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UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Jahrgang 26 — Folge 14 2 Hamburg 13, Parkallee 84 / 5. April 1075 C 5524 C Eine Zeitung für Deutschland Bundesminister a. D. zum 25jährigen Bestehen unserer Zeitung: Auch weiterhin unabhängig und engagiert Seit 25 Jahren warten seine Leser Woche für Woche auf die neueste Ausgabe des Ost• preußenblattes, das sich als „unabhängige Stürzte Brandt Wochenzeitung für Deutschland" bezeichnet Diese Aussage verdeutlich die Absicht, mehi sein zu wollen, als nur eine Heimatzeitung über dieOstpolitik? für die vertriebenen Ostpreußen. Das ist Nach offizieller Version ist zweifellos ein hoher Anspruch, aber man OflpmifimMaff deshalb im Vorjahr als Bundeskanzler zu• kann wohl sagen, das Ostpreußenblatt hat rückgetreten, weil er die politische Verant• ihn, mehr als jedes andere Organ der Ver- wortung dafür übernommen hat, daß es dem triebenenpresse, verwirklicht. Die Bezieher• Staatssicherheitsdienst der „DDR" gelungen kartei weist eindrucksvoll aus, daß diese war, den Spion Guillaume in das Bundes• Zeitung von Interessierten in aller Welt kanzleramt einzuschleusen, wo er bis zum gelesen wird, die nicht zur Schicksalsgemein• persönlichen Referenten des Regierungs• schaft der Ostpreußen oder auch nur der chefs aufstieg. Diese Begründung für den Vertriebenen zu zählen sind, aber eine po• Kanzlersturz erschien von vornherein als litisch engagierte Meinung zu schätzen wis• unzureichend, und so war es kein Wunder, sen oder sie doch zumindest zur Kenntnis daß man nach sonstigen Ursachen und Mo• nehmen müssen. So war das Ostpreußen• tiven suchte, welche den vielgerühmten blatt bereits vor Jahren die einzige Ver- Träger des Friedensnobelpreises zur Resi• triebenenzeitung, deren Kommentare regel• gnation veranlaßt haben. Man griff auf die mäßig in der großen Übersicht des Bundes• Attacken Wehners zurück, welche der Frak• presseamtes über wichtige Kommentare der tionsvorsitzende der SPD von sowjetischem Presse in der Nachbarschaft der „Welt", der Boden aus gegen seinen Parteifreund gerich• „Frankfurter", der „Süddeutschen" und an• tet hatte, und auch das schlechte Wahlergeb• derer höchst renommierter Blätter erschie- nis für die Sozialdemokraten in Hamburg mußte herhalten, um es der Bevölkerung plausibel zu machen, daß der Regierungs• chef das Palais Schaumburg in Bonn verließ. Nun sind jedoch Tatsachen bekannt ge• Feierstunde worden, die darauf schließen lassen, daß zum 25. Jubiläum Willy Brandt vornehmlich deshalb seinen Rücktritt als Bundeskanzler erklärt hat, weil HAMBURG — Aus Anlaß des 25- er sich dessen bewußt geworden war, daß seine Bemühungen gerade auf jenem Gebiet jährigen Bestehens des Ostpreußen• gescheitert waren, dem er unter Zurückstel• blattes findet am Sonnabend, 19. April, lung anderer wichtiger Probleme seine in Hamburg eine Feierstunde statt, in ganze Aufmerksamkeit gewidmet und wo deren Rahmen der Vizepräsident des er besonderen Ruhm geerntet hatte: Auf dem Deutschen Bundestages, Dr. Richard Felde der Ostpolitik. Daß dies weit mehr Jaeger MdB, sprechen wird. als eine nur gerechtfertigte Vermutung ist, geht daraus hervor, daß Manfred Geist in An der Veranstaltung nehmen mit der „Welt" in einer Serie von Berichten dem Präsidenten des Bundes der Ver• über das bisherige Leben und Wirken des triebenen, Dr. MdB, Spions Guillaume eine sehr aufschlußreiche zahlreiche Bundestagsabgeordnete Enthüllung brachte: Danach hat Willy und andere Persönlichkeiten teil, die Brandt auf seiner Wahlkampfreise durch sich dem Ostpreußenblatt verbunden Niedersachsen Anfang April 1974 im Kanz• fühlen. lersonderzug in Anwesenheit Guillaumes zur mitternächtlichen Stunde einmal „laut Für jeden der vierzig ostpreußi• Der Passionsweg einer tapferen ostpieußisdienFxau über seine Ostpolitik nachgedacht" und da• schen Stadt- und Landkreise wird einer zu, seine „Helfer" scheinbar zufällig an• blickend, erklärt: „Wir mußten es versuchen, seiner Bürger an der Feierstunde teil• RvMand. War Jb*ia0«$ $m Bwridfef übet ih$& l&i^&skiket m nehmen, der unserer Zeitung seit der wir haben es nicht geschafft." Sollte es zu• ersten Stunde die Treue hält. Diese treffen, daß der frühere Kanzler sich tat• sächlich in dieser Weise vor ausgerechnet Landsleute werden stellvertretend das diesem Augen- und Ohrenzeugen Guillaume silberne Treuezeichen entgegenneh• Die erste Folge unserer Zeitung vom 5. Apül 1950 geäußert hat — und das muß angenommen men. werden, weil kein Dementi des jetzigen SPD- Das Ostpreußenblatt wird am Vorsitzenden vorliegt — so liegt die Schluß• 19. April mit einer Fest-Ausgabe in folgerung nahe, daß Willy Brandt bereits verstärktem Umfang erscheinen und Sprachrohr eines Verbandes ist. Es spricht verlegerischer Unabhängigkeit und Quali• im Frühjahr 1974 selbst zu der Überzeugung gelangt war, daß die von ihm betriebene in seiner Folge 17 ausführlich über das sowohl für das Durchsetzungsvermögen der tät zu sein. Politisches Engagement schließt Redaktion wie für die Klugheit des Vor• die so häufig anzutreffende undifferenzierte Ostpolitik ein glatter Fehlschlag war. Jubiläum berichten. standes der Landsmannschaft Ostpreußen, Neutralität aus und verlangt jene Uberpar• Die Information über diese Feststellung zwischen den Erfordernissen einer „unab• teilichkeit, die zu den Problemen unserer Brandts erscheint auch deshalb als durchaus hängigen Wochenzeitung für Deuschland" Zeit Partei nimmt, ohne sich dabei in jedem glaubwürdig, weil der damalige Kanzler sie und denen eines Organs der Landsmann• Falle und auf Dauer mit einer bestimmten traf, indem er die beschönigende Behaup• nen. Man hört die Stimme der Ostpreußen schaft wohl abgewogen zu haben. Partei zu identifizieren. Die Zeitung, die tung voranstellte, er habe diese Ostpolitik also auch in Bonn. Vor über zwei Jahren spielte die Frage das schafft, verdient unabhängig genannt versuchen müssen, obwohl doch die zeit• und respektiert zu werden. Dem Ostpreu• geschichtliche Wahrheit besagt, daß ihn nie• Wer allerdings, von der spitzen Feder des der Ausgewogenheit in anderem Zusam• menhang eine Rolle in einer Plenarsitzung ßenblatt würde ich diesen Respekt zuerken• mand in der Welt gezwungen hat, einen Chefredakteurs angeregt, zum Telefon nen. Weg einzuschlagen, der sich für viele kri• greift, um zu gratulieren oder um seinem des Düsseldorfer Landtages. Ministerpräsi• dent Kühn zitierte aus dem Ostpreußenblatt tische Beobachter der deutschen und inter• Arger freien Lauf zu lassen, dem wird es Seitdem ich als damaliger Bundesminister nationalen Szene von vornherein als frag• zunächst die Sprache verschlagen: die und knüpfte daran die Bemerkung: „Solange für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegssach• ich an der Spitze dieser Regierung stehe, würdig und irreführend ausnahm. Nein, „Stimme der Ostpreußen" spricht kölsch! geschädigte bei einem Besuch in der Redak• Willy Brandt hat aus freien Stücken gehan• Einen Rheinländer — ausgerechnet! — als werden Blätter, die so etwas veröffentlichen, tion die Mitarbeiter des Ostpreußenblattes nicht einen Pfennig aus öffentlichen Mitteln delt, getrieben von der Illusion, er könnte es Macher der Ostpreußenzeitung: Warum auch persönlich kennenlernte — die Zeitung „besser machen" als seine Vorgänger. eigentlich nicht? Mir scheint, die „unabhän• bekommen." Ist das Ostpreußenblatt finan• selbst kannte ich natürlich schon viel län• ziell also doch nicht so unabhängig, wie es Wer sich daran erinnert, mit welcher gige Zeitung für Deutschland" hat mit die• ger —, ist der persönliche Kontakt eigent• Energie Willy Brandt seine Ostpolitik be• sem gewagten Experiment ihrem eigenen sich gibt? Tatsächlich bekommt es keinen lich nie abgerissen. Immer wieder kamen Pfennig aus Steuergeldern und kann auch reits als Bundesaußenminister der großen Untertitel Nachdruck verliehen und an Briefe, Einladungen und Anrufe und jedes• Koalition vorbereitet und dann als Kanzler thematischer Breite gewonnen^ Was konnte gut und gern darauf verzichten. Das Blalt mal habe ich mich darüber gefreut, daß nicht vertritt eine unabhängige, aber politisch entwickelt und immer weiter vorangetrie• besser beweisen, daß diese Zeitung hinter all dem Engagement etwas mehr zu ben hat, wird ohne weiteres zu dem Ergeb• nur für Ostpreußen, sondern für Deutschland engagierte Meinung, die man sicher als kon• spüren war, als nur der Ehrgeiz, eine mög• servativ und von preußischen Idealen ge• nis kommen, daß die Erkenntnis: „Ich habe gemacht wird. lichst gute Zeitung machen zu wollen. Dies es nicht geschafft" ein ausschlaggebendes tragen bezeichnen kann. Daraus ergibt sich, scheint mir auch bei der Durchsicht dieses Wer das vom Ostpreußenblatt über seine daß wohl keine Partei zu allen Zeiten vor• Moment bei seinem „einsamen Entschluß" 25^hrige journalistische Arbeit herausge• Buches zum 25jährigen Bestehen des Ost• gewesen ist, die Verantwortung für die Re• behaltlos mit dieser Zeitung einverstanden preußenblattes der durchgehende rote Fa• be Buch durchblättert, der wird erstaunt war, und dies gilt auch für den Schreiber gierungspolitik abzugeben. Das andere — sefn über die breite Palette renommierter, den zu sein: das Eintreten für Deutschland, die Guillaume-Affäre, Wahlniederlagen der dieser Zeilen — obwohl konservativen und für bestimmte Grundsätze und Ideale, die nuter Federn Aber er wird wohl auch den preußischen Idealen keineswegs abgeneigt SPD, heftige Polemiken Wehners gegen ihn konfliktgcladenen schmalen Pfad erahnen. auch in unserer Zeit ihre Gültigkeit be• — dürfte ihn nur darin bestärkt haben", aSi dem sich jede Redaktion einer Zeitung Aber eben diese kritische Distanz scheint wahrt haben. Ich wünsche dem Ostpreußen• daß es an der Zeit sei, hinter die Kulissen Sieg de ^gleich unabhänaig und doch mir der beste Ausweis journalistischer und blatt, daß dies auch künftig so bleiben möge. zurückzutreten. Peter Rutkowski Politik 2X5 £flpnufhHOfaö 5. April 1975 — Folge 14 — Seite 2

30 Jahre danach: U nser

KOMMENTAR Nur Wahrheit und Klarheit dienen dem Frieden Von Dr. Friedrich Hollunder, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Oberschlesier

Das Weltgewissen ist gar nicht so schläfrig, unschuldige Deutsche in einer Woge der Rache Wende zum Besseren ist. Aber man gebe sich Falken in der Luft wie es manchmal scheint! 30 Jahre nach Beendi• und Vergeltung umgekommen sind. nicht der Hoffnung hin, daß der offensichtlich gung des Zweiten Weltkrieges und nada Beginn in Gang gesetzte Prozeß der Selbstreinigung Vielleicht war es die Welle der Selbstreini• unaufhaltsam fortschreiten wird, wenn nicht Nach König Feisals Tod der Vertreibung deutscher Menschen aus den gung, die durch einige Länder der westlichen deutschen Ostgebieten ist es — jedenfalls in Mahner und Wächter vorhanden sind, die die Welt, insbesondere durch die USA ging, die auch leicht und schnell vergessende Öffentlichkeit, die Seit den Schüssen von Sarajewo ist die Welt den Ländern der westlichen Welt — hell wach bei uns zu dieser Besinnung geführt hat. Oder geworden. zudem mit immer neuen Greueltaten in Nah und nicht mehr zur Ruhe gekommen, ist sie in glo• es war die natürliche Reaktion auf jenes er• Fern bekannt gemacht wird, fortlaufend war• bale Unordnung geraten. So gesehen besitzt die Es wird schwer sein festzustellen, wem es presserische Vorgehen östlicher Staaten, die eigentlich gelungen ist, die Verbrechen der Ver• nend wachhalten. So muß verstanden werden, Ermordung König Feisals von Saudi-Arabien trotz jahrzehntelanger Wiedergutmachung nach wenn die Landsmannschaften der deutschen Ver• treibung und an den Vertriebenen erneut ins allen Seiten jetzt noch einmal Milliardenbeträge historische Kontinuität. Wenn sein Mörder als Gespräch und aufrüttelnd in Erinnerung zu brin• triebenen sich nun schon 25 Jahre bemühen, Geisteskranker apostrophiert und damit zu• aus dem freien Teil Deutschlands herauszuholen die Weltöffentlichkeit nicht zur Ruhe kommen gen. Jedenfalls ist in den vergangenen Wochen versuchen, um sie erneut in militärische Bedro• nächst neutralisiert wurde, so entspricht das — zu lassen. Sie tun das, indem sie ihr schmerz• viel.von der in den Archiven und Panzerschrän• hung, Verleumdungskampagnen und Spionage• so meinen Kenner der nahöstlichen Szenerie — ken der Bundesregierung vorhandenen Doku• lich und qualvoll selbst Erlebtes der nicht oder affären hineinpumpen zu können, nachdem ihre nur unzureichend unterrichteten Öffentlichkeit der Sprachregelung, die dort im Falle von politi• mentation über die während der Vertreibung eigene Wirtschaft nicht in der Lage war, die schen Morden zur Anwendung gelangt. aus den Ostgebieten begangenen Verbrechen immer wieder unterbreiten. Denn sie sind seit erwünschten Summen zu erarbeiten. Ist das ihrem Beginn vor 25 Jahren der Ansicht, daß die Rede gewesen. Man hat ihre Veröffentlichung Weltgewissen wieder wach geworden? Ist den verlangt und nicht erreicht. Man hat aber zur nur auf diese Weise neue Vertreibung, neues Neben der persönlichen Tragödie birgt die Völkern — jedenfalls der westlichen Welt — Kenntnis genommen, daß es solche Dokumen• klar geworden, daß man die Welt nicht fein Vertreibungselend in der ganzen Welt verhin• Ermordung des Königs aber auch zweifach politi• tationen gibt und daß in ihnen festgehalten ist, dert oder dodi vermindert werden kann. Sie sche Tragik in sich. Zum einen hat die viel• säuberlich in gute und sdilechte Menschen Auf• was nach dem Kriege, also vom unmittelbaren teilen kann? Ist es ihnen bewußt geworden, daß werden nicht vergessen, weil sie im Namen der schichtige und aus den verschiedensten Bewußt- Kriegsgeschehen nidit gedeckt, an wehrlosen ein friedliches Zusammenleben der Völker nicht Menschlichkeit nicht vergessen dürfen! Sie ha• •t-iiisstufen gespeiste arabische Phalanx ihren deulsdien Menschen ((ehelichen ist. Plötzlich möglich ist, wenn nicht jedes Volk sich an die ben ausweislich ihrer „Charta der Vertriebehen" eigentlichen und immer wieder zum gemäßigten weih man in weiten Kreisen wieder von den eigene Brust schlägt und seine eigenen Misse• schon vor 25 Jahren auf Rache und Vergeltung politischen Kalkül aulrufenden Führer verloren, zwei Millionen Toten der Vertreibung, nadidem taten erkennt und bekennt? verzichtet und sie werden das immer wieder und zum anderen hat, angesichts der Energie• man fast 30 Jahre lang nur von den Opfern bekräftigen. Aber sie werden so lange nicht problematik, die westliche Welt einen ihrer be• eines unmenschlichen deutschen Regimes gespro• Es wäre sicherlich eine Utopie zu glauben, schweigen — auch nicht, um den von mancher chen hat. Jahrzehntelang haben auch deutsche daß es schon überall soweit ist. Aber selbst in Seite erwünschten sogenannten Strich unter die sten Katalysatoren in dieser Auseinanderset• Politiker und Staatsdiener für nur die Opfer des Vergangenheit zu machen —, weil sie wenig• zung um das wahre Gold dieser Erde eingebüßt. der östlichen Welt stehen mutige Menschen auf Faschismus an den Gedenkstätten in den ehema• und weisen unüberhörbar auf die unmensch• stens zu ihrem Teil dazu beitragen wollen, der Dies nicht zuletzt, wenn man bedenkt, daß Saudi• ligen Konzentratioslagern Kränze niedergelegt, lichen Talen des eigenen Regimes und der von Menschheit aufzuzeichnen, daß nur Wahrheit arabien rund ein Viertel des gesamten Erdöl• ohne zu wissen oder wahrhaben zu wollen, daß ihm aufgeputschten eigenen Verbrecher hin. und Klarheit den so heiß ersehnten Frieden vorrats der Welt sein eigen nennt. in denselben Lagern nach dem Kriege völlig Man möchte hoffen, daß das der Beginn einer sichern können.

Die Nachricht vom Tode Feisals muß ein ge• radezu vernichtender Schlag für US-Präsident Polen: Ford und seine Mannschall gewesen sein. Die Kette der Verhängnisse nach Portugal, nach der Türkei und nach Vietnam und Kambodscha scheint nicht abreißen zu wollen. Vor allem wenn Offener Brief an den Staatsanwalt in Alienstein ger eben erst mit leeren Händen und übergroßen Der Verständigung zwischen den Völkern dient die Abkehr von Willkür und Verdächtigungen Sorgen um den Frieden von seinen Verhandlun• gen im Nahen Osten zurückgekehrt ist. Niemand wird die dringende Notwendigkeit der Verständigung zwischen Deutschen und peln, ist Ihre Sache und das werden Sie eines Polen in Frage stellen, und man kann die von Bundeskanzler Schmidt im Sender „Rias Ber• Tages Ihrem Staat gegenüber zu verantworten Ais zutiefst gläubiger Mohammedaner war lin" gemachten Aussaqen, daß diese be'den Nachbarvölker In Zukunft In Frieden miteinander haben. Für schlechthin unerträglich aber werte König Feisal — und dies hob ihn wohltuend von leben müssen, voll unterstreichen. Schmidt meinte weiter, daß es weder den Deutschen noch den ich, daß Sie mich auch hier in der Bundesrepu• manchem seiner arabischen Brüder ab — ein Polen an gutem Willen mangele. Auch dies hat seine Richtigkeit. blik Deutschland mit Ihren Vorladungen ver• überzeugter Antikommunist. Solches war wohl folgen. Um so schwerer wiegen deshalb die immer wieder zu verzeichnenden willkürlichen Belästi• zunächst der Anlaß für den Kreml, seinem Ab• Meine Bitte, mein Anliegen ist, machen Sie leben — ganz gemäß sowjetischem Komment — gungen oder gar Verhaftungen bundesdeutscher Bürger während eines Aufenthaltes in Polen durch die dortigen Behörden. endlich ein Ende mit dieser unwürdigen Komö• nur einen knappen Vierzeiler in der Moskauer die! Gestehen Sie endlich ein, daß Sie wider Nachrichtenagentur TASS zu widmen. Dennoch besseres Wissen gegen einen Freund gewütet aber hat gerade die Sowjetunion genügend Der Herausgeber des in Hannover erscheinenden „Heimat-Kuriers", Karl-Heinz Damrow, wurde ein Opfer solcher bedauerlicher Verhaltensweise. haben! Verhelfen Sie mir auch vor der-polni• Grund, nunmehr Morgenluft für ihren weiteren schen Justiz zu meinem Recht! Befreien 9ie Vormarsch zu den Quellen des Vis zu wittern. Um der Sache der Verständigung besser zu d ienen, halten wir die Veröffentlichung eines mich endlich von all' den üblen Anwürfen ei»es Portugal, und damit eine beachtliche maritime offenen Briefes von Herrn Damrow an die Staatsanwaltschaft in Alienstein hinsichtlich seines hinterhältigen Denunzianten! Vormachtstellung auf den ölrouten des indi• Falles für angebracht: schen Ozeans, fielen ihr praktisch in den Schoß. Ich jedenfalls, sehr geehrter Herr Oberstaats• Das Mittelmeer ist den Mächtigen im Kreml anwalt, bin sicher, Sie leisten mit einem Ein• An die kennen, daß sie einen totalen Mißgriff getan bestens vertraut und die griechisch-türkischen schwenken auf die Linie der Menschlichkeit Ereignisse setzten sowjetische Zeichen für den Staatsanwaltschaft für den Bezirk Allenstein hatten — daß sie von Ihrem Denunzianten völlig Kanal von Suez. Nun, nach Feisals Tod, ist es z. Hd. Herrn Oberstaatsanwalt B. Ploriski falsch informiert waren. Selbst dann mußten mehr für Ehre und Ansehen Polens, als mit Ihrem bisherigen Verhalten. Bis dahin muß ich Ihnen mehr als wahrscheinlich, daß die von Moskau Alienstein, Dabrowsztczakow-Str. 12 Ihre Herren zu diesem Ergebnis kommen, wenn dirigierte und vom „sozialistischen" Syrien unter deren Urteilsvermögen empfindlich getrübt war erklären, daß ich es ablehne, in ein Land zu Assad angeführte harte arabische Front Initiati• „Sehr geehrter Herr Oberstaatsanwalt! durch tief eingefressenen Haß uns Deutschen reisen, wo man zwar allerorten das Wort Ge• ven ergreifen und der Sowjetunion bei der gegenüber, dem man noch allerorten in Polen rechtigkeit auf den Lippen hat, wo aber blinder Durchsetzung ihrer „energiepolitischen" Ziele Diesen Brief richte ich an Sie, weil ich hoffe, begegnet. Haß triumphiert — die Vernunft auf der Strecke daß hierdurch meine Anlegenheit endlich vor• helfen wird. Ägyptens Präsident Sadat wird es bleibt. Fazit: Auf mein persönliches Erscheinen von nun an in seiner Verhandlungsbereitschaft angetrieben wird. Trotz der Einsicht in die Absurdität des Vor• ungleich schwerer haben und die Gefahr einer wurfes — strahlt doch aus jeder meiner Bro• müssen Sie verzichten. Vorab darf ich Sie an den Ablauf der Er• schüren vielfältig mein Bemühen um den Aus• zusätzlichen Abhängigkeit nur mühsam bannen eignisse erinnern; Hochachtungsvoll können. gleich zwischen unseren Nationen heraus — Am 12. 7. 1974 wurde ich, der ich in Ilawa — wurde ich während der letzten vierzehn Tage gez. K.-H. Damrow Üeutsch-Eylau — meine Ferien verbrachte, nach meiner Ferien an fast allen Arbeitstagen zu Bemerkenswert im übrigen, daß Diadochen- ganztägigen Verhören vorgeladen; und am 25. 7. P.S.: Den Kautionsbetrag — 7000 DM —, meine Lämpfe um die Nachfolge im Lande Feisals offen• Olsztyn — Alienstein — zu einer Dienststelle 1974 haben Sie, Herr Oberstaatsanwalt, meine Wertsachen und Papiere überstellen Sie bitte an sichtlich unterbleiben, die nachfolgende politi• der Staatspolizei vorgeladen und dort mit dem sche Haltung des Landes also „programmiert" Vorwurf der antipolnischen Propaganda kon• Einweisung in das Untersuchungsgefängnis in die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland sein könnte. Die Gefahr des „jetzt oder nie" ist frontiert. Der Vorwurf basierte in der Haupt• Alienstein verfügt. Auch hier wurde ich an fast in Warschau." jedenfalls im Nahen Osten beachtlich gestiegen, sache auf dem Umstand, daß ich der Heraus• allen Arbeitstagen ganztägigen Verhören unter• die Falken sind in der Luft. Erstes Zeichen dafür geber der Broschüre ,Heimat-Kurier' bin und der worfen. Von den — mich sehr kränkenden — ist die Absicht der Arabischen Liga, Israel inner• Inhalt angeblich eine antipolnische Tendenz Versuchen, mich zur Spionagetätigkeit zu pres• halb der Vereinten Nationen und anderer inter• habe. sen, will ich hier schweigen. nationaler Organisationen gleich den Beispielen Ihre vernehmenden Offiziere, Leutnant Ku- Am 20. 8. 1974 — nach vierwöchentlicher stren• Südafrika und Rhodesien weitestgehend zu iso• rowski, Hauptmann Urban und die anderen ger Haft — wurde ich, gegen die Gestellung 1? £w £fiprcu(jmülau lieren. einer Kaution in Höhe von 7000 DM, aus der Herren Offiziere, einschließlich des Herrn UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG Peter Achtmann Oberst, mußten bereits beim ersten Verhör er• Haft entlassen und außer Landes verwiesen. Meine sämtlichen Wertsachen und alle wichti• FÜR DEUTSCHLAND gen und auch unwichtigen Papiere wurden als Chefredakteur: angebliches Beweismaterial beschlagnahmt. Hugo Wellems Obwohl mir während der Dauer der Verhöre Verantwortlich für den politischen Teil Wie ANDERE es sehen: — es sind zusammen mehr als 85 Stunden reines Stellvertr. Chefredakteur: Verhör — jede nur denkbare Frage mehrmals Ruth Maria Wagner gestellt wurde und jedes i-Pünktchen aus allen Kultur. Unterhaltung. Prauenseite Blickwinkeln ausgeleuchtet wurde, schicken Sie mir nun regelmäßig Vorladungen, weil die Er• Chef vom Dienst: mittlungen angeblich noch nicht abgeschlossen Hans-Ulrich Stamm sind. Geschichte, Landeskunde und Aktuelles Daß Sie, Herr Oberstaatsanwalt, einen Freund Soziales und LAG: des polnischen Volkes zum Staatsfeind abstem- Horst Zander Zugleich Jugend. Heimatkreise. Gruppen Bonner Redaktion: Clemens J Neumann Letzte Meldung: Berliner Redaktion: Peter Achtmann Ahlers attackiert Wehner Anzeigen und Vertrieb: Verärgerung bei den Sozialdemokraten Heinz Passarge Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Lands Heftige Angriffe des SPD-Bundestagsabgeord- mannschaft Ostpreußen und erscheint wochenther neten Ählers auf seinen Fraktionsvorsitzenden zur Information der Mitglieder des Förderkreises Wehner haben in der SPD Verärgerung ausge• der Landsmannschaft Ostpreußen - Bezugspreis Inland 4.80 DM monatl., Ausland 6,- DM monatl löst. In einer Kolumne für die neueste Aus• Postscheckkonto für den Vertrieb PostschecKarm gabe der Illustrierten „stern" hatte Ahlers dem Hamburg 84 26 - 204 - Verlag, Redaktion. Anzeigen• Fraktionschef Führungsschwäche vorgeworfen abteilung 2 Hamburg 13. Parkallee 84 Postfach Nr 80i7- Tele,on "40 45 25 41-42 Anrufbeantworter und geäußert, nach dem Scheitern des zunächst u nach pienstschluß 45 25 41 - Bankkonto Landes- für das Amt des Wehrbeauftragten vorgesehe• 2ank Hamburg BLZ 200 500 00 Konto-Nr 192 344 - nen Kandidaten Buchstaller sei offen über einen -ur unverlangte Einsendungen wird nicht gehaltet Rüdetritt Wehners gesprochen worden. Ein Frak• -lucKsendung nur wenn Porto belllegt Postscheck- tionssprecher sagte am Dienstag, Wehner werde m konto für Anzeigen 90 700 - 207 Post- /•\ scheckamt Hamburg sich nicht auf eine Diskussion mit Ahlers einlas• Jruck sen. Ahlers wisse genau, daß er bei den Bundes• /v\ Gerhard Rautenberg. 295 Leei / V>/ \ ^orderstraße 29'31 Ruf 04 91 ' 42 88 tagswahlen im nächsten Jahr keine Chance habe, Pur Anzeigen gilt Preisliste Nr. 18 '/ci(tiiinng aus „Berliner Morgonposi" wirr! er als P**P-Kendldal aufgestellt zu werden. 1975 — Folge 14 — Politik

Kesseltreiben gegen den Chef der CSU (links) — Zuhörer auf der Tribüne des Bundestages — (rechts): Pöbeleien vom Podium

„Die SPD spricht sich selbst heilig und verdammt despressedief, tituliert er als „eines von tausend Die Antwort lautete: „Strauß ist ein ungeheuer ihre Gegner als Ketzer." freischwebenden Arschlöchern, die sich Journa• begabter Mann, ein Mann mit großen Fähigkei• (Prof. Dr. Karl Steinbuch, listen nennen". Der heutige Justizminister Vogel ten, ein Mann mit einer großen Palette von Bonner Stil noch vor Jahren Freund und Propagandist (SPD) ist für ihn ein „weiß-blaues Arschloch". Fähigkeiten, eine ganz gute Bildung, ein gutes der Sozialdemokratischen Partei) Seinem harmlosen Parteifreund Zühlke gibt er Gedächtnis, eine glänzende Beredtsamkeit — er Nach der letzten Sicherheitsdebatte des den Rat, sich in „Genosse Arschloch" umbenen• kann ein Gremium von Professoren genau so Bonner Parlaments stellte das Wickert-Insti• Obwohl es außer jedem Zweifel steht, daß sich nen zu lassen. Und schließlich lesen wir im hinreißen wie eine greisenhafte Volksversamm• der erfahrene und vitale Chef der bayerischen „STERN" vom 28. 2. 1971: „Mein Herr, Sie tun lung — Entschlußkraft, Energie, auch wohl Mut. tut durch Umfrage fest, daß rund 80 Prozent CSU gegen das Kesseltreiben, das die Bonner mir leid. Wie kommen Sie dazu, mich mit Herrn Auf der anderen Seite steht dieser großen Zahl der wahlberechtigten Bürger dieses Landes Regierungskoalition bis hin zur außerparlamen• Barzel zu vergleichen. Ich bin doch kein Pfau! von Fähigkeiten, die den Strauß eben auch zu sich in Sorge um den parlamentarischen Stil tarischen Ultralinken schon seit Monaten gegen Herr Barzel mag vielleicht auf solch eine Idee diesem Energiebündel machen, das ist er, ein in Bonn befinden. Selbstverständlich hat das ihn veranstaltet, selbst am besten zu wehren kommen. Man kann sogar sicher sein. Aber dar• Mangel an Selbstkontrolle gegenüber". Was vermag, stärken sich die Reihen derer, die trotz auf scheiße ich! Darauf scheiße ich! Darauf scheiße heißt bei der Beurteilung von Strauß „Selbst• Parlament auch der Ort harter Auseinander• oder gerade wegen des jetzt entfesselten neuen ich." Ende der Zitate. kontrolle"? Wenn er einmal mit der Faust auf setzungen zu sein, die letztlich der Klärung Trommelfeuers an die Seite des Angegriffenen Wer hätte jemals dergleichen aus dem Munde den Tisch haut „Kruzitürken", „Himmisakra" und damit dem Wählervolk dienen. Dennoch treten. Angesichts ihrer Reformruinen, ihrer von Franz Josef Strauß gehört?! Da aber die oder „Saustall", dann ist dies eben bajuvarisch, aber bleibt die Feststellung, daß der dabei schweren Wahlniederlagen, ihrer parteiinternen Pöbeleien buchstäblich serienweise von Herbert wie man ja auch dem oft ungeduldig explodie• Zwistigkeiten und ihres rapide sinkenden Ver• Wehner kommen, drängt sich die Frage auf, ist renden Bundeskanzler den Beinamen „Schmidt- vorgetragene Stil auch Auskunft über den trauens im Volke schießen sich die Machthaber dieser neuerdings wieder so zügellose Mann Schnauze" verliehen hat! „inneren Befund" zu geben vermag. am Rhein auf den Mann ein, der ihnen in seinen krank, und wenn ja, weshalb hat er dann immer überfüllten Versammlungen unter Beifallsstür• noch das hohe Amt des Fraktionschefs der SPD Zunächst Verteidigungsminister, wurde Strauß Es muß daher beängstigend und alarmie• men am schonungslosesten die Wahrheit sagt. im inne? Kurt Schumacher, der es zur Zeit der Großen Koalition Finanzminister rend wirken, wenn die Argumentation in der Auch Willy Brandt, Symbolfigur für ein besseres wissen mußte, warnte vor ihm: „Laßt diesen neben dem sozialdemokratischen Wirtschafts• Sache immer öfter durchsetzt ist von persön• Leben in einem besseren Staat, hat inzwischen Mann niemals nach vorne, er richtet die Partei minister Karl Schiller, der verbittert seine Äm• lichen Attacken, wenn Objektivität immer ter niederlegte und in einem Abschiedsbrief an den reformtrunkenen Kanzler Brandt erklärte, mehr zweifelhafter Subjektivität Platz ma• er wolle sich später nicht nachsagen lassen, er chen muß. Hier wird ein Stück schlechter habe zu einem Kabinett gehört, das nach dem Pädagogik vorexerziert, denn was ist schlech• Motto regierte: „Nach uns die Sintflut." ter für ein Kind, als bösem Gezänk der Eltern Den Weg zum Bonner Schuldenberg ist Strauß ausgesetzt zu sein. Politiker — so möchte nicht mitgegangen. Gegen die Ostverträge, mit man jedenfalls meinen — reden und handeln Bonn zwischen denen Brandt und Scheel ohne Gegenleistung selten ohne Grund. Was aber mag wohl der Ostpreußen, Pommern und Schlesien an den So• wjetblock verschenkten, hat Strauß stets ener• Grund dieses häßlichen Schlagens unter die gisch angekämpft. Die Vertriebenen, besonders Linie des Gürtels sein? die in Bayern, haben ihm mit dem Stimmzettel dafür gedankt. Darüber hinaus hat es Strauß Mancherlei Befürchtungen bieten sich an Strauß und Wehner zu Wege gebracht, den „Grundvertrag" mit der und mahnen zur vorsorglichen Wachsamkeit. „DDR", der eine papierene Zweiteilung unserer Es ist an den Parlamentariern, diese Beden• Nation darstellt, vor das Bundesverfassungsge• richt in Karlsruhe zu bringen. Ganz im rüden ken zu zerstreuen. Sie sollten damit wenig Mühe haben, denn schon ein kurzer Blick sogar vom Rednerpult des Bundestages aus Kam• zugrunde." Doch da breitet sich unter den Ge• Tone Herbert Wehners sprach die SPD damals pagne gegen den Bayern bis an die Grenzen des nossen Gedächtnisschwund aus. Sobald Wehner schon von unseren höchsten Richtern als den in die Protokolle aus den Tagen Kurt Schu• Rufmordes eröffnet. Und man darf sicher sein, vom Podium herunterdonnert, spenden sie ihm „acht Arschlöchern". Strauß indessen siegte, denn machers, Konrad Adenauers und Ludwig Er• der Kernsatz des Karlsruher Urteils lautete: „Die daß sich die Bonner Koalition bis zu den Bun• blindlings Beifall, in der Hoffnung, desto eher hards wird den Betroffenen klar beweisen: für ihre Wiederwahl seinen Segen zu erhalten. .Deutsche Demokratische Republik' gehört zu destagswahlen 1976 vor lauter Angst um ihr po• Deutschland und kann im Verhältnis zur Bundes• der Stil der Vergangenheit war besser. -nn litisches Uberleben auf die diffamierende Parole Und so jusost es denn auch schon in diesen Wahlkampfzeiten draußen im Lande bis zu der republik nicht als Ausland angesehen werden." „Rettet Deutschland vor Franz Josef Strauß" ge• (Verkündet am 31. Juli 1973.) Als Lohn für diese einigt haben wird. Sie baut systematisch einen skandalösen Behauptung, daß Strauß, Carstens, Dregger, Stoltenberg und Löwenthal für unsere Leistungen konnte Strauß in einem beispiellosen Buhmann auf. Sie argumentiert nicht, sie spricht Siegeszug bei den bayrischen Landtagswahlen nur von Hetze. Demokratie und unseren Rechtsstaat „weit ge• entgegen auf brechendvollen Kundgebungen und fährlicher als die Baader-Meinhof-Bande" seien. am 27. Oktober 1974 mehr als 62 Prozent aller wird allenorts gefeiert. Angesichts dessen lag abgegebenen Stimmen an die Fahnen der von es auf der Hand, daß man im sozialistisch-libera• Aber ist es denn „Hetze", wenn Strauß in Franz Josef Strauß hat eine Menge Pluspunkte seinen Reden beispielsweise erklärt, daß Brandts ihm geführten CSU heften. Außerdem wurde er len Lager etwas aushecken mußte, um der Wahl• zu verzeichnen. Er hat nachweislich seit 1910 als bisher einziger westdeutscher Politiker von lokomotive Strauß gleichsam einen Felsblock Regierungsprogramm von 1969 in seinen wichtig• das beste Staatsexamen in ganz Bayern abge• sten Punkten nicht erfüllt wurde, daß seit der Mao Tse-tung empfangen, während der längst auf die Schienen zu legen — und zwar ganz im legt. Sein profundes, breitgefächertes Wissen angekündigte China-Besuch Helmut Schmidts Stile unseres eingangs zitierten Mottos. Man Machtübernahme der SPD die Forderungen der und seine starke intellektuelle und politische Gewerkschaften und die Geldentwertung ein noch immer auf sich warten läßt. hätte dies sicher schon früher gekonnt, aber Potenz werden von niemandem bestritten. Gün• man ging wohlweislich erst im Vorfeld des nord- Ausmaß angenommen haben, das früher undenk• ter Gaus — damals noch Journalist, heute Ver• Nun, nachdem Bayern seine unangreifbare bar gewesen wäre, und daß der Wahlsieg 1972 rhein-westfälischen Wahlkampfes zum Hauptan• treter der Bundesrepublik in der „DDR" — hat Hochburg ist, kann sich Strauß mit Vehemenz griff über, weil dessen Ausgang auch schwerwie• entscheidend durch Vortäuschung von Tatsachen im Frühjahr 1966, als die Große Koalition noch den uns ins Haus stehenden zahlreichen Land• begründet wurde, die sich inzwischen längst als gende Folgen für die Lage in Bonn nach sich in weiter Ferne lag, in einem Interview den tagswahlkämpfen widmen. Herrschten anfangs ziehen könnte. unzutreffend erwiesen haben? jetzigen Bundeskanzler danach gefragt, wie der noch Bedenken, ob er bei nichtbayrischen Zu• Alles dies ist die nackte Wahrheit, die auch Politiker Schmidt den Politiker Strauß beurteile. hörern „ankommen" würde, so spricht er dem In Wahrheit hat Strauß nur klargestellt, daß der vielzitierte „kleine Mann" auf unseren Stra• es nicht Sache der Opposition sein kann, zu jeder ßen versteht. Doch wo immer Strauß die Ab• einzelnen Regierungsmaßnahme mit einem kon• gründe unseres öffentlichen Lebens und damit kreten Konzept aufzuwarten. Vor allem dann die Hauptverantwortlichen kritisiert, weichen nicht, wenn dieselbe Regierung jahrelang alle diese jeder sachlichen Diskussion aus und ver• Mahnungen und Warnungen derselben Opposi• stecken sich hinter Herbert Wehners autoritärem tion in den Wind schlägt. Auch vor dem Bundes• Wort: „Wir brauchen keine Opposition. Wenn tag hat Strauß zu seinen bewußt verstümmelten aber Strauß in seiner berühmten Passauer Rede Äußerungen von Sonthofen erklärt, daß man das heutige Bonn einen „Saustall sonderglei• von der Opposition unmöglich verlangen könne, chen" nennt, dann ist plötzlich der Teufel los, der Regierung um jeden Preis aus selbstver• wiewohl jedermann weiß, daß kaum etwas so schuldeten Katastrophen herauszuhelfen. Viel• derb ist, als daß es nicht auf bayrisch noch zu mehr sei und bleibe es eine Selbstverständlich• sagen wäre. Ganz abgesehen davon, daß Strauß keit jeder Opposition, der Regierung auf die für den „Saustall" noch nicht einmal Urheber• Finger zu sehen und ihre Ablösung mit allen recht in Anspruch nehmen kann . . . Mitteln der parlamentarischen Demokratie zu betreiben. Schon am 5. Dezember 1965 sagte Her• e re n u Machen wir doch einmal eine Geg " * 7 r,9 bert Wehner vor dem Bundestag: „Mit uns nicht! auf, und zwar aus Kraftausdrücken Herbert Weh• Wir sind mit Ihnen nicht zusammen. Wir sind ners die dieser im Verlauf der Jahre von sich außerhalb von Ihnen. Wir gehören nicht zu Ihrer gab Ein westdeutsches Wochenblatt hat sie mit Regierung, wir opponieren gegen diese Regie• Fleiß gesammelt und in jedem Falle das Datum rung." und die Ortsangabe, sei es den Bundestag oder den Namen der betreffenden Zeitung, hinzuge• Warum sollte das plötzlich jetzt nicht mehr fügt. Um der stärkeren Wirkung willen fassen gelten? Es ist der Platzvorteil der heute opposi• wir zusammen. Und das klingt dann SO: „Sie tionellen CDU/CSU, Fähigkeitsbeweise nicht vor• Ehrabschneider" - „Sie Lummel -- „Sie Fle- fristig antreten zu müssen, die die christdemo• qel- - „Sie einstudierter Pharisäer - „Sie kratischen Parteien übrigens von 1948 bis t968 Dreckschleuder" - „Sie sind ein Steokfe - .Ste längst erbracht haben. sind eine Karikatur" - .„Sie ^Sen Sie „Schleimer wäre richtiger -,"QU™.^ Wenn man in Bonn heute unter dem Druck doch nicht immer äazwisAen^nadx^m^x der Unterwelt nach der „Solidarität aller Demo• Berliner" — „Sie sind ein Schwein, wissen sie kraten" ruft, dann wird man hiervon noch so das?'" Wehner bezeichnet die Opposition insge- lange lichtjahreweit entfernt bleiben, wie Her• en d«is. Y " ...... hen Pöbelhaufen" oder ei bert Wehner den Chef der bayerischen CSU un• SS /^eputte ^ließmuskeln haben diese gestraft als einen „geistigen Terroristen" ver• L^te.-Äd Ahlers (SPD), den früheren Bun- Ablenkungsmanöver Zeichnung aus „Kölnische Rundschau" ketzern darf. Toblas Qaist Politik £>05 Dfipmifimbfnu 5. April 1975 — Folge 14 — Seite 4

Westdeutscher Rundfunk: NEUES AUS Mangel an politischer Ausgewogenheit BONN WDR-Redakteure lehnen Fernsehdiskussion mit Heinrich Windeien über Linkslastigkeit ab aber keineswegs nur dort. Zwar seien offene Drohungen gegen Bonn „Der WDR kneift — die wissen schon warum", ständiges Gesprächsthema bei spätbürgerlichen so lautete die Reaktion eines Unionssprechers, Kaffeekränzchen und kerndeutschen Stammtisch- Angriffe gegen die Verfassung selten, doch Wegen ihrer Bereitschaft, im Rahmen der nachdem der Redakteursausschuß des Westdeut• runden ist nun schon seit Wochen und Monaten würden pausenlos einzelne Normen dieses Staa• WUMICIfjut ULK tiuiKj noch 600 Millionen Mark an schen Rundfunks es abgelehnt hatte, mit dem der rote Terror, der sich über die Bundesrepu• tes angegriffen. Kernbegriffe, wie die Themen indische NS-Opfer zu zahlen, hat die Bundes• CDU-Politiker Heinrich Windelen MdB im Fern• blik ergießt." Im „Kritischen Tagebuch" des Elternrecht, Ehe, Familie und Schutz des un• regierung massive Proteste und Drohungen er• sehen über dessen „Rolfunk"-Äußerung zu dis• III. WDR-Hörfunkprogramms, das in der Liste geborenen Kindes könnten leichter kritisieii halten. Wie aus dem Auswärtigen Amt bekannt kutieren. der von Windelen angebotenen Zitate besonders werden, ohne direkten Konflikt mit den ohnehin wurde, gab es hellige Reaktionen der polnischen häufig vorkommt, sagte am 22. Juli 1974 Klaus wenig präzisen Rundfunk-Gesetzen hervorzu• Uegierung, die ihieiseiis ftuf die Einhaltung In einer in Recklinghausen gehaltenen Rede Menzel: „In Deutschland hat die Justiz mit der rufen. So habe die katholische Kirche zu Recht ingtblidiai Sonnt! WltdarguUnichungiBtuigim des CDU-Landesvorsitzenden von Westfalen und kritisiert, daß bei 30 Sendungen zum Problem Mitglied des WDR-Verwaltungsrates hieß es: Gerechtigkeit nichts zu tun." dringt. Die Palästinensische Belreiungsorganisa- Kritik an der inneren Situation der öffentlich• des Paragraphen 218 innerhalb eines längeren lion (PLO) drohte in diesem Zusammenhang mit „Wir sind doch inzwischen soweit, daß unsere Zeitraums 29 die Fristenlösung befürwortet hät• Hörer, könnten sie selbst entscheiden, ihre Ge• rechtlichen Rundfunkanstalten hat auch der Pro• neuen Terroranschlägen in der Bundesrepublik. grammdirektor Fernsehen des Norddeutschen ten. Offizielle Proteste kamen auch aus arabischen bühren lieber an Radio Luxemburg zahlen wür• den als an den WDR. Damit es auch hier keine Rundfunks (NDR), Friedrich Wilhelm Räuker, Der CDU in Düsseldorf liegt eine so große Staaten, Syrien kündigte der Bundesregierung geübt. Räuker, der zum Jahreswechsel vom WDR Anzahl von linken WDR-Äußerungen vor, daß „ Vergeltungsmaßnahmen" an. Kuweit drohte Meinungsverschiedenheiten gibt: Wir wollen ganz gewiß keinen Schwarzfunk in diesem zum Hamburger Sender überwechselte, erklärte — so ein CDU-Sprecher — „eine Sendung gar mit w ii IM II-if Iiichen Sanktionen gegen die Bun• auf einer Veranstaltung in Kiel, daß sich die nicht so lang sein könnte, um von Windelen desrepublik. Lande, aber wir werden uns nicht länger den Rotfunk gefallen lassen." Systemgegner unter den Redakteuren in den die vorliegenden Beispiele aufzählen zu lassen." Kultur- und Dritten Programmen äußerten — IT, T. „DDR" pro los Herl bei der UNO Der WDR-Redakteursausschuß, eine Gruppe Gegen die Ernennung des Präsidenten des linker Mitarbeiter des Funkhauses, hatte Winde• Bundeskartellamtes in West-Berlin, Eberhard len aufgefordert, diese „diffamierende" Äuße• Wirtschaft: Günther, zum Vertreter der Bundesrepublik in rung zu beweisen oder zurückzunehmen. Darauf• einem Gremium der Vereinten Nationen hat die hin bot er eine öffentliche Diskussion darüber „DDR" protestiert. In einem gestern in New im Fernsehen an, denn er habe „eine Fülle von York veröffentlichten Brief an UNO-General• Beweisen". Später erhielt Windelen einen Brief Die Gesundbeter sind wieder unterwegs sekretär Waldheim schrieb der stellvertretende des Redakteursausschusses, in dem die Diskus• „DDR"-Außenminister Florin, die Aktivitäten des sion abgelehnt wurde und man ihm gleichzeitig Wie verhält sich die Talfahrt zur zugesagten Lebensqualität? Bundeskartellamtes seien illegal, da die Bundes• unterstellte, er beabsichtige, diese Diskussion republik nach dem Viermächteabkommen von „als Vehikel Ihrer von uns kritisierten Wahl• Vom Bundeskanzler sind wir es schon aus die immer noch wie ein Damoklesschwert über 1971 keine Jurisdiktion über West-Berlin habe. kampfstrategie zu mißbrauchen". seirer Tätigkeit als Finanzminister her gewohnt, der Wirtschaft schwebenden Forderungen auf Neuer Marine-Inspekteur Schon vor längerer Zeit hat die Bundesregie- daß er Versprechungen macht, die nicht gehal• paritätische Mitbestimmung sowie die z. T. rein Auf die Bedeutung der Marine zum Schutz der rug bestätigt, daß dem Innenministerium vom ten werden und daß er uns Illusionen vor• sozialistischen Forderungen des sozialdemokra• atlantischen Verbindungen zwischen Westeuropa Bundeskriminalamt eine Liste über „Bezugs• täuscht, an die er wohl meist selbst nicht glaubt. tischen Langzeitprogramms sind nach unserer und Nordamerika hat der scheidende Inspekteur punkte" zwischen Mitgliedern der Baader-Mein• Leider scheint sich der Bundeswirtschaftsmini• Umfrage bei vielen Unternehmern der entschei• der Bundesmarine, Vizeadmiral Kühnle, hinge• hof-Bande und Mitarbeitern des WDR übergeben ster jetzt auf dem gleichen Pfade zu bewegen. dende Grund dafür, vorläufig auf Neuinvestitio• wiesen. Ende März geht er mit dem Erreichen wurde. Staatssekretär Schmude vom Innenmini• Würde man beiden Herren Glauben schenken, nen zu verzichten. Hinzu kommt vor allem in der Altersgrenze in den Ruhestand. An seine sterium sagte auf Anfrage der Opposition im so wäre die Wirtschaftskrise bereits überwun• Nordrhein-Westfalen die Sorge, ob bei den be• Stelle tritt Konteradmiral Günter Luther, jetzt Parlament, gegen sieben Mitarbeiter des WDR den und es ist nur der Zeitpunkt, der Schmidts vorstehenden Landtagswahlen dieses größte noch Amischef des Marineamtes. seien Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. und Friderichs Erklärungen voneinander unter• Bundesland auch weiterhin unter sozialdemo• In anderen Fällen gebe es Vorermittlungen. scheidet. kratischer Führung verbleibt. Ostpreuße iandidiert Schmude lehnte es ab, die Zahl von 32 nament• Wir stellen dazu fest: Die ansdieinend vor• Da die Unternehmer nicht über Bankguthaben lich aufgeführten WDR-Mitarbeitern zu bestä• handene, jedoch nur sehr geringe Besserung verfügen, mit denen sie größere Investitionen Die Delegiertenver• tigen oder zu dementieren. Er betonte, im Inter• sammlung der nord- der Investitionen sind u. E. in allererster Linie vornehmen können, müßten sie sich Bankkredite esse einer umfassenden Aufklärung seien auch darauf zurückzuführen, daß bundeseigene oder beschaffen, deren Verzinsung wesentlich höher rhein-westfälischen solche Sachverhalte aufgegriffen worden, die vom Bund abhängige Industrien sowie ein Teil CDU wählte Ministe• ist, als sie im nächsten Jahre mit der Investi• keinen Anlaß zum Verdacht einer strafbaren der Großindustrie gar nicht anders konnten, als tionshilfe zurückerhalten. rialrat Hartmut Gass• Handlung böten. dem Kreml und dem Wirtschaftsminister zu ge• ner, Bonn, zum Kandi• Windelen hat gesagt, man wolle keinen Rot- horchen. Nüchterne Stimmen aus der Wirtschaft wieder• daten für die Landes- lunk, ebensowenig wie man einen Schwarz- Die für unsere Gesamtwirtschaft jedoch ent• holen uns immer wieder, daß eine echte Uber• E liste zur Landtagswahl iunk wolle, sondern einen ausgewogenen Rund• scheidende mittlere und kleine Industrie hält windung der Rezession und der Arbeitslosigkeit W am 4. Mai. Gassner ge• tunksender. Das ist keineswegs ein Angriff auf sich jetzt, Ende März, noch genauso mit Inve• frühestens im Spätsommer des kommenden Jah• hört dem Bundesvor• die Pressefreiheit, wie Nordrhein-Westfalens stitionen zurück, wie dies um die Jahreswende rens zu erwarten ist. Dann aber befinden wir uns Ministerpräsident Heinz Kühn zur Frage stellte, der Fall war. Es sind nicht nur materielle Gründe, im Bundestagswahlkampf, und jeder wird tu- stand der Landsmann- • nächst abwarten wollen, wie er ausläuft! § schaff Ostpreußen an. es wird nur die Beachtung des Rundfunkgesetzes sondern mindestens ebenso stark wirtschafts• gefordert. Dabei kann sich Windelen auf den politische Erwägungen: Die ungeheure Verschul• Im Januar dieses Jahres hatten wir die höchste Jusos für Arndt Intendanten des WDR, Klaus von Bismarck, stüt• dung von Bund, Ländern und Gemeinden und Zahl von Konkursen, die es je in einem Monat Die südhessischen Jungsozialisten haben sich zen, der am 12. Februar 1974 in Frankfurt in in der Bundesrepublik gegeben hat. Die Bau• einem Vortrag gesagt hat: „Manche Redakteure für den Frankfurter Oberbürgermeister Rudi Berlin: unternehmer haben glaubhaft versichert, daß sie Arndt als neuen Bezirksvorsitzenden im SPD- haben in der Tat gelegentlich die ihnen anver• in diesem Jahre noch mindestens 100 000 Arbeit• Bezirk Südhessen ausgesprochen. Bei der Alter• trauten publizistischen Instrumente dazu be• nehmer entlassen müssen. nutzt, eine antiparlamentische Systemverände• „War das immer so?" native Arndt oder Sozialminister Horst Schmidt Das bedeutet zugleich schwere Auswirkungen sei Arndt eindeutig der Vorzug zu geben. rung zu betreiben ... Es ist äußerste Wachsam• keit gegenüber einer schleichenden Tendenz ge• SPD-Intendant Barsig über Springer auf die Zehntausende von Betrieben im Lande, Scheel -wirbt für Behinderte boten, die eine gewaltsame Veränderung unserer Zum Nachdenken über das Verhältnis zwi• die mittel- oder unmittelbar von der Bauwirt• Bundespräsident Scheel hat nachdrücklich auf politischen Ordnung in ein totalitäres System schen der Sozialdemokratie und dem Springer- schaft abhängig sind. dem 16. Welttag der Behinderten in München die zum Ziel hat... In den Rundfunkanstalten sind Konzern fordert der Intendant des Senders Freies es extrem linke Kräfte, die versucht sind, Re• Gerade die Wirtschaft hat nicht vergessen, Gesellschaft aufgerufen, die Angst vor dem An• Berlin (SFB), Franz Barsig (SPD), in der neuesten daß im Jahre 1972 die SPD eine höhere Qualität blick der Behinderten zu überwinden. Die Mehr• daktionen für Agitprop im Sinne ihres persön• Ausgabe der SPD-Wochenzeitung „Berliner lichen Engagements zu mißbrauchen." des Lebens versprochen hat und den Verstand heit der Mitbürger wolle mit Behinderten mög• Stimme" auf. Es sei richtig, so schreibt Barsig breiter Volksschichten mit der Erklärung Brandts lichst nichts zu tun haben und sie aus ihrer Die Frankfurter Rede Bismarcks endete zwar in Beantwortung eines kritischen Artikels über vernebelte: „Deutsche, ihr könnt wieder stolz Mitte ausschließen. Diese Grundhaltung müsse mit einer gemeinsamen Erklärung des Inten• den Sender Freies Berlin und dessen publizisti• sein auf euer Land." korrigiert werden. danten und des WDR-Redakteursausschusses, in sche Rolle in der Stadt, daß in den Zeitungen der es hieß, „ein Mindestmaß an Ausgewogen• des Springer-Konzerns die SPD bekämpft werde. Zählt man Vollarbeitslose und Kurzarbeiter Will Weyer zurück? heit" im Gesamtprogramm des WDR sei ge• Aber, so fragt der SFB-Intendant: „War das zusammen, so sind es Ende März d. J. noch Der nordrhein-westfälische Innenminister währt, doch diese Erklärung nahm sich reichlich immer so? Ich kann mich noch lebhaft daran immer über zwei Millionen Arbeitnehmer, die Weyer, der seit einigen Monaten Präsident des dünn aus gegenüber der Summe der Bismarck- erinnern, wie z. B. die sozialdemokratische Bun• eindeutig vor einer anhaltenden Gefährdung Deutschen Sportbundes ist, scheint einen Weg Zitate. destagsfraktion in einem Zusammenspiel mit ihrer Existenz stehen. Damit steht die Bundes• republik mit an der Spitze Europas. zu suchen, um aktiv für die FDP politisch tätig Bereits im Verwaltungsrat, der mit 5 ! 4 Stim• Zeitungen des Springer-Konzerns eine Sonder• bleiben zu können. Weyer sagte in einem Inter• men für die SPD/FDP in Nordrhein-Westfalen sitzung des Deutschen Bundestages zustande Genausowenig wie der Bundesfinanzminister view, für ihn könne sich eine neue Situation besetzt ist, hat Windelen angeboten, mit Texten gebracht hat." weiß, wie er die wachsende, schon über zwei• ergeben, wenn es zu weiteren Terrorakten kom• aus den Hör- und Fernsehprogrammen einen Barsig erinnert dann daran, daß es eine lange stellige Zahl der jährlichen Verschuldung des men sollte und wenn die innere Sicherheit einen Mangel an Ausgewogenheit zu beweisen. Es Periode gab, in der es sachliche und vernünftige Bundes — (heute schon 5,5 Milliarden Zinsen• erfahrenen Mann brauche. Die Entscheidung dar• wurde abgelehnt. Hier nur zwei Beispiele, die journalistische Zusammenarbeit gegeben habe. dienst) — jemals zurückzahlen kann, hat diese über liege bei der FDP. Weyers Versuchsballon uns diesen Mangel allzu deutlich bestätigen: „Nur über diesen Konzern zu schimpfen und Regierung bis heute kein Rezept vorzulegen, wurde allerdings kühl aufgenommen. Am 16. April 1974 leitete Claus Hinrich Cas- nicht einmal darüber nachzudenken, ob man das die Arbeitgeberschaft beruhigt und zu Neu• dorff die Sendung „Monitor" wie folgt ein: nicht auch selber Fehler begangen hat, wird investitionen ermuntern kann. Streiflichter: „Meine Damen und Herren, guten Abend. Ein nicht weiterführen." Für uns wird der Ausgang der Wahlen von Nordrhein-Westfalen schon dadurch besonders Makabrer Vergleich interessant, weil er den Nachweis herbeiführen bei Schultest in Hessen wird, wie lange unser Volk noch an Gesundbeter anstatt an erfahrene Ärzte glaubt. Die Volks• Ein englischer Übungstext des Stu• wirtschaft hat den Unterschied bereits erkannt dienrates Hans Joachim Jaschob (35) von der und sieht die Entwicklung so illusionslos, wie Gesamtschule Nidderau, nordöstlich von es für sie um der Sicherung der eigenen Existenz Frankfurt, wird den Hessischen Landtag be• willen notwendig ist. Aus Angst um den „Ver• schäftigen. Der CDU-Abgeordnete Walter lust der Macht" versucht die Koalition uns m Korn hat die Landesregierung gefragt, letzter Stunde von eigener Schuld abzulenken. welche Maßnahmen sie gegen Jaschob er• E. S. greifen wolle. Der Studienrat hatte im Sprachunterricht, Parteien: Leistungskurs A des 9. Schuljahres (etwa 15 jährige Schüler) schriftliche englische Bahner führt jetzt Testsätze formuliert, zu denen die Schüler, ebenfalls auf englisch, Stellung nehmen die Deutsche Union sollten. Ins Deutsche übersetzt, lauten zwei Parteitag in Frankfurt der Sätze: Adolf Hitler starb 1945. Nun erwarten wir Die .Deutsche Union', die sich aus der National- einen neuen „Führer". Sein Name ist gleich• liberalen Aktion entwickelt hat, führte am letz• bedeutend mit einem großen Vogel (der ten Sonntag in Frankfurt ihren Bundesparteitag Name wurde berühmt durch österreichische durch, an dem 138 stimmberechtigte Delegierte teilnahmen. Nachdem der bisherige Vorsitzende, Musiker). der Bundestagsabgeordnete Siegfried Zogl- Die Fabrikbesitzer sagen: „Die arbeits• mann, bereits vor längerer Zeit sein Amt nieder• losen Arbeiter müssen erschossen werden gelegt hatte und aus der DU ausgetreten war, Wir werden dann genügend Arbeiter haben, wählte der Parteitag den Augsburger Fabrikan• die mit niedrigem Einkommen zufrieden ten Dietrich Bahner zum Parteivorsitzenden. Zu sind." seinen Stellvertretern wurden General a. D. Har• Die Leitung der Gesamtschule Nidderau linghausen sowie der Landesvorsitzende der hat sich von diesem Ubungstest distanziert. DU in Baden-Württemberg, Hauser, gewählt. Nach Pressemeldungen will sich die Deutsche Er sei in den Unterrichtsplänen nicht ent• „Was denn? Im Rechtsstaat wird es einem Anwalt doch erlaubt sein, seinem Mandanten ein Union — evtl. mit anderen Gruppen — 1976 halten. Sträußchen Feilchen mitzubringen!" Zeichnung aus „Kölnische Rundschau* an der Bundestagswahl beteiligen. 5. April 1975 - Folge 14 - Seite 5 £t5 CflpnnfntMoit Politik

Fernost: Andere Weshalb Kissingers Rechnung nicht aufging Meinungen Wie Vietnam zeigt, sind Verträge für die Kommunisten oft nicht mehr als ein Fetzen Papier

Vietnam kommt uns wieder ins Gedächtnis selten von der Geldgier bestimmten Motiven Dies allerdings hätte Henry Kissinger wissen zurück. Doch es sind nicht mehr jene skandie• vermissen läßt, haben immer wieder maßgeb• und in Betracht ziehen müssen, und dies sollten DIE • WELT renden, wildgewordenen Demonstranten mit liche Politiker der Vereinigten Staaten an den auch jene von merkwürdigen Gedankengängen INABHANGKL TAGESZEITUNG TG* DEUTSCHLAND Spruchbändern und Bildern ihres „Führers" Ho- Tag gelegt. So war es Woodrow Wilson, der befallenen Kongreßmänner sich vor Augen hal• Was kommt nach König Feisal? Chi-Mhin, es sind nicht mehr jene gigantischen nach Beendigung des Ersten Weltkrieges zwar ten, jene Männer nämlich, die den jetzigen Prä• Revuen satanischer Weltverbesserer in Berlin, den Völkerbund veranlaßte, sein Land jedoch sidenten Ford an Händen und Füßen gebunden Hamburg — Eine imponierende Figur hat die arabische Szene verlassen: König Feisal lbn Frankfurt, Paris, New York und anderswo. Merk• dann nicht Mitglied werden ließ und sich in haben und durch ihr Votum gegen eine wirk• der Folge wenig oder gar nicht um das zu er• Abdul Aziz el Saud. Er war nicht nur Herrscher würdig aber dennoch, wie schnell dies alles in same Finanzhilfe im Fernen Osten die Kata• wartende Schicksal Europas kümmerte. Die in strophe nicht nur in Vietnam, sondern auch des ölreichsten Wüstenlandes im Nahen Osten, Vergessenheit geraten konnte und die Lethargie Versailles gesäte Saat ging auf, die Zielvorstel• in Kambodscha beschleunigt haben. sondern ein Staatsmann, der in den letzten Jah• des Alltags die erschreckten Bürger immer wie• lungen des Weltkommunismus — das kann nie ren die Geschicke der arabischen Welt entschei• der in ihren Bann schlug. Ein Waffenstillstand genug wiederholt werden — waren damals Auch ihr Geschrei über ein Interview, das vor dend mitbestimmt hat. war erreicht, so dachte man, und ließ es damit schon hinreichend bekannt. Hier setzte jene zu• einigen Tagen der ehemalige Oberfehlshaber In Saudi-Arabien fehlt jetzt die sichere, ge• gut sein; die Demonstranten ihrerseits wandten vor schon beschriebene Zahnradmaschinerie ein, der US-Streitkräfte in Vietnam, General West- mäßigte Führung des weisen Feisal. Er hatte moreland, gab und darin bemerkte, daß gerade sich neuen, lohnenderen Objekten zu. die bis zum heutigen Tag unerbittlich ihren dem riesigen Reich mit seinen knapp sechs Mil• Fortgang nimmt. US-Politiker ihm und damit der kämpfenden lionen Einwohnern Stabilität im Innern und nach Truppe „den Teppich unter den Füßen wegge• außen verschafft. Er hatte mit Geld und Waffen Nun aber packt uns ganz plötzlich wieder das Die Verträge von Jalta und Potsdam, der zogen" hätten, kann sie von einer beachtlichen die Bedrohung durch sozialistische Militär-Re• nackte Grauen beim Anblick der übermittelten Juni-Aufstand in der sowjetisch besetzten Zone Schuld an der Vorschubleistung zur Ausbreitung gime in Südarabien, im Jemen, neutralisiert. Bilder von der südvietnamesischen Szenerie. Die Deutschlands, Ungarn, der Mauerbau, der Ein• des Weltkommunismus nicht befreien. Die Wahr• Wenn nicht wieder eine starke Hand wie die des kommunistische Großoffensive aus dem Norden marsch in die Tschechoslowakei, Polen, Portugal heit allerdings ist immer sehr schwer zu er• ermordeten Monarchen in nächster Zukunft die ist in vollem Gange, elf Provinzen Südvietnams und jetzt Südvietnam — alles Zeichen grenzen• tragen. Das Vertrauen in die USA ist aber einer Geschicke Saudi-Arabiens lenkt, sind Unruhen, loser Ignoranz gegenüber einer Ideologie, die weltweiten und schweren Prüfung unterzogen,, sind nunmehr in Händen der Vietkong. Und Aufruhr und Machtkämpfe innerhalb des prin• zwar jederzeit zum Abschluß von Verträgen die in sie gesetzten Hoffnungen schwinden im• zenreichen Clans kaum auszuschließen. Die Rück• wieder sind, wie damals in den deutschen Ost• bereit, aber niemals geneigt ist, sie auch nur mer mehr dahin. Der Nahe Osten, Israel, wird gebieten vor fast auf den Tag genau 30 Jahren, wirkungen auf die Nachbarstaaten und auf die einen Tag länger gelten zu lassen, als es, an• der nächste Prüfstein sein, doch es drängt sich Empfänger der saudischen Geldhilien wären Hunderttausende, ja Millionen von Flüchtlingen gesichts ihres unaufhaltsamen Vormarsches, un• auf „was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nim• dann noch gar nicht absehbar. unterwegs in eine äußerst ungewisse Zukunft, bedingt nötig ist. mermehr". Peter Achtmann auf der Flucht vor allem vor einer gnadenlosen, roten Soldateska. Gleich Königsberg und ande- der Städte Ostpreußens ist die alte Kaiserstadt Hue eingeschlossen ud nur auf dem Seeweg zu verlassen. Grauenhafte Szenen spielen sich in Genfer Konferenz vorbelastet der mit über 500 000 Flüchtlingen bi6 zum Ber• New York — Die führenden Ägypter und sten gefüllten, strategisch wichtigen Stadt Da Israelis haben eine schicksalsschwere Entschei• dung getroffen — die wachsende Tendenz einer Nang ab. Wieder sind es Menschen, die nach stufenweisen Lösung zu ignorieren und statt des• langen Kriegs- und Hungerjahren, von Leid und sen für eine riskante Verhandlung aller dornen• Elend gezeichnet, beinahe ohne Hoffnung über vollen Fragen, die inzwischen Israel und den total verstopfte Straßen ziehen, in der Mehrzahl, Arabern stehen, einzutreten . . . Die Genfer Kon• wie einst, Mütter, Kinder und Greise, die ihre ferenz wird wahrscheinlich im Mai in Gang kom• Heimat — wahrscheinlich für immer — verloren men — ohne den Anfangsschwung eines israe• haben. Die Zahl der Vermißten und das Heer lisch-ägyptischen Übereinkommens und von An• der beklagenswerten Waisen steigen ins Ufer• fang an durch die Einbeziehung der Sowjet• union und die unvermeidliche Frage nach Teil• lose — am Wegesrand aber hält der Tod, wie nahme der Palästinensischen Befreiungsorgani• damals, grausame und überreiche Ernte. sation belastet — Fragen, die der arabischen Welt genausoviel Kopfschmerzen bereiten könn• ten wie den Israelis. Der trügerische Frieden Als im Jahre 1973 US-Außenminister Henry Kissinger in Vietnam vorübergehend die Waffen Kissingers Resultate zum Schweigen und schließlich alle US-Solda• ten vom Kriegsschauplatz zurück in die Heimat Zürich — „Man sollte . . . bedenken, daß bis• brachte, glaubte alle Welt in ihm einen gewalti• her niemand ein realiter brauchbares Rezept für gen Staatsmann sehen zu müssen, einen Mann, die Lösung des beinahe unlösbaren Palästina- der eine glückliche Hand für den in der Welt Problems vorzulegen vermochte und daß das Resultat von Kissingers bisheriger Wirksamkeit so bitter benötigten Frieden zu haben schien. im Nahen Osten, wo für den Westen sehr viel So wurde ihm auch denn ein Friedensnobelpreis „Melde, Genosse General: Provinz erobert, befreite Bevölkerung vor uns geflüchtet"1 auf dem Spiel steht, alles andere als gleich Null zuerkannt, den er mit strahlender Miene ent• ist: die Araber, teilweise sogar die Palästinen• gegennahm. Sein vietnamesischer, kommunisti• ser, lehnen Verhandlungen mit Israel nicht mehr scher Verhandlungspartner Le-Duc-Tho, den ab, durch die Truppenentflechtungen' des ver• man ebenfalls nicht vergessen hatte, lehnte die• gangenen Jahres wurden im Sinai und auf dem sen Preis der nach Frieden hungernden Welt Golan Situationen geschaffen, die eine Wieder• kurzerhand ab. Spätestens bei Bekanntwerden Unsicherer Kantonist im Bündnis aufnahme von Kampfhandlungen erschweren. dieser Reaktion hätte die freie Welt Gelegen• Amerika hat, namentlich in Ägypten, beträcht• heit gehabt, sich mehr Gedanken über den Wert Westliche Öffentlichkeit erkennt nicht die aufziehenden Gefahren liche Sympathien gewonnen und den Sowjets eines Papiers zu machen, das vom Kommunisten einiges Wasser abgegraben. Daß dieses leicht unterzeichnet ist. Im gleichen Tempo, in dem sich die Be• nutzung ihres Luftwaffenstützpunktes auf wieder nach der anderen Seite zu fließen begin• kenntnisse aus Portugals Hauptstadt zur den Azoren untersagt oder nur noch unter nen könnte, ist allerdings nicht zu bestreiten. Allein, ist der einstige Professor und ge• Der nächstliegende Schluß daraus aber ist doch bürtige Franke Kissinger für den nachfolgenden demokratischen Ordnung, zum Wirtschafts• gewissen Bedingungen gewährt wird, dann wohl der, daß die Diplomatie fortzusetzen sei." Verlauf der Dinge wirklich verantwortlich zu liberalismus und zur NATO-Treue häufen, ist jene Luftbrücke zerstört, welche das machen? Wohl kaum. Denn er war und ist im• verstärkt sich die Linksdrift des Militär• amerikanische Festland mit Israel verbindet. mer noch Gefangener einer Verzahnung — und regimes in Lissabon. Selbstbeschwichtigun• Im Klartext: Künftige amerikanische Ret• THE GUARDIAN Politik ist zweifelsohne das am besten funk• gen, daß das Bündnis an seiner europäischen tungsaktionen für Israel — und niemand tionierende Zahnradwerk der Welt —, deren Südostflanke ja der Form nach bewahrt kann auschließen, daß sie nötig werden — Rückzug in Vietnam Ursache gleichermaßen für das vor wenigen bleibt, nützen da nichts mehr. Jüngster Akt müßten sich auf westeuropäische, auch deut• Tagen mit stillem Gedenken bedachte Gesche• London — Im Schatten der Belagerung von hen in unserem Lande vor 30 Jahren und für die in diesem besorgniserregenden Schauspiel: sche Basen stützen und den drohenden Kon• Pnom Penh hat sich die militärische Lage in Süd• erschütternden Ereignisse im Süden Vietnams Das Revolutionsregime hat jetzt sowjeti• flikt zwischen Israel und den Arabern, den vietnam für Präsident Thieu bis zum tiefsten verantwortlich ist. Diese Ursache aber ist nichts schen Fischtrawlern einen ständigen Stütz• ölerzeugern und Verbrauchern, den USA Punkt seit dem amerikanischen Rückzug ver• anderes, als die ewig mißachtete und vor allem punkt in einem portugiesischen Hafen an• und der Sowjetunion auf eine globale Ebene schlechtert. Präsident Thieu handelt sowohl ver• niemals zu Ende gegangene weltmachtpolitische, geboten. Von dort aus können diese mit heben. Die Hoffnungen auf lokale Begren• nünftig als auch gefährlich. Im Zentralen Hoch• imperialistische und deshalb ganz besonders modernster Aufklärungselektronik ausge• zung eines Nahost-Konfliktes werden damit land wird Land übergeben, über das Saigon nie menschenverachtende Seite des Marxismus- rüsteten Fischdampfer mitten ins Herz der geringer. Unter diesen Auspizien ist es er• eine dauernde feste Kontrolle besaß. Aber jedes Leninismus. aufgegebene Gebiet lädt zur nächsten „Salami- amerikanischen Luftverteidigung auf den staunlich, daß die westliche Öffentlichkeit Scheibe" ein. Gleichzeitig jedoch vermeidet Thieu Azoren blicken, in dem die US-Präsenz auf die Systemveränderung in Portugal so durch seinen Truppenrückzug eine demoralisie• ohnehin gefährdet ist. gelassen, fast möchte man sagen schläfrig rende Niederlage. Er gruppiert um, um das zu reagiert. Eugen Legrand Verteidigende zu verteidigen. Manipulation der Menschen Portugal war seit jeher ein schwieriger Partner in der Allianz. Schon das keines• Ungeachtet der Tatsache, daß die gesamte wegs demokratisch stubenreine Salazar- Welt und insbesondere die Denkenden dieser Erde,' seit nunmehr über 150 Jahren durch das Regime bereitete den Führungsstäben für geschriebene Wort die Fragwürdigkeit marxisti• die Verteidigung der freien Welt Kopfzer• schen Denkens und Handelns, und seit beinahe brechen und Angstgefühle. Aber heute ist 60 Jahren über die brutalen, mörderischen Prak• die Sache mit umgekehrten Vorzeichen nur tiken Lenins und seiner Jünger anhand ganz noch schlimmer. Eine Militärjunta, die sich konkreter Beispiele sich umfassend Ii» orm'eren beständig der marxistisch-leninistischen können, will die Ignoranz gegenüber dieser tod• Ideologie nähert, erwägt gar nicht den Aus• bringenden Ideologie nicht enden Angefangen tritt aus dem Bündnis, sondern sie will das von den „Intellektuellen" bis hin zui den präg Land bewußt in der NATO halten. Der Ver• maüscnsten Kreisen des V^^tSä^S nach wie vor der fatale Hang und de uner dacht liegt nahe, daß sich hier eine geheime artnüUche Lust zur -^^JgS^JSR Komplizenschaft zwischen Moskau und über der schon mehr -h ^-«^ WWj. Lissabon anbahnt, die der sowjetischen Strategie dienlicher ist als etwa ein Nicht• Mitglied Portugal. Mühelos können die so• Beweis sachgerechten Verhaltens. Genau dieser wjetischen Militärstrategen dann an den KenTsatz ab?r des streng geheimen Planungen der Allianz par• fertiauncf seiner Anhänge ^^"^^J^^r zur bedingungslosen tizipieren, und im Rat der Bündnispartner ÄTatKn menschlichen Leben, o gesehen, haben sie einen Sympathisanten, der mehr der westeuropäischen Neutralisierung in die Hände arbeitet als der Stärkung der gemein• samen Verteidigung. S&ÄÄ je von Gültigkeit ist. Das mögen Gefahren auf lange Sicht sein.

Eine führende ^J^J^^ Aber auch kurzfristig braut sich seit dem zeichnete nu VerhdWd d ^ ^ Wurze]n Regimewechsel in Lissabon Bedrohliches zu• überblick profanen und nicht sammen. Wenn den Amerikanern die Be• Die Diktatur ist tot, es lebe die Diktatur! der Dinge °meis. ;^°t aus sXseni H Zeichnung aus „Welt am Sonntag" 5. April 1975 Folge 14 — Seite Für die Frau x^Aueh^/Floskaus^^ladehen uwääen schön sein Ein aktueiler Bericht über die Vorstellungen und Ideale der Frauen im Schatten des Kreml

ie Russin von heute darf nicht nur eine Wir bringen hier einige Auszüge aus sei• sächlich wollen wir aber an allem teilneh• gute Hausfrau sein, sondern sie muß nem Bericht: men, über alles informiert werden, kein Er• D eignis versäumen und uns nicht in eine auch anziehend wirken." Das jedenfalls Marina, eine Physikstudentin: fordern die sowjetischen Männer, die ihren Schablone pressen lassen. grauen Alltag auch ab und zu einmal durch „Ich weiß nicht, wie es in den anderen Jeden Morgen betreten zehntausende eine hübsche Frau belebt sehen wollen. Ländern und Städten damit bestellt ist. Wir Moskauerinnen die Hörsäle und Laborato• Moskauerinnen möchten jedenfalls hübsch rien der Hochschulen, die Werke, Büros und Noch vor wenigen Jahren mußten die sein. Gut erinnere ich mich daran, daß wir Fabriken. Sie setzen sich auf die Schulbänke Frauen in der Sowjetunion auf Partei und Mädchen schon in der Schule die Bilder der oder beginnen ihren Arbeitstag an einem Staat hören, wenn sie von ihnen solide Klei• Filmstars sammelten und uns mit ihnen ver• Reißbrett oder am Steuerpult einer Fabrik• dung verlangten. Aber die Zeit der tristen glichen. Nun bin ich zwar inzwischen über anlage. Wir sind fast noch Schülerinnen. Haarknoten und unförmigen Sack-Kleider das Teenager-Alter hinausgewachsen. Aber Und wenn wir nicht gerade eine Hochschule scheint auch dort endgültig vorbei zu sein. ich und viele meiner Freundinnen bringen besuchen, dann studieren wir an Abend• Natürlich haben vor allem die Frauen in es auch heute noch nicht übers Herz, gleich• schulen oder bilden uns in Fernkursen den Großstädten, wie etwa in Moskau, die gültig an einem Kosmetik-Salon vorüber• weiter." Möglichkeit, sich schick zu kleiden; auf dem zugehen. Freilich sind die Kosmetika rar Land wird, wie bisher, mehr Wert auf zweck• und auch teuer. Olga, Radiomechanikerin: mäßige Kleidung gelegt. Selbstverständlich ist die Kleidung nicht „Die Zeiten sind endlich vorbei, da den Die Entwürfe der Moskauer Modemacher das Wichtigste an einem Menschen, und Mädchen nur das Studium an einer pädago• sind in der ganzen Welt berühmt und be• man sollte ihn ganz gewiß nicht nach seiner gischen oder medizinischen Hochschule ein• liebt. Sowjetische Fotomodelle zeigen uns, äußeren Hülle beurteilen. Aber Kleider geräumt wurde. Heute bewerben sie sich daß auch die Frauen im Osten schön sein machen Leute, sagt man, und in den Mode• um Aufnahme in die Hochschule für Physik können und wollen. Sie haben so das Bild salons von Moskau herrscht deshalb immer und Technik, um die Aufnahme in die Hoch• der russischen Frau mit Kopftuch und klobi• Andrang und eine große Kauflust. Wir, schule für Bauingenieure — lauter Schulen, gen Schuhen aus unserer Vorstellung ver• die Jungen, möchten mit der Mode Schritt die früher nur den Männern vorbehalten drängt. Man darf jetzt jedoch nicht auf den halten. Deshalb sind wir daran interessiert, waren. die neuesten Modelle der Kleider, Mäntel Gedanken verfallen, daß die sowjetischen Unsere Freizeit gestaltet eine jede von Mädchen deshalb oberflächlich geworden und Kostüme kennenzulernen. Wir lieben schönen Schmuck und würden, wenn wir es uns auf eigene Weise. Ich schwärme für sind und nur Mode und Schönheit im Kopf Gedichte, jage unentwegt interessanten haben. Sie sind an allen Dingen des Lebens könnten, die Juwelierländen leer kaufen. Welches junge Mädchen wollte das nicht? Büchern nach und versäume nur selten eine trotzdem sehr interessiert, möchten disku• literarische Veranstaltung. Wir laufen gern tieren und immer gut informiert sein. Aber", setzt Marina nach dieser spontanen Antwort im Dozenten-Tonfall hinzu, „diese Ski und Schlittschuh, schwimmen,- springen Unser Mitarbeiter Eberhard Kulbe unter• kleinen Mädchensorgen bewegen nur einen oder reiten und betreiben neuerdings sogar hielt sich vor einiger Zeit mit Mädchen aus Teil unseres Denkens und Wünschens. den Schießsport." Moskau. Er fragte sie nach ihren Idealen, Wenn wir von Schönheit sprechen, denken Marina schaltet sich wieder ein und setzt nach ihrer Meinung über Mode und Schön• wir stets an die Worte unseres großen fast sehnsüchtig hinzu: „Jede von uns erlebt „Wir träumen davon, einmal eine gute Tat zu heit und nach ihrer Einstellung zum Leben. Schriftstellers Anton Tschechow: Alles soll zuweilen auch Abende, an denen man nur vollbringen" Foto Kulbe am Menschen schön sein — sein Gesicht, die Lust verspürt, ziellos durch die stillen seine Kleidung, seine Seele und auch seine Gassen zu bummeln, am Ufer der Moskwa Gedanken! zu stehen und die im dunklen Wasser sidi raffiniert, sensibel, leidenschaftlich, zärtlich, Glücklich in der Familie . . . spiegelnden Lichter zu betrachten. Abende, vor allem aber schön und auch großzügig Allein sein Äußeres zu pflegen — das sein, denn Geschenke erhalten die Liebe. Ein Leserbrief zum Jahr der Frau wäre doch wirklich eitel und noch dumm an denen man von der großen Liebe träumt, dazu, bewegt sich doch rings um uns eine denn die echte, dauerhafte Liebe ist auch für Wir fragten die jungen russischen Mäd• as erwarten Sie vom Jahr der Frau'? Welt voll interessanter Erscheinungen, daß uns moderne Büger aus Moskau das höchste chen nach ihren Idealen. „Ideale? Offen ge• W Finden Sie es notwendig oder sind einem zuweilen der Atem stockt. Und wir Glück." sagt, ich mag dieses hochtrabende Wort Sie genauso skeptisch wie meine möchten gern an allen diesen Erscheinun• Nicht mehr der Held des Kommunis• nicht besonders gern", sagt Marina. „Wir Kollegin?" Diese Frage stellten wir vor gen des Lebens aktiv teilnehmen. Wir träu• mus oder der luftdicht verpackte, aber jungen Moskauerinnen von heute schätzen nicht allzu langer Zeit den Leserinnen des men davon, einmal eine gute Tat zu voll• dafür sehr kühne Astronaut ist das Vorbild unsere erfolgreichen Wissenschaftlerinnen, Ostpreußenblattes. bringen." dieser Mädchen, sondern der romantische Ärztinnen und Ingenieurinnen — lauter Leider brachte der Postbote nicht die er• Prinz aus dem Märchenland: Er soll, wie kluge, talentierte Menschen, die aber trotz• Jelena, eine Kinderschwester: die Unterredungen weiterhin so ergaben, dem nie vergessen, daß sie Frauen sind." wartete Flut von Briefen. Lag es daran, daß „Es gibt wirklich kaum etwas, was uns schon zu viel über das ,Jahr der Frau' ge• nicht interessiert: die Vorstöße mit den redet wurde? Oder hat der größte Teil der Raumsonden in das Weltall nicht weniger Frauen tatsächlich kein Interesse an dem als die sportlichen Wettkämpfe im heimat• Entscheid der Vereinten Nationen? Viel• leicht denken sich auch viele Frauen: War• lichen Stadion. Oder politische Auseinander• um so viel von Gleichberechtigung sprechen? setzungen in Afrika, im Nahen und im Sag äs duzen die IStume Fernen Osten. — Für mich ist allein wichtig, ob ich zu• Liebevolle Geschenke: Von Feldblüten bis zu Orchideen frieden bin und daß mein Selbstbewußtsein Wir brennen darauf, jedes neue Theater• zu Hause, in der Familie und im Beruf nicht stück sobald wie möglich zu sehen. Wir in• laus ist ein netter junger Mann. Höflich ihm begeistert, denn er hat eine kleine leidet. Ich bin stolz darauf, eine Frau zu teressieren uns für Bücher und können stun• und zuvorkommend, immer geschnie• Schwäche von ihr entdeckt. Jedesmal, wenn sein! denlang über Literatur, vor allem westliche, K gelt vom Scheitel bis zur Sohle — ge• er mich besucht, bringt er ihr einen kleinen diskutieren. Wir lieben moderne Musik und Recht haben sie! Doch nur darüber reden radeso, wie eine Mutter sich ihren zukünf• Blumenstrauß mit. Daß er ihn aus Nachbars meinen damit die heißen Rhythmen der Ju• tigen Schwiegersohn vorstellt. Jens sieht Garten „holt" oder aus unserem Rosenbeet, oder gute Ratschläge erteilen, ist etwas an• gend in aller Welt. deres. Wir haben im Ostpreußenblatt im• oft ein bißchen gammlig aus, hat lange spielt dabei keine Rolle ... mer versucht, den Menschen mit Rat und Mit anderen Worten: Man mag uns Mos• Haare und trägt verwaschene Jeans. Und Schon früher, wenn ich ihr von irgend• Tat zur Seite zu stehen. Deshalb freuen kauerinnen beurteilen wie man will. Tat• trotzdem ist meine Mutter ausgerechnet von einer Wiese ein paar Blumen mitbrachte — wir uns besonders über eine Zuschrift zum mochten sie auch schon halb verwelkt und Jahr der Frau', die uns Ilsegret Böhm aus geknickt sein — sie freute sich darüber. Hamburg schickte. Auch mein Bruder hat längst entdeckt, daß eine schlechte Zensur halb so schwer wiegt, Frau Böhm weist auf eine zusätzlich wenn er mit der Fünf in Englisch gleich• Möglichkeit hin, wie Hausfrauen und Mut zeitig einen Strauß mit nach Hause bringt ter ihr Selbstbewußtsein aufbauen und Genauso freue ich mich darüber, wenn man stärken können: mir Blumen schenkt, besonders dann, wenn „Wesentlich ist wirklich das Selbstbe• es selbstgepflückte sind. wußtsein, das sollte man immer wieder Blumen sind seit eh und je das beste pflegen. Zum Selbstbewußtsein muß aber Mittel, um Dank auszudrücken oder kleine eine gewisse Sicherheit kommen, die man Streitereien zu schlichten. Nicht umsonst üben kann. Früher kam es z. B. vor, daß heißt es: „Sag es durch die Blume." Wie die Mütter bei der Wahl der Klasseneltern- oft kauft man unnütze Kleinigkeiten für Vertreter sagten, das sollten die Männer Freunde und Bekannte, die entweder nicht machen, sie könnten es besser. Nun hat gefallen oder nicht gebraucht werden. Bei sich gezeigt, daß die Männer oft beruflich Blumen ist das nie der Fall, sie passen in so ausgespannt sind, daß sie einen Posten jedes Zimmer. Und vielen von Ihnen geht in der schulischen Mitarbeit der Eltern nicht es sicherlich wie mir: Bei Blumen habe ich annehmen können. So blieb den Müttern das Gefühl, es handelt sich um ein liebevoll nichts anderes übrig als einzuspringen. Nacl) ausgesuchtes und persönliches Geschenk einiger Zeit haben sie dann gelernt zu dis• und nicht um eine auf die Schnelle gekaufte kutieren, zu leiten und frei zu sprechen und Kleinigkeit. sie machen ihre Elternarbeit oft besser als die Männer, weil sie durch ihre Kinder mehr Bei einer offiziellen Einladung gilt immer und unmittelbarer Einblick in das schulische noch, daß man der Dame des Hauses Blumen Leben erhalten. mitbringt. Sie kann sich an dem Abend vor Sträußen meist nicht retten und die Vasen Bei den Wahlen in den Elternrat kommt reichen oft nicht aus. Wie wäre es, wenn es aber leider immer noch vor, daß Frauen Sie der geplagten Hausfrau ein paar Tage oder Männer mit Doktortiteln mehr Stim• später, wenn die Sträuße schon zu welk< men bekommen als Nur-Hausfrauen. Da beginnen, ein paar Blumen schicken und auf muß man eben sein fachliches' Können be• ein Kärtchen schreiben: ,Das Fest war wun- weisen und über schulische Fragen Bescheid derschön, nochmals herzlichen Dank für die wissen. Einige Frauen betonen, daß sie nur Einladung.' Was wiegt dagegen ein Danke• Hausfrauen sind und dadurch mehr Zeit für schön durchs Telefon; meist fragt man sich die Schule haben und das ,Nur' nicht wie doch nachher: Meinte sie das wirklich so? ein ,leider — nur', sondern wie ein ,Gott sei Dank — nur' auflassen. Viele Frauen Eine langstielige Rose, ein paar kleine wollen gar nicht so viel von sich reden Alpenveilchen oder ein Strauß Feldblüten machen in der Politik und im Bcrut. Sie sind — Blumen verschönern jede Wohnung und voll ausgelastet und glücklich in der Fa• erfreuen auch unromantische Gemüter. Ihr milie. Das sollte man anerkennen und damit eigentlicher Wert ist dabei Nebensache, ihr Selbstbewußtsein stärken." wichtig ist nur, daß dies Geschenk von Der Blumengruß am Tag nach der Party findet immer mehr Freunde Foto Fieurop Herzen kommt. Anne Egqers Jahrgang 26

Das geschah bisher: Hedwig von Lölhöffel Womit hatte Ulla sich verabschiedet? „Es Im Königsberger Hauptbahnhof trifft Ulla ihr, wird schon alles gutgehen!" Patentante Margarete Emsigkeit TMe&ta™ Ulla war ärgerlich über sich selbst. Wie nannt.die auf der Reise zu eine Kur nach Schle- konnte sie solche Phrasen dreschen? Be• E"'* S'UNDE ^enthalt indeTosfprll stimmt kein Trost für Tante Deta! Der arme tstadt 9SSSL "™P IM- Tantedie Deta fsteZ alte Herr! Der bekam nun gewiß die gtsZbeli^t Ä?""' ™rVzZ Launen des alten Drachens namens Luscha zu spüren. Ob sie wohl gut für ihn sorgen und der guten Tine. A,S diTZZth7X Eine Erzählung aus Ostpreußen würde, wenn sie den ganzen Gutshaushalt hat sie m Metgethen noch zwei Jahre Getlüqe- mit Garten und Federvieh allein auf dem nach einem verlorengegangenen Bühnenstück von 1930 Puckel hatte? Was sollte werden, wenn der ^ÄnreT ^ ^ alte Herr wieder krank würde trotz des guten Flinsenmagens? Tante Deta müßte

;Jn Thüringen besuche ich die Anneliese, die Kur abbrechen, so elend wie sie war. die mit mir zusammen Stallehrling war Was tun, was tun? Wenn etwas geschehen Wir wollen auf Wanderschaft gehen dann konnte, dann nur heute. ajl feingwoche fahren, und vielleicht seh< Als Ulla die Wohnungstür aufschloß, war ich mir noch Süddeutschland an und suche es ihr klar, was sie tun müßte: Absage• M1- VT . 6 in einer G^ügelfarm telegramm nach Thüringen! Landkarte! Natürlich komme ich wieder, aber eine Fahrplan! Rucksack packen! Nachricht an Weile mochte ich andere Gegenden kennen- Tante Deta? Ach, es war ihr nicht einmal ernen. Mit unserem Jugendbund habe ich eingefallen, nach deren genauer Adresse bis jetzt nur Ostpreußenfahrten mitgemacht zu fragen. An Tinchen schreiben? Keine Zeit — nach Masuren, auf die Nehrung, ins Sam- mehr. Schnell noch die Gitarre in die Hülle! land, Ermland und Oberland bis Marien• Ohne die war Ulla noch nie? irgendwohin burg, über die Nogat bin ich noch nicht Ge• kommen." gefahren. Und welches Liederbuch? Den Zupfgeigenhansl? Den Singenden Quell? Während Ulla erzählte, sah sie in der Nein, Plenzats Liederschrein, der paßte am Tante aufmerksames Gesicht, sah lachende, besten in die Niederung. helle Augen, aber einen traurigen Zug um Premsevoll war der Rucksack. Rasch die den Mund. War die Tante in Sorgen, weil Sandalen außen draufgeschnallt, die derben ihr Mann ohne sie zu Hause blieb nach Wanderschuhe angezogen. Wohnung ab• seiner langen Krankheit? Gerade wollte sie geschlossen, Gitarrensack über den Rücken vorsichtig danach fragen, als die Tante von gehängt, Rucksack auf den Gepäckträger selbst begann: geschnallt und los! Nicht südwärts in die Berge, sondern nordwärts in die Niederung. „Weißt du, Ullachen, wenn ich von deiner Geflügelzucht höre, denke ich immer an Himmel, Ulla hatte ja heute noch Geld unsere alte Luise. Die Luscha ist schon seit von der Sparkasse holen wollen. Würde unserer Hochzeit bei uns. Ach, wie die die das bißchen, das sie noch hatte, für die Hühner in ihr Herz geschlossen hat! Und Reise reichen? Konnte sie vielleicht ihie die Keichel sind ihr Ein und Alles. Aber Thüringen-Fahrkarte schnell zurückgeben? mein Ernst verträgt sich gar nicht mit ihr. „Da müssen Se e Weilche warten!" tagte Immer kabbeln sich die beiden wegen dem der Bahnbeamte. „Füllen Se mein d.is lieben Federvieh. Ich weiß gar nicht, wie Formular aus!" Nein, in fünf Minuten ging der Zug, und das zu Hause gehen soll, wenn ich die bei• In der Niederung den Zankhähne nicht beschwichtigen kann. Foto Hubert Koch Ulla mußte noch ihr Rad im Packwagen ver• Ich soll mir keinen Kummer machen, hat stauen. Geld hin, Geld her! Ihr letztes der Doktor gesagt, sonst ist meine ganze „Na Ullachen, nun steig' man aus", — Frau Emsigkeits Augen waren voll hatte für eine Karte zur vorletzten Bahn• Kur zu garnuscht. Aber, Ulla, wie denkt ihre Stimme klang gequält —-, „sonst fährt Tränen, als das Patenkind sich verabschie• station gereicht, für die Kleinbahn sowieso sich das der Doktor? Keinen Kummer, wo der Zug noch los, und du landest in Flins- dete. nicht mehr. Also noch etwa 20 Kilometer doch gerade noch die Friedchen weggelau• berg statt in Jena." Nun saß Ulla wieder auf ihrem Radsattel mit Rad! fen ist, die nette Tochter von Kämmerers, und fuhr in der Mittagsonne über die Ungewöhnlich heiß war dieser Nach• die uns im Hause half? Sie wollte um „Nein, Tantchen, wir haben noch Aufent• Krämerbrücke. Die alten Fachwerkspeicher mittag. Uber den weiten Wiesen rechts und keinen Preis mit der Luscha alleinbleiben. halt. Weißt du, mir fällt, ein, ich könnte spiegelten sich im Fluß. Ulla hetzte vor• links der Bahnstrecke zogen Wolken auf. Ja, unsere Luise ist ein liebes, treues Men• doch heute noch eine Mietsfrau anrufen. über. In der verlassenen Wohnung gab es Da blitzte es! Jetzt im Frühjahr Gewitter? schenkind, aber ein Deubel kann sie auch Besser noch, selber hingehen. Vielleicht noch allerlei zu tun. Der Stiefvater war mit Als Ulla ausstieg, goß es in Strömen, Die manchmal sein. Die jungen Mädchen halten kann sie ein nettes Mädchen zu euch 'raus- dem Brüderchen über Ostern zu seiner Dunkelheit kam eher als erwartet. Ulla es einfach nicht aus unter ihrer Fuchtel." schicken." Mutter gefahren, Tine zu Verwandten ins hatte im Jugendbund gelernt, sich überall Samland. Morgen würde Ulla die Wohnung zurechtzufinden. Aber hier, in der einsamen Frau Emsigkeit lächelte kummervoll. Sie „I bewahre!" Die Tante machte ein ganz hoffnungsloses Gesicht. abschließen und auch von dannen reisen. Gegend bei dichtem Regen nützten die bis• sah so elend und angegriffen aus. Ulla Aber seltsam: freuen konnte sie sich nicht herigen Erfahrungen wenig. So schnell wie überlegte, wie man ihr helfen könnte. „Welches Mädchen geht von Königsberg mehr. Immer wieder tauchte Detas be• möglich trat sie auf die Pedale, wenn auch Aber der Uhrzeiger wartete nicht. Ulla nach Elmeningken! Und dann auch noch zu kümmertes Gesicht vor ihr auf. Sollte sie das Pfützenwasser heftig um die Beine stürmte mit zwei Taschen und dem Freß- unserer Luscha! Nein, nein, das wird zur Stellenvermittlerin fahren und ver• spritzte. Kaum konnte sie erkennen, ob sie kober voran in den D-Zug und hatte gleich nichts!" suchen, ein Mädchen zu werben? Nach durch Wälder fuhr oder an Feld- und Wie• einen Fensterplatz ergattert. Langsam „Bitte, Tantchen, mach' dir keine Sorgen, Elmeningken? Gewiß hatte die Tante recht: senrändern vorbei. tappte die Tante ins Abteil. es wird schon alles gutgehn!" es war aussichtslos. Fortsetzung folgt

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Grete Fischer *4 tn aus det Tiegen kam in Sonntag; Sommerzeit; Mensch und und wann mißmutig das laue Wasser aus Tier verweilen dösend an schattigen dem Trog und sehen nun wirklich schafs• E Plätzen, alles Lebende verkriecht sich dämlich zu ihrer Pflegemutter auf. Wider• vor der flimmernden Glut dieses Sonnen• willig nur lassen sie sich streicheln und das tages. feine, weiche Fell kraulen. Sie wollen in Kein Wind labt mit kühler Brise, kein Laut Ruhe gelassen werden. durchbricht diese drückende Stille. Die Nachdem Haus, Hof und Garten versorgt Sonne ist ohne Erbarmen, sie — die Viel• sind, sinkt wahrhaft paradiesischer Friede geliebte; in farbigen Goldtönen malt sie die• in heißen Schwaden über das Land — und sen schillernden, blendenden Tag. die gute Frau Grete in eben solcher Ent• Erdmute, die alte, aber glänzende Perle hüllung, nach einigem Zögern versteht sich, im Hause des Kreisbaumeisters, stöhnt vor• in einen bequemen Liegestuhl unter maß• nehmlich, knöpft schamvoll, aber erleichtert voll schattenspendendem Dach. zwei Knöpfe tiefer auf an ihrem grauweiß Inge, die junge Lehrerin im Balkonzim• gestreiften und gestärkten Kleid; womit mer darüber, hat nichts von all diesem para• aber nicht gesagt ist, daß dem Hausherrn diesischen Tun und Treiben im Garten Eden oder sonst einem männlichen Wesen nun (alias Kairis) bemerkt, denn sie schmort seit sorgsam verhüllte Reize offenbar würden. einer Stunde schon, Eva ganz und gar, mit Die ersten zarten Krokusse blühen auf den Wiesen Aber nicht doch! Sonnenöl beschmiert, wie eine glänzende Das alte Jüngferchen stöhnt grauen Ge• Speckschwarte in der Sonne, träumt sicher• rennt er. Von der entgegengesetzten Seite lich angetan, sitzen die Eheleute und Inge sichtes, entledigt sich seirier ohnehin aus• lich von einem kühlen Bad in der Ostsee kommt Grete, seine Eheliebste, ihm ent• in der Wohnstube, erquicken sich an heißem getretenen Pantoffeln und verschwindet in und wandert im Traum durch weißen, glü• gegen, bekleidet mit einem Handtuch, das Tee, aus frischer Zitronenmelisse gebrüht, des Hauses unteren Regionen, den ange• henden Sand der Nehrung. sie sich um die Schultern geschlungen hat. lächeln stillvergnügt über ihr Abenteuer im nehm kühlen Kellerräumen; dort, in ihrer Doch der Friede ist trügerisch. Wie könnte Gutstes Gottchen — die Schapche! Paradies. stillen Kemenate, wird sie die Stunden bis es anders sein! Wind kommt auf... Was „Dav'che, David, de Schapche — schnell, Die Schafe sind wieder draußen und tum• zum Abendessen verbringen, die Sonntags• heißt hier Wind! Während Menschen und schnell de Schapche! O verdammich, meine meln sich auf der Wiese hinter dem Zaun beilage des .Dampfboots' lesen, die bren• Tiere in bleiernem Schlummer liegen, ver• armen Schapches!" mit Behagen im regenfrischen Gras. Die nenden Füße in einer Schüssel mit kaltem dunkeln urplötzlich dickbauchige schwefel• Sonne lacht, als hätte sie diesen Unfug mit Wasser kühlen. gelbe Wolken den eben noch so glattblauen So lamentiert sie und hastet, so schnell dem Gewitter angestiftet. Ihre Strahlenkin• Mittagsstund' — für Erdmute bringt die Himmel. Sturm jagt einher, die Pappeln vom ihre Rundlichkeit und das kräftige Asthma der tanzen übermütig auf einem Regenbogen Sonne nun keine Gefahren mehr. Nicht so Gutshof nebenan zittern voller Angst, es zulassen wollen, der Wiese zu. Das ai Itsam schillernden Farben. für die übrigen Hausbewohner. Der Haus• Büsche und Blumen ducken sich erschreckt. himmlische Naß rauscht herab wie aus weit• herr, von seiner Eheliebsten zärtlich Dav'- Frösche springen quakend in den Teich. geöffneten Schleusen, als endlich das Vieh Der Wind bläst mit Eifer grüngoldne che gerufen, leidet wahren Höllenbrand. Hühner blustern gackernd durch die Erd• im Stall sicher geborgen ist und die beiden Lichtkugeln durch die regenschweren Fruchtsäfte, Mittagschlaf im dämmrig- beerreihen, und Schafsmutter samt Lämmer• Nackedeis eilig durch den Garten dem schüt• Zweige der Pappeln; wie eines vergnügten kühlen Schlafgemach, kellergekühlte Schafs• kindern blöken angstvoll ihre Not heraus, zenden Haus zustreben. Jungen Seifenblasen wirbeln sie durch die milch — nichts bringt ihm Erfrischung oder reißen wild und störrisch an ihren Pflöcken. Vertreibung aus dem Paradies — so mu• Blätter, leuchten auf und vergehen im Dun• kel der Bäume. Augenblicke nur haben dem Paradies den tet das ganze den Beschauer an. Von all dem Garaus gemacht. Blitze jagen wie Wetter• Getöse ist Inge natürlich wach geworden Da kommt aus kühler Kellertiefe, ver• leuchten heran, Donner grollt von fern, und sicher auch von dem Regen, der wie schlafen noch und etwas verstört, Erdmute kommt näher, wird dröhnend. Da schrecken Trommelwirbel auf ihre wohlgeformten wie ein grauer Erdgeist heraufgeschlurft. auch endlich die Hausbewohner aus wirren Schenkel prasselt. Uber das Balkongeländer Leicht verschnupft sieht sie aus, die gute Träumen auf. Von .Klein Nidden' her rennt gebeugt, sieht sie nun erstaunt, erschreckt Alte, vom langen Fußbad oder — weil man quer durch die Blumenrabatten — wie Gott und von verhaltenem Lachen geschüttelt, so vergnügt und gutgelaunt beisammensitzt ihn schuf — Dav'che, der Hausherr. Erste dem Treiben im Garten *zu. und über etwas lacht, daran sie keinen An• dicke Tropfen fallen schon, was ihn aber O Paradies auf Erden! teil gehabt hat. nicht daran hindert, seinen Pflichten als Doch schon nach geraumer Zeit hat alles Ein paar besonders vorwitzige Sonnen• Hausherr zu genügen, die da sind bei Ge• wieder sein Sonntagsgesicht. strahlen stehlen sich durchs Fenster und witter und ähnlichen Naturkatastrophen: Es ist, als sei gar nidits geschehen — zaubern ein zaghaftes Lächeln in ihr kleines Viehzeug versorgen, Fenster und Türen nur, daß mit einemmal unzählige Regen• Altjungferngesicht, während der Herr ihr verriegeln, Regentonne an den richtigen tropfen in der Sonne glitzern — Perlen, vom vom schadlos überstandenen Erlebnis dieses Platz bringen und anderes mehr. Und so Himmel gefallen. Wohl bekleidet, sonntäg• Sonntagnachmittags erzählt.

Annemarie in derAu ^y,platst 2u mit mit? s mußte jedes Spielwarengeschäft mit an besonders guten Tagen einen Brief in wesen, auch nur einen Bruchteil aller Mit• Freude erfüllen, Uwe-Siegfried spielen den Haustürschlitz werfen, aber einen Ge• bringsel in einem Schaufenster beieinander E zu sehen. Nicht nur, daß er unter seinen nuß darüber vor lauter Berufseile kaum auf• zu sehen. Bleisoldaten strenge Zucht hielt, indem er kommen ließ. Er fragte die Nachbarin, die „Spielst du mit mir?" fragte er die Kinder vor Enthauptungen nicht zurückschreckte, sich die Freude über ihre Ruhe nicht nehmen auf der Straße. Aber er hatte keinen selbst• daß er in vielfacher Begabung Puppen und lassen wollte. gebastelten Drachen, mit dem er Interesse Darf ich das Schäfchen mal streicheln? Teddys eigenhändig operierte und ampu• Er fragte am Abend den Vater und am — geschweige denn Neid — erwecken Fotos (2) Löhrich tierte, daß er ungeeignet erscheinende Bau• Wochenende die Großeltern. Aber schließ• konnte. Er wußte nichts von Katapulten aus klötze ohne Aufhebens durch das offene lich hatten die Erwachsenen neben ihren seinen eigenen Fingern und einem Restchen gar Linderung. Grete, seine bessere Hälfte, Fenster aussortierte, daß er den Inhalt der ernährungstechnisch wichtigen Berufen auch Gummiband. Er hatte noch nie etwas von nicht weniger gequält durch geradezu tropi• Bilderbücher wahrhaft an sich riß, so daß noch andere lebenswichtige Anstrengun• einer Weidenflöte gehört. Er konnte nicht sche Hitze, gepeinigt von heftigem Asthma, jeder Buchstabe und jede Farbe einzeln gen wahrzunehmen: Bierdeckeltauschklub, auf einem Grashalm pfeifen, hatte keinen fürchtet schon Stimmungsumschwung — be• greifbar wurden — ihm gelang es sogar, Trimmseminare, Karrierepartys und, nicht Kreisel aus dem Spitzenquirl des Weih• gleitet von höchst unangenehmem Nasen• jedes mechanische Spielzeug auf der Stelle zu vergessen, den Stammtisch für Erzie• nachtsbaumes zu tauschen, und von sirren- bluten; etwas, worunter der alte Herr seit in seine atomaren Bestandteile zu zerlegen. hungsfragen. den Knöpfen, singenden Streichholzschach• Jahren empfindlich zu leiden hat, genau ge• Der Vater rühmte Klein-Uwes Forscher• Das mußte Uwe-Siegfried doch einsehen. teln, Kirschkern-Pusterohren oder Erbsen• sagt, seit seiner Gefangenschaft in sibiri• drang und Jung-Siegfrieds Kraft. Die von Und brachten sie ihm nicht genug Spielwerk klappern wußte er auch nichts. Warum soll• schen Wäldern im Ersten Weltkrieg. Beruf und Haushalt mitgenommene Mutter mit? Jedes andere Kind wäre glücklich ge- ten sie da mit ihm spielen? Also ist sein Eheweib, die rundlich müt• füllte lediglich die Mülleimer mit den Spiel• Da faßte Uwe-Siegfried in seiner Not terliche Grete, mit Fug und Recht ernstlich resten. Die Großeltern hatten nur eine einen sensationellen Entschluß: Wenn nie• besorgt um ihren Mann. Aber da entkleidet Sorge, sich Uwi-Siegileins Gunst zu halten, mand mit mir spielt, dann spiele ich mit sich Dav'che, entledigt sich all seiner Hüllen und wachten eifersüchtig darüber, daß kei• ihnen. und schreitet so, ähnlich dem Hirtengott ner den anderen übervorteile und aussteche. So naiv war er. Er versteckte sich und Pan, der zur Mittagsstund' herabstieg, ge• Und alle zusammen versorgten sie den ließ sich lange suchen. Er lief fort, und man mächlichen Schrittes durch den Garten .Klein Fünfjährigen mit immer neuem Spielwerk. mußte ihn holen. Er ließ Dinge unsichtbar Nidden' zu; das ist ein Plätzchen hinten in Sie bestachen die Spielwarenverkäufer, werden und freute sich, wenn man sich über der äußersten Ecke am Teich, vor lästigen das Schönste, Beste und Teuerste für sie zu deren Verschwinden die Köpfe zerbrach. Blicken durch eine mannshohe Lebensbaum• reservieren. Sie fanden Befriedigung darin, Ihm fiel Neues ein, immer mehr Neues hecke geschützt. wenn der Junge die Mitbringsel der andern und Größeres. Er produzierte seine Einfälle .Klein Nidden' hat Inge (Lehrerin zur achtlos in der Ecke liegenließ. Sie fuhren immer schneller, wie andere Brötchen bak- Untermiete) das Fleckchen genannt, weil der heimlich alle Messen der Umgebung ab, um ken oder Strümpfe zerreißen oder Geld Sand von der Nehrung herbeigeschafft die neuesten und ausgefallensten Mecha• unter die Leute streuen oder Tränen erzeu• wurde, damit man immer, so sagt sie, in nismen heimzuschleppen. Sie sparten nicht gen. Er spielte mit Blumen Soldatsein und einem stillen Winkel auf einer weißen mit ihrem — wie sie nie zu betonen ver• köpfte sie. Er spielte mit Kissen Frau Holle, Düne ausruhen könne. gaßen — sauer verdienten Geld. Lediglich mit Mülltonnen Orchester, mit Vasen Kegel, Dorthin also verschwindet der alte Herr, der Geist kam ein wenig zu kurz, aber mit dem Geld aus Mutters Börse Sämann, der Ruhe zu pflegen, der Sonne zu trotzen, daran hatten sie sich schon lange gewöhnt. mit Messern Kommissar-Widersacher, mit aber nicht, wie Pan, flötespielender, sondern So waren sie alle glücklich. Nur Uwe- Streichhölzern Feuerwerk und mit Vaters schnarchender Weise. Seine Frau hat fürs Siegfried nicht. Denn er langweilte sich. Bastelraum-Flaschen Barmixer. Und die Lie• erste noch ihren Pflichten nachzukommen, Die Langeweile beherrschte ihn so sehr, als ben um ihn herum hörten nicht auf, ihn Hausfrauen- und beinahe Mutterpflichten, sei sie mit ihm geboren worden. Und sie zwischendurch mit Spielwerk zu überschüt• darin bestehend, die Blumentöpfe in den verführte ihn immer wieder zu den unnöti• ten, daß er Angst haben mußte, von ihm Fenstern vor der Sonnenglut zu schützen gen Vergeblichkeiten, die in jeder sachlich begraben zu werden. und nach dem Milchschaf und seiner wert• gesteuerten Leistungsgesellschaft aufs ent• Man sagt, man habe Uwe-Siegfried eines vollen Nachkommenschaft zu sehen. schiedenste abzulehnen sind: „Spielst du mit Tages auf einem rauchenden Trümmerberg Die Schafsfamilie ist hinter dem Park auf mir?" mit primitiven, unbearbeiteten Knöchelchen grüner Wiese angepflockt. Doch nicht ein• Er fragte es schon am frühen Morgen, spielen sehen, hingebungsvoll und selbst• mal die kleinen, sonst so possierlichen und wenn die Mutter ihm hastig eine aufgezo• vergessen wie nie. Die Knöchelchen sollen quicklebendigen Schapche tummeln und gene Mechanik neben den Brötchenpamps einmal lebenswarm gewesen sein. Vielleicht balgen sich wie sonst herum. Sie blöken stellte, damit er aß. Denn es mußte schnell Keiner spielt mit ihm spürte er in ihnen der beseligenden Wärme stumpfsinnig vor sich hin, schlabbern dann gehen. Er fragte den Briefträger, der ihn Foto V. Passarge nach, die er bisher immer vermißt hatte. 5. Aprfl 1975 — Folge 14 — Seito 9 Kultur Gerhard Kamin is/ eine lange Geschichte, mein Kind. Darüber sprechen wir heute nicht mehr . . ." Das Draußen hat sich inzwischen verändert. In heillosen Atomkriegen der Weißen gegen die Schwarzen — und umgekehrt — haben die Mäch• tigen der Erde die Menschheit vernichtet. Die 70 .Anstalt', als gefährlich abseitiges Institut, ist längst gleichgeschaltet, die Freiheit in ihr exi• stiert nicht mehr, aber das in Felsen hineinge• baute Institut hat überlebt. Beim Felsenfest hält der autoritäre Professor und Leiter des Instituts (Vollbart), der Außenwelt rechtzeitig gleichge• schaltet, eine Rede an seine letzten Insassen, eine blasphemische Anklage gegen Gott und die Schöpfung, eine Selbstrechtfertigung ohneglei• chen. Zuletzt sitzt Schiller wie am Anfang wieder in seinem Zimmer, blickt auf die regennasse Straße, sieht alles früher und in der Anstalt Er• lebte als absurde Vision an sich vorüberziehen, Anmerkungen zu einem Buch denkt an seine Eltern und Geschwister, an seine verlorene Heimatstadt im Osten Deutschlands, versucht zu begreifen, vermaq es nicht, wnrtet auf den Ambulanzwagen, schweigt. Das Wort KMW — Aul der Klapperwiese in Königsberg das er Helen gesagt hatte, klingt in ihm nach: erblickte er einst das Licht der Welt, als Kind „Mein armer Vater, wenn der gewußt hätte, einer alteingesessenen Familie — unser Mitar• wie reich er war, als er alles verloren hatte . . ." beiter Walter Adamson, der später Schüler des Das sind andeutungsweise Ausschnitte aus Dichters Emst Wiechert wurde. Wie er nach dem Ganzen des Buches, das im einzelnen immer langen Irrfahrten seine jetzige Wahlheimat Au• wieder auf das Wort aus den Petrusbriefen zu• rückkommt: „Es ist aber nahe gekommen das stralien erreichte, das ist eine lange Geschichte Ende aller Dinge." Als er begann, Erlebtes und Erdachtes niederzu• Es steht schlecht um die Welt. Nur ein Mensch schreiben, veröflentlichten wir im Ostpreußen• wie Walter Adamson, der es selbst erfahren hat, blatt seine Erzählungen, die starken Widerhall konnte dieses Buch schreiben. Hart in der Vision, landen. Das wünschen wir auch seinem neuen schonungslos in den als möglich aufgezeichneten letzten Konsequenzen. Was das Buch (das weder Buch ,Die Anstalt', das hier eine auslühriiche leicht zu lesen, noch leichtfertig zu verstehen ist) Würdigung aus der Feder von Gerhard Kamin auszeichnet, ist seine hervorstechend geformte findet. Wen dieses Buch anspricht und mitreißt, Geschlossenheit, in der sich alles haargenau zu- der wird auch geneigt sein, die vielen Druck- einanderordnet, nichts hinzuzufügen, nichts weg• zulassen möglich ist. Aus befreitem Humor (wie ichler zu übersehen, die sich hier eingeschlichen schon früher bei Walter Adamson) ist eine her• haben — ein Pech, das der Autor mit dem ihm ausfordernd bittere, wenn auch immer noch dra• eigenen Humor so kommentierte: „Werde stisch-pralle Komik, aus Spaß ein bild- und ver• Schrittsteller, du lachst dich tot!" gleichsträchtiger Ernst geworden. Das Wort-, Satz- und Zahlenspiel erklärt der Autor mit Recht als Mittel zur Enthüllung der Wahrheit. Mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit fliegen ihm an kennt Walter Adamssons lebensstrot• Umkehrungen zu wie: „Kurzer Rede langer M zende, von Humor gesättigte Prosa aus Sinn"; „falsche Richtung, richtige Fälschung" — seinem Buch über Australien. Eine hoff• Touristenbüro — Moritouristenbüro". Wortspiele nungsvolle Welt mit scheinbar unproblemati• wie: „Die Uhr, Herr Geheimrat, nur ein paar schen Erlebnissen öffnet sich darin dem unfrei• Schrauben, sie steht, obwohl sie hängt, das heißt willigen Auswanderer. In der Selbstbestätigung sie hängt, obwohl sie steht"; oder: „Es gibt Auf• seiner fortschreitenden Fähigkeiten, im unmit• gaben in Ihrem Amt, wo meine Unscheinbarkeit telbaren Kontakt mit den Menschen seiner neuen Ihrer Uberscheinbarkeit überlegen ist". Oder ein Zahlenspiel: „Sie wurden auf Zimmer 111 Umgebung findet er eine Ersatzheimat und als untergebracht, vorn einer, und hinten einer, und schöpferischer Mensch das für ihn Wichtigste: in der Mitte einer. Das war 111. Einhundertelf". eine Sprachkraft, die ihn freimacht vom Trauma des Zurückliegenden: der Flucht, der Auswande• Die Sprache des ganzen Buches, so klar, sau• ber, durchdacht und klug sie ist, so chiffriert rung, der Heimatlosigkeit, der Rassendiskrimi• Nehrung bei Nidden — Purwin Nach einem Ölgemälde von Victor Moslehner (1938) nierung', dem möglichen Verlust des Glaubens und verfremdend wirkt sie und soll sie wirken. '»i 19b ,eib'Vi--vi ... Angesiedelt scheinbar zwischen Kafkas und St an das Leben und die Menschen. Ein völlig unge- i.vdf, iuli iziu-ti ,no;i3K naiiö'l .t'jxv 1 /..•:• 1, Exuperys Prosa („Der Landarzt", „Der kleine uditor und naiver Humor schenkt ihm Kräfte Prinz"), bleibt sie völlig eigenständig. Das Buch der Uberwindung; der sich Öffnende Quell gen Gesamtverlaufs gleichkommen. Vereinfachen So wird der Zwerg (später .Paradox' genannt) ist in der herausfordernd tiefen Welttfcht und schöpferischer Sprachkraft gewährt ihm die und auf Formeln reduzieren läßt sich hier nichts. zum Ober der Anstalt, der Kritiker Tonlos zum der scharf formulierten Aussage etwas Unge• Freude am Schreibet}, am Gestalten und an Eine Erzählung wie die .Anstalt' ist nur beim Notenschreiber und Pianisten, Schiller selbst aber wöhnliches — über die Komik des Absurden ersten tastenden Versuchen, die Umrißlinien langsamen Lesen und vielfachen überdenken je• zum Musikgenie, das Trios komponiert, auf un• hinaus eine Philosophie der Gegenwart, wie sie seines Schicksals zu enträtseln. Schreiben wird des Satzes zu verstehen. Es ist (auch in der sichtbaren Instrumenten spielt und in verzwei• in dieser den Ernst oft bitter verhüllenden Trauer nur Geprüften geschenkt werden kann. ihm zur Lebensaufgabe. Der Schriftsteller ist ge• formalen Gestaltung) ein philosophisches, hinter• felt absurder Phantasie sich (surrealistisch) über boren. gründiges, an letzte Grenzen und Konsequenzen Raum und Zeit hinwegsetzt und sich zu der Frei• Wenn die Grenze zum Blasphemischen (dort, unseres Lebens führendes Buch. heit durchringt, die er suchte. Von den vier wo das brutal Mächtige gemeint ist) für Augen• So optimistisch der Durchbruch zur wiederge• Vorgesetzten der Anstalt (Professor Vollbart, blicke scheinbar überschritten wird, geschieht es aus Ehrlichkeit und aus Sorge um das noch fundenen Identität ist und sich im abenteuer• Soviel nur darf gesagt werden: Für einen sen• die Matron, Dr. Esau und Nurse Helen) findet er in letzterer das Idol seiner eigenen, längst Bestehende. Wo das Satanisch-Brutale (überall lich erkämpften neuen Lebensraum spiegelt, so siblen, grüblerischen, welterfahrenen und nach• auf der Welt) zur Selbstverständlichkeit wurde, schwer fällt es ihm, sich bei genauer Umsicht denklichen Menschen wie den Briefmarkensamm• entschwundenen Jugend wieder. In einem Zwie• darf das Göttliche und besonders das Wort Gott in der allgemeinen Weltlage zu behaupten. Wie ler Schiller (in Wirklichkeit ist er weder Brief• gespräch kommt es zum Höhepunkt des Buches, nicht als verschleierndes Aushängeschild miß• ein ungeheurer Schatten überfällt bei einem markensammler, noch heißt er Schiller — was als Schiller Nurse Helen — während er ihr von braucht werden. Gott muß gesucht werden mit grüblicherisch nachsinnenden Blick auf das Welt• bei fast allen Personen des Buches als Vermerk einer seltenen Briefmarke erzählt, die ihn (in• der letzten Inbrunst der Selbstprüfung, oder er geschehen das Petruswort den hellwach gewor• erwähnt wird) ist das normale Leben der Men• nerlich) reich gemacht habe — sagt: wird sich abwenden von den Menschen. denen Gestalter: Es ist aber nahe gekommen schen außerhalb der Anstalt unerträglich ge• „Vielleicht (sagte Schiller) ist Gott unsichtbar das Ende aller Dinge. Man kann davongekom• worden. Sämtliche Werte im früheren Sinn sind „Der Mensch braucht nur wenig, und auch das geworden, weil er den Menschen zu seinem men sein und im Gefühl des Aufatmens eine erschöpft, wo und wie der Mensch lebt: Er ist nur tür eine kurze Zeit. Weißt Du, wer das ge• Ebenbild geschaffen hat." — „Wie meinen Sie?" Zeitlang die wiedergewonnene Freiheit wie Kriegen, Verfolgung, Mißtrauen, Betrug, Folte• sagt hat?" Nurse Helen schüttelte den Kopf. — fragte Tonlos, der aus seinen Gedanken auf• „Immanuel Kant." Sie hatte von ihm gehört. — wachte. — „Gott konnte es nicht länger ertra• einen Glücksrausch erleben. Dann aber verdü• rung, Hunger, der Übervölkerung, dem Umwelt• „Er und ich, wir stammen beide aus der gleichen stern sich plötzlich die Blicke. Der zum Leben schmutz, dem Atomtod, der Macht, der Fadheit, gen", erklärte Schiller. — „Sein Ebenbild? Uns? Stadt." — „Ein Philosoph, nicht wahr?" — „Ja." Sie und mich?" — „Nein, mein Guter, umgekehrt Wiedererwachte erkennt, unter welchen furcht• der Öde, dem Stress, das heißt: der völligen — „Haben Sie ihn persönlich gekannt?" — natürlich. Von seinem Ebenbild, von uns, von baren Umständen die Freiheit gewonnen wurde. Inhumanität des bloßen Betriebes ausgeliefert, „Nein, nein, Kind." — „Der Mensch braucht nur Ihnen und mir gesehen zu werden." — „Mein Er erinnert sich an überstandene Schrecken, an das Ganze zusammengefaßt unter dem Motto: wenig, und das nur für kurze Zeit. Das klingt Gott!" — „Ja, mein Gott! Das sagt sich so leicht." Verlorene Menschen, an Verschleppung, Verga• Das Leben geht weiter . . . jeder macht mit, nie• so traurig." — „Wenn man jung ist, weiß man Man darf es sich mit diesem Buch und seiner sung, Folterung, Vernichtung. Er erinnert sich mand kennt den Weg, das Ende ist nah, ge• das noch nicht. Dann kommt der Tag, an dem Herausforderung nicht leicht machen. Mit dem, nicht nur: Er sieht das Vergangene wiederer• schehe, was will . . . Hauptsache: ich vegetiere man es weiß, und dann ist es gar nicht mehr was es verschweigt, erst recht nicht. Denn: Es traurig. Sehr schön sogar kann das sein." — stehen, sieht es überall auf der Welt Raum und weiter. ist . . . nahe gekommen das Ende aller Dinge. „Wie denn?" — „Es ist so schön, daß alles ein Wo7fer Adamson, Die Anstalt. Roman. J. G. Macht gewinnen. Ende hat, um der Ewigkeit Platz zumachen. Denn Ganz anders dagegen (so lange es nicht der Bläschke Verlag, Darmstadt. 254 Seiten, Lei• die ist um so viel schöner als alles Endliche.. .'" nen, 19,80 DM. So steht er an einem Regentag am Fenster, Außenwelt gleichgeschaltet wird) ist das Leben blickt hinaus, erkennt, wie die Menschen auf in der Anstalt (wobei der Begriff Anstalt — im Nach ein paar Takten, die er auf einem un• der Straße lieblos und stumpf aneinander vor• positiven Sinn — sich ausweitet zum Begriff sichtbaren Instrument spielt, sagt er ihr, nach• Institut, Gefängnis oder Zuchthaus). In ihnen dem sie ihm versprochen hat, ihm aus der An• beigehen und überhaupt nicht auf den Gedan• stalt hinauszuhelfen: KULTURNOTIZEN ken kommen, zu ihm, dem Vereinsamten, der allen leben die an der Normalität der Außen• sich in der normalen Welt nicht mehr zurecht• welt Gescheiterten: In der Anstalt, die hier ge• „Hinaus, nun ja. Das ist aber nicht das Pro• findet, wenigstens für eine Sekunde aufzublik- meint ist, nur harmlose, für die Gesellschaft un• blem. Tieler hinein, darum geht es. Deshalb bin Die Georg-Dehio-Preise der Künstlergilde 1975 gefährliche, aber tief unglückliche Naturen wie ich ja gekommen." — „Ich verstehe Sie nicht." — erhalten der Kunsthistoriker Prof. Dr. Karl Heinz ken. Er sehnt sich fort aus der Welt des Norma• Clasen-Solingen, der Germanist und Geisteswis- len, der Henker und Diktatoren, der Mächtigen der Zwerg .Schimpanse' (in Wirklichkeit heißt „Wir müssen tiefer hinein. Der Weg ins Freie führt nicht nach außen. Der Weg zur Wahrheit sesnchaftler Dr. Herbert Cysarz-München (je und der Entmenschten. Aus dem Wunsch wird er, wie erwähnt, ganz anders . . .), der als winzi• 5000 DM), der Historiker und Mundartforscher Wirklichkeit . . . Ein Ambulanzwagen kommt, ger Mensch früher bei einer Jahrmarktschau• führt nicht zu den Sternen hinauf. Wir fliegen Dr. Anton Schwöb-Innsbruck und Jörg B. Bilke- bude von seinen Mitarbeitern (aus Neid über zum Mond, zu den Planeten. Zu neuen Sonnen. Mainz (je 2000 DM). zwei Träger betten den scheinbar völlig Gesun• Was linden wir? Das gleiche, immer das gleiche. den und Normalen auf eine Bahre, schieben die seine Erfolge) übervorteilt und seiner Arbeit Und wen treffen wir am Ende unserer schier Den Eichendorff-Literaturpreis des Wangener Bahre in den Wagen, fahren mit ihm in die An• beraubt wurde, so der Musikkritiker Tonlos, endlosen Reisen?" Er war einen Moment slill. der sich den Haß der Außenwelt durch negative Kreises erhält in dasein J*hr Lutz B^sch (fei stalt der Verrückten, Irren, Geisteskranken, wo Sie sah ihn verständnislos an. „Uns selbst, mein 1918 in Kattowitz). Der in Wagrain (Österreich) ihm ein Zimmer ohne Spiegel, ohne Uhr und Kritiken an Jazzmusik zugezogen hat und von Kind. Du Dich, ich mich. Ein jeder sich. Wollen lebende Dramaturg und Schriftsteller veröffent• ohne Kalender angewiesen und als einziges Ge• der Gesellschaft geächtet wurde, so die Zwil• wir aber die Freiheit linden von uns selbst, dann lichte neben Hörspielen und zahlreichen Er• rät, das an die Außenwelt erinnert, ein Bleistift lingsschwestern Gemini (in Wirklichkeit heißen müssen wir nicht hinaus, sondern tiefer hinein. zählungen mehrere Anthologien und Dokumen• Dieser Raum hier, in dem wir uns belinden, ist ausgehändigt wird, mit dem er an die Wand sie ganz anders . . .), die einander so ähnlich tationen. sehen, daß sie ihre Identität verloren haben; so nur die hübsche Fassade. Das Wesen dieser An• die Tage, Wochen, Monate und Jahre seines stalt aber, dieses Labyrinths verschlungener vor allem aber Schiller, der Briefmarkensamm• Der Bildhauer Georg Fuhg, Kulturpreisträger Aufenthalts in der Anstalt vermerken kann. Gänge und zahlloser Gemächer, deren Numerie• der LMO, geboren in Mehlsack, stellt bis zum ler, der sich als Mörder von vier Frauen ausgibt rung absichtlich irreführend angeordnet ist, da• 12. April im Kieler Pavillon — zusammen mit Wir sind mitten in der Handlung, wenn man (die er nie gehabt hatte . . .), um als Verrückter mit niemand sich zurechtfinde, dieses versteckte Tierbildern anderer Kü&Stltl — eine Reib« sei• das scheinbar Absurde, was innerhalb der An• in der Anstalt Aufnahme zu finden. Warum? Wesen liegt irgendwo tief in unserem Innern. ner Tierplastiken aus. Daher keine Spiegel, keine Uhren, keine Kalen• stalt geschieht, als Handlung bezeichnen kann. Weil, wie der Zwerg ihm versichert, hier jeder der. Damit man ewig suche, um endlich zu lin• Der Schauspieler Heinz Schacht, den Königs• Unmöglich ist es, die bis ins einzelne vielfach tun kann, was er kann. „Sie können auch wollen, was Sie wollen", fährt er fort. Aber das können den . . .' berger Theaterbesuchern in guter Erinnerung, verschlungenen, aber nicht verworrenen Faden wird demnächst an der Bühne seiner Heimat• des konsequent und außerordentlich klar ge• Sie duch draußen. Aber dort können Sie nicht Helen fragt: „Warum sind Sie in die Welt stadt Essen die Traumrolle vieler Mimen spielen: stalteten Geschehens als Inhalt wiederzugeben. auch tun, was Sie können, und hier können Sie's. hinausgezogen, Mister Schiller? Fort von Ihrer den .Hauptmann von Köpenick' in dem Stück Das wurde einer Simplifmerunq des vlelsdiidi!,- Und das ist unsere Freiheit. Schön, was?" Vaterstadt und Ihrem Philosophen?" — „Dos• von Carl Zuckmayer. 5. April 1975 — Folge 14 — Seite 10 Geschichte §05 £firjmi&tnbf all

buddeln und buddeln trotz des Eisenhagels und dann haben sie mich los. Die beiden haben ein Leben gerettet, mein Leben. Palmsonntag am Strand von Rosenberg Wir rennen weg von diesem verfluchten Ort. Hier gibt es keine Kampflinie mehr, lediglich hinter jener Düne stehen noch einige Nebelwer• Zehn Stunden im Trommelfeuer und dann im Floß übers Haff — Von Dr. Antonius John fer, die ihre letzten Granaten unter schaurigem Geheul auf kürzeste Entfernung gegen den Feind Der Verfasser des nachstehenden draintischen schleudern. In Massen stürmen die Soldaten zum Berichts über die letzten Kämpfe bei Heili- Strand. Die meisten sind verwundet. Ich sehe genbeil lag als Westlaie zu Anfang des Krie• die Menschen beten, andere fluchen. Es sind ges in Königsberg und Zinten in Garnison. noch 150 Meter bis zum Strand. Aber dieser Den Endkampf um Ostpreußen erlebte er schmale Streifen ist wie ein Schmelzofen, das als Artilleriebeobachtungsoffizier. Der hier jegliches Leben vernichtet. Unschlüssig stehe ich gestrafft wiedergegebene Bericht entstand mit meinen beiden Männern bei einigen liegen• auf losen Zetteln am 1. Osterfeiertag 1945 gebliebenen LKWs. Zehn Stunden hält nun schon in Neutief. Heute ist Dr. Antonius John Spre• das Trommelfeuer an. cher des Deutschen Bauernverbandes. Jetzt rauscht es wieder höllisch in der Luft, s ist der 25. März 1945, Sonntag Palmarum. Geschütze, schwere Stalinorgeln. Dann kracht es Seit Tagen verteidigen wir am Bahndamm — ich sehe Feuer und empfinde einen brennen• E Königsberg—Elbing den kleinen Brücken• den Schmerz und dann wälze ich mich im Sand kopf bei Heiligenbeil, in welchem die Reste der — einer der LKW's ist explodiert. Ich stehe mit• IV. Armee zusammengepfercht sind. Gestern ten in der Stichflamme. Ich springe auf und renne habe ich noch im indirekten Schuß mit der Bat• wie ein gehetztes Tier zum Strand. Engler und terie zwei Panzer vernichten können. Es waren Brandt hinter mir her. Wir verschnaufen kurz die letzten Granaten, die wir hatten. Ich selbst und fragen uns, was wir hier eigentlich wollen. verfüge noch über sechs Pistolenkugeln. Meine Wir sehen, daß einige notdürftig zusammenge• beiden Funker, Brandt und Engler, haben nichts schlagene Flöße vom Ufer abstoßen. Sie sind mehr. Nachts verkriechen wir uns in den Keller alle überladen. des zerstörten Gutes Bregden. Ringsrum Zerstö• Wie Hunderte anderer Soldaten rennen wir rung, Chaos, Gefallene, tote Pferde, zerschosse• am Strand hin und her und suchen nach dem nes Gerät und Fahrzeuge. Wir sind von drei Rettenden. Da sehe ich 30 Meter draußen im Seiten eingeschlossen, auf der vierten Seite ist Wasser ein Floß unter Schilf verborgen. Rein Wasser. Der Iwan trommelt seit den frühen Mor• ins Wasser, das uns nur bis an die Brust reicht. genstunden. Wir bekommen keine Funkverbin• Es ist jetzt 18.10 Uhr. Wir sitzen auf dem Floß dung mit der Feuerstellung mehr. Der letzte auf und wollen abfahren, aber dann kommen Akt der Tragödie von Heiligenbeil beginnt. Gra• etwa 30 Mann hinter uns her. Sie alle wollen nate auf Granate pflügt den schon vielfach auf• mit auf das Gefährt, das höchstens fünf bis sechs gewühlten Boden um. Die Luft ist erfüllt vom Mann tragen kann. Das Floß sackt wegen der Geheul der Geschosse. Splitter singen die Melo• In Friedenszeiten am Strand von Kosenberg Foto Dargel Überladung unter, als sich etwa 10 Mann auf die des Todes, überall ringsrum Einschläge, ihm befinden. Vernunft gibt es hier nicht mehr. Dreckfontänen. Jetzt greift auch die feindliche Die Schwächeren werden zurückgestoßen, gräß• Luftwaffe ein. Geschwader auf Geschwader la• liche Szenen spielen sich ab. Es hat keinen Sinn, den ihre furchtbaren Lasten ab, um das letzte wir verlassen das Floß. Ich entledige mich des Leben in den Trichtern und Löchern zu ersticken. erlebten, steigert sich hier noch um das Viel• den rechten Arm bewegen kann. Man will mich fache. Die Russen erzielen Volltreffer über Voll• retten. Der Körper stemmt sich von neuem gegen Mantels, werfe Mütze und anderes weg und Pulverschleim und Explosionsgase erzeugen auf springe ins Wasser. der Zunge einen ekligen Geschmack, über der treffer in dieser Ansammlung hier unten in den die Sandmassen. Aber vergebens. Jetzt packt ganzen Gegend liegt eine dichte Wolke von Dünen. Leiber und Körperfetzen werden in die mich wieder die Angst, weil die Rettung viel• Wir drei versuchen durch das Wasser zu waten, Staub und Dreck. Luft geschleudert. Ein entsetzlicher Anblick. Wie leicht zu spät kommen könnte. Aber nun wird parallel zur Küste in einer Entfernung von etwa gehetzt jagen die Menschen hin und her und die Last auf meinem Rücken leichter. Nochmal 100 Metern. Die Richtung ist Foliendorf. Viel• Aber das Trommeln geht weiter. Wie können suchen Deckung. Jede feindliche Granate, jede bäumt sich der Körper auf. Ich wende eine unge• leicht ist es dort nicht so schlimm wie hier. Das Menschen so etwas aushalten? Wir haben Angst, Bombe findet ihr Ziel. Das völlig von Trichtern heure Kraft an; die Muskeln und Sehnen sind feindliche Feuer massiert sich auf den Strand, wahnsinnig zu werden. Tiefe Risse klaffen in und Kratern übersäte Dünengelände ist von der zum Zerreißen gespannt. Und der Druck gibt nicht im Wasser. Dadurch kommen wir zunächst meinem Schützenloch, das ich mit etwas Holz Flammenwirkung der schweren Geschosse buch• nach. Mit dem Rücken kann ich den Sand weg• ganz gut voran. Teils watend, teils schwimmend abgedeckt habe. Trotzdem prasseln mir Erde und stäblich verbrannt. Fahrzeuge, Waffen und Ge• schieben, der Kopf wird frei. Der restliche Körper bewegen wir uns in nordöstlicher Richtung. Die Steine auf den Rücken und auf den Kopf. Der rät, Ausrüstungen ganzer Divisionen sind hier ist noch bis zur Brust eingegraben. Ich sehe letzte Landungsbrücke von Rosenberg ist pas• Körper wird von den Stößen und vom Luftdruck zusammengefahren und werden im Feuer der Engle*und Brandt, die sich bemühen, mich her• siert. Jetzt spüren wir auch die Kälte des Was• hin und her gerissen. Ich glaube, ich habe Fieber. feindlichen Granaten zerschlagen. Hier und dort auszuholen. Sie arbeiten wie die Wilden. Sie sers. Bei Engler und Brandt ist noch alles in Ordnung, ragt eine Hand oder ein Fuß aus dem Sand. Ver• eine Beruhigung. Ein Baumkrepierer in einem schüttet. Weidenstumpf hinter mir. Mir läuft das Blut über die Wange, tropft auf den Mantel. Die Einige Landser springen an unserem Loch vor• Die Haffküste — ein feuerspeiender Landstreifen Detonationen erschweren die Arbeit der Lungen. bei. Ihre Gesichter sind völlig verstört. In den Händen trägt jeder von ihnen einige Schnaps• Plötzlich höre ich die beiden Funker nicht ßerdem ist der Wellengang höher geworden. Und da, Infanteriefeuer! Der Feind greift an, flaschen; das einzige, was sie noch haben. Als mehr hinter mir. Ich drehe mich um und sehe, Einige Male ist das Floß schon umgekippt, wobei fast aus dem Rücken, so klein ist der Brücken• sie uns erblicken, werfen sie uns eine Flasche wie die beiden auf den Landungssteg zurück• wir natürlich weggeschleudert wurden. Schwim• kopf schon. Aber das furchtbare Warten ist vor• zu und rennen weiter. Echter Cognac. Damit ver• schwimmen. Ich rufe und schreie ohne Erfolg. mend müssen wir unsere Arche wieder errei• bei. Jetzt muß irgend etwas geschehen — auch suchen wir den brennenden Dust zu löschen. Sie haben den Steg erreicht und erklimmen ihn. chen. Auf 2QÖ Meter gleitet ein Schiff, wohl ein mit sechs Pistolenkugeln. Dauernd spritzen MG- Wir haben Hunger. Die Flasche ist bald leer. Für sie gibt es keine Rettung mehr. Nun bin Schlepper, vorbei. Wir rufen und brüllen. Es Garben über den Bahndamm. Unsere Grenadiere Es ist, als ob ich durch Nebel sehen müßte. ich allein. Ich schwimme und wate, da sehe ich verschwindet lautlos im Dunkel. Vor uns er• kommen zurück, blutend, in zerrissenen Unifor• Die Russen sind jetzt dicht ran, sie schießen 400 Meter weiter ein Floß mit vier Mann besetzt. scheint ein dunkler Streifen, die Nehrung. Die men. Kein Schuß Munition. Der Iwan stürmt und Das ist die letzte, allerletzte Chance. Das Floß Ruderbewegungen werden hastiger. Wir müssen trommelt weiter. Es gibt keine HKL mehr, das mit Grantwerfern. Es ist 17.00 Uhr. Ich krieche im Sande herum, um doch noch etwas von der stößt gerade aus der Bucht ab. Wenn ich gerade• bald Land erreichen. Wir haben nicht mehr viel Verteidigungssystem ist zerschlagen. Nur hier wegs durchschwimme und alle Kräfte anspanne, Zeit, denn das Floß wird sich in seine Bestand• und da noch einige Tapfere hinter den MG's. Batterie zu finden. Nichts. Aber da sehe ich, was passiert ist. Da sehe ich einige verbrannte LKW- kann ich es vielleicht erreichen. 400 Meter sind teile auflösen. Aber welch eine Enttäuschung! Und plötzlich rasseln sie los, die wenigen 34er auf dem Lande eine kurze Strecke, im Wasser Was wir für Land gehalten haben, ist dichter und 43er MG's. Weiß der Teufel, wie sie plötz• Wracks und dort starren die Lafettenschwänze in die Luft. Das war mal unsere Batterie. Wir aber unter diesen Voraussetzungen eine Qual. Nebel. Mutlos rudern wir weiter. Da treibt vor lich da sind. Niemand konnte es befohlen haben. Ich winke und rufe, die Männer auf dem Floß uns ein großes, leeres Floß vorbei. Wir steigen Die Angriffsbataillone stocken. Sie packt das müssen nun sehen, daß wir an den Strand her• ankommen. Vielleicht gibt es dort neue Chan• reagieren aber nicht. Ich verdoppele die An• sofort um. Es hat wohl für 30 Mann Platz, und Entsetzen und dann wälzen sie sich am Boden. strengungen und bald bin ich dran. Aber man es besteht aus einem großen Scheunentor mit Aber dann hört es auf. Dafür steigert sich das cen. Ich will das noch den beiden Funkern zu• rufen, als es plötzlich irrsinnig rauscht und ich will mich nicht aufnehmen. Ja, man stößt mich 200-Liter-Benzinfässern. Trommelfeuer zum Inferno. Darin wehrlose Men• zurück. Aber dann wird man vernünftig, ich schen, die sich nur noch abschlachten lassen kön• von einer Kraft gepackt und niedergeworfen Die kleine Arche bleibt weit hinter uns. Das werde, und dann ist es dunkel. Bald stelle ich werde aufgefischt. Ich sacke gleich zusammen neue Floß läßt sich schwerer fortbewegen, aber nen. Es gibt so etwas wie die einsamste Einsam• vor Überanstrengung. Als ich wieder aufnahme• keit in diesem tosenden Kessel. fest, ich bin verschüttet. Ich versuche mich hoch• man kann auf ihm hin- und herrennen, um die zustemmen, bekomme aber meine Beine nicht fähig bin, sehe ich, daß wir schon etwa einen starr gewordenen Glieder wieder ein wenig auf• frei. Auch die Verzweiflung bringt nicht die Kilometer vom Strand entfernt sind. zuwärmen. Drei-, viermal erleben wir nochmals Kein Schuß Munition Kräfte, die jetzt notwendig wären. Ich versuche Am Rosenberger Strand spielt sich die Tra• die Enttäuschung mit der Landsicht. Wir haben Es ist Mittag geworden. Grünlich gelbe Wol• zu schreien. Die Schultern und der Rücken halten gödie weiter ab. Der Kampf um die Flöße hält Hoffnung. Eine Welle schlägt auf den Floßboden, ken lagen über dem Schlachtfeld. Wir haben die von oben drückenden Erdmassen auf. Der an. Rechts von uns die breite Landnase ist Balga das kann nur eine Bugwelle sein. Tatsächlich unser Funkgerät zerstört. Es hat keinen Sinn rechte Arm sitzt senkrecht und unbeweglich im mit dem Kahlholzer-Haken. Der ganze Strand fährt ein größeres Schiff etwa 100 Meter an uns mehr, es weiter zu schleppen. Ich gebe den Be• Sand. Ich selbst befinde mich in einer Hockstel• von Balga bis Rosenberg ist ein feuerspeiender vorüber. Wir sehen Geschütze. Es muß ein Flak• fehl, die Löcher zu verlassen, um den Stand von lung. Zwischen den Knien und dem Kopf ist ein Landstreifen. Was mag nur mit Engler und träger sein. Wir rufen und schreien wieder. Das Rosenberg zu erreichen. Vielleicht gibt es dort Zwischenraum von etwa 20 bis 30 Zentimetern. Brandt in dieser Hölle passiert sein? Wir rudern Schiff stoppt, wir glauben, daß es uns bemerkt irgendeine Chance. Ohne Waffen kann man kei• Hier ist auch mein Atemvorrat. unser wackliges Floß, das aus einem winkligen hat, aber dann dreht es ab. Der Flakträger nimmt nen Krieg mehr führen. Wir stürzen und rasen Ich habe schreckliche Angst. Ich weiß nicht ob Holzgestell mit Benzinkanistern besteht, voran. seine Fahrt wieder auf. durch den Feuervorhang. Es klappt. Noch 200 ich brülle oder tobe. „Nur nicht ersticken", sage Wir hängen fast alle halb im Wasser. Im Westen Wut und Verzweiflung packen uns. Wir hören Meter bis zu den schützenden Dünen. Der ich immer wieder, aber dann kommt wieder die sinkt die rote Sonnenscheibe ins Meer. Ihre letz• noch die Schiffssirene. Nun merken wir auch, Schweiß läuft in Strömen, wir keuchen vor An• schreckliche Angst. Feurige Kreise drehen sich ten Strahlen fallen flach auf das Wasser. Es will daß wir das Floß nicht mehr voranbekommen. strengung. Und nun sind wir in den Dünen, aber vor meinen Augen, sie werden größer und fast eine friedliche Stimmung aufkommen, die Wir sind in eine Strömung geraten und treiben von der Batterie ist keine Spur zu sehen. Wir schneller, sie rasen und wirbeln. Ich bilde mir durch das Sausen und Aufplatzen der feindlichen langsam ab. Ich vermute, in nordwestliche Rich• finden einen kleinen Unterstand, darin suchen ein, zu träumen. Aber plötzlich merke ich, daß Granaten verscheucht wird. tung. Die Nehrung werden wir doch wohl noch wir Schutz. Aber was wir zuvor am Bahndamm jemand mich am Arm zieht. Ich spüre, daß ich Links von uns heben sich übergroß die Silhou• erreichen, wenn auch später. So treiben wir da• etten der anderen Flöße ab. Eine Armee Schiff• hin, Stunde um Stunde. Mitternacht ist längst brüchiger. Wir halten immer direkt nach Norden, vorüber. Der neue Tag ist angebrochen. Ich habe um den nächsten Punkt der Nehrung zu errei• jegliche Orientierung verloren. Vor Kälte und chen. Unter Berücksichtigung der Seitenströmung Nässe mit den Zähnen klappernd, hocken wir haben wir etwa 9 bis 10 Kilometer auf unserem auf dem Floß. Vor uns geht eine russische Floß zu fahren. Die Dämmerung kommt auf. Ne• Leuchtkugel hoch. Ist der Feind schon auf der bel legt sich über die Wellen. Der Polarstern Nehrung gelandet? Dann war alles umsonst. glänzt am Himmel, er ist unser Leitstern. Der Wieder vergeht eine Weile. Plötzlich Moto• Mond wirft ein milchiges Licht auf den Nebel rengeräusch. Ein Motorboot. Laßt es vorbeifah und die Wellen. Das zerbrechliche Fahrzeug trägt ren. Ich gebe den Männern ein Zeichen, sich uns weiter. flach auf das Floß zu legen. Ich mache nieiru Hinter uns liegt die Glut der Hölle mit allen Pistole frei, die ich bisher noch nicht wegge entfesselten Elementen. Tausendfach lodert es worfen habe. Sechs Schuß. Das Boot kommt au auf von Heiligenbeil bis Balga, weißlichgelb und uns zu. Es macht um uns einen Bogen. Jetzt leg blutigrot steigen Leuchtkugeln empor und fallen es längsseits an und wir hören deutsche Stim• langsam ins Wasser. Die Russen haben also den men. Ein Wunder. Die Kameraden der Kriegs Strand erreicht. Das Drama dort ist beendet. marine sind da und wollen uns retten. Uns stehen die Tränen in den Augen. Alles ist vergessen, Unser Floß legt sich auf eine Seite. Ein Kani• als wir die Barkasse besteigen. Ein Obersteuer• ster ist voll Wasser gelaufen. Offenbar durch mann ist der Führer des Bootes. Sie haben die Splitter leck geworden. Inzwischen ist die Dun• ganze Nacht das Haff nach Schiffbrüchigen ab• kelheit eingetreten. Nur der Mond leuchtet mit gesucht. Jetzt bringen sie uns zu einem etwas einem trüben Licht. Rufe schallen über das Was• größeren Schiff, das dem zivilen Verkehr dient. ser, es wird gesungen. Das sind die Leute von Die Frau des Schiffers führt mich in die Kajüte, den anderen Flößen. Zu sehen ist nichts. Dann trocknet meine Kleider und gibt mir und den wieder Hilferufe. Es ist gewiß wieder ein Floß anderen zu essen. Sie erzählt, daß man uns in gekentert. Und dann sind die Schreie verstummt. Hohe von Alt-Passarge bei Braunsberg aufge• So geht das nun schon stundenlang. tischt hat. Ich glaube, nicht recht zu hören. Dann Ab und zu schießen die Russen mit ihrer Ar• sind wir also nicht nach Nordwesten, sondern tillerie über uns hinweg. Und dann kommt jenes nach Sudwesten abgetrieben und zwar viele Kilo• lästige Flugzeug, die Rollbahnkrähe. Ihre Leucht• meter. Jetzt kann ich mir auch die russische bomben erhellen die Wasserfläche, dann regnet Leuchtkugel erklären. Bald hätte n uns die Rus• es Phosphor vom Himmel. Inzwischen haben sich sen also doch noch vom Festland her gefangen. Wolken gebildet, die den Polarstern verdecken. Als ich hier wieder festen Grund betrete, be• Anfang 1945: Ostpreuttischer Treck unterwegs Foto Busen Wir kennen die Richtung nicht mehr genau. Au• wegen sich die Lippen zu einem Gebet,.. 5. April 1975 - Folge 14 - Seite 11 £xb OrtpnußmMijii Landeiskunde

Zu jener Zeit, da wieder einmal die Unduld samkeit regierte und Erzbischöfe zugleid»Lan• desherren waren, kamen viele Menschen im Süden und Westen Deutschland dazu - in daß r n ner en sie Uber Rhein und Ostsee nach Masuren d/n nn H H Stt -Exulanten" wur• den und ihre Heimat verließen. Zwölf Sch weizer Familien kamen 1739/40 nach Staßwinnen im Kreis Lotzen Am bekanntesten sind die protestantischen Ä geworden: Im beginnenden Winter ' muPten querst 12 000 „Unangesessene". Die liebliche Lage zwischen Bergen an Fluß Handwerker, Katner, Knechte, in offenen Küh- und Wiesen, nicht weit ab vom See gefällt n lh Heimatlan ihnen. Das Amt sagt ihnen die drei Freijahre if, T/r d verlassen. In Kaufbeuren Ulm, Memmingen und anderen schwäbischen und Saatkorn zu. Am 31. Mai unterschreiben Orten fanden sie eine Bleibe. Die „Anqesesse- sie das erste Protokoll im Schloß Lotzen. Nicht nen" fast 20 000 an der Zahl, folgten imSom- mit Granatäpfeln und Feigen und riesigen Trau• mer 1732. benbüscheln wie einst Josua, nicht mit der Kunde von Milch- und Honigflüssen kehren sie Aber auch Schotten, Franzosen, Holländer nach Königsberg zurück, aber doch mit guter und Schweizer sind in diesem Jahrhundert aus Botschaft. Die Wartenden sind nicht ganz zu• ähnlichen und anderen Gründen tausend und frieden. Sie wollen auch gern Land, für nach• mehr Kilometer nach Preußen gezogen in ein zuholende Verwandte von daheim. Aber dafür Land der Freiheit und Hoffnung. Nicht immer kann ihnen kein Taler versprochen werden. So ging es gut; manch einer ist auch dabei geschei• erhalten die weitgereisten und vielgeplagten tert. 21 Erwachsenen mit 18 Kindern elfmal zwei Die Schweizer kamen in kleinen Schüben. So Hufen Land an der Straße zwischen Lotzen— wäre die Erinnerung an sie schon längst ver• Runden und Milken—Arys. loren, wenn nicht die minutiösen Aufzeichnun• gen der korrekten preußischen Verwaltung je• Am 10. Juni geht der Treck ins Landesinnere ner Zeit da wären. Ein Forscher, sicher selber ab. Nach sieben Tagen halten sie in Staßwinnen aus dem Blut der Exulanten, Dr. S. Maire, hat am Woynowsee Einzug. (1539 waren schon im Winter 1913/14 im Berliner Staatsarchiv ge• 32 Landwirte in Staschwin ver: lerkt.) Gehöfte forscht und in den „Mitteilungen der Literari• sind da; die Vorbesitzer haben geräumt. Im schen Gesellschaft Masovia-Lötzen" darüber 1914 Herbst fragt sogleich das Berliner Generaldirek• Auskunft gegeben. torium an, warum die Schweizer nicht auf wüste Hufen gekommen, diese seien doch vorher be• Preußen war nach der Pest und Entvölkerung setzt gewesen. Die Königsberger Kammer ant• der Jahre 1709/10 von König Friedrich Wil• wortet, die Vorgänger hätten die Zinsen nicht helm I. durch Nassauer, Pfälzer und andere neu bezahlt und immer wieder Besatzstücke ver• besiedelt. Geschlossene Siedlungen hatten selbst langt. Als Warnung für Liederliche wäre zum die Salzburger 1732 nicht mehr bilden können. ersten Male so verfahren worden. Am 19. Ja• 1739/40 erfolgte die Odyssee des letzten nuar 1740 gibt die Regierugn die Anweisung, Schweizer Trecks nach Staßwinnen in Ostpreu• in jedem Falle sollten die „liederlichen Unter• ßen. tanen" anderweitig untergebracht werden. Rund 250 Männer, Frauen und Kinder waren Doch was dem einen recht ist, ist dem andern auf dem Rhein bis Rotterdam gekommen. Sie Schoß Lotzen in Masuren, in dem die Schweizer damals den ersten Vertrag unterzeichneten billig. Schon im Sommer darauf geht die Mel• wollten über den Ozean, ins „gelobte Land", Foto Paul W. John dung nach Berlin, die neuen Kolonisten hätten nach Carolina. 200 müssen auch fortgekommen Vieh verkauft und hätten „große Neigung, alle sein. 45 Menschlein, dreizehn Familien, „blut• Tage recht gut zu leben". Monate später: „Sie arme Leut", blieben hängen. Sie wurden nach Zuflucht suchend. Eines der 21 Kinder hatte Alle 39 wohnen in einem alten, gebrechlichen lassen das Getreide stehen, bis es vom Dorfvieh Amsterdam geschoben. Der preußische Ge• Wellengang und Sturm nicht überlebt. So blieben Hause. Der König bezahlt erst einmal die Zwi• aufgefressen oder gar verdorben ist. .. Sie ha• sandte Röseler wurde auf sie aufmerksam und sie gemeinsam erst zwei Tage in Hamburg und schenkosten. ben zu wenig Heu gemacht, den Mist nicht aus• versprach ihnen wüst gewordene Grundstücke trugen das Kind zu Grabe. Dann wurde ein gefahren und manchen Pflugacker unbesät ge• Kind geboren, und sie warteten acht Tage. Bis zum 19. Oktober bleibt alles in der im Brandenburgischen oder im fernen Preußen, Schwebe. Dann entscheidet das preußische Ge• lassen." Wer nicht will deichen, der muß drei Freijahre wären ihnen außer Betriebskosten weichen, heißt es an der Nordsee. Dasselbe Am 19. September 1739 bestiegen sie die vier neraldirektorium, daß die 39 nach Ostpreußen sicher. „Sie ließen sich persuadieren", nach kommen können. Doch der Winter steht vor der Richtmaß gilt für die alten wie für die neuen Preußen zu ziehen. Hier die Namen der drei• großen bestellten Wagen und setzten sich nach Bauern. Fünf Familien sind nach Nord-Ostpreu• Spandau in Marsch. Nur sechs Tage rollten die Tür; so müssen sie in Berlin bleiben und sich zehn Männer: Jakob Haseler, Heinrich Zweitier, durch Spinnen u. a. etwas zuverdienen. Das ßen weitergezogen. Einer ist „entlassen" wor• Heinrich Baumgartner, Hans Meyerhoffer, alle Räder über die Wege. Jeder Wagen kostete den, weil sein Vieh durch Fahrlässigkeit er• 36 Reichstaler. Vom 25. September an konnten königliche Salär wird auf die Hälfte herabge• vier Bauern; Andreas Melcher, H. Jakob Traub setzt. Der Wirt erhält pro Person für Quartier trank, Zaunpfähle zum Feuern genommen wur• sowie drei Ledige, Prehm und zwei Völkerts, sie sich in der Havelstadt halbwegs erholen. den usw. Einige haben offensichtlich gut ge• Am 28. kam der Bescheid vom König, daß in und Stroh 6 Pfennig vom Magistrat sowie für alle Weingärtner; Andreas Baumgart und einen Erwachsenen 2 Groschen und 6 Pfennig wirtschaftet. Stephan Keller, Ziegelmeister; Melchior Keller, Berlin zwei Handwerker gebraucht würden. Der Seidenweber blieb in Berlin, der Strohhutmacher Verpflegungsgeld. Im frühen Frühjahr geht die Der neue junge König Friedrich II. genehmigt Strohhutmacher, und Rudolf Ketely, Seiden• Fluß- und Kanalfahrt zur Ostsee los. Zwei weber. wollte lieber bei den andern bleiben. Frankfurt die Maßnahmen und die Wiederbesetzung der (Oder) fordert einen Ziegelmeister an, Amt Schiffer aus Krossen (Krüger und Gerisch) sind Stellen. Aber dennoch kommt noch die Ordre, Für die Schiffsreise nach Hamburg bezahlte Beeskow einen Weingärtner und einen Bauern. mit zwei Breslauer Kähnen zur Stelle. 34 Reichs• die Behörden sollten alle Sorgfalt walten lassen, der Preußische Staat 75 Gulden und für die Drei fahren wohl hin, aber daheim sind sie taler bekommen sie für die Schiffe und 34 für „daß die Fremden nicht etwa gedrückt oder ge• Schiffsverpflegung 190 Gulden. Der Resident in freie Leute gewesen, und hier wurden „Lohn• die Verpflegung voraus vergütet, sowie 30 Bund kränkt werden möchten". Es mag auch, sein, daß Hamburg, Destinon, vergütete 7 Mark, da der leute" gebraucht; so kommen sie nach Berlin Stroh. Uberschwemmungsnot eine schwerwiegende Proviant nicht aufgebraucht war. 14 Tage waren zurück. Die andern haben sich indessen beim In Stettin werden die Exulanten von der Preu• Rolle gespielt hat. Denn hinter Eisermühl sie auf der Nordsee, nachts stets in einem Hafen Bau der Petrikirche in Berlin verdient gemacht. ßischen Pommerschen Kammer betreut. Der dehnte sich ein riesiges Bruch aus, das einst Salzhändler Rein soll sie von Stettin weiter oberwärts der Staßwinner See gewesen war. nach Osten bringen. Nun kann er statt 24 Last Ein tragisches Geschick verbirgt sich hinter Salz nur 16 laden; 48 Reichstaler Differenz zahlt den Angaben des Chronisten und denen der Stettin für den Frachtausfall. Die Zwischenräume Verwaltungsbehörden. Nationalitätenfragen Kennen Sie die Heimat wirklich? zwischen den Fässern werden ausgeglichen und spielten offensichtlich keine Rolle. Denn die ausgefüllt; Strohmatten kommen darüber. 14 Vorbesitzer, die aus dem südlich benachbarten Die Ostpreußenblatt-Preisfrage wissenschaftlich betrachtet Bretter, die ein Zimmerer zur Sondereinrichtung polnischen Masovien, aus der Masau, gekommen des Lastkahnes braucht, kosten 6 Groschen. sein mögen, hat dasselbe Schicksal ereilt; von eit fast sieben Jahren, seit dem 28. Mai 1968, zahlreiche Zellen oder Elemente der Erdober• 8 Groschen Lohn erhält der Meister für jeden ihnen ist nichts weiter bekannt, wie sich auch erscheint allmonatlich mehrmals unsere Bild- fläche überhaupt, somit auch der verschieden• Arbeitstag und 6 Groschen für 2 Mandel (30 Stck.) die Spur jener zwölf Schweizer Familien ver• S Preisfrage „Kennen Sie die Heimat wirklich?", sten ostpreußischen Landschaften festzuhalten „ganze eiserne Brettnägel". läuft. der einige Folgen später die Auflösung aus und das untergegangene Siedlungsbild, auch Offensichtlich aber waren die „Fremden" aus Leserkreisen folgt. Als wir diese Reihe ins Le• Bilder aus der Natur und Wirtschaft unserer Auch die Preise für das notwendige Feuer• der Schweiz der Härte des östlichen Klimas, ben riefen, wollten wir damit vor allem unseren Zeit wieder lebendig werden zu lassen und einer holz auf der Reise sowie für die (alten) Stroh• den schweren Bedingungen der Bodenbearbei• Lesern eine Freude machen. Das ist uns auch wissenschaftlichen Betrachtung zugänglich zu matten sind in jenen alten Dokumenten der tung in Ostpreußen nicht gewachsen. Wieviel gelungen, wie viele Briefe bestätigen. Die Serie machen. Natürlich ersetzen diese nicht die Feld• Rechnungskammer gewissenhaft erwähnt. Die daheim Erlerntes, wieviel Gaben konnten nicht hat aber darüber hinaus auch einen wissen• forschung, das A und O wissenschaftlich-geo• Pommersche Kammer kann insgesamt 121 Reichs• zur Anwendung kommen, da sie alle — auch schaftlichen Wert, wie uns der ostpreußische graphischer Arbeit. Sie ermöglichen u. v. a. taler von der Extraordinarienkasse Berlin er• der Strohhutmacher — als ostpreußische Bauern Geograph Dr. Herbert Kirrinnis versichert. Dr. aber z. B. Vergleiche mit den fortentwickelten stattet bekommen. nun plötzlich von vorn anfangen mußten, wo Kirrinnigs, geschätzter Mitarbeiter und kritischer oder gar neu gestalteten Landschaften Ostpreu• die Vegetationszeit 50 Tage weniger im Jahr ßens, wobei der Kenner der früheren Natur-, Am 2. Mai 1740 fing die Seefahrt in Stettin Leser des Ostpreußenblattes seit Anbeginn, an. Sicher haben sie in den Nächten an Land hat als im Schweizer Jura. schreibt uns dazu: Siedlungs- oder Wirtschaftslandschaften aus un• serer Zeit (also um 1945) weitere Schlüsse zie• Schutz gesucht. Drei Wochen mußten sie wieder Tausend andere haben es „gepackt" und ge• Das Ostpreußenblatt stellt in Folge 11 vom hen, auch Werturteile fällen kann. unterwegs sein. Am 22. Mai kommen sie in schafft. Von diesen zwölf Familien sind am 15. März 1975 auf Seite 14 zum 133. Male die Königsberg an. Vier Tage können sie sich erst Ende einige untergegangen. Von einer Schwei• Frage: „Kennen Sie die Heimat wirklich?" Viele Durch diese Bilder und ihre Erklärungen un• einmal mit Weib und Kind erholen. Dann wer• zer Tradition ist in Staßwinnen nichts erhalten Leser mußten zu den vielen vorgestellten Bil• serer sachkundigen Landsleute wird also nicht den drei Kundschafter mit Vollmacht losge• geblieben. Aber durch diese späte Chronik von dern bisher sicherlich verneinend den Kopf nur die Kenntnis unserer Heimat Ostpreußen schickt — über das „Gebirge" des Stablack und 1914 wird die unbestechliche Ordnung und Ge• schütteln oder konnten nur Teilantworten ge• allgemein gefördert, sondern darüber hinaus über das Wasser, das nicht Jordan, sondern rechtigkeit der Preußischen Regierung deutlich ben, aber selten eine erschöpfende Antwort. vor allem der geographischen Wissenschaft ein Alle benannt wird. Auf Geheiß des Amtshaupt• vor Augen gestellt. Nur durch diese Strenge Jedenfalls — so glaube ich —, es ging dabei wichtiger Dienst erwiesen; ja, — das kann hier manns v. Lehndorff reist der Lötzener Amts• und zugleich soziale Mühewaltung, nur durch zahlreichen Landsleuten wie mir, obwohl ich nur angedeutet werden —, es bahnen sich dabei schreiber Grajewski (aus Graifen = Graiwen) das preußische Ethos konnte der einmalige Staat annehme, als Geoaraph unsere Heimat einiger• gar neue methodische Perspektiven zur Berei• mit dem Landreuter Schräder mit dem Vortrupp Preußen ein von Natur ertraglich nicht sehr ge• maßen zu kennen. Man wird mit einiger Freude cherung der geographischen Wissenschaft an, dem Zielort, der 1445 Eisermühl am Fluß Stasch- segnetes Land so aufbauen, wie es in vielen und Befriedigung schon erfüllt, wenn man für die bisher nur wenig verfolgt worden sind. winnen geheißen hat. Generationen geworden ist. Kurt Gerber sich genauere Aussagen machen kann. Um so mehr begrüßt man dann in der jeweiligen näch• sten Folge die genauen Beschreibungen und Er• klärungen von Sachkennern. Insgesamt werden dabei die Kenntnisse um unsere Heimat um mancherlei Einzelheiten erfreulich gefordert da es sich zum größten Teil um nicht weithin be• kannte Dinge handelt, sondern um Details aus ostpreußischen Landschaften. Mit der person• lichen Bereicherung von Kenntnissen, die man erfährt ist der Wert dieser Bildinterpretationen aber keineswegs erschöpft. Es kommt ihnen auf weitere Sicht auch ein unpersönlicher, ein sach• licher Wert zu, der gar für spätere wissenschaft• liche Arbeiten von Nutzen sein kann. Es handelt sich bei den jeweiligen Bildern meist um Ausschnitte aus ostpreußischen Natur-, noch mehr aus Kulturlandschaften bevor sie durch denZweiten Weltkrieg der Zerstörung a^mfielen in ihrer Gesamtheit vervo^stan- diaen sie das Bild der ostpreußischen Kultur- Landschaft an sich, das man vor dem ge.s igen

Aimp hat sie erqänzen das Mosaik unserer Äatlidien Natu?- und Kulturlandschaft. diese Bilder mit den entspre• Damit gewinnen chenden Interpretationen «^^gj^lSlS liehen Wert der durch die vielen Einzelheiten ^"le^Dmgen die Geographie *£f"* *J für solche Verfahren schon ein ganzes sysiem für die Zwecke der Landschaftsanalyse entwickelt 'damit die Möglichke.t, vor allem Rolwalde am Südrand des Löwentinsees Foto Gottlob 5. April 1975 — Folge 14 — Seite 12 Aus der Heimat

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s ist so vieles, was uns unendlich lieb Nach jahrelanger Arbeit waren sie bis Am andern Tag kam er wieder und und teuer war und mit der Heimat ver• an die alte Weide gekommen, und nun sollte schickte sich an, die Weide zu fällen. Der E lorengegangen ist. Um nur eines zu nen• auch die verschwinden. Hauptmann und alle Soldaten umstanden nen: das Hauptgestüt Trakehnen, das Als der erste mit der Axt ausholte, um neugierig den Baum. ,Heiligtum der Pferde'. sie zu fällen, brach die Axt ab und flog Er holte aus und sagte den Zauberspruch einem, der daneben stand, so gegen den leise vor sich her. Und siehe da: Es sprühten Wer dieses Stück Erde einmal gesehen Kopf, daß er tot hinfiel. Der nächste schlug keine Funken mehr, es fielen die Späne wie hat, wird den Eindruck nie vergessen. So sich ins Bein, dem dritten sprangen die Split• gewöhnlich wenn man Holz hackt. Der weit das Auge reichte, ein weites, grünes ter ins Auge, daß er seine Sehkraft verlor. kleine Mann hieb und hieb. Und mit lautem Gräsermeer, von breiten Alleen jahrhun• Da wurde der Hauptmann zornig und Krachen stürzte die alte Weide endlich zu dertealter Eichen durchbrochen, durchlaufen ließ seinen stärksten Mann herkommen. Boden. von langen Gräben, an denen alte Kopf• Der holte weit aus zu einem gewaltigen Im selben Augenblick aber ging ein weiden standen, krumm und kraus, durch• Schlag. Feuer und Funken sprühten — die Feuerschein hoch, Rauch und Dunst waren Axt brach ab und flog im Bogen in den in der Luft, und in einem riesigen Feuerblitz flössen vom Pissa-Kanal, der bei Danzkeh- Sumpf. men seinen Anfang nahm. flog etwas mit lautem Getöse hinüber zum Der Hauptmann wußte sich keinen Rat Packledimmer Moor. Dort soll auch heute Hier weideten ruhig, wie das Land selber mehr. Da trat ein Mann vor. Er war unan• noch die Moorhexe hausen, wie die alten war, die Herden der edlen Trakehner Pferde. sehnlich und klein von Gestalt. Er erbot sich, Leute behaupten. Zur Strafe aber, daß sie Und wer da wissen will, wie dieses Land die Weide zu fällen, bat nur um einen Tag von hier verjagt worden ist, ließ sie alle und diese Pferde einmal geworden sind, Urlaub, um zu seinem Vater zu gehen, der Weiden dort im Alter krumm und kraus nicht weit ab wohnte. werden, so daß sie aussahen wie Hexen• dem ist das leicht zu sagen: durch jahrhun• besen. dertelange, mühevolle Arbeit der Menschen Der Hauptmann sah diesen Mann von oben bis unten an und zweifelte bei sich, ob Von nun an ging die Arbeit hier besser dort. Sie haben aus einem Sumpf dieses dieser kleine Mann das wohl fertig bringen herrliche Land geschaffen und aus einem fort. Das Wasser floß ab, die Dämme hielten würde. Er sagte aber nichts und ließ ihn und gutes Gras kam hervor. Wo so lange kleinen, unansehnlichen Pferd in Liebe und ziehen. nur Sumpf gewesen, entstanden saftige Wie• Ausdauer ein Pferd von klassischer Schön• Dem Kleinen war etwas eingefallen, was sen. Ställe wurden gebaut und die ersten heit und höchster Leistung gezüchtet, so wie sein Vater einmal zu Hause gesagt hatte. Pferde herangeholt. So soll die Pferdezucht aus einer wilden Blume die Rose, die Köni• Der wußte die Zauberformel, wie man den in Trakehnen ihren Anfang genommen gin der Blumen, geworden ist. bösen Geist bannen konnte. haben. Beim Hufschmied Foto Archiv So erzählt die Sage: Bevor deutsche Kolonisten in die Trakeh- Klara KaraSCh ner Ebene kamen, wo später die edlen Pferde gezüchtet wurden, war dieses Land s^Sssedche auf unsezent S&0Z

A reyd r Kirche ist schon Hochseejacht für Corps Masovia «Ä*n J J oft ge• und mit einem starren Blick ins Leere, schwebte staunlich, was die alles auswendig hersagen muß• schrieben worden. Es dürfte also bekannt sein er im Raum. Und doch fand ich ihn schön und ten! Aber auch die Gemeinde war ganz anders en• Als das alte Corps Masovia von 1830 vor daß sie die älteste Masurens ist. Nach dem Ei mochte ihn nicht missen. Er ist ein ganz be• der R sen war dagiert und wesentlich aktiver als bei uns. Beim fünfundzwanzig Jahren zusammen mit den aus " , f sie offenbar beschädigt, D u stimmter Teil meiner Heimat. Gesang der alten Lieder vermißte man die Orgel Halle vertriebenen Altmärkern an der Kieler und die Polen uberlegten lange, was damit zu Die alte Orgel ist noch in der Kirche, aller• kaum. Polnische Gesangbücher lagen zwar in Universität wieder seine Farben zeigte, erkannte machen sei. Im Zuge der Denkmalspflege sollte dings gibt es keinen Organisten. Seit vielen den Bänken, aber ein jeder kannte die Texte man am neuen seeverbundenen Ort den ideellen sie zunächst als Museum dienen, dann als katho• Jahren ist sie stumm. Schade! Wir unterhielten auch so. Schon vor 48 Jahren bei der Trauung Wert der Segelei für die Persönlichkeitsbildung lische Kirche, denn die nächste jetzt katholische uns mit einigen Müttern der Konfirmanden. Sie meiner Eltern an gleicher Stelle sang man: „So des jungen Nachwuchses, der sich ja stetig ein• Kirche ist für die Polen die ehemalige ev Kirche sprachen fast alle deutsch, im Gegensatz zu nimm denn meine Hände" und „Lobe den Herrn". stellt und erneuert. Arbeit am Boot und Segeln in Peitschendorf: ein ziemlich weiter Weg Es ihren Kindern, von denen keins deutsch spre• Weitere Lieder: „Jesu, geh voran", „Ein feste über weite Strecken prägen den einzelnen und gibt nur sehr wenige evangelische Polen, des• chen konnte. Burg ist unser Gott", „Befiehl du deine Wege" stärken sein Zusammengehörigkeitsgefühl mit halb hatten die Protestanten es schwer in ihren Am Sonntag fuhren wir mit unserer Gast• und noch zwei oder drei ebenfalls bekannte den anderen. Bestrebungen, die Kirche für sich zu erhalten geberin, die eine Taxe bestellt hatte, zum Kon• Lieder wurden polnisch und auch deutsch ge• Der Pfarrer aus Sensburg, der auch den Gottes• So stellte das Corps im Mai 1952 den als firmationsgottesdienst. Da wir sehr zeitig an• sungen, denn es waren viele Gäste aus dem Ketsch getakelten Seekreuzer der Kreuzer- dienst in der Aweyder Kirche hält, hat sich mit kamen, hatten wir Muße, alles noch einmal Westen da. dafür eingesetzt. So wurde die Kirche dann reno• Rennformel „Coronel II" in seinen Dienst. Er genau in uns aufzunehmen. Inzwischen zog Gut zweieinhalb Stunden dauerte die Zere• war robust und gutmütig. Im Laufe der Jahre viert. Der Gottesdienst wird nun alle vierzehn Glöckner Dudda den Strick und läutete die Tage von dem Sensburger Pfarrer abgehalten. monie, und wir wunderten uns sehr, wie brav war das elf Meter lange Boot aber zu unhand• Glocken. Die Kirche füllte sich langsam. Dann und mucksmäuschenstill die vielen Kinder dabei lich geworden und dem Anspruch der Jugend Für mich war das Wiedersehen mit meiner zogen die neun Konfirmanden ein; alle Mädchen saßen. Eine so volle Kirche soll es in Aweyden nicht mehr gewachsen. Das stark gebaute Tou• Taufkirche ein großes Erlebnis. Da ich bis zu in weißen Kleidern, die Jungen in dunklen An• seit dem Kriege nicht mehr gegeben haben. Dem• renboot brauchte immer eine volle Mütze Wind meinem 9. Lebensjahr in Uklanken (Erbmühle) zügen, geführt von zwei Pfarrern, einem älteren entsprechend soll auch die Kollekte ausgefallen und dann in Sensburg gelebt habe, bin ich Rastenburger und dem jungen Sensburger Geist• sein, wie wir später hörten. nicht oft in der Aweyder Kirche gewesen. Das lichen. Sie gestalteten den Gottesdienst gemein• Zu den normalen Gottesdiensten soll die Ge• letzte Mal wohl beim Gottesdienst zur Ein• sam. Ich habe nur wenig verstanden, weil ich meinde meist nur mit 12 bis 15 Gläubigen ver• schulung, jedenfalls ist das für mich heute noch der polnischen oder masurischen Sprache nicht treten sein. Da erhebt sich die bange Frage: die deutlichste Erinnerung an sie. Aber der mächtig bin. Die Liturgie spielte sich wie in un• wie lange wird die schöne Aweyder Kirche ihrer Taufengel! Welches Kind hat ihn nicht mit Faszi• seren Kirchen ab. Von den Konfirmanden wurde seit über vier Jahrhunderten dienenden Bestim• nation angestarrt? Ihn kann man nicht ver• allerdings, viel mehr verlangt als bei uns. Er• mung erhalten bleiben können? gessen. In meiner Erinnerung hat er ganz an• dere Dimensionen angenommen als ihm wirk• lich eigen sind. Ich habe in meinem Leben viele prachtvolle und berühmte Kirchen gesehen, aber bei keiner Suche nach dem Bernsteinzimmer hatte ich dieses Gefühl, das schon von der Vor• freude auf das langersehnte Wiedersehen ge• „Wilhelm Gustloff" soll vorerst nicht gehoben werden prägt war. as „Navigationshindernis Nr. 73" — wie im Kreis Harburg, es befinde sich auf Schloß Ganz allein, auf einem geliehenen Fahrrad, der KdF-Dampfer „Wilhelm Gustloff" in Colmberg in Bayern. fuhr ich von Macharren — dort wohnten meine D den polnischen Küstenkarten heißt — Mit dem Trubel um das Bernsteinzimmer Mutter und ich bei diesem Heimatbesuch — bleibt vorerst 45 Meter tief auf der Stolpebank wurde es wieder laut um Erich Koch (79), der nach Aweyden. Es war ein trüber Tag. Aweyden liegen. Der 25 484-Tonner wird vorläufig nicht im Prominentengefängnis Wartenburg bei Alien• wirkte kalt und leer und auch schmutzig. Mich gehoben. Der Grund: Die angeblichen 25 Kisten stein sitzt. Vor allen Dingen trägt die Beilage fröstelte bei dem Wiedersehen. Ich stellte das mit dem berühmten „Bernsteinzimmer", das der Monatsschrift „Orzel Bialy" (Weißer Adler), Rad an der Kirchenmauer ab und ging zum Ein• Friedrich Wilhelm I. Zar Peter dem Großen „Na Antenie" (Auf Empfang), dazu in regel• gang. Es schien sich nichts verändert zu haben, schenkte und das sich bei Kriegsende im Kö• mäßigen Abständen bei. „Na Antenie" ist ein nur sehr viel Kraut und Gras wucherte um die nigsberger Schloß befand, sollen sich in der Produkt der polnischen Sektion von Radio Free Kirche herum. Die Tür war leider verschlossen. Gegend von Königsberg befinden. Das behauptet Europe und wird von Redakteuren gemacht, die Ich bemühte mich, etwas durchs Schlüsselloch der in staatlichen Diensten stehende polnische aus exilpolnischen Kreisen kommen. „Na An• zu erkennen, es lohnte nicht. Wen sollte ich Star-Hellseher und Wünschelrutengänger, der tenie" regte sich erst unlängst auf, daß Koch fragen? Niemand war auf der Straße. So fuhr in Oberschlesien lebende Dipl.-Volkswirt Magi• eine eigene Suite habe, ihm stehe eine Kranken• ich noch einmal langsam durchs Dorf und er• ster Zbigniew Zbiegieni. Zbiegieni machte erst schwester zur persönlichen Verfügung, ferner blickte dabei eine Frau beim Wäschehängen. unlängst Schlagzeilen, als er vom Schah von Zeitungen aus der „DDR". Ich sprach sie an. Es war eine Deutsche, deren Persien eingeladen wurde, im Iran — mit Erfolg In der März-Ausgabe schießt „Na Antenie" Tochter am kommenden Sonntag konfirmiert — Schwefelvorkommen zu orten. Ohne vorher werden sollte, wie sie mir unter anderem er• sich abermals auf Koch ein. Die Monatsbeilage jemals dort gewesen zu sein, hatte er die per• kritisiert, daß Koch 15 Jahre nach seinem Todes• zählte. Die Kirchen müßten immer abgeschlossen sische Botschaft in Warschau darauf hingewie• sein, denn es werde alles geplündert, was nicht urteil noch immer lebe und dies noch nicht voll• sen. Zbiegieni, ein gefragter Mann bei der pol• streckt worden sei — weil er laut offizieller niet- und nagelfest sei. Am Sonnabend würden nischen Wirtschaft und der Kripo, hatte 1965 die Konfirmanden aber die Kirche schmücken, und Version — krank sei. Er lebe in „luxuriösen Ostblockgelehrten das Massengrab gewiesen, in Verhältnissen" und habe neuerdings gar einen für eine gute Leistung, dafür machte ihm auch da sollte ich dann wiederkommen. Da meine dem Ex-Reichsleiter Martin Bormann lag. Und Mutter und ich sowieso am Sonnabend einen Fernsehapparat in seine Zelle erhalten. „Na Windstärke 11 nichts aus. Es waren schon schöne seine These, Bormann habe erst Zyankali ge• Antenie" hat auch den Grund parat: Koch werde Erlebnisse: Coronel II nahm ihren Kurs in mehr Besuch in Aweyden machen wollten, fuhren wir nommen, als er erkannte, daß er tödlich ver• beide auf Fahrrädern am Nachmittag hin. seit 1951 von hohen KGB-Beamten konsultiert, als zwanzig Jahren auf Kurz- und Langtörns in wundet war, haben inzwischen sämtliche NS- denen er als Informant über ehemalige NSDAP- die entlegensten Winkel von Ost- und Nordsee. Die Kirchentür stand weit offen. Neun Kon• Forscher des Ostblocks übernommen. Leute diene, zumal er „ein verblüffendes Ge• In den finnischen Schären von Turku, im Stock• firmanden, meist mit ihren Müttern, waren da• dächtnis" besitze. Diese Leute aus NSDAP, Ge• holmer Schärengarten, um Bornholm und Got- bei, die Kirche mit Blumen zu schmücken. Un• Nun hat Zbiegieni indirekt dem Ex-Gauleiter stapo, SS und SA seien — sofern noch am land war sie genauso zu Hause wie an der sere Empfindungen wiederzugeben, ist nicht von Ostpreußen, Erich Koch, Recht gegeben: Leben — für den KGB insofern interessant, schwedischen Westküste, im Oslofjord und unter Koch hatte behauptet, das „Bernsteinzimmer" wenn sie wichtige Funktionen in Deutschland den Gletschern und in den Fjorden des norwe• möglich. Wir waren erstaunt, die Kirche in müsse bei Königsberg liegen. Einige polnische einem so guten Zustand zu sehen. Trotz aller innehaben. gischen Westlandes zwischen Stavanger und und deutsche Journalisten haben ihn der Lüge Freilich darf der Ex-Gauleiter — wie jeder Bergen. Die stillen Sunde und Förden der däni• Restauration waren immer noch einige Fenster• geziehen: Er wisse, daß es in der „Gustloff" scheiben kaputt, und hier und da fehlte eine andere Häftling — Verwandte, hier aus seiner schen Inselwelt sahen die Coronel II genauso liege. Inzwischen haben sowjetische Wissen• Heimatstadt Wuppertal empfangen. Er gehörte wie die langen Sturmseen des Skagerraks. Eine exakte Ausbesserung. Aber wen stört das bei schaftler mit Zbiegieni Kontakt aufgenommen. so einem Wiedersehen? Der Spruch über der dem sowjetfreundlichen Flügel der NSDAP an, vorschriftsmäßig ausgebildete Crew erneuerte Spätestens im Spätsommer soll es soweit sein. was man im Kreml nicht vergißt, und wird kor• sich von Semester zu Semester und freute sich Kanzel im Altar war zu unserem Erstaunen Man darf nun gespannt sein. deutsch erhalten geblieben bzw. restauriert: „Es rekt von den Polen behandelt. Doch was an den auch über die Gästeschar der Kielschweine. Zahl• ist in keinem andren — Heil, ist auch kein an• So waren die Aktionen des Taucherklubs der anderen Meldungen von „Na Antenie" Legende reiche Gold-, Silber- und Bronzemedaillen, drer Name unter dem Himmel den Menschen Danziger Technischen Hochschule im August und Wahrheit ist, ist schwer zu überprüfen. Es Trophäen von Regattafahrten künden davon, gegeben, darin wir sollen selig werden." — 1973 offenbar vergeblich. Und auch der Hinweis soll wohl aber damit eine Begnadigung Kochs daß Kapitäne und Mannschaften ihr Handwerk Apostelgeschichte 4, Vers 12. des Weimarer Bürgers und ehemaligen Kriegs• und seine Entlassung in die Bundesrepublik tor• verstanden. Die vom Deutschen Seglerverband, pediert werden. Daß die Polen Koch loswerden Jachtklubs und anderen Stellen gewürdigten Er• Auch die deutsche Gedenktafel für die Ge• marineschwimmers Hans Stadelmann in der ,DDR'-„Wochenpost", er habe selber beobachtet, möchten und daß über diese Entlassung mehr folge waren durch die Begriffe Kieler Woche, fallenen des Ersten Weltkrieges hing noch links oder minder laut in einschlägigen Kreisen dis• Rund um Fehmarn und durch viele höchst be• vom Altar. Auf der rechten Seite schwebte maje• wie die „Bernsteinzimmer"-Kisten an Bord der „Wilhelm Gustloff" gebracht wurden, wurde — kutiert wird, steht außer Zweifel. Auch die achtliche Langtörns von 1100 bis 1600 Seemeilen stätisch der Taufengel, in den Händen die große Sowjets sollen diesen Absichten positiv gegen• und bis zu 31 Tagen Dauer gezeichnet. Schale. Mein Gott, wie anders hatte meine Er• nachdem es darum großen Trubel gab — wieder ad acta gelegt. Ganz zu schweigen von Ver• überstehen. Sie waren es auch, die Koch vor Jetzt also nahm man Abschied von der „guten innerung ihn doch geformt! „Naive Kunst" dem Strick retten. Joachim Georg Görlich würde man heute dazu sagen. Grellbunt bemalt mutungen des Landwirts Georg Stein aus Stelle alten Emma" und die Studenten stiegen auf neue Planken um. Alle Hoffnungen und Segelträume sind nun auf das leichtere Boot ausgerichtet, eine moderne und schnelle große Hochseejacht von dem auf allen Weltmeeren erprobten Typ „Arpege". Das aus glasfaserverstärktem Kunst• stoff gebaute Touren- und Regattaboot, dem die Linien des abgerundeten Kajütenaufbaus ein gefälliges Aussehen gaben, ist mit einem Län• gen-Breitenverhältnis von 3:1, tiefliegendem Ballastgewicht und einer Verdrängung von drei Tonnen 9,25 Meter lang, drei Meter breit und geht 1,35 Meter tief. Ein Motor macht es flauten• sicher. Die nautische Einrichtung ist vollkom• men, die Innenausstattung geschmackvoll. Sechs Kojen bieten reichlich Platz, die Pantry genügt jedem Anspruch, die Toilette ist „vollautoma• tisch". Die Segelfläche des Einmasters hat 63 qm, ein Spinnaker verstärkt sie erheblich. Man hat bereits die Erfahrung gemacht, daß diese Hoch• seejacht, temperamentvoll und doch wieder gut• mütig, ein wirkliches Vollblut-Segelschiff ist mit berechtigten Regattachancen, vor allem aber vorbestimmt zur großen und kleinen Touren- segelei. Auch wir wünschen der neuen Segeljacht un• seres der Heimat verbunden gebliebenen Kö• nigsberger Corps allezeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Id. Modernes Kino für Allenstein Allenstein (Jon) — Ein neues Kino für 837 Menschen wird zur Zeit in der Nähe des Allen- steiner Theaters gebaut. Das Lichtspielhaus soll, wie Aliensteins „Gazeta Olsztynska" schreibt, das „modernste Kino von Polen werden." Allein die aus dem Westen importierte Klima• anlage für dieses „Superkino" kostet 30 000 Dollar. Die Gesamtkosten für dieses Objekt werden 57 Millionen Zloty (5,7 Millionen Mark) alten Tagen: Stuten und Fohlchen vor dem Hof Baranski in Gawaiten Foto Baranski betragen. Ein Foto aus Das 5^rjmu&rnuiuii 5. April 1975 — Folge 14 — Seite 14 Glückwünsche

Timm, Karl, aus Sperlings Land 5, jetzt PO-Box 115, eigenes Urteil ab, das er in dem Satz zu• ffiiz gtatultecen. • • Clarendon, New-York 14429, USA, am 7. April sammenfaßte: zur Goldenen Hochzeit „Wer soll em koake!" ran 95. Geburtstag Angerburg, jetzt 62 Wiesbaden. Zum Golzenberg 5, Köhn, Hermann und Frau Emilie, geb. Neumann, aus Die alte, schwerhörige Karlin-Tante ging Harwick, Emma, geb. Brückmann, aus Insterburg, jetzt am 10. April Ludwigsdorf, Kreis Bartenstein, jetzt 3051 Bokeloh, 3118 Bevensen, Liebfrauenstraße 8, am 5. April Jerosch, Emil, Ortsvertreter aus Prostken, jetzt 3 Han• Schloßstraße 60, am 4. April immer noch die acht Kilometer nach Gum• nover-Bothfeld, Nidener Weg 8b. bei Buchholz, Müller, Otto und Marianne, geb. Kwiatkowski, aus binnen zu Fuß, obwohl längst eine Bahn• zum 93. Geburtstag am 8. April Hensken, Kreis Schloßberg, jetzt 466 Gelsenkirchen/ verbindung bestand. Als man sie wieder Kaleyta, Emma, aus Seefrieden, Kreis Lyck, jetzt 4278 Myska, Hedwig, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, jetzt Buer, Wörthstraße 29, am 15. April 4459 Wietmarschen, Altersheim, am 9. April Kevelar, Wemberstraße 33, am 6. April SaJzmann, Karoline aus Königsberg, Roloffstraße 24, Keber, Agnes, aus Passenheim, Kreis Ortelsburg, zur Ernennung jetzt 24 Lübeck, Mierendorfstraße 12, am 6. April jetzt 748 Sigmaringen Hohkreuzstraße 1, am 9. Deutliche Schrift April Schmidt, Waldemar, Postamtmann, aus Kiesdorf, Kreis - möglichst mit Schreibmaschine oder In zum Ol. Geburtstag Ludwig, Henriette, aus Nußberg, Kreis Lyck, jetzt Schloßberg, jetzt 2 Hamburg 54, Pflugacker 6d, ist Blockbuchstaben - verhindert Satzfehler! Ehlidi, Anna, aus Schloßberg, jetzt Mitteldeutschland, 5501 Osburg, Bergstraße 24, am 8. April beim Postamt Hamburg 36 zum Postoberamtmann zu erreichen über I. Kaspereit, 5439 Willmenrod, i/Meyer, Minna, geb. Potschien, aus Seeben, Kreis ernannt worden Bornstraße 41, am 10. April f\ Eylau, jetzt 2355 Tannbergstraße 2, am 8. April einmal darauf hinwies, daß der Bahnhof Lottermoser, Emma, aus Tilsit, Luisen-Allee 5, Jetzt Pillath, Wilhelmine, geb. Cziesla, aus Altenkirchen, Gr.-B. doch in der Nähe liege und sie viel 44 Münster, Höfflingerweg 4, am 9. April Kreis Ortelsburg, jetzt 5 Köln 1, Salierring 45, am 10. April Die zweite Heirat bequemer mit dem Zug in die Stadt käme, zum 90. Geburtstag Riegert, Fritz, Lehrer i. R., aus Tilsit, Lehrer in Pa- meinte sie in ihrer langsamen, lauten Sprech• Brall, Paul, aus Jommendorf, Kreis Allenstein, jetzt puschienen, Herdenau, Waschingen und Leveste, Als Kaiser Wilhelm II. zum zweiten Male weise: 53 Bonn-Medinghoven, Europaring 6, am 12. April jetzt 3007 Gehrden-Northen, Im Brande 8, am 8. heiratete, wurde dieses Ereignis in unserer „öck micht joa ok foahre, obber das Porto zum 89. Geburtstag April Heimat überall besprochen. So auch wäh• Staschinski, Marie, geb. Moselewski, aus Ebendorf, ös noch emmoal to dür!" Gerwin, Theresia, geb. Schöttke, aus Zimmerbude, Kreis Ortelsburg, jetzt 4811 Heepen, Am Dreierfeld rend einer Frühstückspause in der Roggen• Kreis Fischhausen, jetzt 28 Bremen-Schwachhausen, 60, am 10. April ernte. Der eine war dafür, der andere war Die Fahrt kostete damals 20 Pfennig... Ulrichstraße 22, am 7. April Tissys, Herta, aus Pillau I, Tannenbergstraße 23, jetzt dagegen. Der alte Henkel hörte eine ganze Mathiak, Anna, geb. Behrendt, verw. Tischler, aus 5 Köln 41, Grafenwerthstraße 80, am 10. April Weile schweigend zu und gab dann sein O. Führer Wonicken, Kreis Osterode, jetzt bei ihrem Sohn Ar- Welskopf, Auguste, geb. Sagromski, aus Geislingen, tur Tischler 4803 Amshausen, Drosselweg 376, am Kreis Ortelsburg, jetzt 427 Dorsten 3, Breslauer Str. 7. April 18b, am 6. April zum 88. Geburtstag zum 81. Geburtstag Lendziafi, Gustav, aus Petersgrund, Kreis Lyck, Jetzt 404 Neuß, Rembrandstraße 25, am 7. April Binding, Otto, aus Elbing und Königsberg jetzt 32 Wären nicht Semesterferien . . . Me_, Paul, Lehrer, aus Baitenberg, Kreis Lyck, jetzt Hildesheim, Güntherstraße 35, am 29. März Deckmann, Emma, geb. Dietrich, aus Argemünde, 3 Hannover-Buchholz, Hägewiesen 103, am 7. April ... hätten wir nicht alle Studenten als Hilfs• Müller, Heta, aus Pillau I, Am Graben 9, jetzt 7 Stutt• Kreis Elchniederung, jetzt 3001 Ahlten/Lehrte, Dan- gart 40, Bretzfelder Straße 34 II, am 14. April ziger Straße 5, am 11. April kräfte anheuern können, die „nicht schnell Plplies, August, aus Waldwerder, Kreis Lyck, jetzt zum 80. Geburtstag genug auf die Bäume kamen". So groß ist der 6719 Kirchheimbolanden, Neumayerstraße 13, am 8. April Biylda, Gertrud, aus Drigelsdorf, Kreis Johannisburg, Ansturm auf das Treuezeichen, das wir an• Zilz, Aamie, aus Neudendorf, Kreis Lyck. Jetzt 4726 jetzt 6840 Lampertheim, Schwalbcnstraße 26, am 8. läßlich des 25jährigen Bestehens des Ostpreu• Waldliesborn, Grenzweg 32, am 7. April April ßenblattes in Silber für 25jährige Zugehörig• zum 87. Geburtstag Böttcher, Augusta, geb. Steinau, aus Canditton, Kreis % Pr.-Eylau und Königsberg, jetzt 207 Ahrensburg, Vu- keit zu unserer Lesergemeinschaft und in Bukies, Hermann, aus Ullrichsdorf, Groß Wischtecken, gelsang 23, am 8. April Kreis Gumbinnen, jetzt 582 Gevelsberg, Ostland• Bronze — jeweils mit einer Urkunde — von Elbing, Joachim, aus Ortelsburg, jetzt 4501 Hilter- zehnjähriger Zugehörigkeit an, vergeben. Die• weg 3, am 7. April Natrup, Nr. 263, über Osnabrück, am 7. April Buttler, Katharina, geb. Hensellek, aus Schuttschen• Friedrich, Ernst, Kaufmann aus Schirwindt, Kreis ser Ansturm übertrifft noch unsere kühnsten ofen, Kreis Neidenburg, jetzt 466 Gelsenkirchen- Schloßberg, jetzt 2 Norderstedt 1, Adlerkamp, am Erwartungen — beweist aber erneut, daß die Buer II, Buererstraße 2, am 7. April 10. April Dolenga, Johann, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, jetzt Frölich, Frieda, geb. Breyer, aus Eydtkuhnen und Ostpreußen ein zäher und treuer Menschen• 434 Lengerich, Osnabrücker Straße 13, am 9. April Königsberg, Beethovenstraße 33, jetzt 2 Hamburg schlag sind. Kattanek, Gottliebe, geb. Gunia, aus Samplatten, 62, Reekamp 47, am 13. April Kreis Orteisburg, jetzt 4056 Schwalmtal I, am Jankowski, Betti, aus Löbenau, Kreis Schloßberg, Haben Sie eigentlich Ihr Treuezeichen schon Blauenstein 10, am 7. April jetzt 24 Lübeck, Eichholz, Koppelbarg 30a, am 7. beantragt? Vielleicht sammeln Sie DAS OST- Schirmann, Margarete, geb. Fiedler, aus Sdirengen, April PREUSSENBLATT und wollen die Zeitung des• Kaltwangen und Wormen, Kreis Rastenburg, jetzt Kadgien, Hans, aus Pillau II, jetzt 208 Pinneberg, 75 Karlsruhe l, Stephanienstraße 74, am 11. April Dr.-Theodor-Haubach-Straße 23, am 7. April halb nicht zerschneiden — dann schreiben Sie Tblelert, Martha, geb. Gobba, aus Salpen, Kreis An• Klee, Ernst, Posthalter, aus Noßberg, Kreis Heilsberg, uns doch einfach formlos und sinngemäß dem Vordruck entsprechend (0,80 DM bzw. bei gerburg, jetzt zu erreichen über Egon Machmüller, jetzt 789 Waldshut, Alemannenweg 6, am 20. März 213 Rotenburg/Wümme, Moorkamp, am 12. April Kutz, Auguste, aus Frauenfließ, Kreis Lyck, jetzt 7951 zwei Personen 1,60 DM Rückporto nicht vergessen). In aller Kürze beginnt der Versand. Ummendorf, Goethestraße 7, am 6. April Um Mißverständnissen vorzubeugen: Das Treuezeichen ist eine Anstecknadel von Masuch, Anna, geb. Guß, aus Taberlack, Kreis Anger• 1,5 cm Durchmesser, auf der Urkunde ist es in der oben abgebildeten Größe wieder• Reisebüro Viking International burg, jetzt zu erreichen über Egon Machmüller, 213 gegeben. Reinhort Hehn • 2 Norderstedt Rotenburg/Wümme, Moorkamp, am 9. April Naguschewski, Anna, geb. Goroncy, aus Seubersdorf, übrigens: Sie helfen uns, wenn Sie außerdem noch neue Abonnenten werben, und Mlttelstrafte 60 • Tel. 5242943 0.5245152 Kreis Osterode, jetzt 404 Neuß, Lutherstraße 40, 8 Tage in die Heimat am 27. April dafür gibt es bekanntlich Prämien. Stettin, Kolberg, Stolp Schütz, Alma, geb. Marten, aus Rastenburg, Pieper• Wählen Sie aus nachstehendem Angebot: vom 3. 7. — 10. 7. 1975 VoUpension 385,— DM + Visagebühr 28,— DM weg 12, jetzt 432 Wesel 1, Gantesweiler Straße 13, 10 Tage Gdingen und Umgebung am 10. April Frauenburg, Marienburg, Frische Nehrung Stankewitz, Fritz, aus Blumenthal, Kreis Lyck, jetzt Für die Werbung eines neuen Dauerbeziehers - Für zwei neue Dauerbezieher: vom 2. 9. — 11. 9. 1975 Vollpension 640,— DM 2163 Neu-Wulmsdorf, Theodor-Storm-Straße 20, am + Visagebühr 28,— DM 9. April Der redliche Ostpreuße Gasteuerzeug mit Elcbschaufeli Scheifler, Frieda, geb. Nilson, aus Schönbaum, jetzt Postkartenkalender; .Heimat, Heimat l* Roman Schicksal des 1 Berlin 61, Fichtestraße 16, am 6. April Bruchhofes an der Grenze, von Richard Skow- zum 86. Geburtstag Schönbeck, Albert, aus Wehlau und Pröckels, jetzt Ostpreußenkarte mit farbigen Städtewappen Alex, Clara, aus Königsberg, Kaiserstraße 28a, Jetzt 8660 Münchberg, Georgmeisterstraße 21, am 22. ronnek. 6101 Seeheim-Bergstraße, Georgenstraße 11, am 12. März Provinzkarte Ostpreußen 1 300 J00. Großbildband «Königsberg In 144 Bildern*i April Schmidtke, Karl, aus Wehlau, Große Vorstadt, jetzt drei Elchschaufelabzeictien Metall versilbert .Das Samland In 144 Bildern*; Block, Margarethe, aus Allenstein, Mohrunger Straße 468 Wanne-Eickel, Eickeler Straße 76, am 7. April .Das Ermland In 144 Blldern"i 1/2, jetzt 43 Essen 1, Brauerstraße 1, am 1. April Wensierski, Clemens, Reichsbahn-Inspektor, aus Kö• Vierfarbkugelschreiber mit Präqung Klein, Johanna, geb. Kiewitt, aus llenhagen, Kreis nigsberg, Plantage 25, jetzt zu erreichen über Frau DAP OSTPREUSSENBLATT, „Masuren In 144 Bildern'; Gerdauen, jetzt 2432 Lehnsahn, Stettiner Straße 21, „Von Memel bis Trakehnen In 144 Bildern' Margarete Wensierski, 351 Hannoversch-Münden, Autoschlüsselanhänger mit Elchschaufel; am 11. April Am Entenbuch 110, am 29. März Schwarze Wandkachel 15x15 cm. mit Elch• Meede, Karl, aus Pillau II, Turmbergstraße 10, jetzt "Vandtellei 12,5 cm Durchmesset mit Elch schaufel Adlet Königsberge» Schloß oder 237 Rendsburg, Am Seekenbek 14, am 3. April zum 75. Geburtstag Wappen ostpreußlscher Städte, Patzker, Else, aus Memel, Libauer Straße 37, jetzt schaufei j 24 Lübeck, Buntekuhweg 20/21, Quellenhof, am 8. Bock, Anna, geb. Poredda, aus Goldap, Insterburger Brieföffner mit Elchscbaufel; Wappenteller 20 cm Durchmesser. Straße, jetzt 3 Hannover, Mithoffstraße 6, am 3. April Bildband .Ostpreußen* (Langewiescbe Buche Preuß, Margarethe, aus Lyck, jetzt 1 Berlin 46, Derf- April Füi drei neue Dauerbezieher: flinger Straße 34, am 6. April Dickhäuser, Ursula, aus Kuckernese, Elchniederung, rei) j Rautenberg, Fritz, Oberstabintendant a. D., aus Al• jetzt 24 Lübeck, Hänselweg 8, am 6. April „Die aus dem Osten kamen* (authentischpi Kallweit, Emma, aus Osterode, Pausenstraße 18, jetzt „Die Pferde mit der Eldischaufel" von D. M. brechtsdorf, Kreis Pr.-Eylau, jetzt 6 Frankfurt 56, Bericht aus Tagebüchern und Erinnerunqen Goodall; X Fasanenweg 4, am 13. April 1 Berlin 37, Johannesstraße 21, am 4. April Lehwald, Kurt, aus Sentken, Kreis Lyck, jetzt 2 Ham• zusammengestellt) ; „Land voller Gnade* von Günther Schwab zum 85. Geburtstag burg 65, Op de Eig 39, am 15. April „Christoph Pankratius Miesericb unter den über Wälder, Wasser und Wildnis; Klein, Johanna, aus Lyck, jetzt 2 Hamburg 75, Fal- MUHer, Maria, aus Königsberg, Jetzt 35 Kassel, Erich- Seligen" von Hugo Wellems Wappenteller 25 cm Durchmesser. kenburger Ring 12, am 10. April Klabunde-Straße 105, am 14. April „Mein Lied, mein Land", Liederbuch; Mathszik, Emil, aus Engelstein, Kreis Angerburg, jetzt Neubauer, Berta, geb. Korsch, aus Försterei Döhrings, .Der Zauberei Gottes" von Paul Fechtner, Für vier neue Dauerbezieher: 2861 Hoope 12, über Osterholz-Scharmbek, am 7. Kreis Gerdauen, jetzt 567 Opladen, Königsberger April Straße 55. am 8. April Die Dokumentarbände; .Der große König" von Hans Heyck, I. Band Witt, Therese, aus Pillau-Camstigall, jetzt 237 Rends• Neumann, Lucia, geb. Pusch, aus Münsterberg, jetzt „Die letzten Stunden daheim*• Ganzleinen 352 Seiten burg-Saatsee, Blenkinsopstraße 4, am 11. April 3 Hannover, am Marstall 21, am 11. April „Schicksal In »leben Jahrhunderten'; Nowek, Paul, aus Wehlau, Pregelstraße 21, jetzt 496 »So war es damals"; Für fünf neue Dauerbezieher: Stadthagen, Am Sonnenbrink 1 zum 84. Geburtstag „Land dei dunklen Wälder' Schallplatte. Bombrowski, Amalie, aus Rabnick, Kreis Lyck, jetzt Schmediel, Frieda, geb. Komossa, aus Kruglanken,, Schöner Kupferstieb Ost- und Westpreußen 216 Stade, Harburger Straße 138, am 7. April Kreis Angerburg, jetzt 2 Hamburg 62, Höpen 11, „Suldoatkespäle un Kommiß" — Mundart (z. Z. Friedrich Wilhelm [.). Bildgröß« Hammer, Berta, aus Pillau I, Friedrich-Wilhelm-Str. am 10. April Schallplatte. 55 x 47 cm 2, jetzt 41 Duisburg 25, Lauterberger Straße 9, am Sieber, Otto, aus Pillau II, Camstigaller Straße 2, Jetzt 11. April 24 Lübeck, Gertrudenstraße 5, am 7. April Klulh, Albert, aus Freudenberg, jetzt 4791 Niedern• Surrey, Franz, aus Ortelsburg, Jetzt 1 Berlin 28, tudorf, Krumme Straße 9, am 8. April Oranienburger Straße 194, am 7. April Kock, Martha, aus Pillau I, Tannenbergstraße 36, jetzt Strenger, Fritz, aus Gaitzuhnen, Althof und Inster• 433 Mülheim, Dölme 39, am 7. April burg, jetzt 4516 Bissendorf 1, Breslauer Straße 7, Lickmann, Richard, Postbetriebs-Assistent, i. R., aus am 14. April Bestellung ^£>0S £>f'nrmfjmbfolt Insterburg, Schientherstraße 4a, Jetzt 233, Eckern• Thelen, Charlotte, aus Ostpreußen, jetzt 5342 Rhein• förde, Prinzenstraße 67, am 11. April breitbach, Virnebergstraße 15, am 30. März ' Die Zeitung erscheint wöchentlich Mietzner, Franz, Bürgermeister von Schloßberg, jetzt 452 Meile, Engelgarten 46, am 7. April zum 70. Geburtstag Neuer Bezieher- Paufler, Ida, aus Angerburg, jetzt 2901 Huntlosen, Arndt, Kaete, geb. Wegner, aus Königsberg-Ponarth, hn Sonnenwinkel 1, am 11. April jetzt 2 Hamburg 26, Grevenweg 20, am 7. April Genaue Anschrift: Schwarz, Karl, aus Schippenbeil, jetzt 24 Lübeck, Reet- Beck, Helene, aus Liebemühl, jetzt 1 Berlin 31, Nas• weg 46, am 10. April Letzte Heimatanschrift sauische Straße 31, am 18. Februar (für die Kreiskartei) Sporwien, Karl, aus PiUau II, Große Fischerstraße Böhm, Luise, aus Angerburg, jetzt 2103 Hamburg-Fin• 15, jetzt 233 Eckernförde, Admiral-Scheer-Straße 6, kenwerder, Emder Straße 28, am 7. April Werber (oder Spender bei Paterv am 5. April Büchner, Grete, aus Pillau II, Große Fischerstraße 1, schaftaabon.) Name und Anschrift: Wlottkowski, Fritz, Major a. D., aus Königsberg, jetzt jetzt 233 Eckernförde, Distelkamp 40, am 3. April 634 Dillenburg, Berliner Straße 23/25, am 6. April Gewünschte Coehn, Werner, Dipl.-Ing. aus Lotzen, Jetzt 23 Kiel 1, Werbeprämie: ______Graf-Spree-Straße 12, am 11. April zum 83. Geburtstag Die Bestellung gilt ab sofort / ab Degllng, Paul, Schmiedemeister aus Helchrichsfelde, bis auf Widerruf. Sturm, Johanna, aus Gumbinnun, Johannisburg und Bezugsgebühr monatlich DM 4,80 Zahlung soll Im voraus erfolgen für Lyck, jetzt 6368 Bad Vilbel-Heilsberg, Pestalozzistr. Kreis Heydekrug, jetzt 3131 Rehbeck, über Lüchow, am 4. April • V. Jahr DM 14,40 • * J-hr DM 28,80 , „ ^ 10, am 24. März Q Janr DM M Wessel, Emma, aus Königsberg, Nasser Garten 27, Gedaschko, Emma, aus Gronden, Kreis Angerburg, • Dauerauftrag oder Einzelüberweisungen auf das Postscheckkonto 84 26 - 204 In Hambura jetzt 493 Detmold, Willi-Hofmann-Straße 45, am 29. jetzt 2 Hamburg-Waltersdorf, Dradenau 197 am 11. oder auf dat Konto 1W344 (BLZ 200 500 00) bei der H.mburglschen Landesb.nk i 7 Mörz April • gebührenfreien Einzug vom Konto des Q Beziehers r-i e-___ Goerke, Grete, aus Pillau I, Russendamm, jetzt 2 Ii.im D Spenders zum 82. Gebartstag bürg 20, Heckscherstraße 14, am 3. April Nr. bei Bascheck, Emil, aus Rohmanea, Kreis Orteisburg, jetzt ebellier, Karl, aus Petershagen, Kreis Pr.-Eylau, jetzt • monatlichen Bareinzug beim Bezieher durch die Poat. 8789 Geroda, 112, Unterfranken, am 11. April r 2161 Balje 13, Kreis Stade, am 1. April Bienenfeld, Karoline, geb. Slawski, aus Siewken, Kreis Schimmelplennlg, Hinz, Dr. jur. Landesrat a. D. Di• 2 Hamburg 13 • Postfach 8047 Angerburg, jetzt 1 Hamburg 33, Dohlenweg 4, am rektor der Großhandlung- und Lagerreiberufsgenos- 12. April senschaft aus Königsberg, Ritterstraße 17, jetzt 6 Parkallee 84 • Telefon (0 40) 45 25 41 / 42 Rrodowski, Charlotte, aus Giesen, Kreis Lyck, Jetzt Frankfurt 1, Mierendorff st raßr 3, am 12. März 678 Pirmasens, Am Häusel 144, am 11. April Stehr-Ruske, Lisa, aus Königsberg, Fischhausener Str. Groß, Auquste, geb. Schröder, aus Soltmahnen. Kr«*!« 20 letzt «702 Uttingen über Würzburg, am 10. April 5. April 1975 — p olye 14 — Seite 15 £n5 £fipmilirnbtou Landsmannschaftliche Arbeit

gestammte Heimatrecht zu verzichten. Im Berichts• Angelika Hennig, Schatzmeisterin: Reta Wesseloh, abschnitt habe die Landsmannschaft sechs Heimat• Stellv. Erna Kreutz, Schriftführerin: Margarethe Kir• Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in ... abende und vier festliche Veranstaltungen durchge• stein, Stellv. Frau Paltian, 1. Beisitzer: Heinrich Pal- führt sowie drei Ausflüge unternommen. Anerkennen• tian, 2. Beisitzer: Bruno Gruneberg, Leiterin der Frau• de- und Dankesworte übermittelte der Sprecher der engruppe: Erna Lehmann, Stellv. Margarethe Kirstein. Frauengruppe und der Spielgruppe sowie den Vor• Organisatorische Fragen und die Durchführung einer BERLIN standsmitgliedern für ihre freiwillige selbstlose Mitt• Tagesfahrt zum „Kreuz des Deutschen Ostens" bei BREMEN arbeit, die in erheblichem Maße zum Zusammenhalt Bad Harzburg am 17. 6. 1975 wurden erörtert. Teil• ^rn»"«,' 22 Land«s9^PPe: Werner Guili aume, Vorsitzender tier Landesgruppc: Gerhard Prengel, und zu Erfolgen in der landsmannschaftlichen Arbeit nehmer wollen sich bei den Vorstandsmitgliedern ndhaus 2871 Varrel II, Alter Postweg, Telefon 0 42 21/7 26 08. geführt haben. melden. Göttingen — Frauengruppe: Nächste Veranstaltung, Dienstag, 8. April, 15 Uhr, Deutscher Garten. Zu Gast 5. April, 15.30 Uhr, Heimatkreis Insterburg, Kreistref- Bremen — Im Deutschen Haus sprach Otto Bong vom Deutschen Archiv für Kulturgut des Nordostens ist Oberforstmeister a. D. Ehrenfried Liebeneiner, mmttevuii-.i n'j ii im i mi— über „Rettung ostdeutschen Kulturguts — Hobby Lüneburg, Farblichtbildervortrag: „Herbstfahrt 1974 Vorsitzender der Landesgruppe: Harry Poley, Duis• oder Aufgabe". Der Vortragende berichtete anhand durch Pommern zur Ostpreußischen Heimat". Gäste burg. Geschäftsstelle: 4 Düsseldorf, Duisburger Str. 71, 5. April, 16 Uhr, Heimatkreis Osterode, Kreistref- ausgezeichneten Fotomaterials über seine bisherigen herzlich willkommen. In der Zeit vom 18. bis 27. Apri? Telefon 02 11 / A8 26 72.

n eUtSdllandhaUS 1 Bln 61 Sl S fährt die Frauengruppe nach Belgien und Paris, in• 90 K?sir;a "' ' ' - «. Sammlungen und verdeutlichte seinem Auditorium den unschätzbaren historischen Wert der für das Ar• folge Krankheit sind 2 Plätze frei geworden. Wer Bielefeld — Donnerstag, 17. April, 20 Uhr, Schab-

15 Uh Interesse an dieser sehr lehrreichen und interessan• Kri'iÄf' , r.Heimatkr«U Pillkallen/Stallupönen, chiv gewonnenen Stücke. Sein Vortrag fand nicht zu• berstunde" in der Fröbelschule, Fröbelstraße 5 — Vereinshaus letzt auch wegen der spritzigen Vortragsweise großen ten Fahrt hat, wende sich umgehend an: Ingeborg Information — Filme und Dias über Berlin nach dem Nordufer15 ^ " Heumann", 1 Bln. 65, Beifall. Erfreulich auch, daß dieser vom Bremer Kul• Heckendorf, 34 Göttingen, über dem Dorfe 3. Kriege mit anschließender Ausprache. — Mittwoch, turkreis der Landsmannschaften mitgetragene Abend 30. April, 20 Uhr, „Tanz in den Mai" — Volkstum- 5. April, 17 Uhr, Heimalkreis Johannisburg, Kreis• Göttingen — Die Landsmannschaft Ostpreußen Göt• von den Kulturreferenten der übrigen Landsmann• tingen Stadt und Land verlor nach kurzer schwerer und Heimatliederabend mit der LM Pommern in der treffen Restaurant „Am Bundesplatz" 1 Bln. 31 Bun- schaften und einem Vertreter aus dem Referat Kul• Krankheit ihren 1. Vorsitzenden Oskar Haase. Die Eisenhütte, Marktstraße 8. — Donnerstag, 8. Mai, Bu? 16*65 E$6? MainZ6r Slraße ?' A.?_1,-'_lJhr' Heiraatkreis Tilsit-Stadt, Tilsit-Rag- um einen Menschen, der durch sein gewinnendes We• und Westpreußen Kreisgruppe Osnabrück am 8. Mai E n ederun Hinweis auf die nächsten Veranstaltungen: 6. 4. 75 . '* ' 3. Stargard-Saatzig, Heimattreffen Stammtischrunde im Ratskeller; 9. 4. 75, 19.30 Uhr, sen, sein Gerechtigkeitssinn und durch seine persön• um 11 Uhr zu einer Festveranstaltung in der Schüt• „Ib Jahre Heimatkreise", Hochschulbrauerei, 1 Bin 65 zenhalle von Sümmern bei Iserlohn eingeladen. Es 1 Deutsches Haus, Ost- und Westpreußen-Saal, Mit• liche Anteilnahme für jeden stets neue Freunde ge• Amrumer Straße 31. gliederversammlung — Keine Wahlen — Tätigkeits• wann. Beliebt und geachtet war er zudem bei unseren wird ein unterhaltsames Programm geboten, zum 6. April, 15 Uhr, Heimatkreis Samland/Labiau Früh- bericht — Spielfilm „Des Teufels General"; 12. 4. 75 französischen und belgischen Freunden, die alljähr• Mittagessen „Ochs am Spieß". Unkostenbeitrag hier• lingsfest „Deutschlandhaus", 1 Bln. Gl, Stresemannstr. Busfahrt ab ZOB um 8 Uhr über Verden (Pferdemu• lich zur Feier im Ehrenmal im Rosengarten als Gäste für 14.00 DM, zuzügl. Fahrtkosten für Bus ca. 15.00 90, Raum 118. seum) nach Lüneburg (Archiv für Kulturgut des Nord• der Landsmannschaft Göttingen nach hier kommen. In DM. Anmeldung und Vorauszahlung der Unkosten ostens — Ostpreußisches Jagdmuseum — Farblicht• seinem Geiste werden die Ostpreußen in Göttingen von 14.00 DM bis zum 8. 4. 75 in unserer Geschäfts• 9. April, 16 Uhr, Frauenkreis: Arbeitstagung im seine Arbeit fortsetzen. stelle, Rathausstraße 5, Fahrtkosten werden im Bus „Deutschlandhaus", 1 Bln. 61, Stresemannstr. 90, Raum bildervortrag — Fahrpreis ca. 12,— DM). Hildesheim — Bei der Monatsversammlung be• erhoben. Unsere Informationsreise noch Berlin vom grüßte Landsmann Konstanty die zahlreich erschie• 28. 5. 75 fällt wegen zu geringer Beteiligung aus. 13. April, 16 Uhr. Heimatkreis Wehlau, Kreistref• SCHLESWIG-HOLSTEIN nenen Mitglieder und einige Gäste und sprach den fen „Vereinshaus Heumann", 1 Bln. 65. Nordufer 15. Vorsitzender der Landesgruppe: Gunter Petersdorf Wunsch aus, daß eine so große Beteiligung auch bei Bochum — Frauengruppe: Donnerstag, 10. April, 15 Kiel. Geschäftsstelle: 23 Kiel, Wilhelminenstr. 47/49, Uhr, Familienbildungsstätte, Vödestraße 37, Zusam• 13. April, 16 Uhr, Heimatkreis Königsberg Pr., Telefon 04 31/4 02 11. den kommenden Versammlungen sein möge. Er gab Kreistreffen Restaurant „Block", 1 Bln. 21, Arminius- bekannt, daß Herr Mücke das Vertriebenenamt im menkunft „Vom Festefeiern in Ostpreußen zu Ostern straße 2. Glückstadt — „Helgoland — rote Insel im Meer — Landkreis Hildesheim übernommen hat; welche Ver• und Pfingsten" berichten wir und tauschen Erinnerun• Vertriebene kehren in ihre Heimat zurück", so lau• anstaltungen vom Landes- und Bundesverband in die• gen aus. Die Geburtstagskinder der letzten Monate 13. April, 15.30 Uhr, Heimatkreis Rastenburg, Kreis• tete das Thema des mit sehr schönen Farbdias ausge• sem Jahr vorgesehen sind und berichtete über die (Jan./Febr./März) erhalten während der frohen Kaf• treffen „Berliner Kindl-Festsäle", 1 Bln. 44, Hermann• statteten Vortrags, den Bildjournalist Karl-Heinz Landesvorstandssitzung. Ferner wurde die 28. Novelle feerunde ihren besonderen Glückwunsch. Ab 16.30 straße 217/19 (U-Bahn Boddingstraße, Bus 4 und 91). Querengässer bei der Frauengruppe in Raumanns zum Lastenausgleichsgesetz eingehend erläutert. Die Uhr sehen wir den Film der Stadt Bochum. Titel: Bo• 20. April, 16 Uhr, Heimatkreis Sensburg Kreistref• Gasthaus hielt. Helgoland, nicht aus der Sicht des nächsten Veranstaltungen finden statt: 11. April chumer Jahreschau 1974. fen „Rixdorfer Krug", 1 Bln. 44, Richardstraße 31. Tourismus, sondern aus einer historischen und geo• 1975 Monntsverammlung 19 Uhr im Kolpinghaus, Der Nachmittag im März brachte durch den Kultur• logischen Entwicklung heraus gesehen, bot ein loh• 10. Mai 1975, Frühjahrsausflug mit Bus nach Hitz• 26. April, 15 Uhr, Heimatkreis Angerburg, Darkeh- wart des BdV, Herrn Osthoff, der einen Vortrag über men, Goldap, Kreistreffen mit Lichtbildervortrag. Auf• nendes und interessantes Objekt für den einstündigen acker. Vortrag. Agnes Miegel gehalten hat, die richtige Vorbereitung nahmen wurden von Besuchern in unserer Heimat Lingen — Schwerpunktveranstaltung der Gruppe für den Besuch in Bad Nenndorf. So fand der schon gemacht, im Lokal „Kaiseestein" 1 Bln. 61, Mehring• Pinneberg — Mittwoch, 16. April, 19.30 Uhr, im Niedersachsen-West Sonnabend, 10. Mai, in der Dorf• lange vorausgeplante Tagesausflug nach dort, zur damm 80, (U-Bahn Tempelhof, Bus 4, 19, 24, 96). „Remter" bei Landsmann Willy Chmiel, Damm 39, gemeinschaftsanlage Bramsche/Achmer. Die Kreisgrup• letzten Ruhestätte unserer Mutter Ostpreußens — Ag- 27. April, 15 Uhr, Heimafkreis Allenstpjn. KreMref- Hubert-Koch-Abend. Donnerstag, 3. April „Remter"- pe Lingen fährt um 17 Uhr mit einem Bus dorthin. An• ges Miegel, am Mittwoch, 19. März statt. Mit 46 Teil• fen „Hansa-Restaurant" 1 Bln. 21, Alt Moabit 47/48. Pinneberg, hält der ehemalige Bundesvertriebenen- meldungen nehmen ab sofort entgegen Bäckerei nehmern konnten wir herausfahren und kamen um minister Heinrich Windelen, MdB, ein ostpolitisches Meding, Baccumer Straße 4 und Behrendt, Friedland• 11 Uhr in Bad Nenndorf an, wurden von Frau v. 27. April, 15 Uhr, Heimatkreis Ortelsburg, Monats• Matinee ab. siedlung, Hahnemannstraße 11. Hingst in Empfang genommen, die uns freundlicher• versammlung, »Deutschlandhaus", 1 Bln. 61, Strese- weise auch am Vormittag des Tages, das Haus und mannstraße 90, Raum 210. Nordenham — Die außerordentliche Mitgliederver• NIEDERSACHSEN sammlung der Kreisgruppe im Gasthaus „Zur Deut• alle Räume zeigte. Im Arbeitszimmer von Agnes Mie• 30. April, 20 Uhr, Heimatkreis Tilsit-Stadt, Tilsit- schen Eiche", die einen recht guten Besuch aufzu• gel, war der Platz am Schreibtisch, der so großen Ragnit, Elchniederung, Stargard-Saatzig, „Tanz in den Vorsitzender: Werner Hoff mann. West: Fredi Jost, weisen hatte, stand ganz unter dem Eindruck der Er• Dichterin, deren 96. Geburtstag eine Woche vorher, Mai" (Einlaß 19 Uhr) „Hochschulbrauerei", 1 Bln. 65, 457 Quakenbrück, Hasestraße 60, Tel. 0 54 31 /35 17. innerung an die Vertreibung aus der Heimat vor 30 am 9. März war, mit vielen Blumen geschmückt. Da Amrumer Straße 31. Nord: Werner Hoffmann, 3112 Ebstorf, Max-Eyth- Jahren. Vorsitzender Walter Bohlien leitete seinen wir an diesem Tage auch einige liebe Gäste unter Weg 3, Tel. 0 58 22/8 43. Süd: Horst Frischmuth, Vortrag über die Eroberung Ostdeutschlands mit der uns hatten, wurden manche Fragen gestellt, denn auch 3 Hannover 1, Hildesheimer Straße 119, Telefon Rezitation des Gedichtes „Ostpreußen 1945" von Hans diesen ist Agnes Miegel heute ein Begriff, da ihr HAMBURG Nr. 05 11 / 80 40 57. Venatier ein, das den Leidensweg eines der Flücht• Wirken in aller Welt bekannt geworden ist. Nachdem wir das Haus verlassen hatten, fuhren wir, ebenso Vorsitzender der Landesgruppe: Fritz Scherkus, Ham• Niedersachsen-West — Der Vorstand der Gruppe linge schildert. Mit viel Beifall wurde die Bekannt• gabe aufgenommen, daß die Sommerfahrt am Sonn• unter der Leitung von Frau v. Hingst, zum nahen burg. Geschäftsführer: Hugo Wagner, 2 Hamburg 74, West ruft alle Landsleute zur Teilnahme an der Friedhof, der letzten Ruhestätte. Triftkoppel 6, Telefon 0 40/7 32 94 68 (privat). Schwerpunktveranstaltung, Sonnabend, 10. Mai, 19 abend, dem 24. Mai, nach Wilhelmshaven und weiter Uhr, in der Dorfgemeinschaftsanlage zu Bramsche/ zur Teilnahme am Ostpreußentag der Gruppe Nieder• Heimatkreisgruppen sachsen-West der Landsmannschaft Ostpreußen, der Nach einem gemeinsamen Mittagstisch ging der Achmer aus Anlaß des 20jährigen Bestehens der Weg zurück über den Ort Stukenbrock/Westf., wo eine Gruppe Bramsche, auf. In einem sorgfältig vorbereite• unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Mi• Gumbinnen — Sonnabend, 12. April, 16 Uhr, im nisters für Bundesangelegenheiten, Herbert Hellmann, Kaffeepause gemacht wurde. In einem netten Lokal Restaurant „Gerichtskeller", 2 Hamburg 6, Karolinen• ten Programm, das unter dem Motto „Ostpreußen empfing uns eine besondere Attraktion, eine Wasser• singt und tanzt" steht, wirken die Bundesspielschar steht, nach Heidmühle geht. Ein ausgezeichnetes Pro• straße 1, Ecke Feldstraße, findet unser nächstes Tref• gramm wird mit einem abschließenden Festball ge• orgel, die nach einer bekannten Weise die Wasser• fen statt, das gleichzeitig dem Gedenken des 25jähri- der GJO und. der Qstprtuißen-Ghqr Osnabrück, Lei• fontänen tanzen ließ, zur Freude aller Gäste. Gegen tung Dr. Max'Kunellis, mit. Ein Kleinorchester sorgt boten. Anmeldungen sind bis spätestens 15. Mai abzu• gen Bestehens unserer Heimatkreisgruppe gilt, statt. geben. Anläßlich des 25jährigen Jubiläums des Ost• 20 Uhr waren wir dann wieder in Bochum angekom• Nächste U-Bahnstation Feldstraße. Das Lokal befindet für die musikali sehe Umrahmung. Jeder Teilnehmer men. So war uns dieser Tag ein besonderes Erlebnis, erhält eine umfangreiche Festschrift. Der Veranstal• preußenblattes vergibt der Verlag an Abonnenten sich unter unserem früheren Versammlungslokal „Feld• eine Plakette in Silber für 25jährigen und in Bronze das lange noch in Erinnerung bleiben möge. eck", jetzt Restaurant „Z", jedoch Eingang um die tungstag steht unter der Schirmherrschaft von Bür• germeister Lothar Lewandowsky. Im Schlußwort des für 10jährigen Bezug der Zeitung. Beachtung bei den Münster — Heimatnachmittag: Sonnabend, 12. Ecke. Programm u. a. Dias von Ostpreußen damals Landsleuten sollte die preiswerte Freizeitgestaltung und heute. Gäste willkommen. offiziellen Teils wird Vorsitzender Jost zu den neue• April, 16 Uhr, bei Lühn, Weseler Straße 48. Alle sten heimatpolitischen Zielsetzungen sprechen. Mit ei• im Ostpreußenheim in Bad Pyrmont in der Zeit vom Landsleute auch Gäste sind zu diesem Filmnachmittag Sensburg — Sonnabend, 19. April, 18 Uhr, im Ge• nem Festball bis 2 Uhr früh klingt der Tag aus. 25. Juni bis 23. Juli für 23,— bis 25,— DM pro Tag herzlich eingeladen. — Frauengruppe: Dienstag, 8. sellschaftshaus Pudlich, Kleiner Schäferkamp 36, 5 finden. Anmeldungen sind zu richten an das Ostheim April, 15 Uhr. bei Lühn. Min. von U-Bahn Schlump und S-Bahn Sternschanze, Bramsche — Sonnabend, 10. Mai, begeht die Grup• e. V., 2 Hamburg 13, Parkallee 86. Die sehr harmo• tanzen wir in den Frühling, alt und jung. Gäste herz• pe mit ihren Untergruppen Achmer, Hesepe, Vörden nisch verlaufene Versammlung wurde mit einem ge• Recklinghausen — Samstag, 5. April, 20 Uhr, fin• lich willkommen. Stimmungskapelle vorhanden. Die• und Engter das 20jährige Bestehen um 19 Uhr in der selligen Beisammensein beschlossen. det in der Gaststätte „Zum Großen Kurfürsten", Loh• ses ist unsere letzte Zusammenkunft vor der Sommer• Dorfgemeinschaftanlage. Bürgermeister Lothar Lewan• Oldenburg — Zum Ostpreußentag der Gruppe Nie• tor ein Heimatabend unserer Gruppe statt. Ferner pause. Hinweis zum großen Kreistreffen in Ham• dowsky hat die Schirmherrschaft übernommen. Noch dersachsen-West am Sonnabend, dem 24. Mai. in wird schon auf die Veranstaltung am 3. Mai um 19.30 burg am 6. September 1975. Bitte schon jetzt diesen im Monat April erhalten sämtliche Mitglieder die Heidmühle fährt die Kreisgruppe mit einem Bus. Der Uhr, der Maitanz, (ebenfalls in der selben Gaststätte) Tag zu notieren. Weiteres erfolgt Anfang August. Jubiläums-Festchrift mit dem Programm und den Mit• Vertreter der Ostpreußen bei der Kreisgruppe, Stadt• hingewiesen. Zu beiden Veranstaltungen sind alle wirkenden. Der Vorstand bittet um starke Beteiligung direktor a. D. Walter Klein, Gabelsberger Weg 5, for• Landsleute sowie Gäste herzlichst eingeladen. und Werbung in Interessentenkreisen. Der Tag steht dert alle Landsleute zur Teilnahme auf und bittet Bezirksgruppen unter dem Motto „Ostpreußen singt und tanzt". Warendorf — Frauengruppe: Donnerstag, 10. April, Barmbek-Uhlenhorst-Winterhude — Sonnabend, 5. umgehend um Anmeldung. 15 Uhr in der Kaffeestube Heinermann. Vortrag: Rich• April, 16 Uhr, im „Püttkrug", Winterhuder Weg, Braunschweig — Der Vorstand wurde neu gewählt, Osnabrück — Allen Landsleuten der Kreisgruppe tiges Einkaufen im Supermarkt. Ecke Heinrich-Hertz-Straße 102. geselliges Beisammen• ihm gehören an: 1. Vorsitzender Julius Weber, 334 wird der Besuch der Schwerpunktveranstaltung der sein mit Vortrag über ostpreußische Originale, an• Wolfenbüttel, Gabelsberger Straße 22; 2. Vors. Wer• Gruppe Niedersachsen-West, Sonnabend, 10. Mai, 19 Wuppertal — Aus Anlaß der 30jährigen Wieder• schließend Tanz. Zu erreichen: U-Bahn Mundsburg ner Soltner, 33 Braunschweig, Auer Straße 4, Schrift• Uhr, in der Dorfgemeinschaftsanlage Bramsche/Ach• kehr der Vertreibung führen die Kreisverbände des 63 Min.), Bus: 172/173, Haltestelle Winterhuder Weg führer Walter Kiupel, 33 Braunschweig, Limbecker Str. mer empfohlen. Anlaß ist das 20jährige Bestehen BdV: Ennepe-Ruhr, Hagen, Mettmann, Renscheid, So• 39; Kassierer Kurt Laumert, 33 Braunschweig, Zim• lingen und Wuppertal über Ostern eine Fahrt in das schräg gegenüber, Straßenbahn 14 und 15. der Nachbargruppe Bramsche. — Der Chor der Kreis• mermannweg 27; Kulturwart Julius Weber, 334 Wol• gruppe fährt Sonnabend, 3. Mai, 14.15 Uhr, mit einem Zonenrandgebiet nach Uelzen durch. Abfahrt: Karfrei• Billstedt —Donnerstag, 8. Mai (Himmelfahrt), Aus• fenbüttel, Gabelsberger Straße 22. Nächste Zusam• Bus vom Ledenhof zur Sportschule Barsinghausen bei tag, 28. März 75; Rückkehr: Montag 17 Uhr. Pro• flug in die Görde/Hitzacker. Anmeldung erbeten an menkunft, 9. April, 20 Uhr, Kolpinghaus in Braun• Hannover anläßlich der Jubiläumsveranstaltung der gramm: Sonnabend um 9.30 Uhr Gottesdienst für beide Kurt Sprung, Telefon 7 12 15 62 ab 18 Uhr .Letzter schweig, Kasernenstr. 30. statt. Frau Meisel wird uns Traditionsgemeinschaft des Tilsiter Sport-Clubs. Es Konfessionen in der Marienkirche in Uelzen; anschlie• Anmeldetermin 18. April 1975. Abfahrtszeit wird noch einen Dia-Vortrag über Sehenswürdigkeiten in Nie• wird den Chormitgliedern empfohlen, Badezeug mit- ßend Kranzniederlegung am Ehrenmal in Uelzen bekanntgegeben. Abfahrt erfolgt vom Billstedter dersachsen zeigen. Wir bitten um regen Besuch, auch zuaehmen, da ein Hallenbad in den Morgenstunden verbunden mit einer Gedenkstunde zur 30. Wieder• Markt. von Gästen, für diese interessante Veranstaltung. zur Verfügung steht. kehr der Vertreibung. Am Sonntag Fahrt an die Farmsen-Walddörfer — Freitag, 4. April, 19 Uhr, Cloppenburg — Zu einem Gemeinschaftsnachmittag Quakenbrück — Mit dem Ausbau einer Tagungs• Grenze unter Führung des Bundesgrenzschutzes. Wir im Vereinslokal des FTV, Berner Heerweg 187 b, im Gasthaus „Zum Treffpunkt" hatte die Frauengrup• stätte hat das Diakonissen-Mutterhaus Bethanien, fahren durch den Harz — Osterode, Clausthal-Zel• trifft sich die Bezirksgruppe. Herr Brahmann zeigt pe unter der rührigen Leitung von Frau Erika Link früher Lötzen/Ostpreußen, eine völlig neue Aufgabe lerfeld, Goslar über Braunschweig in die Lüneburger uns wieder Dias aus den Bergen. Gäste herzlich auch die Nachbarfrauengruppe der Ostpreußen aus übernommen. Gedacht ist diese Einrichtung zur Wei• Heide nach Uelzen. Anmeldungen für diese Fahrt er• bitten wir bis zum 10. März 1975 bei den o. a. Kreis• willkommen. Quakenbrück unter Führung von Christel Thews ein• terbildung haupt-, neben- und ehrenamtlicher Mitar• geladen. Der Saal des Gasthauses war nahezu über• beiter aus Kirche und Diakonie. Mit einer Bibelwoche verbänden oder den landsmannschaftlichen Kreis• Fuhlsbüttel — Montag, 21. April, 15.30 Uhr. im Bür• für das Mutterhaus zum Thema „Abendmahl" ist die gruppen. gerhaus Langenhorn, Hamburg 62, Tangstedter Land• füllt. Nach einer gemeinsamen Kaffeetafel referierte der Vorsteher des ostpreußischen Mutterhauses Be• neue Tagungsstätte eröffnet worden. Alle Gruppen straße 41 (U-Bahn Langenhorn Markt) Hermann-Lons- aus Kirche und Diakonie sind eingeladen, in dieser Abend. thanien Quakenbrück, Pastor Günter Freytag, in ei• nem Farblichtbildervortrag über seine Erlebnisse bei neuen Einrichtung zu tagen. Erforderlich scheint, wie HESSEN Hamm-Horn — Sonnabend, 26. April, 18 Uhr, im der unlängst nach Ostpreußen, Westpreußen, Masu• bereits jetzt abzusehen ist, die rechtzeitige Anmel• Vorsitzender der Landesgruppe: Otto von Schwichow. Restaurant „Meteora", großer Clubraum, vormals ren und Danzig abgestatteten Reise. dung. Der Tagessatz liegt bei vier Mahlzeiten und „Unter den drei Linden", in Hamburg-Hamm, Ham• Unterkunft in Vereinbarung mit der Landeskirche bei 355 Marburg, Frhr.-v.-Stein-Straße 37, Telefon 0 64 21 • mer Steindamm 118, Ecke Sievekingsallee, geselliges Diepholz — Die Gruppe der Ostpreußen, Westpreu• 25,— DM. ßen und Danziger stand bei ihrer Zusammenkunft Fulda — Zusammenkunft im D. J. O.-Heim an der Beisammensein. Herr Horst Goerke wird einen Vor• Quakenbrück — Die Gruppe fährt am Sonnabend, Ochsenwiese. Die Frauengruppe hatte dieses Mal trag über unsere Heimatdichterin, Agnes Miegel hal• unter dem Thema „Das Ermland". Nach den Begrü• 10. Mai, mit einem Bus zum 20jährigen Bestehen der ßungsworten und Glückwünschen für die Geburtstags• alles österlich hergerichtet. Bei Kaffee und Kuchen ten und einige Gedichte von ihr vortragen. Gaste Nachbargruppe Bramsche nach Bramsche/Achmer. Der fand man sich im Gespräch rasch wieder zusammen. herzlich willkommen. Das Restaurant ist zu erreiAen. kinder seit der letzten Zusammenkunft im Februar Bus fährt um 17.15 Uhr vom Bahnhofsvorplatz und sprach der Vorsitzende E. J. Gutzeit ehrende Worte Nach der Begrüßung gedachte man des Todes des Von den U-Bahnstationen Horner Rennbahn und Burg- um 17.20 von der katholischen Kirche in der Artland• für den am 15. März verstorbenen Landsmann, Leh• langjährigen Mitglieds, Frau Charlotte Minuth. Der straße mit der Straßenbahn Linie 15 bis zur Halte• straße. Für Mitglieder der Gruppe ist die Fahrt ko• rer i. R. Franz Schollen aus dem Kreise Allenstein. Maiausflug findet am Sonnabend, 31. Mai, statt, mor• stelle Hammer Steindamm/Hammer Park. stenfrei, Nichtmitglieder zahlen für Hin- und Rück• gens um 9 Uhr ab Landesbibliothek. Es geht dieses Lm. Wolfgang Bisewski zeigte eine gut ausgewählte fahrt 5,— DM. Der Vorstand bittet um rege Beteili• Lokstedt-Niendorf-Schnelsen - Sonnabend,5. April. Dia-Reihe über „Das Ermland" und begleitete sie mit Mal zur Fischerhütte nach Mittelkalbach. Der große 19 Uhr, Vereinslokal „Zur Doppele.che , Tabarg[ W. gung. Anmeldungen nimmt ab sofort an Vorsitzender Sommerausflug nach Lüneburg findet am 23. und 24. erklärenden Worten über die Schönheit und den Erich Lukoschus, 457 Quakenbrück, Memeler Straße 52, nächste Zusammenkunft. Gäste herzlich w.llkom- Reichtum des Ermlands, vor allem seiner markanten August statt. Es wird das erweiterte Ostpreußische 10. Jagdmuseum in Lüneburg besucht. Die Gattin des ver• Kirchen und Städte. Lm. Paul Ziemann begleitete die Soltau — Die Versammlung im Monat April fällt gesungenen Lieder auf dem Klavier. storbenen Forstmeisters Löffke, Frau Dr. Barbara aus. Nächste Zusammenkunft der Frauengruppe Mitt• Löffke wird uns selbst durch das Museum führen. Im Frauengruppen Fürstenau — Am Sonnabend, dem 10. Mai, fährt die woch, 9. April, 15 Uhr im Cafe Köhler. Sehr gut be• Angesicht einer Schale mit ostdeutscher Heimaterde Billstedt - Montag. 7. April, 20 Uhr, be. M.dd.ng, Gruppe mit einem Bus zur Schwerpunktveranstaltung sucht war die Jahreshauptversammlung im Gasthaus Ojendorier Weg 39, trifft sich die Frauengruppe begann dann die Gedenkstunde für die größte See• der Gruppe Niedersachsen-West der Landsmannschaft „Zur Linde". Nach der Begrüßung und Totenehrung rettungsaktion der deutschen Geschichte, bei der im Farmsen-Wa.ddörfer - Dienstag 22. ApnL Ostpreußen aus Anlaß des 20jährigen Bestehens der durch den 1. Vors. Heinz Fabrewitz und dem gemein• Frühjahr 1945 die deutsche Marine mit 790 Schiffen im Vereinslokal dos FTV, Berner Heer 9 Gruppe Bramsche der Ostpreußen nach Bramsche/Ach• sam gesungenen Ostpreußenlied wurde das Protokoll in 115 Tagen ca. 3 Millionen deutscher Zivilisten und trifft sich die Frauengruppe. Gaste nerzncn mer. Der Vorstand bittet die Mitglieder um sofortige der letzten Jahreshauptversammlung verlesen. Der 1. verwundeter Soldaten aus unseren Ostseeprovinzen Anmeldung bei Schatzmeister Franz Tobaschus, Für• men. _ ... • r>. Vors. hielt in seinem Jahresbericht Rückschau über unter den schwierigsten Umständen gerettet hat. Wei• stenau, Schorfteichstraße 2. die im abgelaufenen Jahre abgehaltenen Versamm• terhin wurde die Diskussion fortgesetzt, deren erster Fuhlsbüttel - Montag, 21. April, »f^r'm Bür• lungen, Veranstaltungen und Fahrten. Frau Erna Leh• gerhaus Langenhorn, Tangs edt« Ucl Gifhorn — Auf der Jahreshauptversammlung wur• Teil im November mit einem Vertreter des Otfried- de einstimmig der bewährte bisherige Vorstand auf mann berichtete über die Arbeit der Frauenabteilung, Rademacher-Kreises und Frh. v. Rosen begonnen hat• Bahn Langenhorn-Markt) trifft sicn nie r. y r die jeden Monat einmal zusammenkommt. Der 1. Memellandkreise - Sonnabend Apr.1. 16 Uh , weitere zwei Jahre gewählt. Die fast gleichgebliebene te. Thema: Deutsch-polnische Verständigung? Jal Mitgliederzahl und der stets überaus gute Besuch bei Vors. dankte den Mitgliedern des Vorstandes und Aber wie? Zum Schluß referierte Landsmann Rad- Hotel-Pension Hempf. Hamburg 76 Mi'J*°* £~ . g e Veranstaltungen sei ein guter Beweis dafür, daß die den Kassierern für die geleistete Arbeit und Unter• ziejewski noch über Rechts- und Wirtschaftsfragen, altenallee 12. Zusammenkunft der rraueng i v Ost- und Westpreußen ein großes Interesse an heimat• stützung. Er erklärte, daß er sich für eine Wieder• die für Vertriebene von Interesse sind. Start in den Frühling. _ politischen Aufgaben haben. Der I. Vorsitzende Frei• wahl nicht zur Verfügung stelle. Einstimmig wurde - i ADril 19 Uhr, ue- tag bat seine Landsleute, auch weiterhin der alten zum 1. Vorsitzenden der bisherige 2. Vors. Helmut Glessen — Freitag, 4. April, 19.30 Uhr. Martinshof, Wandsbek — Donnerstag, 3 APru. Kirstein gewählt. Weiterhin wurden gewählt: 2. Vors. sellschaftshaus Lackemann, H.nterm Stern 14, w Heimat die Treue zu halten und niemals auf das an• Monatsversammlung: Motto „Rettung über See". .abend. Gäste sind willkommen. £*B Dflpmifjmbtoit 5. April 1975 — Folge 14 — Seile ** Heimatkreise

Dann hatte jeder auch die Gelegenheit, am Osterode! Mittwoch, 16. April, 15 Uhr, Mohrunger Stube. Frauen• Herrn Zerlick über die sudetendeutschen Weltbäder stenpreis von etwa 5,25 DM, einschließlich Porto und Kreistreffen, das am Sonntag, 7. September in Reck- treffen: Fahrtbesprechung und Tagesfragen. Karlsbad, Marienbad, Franzensbad, Joachimsthal und Verpackung in Buchform ca. 50 Seiten stark mit kar• linghausen durchgeführt wird, teilzunehmen. Lm. Beh• Kassel — Sonnabend, 19. April, 16 Uhr. KSV-Heim, Teplitz. Zum Fleckessen konnte der 1. Vorsitzende, toniertem Schutzumschlag erfolgen. Da die Gesamt• rendt bittet um recht baldige Mitteilung, damit die Damaschkestraße, Stadion, Linien 4 und 7, Heimat• Landsmann Schusziara, neben den vielen Landsleuten zahl der Neuauflage aus verständlichen Gründen klein organisatorischen Arbeiten rechtzeitig in Gang gesetzt abend unter Mitwirkung des Frauenchors Wilhelms• auch Schicksalsgefährten aus Schlesien, Pommern, dem gehalten wurde, bitten wir um recht baldige Bestel• werden können. lung an eine der nachstehenden Adressen. Den Un• bausen. Sudetenland sowie einheimischen Gästen auch ein Paketaktion: Durch die vielen Besuche in der Hei• Marburg/L. — Dienstag, 8. April. Heimatabend, Ehepaar aus dem polnischen Teil Ostpreußens, das kostenbeitrag bitten wir auf das Postscheckkonto Köln 94756 Dr. Gerhard Reifferscheid, Niederdollendorf. mat haben wir die Anschriften von notleidenden Waldecker Hof 19.30 Uhr Vortrag Herr Raether: seinen Urlaub hier verbringt, begrüßen. Ein ehrender Landsleuten erfahren, die keine Verwandten oder Be• „Dank an die Marine für Rettung aus Seenot" — 30 Glückwunsch galt der ostpreußischen Dichterin Ger• Bergstraße zu überweisen. Mit freundlichem Gruß Dr. Gerhard Reifferscheid, 533 Königswinter 1. Berg• kannte in Westdeutschland haben. Auf unsere Veran• Jahre danach. Bei unserem letzten Heimatabend hielt trud Papendiek zu ihrem bevorstehenden 85. Geburts• lassung ist schon oft geholfen worden. Wir möchten Amtsrat Henkel einen Dia-Vortrag über seine Reise tag. Die nächste Veranstaltung ist ein Mundartabend straße und Alfred Hinz, 533 Königswinter 1, Adolf- Kolping-Straße 8. aber noch weitere Not lindern. Unsere Konten: Post• in das Himalaja-Gebiet. am Sonnabend, d. 19. April 1975, um 20 Uhr im Hause scheckkonto Hamburg 30 13 66-204 oder Girokonto der Wiesbaden — Nicht verzichten sollen die Mitglie• des Evang. Frauenbundes, Schutt 9. Kieler Spar- und Leihkasse Nr. 432 190 in Kiel. der auch der Wiesbadener Landsmannschaft der Ost- Gumbinnen und Westpreußen in Zukunft auf die Bezeichnung Kreisvertreter: Dipl.-Ing. Dietrich Goldbeck, 4812 .Heimatvertriebener". Der neue Landesvorsitzende BADEN-W ÜRTTEMBERG Brackwede 1, Winterberger Str. 14. Tel. «5 21/44 1« 55. Pr.-EylaU dieser Organisation, der sich während der Jahres• Vorsitzendel dei Landesgruppe: Erwin Seefeldt, Jugendfreizeit — Unser Jugendkreis führt in diesem Kreisvertreter: Gerhard Doepner, 24 Lübeck- hauptversammlung der Wiesbadener Landsmann• 7417 Urach. MauchentalstraBe 45. Tel. 0 71 25 ' 44 25 Moisling, Knusperhäuschen 5, Telefon 04 51 / 80 18 07. schaft der Ost- und Westpreußen erstmals der Öffent• Jahr vom 26. 7. bis 2. 8. ein Freizeitlager für Jugend• liche im Alter von 13 bis 18 Jahren in unserer Paten• lichkeit vorstellte, betonte in seiner Ansprache unter Landesdelegiertentagung — Sonntag, 13. April in Hauptkreistreffen — Unser diesjähriges Kreistref• anderem, es sei nicht etwa — so meinen Gegner der Göppingen, Stadthalle, Beginn 9.30 mit Grußworten, stadt Verden, Jugendherberge „Bella Vista". Burg• berg Nr. 50, durch. In froher Gemeinschaft soll hier fen findet aus Anlaß der 20jährigen Patenschaft am Landsmannschaften — mit .kaltem Krieg" zu ver• Ehrungen, Totenehrungen und Berichten. Neuwahlen 24. und 25. Mai in Verden/Aller statt. Ich möchte be• wechseln, wenn die Landsmannschaften ihre heimat• finden diesmal nicht statt, sodaß anschließend gleich nicht nur über die Heimat unserer Eltern berichtet werden, sondern die Teilnehmer sollen durch Fahrten, reits jetzt darauf hinweisen, damit für diese Tage in orientierte Politik weiter fortsetzen. Nach wie vor, so Chefredakteur Wellems über das Thema „Ist unsere Verden Verabredungen mit guten Freunden aus der sagte Landesvorsitzender Otto von Schwichow, der Zukunft schon verspielt?" sprechen kann. Nach der Wanderungen und Besichtigungen unseren Patenkreis kennenlernen. Spiel und Sport werden dabei nicht zu Heimat getroffen werden können. Da die Übernach• von seinem Stellvertreter Hugo Rasmus nach Wies• Mittagspause wird dann eine allgemeine Aussprache tungsmöglichkeiten in Verden sehr knapp sind, bitte baden begleitet wurde, müsse die Landsmannschaft zu dem Vortrag und den einzelnen Berichten erfolgen. kurz kommen. Alles Nähere ist nach Anmeldung, die möglichst bis zum 15. 6. abgegeben werden sollte, ich, schon jetzt Quartier bei dem Verkehrsamt der der Ost- und Westpreußen für die Handhabung der Ganz besonders wird aber darauf hingewiesen, daß Stadt 309 Verden, Ostertorstraße 7a), anzumelden. Menschenrechte und das Recht aus Selbstbestimmung am Sonnabend, dem 12. April um 19.30 in der Stadt• von Jugendobmann Hans Herrmann, 2427 Malente, Voßstraße 24, zu erfahren. Es ist gelungen, einige sehr billige Ubernachtungs- eintreten. Martha Schetat, Gründungsmitglied der halle zu Göppingen die örtliche Gruppe einen Heimat• möglidikeiten iür minderbemittelte Landsleute und Wiesbadener Landsmannschaft und seit 1946 ununter• abend veranstaltet. In dieser Veranstaltung wird Jugendliche sicherzustellen. Anmeldungen hierfür Das Hauptkreistreffen am 10. und 11. Mai Am brochen Schatzmeisterin ihrer Organisation wurde zum Prof. Dr. Werner Schienemann über das für alle in — wollen Sie bitte baldmöglichst an unseren Kreiskar- „langen Wochenende" nach dem Himmelfahrtstag fin• Ehrenmitglied ernannt, während zahlreiche weitere diesem Jahre besondere Thema „30 Jahre nach der teiiührer Lm. Alfred Woelk, 309 Verden, Buschbülten• det das diesjährige Treffen der Kreisgemeinschaft Mitglieder ebenfalls hohe Auszeichnungen entgegen• Vertreibung" sprechen. Fernerhin wirken mit: „Volks• weg 25, richten. Da am Sonnabend, 24. 5., nachmit• Gumbinnen zusammen mit dem Salzburger Verein nehmen konnten. Dazu gehören Siegfried Bark, Frie• tanzgruppe Metzingen" sowie „Sängerrunde Quar- tags 14 Uhr wieder eine Kreisrundfahrt mit Bussen statt. Das Programm sieht vor: Sonnabend, 10. Mai, da BorcharcH, Georg Cziszkat, Ilse Fritz. Elisabeth tet-Sudetenland". Es wird erwartet, daß die umlie• nach Fischerhude stattiindet, bitte ich, sich wegen 10.30 Uhr, Öffentliche Sitzung des Kreistages im Biele• Gluszak, Anne Goelke, Dr. Inge Hauzel-Leppek, Char• genden Gruppen stark diese Veranstaltung besuchen. Platzreservierung auch hierfür an Lm. Alfred Woelk felder Rathaus. Alle weiteren Veranstaltungen im lotte Kecker, Gerhard Kunkel, Margarethe Leppek, Abschließend nochmals der Hinweis, daß jede Gruppe zu wenden. Liselotte Paul, Johanna Pauls, Anna Sawatzki und diesmal wirklich vertreten sei, möglichst mit 2 Perso• Haus des Handwerks: 15.30 Uhr heimatpolitische In• Lisbeth Wermke. — Die Frauengruppe trifft sich am nen. Es sollte eigentlich eine Ehrenpflicht für uns alle formationsstunde. 17 Uhr Salzburger Versammlung. 2. Dienstag jeden Monats um 15 Uhr im Haus der sein, die Veranstaltungen der Landesgruppe uneinge• 20 Uhr gemütliches Beisammensein mit Tanz und Un• Pr.-Holland Heimat Wiesbaden, Friedrichstraße 35. Hofgelände, 1. schränkt zu besuchen. terhaltung im großen Saal. Sonntag, 11. Mai: 9.45 Kreisvertreter Dr. Heinz Lotze, 4131 Rheinkamp-Bderl Stock. Der „Stammtisch mit heimatlichen Gerichten" Lörrach — Den offiziellen Teil der Jahreshauptver• Uhr Andacht, 10.30 Uhr Begrüßung, anschließend An• Geschäftsführer: Helmut Jänecke, 2210 Itzehoe Rot- steht jeweils am 2. Freitag eines Monats auf dem sammlung eröffnete der Ostdeutsche Singkreis mit den sprachen; 12 Uhr Jugendbesprechung. Am Vormittag haus. Abt Patenschaftsbetreuung. Programm und beginnt um 19 Uhr in der Gaststätte Liedern: „Land der dunklen Wälder" und „Dort jenes außerdem Kinderspielkreis für die 5 bis 12jährigen „Am Rheineck", Biebrich, Stettiner Straße. Der Chef Brünnlein". Danach gab der Vorsitzende einen kurzen Teilnehmer. Am Nachmittag Zusammenkünfte von Heimatkreistreffen 1975 — Die Heimatkreisgemein- der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, Dr. Hans- Jahresbericht, worin er seinen Stellvertreter Heinrich Traditionsgemeinschaften (Sport, Schulen, Vereine, schaft Pr. Holland hat in den vergangenen Jahren ne• Joachim Doeske spricht am 24. März um 19.30 Uhr May und seine stetigen Helfer Frau May und Otto Behörden usw.) und Landgemeinden. Bei diesem Tref• ben dem Haupttreffen in Itzehoe immer noch zwei zum Thema „Rettung über See — vor dreißig Jahren". Brahl lobend erwähnte. Besonderen Dank und Gruß fen wird auf Sonderprogramme verzichtet, um dem weitere Treffen innerhalb des Bundesgebietes abge• Die Veranstaltung findet im Haus der Heimat statt. richtete er an den Kassierer und Schriftführer Bruno Gespräch in den kleinen Kreisen mehr Raum zu geben. halten. Im Jahre 1974 fanden diese Treffen in Han• Zur Weinprobe nach Geisenheim starten die Mitglie• Ulisch, der sich z. Zt. im Krankenhaus in Säckingen Im großen Saal werden wieder Tafeln für die Land• nover (gemeinsam mit der Kreisgemeinschaft Mob- der der Wiesbadener Landsmannschaft am 3. Mai um befinde. Nach dem Kassenbericht und dem Bericht der bezirke und für die 4 Stadtteile aufgestellt, wo die je• rungen) und Köln statt. In diesem Jahr soll das Haupt• 13 Uhr. Treffpunkt ist die Werner-von-Siemens-Schu- Kassenprüfer (W. Gehlhaar) wurden dem Gesamtvor• weiligen Vertreter sich um die Zusammenführung der kreistreffen zum Wochenende am 6. und 7. Septem• le. Die Frage, welche Entwicklung sich in der evange• stand einstimmig Entlastung erteilt. Horst Sauer als Teilnehmer aus den betr. Bezirken bemühen und die ber wieder in der Patenstadt Itzehoe durchgeführt lischen Kirche abzeichnete, beleuchtet Pfarrer Marien• Wahlleiter erinnerte an die Versammlung im Früh• vorhandenen Unterlagen bereithalten. Alle Teilneh• werden. Ein weiteres Treffen, das diesmal im süd• feld in einer Veranstaltung am 11. Mai um 17 Uhr im jahr 1974, als der unvergessene Ernst Klein nicht mehr mer sollen deshalb auch Kärtchen mit Namen und deutschen Raum vorgesehen ist, wird etwa Mitte Ok• Friedrich-Naumann-Saal, Wiesbaden, Hermmühlgasse. unter uns weilte; es galt einen neuen 1. Vorsitzenden Heimatort bzw. der Straße in Gumbinnen anstecken, tober vorausichtlich in München angesetzt werden. zu wählen. Man habe diesen in Kurt Gleibs gefunden um die Erkennung zu erleichtern. Verabreden Sie sich Das genaue Datum wird im Mai, wenn die Vorberei• und wer mit ihm zusammengearbeitet habe, der könne bitte mit Verwandten und Bekannten zur Teilnahme. tungen abgeschlossen sind, bekannt gegeben. Falls RHEINLAND-PFALZ auch bestätigen, daß man keinen würdigeren Nach• Im soeben herausgekommenen Gumbinner Heimat• darüber hinaus noch der Wunsch besteht, daß unsere Vorsitzendel der Landesgruppe: Hans Woede, folger sich hätte wünschen können. Die dann durch• brief Nr. 28 findet man ebenfalls einen Hinweis auf Landsleute eventuell im Juni noch einmal an einem 65 Mainz Ernst-Lodwig-Str. 11. Tel. 0 61 31 /2 68 76. geführten Wahlen bestätigten noch einmal die gelei• das Treffen. Beachten Sie auch die weiteren Ankündi• anderen Ort zusammen kommen, so erbitten wir hier• stete Arbeit. Es wurden wieder gewählt: Kurt Gleibs, gungen an dieser Stelle. zu Vorschläge an die Geschäftsstelle. Es müßten Ort Bad Ems — Donnerstag, 10. April, 19.30 Uhr. Hotel 1. Vorsitzender; Heinrich May. 2. Vorsitzender; Bru• und Zeitpunkt vorgeschlagen werden. Sollte ein Russischer Hof, Lichtbildervortrag von und mit Ober• no Ulisch, Kassierer und Schriftführer. Königsberg-Stadt Landsmann sich gleichzeitig bereiterklären, bei den forstmeister Ehrenfried Liebeneiner, Lüneburg, Nach einer kurzen Pause zeigte Horst Sauer Dias Vorbereitungen an Ort und Stelle mitzuwirken, selbst• Amtierender Stadtvorsitzender: Dipl.-Ing. Ulrich „Herbstfahrt 1974 über Pommern und Westpreußen in von seinen Reisen 1973 und 1974 nach Danzig, Ost- verständlich mit Unterstützung durch unsere Ge• Albinus, 53 Bonn. Geschäftsstelle: Günter Boretius, die ostpreußische Heimat". Alle Landsleute mit ihren und Westpreußen. Heitere und besinnliche Schilde• schäftsstelle, so würden wir das dankbar begrüßen. 4 Düsseldorf. Bismarckstraße 90, Telefon 35 03 80. Angehörigen und Freunden sind dazu eingeladen. rungen, kritische und anerkennende Erläuterungen Nur müßten entsprechende Vorschläge bis spätestens 15. 4. 1975 hier vorliegen. Gehen keine Vorschläge Frankfurt/M — Sonnabend, 5. April, 19 Uhr, Haus vermittelten allen Anwesenden die Erlebnisse und Das I. Königsberger Heimattreifen des Jahres 1975 ein, würden wir es in diesem Jahr bei den geplanten der Heimat, Lenaustraße 70, Wappensaal, Gemein- Eindrücke dieser Reisen. Reicher Beifall belohnte den — Nord — veranstaltet die Stadtgemeinschaft am beiden Treffen in Itzehoe und München belassen. Wir schaftsveranstaltung „Sie kamen übers Meer" — 30 ausgezeichneten Vortrag. Danach folgte in buntem Sonntag, 27. April, in Pinneberg. Tagungsstätte ist bitten für diesen Fall schon jetzt alle Landsleute, sich Jahre Vertreibung —; Mittwoch, 9. April, 19.30 Uhr, Wechsel ein unterhaltsames Programm: Die Ostdeut• das Hotel Cap Polonio, Fahltskamp 47. Als Einleitung dann auf diese beiden Treffpunkte zu konzentrieren Haus der Heimat, Lenaustraße 70, Wappensaal, Mitt• sche Trachtengruppe zeigte die Volkstänze „Wolga• besuchen wir entgegen früheren Angaben um 9.30 und durch zahlreichen Besuch zu bekunden, daß die woch-Gespräch-Filmvortrag „Der Kommunismus in ster", „Set-Quadrille* und „Zillertaler Ländler". Für Uhr einen Gottesdienst beider 'Konfessionen. Daran Pr. Holländer auch 30 Jahre nach der Vertreibung noch Süd-Ost-Asien eine Weltgefahr", Referent: Acker• die selbstentworfene zweite Trachtengarnitur erhielt schließen sich Musikdarbietungen im Großen Saal an, fest zusammen halten. Damit können wir gleichzeitig mann-Gemeinde, Ffm. die Gruppe besonderen Beifall. wo auch ab 11 Uhr die Kundgebung zum Thema „Die beweisen, daß wir nicht gewillt sind, das den Heimat• Neustadt — Ein veranstaltungsreicher Monat liegt Tuttlingen — Der Landesvorsitzende Prof. Dr. Schie• Flucht vor dreißig Jahren" stattfindet. Für den Nach• vertriebenen angetane Unrecht schweigend hinzuneh• hinter uns. Angehörige der Landsmannschaft Ost• nemann referierte in ähnlicher Weise wie auf dem mittag sind Sonderveranstaltungen vorgesehen. Die men. preußen nahmen am Lungwurstessen der Pommern „Osteuropäischen Seminar I" der westpreußischen Organisationsleitung der Tagung liegt in Händen von teil, besuchten die Kulturveranstaltung des B. d. V., Landesgruppe vor seiner örtlichen Gruppe „Ordens• Lm. Paul Gerhard Frühbrodt, 2080 Pinneberg-Thesdorf, durchgeführt von der Landsmannschaft der Sudeten• land" in Tuttlingen über polnische Journalistik und Fröbelstr. 10, Ruf: 04101/64339. Parkflächen stehen Rastenburg deutschen und gestalteten die eigene Monatsversamm• Literatur. In seinen Vortrag mischten sich in leben• am Hotel und in 150 m Entfernung zur Verfügung. ?oce.IS«e.rt.rJ!ter: "'"«"••<•* Hilgendorff, 2321 Flehm, lung mit einem Fleckessen. Besondere Erwähnung diger Weise Fragen und Anmerkungen aus der Zu- Quartieranforderungen können gerichtet werden an Post Kletkamp. Telefon 0 43 45/3 6«. verdient der sehr anschauliche, informationsreiche das Hotel Cap Polonio, an Hotel Holsteiner Hof, 2084 und von persönlichem Erleben geprägte Vortrag von Fortsetzung auf Seite 17 Rellingen, Koppelstraße 4, an Hotel Fuchsbau. 2084 Hindenburg- und Herzog-Albredhts-SchUler — Unser Rellingen, Altonaer Straße 357, oder an Hotel Kru• erstes Schülertreffen 1975 soll in Goslar/Harz, der punder Park, 2084 Rellingen, Altonaer Straße 325. 1000jährigen Kaiserpfalz stattfinden. Goslar ist für alle über Autobahn oder Eisenbahn bequem erreich• bar. Treffpunkt ab 10 Uhr am Sonnabend, 26. April, Aus den ostpreußischen Heimatkreisen ... Königsberg-Land in Goslar im Hotel Achtermann in der Rosentorstrafie Kreisvertreter: Bruno Kerwin. 4S4 Lengerich. Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• Thomas-Mann-Straße 13, Telefon 0 54 81/7 32. — 100 Meter vom Hauptbahnhof. Parkplätze sind ge• nügend vorhanden. Gemeinsames Mittagessen im Ho• wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. Heimatbrief — Aller Anfang ist schwer. Der erste tel Achtermann, Besichtigung der Altstadt nach dem Samländische Heimatbrief, der auch unseren Kreis Mittagessen durch einen Führer der Stadtverwaltung berücksichtigt, ist ausgeliefert. Wir hoffen, daß er Im Anschluß daran gemeinsames Kaffeetrinken im viele ständige Leser findet. Wer den Samländischen Hotel Achtermann und gemütliches zwangloses Bei• Besonders, wer auf ein preisgünstiges Quartier Wert Allenstein-Stadt Heimatbrief noch nicht erhalten hat, bestellt ihn bitte sammensein. Unser Schulkamerad Karl-Heinz Leid• legt, sollte es schnellstens tun! Alle näheren Mittei• bei Frau Else Pfeiffer, 208 Pinneberg, Fahltskamp 30, reiter aus Goslar wird uns danach Dia9 von seiner Stadtvorsteher: Georg Hermanowski, 53 Bonn. Kreis• lungen folgen laufend an dieser Stelle. vertreter Land: Hans Kunigk, 3582 Gensungen. Postfach 1705. Die nächste Ausgabe des Heimatbriefes letzten Reise nach Rastenburg zeigen. Wer zu über• wird Ende Juni ausgeliefert. Senden sie alle Artikel, nachten wünscht, und am Sonntag einen Ausflug in Jahrestreffen — Schon lange, ehe der „Tag der Angerburg die noch in die nächste Ausgabe aufgenommen wer• den schönen Harz zu machen, richte seine Zimmerbe• Heimat" für dieses Jahr festgelegt wurde, hatten wir Kreis Vertreter: Friedrich-Karl Milthaler, 2 Ham• den sollen bis spätestens 3. 5. 75 an Fritz Löbert. 46 stellung an: Kurt Boeffel, 3380 Goslar/Harz, Hubertus• unser Jahrestreffen auf den 13. und 14. September burg 13, Postfach 8047. Telefon 0 40/43 25 41. Dortmund 14, Spannstraße 22. weg 32, Telefon (05321) 24396. Unser nächstes Tref• festgelegt. Wir wollen also an diesem Tage gleich• Fuchsberg (bei Löwenhagen): Alle Fuchsberger wer• fen findet in Wesel, unserer Patenstadt, wie in le• zeitig einen Heimat-Tag begehen, einen Tag, der vor• Volksschule Angerburg — Wie bereits bei unserem den gebeten, ihre Anschrift an oben angeführte Adres• dern Jahr statt. Am Sonnabend, 23. August, ab 10 Uhr wiegend im Zeichen des Jahres der Frau stehen wird, Treffen in Rotenburg verabredet, wollen wir am 26. se mitzuteilen. Wir wünschen allen Landsleuten ein treffen wir uns alle im Hotel Kaiserhof. Ab 18 Uhr an dem wir unseren Frauen und Müttern für ihren mu• April ein neues Treffen starten. Unser Zusammen• frohes Osterfest. großes Schülertreffen in der Niederrheinhalle mit Mu• tigen Einsatz vor dreißig Jahren und für all das dan• sein findet am Sonnabend, 26. 4. ab 13 Uhr im Hotel- sik und Tanz bis 1 Uhr nachts. Am Sonntag ab 14 Uhr ken wollen, was uns dreißig Jahre hindurch Mut zum Restaurant „Zur Mühle" in Lengerich/Westf., Tecklen• Kreistreffen in der Niederrheinhalle. Durchhalten und zum Neubeginn gegeben hat. Am burger Straße Nr. 29 statt Lengerich ist zu erreichen Neidenburg 13. und 14. September treffen wir uns — wie schon über die Autobahn Hannover-Osnabrück (Lotter Kreisvertreter: Paul Wagner, U tandshut II, Post• bekanntgegeben — diesmal leider nicht direkt in un• Kreuz) Richtung Münster-Abfahrt Tecklenburg. Wer fach 502, Telefon 08 71 7 19 20. RöDel serer Patenstadt Gelsenkirchen, denn dort ist das aus Richtung Hamburg-Bremen kommt fährt die Han• Hans-Sachs-Haus wegen einer längst fälligen Umge• salinie Bremen-Osnabrück-Münster. Abfahrt wie vor• Zu einer dringenden Sitzung des Kreistages und ei• Stellv. Kreisvertreter: Erwin Poschmann, 2J58 Kal• staltung geschlossen und einen anderen so großen her. Das Hotel liegt in Richtung Stadtmitte Lengerich, ner Mitgliederversammlung des Vereins .Kreis Nei• tenkirchen, Postfach 116, Tel. 0 41 91/4 15 68. Saal gibt es leider nicht. Wir treffen uns in diesem etwa 3 Minuten von der Autobahn. Das Clubzimmer denburg e. V." lade ich für Sonnabend, 10. Mai, nach Jahr in der Ruhrlandhalle in Bochum, 6 Minuten vom bietet für etwa 80 Personen Platz und wir hoffen, Hannover, Hospiz am Hauptbahnhof, Joachimstrafie Heimattreffen 1975 — Wie bereits mitgeteilt, findet Bahnhof Bochum (mit der Straßenbahn) entfernt Aber daß wie bei unseren früheren Treffen der Saal voll 2 ein. Beginn 18 Uhr. Tagesordnung: 1. Feststellung das diesjährige Haupkreistrelfen am 14. September in auch von Gelsenkirchen aus mit der Straßenbahn er• wird. Die Herren Bernhard, Tomuschat und Budnick der Anwesenden und der fristgemäßen Einladung; 2. Münster/Westf. statt. Treffloka! ist der Lindenhol. reichbar (1 Stunde Fahrzeit allerdings)). Bochum ist haben bereits Ihr Erscheinen zugesagt. Pastor Gronen• Aufhebung eines Kreistagsbeschlusses; 3. Wahl eines Einzelheiten erscheinen noch zu gegebener Zelt an die Patenstadt der Kreisgemeinschaft Neidenburg, mit berg wird einen Film von seiner letzten Reise nach Kreisvertreters als Nachfolge für den ausscheidenden, dieser Stelle. -- Das Regionaltreffen der Schuige- der zusammen wir die Treffen des Regierungsbezir• Angerburg und Umgebung im Jahre 1974 vorführen. derzeit amtierenden ab 1. Januar 1976; 4. Verschiede• meinschaft der höheren Schulen aus Rößel findet vom kes Allensteins im Süden unseres Landes zu gestal• Übernachtung ist ebenfalls im Hotel .Zur Mühle" nes, Anträge. Dbernachtungsmöglichkeit ist bei recht• 30. Mai bis 1. Juni in Würzburg statt Anmeldungen ten pflegen. Was lag näher, als unsere guten Regie• möglich. Telefon: 0 54 81 -23 15. Alle Ehepartner, zeitiger Bestellung im Hospiz, das direkt am Haupt• und Anfragen an: Herrn Paul Bergner, 87 Würzburg. rungsbezirksnachbarn, die Neidenburger, zu unserem Freunde und Kinder sind herzlich willkommen. bahnhof, Joachimstrafie, gelegen ist, gegeben Sonnenstraße 15, Tel. 7 89 59. Zimmerbestellungen Jahrestreffen herzlich einzuladen. Zu unserer großen Oswald Friese, Gerhard Kanapin, Erwin Gwiasda bitte rechtzeitig anmelden. Nähere Einzelheiten sind Freude haben sie diese Einladung angenommen, wer• Osterode dem Rundbrief der Schulgemeinschaft zu entnehmen, den am 13. und 14. September mit uns in Bochum, ih• Braunsberg Kreisveitretcr: Hans Struver. 333 Helmstedt, der zu Ostern erschienen ist. Wer sich für diesen rer Patenstadt, der Heimat gedenken. Besonders dank• Kreisvertreter: Dr. Hans Preuschoff, 3 Köln l, Schützenwall 13, Telefon • 53 51 20 73. Rundbrief interessiert, wende sich an Frau Charlotte bar sind wir ebenfalls, daß Allenstein Land auch Zülpicher Straße 181. Telefon 02 21/41 69 12. Tamosdhat in 5062 Brauweiler bei Köln, Medardussü. wieder in alter Treue und Verbundenheit bei uns ist. Jahn- und Lutherschule Osterode: Gerhard Behrendt 36. — Die Kreiskartei befindet sich jetzt bei Lands• Vielen Allensteinern wird in diesem Jahr besondere An alle aus Wormditt und Umgegend — Im Jahre in 864 Naila, Griesbacher Weg 31. Femruf: (0 92 82) mann Paul Schimanski in 3011 Gehrden, Burgfeld 10 Gelegenheit geboten sein, Bekannte und Verwandte 1929 wurde in Wormditt zum 550jährigen Jubiläum 83 70 teilt mit, daß er allen ehemaligen Jahn- nnd Bitte bei Suchanfragen das Rückporto beilegenI über den Ring der Aliensteiner Stadtmauern hinaus die .Geschichte der St Johannispfarrkircfae zu Worm• Lutherschülern (innen) ein Verzeichnis der ihm be• wiederzusehen. Das sollte ein ganz besonderer Grund ditt" veröffentlicht. Verfasser dieser Chronik war Dr. kannten Anschriften übersandt habe. Bei Fehlern in sein, den Tag sogleich vorzumerken und unter allen Hans Schmauch. Neben der anschaulichen Entste• der Anschrift erbittet er Nachricht. Heir Behrendt bit• Tilsit-Stadl Umständen zur Stelle zu sein. Wir werden das all• hungsgeschichte und Beschreibung dieser einzigarti• tet dann weiter, alle bekannten, bei ihm aber noch .Stadtvertreter: Dr. Fritz Beil.. (.eMh.iltsslelle: Rudoll gemeine Treffen am Samstag gegen 19.30 Uhr in der gen Basilika im Ermland wird vom Leser hier gleich• nicht registrierten Anschriften von Ehemaligen, gleich Suttkus, 23 Kiel I. Muhliusslr. 70. Tel. 04 31 / 3 M 1 I Ruhrlandhalle eröffnen. Die Sonntagsgottesdienste zeitig ein Einblick in das Leben der Wormditter welchen Jahrgangs, mitzuteilen. Die bei ihm Erfaß• finden um 10 Uhr und 10.30 Uhr in Bochum (Nähe der Pfarrei, der Stadt und der Nachbargemeinden gege• ten würden dann künftig die Einladungen zu den Schü• Traditionsgemeinschaft des Tllslter Sport-Clul». Ruhrlandhalle) statt. Ort wird noch genau mitgeteilt. ben. Mit der dankenswerten Erlaubnis der Nach• lertreffen erhalten. Das letzte Treffen in Osterode am Anläßlich des 45jährigen Bestehens der Traditlonv Um 12 Uhr halten wir unsere Feierstunde in der Ruhr• kommen des Verfassers planen die Unterzeichneten Harz war ein großartiges Erlebnis. Daher stellt Lm. gemeinsdhaft des Tilsiter Sport-Clubs findet un Frei• landhalle. Danach gemütliches Beisammensein. Eine eine photomechanische Neuauflage mit einem Vor• Behrendt die Frage: Wollen wir uns jahrlich trefft n tag, 2. Mai. um 16 Uhr eine Sitrung des Arbeitsaus• gute Kapelle für Samstag und Sonntag ist bereits ver• wort von Dr. Gerhard Reifferscheid, früher Kaplan in oder nur alle 2 Jahre ein Treffen veranstalten? Beide schusses statt, zu der um vollzähliges Erscheint• pflichtet. Näheres über Sportpatenschaften und Einzel• Wormditt. Außerdem wird eine Aufnahme der St. Jo• Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Auf jeden beten wird. Nochmals wird darauf hingewiesen, daß treffen folgt an dieser Stelle. Vorerst bitte halten Sie hanniskirche aus dem Jahre 1973 eingefügt. Beson• Fall bittet er, ihm baldigst die Ansicht hierüber mitzu• alle Teilnehmer vom 2. bis 4. Mai täglich in der Zell unbedingt den 13. und 14. September für Bochum ders zu empfehlen ist diese Festschrift für diejenigen, teilen. Wenn die Mehrheit es wünscht, könnte das von 6.30 bis 9 00 Uhr die Möglichkeit haben, das Hal• fest. Und. . . bestellen Sie schon jetzt beim Verkehrs- die die Möglichkeit haben, einen Besuch in der Hei• nächste Schultreffen am Samstag, 6. September, in 1 lenbad aufzusuchen. Es erscheint daher zweckdienlich. verojn Bochum, am Bahnhof. Ihr Quartier in Bochum mat durchzuführen Die Abgabe soll zum Selbstko- Recklinghausen oder näherer Umgebung stattfinden Badezeug mitzubringen' Fredi Jost, Vorsitzender 5. April 1975 — Folge 14 — Seite 17 Ixe ÖUnnufmiblaii

ließ die dampfenden Pferde verschnaufen Gertrud Papendiek und hielt Umschau und kurze Rast. Weit lag die Welt ringsum und klar ge• daß ein jedez T\^eitez wezde breit, man sah von hier oben voller Stau• nen, wie rund unter dem großen Himmel s fing damit an, daß das Wasser sich die Erde war. Wiesen und Felder und die E befreite und die Herrschaft gewann Höfe hineingelagert, Wasser und Wasser Seine Zeit war gekommen. Es wurde und hinten der Wald und drüben, aus einer Gewalt und nahm seinen Lauf. Es rieselte Senke aufsteigend, die Türme der fernen in hundert kleinen Rinnsalen von dem hoch• Stadt. gelegenen Gutshof nach dem Dorf und den Und das Ganze hieß Heimat und war Teichen hinab, auf denen das Eis geschwun• Grundlage und Sicherheit des Lebens, un• den war; es schoß durch die Gräben talwärts zerstörbar und unverlierbar, was auch kam den Wiesen zu, es rann und tropfte von JLwbv zu und kommen mochte, heiliger Besitz des Bäumen und Dächern und stand in Lachen Herzens, von neuem erobert mit den heißen auf allem, was Land war und Weg hieß. Hufen seiner Pferde. Es gab nirgend ein Durchkommen mehr, und den &{erdeiv es schien nicht geraten, das Haus zu Fuß zu verlassen. Denn es konnte geschehen, Die gebürtige Rhein• daß der zähe Lehm nicht mehr losließ, was länderin Irene Rever- KULTURNOTIZEN chon begründete ihre er hielt, oder daß man doch ein gutes Stück Liebe zu den Pferden der heimatlichen Erde in schweren Klum• mit der Elchschaufel im Stiftung Deutschlandhaus Berlin — Kulturfilm pen an den Stiefeln mit sich forttrug. Kriegsjahr 1940 in Ost• .Danzig, damals und heute'. Freitag, 11. April, Es gab nichts, was fest und sicher war, preußen. Auf ihrem 19 Uhr. — Die Ausstellung .Aspekte deutscher als die Chaussee; sie zog als ein schmaler, Hof im Chiemgau ist Kultur — Zeugnisse aus 800 Jahren deutscher Geschichte" wurde seit Eröffnung im November rettender Streifen durch eine Landschaft, die die Lenker Schimmel• stute Liska, geb. 1946 vergangenen Jahres von mehr als 17 000 Inter• in Auflösung war. von Fasching - Fetysz essenten besichtigt. Sie wird auch im April an Die weiten, weiten Wiesen, durch die der ox ausgesprochene Fa• den Wochentagen jeweils von 9 Uhr bis 17 Uhr Fluß sich wand, verborgen vom braunen voritin geöffnet sein (Sonnabend und Sonntag 14 Uhr bis 19 Uhr). Ufersaum seiner Büsche, waren eine ein• Foto Daphne M. Goodall zige langgestreckte Blanke, und dem Gut, Haus des Deutschen Ostens Düsseldorf — das dort unten lag, wuchs dieser See bis Eröffnung der Ausstellung anläßlich des 150. Ge• in den Park. und Neffen. Es wuchs ein Geschlecht von Man spürte die vorwärtsdrängende Kraft burtstages von Ferdinand Lasalle — Bücher, Bih Kein grüner Schimmer an den frühen Männern in diesem Hause heran, sie waren durch die Zügelfaust bis ins Herz, die Stunde der, Dokumente — Sonnabend, 12. April, 11 Uhr. Stauchern, kein sanfter Hauch in der Luft, dem Boden entsprossen und alle mit einan• war da, nun kam die Befreiung. Noch ging Westdeutscher Rundfunk — Dr. Herbert auf der Wintersaat eine löcherige Decke von der zum Reiten geboren. es auf dem schmalen Rain zwischen den Hupka: .Centenara — Ausgabe der Werke Ger- grauem Schnee. Nichts los da draußen. Har• Und wenn der Zigarettenstummel im Äckern Pferd hinter Pferd im Schritt nach hart Hauptmanns.' Zum Erscheinen des 11. und tes Land und hartes Wetter! letzten Bandes. Sonntag, 6. April, 8 Uhr, II. Pro• Aschenbecher erstarb, dann gab es den gro• den Dauerweiden durch, die weit und frei Aber das Wasser herrschte, und das war wie undendliche Steppe, langsam ansteigend gramm. der Anfang ... ßen Aufbruch. in die Ferne wuchsen. Die Fernsehreihe „Expeditionen ins Tierreich" Es gab am Ostermorgen einen großen Wir waren alle, die wir da waren, beritten des Königsbergers Heinz Sielmann wird von Frühstückstisch in dem Haus, das voller und bereit. Es wurde nicht geduldet, daß Sacht trabten die Reiter auf dem offenen Gelände an, sie verhielten noch, eine ein• der ARD in ihrem Ersten Programm nachmittags Gäste war. Auf der langen Tafel kauerten einer nicht reiten konnte. Man mußte es jeweils um 16.20 Uhr wiederholt. ,Land der um die Frühlingsvase grüne Moosnester können. mütige, geschlossene Schar, vor dem großen Horneros', Mittwoch, 2. April. ,Scheren, Panzer Start. mit buntgefärbten Eiern; zwei große weiße Für jeden ein Pferd, das war das Gesetz und Antennen', Montag, 14. April. .Staatenleben Porzellanhasen schienen damit beschäftigt, Dann gab es den Kopf frei und stob hinan in Pagoden und Kathedralen', Mittwoch, 30. des Hauses und die Ehre des Stalles, aus April. ,Die letzten Adler', Mittwoch, 14. Mai. das Stickmuster der Tischdecke anzuknab• dem eine edle Zucht entsprang. Ein ganzes in dem langen, heißen, herrlichen Galopp. bern. .Krumme Schnäbel — scharfe Krallen", Diens• Aufgebot ostpreußischen Halbbluts wurde Der brach los wie ein Sturm und fuhr dahin tag, 27. Mai. .Leben aus den Wolken", Mittwoch, Es saßen und tafelten an diesem festlichen in der Auffahrt hin und her am Halfter in den Frühling und in die Freiheit. Unter 11. Mai. Tisch die alten und die jungen Leute, die geführt, bis es ans Aufsitzen ging. den schlagenden Hufen dröhnte die Erde, Großen und die Kleinen — eine ganze Schar um die jagenden, fliegenden Leiber pfiff der Das Zweite Deutsche Fernsehen zeigt am von Jungen, Jungen jeden Alters, einge• Dann klapperten die vielen Hufe über das Wind. Sonntag, 6. April, 10.30 Uhr, einen Film zum borene und geladene, Söhne und Vettern Pflaster des Hofes hinweg, und drüben ging Im gelösten Feld, mit gestreckten Sprün• 500. Geburtstag von Michelangelo. es auf dem aufgeweichten Lindenweg, über gen ging der rasende Ritt dahin und fort in die Bahngleise und auf das Vorwerk zu, in Ost- und Westpreufienstiftung in Bayern e. V. die Weite, es war der Ritt der Auferstehung, — Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des leichtem, fröhlichem Trabe davon. Es war Vorstandes und Festlegung des Kulturpro• in der Ordnung, daß Reitern und Pferden der ewig neuer Sieg des Lebens, wer konnte Schluß von Seite 16 ihn halten? gramms für das laufende Jahr am 18. April, Dreck um die Ohren flog und das Wasser J9.30 Uhr, im Pschorr-Keller, München, There- hörerschaft. Die Ordensländer versammelten sich in an die Schenkel spritzte. Scharf und kalt sienhöhe 7, Messestube. erfreulicher Anzahl im „Ritter" (Tuttlingen) zu Kaf• Kein Glück, das ihm gleichkam, keine feetafel, Lichtbildervortrag und Jahreshauptversamm• war die Luft, an dem hohen Himmel jagten Lust, die ihn übertraf . . . zerrissene Wolken ohne Ende dahin. Doch Die Bücherei der Gießener Justus-Liebig-Uni- lung. Bei Kuchen und duftendem Getränk kam auch Wo die ungeheure Weidefläche ihre Höhe versität soll mit Hilfe von Förderungsmitteln der persönliche Gedankenaustausch zu seinem Recht, aus der braunen Scholle stiegen jubelnd die der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu einer dann leitete der .1. Vorsitzende zu dem Griechenland- Lerchen hoch, und die Pferde hoben die erreichte, war er am Ziel und zu Ende. Bericht eines reisefrohen Mitgliedes über, indem er westeuropäischen Schwerpunkt-Bibliothek für auf der Landkarte das alte Hellas und seine wirt• Nasen witternd in den Wind. Die Schar der Reiter verhielt und hielt, osteuropäische Landwirtschaft ausgebaut wer• schaftliche und kulturelle Ausstrahlung nach Ost und den. Gegenwärtig umfaßt die Bücherei bereits West ortete und seinen Anteil neben Christentum mehr als 80 000 Fachbücher. und Germanentum an der abendländischen Kultur in der deutschen Ausprägung bestimmte. Prof. Dr. Schie• Nach dem Roman .Levins Mühle' des verstor• nemann sprach der Vortragenden, Fräulein Brohmer, benen ostpreußischen Autors Johannes Bobrow- die allgemeine Anerkennung für die Mitwirkung im ski hat der 32jährige Komponist Udo Zimmer• Rahmen der landsmannschaftlichen Kulturarbeit aus. mann nach einem Libretto seines Bruders eine Den 3. Teil des Nachmittags bildete die Hauptversamm• Oper geschaffen, die im Opernhaus Wuppertal- lung mit dem Wahlakt. Die Wahl ergab nur wenig Veränderungen im Vorstand: Dr. Schienemann wie Barmen aufgeführt wurde. Unter der Leitung seit 22 Jahren 1. Vorsitzender (auch Kultur- und Pres• des Hagener Generalmusikdirektors Reinhard sewart und Sprecher der Westpreußen), seine Stell• Schwarz wurde die Aufführung zu einem großen vertreter Herr Gustav Gadowski und Frau Marianne Erfolg. Maß, Kassenwartin Frau Ptork, Frauenreferentin Frau Dreyer (auch Sprecherin der Danziger). Jugendrefe• rent Herr A. Thiel (auch Sprecher der Ostpreußen), die vier Beisitzer Frau Waltraut Tietgen, Fräulein Hildegard Ostwald, Herr Erwin Mohr und Herr Franz Braun. Das Amt der Kassenprüfer üben künftig Herr s^-üntez JLudezs Ernst Dreyer und Herr Alfred Thiel aus. Nach der Wahl wurde die auf der Vorstandssitzung — Freund unserer Heimat am 14. 3. vorgeklärte Planung für 1975 bekanntgege• ben und erörtert. Infolge mehrheitlicher Zustimmung Ein großer Schauspieler ohne Stardllüren war konnten festgelegt werden: Muttertagsfeier am Sonn• abend, 3. Mai, 15 Uhr im Schiller-Cafe; die Elsaß-Ta- Günter Lüders, der wenige Tage vor seinem gesfahrt mit den Stationen Freilichtmuseum Vogt• 70. Geburtstag gestorben ist. Der gebürtige bauernhof bei Gutach. Sesenheim/Elsaß, Straßburg, Lübecker war ein Freund unserer Heimat. 1940 Meißenheim und „Linde" in Gutach am 15. Juni. Ab• hat er in einer Matinee im Flensburger Stadt• fahrt 6 40 bzw. 6.50 Uhr; ein Ernst-Wiechert-Gedenk- theater ein Gedenken an Ostpreußen gebracht. nachmittag am 12. Juli; die große „Rainer-Maria-Rilke- Der Zufall wollte es, daß bei dieser Feierstunde Gedenkfeier", gemeinsam mit anderen Verbanden der Strom für die Bühnenbeleuchtung ausfiel. und Vereinen, am 4. Oktober um 16.30 Uhr in der Man reichte Günter Lüders schnell aus der Ku• Aula des Gymnasiums; die Ordensland-Adventsfeier lisse eine brennende Kerze, und er las weiter. mit Vorfeier am 14. Dezember von 14.30 Uhr an im Unter den Zuhörern waren mehr als hundert Hotel St. Josef. Dazu sind eine Besichtigungsfahrt der Frauengruppe zu einem Industrieunternehmen in der Ost- und Westpreußen. Eine der Zuhörerinnen 2. Oktoberhälfte und eine Filmveranstaltung für berichtete von der Veranstaltung: „Es wurde ge• groß und klein mit Qniz im November vorgesehen. weint, und es war ganz still." Die Verse, die den Teilnehmern der Veranstal• tung so nahe gingen, stammen von dem Ham• BAYERN burger Guido Sebastian Görres; als Erinnerung Vortuender der Ta.\desKr»ppe: VWUe« Uaasner, 8012 Ottobrunn. Rosenheimer I.andstraiie an den Schauspieler Günter Lüders und jene Veranstaltung bringen wir sie hier im Wortlaut: Coburg - Sonnabend, 12. April, 15 Uhr in der Gol• denen Traube" Mitgliederversammlung mit Vonrag Einmal wieder der Familie Zetzmann-Klan über die Reise am Diens- taq 15 April - Zusammenkunft der Frauengruppe auf den Haffwiesen Hegen InVr Landwirtschaftssehule Coburg, Goethestraße 6, und die Käfer belauschen und die kleinen blaublitzenden Fliegen in=n^ SÜSS, Blüten wiegen sich am lichten Himmel ner Gruppen und J^^S^LBS^ wo Libellen A?em»ün2Ä mit perlmutternen Propellern versität). Lichtbildervortrag ™\™°™j?OTd°St preußische Stadt unter mss.sd.er_Verwaltung . flitzen Weilheim - Sonnabend 12. Apr 1, 15 " ; ^ Helle Falter dervers.immlung im Gasthot unermau klappen ihre Flügel zu 26. April, Ausflug nach Dießen. wie Großmutter das Gebetbuch nach der Andacht Trunkener Ruch hebt sich sacht I Kamerad, ich rufe Pich und müde machend aus der Erdp süß und schwer . . . Der Freundeskreis der IL Abt ^S!3Ä£ Fragtest du? ,n Mülheim/Ruhr, Hotel HändeWhof, Friedrt*rtreje Friedensstandort Lotzen, trifft ^Aache\ Löher Ich schlafe schon . . . 15. Auskunft erteilt: Karl Althoff, 51 Aachen. Loner Idylle am Dorfteich Patersort am Frischen Half Foto Liselotte Plangger-Popp Rudolf Lenk grahen 31, Tel. 02 41 '2 51 58. 5. April 1975 — Folge 14 — Seite 18 Jahrgang 26

Flug zur 18. Steubenparade Zu den engsten Mitarbeitern des ersten Prä• Die Dichterin stand im Mittelpunkt sidenten der Vereinigten Staaten, George Washington, gehörte der preußische Hauptmann Elisabeth Römer: Die Mitgliederversammlung der Agnes-Miegel-Gesellschaft in Bad Nenndorf Friedrich Wilhelm von Steuben. Nach seinem Ausscheiden aus preußischen Diensten ging er ie Agnes-Miegel-Gesellschaft e. V. hattte Agnes-Miegel-Gesellschaft, Erich Grimoni f, mag, da nicht jeder sich in das Buch eintrug, nach Amerika und arbeitete wesentlich am Ent• am Vortage des 96. Geburtstages der gedacht. weit höher liegen. Die meisten stehen im Alter stehen der Vereinigten Staaten mit. Sein An• D Dichterin im Kurhaus von Bad Nenndorf Heimgart von Hingst begann ihren Bericht von 40 bis 60 Jahren, aber es kommen auch junge denken bleibt drüben unvergessen und ihm zu ihre 7. ordentliche Mitgliederversammlung, zu über die Besucher der Gedächtnisstätte mit Menschen und Kinder. Die ostpreußischen Be• Ehren findet alljährlich im September in New der ein großer Freundeskreis von weither zu• einer Erinnerung an eben diese Tage vor drei• sucher kennen die Dichterin alle, auch die an• York die berühmte Steubenparade der Deutsch- sammengekommen war. Die 1. Vorsitzende, Dr. ßig Jahren. Am 27. Februar 1945 begann für deren wissen von ihr oder sie fragen und neh• Amerikaner statt. Irmgard von Minnegerode, begrüßte namentlich Agnes Miegel und Elise Schmidt wie für eine men großen Anteil an dem Gehörten. Manche Durch den Beauftragten des Steuben-Komitees und stellvertretend für alle anderen den Schrift• größere Gruppe von Nachbarn aus der Horn• lassen die Räume, Verse und Bilder still auf New York in der Bundesrepublik, Horst Frisch• steller Dr. Georg Grabenhorst. Als Aufgabe der straße der Fluchtweg aus der Festung Königs• sich wirken, andere möchten .geführt' werden. mut, erfuhren wir, daß zur 18. Steubenparade Gesellschaft bezeichnete sie es, nicht nur berg, der zuerst nach Pillau führte. Agnes Mie• Häufig ergeben sich dabei gute Gespräche und am 20. September wieder Flugreisen geplant „freundliche Erinnerungen zu pflegen, sondern gel trug in ihr Geburtstagsbüchlein, das im bewegende Begegnungen. Für die kommenden sind. sich einzusetzen für das Weiterwirken des Wer• Hause liegt, die wenigen Worte ein „27. Fe• Wochen sind große Gruppen von Besuchern 1974 waren es 720 Personen, die zur Steuben• kes von Agnes Miegel auf breiter Basis". bruar Abschied von Königsberg, Hornstraße 7. angesagt. Für vier Wochen hielt sich ein Ger• parade flogen. Es war die erste geschlossene Motorschiff .Greif, Neufahrwasser und Zoppot." manist aus Manchester in Bad Nenndorf auf, Gruppe in dieser Größe, die bisher eine solche Später notierte sie: „9. März: Agnes, 1945 auf um im Miegel-Haus Studien für eine größere Reise unternommen hat. Dank des großen Er• Geschäftsführer Alfred Podlech hob die beiden dem Dampfer .Jupiter'. . ." Höhepunkte des vergangenen Jahres hervor: Arbeit über die Dichterin und ihre Beziehun• folges dieser Reise sind bereits sehr viele Vor• die Feier des 95. Geburtstages von Agnes Mie• Frau v. Hingst fuhr fort: „Die meisten unter gen zu England zu machen. anfragen eingegangen. Aus diesem Grund wird uns haben die Flucht und ihre schrecklichen es in diesem Jahr möglich sein, von mehreren gel, zu der über 500 Menschen nach Nenndorf Nach längeren internen Besprechungen be• gekommen waren, und das Gedenken an ihren Begleitumstände tief im Gedächtnis bewahrt. Flughäfen der Bundesrepublik abzufliegen. Wer von uns hatte damals den Mut, zu hoffen, suchten die Mitglieder gemeinsam die Ruhe• 10. Todestag am 26. Oktober mit etwa 300 Teil• daß wir noch einmal ein geordnetes Dasein füh• stätte der Dichterin auf dem Bergfriedhof. Dann In jedem Jahr nehmen viele deutsche Gruppen nehmern. An diesem Tage wurde die Gedächt• ren, daß wir wieder Wurzel schlagen und las die Schauspielerin Lotte Lais, Detmold, die an der Parade teil, Musikkapellen, Folklore• nisstätte in dem von der Gesellschaft erworbe• Freunde und Glück empfinden könnten . . ." Erzählungen ,1m Morgenrot' und ,Fischtag im gruppen, Vereine usw., können sich noch mel• nen Agnes-Miegel-Haus eröffnet. Dank der Zu• Seit der Eröffnung des Dichterhauses vor Lager', ferner eine Folge von Gedichten. Sie den. Vier verschiedene Abflugstermine stehen schüsse, Spenden und einer umsichtigen Finanz• brachte die Texte ihren Zuhörern so warm und zur Auswahl: Der 16., 17., 18. und 19. September. planung, aber auch der ehrenamtlichen Mitarbeit viereinhalb Monaten sind 502 Freunde, Be• sucher und Gäste durch diese Gedenkstätte, die eindringlich nahe, aber auch so verhalten, Außer an der eigentlichen Steubenparade am von Heimgart von Hingst und den Mitgliedern gleichsam ein Symbol für Ostpreußen und Ost• schlicht und natürlich, wie Agnes Miegel sich 20. September kann man an den verschieden• des Vorstandes, wurden Instandsetzung und deutschland ist, gegangen. Die tatsächliche Zahl ihre Dichtung gesprochen wünschte. sten Fahrten und Besichtigungen teilnehmen. Ausgestaltung des Hauses bis zu diesem Ge• denktag fertig, auch seien — man hörte es Zum Zusatzprogramm gehört der Besuch der mit Erstaunen — alle Rechnungen bezahlt ge• Radio Music Hall, eine Rundfahrt um Manhattan, wesen. Tagesausflüge nach Tappan, Westpoint, Niagara, eine zweitägige Busfahrt Philadelphia-Washing• Erna Jurklies Noah Ostere ton, die Teilnahme am Gala-Abend im Hotel Als Jahresgabe 1975 wurde der Vortrag Commodore und eine Harlem Gospel Tour. .Agnes Miegel — Wesen und Werk', den Pro• „Noa, wie hädd di denn Ostere gefalle?" „Wat stried ju sick schon so froh am Morge? Außerdem können Zusatzreisen u. a. nach Miami fessor Dr. Erhard Riemann, Kiel, bei der Ge• fragte Karl die Hanne, die gerade einen Wöre denn de Ostereier nich goot oder goar Beach und zu den Bahamas gebucht werden. denkfeier zum 95. Geburtstag am 9. März 1974 Korb mit Holz in die Küche tragen wollte. to wonnig?" ' Nähere Auskünfte erteilt Horst Frischmuth, in Bad Nenndorf gehalten hat, in einer Auflage 3 Hannover, Hildesheimer Straße 119, Telefon von 2000 Stück gedruckt. Er wird auch an die „Ach, froag' mi nich", sagte Hanne, „un „Oaber nä, junge Fru, wie hadde genog Nr. (05 11) 80 40 57. Ute Timm Bibliotheken der Universitäten und Hochschulen, du äwerhaupt hast goar kein Recht, noch to äte, bloß de Koarl fangt ömmer wedder an wissenschaftliche Institute und öffentliche so to froage, wat schmietst du mi dat ganze an von dat Schmakostere." Büchereien versandt; weitere Exemplare stehen Bedd voll Danneäst?" für interessierte Freunde bereit. Wegen der Karl wollte schnell zum Stall laufen, doch Zeichen des Dankes großen Nachfrage wurde die Jahresgabe 1974 Karl kicherte: „Noa, kannst denn goar die junge Frau fragte schnell: „Warom läßt In den beiden letzten Folgen berichteten wir ,Von der Bärenapotheke bis Oxböl' nachge• kein Spoaß verdroage, un hast noch nuschl de Hanne nich tofräde?" ausführlich über die Gedenkstunden, die zur druckt. Nach dem Kassen- und Prüfungsbericht von Ostere-Schmakostere geheert?" Erinnerung an die Rettung über See vor drei• wurde dem Vorstand Entlastung erteilt und der „Oach, junge Fru, wat moakt se uck öm• „ Joa, joa, du hast de Äst alle undert Loake mer so e Gesöcht, wie seewe Doag Regen- ßig Jahren in Lübeck und Laboe stattfanden. Kassenführerin Lotte Weyer für ihre vorbild• verstockt, un öck leed mi oahnungslos dar- Dazu erhielt die Landsmannschaft Ostpreußen liche Arbeit Dank ausgesprochen. Die Zahl der wedder, un öck wull se nur e bat opp- das folgende Telegramm eines in Stuttgart Mitglieder beträgt, obwohl zehn durch Tod aus• opp. Schäm di. Benömmst die wie e dom- heitere ..." mer Lorbas, dabie wöllst doch erwasse lebenden Landsmannes: „Zur Gedenkveranstal• geschieden sind, heute 320. Mit großer Dank• „Noa ja, ös schont goot, oaber hör trotz• tung Laboe: Wir denken in Dankbarkeit für die barkeit hatte man bei der Totenehrung zu Be• sönd?" Rettung unserer Angehörigen im Februar 1945 ginn der Versammlung des Begründers der dem damet opp", meinte die junge Frau Da kam die junge Frau aus dem Haus: und ging ins Haus. an die Marinesoldaten und eine aufopferungs• bereite Ju-52-Besatzung für den Flug mit einer Der Karl brummte: „Oach, se ös uck to zerschossene Maschine ab Groß-Dirschkeim. Unser Frauenkreis im Ostheim 1975 oalt för Spoaßkes. Wolfram Hahn." 1*1« m ":••• • * In diesem Jahr kann der Frauenkreis der erstattet. Aufenthalt und Verpflegung im Ost• Landsmannschaft Ostpreußen wiederum zwei heim sind frei. Arbeitstagungen im Ostheim, Bad Pyrmont, Anmeldungen richten Sie bitte an Hanna durchführen, und zwar in der Zeit Wangerin, 2 Hamburg 13, Parkallee 86. ijaaaiiiiQaia-aiaaaiicäaia Es ist uns vergönnt, vom 1. bis 10. Oktober vom 26. Mai bis 1. Juni unsere 7. Werkwoche durchzuführen. Wir setzen mit dieser Werkwoche das Sticken, Stricken, und vom 1. bis 7. September. BERNSTEIN-SCHMUCK Allen Freunden und Bekannten Weben und Knüpfen wie die Anleitung zum aus der Heimat gebe ich meinen Wenn nicht alle verfügbaren Plätze von Leite• Nähen eines Trachtenkleides unter fachkundiger mit wertvollen neuen Wohnsitz bekannt rinnen und Mitarbeiterinnen unserer Frauen• Leitung fort, über den Sinn dieser Werkarbeit Insekten-Einschlüssen ab 58.- DM solange Vorrat Am 7. April 1975 feiert mein Ellen Goetz gruppen in Anspruch genommen werden, sind unter dem Motto „Erhalten und Gestalten" hat lieber Mann, unser lieber Vater, interessierte Leserinnen des Ostpreußenblattes Frau Erika Handschuck im Ostpreußenblatt, Schwiegervater, Großvater und aus Angerburg herzlich willkommen. Folge 43 vom 26. Oktober 1974, in ihrem Beitrag Urgroßvater 34 Göttingen-Geismar „Die Volkskunst muß lebendig bleiben" einge• Karl Timm Charlottenburger Str. 19, C 411 Sie wissen aus früheren Berichten, daß diese hend berichtet. Unsere Werkarbeit hat ständig aus Sperlings, Land 5 Frauenarbeitstagungen durch Vorträge und kul• weitere Kreise erfaßt. (Ostpreußen) turelle Beiträge ebenso interessant wie viel• Meldungen geschickter und interessierter 8011 München-BALDHAM seinen 7 0. Geburtstag. Bahnhofsplatz 1 In Liebe und Dankbarkeit gra• seitig gestaltet sind und mannigfache Anregun• Frauen, die das Erlernte auch weitergeben kön• tulieren herzlichst und wün• gen mitgeben. Das bedingt Frische und inten• Mein lieber Mann, unser guter nen in Familie, Gruppe, Schule oder sonstigem schen weiterhin Gesundheit und Vater. Schwiegervater, Großva• sives Mitgehen, daher würden uns Meldungen Arbeitskreis, werden schon jetzt entgegenge• Gottes Segen seine jüngerer Frauen besonders lieb sein. Die Grenze Unsere liebe Mutter und Groß• ter, Sohn, Bruder, Schwager nommen. Wir möchten die zur Verfügung ste• mutter, Frau EHEFRAU OLGA, geb. Rinas und Onkel ist plötzlich und un• nach oben sollte höchstens bei siebzig Jahren henden Plätze mit möglichst vielen „Neuen" aus seine Kinder liegen. Gertrud Bylda WILLY mit Familie erwartet für immer von uns ge• Frauengruppen und Leserkreis besetzen und hof• aus Drigelsdorf HEINZ mit Familie gangen. Bei der Mai-Tagung wollen wir uns vor allem fen, wieder junge Mädchen und Frauen dabei Kreis Johannisburg ANNIE mit Familie zu haben. jetzt 6840 Lampertheim ERNST mit Familie Fragen stellen, die uns „Das internationale Jahr Schwalbenstraße 26 Heinz Block der Frau 1975" aufgibt. Für die Werkwoche beträgt der Eigenanteil wird am 8. April 1975 8 0 J a h r e und Tochter HELGA 90 DM, im übrigen gilt dasselbe wie bei den alt. Po. Box 115, Clarendon aus Allenstein Bedingt durch die allgemeine Preissteigerung Frauenarbeitstagungen. Es muß außerdem mit Aus diesem freudigen Anlaß New York 14 429 (USA) Mohrunger Straße 1 + 2 beträgt der Tagungsbeitrag jetzt 60 DM. Die einigen Materialkosten gerechnet werden. Die grüßen wir alle Verwandten u. Bekannten. geb. 18. Juli 1913 Reisekosten (2. Klasse, Rückfahrt, direkte Anmeldungen sind ebenfalls an Hanna Wange• Familie Else Viktor gest. 8. März 1975 Strecke) werden während der Tagung zurück• rin zu richten. geb. Bylda Familie Ulrich Bylda 6252 Diez Lübener Straße 38 Jahre In stiller Trauer Alice Block, geb. Kleina Junge Ostpreußen, die von ihren Angehörigen wird am 3. April 1975 meine liebe Frau, unsere liebe Mutti Achim Block u. Frau Sigrid gesucht werden und Schwiegermutti Margarete Block als Mutter Anna Bock sowie Schwester, Bruder, 0£ geb. Poredda Enkel und Anverwandte 1. Aus Allenstein, ehemalige Adolf-Hitler-Allee 65, Ewald Schneidereit, geb. 4. Februar 1944 in Jahre aus Goldap, Insterburger Straße wird Hans-Ulrich Z i 1 o w s k i , geb. 25. März 1943, Buttenhagen, gesucht von seinem Vater David Schnei• wird am 7. April 1975 mein lie• jetzt 3 Hannover. Mithoffstr. 6 gesucht von seiner Mutter Margarete Zilowski, geb. dereit. Ewald Schneidereit wird zusammen mit sei• ber Mann, unser lieber Vater Es gratulieren und wünschen 43 Essen 1, Annastraße 71 Affeldt. Hans-Ulrich Zilowski war Ende Oktober 1945 ner Mutter Meta Schneidereit vermißt. Frau Schneide• und Opa weiter alles Gute mit seiner Großmutter Margarete Affeldt aus Ostpreu• reit und ihr Sohn haben sich zusammen mit Erika Karl Schmidtke IHR MANN ßen nach Barth, Kreis Ribnitz/Dammgarten. gekom• Schneidereit, einer Schwester des gesuchten Ewald, IHRE TÖCHTER men. Kurz nach der Ankunft verstarb die Großmutter vorerst in Thierenberg, Kreis Samland, und dann an• aus Wehlau, Gr. Vorstadt UND SCHWIEGERSÖHNE jetzt 468 Wanne-Eickel V / dort. Der Junge ist dann vermutlich in eine Pflege• geblich in Auerhof, Kreis Samland, aufgehalten. Wäh• Eickeler Straße 76 stelle gegeben worden. rend Erika Schneidereit inzwischen schon ermittelt Es gratulieren herzlichst und Fern ihrer geliebten Heimat 2. Aus Arissau, Kreis Samland, werden die Ge• werden konnte, fehlt von Ewald und seiner Mutter noch jede Spur. wünschen noch viele Jahre bei Ostpreußen nahm nach einem schwister Mai, Eckhardt, geb. 17. März 1941 und guter Gesundheit schicksalsschweren Leben im Anneliese, geb. 8. August 1942, gesucht von ihrem 6. Aus Ebenrode/Abbau wird Dieter Wolfgang seine Frau Frieda 91. Lebensjahre von mir Ab• Vater Ernst Mai. Eckhardt und Anneliese Mai sollen Pflaumbaum, geb. 4. März 1942, gesucht von Söhne Horst und Manfred Jahre schied meine liebe Mutter zusammen mit ihrer Mutter Frieda Mai, geb. 18. De• seiner Mutter Käte Pflaumbaum, geb. Rillox. Dieter Schwiegertöchter zember 1911, die ebenfalls noch vermißt wird, zuletzt und sechs Enkel wird am 7. April 1975 unsere Wolfgang Pflaumbaum war mit seinen Großeltern liebe Mutter, Schwiegermutter, in der Umgebung von Schloßberg gesehen worden Fritz und Käte Rillox, geb. Freitag, aus der Heimat Großmutter und Urgroßmutter Marie Mattern sein. Sehr wahrscheinlich ist die Mutter im Jahre geflüchtet und bis Meisterswalde, Danziger Höhe, ge• 1947 auf einer Kolchose in Legitten verstorben. Es kommen. Dort sind sie zurückgeblieben und wollten Theresia Gerwin geb. Ecker besteht die Möglichkeit, daß die Geschwister Mai in im Juni 1945 von Sobbowitz, Landkreis Danzig, ver• Am 1. April 1975 feiert unsere geb. Schöttke ein Kinderheim oder Waisenhaus und später zu Pfle• suchen, wieder in ihren Heimatort nach Ostpreußen liebe Mutter, Schwiegermutter, aus Zimmerbude aus Treuburg (fr. Margrabowa) geeltern kamen und heute einen anderen Namen zurückzufahren. Oma und Uroma Kreis Fischhausen (Ostpreußen) tragen. jetzt 28 Bremen-Schwachhausen Margarete Block Ullrichsstraße 22 In stiller Trauer 3. Aus Blumenthal, Kreis Schloßberg, wird Heinz 7. Aus Friedland, Kreis Bartenstein, Siedlerweg 30, aus Allenstein Es gratulieren recht herzlich Arno Lehmann, geb. 31. Oktober 1941, gesucht werden die Geschwister Hinz, Harald, geb. 15. Ok• und wünschen weiterhin Ge• Christel Mattern von seiner Tante Anna Bertram, geb. Lehmann. Im tober 1943, Rosemarie, geb. 7. August 1938 und Al• Mohrunger Straße 1+2 sundheit und Gottes Segen Herbst 1944 kam der gesuchte Heinz-Arno Lehmann fred, geb. 6. November 1936, gesucht von ihrem On• ihren 8 6. Geburtstag. ihre Kinder nach Ilischken, Kreis Wehlau, zu dem Bauern Leibin. kel Benno Pose. Die Mutter, Erna Hinz, geb. Growe, Es gratulieren herzlichst und Fritz. Ella. Olga 3123 Bodenteich (Han) wünschen weiterhin gute Ge• sowie Schwiegertochter 4. Aus Bartengut, Kreis Neidenburg, wird Erwin geb. 13. November 1907. wird ebenfalls noch ver• Heide 57 mißt. Die Gesuchten haben sich zuletzt in Gotenhafen sundheit Schwiegersohn Piratzki, geb. 15. November 1936, gesucht von DIE KINDER Enkelkinder und Urenkel seiner Mutter Grete Piratzki. Der Gesuchte soll im aufgehalten. SCHWIEGERKINDER V J Januar 1945 in der Nähe von Osterode von seinen Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Lands• ENKEL UND URENKEL Angehörigen getrennt worden sein. mannschaft Ostpreußen, Abteilung Suchdienst, 2 Ham• 43 Essen 1, Brauerstraße 1 Anzeigentexte bitte deutlich schreiben 5. Aus Buttenhagen, Kreis Elchniederung, wird burg 13, Postfach 8047, unter Kindersuctadienst 3/75. Jahr9dng ^ü ÖBOrtptrofimWon 5. April 1975 — Folge 14 — Seite 19

Was Gott tut, das ist wohlgetan. mutter MUUei- Schwiegermutter, Großmutter und Urgroß- Otto Aschmoneit Unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante Hauptlehrer a. D. aus Brakenau, Kreis Tilsit-Ragnit Gertrud Mehring geb. 5. 1. 1897 gest. 10. 3. 1975 geh. Nickel Hedwig Wiesemann geb. Rieck aus Königsberg (Pr). Steffeckatraße 15/17 • 13. 5. 1908 f 2. 1. 1975 Im Namen der Hinterbliebenen lm Alter von 87 Jahren. aus Sannen, Kreis Ebenrode Karl-Otto Aschmoneit

In stiller Trauer wurde heute von ihrem langen Leiden erlöst. 2222 Marne, Bahnhofstraße 9 Keinhold Mehring Die Trauerfeier hat am 14. März 1975 stattgefunden. UUnther Mehring und Frau Frieda Dr. Werner Mehring und Frau Hertha In stiller Trauer Dr. Gerhard Meier und Frau Ursula Fritz Riemke und Frau Frieda geb. Mehring • nkilkinder und Urenkel geb. Rieck Henny Riemke, geb. Rieck Nach kurzer Krankheit entschlief am 27. Februar 1975 im Alter und alle Angehörigen 4902 Bad Salzuflen-Breden, den 8. Mörz 1975 von 70 Jahren unser lieber Vater. Schwiegervater, Großvater, Heldmannsti alte 190 Schwager und Onkel, der

2131 Söhlingen Nr. 1, den 2. Januar 1975 Kaiiliuanu Kreis Rotenburg (Wümme) Alfred Wittstock aus Friedland (Ostpreußen), Maedingh Hotel Unsere liebe Mutter, gute Oma, meine treue Schwester In stiller Trauer im Namen aller Angehörigen Elsbeth Lemhoefer Fern ihrer geliebten ostpreußischen Heimat verschied am Günter Wittstock geb. Schartner 25. März 1975 plötzlich und unerwartet meine inniggeliebte Frau, meine gute Mutter und Schwiegermutter, unsere liebe Groß• * 8. 3. 1902 f 17. 3. 1975 mutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante 24 Lübeck, Brömbsenstraße 5 aus Gumbinnen, Ostpreußen Ist nach einem arbeitsreichen Leben still heimge• gangen. Helene Merforth geb. Bartel In tiefer Trauer im Alter von 83 Jahren. Auf ewig unvergessen. Klaus und Lore Lemhoefer Ute, Dirk Ganz plötzlich entschlief heute morgen, am 22. März 1975 Margarete Schartner mein innig geliebter Mann, treusorgender Vater und herzens• In tiefer Trauer guter Opa 495 Minden, Königstraße 107 Max Merforth Siegfried Merforth und Frau Margarete August Barkowski Margarete Bartel Bernd und Dietmar als Enkel aus Königsberg (Pr)-Aweiden (Ostpreußen) Urenkel und Anverwandte geb. 19. 10. 1895

In tiefer Trauer 563 Remseheid 12. Karl-Dowidat-Straße 17 Marie Barkowski, geb. Schmidt kr Wally Hlesberger, geb. Barkowski und Familie, Seltenstetten/Nö Marga Berg Familie Hugo Barkowski geb. Fähndrich Düsseldorf a. Rh. Enkel, Urenkel und Angehörige * 24. 6. 1913 t 13. 3. 1975 Herr, Dein Wille geschehe! Nach einem erfüllten Leben entschlief heute nach kurzer 41 Duisburg-Beeck, Neanderstraße 80 Krankheit unser lieber Vater Nach langer, schwerer Krankheit ging unsere gellebte Marga heim in die Ewigkeit. Wir danken ihr für ihre Liebe und Güte. Emil Hensel. ehemals Bürgermeister der Gemeinde Ruhwalde (Ostpreußen) Sie wird nun an der Seite ihres Mannes, Dr. med. Johannes Berg, Facharzt für Kiefern-Chirurgie, in Alfeld-Röllinghausen im Alter von 88 Jahren. Fern der gellebten Heimat entschlief nach kurzem Leiden ruhen. In stiller Trauer unser lieber Vater, Opa, Uropa, Bruder, Onkel und Großonkel, im Namen aller Angehörigen der Schwester Hella Hensel In großem Schmerz Bauer Paula Koester, geb. Fähndrich 46 Dortmund-Mengede, den 25. März 1675 i i Egon Koester Am Hohen Teich 26 Karl Pieck 6791 Katzenbach, Almuthstraße 4 """" Else Fähndrich aus Urbansprind/Elchniederung 8182 Bad Wiessee, Zilcherstraße 10 * 10. 9. 1861 t 14- 3. 1975 Ursula Weber, geb. Fähndrich Von seiner schweren Krankheit wurde am 7. März 1975 mein Ernst-August Weber lieber Mann 773 Vllllngen, Marienburger Straße 1 Im Namen aller Hinterbliebenen Georg Grübnau Ernst Meyer Kurt Pieck 2941 Heidmühle, Am Schwimmbad aus Königsberg (Pr)-Ponarth Dr. Dietrich Berg und Frau Brandenburger Straße 60/62 2305 Heikendorf, Röbsdorfer Weg 15 3 Hannover-Kleefeld, Heimbker-Hof 11 und alle Anverwandten im Alter von 72 Jahren erlöst. Die Beisetzung hat am 17. März 1975 In Heikendorf stattge• funden. In tiefer Trauer 8182 Bad Wiessee, den 15. März 1975 im Namen aller Angehörigen Die Beerdigung fand am Freitag, dem 21. März 1975, um 14 Uhr Frida Meyer, geb. Augustin auf dem Friedhof in Alfeld-Röllinghausen statt. 5802 Wetter (Ruhr) 2, Goethestraße 1 a „Sei getreu bis an den Tod. so will ich dir die Krone des Lebens geben." (Offenbarung 2, 10) Nach Gottes heiligem Willen entschlief heute nach langem, schwerem Leiden, jedoch für uns alle plötzlich und unerwartet, Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, unsere so unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroß• Nach kurzer Krankheit ist vater und Onkel liebe, stets gütige Tante, Groß-, Urgroßtante und Schwägerin Landwirt die ehem. Bäuerin Albert Kriwat August Tuttas * 2. 9. 1888 t 22. 3. 1975 geb. am 14. 11. 1889 aus Tilsit in Reiherswalde, Kreis Johannisburg (Ostpreußen) Wwe. Anna Maerz gest. am 26. 3. 1975 in Anrath-Clörath geb. Kodlin wohnhaft bis zur Vertreibung von seinem Leiden erlöst worden. in Henriettental, Kreis Johannisburg (Ostpreußen) aus Nalegau, Kreis Wehlau (Ostpreußen) fern seiner geliebten ostpreußischen Heimat nach einem arbeits• reichen Leben. Im Namen aller Angehörigen im 84. Lebensjahr in die Ewigkeit abzurufen. In stiller Trauer Horst Kriwat Familien Heinrich Tuttas Oswald Tuttas In stiller Trauer 1 Berlin 21, Altmoabit 122 Wilhelm Losch und in Dankbarkeit Emil Jablonski Die Einäscherung erfolgte am 3. April 1975 im Krematorium und alle Anverwandten Erwin Kischlat Wilmersdorf. Margarete Kischlat, geb. Kodlin 4166 Willich 2-Anrath (Clörath), Reiherweg 25, den 26. März 1975 Familie Klaus Ranglack Familie Gotthard Kodlin Liesbeth Maerz Kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres entschlief am 217 Hemmoor, Neue Straße 49 8. März 1975 nach kurzer, schwe• rer Krankheit mein lieber Meine liebe Mutter, unsere Schwester, Schwägerin und Tante Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, der

Tischlermeister Käthe Philipp Rosa Krippeit Emil Critzuhn geb. Blumenthal * 2. April 1895 geb. Krause aus Heiligenbedl, Dresslerstraße 14 in Frauenfließ, Kreis Lyck aus Labtau • 8. 4. 1900 t 22. 3. 1975 durfte nach langen Leidensjahren heimgehen. In tiefer Trauer In tiefer Trauer und Dankbarkeit Anna Gritzuhn, geb. Bretzke Joachim Rudat und Frau Ilse Krippeit geb. Gritzuhn Tm Namen aller Hinterbliebenen Dietrich Krippelt und Frau Helga Manfred Hoffmann und Frau geb. Horn _ , , Karin, geb. Gritzuhn Martin Krippeit und Frau Edelgard und die Enkelkinder Frida Philipp geb. Klose Eike. Jörg und Heike Ditmar, Sabine, Peter

206 Bad Oldesloe Papierfabrik 10 798 Ravensburg, den 17. 3. 1975 3103 Lohheide. Manhorner Straße 5 Schornreuteweg 6 .. < roUr* statt Die Beisetzung erfolgt in Die Beisetzung hat am 21. März Die Trauerfeier fand in Celle statt, u 1975 stattgefunden. Bergen. Aus dem Zeitgeschehen 5. April 1975 — Folge 14 — Seite 20 Schleswig-Holstein und die Vertriebenen Hilfe mit Nachdruck und Erfolg — Bericht nach 30 arbeitsreichen Jahren — Von Heinz Walsdorff

„Schleswig-Holstein war das Hauptziel der den Toilettenräumen und auf den Fluren und verzweifelter Flüchtlinge im Räume Schleswig, Flüchtlinge und Vertriebenen aus Ostpreußen, Treppenhäusern." auf eigene Faust in andere Bundesländer aufzu• Westpreußen, Danzig und Pommern. Sie mach• Ähnlich schlimm sah es noch in vielen Lagern brechen. Da endlich gelang mit der Umsiedlung ten drei Viertel der rund einer Million Heimat• Schleswig-Holsteins aus, als ich zwei Jahre spä• von 430 000 Vertriebenen und Flüchtlingen in vertriebenen aus, deren künftiges Schicksal zur ter im Jahre 1948 den Auftrag erhielt, mich um andere Bundesländer seit 1949 die entscheidende Hauptsorge des Landes Schleswig-Holstein die Vertriebenenlager im Lande zu kümmern. Entlastung des Landes. Die Lähmung löste sich, wurde. Nur durch die Aufgeschlossenheit und Diese Zeit belastete beide Teile, die Vertriebe• die zweckentfremdeten Beherbungsbetriebe, Umsicht aller Beteiligten konnte eine Kata• nen wie die altansässigen Schleswig-Holsteiner, Schlösser und Wohnhäuser konnten geräumt strophe verhindert werden. Die Bereitschaft der die ihr eigenes Land nicht wiedererkannten, aufs werden, die systematische Freimachung der Ver- einheimischen Bevölkerung, trotz eigener Exi• schwerste. triebenen-Wohnlager begann. stenzsorgen sich der Not der Landsleute nicht Soforthilfe und Lastenausgleichsgesetz, Bun• zu verschließen, gehört hier ebenso dazu wie Das Gesetz zur Behebung der Flüchtlingsnot vom 27. 11. 1947 enthielt Bestimmungen über desvertriebenengesetz und andere Grundlagen die Hilfe aus dem Ausland. Ganz entscheidend von Bund und Land für die wirtschaftliche und war jedoch der Wille der Vertriebenen und Rechte der Vertriebenen und Rechtsgrundlagen für die Flüchtlingsverwaltung. Als Dokument je• wohnungsmäßige Eingliederung der Ostdeut• Flüchtlinge, unter Ablehnung radikaler Ideen schen dienten wesentlich auch dem Aufbau in einen Neubeginn zu wagen und zum Wieder• ner Zeit sei der „Mindestbedarf" genannt, der dem Flüchtling auf dem Papier bescheinigt Schleswig-Holstein. War 1950 noch jeder vierte aufbau beizutragen." Dies waren die Worte, mit Erwerbstätige im Lande ohne Arbeit, so sank denen der Ministerpräsident des Landes Schles• wurde. Je Familie: ein Kochherd oder Ofen mit Hexe, ein Kleiderschrank, ein Tisch, je Person die Zahl der Arbeitslosen in der Folge ständig. wig-Holstein, Dr. Gerhard Stoltenberg, in der Es gelang, viele der an Stelle in Ost- und Gedenkstunde des Bundes der Vertriebenen eine Sitzgelegenheit, ein Bett mit Strohsack oder Matratze und Kopfkeil, zwei Wolldecken, Mitteldeutschland verlorenen Gewerbekapazitä• „30 Jahre danach" der Flüchtlingsnot in Schles• ten neu zu schaffenden Betriebe auch bei uns an• wig-Holstein gedachte. einmal Bettwäsche, zwei Handtücher, ein Paar Schuhe, einmal Unterwäsche, 2 Paar Strümpfe, zusetzen. Der landeseigene Wirtschaftsfonds für Im Januar 1945 begann die Großoffensive der zwei Taghemden, ein Anzug bzw. ein Kleid, ein Flüchtlinge förderte seit 1948 die Eigeninitiative Roten Armee auf Ostpreußen. Im Angesicht der Mantel oder eine Joppe, eine Kopfbedeckung. von Vertriebenen, Flüchtlingen und Evakuierten unmittelbaren Bedrohung durch Kampfhandlun• Wie hoffnungslos die Lage in Schleswig-Hol• zur Neugründung von Betrieben und den Neu• gen und Gewalttat wich der Großteil der Be• stein aussah, ist aus der Flüchtlingssondererhe• beginn von Angehörigen freier Berufe. Bis 1973 völkerung der deutschen Ostprovinzen auf dem bung von 1948/49 abzulesen. Die Bevölkerung konnte er über 5530 zinsgünstige langfristige Landweg und zum großen Teil über See nach des Landes war von 1,58 Mio vor dem Kriege auf Darlehen mit 37,3 Millionen DM aus Landes• Westen aus. Schleswig-Holstein war von direk• 2,73 Mio Einwohner im Februar 1949 angewach• mitteln gewähren und aus Bundes- und sonsti• ten Kriegseinwirkungen bis auf schwere Zer• sen. Die Zahl der Vertriebenen und Flüchtlinge gen Fremdmitteln in mehr als 3500 Fällen lan• störungen in Kiel und einigen anderen Städten betrug in jener Zeit annähernd 1,2 Millionen. desverbürgte Einzeldarlehen mit 223,4 Millionen Krabben statt Flundern: Boote ostpreußischer DM bewilligen, ferner aus Mitteln der Lasten• verschont geblieben. Nun wurde dieses Land 343 000 der Heimatvertriebenen kamen aus Ost• Fischer an der Westküste Schleswig-Holsteins zum Rückzugsgebiet der Wehrmacht und in der preußen und dem Memelland, 79 0000 aus Danzig, ausgleichsbank als Investitions-, Betriebsmittel- und Umschuldungskredite 43,5 Millionen DM gewähren. Diese Mittel haben zugleich der Schaf• richtsstoff aller Schulen. Dort hat sie in Zusam• fung neuer und der Sicherung alter Arbeitsplätze menarbeit mit den Ostkundeobleuten an Schu• gedient. len, der Landesarbeitsgemeinschaft für Ost• Dank Initiative und Tüchtigkeit der Ost- und kunde im Unterricht und Einrichtungen der Leh• Mitteldeutschen entstanden rund 350 leistungs• rerfortbildung, im Unterricht, in Seminaren fähige Betriebe in zahlreichen Wirtschaftszwei• oder bei Ostkundewettbewerben vielfältigen gen, von der Werft bis zum Betrieb der Textil- Ausdruck gefunden. Die Landesregierung sucht und Bekleidungsindustrie, der elektronischen nach Wegen, der Gefahr unzureichender Kennt• Industrie und des Maschinenbaus u. a., daneben nisvermittlung über die Grundzüge der Ge• etwa 5200 Handwerksbetriebe, insbesondere im schichte des ganzen deutschen Volkes an den Bekleidungshandwerk und im Eisen, Holz und Schulen zu begegnen und das Interesse für Ost• Nahrungsmittel verarbeitenden Handwerk mit kunde zu stärken. Alle Kreise und kreisfreien mehr als 25 500 Arbeitskräften. Schleswig-Hol• Städte des Landes und zahlreiche Gemeinden stein liegt hier an der Spitze der Bundesländer. unterhalten — zum Teil seit 20 Jahren und län• Als besonders schwierige Aufgabe erwies sich ger — Patenschaften für Kreise und Gemeinden die Eingliederung des vertriebenen Landvolks. in Pommern und Ostpreußen. Sie sind geeignet, Mit 19 298 Siedlerstellen auf 110 280 ha sind insbesondere bei der Begegnung der Partner auf annähernd 100 000 Angehörige des vertriebenen Jahrestreffen, das Verständnis für Herkunft, und geflüchteten Landvolks durch Neusiedlung Geschichte, Leistung und Probleme der Heimat- oder auf andere Weise auf dem Lande angesetzt vertriebenen zu wecken und das Bewußtsein worden. 4387 Stellen wurden durch Ankauf, von der gemeinsamen Verantwortung für 1727 durch Pacht und 620 durch Einheirat von Deutschland und die Deutschen zu stärken. Mit Einheimischen übernommen mit insgesamt fast 70 Patenschaften dieser Art steht Schleswig- TN 85 672 ha. In 14 220 Fällen erfolgte die Anset- Holstein mit Nordrhein-Westfalen an der Spitze zung auf Nebenerwerbsstellen. Zur Sicherung der Bundesländer. Symbole der Landespaten» der Existenz der Vollbauernstellen stellen Bund schaffen für die Pommern und die Mecklenbur• T I! i und Land staatliche Hilfen zum Zukauf von ger sind noch heute die blau-weiße und die blau• Land, zur Erweiterung der Betriebsgebäude und gelb-rote Fahne neben Bundes- und Landesfahne für strukturelle Umstellung der Betriebe zur über dem Landeshaus in Kiel, sooft der Schles- Verfügung. Für die Ansetzung Vertriebener und wig-Holsteinische Landtag zusammentritt. Seit Flüchtlinge in der Landwirtschaft erwies sich Anbeginn ist Schleswig-Holstein mit erheblicher auch die Förderung des Baues von Landarbeiter• finanzieller Belastung Mitglied der Stiftung eigenheimen als erfolgreich. Allein in den Jah• Preußischer Kulturbesitz. Provisorisches Aufnahmelager 1945: Aus der Not der ersten Stunde ren 1963 bis 1974 wurden 3750 solche Land• Getreu der Aufgabe, das Kulturgut der Ver• arbeitereigenheime errichtet, die weitgehend treibungsgebiete im Bewußtsein des gesamten auch an Vertriebene vergeben wurden. Nach Be• Folge zum Sammelraum für 335 000 Kriegsgefan• 338 000 aus Pommern. In sieben von 17 Land• Volkes zu bewahren und die Kulturleistung der endigung der Förderung des ländlichen Woh• Vertriebenen weiter zu entwickeln, stellt das gene. Kaum freigemacht, wurden die Wehr• kreisen in Schleswig-Holstein lag die Zahl der nungsbaus durch den Bund im Jahre 1974 setzte machtsentlassungslager Lübeck-Pöppendorf, Bad Vertriebenen, Flüchtlinge und Evakuierten zum Land jährlich beträchtliche Haushaltsmittel be• das Land eigene Siedlungsmittel dafür ein. Mit reit. Segeberg u. a. sofort erneut von der Besatzungs• Teil erheblich über der der altansässigen Be• Nachdruck und Erfolg schaffte das Land für macht als „Flüchtlingsdurchgangslager" in An• völkerung. Die Hauptlast lag auf den kleinen Fischer aus Ostpreußen und Pommern neue Angebote beispielhafter Darbietungen ost• spruch genommen, um den Strom der Flüchtlinge und mittleren Gemeinden mit einer Erhöhung Existenzgrundlagen an Ost- und Nordseeküste. deutscher Musik, von Dichterlesungen, Reise• und Heimatvertriebenen aufzufangen, zu regi• der Einwohnerzahl um das Zwei- bis Vierfache. berichten, Vorträgen und dergleichen durch das strieren, ärztlich zu versorgen und sie unver• 450 000 Menschen, d. h. 41 v. H. aller Vertrie• Der gezielte Bau von Wohnungen ermöglichte Fachreferat der Landesflüchtlingsverwaltung, züglich in die Aufnahmekreise „weiterzuschleu- benen und Flüchtlinge, lebten Ende der 40er in Verbindung mit der Neuansetzung von Be• von Musikwochen und Wochenendsingen des sen". Jahre in unserem Land in menschenunwürdigen trieben nach 1950 eine „innere Umsiedlung" der Landesarbeitskreises ost- und mitteldeutsche Unterkünften, fast 190 000 davon in annähernd Vertriebenen zum Arbeitsplatz. Jeder vierte Musik, von Seminaren, Ausstellungen, Büchern, Schon im Jahre 1945 trafen 491 000 Flücht• 1000 Wohnlagern und anderen Notguartieren. Vertriebene in Schleswig-Holstein ist heute wie• Schallplatten und anderen Arbeitshilfen soll da• linge und Vertriebene in Schleswig-Holstein ein, Viele Flüchtlinge erfuhren Hilfe derer, die ihre der Haus- oder Wohnungseigentümer. zu dienen, Anregungen zu geben und die eigene 1946 waren es 294 000. Täglich kamen im Tages• Heimat hatten behalten dürfen, andere von kirch• Früh schon begannen die Heimatvertriebenen Arbeit der Verbände zu fördern. durchschnitt der Monate September 1945 bis lichen und karitativen Stellen des In- und Aus• auch im kulturellen und geistigen Leben des Schleswig-Holstein, so meine ich, ist ein Land, Juli 1946 im Rahmen der Aktion „Influx" 1700 landes, wieder andere griffen zur Selbsthilfe, Landes eine angemessene Rolle zu spielen. Das Menschen aus der Sowjetischen Besatzungszone das den Vertriebenen viel verdankt. Es ist aber um zu überleben. Es gab aber auch Unfrieden wurde bald auch in der hohen Zahl Vertriebener auch ein Land, das Heimatvertriebenen und in die Influx-Lager Pöppendorf und-Segeberg, und Verzweiflung. unter den Lehrern, Richtern und Verwaltungs• und ebenso viele müßten täglich ohne Rücksicht Flüchtlingen in schwerster Notzeit aufgenommen beamten deutlich, aber auch in ihrer Aktivität und uns geholfen hat. Es ist auch unser Land auf die Aufnahmefähigkeit der Gemeinden aus• Dann aber fanden sich die Heimatlosen selbst im politischen wie im vorparlamentarischen geschleust werden. Allein im Zuge der Aktion geworden: Wir sind ihm in Liebe und Treue zu Notgemeinschaften zusammen, und es ent• Räume. Seit 1951 gehört Ostkunde zum Unter• verbunden. „Schwalbe" wurden 215 000 Heimatvertriebene standen in den Jahren 1948/50 die Gruppen der in Auswirkung der Potsdamer Vertreibungs• Landsmannschaften. Ihre Sprecher vertraten die beschlüsse vom Februar bis Juli 1946 in die Interessen der Landsleute gegenüber den Par• Durchgangslager des Landes transportiert. Diese teien und Behörden und nahmen Einfluß auf Ge• Aktion stellte keineswegs die letzte der großen setzgebung, Verwaltung und Gestaltung der Ge• Transportwellen dar, die in den folgenden Jah• meinwesen. Viele führten sie aus der Vereinsa• ren, auch aus den Lagern Dänemarks, das Land mung und gaben ihnen neue Hoffnung und neues Schleswig-Holstein überfluteten. Es ist ein Ver• Selbstbewußtsein. Neben die Interessenvertre• dienst der Ärzte und ihrer Mitarbeiter in den tung und Beratung der Landsleute trat die Pflege Lagern, daß diese Völkerwanderung in Schles• der Gemeinschaft, die Erhaltung und Darstellung wig-Holstein keine Epidemie auslöste. Es fehlte der heimatlichen Art, der kulturellen Werte der den Heimatlosen an allem, an Wohnung, Ver• Heimat und des Bewußtseins davon, daß Deutsch• pflegung, Heizung, Bekleidung und Arbeit. Es land mehr ist als einzelne Besatzungszonen. Das mußte sofort gehandelt werden. So wurden alle Haus der Heimat in Kiel, wohl das erste Heim Kasernen, Barackenlager, Bunker, Hotels, Schlös• dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland, ser und alle irgend verfügbaren Räume der wurde zum Mittelpunkt landsmannschaftlichen einheimischen Bevölkerung ohne Rücksicht auf Lebens. Die Bestimmung des Landesverbandes Herkunft, Beruf und Arbeitsaussichten mit Flücht• der vertriebenen Deutschen (LvD) durch das lingen vollgestopft. Der Minister für Wohlfahrt Land als „Beauftragter Verband" im Sinne der und soziale Angelegenheiten berichtete am 2. 12. Flüchtlingsgesetzgebung und seine Beauftragung 1946 im Landtag über seine Feststellungen in mit der Einrichtung von Beratungsstellen für die einer der auf der Insel Sylt gelegenen Kasernen: Schicksalsgefährten waren Ausdruck vertrauens• voller Zusammenarbeit zwischen Vertriebenen „In Rantum leben in riesigen Kasernenanla• und Landesregierung. Sie hat sich bis heute gen rund 2500 Flüchtlinge. Diese 2500 Flücht• bewährt. linge hatten zu der Zeit, als ich das Lager be• sichtigte, ungefähr 300 Betten. Der Rest lag auf Währungsreform und Gründung der Bundes• der Erde. Strohsäcke waren größtenteils nicht republik Deutschland brachten die entscheidende vorhanden. Die Leute lagen buchstäblich wie Zäsur auch für die Lösung des Flüchtlingspro• das liebe Vieh auf den Mänteln und sonstigen blems. Auch bei optimaler Entwicklung des Lan• Sachen, die sie sich zusammengeklaubt hatten, des war es unmöglich, die amorphe Masse der dicht gedrängt auf dem Fußboden ... im ganzen wahllos ins Land verschlagenen Vertriebenen Lager keine elektrische Birne, nicht einmal in zu integrieren. Schon drohte eine Treckbewegung erwuchsen beispielhafte Neusiedlersteller ganzen Land: Fiscbersiedlung in Laboe 1975