Bruno Flierl, Kritisch Denken Für Architektur Und Gesellschaft
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docREGIO Dokumentenreihe des IRS Kritisch denken für Architektur und Gesellschaft war und O ist für Bruno Flierl das Leitmotiv seiner Arbeit als Theoretiker, N- 4 Historiker und Kritiker des Städtebaus und der Architektur seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts bis heute: nach dem Studium in Westberlin über vier Jahrzehnte hinweg in Ostberlin und seit 1990 im vereinten Berlin. Bei allem Bruno Flierl weit gefächerten Interesse an den aktuellen Architektur- konzepten der Moderne, der Postmoderne und des Kritisch denken Neo-Historismus wie auch an den Problemen von Hochhaus für Architektur und Gesellschaft und Stadt weltweit hat er sich stets auf Berlin konzentriert, speziell auf sein Zentrum als Hauptstadt der DDR, jetzt Arbeitsbiografie und Werkdokumentation der Bundesrepublik Deutschland. Seine Tätigkeiten 1948-2017 und Erfahrungen werden hier belegt in Form einer Arbeitsbiografie und einer Werkdokumentation, die als erweiterte Neuauflage die Jahre 2007-2017 umfasst. Erweiterte Neuauflage 2017 1 Bruno Flierl Kritisch denken für Architektur und Gesellschaft Arbeitsbiografi e und Werkdokumentation 1948-2017 Erweiterte Neuaufl age 2017 2 Impressum Herausgeber: PD Dr. Christoph Bernhardt, Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung, Erkner Autor: Dr.-Ing. Dr. sc.phil Bruno Flierl Editorische Betreuung: PD Dr. Christoph Bernhardt Redaktionelle Betreuung und Korrektorat: Petra Koch DTP: Petra Geral Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) Flakenstr. 29-31 15537 Erkner Tel.: 03362/793-0 Fax: 03362/793-111 Internet: https://www.leibniz-irs.de/ E-Mail: [email protected] Direktorin: Prof. Dr. Heiderose Kilper Kommunikation und Wissenstransfer: Dr. Albrecht Blümel (verantw.) Die erste Aufl age dieses Bandes ist erschienen in der Schriftenreihe REGIO-doc des IRS. ISBN 978-3-934669-07-9 Die vorliegende erweiterte Neuaufl age (2017) wird online open access (www.ddr- planungsgeschichte.de/bruno-fl ierl) und als Book on Demand veröffentlicht. Bei Abdruck ist die Einwilligung des Herausgebers erforderlich. © Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS), Erkner 2017 Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Titelbild: Die großen städtebaulichen Operationen in Berlin – 1950 bis 2000 (2001/5) 3 Vorwort des Herausgebers zur erweiterten Neuaufl age Im Jahr 2006 hat Bruno Flierl seine Arbeitsun- Zahl von Interessenten nur noch schwer zugäng- terlagen aus knapp sechs Jahrzenten intensiver lich. Auch war es mit Blick auf die wünschenswerte und einfl ussreicher Beschäftigung mit Architektur weitere Verbreitung im Zeichen des Publizierens und Städtebau den drei kooperierenden Instituten im Internet-Zeitalters und der daran orientierten der Universität der Künste Berlin, der Bauhaus- Erwartungen der Leser angezeigt, die Publikation Universität Weimar und dem Leibniz-Institut für online zugänglich zu machen. Diese Neuaufl age Regionalentwicklung und Strukturplanung – in- erscheint daher „open access“ und somit frei zu- zwischen Leibniz-Institut für Raumbezogene So- gänglich auf dem 2016 etablierten Online-Portal zialforschung (IRS) – zur Verfügung gestellt und des IRS zur DDR-Planungsgeschichte (www.ddr- eine reiche Arbeitsbiographie dazu publiziert. planungsgeschichte.de/bruno-fl ierl). Das Portal Inzwischen ist aus mehreren Gründen eine Neu- ist eines der Arbeitsergebnisse der 2012 begrün- aufl age nötig geworden. Zum einen hat Bruno deten IRS-Abteilung „Historische Forschungsstelle/ Flierl auch in den Jahren 2007 bis 2017 weiterhin Wissenschaftliche Sammlungen zur Bau- und sehr engagiert und wirkungsvoll in öffentliche Planungsgeschichte der DDR“. Sie untersucht und wissenschaftliche Debatten um Architektur raumhistorische Entwicklungen im Europa des und Städtebau eingegriffen, so dass eine Doku- 20. Jahrhunderts und archiviert Quellen zur DDR- mentation und biographische Aufarbeitung zu Planungsgeschichte sowie seit kurzem auch für die diesem Zeitraum wieder viel Material und sicher Zeit nach 1990. In editorischer Hinsicht ist anzu- zahlreiche Interessenten fi ndet. Wir danken ihm merken, dass die Teile I und II der ersten Aufl age herzlich, dass er sich erneut der Mühe unterzogen unverändert belassen und die neuen Abschnitte hat, die Dokumente zu ordnen und zu übergeben zur Arbeitsbiographie 2007 bis 2017 sowie zur sowie die wesentlichen Etappen seines Wirkens Werkdokumentation 2007-2017 als Teile III und aufzuarbeiten. Wie bereits für die erste Aufl age IV angehängt wurden. ist festzuhalten, dass die Aussagen in der Arbeits- biographie die persönliche Sicht des Autors dar- Wir freuen uns und danken Bruno Flierl, dass wir stellen und – insbesondere bezüglich der Darstel- diese erweiterte Neuaufl age aus Anlass seines 90. lung der „inneren Vereinigung“ Deutschlands nach Geburtstages, verbunden mit herzlichen Glück- 1990 – nicht in allem die Sicht des IRS. wünschen, der Öffentlichkeit übergeben können. Die erste Aufl age war bald nach Ihrem Erscheinen vergriffen und einer großen – und wachsenden – Christoph Bernhardt Vorwort des Autors zur erweiterten Neuaufl age Nachdem ich zu meinen 80. Geburtstag 2007 denen Texte wiederum im IRS, dem inzwischen im damaligen Institut für Regionalentwicklung und zum Institut für Raumbezogene Sozialforschung Strukturplanung (IRS ) meine Arbeitsbiografi e und gewandelten Leibniz-Institut in Erkner publiziert Werkdokumentation 1948 – 2006 veröffentlichen und dort wie schon zuvor auch in der Universität konnte*, erlebe ich nun mit großer Freude und der Künste in Berlin archiviert werden. Dankbarkeit, dass anlässlich meines 90. Ge- burtstages im Februar 2017 meine in den letzten 10 Jahren und bis ins jahr 2017 hinein entstan- Bruno Flierl * Vgl. Bruno Flierl, Kritisch denken für Architektur und Gesellschaft. Arbeitsbiografi e und Werkdokumentation 1948 – 2006. Dokumentenreihe des IRS, Regio doc 4, Erkner 2007 (WD 2007/3). 4 Vorwort des Herausgebers zur Erstaufl age 2007 Bruno Flierl ist der wohl profi lierteste Theoretiker In einem weiteren Sinne ordnet sich die Arbeits- und Kritiker zum Verhältnis von Architektur und biographie in die Reihe kritischer Refl exionen von Gesellschaft der DDR. Dass das IRS nun sei- DDR-Intellektuellen und anderen ein. Sie ist nicht ne Arbeitsbiographie herausgibt, geht nicht in zuletzt eine stellenweise ergreifende Studie über erster Linie auf die Tätigkeit von Bruno Flierl im die Mikrophysik der Macht im realen Sozialismus. Vorgänger-Institut ISA (Institut für Städtebau und Wohl kaum einen Leser werden die Schilderungen Architektur) der Bauakademie der DDR von 1952 der abrupten, erzwungenen Übergänge von öf- bis 1961 und 1965 bis 1980 zurück. Vielmehr fentlicher Wirkung an zeitweise prominenter Stelle verbindet uns mit ihm ein ganz aktuelles Inter- und politisch verordnetem Schweigen durch Pu- esse an der wissenschaftlichen Diskussion und blikationsverbote und Schikanen sowie die damit Aufarbeitung der DDR-Städtebaugeschichte. So verbundenen Schicksale unberührt lassen. Neben gehörte Bruno Flierl auch von Beginn an zum en- der klaren Kritik an diesem schweren Makel und geren Teilnehmerkreis der IRS-Veranstaltungsreihe dem Mangel an öffentlicher Diskussion in der DDR „Werkstattgespräche zur DDR-Planungsgeschich- stehen Berichte über Freiräume der Forschung te“, in denen dieses Themenfeld kontinuierlich und produktive intellektuelle Begegnungen. Das bearbeitet wird. kontrast- und detailreiche, feinkörnige Bild ein- zelner Phasen, institutioneller und persönlicher Ausgangspunkt der hier vorgelegten Publika- Verbindungen hat uns dazu bewogen, dem Band tion war das freundliche Angebot von Bruno ein Personenregister anzufügen und es in die Flierl, den Wissenschaftlichen Sammlungen des Reihe REGIO doc des IRS aufzunehmen, in der IRS die Materialien aus seinem Berufsleben zur wichtige Dokumente zur DDR-Planungsgeschichte Erschließung für die Forschung zu überlassen, veröffentlicht werden. inklusive eines Verzeichnisses dieser Materialien, das den zweiten Teil des Buches bildet. Dieses Vermutlich werden einige der Wertungen des weist in chronologisch-systematischer Gliederung kritischen Sozialisten zur DDR-Geschichte wie zur den Gesamtbestand nach, der in den drei eng Entwicklung im wieder vereinigten Deutschland kooperierenden Institutionen – der Universität der nach 1989 nicht auf ungeteilte Zustimmung sto- Künste Berlin, der Bauhaus-Universität Weimar ßen. Doch halten die Erfahrungen Bruno Flierls mit und dem IRS – verwahrt wird. Eine Übersicht den Debatten und Gremien im Berlin der 1990er der Gesamtbestände ist in überarbeiteter Form Jahre wiederum in prononcierter Weise wichtige auch über das Internet (www.irs-net.de) online Details, Stationen, konträre Positionen und Rich- einsehbar. tungsentscheidungen einer dramatischen Periode des Berliner Städtebaus fest, die ebenfalls schon Die dem Findbuch voran gestellte Arbeitsbiogra- wieder Geschichte geworden ist. Mit den hier phie, die den Hauptteil der Publikation bildet, vorgelegten Dokumenten und Refl exionen wird weist weit über die Werkdokumentation hinaus. der Forschung Material in die Hand gegeben zur Was hier in protokollartiger Verknappung prä- Diskussion und Überprüfung dieser Wertungen sentiert wird, ist in erster Linie ein tiefenscharfer und auch der skeptischen Selbstbeurteilung Bruno Einblick in die exemplarische Biographie eines Flierls zur Wirkung der eigenen Arbeit, über die kritischen Intellektuellen vom Anfang bis über das das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Ende der DDR hinaus. Damit wird, abgesehen von wenigen Rückblicken führender DDR-Architek- Die mit der Edition dieses Bandes befassten Mit- ten,