INTEGRIERTES LÄNDLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT SCHWEINFURTER MAINBOGEN GOCHSHEIM GRAFENRHEINFELD GRETTSTADT RÖTHLEIN SCHWEBHEIM SENNFELD Gochsheim - Weyer Grafenrheinfeld Grettstadt - Dürrfeld - Obereuerheim - Untereuerheim Röthlein - Heidenfeld - Hirschfeld HANDLUNGSPROGRAMM FÜR DIE REGION Schwebheim Sennfeld 2010 2 Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 3 IMPRESSUM Auftraggeber Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens Gochsheim Grafenrheinfeld Grettstadt Röthlein Schwebheim Sennfeld Sitz der Geschäftsstelle Am Marktplatz 1 97506 Grafenrheinfeld www.schweinfurter-mainbogen.de Förderung und Begleitung Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken Zeller Stra0e 40 97082 Würzburg www.ale-unterfranken.bayern.de Bearbeitung BÖHRINGER – iF GmbH Markgrafenstraße 9 95680 Bad Alexandersbad www.boehringer-if.de Stand Dezember 2010 4 INHALTSVERZEICHNIS 1. Anlass und Abgrenzung des Untersuchungsraumes 2 2. Methodische Vorgehensweise und Bürgermitwirkung 7 2.1 Ausgangslage 8 2.2 Vorgehensweise 8 2.3 Dokumentation 10 3. Die Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens 17 3.1 Gochsheim 18 3.2 Grafenrheinfeld 19 3.3 Grettstadt 20 3.4 Röthlein 21 3.5 Schwebheim 22 3.6 Sennfeld 23 4. Regionale Strukturanalyse 25 4.1 Lage im Raum 26 4.2 Vorhandene Planungen und bestehende Strukturen 28 4.3 Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstruktur 31 4.4 Wirtschaft 35 4.5 Einzelhandel und Nahversorgung 36 4.6 Land- und Forstwirtschaft 37 4.7 Tourismus 42 5. SWOT-Analyse und Handlungsbedarf 57 5.1 Methodik 58 5.2 Handlungsfelder 58 5.3 Stärken und Schwächen im Mainbogen 59 6. Leitbild 65 Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 5 7. Ländliche Entwicklung im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens 69 7.1 Methodik 70 7.2 Räumlicher Einsatz der Instrumente der Ländlichen Entwicklung 70 7.2.1 Dorferneuerung 70 7.2.2 Einsatz planerischer Instrumente zur Ortssanierung (ohne Dorferneuerung) 71 7.2.3 Flurneuordnung 71 7.2.4 Bedarf an Infrastrukturmaßnahmen außerhalb von Verfahren des FlurbG 71 7.2.5 Waldbereinigung 72 7.2.6 Maßnahmen an Gewässern 72 7.3 Übersicht des Bedarfes zum Einsatz der Instrumente der ländlichen Entwicklung nach Gemeinden 83 7.3.1 Gemeinde Gochsheim 84 7.3.2 Gemeinde Grafenrheinfeld 90 7.3.3 Gemeinde Grettstadt 94 7.3.4 Gemeinde Röthlein 103 7.3.5 Gemeinde Schwebheim 110 7.3.6 Gemeinde Sennfeld 113 8. Regionale Gemeinschaftsprojekte 117 8.1 Methodik 118 8.2 Prioritäten 119 8.3 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 1: Mainbogen-Radweg 120 8.4 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 2: Wassererlebnis Schweinfurter Mainbogen 123 8.5 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 3: Vermarktung der besonderen Kulturlandschaft 126 8.6 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 4: Umsetzung der regionalen Gewässerentwicklung 129 8.7 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 5: Interkommunale Antwort auf den Mainausbau 131 8.8 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 6: Lebendige Ortskerne im Austausch 132 8.9 Regionales Gemeinschaftsprojekt Nr. 7: Raumpartnerschaft und Brückenschlag nach Schweinfurt 134 8.10 Übersicht und Zuordnung Handlungsfelder 136 9. Fazit 137 ANHANG ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 1 ANLASS UND ABGRENZUNG DES UNTERSUCHUNGSRAUMES (1) 2 Der Schweinfurter Mainbogen entstand 2005 als Zusammenschluss der Gemeinden Gochsheim, Grafenrheinfeld, Grettstadt, Röthlein, Schwebheim und Sennfeld, mit dem Ziel einer zielgerichteteren touristischen Vermarktung. Insgesamt leben im Gebiet des Schweinfurter Mainbogens derzeit etwa 26.640 Einwohner (Stand 31.12.2009). Das Gebiet umfasst eine Fläche von ca. 100 km². Daraus ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 263 Einwohner je km². Mit diesem Ergebnis liegt das Untersuchungsgebiet deutlich über dem bayerischen Durchschnitt von 177 Einwohner je km². Quelle: Eigene Darstellung In vielerlei Hinsicht bestimmend für den Schweinfurter Mainbogen ist das Oberzentrum Schweinfurt. Die Verflechtungen und Austauschbeziehungen bestehen z.B. im Bereich des Arbeitsplatzangebotes, der Pendler- und Verkehrsströme, der Versorgungsfunktion, Zulieferer- und Kaufkraftströme. Am stärksten mit Schweinfurt verflochten ist die Gemeinde Sennfeld. Das Industriegebiet Sennfeld West grenzt direkt an das Gebiet der Stadt Schweinfurt an. Augenfällig ist die Abnahme des Verflechtungsgrades in Richtung der südlich gelegeneren Gemeinden wie z.B. Grettstadt und Röthlein (s. topographische Grundkarte S. 4-5). Die Gemeinden des Mainbogens sind insofern als sehr heterogen zu bezeichnen. Vom Gesamtbild ergibt sich eine typische Stadt-Umland-Situation. Demgegenüber gibt es identitätsstiftende und gemeinsame Merkmale des Mainbogens. Prägendes Merkmal ist der Main. Röthlein, Grafenrheinfeld, Sennfeld, Gochsheim und Grettstadt liegen mit zumindest einem Ortsteil an der Frequenzachse, Schwebheim liegt inmitten des Mainbogens. Die fruchtbaren Böden begünstigten seit jeher den Ackerbau, bzw. den Anbau von Sonderkulturen, die auch heute noch eine wichtige Rolle spielen. Als regionales Alleinstellungsmerkmal kann insofern in allen Gemeinden der Anbau von Gemüse, Kräutern und Heilpflanzen gelten. Auffallend sind auch die vor allem auf den Gemarkungen Schwebheim und Gochsheim im Rahmen von ökologischen Flurbereinigungen angelegten Biotopstrukturen zur Gliederung und Erhöhung der Lebensraumvielfalt. Wie der Blick auf die topographische Grundkarte zeigt, bestimmt auch die Gewässerlandschaft den Mainbogen in besonderer Weise. Neben dem Main, dessen Ausbaupläne derzeit im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens diskutiert werden, finden sich im Bereich Grafenrheinfeld und Röthlein zahlreiche stehende Gewässer, die durch Kiesabbau in den Mainauen entstanden sind. In Sennfeld liegt der sogenannte „Sennfelder Seenkranz“, ein Altarm des Mains. Gochsheim • Grafenrheinfeld • Grettstadt • Röthlein • Schwebheim • Sennfeld • Sennfeld • Röthlein Schwebheim • Grettstadt Gochsheim • Grafenrheinfeld BÖHRINGER – iF GmbH ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 3 Zu den Besonderheiten des Mainbogens gehört das KKW-Grafenrheinfeld, das nicht nur eine unterfränkische Landmarke, sondern auch ein bedeutender Arbeitgeber der Region ist. Auch die deutschlandweit bekannten Firmen Kräuterhaus Wild GmbH & Co KG, eine Tochtergesellschaft der Laurens Spethmann Holding AG (Meßmer Tee) in Grettstadt, die Karl Kühne AG (GmbH & Ko) in Sennfeld sowie die Mainfrucht GmbH in Gochsheim sind im Mainbogen ansässig. Darüber hinaus finden sich zahlreiche Betriebe aus den Bereichen des produzierenden Gewerbes und Logistikunternehmen, die von der verkehrsgünstigen Lage an der A 70 profitieren. Die Regionalentwicklung im Landkreis Schweinfurt kann auf verschiedene vorhandene Entwicklungskonzeptionen und Organisationsstrukturen zurückgreifen. Neben dem Regionalen Entwicklungskonzept der LAG Schweinfurter Land haben sich insgesamt vier interkommunale Zusammenschlüsse herausgebildet, zu denen auch der Schweinfurter Mainbogen gehört. Zwei dieser Allianzen (Oberes Werntal und Schweinfurter Oberland) verfügen bereits über ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept. Die LAG Main-Steigerwald lässt aktuell ein ILEk erstellen. Mit dem vorliegenden Konzept für den Schweinfurter Mainbogen liegen insofern für das gesamte Kreisgebiet flächendeckende Entwicklungskonzeptionen vor. Mit dem ILEK sollen darüber hinaus Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit aufgezeigt werden, die über die rein touristische Ausrichtung hinaus gehen. Trotz der angesprochenen strukturellen Unterschiede, sind die Gemeinden des Mainbogens funktional miteinander verflochten. Darüber hinaus ähneln sich die Handlungsbedarfe, wie z.B. im Umgang mit Funktionsverlusten in den Altorten. Nicht zuletzt arbeiten die sechs Mainbogen-Gemeinden bereits seit fünf Jahren zusammen und verfügen über eine gemeinsame Geschäftsstelle (0,75 Personalstelle). Das ILEK soll darüber dazu beitragen, den Mainbogen stärker in der Region und bei Akteuren und Bürgern zu verankern. Infor- mationsveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit haben dazu mit Sicherheit beigetragen. Der Erfolg wird jedoch nicht zuletzt von der Umsetzung konkreter gemeinsamer Projekte abhängen. Übersicht Regionalentwicklungsinitiativen im Landkreis Schweinfurt Quelle: Eigene Darstellung ! ),%+u3CHWEINFURTER-AINBOGENh 5NTERSUCHUNGSRAUM),%+3CHWEINFURTER-AINBOGEN D ENNFEL 3 HEIMs B HWE 3C HLEINs ÚT s2 TTSTADT s'RE D FENRHEINFEL A HEIMs'R S H 1UELLE%IGENE$ARSTELLUNG 'OC "«(2).'%2nI&'MB( ILEK „Schweinfurter Mainbogen“ 7 METHODISCHE VORGEHENSWEISE UND BÜRGERMITWIRKUNG (2) 8 Das vorliegende ILEK stellt die regionalen Handlungsoptionen des Schweinfurter Mainbogens zusammengefasst dar. Entsprechend der Leitlinien zur Erarbeitung eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes spielt die Beteiligung der Akteure vor Ort eine wichtige Rolle. Ziel ist es, neben den fachlich-externen Einschätzungen und Empfehlungen, die endogenen Potenziale aufzuzeigen und die Ergebnisse in der Region zu verankern. Um dieses Ziel zu erreichen, ist für den Schweinfurter Mainbogen eine systematische und angepasste Vorgehensweise der Beteiligung erarbeitet und umgesetzt worden (s. Übersicht zur Methodik des ILEK S. 12). AUSGANGSLAGE (2.1) Wie sich in ersten Interviews mit Akteuren der Region zeigte, verfügt ein Teil der Gemeinden des Schweinfurter Mainbogens bereits über unterschiedliche örtliche Entwicklungskonzeptionen, die teilweise
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