anzahl an Wohneinheiten/ha verteilen werden.

Fazit Für eine weiterhin stabile demografische Entwicklung ist ein Mindestmaß an Baulandpotential erforderlich. Daher verfolgt die Gemeinde die Neuausweisung des allgemeinen Wohn- baugebietes „Sandweg II“ mit dem Ziel, vorrangig Ortsansäs- sigen und insbesondere jungen Familien langfristig weiterhin Bauland zur Verfügung stellen zu können, um einen Wegzug zu vermeiden, und gleichzeitig moderaten Zuzug zu ermög- lichen. Hierdurch kann eine dauerhafte Auslastung und der Bestand sozialer und Gemeinbedarfseinrichtungen und Inf- rastruktur, wie z. B. dem Kindergarten bzw. der Kindertages- stätte im Ortsteil Obereuerheim, gesichert werden. Nachdem ein konkreter Bedarf nach Wohnbaugrundstücken im Ortsteil Obereuerheim besteht, der im Bestand nicht mehr gedeckt werden kann, besteht das Erfordernis, im Rahmen dieser Pla- nung ein allgemeines Wohngebiet neu auszuweisen. Durch dessen überschaubare Größe wird gewährleistet, dass sich dieses in den bestehenden Ort einfügt und eine organische, am Bedarf orientierte städtebauliche Entwicklung erfolgt. Angesichts der Tatsache, dass die Gemeinde Eigentümerin der Flächen im Plangebiet ist, können Baulücken im Zuge von vertraglich festgehaltenen Bauverpflichtungen vermieden werden. In Abhängigkeit der konkreten Nachfrage nach Bau- plätzen im Plangebiet wäre zudem eine Entwicklung in zwei Bauabschnitten möglich. Weiterhin werden durch die Planung die letzten verbleibenden Potenzialflächen im Flächennut- zungsplan für Wohnbebauung für den Ortsteil Obereuerheim umgesetzt, wodurch nicht nur kurzfristig, sondern - angesichts des Umfangs des Plangebiets - insbesondere auch mittel- bis langfristig der Bedarf an Wohngrundstücken bedient werden soll. Vor diesem Hintergrund relativiert sich auch die Größe des Baugebiet - die voraussichtliche Nettowohnbaufläche liegt mit 1,68 ha deutlich über dem theoretisch ermittelten Bedarf für die nächsten etwa zehn Jahre.

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2 PLANUNGSRECHTLICHE VORAUSSETZUNGEN 2.1 Rechtliche Grundlagen

Rechtsgrundlage für die Aufstellung und die Festsetzungen des Bebauungsplans mit integrierter Grünordnung sind • Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntma- chung vom 03. November 2017 (BGBl. I S. 3634) • Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786) • Bayerische Bauordnung (BayBO) in der Fassung der Be- kanntmachung vom 14. August 2007 (GVBl. S. 588, BayRS 2132-1-I), zuletzt geändert durch § 3 des Gesetzes vom 24. Juli 2019 (GVBl. S. 408) • Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundes- naturschutzgesetz - BNatSchG) in der Fassung vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 13. Mai 2019 (BGBl. I S. 706) • Gesetz über den Schutz der Natur, die Pflege der Landschaft und die Erholung in der freien Natur (Bayerisches Natur- schutzgesetz – BayNatSchG) in der Fassung der Bekanntma- chung vom 23. Februar 2011, zuletzt geändert durch Art. 11a Abs. 4 des Gesetzes vom 10. Dezember 2019 (GVBl. S. 686)

Durch die Aufstellung des Bebauungsplans wird die Zulässig- keit von Wohnnutzungen auf Flächen begründet, die sich an im Zusammenhang bebaute Ortsteile (hier: Sandweg/Hinterm Schloss) anschließen. Die zulässige Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 BauNVO beträgt im Sinne des § 13b BauGB in Verbindung mit § 13a Abs. 1 S. 2 BauGB weniger als 10.000 Quadratmeter. Das Verfahren zur Aufstellung wurde bis zum 31. Dezember 2019 förmlich eingeleitet und der Satzungsbe- schluss nach § 10 Abs. 1 BauGB wird voraussichtlich bis zum 31. Dezember 2021 gefasst. Daher kann nach § 13b BauGB (Einbeziehung von Außenbereichsflächen in das beschleunigte Verfahren) § 13a BauGB entsprechend angewendet werden.

Weitere Voraussetzungen zur Anwendung des Beschleunigten Verfahrens nach § 13a BauGB werden wie folgt erfüllt: • Durch den Bebauungsplan wird nicht die Zulässigkeit von Vorhaben begründet, die der Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach UVPG oder nach Lan-

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desrecht unterliegen. • Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter bestehen nicht: FFH- oder Vogelschutzgebiete befinden sich nicht in räumlicher Nähe des Planungsgebietes. • Ebenso liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 S. 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes zu beachten sind.

Die Gemeinde Grettstadt macht von den Anwendungsmög- lichkeiten des § 13b BauGB in Verbindung mit § 13a BauGB wie folgt Gebrauch: • Verkürztes Aufstellungsverfahren Gemäß § 13a Abs. 2 Nr. 1 BauGB werden die Vorschriften des Vereinfachten Verfahrens gemäß § 13 BauGB angewen- det, insbesondere § 13 Abs. 2 Nr. 1 BauGB (Verzicht auf die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 BauGB sowie der Behörden und sonstigen Träger öffentli- cher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB). Der Öffentlichkeit wird gem. § 13a Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 BauGB die Möglichkeit gegeben, sich innerhalb einer bestimmten Frist zur Planung zu äußern. • Keine Umweltprüfung Gemäß § 13 Abs. 3 BauGB wird von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, dem Umweltbericht nach § 2a BauGB, von den Angaben nach § 3 Abs. 2 Satz 2 BauGB, welche Arten umweltbezogene Informationen verfügbar sind, sowie von der zusammenfassenden Erklärung nach § 10a Abs. 1 BauGB abgesehen; § 4c BauGB wird nicht an- gewendet. • Kein Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft Da der Schwellenwert für die gemäß § 13 b BauGB zuläs- sige Grundfläche von 10.000 m² nicht überschritten wird, gelten gemäß § 13 a Abs. 2 Satz 4 BauGB die Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplans zu erwarten sind, als im Sinne des § 1a Abs. 3 BauGB vor der planeri- schen Entscheidung erfolgt oder zulässig; die Ermittlung und Bereitstellung von Ausgleichsflächen ist daher nicht -erfor derlich.

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Der Bebauungsplan „Sandweg II“ wird nach § 13 b BauGB in Verbindung mit § 13 a BauGB im beschleunigten Verfahren aufgestellt. Der Aufstellungsbeschluss wurde am 05.06.2019 gefasst.

2.2 Übergeordnete Planungsvorgaben

Relevante Ziele und Grundsätze für das geplante Baugebiet ergeben sich aus dem Landesentwicklungsprogramm (LEP) Bayern 2018 und dem Regionalplan (RP) mit Landschaftsent- wicklungskonzept der Region Main-Rhön (3). Darin enthalten sind nicht nur Vorgaben zur räumlichen Entwicklung und Sied- lungsentwicklung, sondern auch Zielvorgaben für die land- schaftliche Entwicklung sowie fachliche Ziele des Umwelt- und Naturschutzes für das Plangebiet.

Die Gemeinde Grettstadt hat gemäß Landesentwicklungspro- gramm und Regionalplan keine zentralörtliche Funktion und ist dem allgemeinen ländlichen Raum mit besonderem Hand- lungsbedarf zuzuordnen.

Weitere (umweltbezogene) Ziele und Grundsätze des LEP und RP, die auf das Plangebiet zutreffen, sind wie folgt vorgegeben:

Für das Planungsgebiet sind folgende allgemeine Ziele und Grundsätze für die räumliche Entwicklung und Ordnung sowie die Siedlungsentwicklung im LEP und im RP relevant: • Der ländliche Raum soll so entwickelt und geordnet werden, dass - er seine Funktion als eigenständiger Lebens- und Arbeitsraum nachhaltig sichern und weiter entwickeln kann, - seine Bewohner mit allen zentralörtlichen Einrichtungen in zu- mutbarer Erreichbarkeit versorgt sind, - er seine eigenständige Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur be- wahren kann [...] (LEP G; 2.2.5) • Die Ausweisung von Bauflächen soll an einer nachhaltigen Sied- lungsentwicklung unter besonderer Berücksichtigung des demo- graphischen Wandels und seiner Folgen ausgerichtet werden. (LEP G; 3.1) • Flächensparende Siedlungs- und Erschließungsformen sollen unter Berücksichtigung der ortsspezifischen Gegebenheiten angewendet

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werden. (LEP G; 3.1) • In den Siedlungsgebieten sind die vorhandenen Potenziale der In- nenentwicklung möglichst vorrangig zu nutzen. Ausnahmen sind zulässig, wenn Potenziale der Innenentwicklung nicht zur Verfü- gung stehen. (LEP Z; 3.2) • Eine Zersiedelung der Landschaft und eine ungegliederte, insbe- sondere bandartige Siedlungsstruktur sollen vermieden werden. (LEP G; 3.3) • Neue Siedlungsflächen sind möglichst in Anbindung an geeignete Siedlungseinheiten auszuweisen […] (LEP Z; 3.3) • Auf eine Vermeidung der Landschaftszersiedlung ist hinzuwirken. [...] (RP G; A.II 2.7) • Die Siedlungstätigkeit in den übrigen Gemeinden der Region soll sich [...] im Rahmen einer organischen Entwicklung vollziehen. (RP Z; B.II 1.8)

Darüber hinaus werden als umweltrelevante Ziele und Grundsätze im Landesentwicklungsprogramm Bayern und im Regionalplan genannt: • Der Ressourcenverbrauch soll in allen Landesteilen vermindert werden. Unvermeidbare Eingriffe sollen ressourcenschonend- er folgen (LEP G 1.1.3). • In allen Teilräumen, insbesondere in verdichteten Räumen, sollen klimarelevante Freiflächen von Bebauung freigehalten werden. (LEP G; 1.3.2) • Der ländliche Raum soll so entwickelt und geordnet werden, dass - [...] er seine landschaftliche Vielfalt sichern kann (LEP G; 2.2.5) • Land- und forstwirtschaftlich genutzte Gebiete sollen erhalten werden. Insbesondere hochwertige Böden sollen nur in dem un- bedingt notwendigen Umfang für andere Nutzungen in Anspruch genommen werden. (LEP G; 5.4.1) • Natur und Landschaft sollen als unverzichtbare Lebensgrundlage und Erholungsraum des Menschen erhalten und entwickelt wer- den. (LEP G; 7.1.1) • Lebensräume für wildlebende Arten sollen gesichert und entwickelt werden. Die Wanderkorridore wildlebender Arten zu Land, zu Was- ser und in der Luft sollen erhalten und wieder hergestellt werden. (LEP G; 7.1.6) • Ein zusammenhängendes Netz von Biotopen ist zu schaffen und zu verdichten. (LEP Z; 7.1.6)

16 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

• Siedlungsrandbereiche sollen an die freie Landschaft durch Ge- hölzpflanzungen angebunden werden. (RP Z; B.I 3.1.5) • Bei der angestrebten nachhaltigen Siedlungsentwicklung sind fol- gende Erfordernisse in besonderer Weise zu berücksichtigen: - Den Belangen des Naturhaushalts und der Landschaft ist Rech- nung zu tragen. - Die weitere Siedlungsentwicklung soll unter Nutzung vor allem der im LEP aufgezeigten Möglichkeiten so flächensparend wie möglich erfolgen. - Die zusätzliche Versiegelung soll so gering wie möglich gehalten, eine Reduzierung bereits versiegelter Flächen angestrebt werden […] - Bei Planung und Nutzung der Baugebiete soll auf einen spar- samen und umweltfreundlichen Energie- und Wasserverbrauch hingewirkt werden. (RP Z; B.II 1.1)

Durch die Schaffung neuer Wohnbauflächen für die örtliche Bevölkerung trägt die Planung zu einer organischen Entwick- lung und zur nachhaltigen Sicherung des Ortsteils Obereuer- heim als eigenständigen Lebens- und Arbeitsraum bei. Das Planungsgebiet bindet im Osten direkt an bestehende Sied- lungsflächen an und die Erschließung erfolgt über die Verlän- gerung des Sandwegs. Eine Zersiedelung wird somit vermie- den. Die landschaftliche Vielfalt wird durch die Festsetzung von Pflanzgeboten entlang der Ränder des Planungsgebietes sowie durch Erhaltungsgebote soweit als möglich bewahrt. Gleichzeitig kann ein grüner Ortsrand mit ökologisch wertvol- len Grünflächen hergestellt werden. Den Zielen und Grundsätzen einer nachhaltigen Entwicklung wird insbesondere durch die Festsetzungen zum Umgang mit Niederschlagswasser, durch die Festsetzungen von Pflanzge- boten zur Ortsrandeingrünung und Durchgrünung des Plan- gebiets sowie durch die Zulässigkeit von Solaranlagen und Sonnenkollektoren Rechnung getragen. Durch die Anbindung an bestehende Siedlungsstrukturen kann der Ortsrand sinnvoll abgerundet und auf flächensparende Weise bedarfsgerechte Wohnangebote geschaffen werden. Durch die Aufstellung des Bebauungsplans „Sandweg II“ sollen bedarfsgerechte Wohnbauflächen für die örtliche Bevölkerung bereitgestellt werden. Der ausgewählte Standort gewährleis- tet eine Anbindung der neuen Wohnbauflächen an geeignete Siedlungseinheiten. Durch die Festsetzung der Bauweise sowie durch grünordne-

17 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

rische Festsetzungen kann darüber hinaus die Qualität des Wohnumfeldes und die Anbindung der Siedlungsrandbereiche an die freie Landschaft gestärkt werden.

Aus dem Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) des Land- kreises Schweinfurt (BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT, GESUNDHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ, 2007) ergeben sich für den Bereich östlich Obereuerheims, welches in der naturräumlichen Untereinheit des Steigerwaldvorlands (137-A) liegt, folgende spezifischen, für das Vorhaben relevan- ten Zielvorgaben: • Entwicklung von Gehölzstrukturen in der Feldflur; Zielarten: Ortolan, Neuntöter, Wendehals; Anlage von Pufferstreifen und Entwicklung artenreicher Säume, insbesondere in Süd-/ West-Exposition • Erhalt bedeutsamer Streuobstbestände in der Feldflur; Ziel- arten Ortolan, Wendehals; Erhalt totholzreicher Altbäume mit für den Wendehals tauglichen Nisthöhlen bei gleichzeiti- ge Nachpflanzung von Hochstämmen; Erhalt und Neuanla- ge möglichst geschlossener Streuobstgürtel um Siedlungen sowie sonnenexponierter Hanglage, bevorzugt auf landwirt- schaftlichen intensiv genutzten Flächen Durch die Planung sind weder Schutzgebiete nach § 20 ff. BNatSchG, kartierte Biotope der Bayerischen Biotopkartierung noch Bau- und Bodendenkmäler oder regionalplanerisch gesi- cherte Flächen betroffen.

Im Landschaftsentwicklungskonzept der Region Main-Rhön aus dem Jahr 2003 ist für das Gebiet östlich Obereuerheim (Plangebiet) eine überwiegend allgemeine Bedeutung für die verschiedenen Schutzgüter festgehalten. Als Leitbild ist im Plangebiet Landnutzung mit begleitenden Leistungen für Naturhaushalt und Landschaftsbild vorgesehen, wonach von den Nutzungen keine nachhaltigen Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft ausgehen sollen und auf die Entwick- lung einer vielfältigen Landschaftsstruktur hingewirkt werden soll.

Durch grünordnerische Festsetzungen zur Randeingrünung durch landschaftsbestimmende, geschlossene Gehölzgruppen kann eine landschaftsgerechte Einbindung des Baugebiets in die freie Landschaft gesichert werden. Zwar ist mit der Planung der Verlust einzelner Bäume verbunden, jedoch können durch

18 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

die Festsetzung von Erhaltungs- und ergänzenden Pflanzge- boten in den Randbereichen bestehende Bäume und Hecken erhalten und aufgewertet werden.

Insgesamt entspricht die Planung somit den Zielen der Landes- und Regionalplanung, die Zielvorgaben für die landschaftli- che Entwicklung werden durch die getroffenen Festsetzungen berücksichtigt.

2.3 Flächennutzungsplan

Im wirksamen Flächennutzungsplan mit integriertem Land- schaftsplan der Gemeinde Grettstadt (aktuelle Fassung: 8. Änderung) ist das Planungsgebiet im überwiegenden Teil als allgemeines Wohngebiet mit Eingrünung und im südlichen Teilbereich als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Die westlich und nördlich angrenzenden Siedlungsgebiete sind als Wohnbauflächen (allgemeines Wohngebiet) dargestellt. Südlich und östlich grenzen Flächen für die Landwirtschaft an (vgl. Abb. 2). Im Bebauungsplan ist der Großteil des Gebiets übereinstim- mend mit der Darstellung des Flächennutzungsplans als all- II AIN gemeines Wohngebiet festgesetzt. Die dargestellten bestehen- den landschaftsbestimmenden geschlossenen Gehölzgruppen

Abb. 2: Ausschnitt der 8. Änderung des Flächennut- zungsplans der Gemeinde Grettstadt mit Umgrenzung des Geltungsbereichs des Bebauungsplans, unmaß- stäblich Quelle: Gemeinde Grett- stadt 2015 0 25 50 100 Meter Digitale Flurkarte DFK © Bayerische Vermessungsverwaltung 2019 T II N T AH

19 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

werden im Bebauungsplan gesichert. Der Bebauungsplan ent- spricht somit grundsätzlich der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung des rechtsgültigen Flächennutzungsplans. Die Ausdehnung der dargestellten Wohnbauflächen im süd- lichen Teilbereich weicht jedoch von den Darstellungen des Flächennutzungsplans ab, weshalb der Flächennutzungsplan im Wege der Berichtigung angepasst wird (§ 13a Abs. 2 Nr. 2 BauGB).

3 LAGE, GRÖSSE UND BESCHAFFENHEIT DES PLANGEBIETS UND ANGRENZENDE NUTZUN- GEN

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans „Sandweg II“ mit einer Größe von ca. 2,94 ha liegt im Osten des Ortsteils Obereuerheim. Das Plangebiet grenzt im Westen an bereits bebaute Flächen (Wohngebäude) an. Im Norden, Osten und Süden reichen landwirtschaftlich genutzte Flächen bis an den Geltungsbereich heran (vgl. Abb. 3). Das Plangebiet ist im Westen an den Sandweg und damit an das örtliche Verkehrsnetz angebunden. Hierüber ist auch die Bundesstraße St2277, die etwa 200 m nordöstlich verläuft, und die A 70 zu erreichen. Weitere Anbindung besteht über landwirtschaftliche Wege. Der Geltungsbereich umfasst jeweils Teilflächen der Grundstü- cke mit den Fl.Nrn. 286, 287, 167, 468, 477, 478, 479 und 480. Die überplanten Grundstücke befinden sich im Eigentum der Gemeinde Grettstadt und sind somit verfügbar. Nach Ver- messung und Abmarkung der neuen Baugrundstücke sollen diese an Bauinteressenten weiter veräußert werden. Mit der Zielsetzung, zukünftig Baulücken in dem Neubaugebiet zu vermeiden, soll zudem eine Bauverpflichtung vertraglich fixiert werden.

Der Geltungsbereich wird begrenzt durch: • Flurwege im Norden und Osten (Fl.Nr. 286T, 288, 167T, 476) • landwirtschaftliche Flächen im Norden und Süden (Fl.Nr. 287T, 477T, 4778T, 479T, 480T) • Wohnbaugrundstücke (Fl.Nr. 168, 169, 170, 171, 172, 173, 174) und Grünflächen (Fl.Nr. 480/5) im Westen

20 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

Abb. 3: Luftbild mit Um- grenzung des Plangebiets, unmaßstäblich Quelle: Bayerische Vermes- sungsverwaltung 2020

80m40200 Das Plangebiet fällt von Nordosten nach Südwesten um ca. Maßstab 1:5.000 13,5 m ab. Es befindet sich auf einer Höhe zwischen ca. Gedruckt am 27.02.2020 08:35 https://v.bayern.de/LqLpJ 360,5 m üNN und 247,0 Vervielfältigung m üNN. nur mit Erlaubnis des Herausgebers © Bayerische Vermessungsverwaltung 2020, EuroGeographics

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4 INHALTE DER PLANUNG UND PLANUNGS- RECHTLICHE FESTSETZUNGEN

4.1 Städtebauliches Konzept

Um unterschiedliche Möglichkeiten der Bebauung und Erschließung des Planungsgebiets „Sandweg II“ aufzuzeigen, wurden zunächst unter Berücksichtigung der städtebaulichen Zielsetzung, die verfügbare Fläche unter den Gesichtspunkten • flächensparendes, ressourcenschonendes und verdichtetes individuelles Wohnen • hohe Wohn- und Freiraumqualität • Angebote v. a. für junge Familien • kostengünstiges Bauen • Energieeffizienz und Nachhaltigkeit baulich zu entwickeln, verschiedene Konzepte ausgearbeitet.

Die vom Gemeinderat gewählte Bebauungs- und Erschlie- ßungsvariante 1 (vgl. Abb. 4) sieht eine Bebauung des Plan- gebiets mit ca. 25 Einzelhäusern sowie Reihen- und Doppel- häusern vor. Anzahl und Größe der Baugrundstücke (243 m² - 1176 m², durchschnittlich 628 m²) orientiert sich dabei grundsätzlich an der umgebenden Bebauung; gleichzeitig sol- len jedoch auch weitere Bauformen (Reihenhäuser, Mehrfa- milienhäuser o. ä.) ermöglicht werden. Die Erschließung der Grundstücke erfolgt über zwei Stichstraßen, die an die Verlän- gerung des „Sandwegs“ anschließen. Die südliche kurze Stich- straße mündet in einem Wendehammer, entsprechend dem westlich angrenzenden Baugebiet „Sandweg“. Die nördliche längere und etwas breitere Stichstraße mündet in einem Wen- dekreis. Von dort aus werden Fußwegeverbindungen in Rich- tung der westlich und östlich gelegenen Flurwege geschaffen. Entlang der nördlichen Stichstraße ist parallel zur Fahrbahn ein Gehweg und ein Mehrzweckstreifen für Stellplätze und Baum- pflanzungen im Straßenraum geplant. Entlang der südlichen Stichstraße ist, wie im angrenzenden Baugebiet „Sandweg“, ebenso ein Mehrzweckstreifen parallel zur Fahrbahn vorgese- hen. Darüber hinaus sind weitere öffentliche Stellplätze süd- lich der Verlängerung des Sandwegs vorgesehen. Östlich angrenzende landwirtschaftliche Wege bleiben unver- ändert erhalten. Ebenfalls bleibt der westlich angrenzende Weg bestehen aufgrund einer hier verlaufenden Fernwas- serleitung sowie des existierenden Entwässerungsgrabens für nördlich angrenzende landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die

22 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

II AI 315 285

316

40,0 m

289

175

717 m²

15,0 m 288 679 m² 2,0 m 174

678 m² 10,0 m 5 3,0 m 689 m²

22,0 m 173 2,0 m 287

766 m² 7 711 m²

177 290 286 654 m² 711 m²

172 8

7,0 m

9 4,5 m 2,0 m Thurn-u.-Taxis-Straße 624 m² 1,5 m 711 m²

F

I 10 171 711 m² Z 594 m² 11 183 II

460 m² 711 m² 12 170

182 13

I 455 m² 711 m²

4,0 m 14 169 330 m² 2,0 m 181 4,5 m 1,5 m 711 m² 15 243 m² 4027/16

246 m² 16 727 m² 248 m² 180

HsNr. 17

168 421 m² 18 4027/15

179 1,5 m 6,0 m 6,0 m 4027/14 5,5 m 468 2,0 m 17 634 m² 468/2 178 468/1 615 m² Sandweg 480/1 S

II S W 4 II 5 1027 m² 481/1 FI F 1177 m²

46 151/1

HsNr. 6 HsNr. 480/2 20,0 m 481/2 481/7 HsNr. 7

44

480/5

Abb. 4: Städtebauliches 151/2 Sandweg HsNr. 8 HsNr. HsNr. 9

Konzept, unmaßstäblich 480/3 481/3 477

479 HsNr. 12 HsNr. Quelle: arc.grün 2019 13 478 151/3 42 1/4 48 166/9 FI

481/6 10 0 25 50 100S 151/9 II Meter Digitale Flurkarte DFK © Bayerische Vermessungsverwaltung 2019 151/4 151/5 Erreichbarkeit der angrenzenden landwirtschaftlich genutzten480 Flächen ist somit langfristig gewährleistet. T II T AH Somit wird eine effiziente Erschließung des Plangebiets, eine gute Vernetzung des Gebiets mit der Umgebung sowie eine optimale Erreichbarkeit der angrenzenden Flächen weiterhin sichergestellt. Die Einbindung des Wohngebiets in die Landschaft kann durch geplante Grünstrukturen im Norden, Osten und Süden des Allgemeinen Wohngebiets gesichert werden. Gleichzeitig kann hierdurch entsprechend des Flächennutzungsplans ein attrak- tiver Ortsrand mit landschaftsbestimmenden, geschlossenen Gehölzgruppen entstehen.

23 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

4.2 Art der baulichen Nutzung

Als zulässige Art der baulichen Nutzung wird ein Allgemeines Wohngebiet gemäß § 4 BauNVO festgesetzt. Dieses dient vor- wiegend dem Wohnen und entspricht somit dem geplanten Charakter des Baugebiets. Gleichzeitig werden die Festsetzun- gen der westlich angrenzenden Bebauungspläne „Sandweg“ und „Hinterm Schloss“ aufgegriffen, in denen die Baugebiete ebenfalls als allgemeine Wohngebiete festgesetzt sind. Ausgeschlossen werden im Bebauungsplan die im allgemei- nen Wohngebiet gemäß § 4 Abs. 3 Nrn. 1-5 BauNVO aus- nahmsweise zulässigen Nutzungen (Betriebe des Beherber- gungsgewerbes, sonstige nicht störende Gewerbebetriebe, Anlagen für Verwaltungen, Gartenbaubetriebe, Tankstellen). Damit wird der Lage des Planungsgebietes in einem über- wiegend durch Wohnnutzung geprägten Umfeld am Ortsrand Rechnung getragen. Die Ansiedlung frequenzbringender Nut- zungen würde zu Nutzungskonflikten mit der benachbarten Bebauung führen und die beabsichtigte Einbindung in die städtebaulichen Strukturen, vorhandenen Nutzungen sowie in die Landschaft gefährden.

4.3 Maß der baulichen Nutzung

Das Maß der baulichen Nutzung wird mit einer Grundflä- chenzahl von 0,4 festgesetzt. Die Festsetzung entsprechend des Höchstwertes des § 17 BauNVO erfolgt, um eine opti- male Nutzbarkeit der Grundstücke gewährleisten und dadurch gleichzeitig wertvollere Freiflächen im Gemeindegebiet zu schonen. Ziel ist es, durch eine hohe Ausnutzung der verfüg- baren Grundstücksflächen auch auf kleinen Grundstücken ausreichend Wohnraum zu schaffen und damit sowohl einen Beitrag zum ressourcenschonenden als auch zum kostengüns- tigen Wohnen zu leisten. Gleichzeitig wird den Grundstücksei- gentümern hierdurch eine hohe Flexibilität gewährleistet. Die Dichte im Plangebiet ist damit nicht höher als in der Umge- bung (GRZ von 0,4 ebenfalls im Bebauungsplan „Sandweg“ sowie im Bebauungsplan „Hinterm Schloss“ festgesetzt). Angesichts des erhöhten Stellplatzbedarfs auf den Privat- grundstücken (2 Stellplätze pro Wohneinheit) zur Entlastung bzw. Freihaltung des öffentlichen Straßenraums ist eine Über- schreitung der zulässigen Grundfläche gem. § 19 Abs. 4 S. 2

24 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

BauNVO zulässig. Weiterhin wird das Maß der baulichen Nutzung über die Fest- setzung der maximal zulässigen Geschossflächenzahlen sowie die Vorgabe der Zahl der Vollgeschosse bestimmt. Die Bestim- mung der Zahl der Vollgeschosse (als Höchstmaß in WA 1 und WA 2, als zwingende Vorgabe in WA 3 und WA 4) erfolgt zur weiteren Eingrenzung der Bebauungsdichte. Die Höhen- einstellung der Bebauung wird zudem über die Festsetzung der maximal zulässigen Wand- und Gesamthöhe geregelt. Diese Regelung bietet eine hohe Flexibilität bei der Umset- zung unterschiedlicher Dachneigungen, ohne städtebauliche Fehlentwicklungen zu bewirken. Die festgesetzten Wand- und Gesamthöhen beziehen sich auf das mittlere Straßenniveau der dem Hauptgebäude am nächsten liegenden Erschlie- ßungsstraße auf der jeweiligen Grundstücksbreite (Oberkante öffentliche Erschließungsfläche an der Grundstücksgrenze). Aufgrund der etwas hängigen Lage im Plangebiet werden für die bergseits der Straße gelegenen Baugrundstücke die zuläs- sigen Wand- und Gesamthöhen im Vergleich zu den talseits gelegenen Grundstücken um 0,5 m erhöht. Hierdurch wird insgesamt gewährleistet, dass eine am hängigen Gelände ori- entierte Gebäudeeinstellung möglich ist und gleichzeitig das Erfordernis von Geländeveränderungen minimiert. So wird auch die Fernwirkung der Gebäude am neuen Ortsrand opti- miert. Die zwingende Zweigeschossigkeit im südlichen, am tiefsten gelegenen Bereich des Plangebiets (WA 3 und WA 4) ist bei den festgesetzten zulässigen Wand- und Gesamthöhen sowie den unterschiedlichen Dachformen und -neigungen umsetzbar und gleichzeitig ist für zukünftige Bauherren weiter- hin eine große Flexibilität gegeben. Die geplante Höhenein- stellung ist beispielhaft im Schemaschnitt in Abb. 5 dargestellt. Durch die getroffenen Festsetzungen ist das Maß der baulichen Nutzung ausreichend bestimmt, eine geordnete städtebauli- che Entwicklung und ein weitgehend einheitlicher Quartiers- charakter gewährleistet, der dennoch große Flexibilität bietet.

4.4 Bauweise und überbaubare Grund- stücksflächen

Im Bebauungsplan wird gemäß § 22 Abs. 2 BauNVO eine offene Bauweise mit einer zulässigen Baukörperlänge von maximal 50 m festgesetzt. Diese orientiert sich an der umge-

25 z:\31 bp-gop-ub-sap\19-005 obereuerheim. sandweg ii\12 plangrundlagen\autocad\e_04_2_bp_geländeschnitt_2020-02-12a.dwg

Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

A A' WA 1 WA 2

Baugrundstück Baugrundstück Höhe in m ü.NN Weg mit Graben Weg (Bestand) Grenze Geltungsbereich Straße (Bestand) Eingrünung Grenze Geltungsbereich 270

265

260 9,5 10,0 Gelände- 255 oberkante

250

Abb. 5: Schemaschnitt Gebäudehöhen und Geländeveränderungen, 0 10 20 30 40 unmaßstäblich50 60 70 80 90 98 Quelle: arc.grün 2019 Länge in m

M 1:500 benden Wohnbebauung und entspricht der beabsichtigen städtebaulichen Entwicklung. Die künftigen Gebäude können M 1:500 im WA 2 als Einzel- und Doppelhäuser ausgeführt werden. Im WA 1, WA 3 und WA 4 werden keine Einschränkungen der zulässigen Hausform festgesetzt, sodass neben Einzel- und arc.grün|landschaftsarchitekten.stadtplaner.gmbh Doppelhäuser auch Hausgruppen zulässig sind. Hierdurch soll 19-005.Grettstadt. OT Obereuerheim. BP "Sandweg II" Steigweg 24 . 97318 Kitzingen . T 09321 2680050 . [email protected] insbesondere in Anbindung an bestehende Siedlungsflächen Geländeschnitt und auf den weniger exponierten Flächen im Plangebiet eine Schnitt A|Entwurf|GR/AH|M1:500|12.02.2020 Bebauung mit höherer Dichte und damit höhere Ausnutzung der Grundstücke ermöglicht werden, während im Übergang zur freien Landschaft auf den randlich und etwas höher gele- genen Flächen in WA 2 eine lockere Bebauung beabsichtigt ist. Um städtebauliche Fehlentwicklungen zu vermeiden und eine möglichst hohe Flexibilität bei der Umsetzung des Baugebietes zu erhalten, werden gleichzeitig überbaubare Grundstücksflä- chen (Baugrenzen) festgesetzt, die - größtenteils von Nordwes- ten nach Südosten bzw. im nördlichen Bereich von Südwesten nach Nordosten orientiert - über die geplanten Grundstücke der späteren Baugrundstücke hinausgehen. Dadurch ist eine an die tatsächliche Nachfrage angepasste Teilung der Bau- grundstücke möglich. Neben einer Orientierung an dem in der Umgebung vorhandenen Gebäudebestand sollen so auch neue Bauformen und Bautypen ermöglicht werden. Vorgaben zur Stellung der baulichen Anlagen werden vor dem

26 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

Hintergrund der Zielsetzung, die örtlichen Grundstücksverhält- nisse (Zuschnitt, ...) für die beabsichtigte Nutzung bestmöglich auszuschöpfen, nicht getroffen. Im nordöstlichen Plangebiet wird eine Fläche für Garagen fest- gesetzt, um dem zukünftigen Eigentümer des randlichen Bau- grundstücks den Bau einer Garage an der Grundstücksgrenze und damit eine gerade Zufahrt von der öffentlichen Verkehrs- fläche aus in seine Garage zu ermöglichen. Darüber hinaus werden zur Zulässigkeit von Garagen, Carports, Stellplätzen und Nebenanlagen im Bebauungsplan keine speziellen Rege- lungen getroffen. Durch die Festsetzung eines Stauraums zwischen Grundstücks- zufahrten und Garagen- bzw. Carportzufahrten soll die Ver- kehrs- und Parksituation im Baugebiet konfliktfrei organisiert werden. Die öffentliche Verkehrsfläche wird hierdurch beim Be- und Entladen freigehalten sowie eine sichere Ein- und Ausfahrt gewährleistet.

4.5 Zahl der Wohnungen

Der geplante Charakter des Baugebietes macht es in Tei- len erforderlich, die höchstzulässige Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden zu begrenzen. So sind im Übergang zur freien Landschaft bzw. auf den höher gelegenen Flächen (WA 1 und WA 2) zwei Wohnungen je Einzel-/Reihenhaus bzw. je Doppel- haushälfte zulässig. In WA 3 und WA 4, welche weniger expo- niert gelegen sind, wird keine Beschränkung der zulässigen Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden festgesetzt, um auch Mehrfamilienhäuser grundsätzlich zu ermöglichen und damit im Planungsgebiet Wohnraumangebote für verschiedene Bevölkerungsgruppen in unterschiedlicher Größe zur Ver- fügung gestellt werden können. Auch individuelle, moderne Bauformen und eine im Sinne des flächensparenden Umgangs mit Grund und Boden angemessene bauliche Dichte sollen hier ermöglicht werden. Gleichzeitig wird mit der Begrenzung im nördlichen Bereich des Plangebiets weiterhin ein dörflicher Charakter dieses Baugebietes am Rande von Obereuerheim gewährleistet.

27 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf z:\31 bp-gop-ub-sap\19-005 obereuerheim. sandweg ii\12 plangrundlagen\autocad\e_04_1_bp_2019-10-30_straßenquerschnitt.dwg

Schemaschnitt Straßenraum (9,0 m Breite)

1.50 5.50 2.00

Privates Gehweg Fahrbahn Privates Abb. 6: Schemaschnitt ge- Grundstück (Pflaster) (Asphalt) Baum- Grundstück plante nördliche Erschlie- pflanzung ßungsstraße, unmaßstäb- Stellplatz/Zufahrt (Pflaster) lich Quelle: arc.grün 2019 9.00 Öffentlicher Straßenraum

4.6 Erschließung, Verkehrsflächen

Öffentliche Maßnahmen zur Erschließung des Plangebiets sind arc.grün|landschaftsarchitekten.stadtplaner.gmbherforderlich. Die Erschließung des Planungsgebietes19-005 Grettstadt. OT sowieObereuerheim die Bebauungsplan "Sandweg II"|Straßenquerschnitt Steigweg 24 . 97318 Kitzingen . T 09321 2680050 . [email protected] Anbindung des Gebietes an das gemeindliche Straßennetz Schema|Entwurf|GR / AH|M1:100|30.10.2019 wird durch die Festsetzung öffentlicher Verkehrsflächen sowie Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung gewährleistet. Das Plangebiet wird durch die Verlängerung der Straße „Sand- weg“ nach Osten mit einer 6 m breiten Fahrbahn sowie einem einseitigen Gehweg an bestehende Siedlungsflächen ange- bunden. Der sich hier bisher befindliche landwirtschaftliche Weg wird hierzu im Bebauungsplan als öffentliche Verkehrsflä- che festgesetzt und entsprechend ausgebaut und verbreitert; nach Osten setzt sich dieser entsprechend der bestehenden Situation als Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung - landwirtschaftlicher Weg fort. Der öffentliche Straßenraum der in Nord-Süd-Richtung verlau- fenden neuen Erschließungsstraße weist im nördlichen Bereich eine Gesamtbreite von ca. 9,0 m und im südlichen Bereich von ca. 7,5 m auf, jeweils in einer Wendeanlage mündend. Die nördliche Stichstraße gliedert sich in einen Gehweg mit einer Breite von 1,5 m, einen 2 m breiten Streifen für Stell- plätze, Baumpflanzungen und die erforderlichen Grund- stückszufahrten sowie eine 5,5 m breite Fahrbahn (vgl. Abb. 6). Durch einen Wechsel der Straßenseite der Baumpflanzun- gen und damit verbunden mit einer Verengung der Fahrbahn

28 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

Schemaschnitt Straßenraum (7,5 m Breite)

2.00 5.50

Privates Baum- Mischverkehrsfläche Privates Abb. 7: Schemaschnitt Grundstück pflanzung (Asphalt) Grundstück geplante südliche Erschlie- Stellplatz/Zufahrt (Pflaster) ßungsstraße, unmaßstäb- lich Quelle: arc.grün 2019 7.50 Öffentlicher Straßenraum

auf 4,50 m und einer leichten Verschwenkung der Fahrbahn soll eine gewisse Verkehrsberuhigung im Gebiet erzielt wer- den. Die Gestaltung der südlichen Stichstraße orientiert sich am westlich angrenzenden Baugebiet „Sandweg“ und ist mit arc.grün|landschaftsarchitekten.stadtplaner.gmbh einer Breite von 5,50 m als Mischverkehrsfläche19-005 Grettstadt. OT Obereuerheim ohne Bebauungsplanabge- "Sandweg II"|Straßenquerschnitt Steigweg 24 . 97318 Kitzingen . T 09321 2680050 . [email protected] setzten Gehsteig mit einem angrenzenden 2 m breiten Streifen Schema|Entwurf|GR / AH|M1:100|19.08.2019 für Stellplätze, Begleitgrünflächen sowie Grundstückszufahrten vorgesehen (vgl. Abb. 7). Die neben der Erschließungsfunktion gewünschte Aufenthaltsfunktion des Straßenraums wird hier- durch unterstützt. Angesichts der Ausführung als Stichstraße ohne Durchgangsverkehr, der Erschließung von lediglich ca. vier Wohnbaugrundstücken und entsprechend einem einzig im Rahmen von Anliegerverkehr zu erwartenden geringen Ver- kehrsaufkommen sowie der geringen Länge der Stichstraße (ca. 55 m) erscheint die Ausführung als Mischverkehrsfläche angemessen (vgl. auch Richtlinien für die Anlage von Stadt- straßen, Ausgabe 2006 (RASt 06); Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen, Arbeitsgruppe Straßenentwurf: Entwurfssituation Wohnweg). Im Sinne einer möglichst hohen Flexibilität bei der Einteilung der späteren Grundstücke wird die genaue Lage der einzelnen Nutzungen in dem 2 m breiten Bereich neben der Fahrbahn im Bebauungsplan noch nicht verbindlich vorgegeben. Sie kann im Rahmen der Erschließungsplanung bestimmt werden. Die Mischverkehrsfläche im südlichen Bereich mit einer Breite von 5,50 m ermöglicht einen Begegnungsverkehr zwischen einem Pkw und einem Lkw mit verminderter Geschwindigkeit

29 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

sowie das Begegnen zweier Pkw mit verminderter Geschwin- digkeit bei gleichzeitigem Fußgängerverkehr (vgl. RASt 06, Bild 17). Entsprechend bietet auch die nördliche Stichstraße mit einer Gesamtbreite von 9 m ausreichend Raum für die ver- schiedenen Nutzungsansprüche. Darüber hinaus sind die Straßenräume und die an ihrem Ende vorgesehenen Wendeanlagen so ausgelegt, dass das Befahren und Wenden mit einem dreiachsigen Müllfahrzeug möglich ist (vgl. RASt 06, Bild 58, 59). Durch die Festsetzung öffentlicher Verkehrsflächen mit beson- derer Zweckbestimmung - Fußweg im Norden des Baugebie- tes wird eine Anbindung von der Wendeanlage an die Wirt- schaftswege östlich und westlich des Gebietes und damit zur freien Landschaft hin gewährleistet. Im Einfahrtsbereich zum Baugebiet sind entlang der Verlänge- rung des „Sandweg“, wie auch im angrenzenden Baugebiet „Sandweg“, weitere öffentliche Stellplätze vorgesehen, so dass zusammen mit den Stellplätzen entlang der neuen südlichen und nördlichen Erschließungsstraßen insgesamt ein gutes Angebot an Parkmöglichkeiten für das geplante Wohngebiet zur Verfügung steht. Damit ist eine sichere Erschließung sowie eine qualitätsvolle Gestaltung des öffentlichen Raums gewährleistet.

4.7 Ver- und Entsorgung, Umgang mit Niederschlagswasser

Das Planungsgebiet wird an die vorhandenen Versorgungslei- tungen im „Sandweg“ angeschlossen. Die Netze und Kanäle sind auch für die geplanten Bauplätze ausreichend dimen- sioniert und werden durch neue Kanäle und Leitungen im Bereich der geplanten öffentlichen Verkehrsflächen ergänzt. Die Trinkwasserversorgung wird durch den Zweckverband zur Wasserversorgung der Rhön-Maintalgruppe sichergestellt. Ins- besondere im höher gelegenen nördlichen Plangebiet kann jedoch ein für eine ausreichende Versorgung notwendiger Wasserdruck nicht zugesichert werden. Durch die zukünftigen Bauherren sind daher Druckerhöhungsanlagen auf den priva- ten Baugrundstücken vorzusehen, worauf im Bebauungsplan hingewiesen wird. Die Entwässerung des Plangebiets erfolgt im Trennsystem: Im Plangebiet anfallendes Schmutzwasser wird der bestehenden

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Schmutzwasserkanalisation im „Sandweg“ zugeführt, welche im Anschlussbereich ausreichend dimensioniert ist. Hinsicht- lich der weiteren Aufnahmefähigkeit in Richtung Ortskern wird eine hydraulische Überrechnung durchgeführt. Aufgrund der topographischen Verhältnisse kann für die am tiefsten gelege- nen Grundstücke im Süden des Baugebietes (WA 3 und WA 4) eine Ableitung des Abwassers aus möglichen Kellergeschossen im Freispiegel nicht mehr erfolgen, sondern es muss über eine Hebeanlage abgeführt werden. Ein entsprechender Hinweis für Bauinteressenten ist im Bebauungsplan enthalten. Nie- derschlagswasser ist innerhalb des jeweiligen Baugrundstücks zurückzuhalten, in geeigneter Weise zu bewirtschaften und / oder über Überläufe verzögert in die gemeindliche Regen- wasserkanalisation abzuleiten. Zur Rückhaltung im Plangebiet ist für jedes Baugrundstück gemäß textlicher Festsetzungen 9.1 und 9.2 eine Zisterne mit Regenspeicher mit einem Not- überlauf an die öffentliche Regenwasserkanalisation zu ins- tallieren. Die Größe der Zisterne richtet sich dabei nach der jeweiligen Grundstücksgröße; ein freizuhaltendes Puffervolu- men für Regenfälle wird nicht verpflichtend vorgeschrieben. Dieser „Regenspeicher“ ist dann ein Mischsystem aus Nutzung des Niederschlagswassers durch die Grundstückseigentümer (Gartenbewässerung, WC-Spülung, Waschmaschine…) und Rückhaltung des Niederschlagswassers zur Entlastung der vor- handenen Regenwasserkanäle. Sicherlich bedingt dies höhere Kosten für die Bauherren. Es ergeben sich aber Einsparungen beim Betrieb der Kanalisation und somit eine Entlastung der Allgemeinheit. In die Regenwasserkanalisation eingeleitetes Niederschlagswasser wird im bestehenden Rückhaltebecken südlichwestlich des Plangebiets gesammelt, welches für das neue Baugebiet entsprechend vergrößert wird. Gleichzeitig sind gemäß textlicher Festsetzung 5.3 Stellplätze und Zufahrten versickerungsfähig zu gestalten und die Anlage von Flächen mit Stein-, Kies-, Schotterschüttungen auf den Baugrundstücken auf die Gebäudetraufe beschränkt sowie gemäß textlicher Festsetzung 8.3 Flachdächer sowie flachge- neigte Dächer bis einschließlich 10 Grad Dachneigung ver- pflichtend zu begrünen, was ebenfalls einen positiven Beitrag zur Rückhaltung von Niederschlagswasser im Plangebiet leis- tet. Schäden an Gebäuden im Plangebiet bei Starkregenereignis- sen durch oberflächlich abfließendes Niederschlagswasser von angrenzenden, höher gelegenen Flächen können aufgrund vorhandener Gräben östlich des Plangebiets (außerhalb des Geltungsbereichs, im Anschluss an den landwirtschaftlichen Weg), des natürlichen Geländeverlaufs (Gelände fällt nach

31 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

II AII

Westen) sowie dauerhaft bewachsener Flächen nördlich des Plangebiets vermieden werden. Die im östlichen Flurweg verlaufende Fernwasserleitung des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Rhön-Maintal- gruppe inklusive der einzuhaltenden Schutzabstände kann durch die Festsetzung der öffentlichen Verkehrsfläche mit besonderer Zweckbestimmung - landwirtschaftlicher Weg dau- erhaft gesichert werden. Die wirksame Nutzung regenerativer Energien (hier Sonnen- energie: Sonnenkollektoren, Photovoltaikanlagen auf Dachflä- chen) ist durch die getroffenen Festsetzungen im Plangebiet zulässig. Aufgrund der im Planungsgebiet vorliegenden Bodenverhält- nisse sowie der topographischen Verhältnisse ist hier ggf. mit Hangschichtenwasser zu rechnen, das sich an Gebäudeaußen- wänden bzw. Kellern stauen kann. Zum Schutz der Gebäude sollten Bauwerber entsprechende Vorkehrungen treffen. Das anfallende Hangschichtenwasser darf nicht dem Schmutzwas- serkanal zugeführt werden. Ein entsprechender Hinweis für Abb. 8: Auszug aus dem Bauinteressenten ist im Bebauungsplan enthalten. Schallgutachten, tags

0 25 50 100(Flächenhafte Darstellung Meter der DigitaleBeurteilungspegel, Flurkarte DFK © Bayerische Vermessungsverwaltung 2019 Höhe EG) Tmit Umgrenzung II T des Plangebiets (rot), AH un - 4.8 Technischer Umweltschutz, Immissi- maßstäblich Quelle: Sachverständigen- onsschutz büro Tasch 2018 Auf das allgemeine Wohngebiet wirken Lärmemissionen vom Verkehr auf der nördlich liegenden Bundesautobahn A70 ein. Zur Überprüfung der für das geplante Wohngebiet zulässi- gen Immissionsrichtwerte wurde bereits im Jahr 2018 eine Schallimmissionsprognose zum Verkehrslärm durch das Sach- verständigenbüro Tasch (Berichtsnummer 14-054-03, vom 08.11.2018; vgl. Anhang 2, Abb. 8 und 9) erstellt. Die zur Abwägung gesunder Wohnverhältnisse heranziehba- ren Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV für allgemeine Wohngebiete werden laut Schallimmissionsprognose tagsüber im gesamten Plangebiet eingehalten (Überschreitung der Ori- entierungswerte der DIN 18005 um max. 1 dB(A) im nördli- chen Bereich), d. h. ein Aufenthalt im Freien ist im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben „ungestört“ möglich; am Tag sind somit im Sinne der Bauleitplanung gesunde Wohnverhält- nisse auf Außenbereichen (Garten, Terrasse, Balkone etc.) im gesamten Planungsbereich vorhanden. Nachts beschränken sich die Überschreitungen (max. 2 dB(A)) der IGW der 16. BImSchV auf den nördlichen Bereich des Plangebiets (Über-

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II AII

schreitung der OW der DIN 18005 nachts im gesamten Plan- gebiet). Insbesondere aufgrund dieser Überschreitungen sind Schallschutzmaßnahmen nötig: Es werden Anforderungen an die Außenbauteile der Gebäude sowie die Grundrissgestal- tung der Gebäude definiert (Fensteröffnungen von Schlaf- und Kinderzimmern nur an lärmabgewandten Fassadenseiten, also nach Süden) bzw. die Ausstattung schutzbedürftiger Räume (wie bspw. Räume mit Schlaffunktion, Ruheräume) mit ausrei- chend dimensionierten schallgedämmten Dauerlüftungsanla- gen verpflichtend vorgeschrieben. Angesichts des Abwägungs- spielraums der Gemeinde werden unter Berücksichtigung der festgesetzten Maßnahmen des passiven Schallschutzes bzw. der Vorgabe der Raumanordnung die Erwartungen an ein WA- Gebiet ausreichend gewahrt. Weiterhin ist hinsichtlich der Schallimmissionsprognose zu berücksichtigen, dass die Berechnungen der Verkehrslärmim- missionen ohne die Abschirmwirkung der zukünftigen Bebau- ung durchgeführt wurden: Aufgezeigte Schallimmissionen werden nur an Fassaden auftreten, von denen die gesamte Abb. 9: Auszug aus dem A70 eingesehen werden kann. An Fassaden, die senkrecht Schallgutachten, nachts zur A70 stehen, sind die zu erwartenden Schallimmissionen

0 25 50 100(Flächenhafte Darstellung Meter infolge von Verkehr um 3 dB niedriger. An den der A70 abge- der DigitaleBeurteilungspegel, Flurkarte DFK © Bayerische Vermessungsverwaltung 2019 wandten Fassaden sind um 10 dB bis 15 dB niedrigere Immis- Höhe EG) T mit Umgrenzung II T des Plangebiets (rot), AH un - sionsbelastungen zu erwarten. Unter Berücksichtigung der maßstäblich Eigenabschirmung sind daher an allen Fassaden die senkrecht Quelle: Sachverständigen- und abgewandt zur A70 stehen, gesunde Wohnverhältnisse im büro Tasch 2018 Sinne der Bauleitplanung vorhanden. Für die südöstlich des Plangebiets bestehende Außenbereichs- nutzung auf dem Grundstück Fl.Nr. 475, die lediglich hob- bymäßig betrieben wird (u. a. Kleintierhaltung), liegt keine Genehmigung vor. Zudem steht eine Nutzungsaufgabe bevor, sodass erhebliche Auswirkungen auf das Plangebiet aus dieser Nutzung ausgeschlossen werden können. Grundsätzlich kann es durch die Bewirtschaftung der unmit- telbar an das Planungsgebiet angrenzenden landwirtschaftli- chen Nutzflächen, besonders während der Erntezeit, zu Lärm-, Staub- und Geruchsimmissionen im Planungsgebiet kommen, witterungsabhängig auch an Sonn- und Feiertagen. Diese Beeinträchtigungen sind hinzunehmen. Eventuelle Staubim- missionen aus der Landwirtschaft können aufgrund der Fest- setzung öffentlicher Grünflächen, welche das Allgemeine Wohngebiet im Norden, Osten und Süden umgeben, und der abschirmenden Wirkung der festgesetzten Bepflanzung eben- falls weitgehend ausgeschlossen werden. Westlich grenzen an das Plangebiet bestehende Siedlungs- flächen an. Diese sind in rechtskräftigen Bebauungsplänen

33 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

(Bebauungspläne „Sandweg“, „Hinterm Schloss“, „Hinterm Steinbruch“), wie auch das Plangebiet selbst, als Allgemeine Wohngebiete (§ 4 BauNVO) festgesetzt. Es können daher sowohl erhebliche Beeinträchtigungen des Plangebiets auf- grund von Nutzungen auf angrenzenden Siedlungsflächen, als auch eine Beeinträchtigung der bestehenden Bebauung aufgrund des neu auszuweisenden Allgemeinen Wohngebiets ausgeschlossen werden. Zur Vermeidung von Lärmbelästigungen durch Luft-Wärme- pumpen sowie von Rauchgasbelästigungen wird im Bebau- ungsplan auf die Empfehlungen des LfU zu Planung und Betrieb von Luft-Wärmepumpen sowie die Vorgaben der 1. BImSchV (Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsan- lagen) und die zu empfehlende Anordnung der Mündungen von Abgasanlagen verwiesen.

4.9 Grünordnerische Festsetzungen und Maßnahmen

Die planerischen Aussagen zur Grünordnung wurden aus den Vorgaben und fachlichen Zielen der übergeordneten Planun- gen für Natur und Landschaft abgeleitet und in Beziehung gesetzt zu den örtlichen Standortverhältnissen und der geplan- ten baulichen Nutzung. Die planerische Zielsetzung beinhaltet: • gestalterische Einbindung der geplanten Baukörper in die Landschaft durch Erhalt der Eingrünung mit ergänzenden Gehölzpflanzungen am Siedlungsrand • Mindestdurchgrünung des Baugebiets durch Festsetzung von Pflanzgeboten auf privaten Grundstücken sowie Erhal- tungs- und Pflanzgeboten auf öffentlichen Grünflächen zur Schaffung von Aufenthaltsqualität • Vermeidung und Minderung von nachteiligen Auswirkungen auf die Belange des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschut- zes, insbesondere der Vermeidung von Verstößen gegen ar- tenschutzrechtliche Verbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG • Anschluss an bestehende Wohngebiete durch Wegeverbin- dungen, Erhalt der Wegeverbindung in die freie Landschaft Entlang der nördlichen Grenze des allgemeinen Wohngebiets werden Erhaltungsgebote für bestehende Obstbäume fest- gesetzt. Durch ergänzende Pflanzgebote in den öffentlichen Grünflächen im Norden und Osten kann eine Eingrünung in

34 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

die Landschaft und die Umsetzung der Darstellungen des Flä- chennutzungsplans gewährleistet werden. Verpflichtende Pflanzgebote auf den privaten Grundstücken tragen zu einer Durchgrünung des Wohngebietes, einer Ver- besserung des Kleinklimas (Vermeidung der Überhitzung bebauter Bereiche) und einer Erhöhung des Lebensraumpo- tenzials für Pflanzen und Tiere in den privaten Gärten bei. Festsetzungen und Hinweise zur Pflanzenverwendung, wie Mindestqualitäten und Artenwahl, sowie zur Umsetzung und dauerhaften Pflege der angepflanzten Gehölze unterstützen die zügige Begrünung und sichern einen Mindeststandard an grüngestalterischer Qualität und ökologischer Funktionsfähig- keit der geplanten Strukturen. Die ergänzenden Baum- und Gehölzpflanzungen dienen der Strukturanreicherung im Baugebiet, wodurch eine Vernetzung mit bestehenden Vegetationsstrukturen und Lebensräumen gesichert sowie eine Aufwertung des öffentlichen Raums und eine hohe Wohnumfeldqualität erzielt werden kann.

4.10 Artenschutzrechtliche Belange

Der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung zufolge sind durch das Planungsvorhaben Fledermäuse, nischen- bzw. höhlenbrütende Vogelarten sowie die Zauneidechse betrof- fen. Durch Bauzeitenbeschränkungen und die Durchführung artspezifischer habitatoptimierender und funktionserhalten- der Maßnahmen im sowie außerhalb des Geltungsbereiches können Tötungen, Schädigungen und erhebliche Störungen vermieden werden. Die kontinuierliche ökologische Funktion der vom Eingriff betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten wird im räumlichen Zusammenhang dauerhaft gesichert und der Erhaltungszustand der Population der Arten verschlechtert sich nicht. Für die in Anhang IV der FFH- Richtlinie und Art. 1 VSchRL-Richtlinie genannten Arten werden unter Berücksichti- gung der Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung und sowie zum Erhalt der ökologischen Funktion im räumlichen Zusammenhang (CEF-Maßnahmen) die Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 Nrn. 1-4 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG nicht erfüllt.

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4.11 Gestaltungsfestsetzungen nach Art. 81 Abs. 1 Nr. 1 BayBO

Die Vorschriften zur baulichen Gestaltung im Planungsgebiet tragen zu einer angemessenen Einbindung in das bauliche Umfeld und den angrenzenden Landschaftsraum sowie zur Schaffung eines harmonischen Gebietscharakters bei. Im Geltungsbereich des Bebauungsplans „Sandweg II“ gelten die Abstandsflächenvorschriften gemäß Art. 6 der BayBO. Die Funktion der Abstandsflächen ist es, durch Grenz- und Gebäu- deabstände eine ausreichende Belichtung, Besonnung und Durch-/Belüftung zu gewährleisten. Zur Wahrung einer weitgehenden Flexibilität und zur Siche- z:\31 bp-gop-ub-sap\19-005 obereuerheim. sandweg ii\12 plangrundlagen\autocad\e_04_3_bp_schemaschnitt-gebäude_2020-02-12.dwgrung der Zulässigkeit u. a. moderner Gebäudeformen sind die Regelungen zur Gestaltung der Dächer relativ weit gefasst. Wand-/Gesamthöhen WA4 (zwingend 2 VG): (WH 6,5 m; GH (SD/WD/vPD) 9,5 m; GH (PD) 8,0 m; DN (PD) 5-20°; DN (SD/WD/vPD) 10-50°)

10,0

35° 31°

10°

9,5 II II 10,2 8,0 7,4 6,5 6,5

I I 3,0 3,0

Gelände Gelände

zulässige Abgrabungen (0,75 m) zulässige Abgrabungen (0,75 m)

7,4 20° 7,3 50°

9,5 II 10,2 2,3 II 2,3 8,0 8,7 5,3 4,3

I 3,6 I 3,0 3,0

Gelände Gelände

zulässige Abgrabungen (0,75 m) zulässige Abgrabungen (0,75 m)

Abb. 10: Schemaschnitt beispielhafter Wand-/Gebäudehöhen und arc.grün|landschaftsarchitekten.stadtplaner.gmbh Dachformen/-neigungen in WA 1 bzw. WA19-005 4, unmaßstäblich Grettstadt - Obereuerheim. BP "Sandweg II" Steigweg 24 . 97318 Kitzingen . T 09321 2680050 . [email protected] Quelle: arc.grün 2020 Schemaschnitte|Entwurf|GR / AH|M1:200|13.01.2020

36 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

z:\31 bp-gop-ub-sap\19-005 obereuerheim. sandweg ii\12 plangrundlagen\autocad\e_04_3_bp_schemaschnitt-gebäude_2020-02-12.dwg

Wand-/Gesamthöhen WA3 (zwingend 2 VG): (WH 7,0 m; GH (SD/WD/vPD) 10,0 m; GH (PD) 8,5 m; DN (PD) 5-20°; DN (SD/WD/vPD) 10-50°)

10,0

31° 39°

10°

10,0 II II 8,5 7,9 7,0 7,0

I I 3,0 3,0

Gelände Gelände

zulässige Abgrabungen (0,75 m) zulässige Abgrabungen (0,75 m)

20° 7,8 8,9 50°

10,0 II 8,5

2,3 II 2,3 4,9

I 4,0 I 3,0 3,0

Gelände Gelände

zulässige Abgrabungen (0,75 m) zulässige Abgrabungen (0,75 m)

Abb. 11: Schemaschnitt beispielhafter Wand-/Gebäudehöhen und arc.grün|landschaftsarchitekten.stadtplaner.gmbh Dachformen/-neigungen in WA 2 bzw. WA 3,19-005 unmaßstäblich Grettstadt - Obereuerheim. BP "Sandweg II" Steigweg 24 . 97318 Kitzingen . T 09321 2680050 . [email protected] Quelle: arc.grün 2020 Schemaschnitte|Entwurf|GR / AH|M1:200|12.02.2020

In Orientierung an angrenzenden Baugebieten sind im Pla- nungsgebiet für Hauptgebäude das Satteldach, das Walmdach und das versetzte Pultdach mit einer Neigung zwischen 10° und 50° sowie das Pultdach mit einer Neigung zwischen 5° und 20° zulässig (vgl. Abb. 10, 11). Für Garagen und Carports sind darüber hinaus auch Flachdächer zulässig. Diese Vorschriften ermöglichen zum einen die Umsetzung moderner Bauformen mit flach geneigten Pult- und Walmdächern, zum anderen aber auch die typische fränkische Bauweise mit steilen Sat- teldächern. Für untergeordnete Bauteile, Anbauten und Win- tergärten sind darüber hinaus andere Dachformen und -nei- gungen zulässig. Städtebauliche Fehlentwicklungen werden durch die Begrenzung der Wand- und der Gesamthöhe der Gebäude vermieden. Dem Geländeverlauf entsprechend sind auf Baugrundstücken, die bergseits der Straße liegen (WA 2 und WA 3), etwas höhere Wand- und Gesamthöhen zulässig, um das Erfordernis von Geländeveränderungen zu verringern (vgl. Kap. 4.3).

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Als Dacheindeckung für Hauptgebäude, Garagen und Carports sind Ziegel, Dachsteine und beschichtete Metalldeckungen (jeweils nicht stark reflektierend) in den Farben rot bis rotbraun und in Grau- und Anthrazittönen zulässig. Diese Festsetzun- gen gewährleisten in Anlehnung an die angrenzende Bebau- ung ein harmonisches Gesamtbild innerhalb des Planungsge- biets sowie ein einheitliches Bild am Ortsrand. Die Festsetzung zur verpflichtenden Begrünung von Flachdächern und flachge- neigten Dächern bis 10° Dachneigung leistet zudem einen Bei- trag zu einem nachhaltigen Umgang mit anfallendem Regen- wasser sowie zur Verbesserung des Kleinklimas. Die Festsetzungen zu Dachaufbauten dienen ebenfalls der Anpassung an die umgebende Bebauung und gewährleisten gleichzeitig eine individuelle Gestaltungsmöglichkeit der spä- teren Gebäude durch die Bauherren. Auch durch die Festsetzungen zur Fassadengestaltung kann eine Einbindung in die umgebende Bebauung sowie eine weit- gehend dezente Gestaltung der Gebäude gewährleistet wer- den, ohne zu enge Bindungen vorzugeben. Bei Doppel- und Reihenhäusern ist eine einheitliche Gestal- tung zu wählen (z. B. Gebäudehöhe, Dachneigung), um ein harmonisches Gesamtbild zu wahren. Die wirksame Nutzung regenerativer Energien (hier Sonnen- energie: Sonnenkollektoren, Photovoltaikanlagen auf dem Dach von Gebäuden) ist durch die getroffenen Festsetzungen im Plangebiet zulässig. Die Vorgaben zur Zahl der notwendigen Stellplätze gewähr- leisten die Herstellung von Stellplätzen in ausreichender Zahl auf den privaten Grundstücken, sodass Parkplätze im öffentli- chen Raum möglichst nur durch Besucher genutzt werden und hierdurch eine konfliktfreie Organisation der Verkehrs- und Parksituation im Baugebiet ermöglicht wird. Um eine hohe städtebauliche Qualität im Wohngebiet zu erhalten, werden Vorgaben zu Geländeveränderungen getroffen, die sich an der Topographie des Planungsgebietes orientieren: Das Einfügen der zukünftigen Bebauung in das Orts- und Landschaftsbild und eine am Geländeverlauf ori- entierte Bebauung wird durch eine Beschränkung der zuläs- sigen Geländeveränderungen auf maximal 0,75 m sowie der zulässigen maximalen Wand-/Gesamthöhen gewährleistet. Hierdurch ist die Höhensituation der Gebäude, auch in Ver- bindung mit der Festsetzung von maximal zwei Vollgeschos- sen, im Übergang zur freien Landschaft hinsichtlich der (Fern-) Wirkung am Ortsrand ausreichend bestimmt (vgl. Abb. 5). Die Festsetzungen zu Einfriedungen dienen der Sicherung

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eines harmonischen Übergangs zwischen öffentlichem Raum und privaten Grundstücken. Indem hohe Zaun- oder Mauerflä- chen ausgeschlossen werden, wird eine hohe Aufenthaltsqua- lität des öffentlichen Raums unterstützt. Die Höhenbegrenzung entspricht der Festsetzung des angrenzenden Bebauungsplans „Sandweg“ und gewährleistet ein ortstypisches, verträgliches Maß. Hinsichtlich der Einfriedungen zwischen privaten Bau- grundstücken gelten die Vorgaben der Bayerischen Bauord- nung (Höhe begrenzt auf max. 2 m). Zur Vermeidung höhe- rer Mauerflächen zwischen Baugrundstücken wird ergänzend festgesetzt, dass Einfriedungen in Verbindung mit Stützmauern und Gabionen insgesamt ebenfalls nur bis zu einer Höhe von max. 2 m zulässig sind.

39 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

5 BELANGE DES UMWELTSCHUTZES, DES NA- TURSCHUTZES UND DER LANDSCHAFTS- PFLEGE

Bei der Aufstellung von Bauleitplänen sind die Belange des Umweltschutzes einschließlich Naturschutz und Landschafts- pflege zu berücksichtigen.

Die fachlichen Ziele des Umwelt- und Naturschutzes auf über- geordneten Ebenen wurden in Kap. 2.2 thematisiert.

Im Bebauungsplanverfahren nach § 13b i.V.m. § 13a BauGB sind Eingriffe, die mit der Aufstellung des Bebauungsplans zu erwarten sind, als im Sinne des § 1a Abs. 3 Satz 5 BauGB vor der planerischen Entscheidung erfolgt und zulässig. Eine naturschutzrechtliche Ermittlung des Ausgleichsflächenbedarfs erfolgt daher nicht, Ausgleichsflächen sind nicht bereitzustel- len. Unabhängig davon sind die Belange nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB einschließlich artenschutzrechtlicher Belange nach § 44 Abs. 1 BNatSchG zu berücksichtigen.

5.1 Tiere und Pflanzen, biologische Vielfalt, Natura 2000

Die Biotop- und Nutzungsstruktur wird nördlich des Sandweges überwiegend als Extensivgrünland geprägt. Im Norden befin- det sich eine brachgefallene Ackerfläche. Im gesamten Bereich sind zahlreiche alte Obstbäume, vor allem Apfelbäume, vor- handen. Die Fläche südlich des Sandweges wird ackerbaulich genutzt, der östliche Streifen war zum Zeitpunkt der Aufnahme mit Luzerne angesät. Entlang der westlichen Grenze des Gel- tungsbereiches verläuft ein Grasweg. Beidseitig des Sandwe- ges ist eine Grasflur vorhanden. Innerhalb der Grasflur nörd- lich des Sandweges sowie an der Grenze des Grasweges zur landwirtschaftlich genutzten Fläche verläuft ein temporär was- serführender Graben. Durch die Planung kommt es zum Ver- lust dieser Vegetationsstrukturen mit mittlerer und im Bereich der alten Obstbäume hoher Bedeutung für Naturhaushalt und Landschaftsbild. Die Ackerflächen besitzen geringe Bedeutung. Innerhalb des Geltungsbereiches sind keine Schutzgebiete nach den §§ 23 bis 29 BNatSchG sowie Gebiete des Netzes Natura 2000 vorhanden. Gemäß der amtlichen Biotopkartie- rung sind keine Biotope im Geltungsbereich vorhanden.

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Als Vorbelastungen für die Tier- und Pflanzenwelt sind die in Teilbereichen landwirtschaftliche Nutzung und der angren- zende Siedlungsbereich zu bewerten.

Artenschutzrechtliche Belange Aktuelle Nachweise von gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten sind in der Artenschutzkartierung Bayern (ASK) für das Plangebiet nicht verzeichnet. Den Erhebungen von ÖAW im September 2019 (vgl. Anhang 1) zufolge, weist der Baumbestand 9 Bäume mit Strukturen auf, die potenziell als Fledermausquartiere geeignet erscheinen (Abb. 12). Ein Höhlenbaum wird als Biotopbaum erhalten und gesichert. Im Sinne einer „worst case“-Betrachtung wird davon ausgegangen, dass alle in der Liste der prüfrelevanten Arten genannten Fledermausarten im Eingriffsbereich poten- ziell vorkommen können. Im Rahmen einer Detektorbegehung konnte die Zwergfledermaus sowie die Wasserfledermaus im Gebiet nachgewiesen werden, bei einer endoskopischen Kon- trolle der Baumhöhlen wurden keine Fledermäuse festgestellt. Vorkommen der Artengruppen Amphibien, Geradflügler, Käfer, Libellen, Schmetterlinge sowie Weichtiere sind aufgrund fehlender Strukturen bzw. ungeeigneter Habitatausstattung innerhalb des Geltungsbereiches nicht zu erwarten. Bei den Begehungen wurden keine Hinweise auf Feldhams- tervorkommen festgestellt. Im Geltungsbereich wurden drei adulte Zauneidechsen nach- gewiesen. Eine Zauneidechse befand sich auf dem Grasweg am westlichen Geltungsbereich, eine in der Grasflur am Sand- weg und eine am östlichen Geltungsbereich. Der Grasweg am westlichen Geltungsbereich bleibt als Lebensraum für die Zauneidechse erhalten, der südöstliche Bereich wird als Grün- fläche festgesetzt und gesichert. Durch das Vorhaben kommt es lediglich im Bereich der Erschließungsstraße zum Lebens- raumverlust für eine Zauneidechse. Der Eingriffsbereich kann aufgrund seiner Vorbelastungen durch die landwirtschaftliche Nutzung, der relativen Strukturar- mut und der Lage in unmittelbarer Nähe zum angrenzenden Siedlungsgebiet nur von wenigen Vogelarten als Bruthabitat genutzt werden. Die meisten der im Geltungsbereich nachge- wiesenen Vogelarten können als weit verbreitete und unge- fährdete Arten eingestuft werden. Es wurden keine bodenbrü- tenden Arten im Geltungsbereich nachgewiesen. Östlich des Geltungsbereiches wurden ein Paar Rebhühner bei der Nah- rungssuche beobachtet. Eine erhebliche Beeinträchtigung für die Art ist nicht zu erwarten.

41 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

Ca. 100 m südlich des Geltungsbereiches wurde ein Feldler- chenrevier festgestellt. Im Umfeld sind Ausweichmöglichkei- ten vorhanden, sodass nur eine unerhebliche Beeinträchtigun- gen aufgrund des Verdrängungseffektes anzunehmen ist. Es kommt zu keiner Störung die zu einer Verschlechterung des Erhaltungszustands führt. Im Plangebiet ist ein Vorkommen von Pflanzenarten, die im Anhang IV der FFH-RL aufgeführt sind, aufgrund ungeeigneter Standortbedingungen auszuschließen. Die Vermeidung von Verstößen des § 44 Abs. 1 Nrn. 1-4 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG bezüglich der betroffenen gemeinschafts- rechtlich geschützten Arten (alle europäischen Vogelarten, Arten des Anhangs IV FFH-Richtlinie) kann durch Beachtung folgender Vorgaben sicher gestellt werden: • Durchführung der bauvorbereitenden Maßnahmen wie Baufeldfreimachung und Gehölzbeseitigung (ohne Rodung von Wurzelstöcken) ausschließlich außerhalb der Brut- und Aufzuchtzeit von Vögeln und außerhalb der Wochen- stubenzeit von Fledermäusen, von Anfang November bis Ende Februar (§ 39 Abs. 5 BNatSchG), die Rodung von Wurzelstöcken darf erst ab Mai erfolgen • Kurzhalten des Aufwuchses vor Baubeginn im Baufeld nördlich des Sandweges durch regelmäßige Mahd alle 4 – 6 Wochen ab März zur Vergrämung der Zauneidechsen, Vor Baubeginn Kontrolle auf weiteres Vorhandensein von Zauneidechsen und ggf. Versetzen in Ersatzlebensraum • Aufstellen eines schräg aufgestellten Reptilienschutzzau- nes an der Baugrenze zum Sandweg, zur Vermeidung der Einwanderung von Zauneidechsen in das Baufeld und um das Verlassen Richtung Ausgleichsfläche zu ermöglichen • CEF-Maßnahme Zauneidechse: Aufgrund der Überpla- nung und Beeinträchtigung von Lebensraum (Fortpflan- zungs- und Ruhestätten) für 1 nachgewiesene adulte Zauneidechsen ergeben sich unter zugrunde legen eines Hochrechnungsfaktor von 6 und bei einem mittleren Flä- chenbedarf von 150 m² eine Ausgleichsfläche von 900 m² zur Kompensation (Flächenermittlung nach saP Arbeits- hilfe – Zauneidechse S. 23, LFU, Referat 55, Hansbauer, 22.11.2017). Zur Lebensraumoptimierung für die Zaunei- dechse erfolgt am östlichen Rand des Geltungsbereiches auf einer Flächengröße von 1350 m² Fläche die Anlage von Totholz- und Steinhaufen in Verbindung mit der Neu- anlage von Hecken zur Strukturanreicherung. • CEF-Maßnahme für höhlen- oder nischenbrütende Vogel- arten: Aufhängen von Nisthilfen (Halbhöhlen und Höhlen)

42 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

an 2 Bäumen innerhalb und 6 Bäumen außerhalb des Gel- tungsbereiches vor Baumfällung (5 Höhlen, 2 Halbhöhlen, 1 Starenkasten). • CEF-Maßnahme für Fledermäuse: Aus der Nutzung neh- men von 8 Biotopbäumen. An diesen sind 8 Nisthilfen für Fledermausarten (4 Flachkästen, 4 Rundkästen) als Ersatz für den Verlust an natürlichen Höhlen an 2 Bäumen inner- halb und 6 Bäumen außerhalb des Geltungsbereiches auf dem Flurstück 287 sowie entlang des Sandweges auf Flur- stück 298 zu installieren. Zusätzlich sind die Abschnitte der gefällten Bäume mit Quartierstrukturen an andere Bäume anzubinden. • Durchführung einer ökologischen Baubegleitung Gemäß der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung des Büros ÖAW werden für die in Anhang IV der FFH- Richtlinie und Art. 1 VSchRL-Richtlinie genannten Arten unter Berück- sichtigung der Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung sowie zum Erhalt der ökologischen Funktion im räumlichen Zusammenhang (CEF-Maßnahmen) die Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 Nrn. 1-4 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG nicht erfüllt. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustands der Population dieser Arten aufgrund des Vorhabens und seiner Durchfüh- rung ist auszuschließen. Den notwendigen Vorgaben zu Vermeidung, Minimierung und Kompensation wird durch die im Bebauungsplan getroffenen Festsetzungen und Hinweise zum Artenschutz Rechnung getra- gen. Die artenschutzrechtlichen Belange finden demnach aus- reichend Berücksichtigung.

5.2 Fläche, Boden, Wasser, Luft und Klima

Der Geltungsbereich mit einer Größe von ca. 2,94 ha schließt im Westen an bestehende Siedlungsflächen an. Die Bodenart im Plangebiet ist anlehmiger Sandboden (Sl4D). Die natürlichen Böden weisen im Plangebiet mit einer Acker- zahl von 31 und 29 eine geringe Ertragsfähigkeit für die landwirtschaftliche Nutzung auf und liegen unter der durch- schnittlichen Ackerzahl von 49 im Landkreis Schweinfurt. Die Funktion als „Ausgleichskörper im Wasserkreislauf“ ist als hoch zu bewerten. Durch die Planung wird landwirtschaftliche Fläche mit geringer

43 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

II AI 315 285 Bestand

316 Acker

extensiv genutztes Grünland

Ruderalflur

289 Grasflur

Grasweg

288 Schotterweg 174

versiegelte Verkehrsflächen

173 287 temporär wasserführender Graben

7 Obstbaum 290 286

172

9 Thurn-u.-Taxis-Straße Sonstige Planzeichen / Nachrichtliche Übernahmen

F I 171 Geltungsbereich (ca. 29.358 m²) Z 11 II

im Ökoflächenkataster verzeichnete Fläche (A/E Fläche)

12 170

13 481 480 Flurstücke mit Flurnummern

468 14 169 181 bestehende Gebäude 15 298

16 Baum außerhalb des Geltungsbereichs 180

HsNr. 17 168 18 Baum mit Höhlenstruktur

179 Totholz

4027/14 Sandweg 468 Zauneidechsennachweis (adult) 468/2 178 468/1 Sandweg 480/1 S

II S W 4 II 5 481/1 I F F

46 151/1

HsNr. 6 HsNr. 480/2 481/2 481/7 HsNr. 7

44

480/5 151/2 Sandweg

HsNr. 9 HsNr. 8 HsNr.

480/3 481/3 477

479 HsNr. 12 HsNr. 478

151/3

42 481/4 FI

481/6 10 S 151/9 II 151/4 151/5 0 25 50 100 480 476 481/5 Meter 40 38 Digitale Flurkarte DFK © Bayerische Vermessungsverwaltung 2019 II T AH

44 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

II AI 315 285 Bestand

316 Acker

extensiv genutztes Grünland

Ruderalflur

289 Grasflur

Grasweg

288 Schotterweg 174

versiegelte Verkehrsflächen

173 287 temporär wasserführender Graben

7 Obstbaum 290 286

172

9 Thurn-u.-Taxis-Straße Sonstige Planzeichen / Nachrichtliche Übernahmen

F I 171 Geltungsbereich (ca. 29.358 m²) Z 11 II

im Ökoflächenkataster verzeichnete Fläche (A/E Fläche)

12 170

13 481 480 Flurstücke mit Flurnummern

468 14 169 181 bestehende Gebäude 15 298

16 Baum außerhalb des Geltungsbereichs 180

HsNr. 17 168 18 Baum mit Höhlenstruktur

179 Totholz

4027/14 Sandweg 468 Zauneidechsennachweis (adult) 468/2 178 468/1 Sandweg 480/1 S

II S W 4 II 5 481/1 I F F

46 151/1

HsNr. 6 HsNr. 480/2 481/2 481/7 HsNr. 7

44

480/5 151/2 Sandweg

HsNr. 9 HsNr. 8 HsNr.

480/3 481/3 477

479 HsNr. 12 HsNr. 478

151/3

42 481/4 FI

481/6 10 S 151/9 II 151/4 151/5 0 25 50 100 480 476 481/5 Meter 40 38 Digitale Flurkarte DFK © Bayerische Vermessungsverwaltung 2019 II Abb. 12: Darstellung des Bestands; unmaßstäblich Quelle: arc.grün 2019 T AH

45 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

natürlicher Ertragsfähigkeit in einem Umfang von ca. 2,61 ha zugunsten von Wohnbauland aus der Nutzung genommen, natürliche Bodeneigenschaften gehen verloren. Aufgrund der Dichte der Bebauung (GRZ 0,4) und der festge- setzten Ein- und Durchgrünung des Gebiets sind nur geringe negative Auswirkungen zu erwarten. Oberflächengewässer sind im Gebiet nicht vorhanden. Ein amtlich festgesetztes Überschwemmungsgebiet, wassersensi- ble Bereiche sowie Wasserschutzgebiete sind im Geltungsbe- reich und der unmittelbaren Nähe nicht zu verzeichnen. Durch die Flächenversiegelung werden die Versickerungsmög- lichkeiten und das Rückhaltevermögen für Niederschläge ein- geschränkt, der oberflächige Abfluss von Niederschlagswasser nimmt zu. Unverschmutztes Niederschlagswasser von Dachflächen und befestigten Flächen ist entsprechend den Regeln der Technik innerhalb des jeweiligen Baugrundstücks zurückzuhalten, in geeigneter Weise zu bewirtschaften und / oder über Über- läufe verzögert in die gemeindliche Regenwasserkanalisation abzuleiten, soweit dies nach den örtlichen Gegebenheiten ordnungsgemäß möglich ist. Die verpflichtende Installation von Zisternen auf den Baugrundstücken und die Dachbegrü- nung von Flachdächern und flachgeneigten Dächern trägt zur Nutzung und Rückhaltung des Niederschlagswassers bei. Die Verwendung von versickerungsfähigen Belägen fördert die Grundwasserneubildung im Gebiet. Im Planungsgebiet entsteht auf den landwirtschaftlichen Flä- chen Kaltluft, die von Nordost nach Südwest abfließt und lokalklimatisch ausgleichende Funktionen für die angrenzende Siedlung besitzt. Die Gehölze tragen punktuell zur Frischluft- entstehung bei. Durch die Planung gehen somit Kalt- bzw. Frischluftentstehungsflächen mit kleinklimatischer Ausgleichs- funktion verloren, gleichzeitig tragen neu versiegelte und bebaute Flächen zur Aufheizung im Wohngebiet bei.

5.3 Landschafts- und Ortsbild

Das Plangebiet liegt am östlichen Siedlungsrand des Ortsteils Obereuerheim im Übergang zur freien Landschaft im Bereich der flachwelligen, nach Südwesten leicht abfallenden Ebene des Steigerwaldvorlandes. Aufgrund der geneigten Lage ist das Gebiet aus der näheren und weiteren Umgebung weit

46 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

einsehbar. Das Plangebiet selbst besitzt mittlere Erholungsfunktion, der das Plangebiet querende Sandweg sowie der am östlichen Rand verlaufende Feldweg mit Anbindung an das Flurwege- netz ist für die siedlungsnahe Erholung als Spazierweg von lokaler Bedeutung. Das Landschaftsbild im Plangebiet ist nördlich des Sandweges geprägt von Obstbaum überstellten Wiesen in einer strukturar- men, intensiv landwirtschaftlich genutzten Umgebung sowie Wohnnutzungen am östlichen Ortsrand von Obereuerheim. Der südliche Teil wird ackerbaulich genutzt. Mit Erhalt und weiterer Entwicklung der Gehölzstrukturen am nördlichen, östlichen und südlichen Siedlungsrand durch Fest- setzung von Erhaltungs- und Pflanzgeboten sowie der Begren- zung von Bauhöhe in Verbindung mit bauordnungsrechtlichen Vorgaben wird der Einbindung der geplanten Wohnbebauung an dem nach Osten verlagerten Ortsrand in den Landschafts- raum hinreichend Rechnung getragen.

5.4 Mensch, Gesundheit, Bevölkerung

Der Geltungsbereich am östlichen Ortsrand von Obereuerheim wird derzeit landwirtschaftlich genutzt und stellt den Übergang des Siedlungsbereiches in die freie Landschaft dar; im Osten angrenzend zum Geltungsbereich verläuft ein landwirtschaft- lich genutzter Flurweg. Die nächstgelegenen Wohnnutzungen schließen unmittelbar westlich an (Allgemeines Wohngebiet „Hinterm Schloss“). Die Aufenthaltsqualität des siedlungsnahen Freiraumes ist als mittel einzustufen, Erholungseinrichtungen wie Aussichts- bänke sind jedoch keine vorhanden. Der südliche Teil des Gel- tungsbereichs selbst wird ackerbaulich genutzt und spielt für die lokale Erholung deshalb keine Rolle. Der Sandweg, der das Plangebiet quert und die Erschließung des geplanten Baugebietes sicherstellt, dient zugleich als wich- tiger Verbindungsweg für die siedlungsnahe Erholung aus den bestehenden Wohngebieten in die freie Landschaft (Spazier- weg). Vorbelastungen innerhalb des Geltungsbereichs bestehen durch verkehrsbedingte Lärmimmissionen der ca. 500 m nördlich des Gebietes verlaufenden Autobahn A70. Für das geplante Vorhaben wurde eine Schallimmissionsberechnung infolge von Verkehr durchgeführt. Die Ergebnisse der Berech-

47 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

nung zeigen, dass die Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV für allgemeine Wohngebiete tagsüber im gesamten Plangebiet eingehalten werden und so gesunde Wohnverhältnisse sicher gestellt sind. Die Orientierungswerte der DIN 18005 werden um max. 1 dB(A) im nördlichen Bereich überschritten. Nachts werden die Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV im nörd- lichen Bereich des Plangebiets um max. 2 dB(A)) überschrit- ten. Die Orientierungswerte der DIN 18005 werden nachts im gesamten Plangebiet überschritten. Gesunde Wohn- und Schlafverhältnissen werden durch Maßnahmen zum bauli- chen Schallschutz gegen Außenlärm durch zu berücksichti- gende Schalldämmmaße für Außenbauteile gemäß DIN 4109, Anordnung der Aufenthalts- und der Schlafräume auf den dem Schall abgewandten Gebäudefassaden oder Ausstattung von Schlafräumen mit schallgedämmten Lüftungsanlagen, die eine ausreichende Belüftung bei geschlossenem Fenster gewähr- leisten, sicher gestellt.. Die Freiraum- und Aufenthaltsqualität sowie Einbindung des Plangebiets in die Landschaft können durch Erhaltungs- und Pflanzgebote gesichert und aufgewertet werden. Der Zugang zur freien Landschaft wird durch Ausweisung eines Fußweges sichergestellt. Daneben zielen die Pflanzgebote bzw. -bindun- gen auf die Abschirmung von der im Norden verlaufenden A70 ab. Es sind keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch im Gebiet zu erwarten. Auch vom geplanten Wohngebiet gehen keine dauerhaften Störungen auf die Nachbarnutzungen aus. Lediglich während der Bau- zeit werden angrenzende Baugebiete temporär durch Lärm-, Staub- und Schadstoffimmissionen geringfügig belästigt.

5.5 Schutzgut Kultur- und Sachgüter

Innerhalb des Geltungsbereichs sind keine Bau- und Boden- denkmäler bekannt. Vorsorglich wird auf die Meldepflicht und Sicherung von Bodendenkmälern bei Funden gemäß Art. 8 DSchG hingewiesen. Es sind dann keine nachteiligen Auswir- kungen auf Kultur- und Sachgüter zu erwarten. In der näheren Umgebung, in der Ortsmitte von Obereuer- heim ca. 300 m nordwestlich des Baugebietes, befinden sich zwei Baudenkmäler – die Katholische Pfarrkirche St. Laurentius sowie das Schloss Euerburg: • Baudenkmal Nr. D-6-78-138-55: Kath. Pfarrkirche St. Lau- rentius (Chorturmkirche um 1600, achteckiger Turmauf-

48 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

bau und Haube mit Laterne von Joseph Greissing, 1708, Umbau Langhaus und Chor durch Johann Georg Neßtfell, 1755ff.; mit reicher Ausstattung; Freitreppe mit Freifigu- ren; Kruzifix, 1762, Corpus neu, neben der Kirche) • Baudenkmal Nr. D-6-78-138-57: Schloss Euerburg (drei- flügelige Renaissance-Anlage mit Ecktürmen und hervor- gehobenem Einfahrtstor, Süd- und Westflügel von Georg Christoph von Bibra, 1571-1591, Ostflügel von Heinrich von Bibra, 1595-96.)

5.6 Wechselwirkungen

Abhängigkeiten zwischen den Schutzgütern, die innerhalb der räumlichen Funktionsbeziehungen planungs- und entschei- dungsrelevant sein können, sind zur Beurteilung und Beschrei- bung des Umweltzustandes wie folgt zu nennen: Flächenversiegelung und Geländeveränderungen im Bereich der Baukörper und der Erschließung verursachen nachhaltige negative Auswirkungen auf die Bodenfunktionen (Lebens- raumpotenzial, Boden-/Wasserhaushalt) in Wechselwirkung mit dem Schutzgut Wasser (Retentionsfähigkeit, Schadstofffilter und Wasserspeicher). Die Verringerung der Strukturvielfalt hat Auswirkungen auf die Lebensräume für die Tier- und Pflanzen- welt und wirkt sich auf das Landschafts- bzw. Ortsbild nachteilig aus. Durch Pflanz- und Erhaltungsgebote können vorhandene Grünstrukturen langfristig gesichert und entwickelt werden, was sich wiederum sowohl auf Orts- und Landschaftsbild als auch die Lebensräume für Tiere und Pflanzen positiv auswirkt. Nachteilige, sich gegenseitig steigernde Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern sind durch das Planungsvorhaben nicht gegeben.

5.7 Auswirkungen aufgrund der An- fälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen

Aufgrund der geplanten Nutzung als Wohngebiet besteht keine Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen. Diesbezüg- lich sind erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Schutz- güter nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 a bis d und i) nicht zu erwarten.

49 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

Insgesamt sind für die Belange von Natur, Landschaft und Umwelt bei konsequenter Umsetzung der Vermei- dungs- und Minderungsmaßnahmen nur geringe, nicht erhebliche Auswirkungen zu erwarten.

6 FLÄCHENBILANZ

Die Nutzungen im Geltungsbereich des Bebauungsplans stel- len sich wie folgt dar:

Geplante Nutzungen im Fläche in m² / Anteil in % Geltungsbereich Allgemeines Wohngebiet 16.797 57

Öffentliche Verkehrsfläche 3.330 11

Verkehrsfläche besonderer 2.506 9 Zweckbestimmung davon • Fußweg 117 0,4 • landwirtschaftlicher Weg 2309 7,9 • Parkfläche 80 0,3

Öffentliche Grünfläche 6.727 23 29.360 Gesamtfläche 100 (2,94 ha)

Tab. 1: geplante Flächennutzungen

50 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

7 HINWEISE ZUM AUFSTELLUNGSVERFAHREN

Der Gemeinderat der Gemeinde Grettstadt hat in seiner öffent- lichen Sitzung am 05.06.2019 die Aufstellung des Bebauungs- plans „Sandweg II“ im beschleunigten Verfahren nach § 13b BauGB beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss wurde gemäß § 2 Abs. 1 BauGB am 14.06.2019 ortsüblich bekannt gemacht.

Der Gemeinderat der Gemeinde Grettstadt hat in seiner Sit- zung am 12.02.2020 den Entwurf des Bebauungsplans in der Fassung vom 12.02.2020 gebilligt und beschlossen, die Öffentlichkeitsbeteiligung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB und die Beteiligung der Fachbehörden und der sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB durchzuführen. Der Billigungs- und Auslegungsbeschluss wurde am ...... 2020 ortsüblich inklusive folgender Hinweise bekannt gemacht: Die Aufstellung des Bebauungsplans „Sandweg II“ im Orts- teil Obereuerheim erfolgt im beschleunigten Verfahren nach § 13b BauGB. Gemäß § 13 Abs. 3 Satz 1 BauGB wird von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, von dem Umweltbericht nach § 2a BauGB, von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2 BauGB, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind sowie von der zusammenfassenden Erklärung nach § 10a Abs. 1 BauGB abgesehen; § 4c BauGB wird nicht angewendet.

Zu dem Entwurf des Bebauungsplans „Sandweg II“ in der Fas- sung vom 12.02.2020 wurden die folgenden Behörden, Trä- ger öffentlicher Belange und sonstige Institutionen gemäß § 4 Abs. 2 BauGB sowie die von der Planung berührten Nachbargemeinden gemäß § 2 Abs. 2 BauGB mit Schreiben vom ...... beteiligt und um eine Stellungnahme bis zum ...... 2020 gebeten: • ....

51 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

Der Entwurf des Bebauungsplans „Sandweg II“ in der Fassung vom ...... 2020 wurde mit der Begründung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB in der Zeit vom ...... bis ...... öffentlich ausgelegt.

Die Gemeinde Grettstadt hat mit Beschluss des Gemeinderats vom ...... 2020 den Bebauungsplan „Sandweg II“ in der Fassung vom ...... 2020 gemäß § 10 Abs. 1 BauGB als Satzung beschlossen.

52 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

8 DATEN- UND RECHTSGRUNDLAGEN

BAUGESETZBUCH (BauGB) in der Fassung der Bekanntma- chung vom 03. November 2017 (BGBl. I S. 3634). BAUNUTZUNGSVERORDNUNG (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786). BAYERISCHE BAUORDNUNG (BayBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. August 2007 (GVBl. S. 588, BayRS 2132-1-I), zuletzt geändert durch § 3 des Gesetzes vom 24. Juli 2019 (GVBl. S. 408). BAYERISCHES GEOLOGISCHES LANDESAMT & BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ (Hrsg.) (2003): Das Schutz- gut Boden in der Planung. Bewertung natürlicher Bodenfunkti- onen und Umsetzungen in Planungs- und Genehmigungsver- fahren. München/Augsburg. BAYERISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK (BayLfSt) (2019a): Statistik kommunal 2018. Gemeinde Grettstadt 09 678 138. Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. Fürth. BAYERISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK (BayLfSt) (2019b): Statistik kommunal 2018. Landkreis Schweinfurt 09 678. Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. Fürth. BAYERISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK (BayLfSt) (2019c): Statistik kommunal 2018. Regierungsbezirk Unterfranken 09 6. Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. Fürth. BAYERISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK (BayLfSt) (2019d): Statistik kommunal 2018. Bayern 09. Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten. Fürth. BAYERISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK (2018a): Regiona- lisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2031. Demographisches Profil für die Gemeinde Grettstadt (=Bei- träge zur Statistik Bayerns, Heft 550). Fürth. BAYERISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK (2018b): Regiona- lisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2037. Demographisches Profil für den Landkreis Schweinfurt (=Bei- träge zur Statistik Bayerns, Heft 550). Fürth. BAYERISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK (2018c): Regiona- lisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2037. Demographisches Profil für den Regierungsbezirk Unterfran- ken (=Beiträge zur Statistik Bayerns, Heft 550). Fürth. BAYERISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK (2018d): Regiona- lisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Bayern bis 2037. Demographisches Profil für den Freistaat Bayern (=Beiträge zur Statistik Bayerns, Heft 550). Fürth.

53 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (Hrsg.) (2019): Artenschutzkartierung Bayern (Ortsbezogene Nachweise, TK- Blatt 5928 - Obertheres). Augsburg. BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR WOHNEN, BAU UND VERKEHR (Hrsg.) (2019): P18/19 Planungshilfen für die Bau- leitplanung in der Reihe Arbeitsblätter für die Bauleitplanung: Hinweise für die Ausarbeitung und Aufstellung von Flächen- nutzungsplänen und Bebauungsplänen. München. BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM DER FINANZEN, FÜR LAN- DESENTWICKLUNG UND HEIMAT (Hrsg.) (2018): Landesent- wicklungsprogramm Bayern (LEP) vom 01.09.2013, geändert 01.03.2018. München. BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR LANDESENTWICK- LUNG UND UMWELTFRAGEN (Hrsg.) (2007): Arten- und Bio- topschutzprogramm Bayern, Landkreis Schweinfurt. Aktuali- sierter Textband. München. BAYERISCHE VERMESSUNGSVERWALTUNG (August 2019): BayernAtlas plus. FORSCHUNGSGESELLSCHAFT FÜR STRASSEN UND VER- KEHRSWESEN, ARBEITSGRUPPE STRASSENENTWURF (2006): Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06). GEMEINDE GRETTSTADT (2015): Flächennutzungsplan in der Fassung der 8. Änderung vom 07.01.2015. GESETZ ÜBER DEN SCHUTZ DER NATUR, DIE PFLEGE DER LANDSCHAFT UND DIE ERHOLUNG IN DER FREIEN NATUR (Bayerisches Naturschutzgesetz – BayNatSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Februar 2011, zuletzt geändert durch Gesetz vom 24. Juli 2019 (GVBI. S. 405) und durch § 1 des Gesetzes vom 24. Juli 2019 (GVBl. S. 408). GESETZ ÜBER NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) in der Fassung vom 29.Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 8 des Gesetz vom 13. Mai 2019 (BGBl. I S. 706). MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT, ARBEIT UND WOHNUNGS- BAU BADEN-WÜRTTEMBERG (Hrsg.) (2017): Plausibilitätsprü- fung der Bauflächenbedarfsnachweise im Rahmen des Geneh- migungsverfahrens nach §§ 6 und 10 Abs. 2 BauGB. Vom 15. Februar 2017. ÖKOLOGISCHE ARBEITSGEMEINSCHAFT WÜRZBURG (2019): Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung, Bebauungsplan „Sandweg II“ in Grettstadt - Ortsteil Obereuerheim. Würzburg.

54 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

REGIERUNG VON UNTERFRANKEN (2003): Landschaftsent- wicklungskonzept der Region Main-Rhön. REGIONALER PLANUNGSVERBAND MAIN-RHÖN: Regi- onalplan der Region Main-Rhön (3), in Kraft getreten am 18.01.2008. Haßfurt.

55 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abb. 1: Ausschnitt der Erstfassung des Flächennut- zungsplans der Gemeinde Grettstadt mit Umgrenzung vorhandener unbebauter Wohn- bauflächen, unmaßstäblich 8 Abb. 2: Ausschnitt der 8. Änderung des Flächen- nutzungsplans der Gemeinde Grettstadt mit Umgrenzung des Geltungsbereichs des Bebauungsplans, unmaßstäblich 19 Abb. 3: Luftbild mit Umgrenzung des Plangebiets, unmaßstäblich 21 Abb. 4: Städtebauliches Konzept, unmaßstäblich 23 Abb. 5: Schemaschnitt Gebäudehöhen und Gelände- veränderungen, unmaßstäblich 26 Abb. 6: Schemaschnitt geplante nördliche Erschlie- ßungsstraße, unmaßstäblich 28 Abb. 7: Schemaschnitt geplante südliche Erschlie- ßungsstraße, unmaßstäblich 29 Abb. 8: Auszug aus dem Schallgutachten, tags 32 Abb. 9: Auszug aus dem Schallgutachten, nachts 33 Abb. 10: Schemaschnitt beispielhafter Wand-/Gebäu- dehöhen und Dachformen/-neigungen in WA 1 bzw. WA 4, unmaßstäblich 36 Abb. 11: Schemaschnitt beispielhafter Wand-/Gebäu- dehöhen und Dachformen/-neigungen in WA 2 bzw. WA 3, unmaßstäblich 37 Abb. 12: Darstellung des Bestands; unmaßstäblich 45

TABELLENVERZEICHNIS Tab. 1: geplante Flächennutzungen 50

56 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

ANHANG

1) spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) Ökologische Arbeitsgemeinschaft Würzburg, September 2019 2) Bebauung „Nördlich des Sandwegs“ - Schall- immissionen infolge von Verkehr Sachverständigenbüro Tasch, Würzburg, 08.11.2018

57 Gemeinde Grettstadt, Ortsteil Obereuerheim Bebauungsplan mit integriertem GOP „Sandweg II“ | Begründung, Entwurf

Steigweg 24 97318 Kitzingen

Telefon: +49 9321 26800 50 E-Mail: [email protected] www.arc-gruen.de