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Organ der Landsmannschaft Ostpreußen e. V.

Jahrgang 22 / Folge 25 2 Hamburg 13, Parkallee 84 / 19. Juni 1971 3 J 5524 C

Parteigründung ist Klare Aussage zur Ostpolitik kein Betriebsausflug... H. W. — Eine westdeutsche Zeitung, die der Keine Berlin-Regelung rechtfertigt Verzicht auf ein Viertel des deutschen Reichsgebietes Gründung der Deutschen Union von der Position der „patriotischen Mitte" wenig Chancen ein• Düsseldorf — „Die europafeindlichen räumt, bescheinigt trotzdem dem neuen Bundes• Verträge von Moskau und Warschau dürfen vorsitzenden Zoglmann ein erstaunliches Maß nicht ratifiziert werden. Auch eine wie von Hartnäckigkeit. Wer in den Wochen, die der Gründung dieser neuen Partei vorausgingen, immer geartete Regelung für Berlin recht• mit Siegfried Zoglmann sprach, erinnert sich fertigt in keiner Weise den Verzicht auf seines gern zitierten Wortes, daß eben eine ein Viertel des deutschen Reichsgebietes." Parteigründung kein Betriebsausflug und sehr Diese klare Aussage zur Ost- und Deutsch• genau zu überlegen sei. Dabei bleibt dahinge• landpolitik verabschiedete der Gründungs• stellt, ob nicht manchem Betriebsausflug mehr kongreß der Deutschen Union am 12. Juni Interesse gewidmet wird als politischen Anlie• in Düsseldorf, nachdem der stellv. Vorsit• gen, obwohl diese letztlich entsdieidend sind für zende, Rudolf Wollner, in einem Kurzrefe• soziale Wohlfahrt und eben dafür, daß die Mitarbeiter gutbeschäftigter Betriebe ihren rat die Stellungnahme der neugegründeten wohlverdienten Ausflug machen können statt Partei zu den entscheidenden außenpoliti• Überlegungen darüber anstellen zu müssen, wie schen Fragen umrissen hatte. In der von den sie mit steigenden Preisen und Steuern fertig über 300 Delegierten einstimmig verabschie• werden . . . deten Resolution wird festgestellt, daß Die Führungsgruppe, die mit Zoglmann in Deutschland 25 Jahre nach der Beendigung Düsseldorf die neue Partei aus der Taufe hob, der Zweiten Weltkrieges immer noch ge• kommt weitgehend aus der alten FDP — sie teilt ist. hat ihre politische Heimat dort aufgegeben, „Die Teilung Deutschlands ist zugleich weil die neue FDP in Zusammenarbeit mit der die Teilung Europas und darüber hinaus der SPD in eine Ost- und Deutschlandpolitik ge• Welt. Seitdem leben 17 Millionen Deutsche schwenkt ist, die sie nicht mehr mitverantwor• ten wollte. in Mitteldeutschland unter kommunistischer Man weiß dort sehr wohl um das Schicksal Diktatur. Die deutschen Ostprovinzen wur• des BHE, der FVP und selbst der Deutschen den seinerzeit durch die Siegermächte unter Partei und das alles ist wenig geeignet, die polnische und russische Verwaltung ge• Brust mit Hoffnungen zu schwellen. „Der Ruch stellt. Die 1969 gebildete Bundesregierung von Bodenständigkeit, Recht und Ordnung" oder — bestehend aus SPD und FDP — hat durch „patriotischer Mitte", den die Neugründung aus• den Abschluß der Verträge von Moskau und strahlt, sei vermutlich — so jedenfalls meinte Warschau die Oder-Neiße-Demarkations• die „Frankfurter Allgemeine" — eben nicht linie als Staatsgrenze anerkannt. Sie hat vieler Leute Sache. Hier sollten wir anhalten. darüber hinaus sämtliche Grenzen in Denn wir finden, daß, wenn die neue Partei Europa garantiert und damit auch die De• eine Chance haben will, sich eine solche gerade aus dem Leitmotiv „Freiheit — Recht — Ord• markationslinie zur ,DDR' als Grenze fixiert. nung" ableitet. Wenn dieser „Ruch" nicht „vie• Eine politisch notwendige Regelung für die ler Leute Sache" ist, so könnten es doch immer• Reichshauptstadt ist unterblieben." Die Mauer wird bleiben: sie wird nur (wie auf unserem Bild) Wagen der Bonner Unterhändler passieren lassen. Für die Menschen in der geteilten Stadt wird es keine Freizügigkeit geben. hin weit mehr sein, als sich manches Journali• Hierzu erklärte die Deutsche Union, die sten Weisheit träumen läßt. Wenn die FAZ Foto dpa Überwindung dieser Spaltung Deutschlands meint, das Recht für Selbstbestimmung und als des hauptsächlichen Spannungsherdes Heimat stehe im Grundsatzprogramm der neuen in Europa müsse oberstes Ziel deutscher aller europäischen Völker in echter Partner• den müssen. Das Münchner Abkommen ist Partei überdies „so verdächtig weit obenan", so weist sie damit — sicherlich unbeabsichtigt — Politik sein. „Der Weg dazu ist eine konse- schaft führen. Im Rahmen eines solchen ein erfüllter Vertrag." darauf hin, daß die Heimatvertriebenen dieser guent betriebene Verständigungspolitik auf partnerschaftlich geeinten Europas wird Die Deutsche Union — so schließt die Neugründung aufgeschlossen gegenüberstehen. der Grundlage des Rechtes auf Heimat und eine befriedigende Lösung für das Verhält• Resolution des Gründungskongresses — Die klare Aussage zur Ost- und Deutschland• des Selbstbestimmungsrechtes der Völker. nis zwischen dem deutschen Volk und den „bekennt sich uneingeschränkt zum Bünd• politik, wonach die europafeindlichen und vor• Nur dieser Weg wird zu einer Vereinigung Nachbarvölkern zum Osten gefunden wer• nis mit den Völkern der freien Welt". eilig unterzeichneten Verträge von Moskau und Warschau nicht ratifiziert werden dürfen, und das eine wie auch immer geartete Regelung für Berlin in keiner Weise den Verzicht auf ein Viertel des deutschen Reichsgebietes zu recht• fertigen vermag, dürfte von den Ostvertriebe• Fällt die Entscheidung über das Schicksal Berlins? nen um so mehr mit Interesse registriert wer• den, als ihnen oft eine klarere Aussage wün• Willy Brandts Reise in die USA — Abrassimow-Vorschläge bringen die „DDR" ins Spiel schenswert erschienen wäre.

Bundeskanzler Brandt befindet sich in dieser Woche in den Vereinigten Staaten. Bei kommen in Berlin trotzdem zu einer Ratifizie• Die neue Partei wird von der „Linken" keinen dem Gespräch, das mit dem amerikanischen Präsidenten Richard Nixon rung des Moskauer Vertrages zu gelangen, ver• Zuzug, dafür aber mit Sicherheit Diffamierung führt, wird zweifelsohne das Thema Berlin eine bevorzugte Stellung einnehmen. Zu dient ein Hinweis des Bundestagsabgeordneten . erwarten können. Den Freien Demokraten Beginn der Woche wußte eine führende westdeutsche Tageszeitung zu berichten, daß Dr. Werner Marx (CDU) Bedeutung: „Diejeni• kommt diese Neugründung ungelegen. Ob, wie Genscher meinte, die DU ein „totgeborenes bei dieser Unterredung insbesondere das Abkommen behandelt werden soll, das sich gen, die den Artikel des sogenannten Wieland Kind" ist, wird sich erst erweisen müssen- auf den Zugang zu Berlin bezieht. Nach den Vorschlägen, die Sowjetbotschafter Deutsch zu verantworten haben, müssen sich Abrassimow in diesem Zusammenhang unterbreitet haben soll, würde zwar die Zu• sagen lassen, daß sie wie eine fünfte Kolonne Zoglmann hat den Christdemokraten ange• ständigkeit für die vier Mächte formal anerkannt, eine Einschränkung der „DDR"- der Westabteilung des sowjetischen Außen• boten, bei der Bundestagswahl 1973 zusammen• Kontrollen ist jedoch nicht vorgesehen. ministeriums arbeiten .. ." zuwirken mit dem Ziele, die Ablösung der der• In Kenntnis dieser sowjetischen Vorstellun• In Bonn wie in Berlin wird mit Besorgnis zeitigen Bundesregierung sicherzustellen. Die gen wird deutlich, daß den Gesprächen, die sich zufriedengeben mit einer Garantie für den registriert, daß die Westmächte dabei sind, ersten spärlich vorliegenden Äußerungen kön• Bundeskanzler Brandt in den USA führt, eine freien Zugang, hingewiesen. Dieser „freie Zu• ihrerseits den politischen Status von Berlin nen dahin gedeutet werden, daß innerhalb der besondere Bedeutung beikommt. Nicht zuletzt gang" würde praktisch so aussehen, daß der weitgehend den Bemühungen und Interpretatio• CDU an dem Wert eines solchen Bündnisses wohl auch deshalb, weil Präsident Nixons Ent• Zugang zu Berlin weiterhin nach Maßgabe der nen der Bundesregierung zu überlassen. Es wird Zweifel bestehen. Es mag dabei die Überlegung scheidung zwangsläufig die Auffassung Brandts „DDR"-Gesetze abgewickelt werden soll. Da• daher von weittragender Bedeutung sein, welche mitsprechen, jede Gruppierung neben der CDU berücksichtigen wird. Die von der Bundesregie• nach würde Ost-Berlin die Kontrollbefugnisse einheitliche Auffassung sich im Lager der Re• könnte der großen Oppositionspartei Stimmen rung eingenommene neue Linie gegenüber einer im Personen- und Güterverkehr zwischen der gierungsparteien durchsetzt. Bundesinnenmini• kosten. Hier sollte jedoch das Beispiel der Beriin-Regelung wird von der Opposition als Bundesrepublik und West-Berlin auf Schiene, ster Genscher, der als Verfassungsminister in Deutschen Partei zu nüchterner Überlegung ver• ein deutliches Zurückweichen von früheren Po• Wasser und Straße behalten, die es gegenwär• diesen Fragen entscheidend tangiert ist, hat anlassen: nach ihrem Verschwinden aus dem sitionen bezeichnet. Während die Bundesregie• tig bereits beansprucht oder ausübt. Dieses kürzlich betont, daß er „auf das Grundgesetz Parlament war nicht jeder ihrer Wähler be• reit, die CDU zu wählen rung jetzt „praktische Verbesserungen" für Abrassimow-Papier sieht weder die Abschaf• und nicht auf die alliierten Vorbehalte ver• ausreichend hält und der Status West-Berlins fung des Sichtvermerkzwanges noch der Aus• eidigt" sei; doch ist keinesfalls auszuschließen, Heimatvertriebene sind in allen politischen weiskontrollen durch die „DDR"-Organe vor. Die daß er — vor allem bei der schwierigen Situa• Parteien zu finden; die politische Neutralität (und hierzu gehört auch die Bundespräsenz in tion, in der sich die FDP innerhalb der Koalition Berlin) offen — das heißt zwischen Ost und auf westlichem Gebiet plombierten Züge sollen ihrer Organisationen wird man jedoch schwer• trotzdem von „DDR"-Beamten während der befindet — auf die Linie seines Parteichefs lich so deuten können, als könnten sie die West umstritten — bleiben soll, hatte Bundes• Scheel einschwenkt. Andererseits heißt es in kanzler Brandt im März dieses Jahres noch in Fahrt kontrolliert werden. Die Bestimmung, wer Grundsätze verleugnen, die ihren festen Stand• auf dem Landweg nach West-Berlin reist, bleibt Bonn, daß gerade die Haltung zu Berlin von ort bestimmen. Es bedarf keiner besonderen einem „Positionspapier" die Zusammengehörig• also weiterhin im Ermessen der „DDR"-Organe. Abgeordneten der FDP als eine Art Rückzug keit Berlins betont und als Teil der westlichen gesehen werde, der ihre eigenen starken Zwei• Bestätigung, daß auch die landsmannschaftliche Angesichts dieser Vorschläge Abrassimows, die Presse liebend gerne die Stellungnamen führen• Verhandlungsposition bezeichnet. „Es wird da• ganz unzweideutig darauf abzielen, die „souve• fel an der Richtigkeit der Ost- und Deutschland• her keine Berlin-Regelung geben, ohne daß politik genährt habe. der Politiker der heutigen Regierungskoalition räne DDR" stärker ins Spiel zu bringen, erhebt wiedergeben würde, wenn diese noch auf den gleichzeitig eine Präsenz des Bundes bestä• sich die Frage, worin der positive Wandel in tigt wird ..." In diesem Positionspapier wurde Die Äußerungen verschiedener Koalitions• gleichen Tenor gestimmt wären wie vor einigen den Gesprächen der Alliierten besteht und was Jahren. die angestrebte Vier-Mächte-Vereinbarung als eigentlich als Fortschritt zu bezeichnen ist. Soll• politiker sind in Washington ebenso mit Auf• umfassend gefordert, die die Lebensfähigkeit ten die alliierten Botschafter diese Vorschläge merksamkeit registriert worden wie der um• So registrieren wir mit berechtigtem Inter• der Stadt zeitlich unbegrenzt sichern. Abrassimows tatsächlich als einen „Durchbruch" strittene „liberal"-Artikel. Es wäre zweifelsohne esse die ersten Äußerungen einer neuen Partei, zu einer vernünftigen Lösung ansehen, so zu unserem Nachteil und mit schwerwiegenden die sich ausdrücklich gegen den Verzicht auf Von dieser Berlin-Position ist die Bundes• könnte Moskau der weiteren Entwicklung mit Folgen verbunden, wenn man in Washington ein Viertel des deutschen Reichsgebietes wen• regierung inzwischen abgerückt, wobei nicht Gelassenheit entgegensehen. den Eindruck gewinnen würde, daß sich Bonn det. Gerade diese klare politische Aussage auszuschließen ist, daß sie hierbei im Einver• bereits darauf eingerichtet hat, Rechtspositionen dürfte es wenig geboten erscheinen lassen, die nehmen mit den Westmächten handelte. In die- Gerade im Zusammenhang mit dem kürzlich aufzugeben und einem Ergebnis zuzustimmen, Neugründung von vornherein abzuwerten. Statt sam Zusammenhang wird auf die von dem veröffentlichten „liberal"-Artikel des mysteriö• wonach Berlin auch weiterhin von den Sowjets dessen wären Überlegungen konstruktiver, wie sozialdemokratischen Fraktionsvorsitzenden sen „Wieland Deutsch" und den Bemühungen als Störhebel bedient werden kann. man 1973 das letztlich doch gemeinsame Ziel vertretene Formel, man werde der Sowjets, ohne ein entscheidendes Entgegen• Klaus Jenssen erreichen kann. Politik £n5 DflfnrnfinjWuit 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 2

Der Fall Strachwitz Polen: Eine Betrachtung nicht ohne Zynismus Der Major von Strachwitz, seines Zcicliens Offizier der Bundeswehr beim NATO-Stab in Brunssum, hat sich als wenig karrierebewußt Warschau startete unverfrorenen Versuch erwiesen. Er richtete nämlich eine Zuschrift an die „Welt", was an sich schon sehr leichtfertig Bundesregierung müßte sich Einmischungen in innerdeutsche Fragen entschieden verbitten war, da es sich dabei bekanntlich um eine BONN — Nachdem sich die sowjetische Botschaft in Washington bereits bemüht hatte, die nalistisch und auch deutschfeindlich eingestellten „Springer-Zeitung" handelt, die sich mancher• Liguidierung des Senders „Freies Europa", der auf bundesdeutschem Boden installiert ist, zu Führer der polnischen Partisanen, Moczar, ge• orts in der Führungsspitze unserer Republik erreichen, hat der polnische Außenminister Jendrychowski in einem Brief Bundesaußenmini• worden sei, ist dieser — und zwar an der keiner besonderen Beliebtheit erfreut. Daß er ster Scheel aufgefordert, gegenüber den amerikanischen Interessen die souveränen deutschen Seite Parteichef Giereks — wieder auf der sich dabei mit der Ostpolitik befaßte, mochte Rechts geltend zu machen und die Einstellung der Tätigkeit des Senders herbeizuführen. Zu politischen Bildfläche erschienen. Er hat damit noch hingehen-, aber wie er das getan hat, war dieser polnischen Aufforderung erklärte die CSU-Landesleitung in München, dieser Verstoß die angestellten Kombinationen in das Reich einfach unerhört. Statt zu erklären, daß es sich scheine die Absicht der kommunistischen Seite zu signalisieren, die Verträge mit der Bundes• der Fabel verwiesen. Aber keineswegs nur in um die genialste Außenpolitik seit Bismarcks republik noch vor ihrer Ratifizierung als Mittel zur Einmischung in innerdeutsche Angelegen• der Bundesrepublik, auch in England war man Zeiten handele, brachte er sinngemäß zum Aus• heiten zu nützen. in solche Kombinationen eingestiegen und druck, daß der Bundeskanzler so etwas wie wollte diese als Zeichen dafür werten, daß unter ein gestörtes Verhältnis zum Deutschland „in In der Tat dürfte es sich hierbei um den ziem• Meinungsfreiheit grundsätzlich einzuschränken. Gierek in Polen ein ganz neuer Kurs begonnen den Grenzen von 1937" habe, und daß diese lich unverfrorenen Versuch handeln, kommu• Ein Senatsbeschluß bestätigte diese Auffassung. habe, bei dem die neuen Männer auch vor einer Einstellung wahrscheinlich aus den Erfahrungen nistische Vorstellungen von Informations- und Hinsichtlich des Briefes, den der polnische Säuberung in der Führungsspitze nicht zurück• herrühre, die er in jugendlichen Jahren habe Meinungsfreiheit dem Westen aufzuzwingen. Außenminister Jendrychowski an Scheel rich• geschreckt hätten. Moczars Wiederauftritt auf machen müssen. Das ging nun schon bis an die Die CSU-Landesleitung hat denn auch die Bun• tete, ist bemerkenswert, daß dieser Brief ge• der politischen Bühne, diesmal sogar bei einer Hutschnur, aber noch nicht darüber. desregierung aufgefordert, Warschau klarzu• schrieben wurde, nachdem der stellv. Außen• Konferenz im Räume Allenstein, zeigt, daß Aber dann fügte er, Strachwitz, noch etwas machen, daß das angestrebte neue Verhältnis minister Willmann nach Warschau zurückge• diese Kombinationen, wie viele andere auch, hinzu, das sich wie der Vorwurf ausnahm, es durch Bemühungen, unter Berufung auf die kehrt war. Er hatte sich einige Tage in jeder Grundlage entbehrten. liege eben mangelnde Vaterlandsliebe vor — deutsche Souveränität diese Souveränität in Ost-Berlin aufgehalten, wo er mit dem „DDR"- Da nicht zuletzt auch die Sowjets an der Er• und da hätte er wissen müssen, daß daraufhin Frage zu stellen und Spannungen zwischen der Außenminiser Winzer eine „Verstärkung der haltung eines gewissen Dualismus in Polen so mancher Sozialdemokrat äußerst allergisch Bundesrepublik und ihren Verbündeten zu er• Zusammenarbeit zwischen den Außenministerien interessiert sind, kann es nicht in ihrem Inter• reagieren würde, der das einstige polemische zeugen, keinesfalls gefördert wird. Eine solche der Volksrepublik Polen und der DDR" ver• esse liegen, wenn der einstige „Partisanen"- und Wort von den angeblich „vaterlandslosen Ge• unzulässige Einmischung kann auch schwerlich einbart hatte. Es erscheint also keineswegs aus• heutige Sicherheitschef von der politischen sellen" noch im Gedächtnis hat. Da der oberste als ein förderlicher Beitrag zur deutsch-polni• geschlossen, daß der bei Scheel unternommene Bühne verschwindet. Es wird vielmehr ange• Dienstvorgesetzte einer jeden „Militärperson" schen Verständigung angesehen werden. Schritt vorher auch mit dem „DDR"-Außenmini- nommen,, daß gerade Moczar, der eine gewisse (wie es einst hieß) der Sozialdemokrat Helmut ster abgestimmt war. Würde Bonn auf derartige antizionistische Haltung garantiert, sich in Mos• Im Grunde genommen ist dieser Brief des Ansinnen positiv reagieren, so müßte mit ähn• Schmidt ist, hat also der Major von Strachwitz polnischen Außenministers ein Skandal, doch kau besondere Beliebtheit erfreut. Eine solche nun ein Disziplinarverfahren zu gewärtigen, bei lichen Vorstellungen auch seitens der „DDR" Wertung wird nicht das Verschwinden Moczars, in Bonn bleibt man peinlich bemüht, die Dinge gerechnet werden. dem jene Bestimmung des Bundeswehr-Solda• nicht beim richtigen Namen zu nennen. Ver• sondern vielmehr bedeuten, daß man auch in tengeselzes eine Rolle spielen wird, welche lau• mutlich, weil man annimmt, durch ein gewisses Während in gewissen bundesdeutschen Zei• Zukunft mit ihm wird rechnen müssen. tet: „Offiziere und Unteroffiziere haben inner• Wohlverhalten sich die Sympathie der Macht• tungen bereits seit Wochen darüber orakelt halb und außerhalb des Dienstes bei ihren haber in Warschau zu erhalten. Es wäre die wurde, was aus dem bekanntlich scharf natio• Klaus Jenssen Äußerungen die Zurückhaltung zu wahren, die Aufgabe der Bundesregierung, klarzumachen, erforderlich ist, um das Vertrauen als Vorge• daß es sich bei den Sendern „Radio Freies setzte zu behalten." In diesem Falle heißt das, Europa" und „Radio Liberty" um Institutionen Peking: daß der Bundesverteidigungsminister kein Ver• handelt, die im Rahmen der bei uns garantier• trauen mehr zum Major von Strachwitz hat. ten Meinungsfreiheit tätig sein dürfen. Würde Nun mag man dem Delinquenten zwar zugute Bonn nämlich heute den Forderungen Warschaus Ceaucescu als Kundschafter halten, daß er nach eigenem Bekenntnis und Rechnung tragen, so könnte das weitgehende auch nachweislich schlesischer Herkunft ist; Folgen zeitigen: schließlich wäre es nämlich den aber das kann im Disziplinarverfahren naturge• Polen möglich, in alle Rundfunk- oder Fernseh• Dabei geht es um Chinas Part im Konzert der Großmächte mäß kaum als mildernder Umstand bewertet sendungen hineinzureden, die trotz der bei uns werden. Gerügt werden wird, wenn nicht alles so eifrig betriebenen „Objektivität" noch das Seit die Rotchinesen zu verstehen gaben, daß sie sich nicht mehr mit der Kulturrevolution täuscht, daß der Major seine eigene Meinung Mißfallen der Warschauer Kommunisten fin• und anderen innenpolitischen Problemen herumschlagen, sondern ihre Aufmerksamkeit dem ebenso unverblümt geäußert hat, wie Bundes• den. Am Ende dürfte dann bei uns nur noch Weltgeschehen zuwenden wollen, unternehme n die beiden Supermächte — und auch die tagsabgeordnete das zuweilen innerhalb und geschrieben oder gesendet werden, was dem Chinesen selbst — teilweise rührend anmutende Versuche, miteinander Kontakt aufzunehmen. außerhalb ihres Dienstes zu tun pflegen. Es Klassenkampf und dem „Sieg des Proletariats" Tischtennissportler werden plötzlich zu politischen Missionaren, jedes Signal von hüben und wäre daher tatsächlich für Herrn von Strachwitz dient. drüben wird sorgfältig registriert. weitaus zweckmäßiger gewesen, wenn er etwa Die Tätigkeit der genannten Sender ist dem Die jahrelang eingefrorenen Beziehungen sichten Pekings zu erfahren und zugleich in an die „Welt" geschrieben hätte, ihm bereite polnischen Regime in Wirklichkeit aus dem lassen sich eben nicht so schnell wiederbeleben Fernost Ostblockpräsenz zu demonstrieren. es schwerste Sorgen, daß der MdB Herbert Weh• Grunde unangenehm, weil sie eine sachliche, In dieser Situation ist es ganz gut, wenn man ner dereinst im Bundes'ag in seinem unnach• dem polnischen Volk aber vorenthaltene In• einen Ceaucescu besitzt. Dem Kreml wird die Die in diesem Punkte unabhängige rumäni• ahmlichen Deutsch erklärt habe, wer die Oder- formation bieten. Die Amerikaner haben auf Reise der großen rumänischen Delegation nach sche Politik, vielleicht einige Zeit lang wirklich Neiße-Linie anerkenne, begehe „ein Verbrechen den Schritt der sowjetischen Botschaft denn auch China, Nordkorea, Nordvietnam und in die mit Argwohn vom Kreml beabachtet, hat sich gegen Deutschland und gegen die Menschen• sehr schnell reagiert und wissen lassen, daß jetzt als durchaus nützlich erwiesen. Nützlich mongolische Volksrepublik recht willkommen nicht nur für die Rumänen, die selbstverständ• rechte". Doch auch das hätte Strachwitz nur keine Neigung besteht, diese demokratische sein, um auf diesem Wege etwas über die Ab tun dürfen, um — zurückkehrend zu seinem lich auch durch die Kontakte zur Volksrepublik speziellen Arbeitsgebiet — hinzuzufügen, daß China ihre wirtschaftliche und politische Un• selbstverständlich die heuligen Treuebekennt• USA: abhängigkeit — wie zum Beispiel durch die erst nisse führender Politiker zur Atlantischen jüngst vereinbarte Lieferung chinesischer Allianz zweifellos einen weitaus größeren Schwerindustrieanlagen — festigen konnten, Wahrheitsgehalt haben als die ehemaligen allerdings immer unter Beachtung jener Gren• Treuebekenntnisse derselben zu den Ostver• Entspannung noch in weiter Ferne zen, die die sowjetischen Interessen auch den triebenen, wie sie anläßlich früherer landsmann• Rumänen setzten. Das lehrten der Besuch von schaftlicher Bundestreffen iortlaufend ausge• Bundespräsident Heinemann in Bukarest und fertigt worden sind. Gesamtlage rechtfertigt weiterhin keine großen Hoffnungen Kronstadt und die dabei — zur Enttäuschung der deutschen Delegation — gemachten politischen Da das alles von dem Major von Strachwitz Mit dem „Signal von Tiflis", wie die Rede Breschnews in der Hauptstadt Georgiens bezeich• Erfahrungen im Meinungsaustausch mit den verabsäumt worden ist, erscheint es als nur net wurde, ist es den Sowjets denn auch prompt gelungen die NATO in einem gewissen Sinne Rumänen. zur gerechtfertigt, daß — vorliegenden Infor• zu verunsichern. Wenngleich man auch bis heute noch nicht verstanden hat auszuloten, was mationen zufolge — der Herr Bundesminister eigentlich hinter dem „Angebot" Breschnews steht, ist man in gewissen Kreisen in eine Die Nachrichten aus Rotchina fließen spärlich. der Verteidigung nun einen Erlaß vorbereiten Euphorie verfallen, die nach der Gesamtlage in keiner Weise gerechtfertigt sein kann. Bresch• Spekulationen sind daher Tor und Tür geöffnet. läßt, mit dem die „überbordende" Diskutier- new selbst hat zum Beispiel noch vor einem Jahr Verhandlungen über einen paritätischen Doch sollte man sich — nach Moskaus Warn• signal in der CSSR — wohl hüten, die Fernost• ireudigkeit von Bundeswehrangehörigen aller Truppenabzug wörtlich für „zwecklos" erklärt, da das Problem viel zu komplizert sei. Dienstgrade eingedämmt werden soll — und reise des rumänischen Staats- und Parteichefs zwar mit der Begründung, daß die Soldaten doch In Kreisen der NATO erscheint es nicht aus• mit der Truppenreduzierung in Europa verbun• als eine antisowjetische Demonstration zu inter• einfach „in der Diskussion allzu ungeübt" seien, geschlossen, daß Breschnew auf die Bonner Ost• den. Gegen eine entsprechende amerikanische pretieren. wie das denn auch aus dem „Fall Strachwitz" politik in einem gewissen Sinne, und zwar der• Gegenleistung würde man vielleicht bereit sein, Der Realist Ceaucescu wird — übrigens so• hervorgeht. Das Ministerium verwahrt sich da• art setzt, daß er glaubt, die Frage eines baldigen ein vages Abkommen über den Berlin-Zugang wohl im Sinne Moskaus wie im Sinne Washing• bei gegen den Verdacht, es werde so etwas Abzugs der Amerikaner aus Europa auf dem herbeizuführen. Was bisher über die Botschaf• tons — erkunden, welchen Part die Volksrepu• wie ein „Maulkorberlaß" herauskommen. Nein, Wege über eine „Europäische Sicherheitskonfe• tergespräche in Berlin bekannt geworden ist, blik China im Konzert der Großmächte spielen so sei dazu zu sagen, es gehe allein um eine renz" erreichen zu können. Die Sowjets sollen dürfte diese Mutmaßung in vollem Umfang be• will, welche politischen und geopolitischen Ab• Perfektionierung der rühmlichen „Inneren Füh• hierbei auch mit den Schwierigkeiten rechnen, stätigen. Denn vorerst scheinen sich die Exper• sichten die Rotchinesen verfolgen. Des Kund• rung", welche die Bundeswehr bereits zur denen sich Präsident Nixon in Amerika gegen• ten mit Fragen zu beschäftigen, die in den schafters Lohn nach dieser Fernostreise wird schlagkräftigsten Armee der europäischen Mili• übersieht und die man nach der Ablehnung des Bereich einer Zwangsregelung gehören. In diplo• freilich so oder so eine weitere Aufwertung tärgeschichte gemacht hat. Und außerdem wird Mansfield-Antrages keineswegs als erledigt be• matischen Kreisen der Stadt Berlin läßt man Rumäniens sein. Christian Decius dieser Erlaß musterhaft in vieler Hinsicht sein. trachtet. Radio Moskau hat noch in einer Sen• denn auch keinen Zweifel daran, daß in allen Es wäre zu schön, wenn er das Modell dar• dung am 16. Mai erklärt, die Anwesenheit der Fragen noch erhebliche Schwierigkeiten auf• stellen würde für entsprechende Regelungen, US-Truppen in Europa würde die Lage in tauchen werden. Die vorwiegend von deutscher denen sich endlich auch die ostdeutschen Mit• Europa vergiften. Dabei wird auch der NATO Seite in Aussicht gestellte Regelung zu Ende £xis £NipnuiHnbluii bürger zu lügen hätten nach dem Motto: bescheinigt, daß es um die Auflösung der west• dieses Jahres wird denn auch zum Beispiel von Herausgeber: „Die Heimatvertriebenen haben innerhalb und lichen Verteidigungsallianz geht, die als das dem britischen Botschafter Robert Jackling mit Landsmannschaft Ostpreußen e. V. außerhalb ihrer beruflichen Tätigkeit bei ihren Haupthindernis für eine Entspannung ange• weit mehr Zurückhaltung betrachtet. Der Bot• Äußerungen die Zurückhaltung zu üben, die er• sehen wird. schafter will sich nicht in ein „Zeitschema" Chefredakteur: forderlich ist, um ihnen das Vertrauen der Bun• Unverkennbar ist die Frage der Berlin-Rege• pressen lassen. Zunächst haben sich die vier Hugo Wellems desregierung zu erhalten." Waldemar Deutsch lung nach den Vorstellungen der Sowjets jetzt Botschafter vertagt und sie werden erst am Verantwortlich tür den politischen Teil 25. Juni wieder zusammentreffen. Heute wird Stellvertr. Chefredakteur: Wie andere es sehen: bereits darauf hinzuweisen sein, daß die an• stehende Sommerpause, in dem die Botschafter Ruth Maria Wagner ebenfalls Ferien machen, eine längere Stockung Kultur, Unterhaltung, Frauenseite der Gespräche unvermeidlich werden läßt. Geschichte, Landeskunde und Aktuelles: Was die Koppelung einer Berlin-Regelung Hans-Ulrich Stamm mit der Truppenreduzierung angeht, so ist Soziales, Jugend, Heimatkreise, Gruppen: augenfällig, daß sich die französische Regierung bisher aus der Diskussion weitgehend heraus• Horst Zander gehalten hat. Diese Einstellung ist aus dem Bonner Redaktion: Grunde bedeutsam, weil die französische Regie• Clemens J. Neumann rung doch schließlich vor fünf Jahren die ameri• Anzeigen: kanischen Truppen und das NATO-Hauptgiidr- Heinz Passarge tier zum Verlassen Frankreichs aufgefordert Oas Ostpreußenblatt isl das Organ der Lands• hatte. Heute kann man dagegen den Eindruck mannschaft Ostpreußen und erscheint wöchentlich gewinnen, daß Frankreich an einem Abzug der zur Information der Mitglieder des Förderkreise« US-Truppen aus der Bundesrepublik nicht inter• der Landsmannschaft Ostpreußen Bezugspreis Inland 3.20 DM monatlich - essiert ist, wie Paris auch noch nie davon ge• Ausland 4,- DM monatlich sprochen hat, etwa seine eigenen Truppen, die Postscheckkonto für den Vertrieb; im Rahmen der Verteidigungsgemeinschaft in Postscheckamt Hamburg 84 26 Verlag. Redaktion, Anzeigenabteilung: der Bundesrepublik stationiert sind, abzuziehen. 9 Hamburg 13, Parkallee 84 Selbst wenn es zu echten Verhandlungen über Telefon 45 25 41 / 42 einen Truppenabzug kommen würde, wäre es Bankkonto Landesbank Hamburg (BLZ 200 500 00) bei der komplexen Lage sehr fragwürdig und Konto-Nr 192 344 würde sich vermutlich vor allem über viele -Or unverlangte Einsendungen wlro nicht gehaftet Rücksendung nur. wenn Porto belllegt. Jahre hinziehen. Es kann aber keineswegs aus• Postscheckkonto für Anzeigen geschlossen werden, daß Breschnew mit seinem 907 00 Postscheckamt Hamburg. „Signal" eine Atmosphäre schaffen wollte, die Jruck Gerhard Rautenberg, 295 Leer Norderstraße 29/31 Ruf 04 91 42 88 in der NATO selbst zu Gegensätzlichkeiten 4 Pur Anzeigen gilt Preististe Nr 17 „Es muß ja mal Schluß sein mit der Scheibchen-Taktik' Zeichnung: Hicks in Die Welt führen soll. Walter Grant 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 3 £xb Ofiumifimtilatt Aus dem Zeitgeschehen

enk ich an Deutschland in der Nacht dann bin ich um den Schlaf gebracht - lichen Erleichterungen. Schön und gut — wenn D ein Wort Heinrich Heines müßte uns dem so wäre! Aber was hat sich denn bisher heute auch am Tage beunruhigen. Denn so geändert? Wird die Mauer eingerissen und wer• finde ich, was sich uns heute darbietet, ist so den die Minenfelder abgeräumt? Können wir erschütternd, daß man eigentlich schon keinen wieder freizügig in Deutschland reisen? Von Schlaf mehr finden könnte, wenn man an Osten nach Westen und umgekehrt? Selbst Deutschland denken würde. Aber die Deutschen wenn „eine kleine Lösung" herauskommen scheinen sich abgewöhnt zu haben, an Deutsch• sollte, mit Sicherheit wird man heute schon land zu denken. Das selbst an einem Tage der sagen dürfen, daß den Menschen aus Mittel• einmal zum „Tag der deutschen Einheit" pro• deutschland versagt bleiben wird, dorthin zu klamiert und inzwischen zu einem bezahlten reisen, wohin sie wollen. Den Funktionären Feiertag vereinfacht wurde. Da die „Offiziellen" mag man vielleicht mehr Spielraum geben. Aber nicht mehr gerne davon sprechen - denn schon was haben die Menschen davon? Natürlich hat die Erinnerung könnte das „Klima der Ver• sich in mehr als zwanzig Jahren vieles ver• handlungen" stören — kann man es den Un- härtet und alles das, was sich angesammelt hat pohtschen" nicht einmal verübeln, wenn sie an Geröll, ist nicht an einem Tage wegzuräu• die Sonne nutzen und die Erinnerung an die men. Entscheidend wäre doch, daß man hierzu üinheit unseres Volkes durch einen zweiten den Willen hätte. Und gerade daran fehlt es Yatertag ersetzen, der allerdings nicht allein, dodi. Das Regime in Ost-Berlin wird seinen sondern gleich en famille verbracht wird Bürgern niemals jene demokratischen Freihei• Irgendwo in der Natur, vielleicht eine Stunde ten einräumen, die wir genießen — ohne ihren |m Wirlsh.uis, abends vor der Flimmerkiste Wert oft noch zu erkennen. Mitteldeutschland AHps wie bekannt und gehabt . würde immer ein Zwangsstaat bleiben. Be• herrscht von dem Willen der kommunistischen Einen Vorstoß, um zu verhindern, daß dieser Partei. Ein Teilstück des Sowjetimperiums. Gedenktag mit einer Parlamentsdebatte über Ganz gleich, wie „souverän" man in Ost-Berlin Ver'ehrsf ragen zu einem gewöhnlichen parla• sich audi geben darf, es wird dort keine frei• mentarischen Arbeitstag heruntergestuft wird heitliche Demokratie geben. will die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unter• nehmen. Noch hat sich der Ältestenrat nicht entschieden und wenn etwas herauskommt. Zuckeraufguß? d*nn wird es eine kurze Ansprache des Prä• sidenten des Deutschen Bundestages sein, in Deshalb ist die Gefahr gegeben, daß aus den der Herr von Hassel vor den Abgeordneten des Verhandlungen, die Bonn heute mit Ost-Berlin freien Teiles unseres Vaterlandes jenes Tages führt, letztlich ein eigentlicher Nutzen nur für gedenken wird, da in Ost-Berlin die Arbeiter die Kommunisten in Mitteldeutschland erwächst, aufstanden und gegen jenes Gewaltregime pro• über zwei Jahrzehnte hat Bonn zusammen mit testierten, das einmal auf den Bajonetten der den Westalliierten in Berlin auf glaicher Posi• Sowjetmacht errichtet wurde und heute An• tion gelegen. Diese Position beginnt in Gefahr spruch darauf erhebt, auch von den freien Deut• zu geraten, wenn Vertreter der SPD und FDP schen als rechtmäßige Herrschaft über Mittel• bereits die Bindungen West-Berlins an den Bund deutschland anerkannt zu werden. anzweifeln und das Recht unseres Parlaments, in der alten Reichshauptstadt zu tagen, in Frage stellen. Niemand spricht die Tatsache aus: es Ovationen darf nicht nur um West-Berlin gehen, die Alli• Wie es in der Tat aber um diese vom Volk ierten haben Rechte in ganz Berlin. Das wird getragene Herrschaft bestellt ist, das müßte heute übersehen. Groß-Berlin ist eine Einheit Willy Brandt erkannt haben, als er in Erfurt und es waren die Kommunisten, die widerrecht• die ihm zujubelnden Deutschen zwar ansehen, lich den Ostleil der Stadt separiert haben und aber ihnen nicht zurückwinken konnte. Eben heute von dieser Position aus glauben, Bedin• der Komplikationen und des Klimas • wegen. gungen für eine Berlin-Regelung stellen zu kön• Dabei galten diese Ovationen, gegen die Ul• nen. Diese Berlin-Regelung aber war von der brichts Polizei einschritt, nicht der Person, son• Regierung Brandt/Scheel selbst stets als eine dern ganz eindeutig dem Repräsentanten des Voraussetzung für die Einleitung der Ratifizie• freien Deutschlands. rung der umstrittenen Ostverträge gemacht wor• den. War dieses Junktim nun doch nicht mehr Selbst wenn man diesen Tag heute mehr als nur ein Zuckeraulguß, mit dem die bittere verschweigt, als man von ihm spricht: wir ha• Speise der Landweggabe an die Polen und die ben die Pflicht, dieses 17. Juni 1953 zu geden• Anerkennung der sowjetischen Forderungen ken. Dieses Datum setzt trotz allem einen Mark• schmackhaft gemacht werden sollten? Man wird stein. Es zeigte der Welt, daß die Deutschen sich dieses Eindrucks langsam nicht mehr er• jenseits von Mauer, Wachttürmen und Minen• wehren können. Vor allem dann nicht, wenn feldern sich zu dem unteilbaren Deutschland das amtliche Bonn sich windet und erklärt, bekennen, das die Kommunisten längst nicht von einem eigentlichen Junktim sei nie die mehr gelten lassen wollen. Gerade deshalb, direkte Rede gewesen. Wenn es zutrifft! daß weit die Kommunisten dieses Datum und die ein Artikel in der Zeitschrift „liberal", in dem Erinnerung daran ausgelöscht wissen wollen, praktisch die Bundespräsenz in West-Berlin als sollten wir Grund genug haben, der Deutschen illegal dargestellt wird, von dem stellvertreten• in Mitteldeutschland zu gedenken. Es ist be• den Regierungssprecher stammt, dann wird man schämend zu sehen, daß Blätter, die bisher „für Ein Sarg im Todesstreifen: Er nahm einen mitteldeutschen Flüchtling auf, der beim überschreiten davon ausgehen dürfen, daß eine solche Mei• die Wiedervereinigung" firmierten, flugs das der Demarkationslinie von Zonen-Grenzern tödlich verwundert wundet wurde, sich aber noch auf nung in einer für das ganze deutsche Volk Firmenschild änderten, um nun, wie sie irrtüm• westdeutsches Gebiet schleppen konnte. Foto dpa lebenswichtigen Frage schwerlich ohne Wissen lich meinen, mit dem Osten das große Geschält der eigentlich Regierenden verbreitet werden machen zu können. Man muß den Kommunisten konnte. Bereitet Bonn einen Rückzug aus Ber• soviel Charakter zutrauen, daß sie derartigen lin vor? Wer solche Thesen vertritt, darf sich Meinungswandel richtig einzuschätzen wissen. nicht wundern, wenn die Sowjetunion und die Trennen uns von den Deutschen, die im an• „DDR" neue Möglichkeiten und neue Schikanen deren Teil Deutschlands leben, tatsächlich Wel• für West-Berlin erfinden und sich hohnlachend ten? Ich meine: nein! Es ist nicht nur das Band Denk ich darauf berufen, daß man doch in Bonn an den einer gemeinsamen Geschichte und tausendfach bisher immer betonten rechtlichen Status der verschlungener menschlicher Beziehungen, das Stadt selbst nicht mehr glaubt. die Deutschen hüben und drüben umschlingt. Es ist vielmehr der immer wieder bekundete an Deutschland... So wünschenswert auch alle praktischen Rege• Wille hüben und drüben, in einem gemein• lungen zur Verbesserung der Bevölkerung samen Vaterland in Frieden und in Freiheit zu West-Berlins sind, so muß doch alles vermieden leben. Wer Verbindungen in den anderen Teil werden, was diesen rechtlichen Status der Stadt Deutschlands oder wer Rentner aus Mittel• Staat mit eigener Souveränität und gegenwärti• ausholt. Statt direkt oder indirekt der so• deutschland zu Gast gehabt hat, wird mir be• Kapitulation im Mai 1945 nicht untergegangen. Es wurden auf deutschem Boden keine zwei gen Grenzen gemacht werden." wjetischen These von der Einengung der alli• stätigen, daß für diese Menschen die materielle Lange hat man sich in Bonn an diese gemein• ierten Rechte das Wort zu reden, sollte man Wohlfahrt im freien Teil Deutschlands nicht neue Staaten gegründet. Es gab nach der mili• tärischen Kapitulation der deutschen Streit• same Auffassung gehalten. Erst mit dem Regie• darauf hinweisen, daß es eine Lösung zu suchen einmal an erster Stelle steht. Ihnen geht es um rungswechsel und der neuen Deutschland- und gilt, die für ganz Berlin von Nutzen wäre. weit mehr. Sie haben wie alle Deutschen das kräfte das von den alliierten Siegern in vier Besatzungsgebiete verwaltungsmäßig aufgeteilte Ostpolitik wird sichtbar, daß eben doch in den Dreißig Telefonleitungen bei mehreren Hundert• Schicksal einer Diktatur ertragen. Uber die gegenwärtigen Grenzen haltgemacht werden tausenden von Anschlüssen sind doch nicht ein• zwölf Jahre hinweg. Sie haben wie alle Deut• Staatsgebiet. „Bundesrepublik" im Sinne des Bonner Grundgesetzes ist die Bundesrepublik soll. Niemand wird daran denken, das Gebiet mal ein Tropfen auf einen heißen Stein. schen das Grauen des Krieges erlebt. Aber sie Mitteldeutschlands anzugreifen oder zu ursupie- müssen heute weit mehr ertragen: ihnen bleibt Deutschland als der im Jahre 1871 gegründete und das ganze deutsche Volk in den Grenzen ren. Solches zu behaupten, bleibt kommunisti• die Diktatur aufgezwungen. Bisher haben sie scher Propaganda vorbehalten. Mit dem, was Bekenntnis dieses ungeliebte System ertragen in der Hoff• von 1937 umfassende Staat Deutschland, der für nur einen Teil seines Volkes und Gebietes heute geschieht, kann Ost-Berlin ganz anders nung, eines Tages werde ihnen doch das Joch zufrieden sein: man arrangiert sich miteinander. Wofür eigentlich sind die Menschen gestorben, genommen werden. 1949 durch das Grundgesetz reorganisiert wurde. die am 17. Juni 1953 in Berlin und in Mittel• In der Gesetzessprache wird deshalb richtig der Zwar wird noch auf die Menschen, die das Leben in Mitteldeutschland nicht mehr ertragen deutschland ihr Leben lassen mußten, als die Geltungsbereich des Grundgesetzes vom Bundes• Ulbrichts bereits um die nackte Existenz zitter• Gemeinsamkeit gebiet unterschieden, weil Bundesgebiet das können und die Flucht über die Grenze — mit• ten durch die Minenfelder — wagen, geschossen, ten und das Regime nur durch sowjetische Pan• Gebiet innerhalb der deutschen Staatsgrenzen zer gerettet wurde? Nicht für „kleine Lösungen" So sind gerade diese Menschen tief enttäuscht von 1937 ist. aber die Unterhändler Ulbrichts fliegen minuten• darüber, daß unsere Regierung sich anschickt, genau auf dem Bonner Flugplatz ein, sie pro• — dann vielleicht noch als ein großer politischer mit Ulbricht und seinen Nachfolgern in das Heute wird hiervon nicht mehr gesprochen. menieren im Park des Kanzleramtes und die Erfolg aufgezäumt, nachdem man vorher bereits politische Geschäft einzusteigen, als handele es Und dabei handelt es sich nicht einmal um eine Vopos dürfen sich erbötig zeigen, Herrn Bahr darauf vorbereitete, daß sicherlich „nicht alle sich sozusagen um gleichwertige demokratische Feststellung, die etwa Konrad Adeauer oder nicht warten zu lassen, wenn er durch die Ber• zufrieden gestellt sein werden". ein Vertreter seiner Partei ausgesprochen hätte. Partner. Die Menschen in Mitteldeutschland liner Mauer fährt, um im „Haus des Minister• Am 17. Juni 1953 legten die Menschen in konnten sich dieses aufgezwungenen Systems Vielmehr war es Adolf Arndt, Kronjurist der rats der DDR" Verhandlungen zu führen. SPD genannt, der in der 69. Sitzung des Deut• Mitteldeutschland ein Bekenntnis zu einem nicht erwehren; die Anerkennung durch Bonn freien Gesamtdeutschland ab. Genau das ist aber ist eine Leistung, zu der niemand gezwungen schen Bundestages am 24. 2. 1955 die vorstehend Doch selbst bei diesen Verhandlungen wird festgehaltene Feststellung traf und hieraus fol• es schon problematisch. Während man in Bonn es, was auch heute nicht aufgegeben werden werden konnte. Vor allem aber nimmt sie den darf: Der Anspruch auf ein freies Gesamt• Menschen in Mitteldeutschland die Hoffnung, gerte: „Die Behauptung, daß es derzeit .faktisch' — wenn auch auf leise gestimmte Tonart — zwei deutsche Teilstaaten gebe, ist von den von innerdeutschen Gesprächen redet, will man deutschland. Darauf, daß Deutschland einmal in auch ihnen könnte doch noch einmal ein Leben Frieden und Freiheit wiedervereinigt wird. Die• in Freiheit beschieden sein. Aus Mitteldeutsch• Kommunisten aufgestellt. Gäbe es sie, könnte in Ost-Berlin ganz deutlich klargestellt wis• es sich dabei nur um Nachfolgestaaten handeln, sen, daß hier die Vertreter zweier gleichbe• ser Anspruch darf nicht dadurch verspielt wer• land, aus der Zone, wie immer man es nennt, den, daß Bonn sich heute bereit findet, die kom• kommen die betrübten Stimmen, die darüber von denen keiner mehr mit dem Staate Deutsch• rechtigter deutscher Staaten miteinander ver• land identisch wäre. Denn das rechtliche Wesen kehren. munistische Diktatur in Mitteldeutschland nicht klagen, Bonn sei jetzt bereit, sich mit den Ge• mehr als Übel, sondern als einen gleichwertigen gebenheiten abzufinden. Die Kapitulation vor eines Staates ist als eine Gemeinschaft von Da hat selbst der Kotau nicht genutzt, der den bestimmten Menschen, die als Staatsvolk darin bestand, das „Gesamtdeutsche" in ein Partner zu betrachten. Auch diese Bundesregie• den „Realitäten" — wer versteht schon die rung kann nur als ein durch das Bundesgesetz feinen Unterschiede, daß man sich mit den Kom• sich zusammengeschlossen haben, nicht ablös• „Ministerium für innerdeutsche Beziehungen" munisten zwar vereinbaren, ihr Regime aber bar." umzufirmieren. Die Kommunisten wollen nicht eingesetztes Verfassungsorgan handeln. Als ein solches ist sie an das Grundgesetz gebunden nicht anerkennen will? Was soll das auch? Ost- Weil man in Bonn heute anders denkt, ge• nur den kleinen Finger, sie verlangen die ganze Berlin spricht doch Klartext und läßt keinen Hand. Zwei gleichberechtigte deutsche Staaten und nicht befugt, Vereinbarungen zu treffen, rade deshalb noch einmal Adolf Arndt: „Der die dem Wiedervereinigungsgebot entgegen• Zweifel daran, daß es keine halben Sachen Staat Deutschland besteht sowohl rechtlich als — nicht weniger. Und würde die Bundesregie• geben kann. Entweder — oder! rung, die einzige in Deutschland, die eine demo• stehen. Alle entscheidenden Fragen, und das auch tatsächlich durch sein Volk gegenwärtig. sind auch solche, die Berlin ebenso angehen Deshalb verpflichtet das Grundgesetz, die Ein• kratische Legitimation besitzt, weil sie aus Christliche, Freie und auch Sozialdemokra• wie die künftigen Grenzen, können vorläufig ten haben immer wieder — über lange Strecken heit dieses gegenwärtigen, das gesamte deut• freien Wahlen hervorgegangen ist, der Salami• sche Volk umfassenden Staates zu wahren und taktik der anderen Seite erliegen, so würde ebenso wie endgültig allein von einer aus der deutschen Nachkriegsgeschichte — an der freien Wahlen in ganz Deutschland hervorge• Einheit der deutschen Nation festgehalten und in Freiheit zu vollenden. In Ubereinstimmung zwangsläufig Stück für Stück dessen erfüllt, mit dem Grundgesetz und in Ausübung der was sich die Kommunisten zum Ziele gesetzt gangenen Regierung gelöst werden. Daran soll• die Zwei-Staaten-Theorie als das bezeichnet, ten wir uns gerade am 17. Juni erinnern. was sie ist: kommunistischen Ursprungs. Der von ihm geordneten Gewalt darf deshalb West• haben. Staat Deutschland ist durch die militärische deutschland niemals zu einem selbständigen Nun heißt es, das alles diene den mensch• Hans Werner Ullmer 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 4 Politik Das 0iprtUntnbluit

Deutsche Union: Freiheit - Recht - Ordnung als Leitziel Siegfried Zoglmann MdB Bundesvorsitzender — Eindrucksvoller Gründungskonqreß in Düsseldorf Düsseldorf — Unter dem Leitwort „Freiheit — Recht — Ordnung" versammelten tung der Parteigründung mit der Feststellung, sich am vergangenen Sonntag in Düsseldorf über 300 Delegierte zum Gründungskon• gerade die FDP, die es von 12 Prozent von einst greß der Deutschen Union und wählten den Bundestagsabgeordneten Siegfried Zogl• auf ein Ergebnis von knapp über fünf gebracht, mann zu ihrem Bundesvorsitzenden. Dietrich Bahner, Willi Homeier und Rudolf Woll• bereits aus den verschiedenen Landtagen ver• ner wurden zu stellv. Vorsitzenden; ferner wurde der frühere Vizepräsident des schwunden und nach einer Meinungsumfrage Landtages in Düsseldorf, Karl Schneider, als Schatzmeister und der Landtagsabgeord• nur noch mit drei Prozent veranschlagt werde, sei kaum geeignet, solche Prognosen zu stellen. nete Dr. Heinz Lange in den Bundesvorstand gewählt, dem ebenfalls der bisherige Trotz des unbestreitbar schwierigen Weges NLA-Geschäftsführer Hans Meier angehört. müsse alles versucht werden, um 1973 eine Än• Die zügige Abwicklung der bei einem Grün- landpolitik verabschiedete der Kongreß nach derung der deutschen Politik zu erzielen. dungskongreß umfangreichen Tagesordnung mit einer Darstellung durch den stellv. Vorsitzen• Zoglmann, der nach seinem Austritt aus der Verabschiedung der Satzung, der Schiedsordnung den Dietrich Banner seine Stellungnahme zur FDP im Rahmen der CSU-Landesgruppe inner• und des Finanzstatuts sowie den Wahlen zu Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, wonach halb der CDU/CSU-Fraktion des Bundestages den verschiedenen Gremien bestätigten die Fest• zwanzig Monate der Bundesregierung Brandt/ hospitiert, bot den Christdemokraten eine Zu• stellung des MdB Zoglmann, daß dieser Grün- Scheel genügt hätten, bei einem großen Teil der sammenarbeit an, die es ermögliche, daß „1973 dungskongreß langfristig und gründlich vor• Bevölkerung das Vertrauen zur weiteren Ent• jede Stimme ihr Gewicht erhalte". bereitet und präzise zu dem vorgesehenen Zeit• wicklung in der Bundesrepublik zu erschüttern. In einer sich an den Gründungskongreß an• punkt durchgeführt wurde; Zoglmann umriß Bei Sorge, Unsicherheit und Mißtrauen stöhne schließenden Pressekonferenz beantwortete der den Standort der neuen Partei als den der der Verbraucher unter der Last der Preise wie Parteivorsitzende Zoglmann präzise und über• patriotischen Mitte, in der nationale, konser• unter der Progression der Steuern und Abgaben. zeugend die von den zahlreich erschienenen vative und liberale Elemente ihr Gewicht zur Der gewerbliche Mittelstand und die Landwirt• Journalisten gestellten Fragen, die sich auf die „Warum wollen Sie nur nicht einsehen, daß der Geltung brinnen können. „Wir haben ein ganz, schaft stünden am Ende ihrer Entwicklungsmög• Organisation der Partei und deren politischen nicht in die Landschaft paßt?!" eindeutiges Ziel: spätestens im Jahre 1973 lichkeiten. Die Eigentumsfeindlichkeit finde Standort bezogen. Otto Söllers Zeichnung NP durch freie Bestimmung der deutschen Wähler Ausdruck in der Forderung nach Sozialisierung diese gegenwärtige Bundesregierung abzu• von Grund und Boden und der Produktions• lösen." Der Beobachter dieses Gründungskon• mittel. Der Politisierung werde Tür und Tor DKP: gresses fand zwar die Feststellung Zoglmanns, geöffnet. Ein Milliardenrausch um Bildungspoli• die er vor der Pressekonferenz machte, bestä• tik, flexibles Rentenalter, klassenloses Kranken• tigt, daß ein überwiegender Teil der Delegier• haus, Vermögensbildung in Arbeiterhand und ten und Gäste aus der früheren FDP kommen; Umweltschutz betäube unsere Sinne. Orientie• Mit der verbotenen KPD identisch jedoch verdient Beachtung, daß die neue Partei rungsdaten für soziale Lasten- und Lohnsteige• nicht zuletzt auch Interesse bei politisch Inter• rungen werden in den Wind geschlagen. Auf Schwerpunkte der Arbeit sind Hochschulen und Bundeswehr essierten gefunden hat, die bisher parteipolitisch der Strecke bleiben Stabilität und Solidität. Die nicht gebunden waren. Besonders auffallend war Deutsche Union fordert daher in ihrer Resolu• Wie bereits bei anderer Gelegenheit berichtet, hat der sowjetische Botschafter in Bonn, die Teilnahme jüngerer Menschen, die von der tion zur Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik Falin, dem Vorsitzenden der Deutschen Kommunistischen Partei, Bachmann, einen „Antritts• politischen Aussage des Kongresses beeindruckt den Schutz des sozial verpflichteten Eigentums, besuch" gemacht, bevor er Bundeskanzler Brandt aufsuchte. Bachmann soll hierbei dem neuen waren. Sie fanden sich zu einem Neubeginn in eine Förderung der Privatinitiative, die Siche• Sowjetbotschafter zugesichert haben, daß sich die DKP verstärkt für eine schnelle Ratifizierung der DU nicht zuletzt auch bestätigt durch die rung des Arbeitsplatzes sowie eine sparsame des Moskauer Vertrages einsetzen werde. Anwesenheit von Mitgliedern des amerikani• öffentliche Finanzpolitik. Entgegen der von der DKP aufgestellten ge• über die „SDAJ" die Arbeiterjugend, Schüler schen Kongresses. Der zum Bundesvorsitzenden der neuen Partei genteiligen Behauptung hat das Bundesamt für und Lehrlinge ansprechen und hat sich mit Neben der an anderer Stelle dieser Folge gewählte MdB Siegfried Zoglmann wandte sich Verfassungsschutz festgestellt, daß die neue „MSB Spartakus" eine Einwirkungsmöglichkeit veröffentlichten Resolution zur Ost- und Deutsch- gegen die von vornherein betriebene Abwer- Deutsche Kommunistische Partei mit der ver• an den Hochschulen und unter den Studierenden botenen KPD identisch ist. Da das vom Ver• geschaffen. fassungsgericht im Jahre 1956 gegen die KPD Es scheint, daß sich die kommunistische Pro• CDU/CSU ausgesprochene Verbot sich ebenfalls auf alle paganda nun in einem noch stärkeren Maße auf Nachfolgeorganisationen bezog, müßten sich die Angehörigen der Bundeswehr erstrecken folglich die Innenminister der Länder veranlaßt soll. Jedenfalls wird eine verstärkte Infiltration sehen, gegen die DKP vorzugehen. festgestellt. Druckschriften, die teils aus der Wer wird Brandts Gegenspieler? „DDR" stammen, werden in die Kasernen ein• Die DKP befürchtet selbst auch kein solches geschleust. Ebenfalls versuchen die in der Nähe Vertrauen der Vertriebenen ist für die Union mitentscheidend Ungemach. Vielmehr setzt sie alles daran, von Magdeburg installierten Sender „Deutscher weiteren Boden zu gewinnen. So erfolgte Ende Freiheitssender 904" und „Deutscher Soldaten• Am 22. Juni wählen die Mitglieder der Bonner CDU ihre Vertreter für den Bundes• Mai in Bonn die Gründung des DKP-„Marxisti- sender 993" die Angehörigen der Bundeswehr schen Studentenbundes (MSB) Spartakus" auf durch Rundfunksendungen zu beeinflussen. parteitag. Die Delegiertenwahl wird ganz im Zeichen der Auseinandersetzung um die Bundesebene. Vierzig Hochschulen und Fach• Führung stehen. Da der Bonner Kreisverband, mitgliedsstärkster der Gesamtpartei, der Wenngleich auch die Wahlergebnisse aus• hochschulen waren durch 213 Delegierte ver• weisen, daß die Kommunisten in der Bevölke• einzige ist, der seine Delegierten noch nicht bestimmt hat, kommt seiner Entscheidung treten. Bemerkenswert war, daß neben den west• rung keinen Widerhall finden, darf dennoch die zu diesem Zeitpunkt eine ungleich höhere B edeutung zu als allen bisherigen unver• deutschen Vertretern des VDS und SHB, der verstärkte Propaganda gerade in die Bundes• bindlichen Popularitätstests. SDAJ und der DKP auch Studentenvertreter wehr in ihrer Gefahr nicht unterschätzt oder aus der Sowjetunion, der „DDR", aus Bulgarien, bagatellisiert werden. Vielmehr wäre es Pflicht Nur mit den Stimmen der Vertriebenen ses aufkommen zu lassen, der bisher unter der CSSR, Frankreich, Luxemburg und selbst der Bundesregierung, Überlegungen anzustel• kann die parlamentarische Opposition im , einem gebürtigen Ostpreu• aus Finnland teilnahmen. Mit dieser Neugrün• len, wie derartige Infiltration verhindert werden Deutschen 1973 die Mehrheit er• ßen, von der Opposition im Bundestag ge• dung kann die DKP nunmehr im Jugendbereich kann. R. T. ringen. Das hat der Ausgang der letzten steuert worden ist. Das bedeutet aber auch, Landtagswahlen zweifelsfrei bewiesen. Für daß durch Personalentscheidungen diese die CDU/CSU ist es daher von lebenswich• Politik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion FDP: tiger Bedeutung, das Vertrauen dieser Wäh• nicht unterlaufen werden darf. ler nicht zu verlieren. Jedes Schwanken in Die Ostdeutschen beobachten sehr auf• der Ost- und Deutschlandpolitik, jedes merksam das Gerangel um die Nachfolge Allensbach meldet: unter 5 Prozent Zurückweichen vor sowjetischen Forderun• Kiesingers im Parteivorsitz und um die gen in der Berlin-Frage wird mit Sicherheit Kanzlerkandidatur. Die Union sollte wis• Nur noch 30 Prozent sind für die Bonner Außenpolitik dazu führen, daß sich viele Hunderttausend sen, daß die Vertriebenen eine vom Schie• Der Zerfall der aus SPD und FDP bestehenden Koalition im Stadtstaat Bremen wäre sicher• Ostdeutsche, die erst seit 1969 in den len auf das Wohlwollen linker Gazetten lich nicht von der Bonner FDP-Spitze hingenommen worden, wenn sich hierdurch die Ver• Unionsparteien ihre politische Heimat ge• bestimmte Entscheidung, z. B. zugunsten hältnisse im Bundesrat geändert haben würden. Die Demonstration der Bremer FDP gegen funden haben, enttäuscht von diesen Par• eines Mannes, der jeder Konfrontation mit die Hochschulpolitik stellt also damit keinen Durchbruch in dem Sinne dar, als würde eine teien abwenden. Aus Verzweiflung über die Brandt und Scheel im Bundestag ausge• Abkehr von dem größeren Koalitionspartner angestrebt. politische Entwicklung in der Bundesrepu• wichen ist, als Kurswechsel der CDU ver• Zu dieser Feststellung kommen Bonner Be• nur noch drei Prozent der bundesdeutschen blik Deutschland werden sie der Wahl• stehen und 1973 entsprechend würdigen obachter, die sich einmal auf unmißverständliche Bevölkerung bereit, der FDP ihre Stimme zu urne fernbleiben. werden. Sie wissen, wer seit der Wahl• Andeutungen Walter Scheels, die Koalition auch geben. Nach der gleichen Umfrage des Allens• Die Annahme, daß die Vertriebenen an- nacht im Jahre 1969 die Hauptlast der Aus• nach 1973 fortzusetzen, beziehen, andererseits bacher Instituts haben bei dieser im Regierungs• einandersetzung getragen hat und konse• darauf hinweisen, daß die SPD immer die Mög• auftrag durchgeführten Untersuchung nur noch quent für die Interessen des ganzen lichkeit hätte, das Wahlrecht zu ändern, so daß 30 Prozent sich für die Außenpolitik der Koa• Deutschland eingetreten ist. Die Unions• die FDP nicht mehr im nächsten Bundestag ver• lition ausgesprochen. Im November des ver• treten wäre. Ob aber eine solche Änderung parteien sollten bedenken, daß das zum gangenen Jahres dagegen waren es noch 53 Pro• überhaupt nicht in Erwägung gezogen zu werden zent gewesen. großen Teil neugewonnene Vertrauen der braucht, wird immer fraglicher, denn wie eine Vertriebenen auf dem Spiel steht. Diese Entwicklung dürfte auch wenig geeig• von der Bundesregierung durchgeführte Mei• net sein, die Freude an der Parteiarbeit inner• Peter Tallin nungsumfrage ergeben hat, sind gegenwärtig halb der FDP zu heben. So soll nach zuverlässi• gen Informationen der nordrhein-westfälische Innenminister Willi Weyer beabsichtigen, im nächsten Jahre die Führung des Landesverban• des seiner Partei niederzulegen. Da Willi Weyer den Landesverband der FDP in Nordrhein-West• falen seit 15 Jahren führt, würde sein Abgang unzweifelhaft ein Verlust für die Organisation sein. Eine Entscheidung in dem angedeuteten Sinn wäre auch nicht im Sinne des größeren Koalitionspartners. Nur so ist zu verstehen, daß Ministerpräsident Kühn (SPD) es begrüßen würde, wenn Weyer für die Dauer der Koa- Welches Ei wird er ausbrüten? liton das Amt des Landesvorsitzenden behalten würde. gesichts der Vorleistungspolitik der Links• Auch in anderen Bundesländern haben die koalition ohnehin CDU und CSU wählen Freien Demokraten viel Ärger einzustecken. So werden, ist irrig. Sie ist weltfremd, weil sie wurde jetzt in einer Bürgerversammlung in die Tatsache ignoriert, daß die Geduld und der südhessischen Kreisstadt Dieburg der von das Vertrauen der Ostdeutschen einer er• der FDP gestellte Wirtschaftsminister Herbert Karry ausgelacht und beleidigt. Dabei handelte neuten Belastungsprobe nicht mehr ausge• es sich um die umstrittene Gebietsreform, für setzt werden kann. Die äußerste Grenze der die Karry nicht einmal zuständig ist. Da diese Belastbarkeit ist erreicht. Dahinter gibt es Veranstaltung vom Dritten Fernsehprogramm nur noch den Rückzug in die Resignation, übertragen wurde, könnte das die FDP zwingen, weil politischer Radikalismus dem Selbst• vor der Öffentlichkeit klarzustellen, daß sie hier verständnis der Vertriebenen nicht ent• für Dinge einstehen muß, die an sich die SPD spricht. in Hessen zu verantworten hat. Vielleicht um Für eine CDU/CSU, die den Kampf um das „anziehende Tief" abzufangen, hat der Staatssekretär im Bonner Außenministerium, die Macht im Staate nicht schon von vorn• Karl Moersch, seine Kandidatur für den Posten herein zugunsten des Sozialismus verloren des Ministerpräsidenten angemeldet, ein geben will, kommt es deshalb entscheidend „Schachzug", der eher Wunschträumen als den darauf an, keinen Zweifel an der zielklaren Realitäten in Baden-Württemberg zu entspre• Fortsetzung des deutschlandpolitischen Kur- „Na bitte' Zeichnung Schöpper in „Kölnische Rundschau" chen vermag. a. Eich 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 5 Sffimufifnbfotf Aus dem Zeitgeschehen

Js Auszeichnung betrachte ich es, ge• meinsam mit Ihnen der Gründung einer A Ostpreußengruppe in Hannover zu ge• denken. Vor einem Vierteljahrhundert bewie• sen ostpreußische Frauen und Männer, welche Kraft die Treue zum eigenen Lande, die Ver• bundenheit seiner Menschen und ein gemein• sam zu tragendes Schicksal bedeuten. Denn es gehörten damals Opfermut, Selbstbewußtsein und Lebenswille zusammen, um als bewußter Ostpreuße und gemeinsam mit den niedersäch- sischen Bürgern ein neues Leben zu beginnen, ein zerstörtes Land aufzubauen, trotzdem aber die eigene Herkunft zu achten und das ganze Deutschland nie aus dem Blick zu verlieren. Nun wird gewiß niemand von uns geneigt, sein, diese Stunde der Besinnung als ein Jubi• läum zu begehen; als eine festlich frohe Begeg• nung, die sonst jeder Vereinigung zusteht, nach• dem sie 25 Jahre hindurch dem Vereinszweck gedient hat. Für uns geht es nicht um einen Vereinszweck, um privates Intersse oder um die Pflege weh• mütiger Erinnerung. Wir Ostpreußen verstehen uns als Bürger eines Staates, mitverantwortlidi für die Zukunft Deutschlands, zu dem auch un• sere Heimat gehört. So ist uns die Landsmann• schaft kein Selbstzweck, sondern ein Kraftquell, der uns befähigt, gemeinsam ein Staatsdenken als bestes preußisches Erbe zu bewahren. Eine Staatstreue und Vaterlandsliebe, die beide eine zeitgenössische Publizistik verächtlich zu machen sucht. Daher nur wurden die Landsmannschaften zum bevorzugten Gegenstand bloßer Polemik. Einer Polemik, die das Band zur eigenen Ge- sdiichte durchschnitt. Ein Wettlauf der Ge- schichtslosigkeit hat eingesetzt, der sich selbst der Grundlage beraubte, von der Vergangen• heit her die Zukunft zu gestalten. Statt dessen soll das Schicksal der kommenden Generationen allein von einer flüchtigen Gegenwart her be• stimmt werden. Neuer Stil: Bevor Sowjetbotschafter Valentin Falin inBonn den Bundeskanzler aufsuchte, hatte er bereits den Vorsitzenden der bundesdeutschen Kommu• Gemiedene Vergangenheit nisten mit einem „Antrittsbesuch" beehrt. DKP-Chef Bachmann versprach Falin, sich für die Ratifizierungder Moskauer Verträge einzusetzen. Es sollte uns daher nicht verwundern, daß Foto Bundesbildstelle eine veröffentlichte Meinung fast jeden Blick auf Deutschlands Vergangenheit meidet und der freiheitliche Rechtsstaat vom Bürger nicht gen bedeuten würde. Das war ein klarer, selbst• den politischen Gang nach Moskau und War• jedenfalls auf Ostpreußens ehrwürdige Ge• mehr geachtet wird und persönlicher Wohlstand bewußter und verpflichtender Standpunkt. schau antrat. schichte. Wo beispielsweise wurde auch nur zum einzigen Ziel wurde. So schien die Achtung vor dem Recht von Die Bundesrepublik war ausgezogen, um verzeichnet, daß fast gleichzeitig mit unserem Die Folgen sind die vielbeklagte Staatsfremd• Staat und Menschen fest gegründet und unbe• menschliche Erleichterungen zu erstreben und Treffen hier, in Königsberg ein makabres Schau• heit und die Unfähigkeit zahlreicher Bürger, streitbar zu sein. Um so alarmierender wirkten einen Gewaltverzicht des russischen Bären zu spiel abrollte! Dort wurde der 25. Jahrestag sich noch als Teil eines Ganzen zu verstehen. die ersten Vorbehalte. Es hieß: die Welt• erreichen. Nur wenige Monate vergingen, und wahrhaft gefeiert, an dem das nördliche Ost• Eines Ganzen, das nicht nur Rechte gewährt, geschichte sei kein Amtsgericht und Politik Grenzverträge waren in Moskau und Warschau preußen rechtswidrig zum Bezirk Kaliningrad sondern Pflichterfüllung fordern darf. dürfe nicht mit Juristerei verwechselt werden. uterzeichnet. „Für heute und künftig" oder „jetzt erklärt wurde. Das alte Königsberg erhielt den Das Wissen um diesen Zusammenhang von Bald sprach man abfällig vom „Formelkram", und in der Zukunft" sollten die bestehenden Orden vom Roten Stern, um sowjetischen Impe• Pflichten und Rechten scheint mir beste preu• wenn Rechtsbedenken laut wurden. Grenzen unverletzlich sein, die den Deutschen rialismus sichtbar zu demonstrieren und Preu• ßische Uberlieferung, die heute ebenso gültig Auf solche Weise wurde alle Rechtswahrung bislang als Demarkationslinien galten. ßens Königsstadt zu einer russischen Metropole und unentbehrlich ist wie einst. überraschend schnell in Mißkredit gebracht, Um so mehr wird jetzt in unserem Lande zu stempeln. Hier will eine verantwortungslose Polemik, übrig blieb eine Außen- und Ostpolitik, die zur Geduld gemahnt, und immer neue Termine In unserem Lande aber fand sich kein öffent• will ein bindungsloser Geist verderblichen Na• sich auf „Realitäten" beruft. Ein schillerndes werden genannt, um Hoffnung zu machen, daß licher Fürsprecher, der nach dem sowjetischen tionalismus erkennen. Staatstreue wird zum Schlagwort wurde damit an die Stelle einer wenigstens die Berlin-Frage „befriedigend" zu Recht zur Annexion des nördlichen Ostpreußens Verzicht auf die freiheitliche Ordnung und in festen sittlichen Richtschnur außenpolitischen lösen sei. Um jene Geduld und Beharrlichkeit fragte. Keine Stimme erhob sich, um an das Angriffslust verfälscht. Auch die Kritiker müs• Handelns gesetzt. Das Wort von den „Realitä• wird gebeten, die vergeblich von uns vor Ab• namenlose Leid zu erinnern, das Mitbürger er- sen aber sehen, daß in einer Welt von Staaten, ten" erhebt nämlich nicht nur den Vorwurf, daß schluß der Ostverträge gefordert wurden. Uns .aber wird gesagt, durch den War&d^uflr, Vertrag würden „niemandem Redite verloren• gehen''. Wenn sroei eine polnische Staatsgrenze an Oder und Neiße gebilligt werden soll, so Täglich neu gestellte Aufgabe: würde es zur Sinnlosigkeit, in Bonn noch von deutschem Eigentum in Ostpreußen zu reden. Davon wird durch die amtliche Bestätigung nichts gebessert, „daß bei den Verhandlungen mit Polen Eigentumsfragen nicht angeschnitten und Politik sollte dem Frieden dienen damit in dem Vertrage vom 7. Dezember 1970 auch nicht geregelt worden" seien. Im Klartext Freiherr von Braun sprach zum 25jährigen Bestehen der Ostpreußengruppe Hannover besagt dies vielmehr, daß die Bundesrepublik unser ostpreußisches Eigentum für unbeein• trächtigt erklärt, weil diese Rechte mit Schwei• gen übergangen wurden. Polen und die Sowjet• union quittieren dies Schweigen aber als Billi• dulden mußten, damit heute Gewalttat in Kö• die uns umgibt, menschliche Freiheit, mensch• alle jene die Wirklichkeit nicht sehen wollen, gung geraubten Besitzes. nigsberg wie ein Jubiläum begangen werden liche Rechte und Selbstbestimmung ohne eige• die einen bestehenden Zustand für unertäglich konnte. So wurde in Ostpreußens Hauptstadt nen Staat, ohne seinen Bestand unmöglich sind. und rechtswidrig halten. Eine Außenpolitik, die Weit schwerer wiegt, daß die Gleichberechti• gefeiert, ohne daß den russischen Veranstaltern Ein Weiteres kommt hinzu! Keine Regierung sich an „Realitäten" auszurichten behauptet, gung der ostdeutschen Staatsbürger kaum noch kann für die ihr anvertrauten Menschen Außen• wäre vielmehr einem Kranken vergleichbar, der Achtung genießt. In Moskau jedenfalls wurde auch nur der Spiegel ihres Tuns vorgehalten über die Mitbürger im nördlichen Ostpreußen oder eine freiheitliche Welt gar zur Wahrung politik treiben, wenn den Bürgern die Zukunft sein Leiden hinnimmt, aber nicht zu bekämpfen ihres Staates gleichgültig wurde. Wo das Be• versucht. Einer Staatsführung ist dies versagt, nicht einmal gesprochen. Der Vertrag von War• ihrer sittlichen Werte gemahnt wurde. schau aber soll der Vorbote einer „humanitären Ostpreußen liegt modernem Denken anschei• wußtsein geschwunden ist, daß die außenpoli• da sie für die Gesamtheit der Bürger handelt tische Wahrnehmung rechtmäßiger Interessen und überdies wissen sollte, daß nichts so ver• Regelung" sein. Denn die Volksrepublik Polen nend zuweit, und seine 800jährige Geschichte habe durch ihre „Information" versichert: Polen soll durch eben jene 25 Jahre ausgelöscht sein, eben nur für diese Bürger geschieht, muß eine änderlich ist wie außenpolitische Gegebenhei• Staatsführung hilflos werden. Das souveräne ten. würde nach seinen Gesetzen und Rechtsvor• deren Ablauf uns in dieser Stunde zusammen• schriften entscheiden, aber auch nach seinem führt. Diese Feststellung ist kein Zynismus, Volk einer Demokratie aber müßte offenen All dies ist gar zu offensichtlich; um so lauter Auges bereit sein, sich dem Willen fremder Ermessen über die „unbestreitbar deutsche sondern bittere Tatsache, über die wir uns ertönt daher der Ruf nach „Entspannung". Ein Volkszugehörigkeit" befinden. keiner Täuschung hingeben sollten. Wie näm• Mächte unterzuordnen. Was dann aus der per• Ruf, der Entlastung verheißt und alle Opfer sönlichen Freiheit des einzelnen wird, dürften aufwiegen soll. Eine entspannte Zukunft, so Diese polnische Entscheidung über das Schick• lich könnte der gängige Spruch anders verstan• sal deutscher Staatsbürger hat mit polnischem den werden, daß 25 Jahre seit Deutschlands alle jene zu spät erkennen, die auf Milde und wird gesagt, würde alle Opfer rechtfertigen. Großmut benachbarter Staaten hoffen oder Dik• Gewiß, ein Dasein unter Druck internationa• Rassismus einiges, mit einer Selbstbestimmung Zusammenbruch genug seien und daß dieser gewiß nichts zu tun, die für alle Deutschen un• Zeitablauf allein schon gebiete, sich mit einer taturen sogar für Spielgefährten halten. ler Spannungen ist eine schwere Last. Die Frage Diese Feststellung klingt bitter hart in einer ist nur, ob es je eine spannungsfreie Welt ge• verzichtbar sein soll. Das könnte noch hingehen, Anerkennung sogenannter „Realitäten" zu be• wenn die Einsicht bestände und öffentlich ge• gnügen! Gegenwart, die von Friedenspolitik spricht. Und geben hat und geben kann. Vor allem aber wer eigentlich wollte in unserem geplagten könnte sich mancher von uns durch den Weg• fördert würde, daß im Westen Mitbürger aus Durch Jahre hin bemühte sich eine geschäftige Ermland oder Schlesien eintreffen. Publizistik, solchem Denken Geltung zu ver• Lande keinen Frieden! Wer auch sollte nicht weiser „Entspannung", der auf dem Marsen schaffen, bis tatsächlich vergessen war, daß wissen, daß verantwortungsbewußte Außenpoli• nach Osten alles erlauben soll, an Till Eulen• jene vielberufenen „Realitäten", nämlich die tik von jeher dem Frieden zu dienen hatte, spiegel erinnert fühlen. An jenen Narren, der Verlust des Staatsbewußtseins Massenvertreibungen und die Teilung des Lan• daß sie allerdings niemals gegen unvorherseh• frohlockte, sobald er ächzend bergan stieg, weil Statt dessen wurde es zur Gewohnheit, von des, den unmittelbar Betroffenen wahrlich von bare Konflikte gefeit war. Frieden in der poli• der Weg ins Tal folgen müsse. Ähnlich sollen den „Übersiedlern aus Polen" zu sprechen, und je her am schmerzlichsten bewußt waren. Trotz• tischen Welt ist kein religiöses Idol und keine wir die Augen verschließen und vergessen, daß kaum jemand registriert noch im westlichen dem wurde den ostdeutschen Mitbürgern unter• bloße Sehnsucht. Sie ist allen Menschen eigen. die Spannungen in Mitteleuropa auf der Teilung Deutschland, daß es sich um seine gleichberech• stellt, daß sie von der Vergangenheit träumten Friede ist vielmehr eine täglich neugestellte Deutschland, auf rechtswidrigen Annexionen und tigten Mitbürger handelt, aber um keinen Zu• und bloße Illusionen pflegten. Aufgabe, die staatliche Außenpolitik in einer auf Massenvertreibungen beruhen. Dies alles zug aus Polen. Mit publizistischem Aufwand spannungsreichen Welt zu erfüllen hat. brauche nur gebilliqt zu werden. Internationale wird zu einer Tat der Menschlichkeit und zum Es kommt nicht darauf an, ob dies publizistisch Entspannung sei dann gewiß. gesdiaffene Bild zu einer argen Selbsttäuschung Diese tägliche Aufgabe, der sich keine Staats• politischen Erfolg erhoben, was in Wahrheit nur führte. Zu einem Trugbild, das die Landtags• führung entziehen darf, wurde von einer „neuen Jedenfalls ist die Feststellung nicht über• die unzulängliche Erfüllung einer Rechtspflicht Ostpolitik" in einer wahrhaft neuartigen Weise wahlen der letzten Monate und ihr Ausgang trieben, daß eine „neue Ostpolitik" mit unzu• ist, die jedem Staat obliegt. angegangen. Bisher nämlich waren sich alle länglichem geistigem Rüstzeug begonnen wurde. So wird hier offensichtlich, wohin der Ver• zerstörten. Entscheidend ist vielmehr, daß die politischen Kräfte unseres Landes, alle Regie• publizistische Methode wohl eine angebliche Man ging mit einer Eilfertigkeit vor, als ob lust echten Staatsbewußtseins führt und welche rungen und alle Parteien einig, daß um jeden das Ende der Weltgeschichte für morgen bevor• Traumverlorenheit der ostdeutschen Mitbürger schwerwiegenden Folgen den einen Bürger Quadratmeter deutschen Bodens zu ringen sei. stünde. heute treffen, dem anderen morgen aber nicht betonte, in Wahrheit aber ihr Staatsdenken Was war daher selbstverständlicher, als daß meinte. Die in den preußischen Landsmann• Zunächst beschränkte die Staatsführung ihre erspart bleiben können. Diesem Zustand der auch die ostdeutschen Mitbürger ihren Platz in Verantwortung auf das Bundesgebiet. Man Auflösung, diesem Verlust eines Zusammen• schaften organisierte Staatstreue sollte getrof• unserer demokratischen Ordnung wählten. Im• fen werden. Mit ihrer Ausschaltung wäre ein beugte sich im vorhinein dem östlichen Ver• gehörigkeitsgefühls begegnen wir mit der preu• mer wieder wurde ihnen unmißverständlich ver• langen, nicht mehr für ganz Deutschland zu wesentliches Zentrum staatlichen Lebenswillens ßischen Erfahrung, die den Staat, das Vaterland, sichert, daß der Staat die sittliche Pflicht habe, sprechen. Ein zweiter Staat zwischen Werra als Gefahrengemeinschaft begreift. beseitigt, und eine östliche Agitation kämpft Gewaltttat von seinen Menschen abzuwenden. und Oder wurde zum Verhandlungspartner ge• Die schlimmsten Feinde einer freiheitlichen deswegen so erbittert gegen die Landsmann• Unrecht könne nie Recht werden. macht, und der Bürger fragt, wie denn noch für schaften. Zukunft sind die Gleichgültigkeit gegenüber dem Jedenfalls wurde der einige politische Wille jene Deutschen gehandelt wird, denen versagt öffentlichen Geschehen und die utopische Hoff• Um das Verhältnis zum eigenen Staat geht lautstark bekundet, die Rechte Deutschlands und war, an der Gestaltung des Grundgesetzes mit• nung, irdischen Gefahren durch Resignation zu aber vornehmlich das geistige Ringen in unse• die Rechte aller seiner Bürger mit außenpoliti• zuwirken. entqehen. Beides ist den Ostpreußen nicht eigen. rem Lande. Diese Auseinandersetzung hat wahr• schen Mitteln wiederherzustellen. Nirgends be• Vor allem aber müssen Ostpreußen, Pommern Wir sollten aber auch gewiß sein, daß viele lich nichts mit den Schlagworten von Links und standen Zweifel, daß zu diesem Deutschland und Schlesier fragen, wer denn noch ihre Län• Deutsche mit uns von gleichem Lebenswillen Rechts, mit den Gefahren eines Radikalismus auch Ostpreußen oder Schlesien gehören. Nie• der vertritt, die ebenso ein Bestandteil Deutsch• beseelt sind. Mag der Augenblick düster sein, zu tun. Die geistigen Spannungen und Gegen- mand leugnete, daß die Preisgabe dieser Gebiete lands sind wie Hessen, Hamburg oder Bayern. die Zukunft ist erst verloren, wenn Kleinmut s.it/e treten vielmehr dort in Erscheinung, wo zugleich eine Hinnahme der Massenvertreibun- Das ist keine müßige Frage, da Bonn alsbald gesiegt hätte. Das äTipmifriiblafi 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 6

Hannelore Patzelt-Hennig Kullerreifen und Blumenkränze Erinnerungen an Kinderspiele in der Heimat

„Stellt endlich die Kiste ab!'" so dröhnt es dieses oder jenes. Doch selbst gekauft haben oft bei uns durch's Haus, weil die Kinder zu wir sie uns kaum — denn wer von uns hatte lange vor dem Fernseher hocken. Doch wenn schon .Geld inne Fupp'? man sie weggescheucht hat, dann kommt un• Aber auch ohne Taschengeld und sogar ohne weigerlich die Frage: „Was sollen wir machen?" Spielsachen verstanden wir, uns die Zeit zu Meine Mutter riet uns früher: „Auf dem Kopf vertreiben. Am schönsten war es bei Besuchen stehen und lachen und mit den Beinen ,hurra' auf dem Lande. Selbstgebundene Butterblumen- schreien." Doch das nützte uns ebensowenig und Kornblumenkränze waren jedes Jahr von wie heute der Hinweis „Geht spielen!" Denn neuem traumhaftes Zierwerk für kleine Puppen• spielen wollen die Kinder ja — sie wissen nur mütter. Peitschchen aus Weidenkluben oder gar nicht immer was. Spazier- und Tambourstöcke aus dickeren Auch wir stellten früher die gleiche Frage — Weidenstöcken, in deren Rinde sich mit Leich• doch eingefallen ist uns immer etwas. Gern tigkeit die verschiedensten Muster einschnitzen erinnere ich mich an die kleinen Holzkreisel, ließen, machten manchen kleinen Lorbaß zum die man mit einem Peitschchen in Bewegung Grafen. setzen und halten mußte. Das machte ebensoviel Auch ließen sich breite Gräser — immer wie• Spaß wie die Bubi- oder Kullerreifen. Sie waren der in kleinen Quadraten übereinandergefaltet aus Holz und verschiedenfarbig angemalt. Beide — zu ziehharmonikaähnlichen Gebilden gestal• Spielzeuge sind mir nach dem Krieg nicht mehr ten, von denen wir uns eine Menge herstellten, aufgefallen. um sie im Spiel zum Verkauf feilzubieten. Ähn• Dagegen gibt es die von uns so sehr ge• lich .handelten' wir mit Fliederblättern. Aus schätzten Marmeln oder Murmeln immer nodi. ihnen schufen wir uns ein ganzes Warenlager Jeder Frühling bringt sie von neuem an den von .Handtäschchen', indem wir den Stengel die• Tag. Aber der Reiz an dem Spiel ist geringer ser Blätter von der Rückseite her mitten durch geworden. Die Freude, sich recht viele zu er• das Blatt zogen. kämpfen, ist nicht mehr so groß, denn die Kin• Mit einem Kreis im Sand und einem senk• der haben heute alle Taschengeld und können recht aufgestellten Stock in der Mitte bauten sich bei Bedarf den Beutel selbst.bis zun) Plat• wir uns eine Sonnenuhr, die sehr genau ver• zen füllen. riet, wann Mittag war. Eigene kleine Beete im Garten mit Gemüse oder Blumen weckten un• Tiere waren den Landkindern die liebsten Spiel• Ähnlich ist es mit dem Sammeln von Oblaten, geheure Besitzerfreuden. Auch mit dem Sam• Mit einem Blumenkranz im Haar fühlte sich gefährten, wie diesem kleinen Mädchen aus die wir Ölbilder nannten. Wir bekamen nur meln von Kamille und Schafgarbeblüten be• jedes kleine Mädchen beinahe wie eine Prin• Upalten bei Lotzen. Foto Rimmek dann und wann welche oder erfeilschten uns schäftigten wir uns gern — nicht zuletzt, weil zessin. Foto Rimmek es für die Beschaffung dieser Teearten der Haus• medizin meistens noch eine kleine Belohnung Lydia Kath aus dem Glasschaff gab. Obendrein entfalteten wir beim Sammeln einen Wetteifer, der ganz Vorbeugen ist besser als heilen unterhaltend war. Pilze und Beeren suchten wir im benachbarten Wald, wenn es uns gerade ein• Der Grundsatz „Vorbeugen ist besser als Die wilden Blumen des Sommers fiel. Und wenn der Kuckuck rief, zählten wir heilen" wurde von den Kassen der gesetzlichen die Jahre, die wir nach dieser .Theorie' noch Krankenversicherung bisher schon beherzigt, Es ist Sommer geworden. Und zum sommer• an der Farbe und der vielfältigen Form zu tiefe• zu leben hatten. ohne daß sie durch das Gesetz dazu verpflichtet gewesen wären. Vom 1. Juli an aber haben die lichen Blumenbild gehören nun vor allem — wie rem Bewußlsein erwachen. „Denn sie geben sich Im Herbst sammelten wir Kastanien und Versicherten für sich und ihre Familienangehöri• einst daheim in den östlichen Feldern — der nicht so leicht wie die Modeblumen, sie wollen Eicheln, stellten ganze Regimenter von Solda• gen einen Rechtsanspruch auf kostenlose Vor• brennend-rote Mohn, die blaue Kornblume, die umworben und studiert sein." ten auf, legten Weidegärten an und bauten Stra• sorgeuntersuchungen. violette Kornrade, die alte Orakelblume Marge• Schon die frühen Dichter der Tang-Dynastie ßen. Als Krönung fertigten wir mit kopflosen rite mit ihren goldenen und weißen Sternköpf• im alten China haben das Gras und die win• Streichhölzern aus den Kastanien und Eicheln Kinder bis zum vierten Lebensjahr sollen vor• chen und die durchsichtigen Rittersporne mit zigen Feldblumen besungen, Dürer hat sie ge• Tiere an. sorglich daraufhin untersucht werden, ob Krank• ihren vielen Blautönen. malt, und man entdeckt verwundert, daß neben An langen Winterabenden lernten wir, wie heiten vorliegen, die eine normale körperliche Blau und rot scheinen vor allem im Feld und den Dichtern und Malern der Gotik und Ro• man mit einem starken Zwirnsfaden und einem oder geistige Entwicklung in besonderem Maße auf der Wiese die vorherrschenden Farben des mantik seltsamerweise gerade auch die Dichter Mantelknopf erhebliches Summgeräusch hervor• gefährden. Dazu gehören vor allem Fehlbildun• Blumensommers zu sein. Wer aber nicht nur unserer rastlosen Zeit oftmals Muße finden, die rufen kann. Außerdem bliesen wir mit einem gen des Herzens und der Hüftgelenke, Leistungs• eilig und mit flüchtigem Blick durch Felder und stille und anscheinend so wenig beachtete Stück Pergamentpapier auf einem Kamm die schwächen der Sinnesorgane, Schädigungen der Wiesen geht, wird auch in den anspruchslosen Schönheit der wilden Blumen und Kräuter zu abenteuerlichsten Märsche. Nervensysteme und die Rachitis. Sommerpflanzen und -bluten eine eigene Schön• preisen und zu besingen. Martha Saalfeld Und dann gab es, solange man klein war, heit entdecken. Denn zum sommerlichen Blumen• schreibt in ihren Emsländischen Gedichten: „Es noch ein ganz eigentümliches Vergnügen: Mit Frauen haben vom Beginn des 30. Lebens• bild gehören auch die zarte, weiße Ackerwinde, blüht der Sand. Die zierliche Rosette des Hir• einem ausrangierten Blechteller — meistens jahres an jährlich einmal Anspruch auf Bezah• die süßduftende Kamille, die unscheinbare und tentäschels schmückt den Silbergrund . . ." Auch waren es nicht mehr brauchbare Spirgelteller lung einer Krebs-Vorsorgeuntersuchung. Für die doch so zierliche und vollkommene Blüte des Elisabeth Langgässer spürt beglückt die „Tihy- — ließ es sich wie im Karussell auf dem Fuß• Festsetzung der Altersgrenze war die medizi• Hirtentäschels, ja, der ganze Reigen der wilden mianfluten" um sich her, sie besingt das Ho• boden herumsausen. nische Erkenntnis ausschlaggebend, daß bei Blumen und Kräuter, mit dem unsere Erde so niggras und das Cymbelkraut, das leuchtende Unsere Spiele waren kostenlos — sie er• Frauen vom 30. Lebensjahr an eine besondere großmütig bedacht wird. Gold des Tomatensterns und die rote Bohnen• forderten nur unseren Eifer und manchmal auch Gefahr der Erkrankung an Krebs besteht, deren Wer erinnerte sich beim Namen .Kamille' blüte, die ihr wie ein feuriger Drache er~***9int. unser Fingerspitzengefühl. Vielleicht ist dieses Folgen durch frühzeitige Erkennung abgewendet nicht daran, daß er als Kind einst durch die Wie Wilhelm Lehmann genießt sie immer wie• und jenes auch für die Kleinen von heute unter• werden sollen. Felder ging, um die .echte Kamille' zu suchen der den starken Duft der sommerlichen Kräuter, haltsam; auf jeden Fall ist ein solcher Zeit• Für Männer sieht das Gesetz erst vom 45. Le• und zu pflücken, diese Allerweltheilpflanze, die der wie in Wolken über der Welt schwebt: vertreib phantasiereicher und anregender als bensjahre an Krebs-Vorsorgeuntersuchungen nach den Worten des Dichters „unverzagt dar• „Der Sommertag hat Duft gebraut — Wermut, manches komplizierte moderne Spielzeug. vor — ebenfalls einmal pro Jahr. np auf wartet", daß man sie finden und sich von Basilikum und Bohnenkraut." ihr helfen lassen solle. Wohltuend empfängt Schon um 900 hatten manche Klöster ihr einen schon von fern ihr süßer, fast apfelähn• .Sakristansgärtlein'. Und von den Mönchen licher Duft. Er rührt von dem in den Blüten• lernten die Schloßfrauen, in einer Ecke des köpfen enthaltenen ätherischen öl her, das Burghofs ein Kräutergärtlein anzulegen und die Und abends eine Bowle ... krampf- und schmerzstillende Eigenschaften be• Pflanzen zu ziehen und zu pflegen, aus denen sitzt. Und ist nicht auch die Kamillenblüte schön, sich Salben und Heiltränke bereiten ließen. der kleine weiße Stern mit den zurückgeschlage• Sicherlich war neben Wermut, Beifuß, Baldrian An wannen Sommertagen taucht plötzlich der Früchte muß man nach dem Zerschneiden sofort nen Randblättern und dem kegelförmigen Blü• und Labkraut auch die Kamille unter diesen Gedanke auf: Jetzt sollte man eine Bowle an• in das Bowlengefäß geben, damit kein Saft tenboden? ersten Heilpflanzen. Heute wie damals hat jede setzen. Es können Früchte aus der Dose wie die verlorengeht. eigenen frischen Erdbeeren sein, man kann Zitro• Alfred Lichtwark meint einmal, gerade „die dieser Pflanzen und jede Blüte, sei sie auch Allgemein gilt dieses Rezept: 500 Gramm Erd• noch so klein und bescheiden, ihren Sinn, ihren nen nehmen oder sogar Champignons oder Gur• beeren (oder andere Früchte), eine Flasche Mo• wilden Blumen des Sommers" sollte man viel ken — eine Bowle wird immer gelingen, wenn genauer ansehen. An ihnen könnte die Freude Zweck — und ihre eigene Schönheit. sel, eine Flasche Rheinwein, eine Flasche Sekt. man weiß, wie man sie ansetzt. Die Früchte werden mit einer Flasche Wein be• Die Zutaten müssen einwandfrei sein, keine deckt in das Bowlengefäß gegeben. Man stellt m Früchte mit Druckstellen, keine matschigen sie etwa zwei Stunden lang sehr kühl. Dann Beeren, auch kein halbreifes Obst. Die Früchte fügt man den restlichen Wein hinzu und schenkt TSltnenspaisc „fDhißadeßphia müssen ganz reif sein, damit sie in der Bowle kurz vor dem Servieren den eiskalten Sekt ihr volles Aroma entfalten können. Darum ein. sollte man bei sehr reifen und vollsüßen Früch• Sollte man doch allzu tief in das Bowlenglas ten möglichst keinen Zucker zusetzen, dieser geschaut haben, dann kann man am nächsten überdeckt leicht den Fruchtgeschmack. Bei sau• Morgen Nachdurst und Kater mit einem .Ge• ren Früchten muß allerdings etwas Zucker zu• gengift' bekämpfen: Man vermischt eine Flasche gefügt werden. klaren Sprudel mit dem Saft von zwei Zitronen Zarte und blumige Weine eignen sich gut und serviert das Getränk mit viel Eis. fd für eine Bowle. Man sollte nicht nach möglichst billigen Weinen suchen oder irgendeinen .Bow• lenwein' kaufen. Nehmen Sie am besten erst „Unsichtbares Beinmieder" eine Probeflasche und versuchen Sie den Wein ohne Frucht- und Sektbeimischung. Der Strumpf soll künftig das Bein nicht nur Setzt man die Früchte mit Weinbrand an, wärmen und verschönen, sondern auch stützen. kann es bei reichlichem Genuß am nächsten Dieses „unsichtbare Beinmieder" gibt es in vier Morgen einen schweren Kopf geben. Vorsicht Größen als Strümpfe und in fünf Größen als überhaupt vor zu reichlichem Alkohol I Manche Strumpfhose. Es wird in zwei modischen Far• Bowle hat es ,in sich', ohne daß man es nach ben produziert. Spezialfasern stützen und straf• den ersten Gläsern bereits merkt. Autofahrern fen das Beingewebe, was sich vor allem für darf man auf keinen Fall versichern, da wäre Frauen vorteilhaft auswirkt, die viel stehen ja nichts drin. Der Schwips kommt oft unbe• oder sitzen müssen, also beispielsweise für merkt. Deshalb sollte man für Gäste, die keinen Hausfrauen, Verkäuferinnen, Stewadessen oder oder wenig Alkohol vertragen, eine alkohol• Sekretärinnen. In den USA haben die neuen freie oder leichte Bowle ansetzen. Für jugend• Strümpfe bereits einen Marktanteil von mehr liche Gäste ist auf jeden Fall Selters statt Sekt als fünf Prozent erzielt. Sie sind teurer als zu nehmen. normale Strümpfe, sollen dafür aber auch halt• barer sein. p Die Jugend wird auch begeistert sein, wenn n man ihr ein Glas Eisbowle serviert: in ein Sektglas wird Vanilleeis gegeben, dann füllt man mit Bowle auf. So kann man auch am Nur wenige nie berufstätig anderen Tag die Reste einer Bowle verwerten. Der Bowle selbst sollten nicht zu viele Eis• Frauen, die nie im Leben einen Beruf ergrif• stücke zum Kühlen zugefügt werden, sie ver• fen haben, werden immer seltener. In der Bun• Für diese leckere Speise verrühren Sie zunächst einmal drei Prack dien Frischkäse mit einem desrepublik sind von hundert Frauen im Alter Päckchen Vanillezucker. Dann schlagen Sie V* Liter Sahne mit 100 Gramm Zucker steif und wässern das Getränk. Besser ist es, mit kaltem Wein oder Sekt aufzufüllen. von 40 und mehr Jahren nur zehn niemals be• ziehen sie unter den schaumig gerührten Käse. Die Hälfte von dieser Masse füllen Sie in rufstätig gewesen. 53 haben früler einmal ge• eine Schüssel und geben darauf eine halbe Dose Birnen und einige Kaiserkirschen aus der Dose. Trübe Bowle sieht nicht gut aus. Die Früchte arbeitet, und 37 sind noch erwerbstätig. In den Dann streichen Sie die restliche Schaummasse darüber. Zum Schluß garnieren Sie mit den übri• dürfen deshalb nicht püriert werden, eine mit jüngeren Jahrgängen verschiebt sich das Bild gen Birnen und Kirschen sowie gerösteten Mandelscheiben. Foto Contactpress Obstbrei angesetzte Bowle wird nie klar. Die noch erheblich zugunsten des Berufes fd 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 7 Jahrgang 22

13. Fortsetzung Da sagt sie mit harter Stimme: „Geh!" „Main kann einen Splint einsetzen", meint .Liebes " Otto dazu. „Geh, geh!" schreit sie; .ich bitte dich, geh!" «Was nützt das. Am besten setzt man doch den „Du, wenn ich jetzt gehe, komme ich nicht Mast neu." Der Strom fließt wieder!" sagt er wild. .Wenn er bei deinem Vater hielt, wird es auch noch einen Sommer damit gehnj wenn mam die Ein Roman aus der Memelniederunß — Von Paul Brock „Ja, ja — geh!" Stelle nur flickt, dann wird es schon noch Da läuft Karl zur Tür hinaus — läuft quer über rjehn." das Feld, läuft immerzu, ohne auf den Weg zu „Der Vater war erfahren", sagt Martche, und achten, bis er plötzlich vor den Kähnen steht. Otto kann sich ihre Meinung dazu denken. Da ist der Schiffer Szestckat auf seinem Kahn. .Ich bin auch nicht mehr grün", sagt er. „Was läufst du, Karl?" ruft er ihm scherzend „Du hast aber doch noch keinen Kahn gefah• zu. — .Willst dich ersäufen gehn, dann mußt ren, das ist doch etwas anderes als bei einem warten, bis das Eis auftaut." Boydak, da muß man genaue Kenntnis und reife Karl wird rot vor Ärger und Scham. Betro• Überlegung haben." gen und obendrein noch verhöhnt kommt er sich .Beinahe komme ich mir ganz dumm vor", vor. Um dem Lachen der Schiffer zu entrinnen, scigt Otto grollend. steigt er an Bord und fängt an, eine Persenning Martche fährt ihm über das Haar. „Du bist auf die Luken zu schlagen. nicht dumm, Ottoj sei nur vernünftig. Ich weiß, So hart wie der Winter war, so schnell ist doch daß der Besan dieses Frühjahr neu gesetzt wer• das Frühjahr gekommen; kaum haben die Schif• den muß. Der Vater hat mehr als einmal da• fer Zeit, die Hochzeit von Otto und Martche zu von gesprochen. — Du wirst schon ein guter feiern. Während die Jungen noch tanzen, gehen Kahnschiffer sein", begütigt sie. die Alten schon nach Hause, schauen nach dem Otto macht sich still davon. Er bespricht sich Wind, riechen das Tauwetter und ziehen statt mit seinem Vater. Sie gehen gemeinsam an Bord des schwarzen Rockes das Ölzeug an. und sehen nach. „Die Martche wird schon recht haben", sagt Zur Kirchfahrt mußten die Bauern schon ihre der Alte. Pferde vor die Wagen spannen und die schön Noch etwas anderes geht bei den Eroms vor geputzten Schlitten in den Schuppen zurückschie• sich, etwas, das nicht so recht greifbar ist und ben. Trotzdem war es eine glänzende Braut• doch die Gemüter beschäftigt: dem Karl geht es fahrt. Der ganze Weg von Martchens Haus bis nicht gut. Immer ist er müde und blaß. Frau zur Kirche war mit Flaggen und Tannengirlan• Eroms hat viel zu tun, aber sie sieht es doch den geschmückt Die Hochzeit hätte aber auch ganz deutlich, daß mit Karl etwas nicht in Ord• keinen Tag später sein dürfen. Wenn es zu tau• nung ist; der Vater und Otto bemerken es auch, en beginnt, dann gibt es schwere Tage für die aber sie denken nicht so viel darüber nach. Schiffer, sie finden dann keine Ruhe mehr. Frau Eroms fragt; „Fehlt dir etwas? Hast du Die Alten sehen immerzu nach dem Wind; sie Schmerzen?" wollen zwar die Jungen nicht stören, vielleicht „Nein!" geht die Nacht noch vorbei Aber sie sehen im• „Das kommt von dem vielen Bücherlesen." merzu nach dem Wind „Lese ich denn? Hast du mich etwa lesend ge• Plötzlich ist der nach Südwest umgesprungen sehen?" und kommt in heftigen, warmen Böen den Strom „Nein, du liest nicht einmal mehr, du bist herauf. Das Wasser des Stromes beginnt zu stei• muksch." gen. Die Alten überlegen: Die „Algier", Mart• Karl fährt auf: „Was bin ich? Und was küm• chens Kahn, liegt so weit draußen, daß er in Ge• mert das dich! Tue ich nicht meine Arbeit? Was fahr ist, vom einsetzenden Eisgang erdrückt zu geht es euch überhaupt an?" werden. Das kommt davon, daß der alte Barsties Zeichnung Erich Behrendt „Karl! Karl!" mahnt sie nachsichtigen Tones; im Herbst so spät nach Hause kam Auch die an• „geh doch wieder einmal zu Martche, das tut deren Fahrzeuge sind nicht ganz außer Gefahr dir gut. Du warst doch früher so oft da." du vor mir, wenn ich in deinen Weg komme. Plötzlich fährt sie auf: „Was willst du eigent• und müssen weiter in den Schutz des ansteigen• „Laß mich doch in Ruhe!" schreit er fassungs• Ich gehe auch schon wieder; du brauchst keine lich? Was habe ich getan? Was wollt ihr alle den Ackerlandes eingebracht werden. los. Er läuft hinaus und zieht so heftig an der Angst zu haben, ich tue dir nichts. Aber sagen von mir? Bin ich denn irgendwer? Bin ich eine Schließlich hat der Wind sich zum Sturm aus• Tür, daß sie dröhnend ins Schloß fällt. mußt du mir doch einmal " Hergelaufene, daß ihr mit mir tun könnt, was gewachsen; dazu regnet es, was nur vom Him• Als nach einer Stunde Martche zu Frau Eroms „ Da ist nichts zu sagen, Karl." ihr wollt?" — Sie legt das Gesicht wieder in mel herunterzufließen vermag. kommt, um sich in einer Sache Rat zu holen, Martche geht schnell ihrem Hause zu, und er die Hände und fängt heftig zu schluchzen an; die Otto und Martche haben gerade die letzten sitzt diese in der Stube und weint. hält sich an ihrer Seite. Tränen quellen in großen Tropfen zwischen den Gäste entlassen und wollen schlafen gehn. Da Fingern hervor. .Was ist?" Martche ist sehr erstaunt. „Es gibt ein Unglück, Martche; treibe mich klopfen die Männer ans Fenster. „Der Karl! — Rede du dodi einmal mit ihm, nicht zum Äußersten. Warum schließt du dich Karl kniet neben ihr nieder und nimmt sie Otto geht hinaus. „Laßt mich doch in Ruhe, es Martche. Er ist närrisch, ganz krank. Sieh doch ein; warum läßt du mich nicht zu dir hinein, in seine Arme, wie sie da vor ihm sitzt, und sie wird auch ohne mich gehen." einmal, wenn du ihn antriffst — aber er ist ja wenn ich mit dir reden will?" ist ganz hingegeben an ihr Weinen, daß sie es „Komm, komm —", sagen sie, „bring deine niemals da, wenn du kommst —, sieh doch aber „Du sollst nichts mehr mit mir reden, Karl." willenlos geschehen läßt. junge Frau ins Bett, wenn ihr an Bord sein wer• einmal, wie er aussieht; zum Sterben sieht er Martche geht immer schneller, aber Karl läßt Liebst du mich denn gar nicht mehr, Martche?" det." — Da ist auch der alte Eroms gekommen. aus," .-.ie nicht los. „Ach Karl1" Sie legt ihr Gesicht an seines, und Er hat gleich das Ölzeug mitgebracht. „Much Marlene bekommt dunkle Augen. „Weis wird „Komm hinein", sagt sie schließlich, als sie er lühlt den Strom der Tränen, wie sie an ihm nur zu, Otto. Wir müssen die .Algier' bergen, denn mit ihm sein? Wie soll ich das wissen?" vor ihrei Haustür angekommen sind. Sie läßt niederfließen, da ist nichts mehr zu spaßen." Frau Eroms ist ganz erschrocken, so heftig ihn in die Stube hineingehn und schließt hinter „Komm, Martche, hab mich lieb; nur noch ein• Der junge Ehemann hat gerade so viel Zeit, «st Martche. sich die Tür. mal, ein einziges Mal Ich will fortgehn; ich gehe seiner Frau einen Kuß zu geben. Die Schiffer .Die Männer sind in den Wald gegangen", Karl bebt vor Erregung am ganzen Körper, weit fort und werde dir nicht mehr in den Weq klopfen schon wieder an das Fenster. Dann ge• erzählt Frau Eroms weiter, „wegen des Besans. aber auch Martche ist innerlich so bewegt, daß kommen. Nur ein einziges Mal —" hen sie in großen Haufen bei stockschwarzei Sie werden vor Abend nicht wiederkommen." sie sich auf einen Stuhl setzen muß. „Hast du Ihre Hände wühlen in seinem Haar; ganz hef• Finsternis über die Felder zu den Kähnen hinab. Als Martche wieder nach Hause gehen will, alles vergessen, Martche?" Seine Stimme bebt, tig, ganz wild wühlen ihre Finger in seinem Die Erde ist aufgeweicht und schlammig vom tritt ihr Karl plötzlich in den Weg; die ganze kaum kann er ein Wort hervorbringen. Sie sieht Haar. schmelzenden Schnee; bald gleiten die Füße aus, Zeit, als sie bei der Mutter drin war, hat er auf ängstlich zu ihm auf und sinkt allmählich ganz „Komm! Du ", er will sie aufheben und bald sinken sie tief in die Erde hinein. Man hört sie gewartet Jetzt tritt er ihr so plötzlich vor in sich zusammen, den Kopf gebeugt, als erwar• forttragen. Sie richtet sich auf und schiebt ihn die Stimmen der Männer, wie sie einander zu• die Augen, daß sie heftig erschrickt und eine te sie, daß er sie schlagen werde. fort. „Nein, nein!" rufen, bis in die Stuben. Die Bauern ziehen ihre Bewegung macht, als ob sie davonlaufen wollte. „Martche, warum hast du das getan?" — „Liebes " Federbetten über die Ohren und freuen sich der Karls Gesicht ist weiß, und seine Augen flackern. Sie drückt das Gesicht in ihre Hände und „Nein, nein! Laß mich bitte, laß mich " Ruhe; in dieser Nacht ist es gut, Bauer zu sein .Was machst du, Karl? Gott! Hab' ich mich er• schweigt. „Martche, so besinne dich doch. Tue es doch und ein festes Dach über dem Kopf zu haben. schreckt." „Rede doch!" Er ergreift ihre Hände und will nicht, ich bitte dich. Tue es doch nicht. Du hast .Soweit ist es gekommen? Erschrecken tust sie an sich ziehn. dich doch mir versprochen " Fortsetzung folgt

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Rudolf G. Binding Trakehner n der Öffnung dieser Augen lebt das Bedürf• nis nach Reflexen einer anderen Weite als I wir Menschen sie verstehen, wenn wir über i.benen gehen. In ihren Nüstern atmet ein unauf• hörlicher Wind der Weite, wenn sie den Wind ihrer Koppeln,, wie erstarrt stehend, in sich einziehen. Ein Pferd kehrt sehr weit zurück — zu einem sehr engen Raum und in ein sehr enges Reich — wenn es mit warmer Nase, sehr vorsichtig und zart, um euch nicht zu erschrecken, mit zutraulich gesenktem Kopf in eure offene Hand bläst und seinen Augenrand an eurer Brust zu reiben sich herabläßt. Weit ist das Reich, das den Pferden geheiligt ist Weit ist die Ebene, weit ist der Himmel. Beide verschwimmen im Grenzenlosen. Nichts hemmt den Blick, und wo das Auge des Menschen einen Halt •Jucht, läuft die nicht endende Straße, laufen die unabsehbaren Felder, laufen die langen Alleen, zie• hen die Wolken, fahren die ewigen Winde fernhin, lautlos, auf Nimmerwiedersehen, sich in der Un• endlichkeit verlierend. Die Sonne des Sommers ist heiß, wenn der Wind schläft. Aber sie geht unbestimmt und gleichsam aufgelöst im Licht des Tages über die endlose Kup• pel des Himmels. Es ist als ob sie der Weite der Ebene\ihr Recht lassen müsse und gegen sie nicht aufzukommen vermöchte. Ihr Licht ist matt und das Gold der Felder verschwebt in der großen Gleichung der Dinge. Die mächtigen Wälder stehen wie Schatten darin. Der Winter frißt selbst sie in eine lang lastende gleichförmige Decke von Weiß. Die entkräftete Sonne zeigt sich kaum mehr dem Auge. Höchstens wird an der Dichte des Himmels sehr hoch im florigen Weiß ein trüber dunkler Fleck sichtbar wie hinter mattem Glas. Entnommen dem Band ,Das Heiligtum der Pferde', Elwert-Gräfe und Unzer Verlag, Marburg, bürg.

Hedy Gross iLinnicLd undun die 73zäunen

lle Bauern waren damals bei uns in Ma- fünfundzwanzig goldene Dukaten sein konnten. mußte sich nur wundern, daß trotz dessen Paul, suren begeisterte Pferdezüchter. Aus der Ja, nun habe ich diese lange Einleitung ge• der Schmied, schon mindestens vierzehn Tage A Westentasche, wird man sagen — na ja, macht, da brauchte ich eigentlich nur noch einen in der Morgendämmerung von Hof zu Hof meinetwegen. Am Gang der Pferde, an ihrer ebenso langen Schluß: von der Bedeutung eines wanderte und ... ja, was konnte er schon anders Farbe konnten wir auf Kilometer erkennen, von Großknechtes auf so einem Pferdezüchterhof tun, als die Hufe pflegen. Aber der biß sich welchem Hof das Gefährt kam, den Wagen mit etwa, und die kleine Geschichte in der Mitte lieber die Zunge ab, als daß er was erzählte. seinen Insassen brauchten wir gar nicht zu könnte ganz wegfallen. Aber nein, ich will sie Und die Großknechte waren mit im Komplott, sehen. Die dicken, übermütigen Füchse, vom trotz dieser langen Einleitung doch noch er• ach, aus dem kleinsten Hütejungen hätte man Walde herkommend, die konnten nur von Lask zählen; ein Außenseiter unter den Geschichten nichts herausbekommen. Sie waren so aber• sein. Die schlanken, schmalen Rappen mit den wird sie deshalb doch bleiben. gläubisch alle, und sie hielten auf jedem Hof Im Trab den Hügel hinunter vom Stall auf die schmalen Fesseln, die waren aus Hellmahnen, Da waren die Duschas und die Samuschs. zusammen. Koppel: Trakehner Stuten mit ihren Fohlchen das wußte jeder. Ein Bauer züchtete die bezau• Samuschs bekamen immer die vielen Preise auf Selbst die Frauen erfuhren nichts. Fragte Frau in Rantzau. — Oben links: Zwei lassen sich bernden blonden Blessen — unverkennbar, wenn den Tierschauen. Was Wunder, sie hatten ja Duscha den Adolf: „Macht Ihr auch was zur das saftige Gras schmecken. — Unten: Acht Rap• sie über den zugefrorenen See rasten, daß der auch dieses Prachtexemplar von Großknecht, Tierschau zurecht?", so bekam sie zur Antwort: pen warten auf die Vorführung. winzige Schlitten nur so flog. Kleiner Kopf, den Adolf, mindestens sechs oder acht Jahre. „Davon weiß ich nichts, der Herr hat noch nichts Fotos Werner Menzendorf die schlanken Beine berührten den Boden kaum, Wenn man den nur weglocken könnte, ihn her• gesagt." reinstes Trakehner Blut. Unser Großvater aus überlocken, dieser Gedanke ließ Duscha nicht Und machte Frau Samusch Fritz, den Nachfol• Sordachen fuhr immer mit Schimmelstuten. den. Denn seine beider) Stutchen Lotte und .Grete mehr los, denn er hatte immer Pech mit seinen ger Adolfs auf die Pediküre, verbunden mit den (die Zwillinge der Braunen, die er mit Duscha In jedem Sommer kam eine Trakehner .Station' Pferden. Das Glück schien auf seiner Seite zu Besuchen Paul des Schmieds aufmerksam und gegen die Schimmel hatte tauschen müssen und auf einen Bauernhof. Jeder hätte sie gern ein• sein, er fand bald einen zugkräftigen Köder, erkundigte sich: „Ist wohl zur Tierschau?" die vorher noch nie ein Fohlen lebend zur Welt mal bei sich gehabt. „Um das Deckgeld zu spa• um den Adolf zu fangen. Seine Großmagd, die Dann sagte der am liebsten gar nichts, wenn gebracht hatte), ja, diese Zwillinge waren als ren", sagten sie, aber in Wahrheit waren sie Ute, .ging' ja mit dem Adolf. Die nahm er sich aber, dann nur zögernd: „Ach, das chlaub ich .erste durchs Ziel' gegangen: denn mal vor und versprach ihr allerlei goldene alle in die Hengste verliebt. Aber dazu hätten gar nich mal, das mußte sowieso mal jemacht „Und der Duscha war ja schon viel früher besondere Ställe eingerichtet werden müssen, Berge, unter anderem das beste seiner Inst• werden." Punkt. häuser, wenn der Adolf noch ein paar Jahre dran", erzählte er, „es jing nachem ABC, und und außerdem — die Frauen wollten es nicht, Trotzdem bereiteten die Frauen alles für die er hatte nichts bekommen, das merkte schon es gab zuviel Unruhe. Was für eine Aufregung mit ihr zusammen bei ihm ,in Dienst' käme. Und Stadtfahrt vor. Denn im letzten Augenblick, abends am Gartenzaun flötete die Ute all diese jeder. Und ich kam ja beinahe als letzter dran. schon, wenn ein paarmal während des Sommers wenn August und Adolf und Fritz längst mit Und da kommt er doch an mir vorbei, klopft .der Gestüter', wie sie den Betreuer der .Sta• Versprechungen dem Adolf ins Ohr. Da staunte den kleinen Fohlenstuten unterwegs waren und Samusch, als Martine herankam, nicht schlecht, mir aufe Schulter und speilt: ,Na Hans, du hast tion' nannten, auf so einem Wunderhengst an• auf alle Fälle auch noch ein paar Zweijährige ja da auch noch sone zarte Jungfer zu stehn ...' geritten kam. Das Wiehern hörte man schon daß sein treuer Knecht Adolf, der ihm fast wie im Halfter mitführten, dann stürmte der Bauer ein Freund war, sich verändern wollte. Ich biß die Zähne zusammen, am liebsten hätte auf Kilometer, wenn er sich näherte. Alle Stuten — welche Überraschung — in die Stube und ich ja jesagt von wejen Knechte abspenstich mußten in Sicherheit gebracht werden, und die Aber das war noch nicht alles. Samuschs rief: „Mach dich schnell fertig, wir fahren zur machen und so, aber ich sachte nichts. Und denn Kinder bestaunten nur aus sicheren Verstecken, Schimmelstute, die die besten Fohlen brachte Tierschau!" wurden mein Gretchen und mein Lottchen vor• wie ein Knecht sich mühte, diese Unbändigkeit Jahr um Jahr, hatte auch so ihre .Nicken', ganz Es war längst alles fertig, deshalb lamentierte jeführt, ich wußte jleich, daß ich bekomm. Die an Kraft und Muskeln zu bewachen, während wie es einer Diva von hohen Graden zukommt. aber sowohl Frau Samusch wie Frau Duscha: der .Gestüter' die Ställe ansah, und im Haus janze Kommission wurde aufjerejt, und ich Sie ließ keinen an sich heran außer Adolf. Kam „Aber warum nur, was fällt dir auf einmal einl hörte sogar von weitem: .Bilder von Pferden!' einen Besuch machte. Es war unsagbar vital einer von hinten, bekam er eins mit der Hinter• Das viele Eintrittsgeld, und nichts wird werden. und aufregend. Na, und den Duscha hab ich aufem Platz auch hand, näherte er sich von vorn, trug er einen Ja, die Hengstfohlen sind dies Jahr schön, aber nich mehr jesehen, muß sich äußern Staub je• Durch den frühesten Morgennebel zogen dann Biß davon. So'n kleines Ohr ab, das war für den die Stutchen ... ach, du wirst dich nur blamie• macht haben. Sonst hätt ich ihm jesagt: Nu sind die Bauern Tag um Tag mit ihren Stuten dem Schimmel eine Kleinigkeit. Was tun, auch die ren." Sie waren eben wunderbar abergläubisch. wir quitt, Karl. Aber son dammlijes Jerede, als Hof zu, auf dem die .Station' stand. Viel Zeit Schimmelstute mußte dem Adolf nachgeschickt Diese Reden führten sie ja auch am Morgen wenn ich nich jedes Jahr Preis bekomm. Ob nu und Geld mußten sie opfern. Aber wer liebt, werden; Samusch bot sie Duscha an. Verkaufen dieses glühenden Sommertages. Am Abend, die Schimmel oder die Braune die Mutter is, ja der rechnet nicht, der verschwendet auch Zeit, konnte er sie ja nicht, er durfte ja keinen an• nach einem aufregenden Tag in Staub und mein Stall..." und sie waren alle in ihre Pferde verliebt. Das führen und hätte sie auch unter Gerantie zurück• Pferdegetrampel, da klangen sie ganz anders. bekommen. Er tauschte mit Duscha, dieser gab Und dann wurden die Stammbäume durch• Deckgeld kostete für eine Stute zwanzig bis Um mit Samuschs Fritz anzufangen, der genommen. Und Frau Samusch stellte fest, daß vierzig Mark, das war für solch kleinen Ma- ihm eine hinreißend schöne braune Stute — schlug sich an die Brust und erzählte den gaf• aber was nützte das schon, sie hatte noch nie die Urmutter aller prämiierten Stuten mit ihr surenbauern eine große Ausgabe. Die Aufzucht fenden Mädchen, während er ,Lottchen" und als Heiratsgut auf den Hof gekommen war. Aber war schwierig. Solch edles, kleines Trakehner- ein lebendes Fohlen zur Welt gebracht. Ja, .Gretchen', den beiden Preisträgerinnen, Zucker• dann verwunderte sie sich doch und fragte: fohlen ist empfindlich, schon der Trunk von der Samusch war so richtig angeführt. stückchen zwischen die Lippen schob: „Morjens Milch einer erhitzten Stute kann es töten. Es „Aber was is denn mit unser Schimmel bei Die Monate vergingen, und es kam mal beim Wechjehen hat ja der Herr zu mir jesacht, Duscha, hat ihr Fohlen keinen Preis bekommen?" durfte keine Zugluft im Stall sein. Und die wieder die .Tierschau'. „Fahrt Ihr auch?" Das das Hecht nur am Vorführen, denn hab ja ich Mutterstuten mußten doch auch für die Arbeit Da aber meldete sich Fritz, der neue Groß• war die Frage im ganzen Dorf. Und jeder Bauer den Preis gewonnen, ha, he, he. Aber Duscha knecht, wieder zum Wort und er sprach es lang• gebraucht werden. Das alles kostete viele Opfer antwortete entsetzt: „Was? Wir zur Tierschau? hat ja selbst vorjeführt, und der war doch bei und wäre mit den kleinen Panjepferden oder sam und gewichtig, seiner Wirkung im voraus Mit der alten Katz? Ja, wenn der Max und der e Kavallerie ..." wohl bewußt: mit Halbschlag oder Kaltblut viel einfacher ge• Moritz Stutchen wären; Hengstfohlen haben wir Und Samusch, dem im Herbst mit dem Adolf wesen. „Die Fohlen, die Duscha vorgeführt hat, waren den ganzen Stall voll, aber die wollen sie ja und der Schimmelstute alle Felle weggeschwom• nicht von der Schimmel. Die Schimmel hatte Aber dann kam dieser Tag der .Tierschau', nicht prämiieren. Ja, andre Leute, die bekommen men zu sein schienen, konnte an diesem Nach• schon im Herbst verworfen, jleich wie sie aus wo fünfhundert Mark Prämie für ein Fohlen immer Stutchen, aber wir doch nicht." Man mittag mit seinen Prahlereien gar kein Ende fin- unserm Stall kam." 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 9 t«5 Dfljnntätnblott Lastenausgleich und Soziales

Kurzinformationen Lastenausgleich:

Vertriebenenressort Erwartungen gegenüber dem Gesetzgeber Bonn — Gelegentlich der Berufung von Dr. Was wurde bisher erreicht und angepaßt? — Von unserem Bonner LAG-Mitarbeiter Wolfgang Rutschke auf eine der beiden Staats- sekretär.stellen im Bundesinnenministerium ist eine gewisse Umorganisatlon in diesem Hause Bonn — Mit dem Beginn der parlamentari• In der Novellengesetzgebung interessierte renten-Freibetrages um 12 DM vor. Auch das vorgenommen worden. Die Vertriebenen Ab• schen Sommerferien hat nunmehr die sechste sich die neue Koalition fast nur für die Flücht• ist mehr, als bisher üblich war. teilung, die Dr. Rutschke bisher leitete und die Legislaturperiode Halbzeit. Blickt man auf sie, linge ans der sowjetischen Besatzungszone. Sie Ein weiteres Änderungsgesetz zum Lasten• bisher dem Minister direkt unterstand, ist jetzt was sie im Bereich des Lastenausgleichs brachte, verbesserte im 23. Änderungsgesetz zum La• ausgleichsgesetz (die 24. Novelle) ist im zu• dem Staatssekretär unterstellt worden. Optisch so ist die Bilanz nicht üppig. Aber man kann stenausgleichsgesetz deren Leistungen um etwa ständigen Bundestagsausschuß bereits gutge• ist die Neuregelung keine Verbesserung, in der auch nicht sagen, daß unverhältnismäßig wenig I Mrd. DM. Damit wurde die viel geforderte heißen, vom Plenum des Bundestages allerdings Sache Ist sie es doch; denn der Nachfolger von erreicht wurde. Es war wie in allen Legislatur• Gleichstellung der Flüchlinge mit den Vertrie• noch nicht verabschiedet worden. Das Gesetz Dr. Rutsdike in der Leitung der Vertrlebenen- perioden. benen nahezu erreicht, dies allerdings zu Lasten geht auf einen Initiativantrag der CDU-Abge• abteilung, Dr. Liebrecht, ist kein Politiker, son• der Vertriebenen und Kriegssachgeschädigten. ordneten Jacobi zurück und schafft die von den dern ein Verwaltungsfachmann. Bei Gesprächen Der Auftakt war großzügig. Die neue Regie• Denn die Mittel für die zusätzlichen Leistungen Verbänden so lange geforderte Härteregelung. unterhalb der Ministerebene wird durch die rung legte ein Unterhaltshilfe-Anpassungsgesetz werden dem Ausgleichsfonds entnommen, des• Umstritten war, wer die Vergaberichtlinien für Neuregelung das Vertriebenenressort nunmehr vor, das eine Erhöhung der Unterhaltshilfe um sen Einnahmen bisher nur für die Vertriebenen die Härte-Mittel erläßt. Die Regierung wünschte 30 DM, für Ehepaare um 50 DM vorsah. In der wieder durch einen Staatssekretär vertreten, und Kriegssachgeschädigten bestimmt waren. Es die Zuständigkeit des Finanzministers und des Vergangenheit waren regelmäßig nur 15 DM wird daher von den Vertriebenen mit Nachdruck Innenministers, die Verbände forderten dieses der kraft seines Amtes mehr Gewicht hat und oder 20 DM zugelegt worden. Man kann aber als ehemaliger Abgeordneter auch politischen die Forderung aufrechterhalten, daß diese Mil• Recht für den Kontrollausschuß beim Bundesaus• nicht außer acht lassen, daß jetzt auch die Teu• gleichsamt, in dem die Verbände starken Ein• Ginfluß besitzt. Hinzu kommt, daß Dr. Liebrecht erung größer war als in der Vergangenheit. liarde aus neuen Quellen den Vertriebenen und wie Minister Genscher Flüchtling aus der so• Kriegssachgeschädigten zurückgegeben wird. fluß haben. Es kam zu einem Kompromiß: der Zugleich mit der Unterhaltshilfeerhöhung wurde Kontrollausschuß erläßt die Richtlinien mit Zu• wjetischen Besatzungszone ist; das Zwischen• eine Aufbesserung des Selbständigenzuschlages Gelegentlich der 23. Novelle wurde der Jahr• schieben des Vertriebenen Rutschke bewirkt gang 1906 (Frauen 1911) in die Kriegsschaden• stimmung des Bundesfinanzministers und des vorgenommen, und zwar im selben prozentua• Bundesinnenministers. eine bessere Ausgewogenheit der Geschädigten• len Ausmaß wie die Unterhaltshilfeaufstockung. rente der ehemals Selbständigen einbezogen. gruppen in der Ressortspitze. N. H. Das dritte Lastenausgleichsänderungsgesetz In der gesetzgeberischen Vorbereitung befin• Der Bundestag erzwang zusätzlich zur Re• dieser Legislaturperiode war wieder ein Unter• det sich ein weiteres Unterhaltshilfe-Anpas• gierungsvorlage eine Anhebung der Höchst• haltshilfe-Anpassungsgesetz. Es ist auf den 1. sungsgesetz. Bis förmlich die Legislaturperio• Krankenversicherung grenzen bei der Entschädigungsrente um Juni dieses Jahres in Kraft getreten. Es sieht den-Halbzeit erreicht sein wird (d. h. nach Ende Hamburg — Vom 1. Juli an haben alile von 100 DM. lediglich die Anhebung des Soziaiversicherungs- der parlamentarischen Sommerferien), wird die der gesetzlichen Krankenversicherung betreu• Bundesregierung dieses Gesetz im Bundesrat ten Frauen vom 30. und die Männer vom 45. eingebracht haben, über seinen Inhalt hat sie Lebensjahr an Anspruch auf jährlich eine Un• Sozialversicherung: Wesentliches bereits bekanntgegeben. So wird tersuchung zur Früherkennung von Krebs• die Anpassung ab 1. Januar (1972) erfolgen erkrankungen. Der Gedanke der Vorsorge und nicht wie bisher stets ab 1. Juni. Die Unter• aber ist für die Bevölkerung etwas umwälzend haltshilfe soll diesmal um 20 DM für den Be• Neues: Sie soll plötzlich zum Arzt gehen, ob• Gleichstellung mit Selbständigen rechtigten und 15 DM für den Ehegatten ange• wohl sie gar nicht krank ist. Um den Gedanken hoben werden. Zweifelhaft ist noch, ob in diesem der Vorsorge populärer zu machen, hat die 4. Unterhaltshilfe-Anpassungsgesetz regierungs• Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK in Angestellte fordern „öifnung" der Rentenversicherung seitig eine Erhöhung des Selbständigenzuschla• einem Brief an alle Bundestagsabgeordneten ges beantragt werden wird. Von den Vertriebe• (soweit sie mehr als 30 bzw. 45 Jahre alt sind) Hamburg — Wird die gesetzliche Rentenver• ihrem Kreise, daß bei steigenden Geldentwer• nen wird dies mit Nachdruck gefordert. Von den appelliert, mit gutem Beispiel voranzugehen. sicherung den Selbständigen geöffnet, so wollen tungsraten die private Vorsorge Mühe hat, mit Vertriebenen wird aber auch noch die Anhebung Die Ärzte aber sollten nach Auffassung der auch die von der Versicherungspflicht befreiten der gesetzlichen Rentenversicherung zu kon• der Freibeträge für Mieteinkünfte und für Kapi• DAK besondere Sprechstunden für die Vor• leitenden Angestellten die Möglichkeil haben, kurrieren. Wenn ab 1973 infolge der inflatori- taleinkünfte auf je 60 DM erwartet; diese beiden sorge-Untersuchungen einrichten. Hm ihre Befreiungsentscheidungen zu widerrufen. schen Lohnpolitik Rentenanpassungsraten von Freibeträge sind seit 1965 nicht mehr der Preis• Die „Union der Leitenden Angestellten" (ULA) 10 Prozent in Aussicht stehen, darm ist darin entwicklung angepaßt worden. Landsleute in der Heimat weist darauf hin, daß mit der geplanten Mög• keine Beteiligung der Rentner am Wohlstand Die Lastenausgleichsberechtigten wurden mit• lichkeit, durch Nachentrichtung von Beiträgen zu sehen, sondern vorwiegend ein Inflations• telbar von einem der großen anderen Gesetze Bonn — In einer Antwort, die im übrigen den Selbständigen die Anrechnung von Kriegs• schutz, der Privatsparern nicht im gleichen Maße dieser Legislaturperiode berührt, vom Ände• zu mancherlei Kritik Anlaß gibt, hat der Par• dienst- und Ausbildungszeiten zu sichern, das zukommt. rungsgesetz zum Wohngeldgesetz. Es drohte lamentarische Staaatssekretär beim Bundesau• Rentenrecht entscheidend verändert wird. Damit Die Hinwendung der leitenden Angestellten aufgrund der Regierungsvorlage den Unterhalts- ßenminister klargestellt, daß die in den deut• stehen die „Befreiten" vor einer völlig neuen zur Sozialversicherung sollte die Freunde der hilfeempfängern, daß die Unterhaltshilfe auf schen Ostgebieten noch wohnenden Deutschen Situation. Um diese überraschende Hinwendung kollektiven Vorsorge nicht mit Triumph erfül• das Einkommen, nach dem das Wohngeld be• von der Bunderregierung weiterhin als deutsche leitender Angestellten zur Sozialversicherung len. Auch sie müssen sich fragen, ob es unserer messen wird, in wesentlich stärkerem Umfang Staatsangehörige betrachtet werden (Bundes• zu verstehen, muß man wissen, daß viele dieser Gesellschaft und unserem Wirtschaftssy• angerechnet wird. Für einen Großteil der Unter• tagsdrucksache VI/2056 Ziffern 1 und 10). Auf Angestellten sich nur aus zwei Gründen befreien stem auf die Dauer bekommt, wenn haltshilfeempfänger wäre der Zustand einge• die Frage, welche Absprache die Bundesregie• ließen: Zum einen wurden ihnen Kriegs- und verleitet. Schließlich lebt unsere Wirtschaft von treten, daß sie die 30 DM, die ihnen im 2. Un• rung mit der polnischen Regierung getroffen Ausbildungszeiten nicht als beitragsfreie Ersatz• dem Kapital, daß durch freiwilligen Konsumver• terhaltshilfe-Anpassungsgesetz zugelegt worden habe, um die Freizügigkeit der deutschen Staats• zeit und Ausfallzeit angerechnet, weil die vorge• zicht langfristig bereitgestellt wird, während die waren, beim Wohngeld gleich wieder verloren angehörigen und deutschen Volkszugehörigen schriebenen Fristen nicht eingehalten waren, in• Sozialversicherung ohne Kapitalbildung von der hätten. Mit Hilfe der Opposition und einigen sicherzustellen, antwortete die Bundesregierung nerhalb derer voher oder nachher eine versi• Hand in den Mund lebt. Vertriebenenabgeordneten der Koalition konnte mit dem Hinweis auf die „Information" der pol• cherungspflichtige Tätigkeit aufgenommen sein Horst Menzel die Regierungsabsicht verhindert werden. nischen Regierung, derzufolge die polnische Re• mußte. Zum anderen war das Einkommen der gierung zugesichert hat, „daß die Umsiedlung leitenden Angestellten über die bis 1968 beste• im Rahmen der Familienzusammenführung so• hende Versicherungspflichtgrenze hinausgewach• Rentenversicherung: wie von Personen, die aufgrund ihrer unbestreit• sen, bevor sie mit 60 Pflichtbeiträgen das Recht baren deutschen Volkszugehörigkeit auszurei• erworben hätten, sich freiwillig weiter zu ver• sen wünschen, erleichtert und beschleunigt wer• sichern. den soll." Die Bundesregierung bestätigt also Alte Versicherungskarten umtauschen! erneut, daß nicht nur „Verwandte", sondern Jetzt nun soll mit der Öffnung der Rentenver• auch „Bekannte" in die Bundesrepublik Deutsch• sicherung für Selbständige alles großzügig ver• land ausreisen dürfen. Die Bundesregierung un• einfacht werden. Künftig soll es laut CDU/CSU- Maschinelle Umstellung soll allen Betroffenen Vorteile bringen terstreicht in ihrer Antwort im besonderen, daß Entwurf für die Anrechnung von Kriegs- und die polnische Regierung in der „Information" Ausbildungszeiten genügen, wenn bei Eintritt Frankfurt/M. — Die im Umlauf befindlichen Ausgabestellen umgetauscht werden. Gleich• zugesichert habe, daß nach Inkrafttreten des des Versicherungsfalles die Hälfte der Versiche• Versicherungskarten ohne Versicherungsnum• zeitig ist die Ausstellung einer neuen Versiche• Vertrages auch die Verwandtenbesuche erleich• rungszeit mit Beiträgen belegt ist. Gleichzeitig mer sollen bis spätestens 30. Juni 1972 bei den rungskarte mit Versicherungsmimmer zu bean• tert werden sollen. wird vorgerechnet, daß bei Nachentrichtung von tragen. Bisher wurden Versicherungskarten nur 38 236 DM für den Zeitraum von Januar 1956 umgetauscht, wenn die für die Entgelteintra• Ein weitere Frage war darauf gerichtet, ob die bis Dezember 1971 ein monatlicher Rentenan• DAS EIGENHEIM BLEIBT gungen des Arbeitgebers vorgesehenen Felder Bundesregierung durch entsprechende Abspra• spruch von 410 DM erzielt wird, sofern keine gefüllt, wenn sie mit Beitragsmarken vollge• chen mit der polnischen Regierung dafür Vor• Ausfall- und Ersatzzeiten vorliegen. Inder Rege1 BAUSPARZIEL Nr.1 klebt waren oder wenn der Versicherte den sorge getroffen habe, daß den jetzt noch in der kann aber davon ausgegangen werden. Je nach Rentenversicherungszweig wechselte. angestammten Heimat verbliebenen Deutschen Dauer des Militär- und Wehrdienstes und ins• Von den Öffentlichen und ihre Menschenrechte in vollem Umfang gesichert besondere von nachfolgender akademischer Aus• Der beschleunigte Umtausch alter Versiche• Werden. Die Bundesregierung antwortete, daß bildung, sind diese Zeiten gemeinhin aber noch Landesbausparkassen rungskarten in neue Versicherungskarten mit es sich bei dem in Frage stehenden Personen• wesentlich länger. mitfinanzierte Wohnobjekte* Versicherungsnummer ist deshalb notwendig, kreis aus der polnischen Sicht um polnische 1970 weil die Rentenversicherungsträger nur dann Staatsangehörige handele, denen nicht mehr Ein Beispiel: Ein von der Versicherungspflicht maschinelle Rentenauskünfte mit Hilfe ihrer und nicht weniger Rechte zustehen, als allen befreiter diplomierter Chemiker des Jahres 1916 Datenverarbeitungsanlagen erteilen können, anderen polnischen Staatsangehörigen. Die Bun• beispielsweise kann für den Zeitraum von 1936' insgesamt 91.460 mit 160.825 Wohnungen wenn die Versicherungsdaten vollständig sind desregierung habe — so erklärte sie in der Ant• 37 bis 1945 acht Militärdienstjahre als Ersatz• und elektronisch auf Magnetbänder gespeichert wort — die deutsch-polnischen Gespräche ge• dienst vorweisen und weitere acht bis 9 Jahre wurden. Ein solches Konto ist jedoch nur mir ei• nutzt, um die Probleme der in „Polen" zurück• Ausbildungszeit nach vollendetem 16. Lebens• ner Versicherungsnummer ansprechbar; deshalb gebliebenen Deutschen eingehend zu erörtern. jahr. Folglich könnte er für 38 236 DM nicht 16 sollen allen Versicherten so schnell wie möglich H. N. Jahre, sondern 32 Jahre nachversichern und ei• Versicherungsnummer zugeteilt werden. nen Rentenanspruch erwerben, der annähernd doppelt ro hoch sein würde wie der beispiels• Eigen Bisher haben etwa 10 Millionen Versicherte Warum steigen Energiepreise? weise mit 410 DM. Tritt dieser leitende Ange• eine solche Versicherungsnummer erhalten. Für Bonn — Nicht nur in der Bundesrepublik stei• stellte mit 65 Jahren, also im Jahre 1981 in den heime die neue Aktion hat der Bundesminister für gen die Energiepreise. Heizöl ist schon in allen Ruhestand, dann hat bis dahin die Rentendyna• Arbeit und Sozialordnung dem Bundesrat den Ländern teurer geworden. In Frankreich steigen mik dafür gesorgt, daß sich sein Anspruch aber• Entwurf einer Rechtsverordnung zugeleitet, die die Gaspreise für die Haushaltsverbraucher mals verdoppelt hat. Die Folge ist, daß er im allen Versicherten den Umtausch umgehend er• um drei Prozent. Die französischen Großverbrau• Laufe von reichlich zwei Rentenjahren den ge• möglicht. Um eine Überlastung der Ausgabe• cher in der Industrie müssen für das Naturgas samten nachentrichteten Beitrag wieder heraus• stellen zu vermeiden, werden auch die Arbeit• eine Preissteigerung von 15 Prozent hinnehmen. holt. Folglich lohnt es sich, einen Kredit aufzu• geber durch diese Rechtsverordnung ermächtigt, Zuvor waren schon Strom, Benzin und Heizöl nehmen, oder eine Hypothek, und folglich ist Mehrfamilien für ihre rentenversicherten Beschäftigten als teurer geworden. es auch verständlich, daß die leitenden Ange• hauser Dachweis eine gut lesbare Ablichtung der Ver• Auch in England haben öl, Kohle und Strom stellten darauf pochen, in dieser Hinsicht mit sicherungskarte zu fertigen; in diesen Fällen die ersten Preissteigerungen bereits hinter sich. den Selbständigen gleichgestellt zu werden. «Kauf und Neubau ist die alte Versicherungskarte ohne Versiche• Das Gas für die Haushaltungen wurde schon (jpndor rungsnummer zugleich mit einem Antrag auf im Januar um durchschnittlich 6 bis 7 Prozent Daruber hinaus wird für den „Befreiten" auch Ausstellung einer neuen Versicherungskarte mit teurer. Neue Gaspreiserhöhungen sind für die insofern eine neue Situation eintreten, als die Versicheruhgsnummer unmittelbar dem Renten• versicherungsträger zu übersenden. Auskunft nächsten Monate geplant für einen größeren Altersgrenze flexibel gestaltet werden soll, ohne Düsseldorf — Im Vorjahr haben die Kunden Verbrauchet kreis mit ebenfalls 6 bis 7 Prozent. daß vor dem Alter 65 beantragte Ruhegelder erteilt jeder Träger der gesetzlichen Rentenver• der Landesbausparkassen öffentlichen Bauspar• sicherung. Den englischen Verbrauchern nutzt es auch infolge der geringeren Beitrags- und längeren kassen 91 460 Wohnobjekte durch Kauf oder Rentenzeiten gekürzt werden sollen. Es liegt wenig, daß der Kohlenbergbau verstaatlicht ist. Neubau erworben. Bei fast zwei von drei Wohn• Vordrucke für den Antrag auf Ausstellung ei• Die Industriekohle wurde im April um rund 11 auf der Hand, daß eine zum Zwecke der Befrei• objekten handelte es sich um Eigenheime, bei ung abgeschlossene Lebensversicherung solche ner neuen Versicherungskarte mit Versiche• Prozent 'eurer, Koks um rund 16 Prozent. Im nahezu einem Viertel um Eigentumswohnungen; rungsnummer sind bei den Ausgabestellen für Sommer sollen die Preise der Brennstoffe für Vorteile nicht bieten kann, weil hier versiche• nur zehn Prozent waren Mehrfamilienhäuser. rn ngsmathematisch kalkuliert werden muß, so Versicherungskarten und bei den Rentenversi• den Hausbedarf um 7 bis 8 Prozent angehoben Damit blieb auch 1970, selbst bei überdurch• cherungsträgern erhältlich. Der Verband Deut• werden. daß eine Rente um so geringer wird, je früher schnittlich gestiegenen Baupreisen, das Eigen• sie gezahlt werden soll. scher Rentenversicherungsträger weist darauf In den USA haben die Energie-Engpasse zu heim unverändert „Bausparziel Nr. 1". Insge• hin, daß diese Vordrucke vollständig ausgefüllt spürbaren Verteuerungen geführt. Die Kohlen• samt lagen in den von den öffentlichen Bauspar• werden müssen, damit eine fehlerhafte Vergabe preise steigen seit 1970 ständig an, Strompreis• Zu diesen beiden geplanten Änderungen des Rentenrechts kommt die Erfahrung, daß im Zuge kassen mitfinanzierten Wohnobjekten 160 825 von Versicherungsnummern vermieden wird. erhöhungen verteuern seit 1969 das Leben. Im Wohnungen. Davon entfielen über 73 000 auf «ergangenen Jahr haben 40 große Energiever• der Teuerung sich insbesondere die Kosten ei• Besonders wichtig ist es, die richtige Anschrift ner Krankenversicherung so erhöhen, daß die Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern, des Versicherten anzugeben, damit die neue sorgungsunternehmen die Abgabenpreise her• mehr als 65 000 auf Wohnungen in Mehrfami• aufgesetzt. Im Frühjahr beantragte eine große den Sozialrentnern gebotene kostenlose Kran• Versdcherungskarte mit Versicherungsnuanmei kenversicherung auch für leitende Angestellte lienhäusern und 22 000 auf Eigentumswohnun• dem Versicherten rechtzeitig übersandt werden New Yorker Elektrizitätsgesellschaft die Erhö• gen. hung ihrer Stromkreise um 14 Prozent. A. K. •interessant wird. Überhaupt beklagt man in kann. V. R. 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 10 Landeskunde TXE £fl|MH(iiitifaft Am schönsten war es abends am Ufer des Rußstromes Erinnerungen an Kuckerneese — Von Heinz Gruber

an gelangte nach Kuckerneese über die der Grundsteinlegung bei. Mit der Fertigstel• feste Straße, die von Tilsit oder Hein• lung dieses schönen Baues wurde der Schulmi- M richswalde her kam und nach Karkeln sere ein Ende bereitet, und wir kamen in den und Rauterskirch weiterführte. In Sköpen er• Genuß dieser modern gestalteten Anlage mit möglichte eine eiserne Brücke die Uberfahrt über Turnhalle und Lehrküche. Mein Weg jedoch die neue Gilge. Gleichzeitig trug die Fahrbahn führte weiter zur „Höheren Knaben- und Mäd• dieser Brücke die Schienen der Kleinbahn. chenschule" Mein Vater wurde später Organist, und wir zogen, nachdem wir einige Jahre in Oft bin ich als Junge mit dem Fahrrad nach der Tilsiter Staße gewohnt hatten, in die Woh• Sköpen gefahren, um am Geländer der Brücke, nung des Kantorats mit dem schönen großen mitten über dem Fluß stehend, in die gurgeln• Garten. Oft saß ich dann während des Gottes• den Wasser zu schauen. Fast kam man sich dann dienstes neben Vater auf der Orgelbank, streng wie auf einem Schiff vor und die flußabwärts ermahnt, nur ja nicht mit den Füßen auf die ziehenden Strudel nahmen die kindliche Phan• Baßpedale zu treten. Einmal ist mir das doch ge• tasie mit auf die Reise in die weite Welt der lungen. Ich setzte ahnungslos einen Fuß auf Träume. Auf der Heimfahrt tauchte dann ir• die Pedale. Mitten in die Predigt des Pfarrers gendwo über den fernen Wipfeln der Bäume hinein tönte der Baß der Orgel. Ich möchte nicht der spitze Kirchturm des Ortes auf. wiedergeben, was mein Vater dazu sagte. Der Platz neben ihm blieb mir jedenfalls sehr lange War man am Kirchhof vorbei, kam man über Zeit versagt. die Brücke der alten Gilge die Tilsiter Straße entlang in den Ort hinein. Man war zu Hause. Glückliche Stunden waren es, wenn wir, mit Da war der Marktplatz, der sich von der schö• Vaters Fernglas bewaffnet, den Kirchturm be• nen neuen Post an der Kirche vorbei bis zur steigen durften und über die Dächer des Ortes Hohen Straße hinzog. An jedem Mittwoch füll• hinweg Ausschau halten konnten. te sich der Platz mit dem bunten Treiben des Von der auf etwa halber Höhe des Turmes Wochenmarktes. Die Bauern der Umgebung wa• gelegenen Plattform sah man, wie schön der ren mit Pferd und Wagen hereingekommen und Ort eigentlich war. Die Anlage war großzügig, boten ihre Erzeugnisse zum Kauf an. Fischer von überall zwischen den Häusern standen Bäume, Haff und Strom verkauften den Fang der letz• einzeln oder in Gruppen. Beherrschend war der ten Nacht. Was für herrliche Fische gab es da: große, geräumige Marktplatz. Außerhalb des Zander, Hechte, Aale und Quappen wanderten Dorfes wurde die weite Ebene der Wiesen und Felder von den Kopfweiden, die an den vielen in die Einkaufstaschen der Hausfrauen. Auf an• Am Marktplatz in Kuckerneese deren Teilen der Marktes wurden lebende Tiere Gräben entlang wie an einer Perlenkette auf• angeboten. Zwischen den Ständen gingen die gereiht standen, belebt. Uber den Markt hinweg Hausfrauen umher, kosteten und probten sah man das Gut Kaplanischken, die Windmühle von modernen Bussen übenommen, die im Pen• Feldweg auswich und den Zug dumm glozend sorgfälltig, ehe sie sich zum Kauf entschlossen. die Ziegelei und den Damm des Rußstromes. Der delverkehr zwischen Tilsit und Karkeln einge• vorbeiließ. Für Gesprächsstoff war für den Rest Fluß selbst spiegelte sich nur an einer Stelle setzt waren. der Fahrt gesorgt. wider, wo man in eine seiner Windungen hin• An der oberen Kopfseite des Marktes, am Als Kraftmeier konnte man die kleinen Zug• Geschickt war der Ort angelegt. Hier in der Anfang der Hohen Straße, stand auf einem Hü• einsehen konnte. Bei gutem Wetter erblickte maschinen der Bahn nicht bezeichnen. So mußte man von hier aus den Wasserturm von Tilsit, Gabelung von Gilge und Kauke hatte man die gel unter zwei mächtigen Fichten mein Ge• schon mal in Sköpen, wo der Haltepunkt der wenigen leichten Erhebungen der Landschaft burtshaus. Rechts daneben war früher die Mol• und wenn man großes Glück hatte, ermöglichte Bahn am Fuße der langen Steigung lag, die den bei ganz klarer Sicht der Feldstecher den Blick zur Gründung einer Ansiedlung wahrgenom• kerei Selleneit. Sie wurde später abgerissen und Schienenstrang zur Höhe des Dammes empor• men. Die Flüsse waren wohl der einst wichtige machte dem Gemeindeamt Platz. Ich kann mich bis zur Kurischen Nehrung, deren helle Dünen• führte, die Lokomotive ihren Zug noch einmal streifen wie eine Fata Morgana über dem Hori• Transportweg, wobei die Kauke wohl als Quer• nur noch dunkel an diese Zeit erinnern. Sehr zurückdrücken, um den nötigen Schwung zur verbindung zjwischen Gilge und Rußstrom dien• gegenwärtig ist mir jedoch die Sprengung des zont zu schweben schienen. Aber nahe dabei, Überwindung der Höhe zu bekommen. Als ich unter dem Turm, war der Ort. te Die Eindeichung deiser beiden großen Flüsse großen Schornsteins. Vor Erregung zitternd Soldat war, ist mir eine besonders lustige Be• schnitt dem Ort den Zugang auf dem Wasserwe• standen wir damals auf unserem Hof und sahen, Die Häuserzeilen am Markt entlang wirkten gebenheit mit der Bahn passiert. Ich war auf ge zur Außenwelt ab und ließ die Kauke sowie wie sich der Riese nach der Detonation der städtisch, und in den Linden, die den Gehsteig Wocheneridurlaub von Königsberg her nach die alte Gilge veröden und verwachsen. Zwi• Sprengladung zur Seite neigte und in der Mitte säumten, summten während der Blütezeit die Hause gekommen und mußte am Sonntagabend schen Wasser und Ufer entwickelten sich breite zerbrechend abwärts stürzte, um in einer großen Bienen. Hier, zwischen dem Cafe Wittrin und wieder zurück zur Garnison. Der Omnibusver• Gürtel raschelnden Schilfes und die großen Blät• Staubwolke am Boden zu zerschellen. dem Kantorat, flanierte die Jugend auf der kehr war eingestellt worden, und die Bahn hat• ter der Mummeln mit ihren gelben Blüten brei• te wieder den Personenverkehr aufgenommen. „Rennbahn". Da waren Geschäfte und Lokale. teten sich auf dem stehenden Wasser .HIN Ein großer Teil des Einkaufsbetriebes wickelte Mit mir im Abteil befanden sich Schüler, die Jane neue Schule sich hier ab. Auf der anderen Seite neben dem nach Tilsit in ihre Pensionen zurückfuhren. Wir Hügel der Kirche befand sich das „Hotel Deut• schaukelten gemütlich durch die Felder, als die In den Weiden sanken Sprosser Auch für mich begann schließlich die Schulzeit. sches Haus". Mit ihm eng verbunden ist die Bahn auf einmal spürbar langsamer fuhr. Einige Die erste Schulklasse, die ich kennenlernte, be• Erinnerung an manches sommerliche Gartenfest Schüler blickten aus dem Fenster, um nach der Mich zog es immer wieder zum Rußstrom. fand sich im „Hotel Niederunger Hof, das da• oder viele Veranstaltungen im Saal mit anschlie• Ursache dieser Bummelei zu sehen. Ihr schallen• Mit dem Fahrrad gab es mehrere Möglichkeiten, mals an der Stelle der neuen Post stand. Die ßendem Tanz. Von der anderen Seite des Tur• des Gelächter Heß mich ebenfalls aus dem Fen• dahin zu kommen. So benutzte ich oft den Kloke- nächste Klasse lag im Kantorat, und ich wußte mes blickte man auf die Gasanstalt mit ihren ster blicken. Dank einer weitausholenden Kur• ner Weg oder ich fuhr die Labeikstraße hoch. damals noch nicht, daß gerade diese Klasse ein• beiden Gasometern. Da waren die Hindenburg• ve konnte man den Schienenstrang vor der Lo• Der kürzeste Weg war natürlich die Hafenstra• mal das Kinderzimmer in unserer Wohnung schule und der Bahnhof mit dem Kornhaus. Die komotive überblicken. Ein Stück Jungvieh, das ße, auf der jung und alt im Sommer zum Ba• sein würde, als mein Vater Organist geworden Kleinbahn, die zwischen Großbrittanien und von seiner Weide ausgebrochen war, lief auf den zog. Oft machte an warmen Tagen auch war und wir das Kantorat bewohnten. Dann Karkeln oder Rauterskirch verkehrte, wurde den Schienen vor dem Zug her. Der Heizer stand das Postauto für wenig Geld Sonderfahrten zur aber wurde die Hindenburgschule gebaut. An volkstümlich als „Feuriger Elias" bezeichnet. auf dem Kohlenkasten und warf mit Kohlestük- Badestelle. Der helle, feine Sand am Ufer des einem regennassen Tage standen wir Schüler Sie nahm im Güterverkehr eine gewichtige Stel• ken nach dem aufgescheuchten Tier, das schließ• Flusses lud zum ausgiebigen Sonnenbad ein. um die lehmige Baugrube herum und wohnten lung ein. Der Personenverkehr wurde später lich auf einen über die Schienen führenden Die Weidenbüsche dienten als Umkleidekabi• nen. Gelegentlich zogen Schlepper qualmend ei• nige Lastkähne hinter sich her oder einer der Raddampfer bescherte den Badenden einen zünf• tigen Wellengang. Obwohl das Baden im Fluß eigentlich ungefährlich war, forderte der Strom doch Jahr für Jahr seine Opfer, die leichtsinnig an gefährlichen Stellen gebadet hatten. Am schönsten war der Fluß am Abend, wenn unter den schrägstehenden Sonnenstrahlen die Wasseroberfläche das letzte Licht des Tages re• flektierte. In den dichten Weidenbüschen, die in langer Reihe das Ufer säumten, schlugen die Sprosser. Dann lag ein unbeschreiblicher Friede über der Landschaft. Oft saß ich dann läge still in diesen Anblick versunken an der Kante des Dammes. Vor mir lag das stille Vorland des Flusses und hinter mir, jenseits der flachen Wie• sen, erhob sich der Kirchturm hoch über die Bau- me und Dächer des Ortes. Wenn der Pferdeamp• fer blühte, waren die weiten Wiesen rötlich ge• färbt. Dann war der Sommer da. Nach Jahren des Glückes brach das Unheil über unsere Heimat herein. Ein böser Traum, den ich einst während des Krieges als Soldat hatte, wurde wahr. Ich war wieder Kind und ging die Tilsiter Straße hoch dem Postamt zu. Als ich es fast erreicht hafte, stürmten lauter kleine Soldaten in eindeut o russischer Uniform vom Markt her um die Ecke auf mich zu. Alle waren bewaffnet und mach• ten Anstalten, mich anzugreifen. Versteinert und entsetzt blieb ich zunächst stehen, da.rn aber drehte ich midi um, und lief davon, sc schnell ich konnte. Es gab für mich ein Erwa• chen danach, den Traum vergessen aber konnte ich nicht. Vergessen kann ich bis heute aber auch nidtil das stille Dorf. Ich kann es nie mehr so sehen, wie es einst war. In meiner Erinnerung bleibt es jedoch unvergeßlich: Das Märchenland mei• Partie am Fluß Fotos (2) Balszuweit ner Kindheit.

Hamburgische Landesbank Postscheckkonto Konto Nr. 192344/010 Treuespende für Ostpreußen Hamburg Nr. 1121 Landsmannscb. Ostpreußen e. V. Landsmannsch. Ostpreußen e.V. 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 11 Geschichte In Kriegszeiten übernahm der Orden die Stadtwache Die Deutschherrenkommende Sumiswald im Emmental

uf dem Hoftag von Ulm, am 20. Januar Hatte man im 13. Jahrhundert in Sumiswald 1225, vergabte ein reicher Emmentaler, keine Komture bernischen Namens gehabt, so A der Edle Lüthold von Sumiswald, vor Führungsschicht; sie war auch dankbar für die König Heinrich VII. die Kirchen von Sumiswald geistigen Impulse, die vom ebenbürtigen Orden und Dürrenroth mit Patronats- und Vogtei- ausgingen. Außerdem übernahm der Orden in rechten, sowie Grundbesitz, die Alpen Nidun- Kriegszeiten die Stadtwache. Im Jahre 1371 er• gen und Ami, dem deutschen Spital zu Jeru• neuerte die Kommende Sumiswald den Burq salem. Einer der Zeugen dieser Vergabung war rechtsvertrag. der Berner Schultheiß Kuno von Jegenstorf. Vor dem Bischof von Konstanz bestätigte Lüthold von Sumiswald 1240 seine Schenkung. Als die Reformation in Bern durchgeführt wurde, beschloß man die Säkularisation der Die Kommende Sumiswald entwickelte sich Komturei von Sumiswald, die ebenso wie Kö• von Anfang an gut. Neue Schenkungen kamen nitz ohne Vertrag in Berns Hände gekommen hinzu, in bernischen Landen entstanden die war, da beide Komture sich durch Wegreise Häuser Könitz und Bern, die für den einheimi• einem erzwungenen Vertrag entzogen hatten schen Adel anziehend wurden. 1550 wurde auf der Tagsatzung die Stadt Basel mit der Vermittlung betraut. Am glanzvollsten vertreten in der Geschichte der Kommende Sumiswald sind die Glieder des Bürgermeister und Rat verhandelten mit den Freiherrengeschlechtes Brandis. 1357 ist Man• Delegationen, an der Spitze des Ordens stand gold von Brandis Landkomtur der Bailei Elsaß- Sigmund von Hornstein, während Hans-Franz Burgund, Werner Brandis, der seine Jugend im Nägeli die Berner Delegation anführte. Es kam Gefolge des Hochmeisters in Preußen verbrachte, zu einem Vergleich. Der Orden gelangte wieder wird Komtur von Könitz und später ebenfalls in den Besitz von Sumiswald und Könitz, wäh• Sumiswald. Werner von Brandis trifft man als rend Bern ein günstiges Vorkaufsrecht erhielt. Komtur der Deutschordenshäuser Sumiswald 1698 erwarb Bern dann den ganzen Besitz des und Hitzkirch (Luzernbiet). Ordens und dieser kaufte im Reich eine neue Herrschaft.

Bern hatte mit dem Kauf des Deutschordens- Besitzes auch Verpflichtungen übernommen, die sozialen Charakter tragen. Allen Verpflichtun• gen kam Bern bis auf den heutigen Tag nach, wovon man sich bei einem Besuch im Spittel Sumiswald (dem alten Ordenshaus) überzeugen kann, und ehrte damit nicht nur die Arbeit des Ordens noch nachträglich, sondern auch sich selbst. Das Eingangstor des ehemaligen Ordenshauses Sumiswald. Heute ist es Armenhospital Walther Stauffer-Genf Foto 12) Stauffer Honig auf den Mund der Braut gestrichen Bienen waren in ^Itpreußen unverletzlich — Der Orden förderte die Imkerei

in volles Jahrtausend bevor das Land der jener Zeit war der Waldhonig aus Altpreußen buch verzeichnet am 1. Mai 1396 im Haus Balga heidnischen Prussen durch den Deut• ein begehrtes Handelsmittel, dessentwegen rö• 13 Tonnen und zu Michaelis 1404 27 Tonnen E schen Ritterorden in das Licht der mit• mische und griechische Händler den weiten, ge• Honig, die in der Burgkellern lagerten. Im Amte telalterlichen Geschichte trat, gab es im Lande fährlichen Weg in das unwirtliche Waldland Brandenburg waren für das Jahr 1383 an Zins• zwischen Weichsel und Memel schon in großem wagten. honig 36 Tonnen fällig. Insgesamt wird die Ab• Maßstabe Bienenzucht. Alte Geschichtsschreiber gabe von Zinshonig der Beutner an den Orden erwähnen bereits vor Christi Geburt den Honig, Der Deutsche Orden, der ja nach Festigung in dieser Zeit auf jährlich 600 Zentner und von der aus dem Bernsteinlande kam. Die Prussen seiner Herrschaft in Preußen gleichzeitig auch Zinswachs auf jährlich 65 Zentner geschätzt. wußten den Wert der süßen Bienennahrung aber die größte Handelsgesellschaft seiner Zeit im nicht nur als Handelsobjekt, sondern auch für deutschen und europäischen Osten war, verstand Honigernte im Beutenwald ihren eigenen Gebrauch zu schätzen. Die vielen es klug, sich dieses begehrten Stoffes aus der wilden Bienen in den weiten Waldungen Alt• prussischen „Wildnis" zu bedienen. War die Im• Die ursprünglichen Beuten waren alte, hohle preußens lieferten den Hornig nicht nur in über• kerei der Prussen bei allem Umfang wenig plan• Bäume, in denen seit jeher die wilden Bienen reicher Menge, sondern sie galten als unver• mäßig, da nur die unzähligen Stände der wil• ihre Waben anlegten. Der Orden sorgte da• letzliche Tiere, die niemand willkürlich töten den Bienen in den Baumstämmen der Wälder für, daß methodisch Bäume ausgehöhlt und die durfte, wie auch als moralische Vorbilder durch ausgebeutet wurden, so sorgte die Ordensver• Höhlung mit einem Brett verschlossen wurde, in ihren Fleiß und Gemeinschaftssinn. Wenn die waltung für eine planmäßige Beutnerwirtschaft dem ein Flugloch war. Durch Einreiben der alten Prussen einen Bienengott und eine Bienen• Beuten nannte man die Bäume, in deren Höh• Baumhöhlung mit Honig oder Beifuß lockte man göttin unter den niederen ihrer Heidengötter lungen ein Bienenvolk sich niedergelassen hatte neue Völker hinein. verehrten, so ist das ein weiteres Zeichen für und Beutner wurden die Imker genannt, deren die Geltung, welche den Bienen und der Bie• Arbeit von hoher Bedeutung für den Ordens• Die Honigernte wurde im Beutenwalde so Ein Sgraffito gegenüber der 1512 geweihten staat war. Unter den Ausfuhrwaren des Ordens vorgenommen, daß der Beutner sich aus mor• Kirche von Sumiswald zeigt den Bau des Ordens• nenzucht in Altpreußen schon vor Jahrtausen• den zukam. stand in seiner Blütezeit nach Getreide und Holz schem Holz einen „Schmöker" fertigte, den er hauses das Bienenwachs wertmäßig an dritter Stelle. anzündete und mit dem er dann den Baum er• Bs ist allgemein bekannt, daß schon die ger• Noch zu Zeiten Friedrichs des Großen waren die stieg. Der Schmöker räucherte die Bienen aus, änderte sich dies im 14. Jahrhundert. Die Kom• manischen Stämme sich des Honigs der Wald• Einnahmen aus den preußischen Staatsforsten was in oft größeren Höhen schwierig war. Die mende Sumiswald weist nun Namen erster bienen zur Bereitung des Met bedienten. We• aus Honig und Wachs größer als die aus dem Hälfte der honiggefüllten Waben wanderte in bernischer Geschlechter auf. 1305 ist es Bercht- niger wird man wissen, daß im Prussenlande damaligen Holzverkauf. einen Tragkorb, die andere verblieb den Bie• hold von Buchegg, der Sohn Heinrichs, der als aus Honig, Stutenmilch und Gerstensaft ein nen zur Winternahrung. letzter die Würde eines Landgrafen in Burgund mundiges, aber auch stark berauschendes Ge• bekleidet hatte, der Landkomtur der Bailei tränk für die hohen Feste bereitet wurde. Man 600 Tonnen Zinshonig Strenge Gesetze sorgten dafür, daß Diebstahl Elsaß-Burgund. Er nahm am 22. April 1313 Kuno gab sogar den Verstorbenen kleine Krüge mit Verwaltungsmaßnahmen des Deutschen Or• von Wachs und Honig, ja sogar schon das über• von Erlach, den Bruder des Siegers von Laupen, diesem Honiggetränk als Wegzehrung mit in dens führten an den Rändern der ausgedehnten schreiten der festgelegten Beutengrenzen streng in den Orden auf. Unter Robert von Geroldseck, die Gräber. Waldungen an der Ost- und Südgrenze des Or• bestraft wurde. Auch das Verfälschen des Ho• einem Süddeutschen, trat wahrscheinlich das densstaates zur Anlage von Siedlungen, deren nigs galt als Verbrechen, für das der Tod durch Haus Sumiswald ins bernische Burgrecht. Betrat die Braut bei einer prussischen Hoch• Bewohner in erster Linie der Bienenzucht nach• den Strang in einigen Fällen bekannt geworden zeit zum ersten Mal das Haus ihres Mannes, gingen. Solche Beutnerdörfer entstanden vorwie• ist. Bald kamen die Beutner von selbst darauf, Der Orden hatte damals in Bern das Patronat bestrich man ihr, bevor sie die Schwelle über• gend in den Schutzgebieten der Ordensburgen die hohlen Baumstücke mit der Bienenwohnung und die Seelsorge der Stadtkirche inne. Dies schritt, den Mund leicht mit Honig und führte entlang dem Waldgürtel. Sie sind in Südostpreu• abzusägen und mit dem Volk in den Gärten entsprach dem ritterlichen Geist der bernischen sie dann erst zum Herde. Als einziges Süßmittel ßen von Osterode über Orteisburg, Johannis• aufzustellen. Diese aus dem Baumklotz beste• burg, Lycfc und Lotzen ebenso zu finden wie um henden Bienenhäuser nannte man in Altpreu• Angerburg, Insterburg und Ragnit. Wie die Jagd ßen nodi lange Klotzbeuten wurde die Bienenzucht als Regal des Ordens be• trachtet, für das die Beutner der herrschaftli• 200000 Bienenvölker chen Erlaubnis zur Ausübung ihres Gewerbes beduften, wie sie dafür abgabeverpflichtet wa• Bei der uralten Beutnertradition ist Altpreu• ren. Je nach Größe des verliehenen Landes und ßen und später auch Ost- und Westpreußen im• Waldgebietes mußten die Beutner oder Zeidler mer ein Bienenland gewesen. Als Teil bäuerli• entsprechenden Zins an Wachs und Honig an ihr cher Betriebe hat sich die Bienenzucht noch bis zuständiges Ordenshaus abliefern und meistens zur letzten Jahrhundertwende in weiten Teilen den Rest dort auch verkaufen. des Landes erhalten. In den Waldgebieten konn• te man vor 1900 auf jedem Bauerngrundstück Eine Aufzeichnung des Pflegers von Seesten 12 bis 20 Bienenstöcke sehen, die damals noch aus dem Jahre 1449 enthält die damals wohl aille aus den altüberlieferten Klotzbeuten be• üblichen Bedingungen: „Welcher Mann aus den standen. Allerdings wurden im vorigen Jahr• Dörfern Beuten in der Seestenschen Wildnis hat, hundert mehr und mehr auch die Stohbeuten be• die sind alle zu preußischem Recht, dagegen wer vorzugt, die sich in den harten ostpreußischen Beuten bei sich im Dorfe in Stöcken hat, die be• Wintern bewährt hatten. Vereinzelt fand man hält derselbe zu kölmischem Rechte, daran hat bis in die jüngste Zeit in Wäldern einige weni• die Herrschaft kein Recht. Aber von den Beuten ge Beutkiefern und im Kreise Osterode gab es in der Wildnis gibt jeder Beutner von einem vor 1914 sogar noch eine Beutlinde Zeichen drei Ranzken zum Hause Zins, und was die Beutner darüber an Hon/ig gewinnen, das ge• Trotz der Klotzbeuten war die ostpreußische ben sie die kölmlsche Tonne voll zum (Ordens) Bienenzucht keineswegs rückständig. Der ost• hause für 2V* gute Mark. Das Wachs und Werk preußische Altmeister Kanitz gab mit dem Ka- behalten sie selbst mit Unrechte." nitzkorb seinen Landsleuten eine moderne Strohbeute, die weiteste Verbreitung fand. Die Tonne, nach der in jener Zeit der Honig Auch bienenzüchterisch waren Ostpreußens Im• gemessen wurde, hatte 96 Stof. Ein Stof faßt ker beispielgebend, wozu die stattlich anerkann• nach heutigem Maß 8/7 Liter. Wachs berechnete te Imkerschule Korschen wesentlich beitrug. man nach Steinen und Pfunden. Ein Kulmei 10 000 Imker betreuten in Ostpreußen rund Stein hatte 24 Pfund, in Königsberg rechnete 200 000 Bienenvölker und standen damit an der man ihn zu 40 Pfund. Das Marienburger Aemter- Spitze der neuzeitlichen deutschen Imkerei. Bienenhaus eines ostpreuöisdien Imkers 19. Juni 1971 / Folge 25/ Seite 12 Im ÖflpKuümblcit

Aus den ostpreußischen Heimatkreisen... %ennen Sie die &teimai wirklich? Dto Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Meiden Sie deshalb Jeden Wohnungs• Die Antwort auf unsere Bildfrage O 57 wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. Einige Einsender tippten bei dem Bild, das wir dem acht Kilometer langen See zwischen Oste• in Folge 17 vom 24. April mit der Kennziffer rode und Pillauken. Den schrägen Aufbau am „0 57" veröffentlichten, auf Jägerhöhe bei An• Ende der Landungsbrücke findet man sonst wohl dem Schatzmeister bestellt werden. Anschrift: Karl selten, denn für „Konrad" erwies sich der vor• Olivier, 48 Bielefeld, Hauptstraße 3 a. Hierzu bitten gerburg, auf Kruttinnen, auf Wartenburg, die Heimattreffen 1971 wir, das im Heimatbrief Nr. 16 gedruckte Formular meisten aber erkannten richtig: Es war das Kur• dere Brückenteil als zu tief. So. mußte der zu benutzen, das bei Versand des Buches als Auf• haus Pillauken bei Osterode, am Drewenzsee schräge Aufsatz gefertigt werden, damit die klebeadresse für die Büchersendung dient. Deshalb Passagiere ungefährdet aussteigen konnten. bitte in Blockschrift groß und deutlich die Versand• gelegen. Das Honorar von 20 DM erhält diesmal anschrift des Bestellers eintragen. Einsendung dieses Frau Edith Nitardy, 583 Schwelm, Lausitzer Auch zu Lande lag Pillauken günstig an der Formulars (oder auch eines in gleicher Art selbst Weg 10. In ihrer, von ihrer Mutter, Frau Erna Straße von Elbing zum Tannenberg-Denkmal bei gefertigten Zettels, z. B. auch einer am nächsten Schulz, der Witwe des Erbauers, ergänzten Ant• Hohenstein. Das Gästeheim konnte 50 Personen Postschalter kostenfrei erhältlichen Paketadresse) gilt als Bestellung. Gleichzeitig bitte den Vorbestell• wort schreibt sie: aufnehmen. Zur Schönheit der Natur gesellte preis je Stück DM 29,50 einzahlen oder überweisen „Das Bild zeigt Pillauken am Drewenzsee. sich eine reichhaltige Tierwelt, die Anlaß zu auf das folgende Konto: Kreisgemeinschaft Gum- Das abgebildete Gästeheim wurde 1935 von vielen Beobachtungen und Erlebnissen gab. Jetzt Stadtsparkasse Bielefeld, Kto.-Nr. 1 598 705, (Post- binnen e. V. in Bielefeld, Sonderkonto Heimatbuch, Peter Schulz gebaut, den meine Mutter in zwei• heißt die Gaststätte .Touristenhotel'. Daneben 19./20. Juni, Angerburg: Angerburger Tage in scheckkonto der Stadtsparkasse: Postscheckamt ter Ehe geheiratet hatte. Viele Erholung• hat man zwei und auf dem Feld weitere 48 Bun• Rotenburg (Wümme). Hannover Nr. 3900). suchende und Ausflügler fanden dort Entspan• galows gebaut. Die seinerzeit auf dem Feld ge• 19./20. Juni, Gumbinnen: Hauptkreistreffen in nung und genossen den herrlichen Ausblick. pflanzten 130 Obstbäume sollen nach Warscha» Bielefeld. Haus des Handwerks. Insterburg Stadt und Land Täglich verkehrte das Motorschiff „Konrad" auf transportiert worden sein." 19. /20. Juni, Lyck: Jahrestreffen in Hagen, Kreisvertreter Stadt: Prof. Dr. Georg-Winfried Markt, Festzelt „Auf der Springe". Schmidt. Gießen Kreisvertreter Land: Fritz Naujoks. Krefeld Geschäftsstelle: 415 Krefeld- Aus der stattlichen Zahl 20. Juni, Lotzen: Kreistreffen in Essen, Stadt. Fischeln, Kölner Straße 517. Telefon 0 21 51 / 63 26 55 der weiteren richtigen Saalbau Antworten veröffent• Humanistisches Gymnasium Insterburg — 34 Jahre 20. Juni, Mohrungen: Gemeinsames Treffen nach bestandenem Abitur kommen die Abiturienten- lichen wir — ohne Hono• mit dem Kreis Pr.-Holland in Braun• Jahrgänge Februar 1937 und März 1937 des Humani• rar — diesmal noch eine schweig Schützenhaus. stischen Gymnasiums in Insterburg am Sonnabend, weitere Zuschrift, weil 20. Juni. Pr.-Holland: Gemeinsames Treffen 23. Oktober 1971, im Hotel „Friedenstal" unmittelbar wir hoffen, einer treuen mit dem Kreis Mohrungen in Braun• an der Porta Westfalica zu einem gemeinsamen schweig. Schützenhaus Klassentreffen zum fünften Male erneut zusammen. Leserin damit zu neuen Alle Mitschüler werden herzlich eingeladen. Nähere Kontakten mit alten Be• 27. Juni Labiau: Hauptkreistreffen in Ham• Auskünfte erteilt der Einberufer Siegfried Migge, burg, Haus des Sports. 495 Minden (Westfalen), Saalestraße 16. kannten zu verhelfen. Frau Lieselotte Heinrich, 3. /4. Juli, Schloßberg und Ebenrode: Ge• meinsames Kreistreffen in Essen- Königsberg-Stadt geb. Jeromin, schreibt: „Die abgebildete Gruppe Steele. Erster Stadtvertreter: Prof. Dr Fritz Gause. Essen 4. Juli, Angerapp: Kreistieffen in Hamburg, Geschäftsstelle: Harry Janzen, 2 Hamburg 62. Tweel- vor der Kulisse des Kur• Remter, Neue Rabenstraße 27. tenbek 103. Telefon 04 11 / 5 24 34 24. hauses Pillauken ge• hörte zum Personal der 11. Juli, Memel, Heydekrug, Pogegen: Kreis• Hindenburg-Oberrealschule — Das Sondertreffen treffen in Hannover. Casino-Säle, der Steindammer Realschule und der Hindenburg- Heeres-Standortverwal- Schumacherstraße. Oberrealschule, das wir bei Gelegenheit des tung Osterode, das Bild 11. Juli, Osterode: Kreistreffen in Hannover, „Königsberger Treffens" am 15. und 16. Mai in der entstand etwa 1941/43. Kurhaus Limmerbrunnen. Duisburger Mercatorhalle veranstalteten, war gut besucht. Es freute uns besonders, daß wir in dem Dienststellenleiter Stabs• 18. Juli, Angerapp: Kreistreffen in Stuttgart, für uns reservierten Saalabschnitt, den die Paten• intendant Reinhold Rosig• Restaurant Doggenburg Herdweg 117. stadt Duisburg mit großen Schildern „Hindenburg- Oberrealschule" ausgestattet hatte, auch mehrere von keit, der inzwischen in 25.—29. August, Rastenburg: Hauptkreis• uns bis dahin nicht wiedergefundene Ehemalige be• Cuxhaven verstorben ist, treffen in Wesel. grüßen konnten. Eine Woche später, am 22. Mai, verhalf uns bei jenem 2S./29. August, Tilsit-Stadt, -Ragnit, Elch• nahmen wir an der Abiturfeier unserer Patenschule, des Leibnizgymnasiums in Duisburg-Hamborn, teil, Ausflug zu einem damals niederung: Kreistreffen in Wanne- schon seltenen Imbiß, Eickel, Volkshaus Röhlinghausen. wobei wir wie immer jedem der zahlreichen Ab• bitzki (aus Gr.-Grieben stammend), Ilse Damus iturienten zur Erinnerung und Mahnung eine bestehend aus Königsberger Fleck, Aal in Ge• 29. August, Johannisburg: Hauptkreistreffen Albertusnadel überreichten. Auch der neue Leiter (Schillerstraße), Irmgard Matuttis (Mackensen• in Dortmund, Reinoldi-Gaststätten. der Patenschule, Oberstudiendirektor Peters, und lee und natürlich Kaffee und Kuchen. Wir leb• straße), Elfriede Ellwitz, Ingrid Ullrich (Grau- einige vorjährige Abiturienten (1970 hatte keine Ent• ten damals in einer netten Gemeinschaft. Die denzer Straße), Lisa Salden (Bismarckstraße), lassungsfeier stattgefunden) erhielten den Albertus. Namen der abgebildeten Kolleginnen sind mir Unser Günter Boretius sprach das Grußwort, das in Gerda Bachmann (Bahnhofstraße). Leider habe den Worten gipfelte: „Wir werden unserer Heimat zum Teil noch bekannt, so die damals noch ledi• ich von keiner dieser Mitarbeiterinnen eine Angerburg Ostpreußen immer die Treue halten, was auch ge• gen Angestellten Ursula Neumann (Olgastraße), Anschrift, alle Bemühungen blieben ohne Er• Kreisvertreter: Friedrich-Karl Milthaler, 2 Harn- schehen mag." — Es wird schon jetzt darauf hin• Anneliese Gückler (Artilleriestraße), Ruth Ski- bürg 13. Postfach 8047. Telefon 04 11 / 45 25 42. gewiesen, daß unser großes HOK-Jahrestreffen am gebnis." 2. Oktober in Frankfurt am Main stattfindet, und Angerburger Tage am 19. und 20. Juni in Roten• zwar im „Westsaal" des Palmengartens. Eine aus• burg (Wümme): Sonnabend, 20 Uhr, kultureller führliche Einladung mit Programm und Stadtplan sich auch am nächsten Tag, am 5. September, zu dem einer Besprechung am 6. Juni in Hannover, zu der Abend in der Aula der Realschule. Sonntag, 11 Uhr, werden wir allen unseren 800 Ehemaligen zu großen Osteroder Kreistreffen, das ebenfalls im die Bundesgeschäftsführung eingeladen hatte und an Feierstunde im Lüneburger Hof. Einzelheiten des gegebener Zeit übersenden. Bitte Termin vormerken! Städtischen Saalbau stattfindet, einfinden werden. der Vertreter der Kreisgemeinschaft und des Heimat• Programms entnehmen Sie bitte den voraus• Anfragen an Artur Adam, 623 Frankfurt (Main) 80. bundes teilnahmen. Zur Vorbereitung des Treffen« Rehstraße 17. _ wurde ein Ausschuß gebildet, dessen Vorsitz Lm. gegangenen Ausgaben des Ostpreußenblattes. Wir er• ;j Pr.-Eylau warten Sie alle in Rotenburg (Wümme). Gerhard-Wolf. (Anschrift «. oben) übernommen hat. Kreisvertreter: Gerhard Doepner. 24 Lübeck-Mois• Weiter gehören dem Ausschuß an Adelheid Ehm, Labiau ling. Knusperhäuschen 5. Telefon 04 51 / 80 18 07 3 Hannover, Platenerstraße 51, Erich Stockdreher, Gumbinnen Kreisvertreter: Hans Terner. 213 Rotenburg/Wümme. 305 Wunstorf, Wilhelm-Busch-Straße 14, Werner Kreisvertreter: Dipl.-Ing. Dietrich Goldbeck, Imkersfeld 23, Telefon 0 42 61 I 34 67 Das Kreistreffen in der Patenstadt Verden am Lingk, 3001 Lüdersen über Bennigsen, Holtenser 4812 Brackwede. Winterberger Straße 14. 12. und 13. Juni brachte abermals eine Zunahme des Weg 39, und Bruno Raffel, 314 Lüneburg, Witzen• Kreistreffen: Bis zum großen Wiedersehen In Besuchs gegenüber den Vorjahren. Mancher war nach dorfstraße 30. — Das vorläufige Programm sieht zu• Wohin an diesem Wochenende? Natürlich nach Hamburg gibt es nur noch einen kurzen Zeitraum. langer Pause einmal wiedergekommen: „Grade, weil nächst für den Sonnabendnachmittag ein vorberei• Bielefeld zu unserem Hauptkreistreffen der Gum- Geben Sie bitte als Bezieher des Ostpreußenblattes man doch jetzt zeigen muß, daß wir da sind". Am tendes Gespräch aller Interessierten über eine neue binner und der ostpreußischen Salzburger in ihrer allen Landsleuten Kenntnis, von denen bekannt ist, Vorabend war der neugewählte Kreistag zusammen• Satzung und einen Wahlvorschlag zum Kreistag vor, Patenstadt. Sonnabend, 19. Juni: 10.30 Uhr Kreistags• daß sie nicht über diesen Termin informiert sind. getreten und hatte satzungsgemäß den Vorstand für bei dem Bundesgeschäftsführer Milthaler den Vor• sitzung im Rathaus; ab 16 Uhr alle Veranstaltungen Oft wird die Gelegenheit, sich nach vielen Jahren vier Jahre neugewählt. Kreisvertreter blieb Gerhard sitz führt. Für den Abend ist ein geselliges Bei• im Haus des Handswerks. Abends ab 20 Uhr Gum- mit einem großen Kreis alter Freunde und Bekann• Doepner, Barslack; für den zurücktretenden Stell• sammensein mit Darbietungen der Bundesspielschar binner Dittchenball. Sonntag, 20. Juni: 9 Uhr Saal• ten wiederzusehen, begeistert aufgenommen. Prüfen vertreter Dr. Erich v. Lölhöffel, Tharau, wurde der Gemeinschaft Junges Ostpreußen geplant. Am öffnung; 9.45 Uhr Andacht Pfr. Marienfeld; 10.30 Uhr Sie dabei Fahrtzusammenlegungen und bemühen Sie Wilhelm v. d. Trenck, Zohlen, eingesetzt. Die neun Sonntag soll zunächst eine Mitgliederversammlung Beiräte (Mitglieder des Kreisausschusses), Kassen- stattfinden bei der die Satzung vorgelegt und der Ansprachen; 11.30 Uhr Bundesspielschar der GJO; sich um die Mitnahme bzw. Begleitung älterer Lands• führerin und Kassenprüfer blieben in ihren Ämtern. Kreistag gewählt wird. In der anschließenden Feier• 13.30 Uhr Jugendbesprechung, Sondertreffen der leute. Bei dem Wunsche, sich in der Gemeinschaft In den Ältestenrat des Kreises wurden H. Strebel, stunde spricht der Chefredakteur des Ostpreußen• Traditionsgemeinschaften, Post-Angehörigen, Sport• von Gruppen oder Orten zu treffen, können recht• vereinigung Grün-Weiß; 14.30 Uhr Ehemalige der Landsberg, und Dr. v. Lölhöffel, Tharau, neu be• blattes, H. Wellems. Am Nachmittag folgt dann ein zeitig Plätze reserviert werden. Die Heimatfeier• rufen. Nach Jahres- und Kassenbericht und ein• gemütliches Beisammensein und ein Diavortrag „Der Friedrichsschule und Cecilienschule. Besucht auch stunde beginnt um 11.30 Uhr. die Gumbinner Heimatstube im Stadtarchiv Biele• gehender Aussprache mit dem Vertreter des Paten- Kreis Rößel gestern und heute". Bitte jetzt schon den feld, Werther Straße 3, mit dem großen Stadtmodell Urlaub im Patenkreis: Falls jemand einen Urlaub kreises, OKDir. Berner, wurde der alte Vorstand Termin vormerken! und der Bilderausstellung. Näheres im Ostpreußen• fern des Massentourismus plant, bietet sich — gerade einstimmig entlastet. Dem Patenkreis und der Paten• blatt der vorigen Woche und im neuen Gumbinner für uns — der Kreis Land Hadeln in idealer Weise stadt Verden wurde für die offene, wirksame und Heimatbrief Nr. 16, soeben erschienen (anfordern bei an. Durch die Nähe der Nordsee, das herrliche Wald• herzliche Zusammenarbeit besonders gedankt. Ein Tilsit-Stadt Stadt Bielefeld, Vertriebenenamt, Geschäftsstelle gebiet des Dobrocks, und den weiten Landschafts• Zusammensein der anwesenden Kreistagsmitglieder Patenschaft Gumbinnen, 48 Bielefeld, Postfach 181). charakter ist eine Fahrt dorthin sehr empfehlens• mit Kreistags- und Stadtratsangehörigen von Verden Stadtvertreter: Dr. Fritz Beck; Geschäftsstelle*. wert. In kultureller Hinsicht ist Otterndorf und seine schloß sich an, wobei Bgm. Wormit, Pr.-Eylau, dem G. Koehler, 23 Kiel, Muhliusstraße 70, Telefon Umgebung ebenso vielseitig. — Prospekte köannen Verdener Stadtrat eine Tischglocke in künstlerischer Nr. 04 31 / 33 29 35. Das neue Heimatbuch „Der Kreis Gumbinnen" — gerne zugesandt werden! Aufhängung als Zeichen freundschaftlicher Ver• Vor etwa einem Jahr wurde das Manuskript des bundenheit übergab. Bei der Feierstunde am Mahn• Ein frohes Wiedersehen in der Pfalz — Ein zweites neuen Buches über unseren Kreis vorgelegt. Wir mal des Deutschen Ostens am Sonntag wurden die Treffen für den Entlassungsjahrgang 1940 der waren mit dem Bearbeiter, Dr. phil. Rudolf Grenz, Lyck sehr herzlichen und für unsere heutige Lage ver• Klasse VI a ehemaliger „Herzog-Albrecht-Schüler" der Meinung, daß die damalige Ausarbeitung noch Kreisvertreter: Otto Skibowskl. 357 Kirchhain. Post• ständnisvollen Ansprachen des stellv. Landrats aus Tilsit fand in diesem Jahr am 22. und 23. Mal in gewisse Lücken hatte. Die weitere Quellenforschung Heemsoth und Bürgermeisters Dr. Friedrich ganz be• fach U3. Telefon 0 64 22 / 8 40. Maikammer bei Neustadt an der Weinstraße statt. und zahlreiche Beiträge anderer Verfasser, vor ailem sonders freudig und dankbar aufgenommen, was Hierzu kamen — zum Teil von weit her her — als auch eine bis vor kurzem überhaupt noch nicht vor• auch in den Dankesworten des Kreisvertreters Jahrestreffen in Hagen am 19./20. Juni. — Mit dem ehemaliger Lehrer Herr Rudek (Klassenlehrer Herr handen gewesene Dokumentation aller Land• Doepner zum Ausdruck kam. Die eigentliche Fest• Dr. Kirrinnis war leider beruflich verhindet) sowie gemeinden im Kreis Gumbinnen (im Manuskript 29. Hagen-Lycker Brief haben alle die Einladung zum rede hielt der Vorsitzende des BdV, Verden, der Jahrestreffen erhalten. Sonnabend Kreistag und 14 Mitschüler mit ihren Ehefrauen. Fünf dieser ehe• allein rd. 200 Schreibmaschinenseiten), haben das Königsberger Kurt Milutzki. Sie fand — nach kurzem maligen Klassenkameraden waren erstmalig dabei, Werk so anschwellen lassen, daß wir in eine Zwick• Heimatabend (19.30 Uhr). Sonntag, 11.30 Uhr, Feier• Uberblick über die kulturellen Bindungen Ost• stunde im Großen Saal des Rathauses. Anschließend da sie erst nach dem ersten Treffen im Juni 1970 in mühle geraten sind. Bei dem nun erreichten Stande preußens zu Gesamtdeutschland — ihren Höhepunkt Hannover ausfindig gemacht werden konnten. Hier müßte das Buch weit über 600 Seiten Text erhalten, Ortsvertreter- und Bauernversammlung im CVJM- in einer klaren und nichts beschönigenden Dar• Haus. Dann Volksfest „Auf der Springe" im Zelt. war die Wiedersehensfreude nach über 31 Jahren ver• dazu noch zahlreiche Bildseiten mit vielen noch nie stellung dessen, was uns und ganz Deutschland mit ständlicherweise besonders groß. An Gesprächsstoff veröffentlichten Bildern aus Stadt und Land. Zu die• Herr Pfarrer Asselmeyer hat für den Gottesdienst den Ostverträgen zugemutet wird. Die einseitige um 10 Uhr eine besondere Auswahl an Liedern (ost• mangelte es nicht und die Tage und Stunden ver• ser erheblichen Erweiterung des Inhalts ist die Aufgabe echter Rechtsansprüche, die Hergabe seit gingen leider viel zu schnell. Dank der guten Vor• Kostensteigerung im Druckgewerbe gekommen, die preußische usw.) ausgesucht, er hat zwei Lycker als sieben Jahrhunderten deutschen Landes und deut• Lektoren gebeten und will so allen Gottesdienst• arbeit und Organisation der Kameraden Hoffmann seit dem vorigen Jahr bereits über 20 Prozent be• scher Menschen ohne jede Gegenleistung, das Ver• und Schadlofskl klappte alles vorzüglich mit der trägt. Die Berechnung des Preises, die nach den vor• besuchern beweisen, daß Hagen sich um Lyck be• lassen völkerrechtlicher Grundsätze und das Vor• müht und den Lyckern zugewandt ist. Bitte, zeigen Unterbringung, der Fahrt zur Dombeslchtigung nach jährigen Angeboten namhafter Herstellungsfirmen bei spiegeln nichtssagender Erleichterungen für Berlin Speyer und der Weingutbesichtigung mit Wein• einem damals auf 500 Druckseiten einschl. der Bilder Sie dafür Ihren Dank durch vollzähligen Besuch in unter neuen, stärkeren Bindungen als einzigen Er• der Johanniskirche (am Zelt). Vom Bauernverband probe. Das gesamte Treffen verlief in guter Har• festgelegten Umfang angestellt worden war, ist in• folg führten zu dem Schluß, daß kein ehrlicher Ost• monie und heimatlicher Verbundenheit mit dem folge dieser veränderten Lage überholt. Das Buch spricht um 13.30 Uhr Herr Erich Steves im CVJM. wie Westdeutscher diesen Moskauer und War• Die Gemeinschaft Junger Lycker trifft sich am Sonn• Versprechen, sich in zwei Jahren in diesem (hoffent• muß trotz Einsatzes aller von der Kreisgemeinschaft schauern Pakten in der jetzigen Form zustimmen lich noch erweiterten) Kreis wiederzusehen. An• angesparten Mittel und trotz des sehr großzügigen tag, 14 Uhr, im Lycker Zimmer, Emilienplatz. Wir kann. Mit dem anschließenden, geselligen Bei• erwarten wieder großen Besuch des Jahrestreffens. fragen an Kurt Damrath, 3338 Schöningen, Stettiner Betrages, den die Patenstadt zur Verfügung gestellt sammensein vieler hundert Kreisangehöriger endete Straße 28. hat, erheblich teurer werden als bisher angegeben. das Jahrestreffen, von dem mancher gute Anregun• Wenn wir am bisher festgelegten Vorbestellpreis Jahrestreffen in der Patenstadt Hagen — Die jun• gen für die heimatpolitischen Aufgaben der näch• von DM 25,— festhalten wollten, dann müßte von gen Lycker treffen sich am 20. Juni von 14 bis 18 Uhr sten Zeit mitnehmen konnte. EvLl. dem jetzt erreichten Umfang soviel gekürzt werden, in den Ostdeutschen Heimatstuben. Um das gegen• Wehlau daß unweigerlich ein beträchtlicher Verlust an Sub• seitige Kennenlernen zu fördern, haben wir einen Das vom Kreis durch Horst Schulz, Topprienen, Kreisvertreter: Werner Lippke, 2358 Kaltenkirchen stanz die Folge wäre. Eingehende Beratungen des Tanztee mit kleinen Überraschungen vorbereitet. herausgegeben Heft 1 der Kreisgeschichte Pr.-Eylau, Kreisausschusses haben zu folgendem Entschluß ge• Oersdorfer Weg 37. Telefon 0 41 91 / 20 03 führt: 1. Gewisse Kürzungen im Text, auch Weg• das die Ordenszeit bis 1525 behandelt, ist jetzt liefer• lassung einzelner Beiträge, sind unvermeidlich, Osterode bereit und kann gegen Einsendung von 5,70 DM beim Das 1. Jugendtreffen am 8./9. Mai in Lüneburg war ebenso Beschränkungen in der Bildausstattung. Verfasser, H. Schulz, 5 Köln, Brüsseler Straße 102, erfolgreich. Die Referate „Neue deutsche Ostpolitik" Kreisvertreter: Hans Strüver, 333 Helmstedt, bestellt werden. und „Ostpolitik aus sowjetischer Sicht 1970/1971" er• 2. Der Vorbestellpreis von 25,— DM je Stück, der bis SchUtzenwall 13. Telefon 0 53 51 / 3 20 73. 15. 9. 1971 gilt, wird ab sofort auf DM 29,50 (einschließ• öffneten interessante Perspektiven: Wieviel Ent• lich Versandkosten) heraufgesetzt. Der alte Vor• Treffen der Oberschüler. — Die „Ehemaligen" der Rastenburg spannung verträgt die Sowjetunion? Ist eine Isola• bestellpreis gilt jedoch witer, wenn gleichzeitig drei beiden Oberschulen aus Osterode treffen sich am tion Westdeutschlands für die Sowjets zu erreich«! und mehr Exemplare vom gleichen Besteller und für Sonnabend, 10. Juli, ab 16 Uhr in Hannover im Kreisvertreter: Heinrich Hilgendorff. 232i Flehm. Aufweichungsbstrebungen in Westeuropa' Wie gleiche Versandanschrift bestellt werden. Alle vor• Brauer-Gilde-Haus im Agi. Lm. Starbatty weist dar• Post Kletkamp Telefon 0 43 45 / 3 66 monolitisch ist der Ostblock? Der Frieden als Port- bestellten Exemplare müssen bei Bestellung, späte• auf hin, daß diejenigen Oberschüler, die 1931 — also setzung des Krieges mit anderen Mitteln; in diesem stens aber bis zum 15. September 1971 bezahlt sein vor 40 Jahren — ihr Abitur bestanden, sich am Zu unserem Hauptkreistreffen am 29. August wird Sinne „Koexistenz" der Sowjets. Europäische Sicher• (Eingang des Betrages auf dem unten angegebenen 10. Juli zunächst bis 16 Uhr im Hotel am Rathaus mit sehr viel Besuch gerechnet. Es ist daher un• heitskonferenz als Instrument zur Veruneinigung im bedingt erforderlich, sich schon jetzt um ein Über• westlichen Lager. Die finnische Situation auch für Konto). Die bis jetzt eingegangenen Einzelbestellun• einfinden und hernach geschlossen am großen BRI 7 Das ka gen werden zu 25,— DM ausgeliefert, jedoch appellie• Schülertreffen im Brauer-Gilde-Haus teilnehmen. Es nachtungsquartier zu bemühen. Bitte wenden Sie t v., i P-talistische System hat soziale ren wir an die so begünstigten „Erstbesteller", aus wäre erwünscht, wenn alle Teilnehmer und Teil• sich dieserhalb an das Verkehrsamt bei der Stadt• Fehler; das soziale System des Ostens hat kapitale Solidarität freiwillig die Differenz von DM 4,50 je nehmerinnen des Schülertreffens am folgenden verwaltung in Wesel, Abteilung 80, das Ihnen gerne Fehler. Die SED will Abgrenzung. Jedes Entgegen• Exemplar nachzuzahlen. 3. Der reguläre Preis nach Sonntag, 11. Juli, sich zu dem großen Kreistreffen dabei behilflich sein wird. — Unsere Geschäftsstelle kommen bedeutet indirekte Herausforderung an die Ende der Vorbestellzeit wird voraussichtlich wesent• unseres Heimatkreises im Kurhaus Limmerbrunnen in Wesel, Brüner Torplatz 7, bleibt in der Zeit vom SED. Die gemeinsame Wurzel SPD—KPD. Die pollti• 28. 6. bis 19. 7. 1971 geschlossen. schen Auswirkungen dieser Tatsache In der Osl- lich höher liegen müssen. Er richtet sich nach der in Hannover einfinden würden. k SED nlcht an der Höhe der Auflage, die wiederum erst nach Vorliegen E lV / . »Anerkennung" durch der Summe aller vorbestellten Exemplare bestimmt Treffen der Kameradschaft des Hl./Inf.-Regt. 3 — BRD interessiert! Kalter Krieg ist Alibi für Ost- werden kann. Es liegt also in jedermanns Interesse, Die Angehörigen der Kameradschaft des III. Batail• Rößel Berl n. Ist das bedingungslose Entgegenkommtm «laß dieses einmalige Dokumentarwerk über unseren lons Inf.-Regt. 3 treffen sich am Sonnabend, 4. Sep• Vorsitzender des Vorbereitungsausschusses: Ger• scheinbar beendet? „Sowohl als auch" in der Politik Heimatkreis sobald wie möglich in großer Zahl vor• tember, in Recklinghausen, Städtischer Saalbau. hard Wolf. 3 Hannover-Linden, Hahnenseestraße t, ist besser als „entweder — oder"! — Bitte vormerken: bestellt wird. Nur dadurch kann eine möglichst hohe Hierzu wird von Hamburg ein Sonderbus fahren, für Telefon 49 36 68. 2. Jugendtreffen 1971 am 11./12. September 1971 im Auflage gedruckt der Stückpreis niedrig gehalten den noch einige Plätze frei sind; Interessenten wen• Jugendheim Pestinghausen bei Svke. — Die ehema• und u. U. auch der Inhalt im jetzigen Umfang un• den sich bitte möglichst bald an Lm. Otto Goden. Das Jahrestreffen aller Kolleler findet am 25. und ligen Schüler der Deutschordensschule und der Renl- gekürzt erhalten bleiben. Das Buch kann sofort bei 2 Hamburg 13, Rappstraße 4. Wir hoffen, daß mög• 26. September in Hannover in der Gaststätte der IChUlen Wehlau—Tapiau treffen sich am 2./3. Ok• lichst viele Teilnehmer des Kameradschaftstreffens Herrenhäuser Brauerei statt. Das ist das Ergebnis tober im Ostheim, Bad Pyrmont 19. Juni 1971 /Folge 25 / Seite 13 -DÜS £lipnuhmblüii Aktuelles Die Menschen zueinander führen Deutsch-dänische Altenireizeit der Gemeinschaft Junges Ostpreußen im Ostheim

„Zu Hause in Ostpreußen hieß es, man müsse erst einen Scheffel Salz miteinander gegessen haben, um Freundschaft schließen zu können. Hier aber war die Freundschaft schon nach zwei Tagen besiegelt", schmunzelte Hans Linke, der Bundesgruppenwart der Gemeinschaft Junges Ostpreußen, im Speisesaal des Ostheims in Bad Pyrmont. Und der dänische Major Buhl fügte hinzu: „Wir haben eine herrliche Zeit mitein• ander verbracht und viel erlebt, was wir zu schätzen wissen." Es ging diesmal freilich nicht um die Jugend. Sie war „nur" Initiator einer gemeinsamen deutsch-dänischen Altenfreizeit im Ostheim ge• wesen, die Menschen aus zwei Nationen ein• ander näher bringen sollte. Wobei der Begrifl „Alt" nidit ganz wörtlich zu nehmen ist, denn Site Rettcingsakrtori ck-r Major Buhl zum Beispiel, der die dänisdie Gruppe leitete, ist erst 40 Jahre alt. Eine Wodie lang lebten Ostpreußen und dä• nische Bürger aus Oksböl gemeinsam im Ost• heim, unternahmen Wanderungen, sahen Filme wie „Schwarzes Kreuz auf weißem Mantel" und „Unser Leben — unser Streben", der von der Gräberarbeit der Ostpreußenjugend in Däne• mark berichtet, hörten Schallplatten mit ost• preußischen Liedern und die Stimme Agnes Jetzt wird ausgeliefert Miegels, die einst auch in Oksböl interniert war, besuchten das Kloster Corvey und eine Ein herzlicher Händedruck zur Besiegelung der Freundschaft: Major Bühl (lks.) und Hans Linke Wie uns die Druckerei mitteilt, ist die Porzellanfabrik, aus der manches Erinnerungs• Auslieferung des Buches „Sie kamen übers stück den Weg nach Dänemark antrat. Fotos Stamm Meer", das wir in den letzten Wochen wie• derholt ankündigten, in vollem Gange. Auf Sprachschwierigkeiten gab es nicht. Wenn es 216 Seiten bietet es eine konzentrierte Zu• einmal sprachlich schwierig wurde, half ent• zeit erreicht: „Der Krieg entfremdet die Völker*, sehen, und über Gräbern haben wir in Däne• sammenfassung des Geschehens der Flucht weder der Major oder eine dänisch sprechende sagte Hans Linke, „aber die Jugend kennt ihn mark uns die Hand gereicht. Wir müssen alles und Vertreibung und der voraufgegangenen Ostpreußin. „Es dauerte nur Stunden, dann nur vom Hörensagen und hat deshalb nicht die tun, damit Kriege wie der letzte sich nicht Ereignisse. Dokumentarische Fotos auf Kunst• waren wir im schönsten Einvernehmen", be• Vorurteile, die Erwachsene manchmal gegen• wiederholen. Sinn dieser Freizeit war es des• druckpapier illustrieren das damalige Ge• stätigte uns Frau Rinas, die die Teilnehmer einander hegen. Wir waren daher der Meinung, halb, daß Menschen aus zwei Völkern, die sich schehen. Haben Sie diesen wertvollen Beitrag betreute. daß die Jugend auf dem eingeschlagenen Wege einst mit Mißtrauen gegenüberstanden, sich zur Zeitgeschichte schon bestellt? Falls nicht, Damit war der von der Gemeinschaft Jun• weitergehen sollte, die Menschen zueinander näher kennenlernen sollten." sichern Sie ihn sich noch heute, denn die ges Ostpreußen verfolgte Zweck dieser Frei- zu führen. Ich habe im Kriege Menschen sterben Bei Egon Jensen, dem langjährigen Bürger• Auflage ist begrenzt. meister von Oksböl und jetzigen Oberhaupt der Sie kamen übers Meer 8,40 DM. neugebildeten Großgemeinde Blavand mit Oks• Zuzüglich 50 Pf Porto- und Versandkosten böl als Mittelpunkt, stieß Hans Linke mit die• je Exemplar. sem Gedanken auf volles Verständnis wie sdion Staats- und Wirtschattspolitische Gesellschaft bei der ersten Altenfreizeit vor vier Jahren. 2 Hamburg 13, Postfach 8327 Auf dänischer Seite tat man ein übriges und setzte den Teilnehmerkreis anders als beim erstenmal zusammen, um die Verständigungs• basis allmählich zu verbreitern. Ein besonderes Vorkämpfer für Ostdeutschland Wort des Dankes widmete Hans Linke auch der Landsmannschaft Ostpreußen, die das Zustande• Dr. Oskar Eggert 75 Jahre alt kommen dieser Freizeit finanziell ermöglichte Der Mitbegründer und langjährige Sprecher Der Begegnung in Bad Pyrmont soll im Au• der Pommerschen Landsmannschaft, Oberstu• gust eine zweite in Oksböl folgen, während dienrat i. R. Dr. Oskar Eggert, vollendete am die Ostpreußenjugend zur Gräberarbeit in Däne• Ii) Juni in Oherhttusen das 75. Lebensjahr. Ost- mark weilt. Schon jetzt wurden dazu die. ersten preußensprecher Reinhold Rehs war leider durch Einladungen von dänischer Seite ausqesnro- eine ministerielle Besprechung in Bonn verhin• chen: „Du wohnst bei mir." Zum gleidien Zeit• dert, dem verdienstvollen Mitstreiter für die punkt wird auch die Bundesspielschaj„flc|grr^Qe- Sache des deutschen Ostens selbst die Glück• meinschaft Junges Ostpreußen in Oksböl wei• wünsche der Ostpreußen zu überbringen. An len und dort den Insassen der Altersheime seiner Statt überreichte ein Mitglied des Bun• Freude bereiten. Im Mittelpunkt des Treffens desvorstandes ein wertvolles Buchgeschenk und soll wieder eine Andacht auf dem deutschen verband damit die guten Wünsche der Lands• Friedhof stehen, bei der Pastor Riger-Kusk in mannschalt Ostpreußen für den Historiker Pom• deutscher Sprache der Toten aller Völker ge• merns. denken wird. Den Abschluß bildet ein musischer Abend vor dänisch-deutschem Publikum im Im Jahre 1948 gehörte Dr. Oskar Eggert zu Tourist-Hotel von Oksböl. Im Oktober schließ• den Gründern der Pommerschen Landsmann• lich wird eine offizielle Abordnung der Ge• schaft, deren Sprecher er dann 18 Jahre lang Wer ist Däne, wer Deutscher? Es dauerte nur Stunden, bis sie in Bad Pyrmont Freunde wurden. meinde Blavand mit Bürgermeister Jensen, Pa• war, ohne es sich jemals leicht zu machen. Zu• stor Riger-Kusk und Oberstleutnant Baron Gyl- sätzlich bekleidete er noch das Amt des Vor• denkrone, dem Kommandeur der Panzerschule sitzenden der Vereinigten Landsmannschaften Oksböl und Mitglied des Gemeinderates, in die Mitteldeutschlands und wurde auch in das Präsi• Bundesrepublik kommen. dium des Bundes der Vertriebenen berufen. Wer die Heimat liebt wie du ..." „Skal" und „Prost" klang es durcheinander, Heute ist er Ehrenvorsitzender der Pommer• als Major Buhl zum Abschluß der Begegnung schen Landsmannschaft wie der Vereinigten in Bad Pyrmont „auf die Freundsdiaft" trank. Landsmannschaften Mitteldeutschlands. Stets ist Im Gedenken an unsere Mitarbeiterin Dr. phil. Ida Kunigk Zuvor hatten die dänischen Gäste mit kleinen Dr. Eggert in seinem umfassenden Wirken da• Geschenken für Hans Linke, Frau Rinas und bei auch für seine Schicksalsgefährten einge• Heimleiter Horst Goerke ihrem Dank für die treten. Mit geraden, schlichten Worten und der „Ich bin ein Kind. Und alle Schatten der Klasse" zu erreichen. Mit dem sicheren Ge• schichten fühl für Qualität verband sich bei ihr eine herzliche Aufnahme und Betreuung Ausdruck Stärke der ehrlichen Überzeugung tritt er im• gegeben. mer wieder für die Sache des deutschen Ostens Sich wundersam, und voll Vertrautheit Macht des Glaubens, die jeden, an den sie ein. Darüber hinaus fand Dr. Eggert noch die Summt Mutter Nacht, summt mir ins Ohr glaubte, trug. Sie gebot über jene Liebe, deren Zeit, sich eingehend mit der Geschichte seiner Geschichten . . . Wunsch es ist, „seinen Mitmenschen ohne jeden pommerschen Heimat zu beschäftigen. Er zeich• Geschichten hör ich, die mein Leben waren. Grund und Selbstzweck Gutes zu erweisen" Sorge um Vertriebenenbelange Nun sind es Märchen nur ... So schlaf ich (A. Brust). nete sich nicht nur durch das Anlegen strenger Sonderstatus geht verloren Maßstäbe bei der Auswertung überlieferten ein." (Tielo) Sie war nicht nur eine Ostpreußin, sie war Ostpreußen. Sie lebte die Heimat. Wer mit ihr Quellenmaterials aus, sondern lieferte auch Wie berechtigt die scharfen Proteste des sei• zusammenkommen durfte, der kam nach Hause. selbst wertvolle Beiträge zur Geschichte Pom• Der große Schlaf, nerzeitigen Präsidenten des Bundes der Ver• Und, was wir nie vergessen sollten: sie der unser Dasein um• triebenen Reinhold Rehs gegen die beabsichtigte merns. War die Anerkennung seines politischen kannte „den Ernst des Lachens". Es gab wenig rundet, ist über Dr. Auflösung des Bundesministeriums für Vertrie• Wirkens das Bundesverdienstkreuz, so ehrten Menschen, mit denen man so von Herzen lachen phil Ida Kunigk ge• bene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte gewe• ihn, der seit fast 40 Jahren der Historischen konnte wie mit ihr. An dieses ihr klares Lachen kommen. Unerwartet sen sind, dürfte durch die jüngste Entwicklung Kommission für Pommern angehört, seine pom• wollen wir denken, damit sie uns, denen sie ist sie am 28. Mai ent• ganz augenfällig werden, die den „Rheinischer merschen Landsleute 1970 durch die Verleihung hier keine Freuden mehr machen kann, eine schlafen. Eine Gnade Merkur" zu der Feststellung veranlaßte: des Pommerschen Kulturpreises 1969. Im Jahre für die Entrückte, ein dauernde Freude bleibt. K. F. 1961 als Oberstudienrat in den Ruhestand ver• Schock für die Familie, Als die SPD/FDP-Regierung 1969 das Ver- setzt trat Dr. Eggert aus gesundheitlichen Grün• ja für uns alle, die wir triebenenministerium auflöste, vermuteten Op den im Herbst 1969 von seinem Amt als Pom• zurückbleiben. Und ein Position und Vertriebene zu Recht, daß dadurch mernsprecher zurück. Verlust im kulturellen Rominter Hirsch „Roland" ist tot eine Politik des Zurückweichens vor den Forde• Leben, der wirklich rungen des Ostens angekündigt werden sollte kaum zu ersetzen ist. Im niedersächsischen Wisentgehege bei BdV und CDU'CSU protestierten dagegen — ODS - Schülerseminar Den Lesern des „Ost- Springe ist der Star Tausender von Berufs- und wegen der Mehrheitsverhältnisse im Parlament areußenblattes" ist Ida Amateurfotografen verendet — der Platzhirsch jedoch ohne Erlolg. Immerhin: Genscher über• Der OstpoVitische Deutsche Studenten• Kunigk herzlich vertraut, und viele Landsleute „Roland" aus der Rominter Heide. Der vor hörte den Protest nicht und wollte durch Ko• verband veranstaltet vom 9. 7. — 12. 7. verehrten ihre beispielhaften Beiträge in Antho• Jahren importierte Liebling der Besucher wurde operation mit den Vertriebenen den sich an• 1971 im Jugendheim Malgarten bei Bram• logien. nur acht Jahre alt. 1970 war „Roland" ein un• bahnenden Konllikt um die neue Ostpolitik sche ein Seminar „Moral und Politik — Die Hochbegabte war im Leben so beschei• gerader 24Ender geworden. Gr. für seinen Tätigkeitsbereich entschärten. Er ver• Die Frage nach Schuld, Sühne und Strafe den, daß man meinte, sie schämte sich ihres lieh der Vertriebenenabteilung des Innenmini• im politisch-historischen Bereich". Teil• Wissens und Könnens. Sie war Schülerin der Rastplatz „Masuren" in Bayern steriums eine Sonderstellung, indem er sie sich nahmeberechtigt sind Schüler und Schü• Professoren Nadler und Ziesemer. Als Mitarbei• persönlich unterstellte. lerinnen im Alter von 16 bis 20 Jahren. terin am Deutschen Sprachatlas besaß sie das Auf der neuen Autobahnstrecke Nürnberg— Noch Ende Mai unterstrich Genscher die Be• Referate werden gehalten u. a. über „Ver- absolute Gehör auch für die feinsten Abtönun• Würzburg gibt es jetzt einen Parkplatz, der gaogenheitsbewältigung", „Moral und Po• deutung dieser Entscheidung, als er den nach gen unserer ostpreußischen Muttersprache, die von der Bundesautobahnverwaltung offiziell den Peter Paul Nahms Rücktritt zum Ministerial• litik", „Kriegsschuldfrage", „Moral und nun zur „Heimat der Vertriebenen" geworden Namen „Rastplatz Masuren" erhalten hat. Den direktor und Leiter der Vertriebenenabteilung Politik in theologischer Sicht". ist. Im Schuldienst war die Oberstudienrätin Namen, der an Ostpreußen erinnern soll, ver• avancierten FDP-Abgeordneten Rutschke in sein Außer einem Unkostenbeitrag von a. D. einmal Deutschlands jüngste Studienrätin künden große Schilder. neues Amt des Staatssekretärs im Innenministe• 20,— DM entstehen den Teilnehmern gewesen, und viele ehemalige Schülerinnen Dieser masurische Rastplatz in Bayern ist rium einführte. Inzwischen jedoch deutet alles keine Kosten; Fahrtkosten 2. Klasse wer• blieben ihr bis heute dankbar verbunden. vorbildlich. Er wirkt besonders anziehend durdi darauf hin, daß der mit Rutschkes Aufstieg den erstattet. Sie war auch im Privaten Pädagogin. Nicht, seine Hügellage und den dichten Baum- und verbundene erneute Wechsel in der Leitung Anfragen und Anmeldungen an: Hans- daß sie doziert oder geschulmeistert hätte, aber Buschbestand. Ein Königsberger Autofahrer aus der Vertriebenenabteilung zu deren weiterer Michael Fiedler, 34 Göttingen, Nikolaus- sie lebte immer der Verpflichtung, die „Stief• München: „Ein guter Einfall! In Masuren fand Deklassierung führen dürfte. Sie soll ihren Son• berger Weg 112. kinder des Lebens" kräftig zu machen, das „Ziel man überall solche malerischen Winkel." Gr. derstatus verlieren. Landsmannschaftliche Arbeit £>ü$ Olipnufuriuhiii 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 14 „Mut und Entschlossenheit zeigen" Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in.. Kultur- und heimatpolitische Tagung der Landesgruppe Bayern

Berlinfahrer und der Freunde dieser Städte im Haus BERLIN des Deutschen Ostens. Bitte Dias, Filme und Bilder mitbringen.

Vorsitzender der Landesgruppe Berlin: Kurt Jur- Köln — Ostpreußenrunde am Donnerstag, 24. Juni. kowski, 1 Berlin 61, Stresemannstr. 90—102 (Europa• 19.30 Uhr, im Kolpinghaus, St.-Apern-Straße/Ecke haus). Telefon 03 11 / 2 51 07 11. Kelenenstraße. Thema: „Deutsche und Polen im Laufe der Jahrhunderte", von Max Wambeck, letzter 4. Juli, So., 9.10 Uhr, Heimatkreis Lyck: Dampfer• deutscher Senator im polnischen Senat. Um zahl• fahrt zur Pfaueninsel, Abfahrt Kottbusser reichen Besuch wird gebeten. Brücke. 4. Juli, So., 16.00 Uhr, Heimatkreise Tilsit-Stadt, Rees — Wesel — Sonntag. 27 Juni, Tagesbusaus- Tilsit-Ragnit, Elchniederung, Stargard-Saatzig: flug nach Sondern im Hochsauerland. Fahrt über Kreistreffen lm Restaurant „Zum Alten Fritz". Dortmund. Lüdenscheid entlang der Listertalsperre. Berlin 27, Karolinenstraße 12, U- und S-Bahn Sondern liegt am Biggesee und ist eine äußerst Alttegel, Busse 14, 13, 15 und 20. romantische Gegend. Auf dem 34 km langen Bigge• 4. Juli, So., 15.00 Uhr, Heimatkreise Labiau — Sam- see können mit Fahrgastschiffen Rundfahrten unter• land: Kreistreffen im Haus der ostdeutschen nommen werden. Baden möglich. Mittagessen, mit Heimat. Berlin 61. Stresemannstraße 90. Blick auf den See und das dahinter liegende Wald• Raum 116. gebiet. Gäste herzlich willkommen. Anmeldungen 11. Juli, So., 16.00 Uhr, Heimatkreise Memelland: bis spätestens 20. Juni bei Schatzmeister J. Knobel, Kreistreffen im Vereinslokal „Schillerglocke", 423 Wesel. Niederstraße 3. Berlin 12 (Charlottenburg), Krumme Straße 63, Ecke Schillerstraße. U-Bahn Deutsches Opern• Warendorf — Am Mittwoch, 23. Juni, Fahrt der haus. Frauengruppe nach Heringhausen. Abfahrt 9 Uhr Wilhelmplatz, Fahrpreis 7,80 DM.

HAMBURG Witten — Samstag, 26. Juni, 20 Uhr, außerordent• liche Mitgliederversammlung im Cafe Jütte, Widey• straße, mit Lichtbildervortrag, aktuellen Themen Vorsitzendel dei Landesgruppe Hamburg: Eherharu Wiehe. 2 Hamburg 62. Am Ohlmoorgraben 14. Tele• und Besprechung des Familienausfluges ins Rauen- fon 04 11 / 5 20 77 67. Geschäftsstelle: 2 Hamburg 13. tal am folgenden Sonntag. Treffpunkt dazu 14.30 Uhr Parkallee 86. Telefon 04 Ii / 45 25 42. Postscheckkonto in der Gaststätte Rauendahl, Busverbindung bis Hamburg 96 05 Bommern (Bundesverlag oder Wasserturm), Spiele und Wettkämpfe für Kinder und Erwachsene. Jeder erwachsene Teilnehmer erhält einen Bon über Junge Generation In Bayern: Der Vorsitzende der LMO-Landesgruppe Walter Baasner (Zwei• Sonderfahrt nach Lüneburg — Alle angemeldeten 1,50 DM. — Anmeldungen für die Tagesfahrt nach Teilnehmer für die Tagesfahrt zum Ostpreußischen Königswinter mit Dampferfahrt nach Linz am Rhein ter von rechts) im Gespräch mit Landesjugendwart Jörg Lauschke (links) und dessen Stellver• Jagdmuseum nach Lüneburg werden gebeten, sich bis 20. Juli bei Lm. Blechert, Bahnhofstraße 60, Fahr• tretern Gerd Patzelt (Mitte) und Franz Tessun (rechts). am Sonnabend, 19. Juni, pünktlich um 8.30 Uhr vor preis 10,— DM (bei Anmeldung zu zahlen). — Im Juli dem Haupteingang des Gewerkschaftshauses am und August keine Zusammenkünfte. Besenbinderhof einzufinden. Von dort aus erfolgt die Abfahrt in einem großen Sonderbus. Es wird dar• München — „Die bewahrenden und erhalten• ten und Arbeitskreise, Kultur- und andere Fach• um gebeten, die Teilnehmerbeiträge möglichst in den, aber für jeden vernünftigen Fortschritt referenten, die ernste Warnung, nicht alles zu passendem Geld bereitzuhalten. Die Kassierung glauben, was in Presse, Hörfunk und Fernsehen erfolgt im Bus. HESSEN offenen Kräfte unseres Staates operieren heute zersplittert, vereinzelt, zerfahren. Die Schwäche geboten werde. „Wenden Sie sich Medien zu, Bezirksgruppen Vorsitzendel dei Landesgruppe Hessen: Konrad des Guten ist wieder einmal die Stärke des die noch objektiv sind", rief Baasner aus. »Das Bergedorf — Montag, 21. Juni, 13.30 Uhr, Busfahrt Opitz, 63 Gießen An der Liebighöhe 20 Telefon Bösen. Es fehlt der gemeinsame Wille zur Kon• Ostpreußenblatt ist vielen zu politisch. Aber — Sr. 06 41 / 3 81 47 für ältere Landsleute, durchgeführt von der Polizei zentration, um in Freiheit zu überleben." wo wollen Sie sich denn überhaupt noch orien• Hamburg, Auskunft bei Woll-Scharfetter, Alte tieren? Nur dort können Sie sich noch unvor• Holstenstraße 50. Kassel — Dienstag. 6. Juli, 15 Uhr, heimatliche Kaffeestunde in der Gaststätte Hahn, Wolfsanger, Das war das Fazit einer großangelegten Rede eingenommen informieren!" Frauengruppen Spiekershäuser Straße 5 (Linie 6 bis Schule Wolfs• von Dr. Heinz Burneleit, Stuttgart, Mitglied anger). — Skatabende und gemütliches Beisammen• des Bundesvorstandes der Landsmannschaft Ost• Der Erste Vorsitzende schloß seinen knappen Fuhlsbüttel — Donnerstag, 24. Juni, 15.30 Uhr, trifft sein an jedem ersten Freitag im Monat im Bürger• inhaltsreichen Bericht mit mahnenden Worten sich die Frauengruppe im Bürgerhaus, Langenhorn, haus, Holl. Straße (Linie 1). preußen, anläßlich der kultur- und heimatpoliti- Tangstedter Landstraße 41 (U-Bahn Langenhorn- schen Tagung der LMO-Landesgruppe Bayern an die Leiter aller Gruppierungen, mehr denn Markt). in München. Der Redner brachte eine schonungs• je zusammenzuhalten. „Es liegt an uns, Mut lose Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Ost- und Entschlossenheit zu zeigen und nicht zu BAYERN resignieren." SCHLESWIG-HOLSTEIN West- bzw. West-Ost-Beziehungen unter dem Titel „Realitäten und Irrealitäten" und eine Als besonderes und erfreuliches Ereignis wer• Vorsitzender dei Landesgruppe Bayern; Waltet Vorsitzender dex Landesgruppe Schleswig-Holstein: Vorausschau auf die künftige Entwicklung. Dr. teten die Landsleute die Teilnahme des für Baasner, 8 München 23 Clemensstraße 48/IV Ii.. die landsmannschaftliche Arbeit beim Ostpreu• Günter Petersdorf, 23 Kiel. Professor-Anschütz- Telefon 08 11 / 30 46 86. Burneleit rechnete hart mit der Ostpolitik der Straße 69. Geschäftsstelle: Kiel. Wilhelminen» gegenwärtigen Bundesrepublik ab. Wegen der ßenblatt zuständigen Redakteurs Horst Zander, Straße 47/49. Telefon 04 31 /4 02 11. Würzburg — Am Sonntag, 20. Juni, Sommerausflug grundsätzlichen Ausführungen wird das Ost• Hamburg. In einem dynamischen Referat sprach mit Autobus nach Schwäbisch Hall. Fahrtroute: Bad er über „Unsere Landsmannschaft und unser Uetersen — Nächste Versammlung am 5. Juli. Mergenthelm. Zisterzienserkloster Schöntal (Besich• preußenblatt in einer seiner nächsten Ausgaben 19.30 Uhr, mit Vorführung von Farbdias aus Masuren. tigung), Friedrichsruhe (Mittagessen), Schwäbisch- ausführlich auf die Rede eingehen. Ostpreußenblatt heute", das bei den Teilneh• Außerdem Anmeldungen für die Ganztagsfahrt an Hall (Spaziergang auf die Comburg), Fest Vellberg Zu Beginn der Tagung im Münchner Haus des mern lebhafte Anerkennung fand. die Schlei am 25. Juli. — Bei der letzten Mitglieder• (Kaffee und Restaurant). Kosten: Mitglieder 5,— DM, versammlung wurden mehrere langjährige Mit• Kinder halben Preis; Gäste 10,— DM. Verbindliche deutschen Ostens gab dessen Leiter, Herr Si• Mit der Arbeitstagung in München (auf deren glieder mit Ehrenurkunder. ausgezeichnet. Für alle Meldungen bis 16. Juni an Franz Weiß, Würzburg, mon, einen kurzen Uberblick über das vor knapp Ergebnis das Ostpreußenblatt bereits in Folge Anwesenden gab es außerdem eine kleine Über- Rote-Kreuz-Straße 13' t, oder telefonisch 09 31 / 7 89 59 einem Jahr eingerichtete Haus und über die 24 auf Seite 14 hingewiesen hat) verbunden ra^jfoung,v ...... , . .. ,, ,.t., an den Vorsitzenden Paul Bergner. i— Nächstes Mit- Ljliedertreffen im ..Volksgarten" im Steinbachtal am damit verbundenen Schwierigkeiten. wardn audi die satzungsgemäßen Wahlen des Dienstag, 6. Juli, 20 Uhr (Wanderung). Vorstandes der Landesgruppe Bayern. Beim.ge• In seinem Bericht zur Lage sagte der 1. Vor• NIEDERSACHSEN schäftsführenden Vorstand ergaben sich keine sitzende der Landesgruppe Bayern, Baasner, Veränderungen, alle wurden einstimmig wie• daß es heute für jede Partei problematisch sei, dergewählt: 1. Vorsitzender Walter Baasner, Vorsitzender : Friedrich-Wilhelm Raddatz, Erdöl im Kreis Putzig die Regierungsverantwortung zu tragen, wenn Wolfsburg. Niedersachsen-Nord: F.-W. Raddatz, 2. Vorsitzender Horst Roßoll, Schatzmeister Kurt 318 Wolfsburg, Am Stemmelteich 24, Telefon Danzig — Unter der Uberschrift „Großer Er• man die gesamte politische Entwicklung in der Weinert, Schriftführer Otto Pahlke, alle Mün• Nr. 0 53 61 / 4 93 45. Niedersachsen-West: Fredi Jost, folg polnischer Geologen" veröffentlicht die Welt sehe. Zur Unterzeichnung der Verträge chen. 457 Quakenbrück, Hasestraße 60, Telefon 0 54 31 / 5 17. Danziger Zeitung „Glos Wybrzeza" auf der er• in Moskau und Warschau durch Bundeskanzler Niedersachsen-Süd: Siegfried Saßnick, 3 Hannover, Brandt und Bundesaußenminister Scheel meinte In den erweiterten Vorstand wurden folgende Bischofsholer Damm 142. Telefon 05 11 / 81 52 33. sten Seite einen Bericht, in dem es heißt, polni• Landsleute gewählt: Erich Diester, München, sche Geologen hätten im Kreis Putzig wesentli• Baasner u. a. wörtlich: „Statt des Husarenritts Arbeitstagung der Gruppe Niedersachsen-West — che Erdölvorkommen entdeckt. Es bleibe jedoch nadi Osten wäre es für die Bundesrepublik kultur- und heimatpolitischer Referent; Helmut Im Bührener Jagdhaus bestritt der Gesamtvor• abzuwarten, ob das hier lagernde Erdöl „renta• Deutschland besser gewesen, das Bündnis mit Damerau, München, Referent für politische und stand der Gruppe Niedersachsen-West seine letzte landsmannschaftliche Grundsatzfragen; Gerhard Sitzung dieser Legislaturperiode unter Vorsitz von bel ausgebeutet werden kann." Bis jetzt hätten dem Westen zu pflegen und weiter zu festigen." Fredi Jost. Im Mittelpunkt stand der am Sonnabend, sich, so schreibt die Zeitung abschließend, alle Baasner richtete an die fast hundert Delegier• Baczko, Erlangen, Aktionsreferent; Klaus Mol- 9. Oktober, stattfindende Ostpreußentag unter der für die Probebohrung zuständigen Dienststellen ten der Landesgruppe, Vorsitzende der Bezirks-, kentin-Howen, Schwabach, Sozialreferent; Dr. Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministers H. Radke, Oberschleißheim, Referent für Presse für Bundesangelegenheiten, Herbert Hellmann. Die• — bis zum Ministerium in Warschau — „sehr Kreis- und örtlichen Gruppen, sowie die Leite• ser Tag trägt das Motto „Wer Gewalt anerkennt, zurückhaltend" geäußert. Jon rinnen der Frauengruppen, Jugendgemeinschaf- und Öffentlichkeitsarbeit. In den Landesjugend- verliert den Frieden". In der Eröffnungsfeier um aussdiuß gewählt wurden Irma Danowski, Ans• bach, und Elfriede Schimanski, Schweinfurt. Be• stätigt in ihren Ämtern wurden Frauenreferen- tin Anni Walter, Augsburg, und die Jugend• Der berühmte referenten Jörg Lauschke, München, Franz Tes• sun, München, Gerd Patzelt, München, die von den Delegierten ihrer Gliederungen bereits ge• Magenfreundliche ililll wählt worden waren. Kassenprüfer wurden Kurt Heberle und Oskar Stürz, beide München. Am zweiten Tag der Tagung sprach Lande«1 16.30 Uhr im Saal Gösling hält die Festrede Professor Dr. H. Wolfrum aus Göttingen. Nähere Einzelheiten Erst am letzten Spieltag der Fußballbundesliga- geblich versuchte er den großen Bruch zwischen Vor• jugendwart Jörg LauschJ.e harte und klare zum Programm und zum Ostpreußenabend mit ab• runde entschied sich, wer Deutscher Meister und wer stand und Spielern zu kitten. Der Vorstand löste ihn Worte zur Jugendarbeit im Lande und zur Ge• schließendem Festball durch Rundschreiben. Da an der zweite Absteiger ist. Erstmals verteidigte ein kurzerhand ab. Als Burdenski sich von seinen Spie• meinschaft Junges Ostpreußen. Uber Aufgaben diesem Tage im selben Lokal um 11 Uhr die Landes• Deutscher Meister den Titel erfolgreich. Mönchen• lern mit Handschlag verabschiedete, hatten sie delegiertentagung stattfindet, bittet der Landesvor• gladbach mit den ostdeutschen Spielern Sieloff, Tränen in den Augen. Spieler Rausch sprach aus, zur Intensivierung der Ostkunde im Unterricht stand um vollzähliges Erscheinen der Vorsitzenden Tilsit, und Dietrich, Danzig, gewann in Frankfurt was die meisten dachten: „Der Trainer ist am wenig• befaßte sich Erich Diester. Als wichtigen Kultur- bzw. deren Stellvertreter. Der Vorstand bittet alle mit 4:1 gegen Eintracht Frankfurt, während die bis sten an unserer Krise schuld." rierte Gerhard Baczko und mit Maßnahmen dahin punktgleichen Bayern aus München mit dem Gruppen und Kreisgruppen zahlreich zum Ost• In zwei gewonnenen Länderkämpfen belegten ost• preußentag in Quakenbrück zu erscheinen und die ostpreußischen Trainer Udo Lattek, Sensburg, ohne der heimatpolitischen Aktionsausschüsse refe- zwei ihrer besten gesperrten Spieler in Duisburg 0:2 deutsche I^eichtathleten in der Einzelwertung die etwaige Stärkemeldung der Landesgeschäftsstelle ersten Plätze. In Beek (Niederlande) waren es die beitrag stellte Anni Walter die Frauenarbeit spätestens bis zum 30. September mitzuteilen. verloren. Die Bayern können aber am 19. Juni Deut• heraus. scher Pokalsieger werden, wenn sie den 1. FC Köln Langstreckler über 30 km, die vor den Niederlanden besiegen. Neben Rot-Weiß Essen müssen nun die und der Schweiz siegten. In der Einzelwertung war Cloppenburg — Die K^eisgruppe fährt am Sonn• es der beinahe 38 Jahre alte Wartheländer Alfons abend, dem 9. Oktober, zum Ostpreußentag der Offenbacher Kickers absteigen. Ein Tor entschied den Abstieg zwischen Offenbach und Oberhausen. Ida, Wolfsburg, der Verteidige* des 1000-m-Wander- Jugendarbeit in Bayern Gruppe Niedersachsen-West nach Quakenbrück. preises bei den ostdeutschen Traditionswettkämpfen, Nähere Einzelheiter, über Fahrt und Programm• Bravourös rettete sich Bielefeld mit dem ober- schlesischen Trainer Piechatzek und dem ober- der als Sieger das Ziel in 1:40:18,0 Std. erreichte. Die Der kultur- und heimatpolitischen Arbeits• gestaltung des Tages werden den Landsleuten un• deutschen Zehnkämpfer traten in Cluj (Rumänien) mittelbar nach der Sommerpause mitgeteilt. schlesischen Spieler Slomiany. Der Neuling Biele• tagung voraufgegangen war der Landesjugend- feld gewann gegen Hertha BSC Berlin mit 1:0. Die gegen Rumänien und Polen an. Hier wurde der ost• weiteren Mannschaften mit ostdeutschen Spielern, deutsche Olympiazweite H. J. Walde, Mainz, mit tag der Gemeinschaft Junges Ostpreußen, Lan• Quakenbrück — Die Frauengruppe begeht ihren die alle bis auf den Ersatztorwart Dieter Burdenski, 7935 Pkt. Sieger und der Wartheländer Bernd Knuth, desgruppe Bayern, in Eichstätt. Die Zusammen• Sommerausflug am Dientsag, 6. Juli, nach Hamburg. Schalke, im Einsatz waren, verblieben in der höch• Leverkusen, mit 7688 Pkt. Dritter. Abfahrt um 7 Uhr mit Bus vom Bahnhofsvorplatz, kunft war gekennzeichnet durch zwei wegwei• sten Spielklasse im Mittelfeld auf den Plätzen 9, 11, Für die beste Leistung beim internationalen Sport• Rückkehr gegen 22 Uhr. In Hamburg werden der 13 und 14 und so Hannover mit dem Schlesier Ban- sende Referate des Bundesgeschäftsführers dei Tierpark Hagenbeck und das Fährhaus Schulau be• fest in Kleve wurde der ostpreußische Diskuswerfer Gemeinschaft Junges Ostpreußen, Gerhard Neu• dura. Köln mit Nationalspieler Weber, Stettin, Dort• Klaus-Peter Hennig (24). Tapiau/Leverkusen, aus• sichtigt. Neben den Mitgliedern können auch Inter• mund mit Held, Sudetenland, und Kurrat, Ost• essenten zum Fahrpreis von 25,— DM teilnehmen gezeichnet. Hennig warf erneut wieder über 61 m, mann, Hamburg, über „Gefährdungsmomente preußen, während Braunschweig mit Gerwlen, Lyck, und zwar 61,70 m weit. Weitere ausgezeichnete Lei• (bei der Anmeldung zu entrichten). Ab sofort nimmt und der Hamburger SV mit Kurbjuhn, Tilsit, auf den der deutschen Demokratie und ihre Ursachen" die Frauenleiterin. Fräulein Christel Thews, Koppel• stungen erreichten in Mantes (Frankreich) Dieter und „Innere und äußere Kräfte in der deutschen Plätzen 4 und 5 sogar in der Uefa-Runde gegen inter• Hoffmann, Danzig/Potsdam, im Kugelstoßen mit straße 6 (Telefon 29 48), täglich in der Zeit zwischen nationale Mannschaften spielen werden. Der Dan• 12 und 13 Uhr Anmeldungen entgegen. Letzter An• 20,30 m, die Zehnkämpfer aus Mitteldeutschland Politik als entscheidende Faktoren". Beide Refe• ziger Peter Dietrich, der nach Bremen überwechseln Demmig, Schlesien, mit 7875 und Wessel, Königsberg, meldetag Mittwoch. 30. Juni. wird, erlitt eine leichte Gehirnerschütterung, konnte raten (das eine Sonnabend, das andere Sonntag mit 7866 Pkt., die pommersche Diskuswerferin Karin gehalten) schlössen sidi lebhafte Diskussionen aber doch an der Siegesfeier und dem Einzug der Elf Ulgen, Leipzig, 59.70 m, Hirscht I, Schlesien, über in Mönchengladbach teilnehmen. Auch für National• 100 m =• 10,4, Schwarz, Sudetenland, 100 und 200 m in an. Bei der Neuwahl der Landesgruppenfühniinj spieler Held, Sudetenland, ist der Abstieg seines 10.5 bzw. 21,0 Sek., Reisch, Insterburg, 800 m *• 1:50,0. NORDRHEIN-WESTFALEN alten Offenbacher Vereins unerfreulich, da er von kamen die schon oben genannten und von dei Schirmeier, Schlesien, 1500 m = 3:43.8, U. Philipp. Delegiertentagung des Erwachsenenverbandes Dortmund nach Offenbach zurückkehrt. Leider ist es Königsberg, 3000 m Hindernis - 9:17.9 Min., Sieshart. wohl bei einigen vom Abstieg bedrohten Mannschaf- Vorsitzendel dei Landesgruppe Nurdrliein-West Sudetenland, und Spielvogel, Schlesien, im Hoch• als Jugendreferenten bestätigten jungen Lands• lon in den letzten Spielen nicht ganz ehrlich zu• sprung — 2.10 m Drehmel, Pommern, im Drei• falen: Harry Poley. 41 Duisburg. Duissernstrafte 91 gegangen. So werden die betroffenen Vereine und leute Lauschke, Tessun und Patzelt an die Spitze Stellvertreter: Erich Grimoni, 493 Detmold. Post• sprung " 16,51 m, Thorith, Pommern, im Diskus• vereinzelte Spieler anderer Vereine mit harten Be• werfen ~ 60,22 m und die Speerwerfer Salomon, der GJO-Bayern. Herzlich wurde der bisherigen fach 296 Geschäftsstelle: 4 Düsseldorf Ouisburgei strafungen rechnen müssen. Straße 71 Telefon 02 n i 48 26 72 Danzig, und Welsch, Memel. 74.35 bzw. 71,28 m. Leiterin der GJO-Landesgruppe, Elfriede Schi• manski, gedankt, die nicht mehr kandidierte. Düsseldorf — Sonnabend, 19. Juni, 14.30 Uhr, Wan• Das Mannschaftsgefüge des Bundesligaabsteigers Kanu-Exweltmeister Detlev Lewe (32). Breslau/ In einem Gespräch mit dem Ostpreußenblatt derung, Treffpunkt Endstation der Straßenbahn in Rot-Weiß Essen erhielt eirten gewaltigen Riß durch Schwerte, blieb bei der Regatta in Ungarn Sieger im Kaiserswerth. Führung durch Herrn Wiskant. — die Ubergroße Bevorzugung ihres holländischen Einerkanadier über den ungarischen Olympiasieger bat Landesjugendwart Jörg Lauschke um den Donnerstag, 24. Juni, 16 Uhr, Altennachmittag im Spielers Lippens, wonach der Königsberger/Schalker Tatai. Hinweis, daß alle Jugendlichen, die sich im Eichendorffsaal des Hauses des Deutschen Ostens. Trainer Burdenski die Konsequenzen ziehen mußte. Der erste Sieger der Olympia-Segelwoche vor Lande Hävern Im .luqetidathril interessioien Das Westdeutsche Tourneetheater Remscheid führt Die „Deutsche Sportillustrierte" schreibt dazu unter Poolo (England) hieß Ulli Libor (31), Cosel/Hamburg. zum 25. Todestag von Gerhart Hauptmann eines ..Katzenjammer"- „Essens pädagogisch versierter Doch die Wettfahrt wurde später annulliert, well sich an ihn oder einen s.-iner Vertrete! \\end'"i seiner letzten Stücke „Einsame Menschen" auf. — Trainer Herbert Burdenski. im Privatberuf Real• einige Teilnehmer wegen der Tide nicht rechtzeitig mögen. Seine Anschrift: 8 München 90, Am Berg- Dienstag, 39. Juni, 19.30 Uhr, Treffen der Parts- und schulsportlehrer, war der Verzweiflung nahe. Ver• am Start waren. stie9 9 Horst F. Jürgens Unterhaltung Sil £flyuu6inölau 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 15

Anna Fieberg

TSoots^ahit mit ^Mln?et ms se.n Wir machten einen Personalausflug unserer „Alle nach vorne!" Und wir stolperten über die Firma L. Bartenwerfer, Inn. Richard Deskau Lampionscherben am Boden, auf dem bereits das Tilsit, Deutsche Straße 66 (Porzellan, Kristall' Wasser unserer lieben Memel zu steigen be• Glas en gros und en detail) — doch ich brauche gann. nicht mehr aufzuzählen, denn jeder alte Til• Die starken Männer pumpten aus Leibeskräf• siter kennt die Firma Bartenwerfer noch. Also ten, denn es ging wirklich ums Ganze. Nur genau gesagt, es war eine Motorbootfahrt nach wenige Schwimmer waren an Bord. Wir waren Ragnit, Westerplatte. Für die Rückfahrt war zwar nicht mehr weit von Tilsit entfernt, aber Lampionbeleuchtung vorgesehen, eventuell auch noch mitten auf dem Strom — und die Memel Mondschein, aber jetzt vergoldete die Abend• ist tief sonne noch die Ufer der Memel. Wir hatten Es gelang wirklich, das sinkende Motorboot um sieben Uhr Geschäftsschluß gemacht, sonst dem Ufer näher zu bringen. Wir waren nicht lief der Betrieb bis gegen acht Uhr. Man schrieb mehr weit entfernt vom Engelsberg und wateten das Jahr 1912. durch knietiefes Wasser an Land. Nun aber Von der Anlegestelle, nahe der Luisenbrücke, begann eine Kletterpartie — der Engelsberg starteten wir zu fröhlicher Fahrt. Unser Motor• mußte erklommen werden. Der Lehmboden war boot brauste in flottem Tempo los. üppig be• vom Regen aufgeweicht. Wir robbten dieses legte Brote und Kartoffelsalat wie auch reich• Ungeheuer von Berg hinauf, etwa einen Meter liche Getränke hoben die ohnehin schon beste höher, um einen halben Meter abzurutschen. Stimmung, und so wurde dann natürlich auch Ein Glück nur, daß wir keine Zuschauer hatten, aus voller Kehle und frischer Brust gesungen. sie wären an Lachkrämpfen zugrunde gegangen. Was lag näher als mit „Goldene Abendsonne" Jemand rief: „Ich kann nicht mehr, bleib' zu beginnen, die Strom und Ufer wirklich in liegen, bis ein Unfallwagen kommt!" Ja, wie Gold getaucht hatte! Dann folgten Operetten• sollte hier ein Unfallwagen diesen Lehmberg schlager. herunterrutschen? Nun waren alle Mann auf Wie schön war doch immer eine Fahrt auf halber Höhe angelangt, und der Zaun, der den der Memel. An dem einen Ufer ging's am Cafegarten des Engelsberg-Restaurants nach der Engelsberg vorbei, dann der Schloßberg und Memel hin abschirmte, gebot Halt. Obereißeln, die litauische Schweiz. In Ragnit Dem Wirt war die Firma Bartenwerfer ein wurden wir mit Hallo empfangen. Freunde der Begriff, er bezog sein ganzes Porzellan und Firma Bartenwerfer hatten sich eingefunden, Glas von uns, aber er schlief jetzt, um 4 Uhr und es gab vergnügte Stunden mit Wein, Ge• morgens, fest mit seinem ganzen Haus. Unser sang und Tanz. Rufen schwoll zu einem machtvollen Chor voll• Alle Teilnehmer kamen auf ihre Kosten, und kommen ramponierter Stimmen an. Es muß erst nach Mitternacht begann die Lampion• grauenvoll geklungen haben. Wirklich, der heimfahrt. Der Mondschein fiel aus, denn es Wirt war wach geworden. Er brüllte wütend, hatte während unserer Feier auf der Wester• er wolle den Hund loslassen. Unser Prokurist platte geregnet, der Himmel war trübe und donnerte dageqen: „Hier ist Firma Bartenwer• ohne Sterne. fer, machen Sie auf, Mann, wir sind Schiff• Nach langem Rufen und Winken ging's mit brüchige, unser Motorboot liegt in der Memel!" Volldampf los. „Muß i denn zum Städte hinaus" Nun waren natürlich alle Türen offen. Wir sangen wir zum Abschied. Aber schon beim jedoch lehnten es ab, die gastlichen Räume zu nächsten Lied gab es einen fürchterlichen Bums betreten. Wir sahen grauenhaft aus: Schuhe und einen Ruck, daß wir fast von den Sitzen und Strümpfe, Kleider und Mäntel lehmver- dreckt und durchnäßt. Aber wir waren gerettet! flogen. Schlagartig verstummte der Gesang. 'mm Was war passiert? Unser Bootsführer, der Ja, es hätte tatsächlich viel schlimmer kommen Hünengrab bei Rauschen Foto Mauritius schon vor der Abfahrt seine Bedenken gegen können! Nach einem Morgenmarsch durch ganz die Lampionbeleuchtung angemeldet hatte, war Tilsit kam ich in der Kasernenstraße an. Meine gegen ein kleines Floß gefahren, weil die Lam• Lieben hatten seit drei Uhr aus den Fenstern pions ihm die Sicht nahmen. Doch schon ging gesehen, jetzt war es sechs Uhr. Unsere Motor• Robert Pawel die Fahrt weiter. Gott sei Dank, es war nichts bootfahrt war in den nächsten Tagen Stadt• passiert. Bald kehrte die Stimmung wieder, man gespräch. sang und lachte. Wir hatten wieder flotte Fahrt, Unser Chef, der nicht mit von der Partie ge• und der heimatliche Hafen war nicht mehr allzu• wesen war, sagte am Telefon zu wiederholten ^ßXuslkatlscka l^aeke fern. Da unterbrach ein ohrenbetäubender Knall Malen: „Denken Sie nur, meine ganze Firme wäre diese Nacht beinah versoffen! Ich wäre den Rundgesang, ein Wasserstrahl schoß hoch Da gab es im Nachbardorf zwei unzertrenn• schon jetzt zu; so ganz einfach sollte er nicht empor, und die Nächstsitzenden wurden patsch• mit Fräulein Krügel allein übrig geblieben." Fräulein Krügel war die erste Verkäuferin, die liche Freunde: der eine etwas dunkler, immer davonkommen. Und als er dann zur Hochzeit naß. Der Motor fiel aus, das Schiff war leck, zu Scherzen und Wippchen aufgelegt, der an• eingeladen wurde, sagte er freundlich zu und hin Tumult entstand, Panik! „Alle Mann an die aus irgendeinem Grunde nicht mitgefahren und so dem nächtlichen Abenteuer entgangen war. dere groß Und blond mit hellen Augen. Selten erbot sich sogar, für den Freund in der Kirdie Pumpen!" hörte ich, und eine andere Stimme: war einer von ihnen allein anzutreffen; der die Orgel zu spielen. Freund mußte immer dabei sein, wenn es galt Das kleine Gotteshaus war bis zum iexZTCn1 irgendeinen Schabernack auszutifteln. Die Leute Platz gefüllt, und die Orgel erklang feierlich, Gerhard Weichert im Dorf nannten sie nur noch die „Passer", als Brautpaar und Hochzeitsgäste eintraten und womit in unserem Pferdeländchen ja alles ge• langsam zum Altar schritten. Doch auf einmal sagt war. stutzte nicht nur der Pfarrer, auch die kleine Dabei mochte sie jeder gut leiden, denn mit Festgemeinde wußte nicht mehr, wie sie nach ihren Späßchen traten sie niemand zu nahe und dem aufgeschlagenen Gesangbuch singen sollte: wurden schon gar nicht persönlich oder beleidi• War das eigentlich ein Kirchenlied, das die gend. Der dunklere Georg war auch deshalb Orgel nun intonierte? Bald konnte jeder die Im Jahre 1930 hielt der Oberprimaner Her• werden müsse, und betraute den Physiklehrer so beliebt, weil er mit wahrer Meisterschaft das bekannte Melodie „Fuchs, du hast die Gans ge• bert Spirgel in der schönen Aula des Inster- mit dieser Aufgabe. Orgelspiel beherrschte und sonntags zum Got• stohlen ..." heraushören. Sie kam immer wie• burger Gymnasiums eine zehn Minuten lange Der Prüfende holte weit aus. Er fragte den tesdienst feierlich Präludien und Choräle er• der in den verschiedensten Tonarten; mit wah• Rede über den Frieden. Es war keine gewöhn• Kandidaten, was ihm wohl bei seinem Auf• tönen ließ. rer Kunst zog Georg alle Register und ließ alle liche Rede, sondern Herbert hielt diese Rede enthalt in Amerika, der ja in den Sommer fiel, So waren die beiden Unzertrennlichen Jahre Orgelpfeifen ertönen. im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs, so alltäglich besonders aufgefallen sei. Herbert hindurch die Freude ihrer Umgebung, bis dem Der kleinen Gemeinde wurde es unheimlich, den der damalige Präsident der Vereinigten wartete nicht lange. Er legte begeistert los: die Georg eines Tages die „Frau fürs Leben" be• Staaten, Hoover, für Schüler höherer Lehr• himmelstürmenden Riesenbauten, die von und mancher geriet ins Schwitzen. Durch die gegnete. ganze heilige Handlung hindurch ging die Me• anstalten der ganzen Welt ausgeschrieben hatte. Titanenhänden ... Es war zunächst eine Art heimliche Liebe, Herbert hatte Erfolg und wurde als Deutsch• lodie weiter und kam schließlich mit größter Bei den Titanenhänden unterbrach ihn der die Freund Hans gar nicht gewahr wurde. Als Lautstärke zu einem brausenden Finale. Und lands bester Friedensredner nach Amerika ein• Examinator: „Um Himmels willen, ich meine die Georg dann immer weniger Zeit für den Freund geladen, wo ihm der Präsident einen Preis für jeder der Anwesenden wußte: Das war wieder Hitze, die Sie doch bestimmt erlebt haben." übrig hatte, erschien diesem die Sache doch ver• einmal ein Streich, den sich nur der Georg aus• seine schöne Rede verlieh. Ein halbes Jahr „Ja", versicherte Herbert, ziemlich ernüchtert, dächtig. Er brauchte sich nicht einmal viel um• darauf stieg der auf solche Weise berühmt ge• denken konnte. Nein, was es da nachher vor „es waren ganz unglaubliche Hitzegrade, das zusehen, bis er den „Störenfried" ihrer Freund• der Kirche und erst recht bei der Hochzeitsfeier wordene Herbert Spirgel in das Abitur. Aber Thermometer zeigte über 80 Grad." schaft gefunden hatte. Das Komische daran war, da sah es böse aus. zu lachen gab! Selten hat es eine so vergnügte „Sehen Sie, mein lieber Spirgel, darauf will daß dem Hans das Mädchen auch gefiel I Und Hochzeit im Dorf gegeben. Nachdem Herbert die Oase der Deutschprü• ich ja hinaus. Nun sagen Sie: Welchen Namen da sie sich der Georg heimlich angelacht hatte, fung mit Hilfe eines selbstverfaßten, überaus führt denn das Thermometer, das Sie da ge• fand sein Freund auch nichts dabei, sie ihm schwungvollen Gedichtes erfolgreich durchschrit• sehen haben?" ' ebenso heimlich auszuspannen. ten hatte, bewegte er sich fast nur noch in einer Spirgel schwieg. Es dauerte nicht lange, und Hans konnte ase dürren, vegetationslosen Wüste. Es wurde stolz dem Freund seine bevorstehende Hochzeit schließlich so schlimm, daß der staatliche Kom• „Aber denken Sie doch mal nach: Welches mitteilen. Der war natürlich wie vor den Kopf Der einstige Fürstbischof von Ermland war missar, Oberschulrat Dr. Reicke, die Prüfung Thermometer zeigt denn, abweichend von den geschlagen und konnte es überhaupt nicht fas• ein großer Freund von Hasen. Als die Leute unterbrach, den Kandidaten hinausschickte und anderen Thermometern, so hohe Grade an?" sen. Doch als sein erster Zorn verraucht war, des Pfarrers von Heinrikau eines Tages einen einen Kriegsrat abhielt. Man war der einstim• Herbert Spirgel überlegte, während der Leh• da dachte er noch einmal an ihre schöne und starken Hasen gefangen hatten, lag es nahe, migen Meinung, daß der Weltfriedensredner, rer seine Lippen zu einem leisen „F" (für Fah- beständige Freundschaft, der so ein Ereignis diesen dem Hochwürdigen Herrn zum Präsent dessen Name in allen Zeitungen gestanden renheit) spitzte. Da kam ihm der rettende Ge• eigentlich nichts anhaben dürfte. Doch eine zu machen. hatte, unbedingt durch das Examen gelotst danke: „Das Fieberthermometer!" Rache für diese Hinterlist schwor er dem Hans Der Hase wurde in eine Lischke gesteckt, und der Kaikant (Balgentreter) wurde beauf• tragt, den Hasen mit einem Begleitschreiben nach dem 30 Kilometer entfernten Frauenburg zu bringen und beim Bischof abzuliefern. Der Kaikant wußte aber nicht, daß er einen Müm• melmann transportierte. Unterwegs plagte den Kalkanten die Neu• gierde, was wohl in der Lischke herumkrab• belte. Ganz vorsichtig öffnete er sie und — mit einem Satz war Meister Lampe auf und davon. Verblüfft blickte der Bote dem Hasen nach. Nun war guter Rat teuer. Was tun? Er dachte lange nach und setzte dann seinen Weg fort. Im bischöflichen Schloß in Frauenburg gab er den Brief ab und ging danach in die Küche, um sich für den Rückweg zu stärken. Es dauerte nicht lange, bis der Bischof mit dem Brief in der Hand in die Küche kam und fragte: „Wo habt Ihr denn den Hasen?" „Den Hasen?" fragte der Kaikant unschuldig. „Na ja, den Hasen. Euer Pfarrer hat mir doch geschrieben, er hat mit Euch einen Hasen ge• schickt. Das steht doch hier auf dem Papier." Da hörte der Hochwürdige Herr die Antwort: „Würdiger Herr Bischof! Es ist man gut, daß er wenigstens noch auf'em Papier steht. Ich Lastkähne auf der Memel bei Tilsit Foto Schumacher dacht all, das Biest war ganz weg!" A. G. 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 16 Glückwünsche Tm SflpnuJcnWatt

Wxt gcatulieten. • • j Rundfunk und (fernsehen »-IM 95. Geburtstag zum 80. Geburtstag Rehse, Hedwig, geb. Klein, aus Heiligenwalde und Adler, Gustav, aus Dittlaken, Kreis Insterburg, jetzt Königsberg-Ponarth, Maybachstraße 31, jetzt 404 334 Wolfenbüttel, Frankfurter Straße 24, am HÖRFUNK Mittwoch, 23. Juni 1971 Neuß, Schlesienstraße 7, am 19. Juni 25. Juni 76.00 Uhr, Westdeutscher Rundiunk, 2. Pro• Sonntag, 20. Juni 1971 Böhnke, Otto, aus Pobethen, Kreis Samland, jetzt gramm: Zwischen Rhein und Oder zum 93. Geburtstag 244 Oldenburg, Stettiner Straße 2, am 20. Juni 9.15 Uhr, Deutschlandlunk: lm dunklen Was- Botsch, Frieda, geb. Reinhard, aus Stullichen, Kreis 17.45 Uhr, Bayerischer Rundfunk, 2. Programm: Kummetz, Auguste, geb. Schulz, aus Angerapp, jetzt serlaul. Gedichte von Georg Heym Das ostdeutsche Tagebuch I Berlin 65, Afrikanische Straße 147b, bei Laabs, Angerburg, jetzt 3 Hannover-Davenstedt, Hilde• boldstraße 24, am 24. Juni 11.05 Uhr, Sender Freies Berlin, 1. Programm: am 22. Juni Galerie des Theaters. Eine überregionale Dehn, Fritz, Elektromeister, aus Königsberg, Hagen• Donnerstag, 24. Juni 1971 straße 34, jetzt 3001 Altwarmbüchen, Mozartstr. 18, Umschau mit Berliner Berichten zum 92. Geburtstag am 18. Juni 16.00 Uhr, Radio Bremen, Hansawelle: Deutsche Ostrika, Johann, aus Pillau II, Große Fischerstr. 14, Emmenthal, Franz, Sattlermeister, aus Labiau, jetzt Volkslieder, gesungen vom Dresdner Montag, 21. Juni 1971 jetzt 303 Walsrode, Quintusstraße 33, am 24. Juni bei seinen Kindern Lothar Emmenthal und Brigitte Kreuzchor Zöllner, Wilhelmine, geb. Bürger, aus Orteisburg, Missy. 2178 Otterndorf, Von-Klenrk-Straße 4d, am 9.00 Uhr, Hessischer Rundtunk, 2. Programm: 22.45 Uhr, Radio Bremen, Hansawelle: Bei Preu• jetzt 714 Ludwigsburg, Brünner Straße 10, am 20. Juni Die fremde Hilfe. Polen im Brevier ßens. Freiheit, die sie meinten ... 2. Folge 24. Juni Goebel, Ernst, Uhrmacher, aus Pr.-Holland, jetzt 785 10.20 Uhr, Norddeutscher und Westdeutscher Lörrach, Hüsinger Straße 85, am 11. Juni zum 91. Geburtstag Klrstein, Valentine, aus Osterode, Friedrichstraße 4, Rundfunk, 1. Programm: Politik und Spra• che. Was heißt „sozialistisch"? (Schuliunk) Freitag, 25. Juni 1971 Buyny, Charlotte, geb. Czymoch, aus Satticken, Kreis jetzt 287 Delmenhorst, Gebrüder-Grimm-Straße 3, am 20. Juni 10.30 Uhr, Hessischer Rundfunk, 2. Programm: 15.15 Uhr, Süddeutscher Rundtunk, 2. Programm: Treuburg, jetzt 285 Bremerhaven, Langenacker 23, Archiv-Blätter aus Sachsen-Anhalt am 17. Juni Labussek, Paul, Landesoberinspektor i, R. der Lan• Frauen in der „DDR" Czemper, Hans, aus Kreis Allenstein, jetzt 242 Eutin, desversicherungsanstalt, aus Königsberg, Schrötter- 20.10 Uhr, Norddeutscher Rundfunk und Sender straße 173, jetzt 4 Düsseldorf, Färberstraße 30, Freies Berlin: Die „DDR" zwischen Stabili• Hostenstraße 4, am 24. Juni Dienstag, 22. Juni 1971 am 24. Juni tät und Aufweichung zum 90. Geburtstag Neidenberger, Paul, aus Allenstein, jetzt 6381 Seul• 9.05 Uhr, Norddeutscher und Westdeutscher berg, Hunburgstraße 2, am 19. Juni Rundfunk, 1. Programm: Wie macht man Engellat, Franziska, geb. Gottschalk, aus Bartenstein Schmidt, August, Landwirt, aus Kubillen, Kreis Gol• Frieden? Der Wiener Kongreß 1815 (Schul• Sonnabend, 26. Juni 1971 und Königsberg, Roßgärtner Predigerstraße 27, jetzt dap, jetzt 2 Wulksfelde, Post Tangstedt, am 22. Juni 29 Oldenburg, Münnichstraße 73a, am 24. Juni Wolf, Albin, aus Arnau, Kreis Samland, und Flieger• iunk) 13.15 Uhr, Saarländischer Rundfunk, Studio• Klingebeil, Emma, geb. Puschnereit, aus Insterburg, horstkommandantur Königsberg-Devau, Personal• 19.30 Uhr, Radio Bremen, 2. Programm: Vom welle: Orchesterkonzert. E. T A. Hoff• Georg-Friedrich-Straße 1, jetzt 233 Eckernförde, stelle, jetzt 632 Alsfeld, Grünberger Straße 36. am ideologischen Barock zum Glasbeton. mann: Sinfonie Es-Dur Schleswiger Straße 112, am 20. Juni 16. Juni Architektur in der „DDR" 15.30 Uhr, Bayerischer Rundiunk. 2. Programm: Krause, Franz, Landwirt, aus Steindorf, Kreis Labiau, Wölke, Meta, geb. Panter, aus Kreis Marienwerder, Osteuropa und wir. Berichte. Kommentare jetzt 317 Gifhorn, Celler Straße 36, am 14. Juni 20.05 Uhr, Deutschlandfunk: Krieg gegen Ruß• jetzt 242 Eutin-Neudorf, Schweriner Straße 9, am und Meinungen Scherreiks, August, Obersteuerinspektor i. R., aus 22. Juni land. 3. Teil: Nach Hitlers unheilvollstem Braunsberg, Seeligerstraße, jetzt 28 Bremen, Uelze• Zipprick. Hermann, Stadtoberinspektor i. R., aus Bar• Schritt 20.30 Uhr, Sender Freies Berlin, 1 Programm: ner Straße 1, am 23. Juni tenstein, General-Litzmann-Straße 3, jetzt 24 Lü• 20.10 Uhr, Norddeutscher Rundfunk, 3. Pro• Seespuk. Hörspiel von Heinz Piontek Schönhoff, Minna, aus Pörschken, Kreis Heiligen• beck, Leuschnerstraße 1, am 28. Juni gramm: Schulfunk für Erwachsene. Ein beil, jetzt 3524 Immenhausen, Berliner Straße 47, Magazin zur Lebenshilfe am 23. Juni FERNSEHEN zum 75. Geburtstag 21.00 Uhr, Hessischer Rundfunk, 2. Programm: Gießmann, Auguste, geb. Naschinski, aus Hohen• zum 89. Geburtstag Abendstudio. Heute vor 30 Jahren: Unter• Sonntag, 20. Juni 1971 stein, Kreis Osterode, jetzt 23 Kiel. Weißenburg• nehmen Barbarossa. Der Überfall auf die /2.50 Uhr, ZDF: Fragen zur Zeit. Dreißig Jahre Brandt, Wilhelm, Gendarmeriemeister i. R., aus Lyck, straße 36, am 18. Juni Sowjetunion Christiankehmen, Kreis Darkehmen, und Rominten, Isekeit, Otto, Kürschnermeister i. R., aus Königsberg, danach. Deutschland—Sowjetunion heute. Kreis Goldap, Jetzt bei seiner Tochter Elisabeth Unterrollberg 5—6, jetzt 6 Frankfurt, Mörfelder Plaumann, 2301 Dänischenhagen, am 18. Juni Landstraße 149, am 25. Juni Tledtke, Marie, aus Lyck, jetzt 692 Schongau, Im Jeroch, Luise, aus Grabnick, Kreis Lyck, jetzt 318 Tal 8 I, am 21. Juni Wolfsburg-Qalmenrode, Theodor-Heuß-Straße 70, am 18. Juni %ennen Sie die &teimut wirklich* (*A60) zum 88. Geburtstag Kalmus, Ida, aus Locken, Kreis Osterode, jetzt 2081 Chlosta, Franz, aus Göttkendorf, Kreis Allenstein, Bönningstedt, Kieler Straße 109, am 23. Juni jetzt 1 Berlin 27, Berliner Straße 86, am 20. Juni Kuschinske, Walter, aus Schwenkendorf, Kreis Moh• Häfke, Bertha, aus Gr. Engelau, Kreis Wehlau, Aug• rungen, jetzt 6501 Laubenheim, Schubertstraße IIa, litten und Friedland, jetzt zu erreichen über Kurt am 23. Juni Krüger, 3352 Einbeck, Bismarckstr. 29, am 17. Juni Lalla, Minna, geb. Bieber, aus Kehlerwald, Kreis Prischmann, Luise, aus Babziens, Kreis Rastenburg, Angerburg, jetzt 3139 Riskau, am 21. Juni jetzt bei ihrem Sohn Ernst, 7416 Gönningen, Rent- Lenz, Maria, aus Stadt Felde, jetzt 238 Schleswig, iinger Straße 44, am 21. Juni Süderdomstraße 1, am 20. Juni Rudowski, Karl, aus Liebemühle, Kreis Osterode, jetzt 215 Buxtehude, Neue Straße 9, am 20. Juni zum 87. Geburtstag Steputat, Ella, aus Tilsit, Stollwecker Straße 36, jetzt Ehrenboth, Auguste, geb. Schiemann, aus Melonkeim, 24 Lübeck, Plönniesstraße 22, am 25. Juni Kreis Pr.-Eylau, jetzt bei ihrer Tochter Erna Zielke, 87 Würzburg, Matterstockstraße 31, am 26. Juni zur goldenen Hochzeit Jeschonnek, Emilie, aus Beierswalde/Glasau, Kreis Birkeleit, Albert und Frau Gertrud, geb. Baak, aus Goldap, jetzt 3161 Schillerslage Nr. 99, am 26. Juni Gilge, Kreis Labiau, jetzt 2082 Uetersen, Kühlen• Kaehs, Johann, aus Fürstenau, Kreis Rößel, jetzt 2 straße 22, am 17. Juni Hamburg 65, Koppelweg 10, am 25. Juni Kiehl, Willy, Schneidermeister, und Frau Selma, geb. Lipski, Otto, aus Nickelshagen, Kreis Mohrungen, Tempjin, aus Willenberg und Mohrungen. jetzt ™tJetzV'7996 Brochenzell, Altersheim, am 18 Juni 2371 Alt Duvenstedt, am 11. Juni Szepanski, Karoline, geb. Odlozinski, aus Glauch, Müller, Friedrich und Frau Auguste, geb. Schie• Kreis Orteisburg, jetzt 2 Hamburg 70, Kielmanns- mann, aus Gr. Langwalde, Kreis Rastenburg, jetzt eggstieg 18, am 30. Mai 7921 Dettingen, Flurstraße 9, am 18. Juni Willemen, Albert und Frau Magda, geb. Nekat, zum 86. Geburtstag aus Untereißeln, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt 207 Kaminski, Johann, aus Heldenfelde, Kreis Lyck, jetzt Ahrensburg, Waldemar-Bonsels-Weg 151, am 519 Stolberg, Lilienweg 47, am 26. Juno 13. Juni

zum 85. Geburtstaq zum Abitur Bertulat, Albert, aus Tulpeningen, Kreis Schloßberg, Großmann, Gerd (Landwirt Erich Großmann und Frau jetzt 4006 Erkrath-Unterbach, Steinstraße 21, am Gertrud, geb. Meyer, aus Seehügel, Kreis Ange• 17. Juni rapp, jetzt 2431 Hobstin), hat am Gymnasium Neu• Der Teufel der Technik, der manchmal durch die Druckereien geistert, hat uns in der letzten Mannke, Heinrich, aus Königsberg, Tragheimer Pul• stadt das Abitur bestanden Folge einen Streich gespielt. Er sorgte dafür, daß an dieser Stelle ein Bild erschien, das be• verstraße 42, jetzt 244 Oldenburg, Kurzer Kamp 15, Packhäuser, Sabine (Packhäuser, Bruno, Schmiede• reits seine Erklärung enthielt. Das war natürlich nicht vorgesehen. Vergessen wir also das am 26. Juni meister, und Frau Elfriede, geb. Pillgramm, aus Mauer, Otto, Verwaltungsangestellter, aus Königs• Mühlhausen, Kreis Pr.-Holland, jetzt 5i58 Horrem, Foto aus Folge 24. berg, jetzt 1 Berlin 46, Renatenweg 15, am 26. Juni Rathausstraße 30a), am Albertus-Magnus-Gymna- Mikoleit, Berta, geb. Klaudat, aus Girschunen und sium in Köln Heute bringen wir ein neues Bild aus unserer Serie „Kennen Sie die Heimat Kalehnen, Kreis Tilsit-Ragnit. jetzt 242 Eutin-Neu• Quassowski, Claus-Dieter (Hans Quassowski und wirklich?" Dazu stellen wir wieder die fünf Fragen: dorf, Breslauer Straße 5, am 17. Juni Frau Erna, geb. Schmidt, aus Reichensee, Kreis Naporra, Johann, aus Kaigendorf, Kreis Lyck, jetzt Lotzen, jetzt 48 Bielefeld, Am Poggenbrink 35), 1. Was stellt dieses Bild dar? 462 Castrop-Rauxel, Schulstraße 7, am 23. Juni hat am Ratsgymnasium das Abitur bestanden Piltz, Gustav, Uhrmachermeister und Juwelier, aus Skibbe, Ulrich (Skibbe, Roland, Landwirt, aus Grün• 2 Wann ungefähr ist das Bild entstanden? Königsberg, jetzt 62 Wiesbaden, Kaiser-Friedrich- weide, Kreis Ebenrode, und Frau Ursula, geb. 3. Welche bemerkenswerten Einzelheiten erkennen Sie auf dem Bild? Ring 38, am 23. Juni Padeffke, aus Krammsdorf, Kreis Gumbinnen, jetzt Spitzki, Berta, geb. Schwede, aus Güldenboden, Kreis 535 Euskirchen, Im Bruch 6), am Emil-Fischer- 4. Was wissen Sie darüber? Mohrungen, jetzt 3151 Dungelbeck, Am Anger 109, Gymnasium am 19. Juni Stoll, Irmgard (Stoll, Joachim und Frau Edith, aus 5. Welche persönlichen Erinnerungen verbinden sich für Sie mit diesem Bild? Thiel, Friedrich, aus Mertinsdorf, Kreis Sensburg, Rochlack und Stockhausen, jetzt 495 Minden, Fasa• Die aufschlußreichste Antwort wird wieder mit 20,— DM honoriert. Betrach• jetzt 4152 Kempen, Hoogen, Mühlenweg 10, am nenstraße 5), am Städtischen Gymnasium in Bad 18. Juni Oeynhausen ten Sie das Bild genau und schicken Sie Ihre Antworten auf die Fragen mit der Wiebe, Martha, geb. Frenkler, aus Tilsit, Schlageter- Tessin, Rainer (Kunstmaler Heinrich Tessdn f und Kennziffer A 60 spätestens in 10 Tagen, also bis Dienstag, 29. Juni 1971, an straße 2a, jetzt 314 Lüneburg, Godestraße 4, am Frau Ilse, geb. Riech, aus Lyck, jetzt 43 Essen, 25. Juni Hülsmannstraße 89), hat am Gymnasium Essen- Borbeck das Abitur bestanden tXB IDflprtUfJfnÜlflll 2 Hamburg 13, Parkallee 84 zum 84. Geburtstag Thiel, Gabriele (Thiel, Kurt f, Volks- und Realschul• Janowski, Elisabeth, geb. Schutt, aus Osterode, Ba• konrektor, und Frau Lieselotte, geb. Bubel, aus derstraße 8, jetzt 244 Oldenburg, Kurzer Kamp 25, Königsberg, jetzt 63 Gießen, Asterweg 60), an der am 23. Juni Rdcarda-Huch-Schule Malessa, Gustav, Bürgermeister von Samplatten, Kreis Orteisburg, jetzt 6415 Petersberg, Stiffoller Bestellung $ tm öftprmßmWaft I Weg 13, am 19. Juni Ognibeni, Johanna, aus Treuburg, Steinweg 3, jetzt Die Zeitung erscheint wöchentlich bei ihrem Sohn Gerhard, 401 Hilden, Haselweg 2, am 26. Juni Neuer Bezieher:. zum 83. Geburtstag Genaue Hoyer, Anna, aus Zeysen, Kreis Lyck, letzt 1 Ber• Anschrift:. lin 62, Hauptstraße 160, am 25. Juni \9a HeuocL üi keade Kerwien, Minna, geb. Paulat, aus Königsberg, jetzt Letzte Heimatanschrift bei ihrer Tochter Frau Georg, 822 Traunstein, (für die Kreiskartei) Hochkalter Straße 2, am 19. Juni Lehrer a. D. Ernst Pentzlin, früher im Werber (oder Spender bei Paten- Knappke, Charlotte, aus Lyck, jetzt 75 Karlsruhe- Kreis Fischhausen tätig, jetzt in Hamburg- Rüppur, Heinring 79, am 23. Juni Ftihlsbüttel ansässig, wurde vom Bundes• schaftsabon.) Name und Anschrift: Lemm, Charlotte, geb. Hornemann, aus Danzig, jetzt präsidenten mit dem Verdienstkreuz am Gewünschte 741 Reutlingen, Hegelstraße 9, am 12. Juni Bande des Verdienstordens der Bundesre• Werbeprämie: ______Matzkuhn, Fritz, Kaufmann, aus Muhlack, Kreis Ra• publik Deutschland ausgezeichnet. Seit stenburg, Rastenburg, Gerdauen und Neuteich, 1948 arbeitet er ehrenamtlich in der Be- Die Bestellung gilt ab sofort / ab jetzt 401 Hilden, Hoffelder Straße 42, am 17. Juni bis auf Widerruf. I treung seiner Fischhausener Landsleute Bezugsgebühr monatlich DM 3,20. Zahlung soll im voraus erfolgen für und gibt, nun 80jährig, noch den Fisch• zum 82. Geburtstag hausener Heimatbrief heraus. Die Aus• • «/«Jahr DM 9,60 • '/«Jahr DM 19,20 • 1 Jahr DM 38.40 durch Krüger, Luise, geb. Walpuski, aus Erben, Kreis zeichnung wurde ihm vom Hamburger • Dauerauftrag oder Einzelüberweisungen auf das Postscheckkonto 84 26 in Hamburg oder Orteisburg, jetzt 5 Köln 41, Sulzgürtel 12, am Sozialsenator Ernst Weiß überreicht. auf Konto 192 344 bei der Hamburgischen Landesbank. 26. Juni • gebührenfreien Einzug vom Konto des • Beziehers • Spenders 25 Wolter, Johann, aus Wilipole, Kreis Torek, jetzt 2421 Nüchel, am 24. Juni Walter Pultke, früher Balga, Kreis Nr.. Heiligenbeil, jetzt Bochum, wurde vom bei: znm 81. Geburtstag Deutschen Sängerbund mit der goldenen • monatlichen Bareinzug beim Bezieher durch die Post. Baudeck, Ida, aus Pillau I, Lotsenstraße 6, jetzt 237 Nadel für 50jährige Mitgliedschaft und Bitte ausschneiden und als offene Briefdrucksache (20 Pf) senden an- Vertriebsabteilung Rendsburg, Am Seekenbek 14, am 25. Juni einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Er ist Olschinski, Marie, aus Rastenburg, Straße der SA 44, noch heute aktiv im MGV „Schlägel und 2 Hamburg 13 - Postfach 8047 jetzt 2322 Lütjenburg, Augrund 10, am 22. Juni Eisen" in Bochum. Schöttke, Georg, aus Königsberg, Ponarther Hofstr. 2, £a$£>ripmt|Mfoit Parkallee 84 Telefon (0411) 452541/42 j

jetzt 463 Bochum, Eifelstraße 16, am 15. Juni M__»»_____ p|_ ,-_._» 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 17 Das £>}iprtu}Hnülaii Jahrgang 22

und Maigitta Fischer, geb. 19. April 1943 in Königs• berg, gesucht von ihrer Mutter Lieselotte Fischer, Junge Ostpreußen, geb. Lange. Im April 1945 wurde die Mutter von ihren Kindern getrennt. Reinhard und Margitta wurden Wer hat noch kein eine Zeitlang von Elise Bloß aus Zimmerbude be• treut. Kurze Zeit später übernahmen zwei Frauen Ferien- oder Urlaubsziel <' die von ihren Angehörigen gesucht werden die Kinder, die aber nicht aus Zimmerbude sein sollen. Ju i , f i?-?rf' Kreis Pr-Eylau, wird Elvira wird Detlev D r ö s e , geb. 14. März 1943 in Königs• Die GEMEINSCHAFT JUNGES Thiel, geb. 4. August 1943 in Albrechtsdorf ge- berg, gesucht von seinem Vater, Fritz Dröse, geb. Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der OSTPREUSSEN bietet an: lUdit von ihrer Schwester Hildegard Berg, geb. 8. Dezember 1920, und seiner Tante Hildegard Zabe. Landsmannschaft Ostpreußen, 2 Hamburg 13, Post• fach 8047. unter Kindersuchdienst 9/71. Thiel geb 13. Januar 1940. Klvira und ihre Mutter Detlev, der auch „Detti" genannt wurde, ist zuletzt I. Für 10- bis 16jährige führt die GJO sowie die Schwestern Hildegard und Elisabeth kamen mit seiner Mutter Frieda Dröse, geb. Ostermann, am auf der Flucht im Januar 1945 bis Gotenhafen Durch 12. April 1945 in der Nähe des Arbeitsamtes Königs• am Großen Plöner See ein Sommerzeltla Bordwaffenbeschull wurde die Mutter getötet und berg gesehen worden. Dort wurde ein Transport, der ger vcm 29. Juli bis 11. August durch. die Schwestern kamen auseinander. Eine Kranken• vermutlich in die Sowjetunion ging, zusammen• Auskunft wird erbeten über Noch sind Plätze frei. schwester hat Elvira mitgenommen. gestellt. c 2. Aus Damerau, Kreis Samland, werden Egon 11. Aus Königsberg, Roßgärtner-Neue-Gasse 2, wird Teilnehmelbeitrag für GJO-Mitghedei Stäckler, geb. 27. April 1944, und Dieter Stack- J utta-Helga Friese, geb. 14. Oktober 1940 in . . . Friedel Hildebrandt aus Königsberg, 140,— DM, für Nichtmitglieder 160,— DM. 937 gesucht von ihre Kniprodestraße, jetzt etwa 60 Jahre alt. Im Jahre & Bf rV'"™ L ' ™ Vater Otto Königsberg, gesucht von ihrem Vater Herbert Friese, Die Fahrtkosten müssen von den Teil• Stäckler. Die Mutter, Frieda Stäckler, geb Daniel geb. 30. Juni 1914 In Königsberg. Jutta und ihre 1934 35 verzog sie nach Angerburg und heiratete geb. 13. April 1906, wird ebenfalls noch gesucht. Mutter Maria Friese, geb. 12. März 1915, werden seit dort einen gewissen „Vetter". nehmern aufgebracht werden. der Flucht im Jahre 1945 vermißt. JL AUS« ^htenfließ, Kreis Tilsit-Ragnit, wird . . . Eltern und Angehörige von Helmut Rei• Geboten wird dafür: Unterkunft und Rudiger H eil w i g , geb. 1. Oktober 1941 in Fichten• 12. Aus Königsberg, Bismarckstraße 14, wird Eber• mann, geb. 1943 oder 1944 in Königsberg. Die fließ, gesucht von seiner Mutter Martha Reinert. hard Röhl, geb. 29. August 1943, gesucht. Er war Familie Reimann hat in Königsberg-Ponarth an Verpflegung, ein Tagesausflug nach Rant• Rüdiger Hellwig soll im Februar 1945 in Pr -Holland 1946 nach dem Tode der Mutter Eva Röhl im Kran• einem kleinen See gewohnt. Der Vater soll als Flie• zau zum Trakehner-Gestüt, nach Laboe von seiner Mutter getrennt worden sein Man ver• kenhaus der Barmherzigkeit. Er soll dort Bekannten gerangehöriger in Rußland gefallen und die Mutter ü>um Marine-Ehrenmal und BadeaufenthaM mutet, daß er damals in diesem Raum in eine Pflege- der Familie übergeben worden sein. Es besteht die Ende 1947 gestorben sein. am Schönberget Strand (Ostsee), eine steile oder In ein Kinderheim gekommen ist und Möglichkeit, daß Angehörige einer verstorbenen Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der heute sehr wahrscheinlich einen anderen Familien• Schwester Anna Boltz aus Königsberg sich des Landsmannschaft Ostpreußen, Abteilung Suchdienst. Fahrt nach Bad Segeberq zu den Karl- namen tragt. Als besondere Körpermerkmale für Jugendlichen angenommen haben. 2 Hamburg 13. Postfach 8047. May-Spielen, Wanderungen, Schwimmen, Rudiger Hellwig wurden zusammengewachsene Informationen über Deutschland und fröh• Zehen an beiden Füßen angegeben. Es handelt sich 13. Aus Königsruh, Kreis Treuburg, werden die um die zweite und dritte Zehe. Geschwister Bieberneit, Helga, geb. 25. Februar liche Spiele 1934, Horst, geb. 4. Januar 1940, gesucht von ihrem 4. Aus Groß-Galbuhnen, Kreis Rastenburg wird Vater August Bieberneit. Auch die Mutter, Frau Für Todes-Erklärung Wer sich umgehend anmeldet, ist noch Georg. Reinhold B u s s 1 e r , geb. 16. Juni 1943 in Amalie Bieberneit und die älteren Geschwister Anne• dabei. Anmeldungen werden erbeten an Galbuhnen, gesucht von seiner Schwester Elisabeth marie, geb. 27. Februar 1927, und Dietrich, geb. c 3. Mai 1930, weiden noch vermißt. Die Gesuchten sind die GEMEINSCHAFT JUNGES OST Bussler, geb. 5. Juni 1935. Im Herbst 1945 soll Georg Hans Thalau (geb. 6. März 1907 in Königsberg), Bussler mit einem Transport aus Rastenburg nach im Januar 1945 zuletzt in Bischofstein gesehen Landwirt aus Eichenberg, Kreis Insterburg, ist seit PREUSSEN, 2 Hamburq 13, Parkr'lee 86, Berlin gekommen sein. Seine Mutter Frieda Bussler worden. 1945 verschollen. Er gehörte zuletzt als Gefreiter der Tel. 04 11/45 25 41. geb. Klein, geb. 8. August 1908. wird ebenfalls noch 14. Aus Landsberg, Kreis Pr.-Eylau, werden die gesucht. 161. Infanterie-Division an. Es werden Zeugen ge• Geschwister Tietz, Hans, geb. 1940, Annamarie, sucht, die entweder seinen Tod bestätigen oder über II. Für 17- bi& 22jährige veranstalte! geb. 1943, Günther, geb. 1944, gesucht von ihrer Tante seinen Verbleib aussagen können. 8. Aus Klein-Galllngen, Kreis Bartenstein, wird Martha Böheim. Die Gesuchten befanden sich im die GJO e»ine Sommerfreizeit auf der Jan Krepinski oder Krempinski, geb. Sommer 1945 noch in einem Kinderhelm in Hellsberg, Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Insel Fanö/Dänemark vom 24. Juli bis 8. September 1939, gesucht von seiner Mutter Sabine da die Mutter verstorben war. Es wird vermutet, daß Landsmannschaft Ostpreußen, Abteilung Suchdienst. 7. August. Teilnehmerbeitrag für GJO- Krepinski. Jan Krepinski soll mit Frau Hüde Ewald, die Geschwister Tietz später in eine Pflegestelle 2 Hamburg 13, Postfach 8047, unter To/71. seinerzeit wohnhaft in Schippenbeil, Kreis Barten• kamen und heute unter dem Namen der Pflege• Mitglieder 170,— DM, für Nichtmitglieder stein, im Jahre 1945 von Ostpreußen nach West- eltern leben. 190,— DM ab Hamburg. Die Anreiseko- Berlin gekommen sein. 15. Aus Luckau, Kreis Orteisburg, wird Rudolf, sten bis Hamburg muß jeder selber tra• 8. Aus Königsberg, Waldstraße 23, wird Helga genannt Rudi B e b e r , geb. 15. Dezember 1939, ge• Röntgenwerk für Neidenburg gen. Andres, geb. 12. Juni 1940, gesucht von ihrer sucht von seinem Bruder Otto Emil Beber. Der Ge• Mutter, Therese Andres, geb. 25. Dezember 1899. Das suchte, der sich auch Rudi Wilke nennen kann, wurde Neidenburg — Am östlichen Stadtrand von In der Gemeinschaft junger Menschen, Mädchen wird seit dem 10. Juni 1945 vermißt. Ein im Mai 1947 von seinem Bruder in ein Krankenhaus Neidenburg entstehe „Polens einzige Fabrik für sowjetischer Soldat hat das Mädchen aus der Woh• in Königsberg gebracht. im Gespräch, in Diskussion und Vortrag nung in Königsberg, Waldstraße 23. geholt und auf Röntgenapparaturen und -einrichtungen", wollen wir uns über viele Fragen und einem Rad mitgenommen. 16. Aus Plauendorf, Kreis Goldap, wird Kurt schreibt die Zeitung „Gazeta Olsztynska". Zur Probleme unseres Volkes und Landes in Reichau, geb. Januar 1941, gesucht von seinem Zeit sei der Betrieb in einem alten Gebäude Geschichte, Gegenwart und Zukunft un• 7. Aus Königsberg, Kohlhofstraße 1064, wird Wolf• Cousin Hans Müller. Auch die Mutter, Frau Martha untergebracht und beschäftigte kaum 50 Perso• gang Herzberg, geb. 12. März 1943 in Königs• Reichau, wird noch vermißt. Die Gesuchten sind zu• terhalten. berg, gesucht von seiner Tante Hildegard Otto, geb. letzt 1945 auf dem Bahnhof in Reppen gesehen nen. Seine Funktion als Zulieferant der War• 22. November 1910 In Königsberg. Wolfgang flüchtete worden. schauer Fabrik für medizinische Einrichtungen mit seiner Mutter Elli Herzberg, geb. 18. Februar 1920, 17. Aus Rodungen, Kreis Schloßberg, werden die werde sich jedoch bald ändern. und seiner Tante Ursula Herzberg, geb. 4. März 1923, Geschwister Pokropp, Gisela, geb. 20. Februar Bis 1976 sollen hier 800 Menschen Arbeit fin• lm Januar 1945 aus Königsberg. Während die Mutter 1940, Christel, geb. 20. Februar 1940, und Inge, geb. im Sommer 1945 im Lager-Lazarett 3 In Welsk 20. Februar 1941, gesucht von der Tante Friedel den. Das Werk werde dann aufhören, ein Zweig• (UdSSR) verstorben sein soll, werden Wolfgang und Hirsch, geb. Aschmann, geb. 10. Dezember 1902. Die betrieb der Warschauer Fabrik zu sein. Neiden• Tante Ursula noch immer vermißt. Als besonderes Kindesmutter Minna Pokropp, die ebenfalls noch burg werde dann zu einer selbständigen Pro• Merkmal hatte Wolfgang auf der linken Wange einen vermißt wird, flüchtete mit ihren Kindern am Tieffen der Turner erbsengroßen Fleck. 17. Oktober 1944 von Rodungen nach Bohnsack, Kreis duktionseinheit, „der einzigen von Polen auf Wehlau. Von dort setzte sie die Flucht am 22. Januar dem Spezialgebiet der Röntgenologie". Bis da• vom 6. bis 9. August in Celle 8. Aus Königsberg wird Marianne B e w e r , geb. 1945 fort und wurde zuletzt am 25. Februar 1945 in hin müßten mehrere Bauten, unter anderem eine 9. März 1947 in Königsberg, gesucht von ihrer Mutter Neuhausen/Tiergarten, Kreis Samland, gesehen. Erna Bewer, geb. Pflug. Noch Im gleichen Jahr über• Hauptproduktionshalle, Lagerräume, ein Ver• Kirchheim — Die „Turnerfamilie üslpreußen- siedelten Frau Bewer und ihre Tochter Marlanne 18. Aus Seeburg, Kreis Allenstein, wird Margret waltungsgebäude sowie ein Kesselhaus und eine Danzig-Westpreußen" führt vom 6. bis 9. Au• nach Kowno (Kaunas) in Litauen. Marianne kam in Constanze Wieckhorst, geb. 13. September 1944 Kläranlage für die Abwässer errichtet werden. gust in Celle ihr 17. Wiedersehenstreffen durch. ein katholisches Säuglingsheim und erhielt den in Seeburg, gesucht von ihrem Onkel Alexander Die Rundschreiben dazu mit Programm und Namen Marianka Bewerita. Die Mutter sah ihre Lissey. Im Januar 1945 lag Margret im Kinderkran• Die gesamte Investition soll über 80 Millionen Tochter am 27. Mai 1947 zum letzten Mal. kenhaus in Allenstein. Sie wurde mit anderen kran• Zloty (rund 12 Millionen Mark) betragen. Das Anmeldeformblatt sind von Buchen aus an alle ken Kindern nach Grimma (Sachsen) verlegt. neue Werk stelle für Neidenburg „eine große dort registrierten Anschriften Mitte April ver• 9. Aus Königsberg, Sackheimer-Rechte-Straße 57, wird Gerd Krause, geb. 29. Dezember 1943 in 19. Aus Schillmeyßen, Kreis Heydekrug, werden Chance für die Zukunft dar", denn die Stadt• sandt worden. Alle, die dieses Rundschreiben Königsberg, gesucht von seiner Großmutter Auguste die Geschwister Radszuweit : Günther, geb. väter brauchten sich keine Sorgen um Arbeits• nicht erhalten haben und an dem Treffen teil• Krause, gebvJ6. September .JÄg,"). Die; Mutter usbeth ä.Mävz 134XJJnd.Xraute, _e_u^a» Dezember 1941, ge• beschaffung für ihre Bürger zu machen. Man nehmen möchten, können Rundschreiben und Krause, geb. Kauschus, geb. 14. Februar 1911, wird sucht von ihrem Vater Karl Radszuweit. Die Mutter .*t»*nfalU noch gesucht. Im März 1945 wurden Mutter Meta Radszuweit, geb. Bertuleit, geb. am 7. Januar befürchte sogar, heißt es in dem Blatt abschlie• Anmeldeformblatt bei Helmut Gronen, 31 Celle, und Sohn Gerd in Neubrockwitz bei Meißen ge• 1920, wird ebenfalls noch gesucht. ßend, daß nach Fertigstellung des neuen Werkes Hugoweg 2, anfordern. Weitere Auskünfte er• sehen. 20. Aus Zimmerbude, Kreis Samland, werden Rein• in Neidenburg Arbeitskräftemangel entstehen teilt Rudolf Papendiek, 6431 Kirchheim, Lerchen• 10. Aus Königsberg, Speichersdorfer Straße 147, hard Fischer, geb. 28. März 1944 in Königsberg, könnte. jon weg 14.

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r Am 8. Dezember 1970 ist unser erstes Kind Das Fest der Goldenen Schlicht und einfach Hochzeit feiern am 18. Juni war Dein Leben, 1971 GUNNAR HARALD treu und fleißig Deine Hand. Friedrich Müller Am 22. Juni 1971 wird der ehe• Unsere gellebte, herzensgute Für die Deinen nur zu streben, malige Landwirt Mamma, Oml und Uroml, Frau weiter hast Du nichts geboren. und Frau Auguste gekannt. geb. Schiemann August Schmidt Hedwig Rehse Nach einem arbeitsreichen Le• aus Gr. Langwalde bei Korschen aus Kubillen, Kr. Goldap geb. Klein Dietmar Laudien ben nahm Gott der Herr unse• Siegrun Laudien Kr. Rastenburg, Ostpreußen (Ostpreußen) vollendet noch rüstig mit Gottes Ballanden, Kreis Tilsit-Ragnit re herzgeliebte Schwester, geb. R i s k a jetzt 7921 Dettingen a. A., jetzt wohnhaft in 2 Wulksfelde, Hilfe am 19. Juni 1971 Trakseden, Kr. Heydekrug Schwägerin und Tante 1 Berlin-Friedenau Flurstraße 9 Post Tangstedt, Bez. Hamburg, ihr 9 5. Lebensjahr. Memelland Kreis Heidenheim-Brenz 80 Jahre alt. Sie wurde in Heiligenwalde ge• Zum Geburtstag gratulieren Es gratulieren boren und wohnte in Königs• Frida Boczkowski 2105 Hittfeld-Hamburg. Veilchenweg 2 ihm recht herzlich berg Pr.-Ponarth, Maybach• Kinder und Kindeskinder Minna Hoffmann, straße 31. aus Gimmendorfi/Ostpr. Wulksfelde Es beglückwünschen in Dank• Elfriede Schmidt, barkeit und Liebe zu sich In die Ewigkeit. Hamburg die Kinder Edith Sie starb im 75. Lebensjahre. Emmi Schmidt, und Helmut, r In großer Dankbarkeit und Freude zeigen wir die Geburt eines Anläßlich meines 7 5. Ge• Tremsbüttel-Sattenfelde Schwiegertochter Elisabeth, gesunden Sohnes an: Erna und Gustav Schmidt die Enkel und Urenkel In stiller Trauer burtstages am 20. Juni und Kinder, Köln 404 Neuss, Schlesienstraße 7 im Namen aller Angehörigen FRANZ ERNST 1971 grüße ich alle Liebemühler. V / Emil geb. 24. 5. 1971 und Marta Boczkowski, geb. Grzybek Die Eltern: Karl Rudowski Wilhelm Am 15. Juni 1971 feiert unser Allen lieben Landsleuten, die Erna Suhr, Poing b. München und Emilie Kullik, aus Liebemühl, Kr. Osterode, uns zur Diamantenen Hochzeit Ernst Suhr aus Korwingen lieber Vater und Großvater, geb. Boczkowski Ostpreußen Glückwünsche übermittelt ha• Post Mossycken, Kreis Samland, Ostpreußen Herr jetzt 215 Buxtehude ben, möchten wir auf diesem jetzt: Poing b. München. Eckartstraße 9 Wege herzlich danken. Wir Neue Straße 9 Georg Schöttke haben uns sehr darüber gefreut. x 2712 Crivitz, den 26. April 1971 Bleicherstraße 8 aus Königsberg Pr., Friedrich Kreutzer Ponather-Hofstraße 2 und Frau jetzt 463 Bochum. Eifelstr. 16, aus Eisenberg, Kr. Heiligenbeil Die VERMAHLUNG ihrer jetzt 3041 Delmsen über Soltau Tochter Am 9. Juni 1971 um 17.30 Uhr Als VERMÄHLTE grüßen seinen 8 1. Geburtstag. ULRIKE entschlief nach einem arbeitsrei• mit Herrn chen Leben und schweren Lei• Ing. grad. Am 21. Juni 1971 feiert unsere den unsere liebe Mutter, FRITZ WASSERMANN Fritz Wassermann liebe Mutter, Schwiegermutter, Es gratulieren sehr herzlich Am 30. Mal 1971 ist unsere Hebe Schwiegermutter, Großmutter, Mutter, Schwiegermutter, Groß• geben bekannt Oma und Tante Kinder und Enkelkinder Urgroßmutter, Schwägerin, mutter und Schwester, Frau Werner Nowotschyn Ulrike Wassermann Minna Lalla Tante und Cousine Oberstudienrat geb. Nowotschyn geb. Bieber Henriette Fafjbinder Emilie Klimmek aus Kehlerwald, Kr. Angerburg geb. Welk und Frau Gisela geb. Kitscha jetzt 3139 Riskau aus geb. Recke Königsberg Pr., Buddestraße 3 aus Hohenstein/Ostpr., Bredenbeck (Deister) bei Dannenberg Bergstraße 1 3 Hannover Tulpenstraße 27 Stammestraße 68 B 12. Juni 1971 Ihren 7 5. Geburtstag. nach kurzer, schwerer Krank• Es gratulieren herzlich und Am 19. Juni 1971 feiert unsere heit wenige Tage nach ihrem im 93. Lebensjahre. wünschen noch viele weitere liebe Mutter, Schwiegermutter, 81. Geburtstag für immer von gesunde Lebensjahre Oma und Uroma uns gegangen. Es trauern die Kinder und Enkelkinder Berta Spitzki In stiller Trauer Artur im Namen aller Angehörigen und Frieda Grzybek, V Am 19 Juni 1971 feiert unser lieber Vater, geb. Schwede geb. Klimmek Schwiegervater und Opa aus Güldenboden Meta Schmidtke Rudolf Kr. Mohrungen, Ostpreußen Ernst Faßbinder und Grete Piorreck, Paul Neidenberger jetzt 3151 Dungelbeck/Pelne Helene Schneidereit, geb. Klimmek Am Anger 109 geb. Faßbinder Max aus Allenstein Jedes Gertrud Ackermann, ihren 8 5. Geburtstag. und Erna Klimmek. seinen 8 0. Geburtstag* geb. Faßbinder geb. Wrangel Abonnement Es gratulieren sehr herzlich und 8 Enkel und fi Urenkel Es gratulieren herzlichst und wünschen weiterhin beste Albert Grzybek, wünschen noch viele gesunde als Schwiegersohn Gesundheit stärkt Lebensjahre 8 München 80, Ampfingstr. 26 a 8 Enkel und 9 Urenkel ihre Tochter, Die Beerdigung hat am Mitt• SchwiegefkUde, und Enkelkindei Schwiegersohn, woch, dem 2. Juni 1971, auf dem unsere Gemeinschaft 2 Hamburg 71 Schwiegertochter, Ostfriedhof in München statt• Werfelring 87 888] Seulberg (Taunus) Hunburgstraße 2 Enkel und Urenkel gefunden. .< , gärig 22 X>as OffpriitlHnblmi 19. Juni 1971 / Folge 25/ Seite 18

Tretet her, Ihr meine Lieben, Nach schwerer Krankheit ent• nehmet Abschied, schlief mein, lieber Mann und weint nicht mehr, Plötzlich und für uns noch unfaßbar entschlief nach einem herzenguter Vati, unser Schwie• Heilung war mir nicht arbeitsreichen Leben unsere liebe Mutter. Schwiegermutter Nach einem arbeitsreichen Leben voll Liebe und Güte für uns gersohn, Schwager und Onkel und Großmutter beschieden, entschlief heute meine liebe Frau, unser gute Mutti, Schwie• meine Krankheit war zu schwer. germutter, Oma. Schwester. Schwägerin und Tante Heinz Podzuhn War' so gern Helene Skibbas • 13. 5. 1921 f 5. 6. 1971 bei Euch geblieben, geb Haupt aus Tilsit denn Ihr war't aus Seckenburg. Kreis Elchniederung mein ganzes Glyck. geb. 30. 3. 1903 gest. 9. 6. 1971 doch ich mußte von Euch Ulrike Arndt scheiden In stiller Trauer geb Weck und komm' niemals mehr In stiller Trauer Hildegard Podzuhn. zurück. geb. Keiluweit Albert Skibbas und Frau Lucie, geb. am 21. 9. 1894 in Poppendorf, Kreis Wehlau Sabine Nach kurzer, schwerer Krank• geb. Lindenblatt und alle Angehörigen heit entschlief am 2. Juni 1971 Erwin Schilke und Frau Herta. meine über alles geliebte Frau, geb. Skibbas unsere liebe Mutter, Schwester, Silvia und Thomas Schwägerin, Tante und Oma In tiefer Trauer 235 Neumünster, im Juni 1971 Max-Richter-Straße 7 Marta Boczkowski Gustav Arndt 453 Ibbenbüren-Dörenthe, Glogauer Straße 20 geb. Grzybek Heinz Arndt und Frau Anneliese, geb. Becket aus Gimmendorf/Ostpr. Die Beerdigung fand am 14. Juni 1971 auf dem Südfriedhof Kurt Arndt und Frau Ellen, geb. Platowitsch im 62. Lebensjahre. in Ahlen (Westfalen) statt. Ulrich, Bemdt und Ulrike In tiefem Schmerz sowie alle Angehörigen Am 25. April 1971 entschlief nach im Namen aller Angehörigen langer Krankheit mein lieber Emil Boczkowski Mann, unser guter Vater und Schwiegervater, Opa, Bruder, x 2712 Crivitz, den 2. Juni 1971 Schwager und Onkel Bleicherstraße 8 338 Goslar, Ortelsburger Straße 22. den 3. Juni 1971

Landwirt Am 4. Juni 1971 ist meine liebe, gute Mutter, unsere immer Fern ihrer geliebten Heimat haben wir unsere liebe Entschla• fene am 7. Juni 1971 auf dem Friedhof Feldstraße zur letzten Ernst Buchhorn treusorgende, liebe Omi. Frau Ruhe gebettet. aus Ihre Familienereignisse Sollau, Kreis Pr.-Eylau, Ostpr. Margarete Nordalm im vollendeten 77. Lebensjahre. werden weltweit bekannt geb. Sinnhuber In stiller Trauer Olga Buchhorn, geb. Schwarz durch Anzeigen im Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und Kinder und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren ge• der spricht zu dem Herrn: Ostpreußenblatt Meine Zuversicht und meine Burg. storben» 24 Lübeck. Grimbartweg 6 mein Gott, anf den ich hoffe. (Psalm 91)

Jesco Nordalm Selma Harnack geb. Fischer Swinda und Britta Nordalm Y 14. 9. 1895 A »• 6. 1971 Ich habe dich erlöst, in Venedien. Kreis Mohrungen in Bremen ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Verwaltungsdirektorswitwe aus Heilsberg. Kabathstraße 8, vormals Pr.-Holland, Markt 15 Ein liebevolles Mutterherz hat aufgehört zu schlagen. Nach langer, schwerer Krankheit entschlief unsere liebe Mutter, In stiller Trauer 44 Münster/Westf., Am Schloßgarten 18 Schwiegermutter, Oma und Tante Joachim Harnack und Frau Christel, 5 Köln 41, Peter-v.-Fliesteden-Straße 33 geb. Crueger Werner Harnack und Frau Helga, Auguste Gudat geb. Böttcher Trauerfeier und Beisetzung der Urne finden am Montag, dem Ulrich Harnack und Frau Anneliese, geb. Rammonat geb. Geller Hainau, Kreis Ebenrode 28. Juni 1971, um 14 Uhr auf dem Zentralfriedhof in Münster Magdalena Fischer geb. 11. 8. 1900 gest. 4. 6. 1971 statt. Enkelkinder und Verwandte In tiefer Trauer Bremen. Schwerinstraße 8. den 10. Juni 1971 Günter Taxacher und Frau Dora, geb. Gudat, mit Uwe und Christa 5271 Frömmersbach/Gummersbach Gerhard Gudat und Frau Marta, geb. Zielasek, mit Udo 56 Wuppertal, Weddigenstraße 30 Über allen Wipfeln ist Ruh! Nach erfülltem Leben entschlief am 12. Mai 1971 meine liebe Mutter, unsere Schwiegermutter, Oma und Uroma Am 28. Mai 1971 entschlief sanft im gesegneten Alter von 93 56 Wuppertal-Langerfeld, Weddigenstraße 30 Jahren unsere gütige, geliebte Mutter, Großmutter, Urgroß• Die Beerdigung fand am 9. Juni 1971 auf dem Friedhof in mutter und Cousine. Frau Langerfeld statt. Hedwig Klischewski gel) Tit/wali! aus Lyck. Ostpreußen. Kaiser-Wilhelm-Straße 61 Klara Kairies — Restaurant „Zur Hütte" — geb. Mattejat Witwe des Schulrats a. D. Christoph Kairies aus Tilsit Bis zur letzten Stunde auf eine Nachricht von ihrem vermißten im Alter von 89 Jahren. Sohn Ernst hoffend, entschlief nach langem, schwerem Leiden am 16. April 1971 meine liebe Mutter, Schwiegermutter, unsere In stiller Trauer gute Großmutter und Urgroßmutter In Liebe und Dankbarkeit gedenken ihrer Gerda Schimanski, geb. Klischewski Martin Kairies und Frau Margot, geb. Schucht Bruno Schimanski Mathilde Helm Heinz Kairies, Apotheker, und Frau Inge, Martha Klischewski. geb. Günther geb. Langkopf, Apothekerin Enkel. Urenkel geb. Pieper Dr. med. Alfred Lübbert und Fran Jutta, und alle Anverwandten aus Hüttenfelde, Kreis Tilsit-Ragnit geb. Kairies Dr. med. Hanna Schaumann im Alter von 84 Jahren. Reinhard Schaumann, Dipl.-Inc.. und Frau Ingrid Burghard Kairies, Dipl.-Kfm. 2 Hamburg-Volksdorf. Frankring 5 d, den 2. Juni 1971 In stiller Trauer Friedrich Kairies Ewald Helm und Frau Luise. Ulrich Weicht, Dipl.-Ing., und Frau Sabine, geb. Hartmann geb. Lübbert ihre Enkel Herbert Helm und Frau Ursel, Dr. med. Clans Lübbert geb. Heising Reinhard, Peter und Verena Schaumann als Urenkel Dorothea Helm Cousine Paula Schankath ihre Urenkelin Eva-Regina Helm Nach einem erfüllten Leben starb im last vollende• ten 91. Lebensjahre unsere liebe Mutter, Schwie• germutter, Großmutter Urgroßmutter, Schwägerin und Tante 565 Solingen, Giselherweg 8 Die Beisetzung fand am 2. Juni 1971 in Oker statt. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem ev. Friedhof Solingen- Ketzberg. 3382 Oker am Harz, Ordensritterstraße 32 Maria Begerau geb. Hunsalz aus Stannen. bei Schillen, Kreis Tilsit-Ragnit

Fern der geliebten Heimat entschlief am 29. April 1971 In stiller Trauer unsere geliebte Mutter Edit Begerau, Falkensee Am 30. April 1971 entschlief im Alter von 70 Jahren meine liebe Rudolf Begerau und Frau Hildegard. Frau geb. Plauschinat Gertrude Kiehl Gustav Kroll und Frau Maria, geb. Schwarz geb. Begerau, Dahlen, Neubrandenburg aus Schwanis, Ostpreußen Marianne Neumann Otto Pliquett und Frau Eva, kurz vor ihrem 90. Geburtstage. geb. Chilinski geb. Begerau, Falkensee aus Königsberg Pr., Viehmarkt 12 Franz Sommer und Frau Elfriede, In stiller Trauer geb. Begerau, Aalen. Württemberg, Fritz Kiehl. Hamburg Sie folgte unserem Sohn Sachsenstraße 17 Gertrude Birkenhagen, geb. Kiehl. Heinz Flensburg 4041 Vorst bei Neuss. Linning 28, den 25. Mal 1971 und alle Angehörigen der noch am 26. April 1945 gefallen ist. Auf dem Gemeindefriedhof in Falkensee fand sie ihre letzte 239 Flensburg, Twedter Markt 92 Ruhestätte. In tiefer Trauer Herbert Neumann

48 Bielefeld, Beckhausstraße 116 Heute wurde unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß• Die Beisetzung fand statt am 5. Mai 1971 auf dem Sennefriedhof Nach langem Leiden entschlief mein lieber Mann, unser gutei mutter und Urgroßmutter der Stadt Bielefeld. Vater und Großvater. Schwiegervater. Bruder, Schwager und Onkel Elisabeth Fittkau geb. Hennig aus Ludwigsberg bei Liebemühl William Niemann Plötzlich und unerwartet entschlief am 28. Mai 1971 unsere liebe, aus Königsberg Pr., Hagenstraße 12 a treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Oma im Alter von 90 Jahren heimgemfen. im Alter von 77 Jahren. In dankbarem Gedenken Herta Schimmelpfennig Charlotte Jürgens, geb. Fittkau geb. Obersteller In tiefer Trauer Arnold Jürgens Gut Kermen, Kreis Angerapp Hans Fittkau Anni Niemann, geb. Will Margarete Nowitzki, geb. Fittkau im Alter von 63 Jahren. und alle Angehörigen Heinz Nowitzki Elisabeth Legat, geb. Fittkau In tiefer Trauer Horst Schimmelpfennig Farn. Werner Schimmelpfcnnig 468 Wanne-Eickel, An der Burg 53, Kapellen über Moers. 24 Lübeck. Geniner Straße 84 b. den 13. Juni 1971 Bielefeld. MOnchon. den 11. Juni 1971 4541 Leeden, Hasberger Straße 7 19. Juni 1971 / Folge 25/ Seite 19 £>os Ofipminrnulnit Jahrgang 22

Vater aller Armen, Fern seiner lieben Heimat verstarb am 19. Mai 1971 nach kurzer, schwerer Krankheit, jedoch für uns plötzlich und unerwartet, Fern seiner unvergessenen Heimat starb lm du aller Herzen Licht und Ruh. mein lieber Mann, unser guter Vater. Schwiegervater, Opa 92. Lebensjahre mein lieber Vater, Großvater, Am hohen Pfingstfest, dem 30. Mal mi. rief der himmlische Bruder, Schwager und Onkel Onkel und Schwager, der Vater unsere liebe, fromme Mutter, Schwiegermutter, Groß- mutter, Schwester. Schwägerin und Tante Landwirt und ehemalige Kreisbetreuer Gustav Jegotka des Heimatkreises Stallupönen (Ebenrode) Mathilde Dietrich aus Tannenheim, Kreis Johannisburg, Ostpreußen Gustav Spieß geb. Schacht im Alter von 75 Jahren. aus Schtllamühle/Schönbrück. Kreis Allenstein In stiller Trauer am 24. April 1971. Auguste Jegotka, geb. Sott In stiller Trauer 3251 Halvestorf-Hope Nr. 95 im Alter von 76 Jahren in sein himmlisches Reich. Gerta Hufenbach, geb. Spieß Irma Pieper, geb. Jegotka, und Familie Horst Hufenbach Sie starb, versehen mit den Sterbesakramenten der röm.-kath 3251 Groß-Berkel, An der Breite 3 Hans-Joachim Hufenbach Elli Albert, geb. Jegotka, und Familie Kirche, fern ihrer geliebten ostpreußischen Heimat in Lehnin, 3251 Groß-Berkel, Unter dem Totenberg 21 Kreis Brandenburg (Mitteldeutschland). Manfred Jegotka und Familie 322 Alfeld (Leine), Karl-Krösche-Straße 8 1 Berlin 21, Zinzendorfstraße 7, den 10. Juni 1971 Die Trauerfeiern haben stattgefunden. In tiefer Trauer Die Beerdigung fand am 23. Mai 1971 statt. im Namen aller Hinterbliebenen Horst Dietrich

404 Neuß, Elisenstraße 19 Heute entschlief nach kurzer Krankheit plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Wir haben unsere Mutter am 4. Juni 1971 auf dem Waldlriedhof Wir trauern um meinen treusorgenden, lieben Mann, um Onkel In Lehnin zur letzten Ruhe gebettet. meinen stets gütigen Vati

Kreisbauinspektor a. D. Horst Eckloff aus Schirten, Kreis Heiligenbeil

Paul Hinz im Alter von 66 Jahren.

Nach langer, schwerer Krankheit und nach einem Leben auf• aus Osterode. Ostpreußen opfernder Liebe und Arbeit entschlief am 9. Mai 1971 meine In stiller Trauer liebe Frau, unsere herzensgute Mutter Elly Eckloff, geb. Schmidt Heinz Eckloff der im 85. Lebensjahre vom uns gegangen ist. Roswitha Eckloff Helga Eckloff, geb. Limbach Frieda Hinz, geb. Boguhn Enkelkind Lothar Luise Klunkat Hannelore Kronenberg, geb. Hinz Familie Kurt Eckloff geb. Peschel aus Tilsit, Sommerstraße 3

im 67. Lebensjahre. 5202 Kurscheid, Altenburg, Neuß, den 30. Mai 1S71 3113 Suderburg, Sielstraße 5 In stiller Trauer Die Beisetzung fand am 9. Juni 1971 in Suderburg statt. August Klunkat Dorothea Klunkat Werner Klunkat und Familie Ruth Klunkat

Plötzlich und für uns alle noch unfaßbar entschlief am 1. Juni 1971 nach kurzer, schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser 2308 Preetz, Möwenstieg 4 Nach schwerer Krankheit entschlief heute mein lieber Mann, guter Vater, Schwiegervater und Opa unser guter Vater und Großvater. Bruder, Schwager, Vetter. Onkel und Großonkel Otto Wacht Wolfgang Born aus Wolfsee, Kreis Lotzen, Ostpreußen Hiermit erfüllen wir die traurige Pflicht, den Tod des geb. 16. 2. 1903 gest. 9. 6. 1971 aus Dommelkeim, Kreis Bartenstein im Alter von 76 Jahren.

Diplom-Landwirts In stiller Trauer In stiller Trauer Elfriede Wacht, geb. Bytzeck Hildegard Born, geb. Wenk und Kinder Jürgen Born und Frau Jutta Erich Bihl und Frau Urte. geb. Born Alfred Pleines Klaus Elchhorn und Frau Elke, geb. Born • 4. 9. 1902 t 19. 5. 1971 Dörte Born 65 Mainz-Laubenheim, Schubertstraße 9 7 Enkel Waldrode, Kreis Orteisburg, Goldap und alle Angehörigen Die Beisetzung hat am 5. Juni 1971 stattgefunden.

anzuzeigen. 2418 Ratzeburg, Roonstraße 7, den 9. Juni 1971 In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen

Maria Pleines, geb. Hein Nach einem erfüllten, arbeitsreichen Leben entschlief am 25. Mal 1971 unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Karl-Heinrich Pleines Onkel Peter Pleines Müh' und Arbeit war Dein Leben, und Geschwister Ruhe hat Dir Gott gegeben. Fern seiner geliebten Heimat entschlief sanft am 28. Mai 1971 Müllermeister und Mfihlenbauer im Alter von 70 Jahren mein lieber Mann und guter Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel A. Lams, geb. Pleines Otto Podszuweit 1 Berlin 41, Feuerbachstraße 23/26 aus Kiesdorf, Kreis Schloßberg Die Trauerfeier hat am Dienstag, dem 25. Mai 1971, um 11.30 Uhr Karl Riemke

im Krematorium, Berlin 65, Gerichtstraße 37—38. stattgefunden. im Alter von 75 Jahren. In stiller Trauer In stiller Trauer Frieda Riemke, geb. Lau im Namen aller Angehörigen Herbert Riemke und Frau Margret, Willy Podszuweit geb. Rabe Birgit als Enkelkind und alle Verwandten

Plötzlich und unerwartet entschlief in Osterode am 24 Lübeck, Gertrudenstraße 15 Harz unser lieber Vater, Großvater, Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel 4923 Extertal-Asmissen, Linderhofe 63 Trauerfeier war am 1. Juni 1971 um 11.15 Uhr in der Kapelle des Burgtor-Friedhofes.

Carl Schade aus Insterburg, Ostpreußen Lasset uns nicht trauern • 18. 7. 1893 t 29. 5. 1971 darüber, daß wir ihn verloren haben, sondern Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief heute mein lieber Mann, unser Im Namen aller Angehörigen wir wollen Gott dankbar sein guter Vater und Großvater dafür, Walter Schade daß wir ihn gehabt haben. Am 17. Mai 1971 erlöste der Herr meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater, Bernhard Drueckler Großvater, Urgroßvater, Bru• 51 Aachen, Friedrichstraße 67/69 der, Schwager und Onkel Landgerichtsdirektor a. D. Wilhelm Zakrzewski aus Zinten, Ostpr., Hindenburgallee 3

aus Brodau/Ostpreußen

im 87. Lebensjahre. Es trauern um ihn Am 9. Juni 1971 verstarb unerwartet der Im Namen der trauernden Susanne Drueckler, verw. Riedelsberger, geb. Gernhöfer Angestellte Hinterbliebenen: Dietrich Müller und Frau Regine, geb. Drueckler Wilhelmine Zakrzewski geb. Bukowski Klaus Müller und Frau Wiebke, geb. Petersen Wolfgang Born Ekkehard Sensfuß und Frau Elisabeth, geb. Müller im 68. Lebensjahre 3041 Meinholz Nr. 16, im Mal 1971 Karl Riedelsberger und Frau Anke, geb. Rohmann Die Beisetzung hat am Freitag, Der Verstorbene war seit dem Jahre Peter Riedelsberger und Frau Sonnhild, geb. Klein UM^^«LgÄ dem 21. Mai 1971, vor der Fried• auskunftstellen in Lübeck tätig und wurde als erfahrener und hofskapelle Wietzendorf statt• im Namen aller Verwandten wertvoller Mitarbeiter geschätzt. gefunden. Wer werden sein Andenken in Ehren halten.

Der Vorsitzende Der Finanzminister 8t7 Bad Tölz, Am Winacker 15, den 6. Juni 1971 des Landes Schleswig-Holsten des Personalrates Deutliche Schrift W o k u 1 a t Qualen verhindert Satzfehlei £05 Ofipnurimbiull 19. Juni 1971 / Folge 25 / Seite 20 Dokumentation

Letzte Geburtstagsparade am 20. April 1939: Vier Monate später vereinbarten sich Hitler und Stalin über die Aufteilung Polens Foto: Archiv

ein Krieg kommt aus heiterem Himmel. Er ihrer Regierungen war. Denn sowohl in Eng• und als das Ergebnis einer massiven Erpressung fassung bestätigt, Paris und London hätten sich wurzelt vielmehr in Ereignissen und Ent• land wie auch in Frankreich hatte sich im gewertet. aus dem Grunde auf Kosten der Tschechoslowa• K scheidungen, die von den Völkern oft Verlaufe der Jahre immer mehr die Überzeu• Kehren wir noch einmal zum Münchner Ab• kei mit Deutschland geeinigt, um selbst nun nicht sogleich in ihren Zusammenhängen erkannt gung durchgesetzt, daß man einen Weg finden kommen zurück: unbestreitbar ist, daß damals Ruhe und außerdem Hitler auf Osteuropa ab• werden. Was den 2. Weltkrieg angeht, so sind müßte, um Versailles zu überwinden. Hinzu kam vielfach geglaubt wurde, nunmehr könnte eine gelenkt zu haben. die Ursachen verhältnismäßig leicht aufzuspü• allerdings, daß Hitler zunächst mit einer so Epoche friedlicher Entwicklung anbrechen. Man ren. Diese Ursachen liegen nicht zuletzt in dem geschickten Überrumpelungstaktik zu arbeiten hielt Hitler für saturiert. Wie hat Hitler die Von diesen Überlegungen ihrer Politiker hat• Versailler Vertrag begründet. Aus diesem „Frie• vermochte, daß seinen Gegenspielern wenig Situation eingeschätzt? Nachdem die Saarfrage ten die Völker selbst keine Kenntnis: Chamber- den von Versailles" mußte in dem Augenblick Raum für eigene Schachzüge blieb. gelöst war, hatte er mehrfach erklärt, daß es lain war auf dem Londoner Flughafen begeistert eine kritische Situation entstehen, wenn in dem Der „Anschluß" Österreichs ist in einem ge• nun keine territorialen Fragen mit Frankreich begrüßt worden, als er von seinem Treffen mit geschlagenen Deutschland der Versuch unter• wissen Sinne auch unter diesem Aspekt ge• mehr geben werde. Das wurde jenseits des Hitler zurückgekehrt war und der französische nommen würde, die Bedingungen dieses Diktats sehn worden. Als sich die Österreicher auch Rheins so verstanden, daß Elsaß-Lothringen für Premier Daladier stand lange unter dem Ein• zu lockern oder gar sich ihrer zu entledigen. nach dem verlorenen Kriege 1918 zur gemein• Hitler kein Problem sei. Im Westen gab es für druck des Empfanges, den ihm die Franzosen Aber selbst das würde nicht so einfach gewesen samen deutschen Nation bekannten, trafen sie Hitler auch nichts zu erben. Er mag von dem bereiten, als seine Maschine in Le Bourget ge• sein, wenn nicht die materielle Not, die die auf das Verbot der Siegermächte. Der von Hit• Gedanken ausgegangen sein, daß der Westen landet war. Schließlich verdient hier festgehal• breiten Schichten des deutschen Volkes erfaßt ler propagierte „großdeutsche Gedanke" hat in ihm freie Hand lasse, wenn er in Mittel- und ten zu werden, daß die französische Kammer hatte, die Menschen für die Parolen aufgeschlos• Österreich weit mehr Widerhall gefunden als Osteuropa eine Veränderung der Landkarte an• das Münchner Abkommen mit der erdrückenden sen hätte, die eben Versailles als die Ursache etwa in den preußischen oder anderen Gebie• streben werde. Es war aber kaum anzunehmen, Mehrheit von 535 gegen 75 Stimmen bei 3 Ent• allen Unglücks bezeichneten. ten des Reichs. Das mag darin begründet sein, daß die Westmächte auf lange Sicht gesehen haltung ratifizierte. Damals glaubten die daß Wien einmal die Hauptstadt eines größeren ein Volk in der Mitte Europas, daß die 100- französischen Abgeordneten, daß mit München Dabei ist es keineswegs so, daß erst Hitler der Frieden gerettet sei; viele von ihnen spra• das Diktat gebrandmarkt hätte, vielmehr ha• chen aus, daß die Korrektur des Unrechts von ben sich frühere Reichsregierungen und auch Versailles den Weg für eine echte Völkerver• sozialdemokratische Staatsmänner und Politiker ständigung öffnen werde. mit Entschiedenheit gegen diesen Vertrag von Blick in unser Jahrhundert: Anders schon lagen die Dinge an der Themse: Versailles gewandt. Das bezog sich sowohl auf der nach London zurückgekehrte Neville Cham- die den Deutschen auferlegten Reparationen berlain mag von der Absicht erfüllt gewesen wie auf die Gebietsverluste, die das Deutsche sein, der Opposition Wind aus den Segeln zu Reich hinnehmen mußte. Zu diesen Entschei• nehmen, als er die Billigung des von ihm unter• dungen, die sich auf das Territorium Deutsch• zeichneten Abkommens mit einer Steigerung lands bezogen, gehörte vor allem die Abtren• Die Würfel rollen... der britischen Rüstung verband, und in der Tat nung Ostpreußens vom Reich, die Errichtung wurden durch das Unterhaus, das seine Sitzun• der „Freien Stadt" Danzig und des Korridors, Europa nach dem Münchner Abkommen gen am 3. Oktober aufnahm, die Militärkredite der Polen einen direkten Weg zur Ostsee er• um 100 Prozent angehoben. Statt der 400 soll• möglichen sollte. Es hat deshalb auch im Lager ten in Zukunft 800 Pfund Sterling aufgewendet der Alliierten nicht an mahnenden Stimmen werden. In der viertägigen harten Aussprache gefehlt, die zum Beispiel in der für Danzig und über die Politik der Regierung Chamberlain den Korridor geschaffenen Entscheidung die hatte der Erste Lord der Admiralität, Duff Coo- Wurzel eines größeren Übels und den Aus• „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation" Millionen-Grenze überschreiten mußte, tolerie• war, solange, bis 1806 der Kaiser Franz die ren würde. Eine solche Kraft würde — vor per, seine Bedenken angemeldet; vor allem gangspunkt künftiger militärischer Auseinan• aber war es Winston Churchill, der für die dersetzungen gesehen haben. deutsche Kaiserkrone niederlegte. Das war zu allem nach englischer Auffassung — das der Zeit, da Napoleon den Höhepunkt seiner „Gleichgewicht Europas" verändern. konservative Opposition Worte scharfer Kritik Macht erreicht hatte und darangegangen war, fand. Nur ganz knapp konnte eine Regierungs• Hitler hat in den Jahren seines Ringens um krise vermieden werden, wenn auch die Erklä• die politische Macht in Deutschland diesen Europa in seinem Sinne neu zu ordnen. Weshalb also haben die Engländer das Ab• kommen in München unterzeichnet, obwohl sie rung der Regierung: „Das Unterhaus spricht Kampf vorwiegend in einer Auseinandersetzung der Politik der Regierung Seiner Majestät, mit dem Versailler Diktat und seinen Folge• Die Kanzler Dollfuß und Schuschnigg ver• damit rechnen mußten, daß Hitler den Anschluß mochten auch nicht das Volk gegen Hitler zu des Sudetenlandes auch nur als eine Ausgangs• durch die in der gegenwärtigen Krise der Krieg erscheinungen geführt. Da das Nachkriegs• vermieden wurde, seine Billigung aus und unter• deutschland in den zwanziger Jahren eine zu• mobilisieren; der „Blumenfeldzug" nach Öster• lage für weitere Aktionen ansehen werde? reich, über den es unzählige Bilddokumente Sicherlich wird auch hier die Geschichte erst stützt ihre Bemühungen zur Sicherung eines nehmende Verelendung der Massen erfuhr, kann dauerhaften Friedens", noch eine Billigung von es eigentlich nicht wunder nehmen, daß Hitlers gibt, zeigt, daß Hitler mit seinem Gedanken die letzte Antwort geben können: war man tat• vom Großdeutschen Reich in der Bevölkerung sächlich bereit zu glauben, Hitlers Expansions• 369 gegen 150 Stimmen fand. Die von der Re• Parolen eine starke Anziehungskraft auszuüben gierung gewählte Formulierung, daß durch ihre vermochten. Österreichs einen starken Widerhall gefunden drang werde mit dem Sudetenland restlos be• hatte. Aber selbst österreichische National• friedigt sein? Oder aber fühlten sich die West- Politik in der gegenwärtigen Krise ein Krieg verhindert wurde, mag dabei die Brücke für Nach 1933 ging Hitler zielstrebig daran, die sozialisten haben sich die Entwicklung anders mächte militärisch noch nicht stark genug und vorgestellt. Sie glaubten vor allem, daß der wollten zunächst einmal Zeit gewinnen, um bei die Billigung des Münchner Abkommens ge• »Fesseln des Versailler Vertrages" zu lösen. Im wesen sein. Jahre 1935 stand die vom Völkerbund über• „Österreicher" Adolf Hitler den Schwerpunkt sich selbst die Voraussetzungen für eine spätere wachte Abstimmung des Saarlandes an, das des neuen Großdeutschen Reichs in die alte Auseinandersetzung zu schaffen? sich mit 99 Prozent für die Rückkehr zum Reich Kaiserstadt Wien verlegen werde und sie waren Churchills Rede entschied, übrigens eine Entscheidung, die folglich maßloß enttäuscht, als Österreich, „zur Nach dem Ersten Weltkriege hatte man den Frankreich auch korrekt respektiert hat. Am Ostmark" degradiert", in Gaue aufgeteilt und Völkerbund gegründet; Deutschland hatte die• Churchill hatte in seiner Unterhausrede zum 1. März 1935 kehrte das Saarland zu Deutsch• von Berlin aus durch Reichsstatthalter verwal• sem Gremium der Völker — in gewissem Maße Münchner Abkommen erklärt, „niemals kann land zurück. Ein Konkordat, das Hitler mit dem tet wurde. einem bescheidenen Vorläufer der heutigen es Freundschaft geben zwischen der britischen UNO — angehört, bis Hitler in spektakulärer Demokratie und der Nazimacht" und er hatte Heiligen Stuhl abschloß und das von Franz von Selbst als die Engländer und Franzosen sich Weise seinen Austritt aus dieser Weltorganisa• München nicht als das Ende, sondern als „der Papen und dem damaligen Kardinal-Staatssekre• bereit fanden, in München — im Zusammenwir• tion verkündete. Der Völkerbund an sich jedoch Beginn einer Abrechnung" bezeichnet, „bloß der tär und späteren Pacelli-Papst in Rom unter• ken auch mit Italien — jenes Abkommen zu war existent, wenngleich auch die Wirkung der erste Schluck, der Vorgeschmack des bitteren zeichnet wurde, trug ebenfalls wesentlich dazu unterzeichnen, von dem Prag heute verlangt, Maßnahmen, die er gegen Angreifernationen Trankes", solange bis „wir in einer großarti• bei, das neue Regime in Deutschland aufzu• daß es „von Anfang an ungültig" gewesen sein verhängte, bereits mehr als fragwürdig gewor• gen Wiedergewinnung unserer moralischen Ge• werten. soll, wichen die westlichen Demokratien weni• den war. Hier sei nur an die Sanktionen erin• sundheit und kriegerischen Stärke von neuem ger vor der Waffendrohung Hitlers zurück. nert, die der Völkerbund gegen Italien ergrif• erstehen und mutig eintreten für die Freiheit Vielmehr war bei ihnen — zumindest unter• fen hatte, als dieses Abessinien mit Krieg über• wie in alter Zeit". Churchills Rede fand damals Versailles wird demontiert... schwellig — gegenwärtig, daß nach dem Ersten zog. In Genf, dem Sitz des Völkerbundes, keineswegs ungeteilten Beifall, denn man er• Weltkriege das Sudetenland ohne Rücksicht auf Die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die agierte damals der sowjetische Außenminister innerte sich daran, daß er am 17. September die Wünsche der Bevölkerung und das Selbst• Remilitarisierung des Rheinlandes, alles das Litwinow, der bei seinen Gesprächen mit fran• 1937 — also ein Jahr früher — in einer Rede bestimmungsrecht der Tschechoslowakei zuge• waren Stationen, die Hitler in dem Glauben zösischen Staatsmännern seinem Zorn Luft wörtlich erklärt hatte: „Man kann das System schlagen worden war. Die „Väter" der Tschecho• bestärkten, daß er eine Revision des Versailler machte und sich gegen die Entscheidung Frank• des Herrn Hitler mißbilligen und dennoch seine slowakei haben nie einen Hehl daraus gemacht, Vertrages durchführen könnte, ohne daß es reichs und Englands hinsichtlich der Rückgabe patriotische Leistung bewundern. Wenn unser daß dieser Staat zur Eindämmung der deut• deswegen zu einem Kriege kommen würde. des Sudetenlandes aussprach. Land jemals geschlagen würde, könnte ich nur schen „Hegemonie" geschaffen worden war. Vor Hätte beispielsweise allein nur Frankreich ge• wünschen, wir möchten einen ebenso unbeug• allem aber stützten sich die Engländer bei ihren Vor allem aber war es Josef Stalin, inzwi• gen die Remilitarisierung des Rheinlandes mit samen Vorkämpfer finden, der uns unsere Macht Entscheidungen auf das Gutachten des in die schen zum Herrscher über die Sowjetunion auf• einer militärischen Aktion geantwortet, so wäre wiedergäbe und uns auf den Platz zurückführte, Tschechoslowakei als Berichterstatter entsand• gestiegen, der die Münchner Entscheidung ent• das für Hitler zu einem Fiasko geworden. Die der uns in der Völkergemeinschaft gebührt." in die Städte des Rheinlandes „symbolisch" ein• ten Lord Runciman, der die Rückgabe der deut• schieden ablehnte und der Meinung Ausdruck marschierende Wehrmacht — es waren Ein• schen Gebiete ausdrücklich empfohlen hatte. gab, diese Frage habe vor dem Völkerbund be• In diesen Oktobertagen des Jahres 1938 je• heiten in Bataillonsstärke — vermochten sich handelt werden müssen. Hier, so glaubte er, doch wurde deutlich, daß eine weitere Ver• zwar des Jubels der Bevölkerung zu erwehren, Wer diese Zusammenhänge mißachtet oder wäre es möglich gewesen, eine Front gegen änderung der europäischen Landkarte zu einem mit starken Waffen anrückenden französischen nicht berücksichtigt, muß ganz zwangsläufig zu Deutschland zustande zu bringen und die von militärischen Zusammenstoß mit Hitler führen Verbänden wären sie jedoch hoffnungslos unter• einer Fehlbeurteilung der Lage kommen. Dieses den Briten und Franzosen getroffene Entschei• mußte. Obwohl auch Hitler diese Entwicklung legen gewesen. von Hitler proklamierte „Heim ins Reich" — dung unmöglich zu machen. Es mag aber auch kaum verborgen bleiben konnte, gab er seinem das sich ebenso auf Memel bezog, war aber in sein, daß Stalin den mit der Rückgabe der Generalstab die Weisung, Vorbereitungen für Heute fragt man sich, weshalb wohl die dem Augenblick nicht mehr glaubhaft, als die Sudetengebiete eingeleiteten Zerfall des Prager die Erledigung der „Rest-Tschechei" zu schaffen Westmächte damals nicht eingegriffen und Hit• garantierte Rest-CSR besetzt und zum „Protek• Vielvölkerstaates vorausgesehen und erkannt für den Fall, daß sie „etwa eine deutschfeind• ler gestoppt haben. Wir vermögen nicht der torat Böhmen und Mähren" erklärt wurde. Die hatte, daß nach den Sudetendeutschen die an• liche Politik treiben" würde. sowjetischen These zu folgen, daß die Groß• von dem Staatspräsidenten Hacha, einem frü• deren Nationalitäten folgen würden, die, wie industrie dieser Länder mit Hitler im Bunde heren hohen Verwaltungsjuristen altösterrei• die Slowaken, mit der Moldau-Republik Massa- Die Würfel rollten weiter. Im Moskauer Kreml war; vielmehr glauben wir, daß die psycholo• chischer Schule ausgesprochene Bitte, dieses Ge• ryks und Beneschs nicht einverstanden waren. beobachtete Josef Stalin mit konzentrierter Auf• gische Situation in den westlichen Ländern ein biet ebenfalls „in den Schutz des Reiches" zu• Josef Stalin, der seinerseits auch den West• merksamkeit den Fortgang dieses gefährlichen nicht unerheblicher Faktor für die Entscheidung nehmen, wurde im Westen nicht mehr geglaubt mächten miotraute, fühlte sich in seiner Auf• Spiels. wird fortgesetzt