Vorpommern 23
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Regionalausgabe Ost des Deutschen Architektenblattes | Offizielles Organ DAB REGIONAL Berlin 3 Brandenburg 15 Mecklenburg- Vorpommern 23 Sachsen 27 Sachsen-Anhalt 36 Thüringen 44 IMPRESSUM Architektenkammer Berlin. Alte Jakobstraße 149, Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern. Alexan- Architektenkammer Sachsen-Anhalt. Fürstenwall 3, 10969 Berlin, Telefon: 030 293307-0, drinenstraße 32, 19055 Schwerin, Telefon 0385 59079-0, 39104 Magdeburg, Telefon 0391 53611-0, Verantwortlich: Dipl.-Ing. Torsten Förster, Geschäftsführer; Verantwortlich: RAin Katrin Patynowski; Verantwortlich: Petra Heise, Geschäftsführerin; Präsidentin Dipl.-Ing. Christine Edmaier Präsident Dipl.-Ing. Christoph Meyn Präsident Prof. Dipl.-Ing. Axel Teichert Brandenburgische Architektenkammer. Kurfürstenstraße 52, Architektenkammer Sachsen. Haus der Architekten, Goethe- Architektenkammer Thüringen. Bahnhofstraße 39, 14467 Potsdam, Telefon 0331 27591-0, allee 37, 01309 Dresden, Telefon 0351 31746-0, Verantwortlich: 99084 Erfurt, Telefon 0361 21050-0, Verantwortlich: Verantwortlich: Dipl.-Architektin Beate Wehlke; RAin Jana Frommhold (Syndikusrechtsanwältin), Geschäfts- Dipl.-Ing. M. Sc. Architekt Ulf Pleines, Geschäftsführer; Präsident Dipl.-Ing. Christian Keller führerin; Präsident Dipl.-Ing. Andreas Wohlfarth Präsident Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt Verlag, Vertrieb, Anzeigen: Solutions by HANDELSBLATT MEDIA GROUP GmbH (siehe Impressum/Mantelteil). Verantwortlich für den Anzeigenteil: Dagmar Schaafs, Telefon 0211 54227-684, E-Mail [email protected]. Druckerei: Bechtle Graphische Betriebe u. Verlagsgesellschaft GmbH & Co. KG, Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen Das DABregional wird allen Mitgliedern der Architektenkammern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zugestellt. Der Bezug des DABregional ist durch den Mitgliederbeitrag abgegolten. DAB 09·20 1 BERLIN [DAB REGIONAL] Berlin und Brandenburg zusammen gedacht Der Internationale Städtebauliche Ideenwettbewerb Berlin-Brandenburg 2070 Text: Christine Edmaier und Bärbel Winkler-Kühlken or 100 Jahren wurde aus den drei historischen Kernen Köpenick, Berlin und Spandau sowie meh- V reren explodierenden Dorfkernen die Großstadt Berlin gebildet, nicht ohne er- hebliche Debatten und Geburtsschmerzen. Unter den Strukturen, die damals als Kompro- miss in Kauf genommen wurden – die Eigen- ständigkeit der Bezirke – leidet das „Land“ Berlin teilweise noch heute. Der AIV versucht 2020 – anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Groß-Berlin – mit dem Internationalen Städ- tebaulichen Ideenwettbewerb Berlin-Bran- denburg 2070 den Blick aus dieser Geschich- te heraus nach vorne zu richten. Denn damals wie heute entwickelt sich Berlin unabhängig von Verwaltungsgrenzen längst in sein Um- land hinein. Es ist gut und wichtig, dass dabei der historisch gewachsene Siedlungsstern, wie er im Landesentwicklungsplan (LEP) ge- meinsam von Brandenburg und Berlin be- schlossen wurde, die Grundlage der Wettbe- werbsauslobung war. Diese positiven Ansätze gilt es jetzt im Detail auszuformulieren und zu gestalten. Der mit Lottomitteln unterstützte, inter- national offene Wettbewerb versprach keine 2070 Berlin-Brandenburg Ideenwettbewerb Städtebaulicher © AIV – Internationaler reale Umsetzung. Vielmehr soll er zusammen 1. Preis: „Zusammenwachsen – Landschaf(f)tStadt“; hier Veriefungsgebiet für Schwedt DAB 09·20 3 [DAB REGIONAL] AKTUELLES BERLIN mit der Ausstellung „Unvollendete Metropo- legte Ausstellung im Herbst boten offensicht- Sei es durch die Betonung von Frei- und Na- le: 100 Jahre Städtebau für Groß-Berlin“ und lich genügend Anreize, sich zu beteiligen. In turräumen oder der Gegensätzlichkeit von den sogenannten Metropolengesprächen der ersten Phase gingen immerhin 55 Büros Stadt und Land bis hin zu punktuellen Plattform für eine längst überfällige konstruk- mit großer internationaler Beteiligung an den Hoch-Verdichtungs-Szenarien. Die Tradition tive Auseinandersetzung über die Zukunft Start, für die zweite Phase wurden 18 Arbei- des „grünen Archipels“ – 1977 von Oswalt dieser Region mit allen beteiligten Akteuren ten ausgewählt. Matthias Ungers unter Beteiligung von Rem bieten. Die hochkarätig besetzte Jury, an- Alle prämierten Beiträge haben jeweils ei- Koolhaas entwickelt – griffen gleich zwei Pro- sehnliche Preisgelder sowie die groß ange- gene Schwerpunkte und Ansätze geliefert. jekte auf. So setzt das „Sternarchipel Berlin – Brandenburg“ (3. Preis) auf die Nutzung von Konversionsflächen und Brachen vor der Zer- störung von Naturräumen und die grafisch und inhaltlich herausragende Arbeit „Archi- 1. Preis: „Zusammenwachsen – Landschaf(f)tStadt“: Bernd Albers und Silvia Malcovati pel – Labor“ (5. Preis) überzeugt mit ihren gemeinsam mit Vogt Landschaft und Arup Deutschland konzeptionellen Stadtbausteinen. 2. Preis: „Stadtlandschaft Brandenburg-Berlin 2070 – Kontur einer Übergangsgesell- Könnte dies Indiz dafür sein, dass für Ber- schaft“: Kopperroth / SMAQ / Alex Wall (Berlin und Cambridge, USA), Dipl.-Ing. Stefan lin lange keine Visionen entwickelt wurden? Tischer, freischaffender Landschaftsarchitekt, Office MMK – Urban Technologies Sicher für viele auch ein guter Grund, einen 3. Preis: „Sternarchipel Berlin – Brandenburg“: Jordi & Keller Architekten / Pellnitz Beitrag zu einem dringend notwendigen Ni- Architektur und Städtebau (Berlin), Christina Kautz Landschaftsarchitektur, Ludwig veau- und Innovationssprung zu leisten. Krause, Stadtplaner Der Begriff „Metropole“, der ja durchaus die Tendenz eines raumgreifenden Molochs 4. Preis: „Landschaft der Unterschiede“: Thomas Stellmach Planning and Architecture / in sich trägt, wird in den eingereichten Bei- fabulism GbR (Berlin), Lysann Schmidt Landschaftsarchitektur, Melissa Gómez trägen nicht im Sinne einer Vereinnahmung (Beraterin für nachhaltige Mobilität und urbane Innovation), Marcus Andreas (Berater für Nachhaltigkeit), Florian Strenge (Berater für Urbanismus & Design Prozesse) interpretiert. Vielmehr zeigen sie – mit der vertiefenden Bearbeitung drei konkreter Teil- 5. Preis: „Archipel – Labor: Ein Atlas von urbanen Inseln für Berlin“: Pedro Pitarch räume, davon mindestens einer jeweils in (Madrid) Berlin und Brandenburg – Chancen gemein- Alle Arbeiten sind zu sehen unter p bb2020.de samer Strategien für die „unvollendete Me- tropole“ auf. © AIV – Internationaler Städtebaulicher Ideenwettbewerb Berlin-Brandenburg 2070 Berlin-Brandenburg Ideenwettbewerb Städtebaulicher © AIV – Internationaler 2070 Berlin-Brandenburg Ideenwettbewerb Städtebaulicher © AIV – Internationaler 2. Preis: „Stadtlandschaft Brandenburg-Berlin 2070 – Kontur einer 3. Preis: „Sternarchipel Berlin – Brandenburg“ Übergangsgesellschaft“ 4 DAB 09·20 BERLIN AKTUELLES [DAB REGIONAL] Das Rennen machte ein Team, das mit den den und ist sicher nicht das Innovative an die- te, die ihn mit Leben erfüllen. Ob daraus ein Themen und der Aufgabenstellung wohl ver- sem Beitrag. Startsignal für die von den beiden Architek- traut ist, der Architekt Bernd Albers und die Bleibt zu hoffen, dass die Ausstellung aller tenkammern geforderte Internationale Bau- italienische Städtebauerin Silvia Malcovati mit Arbeiten ab dem 1. Oktober im Kronprinzen- ausstellung Berlin-Brandenburg wird oder an- Vogt Landschaftsarchitekten und Arup Inge- palais und die begleitenden Veranstaltungen dere, neue Formate entwickelt werden: Es nieure. Seiner Interdisziplinarität ist es ver- dazu beitragen, die gemeinsamen Chancen braucht jetzt ein klares Bekenntnis der Politik mutlich zu verdanken, dass im Siegerprojekt und Aufgaben der Region noch besser zu er- in beiden Ländern, damit die aufgezeigten „Zusammenwachsen – Landschaf(f)tStadt“ kennen und zu nutzen. Es zeigt sich, dass der Potentiale einer Brandenburgischen Stadt- geradezu beispielhaft über den Tellerrand hi- LEP eine gute Grundlage dafür bildet, denn Land-Schaft nicht im Klein-Klein der Partiku- nausgeschaut wird. Infrastrukturkonzepte bislang fehlt Mut und Kraft für neue Konzep- larinteressen verloren gehen. spielen eine wichtige Rolle und der Blick auf 2070 zeigt aus heutiger Sicht noch Undenk- bares, aber auch sehr reale Anregungen. Neue tangentiale Bahnverbindungen zwi- schen den brandenburgischen Städten und Ausstellung „Unvollendete Metropole: die Umleitung der Strecke Berlin-Stettin über Schwedt provozieren dort neue Entwick- 100 Jahre Städtebau für Groß-Berlin“ lungsmöglichkeiten, die über den engen Ho- 1. Oktober 2020 bis 3. Januar 2021 rizont des Speckgürtels weit hinausführen. im Kronprinzenpalais, Auch werden die Siedlungsstränge des Sterns Unter den Linden 3, 10117 Berlin nicht nur nachgezeichnet, sondern durch Re- Metropolengespräche duktion von störender Bebauung die dazwi- Im Rahmen der Ausstellung wird die künftige städtebauliche Entwicklung der schenliegenden „Grünkeile“ gestärkt und ver- Hauptstadtregion diskutiert. Ziel der Gespräche ist es, politische, administrative, deutlicht, gezeigt am Beispiel Bernau. Dass wirtschaftliche, kulturelle und zivilgesellschaftliche Akteure der Stadtgesellschaft als Berliner Schwerpunkt im Zusammenhang zusammenzubringen und so eine Plattform für eine konstruktive Auseinander- mit dem Südkreuz eine – eher zögerliche – setzung um die Zukunft Berlins zu bieten. Die Abende werden live gestreamt und Randbebauung des Tempelhofer Feldes so aufgezeichnet, sodass sie über das Jubiläum hinaus wirken können. ganz nebenbei mit „eingeschmuggelt“ wird, p unvollendete-metropole.de wirkt für eine Vision 2070 schon fast beschei- © AIV – Internationaler Städtebaulicher Ideenwettbewerb Berlin-Brandenburg