HSV E.V. 36 Seiten
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Offizielles Vereinsmagazin des HSV Ausgabe 1_Juli_Saison 2015/16 Grüße aus der Schweiz Trainingslager Special Eindrücke, Interviews und Geschichten aus dem Trainingslager in Graubünden 36 Seiten HSV e.V. MV-Protokoll, Abteilungsberichte und Neuigkeiten aus dem Verein GRUSSWORT Liebe HSVerinnen, liebe HSVer, die Sommerpause neigt sich dem Ende zu, die nächste Mir gefällt es, dass unser Trainer Bruno Labbadia das Spielzeit steht vor der Tür. Ich freue mich sehr auf den Saisonfinale in diesem Magazin noch einmal ganz per- 1. August und unsere Saisoneröffnungsfeier sowie das sönlich aufgeschrieben hat. Und Bruno hat noch einiges Testspiel gegen den italienischen Erstligisten Hellas vor. Im Trainingslager in Graubünden haben er und unsere Verona. Wenn unsere neue Mannschaft in den Endspurt Spieler unterstrichen, dass sie jetzt den nächsten Schritt der Sommervorbereitung geht, dann ist das für mich und in ihrer Entwicklung anstreben. Dabei können sie sich un- für viele von euch mit einem ganz besonderen Moment serer vollen Unterstützung sicher sein. verbunden. Denn an diesem Tag heißt es endlich wieder – und das ganz offiziell –: Willkommen im Volksparkstadion, Lasst uns mit der Energie der vergangenen Wochen willkommen zu Hause. und der Kraft, die wir aus dem wahnsinnig emotionalen Saisonabschluss schöpfen konnten, gemeinsam an einer Ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber mir gehen die erfolgreichen Zukunft arbeiten – das gilt übrigens nicht Bilder unseres Relegationsspiels in Karlsruhe noch immer nur für unsere Profis, sondern ist aus meiner Sicht ein sehr nahe. Der Rückstand, die Dramatik, der Geniestreich gutes Motto für den gesamten HSV. Dass unser Club, un- von Marcelo Diaz und der krönende Abschluss mit dem ser Verein lebt, könnt ihr diesem Magazin ausdrucksstark Treffer von Nicolai Müller – inklusive der atemberauben- entnehmen. In diesem Heft findet ihr 36 Seiten des HSV den Jubelszenen im Wildpark und beim Public Viewing in e.V., dazu gehört auch das Protokoll der Mitgliederver- unserem Stadion waren das unvergessliche Momente. sammlung. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Beste Grüße Euer Didi 3 INHALT Unsere Aufstellung ROTHOSEN HSV ERLEBEN 06 TRAININGSLAGER SPECIAL 44 HISTORIE DFB-Pokal · Deutschlandreise DFB-Pokal Bruno Labbadia: So war es wirklich · Fotos des Monats · Gotoku Sakai · Ivo Ilicevic · Dennis Diekmeier 46 KIDS & CO · Nicolai Müller · Emir Spahic · Social Media: Ronaldo Spielplatz · Kids-Club · Fußballschule oder Messi? · Foto des Monats 54 HSV-REISEN 36 SAISONERÖFFNUNG Reise mit dem HSV 38 YOUNG TALENTS TEAM 56 MUSEUM Nach der Rückkehr zunächst alles auf die 40 · Exponat des Monats · Herzlich Willkommen Sieben Titel für den Nachwuchs · Neue Trainerteams im Volksparkstadion im U-Bereich MEIN VEREIN ab S. 06 58 FANBEAUFTRAGTE Neuorganisation der OFCs 60 FANPROJEKT Die 27. Erstklassige Westkurvenmeisterschaft 62 OFFIZIELLES „Phase zwei hat begonnen!“ · Sportförderung im HSV e.V. geht neue Wege · HSV Sportanlage Norderstedt bekommt neues Umkleidehaus · Protokoll der Ordentlichen Mitgliederversammlung 80 SPORT IM HSV 18 Seiten bunte Welt des HSV-Sports 112 SENIOREN IM HSV Ausflug an die Oste · Einladung zum Montagstreff · Exklusiv: Bruno Labbadia berichtet, wie er die intensiven Wochen des Saisonendspurts erlebte. Geburtstage ab S. 36 Mit einem großen Familienfest und einem Testspiel gegen Hellas Verona eröffnen die Rothosen die neue Saison. 4 Exklusiv PartnEr saison 2015/16 Hauptsponsor Ausrüster Exklusiv-Partner ROTHOSEN DIE WOCHEN DER RETTUNG – SO LIEF ES WIRKLICH. Bruno Labbadia über Ängste, Hoffnungen und große Emotionen. Am 14. April saß Bruno Labbadia auf der Geburtstagsfeier eines engen Freundes in Frankfurt. Am nächsten Tag wollte er direkt von dort mit seiner Frau nach Mallorca reisen. Alles war geplant, der Abend in vollem Gange, die Stimmung ausgelassen. Dann klingelte Labbadias Telefon. Ein Gespräch, dann die Info an seine Frau, dass sie mor- gen wohl allein nach Mallorca würde fliegen müssen, kurze Verabschiedung vom Geburtstagskind – und schon saß Bruno Labbadia nachts auf der Autobahn in Richtung Retter-Mission. „Eigentlich wollte ich Mannschaften in solchen Situationen, und dann auch noch so kurz vor Saisonende, nie mehr übernehmen“, erinnert Labbadia sich an seine damaligen Gedankengänge, „aber es war der HSV, der mich brauchte. Mein Verein, meine Stadt.“ Also keine Zeit zum Nachdenken, jetzt war Handeln angesagt. Noch auf der nächtlichen Fahrt besprach Bruno am Telefon alles mit sei- nem Partner Eddy Sözer, der sich ebenfalls schon auf dem Weg befand. Eine Szene wie aus einem Hollywood-Film. Mit einem ebensolchen Ende, das Bruno Labbadia nun im Trainingslager noch einmal abschließend Revue passieren ließ. Während er sich in den Wochen des Saisonfinales im Tunnel befand, alles um sich herum abschaltete und nur wenige Menschen an seinen Gedanken teilhaben ließ, schrieb er diese nun im schweizerischen Graubünden für alle HSVLive-Leser auf. Letzte Amtshandlung bezüglich der Saison 2014/15, sozusagen. Kapitel schließen. 6 Trainingslager Special: BRUNO Labbadia ROTHOSEN Von Bruno Labbadia Einen Vertrag hatte ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht unterschrieben. Das passierte erst zwei Wochen Als ich am 15. April morgens um 7 Uhr aufs Stadiongelän- später. Es gab gar keine Zeit dazu. Wir hatten uns ja in de fuhr, wusste ich noch nicht genau, was mich erwarten der Nacht davor erst geeinigt. Ich war auf dem Geburtstag würde. Die Sonne schien, alles war noch ruhig. Natürlich eines guten Freundes in Frankfurt. Ich bin dann nachts hatte ich den HSV auch in den Vorwochen verfolgt, habe mit dem Auto gekommen, hab noch zwei, drei Stunden viele Spiele im TV gesehen. Wie eigentlich immer in den geschlafen und ab zum Stadion. Vielleicht war es auch letzten Jahren wann immer ich die Möglichkeit dazu hatte. gut, dass ich gar nicht lange darüber nachdenken konnte, Aber ein richtiges Gespür für die Mannschaft kannst du so auf was ich mich da einlasse. Aber mein Bauch und mein nicht bekommen. Ich war sehr gespannt. Wie groß würde Herz haben mir gesagt: das machst du jetzt. die Verunsicherung der Spieler sein nach den vielen Trai- nerwechseln? Wie sehr würde die Gesamtsituation am Den einen oder anderen überraschten Blick gab es Nervenkostüm nagen? Wie schnell würden wir gemein- schon, als ich mich der Mannschaft dann morgens um sam etwas entwickeln können? Wie holen wir die nötigen 9 Uhr im Trainingszentrum vorgestellt habe. Die Presse Punkte, um noch eine Chance auf den Klassenverbleib hatte auch keinen Wind davon bekommen, dass es wie- zu haben? Wie spreche ich die Mannschaft an und baue der einen Wechsel auf der Trainerposition gegeben hat- eine Verbindung zu den Spielern auf? Mir war klar, dass te. Dementsprechend hektisch wurde es dann rund ums wir eine Art Himmelfahrtskommando antreten würden. Trainingsgelände, nachdem der Verein es nach meiner Trainer Bruno Labbadia (r.) schwor seine Spieler mit einfachen Worten auf den Endspurt ein. Mit seinem Assistenten Eddy Sözer (r.) analysier- te Labbadia die heikle Lage treffend. 7 ROTHOSEN »Wir mussten klare Entscheidungen treffen, uns auf etwas festlegen. Keine Zeit für Experimente.« Vorstellung bei der Mannschaft auch öffentlich mach- zusammenstehen würden. Sodass jeder Einzelne in der te. Für mich war schon klar, dass ich in den kommenden Gruppe wieder Sicherheit bekommt. Ich wollte, dass die Wochen alles Drumherum ausblenden würde. Ich war Spieler so wenig wie möglich allein sind. Und wir mussten da schon im Tunnel. Bis zum Ende der Saison habe ich klare Entscheidungen treffen, uns auf etwas festlegen. nicht einmal Zeitung gelesen, kaum Anrufe entgegen Keine Zeit für Experimente. genommen und zu Hause so gut wie gar nicht mehr stattgefunden. Schon vor der Abfahrt habe ich ein erstes Einzelge- spräch mit Valon Behrami geführt. Ich wollte wissen, was Nach dem ersten Training war ich erschrocken. Ich ich von ihm zu erwarten habe. Er hat mir versichert, dass hatte schon da eine Antwort auf die meisten Fragen, die er unseren Weg mitgehen würde. Dass ich mich voll auf ich mir gestellt hatte. Die Spieler waren total verkrampft, ihn verlassen könne. Im ersten Training in Rotenburg hat überhaupt nicht frei im Kopf, völlig verunsichert. Kein sich Valon über den Platz geschleppt. Er wollte sich ei- Wunder auf Platz 18 der Tabelle nach so einer Nieder- gentlich nichts anmerken lassen, aber das war unmöglich. lagenserie. Wir haben sie im Anschluss an das Training Sein Knie hat ihm nach der OP im Winter noch so große gleich wieder in der Kabine zusammengeholt. Wenn ich Probleme bereitet, dass ihm normale Bewegungsabläufe von "wir" rede, dann meine ich neben mir meinen Part- nicht möglich waren. Aber er wollte wirklich helfen. Ich ner Eddy Sözer, der am Morgen etwas später als ich am habe mich dann entschieden, ihn in Bremen von Beginn Stadion eingetroffen war. 'Ich weiß, wie groß eure Ver- an spielen zu lassen. Mental war das eine unglaubliche unsicherung sein muss', habe ich der Mannschaft gesagt. Leistung von ihm, seine Schmerzen auf den Punkt so Schließlich war ich schon der vierte Trainer der Saison. ausblenden zu können. Völlig unabhängig davon, dass Stellt ihr euch mal vor, dass ihr pro Jahr vier verschiedene er den Elfmeter verursacht hat, durch den wir das Spiel Chefs habt, die alle dasselbe erreichen wollen, aber alle dann am Ende knapp verloren haben. Mir war danach aber einen anderen Weg vorgeben. Das kann doch gar nicht auch klar, dass Valon nach der OP einen vernünftigen funktionieren. Kontinuität ist mehr als nur ein gern ge- Aufbau brauchen würde. So konnte