Feldpostbriefe Und Tagebucheinträge Zum Ersten Weltkrieg
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Quellen zur Geschichte Thüringens „Wann wird das Morden ein Ende nehmen?“ Feldpostbriefe und Tagebucheinträge zum Ersten Weltkrieg Quellen zur Geschichte Thüringens „Wann wird das Morden ein Ende nehmen?“ Feldpostbriefe und Tagebucheinträge zum Ersten Weltkrieg Herausgegeben von Denis Bechmann und Heinz Mestrup in Verbindung mit Marcus Müggenburg und Susanne Wildner Redaktion: Denis Bechmann Jenny Brys Ulrike Ellguth Steffen Ermann Heinz Mestrup Marcus Müggenburg Susanne Wildner Bearbeitet von: Bettina Bartels Marianne Heumann Denis Bechmann Janine Heusing Tom Bräuer Wadim Höfner Matthias Bürger Andreas Keck Michael Busch Silke Meinhardt Ulrike Ellguth Heinz Mestrup Tom Fleischhauer Marcus Müggenburg Stefan Geisenhainer Nils Nowak Michael Grob Michael Schneider Janine Heiland Tina Schüßler Joachim Hendel Susanne Wildner Friedrich Heumann Tino Wimmler Titelfoto: Originalunterschrift: Meine „Villa“ – ThStA Altenburg, Bildersammlung, Nr. 4958 Diese Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autoren die Verantwortung. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen Regierungsstraße 73, 99084 Erfurt www.lzt.thueringen.de 2008 ISBN: 978-3-937967-42-4 Inhaltsverzeichnis Briefe Ein Wort zu Beginn ................................................... 9 1. Einleitung 1.1 Denis Bechmann: Überlieferungsgeschichte, Vorgehensweise, Bestände......................................... 13 1.2 Heinz Mestrup: Zum Alltag und persönlichen Erleben der Kriegsteilnehmer.................................... 23 2. Stimmungen und Einschätzungen von Soldaten, Zivilisten und Auslandsdeutschen in der Anfangsphase des Krieges ................................................................ 60 3. Die Vorbereitung auf den militärischen Einsatz........ 71 4. Frontalltag 4.1 Der Kampfeinsatz und die Folgen............................. 76 4.1.1 Die Schrecken des Krieges und die Ohnmacht des Menschen in den Materialschlachten.................. 76 4.1.2 Tod, Verwundung, Verluste, Kriegsschäden.............. 94 4.1.3 Körperliche Strapazen und mentale Stimmungen ..... 104 4.1.4 Mitgefühl mit den Leiden der gegnerischen Soldaten und der Zivilbevölkerung im Kampfgeschehen ........ 107 4.1.5 Militärische und persönliche Eigenschaften des Gegners...................................................................... 111 4.1.6 Gefangennahme, Gefangenschaft, Überläufer .......... 114 4.1.7 Ungleiche Behandlung von Offizieren und Mannschaftsdienstgraden .......................................... 119 4.2 Freizeit, Dienst und Alltag in Unterstand, Etappe und Hinterland............................................... 120 4.2.1 Beschreibung des Unterstandes................................. 120 4.2.2 Ruhepausen und Erholung......................................... 123 4.2.3 Essen und Verpflegung der einfachen Soldaten und Offiziere..................................................................... 132 4.2.4 Tod im Lazarett, Auskurieren von Verwundungen.... 136 4.2.5 Kameradschaft........................................................... 146 4.2.6 Bedeutung von Feldpost und Post aus der Heimat.... 147 5 Briefe Inhaltsverzeichnis 4.2.7 Feste und Feiern ........................................................ 152 4.2.8 Untätigkeit als Stresssituation, Langeweile, geistiger Zeitvertreib ................................................. 156 4.2.9 „Hoher Besuch“ an der Front .................................... 162 4.2.10 Widrige Umstände: Matsch, Schlamm, Hitze, Kälte, Läuse, Flöhe, Ratten ....................................... 164 4.2.11 Der Gegner auf der gegenüberliegenden Seite des Grabens, Verbrüderungen.................................... 175 4.2.12 Unvernunft und Leichtsinn........................................ 184 5. Alltag in den besetzten Gebieten 5.1 Beschreibung und Einschätzung der gegnerischen Zivilbevölkerung sowie von Städten, Bauwerken und kulturellen Errungenschaften ............................. 186 5.2 Besatzungsalltag: Ausbau und Befestigung der Stellungen, Ausbeutung des besetzten Gebietes, Teuerungen und Angst vor Spionage und Anschlägen ................................................................ 204 6. Der heimatliche Kontext 6.1 Verbindung mit der Welt daheim und bekannten, geliebten Personen..................................................... 211 6.2 Briefe von nahen Angehörigen.................................. 219 6.3 Urlaub und Freistellung............................................. 221 6.4 Die Lage an der „Heimatfront“ ................................. 224 7. Der finale Akt 7.1 Friedenshoffnungen an der Ostfront.......................... 228 7.2 Stimmung und Moral in der Truppe.......................... 237 7.3 In den Wirren der bevorstehenden Niederlage und nach dem verlorenen Krieg ....................................... 240 7.4 Schuldzuweisungen................................................... 245 6 Inhaltsverzeichnis Briefe 8. Reflexionen über den Sinn des Krieges und seine mentale Verarbeitung 8.1 Rechtfertigungsversuche ........................................... 248 8.2 Zuversicht und Durchhalteparolen, Radikalisierung.......................................................... 262 8.3 Kriegszielforderungen............................................... 264 8.4 Ablehnung und Kritik................................................ 266 8.5 Friedenssehnsucht und „Friedensduselei“................. 270 8.6 Von der vermeintlichen Unwirklichkeit der Kriegs- wirklichkeit – das Leben in verschiedenen Welten ... 277 8.7 Über den Sinn militärischer Auszeichnungen ........... 278 8.8 Persönliche Eindrücke von Wilhelm Ernst, Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach ............. 281 9. Zukunftserwartungen 9.1 Nach der Niederlage.................................................. 286 9.2 Perspektiven im Hinblick auf die eigene Familie bzw. das private Lebensumfeld ................................. 293 10. Anhang 10.1 Anmerkungen ............................................................ 296 10.2 Transkriptionsrichtlinien ........................................... 302 10.3 Verzeichnis der Verfasser und der betreffenden Fundstellen ................................................................ 308 10.4 Gefallene Personen (soweit bekannt), von denen Quellentexte ausgewählt wurden............................... 309 10.5 Verzeichnis der ausgewählten Bestände in Archiven, Bibliotheken, Privatsammlungen und deren Bearbeiterinnen und Bearbeiter....................... 309 10.6 Literaturverzeichnis................................................... 311 7 Vorwort Briefe Ein Wort zu Beginn… Die Rezeption von Feldpostbriefen ist Teil einer langen, wech- selvollen Geschichte.1 Die Kriegsbriefe der Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg wurden neben der Photographie zunächst als authentische Quelle in Bezug auf die Erlebnisse einer „großen Zeit“ gefeiert und teilweise im Hinblick auf ihre Publikation in Zeitungen und großen Editionen geschrieben und gesammelt.2 Auch in Jena finden sich zahlreiche Kriegsbriefe von Studenten an ihren verehrten Lehrer Alexander Cartellieri, die von dem Geschichtsprofessor zunächst wohl auch im Hinblick auf eine spätere Veröffentlichung zusammengetragen wurden. Kriegsbriefe von der Front wurden immer wieder Objekt von Instrumentalisierungsversuchen. Psychologen etwa sahen in ihnen ein interessantes Untersuchungsobjekt, um die wahre Stimmung der Truppe während des Krieges empirisch zu ergründen und vermeintliche „Drückeberger“ auszumachen. Nach dem Krieg sollten sie Antworten geben auf Fragen nach sozialen Missständen im Heer; man versprach sich Erkenntnisse zur Widerlegung des Kriegsschuldvorwurfes, nutzte die Briefe aber auch zur Erhellung von Hintergründen militärischer Ereig- nisse. Seit Ende der 1970er- und insbesondere in den 1980er-Jahren wurde das Thema Feldpost wiederentdeckt, jedoch unter menta- litäts- und alltagsgeschichtlichen Fragestellungen.3 Die Be- schäftigung mit dem Kriegsalltag führte – nach den sozialge- schichtlichen und ökonomischen Forschungsansätzen insbeson- dere in den Jahren zuvor – zu einer Re-Individualisierung des Kriegserlebnisses.4 Die Forschung befasste sich nun verstärkt mit den „Ego-Dokumenten“, etwa mit Einträgen in Kriegstage- büchern, aber eben auch mit Feldpostbriefen.5 Es ging um eine Kriegsgeschichte „von unten“6 bzw. um eine „Alltagsgeschichte des Krieges“, wobei beide Aspekte häufig vorschnell synonym verwendet wurden. Insbesondere in den letzten fünfzehn Jahren 9 Briefe Vorwort entstanden umfangreiche, wichtige Arbeiten zu dieser Thematik. Genannt werden soll hier die Quellenedition von Bernd Ulrich und Benjamin Ziemann zum Frontalltag im Ersten Weltkrieg.7 Klaus Latzel betrieb inhaltlich-systematische Forschungen zu Feldpostbriefen des Zweiten Weltkrieges, befasste sich dabei in einer Vergleichsperspektive jedoch ausführlich auch mit den Briefen der Soldaten von 1914 bis 1918.8 Ulrich, Ziemann und Latzel vermittelten den Herausgebern der vorliegenden Edition wichtige Impulse. Die Erhellung der Geschichte einzelner thüringischer Kampf- verbände, denen zahlreiche Verfasser der bearbeiteten Kriegs- briefe angehörten, ist nicht Zweck der vorliegenden Publikation. Es geht hier also nicht um die Rekonstruktion von Regiments- geschichten bzw. um die Ausschmückung solcher Geschichten durch weitere Schilderungen von Kriegsteilnehmern.9 Im Mit- telpunkt stehen die Erfahrungsberichte der Soldaten selbst, ihre Stimmungen und Meinungen, Sorgen und Nöte. Aufgenommen wurden Quellen aus thüringischen Archiven,